Nittel einen gung d. eben. ver⸗ lacht, „bis hat. Blas, trück⸗ dem „ der Wert Ver⸗ ſieht unge echte ent⸗ Män⸗ ent⸗ den gibt »heu⸗ Bart⸗ helei ſeren was elbſt⸗ nden ieſes r in d er zu⸗ nie⸗ Der rat⸗ reig⸗ hußt⸗ enſch ihm ener ſein, „die das t je⸗ hlen eren der aber nach nückt Zeit uski⸗ her⸗ ogen ahr⸗ ſpie⸗ ſſen⸗ rän⸗ Ge⸗ und ſchte ein, und des nia“ diſi ſo ani⸗ er⸗ ahm ent⸗ eee ee er eee lt age ee eng ETEETETTCCCCCCC Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und fuzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 37. Jahrgang Donnerstag den 15. Juli 1937 Nr. 162 3 Vereinbarungen über Oberſchleſien. f Die fünfzehnjährige Uebergangsfriſt des Genfer f Abkommens abgelaufen. Berlin, 15. Juli. Wegen des mit dem 14. d. M. erfolgenden Ablaufs der 15jährigen Uebergangsfriſt des Genfer Abkommens über Oberſchleſten ſind bekanntlich ſeit einiger Zeit Verhandlun⸗ gen mit der polniſchen Regierung gepflogen worden. Das Ziel dieſer Verhandlungen war zunächſt eine Regelung er wirtſchaftlich⸗kechniſchen Fragen des Abkommens. Dieſe Verhandlungen ſind am 14. d. M. zu einem gewiſſen Ab⸗ ſchluß gebracht worden. a Es handelte ſich bei den zuletzt in Kattowitz geführten, Verhandlungen hauptſächlich um die Geltungsdauer für die bereits getroffene zukünftige Regelung des Grenzver⸗ kehrs, die vereinbarungsgemäß bis zum 30. 6. 1938 Gül⸗ tigkeit haben wird. Auf der Grundlage der bis dahin ge⸗ wonnenen Erfahrungen wird ſpäter zu prüfen ſein, inwie⸗ weit die vereinbarten Erleichterungen auch in Zukunft aufrechterhalten bleiben. Wegen der Regelung der Gren z⸗ übertrittszeiten haben die zuſtändigen Verwal⸗ tungs⸗ und Zollbehörden ſich vor kurzem geeinigt, wobei den berechtigten Intereſſen der oberſchleſiſchen irtſchaft, insbeſondere auch der Grenzgänger Rechnung ge⸗ tragen worden iſt. Soweit erforderlich, werden die für den een hauptſächlich in Frage kommenden, renzſtellen auch nachts geöffnet bleiben. Von deutſcher Seite iſt gemäß der ſich aus dem Ab⸗ kommen über Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr von 1931 ergebenden Möglichkeit der Grenzbezirk im deutſchen Teil des früheren oberſchleſiſchen Abſtimmungs⸗ gebiets von 10 auf 15 Km. ausgedehnt worden. Die zu⸗ ſtändigen Verwaltungsbehörden werden Weiſung erhal⸗ ten, bei der Ausgabe der an die Stelle der früheren Ver⸗ kehrskarten in Zukunft tretenden Grenzausweiſe und Rei⸗ ſepäſſe möglichſt entgegenkommend zu verfahren und die.: Gebühren dafür möglichſt 7772 zu bemeſſen. Um einen reibungsloſen Austauſch der Verkehrskarten gegen Grenz⸗ ausweiſe und Päſſe zu ermöglichen, werden die Verkehrs⸗ karten noch bis zum 14. 8. d. J. benutzt werden können. Die bisher tätig geweſene Gemiſchte Kommiſ⸗ ion unter Vorſitz des ſchweizeriſchen Altbundesrates Felix Calonder ſtellt mit dem 14. d. M. ihre Arbeit jein. Dagegen wird das unter Vorſitz des belgiſchen Pro⸗ feſſors Georges Kaeckenbeeck arbeitende Schiedsgericht für Oberſchleſien die bei ihm anhängigen Fälle nach einem vereinfachten Verfahren noch zur Entſcheidung bringen. Im Inkereſſe der oberſchleſiſchen Wirtſchaft iſt beab⸗ 1 dem deutſch⸗polniſchen Warenverkehr über die ober⸗ chleſiſche Grenze, der bisher infolge der durch das Geufer Abkommen gewährken Zollfreiheit begünſtigt worden iſt, auch im Zukunft gewiſſe Förderung zu gewähren. Die Ver⸗ handlungen hierüber ſind noch nicht abgeſchloſſen. Wegen des weiteren Aufenthalts der Optanten und des zukünftigen Schutzes der beim Uebergang der Staats⸗ 1 vorhanden geweſenen Rechte aller Art konnte eine inigung in der auseinandergehenden Rechtsauffaſſung beider Staaken nicht erzielt werden. 5 Die amtliche Mitteilung über das Ergebnis der deutſch⸗ fe ee Be prechungen im feen en mit dem Ab- lauf beſtimmter befriſteter Beſtimmungen des Genfer Ober⸗ ſchleſien⸗Abkommens läßt erkennen, daß es leider nicht ge⸗ lungen iſt, die polniſchen Vertreter zu einer weitherzigen i ene dieſer Beſtimmungen zu veranlaſſen. Grundſä⸗ lich muß der irrigen Auffaſſung entgegengetreten werden, als ob das Genfer Oberſchleſien⸗-Abkommen überhaupt ab⸗ gelaufen ſei. Das iſt nicht der Fall, ſoweit die darin feſt⸗ S Beſtimmungen unbefriſtet ſind. Auf polniſcher Seite hat man allerdings verſucht, das geſamte Genfer Ab⸗ kommen als abgelaufen hinzuſtellen. Aus dieſer Auffaſſung ergibt ſich in erſter Linie wohl auch die polniſche Einſtellung einer Reihe von Fragen gegenüber. So iſt es z. B. nicht Hen von den Polen die Zufage des weiteren Verblei⸗ 2 er deutſche Optanten in Oſt⸗Oberſchleſien zu 52 Es iſt deshalb damit zu rechnen, daß etwa 1500 1 eutſche Optan ten Oſt⸗Oberſchleſien werden ver⸗ laſſen müſſen, während die polniſchen Optanten, deren Zahl polniſcherſeits auf 700 geſchätzt wird, dem emäß Deutſchland werden verlaſſen müſſen. Auch in der Frage des Optantenſchutzes waren die Polen nicht zur Auf⸗ 15 ihrer feſtgelegten Haltung zu veranlaſſen. Dieſe Frage hat große Bedeutung vor allem für die Grundbeſit⸗ zer in den polniſchen Grenzgebieten, weil erwartet werden muß, daß Polen ſeine Enteignungsgeſetze hier rückſichtslos 1. bringen wird. Von grundſätzlicher Bedeu⸗ tung iſt auch ie Auffaſſung der polniſchen Regierung, daß at dem Aufhören des Kontrollrechtes des Völkerbundes Bern M inderheiten gegenüber frei von feder f erpflichtung ſel. Hier unterſcheidet ſich die polniſche Auf⸗ faſſung grundſätzlich von der deutſchen, die die ſtarken Völ⸗ 115 nach den 1 19059 e e die ſie 0 idfätzen des Minderheitenrechts auch ihren Minderheiten gegenüber haben.. 8 5 8 i Im allgemeinen wird man jedenfalls feſtſtellen müſſen, daß die polniſche Haltung in allen dieſen Fragen ſchwer zu vereinbaren iſt mit den Geſichtspunkten, die für den Ab⸗ ſchluß des deutſch⸗polniſchen Freundſchafts⸗ Abkommens maßgebend waren.. a i Die engliſchen Vorſchläge Aenderung der Kontrolle.— Anerkennung als Kriegs · führende. London, 15. Juli. Die britiſche Regierung übergab am Mittwoch den Ver. tretern der Mächte des Nichteinmiſchungsabkommens einen Se zur Löſung der gegenwärtigen Kriſe. In der Mitteilung der britiſchen Regierung heißt es u. a.: „Die britiſche Regierung hat ſich der größten Mühe bei der Bewältigung dieſer Aufgabe unterzogen und einen Plan ausgearbeitet, den ſie hiermit den andern im Aus⸗ ſchuß vertretenen Regierungen in der Hoffnung unterbrei⸗ tet, daß er zu einer vereinbarten Löſung der gegenwäcti⸗ gen Schwierigkeiten führen 1 Indem ſie ihn unter⸗ breitet, wünſcht ſie jedoch eine Bemerkung zu machen: Er iſt zugegebenermaßen ein Kompromiß zwiſchen ver⸗ ſchiedenen Anſichten; er kann nur Erfolg haben, wenn er von den in Frage kommenden Regierungen im Geiſte einer Kompromißbereitſchaft angenommen wird. Alle im Aus; ſchuß vertretenen Staaten haben wiederholt den Wunſch ge⸗ äußert, daß die Nichteinmiſchung im ſpaniſchen Konflikt fortgeſetzt werde. Sie haben nunmehr eine Gelegenheit, die⸗ ſen Wunſſch in die Praxis umzuſetzen. 5 Wenn nicht ein Geiſt größerer internationaler Zuſam. menarbeit bewieſen wird. als er ſich in der Vergangenheit gezeigt hat, wird dieſer Plan fehlſchlagen und die Völker Europas werden ſich einer neuen und unvergleichlich ge⸗ fährlicheren Lage gegenüber ſehen. Die britiſche Regierung erſucht daher die anderen im Nichkeinmiſchungsausſchuß vertretenen Staaten dringend, dieſe Vorſchläge ſoforl zu er⸗ wägen und im Falle ihrer Annahme einen Geiſt wahrer internationaler Zuſammenarbeit bei ihrer praktiſchen An⸗ wendung zu zeigen.. a Das Aeberwachungsſyſtem 1. Ueberwachung des Seehandels nach Spanien: a) das Syſtem der Anbordnahme von Beobachtern durch Schiffe, welche ſpaniſche Häfen anlaufen, ſoll fortgeletzt werden; b) das Flottenpatrouillenſyſtem ſoll aufgegeben werden und erſetzt werden durch die Ein⸗ ſetzung internationaler Beamter in ſpaniſchen Häfen unter angemeſſenen Sicherungen mit Zuſtimmung beider Par⸗ teien. Dieſe Beamten würden die Aufgaben zu erfüllen ha⸗ ben, die bisher der Flottenpatrouille oblagen, d. h. ſicher⸗ zuſtellen, daß die Beſtimmungen des Planes in Bezug auf die Anbordnahme von Beobachtern befolgt werden. 2. Ueberwachung des Landhandels Spaniens. Das Syſtem der Ueberwachung ay den Landgrenzen iſt ſo⸗ fort wiederherzuſtellen. Anerkennung auch Francos Um die Polikikk der Nichteinmiſchung wirkſamer anzu⸗ wenden, ſollen alle Regierungen, die am Nichleinmiſchungs⸗ abkommen beteiligt ſind, anerkennen, daß beide Parteien in Spanien einen Rechtsſtand haben, der ſie berechligt, krieg⸗ führende Rechte zur See auszuüben in Uebereinſtimmung mit den Vorſchriften hierfür; aber unter der Bedingung, daß die Krigeführenden Liſten für Konterbande anerken⸗ nen, die idenkiſch ſind mit den Liſten verbokener Güter, die der Nichteinmiſchungsausſchuß angenommen hal. Mit andern Worten: Die Mächte werden nur begrenzte Konterbandeliſten anerkennen. Dies wird jedoch ſie nicht daran hindern, gewiſſe Güter 50 denen hinzuzufügen, d' gemäß dem Nichteinmiſchungsabkommen als Konterbande angeſehen werden. Solche Hinzufügungen werden zum Ge⸗ enſtand von Verhandlungen zwiſchen dem geſamten Aus⸗ ſchuß und den beiden kriegführenden Parteien gemacht wer⸗ den. Der Ausſchuß wird die Mächte, die dem Nichtein⸗ miſchungsausſchuß nicht angehören, davon unterrich⸗ ten, daß er die Abſicht hat, den beiden Parteien zu den oben genannten Bedingungen die Rechte krie führender Mächte zuzuerkennen und ſie zur Mitarbeit au Zufordern, um die Poltiik der Nichteinmiſchung wirkſamer zu geſtal⸗ ten. Jede Regierung, die bereit iſt, dem Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuß beizutreten und den Rechtszuſtand als kriegführende Macht den beiden Parteien zu den oben⸗ genannten Bedingungen zuzugeſtehen, ſoll eingeladen wer⸗ den, für Schiffe, die ihre Flagge führen, von der Möglich⸗ keit Gebrauch zu machen Beobachter in den eingerich⸗ teten Kontrollhäfen an Bord zu nehmen ö Der Finanzausſchuß ſoll weiter die Frage der Verwen⸗ dung ausländiſcher Flugzeuge durch die beiden Parteien erwägen, die Spanien mit eigener Kraft errei⸗ chen, und ſoll insbeſondere die Möglichkeit eines Erſuchens an die beiden Parteien Spaniens prüfen, ausländiſche Be⸗ obachter in den beſonders anzuführenden Flughäfen in Spanien anzunehmen. 55 Zurückziehung von Ausländern i Der Ausſchuß ſoll einſtimmig eine Entſchließung für die Zurückziehung aller Perſonen 5 Spanien 1 5 5 85 ren Evakuierung in dem Bericht des techniſchen nteraus⸗ chuſſes empfoh en wird. Zu beiden Parteien in Spanien: oll eine, e e entſandt werden, um Vorkehrungen ür die Zurückziehung und die Ueberwachung der Zurllck⸗ 1 1 5 in Frage ſtehenden Perſonen ſobald als möglich Die Anerkennung der Rechte Kriegführender ſoll wirk⸗ fam werden, ſobald der Nichteinmiſchungsausſchuß feſtſtellt, daß die Maßnahmen für die Zurückziehung der ausländi⸗ ſchen Staatsangehörigen befriedigend arbeiten und d dieſe W tatſächlich beträchtliche Fortſchritte ge t. kimiſten eine Spalkung befürchten. tigt werden, ſofort mit den beiden Parteien in Spanien in Die britiſche Regierung ſoll durch den Ausſchuß ermäch⸗ 5 Erörterungen einzutreten. i Die Freiwilligenfrage 5 In Ergänzung der Vorſchläge der engliſchen Regierung an die Nichteinmiſchungsmächte iſt vom engliſchen Außen⸗ 5 miniſterium ein weiteres Dokument veröffentlicht worden. Es handelt ſich um einen Vorſchlag des Techniſchen i Unterausſchuſſes für die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien. 5 Der Nichteinmiſchungsausſchuß iſt für Frei illag 1 11 Uhr e 3 e * 9 Die engliſchen Vorſchläge machen eine ſorgfältige Prü⸗ 1 fung notwendig. Deutſchland wird mit gewiſſenhafter Loya⸗ 3 lität in eine Prüfung dieſes Dokumentes eintreten. Die 1 deutſche Regierung wird ſich dabei lediglich leiten laffen 4 von der Verantwortung, die ſie im Intereſſe des Friedens und der Gerechtigkeit trägt. 1 1 Frankreichs Nationalfeiertag Große Parade.— Noklandung in der Seine. Paris, 15. Juli. Der Nationalfeiertag ſtand ganz im Zeichen der gro⸗ fan Parade, die, wie alljährlich, am Trium hbogen ſtatt⸗ and. Die Regierung hatte anſcheinend in dieſem Jahre der Parade einen ganz beſonders eindrucksvollen Charakter verleihen wollen, einerſeits um dem Volk zu zeigen, daß die Milliarden für Rüſtungszwecke auch ihre Verwendung gefunden haben, und zum andern, um bei den Tauſenden von Ausländern, die ſich zur Ausſtellung in Paris befin⸗ den, einen möglichſt ſtarken Eindruck von der Militärmacht Frankreichs zu hinterlaſſen. Die Parade wird als die i ſeit dem Kriegsende bezeichnet. ährend der Luftparade ereignete ſich ein Unglücks⸗ 1 5 Ein Jagdflugzeug mußte plötzlich mitten über er Stadt niedergehen. Der Flugzeugführer hatte je⸗ doch die Geiſtesgegenwart, auf die Seine herabzugehen, um Menſchenleben nicht in Gefahr zu bringen, 1 konnte ſchwimmend das Ufer erreichen. f Wie die Kommuniſten ihn begingen 8 Die 1 e in dem Pariſer Vorort Boulogne den auf 125 eiſe den Nationalfeiertag. Schon in den päten Abendſtunden des Dienstag kam es in einem von Feuerkreuzlern beſuchten Cafe⸗Haus zu ſchweren Zuſam⸗ menſtößen, wobei es der Polizei nur mit größter Mühe ge⸗ lang, die Ordnung wieder herzuſtellen. Um vier Uhr mor⸗ 95 5 ſtürmten etwa 400 Kommuniſten vollkommen grund⸗ os in die noch offenſtehenden Cafe⸗Häuſer und gingen daran, mit Stühlen und Biergläſern gegen die wenigen Polizeibeamten, die zu dieſer Stunde den Ord⸗ nungsdienſt verſahen, vorzu 1 Erſt nachdem die Poli⸗ ei n erhalten halte, konnte die Ruhe wieder ergeſtellt werden. Mehrere Beamte und Zivilperſonen wurden bei der Schlägerei. darunter auch eine An⸗ zahl. e Journaliſten. Sechs Perſonen mußten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. b Paris. 1 des franzöſiſchen Nationalfeiertages er⸗ ſcheint das„Petit Journal“ zum erſten Male unter der po⸗ litiſchen Leitung des Oberſten de la Roque als Tageszeitung der Franzöſiſchen Sozialpartei de la Roques. de la Roque ergreift ſelbſt in einem Leitartikel das Wort. N Wieder Schlägerei auf dem Parteikongreß Die Nachtſitzung des Marſeiller Kongreſſes der Sozialde⸗ mokratiſchen Partei, die den Abſchluß der bier ehen en Tagung bildete, ſtand wiederum im Zeichen zahlreicher Wed e Hierbei kam es im Kongreßſagal wiederum zu Tumulten. In einigen Ecken begannen ſich die Kongreßteilnehmer mit Fäuſten und Schimpfreden zu traktieren Blum verſuchte immer wieder durch Ordnungs⸗ rufe die Ruhe im Saal wiederherzuſtellen. Aus einigen Ecken ertönte jedoch die Internationgle, und bald wurde die⸗ ſes Lied von allen Anweſenden mit erhobener Fauſt wei⸗ tergeſungen. Erſt als es verklungen war, gelang es Blum, bier von der Tribüne herab Gehör zu per Er for⸗ rte die Anweſenden auf,„nach außenhin“(J)) Einigkeit zu zeigen. und Gewimmer von Verletzten. Plötzlich habe in der Nä des Berichterſtatters ein Kongreßteilnehmer eine Pi⸗ habe, Ordnung 10 ſchaffen, ſeien noch an: ne ſo lödlich geiroffen zurück, daß felt die größten N a EEEPC r 5 3 r— F e Diener am Volk, nicht Vorgeſetzte! „Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat den nachfolgenden Erlaß an alle Behörden, Ge⸗ meinden, Gemeindeverbände, ſonſtige Körperſchaften des öffentlichen Rechts gerichtet: s „Im dritten Reich iſt der Beamke Diener am deutſchen Volk. Ihm hat er alle ſeine Kräfte, ſein ganzes Können und Wiſſen zu widmen. Er ſteht deshalb zum einzelnen Volksgenoſſen nicht im Verhältnis des Vorgeſetzten zum Antergebenen, ſondern in dem eines Fürſorgers und Be⸗ raters, an den der Volksgenoſſe ſich mit ſeinen Nölen, Sor⸗ gen und Zweifeln verkrauensvoll wenden ſoll. Mit dieſer Stellung des Beamten iſt jede unſach⸗ liche Schärfe und Schroffheit und jede Un⸗ höflichkeit im ſchriftlichen und mündlichen Verkehr mit en Volksgenoſſen unvereinbar, Ein ſolches Verhalten wäre geeignet, das Vertrauen zum nationalſozialiſtiſchen Staat zu erſchüttern und könnte, wird es Ausländern gegen⸗ über geübt, bei ihnen vom Dritten Reich falſche Vorſtellun⸗ gen erwecken und damit dem deutſchen Volk ſchaden. Ich erwarte daher von der Beamtenſchaft, daß ſie jeden, der ſich mündlich oder ſchriftlich an die Behörde wendet, wenn auch beſtimmt, ſo doch höflich abfertigt, und von den Leitern der Behörden, daß ſie bei jeder ſich bietenden Gelegenheit(3. B. Verſammlungen der nachge⸗ ordneten Behördenleiter und Beamten) in geeigneter Weiſe die unterſtellte Beamtenſchaft auf dieſe Geſichtspunkte hin⸗ weiſen.“ „Glaubensverſchiedene Ehen“ Nach dem Runderlaß des Reichsminiſters des Innern vom 26. 4. 1935 darf das Wort„Miſchehe“ im behörd⸗ lichen Verkehr nur zur Bezeichnung einer Ehe zwiſchen Per⸗ ſonen, die verſchiedenen Raſſen angehören, nicht dagegen zur Bezeichnung einer Ehe zwiſchen Perſonen, deren reli⸗ glöſes Bekenntnis verſchieden iſt, verwandt werden. Das⸗ ſelbe gilt für die Bezeichnung„gemiſchte Ehe“. Nun hat der Reichs innenminiſter zugleich im Namen des Reichsminiſters für kirchliche Angelegenheiten und des Stellvertreters des Führers beſtimmt: Ehen zwiſchen Anhängern verſchiedener religiöſer Bekenntniſſe ſind in Zukunft als„glaubens⸗ verſchiedene Ehen“ zu bezeichnen. Soweit erforder⸗ lich, iſt bei den glaubensverſchiedenen Ehen zu unterſcheiden zwiſchen a)„konfeſſionsverſchiedenen Ehen“ D. h. Ehen zwiſchen Perſonen, die ſich zu verſchiedenen chriſt⸗ lichen Konfeſſionen bekennen, und b)„religions ver⸗ ſchiedenen Ehen“, d. h. Ehen zwiſchen Perſonen, de⸗ ren religiöſes Bekenntnis ſonſt verſchieden iſt oder von de⸗ nen die eine glaubenslos iſt. Deutſch⸗italieniſcher Jugendaustauſch Berlin, 14. Juli. Die enge und intenſive Zuſammenar⸗ beit zwiſchen der deutſchen und der italieniſchen Jugend, die vor kurzem erſt durch den Beſuch der 1300 italieniſchen Ju⸗ gendführer⸗Anwärter der deutſchen Oeffentlichkeit ſo ein⸗ drucksvoll vorgeführt worden iſt, wird nunmehr durch einen Beſuch deutſcher Jugend in Italien und italieniſcher Jugend in Deutſchland weſter fortgeſetzt. Im Rahmen des deutſch⸗italieniſchen Jugendaustauſches werden im Laufe des Auguſt 450 Hitler⸗Jungen nach Ita⸗ lien fahren und dort ein Lager beziehen. Ende Juli kom⸗ men zu einem Beſuch der deutſchen Jugend 450 Avant⸗ guardiſten nach Deutſchland. Die italieniſchen Gäſte treffen am 22. Juli in München ein. In den folgenden Tagen be⸗ ziehen die jungen Italiener ein etwa zehn Tage dauerndes Lager in Nideggen in der Eifel. Die Reiſe endet dann wie⸗ derum in München, von wo am 5. Auguſt die Rückfahrt nach Italien erfolgt. Politiſches Allerlei Zeikungsſkandal in Luxemburg. Luxemburg, 15. Juli. In der vergangenen Woche hatte die linksradikale Monatsſchrift„Neue Zeit“ Dokumente ver⸗ öffentlicht, die beweiſen ſollten, daß die deutſche Kolonie in Luxemburg eine verkappte Beſtechungs⸗ und Spionagezen⸗ trale ſei, die aus einem Geheimfonds u. a. an den belgi⸗ ſchen Rexiſtenführer Leon Degrelle 300 000 Franken ausge, ßahlt und auch an luxemburgiſche Blätter Unterſtützungen überwieſen hätte 5 r——— Die v n .. 5 A Deutsch OH ran. HHN OHνẽGmuͥuhν 50 * Vanach fragte Jimmy den Askari aus. Der Mann gab einſilbige Antworten. Er hatte bei dem Gefecht einen böſen Stirnſtreifſchuß abbekommen und war in den Buſch gekrochen, um dort zu ſterben. Aber er ſtarb nicht, lee dann ſeinen Unteroffizier beſinnungslos und mit der ſchrecklichen Wunde im Bein und ſchleppte ihn zur Hütte. Die Entfernung betrug nur vier Kilometer, aber ſie brauch⸗ ten neun Stunden dazu. Der bwana war dabei wiederholt zum Bewußtſein gekommen, aber ſein Blutverluſt war ſo ftark, daß er nicht die Kraft beſaß, ſich ſelbſt fortzubewegen. So hatte ihn der Schwarze, ſelbſt arg mitgenommen und erſchöpft von den Aufregungen des ſtundenlangen Gefechts, meterweiſe ſchleppen müſſen. Erſt in der Hütte konnte er ihm den Verband anlegen,„aber böſes Wunde,“ ſchloß er kummervoll,„ganz böſes Wunde!“ Schlimmer ſei es auch dadurch geworden, daß der bwana, ſich verfolgt wähnend, nicht ruhig verhalten hätte. Er hätte ihm die Krücke machen müſſen und der bwana ſei dann umhergegangen trotz der furchtbaren Schmerzen, und hätte darauf beſtanden, daß er, der Askari, ſchlafe. So hätten ſie ſich gegenſeitig abgelöſt. „Lebend ſollen ſie uns nicht kriegen,“ hatte der bwana ge⸗ ſagt,„und wenn ſie kommen, dann wird geſchoſſen ohne Gnade.“ Ja, und jetzt? Jimmy beruhigte ihn. Grete hatte indeſſen den notdürf⸗ tig angelegten Beinverband gelöſt und ſie mußte alle Kraft zuſammenreißen um den Anblick zu ertragen, der ſich ihr bot, als ſie die Wunde erblickte. Das Geſchoß hatte das Schienbein durchſchlagen und war ſeitwärts wieder hinaus⸗ gefahren, eine breite Ausſchußwunde hinterlaſſend. Großer Gott— großer Gott! N Aber dann würgte ſie Schmerz und Mitleid hinunter. Noch zeigte ſich kein Eiter, noch war, welch' ein Wunder, kein Brand zugeſchlagen, noch konnte das Bein gerettet werden! Und ſie ging ans Werk, ohne daß ihre Hände zit⸗ terten. Später ging Jimmy auf ihr Geheiß hinaus und ſaute aus den Blattrippen junger Kokospalmen eine Bein⸗ chiene zurecht. Dann 1 er ihm Haar und Bart und wuſch ibn. Drei Stunden ſpäter ſchlug Peter die Augen . e e der luxemburgiſchen Regierung eröffnete die Skaaksanwaltſ Polniſche Fanfare gegen Freimaurerei. In Anknüpfung an eine Rede des Leiters des ländlichen Sektors im Lager der nationalen Einigung, General Ga⸗ lica, fordert der regierungsfreundliche„Kürjer Poranny“ einen rückſichtsloſen Kampf gegen die freimaureriſchen Ein⸗ flüſſe in Polen, die ſtändig im Steigen begriffen ſeien. Für ſolche konſpiratoriſchen Irganiſationen gäbe es in Polen keinen Platz mehr. Da derartige konſpiratoriſche Unterneh⸗ mungen zur Anarchie des nationalen Lebens führen, ſeien ſie im ſtaatlichen Leben als Hauptfeind zu bekämpfen. Ein Gouverneur, der Zwiſtigkeiten hervorrief. Wie die ſyriſche Preſſe meldet, iſt die Stadt Kamichlie in Nordſyrien durch 5000 Araber und ſyrienfreundliche Kurden umzingelt, die das Signal der Damaskusregierung erwarten, um die dortigen Aufrührer und Unabhängig⸗ keitspropagandiſten zu beſtrafen. Gleichzeitig laufen von allen Seiten Proteſttelegramme der Chriſtenführer gegen den bisherigen Gouverneur des Hochdjeſirets ein, der ab⸗ ſichtlich Zwiſtigkeiten zwiſchen Chriſten und Mohammeda⸗ nern geſät und den Lostrennungsbeſtrebungen Vorſchub geleiſtet habe. Britiſches Schiff beſchlagnahmt Vor Santander.— sein Eingreifen der engliſchen Flokte. London, 15. Juli. Der engliſche Marineminiſter Duff Cooper keilte im An⸗ kerhaus mit, daß Mittwoch ein britiſches Schiff, das ver⸗ ſucht habe, nach Santander einzufahren, beſchlagnahmt wor⸗ den ſei. Auf einige Anfragen erklärte Duff Cooper, die engliſche Regſerung halte nach wie vor daran feſt, daß ſie kein Recht zur Einmiſchung in den ſpaniſchen Konflikt habe. Wenn ein engliſches Schiff innerhalb der Hoheiksgewäſſer i werde, werde die engliſche Flokte nicht ein⸗ eiſen. Die engliſche Admiralität gibt bekannt, daß es ſich bei dem beſchlagnahmten engliſchen Schiff um den Dampfer „Molton“ handelt. Der nationalſpaniſche Kreuzer„Almi⸗ rante Cervera“ habe die„Molton“ aufgefordert, anzuhal⸗ ten und zwei Warnungsſchüſſe abgefeuert. Hierauf habe bh die„Molton“ ergeben und ihren Kurs nach Anweiſung es Kreuzers geändert. f Entſpannung in Peiping Weitere Kämpfe nicht zu erwarten. a Wenngleich die Vorbereitungen für Straßenkämpfe in der letzten Nacht noch erheblich verſtärkt wurden und eine weitere Verſchärfung der Beſtimmungen des Belagerungs⸗ zuſtandes in Peiping vorgenommen wurde, verbreitete ſich doch am Mittwoch die Auffaſſung, daß weitere Kämpfe größeren Ausmaßes im Raum Peiping⸗Tientſin nicht mehr zu erwarten ſind. Der Eiſenbahnverkehr mit Tienſin iſt am Mittwoch wieder voll aufgenommen worden. Allerdings wickelt ſich der Zugverkehr noch unregelmäßig ab. Der Eiſenbahnverkehr ſteht unter der Aufſicht japaniſcher Bahn⸗ beamter, die in Tientſin ein beſonderes Militäreiſenbahn⸗ amt eingerichtet haben. Von unterrichteter Seite verlautet, daß Verhandlungen, die um Mitternacht begonnen hatten, mit der Anerkennung der neuen Lage durch die 38. Diviſion endeten Die Trup⸗ pen dieſer Diviſion werden darnach bis zur Neuordnung in ihren bisherigen Garniſonen verbleiben. Die 37. Diviſion verweigerte bisher die Anerkennung der neuen Lage, doch dauern die Verhandlungen noch an Bleiben ſie ergebnislos, ſo ſoll, wie weiter verlautet, dieſer Diviſion ein ehrenvoller Abzug nach Süden zugeſtanden werden. s Neurath wird informiert Berlin, 15. Juli. Der japaniſche und der chineſiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin haben den Reichsminiſter des Auswärti⸗ gen, Freiherrn von Neurath, aufgeſucht, um ihm über die Lage in Nordchina Kenntnis zu geben. auf. Schweigend verließ Jimmy die Hütte Er wollte das Wiederſehen dieſer beiden Menſchen nicht ſtören. * Auf dem Boden kauernd, die Arme um ſeinen Kopf ge⸗ ſchlungen, ſo ſaß ſie bei ihm, küßte ihm die Augen, die Wangen, den Mund.„Peter, Peter, nun bin ich bei dir und gehe nie wieder fort, nie wieder, Peter, hörſt du?“ Er hörte und lächelte, wie ein Kind lächelt, wenn es glücklich iſt. Tauſend ſüße Worte flüſterte ſie ihm ins Ohr, und er lauſchte, als vernähme er eine verklärende, zauber⸗ hafte Muſik. Oft vermeinte er, zu träumen, aber er träumte nicht, nein, nein, ſie ſaß immer noch bei ihm und wenn er den Blick zu ihr hob, ſchaute er in zwei Augenſterne, in denen, wie glitzernde Diamanten anzuſehen, Tränen ſtanden. N „Nicht weinen,“ flüſterte er,„Grete, nicht weinen!“ „Nein,“ lächelte ſie,„nein, nein,“ und beugte ſich über ihn und küßte ihn auf den Mund. 5 Er ſchlief ein, den ſüßen Druck ihrer Lippen mit hin⸗ übernehmend ins Land der Träume a 5 Später ſetzte Grete ſich zu Jimmy, der draußen vor der Hütte im Graſe kauerte. 5 „Er ſchläft!“ ſagte ſie⸗ Er nahm ihre Hand und ſtreichelte ſie ſanft.„Sind Sie jetzt glücklich, Grete? Von Herzen glücklich?“ Ach, was fragte er! Ihre leuchtenden Augen waren ja Antwort ge⸗ nug.„Grete,“ fuhr er fort,„da iſt noch eins, das ich mit Ihnen beſprechen muß. Peter iſt Soldat— und der Krieg tobt noch immer. Bei Gott, er iſt ein guter Deutſcher, aber, Grete, ſagen Sie's ſelbſt, darf ich vergeſſen, daß ich Eng⸗ länder bin?“ »Jimmyl“ Entſetzen packte ſie. 85 5 „Bitte, nein, regen Sie ſich nicht auf, Grete. Ich werde Peter nicht nach Lindi ſchaffen.“ Träumeriſch ſah er in die Ferne.„Damals, als er mich auf die Frauenburg zurück⸗ holte und mir das Ehrenwort abnahm, daß ich freiwillig nach Mgangira gehen ſollte, fragte er mich, wann ich dies tun wolle. Sie wiſſen, Grete, ich trug damals noch den Arm in 1 Und ich erwiderte ihm, daß ich mich an dem Tage nach Mgangira aufmachen würde, an dem meine liebe künftige Schwiegermutter meinen Arm als geheilt be⸗ Zeichne.“ Er lachte ſtill.„Genau ſo werden wir es ſetzt machen. Wir bringen Peter zum Ruaha— und erſt, wenn er reſtlos geheilt ſein wird, ſoll er freiwillig nach Lindi zu⸗ rückgeben, nicht früher.“ Und ein übermütiges Lachen in n Waffenſtillſtandsbedingungen am Morgen de unwahr f ſie ſich nicht nehmen. Neues aus aller Welt Beim Ueberſchwimmen der Oſtſee vom Ertrinken gerettet Saßnitz, 14. Juli. Die 21jährige Grete Frefzer aus Baſel machte den Verſuſch, über die Oſtſee von Stubben⸗ kammer nach Binz zu ſchwimmen. Nach Zurücklegung von ungefähr Dreivierteln des Wegs, einige Seemeilen nord⸗ öſtlich von Binz, verließen ſie die Kräfte. Der Schären⸗ kreuzer„Aegir 9“ hörte die Hilferufe und rettete das be⸗ wußtloſe Mädchen. Kairo. Die ägyptiſche Preſſe nimmt in ſteigendem Maße Stellung gegen die Gründung des Judenſtaates und for⸗ dert die arabiſchen Staaten auf, ſofort alles zu unterneh⸗ men, um die Gründung zu verhindern. 5 Aeberfall auf britiſches Truppenlager. London, 15. Juli. In Waziriſtan griffen die unter der Leitung des Fakirs von Ipi ſtehenden Aufſtändiſchen in der Nacht ein britiſches Truppenlager an. Das Lager, in dem Gurkha-Infanterie untergebracht iſt, wurde mit Bomben beworfen und unter heftiges Gewehrfeuer genommen. Sechs Mann wurden getötet und zehn verwundet. Blutrauſch ohne Ende Weitere 61 Todesurkeile in Sowjetſibirien. Wie die ſoeben in Moskau eingetroffene Chabarowſfker Zeitung vom 4. Juli berichtet, fand in der Stadt Swobod⸗ noje(im ſowjetruſſiſchen Jernoſt-Gebiet) vor einem Sonder⸗ gericht des oberſten Militärgerichtshofes der Sowjetunion ein neuer ſenſakioneller Hochverratsprozeß ſtatt, auf dem nicht weniger als 61 Angeklagte zum Tode verurteilt wor⸗ den ſind. Die Verurteilten, die wiederum ſämtlich Angeſtellte der Eiſenbahnlinien des Fernen Oſten ſind, hätten ſyſtematiſch Spionagetätigkeit betrieben, gegen die Spitzen des Sow⸗ jetſtaates eine Reihe von terrortiſtiſchen Akten vorbereitet, Eiſenbahnkataſtrophen mit zahlreichen Opfern„organiſiert“, Schädlings⸗ und Sabotageakte zum Zwecke der Untergra⸗ bung der Verteidigungsfähigkeit der Sowjetunion ausge⸗ führt, in der Abſicht, eine ausländiſche Macht„bei deren Ueberfall auf die Sowjetunion zu unterſtützen, insbeſondere durch Zerſtörung der Eiſenbahnlinien, durch Exploſionen 110 5 ſowie durch Vergiftung der Waſſerlei⸗ ungen! N Has Urteil über die 61 Angeklagten, ſo heißt es in der Meldung der gleichen Zeitung weiter, ſei bereits voll⸗ ſtreckt worden. Damit erhöht ſich die Zahl der innerhalb der letzten Wochen nach den Angaben desſelben Blattes— allein im fernöſtlichen Sowjetgebiet und ausſchließlich un⸗ ter den Funktionären der dortigen Eiſenbahnlinien!— Hingerichteten auf 213. Auch dieſes Bluturteil, deſſen abenteuerliche Anſchuldigungen gegen die Angeklagten ſich offenbar gegen Japan richten und das bisher Dageweſene weit hinter ſich laſſen, wird von der Moskauer Preſſe ge⸗ fliſſentlich verſchwiegen. 5 Nochmals vergebliche Guche Eine letzte Rettungsaktion für Amelia Earhark. Honolulu, 14. Juli. Obwohl die Wahrſcheinlichkeit, die vermißte amerikaniſche Fliegerin Amelia Eurhart noch le⸗ bend aufzufinden, äußerſt gering iſt, iſt das amerikaniſche Flugzeugmutterſchiff„Lexington“ zur Durchführung einer letzten großen Suchaktion in der Nähe der Howland⸗Inſeln eingetroffen. 60 Flugzeuge ſind aufgeſtiegen, um das ganze in Frage kommende Gebiet von insgeſamt 93 240 Quadrat⸗ kilometern noch einmal gründlich abzuſuchen. Nach einer ſpäteren Meldung haben die 60 Marineflug⸗ zeuge ebenfalls keine Spur der verſchollenen Weltfliegerin Amelia Earhark und ihres Begleiters oder des Flugzeuges finden können und kehrten nach vergeblicher Suche an Bord des Mutterſchiffes zurück. 20 Flugzeuge, die nach Aufnahme neuer Brennſtoffvorräte zu nochmaliger Suche dufgeſtiegen waren, mußten wegen Ausbruches eines gro⸗ ßen Sturmes an Bord zurückbeorderk werden. Mit dieſer letzten ergebnisloſen Suche dürfte das Schickſal der nun⸗ mehr ſeit elf Tagen verſchollenen Weltfliegerin Amelia Ear⸗ hart endgültig gewiß ſein. g 3 4 den Augen ſchloß er:„Die Heilung kann Monate dauern, aber der Krieg iſt bald zu Ende. Finden Sie dieſe Löſung nicht ſehr einfach?“ 15 „Jimmy,“ ſagte ſie und drückte ſeine Hand,„guter Jimmy!“ 17 „Und über noch etwas habe ich nachgedacht,“ fuhr en fort,„über den Ausgang des Krieges. Er kann nicht zwei⸗ felhaft ſein. Eines Tages könnte der überlegene Gegner dem unterlegenen böſe Bedingungen auferlegen. Enteig⸗ nungen und ſo, verſtehen Sie? Dann werde ich die Frauen⸗ burg erwerben, Grete, nicht wahr, Sie wiſſen ſchon, wie ich das meine? Keine fremde Hand ſoll nach— nach unſerer ſchönen Heimat am Ruaha greifen. Das wollte ich Ihnen nur noch ſagen, Grete.“ f Sie ſah ihn lange an.„Gott ſegne Sie!“ flüſterte ſie. Mitte Juli langten ſie auf der Frauenburg am Ruaha an. Das neue Haus zeigte ſich in feſtlichem Schmuck, auf der Pflanzung arbeiteten zwei Dutzend Eingeborene, die Zuckerfabrik war neu im Entſtehen. Frau Schlegel weinte vor Freude, Magda lag an Jimmys Bruſt und Peter, auf Krücken ins Haus humpelnd, fand, daß dieſe Stunde die glücklichſte ſeines Lebens ſei. 3 Freilich, die Heilung ſeiner Wunde machte nur langſame Forkſchritte, aber Grete ſchien, ſonderbar genug, gar nicht böſe darüber zu ſein.„Was lange währt, wird gut!“ bes hauptete ſie und ſah Jimmy dabei an, der ihr voll und ganz beiſtimmte und dabei verſtehend mit den Augen plinkerte. 5 i Es wurde Herbſt.„Zu Weihnachten wird ſchon alle in Ordnung ſein!“ tröſtete Frau Schlegel. Wie freute ſi ſich auf das Feſt. Aber ein bitterer Tropfen fiel in Glückskelch—— die Nachricht von Lettow⸗Vorbeck un dem Häuflein ſeiner Getreuen, die ſich gemäß der in Eur err 2 8 er, „ November am Chambezifluß ergeben hatten, unbeſie und ungeſchlagen. Der Krieg war zu Ende i Aber dann hoben ſich auf der Frauenburg doch wiede die 1 Das Leben ging weiter. Der Februar erlebte d rſcheinlich ſchöne Doppelhochzeit zweier glückſtrahle der Paare. Frau Schlegel hielt die Feſtrede, ja, das 5„Und im nächſten Jahre pflanzen. 50. Gesicht ihre Anſprache und ſtrahlte dabei der das ganz . — Ende.— 2 3 N e. ß. erer reren n . 3 Fb ere e e Badiſche Chronik Südweſtdeutſche Fachſchau ſtark gefragt. (J Karlsruhe. Die in der Zeit vom 24. September bis 3. Oltober 1937 in Karlsruhe ſtattfindende Südweſtdeutſche Fachſchau für das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe und Konditorenhandwerk läßt ſchon auf Grund der Vorberei⸗ tungen, die getroffen werden, eine erfolgreiche Durchführung verſprechen. Es iſt ſchon jetzt eine ſtarke Beteiligung aller Wirtſchaftskreiſe zu verzeichnen. Beweis hierfür iſt, daß 80 Prozent der für die Wirtſchaftsſchau vorgeſehenen Ausſtel⸗ lungsfläche in der Städtiſchen Markthalle von namhaften Firmen aus Handel und Induſtrie in Anſpruch genommen worden ſind. Aber auch das einſchlägige Handwerk wird vertreten ſein, insbeſondere durch eine Schau des Konditoren⸗ Handwerks, die einen umfaſſenden Ueberblick über die Man⸗ nigfaltigkeit der Erzeugniſſe gibt. Großen Anklang werden auch die Muſtergaſtſtätten finden. In anſchaulicher Weiſe ſoll jedem Gaſtwirt darüber Aufſchluß gegeben werden, auf welche Art in den einzelnen Landſchaften für die Behaglichkeit der Gäſte Sorge getragen werden muß. Dieſe Sonderſchau gibt einen Einblick in die Behaglichkeit einer Bodenſeeſtube, man findet dann wieder den beſonderen Charakter der Schwarz⸗ waldſtube, und ſchließlich ſieht man eine Kurpfalzſtube. Die verſchiedenen badiſchen Weine werden hier gekoſtet und tra⸗ gen jeder Geſchmacsrichtung Neroung. In einer Muſter⸗ kuchs gelangen täglich praktiſche Vorführungen zur Darſtel⸗ lung. Die mit der Ausſtellung verbundene Kochkunſtſchau gibt nicht nur den Fachleuten neue Anregungen, ſondern iſt auch für Nichtfachleute intereſſant, und insbeſondere die Hausfrau kann ihre Kenntniſſe erweitern und vertiefen. Aus dem Gebiet der neuzeitlichen Technik werden Küchenmaſchinen Kühlanlagen, Konditoren⸗ und Bäckermaſchinen im Betrieb gezeigt. Veranſtalter dec Ausſtellung iſt das Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirlſchaftspropaganda, ideeller Trä⸗ ger iſt die Fachgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsge⸗ werbe in der Deutſchen Arbeitsfront, Gau Baden, und die Wirtſchaftsgruppe für das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungs⸗ gewerbe, Bezirksgruppe Baden. * l Mosbach.(Leichenländung.) Die Leiche des im Neckar bei Neckarelz ertrunkenen Otto Winkler iſt unterhalb der Hindenburgbrücke aufgefunden worden. Der verunglückte junge Mann wies im Geſicht ſtarke Verletzungen auf; es iſt demgemäß anzunehmen, daß er beim Sprung von der Eiſen⸗ bahnbrücke auf den Grund des Neckars aufgeſchlagen iſt. I CTauberbiſchofsheim.(Tödlicher Sturz.) Hier ſtürzte Frau Maria Englert beim Heimfahren vom Felde ſo unglücklich vom Wagen, daß ſie ſich einen Genickbruch zuzog. Die Verunglückte wurde ſofort in das hieſige Krankenhaus gebracht, wo der Arzt aber nur noch den Tod der 59jäh⸗ rigen Frau feſtſtellen konnte. i 2 Freiburg.(Brand in einer Schreinerei.) In der Schlreinereiwerkſtatt des Joſef Keller im Stadtteil Zäh⸗ ringen brach auf bis jetzt ungeklärte Weiſe ein Brand aus. Ein Uebergreifen auf das untere Stockwerk konnte verhindert werden, während die obere Werkſtatt, in der fertige Möbel, Neubaumaterial, Spezialwerkzeug und Motore untergebracht waren, ſowie der Dachſtuhl völlig ausbrannten. Wolfach.(Ein ſeltſames Erlebnis.) Eine Ausflugsgeſellſchaft im Kinzigtal hörte beim Miktagsmahl plötzlich ein klägliches Aufheulen der zwei mitgebrachten Zwergpintſcher, die in einiger Entfernung in einer Lichtung des Waldes ſpielten. Ein Habicht war pfeilſchnell aus der Höhe herabgeſchoſſen, hatte eines der beiden Hündchen im Genick gepackt und war mit ſeiner Beule wieder blitzſchnell davongeflogen. D) Singen a. H.(Beim Beerenſuchen abge⸗ ſt ü 1 t.) Der 17jährige Oberſekundaner Kurt Strapp aus Berlin, der ſich auf einer Ferienfahrt nach Italien befand, ſtürzte beim Beerenſuchen am Hohentwiel tödlich ab. Der ihn begleitende Kamerad hörte nur den Todesſchrei und ver⸗ anlaßte, daß die freiwillige Sanitätskolonne Singen benach⸗ rrichtigt und die Leiche geborgen wurde. Vier Jahre Zuchthaus für gemeinen Verbrecher. 0 1 8 9. . Freiburg. In ſkrupelloſer Weiſe hatte ſich der 35jäh⸗ rige geſchiedene Karl Kühneberger aus Hof in Bayern, zu⸗ letzt wohnhaft in Freiburg, an Frauen und Mädchen heran⸗ gemacht, denen er unter Vorgaukelung phantaſtiſcher Angaben Über Vermögen und Stellung die Heirat verſprach. Unter Drohung und Anwendung gemeiner Druckmittel verſuchte er, Von ſeinen„Bräuten“ größere Geldbeträge zu erpreſſen, was dem Schwindler auch in zahlreichen Fällen gelang. Er ging ſogar ſo weit, für ſeine Machenſchaften die Kriminalpolizet inzuſpannen. Daraufhin konnte der Betrüger in Haft ge⸗ nommen werden. Nicht weniger als 36 Vorſtrafen verzeich⸗ net ſein Strafregiſter. Die neue Anklage ſtützt ſich nur auf Betrug in 21 Fällen. U. a. gelang es dem Angeklagten, ſeine Opſer um 77, 350 und 700 Mark zu bringen. Des wei⸗ teren hatte er verſchiedentlich als„Kunſtmaler“ Aufträge entgegengenommen und ſich erhebliche Anzahlungen geben laſſen, die er dann für ſich verbrauchte. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und den Koſten des Verfahrens. Mil⸗ dernde Umſtände konnten nicht zugebilliat werden. Aus den Nachbargauen Zweites Todesopfer der Bluttat in Sachſenhauſen Frankfurt g. M. In einem Betrieb in der Offen; bacherlandſtraße in Sachſenhauſen hakte, wie ſchon gemel⸗ det, ein 27jähriger Arbeiter einen Arbeitskameraden durch mehrere Schüſſe ſchwer verletzt und ſich dann ſelbſt getötet, Der ſchwerverletzte Arbeiter iſt inzwiſchen im Krankenhaus geſtorben. Die Mordkommiſſion iſt noch mit der Unter⸗ ſuchung der Blukkat beſchäftigt. Es ſteht noch nicht feſt, was den Mann zu ſeiner furchtbaren Tat veranlaßt hat, * Auf der Schießbahn erſchoſſen. — Vajhingen a. F. Ein bedauernswerter Unfall trug ſich während einer Schießübung der Sportvereinigung Vai⸗ hingen zu. Auf der Schießbahn an der alten Böblinger Straße wurde der auf dem Scheibenſtand die Kugeleinſchläge anzeigende Gehilfe beim Verlaſſen ſeines Platzes von einem im ſelben Augenblick abgegebenen Schuß getroffen und ge⸗ tötet. Dem Mann, der nach dem Kugelfang ſehen wollte, hatte ein Schütze in einer Schießpauſe den Wiederbeginn der Schießübungen mitgeteilt. In der Meinung, daß ihm trotzdem wie üblich der nächſte Schuß telefoniſch angekündigt werde, hatte der Mann den ſicheren Stand verlaſſen und befand ſich gerade in der Geſchoßbahn, als der betreffende Schütze abdrückte. * Weingarten, Kr. Ravensburg.(Gegen einen Baum gefahren.) Auf der Straße Weingarten—Anken⸗ reute kam ein mit fünf Perſonen beſetztes Auto aus Baien⸗ furt in einer Kurve ins Schleudern und prallte mit großer Wucht auf einen Baum. Alle Inſaſſen wurden aus dem Wagen geſchleudert. Während vier von ihnen mit verhält⸗ nismäßig leichten Verletzungen davonkamen, erlitt der fünfte einen ſchweren Schädelbruch, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt werden muß. — Tübingen.(Sittlichkeits verbrecher verur⸗ teilt.) In Wolfſchlugen, Kr. Nürtingen, trieb der 31jäh⸗ rige Karl Stoll von 1933 bis 1936 in mehreren Fällen Un⸗ zucht mit Kindern. Die Große Strafkammer Tübingen verur⸗ teilte ihn deshalb zu einem Jahr Gefängnis. — Wangen i. A.(Von ausſchlagend em Pferd tödlich verletzt.) Ein bei einem Bauer in der Gemeinde Eiſenharz Bedienſteter wurde von einem ausſchlagenden Pferde an den Kopf getroffen. Ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben erlag der Mann ſeinen ſchweren Verletzungen im Krankenhaus. Glanmünchweiler.(Tödlicher Unfall.) Der ver— heiratete Metzger Elos aus Kuſel fuhr mit ſeinem Motorrad nach Glanmünchweiler. Dabei überholte er vor Quirnbach zwei Mädchen. Er erbot ſich, die beiden Mädchen nachein⸗ ander zum benachbarten Kirchweihort zu fahren. Das erſtg Mädel brachte er auch nach Glanmünchweiler, während er mit der 18jährigen Marie Stoffel aus Steinbach unterwegs in entgegengeſetzter Richtung davonfuhr. Das verängſtigte Mädchen ſprang unterwegs ſo unglücklich vom Motorrad ab, daß es beide Beine brach und einen ſchweren Schädel, bruch erlitt. Es erlag im Krankenhaus ſeinen Verletzungen, 15 1 Clos wurde ein gerichtliches Verfahren einge⸗ eitet. Offenbach a. M.(Ueber 30 000 R M. unterſchla; gen.) Dieſer Tage wurde ein hieſiges Ehepaar wegen Betrugs feſtgenommen. Trotzdem der Ehemann ſeit Jah; ren ein gutes Einkommen hatte, hat er zuſammen mit ſei! ner Frau fortlaufend Darlehen aufgenommen und als Sicherheit die noch im Eigentum des Lieferanten Hefind⸗ lichen Möbel uſw. übereignet. Das Ehepaar hat es ver⸗ ſtanden, die Geldgeber ſo zu täuſchen, daß dieſe ſelbſt beim Aufkommen dringender Verdachsmomente wieder davon abgehalten worden ſind, nicht ſchon vor Jahren Anzeige zu erſtatten. Bis jetzt iſt ein Schaden von weit über 30 00⁰ RM. feſtgeſtellt. e Kiaſſel.(In die Fulda geſtürzt.) Der 70 Jahre alte Bleichenbeſitzer und Stadtſekretär i. R. Hermann Schintze, der noch auf ſeiner Bleiche zu tun hatte, ſtürztt plötzlich aus bisher noch nicht geklärter Urſache die Ufer⸗ böſchung hinab. Er wurde von der ſtarken Fuldaſtrömung, die hier in der Nähe des Walzenwehrs herrſcht, ergriffen und etwa 50 Meter weit mitgeriſſen. Der Verunglückt⸗ konnte nur noch als Leiche geborgen werden. 3 Limburg.(Kind tot gefahren.) Am Ausgang des Kreisortes Thalheim wurde das fünfjährige Söhnchen des Schreiners Theodor Heep von einem Auto des Gute Langenwieſen bei Montabaur erfaßt und ſo ſchwer verletzt daß der Tod auf der Stelle eintrak. HBæulęæl e dd Gommerfeſt in der Blindenanſtalt Ilvesheim. Freude und Frohſinn im Hauſe Hundheim. Es iſt immer etwas ganz eigenartiges, ja eine be⸗ ſondere Anziehungskraft übt es aus, wenn Blinde ein Feſt feiern. Das bewies wieder der überaus ſtarke Beſuch, die der Veranſtaltung geſtern Nachmittag zuteil wurde⸗ Neben den Eſtern der Blinden erſchienen zahlreiche Gäſte, unter andern Landeskommiſſär Scheffelmeyer, Prof. Dr. Poppen von der Univerſität Heidelberg, der Bürgermeiſter, Vertreter der Partei, Schule und Kirche. Trotz der hoch⸗ ſommerlichen Hitze war es im Freien unter den ſchattigen Bäumen angenehm. Badens blinde Jugend iſt hier an⸗ getreten und marſchiert im Zeichen des Hakenkreuzes,— das bewies die eindrucksvolle Kantate„Das große Ge⸗ löbnis“ von Menzel, die von den Blinden als Einleitung zum Vortrag gebracht wurde. Anſchließend begrüßte zu⸗ nächſt Direktor Liebig der Blindenanſtalt die zahlreich Erſchienenen. In ſeiner Anſprache wies er darauf hin, daß die Uniformierung und Eingliederung der Blinden in die Hitlerjugend unſeren Blinden einen neuen Geiſt gegeben hat. Dadurch ſoll auch der Zuſammenarbeit zwiſchen Schule und Hitlerjugend nach und unſern Blinden eine werden. 5 Die 1. Erfolge zeigten außen hin Ausdruck gegeben, ſtraffere äußere Form zuteil ſich beim diesjährigen Jugendfeſt, wo 6 Knaben und 2 Mädchen mit der Siegernadel und 2 weitere mit dem Reichsjugendabzeichen ausgezeichnet wer⸗ den konnten. Wenn einmal die ganze Kraft der Nation gebraucht wird, werden auch die Blinden ihren Platz ausfüllen. Zum Schluß wies er noch auf die geiſtige und handwerklichen Leiſtung der Blinden hin, die in einer be⸗ ſonderen Ausſtellung erſichtlich ſind. Nun folgten in bunter Reihenfolge Deklamationen, Freiübungen und Reigen der Knaben und Mädchen. Sehr anmutig war der Reigen der ganz Kleinen, der Fröbel⸗ klaſſe. Beſonders erſtaunlich waren die Uebungen der Mäd⸗ chen am Schwebebalken und die Barrenübungen der Knaben, die mit einer erſtaunlichen Sicherheit durchgeführt wurden. Mit dem Chor„Deutſchland“ kam ganz beſonders der Blindenchor zur Geltung. Nach Abſingen der National⸗ hymnen und„Sieg Heil“ auf den Führer, ſchloß mit Dankes⸗ worten Direktor Liebig die Veranſtaltung. Für alle Beſucher waren es wohl Stunden innerer Erbauung und Erhebung alle gingen ſicherlich mit dem Bewußtſein nach Hauſe, daß hier ein Werk echter Menſchenliebe getan wird, das den Blinden zu einem für das Leben gerüſteten„Menſchen 1 machen will. Im Anſchluß gab es noch ein kleines Volks⸗ feſtchen mit allerlei Beluſtigungen. Lebensfroh und luſtig klang der ſchöne Nachmittag für die Kinder aus, die jetzt wieder in Ferien ins Elternhaus zurückkehren. . Lolcalè Ruud ocliaui Fliegende Polizeiſtreifen Auf den Landſtraßen und Reichsautobahnen. In einem ausführlichen Runderlaß werden vom Reichs⸗ führer SS und Chef der deutſchen Polizei die Aufgaben der motoriſierten Gendarmerie feſtgelegt. Das Aufgabengebiet dieſer jüngſten deutſchen Polizeiformationen iſt demnach die Ueberwachung des Verkehrs auf den Landſtraßen und Reichsautobahnen. Die motoriſierte Gendarmerie iſt an den 42 Bereitſchaften, die an den Knotepunkten der Landſtraßen und Reichsautobahnen gebildet werden, auf das ganze Reichsgebiet verteilt. Die Geſamtſtärke des mokoriſier⸗ ken Gendarmeriekorps beträgt ungefähr 3320 Mann ein⸗ ſchließlich Offiziere, Der mokoriſierten Gendarmerie wer⸗ den folgende Einzelaufgaben zugewieſen: a Ueberwachung des Verkehrs auf Einßaltung der Ver⸗ kehrsvorſchriften und die Prüfung aller Fahrzeuge auf ihre verkehrsſichere Beſchaffenheit. Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen, ſoweit es der Schutz von Leben und Geſundheit der Volksgenoſſen und die rhal⸗ kung wertvoller Volksvermögen erfordern. i Ermittlung des Tatbeſtandes bei Verkehrsunfällen. Fahndung nach geſtohlenen Kraftfahrzeugen und nach Kennzeichenmißbrauch. 5 Belehrung der Verkehrsteilnehmer. Beobachlung des Juſtandes der Straßen, der Skraßen⸗ bauken und der Zeichenbeſchriftung. a Die Beobachtung ſchienengleicher Bahnübergänge. Bei Verkehrsunfällen beſchränkt ſich die Tätig⸗ keit der motoriſierten Gendarmerie auf die erſte Hilfe⸗ leiſtung und Tatbeſtands aufnahme. Die Wei⸗ terbearbeitung obliegt der zuſtändigen Polizeibehörde. Die motoriſierte Gendarmerie iſt örtlich und ſachlich im ganzen Reichsgebiet zuſtändig, ohne an die politi⸗ ſchen Grenzen innerhalb des Reiches gebunden zu ſein. Sie iſt berechtigt, gebührenfreie und gebührenpflichtige Ver⸗ warnungen bei Uebertretung der Verkehrsvorſchriften zu verhängen. Die Gebühren und Strafen werden von der motoriſierten Gendarmerie unmittelbar feſtgeſetzt, unmit⸗ telbar eingezogen und an die vorgeſetzte höhere Verwal⸗ tungsbehörde abgeführt. Wenn in beſonderen Fällen Ver⸗ warnungen nicht ausreichen, wird von der motoriſierten Gendarmerie Anzeige erſtattet. Außerdem hat dieſe Gendarmerie ein ſehr wirkungsvolles Mittel zur Hebung der allgemeinen Verkehrsſicherheit: Sie iſt berechtigt, Fahrzeuge in mangelhaftem Zuſtand nach Beſeitigung der beanſtandeten Mängel zur zuſtändigen Zulaſ⸗ ſungsbehörde zu beſtellen. Die Angehörigen der motoriſierten Gendarmerie tra⸗ gen die neuen grünmelierten Uniformen der Gendarmerie und ſind an einem beſonderen Aermelband mit der Aufſchrift:„Motoriſierte Gendarmerie“ kenntlich. Außerdem wird von den erſten 16 Bereitſchaften, den ſo⸗ genannten Stammbereitſchaften, und von den Angehörigen der Kraftfahr⸗ und Verkehrsſchule die olivgrüne Uniform des früheren Feldjägerkorps getragen. Baus a Bauſtelle. Wegen Mißhandlung eines Schachtmeiſters, der die Aufſicht auf einer Bauſtelle führte, wurde der 27/jährige Erdarbeiter Joſef Knittel vom Einzelrichter zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wenn der Schachtmeiſter nachgewieſenermaßen auch ſeinerſeits ein unkameradſchaftliches Verhalten gegenüber dem Angeklagten zeigte, ſo war nach Auffafſung des Richters die Tat des An⸗ geklagten in keiner Weiſe zu billigen, zumal der Mißhandelte heute noch 60prozentig erwerbsunfähig iſt. Schlägerei auf einer Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt heute Donnerstag nachmittag von 2.45— 4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. Verwaltungsaſſiſtentenprüfung. der im Juni 1937 abgehaltenen Verwaltungsaſſiſtenten⸗ prüfung wurde zum einfachen und mittleren Dienſt der inneren Staatsverwaltung u. a, auch Paul Eder aus Seckenheim für befähigt erklärt. Wir gratulieren. 8 Nach dem Ergebnis Jähnlein„Friedrich von der Pfalz“ bei dem diesjährigen Jungbanngeländeſpiel. Am kommenden Samstag und Sonntag werden 1600 Mannheimer Pimpfe in der Umgebung von Weinheim beim Großgeländeſpiel des Jungbannes erbittert kämpfen. Das Jungbanngeländeſpiel ſoll das bis jetzt Gelernte praktiſch verwirklichen. Führer und Mannſchaften ſollen beweiſen, wie ſie mit Karte und Kompaß im Gelände um⸗ zugehen wiſſen. Weiter ſoll das Spiel zeigen, daß nur durch Einſatz und Zuſammenfaſſung aller Kräfte, durch genaue Ausführung aller Anordnungen und Befehle, ein Erfolg zuſtande kommen kann. Selbſtverſtändlich wird auch dabei unſer Fähnlein nicht fehlen, ſondern es wird be⸗ weiſen müſſen, was es in den diesjährigen Dienſtſtunden gelernt hat. Ueber den Verlauf des Geländeſpiels be⸗ richten wir. * — Wer kommt zum Landdien“ des Bom? Jedes Mädel, das das 16. Lebensjahr erreicht hat, kann ſich zur Hilfe des Bauern melden Jüngere Mädel können auch ge⸗ nommen werden, nur muſſen dieſe dann beſonders kräftig ſein. Die Mädel ſind in den Landdienslagern zuſammenge⸗ faßt, die durchſchnittlich 15—20 Mädel umfaſſen. Tag⸗über ſind ſie beim Bauern 5 und kommen dann aends ins Lager zurück. Der Lohn iſt nach Alter und Leiſtung feſtge⸗ legt. Jedes Mädel verpflichtet 55 auf ein Jahr, Es iſt dann nach der Ableiſtung der Arbeitsdienſtpflicht enthoben. Für die Sommerarbeit des Bauern iſt es dringend notwendig, daß ſich noch möglichſt viele Mädel zur Verfügung ſtellen. Anmeldung bei der zuſtändigen BdM⸗Führerin oder be dem zuſtändigen Arbeitsamt. f — Schutz gegen verunſtallende Reklame. Wie aus eimem Erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Arbeitsminiſters hervor⸗ geht, iſt ein Reichs geſetz beabſichtigt, das den Schutz des Heimat⸗ und des Landſchaftsbildes gegen verunf allende Außenwerbung zum Gegenſtand hat. Die Bemühungen des ⸗Heimatwerkes Sachſen“ am die Verſchönerung des Land. 1 und eine Entſchandelung in Stadt La en zu dieſem bevorſtehenden Geſetz bereits eine ber liche erzieheriſche Vorarbeit geleistet 7 — 5 1 5 mmm i Die Bevölkerungsbewegung in Baden Die Wiederangleichung der Zahl der Eheſchließun⸗ 5 an die normale Heiratshäufigkeit und an den ſtändig einer werdenden Beſtand an ſich im 1. Vierteljahr 1937 Monaten wurden in Baden 3514 Ehen geſchloſſen gegen 3923 im 1. Vierteljahr 1936. Das iſt eine Abnahme von 409 Hei⸗ raten oder von 10.4 Prozent. Die Heiratszahl des 1. Vier⸗ belfahres 1937 liegt aber immer noch um 349 oder um 11 Prozent höher als die entſprechenden Zahlen in den letzten Jahren vor der Machtübernahme; in den erſten Vierteln der Jahre 1931 bis 1933 wurden im Durchſchnitt jeweils 3165 Ehen geſchloſſen. Auch die Geborenenzahl iſt im 1. Viertel des lau⸗ 5 fenden Jahres zurückgegangen, nachdem ſie in fast allen bei Vierteln der letzten drei Jahre machte eine Ausnahme— geſtiegen war. Im 1. Viertel 1937 wurden in unſerem Lande 12 268 Kinder lebend gebo⸗ Viertel des Vorjahres. Die alſo um 378 oder um 3 Pro⸗ zent abgenommen. In den entſprechenden Vierbeln der Jahre 1931 bis 1933 betrug die Lebendgeborenenzahl im Durchſchnitt jeweils 10 537. Die Zunahme gegenüber dieſen Vierteljah⸗ ren iſt alſo im Berichtsvierteljahre noch recht beträchtlich; ſie beläuft ſich auf 1731 Lebendgeborene oder auf 16,4 Prozent. Totgeboren wurden im erſten Viertel des laufenden Jahres 323 Kinder; das ſind 7 weniger als im gleichen Viertel des ren gegen 12 646 im gleichen Zahl der Lebendgeborenen hat Vorjahres. Die Zahl der Geſtor benen(ohne Totgeborene) iſt im 1. Vierteljahr 1937 geſtiegen und zwar von 7761 im 1. Vierteljahr 1936 auf 8682. Das iſt eine Zunahme von 871 oder von 11,2 Prozent. Die Säuglingsſterblichkeit hat ſich ebenfalls— allerdings nur um 8 Fälle— auf 789 erhöht. Im Berichtsvierteljahr ſind von 1000 Lebendgeborenen 64 vor Vollendung des erſten Lebensjahres geſtorben; im erſten Viertel 1936 waren es 62. Durch die Abnahme der Geborenenzahl und die Zunahme der Sterbefälle hat ſich auch der e e in Baden vermindert. Er beläuft ſich im Berichts vierteljahr auf 3636 gegenüber 4885 im gleichen Viertel des Vorjahres. Die auf 1000 Perſonen der fortgeſchriebenen Bevö kerung berechnete Ueberſchußziffer lautet 5,9, für das entſprechende Vierte die erſten Viertel der Jahre ſchnitt 4.4. Der Ausbau der Feuerwehren Ein Inſpekteur des Feuerlöſchweſens ernannt. Zur datoriſcher aß des geſamten Feuerlöſchweſens in organiſatoriſcher und dienſtlicher Hinſicht iſt vom Reichs⸗ führer SS und Chef der deutſchen Polizei beim Stabe des Chefs der Ordnungspolizei die Dienſtſtelle des Inſpek⸗ teurs des Feuerlöſchweſens deſſen Aufgaben ſoeben in einer Dienſtanweiſung im einzel⸗ nen feſtgelegt werden. 1 7 des Feuerlöſchweſens die ge erwehren. Ihm obliegt Oberbeamten der Berufsfeuerwehr, der Feuerwehraufſichts⸗ beamten ſowie der cle der vom Wehrführer einſchließlich aufwärts. 5 euerlöſchweſens 0 e uf und Ausrüſtung der Wehren s Dienſtbetriebes, außerdem Die Der Inſpekteur des ie Organiſation, 1 11 ür die Handhabung de amte Feuerlöſchpoli⸗ di alſo ſowohl die Berufsfeuer wehren als auch ie Pflichtwehren und die Freiwilligen Feu⸗ 1 heiratsfähigen Perſonen hat: fortgeſetzt. In dieſen drei 2 Hilfsdienſt, Selbſtſchutz. — nur das 4. Viertel 1935 wird, mitzuwirken. Der Luftſchutzwarndienſt Waffe bedient, denen ein Sicherheits⸗ und des Luftſchutzſanitätsdienſtes Betrieben unter für das 1. Vierteljahr 19371 L des Vorjahres 7,9 und für 1931 bis 1933 im Durch⸗ ihnen befindlichen Perſonen geſchaffen worden, auf Antrag der betreffenden unterſteht dem Inſpekteur die Beurteilung ſämtlicher Frwelterte Selbſiſchutz wird Freiwilligen Feuerwehr luftſchutzbund übt au iſt, um einige gaben herauszuheben, für ſtelle tätig. Aufgabe des Luftſchutzwarndienſtes die Bevölkerung, Dienſtſtellen und Betriebe zu warnen. Dem Sicherheits ⸗ und Hilfsdienſt liegt es ob, zerſonen⸗ und Sachſchäden Hilfe zu leiſten und bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ord⸗ nung ſoweit ſie durch Luftangriffe geſtört oder gefährdet Allgemeine Luſtſchutzpflicht Die neuen Durchführungsbeſtimmungen In der Zeitſchrift„Der Deutſche Verwaltungsbeamte“ werden die im Luftſchutzgeſetz angekündigten neuen Durch führungsbeſtimmungen beſprochen. 5 Zur Durchführung der erforderlichen Maßnahmen iſt der Luftſchutzdienſt funktionell und organiſatoriſch in fünf Gruppen gegliedert: Luftſchutzwarndienſt, Sicherheits⸗ und Werkluftſchutz, Selbſtſchuz und Erweiterter iſt es ſowie der Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt werden, ſoweit ſich der Reichsminiſter der Luft⸗ fahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe bei der Durch⸗ führung nicht der Dienſtſtellen und Einrichtungen der Luft⸗ ient, von den ordentlichen Polizei und Polizeiaufſichtsbehörden durchgeführt. Für Zwecke des Sicherheits und Hilfsdienſtes und in Orten, in Hilfsdienſt aufgeſtellt wird, können ſtaatliche und kommunale Einrichtungen der Poli⸗ zei, des Feuerlöſch⸗, Geſundheits⸗ und Bauweſens ſowie der Straßenreinigung und der Verſorgungsbetriebe in An⸗ pruch genommen werden. Das gleiche gilt für das Deutſche Roto Kreuz und die Techniſche Nothilfe die auf dem Gebiet 5 und des Inſtandſetzungsdien⸗ ſtes mit Sonderaufgaben betraut ſind. Der We rkluftſchutz hat induſtrielle und gewerbliche Betriebe und die in dieſen tätigen Perſonen zur Aufrecht⸗ erhaltung eines ungeſtörten Ganges des Betriebes zu ſchüt⸗ zen. Der ue wird von den ihm zug⸗hörenden ben. eitung der Reichsgruppe Induſtrie(der Organiſation der gewerblichen Wirkf aft) Auſgabe des Selbſtſchutzes iſt es, öffentliche und Private Gebäude, Dienſtſtellen und Betriebe pocpie die in durchgeführt. zu ſchützen. Der Selbſtſchutz obliegt der Bevölkerung; ſeine Organiſation und die Aus⸗ bildung der Selbſtſchutzkräfte wird vom Reichsluftſchutzbund durchgeführt. Auf allen übrigen Gebieten des Selhſtſchutzes übt der Reichsluftſchutzbund, ſoweit nicht etwas anderes beſtimmt iſt, nur berakende Tätigkeit aus. Bei den zum Seloſiſchutz gehörenden Dienſtſtellen des Reichs, der NS⸗ D P und ihrer Gliederungen, der Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände und ſonſtigen Körperſchaften des öffent⸗ licher Rechts(öffentliche Dienſtſtellen) beſchränk: ſich die Zuſtändigkeit des Reichsluftſchutzbundes auf die Beratung ver Dienſtſtellenleiter und die Ausbildung der Selbſtſchutz⸗ kräfte; auch dieſe 1 übt der Reichsluftſchutzbund nur Dienſtſtellen aus. Der Er; weiterte Selbſtſchutz hat öffentliche und private Dienſtſtellen und Betriebe, ſoweit für ſie der Selbſtſchutz nicht ausreicht, ein Werkluftſchutz aber nicht notwendig iſt, ſowie die in ihnen befindlichen Perſonen zu ſchützen. Der von den zu ihm gehörenden öffentlichen und privaten Dienſtſtellen und Betrieben, unter Leitung der Auch a denn 5. durchgeführt. Der Reichs⸗ dem Gebiet des Erweiterten Selbſt⸗ ächutzes nur beratende Tätigkeit aus. weilerten Selbſtſchutz gehörenden öffentlichen Dienſtſtellen wird der Reichsluftſchutzbund nur auf Antrag der Dienſt⸗ Bei den zum Er⸗ ordentlichen Polizeibehörden haben ür die Ausbildung und Verwendung der Feuerwehr im die für den Luftſchutzwarndienſt, den Sicherheits- und Hilfs⸗ g adehaß und für die Ausbildung in den höheren Dienſt⸗ er Feuerwehren verantwortlich. Er überzeugt 10 durch unangemeldete Beſichtigungen, Prüfungen und dur fade von dem Stand der Entwicklung in graden taktiſche Be den einzelnen Feuerwehren. geſetzlich luftſchutzpflichtigen Verfügung heranzuziehen. dien“, den Werkluftſchutz, den Selbſtſchutz und den Erwei⸗ terten Selbſtſchutz notwendigen Kräfte aus dem Kreis der Perſonen durch polizeiliche Der Kreis der zu erfaſſenden Dienſtpfli chtigen iſt Die wichtigſte Aufgabe des Inſpekteurs des Feuerlöſch⸗ dura; eine Reihe geſetzlicher Beſtimmungen eangeſchränkt. weſens wird es ſein, auf Grund ſeiner Sachkenntnis, Er⸗ fahrungen und der gewonnenen Anregungen dem Chef der Ordnungspolizei Vorſchläge für die 9 dung und ſtetige Weiterentwicklung der Feuerwehrlöſch⸗ polizei zu machen. Als Inſpekteur des Aunterſtellt. rganiſation, Ausbil⸗ 7 als unabkömmlich zugunſten euerlöſchweſens wurde vom den, Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei Landes⸗ branddirektor Meyer, der frühere Leiter des thüringi⸗ nicht 5 5 Feuerlöſchweſens, in das Hauptamt Ordnungspolizei erufen und dem Chef der Ordnungspolizei unterliegen, 5 werden; unmittelbar 2. Perſonen, die zwar der Es dürfen nicht herangezogen werden: 1. Perſonen, die der allgemeinen Wehrpflicht unterlie⸗ gen, es ſei denn, daß ſie durch die Wehrerſatzdienftſtellen des Luftſchutzes erklart wer⸗ allgemeinen Wehrpflicht aber für die Kriegsführung benötigt 5. Perſonen, die infolge ihres Lebensalters oder ihres Geſundheitszuſtandes auf Grund ärztlicher Feſtſtellung zu perſönlichen Dienſten im Luftſchutz ungeeignet erſcheinen: 4. Perſonen, deren Heranziehung mit ihren Berufs pflichten gegenüber der Volksgemeinſchaft, insbeſondere mit den Pflichten eines öffentlich⸗rechtlichen Dienſtverhältniſſes, nich“ zu vereinbaren iſt. Die Entſcheidung hierüber triff — von beſonders gelagerten Ausnahmefällen abgeſehen— die zuſtändige Kreispolizeibehörde(im Einvernehmen mit; dem Leiter der Dienſtſtelle, der der Luftſchutzpflichtige ange⸗ hörl) Dieſe Beſtimmungen ſtehen jedoch eimer Heranzie⸗ hung zu Aufgaben auf dem Gebiet der Organiſation und der Ausbildung im Frieden nicht entgegen. 8 Hraft Geſetzes zum Luftſchutzdienſt unf a hig ſind Per⸗ onen, die mit Zuchthaus beſtraft ſind, die bie bürgerlichem Ehrenrechte nicht beſitzen, die ſtrafrechtlichen Sicherungs⸗ und Beſſerungsmaßnahmen unterworfen ſind, die durch Militörgerichtsurteil die Wehrwürdigkeit verloren haben 85 wegen ſtaatfeindlicher Betätigung gerichelich beſtrafk ind. Für Juden gelten beſondere Ausnahmebeſtimmungen. Die zum Werkluftſchutz und zum Exweiterten Seloſtſchutz gehörenden öffentlichen und privaten Dienſtſtel⸗ len und Betriebe haben zur Deckung der infolge der Durch⸗ führung des Werkluftſchutzes und des Erweiterten Selbſt⸗ ſchutzes entſtehenden Verwaltungskoſten Beiträge zu lei⸗ ſten. Der Reichsluftfahrtminiſter beſtimmt Näheres über die Höhe und Einziehung dieſer Beiträge; er kann die Reichsgruppe Induſtrie und den Reichsluftſchutzbund mit der Einziehung beauftragen. Beitreibungen erfolgen im Verwaltungszwangsverfahren durch die zuſtändigen Ge⸗ meinden. Nächtlicher Reichsbetriebsappell des Gaſtſtätten, und Beherbergungsgewerbes. Düſſeldorf, 14. Jull. Eine nächtliche Feierſtunde, die rund einer Million Angehörigen eines ganzen Gewerbes Sammlung und Aufrichtung gab, wurde in der Nacht auß der Reichsausſtellung„S 1 Volk“ durchgeführt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach hier zum erſten Male zu den geſamten Schaffenden des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes Deutſchlands, das 300 000 Be⸗ triebe umfaßt. Dr. Ley betonte in ſeiner Rede zunächſt, daß es immer wieder notwendig ſei, uns das Deutſchland der Ohnmacht und des Zerfalls vor der Machtübernahme ins Gedächtnis, urückzurufen, um den gewaltigen Wandel des deutſchen olkes in den vergangenen vier Jahren zu verſtehen, den man das deutſche Wunder nennen könne. Der Reichsorga⸗ niſationsleiter erläuterte dann im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen den Begriff der Ehre und des Führertums, Dann erinnerte er die Männer und Frauen des Gaſt⸗ ſtättengewerbes, die häufig mit anderen Menſchen in Be⸗ iehung kommen, daran, daß ſie gerade in dieſer Berufs⸗ ſtellung dem neuen Deutſchland unendlich viel helfen kön⸗ nen. In ihrer Haltung müßten ſie alles Dieneriſche ablehnen, ſtolze deutſche Menſchen ſein und ihre Pflicht tun. Die Unternehmer des Gewerbes bat Dr. Ley, ihr beſonderes Augenmerk auf die ſozialen Verhältniſſe ihrer Mitarbeiter zu richten. Gerade im Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe ſei, ſozial geſehen, ſehr viel gut⸗ zumachen, ſo in der Unterkunfts⸗ und Urlaubsfrage. In 155 Nachwuchsfrage ſei es ähnlich.„In all dieſen Dingen“, rief Dr. Ley den Betriebsführern zu,„laßt Euch nicht nö⸗ tigen, ſondern fanget ſelber an!“ f Hilfe— ich habe Sonnenbrand! „Jahr für Jahr iſt es bei den Großſtädtern die gleiche Geſchichte: Nach dem erſten ſchönen Sommer⸗Sonntag treffen wir jammernde Männlein und Weiblein mit pu- terroten Geſichtern, ſchwer verbrannten Armen und ſon⸗ ſtigen leidenden Körperteilen. Sie wagen es kaum, ſich zu bewegen. i Iſt das wirklich nötig? Selbſtverſtändlich haben junge Menſchen einen Heißhunger auf Luft und Sonne. Wer aber ſeine Haut acht Monate lang vom Licht abf ließt und 55 dann plötzlich der vollen Sonnenſtrahlung ausſetzt, han⸗ delt genau ſo unbeſonnen wie einer, der einem Verhun⸗ 8 eine fette Mahlzeit reicht oder einen Erfrieren⸗ en an den heißen Ofen ſetz. 1 Um ſich einen Sonnenbrand zu holen, braucht man ſich 10 nicht erſt in die Sonne zu legen. Auch beim Herum⸗ aufen bleibt er nicht aus. Der Gebrauch von Fett und Creme allein verhindert ihn nicht. Auch die beſte Creme muß verſagen, wenn die Haut noch zu empfindlich iſt. Das einzige ſichere Mittel iſt ſtufenweiſe Gewöhnung. i Noch eins: Beim Einfetten Naſenlöcher und Lippe nicht vergeſſen! 3535 N Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim werden fällig ſpäteſtens um: 15. Juli 1937: die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, 2. Viertel der Vorauszahlungen 1937 aus Grund⸗ vermögen. 20. Juli 1937: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Juli 1937 einbehaltene Bürgerſteuer, ſoweit die abzu⸗ liefernde Summe den Betrag von Rm. 200.— überſteigt.. 20, Juli 1937: die Gemeinde⸗ bierſteuer für Juni 1937. 20. Juli 1937: die Gemeinde⸗ getränkeſteuer für Juni 1937. 20. Juli 1937; die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ etteln bis dahin fällig werdenden teuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorschriften des Steuerſäumnis⸗ eſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ eitstages ein einmaliger i de (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner fen außerdem die mit hohen Koſten verbundene wangsvollſtreckung zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. b Verſammlungs⸗Kalender. Tod.„Jahn“. Freitag ahend 9 Uhr Vereinsturnen für Sandhofen im„Kaiſerhof“, Es muß unbedingt alles zur Stelle ſein. Fußballvereinigung 98. Umſtändehalber findet dieſe Woche das Training morgen Freitag abend ſtatt. Um voll⸗ zähliges Erſcheinen aller Aktiven einſchl. Jugend wird Endivien, gebeten. liuterhalt. ant eee, Mag din Für den Abendtiſch! Neue Holl. 5 5 Getzlinge: tück 12 Blumenkohl, e ee lee, in Apesheim Matjesfilet Stück 15 Pfg. Kohlkraut, geeignet Bratheringe Note Rüben. zum Ausbau Hering i. Tom Doſe 35 Pfg. zu verkaufen. eines Wohnhauſes Sahnenheringe Seitz-Moser, evt. einer Scheune Bierſchnittchen Doſe 45 Pfg. oppenhelmerstr. 17. zum Preiſe von Appel's Heri 8 in vetſch So. oſe 35 Pfg.— Rm. 3300. Heute nur gegen bar Seelachs i. Scheiben f Doſe 65 5 zu verkaufen. le e Pie ſtiſcgebtaunten mee 0 Appel's Majonnaiſe 940 qm, Außenfront und tafelfertige Krabben i a Oelſardinen 8 Doſe 20, 28, 35, 50, 60 Pfg. f ca. 15 m. Sardellen d Zuſchriften unter empfiehlt 7 Nr. 60 an die Ge⸗ 0 Zokob Würthwein, Lebrd Röler Lede Feinkoſt 8 Inserieren i bringt gewinn 78 Käse: Münſterkäſe 45% Fett i. T., 125 fr 25 Pfg. 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Juli: Nachmittags⸗Vorſtellung für Erwerbs⸗ b ö loſe(ohne Kartenverkauf): Liebe in der Lerchen⸗ gaſſe. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miel G 30 und 2. Sondermiete G 15: Liebe in der Let⸗ chengaſſe. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr.(Eintausch von Gutſcheinen aufgehoben). f Taglohn-Zettel für Bauhandwerker (dach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in des Druckerei des„Neckar⸗Bote — Deutſcher Weißwein, offen Liter 60 Pfg. Apfelwein, offen, Liter 28 Pfg. Apfelsaft, naturrein m. Kohlensäure Literfl. 75 Pfg. o. Gl. 3% Rabatt U Futtergetreide 5 Kaufe jedes Quantum Gummi Fürkel“ her Mahl, Induſtrie liefen 5 Wochen alt Orne i a 5 Berücksichtigt Mex. Schmich.]! unsere Inserenten zerufs⸗ re mit tmiſſes, trifft )en— n mit. ange⸗ anzie⸗ n und Per⸗ Nr. 29 75 n* 7 — E N A 42. 22 eflage zum Neckar⸗ Bo e all 10 Fortſetzung.) 5 Zunächſt aber gilt es, ſein Aeußeres möglichſt gut zu verändern. Bei einem Friſör im Chineſenviertel wird er nach Wunſch bedient. 55 i „Der Herr wünſcht ſich zu verändern? Sehr gut, ſehr ſchön. Bin gewohnt. ſolche Fälle— mache das meiſterhaft. Kennen ſich ſelbſt nicht wieder. Kopf raſieren. Perücke natürlich— nur zwanzig Dollar, Herr— aber nicht zu er⸗ kennen. Volle Veränderung garantiert.“ „Danke. Es genügt ſo.“ s „Vielleicht einen Schnurrbart? K „Ja— einen Schnurrbart.“ Ich rate ferner f ſe pßpricht der Schlitzäugige fehle Ihnen Adre . d fängt Andreas mit mißtraui⸗ iſt eine herkuliſche Kolloſſalgeſtalt, ge⸗ ſehr gut gekleidet. empfehlend. 3 5 N „Du biſt ein Deutscher! Sprechen wir deutſch 77 ander!“ i 5 8 Der Klang ſeiner Mutterſprache läßt wenig vertraulicher werden.„Sie ſprechen ſt angenehm! abei grinſt er, daß man . nzubändel 0 6 rwelte rieftaſche durch. und zehn Cen reit enſch— wo hapert's?“ ſind ſeine erſten Worte. Ich komme von Li Hung, dem Friſör!“ ſagt Andreas s willſt du? Hat man dich ig mal her!“ Ohne daß der ann, nimmt der andere ihm icht gegen ihn e Andreas. Roman von Harry Hoff. (Nachdruck verboten.) Andreas blickt ſich, die Wange reibend, verzweifelt und hilflos um. Es gibt keinen Ausweg. „Nun, wird's bald?“ fordert ihn Johny freundſchafte lich auf,„ich mein's doch nur gut mit dir, Angſthaſe! Viel⸗ leicht kann man dich doch noch gebrauchen! Aber dann mußt du ein wenig mehr Mumm in die Knochen kriegen!“ „Ich— ich habe einen Totſchlag begangen—“ bringt der Verſchüchterte ſtockend vor,„bin geflohen.“ N „Du kannſt ruhig Mord zu mir ſagen, F nach h n. Die N N ſich zitter Taſchentuch vor. Johny t.„Da für die Lüge!“ ſagt er ganz ruhig und zeigt w der die Zähne. Er weiß, daß er Andreas in der Gew hat und läßt ſeine Macht ſpielen. i 5 „Alſo wie heißt du?“ fragt 4 er noch einmal in drohen⸗ er. Na— hm s noch nicht viel Klamotten Zagh hat bereits er jetzt tun ſoll Am liebſten möchte er fortgehen, auf Nimmerwiederſehen verſchwinden. Aber iſt, als ſei er mit Pech feſtgeklebt; als habe er dieſem Geſellen gegenüber irgend eine Verpflichtung. „Du ſtehſt ja patent aus!“ ſagt Johny lachend, wir werden ſchon einen patenten Verbrecher aus dir zuſam⸗ menſtutzen. Scheinſt mir übrigens ein heller Kopf zu ſein. Möglicherweiſe können wir dich in internen Dienſten ge⸗ brauchen. Kannſt dir bei uns ein paar Dollar verdienen. Die geiſtige Intelligenz iſt leider nicht ſtark bei uns ver⸗ treten. Wir halten es mehr mit der Körperkraft. Das an⸗ dere muß aber auch ſein. Sonſt ſind wir aufgeſchmiſſen.“ „Erlauben Sie mal— wovon ſprechen Sie?“ Na— natürlich nicht von Kinderkrankheiten. Ich ſpreche von unſerem Geſelligkeitsverein„Harmonie“. „Ach— ich verſtehe!“ „Dämmert's dir?“ Johny kneift die Augen zuſammen und muſtert Andreas, als ob er ihn im nächſten Augen⸗ blick mit Haut und Haaren verſchlingen wollte. „Sage mal— kannſt du zeichnen?“ „Ja, leidlich.“ „Haſt du ſchon mal eine Anterſchrift nachgemacht? Raus mit der Sprache!“ Andreas iſt zuſammengefahren.„Ja,“ gibt er, gar nicht ſo unwillig, zu. Darin habe ich ſogar einige Fertig⸗ keit.“ Johny klatſcht in die Hände.„Bravo! Bravo! So ei⸗ nen ſuchen wir gerade. und wenn du dich ſchlau anſtellſt, kannſt du dein Glück dabei machen.“ „Ich weiß ja noch immer nicht, was Sie wollen.“ „Höre mein Lieber— reden wir doch mal ganz offen zuſammen, du biſt ein Verfolgter,— haſt einen Mord auf dem Kerbholz— brauchſt gar nicht zuſammenzuzuk⸗ ken— das iſt bei uns hier noch gar nichts Beſonderes. Alſo— du willſt dich verbergen und haſt die Unterwelt von Newyork aufgeſucht, um dich beſſer verſtecken zu können. Nun mußt du auch mit den Wölfen heulen. Du willſt dir etwas verdienen. Gut. Stecken wir dich in un⸗ ere Paß⸗Abteilung.“ »„Paß⸗Abteilung? Was habe ich da zu tun?“ „Dämliche Frage! Ausweiſe ausſtellen— Anterſchrif⸗ ten——5 „Ach— ich verſtehe!“ „Kapierſt du endlich?— Na, einverſtanden?“ „Wo ſoll ich denn bleiben?“ „Ich— warte mal—— richtig! Die Faule Grete! hat geſtern den ‚Gurken⸗Franz' an die Luft geſetzt. Bei der kannſt du wohnen. Gleich nebenan iſt die Werkſtatt.“ Andreas fühlt ſich in eine andere Welt verſetzt, in eine Welt, von der er bisher nur einmal etwas geleſen hatte. Es iſt eine Welt des Schattens, der Angſt, des Verbre⸗ chens. Sie hat etwas Düſteres, Schaurig⸗Geheimnisvol⸗ les. Das zieht ihn an. * In einem trüben Dachſtübchen, das hoch über anderen Giebeln liegt, hauſt Andreas mit einem anderen Genoſ⸗ ſen zuſammen. Der andere iſt ein buckliges Männchen mit einer rieſigen Naſe. Er iſt Lithograph ſeines Zeichens. Niemand verſteht es beſſer, als er, Formulare für Do⸗ kumente jeder Art herzuſtellen. In einem anſchließenden, durch einen Schrank verdeckten, größeren Bodenraum iſt die Werkſtatt. Hier gibt es alles Erforderliche. Sogar eine Druckerei, freilich nur für Handbetrieb, iſt hier aufge⸗ ſtellt worden. g Alle möglichen Typen der Unterwelt defilieren hier oben an Andreas und ſeinem Genoſſen, dem„buckligen Henry“ vorüber. Zwei Zuträger bringen geraubte Päſſe, Ausweiſe, Arlaubsſcheine. Die werden hier umfriſiert, mit neuen Photographien verſehen und für irgend einen Auftraggeber paſſend gemacht. Von hier aus ſchlingen ſich Fäden in alle Teile des Landes. Andreas wird in den einſchlägigen Arbeiten genau unterwieſen Tag und Nacht iſt zu tun Henry, an ſich recht gutmütig, läßt ihn auch mit verdienen. Bisweilen wird er mit kleinen Aufträgen fortgeſchickt. Bei ſolchen Gelegenheiten nimmt er ſofort einen Aufſchlag— von dem indeſſen der Bucklige nichts erfährt. a So bleibt er einige Wochen völlig verborgen. Aber ez iſt ihm durchaus nicht geheuer hier Wenn man ihn auch bereits als der Anterwelt angehörig betrachtet,— er fühlt ſich nicht wohl— vor allem auch gar nicht ſicher in dieſer Amgebung. Die Polizei brauchte nur einmal hinter die Fälſcherbande zu kommen— ſchon hatte man ihn beim Kragen. Dann war es aus. Trotz allem muß er noch durchhalten, bis er das nötige Geld für die Rückreiſe nach Europa beiſammen hat. Ja⸗ wohl— er will nach Europa, wo man ihn jetzt ganz ge⸗ wiß nicht mehr vermutete. Er hat ſogar einen beſonderen Plan, der, was Raffinement betrifft, ſeinem erſten aus⸗ geführten Verbrechen nicht nachſteht. Uebrigens wird er dafür Sorge tragen, daß durch eine Operation ſein Geſicht ein gänzlich anderes Ausſehen er⸗ hält. Sein eigener Bruder würde ihn dann nicht mehr erkennen. So wächſt ſeine Sicherheit. Er läßt ſich photogra⸗ phieren und ſtellt ſich ſelbſt heimlich ganz andere Papiere aus. Nach ſeiner Berechnung muß er noch etwa ſechs Wo⸗ chen bleiben, um für die Reiſe genügend Geld beiſammen zu haben. Eines Nachts, als er plötzlich durch ein Knarren ge⸗ weckt wird, hört er eine Stimme:„Schläft er?“ Und der Bucklige erwidert flüſternd:„Der Schläft wie ein Sack, Was gibt es denn, Thomas?“ War das etwa der lange Thomas, der geſtern bei der Depoſitenkaſſe der Nationalbank ein Ding drehen wollte? Andreas ſtellt ſich, als ſchlafe er feſt. Aber angeſtrengt lauſcht er auf das Geſpräch der beiden Männer. „Es hat geklappt!“ flüſtert Thomas,„aber ich weiß nicht, wo ich die Gelder verſtecken ſoll. Bei mir könnte man doch, wenn etwas herauskommt. ſuchen. Der„Gur⸗ kenfranz“, dieſes Rindvieh, hat ſich erwiſchen laſſen— wenn der Hund mich verpfeift——« „Das wird er nicht machen, wo er doch weiß, daß du das Geld haſt. Wieviel iſt es?“ „Hier haſt du das Päckchen. Zwölftauſend Dollar.“ „Das geht ja.— Alſo ich ſoll es verſtecken?“ i 0 fee vorläufig. Ich kann mich auf dich ver⸗ aſſen?“ „Natürlich. Koſtet nur eine Kleinigkeit.“ „Fünfhundert Dollar!“ „Tauſend!“ „Alſo— gut denn, tauſend!— Du— hört der auch wirklich nichts?“ „Ausgeſchloſſen.“ „Na— gute Nacht, altes Sumpfhuhn!“ f Die Tür quietſcht wieder. Thomas tappt die Treppen hinunter. Der Bucklige verſchwindet hinter dem Wand⸗ ſchrank, um das Geld zu verſtecken. Andreas iſt plötzlich empor geſprungen. Lautlos huſcht er über die Diele. Dort, auf dem Tiſch, liegt der große, marmorne Briefbeſchwerer. Er ergreift ihn, fällt Henry von hinten an. Zwei, drei dumpfe Schläge gegen die Schläfe des Mannes— der Aeberraſchte fällt lautlos zu Boden. 5 Andreas entreißt ihm den Beutel. Dann zieht er ſich haſtig an, ſteckt die vorbereiteten Papiere in ſeine Taſche und ſchleicht durch Geheimtüren über zwei Böden zum drittnächſten Haus, aus dem er auf einem für alle Fälle vorbereiteten Fluchtweg zur Straße entkommen kann. Nun gilt es nur noch, aus dieſem Gewirr von finſter⸗ ren und gefährlichen Gaſſen herauszukommen, ohne plötz⸗ lich eins über den Kopf zu kriegen und ausgefleddert zu werden. Scheu um ſich ſpähend, ſchleicht er ſich wie eine Katze geduckt an den düſteren Häuſern entlang. 8 Da tauchen zwei Poliziſten auf. Er ſteuert direkt auf die beiden zu; lüftet den Hut und fragt: „Verzeihen Sie, meine Herren— iſt Ihnen nicht eben eine verdächtige Geſtalt begegnet,— ein Kerl mit einer hellgrauen Glocke?“ 5 Die Beamten ſind ſtehen geblieben. Sie blicken An⸗ dreas, der ihnen ſelber verdä tig vorkommt, verwundert an:„Wer ſind Sie denn überhaupt?“ Fortsetzung folgt) Aber es ihn auch t,— et ſicher in hinter nan ihn s nötige hat. Ja⸗. ganz ge⸗ ſonderen ten aus⸗ irch eine 1 ehen er⸗ ht mehr* hotogra⸗ Papiere reppen Wand⸗ ſem gräßlichen Zimmer ter Hand.“ unterbricht ſie ich Zukunftsausſichten f lägt ihm geradezu d N bee Von 8. „Sonſt noch etwas?“ „Nein, das wäre für heute alles, Fräulein Zech,“ er⸗ widert Fritz Hanſen und greift zögernd zum Hut.„Wenn es Ihnen recht iſt, hole ich die Briefe um fünf ab, ja?“ „Sie ſtehen Ihnen ſchon ab drei Uhr zur Verfügung, Herr Hanſen.“ Er erhebt ſich. Seine Miſſion iſt erledigt. Trotzdem ſteht er unſchlüſſig und ſieht auf das junge Mädchen nieder, das ſtumm am Schreibtiſch ſitzt und das aufgenommene Steno⸗ gramm noch einmal überfliegt. Ein ſchmaler Sonnenſtreif fällt ſchräg durchs Fenſter und zaubert einen goldenen Schimmer auf ihr Haar. „Es iſt ein Jammer, daß Sie den ganzen Tag in die⸗ hocken!“ platzt er heraus.„Ein jun⸗ ges Geſchöpf wie Sie——“ „Aber, Herr Hanſen!“ Kopfſchüttelnd ſieht ſie ihn an. „Irgendwie muß ich mir doch meinen Unterhalt verdienen. Und... wie ſagten Sie? Dieſes Zimmer ſei gräßlich?“ Ihre Lippen ſchürzen ſich.„Wenn Ihnen mein... mein Büro zu ungemütlich 8 erſcheint, will ich ge⸗ 9 5 legentlich verſuchen, 8 55 einen Klubſeſſel auf⸗ zutreiben. Man kauft ja manchmal ganz preiswert aus zwei⸗ „Sie wiſſen ge⸗ nau, daß ich etwas anderes meine. Sie gönnen ſich viel zu wenig Erholung— und 5 „Herr Hanſen,“ ihn, bin ſchrecklich ehrgeizig. Ich träume davon, in meinem Büro eines Tages ſtatt einer armſeligen Schreibmaſchine de: ren ſechs klappern zu. hören. Oder fürch⸗ ten Sie, daß ein Ueberſetzungsbüro wenig hat?“ „Ich fürchte etwas ganz anderes.“ „Zum Beiſpiel?“ a i f „Daß ein junges, hübſches Mädchen wegen einer fixen Idee ſeine ſchönſten Jahre vertrödelt.“ N „Sie haben vergeſſen, noch die Worte„nutzlos“ und „töricht“ einzuſchieben“, lacht ſie fröhlich. a „Ganz recht. Nutzlos und töricht vertrödelt. Außerdem wüten Sie mit Ihrer Geſundheit. Ich wette, daß Ihnen an einem täglichen Spaziergang ebenſo wenig liegt wie an einem ausgiebigen Schlaf. Sie haben ſich vollgepfropft mit Dingen, die Ihnen zwanzig Jahre Ihres Lebens koſten werden, wenn Sie ſich nicht mehr ſchonen. Wozu lernen Sie jetzt noch japaniſch? Genügt es nicht, deutſch, franzöſiſch und ſpaniſch zu beherrſchen?“ ö „Nein Das japaniſche Examen mache ich übrigens ſchon drei Wochen. Dann können Sie mir auch die Briefe für Ihre Freunde im fernen Oſten diktieren. Ihre Agentur hat e Verbindung mit der japaniſchen Geſchäfts⸗ wel! 5 f Herr Hanſen wird rot. Merkwürdig rot. Die Frage ver⸗ chle den Atem. Aber dann faßt er ſich doch. Nein, nein, meint er, da müſſe er ihre Hoffnung leider zer⸗ en.. mit Japan, nein, Er n ſich, verläßt das Büro in großer Haſt N. andert S. OSTERM ANN mehr aufhalten. Und er diktierte an die F letzten Sendung. pool, ein Angebot in mit Japan habe er nichts ert eine ganze Weile plan- und ziellos umher. „Ihre Agentur hat doch hoffentlich Verbindung mit der ja⸗ paniſchen Geſchäftswelt?“ hallt es ihm unaufhörlich in den Ohren. O, was iſt er doch für ein ausgemachter Eſel gewe⸗ ſen! Wenn ſie erfährt, daß er überhaupt keine Agentur ſein eigen nennt, ſondern der auf vier Wochen beurlaubte Buch⸗ halter Hanſen von der Firma Schlagmann u. Büttenfels, Lederwaren en gros, iſt——— dann iſt es überhaupt vorbei! 5 Fritz Hanſen ſtürmt in hellem Zorn über ſich ſelbſt durch die weiten Parkanlagen. Siebenunddreißig Jahre iſt er und nie haben Frauen in ſeinem Leben eine Rolle geſpielt, und nun, da er zum erſten Mal aus der Reihe tanzt, muß er ſich gleich ſo feſtfahren! Nicht wie ein Mann, nein, wie ein Jüngling hat er, gehandelt! Er entſinnt ſich noch genau, wie es dazu kam, daß er den Verſtand verlor. Am dritten Urlaubstage ſah er ſie zum erſten Mal und war auf der Stelle, merkwürdig genug, von ihrer Erſcheinung gefeſſelt. Gefeſſelt? Pah, warum das Ding nicht gleich beim rechten Namen nennen. Bis über beide Ohren in ſie verſchoſſen war er, jawohl, ſo lag der Fall. Er ging ihr nach er, Fritz Hanſen, der in ſeinem ganzen Leben noch keiner Frau nachgelaufen er ging ihr nach, ſah ſie in einem Haus a verſchwinden und, ruhte nicht eher, als bis er herausbekom⸗ men hatte, daß es ſich in der jungen Dame um ein gewiſ⸗ ſes Fräulein Els⸗ beth Zech handelte, die hoch oben im vierten Stock ein Ueoeberſetzungsbüro ö 8 5 i ö a, 5 eee 6 15— 0 ſo hatte es angefangen. Und al⸗ les andere war dann mit lawinenhafter Geſchwindigkeit hin⸗ terher gekommen. Er, mußte dieſes Mäd⸗ chen kennenlernen. ö 5 mußte.. mußte! Und gab es da nicht geradezu eine lächerlich einfache Ge⸗ legenheit? 5„ Herr Hanſen war toll genug, dieſe lächerlich einfache Gelegenheit augenblicklich beim Schopfe zu faſſen. Er mimte Kundſchaft. Jawohl, er ſtieg die vier knarrenden Stiegen hinauf, betrat Elsbeth Zechs Ae B und verlor, als er ihr allein Auge in Auge gegenüberſtand, endgültig den letzten Reſt von Vernunft. Er ſei ein kleiner Geſchäftsmann, ſtotterte er, Inhaber einer kleinen Waren⸗ Agentur, die mit dem Ausland arbeite. ob er„ ob 9 87 einige Briefe überſetzen würde. gegen die übliche ie natürlich... Wie?... Ja, Briefe ins Eng⸗ iſche. i 5 5 So war es weitergegangen. Die Lawine ließ 105 nicht Firma Collins, Wood u. Beachfield, London, eine Beſtellung auf einige Dutzend Patentſchlöſſer. beſchwerte ſich bei Morris Bro⸗ thers, Mancheſter, über die mangelhafte Verpackung der . machte der Henry Field Ltd., Liver⸗ Textilwaren.. ſchwitzte dabei Blut und Waſſer und war doch irgendwie glücklich, in der un⸗ mittelbaren Nähe dieſes herrlichen Weſens zu ſein. Nach A mußte er nun natürlich auch B ſagen, und ſo fand er ſich denn prompt am nächſten Tage wieder ein, und ſo ging das fort... eine Woche.. zwei Wochen 8 e. — 7 drei... vier... kam, diktierte, druckſte und druckte, wollte Schluß machen mit der Flunkerei, ſetzte zwanzigmal zur Wahrheit an und brachte dann doch ebenſo viele Male nicht den Mut dazu auf, es war zum Verzweifeln. Und das Schlimmſte: er liebte dieſes Mädchen von Tag zu Tag mehr.. litt, weil ſie ſich zuſchanden arbeitete. ſorgte ſich über die Bläſſe ihrer Züge... war verzweifelt, wenn er von ihren Zukunftsplänen hörte. Herrgott, durfte man denn zulaſſen, daß ſo ein herrliches Geſchöpf bis ans Lebensende Maſchine klapperte und lächerlich⸗trockene Ge⸗ ſchäftsbriefe überſetzte? Und nun lernte ſie auch noch japa⸗ niſch! Hinterher vielleicht auch noch chineſiſch und ſiame⸗ ſiſch, wie? Und er... war er nicht ein ganz elender Waſch⸗ lappen? Warum machte er nicht endlich den Mund auf? Die Tage liefen hin wie die Schienenzeppeline der Reichs⸗ bahn.. und in drei Tagen war ſein Urlaub zu Ende! Fritz Hanſen ſtarrte in den Spiegel eines Ladens. Sah ſo ein Feigling aus? Nein, der Mann, der ihm da ent⸗ gegenblickte, machte voll und ganz den Eindruck eines ſtar⸗ ken, entſchloſſenen Menſchen, deſſen Geſichtszüge ſympa⸗ thiſch genannt werden durften und deſſen Kleidung durch⸗ aus gediegen war. Und ſo ein Kerl verzichtete auf ſein Glück? So einer ließ ſich unterkriegen von Verlegenheit? Herr Hanſen gab ſich einen Ruck. Schluß mit dem Ko⸗ mödienſpiel. Herunter mit der Maske! Hatte Elsbeth nicht geſagt, daß ihm die Briefe ab drei Uhr zur Verfügung ſtänden? Um drei ſtieg ein entſchloſſener Mann die vier Treppen hinauf. Klopfte. Trat ins Zimmer. „Ah,“ macht Elsbeth Zech,„der Herr Hanſen! Bitte, wollen Sie nicht Platz nehmen? Ich bin in zwei Minuten mit Ihren Briefen fertig.“ Und ihre Finger raſen über die 15 daß Herrn Hanſen vom Zuſchauen ſchwindlig wird. 2 Ratſch— zieht ſie den Bogen aus der Walze. „Eine große Neuigkeit, Herr Hanſen!“ Sie lacht ver⸗ gnügt.„Ich erzählte Ihnen doch heute morgen von dem japaniſchen Examen, das ich in Kürze machen werde, nicht wahr? Und denken Sie nur, ſobald ich das Examen be⸗ ſtehe, will mich einer meiner Kunden für ſein Verkaufsbüro in Japan anſtellen. Was ſagen Sie dazu?“ „Um Himmelswillen!“ ruft Herr Hanſen entſetzt.„Sie werden doch ablehnen, nicht wahr?“ „Ablehnen? Aber, ich bitte Sie!“ „Japan!“ Hanſen iſt aufgeſprungen, end ert und faſſungslos.„Nein, unmöglich!“ ſchreit er.„Denken Sie doch, was über Japan forkwährend in der Zeitung ſteht! Erdbeben, Wirbelſtürme, Ueberſchwemmungen, Feuers⸗ brünſte, Wolkenbrüche! Nein, das laſſe ich nicht zu, hören Sie? Jawohl, Fräulein Zech, das laſſe ich nicht zu! Ich 177 verbiete Ihnen allen Ernſtes—— „Aber, Herr Hanſen!“ Hat ſich was mit Aber, Herr Hanſen!' Herr Hanſen iſt jetzt nicht mehr aufzuhalten. Die Lawine hat, tauſendfach vergrößert, ihren letzten Sturzabſchnitt erreicht.„Ich ver⸗ biete Ihnen, dieſes mörderiſche Angebot anzunehmen. Wiſ⸗ ſen Sie denn überhaupt, wer der Menſch iſt? Haben Sie noch nichts von Mädchenhändlern gehört?“ Blutrot iſt er. Seine Augen ſprühen.„Fräulein Zech!“ keucht er.„Sie dürfen nicht fort... ich will es nicht.. Sie bleiben hier... ich... was ſoll ich denn ohne Sie beginnen nein, ſchauen Sie mich nicht ſo an.. ich habe Ihnen das ſchon lange ſagen wollen... ich habe Sie ja ſo lieb Und noch Schlimmeres geſchieht. Er nimmt ſie in wil⸗ der Haſt in die Arme. Küßt ſie. Ja, küßt ſie wieder und immer wieder. Und ſie wehrt ſich nicht, rührt ſich nicht, liegt mit einem glücklichen Lächeln an ſeiner Brut hört ſein Geſtändnis, daß er gar nicht Agent, ſondern Buch⸗ halter iſt, aus dem in zwei, drei Jahren ein Prokuriſt wer⸗ den wird „Aber das weiß ich doch längſt,“ flüſtert ſie,„ich kenne Sie.. kenne dich doch... wir wohnen doch ſeit vier Jahren einander gegenüber.. aber was ich da von Japan geſagt habe, iſt auch nicht wahr. Ich wollte doch nur, de g Sie.. daß du endlich.“ „Elsbeth!“ jubelt er. Und nun iſt bald Hochzeit. Das iſt alles, was als Folge des Lawinenſturzes noch zu berichten wäre. Lebertran Nicht nur aus den Lebern der Dorſche, ſondern auch aus denen der Thunfiſche, Kabeljaus und Schellfiſche preßt man das Oel, das man Lebertran nennt. Es enthält in faſt rei⸗ nem Zuſtande all die Vitamine, die dieſe Fiſche durch Freſ⸗ ſen von Meerespflanzen in ſich aufnehmen und in ihrer Leber aufſpeichern. Da die Vitamine im menſchlichen Kör⸗ per viele Krankheiten verhindern, iſt Lebertran ein ſehr v. empfehlenswertes Vorbeugungsmittel, wenn man es ab und zu, auch ohne krank zu ſein, nimmt. Hauptſächlich dient es als Schutzmittel gegen Erkältungskrankheiten und Grippe. Sein Jodgehalt iſt ein Heilmittel gegen Froſt an den Füßen oder Händen. a 59 eee*— Röſſelſprung. ſchlag, 23. Geſchäftsbetrieb einer Ver⸗ mänlicher Vorname, 12. Ackergrenze tretung, 24. Huftier, 25. Nachſitzen. 13. Scheunengerät, 16. griechiſcher Je nes a ech H. anne 2 Ill das bann deb glück te rech der 1—.— Buͤchſtabe, 19. männliches Haustier, 21. Königinmutter im Nibelungenlied, 22 3 Anſtedlung. 8 ein fla de LIIllll den seln der der. IId das Sch und fer Illu es ful e 0 den soll det Len nen wen de e nen wol F ce es Klei Man erhält einen Vers von Johann Wolfgang von Goethe. 1 Kreuzworträtſel. i Waagerecht: 25 Waagerecht: 1. Tabu, 4. Kant, 8. Art, 9. Furie, 10. Ferro, 12. Ill, 13. Arie, 16. Libelle, 19. Wels, 21. Ale, 23. Legat, 25. Feile, 26. Eta, 27. Fink, 28. Brot. Sen“ recht: 1. Taft, 2. Areal, 3. Bar, 5. Ariel, 6. Nil, 7. Tell, 9. Forelle, 11. Rabe, 14. Ilſe, 16. Iwein, 17. Erato, 18. Haff, M 1. Göttin der Morgenröte, 5. Ge.. ſtalt in„Peer Gynt,“, 8. veraltetetes Klavier, 9. Bad in Weſtdeutſchland, 11. Name mehrerer Kalifen, 13. etwas Senkrecht: ſcheindar nicht Vorhandenes, 14. Kaf. 1. Baumteil, 2. Gebirge in Marokko, eigentlich gegeben:— Nicht ſol feezutat, 15. Muſe der Liebespoeſte, 3. Mittel der Poeſie, 4. glänzendes Grillen, Phantaſien— und Spintiſierere! 0 Bildungsanſtalt, 7. entfliehn:— Solang man lebt, ſei maß zeichen, Vorbedeutung, 20. Wettvor. Krähenvogel, 10. Waſſermotor, 11. lebendig!(Goethe.) 17. Nebenfluß der Donau, 18. Vor⸗ Seidenzeug, 6 Röfſelſprung: Mach dirs den deutlich, daß das Leben— zum Lebel Etat, 22. Lei, 24. Ger. 5 5 Auflöſungen aus letzter Nummer. 3 Kreuzworträtſel„Am Bach“; i eee