auers⸗ hören Ich en iſt ndfach ver⸗ Wiſ⸗ n Sie iſt er. „Sie leiben B n das 55 1 wil⸗ r und nicht, Buch⸗ t wer⸗ kenne it vier Japan r, des Folge imer. Bachl; 8. Ara, lrie, 15. gat, 25. t. Senl⸗ . Ariel, abe, 14. baff,. 's doch f Leben oll's in iſiererei ſei maß Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 37. Jahrgang Freitag den 16. Juli 1937 Nr. 163 99. y ddã.dwbͤd— Nach einem Jahr Der Krieg in Spanien dauert nun gerade ein Jahr. Wenn man aus dieſem Anlaß ſeine Entſtehung und ſeine e beleuchten will, muß man— wie immer bei onflikten dieſer Art— unterſcheiden zwiſchen der tieferen Urſache und dem äußeren Anlaß. Dieſer war die feige Ermordung des Monarchiſtenführers Calvo Sotelo, die bei allen ruhigen Elementen des Landes helle Empörung aus⸗ löſte. Die tiefere Urſache aber war die unglaubliche Miß⸗ wirtſchaft der damaligen ſpaniſchen Regierung. Es war zein Kabinett der ſogenannten„Volksfront“, das ſich in der Hauptſache auf Sozialiſten und Kommuniſten ſtützte. Dieſe Regierung hatte ein unerhörtes Terror⸗Regiment aufge⸗ richtet, unter dem das ſpaniſche Volk ſchwer ſeufzte, hatte. aber auch— ähnlich wie die Regierung Blum im benach⸗ barten Frankreich— eine finanzielle Luderwirtſchaft getrie⸗ ben, die dem Lande tiefe Wunden ſchlug. Die Unzufriedenheit weiteſter Kreiſe der Bevölkerung war daher ſehr groß geworden und wuchs tagtäglich noch mehr an. Um ſo ſchärfer freilich wurde auch der Druck, den die Machthaber in Madrid der Volksſtimmung entgegen⸗ ſetzten. Schließlich war es klar, daß die Dinge ſo nicht weitergehen konnten— alles drängte nach einer gewal⸗ ſamen Entladung. General Francs ſtellte ſich an die Spitze der Bewe⸗ gung gegen die marxiſtiſche Regierung. Er war ein außer⸗ ordentlich tüchtiger Offizier, der ſchon in jungen Jahren die Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen und eine glänzende mili⸗ täriſche Laufbahn en hatte. Da er nie ein Hehl daraus machte, daß er das Wirken der Marxiſten als ver⸗ verhängnisvoll für Spanien anſah, war er in Ungnade gefallen. Man hatte ihn auf ein Kommando in einem entlegenen Provinzneſt verbannt, weil die Herren in der Hauptſtadt den tatkräftigen Offizier fürchteten. Aber ge⸗ rade„fern von Madrid“ hatte er erſt recht Gelegenheit, die Volksſtimmung kennenzulernen und feſtzuſtellen, daß die Dinge zur Entſcheidung gebracht werden müßten. Am 16. Juli 1936— alſo jetzt gerade vor einem Jahre — kam der Stein ins Rollen. An dieſem Tage verließ General Franco ſeinen Poſten und das ſpaniſche Feſtland, um ſich im Flugzeuge nach den Kanariſchen Inſeln zu be⸗ geben. Dort ſchuf er ſich den erſten Stützpunkt für die nationale Erhebung. Einige Tage ſpäter flog er nach Spaniſch⸗Marokko, um ſeine Baſis zu erweitern. Der Ver⸗ lauf der Erhebung zeigte, daß General Franco zweckmäßig und in guter Vorausſicht gehandelt hatte, als er ſich dieſe wichtigen Stützpunkte anlegte. 5 Als der Führer der national⸗ſpaniſchen Bewegung mit erheblicher Truppenmacht aus Spaniſch⸗Marokko wieder im Mutterlande erſchien, wurde er von dem nichtmarxiſtiſchen Teil der Bevölkerung mit großem Jubel begrüßt. Aber wahrſcheinlich hatte der General zu ſpät losgeſchlagen, je⸗ denfalls hatten die Marxiſten in Madrid und die noch röteren Anarchiſten in Catalanien ſchon weitgehende Ge⸗ genmaßnahmen gegen die nationale Erhebung ergreifen önnen. Was Franco urſprünglich wollte, war infolgedeſſen nicht mehr durchzuführen: er konnte die Roten nicht mehr überraſchen und die marxiſtiſche Regierung nicht einfach ohne Blutvergießen durch ein nationales Kabinett erſetzen. Es kam vielmehr zu den kriegeriſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen den nationalen Truppen und den Truppen der roten Machthaber. Zu den Truppen des Generals Franco — vor allem Legionäre und mauriſche Soldaten aus Spa⸗ niſch⸗Marokko— ſtießen nach kurzer Zeit ſchon zahlreiche ſpaniſche Garniſonen. Auch die ſpaniſche Kriegsmarine ſtellte ſich faſt geſchloſſen in den Dienſt der nationalen Er⸗ hebung. So kam es, daß General Franco ſchon ſehr bald weite Gebiete des ſpaniſchen Bodens auf ſeinem ſiegrei⸗ chen Vormarſch beſetzen konnte. Sevilla fiel in ſeine Hände, ebenſo Malaga und erſt in der letzten Zeit hat der ſiegreiche Angriff des Generals Franco auf Bilbao gezeigt, daß dis nationalen Truppen nach wie vor zu kämpfen verſtehen. Heute iſt der weitaus größte Teil des ſpaniſchen Ge⸗ biets in Händen der nationalen Bewegung des Generals Franco. Deutſchland und Italien haben ihn bereits vor längerer Zeit als den rechtmäßigen Regierungschef Spa⸗ niens anerkannt. In Madrid ſitzt längſt keine Regierung mehr. Die roten Machthaber ſind nach Valencig ausgerückt. Wenn General Franco die alte Landeshauptſtadt Madrid noch nicht nehmen konnte, ſo liegt das nur daran, daß die Voten inzwiſchen die tatkräftige Unterſtützung der mos⸗ kIwitiſchen Bolſchewiki gefunden haben, die ihnen Truppen und Kriegsmaterial in freigiebigſter Weiſe zur Verfügung ſtellen. Daß auch Frankreich die Bolſche⸗ wiſten in Valencia nach Kräften unterſtützt, iſt bekannt. Kein Zweifel: wenn dieſe Unterſtützung von außen her nicht geweſen wäre, wäre der Kampf in Spanien ſchon längſt zu General Francos Gunſten entſchieden.— Doch zurück zu Spanien! Die Dinge haben ſich dort nur deshalb ſo geſtaltet, wie ſie heute ſtehen, weil Moskau ich eingemiſcht 955 um aus Spanien einen Stützpunkt für ie bolſchewiſtiſche Weltrevolution zu machen, von dem aus weiter nach Weſt⸗ und Mitteleuropa vorgeſtoßen werden kann. Es kommt Moskau dabei garnicht darauf an— im Gegenteil, es arbeitet darauf hin!— ganz Europa in Flammen zu ſetzen, um dieſes Ziel zu erreichen. Wenn Deutſchland und Italien dieſem e Treiben ent⸗ gegenarbeiten, leiſten ſie der europäiſchen Ziviliſation den beſten Dienſt. N f Daß die Bolſchewiki ſchließlich unterliegen werden, daß die nationale Sache in Spanien ſiegreich bleiben wird, daran iſt heute kein Zweifel mehr möglich. Man i dem ſpaniſchen Volke nur wünſchen, daß es möglichſt bald von der Invaſion der fremden roten Truppen und der fremden roten Agitatoren befreit werden möge, damit es kann ſich ſein Haus es ihm paßt. 5 ſelber in Frieden ſo einrichten kann, wie, Die Deutſchen in Angarn Vorbildliche Minderheitenpolitik.— Eine Erklärung des ungariſchen Innenminiſters. Budapeſt, 15. Juli. Miniſter des Innern Szell gab einem Vertreter des ungariſchen telegraphiſchen Korreſpondenz-Büros eine Er⸗ klärung zur Minderheitenfrage ab, die er als die„ernſteſte Frage des durch die Friedensverträge geſchaffsnen Mit⸗ teleuropa“ bezeichnete. Das Minderheitenproblem ſei für Ungarn in doppelter Hinſicht von Intereſſe, nämlich vom Geſichtspunkt der Millionen anderen Ländern eingeglieder⸗ ten Ungarn ſowie vom Geſichtspunkt der auf dem verblie⸗ benen Landesteil lebenden ungariſchen Staatsangehörigen nichtungariſcher Mutterſprache. Die ungariſche Regierung ſei ſtets beſtrebt geweſen, ihren auf ſtreng völkerrechtlicher Grundlage beruhenden Standpunkt hinſichtlich der im Ausland lebenden ungari⸗ ſchen Minderheiten allen in Betracht kommenden Inſtan⸗ zen bekanntzugeben und ihm nach Möglichkeit Geltung zu verſchaffen.„Wir wünſchten,“ ſo ſagte der Miniſter,„nie⸗ mals etwas anderes, als das, was die einſchlägigen Verträge zum Ziel geſetzt haben, nämlich, daß unſere Minderheiten im Beſitz vollkommener politiſcher Freiheit ihre geiſtige und wirtſchaftliche Kultur entwickeln und ſomit weiterhin be⸗ ſtehen können, Die logiſche Folge dieſer unſerer Auffaſſung iſt das Verhalten der ungariſchen Regierung gegenüber den innerhalb der heutigen Landesgrenze lebenden Staatsan⸗ gehörigen nichtungariſcher Sprache.“ Anter dieſen ſteht an erſter Stelle, als die zahlenmäßig größte die ungarländiſche deutſche Minderheit, die unver⸗ brüchliche Verbundenheik nicht nur mik dem ungariſchen Staat, ſondern auch mit der ungariſchen Nation, wie ſtets in o ſo gewiß auch in der Zukunft bewäh⸗ ren wird. Miniſter von Szell erinnerte dann in einem geſchicht⸗ lichen Rückblick daran, daß die Deutſchen als Siedler nach Ungarn gerufen worden ſeien zur Auffüllung der da⸗ mals gelichteten Reihen des Ungartums, das in der Ver⸗ teidigung Europas, im Kampf gegen den das Chriſtentum beſtürmenden Islam große Verluſte erlitten hatte. Dieſe deutſchen Siedler hätten mit den Ungarn ſtets in brü⸗ derlichem Einvernehmen gelebt. In unmittelbarer Nähe der ungariſchen Hauptſtadt gebe es noch heute deutſch⸗ſprachige Gemeinden, die ſich zwei Jahrhunderte hindurch unbehelligt in ihrer deutſchen Kultur hätten ent⸗ wickeln können. Der allgemeine Leitſatz unſerer Minderheitenpolitik iſt, ſo ſchloß der Miniſter, daß Ungarn ſeine deutſchen oder an⸗ dersſprachigen Angehörigen wenigſtens ſo gut behandeln will, wie dies ungariſcherſeits von jenen Staaten erwarket wird, auf deren Gebiel Minderheiten ungariſcher Sprache leben. Unſere einſchlägigen Rechksbeſtimmungen ſtehen mit dieſer Zielſetzung in vollkommenem Einklang. Hieraus er⸗ gibt ſich, daß ungarn keine neuerlichen grundlegenden Ver⸗ n auf dem Gebiet des Minderheitenweſens zu kref⸗ en hat. Es iſt nur notwendig, daß die bisher erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen im praktiſchen Leben reſtlos verwirklicht wer⸗ den, und dies iſt auch der vorbehaltloſe Vorſatz der unga⸗ riſchen Regierung. Dieſer Vorſatz bezieht ſich vor allem auf die Schulfrage ſowie auch darauf, daß die Regierung keine Beſtrebungen zur Geltung kommen läßt, die gegen die Freiheit der Kultur und des Sprachgebrauches der deutſchen und andersſprachigen Minderheiten gerichtet wä⸗ ren, wie dies vom Kultus⸗ und Unterrichtsminiſter in einer Weiſe, die jeden Zweifel ausſchließt, wiederholt erklärt worden iſt.“ Mit Befriedigung aufgenommen Zu den Ausführungen des ungariſchen Innenminiſters über Ungarns Einſtellung zu der Minderheitenfrage gab der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, folgende Er⸗ klärung ab: „„Die Erklärungen, die Miniſter von Szell in der unga⸗ riſchen Preſſe über den Standpunkt ſeiner Regierung in der Volksgruppenfrage abgegeben hat, ſind in der deulſchen Oeffenklichkeit mit Befriedigung aufgenommen worden. Wenn er ſich zu dem Wunſch bekennt, daß die ungariſchen Volksgruppen, die inmitten fremder Staaten leben,„im Beſitze ihrer vollkommenen politiſchen Freiheit ihre geiſtige und e Kultur entwickeln und ſomik weiterhin beſtehen können“, ſo deckt ſich dieſe Forderung durchaus mit unſerer Auffaſſung hinſichklich der deutſchen Volks⸗ gruppe in Ungarn. Eine große Beruhigung enthalten für uns die Worte Herrn von Szells, mit denen er den feſten Vorſatz der ungariſchen Regierung ankündigt, hinſichtlich der deulſchen Volksgruppe„die bisher erlaſſenen Beſtim⸗ mungen im praktiſchen Leben reſtlos zu verwirklichen“. ierbei handelt es uch um Maßnahmen, die die freie gei⸗ lige Entfaltung des deutſchen Bolkstums in Ungarn ge⸗ währleiſten ſollen. Wenn Herr Szell darauf hinweiſt, daß er ſeine Er⸗ klärung im Einvernehmen mit den zuſtändi⸗ gen Miniſtern abgegeben habe und daß die ungariſche Regierung. iſt, von ihrer Autorität in jedem Falle Gebrauch zu machen, Durchführung der grundlegenden Leitſätze des Staates in der Minderheitenfrage gefährdet erſcheint, ſo ſtellen wir dies mit aufrichtiger Genugtuung feſt. Wir können daher auch das Vertrauen haben, daß die deutſchen Volksgrup⸗ pen in. 010 neben der politiſchen Freiheit ſchaftlicher Gleichſtellung auch die Möglichkeit zu einer un⸗ gehemmten kulturellen Entwicklung haben werden. wenn die und wirt⸗ Angeſichts der jahrhundertealten Freundſchaft zwiſchen dem deutſchen und ungariſchen Volk iſt es— das möchte ich ausdrücklich erklären— unſer Wunſch und unſere Hoff⸗ nung, daß die ungarländiſche deutſche Volksgruppe wie bisher auch in Zukunft in Treue dem ungariſchen Staat dienen und dadurch auch weiterhin eine Brücke zwiſchen beiden Völkern darſtellen wird.“ Die Akademie der Künſte Ambildung im nationalſozialiſtiſchen Geiſt. Berlin, 15. Juli. Auf Vorſchlag des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung als Kuro⸗ tor der Preußiſchen Akademie der Künſte in Berlin hat Miniſterpräſident Generaloberſt Göring die Satzung der Preußiſchen Akademie der Künſte mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Der Miniſterpräſident be⸗ auftragte Reichsminiſter⸗Ruſt, eine neue, nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundſätzen entſprechende Satzung auszuarbeiten und ſofortige Maßnahmen zur Umgeſtaltung der Akademie zu treffen. Weiterhin übernahm Miniſterpräſident General⸗ oberſt Göring das Amt eines Protektors der Akademie. Ausgeſchieden iſt bereits der größte Teil von Mitglie⸗ dern einer vergangenen Kunſtepoche, die einer nationalſo⸗ zialiſtiſchen Neubelebung der Akademie nicht im Wege ſte⸗ hen wollten. Die in der Akademie Verbleibenden werden, um dem Nachwuchs Platz zu machen, zum Teil in eine in⸗ aklive Gruppe überführk. Dr. Walter Simons Der frühere Keichsgerichtspräſident. Poksdam, 15. Juli. Im Alter von 75 Jahren verſtarb in ſeiner Wohnung in Nowawes Reichsgerichtspröſident da. D. Dr. Walter Simons. (Archiv⸗Bild). Walter Simons wurde am 24. September 1861 in Elberfeld geboren. Nach beendetem Studium trat er unächſt in den Juſtizdienſt und 1911 als Juſtiziar in das Auswär⸗ tige Amt. In dieſer Eigenſchaft nahm er an internationalen Konferenzen teil. Im Dezember 1918 zum Miniſterialdirek⸗ tor im Auswärtigen Amt ernannt, würde er mit der Vor⸗ bereitung der Friedensverhandlungen betraut. In Verfall⸗ les war er Generalkommiſſar der deutſchen Friedensdele⸗ gation. Am 21. Juni 1919 erbat er ſeinen Abſchied wegen der ſchmachvollen Unterzeichnung des Dikkats. Im Auguſt 1919 übernahm er die Leitung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, bis er im Juni 1920 als Reichsaußen⸗ miniſter wieder Gelegenheit fand, das Reich auf den Kon⸗ 1 in Spa und London zu vertreten. Das Ergebnis der Londoner Konferenz hielt er für unannehmbar und trat zurück.. Im Januar 1922 war Simons Mitglied der deutſchen De⸗ legation für die Verhandlungen um Oberſchleſien. Im Juli 1922 wurde er zum Präſidenten des Reichsgerichts ernannt. Dieſes höchſte Richteramt hatte er bis September 1928 inne; dann legte er es als Proteſt gegen eine Brüskierung durch die damalige Syſtemregierung nieder Durch ſein Amt wurde er im März bis Mai 1925 dazu berufen, Stellver⸗ treter des Reichspräſidenten zu ſein Nach dem April 1929, bis zu welchem Zeitpunkt er noch die Geſchäfte des Reichs⸗ gerichtspräſidenten geführt hat, war er als Profeſſor in Veipzig tätig. Internationales Recht, auswärtige Polttik und beſonders die evangeliſche Kirche lagen ihm am Her⸗ 95 Er war Präſident des Evangeliſch⸗ſozialen Kongreſſes. n ſeinem 70. Geburtstag verlieh ihm der Reichspräſident den Adlerſchild des Deutſchen Reiches. N Berlin. Reichsminiſter Generaloberſt Göring hat den argentiniſchen Senator Dr. Sanchez Sorondo zu einer längeren Unterredung empfangen.. 5 Rom. Staatsſekretär Bianchini hat aus Geſundheits⸗ rückſichten um Enthebung von ſeinem Poſten gebeten. Der 1 Regierungschef hat dem Geſuch ſtattgegeben. Warſchau. Sämtliche Warſchauer Blätter behandeln n thren Leitartikeln die Bedeutung des Ablaufs der 18⸗jäh“ rigen Uebergangsfriſt des Genfer Abkommens für Ober⸗ ſchleſieſt und für Polen a 2 1 E 2 N e CCC VCC VF Reichskanzlei in Berchtesgaden a Neues Dienſtgebäude fertiggeſtellt. Berlin, 16. Juli. Da während des Aufenthalts des Führers und Reichs⸗ kanzlers auf dem Oberſalzberg die Aufgaben der Reichs⸗ kanzlei zum Teil ſogleich in Berchtesgaden erledigt werden müſſen, wurde auf Weſſung des Führers in Berchtesga⸗ den ein neues Dienſtgebäude für die Reichskanzlei errich⸗ kel. Der Bau iſt nun vollendet, die Inneneinrichtung iſt ſo⸗ weit fertiggeſtellt, daß der Staatsſekretär und Chef der Reichskanzlei, Dr. Lammers, mil den erforderlichen Mit⸗ arbeitern in dieſen Tagen in das neue Gebäude einziehen konnte und dort den Dienſtbetrieb für die Zeit des Aufent- halts des Führers in Berchtesgaden aufgenommen hat. Der Neubau der Reichskanzlei wurde im September 1936 begonnen, und ſchon am 18. Januar d. J. konnte in Anweſenheit des Führers das Richtfeſt begangen werden. Der Neubau fügt ſich vortrefflich in die Gebirgslandſchaft ein. Er liegt darin mit jener ruhigen Selbſtverſtändlichkeit, als ſtände das Haus ſchon immer an ſeinem Platze und ſei aus dieſer eindrucksvollen Landſchaft herausgewachſen. Das Bauwerk beſteht aus einem nach Süden gerichteten Hauptgebäude, einem Verbindungsbau und einem Neben⸗ gebäude, das die benötigten Wohnräume enthält. Unter Be⸗ tonung beſter handwerklicher Arbeit wurden ausſchließlich bodenſtändige Bauſtoffe verwendet, z. B. Königſeer Mar⸗ mor in der Eingangshalle und deutſche Hölzer wie Lärche, Fichte, Föhre und Eiche bei der Innenausſtattung. So entſtand ein Gebäude, das ein Schmuckſtück im ſchönen Berchtesgadener Land darſtellt. Die Arbeit in die⸗ ſem Gebäude, die nach den Worten des Führers beim Richtfeſt dem Nutzen des deutſchen Volkes dient, hat be⸗ gonnen. Die Münchener Feſttage im Rundfunk Berlin, 16. Juli. Die bevorſtehenden Münchener Ereig⸗ niſſe werden von allen deutſchen Sendern und für die Deuk⸗ ſchen in aller Welt vom Deutſchen Kurzwellenſender über⸗ tragen. Die Eröffnung des Tages der Deut⸗ ſchen Kunſt im Kongreßſaal des Deutſchen Muſeums am Freitag von 11 bis 12 Uhr wird vom Reichsſender Mün⸗ chen und Deutſchlandſender übertragen und am gleichen Tage, jedoch zu anderen Zeiten, von allen übrigen deutſchen Sendern wiederholt. Von der Jahrestagung der 5 der bildenden Künſte am Samstag bringen Reichsſender München und Deutſchlandſender von 15.30 Uhr bis 16.45 Uhr bemerkenswerte Ausſchnitte. Am Sonn⸗ tag von 10.30 Uhr bis 12 Uhr wird von allen deutſchen Sendern einſchließlich des Deutſchen Kurzwellenſenders die feierliche Einweihung der Deutſchen Kunſt und damit zugleich die Eröffnung der großen deutſchen Kunſtausſtellung übertragen. 5 Anruhiger Nationalfeiertag Eingeſchlagene Scheiben und gröhlende Kommuniſten. Paris, 15. Juli. Die offiziellen Feſtlichkeiten aus Anlaß des franzöſiſchen Nationalfeiertages klangen mit vier großen Feuerwerken in verſchiedenen Stadtteilen aus. Bis in die frühen Mor⸗ genſtunden ſah man Einheimiſche und Fremde in den Straßen tanzen.. Doch nicht in allen Teilen der Skadi ſpielten ſich die Jeſtlichkeiten ſo ruhig ab. Kommuniſten und ſtreikende Gaſtwirtsangeſtellte ſejerten auf ihre Art, zu der nun ein⸗ mal zerbrochene Stühle und Tiſche, zerſchlagene Schaufen⸗ ſterſcheiben und Geſchirr gehören. Auf den großen Boule⸗ vards kam es zu verſchiedenen Kundgebungen ſtreikender Kellner, die ſich zu Schlägereien auswuchſen. Am Opern- latz hatten ſich die Streikenden das Friedenscafe zur Ziel⸗ cheibe genommen; hier und bei anderen Cafes wurden die Schaufenſterſcheiben eingeſchlagen und die Einrichlungsge⸗ genſtände demoliert. In Le Mans mußte ein von Militär gebildeter Fak⸗ kelzug ſchon nach kurzem Aufmarſch aufgelöſt werden, da ſich extremiſtiſche Gruppen dem Zug angeſchloſſen hatten und die Internationale ſangen. In Ve Havre hätte ein Unfall leicht ſchwere Folgen haben können Ein Feſſelbal⸗ lon mit zwei Perſonen Beſatzung wurde auf das Meer ab⸗ getrieben. Ein Flugzeug nahm die Verfolgung auf und alarmierte 60 Km von der Küſte entfernt eine Schaluppe, die die auf hoher See niedergehenden beiden Inſaſſen ſamt dem Ballon bergen konnte. In Marſeille kam es bei einem Pferderennen zu einem ernſten Zwiſchenfall. Einige Beſucher machten ihrer Unzufriedenheit über das Rennen dadurch Luft, daß ſie kurzerhand eine Reihe von Holzbaracken zerſtörten und die Hürden in Brand ſteckten. Politiſches Allerlei Wieder jüdiſche Provokationen in Polen. Zu Zuſammenſtößen zwiſchen Ükrainern und Juden kam es in der Kreisſtadt Sokal am Bug. Am Peter⸗und⸗ Paul⸗Feſt hatten die Ukrainer den jüdiſchen Markthändlern das Abhalten des Marktes unterſagt. Die Juden kehrten ſich aber nicht daran und löſten ihre Stände nicht auf, was zu Tätlichkeiten führte. Am Abend, als viele Ukrainer die Stadt verlaſſen hatten und in ihre Dörfer zurückgekehrt waren, fiel eine Judenhorde über eine kleine Gruppe von Ukrainern mit Meſſern und Knüppeln her. Polniſch-litauiſcher Grenzzwiſchenfall. An der polniſch⸗litauiſchen Grenze kam es im Kreiſe Suwalki nach Berichten der polniſchen Preſſe zu einem er⸗ neuten Grenzzwiſchenfall. Mehrere litauiſche Poliziſten überſchritten die Grenze und zogen ſich erſt auf das litau⸗ iſche Gebiet zurück, als ſie auf einen polniſchen Grenzpo⸗ ſten ſtießen. Hierbei ſollen ſie durch Rufe und Revolver⸗ ſchüſſe den polniſchen Poſten provoziert haben. Wawel⸗Konflikt beigelegt Ein Schreiben des Erzbiſchofs von Krakau. Warſchau, 15. Juli. Der Konflikt zwiſchen der polniſchen Regierung und dem Krakauer Erzbiſchof iſt durch Vermittlung des polni⸗ ſchen Außenminiſters, der den Staatspräſidenten in ſei⸗ nem Sommeraufenthalt in Jurata aufſuchte, beigelegt wor⸗ den. Wie amtlich verlautet, hat ſich der Krakauer Erzbiſchof durch Vermittlung des Vertreters des Apoſtoliſchen Stuhls in Warſchau in einem erneuten Schreiben an den Staats⸗ präſidenten gewandt, in dem er den Wunſch zum Ausdruck bringt, ſeine Motive für die Ueberführung der Leiche Mar⸗ ſchall Pilſudskis zu präziſieren. Als er dieſes in ſeinem er⸗ ſten Schreiben tat, habe er nicht beabſichtigt, in irgend einer Weiſe den Staatspräſidenten ſowohl mit Rückſicht auf ſein hohes Amt wie angeſichts der Gefühle, die er gegen⸗ über ſeiner Perſon hege, zu verletzen. Als Biſchof und Staatsbürger fühle er ſich verpflichtet, dem Staatspräſi⸗ denten gegenüber die ihm gebührende und unveränderliche Ergebenheit zu erklären und zu verſichern. In der Verlautbarung heißt es weiter, daß bereits vor⸗ her der Krakauer Erzbiſchof feſtgeſtellt habe, daß die Kö⸗ nigsgräber und die Gräber der großen Männer der polni⸗ ſchen Geſchichte, die in den Grüften der Wawel⸗Kathedrale ruhen, ſtets nicht nur ein kirchliches Heiligtum, ſondern auch einen Schatz des nationalen Ruhmes darſtellen. Weiter habe der Krakauer Erzbiſchof erklärt, daß die Särge der Könige, die für immer und endgültig in den Königsgrä⸗ bern beigeſetzt ſind, ſowie der Sarg des Marſchalls Pilſud⸗ ſki nicht mehr von ihrem Ort entfernt werden ſollen. Zum Schluß heißt es in der amtlichen Verlautbarung, daß der Staatspräſident unter dieſen Bedingungen die Erklärung des Erzhiſchofs annehme. Angeſichts dieſer Tatſache betrach⸗ tet die Regierung die ganze Angelegenheit als erledigt. „Gazeta Polſka“ ſchreibt hierzu, man müſſe die An⸗ erkennung der Wawel⸗Grabſtätten als gemeinſames Eigentum der Nation und der Kirche als eine Verſicherung verſtehen, daß die Krakauer Erzbiſchöfe in Zukunft nicht mehr eigenmächtig über die Grabſtätten verfügen werden. een 3K 9 636 4 Bolſchewiſtiſche Offensive zuſammengebrochen Franco an die ausländiſchen Preſſeverkreter. Salamanca, 15. Juli. Staatschef General Franco hat im Hauptquartier von Salamanca die ausländiſchen Preſſevertreter herzlich emp⸗ fangen und ihnen mitgeteilt, daß es ihnen geſtattet ſei, ſich an die Madrider Front zu begeben, um von dort aus frei und wahrheitsgemäß an ihre Agenturen und Zeitungen zu berichten. Dort würden ſich die ausländiſchen Preſſeverkreter da⸗ von überzeugen können, daß nach einer Woche wütender Angriffe der Bolſchewiſten deren Offenſive zuſammengebro⸗ chen und die Kämpfe ſo gut wie beendet ſeien. Die militäri⸗ chli Operationen der Nationalen beſchränkten ſich aus⸗ ſchließlich nur auf kleine Verſchiebungen der Vorpoſten⸗ ſtellungen. Ferner dankte General Franco den Preſſevertretern in herzlichen Worten für ihr Intereſſe an dem Befreiun!s⸗ kampf des nationalen Spanien, Er nehme an, daß ſie ſich wohl ſchon von der Ruhe und Ordnun g im Hinter⸗ land und von der Begeiſterung der an der Front kämpfen⸗ den nationolen Truppen und Freiwilligen hätten überzeu⸗ gen können. Geckenheim zur Karolinger Zeit Von K. Wolber. 1. Das religiöſe Leben. Wie und wann kam das Chriſtentum zu uns an den Rhein? Das Chriſtentum hat ſich, trotz der anfänglichen Ver⸗ folgungen im Römerreich raſch verbreitet. Allzu bunt war das Bild der Gottheiten im römiſchen Heere. Doch der Mithraskult, das Anbeten des perſiſchen Sonnengottes, hatte damals alle Ausſichten, die herrſchende Religion im Staate zu werden. Gerade in unſerer Gegend, Mannheim, Ladenburg und Heidelberg ſind dieſe Altäre gefunden worden. Heidelberg kann ſich rühmen, das beſte römiſche Kunſtwerk auf der rechten Rheinſeite, einen Mithras⸗Altar, gegeben zu haben. Unter dem Kaiſer Konſtantin(324 n. Chr.) trat eine überraſchende Wendung ein: Das Chriſtentum wurde zur Staatsreligion erhoben. Alle anderen Religionen mußten verſchwinden. Der Rhein war damals Reichsgrenze und bis an ſeine Ufer hatte dieſer Staatsakt Kaiſer Konſtantins Geltung. f Aber ſchon aus der Zeit vor Konſtantin(etwa 100 Jahre zuvor) fand man in Köln chriſtliche Grabſteine. Die Taube zu Altrip wird als chriſtliches Symbol gedeutet. Ein Brotſtempel mit dem Chriſtuskreuz, eine Kalkſäule aus Speyer mit dem Kreuzzeichen ſind älteſte Ueberlieſerungen aus der Pfalz. Um 314 war ein Maternus der erſte Biſchof von Mainz. Wandernde Germanen werden Chriſten. Von den Goten beſitzen wir eine Ueberſetzung der Bibel. Auch die Burgunder in Worms, die ſich wohl bis Seckenheim aus⸗ gebreitet haben, und denen das Fürſtenſchwert von Alt⸗ lußheim zugeſchrieben werden kann, waren wahrſcheinlich auch ſchon Chriſten. i 8 De na ionalſpaniſche Gegenoffenſive Der nationale Heeresbericht meldet von der Fronk von Aragon: Im Abſchnitt Albarracin wurde die Ge⸗ genoffenſive unſerer Truppen fortgeſetzt. Der Gegner, der verſucht hatte, die Ortſchaft Albarraein zu umzingeln, wurde aus ſeinen Stellungen verdrängt. Der Feind hatte beträcht⸗ liche Verluſte. 40 Milizleute haben ſich mit ihren Waffen den Nationalen geſtellt. Front von Madrid: Ein neuer Angriffsverſu des Gegners bei Brunete und Villanueva del Padille iſt wieder fehlgeſchlagen, wobei er ſehr ſtarke Verluſte erlitt Fliegerei: Vier bolſchewiſtiſche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Keine britiſche Anleihe an Franco. Auf eine Anfrage teilte Außenminiſter Eden im Un⸗ terhaus mit, daß ihm von einem Beſuch britiſcher Finanz⸗ leute im Hauptquartier des Generals Franco in Burgos zum Abſchluß einer Anleihe nichts bekannt ſei. Soweit er unterrichtet ſei, würde eine ſolche Anleihe unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden nicht möglich ſein. Ein nordchineſiſcher Staat? Bedeutende ſapaniſche Truppenverſtärkungen. Peiping, 16. Juli. Von der chineſiſchen 29. Armee wird entſchieden in Ab⸗ rede geſtellt, daß irgendwelche Abmachungen mit den Ja- panern getroffen ſind oder Verhandlungen im Gange ſeien, die die Anerkennung eines neu zu ſchaffenden Staates in Nordchina zum Ziele hätten. Von japaniſcher Seite wird eine gegenteilige Behauptung ebenſo aufrecht erhalten und weiter geſagt, die Verhandlungen ſeien nach Tientſin ver⸗ legt worden. Ein endgültiger Abſchluß ſei nicht vor einigen Tagen zu erwarten. Die Lage iſt im weſentlichen unverändert. Die Nacht iſt ruhig verlaufen mit Ausnahme einer unbedeutenden Schießerei bei Lofa an der Bahnſtrecke Peiping—Tientſin. Die japaniſche Luftaufklärung iſt ſehr aktiv. Ein von einem Sonderflug eingetroffenes Euraſia⸗Flugzeug ſei nur durch Zufall dem Schickſal entgangen, von einem japaniſchen Jagdflieger abgeſchoſſen zu werden. Wie das japaniſche Kriegsminiſterium offiziell bekannk⸗ gibt, habe ſich die Verſchickung größerer Truppenmaſſen aus Japan nach Nordching als notwendig erwieſen, da die Lage dork ſich nunmehr ſehr zugeſpitzt habe. Eine chineſiſche Erklärung Mitteilung der chineſiſchen Bolſchaft. Berlin, 16. Juli. Zur gegenwärtigen Lage in Peiping teilt die chineſt 0 Votſchaft folgende amtliche dg mit: 1 „Die neueſten Nachrichten aus Tokio beſagen, daß die japaniſche Regierung eine friedliche Löfung des japaniſch⸗ chineſiſchen Konfliktes wünſche. Die chineſiſche Regierung hat in dieſer Frage ſtets ihren Friedenswillen gezeigt, ob⸗ wohl in politiſchen Kreiſen die japaniſche Verhandlungsbe⸗ reitſchaft dahin gedeutet wird, daß ſie den Zweck verfolge, Zeit zu gewinnen. Irgendwelche lokalen Waffenſtillſtandsabmachungen können, wie das chineſiſche Außenminiſterium erklärt, keine Gültigkeit haben, falls ſie nichk mit Zuſtimmung der Jen⸗ kralregierung abgeſchloſſen werden. China iſt feſt enkſchlof⸗ ſen, jeden Angriff auf ſein hoheilsrecht und ſein Terriio⸗ rium bis aufs äußerſte abzuwehren.“ 5 Sträftinge ais„Gloßarbeiten“ Moskau, 16. Juli. Die ungewöhnlich große Zahl von Strafgefangenen und Zwangsarbeitern, die vermutlich beim Bau des Wolga-Moskau-⸗Kanals eingeſetzt worden ſind, geht aus einer in Moskau veröffentlichten Mitteilung hervor. Darnach wurde eine große Reihe von„Begnadi⸗ gungen“ für die Sträflinge ausgeſprochen, die ſich während ö der viereinhalbjährigen Bauzeit durch beſondere„Sloß⸗ arbeit“ ausgezeichnet haben Der Bekanntmachung zufolge 5 handelt es ſich um 55000 Mann()). Die Geſamtzahl der am Kanalbau tätig geweſenen Sträflinge muß demgemäß noch beträchtlich größer ſein. Rom. Hier fand eine Zuſammenkunft deutſcher und ita- lieniſcher Induſtrieller in Venedig ſtatt. Die deutſche Abe ordnung unter Führung von Staatsſekretär Dr. Trendelen N burg traf am Mittwoch in Venedig ein,. ö Exploſion in amerikaniſcher Kohlengrube. Newgork, 16. Juli. In einer Kohlengrube nahe der Stadt Sullivan im Staate Indiang entſtand eine Exploſion, Nach den bisherigen Meldungen wurden vier Bergarbeiler getötet. 25 ſind noch von der Außenwelt abgeſchnitten. Anders war es mit dem Kernland der Germanen. Dieſe hielten zähe am Glauben der Väter ſeſt. Die Ale⸗ mannen ſaßen nach ihrem Sieg über die Römer im Zehnt⸗ land. Doch blieben unter ihnen noch Reſte römiſch⸗galliſcher Bevölkerung und Kultur. Denn nur ſo iſt es zu verſtehen, daß Ladenburg und Lobdengau als keltiſche Namen ſich bis beute erhalten haben. Dagegen ſind Altrip, Kaſterfeld, Straßenheimer Hof und ⸗Hag Namen römiſchen Urſprungs, während Namen wie Wallſtadt und Heidenloch, vielleicht ſogar Heddesheim und Schriesheim wohl germaniſch ſind, aber eben jenes fremde Volk andeuten. So können wir mit Recht die Frage ſtellen: War das Chriſtentum auch ſchon in römiſcher Zeit im unteren Neckarland und hat es ſich, wenn nur in Reſten, da erhalten? Wir können faſt mit Beſtimmtheit ſagen, daß di: neueſten Ausgrabungen in Ladenburg ergeben haben, daß auch nach Abzug der Römer die Tribunalis der Baſilika von 300-600 n. Chr. als chriſtlicher Kultraum ge⸗ dient haben muß. Ein chriſtlicher Grabſtein im Ried aus dem 5. Jahrhundert verſtärkt weiter die Bejahung unſerer Frage. Als die Franken nach der Schlacht bei Zülpich die Alemannen ſchlugen, mußten dieſe bis zur Murg das Land räumen. Auch ſie ließen in den„ingen“ ⸗Orten(Edingen, Wieblingen, Schwetzingen, Reilingen) Stammesreſte bei uns zurück. Die fränkiſchen Führer beſetzten nun das Land und gründeten„heim“⸗Orte. Ihre Führer waren wohl ſchon Ehriſten. Das Volk jedoch ſcheint noch nicht ganz den Glauben der Väter aufgegeben zu haben; denn ſie be⸗ ſtatteten auf ihren 4 Friedhöfen der Merowinger Zeit auf unſerer Gemarkung: Hermsheim, Kloppenheim im Ort ſelbſt(bei Röſer, Poſt, Weickum) und Kiesgrube Volz mit Beigaben. N Zur Karolinger Zeit nun wird das Chriſtentum im Frankenreiche zur Staatsreligion. Der Väter Glauben wird zum Verbot: die Kirche erhält das ganze Erziehungswerk, 1 Schule und Kirche, in ihre Hand.„Thron und Altar; verbinden ſich zum Beherrſchen des Volkes. Miſſtongre gründen Klöſter, darunter auch Lorſch. f So leicht allerdings vollzog ſich der Glaubenswechſel nicht. Bonifatius mußte den Opfertod ſterben. Karl der Franke kann nur mit Anwendung von Gewaltmitteln die Sachſen bekehren. Ganze Dörfer werden in andere Länder ausgeſetzt; ſo wie die Sachſenorte bei Weinheim. Ludwig r cer vernichten, um dem Chriſtentum zu dienen. Die Kirche ſelbſt konnte nun auf den germaniſchen Baum ſeine Lehre aufpfropfen. Sie behielten ſelbſt Weih⸗ nachten und Oſtern als chriſtliche Feſte ihren germaniſchen Namen bei. An germaniſchen Kultſtätten entſtehen die Michaelskirchen u. a. m., doch es nützte nichts. Die ger, maniſche Seele blieb trotzdem beſtehen. In Sagen, Märchen Kinderliedern pflanzte die Mutter das germaniſche Seelen gut von Generation zu Generation unbewußt fort, bis auf den heutigen Tag. Auch Sitten und Gebräuche halten ſich. 8 Was wiſſen wir von chriſtlichen Anfängen für Secken⸗ heim ſelbſt? Wenn Ladenburg und Altrip zur römiſche Beſatzungszeit ſchon Chriſten hatten, dann dürften Seckenheim unter den Bewohnern der verſchiedenen Gutz höſen hier auch Chriſten geweſen ſein, doch ſichere Bewei fehlen. Ebenſo dunkel iſt die Zeit der Völkerwanderu Mit Beſtimmtheit können wir ſagen, daß zur Karolin zeit das Chriſtentum ganz eingeführt iſt. In unſerer Gegend hat wohl das Klo Chriſtianiſierung beforgt. Das Kloſter hat vom Meer bereite Bevölkerung, die ſich anſchickte, alles zu ver b der Fromme läßt ſogar das Schrifttum der Germanen. ttt Se Se S SS ee eee Se SSS ae 11 nn e r, 2 Front die Ge. ler, der „wurde eträcht⸗ Waffen verſu dille iſt erlitt wurden m Un⸗ Finanz⸗ Burgos veit er gegen⸗ uli. in Ab⸗ en Ja⸗ ſeien, tes in wird n und n ver⸗ einigen Nacht tenden entſin. einem durch niſchen kannk⸗ n aus Lage ili. 'eſiſche iß die mniſch⸗ erung b, ob⸗ igsbe⸗ folge, ingen keine Zen⸗ ſchlof⸗ rriio. bon Utlich orden ilung nadi⸗ hrend Sloß⸗ folge der emäß ) ita⸗ Abe helen der oſion, eile lltar“ ongte vechſel l der n die änder idwig ianew eee Zahlreichen, mindeſtens Prozeß am 7* n 7 7 Die Reichsfeſtſpiele in Heidelberg i Heidelberg. Die diesjährigen Reichsfeſtſpiele in Hei⸗ delberg werden von Intendaut Ingolf Kuntze mit beſonders kühnen Abſichten geleitet. Vor allem wird der Enſemblegeiſt gepflegt, dem ſich heute Schauſpieler der beſten deukſchen Bühnen einfügen. Auch der bekannte Künſtler hat neben der weniger bekannten jungen Kraft nicht nur ſtücktragende, ſondern auch kleinere Rollen zu ſpielen. Dies garantiert den Aufführungen eine harmoniſche Geſchloſſenheit, wie ſie an wenigen Bühnen mit Feſtſpielcharakter erreicht wird, denen Zudem noch erheblich längere Vorbereitungszeiten zur Ver⸗ fügung ſtehen. Als Regiſſeure werden dieſer Aufgabe Oberregiſſeur Schweickertʒ⸗München für„Amphytrion“, Generalintendant Walther Bruno Iltz⸗Düſſeldorf für„Romeo und Julia“ und Heinrich George für den„Götz“ gerecht. Als künſtleriſcher Beirat iſt Traugott Müller verpflichtet worden. Die Proben laufen nun ſeit etwa vier Wochen und die Vorarbeiten für die bei der Eröffnung am nächſten Dienstag zur Aufführung kommenden Stücke ſind nahezu abgeſchloſſen. Wie auf jeder Freilichtbühne, ſpielt auch im Heidelberger Schloßhof das Wetter eine große Rolle. Doch iſt Heidel⸗ berg in der glücklichen Lage, bei ſchlechtem Wetter auch den Königsſaal im Schloß benützen zu können. Es werden dann ſtets„Pantalon und ſeine Söhne“, das fröhliche Spiel von Paul Ernſt, das durch den Erfolg des letzten Jahres bereits ſeine Eignung als Kammerkviel für den Innenraum bewie⸗ ſen hat, aufe hrt. e. Reichsfeſtſpiele 1937 werden am 20. Juli um 19.45 Uhr feierlich eröffnet. Die Fanfaren, die in der Feſtſpielzeit allabendlich vom Altan des Schloſſes herab ins Tal hinein den Beginn der Vorſtellungen an⸗ künden, geben den Auftakt. Nach der Ouvertüre zu„Oberon“ von Carl Maria von Weber folgen die Begrüßungsan⸗ ſprachen. Ludwig van Beethovens Ouvertüre zum„Corio⸗ lan“ beſchließt den Feſtakt, dem um 20.30 Uhr die Erſtauf⸗ führung des„Amphytrion“ von Heinrich v. Kleiſt folgt. 1 Heidelberg.(Ertrunken.) Im Neckar ertrunken iſt unterhalb der Friedrichsbrücke ein kleines Mädchen. (), Pforzheim.(Todesfall.) Mitten aus ihrer er⸗ folgreichen Arbeit wurde unerwartet nach kurzer Krankheit die Führerin des Jungmädel⸗Untergaues Pforzheim, Elſe Hof⸗ mann, durch den Tod abgerufen. a Heidelberg.(Unfall mit Todesfolge.) Sei⸗ nen Verletzungen erlegen iſt der 50jährige Schmied Richard Wacker, der in einer hieſigen Brauerei bei einer Arbeit im Betrieb abgeftirzt war. Beſucherzahlen badiſcher Kur⸗ und Fremdenorte. Im Monat Juni 1937 verzeichnete Bad Dürrheim 1713 Neuankünfte von Gäſten mit 81 683 Uebernachtungen. Bis 1. Juli betrug die Zahl der angekommenen Gäſte 5995 mit 119050 Uebernachtungen. In Konſtanz waren im Monat Juni 17 904 Beſucher mit 47190 Uebernachtungen, dar⸗ unter 1023 Ausländer mit 1522 Uebernachtungen. Die Ju⸗ gendherberge bot 2157 Gäſten Unterkunft. Die Bodenſes⸗ fähre hat u. a. 14492 Kraftfahrzeuge und 82 429 Perſonen, insgeſamt aber 108 731 Einheiten im Berichtsmonat be⸗ fördert. f 8. a (), Pforzheim. Der verheiratete 37jährige Karl Dietz hat in ſeiner Eigenſchaft als Poſtbetriebsarbeiter in den Jah⸗ ren 1932 bis 1937 beim Hauptpoſtamt in Pforzheim in über 200 Fällen Briefe und Päckchen geöffnet und ſie, ſoweit Geld und Wertſachen vorhanden waren, ihres Inhalts beraubt und die Sendungen vernichtet. Das Geld hak er in Wirtſchaften verbraucht. Schätzungsweiſe beläuft ſich die veruntreute Summe auf etwa 700 bis 1000 Mark, während die Anklage 200 bis 300 Mark annahm. Der Briefmarder wurde wegen Amtsunterſchlagung in Zuſammentreffen mit Briefunterdrük⸗ kung und Arkundenvernichtung von der Großen Strafkam⸗ mer zu zwei Jahren Zuchthaus, 100 Mark Geldſtrafe und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Außerdem würde ihm die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren abgeſprochen. Vor der 3. Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe begann die Verhandlung gegen den 46 Jahre alten ledigen Rennfahrer Karl Kappler aus Gernsbach, der ſich wegen einer Reihe ſittlicher Verfehlungen zu verant⸗ worten hat. Die Anklage wirft ihm drei Fälle der Notzucht, zwei Fälle der verſuchten Verleitung zum Meineid, drei Välle der tätlichen Beleidigung ſowie e und Kuppelei vor Er wird beſchuldigt, in den Jahren 1928, 1933 und 1936 drei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jah⸗ ren gegen ihren Willen mißbraucht zu haben. Ende 1928 und Anfang 1929 habe er, als gegen ihn ein Unterhalts- Prozeß ſchwebte, zwei Zeugen zu beſtimmen verſucht, ſalſche Ausſagen über die Beziehungen zur Kindesmutter zu ma⸗ chen. In mehreren Fällen ſtellte er von jungen Mädchen Aktaufnahmen her Kurz vor Oſtern 1936 gab er ſich einer Witwe gegenüber als verheiratet aus, wodurch er erreichte, daß die Witwe ihrer Tochter geſtattete, ihre Ferien in Gernsbach in der Wohnung des Angeklagten zu verbrin⸗ gen. Als von der Mutter des Mädchens ein Brief an„Frau Kappler“ eintraf, beantwortete Kappler dieſen mit einem Schreiben, das er mit„Billy Kappler“ unterzeichnete, um den Anſchein zu erwecken, als wäre er verheiratet. Ende Oktober 1936 führte er einem Geſchäftsfreund ein 18jähri⸗ ges Mädchen zu, um jenem einen Gefallen zu erweiſen. Im Laufe der letzten Jahre bis zum Mai 1936 hat Kappler in. 25 Fällen, in ſeiner Wohnung in Gernsbach und im Freien Frauen und Mädchen veranlaßt, ſich zu entkleiden und unzüchtige Handlungen vorzunehmen. Die Frauen hat er bei dieſen Handlungen photographiſch aufgenommen, Der Angeklagte, der wegen ſeines lockeren Lebenswandels in ſeiner Heimat bekannt iſt, beſtreitel, ſich ſtrafrechtlich ſchuldig gemacht zu haben. Er gibt lediglich zu, die in Frage ſtehenden Aktaufnahmen gemacht zu haben. Im Verlaufe der eingehenden Beweisaufnahme, während der die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen war, wurden rund 20 Zeugen gehört. Es iſt damit zu rechnen, daß der dreitägige Freitag zu Ende gehen wird. Aus den Nachbargauen Bad Dürkheim.(Lebensmüde trank Salz⸗ ſäure.) Ein etwa 30jqähriges Mädchen aus Mannheim ver⸗ übte einen Selbſtmordverſuch, indem es Salzſäure trank. Die Lebensmüde wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus Bad Dürk⸗ heim eingeliefert, wo ſie hoffnungslos darniederliegt. Der Grund der Verzweiflungstat konnte bis jetzt noch nicht ermit⸗ telt werden. Kaiſerslautern.(Erſchoſſen au gefunden.) In der Nähe des Walderholungsheimes fanden Spaziergänger einen 2Ijährigen Mann erſchoſſen auf. Wann ſich der Be⸗ treffende erſchoſſen hat und die Gründe, die ihn zu diefer Tat verleitet haben, ſind noch unbekannt. s — Beſigheim.(Fürſorgezögling zweimal ent⸗ ſprungen.) Der in Lauffen a. N. feſtgenommene Für⸗ ſorgezögling Theodor Haag, der aus der Anſtalt Schönbühl entſprungen war, konnte auf dem Transport vom Gerichts gefängnis Beſigheim nach Schönbühl wieder entkommen. Beim Erſcheinen des Haag iſt ſofort die nächſte Gendarmerieſtelle zu benachrichtigen. Winterlingen, Kr. Balingen.(Tod auf dem Bahnſteig.) Als der 36jährige Zimmermann Guſtav Rempp von hier mit dem Zug zu ſeiner Arbeitsſtelle fahren wollte, ereilte ihn beim Durchgang durch die Bahnſteigſperre ein Herzſchlag, der den ſofortigen Tod herbeiführte. Vermut⸗ lich war Rempp zu raſch gegangen. Wangen i. A.(Neuer Segelflugrekord.) Segelfluglehrer Karl Nuſſer vom NSF. Wangen konnte den bisher von den Ravensburger Männern des NSF K. ge⸗ haltenen Allgäuer Segelflugrekord von über fünf Stunden auf ſechs Stunden 15 Minuten erhöhen. Als Startplatz hatte Nuſſer den ſog. Überg beim Schwarzen Grat gewählt und bereits nach kurzer Zeit konnte er eine Startüberhöhung von 950 Metern erzielen. Der Schwarze Grat, in Segelflie⸗ gerkreiſen die Allgäuer Rhön genannt, trägt dieſen Namen alſo nicht zu Unrecht. — Friedrichshafen.(Beim Schußwaffe getötet.) Spiel mit der chu Unvorſichtigkeit im Umgang mit einer Schußwaffe mußte ein Knabe mit dem Leben büßen. Der 13fährige Sohn Roland des Schneidermeiſters Grünvogel in Neuhaus beſuchte auf einem Botengang in Oberteuringen ſeinen gleichaltrigen Freund, den Sohn des Schloſſermeiſters Voſch. In deſſen Werkſtätte ſpielten die beiden Knaben mit einer Schußwaffe, die plötzlich losging und den Roland Grünvogel tödlich traf, ſa daß der Junge ſchon nach wenigen Minuten verſtarb. 5 Blomberg in Flensburg. Slensburg, 15. Juli. Reichskriegsminiſter v. Blomberg traf mit dem Segelſchulſchiff„Horſt Weſſel“ in Flensburg ein. Am Mittwoch verließ der Reichskriegsminiſter das Schiff, um die Marineſchule Flensburg⸗Muerwik zu beſich⸗ tigen. Hier wohnte er dem theoretiſchen und praktiſchen Dienſt der Fähnrichsausbildung bei, um anſchließend vor dem Offizierskorps des Standorts zu ſprechen. Am Nach⸗ mittag trat der Reichskriegsminiſter, in deſſen Begleitung ſich der Kommandierende Admiral der Oſtſee, Admiral Albrecht, und der Inſpekteur des Bildungsweſens, Admiral Sagalwächter, befanden, die Rückreise nach Berlin an. Neuß, 15. Juli. Auf dem Heimweg von einer Kirmes⸗ feſtlichkeit geriet in Nievenheim(Rheinland) der Heinrich Becker mit ſeinem Bruder Bernhard aus Benrath, der zu Beſuch war, in Streit. Heinrich Becker griff zum ⸗Meſſer und verſetzte ſeinem Bruder einen todbringenden Stich ins Herz. Die furchtbare Tat trug ſich in Gegenwart der Frau des Exmordeten zu. Die furchtbare Tat hat weitere per⸗ hängnisvolle Folgen nach ſich gezogen. Der Vater der Brü⸗ der, der ebenſo wie die beiden Frauen Zeuge der unheil⸗ vollen Tat war, erregte ſich ſo, daß er einem Herzſchlag er⸗ lag. Die Mutter ſowie die ſich in anderen Umſtänden be⸗ findende Frau des Erſtochenen erlitten einen Nervenzuſam⸗ menbruch. Sie mußten beide dem Krankenhaus zugeführt werden. 2 Wetzlar, 15. Juli. In der Nacht ſind der 17 Jahre alte Ernſt Schneider und der 19 Jahre alte Albert Schröder, die beide in Wetzlar beſchäftigt waren und nach der Kirmes⸗ feier in Niederbiel auf dem Motorrad nach Wetzlar zurück⸗ kehren wollten, in voller Fahrt mit der Maſchine gegen einen Baum gefahren. Der Anprall war ſo furchtbar, daß die beiden auf der Stelle getötet wurden. Rothenburg, 15. Juli. Auf der Straße Buch am Wald Jochsberg wurde der Altſitzer Friedrich Burkhardt tot auf⸗ gefunden. Er hatte am Abend die Jochberger Kirchweih be⸗ ſucht und war dann nach Hauſe gegangen. Man vermutet, daß er dabei von einem Auto erfaßt worden iſt, wodurch der Mann tödlich verletzt wurde. Den Opfern des Nanga Parbat Leiſtungen deutſcher Bergſteiger. München, 16. Juli. Als Auftakt zu der 63. Verſamm⸗ lung des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins iſt im Münchener Alpinen Mufeum ein Saal zu Ehren der Leiſtungen deutſcher Bergſteiger in außereuropäiſchen Ge⸗ birgen eingeweiht und der Oeffentlichkeit e ge⸗ macht worden Die dort ausgeſtellten Reliefs, Bilder und Karten geben dem Beſucher einen Einblick in die großen Expeditionen, die deutſche Bergſteiger in den letzten Jah⸗ ren unternommen haben. Die Mitte des Saales nimmt ein mit Trauerflor ge⸗ ſchmücktes Relief des e ein, eine Ehrung für die Opfer, die der Berg erſt vor wenigen Wo⸗ chen wieder gefordert hat An den Wänden hängen die Bildniſſe und ein Abguß der Gedenktafel mit den Namen der tapferen Bergſteiger und ihrer Träger, die bei der Ex⸗ pedition 1934 den Tod fanden. Neben den Porträts be⸗ kannter deutſcher Bergſteiger ſieht man Bilder und Kar⸗ ten von allen europälſchen E peditionen, u. a. auch ein großes Diapoſitiv vom Siniolchu im Himalaya, dem ſchön⸗ ſten Gletſcherberg der Erde, deſſen Erſtbeſteigung den jetzt verunglückten deutſchen Forſchern Göttner und Dr. Wien Lalcale ſeuud scliau . I Die täglichen Verkehrsunfälle. Auf der Zubringer⸗ ſtraße zur Reichsautobahn in Mannheim⸗Käfertal wollte ein Radfahrer ſich an einem ihn überholenden Laſtkraftwagen anhängen, wobei er zu Boden ſtürzte und ſich einen Knöchel⸗ bruch am linken Fuß zuzog. Ein 69 jähriger Mann lief beim Ueberqueren der Waldhofſtraße gegen ein Kleinkraftrad. Er kam hierbei zu Fall und erlitt eine Kopfplatzwunde ſowie Hautabſchürfungen und Prellungen am ganzen Körper. Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen, die ſich am Mittwoch in Mannheim ereigneten, wurde eine Perſon leicht verletzt und mehrere Fahrzeuge beſchädigt. * Verbilligte Ferienkarten ins Sonnenbad. Beſuch des Sonnenbades werden auch wieder Ferienkarten zum Preiſe von 1,50 kinder ausgegeben, die für die Dauer Gültigkeit haben. Für den in dieſem Jahre RM. für Schul⸗ der Schulferien 8 Schluß der Sonderſchau„Raubwild“. Das Muſeum für Naturkunde(Schloß, rechter Flügel) ſchließt am kommenden Sonntag, den 18. Juli, ſeine Sonderſchau„Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat“. Die Ausſtellung hat großen Anklang gefunden. Sie wurde von nahezu 30 000 Perſonen beſucht. Auf Wunſch können am letzten Tag auch noch Führungen ſtattfinden, die erſte beginnt um 11.30 Uhr. Vorübergehend muß dann das Muſeum zur Vorbereitung des Neuaufbaues einer anderen Schau geſchloſſen werden. Die Wiedereröffnung im September wird rechtzeitig be⸗ kanntgegeben. Wilde rude Hunde und Katzen. Täglich laufen Klagen über wildernde Hunde und Katzen ein, die zur Setzzeit dem Mutterwild und dem jungen Wild beſonders gefährlich ſind und großen Schaden im Wildbeſtand anrichten. Es beſteht deshalb Veranlaſſung, die Hunde⸗ und Katzenbeſitzer beſonders darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie ſich nach Paragraph 60 Rc. ſtrafbar machen, wenn ſie ihre Hunde und Katzen unbeaufſichtigt in einem Jagdbezirk laufen laſſen. Ferner ſind die jagd⸗ ausübungsberechtigten Perſonen nach Paragraph 40 Rc. berechtigt, Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Ein⸗ wirkung ihres Herrn, und Katzen, die in einer Entfernung von mehr als 200 Meter vom nächſten bewohnten Haus angetroffen werden, zu töten. * — Schutz vor geſundheitsſchädlichen Ueberanſtrengun⸗ gen. Wie der Gefolgſchaftsangehörige ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Betriebes ſtellen muß, muß andererſeits auch jede Ueberlaſtung durch übermäßige Anforderung un⸗ terbleiben Das Landesarbeitsgericht Hamburg hat dieſem Grundſatz in einer Entſcheidung erneut zum urchbruch verholfen. Der Unternehmer ſei verpflichtet, die Arbeits⸗ kraft ſeiner Angeſtellten zu ſchützen Auch die Tatſache, daß Angeſtellte infolge lleberarbeitung mit den Nerven zu⸗ ſammengebrochen ſind, habe in dieſem Falle den Unterneh⸗ mer nicht veranlaßt, Maßnahmen zur Entlaſtung der An⸗ geſtellten zu treffen Dieſe Feſtſtellungen bedingten zwangs⸗ läufig die Haftung des Beklagten für die den Angeſtellten erwachſenen geſundheitlichen Schäden, ſoweit dieſe auf, Ueberlaſtung beruhten und zwiſchen der Ueberlaſtung und dem eingetretenen Schaden ein urſächlicher Zuſammenhang beſtehe. — kiein Eintrittsgeld beim Schulwechſel. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter ür Wiſſenſchaft, Er jehung und Volksbildung hat für die kreußiſchen Höheren Schulen ver⸗ fügt:„An den ſtagtlichen höheren Schulen iſt von den Schülern und Schülerinnen die aus Anlaß der Umwand⸗ lung einer höheren in eine andere Schulform genötigt ſind, die Schule zu wechteln ein Eintrittsgeld nicht zu erheben. Den Unterhaltsträgeſn der nichtſtaatlichen öffentlichen höhe⸗ ren Schulen iſt nach Benehmen mit dem Herrn Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter des Janern ein gleiches Vorgehen na⸗ hezulegen.“ i Elternpaar wegen Kindesmißhandlung beſtraft. Die Z4jährige Eliſabeth Remmele erhielt vom Mannheimer Schöf⸗ fengericht wegen roher Kindesmißhandlung eine Gefängnis⸗ ſtrafe von acht Monaten. Ihr Ehemann, der 31jährige Guſt. Remmele, wurde unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Die Mißhandlungen waren an der ſiebenjährigen vorehelichen Tochter der Ange⸗ klagten begangen worden. Die„Mutter“ zeigte keinerlei Ein⸗ icht; ſie beſtand vor Gericht darauf,„ihr Kind ſchlagen zu dürfen, wie es ihr paſſe“. Der Ehemann redete ſich darauf hinaus, er habe das Kind„gut erziehen“ wollen. * U Logierbetrüger. 15 Monate Gefängnis erhielt der 38jährige Anton Wagnert aus Uffenheim wegen neun Be⸗ trügereien. Er logierte in Mannheim, Stuttgart und Nürn⸗ berg, zahlte die Rechnungen nicht und verſchwand spurlos. Damit ihn die Polizei, die ſchon nach ihm ſuchte, nicht feſt⸗ nehmen konnte, ſtellte er ſich jedesmal unter falſchem Namen vor. Bei Lieferanten machte er die gleiche n Tricks. Hier ließ er ſich Waren aushändigen und benutzte gut finanzierte Fir⸗ men als Anhängeſchild. Auf dieſe Weiſe erreichte der Ange⸗ klagte, daß man ihm Waren bis zu 500 Mark aushändigte. Geld ſahen die Lieferanten nie. Jude beſchimpft eine deutſche Frau. Der 88jährige Jude Jakobi aus Ilvesheim wurde von einer Frau zurecht⸗ gewieſen, weil er unberechtigt einer jungen Katze einen Stock⸗ ſchlag verſetzte. Der Angeklagte, der als Schwätzer und übler Menſch bekannt iſt, beſchimpfte die Frau darauf mit gemeinen zweideutigen Redensarten. Der Staatsanwalt beantragte we⸗ 125 Tierquälerei in Tateinheit mit übler Nachrede und Be⸗ im September 1936 gelang. eidigung eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, die auch von dem Gericht ausgeſprochen wurde 8 ie, 7575 ee, fe. 1¹¹ ul, ist Standard in der gelb-roten packung. Es schãumt reichlich, und das ist für die Wäsche eine Wohl- tat. Die Hausfrad Weiß sehr ge⸗ nad: Das selbsttätige Waschmittel STANDARD SCHAUMT AUS — EIGENER KRAFT 100 Jahre Zuckerinduſtrie in Baden „Alles iſt ſchon dageweſen“, ſagt das bekannte Sprich⸗ wort. Wenn heute da und dort im Auslande unſere An⸗ ſtrengungen im Rahmen des Vierjahresplanes belächelt werden und die Erzeugung gewiſſer Stoffe aus einheimi⸗ ſchem Rohmaterial manchmal als umſtändlich und teuer be⸗ zeichnet wird, ſo könnte man gerade die Geſchichte des Rü⸗ benzuckers als Schulbeiſpiel dafür anführen, daß für un⸗ möglich Gehaltenes oft eben doch möglich wird, wenn nur ein feſter Wille dahinter ſteckt! Der am letzten Samstag ab⸗ gehaltene Betriebsappell anläßlich des 100 jährigen Beſtehens der Zuckerfabrik Waghäufel, die die badiſche Zucker⸗ industrie verkörpert, gibt Anlaß, einen Rückblick auf die Geſchichte des Rübenzuckers, insbeſondere aber der badi⸗ ſchen Zuckerinduſtrie zu werfen. Napoleon ſtand auf der Höhe ſeiner Macht. Nur eine Nation wollte 8 nicht beugen: die engliſche, und darum verfügte er die Kontinentalſperre. Die Bevölkerung der deutſchen Staaten war auf die Einfuhr von engliſchem Rohrzucker angewieſen. Der Zuckerpreis ſtieg durch die Sperre auf einen Taler pro Pfund, an dem damaligen Geldwert gemeſſen, ein phantaſtiſcher Preis. Da entſann man ſich einer Entdeckung, die der Berliner Chemiker Marg⸗ graf 1747 gemacht, und auf deren Grundlage ſein Schüler Achard weitere Verſuche gemacht hatte: der Gewinnung von Zucker aus der einheimiſchen Runkelrübe. Mit Unterſtützung des preußiſchen Königs Friedrich Wilhelm III. konnte eine kleine Zuckerfabrik in Betrieb enommen wer⸗ 1 allerdings nach fünf Jahren einem Brand zum Op⸗ er fiel. Es war dann insbeſondere Napoleon, der in der Zeit der Kontinentalſperre die Rübenzuckerfabrikation aufs eif⸗ rigſte förderte, um der Bevölkerung einen Erſatz für den engliſchen Rohrzucker zu beſchaffen. Er ließ nicht nur Aufmunterungspreiſe verteilen, ſondern beſtimmte auch 32 000 Hektar Ackerland für den Rübenanbau. In Deutſch⸗ land ging nach dem Sturz Napoleons die Mehrzahl der Fabriken wieder ein, mit deſto größerem Eifer arbeitete man aber auch weiterhin in Frankreich an der Vervoll⸗ kommnung des Verfahrens. Als in Frankreich die Er olge heranreiften— man erzeugte dort 1833 ſchon 330 000 Dop⸗ pelzentner Rübenzucker und deckte damit/ des Bedarfs—, Henna von dorther die deutſche Erfindung wieder nach eutſchland Zu den Männern, die ſich in Deutſchland um die Ent⸗ wicklung der Rübenzuckerinduſtrie beſonders verdient ge⸗ macht hatten, zählte auch der badiſche Techniker Karl Seba⸗ ſtian Schützen bach. Er trat 1836 mit einem neuen Ver⸗ fahren auf den Plan. Eine ins einzelne gehende Beſchrei⸗ bung ſeiner Erfindung würde zu weit führen. Es ſei aber geſagt, daß bei den damaligen Transportverhältniſſen eine wirtſchaftliche Zuckerfabrikation ohne das Schützenbach'ſche Konſervierungsverfahren nicht denkbar geweſen wäre. In⸗ tereſſant iſt noch, daß das Verfahren 1842 in Frankreich patentiert wurde. In Deutſchland gab es bei der damaligen ene Zerriſſenheit keinen wirkſamen Patentſchutz. Auf ſeine Veranlaſſung wurde 1836 die Badiſche Geſell⸗ ſchaft für Zuckerfabrikation gegründet, der er bis 1843 an⸗ gehörte. Die Tatſache, daß man Großes vorhatte und daß es ſchon Männer gab, welche die Bedeutung des Verfahrens vorausahnten, wird bewieſen, indem die Geſellſchaft mit einem Aktienkapital von 1000 000 Gulden ausgeſtattet wurde und die Aktien trotz dieſer Höhe und trotzdem es ſich nur um eine vorläufige Gründung handelte, ſchon am Abend des Gründungstages reſtlos vergriffen waren Zunächſt wurde eine Probefabrik in Ettlingen er⸗ richtet, in der die Brauchbarkeit des Verfahrens erwieſen werden ſollte. Die gehegten Erwartungen wurden in jeder Weiſe erfüllt. Die Geſellſchaft erwarb im gleichen Jahr von der Großherzoglichen Hofdomänenkammer die Domäne Waghäuſel, die einmals dem Biſchof von Speyer gehörig. durch die Säkulariſierung an Baden gefallen war und mit der man nicht viel anzufangen wußte; ferner erwarb ſie von dem Kaufmann Bader in Stockach das ehemalige dortige Kapnzinerkloſter Im folgenden Jahre konnte die Anlage in Waghäuſel ganz und in Stockach keilweiſe in Be⸗ trieb genommen werden. War der Anfang auch durchaus verheißungsvoll, ſo ſah das Unternehmen in den folgenden Jahren, wie der Direktor in ſeiner Anſprache beim Be⸗ triebsappell hervorhob, mehr böſe als gute Tage. Die Heranführung der Rüben bereitete, wie auch die Schaf⸗ fung von Anbaugebieten große Schwierigkeiten. Das Stockacher Werk brannte nieder. Im Jahre 1847 drohte der völlige Zuſammenbruch durch einen Schlag gewiſſer Finanzmächte, hinter dem vahrſcheinlich der„englicche“ Baron Lionel Rothſchild und das gleichnamige Frankfurter Bankhaus ſtanden. Im letzten Augenblick gelang es, das Unternehmen durch eine Neugründung zu retten. Es war zweifellos in jener Zeit das größte Induſtrie⸗Unternehmen in ganz Va⸗ den. 7 Prozent der geſamten. Rübenernte Deutſchlands würden in Waghäuſel verarbeitet, obwohl es ſchon über hundert Zuckerfabriken gab. Den 148 badiſch zemeinden, weiche am Rubenbau beteiligt waren, floſſen jährlich 450 000 Gulden an Erlös zu. Als Brennmaterial diente in erſter Linie Torf, der in der Umgebung von Waghäuſel e 89 wurde. Den Gemeindekaſſen floſſen daraus jähr⸗ ich 35 000 bis 40 000 Gulden zu. Durch verſchiedene Ur⸗ ſachen bedingt, ſchwanken die Verarbeitungsziffern in den fol⸗ genden Jahrzehnten beträchtlich und noch viele Schwierig⸗ keiten waren zu überwinden. In 26 Geſchäftsjahren von 1874 bis 1900 konnte nur in neun Fällen Dividende ver⸗ teilt werden. Erſt von 1900 an kannte die Entwicklung als eine normale bezeichnet werden. Im erſten Kriegsjahre 1914/15 wurden über eine Million Doppelzentner Zucker⸗ rüben verarbeitet, welche Zahl nur 1930/31 um 300 000 Doppelzentner übertroffen wurde. Durch ſtete Verbeſſerungen konnte mit dem Fortſchritt der Technik Schritt gehalten werden. Mit Stolz blickten deshalb am vergangenen Sonntag Betriebsführung und Gefolgſchaft auf das Erreichte zurück. Iſt doch das Werk Waghäuſel, das ſeit 1925 der Süddeutſchen Zucker⸗Aktien⸗ geſellſchaft angehört, das einzige Unternehmen in Baden, das alle Kriſen vergangener Jahrzehnte überſtanden hat. Seine Geſchichte iſt daher die Geſchichte der Zuckerinduſtrie in der Grenzmark überhaupt. * 2* Die Juden im Schulweſen Richtlinien über ihre Rechtsſtellung. Mit Erlaß vom 2. Juli 1937 hat der Reichserziehungs⸗ miniſter eine Zuſammenfaſſung der Richtlinjen über die Rechtsſtellung der Juden im deutſchen Schulweſen gegeben, nach denen bis zu einer ſpäteren reichsgeſetzlichen Regelung der Schulerziehung jüdiſcher Kinder zu verfahren iſt. Der Erlaß geht davon aus, daß durch das Reichsbürgergeſetz vom 15. September 1935 und die erſte Verordnung vom 14. November 1935 zum Reichsbürgergeſetz die Rechtsſtel⸗ lung der Juden im deutſchen Reichsgebiet eine grundſätz⸗ liche Klärung erfahren hat. Hinſichtlich der Zulaſſung zum S. ulbeſuch iſt zu unter⸗ ſcheiden zwiſchen den Pflichtſchulen(Volks⸗ und Be⸗ rufsſchulen) und den Wahlſchulen(mittlere, höhere und Fachſchulen). Die Zulaſſung der Juden zum Beſuch der Pflichtſchulen regelt ſich nach den allgemeinen geſetz⸗ lichen Beſtimmungen über die Schulpflicht. Soweit keine jüdiſchen Privatſchulen vorhanden ſind oder von den Unter⸗ haltsträgern der öffentlichen Schulen beſondere öffentliche Schulen für Juden errichtet werden, nehmen die jüdiſchen Schüler an dem Pflichtunterricht der allgemeinen öffent⸗ lichen Schulen teil. Den Unterhaltsträgern der öffentlichen Pflichtſchulen wird nahegelegt, mit ſchulaufſichtlicher Gench⸗ migung beſondere Schulen oder Sammelklaſſen ür füdiſche Schüler zu errichten. Für die Zulaf⸗ ung der Juden zum Beſuch der Wahlſchulen bleiben die eſtimmungen des Geſetzes gegen die Ueberfüllung deut⸗ ſcher Schulen und Hochſchulen vom 25. April 1933 und die dazu ergangenen Ausführungsvorſchriften maßgebend. Hernach können füdiſche Schüler in Höhe von 1,5 vom Hundert der geſamten Neuaufnahmen zugelaſſen werden. Die Kinder von jüdiſchen Frontkämpfern ſind in die Anteil zahl nicht einzurechnen. Jüdiſche Miſchlinge beſuchen grundſätzlich die allgemeinen Volks⸗ und Berufsſchulen. Sie unterliegen auch bei der Aufnahme an Wahlſchulen keinerlei Be⸗ ſchränkung. Den von zwei volljüdiſchen Großeltern⸗ teilen abſtammenden jüdiſchen Miſchlingen iſt auch der Be⸗ ſuch füdiſcher Schulen oder Sammelklaſſen für jüdiſche Schüler geſtattet, ſedoch iſt Vorſorge getroffen, daß ſie in dieſem Fall künftig nicht das Reichsbürgerrecht erhalten. Staatsangehörige füdiſche Miſchlinge, die die allgemeinen Schulen beſuchen, haben wie jeder andere Schüler an allen Veranſtaltungen der Schule einſchließlich beſonderer Gemeinſchaftsveranſtaltungen außerhalb des ſchulplanmäßigen Unterrichts(z. B. Schul⸗ ausflügen, Beſuch von Schullandheimen, Sportfeſten und dergl.) teilzunehmen; ſie ſollen, da ſie das Reichsbürgerrecht erhalten können, grundſätzlich den anderen Schülern gleichgeſtellt werden. Jüdiſche Schüler Ges der erſten Verordnung zum Reichsbürgergeſetz) neh⸗ men dagegen lediglich an dem lehrplanmäßigen Unterricht teil. Von der Teilnahme an Gemeinſchaftsveranſtaltungen ch des ſchulplanmäßigen Unterrichts ſind ſie ausge⸗ hloſſen. n Zur Reifeprüfung als Nichtſchüler und zu den ſprachlichen Ergänzungsprüfungen ſind wie bisher jüdiſche Bewerber deutſcher Staatsangehörigkeit nicht zuge⸗ laſſen. Sofern ſie an einer nicht mit ſelbſtändigem Prü⸗ fungsrecht ausgeſtatteten jüdiſchen Schule unterrichtet wor⸗ den ſind, können ſie jedoch zur Ablegung der Reifeprüfung an einer öffentlichen höheren Schule zugelaſſen werden. Jüdiſchen Miſchlingen iſt die Ablegung der Prüfung in jedem Falle geſtattet. In dem Abſchnitt„Lehrerausbildung“ heißt es in dem Erlaß;„Juden können nicht Lehrer oder Erzieher deutſcher Jugend ſein. Auch jüdiſche Miſchlinge ſind künftig für den Beruf eines deutſchen Jugenderziehers ungeeignet. Zur Ausbildung für den Be⸗ ruf eines Lehrers oder Erziehers ſoll daher grundſätzlich nur zugelaſſen werden, wer für ſich und, falls er verhei⸗ ratet iſt, für ſeine Ehefrau den nach den beamtenrechtlichen Vorſchriften erforderlichen Nachweis über die Reinheit des Blutes erbringen kann.“ Zur Sicherung des Nachwu chſes der Lehr kräfte für jüdiſche Schulen hat ſich jedoch der Miniſter vorbehalten, bis zu einer ſpäter zu erlaſſenden Neuordnung einzelne jüdiſche Antragſteller(einnen) zur Ablegung der wiſſenſchaftlichen Prüfung für das höhere Lehramt, zur Prüfung für das Handelslehramt ſowie zur Prüfung für das künſtleriſche Lehramt von Fall zu Fall vor beſonderen Prüfungsausſchüſſen zuzulaſſen. Dieſe Ausnahmebeſtim— 1 gelten nur für Juden, nicht für füdiſche Miſch⸗ inge. Unter Uebernahme der durch die Nürnberger Geſetze geprägten Begriffe„Jude“ und„jüdiſcher Miſchling“ be⸗ ſtimmt der Erlaß abſchließend grundſätzlich, daß überall, wo in bisherigen Erlaſſen der Ausdruck„Nichtarier“ verwandt iſt, ſoweit durch Geſetze oder Verordnung nichts anderes beſtimmt iſt, oder ſich aus den Beſtimmungen des Erlaſſes vom 2. Juli 1937 nichts anderes ergibt, darunter nur„Juden“ zu verſtehen ſind 5 3 Weitere ſtarke Abnahme der Arbeitsloſigkeit Das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland berichtet: — Stuttgart. Der zuſätzliche Kräftebedarf der Land⸗ wirtſchaft für die Einbringung der Heuernte hat bei gleich⸗ bleibend günſtigem und teilweiſe noch geſteigertem Beſchäf⸗ tigungsgrad in Induſtrie und Handwerk im Juni nochmals eine ſtarke Abnahme der Arbeitsloſenzahl um 6947 Per⸗ ſonen gebracht, die bei dem Kräftemangel in Württemberg faſt zu 9 Zehnteln wieder den badiſchen Bezirken zugute kam. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den Arbeits⸗ ämtern in Württemberg und Baden vorgemerkt waren, be⸗ lief ſich Ende Juni auf 25 819 Perſonen(18 926 Männer und 6893 Frauen). Auf Württemberg und Hohenzol⸗ lern entfielen nur noch 3205 Arbeitsloſe(2275 Männer und 930 Frauen) und auf Baden 22 614 Arbeitsloſe(16 651 Männer und 5963 Frauen). Von den 25 819 Arbeitsloſen waren 10 147 oder rund 40 v. H. nicht voll einſatzfähig; von den am 30. Juni ge⸗ zählten 15 672 Volleinſatzfähigen ſtand mit Ausnahme der Angeſtelltenberufe ein großer Teil im Beſchäftigungswechſel, war alſo nur vorübergehend arbeitslos. Entſprechend der Rückläufigkeit der Arbeitsloſigkeit ergab ſich in der Statiſtik der unterſtützten Arbeitsloſen eine Ab⸗ nahme um 4167 Hauptunterſtützungsempfänger der Reichs⸗ anſtalt; die Zahl der in der öffentlichen Fürſorge unkerſtützten Wohlfahrtserwerbsloſen ging um 208 Perſonen zurück. Ende Juni 1937 wurden in Südweſtdeutſchland 14392 Unterſtützte der Reichsanſtalt gezählt, davon entfielen 13 197 auf Baden und 1195 auf Württemberg⸗Hohenzollern. Aner⸗ kannte arbeitsloſe Wohlfahrtserwerbsloſe wurden im Bexeich des Landesarbeitsamtes Südweſtdeutſchland Ende Juni 1462 gezählt, davon entfielen 1282 auf Baden und 180 auf Würk⸗ temberg⸗Hohenzollern. Marktberichte Mannheimer Kleinviehmarkt v. 15. Juli. Auftrieb und Preiſe: 300 Ferkel bis ſechs Wochen 8 bis 10, über ſechs Wochen 10 bis 22, 143 Läufer 22 bis 28 Mark. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 15. Juli. Alle Notie⸗ rungen unverändert. 85 * Mannheimer Wochenmarkt v. 15. Juli. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg in Rpfg. ermittelt: Kaktoffeln 4,7 bis 5, neue 7 bis 12, Salak⸗ kartoffeln 6 bis 8; Wirſing 12 bis 16; Weißkraut 8 bis 10; Rotkraut 12 bis 16; Blumenkohl, St. 10 bis 50; Karotten, Bſchl. 5 bis 8; Gelbe Rüben 10 bis 15; Role Rüben 10 bis 15; Spinat 12 bis 205 Mangold 10 bis 155 Zwiebeln 10 bis 13, Grüne Bohnen 12 bis 22; Grüne Erbſen 20 bis 22; Kopfſalat, St. 4 bis 12; Endivienſalat, St. 6 bis 15 Oberkohlraben, St. 5 bis 10; Rhabarber 4 bis 10 Tomaten 22 bis 35; Rettich, St. 4 bis 10; Schlangengurken, St. 10 bis 40; Einmachgurken, je 100 St. 120 bis 200 Suppengrünes, Peterſilie, Schnittlauch, je Bſchl. 4 bis 9 Pfifferlinge 55 bis 70; Aepfel 35 bis 40; Frühbirnen 25 bis 45; Kirſchen 40 bis 45; Pfirſich 25 bis 40; Heidelbeeren 30 bis 38; Himbeeren 38 bis 48; Johannisbeeren 15 bis 205 Stachelbeeren 18 bis 25; Zwetſchgen 38 bis 40; Zitronen St. 8 bis 15; Bananen, St. 7 bis 10; Markenbukker 1605 Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 307 Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 98. Umſtändehalber findet dieſe Woche das Training heute Freitag abend ſtatt. Um voll⸗ zähliges Erſcheinen aller Aktiven einſchl. Jugend wird Schlosser gebeten. gesucht. Hermann Lochbühler. Die Tochter des Samurai Anzeigen helfen Ihnen Sede; Fischkonserven! Oelsardinen Fettsild in Oel, ½ Club, 3 Dosen 70 Fettheringe in Tomatensoße Bratheringe nach Hausfrauenart Junger Mann Nil 7 ee 8 verlor Waren helfen paren! Hauptſtraße 169. Meersburgerslz Tanzschule Hamme M. Seckenheim, Achernersti, Kursbegi morgen Dose ab 20 170 gr-Dose—.28 ½ Literdose—.38 Samstag, 17, Ju Matjesheringe Stück—.10 gell 1 15 erste ſalts⸗ Film! kaufen; Neue Kartoffeln 1 kes 15 abends 8.30 Uh eutsch-japan, Gemeinschafts⸗FIlm! 15 8 a 5 Anmeldung erbetes 15555 Arnoi 8 ſie helfen Salatessig Liter 5 16 Einzsluntemmoßt gin 1. und Ruth Eweler waren zu den dem Kräuteressig— Weinessig— Aufnahmen in Tokio. Olivenöl i. 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Druckarbeiten Ss era daemeeeeeeeeeeeeeeneeeenmeeummmunmmmunm (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) 5 zu haben in der 85 Neckar- Bote Drucker 9 l 8 5 1 eißt es o de* jüdiſche utſchen en Be⸗ dſätzlich verhei⸗ htlichen eit des ehr, kiniſter rdnurg g der it, zur ng für nderen beſtim⸗ Miſch⸗ Geſetze g“ be⸗ iberall, rier“ nichts en 52g runter gkeit et: Land⸗ gleich⸗ eſchäf⸗ chmals Per⸗ mberg e kam. rbeits⸗ n, be⸗ känner henzol⸗ r und 16 651 rund ni ge⸗ e der ſechſel, ergab e Ab⸗ ſdeichs⸗ tützten . 4 392 3 197 Aner⸗ zereich 1 1462 Wülrk⸗ — nr und ſechs Notie⸗ atliſti⸗ kg it Salat- 8 bis 505 Role 8 155 erbſen St. 6 5 107 urken, 2007 is 95 5 bis en 30 , — Wenn ein Kornfeld in voller Reife ſteht und die ſchweren goldenen Aehren ihr Haupt neigen; wenn die Schnitter in lan⸗ gen Reihen zur Mahd des Ackerſegens ſchreiten; wenn zur Zeit der Ernte die ſchwerbeladenen Wagen in die Scheuern fahren und die Scheunen ſich füllen, oder die Dreſchmaſchine mit ihrem monotonen Geſang das ganze Dorf erfüllt, werden unſere Gedanken ganz von dieſem Segen der Ernte erfaßt, der zum Segen der Erde geworden iſt. Als die Menſchen Ackerbauer wurden, wurden ſie ſeßhaft und gründeten Kulturen. Seit undenklich vielen Jahren iſt der Menſchheit das Brotgetreide be⸗ kannt. Man weiß, daß Weizen und Gerſte bereits vor 8000 bis 10 000 Jahren, alſo in der jüngeren Steinzeit, an den Ufern des Mittelmeeres angebaut wurden. Da⸗ mit wurde das Brot zum Sinnbild der menſchlichen Ernährung, die Früchte des Landmannes wurden zum Segen der Erde. In unendlicher Fülle erleben wir im⸗ mer wieder das Wunder des Wachstums. Die Kunſt des Menſchen hat es verſtanden, den Segen der Erde immer mehr zu ſtei⸗ gern, die Kultur immer mehr zu inten⸗ ſivieren. In urfernen Zeiten mag man zu⸗ erſt darauf gekommen ſein, die geernteten Körner zu röſten, weil man merkte, daß ſie ſich ſo beſſer zerreiben ließen. Das Korn wurde in Schrot verwandelt, und ſchließ⸗ lich konnte der Weg vom Schrot zum Mehl nicht mehr weit ſein. Zunächſt hat man wohl die Gerſte, den Roggen und den Hafer als einen dicken rohen Brei verzehrt. Später aber ließ man dicke Breifladen in der glühenden Aſche backen. Man gelangte ſo zu dem Fladenbrot, das die Speiſe der Europäer in der Bronzezeit geweſen iſt. In den Grabſtätten der Wikinger hat man Fladenbrot gefunden, das ſich von dem heutigen ſchwediſchen Fladenbrot kaum Uunterſcheidet Wenn wir das tägliche Brot als den hervorragendſten Segen der Erde in den Mittelpunkt ſtellen, dürfen wir nicht ver⸗ geſſen, daß dieſes tägliche Brot für die ver⸗ ſchiedenen Völker ebenſo verſchteden iſt. Wir erleben das bei einer Wanderung vom Weſten nach dem Oſten. Weſtlich des Rheines beherrſcht das Weißbrot den ge⸗ deckten Tiſch, öſtlich des Rheines tauchen dann gemiſchte Brotſorten auf, um ſenſeits der Elbe dem Schwarzbrot zu weichen. Dazu kommt in dieſen Gegenden der er⸗ höhte Genuß von Brei und Grütze. Das Fladenbrot des Nordens und der Kau⸗ kaſier ſetzt die Wandlung fort bis zu der Vorliebe für Hirſebrei in vielen Gegenden Vorderaſiens. Zuletzt gelangen wir in die weiten Gebiete faſt ausſchließlicher Reiskultur bei den Chineſen und Japanern a Auf welche Menſchenmaſſen ſich der Segen der Erde in ſeinen hauptſächlichſten Früchten verteilt, deuten fol⸗ gende Zahlen an: 400 bis 500 Millionen Europäer, Ame⸗ rikaner und Inder verzehren Weizen; 50% bis 600 Mil⸗ lionen Aſiaten leben vom Reis: etwa 106 bis 150 Mil⸗ lionen Menſchen in Nordeuropa und Rußland kennen als Brotfrucht vorwiegend nur den Roggen; 50 bis 70 Millionen in Süd⸗ und Südoſteuropa, in Amerika 94 in Afrika verzehren Mais; viele Dutzende Millionen in Afrika, Indien, Ching und Japan haben Hirſe als Hauptnahrung. Daraus ergibt ſich etwa, daß die eine Hälfte der Menſchheit von Weizen und Roggen lebt, und für die andere Hälfte Reis, Hirſe und Mais das täg⸗ liche Brot bilden. Wie ſeltſam der Segen der Erde ver⸗ teilt iſt, erkennt man daran, daß es heute noch Völker gibt, die überhaupt kein Getreide kennen. So leben viele Eingeborene der Südſee von den Knollen der Waſſerbrot⸗ wurzel, dem ſogenannten Taro. Eine ähnliche Rolle ſpielt die Knolle des Yams für einige Eingeborenenſtämme Südaſtens, Afrikas und in Teilen Amerikas. In Süd⸗ amerika iſt die Stärke der Maniokknolle, der braſilioni⸗ ſchen Arrwroot, beliebt. In Europa kennt man das aus ihr gefertigte Tapioka. In Teilen Mittelamerikas über⸗ nimmt die Banane die Rolle des täglichen Brotes, und ſchließlich dürfen* nicht vergeſſen, daß man in Malakka Die erſte Garbe und Holländiſch⸗Indien dem Sago, dem Mark der Sago⸗ polme, mit ſeinem großen Stärkegehalt den Vorzug gibt. Dieſe Unterſchiede in dem Ernteſegen der Völker beruhen nun nicht etwa auf einer Verſchiedenheit des Ge⸗ ſchmacks, ſie ſind in erſter Linie klimatiſch bedingt. Die⸗ jenige Frucht wird zur Haupterntefrucht eines Landes, die für ihr Gedeihen die beſten Bedingungen vorfindet. Deutſchland iſt das Land des Roggens und der Kartof⸗ feln. Der Reis, um nur ein beſonders auffallendes Bei⸗ ſpiel zu wählen, wurde deshalb zum Brot des gelben Mannes, weil der Reis in ſeinem Gedeihen ganz und gar vom Monſun abhängig iſt, jenen gewaltigen feuchten und warmen Luftmengen, die der beſtändige Südweſt⸗ wind in der Zeit von Juni bis Oktober über den In⸗ diſchen Ozean in die ſumpfigen Niederungen des Feſt⸗ landes trägt. Dor Segen der Erde hat ſich durch den Fleiß und die Kultur der Menſchen vervielfacht. Man glaubte einmal, annehmen zu müſfſen, daß bei der ſtarken Bevölkerungs⸗ zunahme in nicht allzu langer Zeit den Menſchen die Nahrung fehlen werde. Dieſe Gefahr konnte man bei den landwirtſchaftlichen Methoden, wie ſie etwa noch vor zweihundert Jahren üblich waren, nicht von der Hand weiſen. Aber es ſcheint ebenſo ein Geſetz zu ſein, daß der Menſch aus allen Nöten immer wieder einen Ausweg findet. Heute brauchen wir uns nicht mit der Sorge zu quälen, daß einmal der Segen der Erde für die wachfende Aufnahme: Saebens⸗Worpswede⸗M. Menſchheit zu gering werden könnte. Dieſe Gefahr iſt in hervorragendſter Weiſe durch die deutſche Wiſſenſchaft gebannt worden. Albrecht Thaer, der Vater der modernen Landwirtſchaft, gab den Bauern die erſten Grundgeſetze einer rationellen Bewirt⸗ ſchaftung der landwirtſchaftlich genutzten Flächen. Juſtus von Liebig zeigte von der Chemie kommend neue Wege der Pflanzendüngung. Der künſtliche Dünger, die Zufuhr mineraliſcher Salze in den Ackerboden, d. h. eigentlich nur den Erſatz der von den Pflanzen während ihres Wachstums aus dem Boden geſogenen Salze, und die Anreicherung ſchwacher Böden mit künſtlichen Nährſtoffen war die Folge der Lehren Liebigs. Folgen, deren Auswirkungen wir uns gar nicht groß ge⸗ nug vorſtellen können, denn durch dieſe neuen Methoden wurden in den letzten 50 Jahren die Hektarerträge der einzelnen Ackerfrüchte zumindeſt verdoppelt. Das gilt vorläufig nur für die Gebtete intenſiven Ackerbaues, hauptſächlich in den dichtbevölkerten Staaten Europas mit Hol⸗ land, Belgien und Deutſchland an der Spitze. Die Wiſſenſchaft hat durch dieſe Leiſtungen Provinzen erobert, wie ſie kein Krieg einem Volke hätte bringen können. Zu dieſen großen Deutſchen, die im Kampf um den Segen der Erde eine hervor⸗— ragende Rolle ſpielten, gehört auch noch Gregor Mendel, der die Geſetze der Ver⸗ erbung wiſſenſchaftlich ergründete und ſo den Züchtern den Weg zeigte, beſtimmten Pflanzenſchädlingen und ſogar dem Klima ein Schnippchen zu ſchlagen. Auf ſeinen Geſetzen fußend, züchtete man winterharten Roggen und brandfreien Weizen, züchtete man Saatgut, das für den vollwertigen Ernteertrag— von Eingriffen höherer Gewalt abgeſehen— bürgen konnte. Die hier beſchrittenen Wege neuzeitlicher Bodenkultur ſind noch nicht zu Ende ge⸗ gangen. Die Geſchichte lehrt, daß früher, als die Erde viele Male weniger dicht beſiedelt war, die Menſchen viel öfter von Hungers⸗ nöten heimgeſucht wurden als heute. Es iſt ein Triumph der europäiſchen Kultur, vor allen Dingen Deutſchlands und Weſt⸗ europas, daß aus dieſen Gebieten im 19. Jahrhundert der Hunger allmählich verdrängt wurde. Verheerende Hungers⸗ nöte kennt man eigentlich nur noch in Ruß⸗ land und China. Sie werden heraufbe⸗ ſchworen durch Dürre oder gewaltige Ueberſchwemmungen. Und wenn man die Hungersnöte der füngſten Vergangenheit in Rußland betrachtet, ſo hat nicht die Erde ihren Segen verweigert, ſondern das unmögliche agrarwirtſchaftliche Verhalten der Bolſche⸗ wiſten ſich am 1 der Erde verſündigt, ſo daß 192¼2 zwei Jahre lang in 25 ſowjetruſſiſchen Diſtrikten 40 Mil⸗ lionen Menſchen dem Hunger ausgeſetzt geweſen ſind und mehr als fünf Millionen Menſchen dabei umkamen. Wir erkennen in der Arbeit des Bauern die Urpro⸗ duktion, wir wiſſen, daß auf dem Acker die Grundlage für alles Leben gewonnen wird. Saat und Ernte werden uns zum Gleichnis allen ſchöpferiſchen Handelns. Wir bauen nicht nur Weizen, Roggen und Hafer, wir ernten nicht nur Kartoffeln und Rüben, wir pflanzen nicht nur Hanf und Leinen, ſorgen nicht nur für den Futterbau, der unſer Vieh ernährt. Wir bewirtſchaften unſere Wälder, die zu einer der wichtigſten Rohſtoffquellen geworden ſind. Wir holen den Segen der Erde aus der Luft in Geſtalt des Stickſtoffes, bergen ihn in Salz und Erz und Geſtein aus dem Schoß der Erde. Und indem wir dieſe gewaltige Arbeit leiſten, ſchaffen wir zugleich die Grundlagen zu den größten Leiſtungen auf unzähligen Gebieten der Menſch⸗ heitskultur.. Der ewige Wechſel im Wachſen und Werden zwiſchen Saat und Ernte iſt das Leben ſelbſt, und was der Deutſche zu allen Zeiten aus den Gütern der Erde gemacht hat, be⸗ rechtigt ihn zu der Forderung, daß man ihm keines dieſer Güter zur eigenen Nutzung verweigern darf, well dteſe Nutzung fruchtbare Mitarbeit an der Kultur der Menſch⸗ heit bedeutet.„ Mellior. F 1 1 0 ö 0 5 3 1. 5 5 5 3 . 5 ENZAHLUNG VON WERNER JORG LU DD ECKE Wir kamen aus den Bergen und hatten Sehnſucht nach der See. Wir beiden Vagabunden.„Wir haben geſegnete Tage“, ſagte Jupp.„Die Sonne ſcheint— die Ernte ſteht gut, und die Menſchen haben ein gutes Herz. Findeſt du nicht?“ „Ja“, ſagte ich,„wir haben geſegnete Tage.“ Und ich blieb ſtehen und ſog die Luft ein, um zu ſpüren, ob da nicht ſchon etwas von dem Salz der See drin ſei. Aber das war wohl kaum möglich, denn wir waren erſt in Heſſen. Gegen Mittag hielten wir bei einem Gut, und Jupp„ſprach vor“. Da war nur eine Frau, die ſah uns lächelnd an und ſagte:„Ja, ihr könnt etwas zu eſſen haben. Und auch zu trinken. Es iſt eben friſch gemolken.“ Dann ließ ſie uns von allem reichlich bringen und ſetzte ſich zu uns auf die ſteinerne Bank vor dem Haus und ſprach mit uns. Obwohl ſie doch die Gutsherrin war und wir nur zwei fahrende Brüder. Ja— ſie ſprach mit uns und überſah ganz, daß wir unraſiert waren und kein heiles Zeug mehr auf dem Leib hatten. „So—“, ſagte ſie,„Ihr kommt aus dem Süden her⸗ auf? Da iſt wohl beſſer ſein als hier oben?“ Ich will eben ſagen, daß das ſchon ſtimme. Aber da ſagt mein Kamerad Jupp gerade das Gegenteil. Und ich nicke und ſage auch, daß es hier oben beſſer ſei. Und füge noch hinzu, daß es da unten wohl keinen Fleck gebe, wo ſich die Gutsherrin mit zwei— hm— na eben ſo zwei Burſchen, wie wir es ſind, auf eine Bank ſetzt und mit 5 8 ſpricht. Nein! So etwas gebe es wohl da unten aum. Die Frau lacht dazu und hat Zähne, die weiß ſind wie Wellenſchaum. Und kornblumenblaue Augen hat ſie und eine glatte, gebräunte Haut. Verheiratet ſcheint ſie wohl nicht zu ſein, denn ſie trägt keinen Ring.„Nicht wahr“, ſagt ſie nach einer Weile,„die Milch iſt gut?“ Jupp nickt, und wir ſehen über die Felder, die reif und golden ſind. Da ſagt die Frau:„Wollt ihr nicht Rierbleiben und mit bei der Ernte helfen? Es iſt viel Arbeit— und ich weiß nicht, wo ich die Leute alle her⸗ nehmen ſoll.“ Wir ſehen uns an, mein Kamerad Jupp und ich. Wollten wir nicht an die See? Haben wir nicht eines Nachts in den Bergen beſchloſſen, daß wir nun an die See wollten und daß uns nichts aufzuhalten vermöchte? Ich ſage:„Ja, viel Arbeit iſt ſchon in der Ernte.“ Und Jupp meint:„Verdammt viel Arbeit!“ Die Frau lächelt:„Ich würde mich ſehr freuen“, ſagt ſie. Da fingen wir eben am anderen Tag an. Jupp, der ſich gut auf Pferde verſteht, bekam ein Geſpann und holte die Wagen ein, während ich draußen mit auflud. Zuweilen ritt die Frau über die Felder, und wenn ſie uns ſah, war ſie freundlich und winkte uns wohl gar zu. Dann reckten wir uns großmächtig auf. Ich mit meiner Forke in der Hand und der breiten, fonnenver⸗ brannten Bruſt— und Jupp oben auf ſeinem Wagen. Wir ſahen uns an und lachten. Das war eine Frau, dieſe Gutsherrin! Die verſtand es, mit ihren Leuten umzugehen! So gingen drei Wochen hin. Es ging voran mit der Ernte. Abends ſaßen wir dann auf der kleinen Steinbank vor dem Herrſchaftshaus und rauchten eine Pfeife mit Tabak, den wir uns ſelbſt gekauft hatten. Von ſelbſtver⸗ dientem Geld. Und wir freuten uns, daß wir ſo geſegnete Tage hatten. An einem ſolchen Abend kam eine kleine weiße Wolke über den Himmel und ſchwebte geradwegs nach Norden. Wir ſahen ihr nach.„Da—“ ſagte Jupp, und deutete mit der Pfeife nach oben. Ich pfiff leiſe durch die Zähne und ſagte:„Die kommt auch aus dem Süden und geht nach der See!“ „Ja— das tut ſie wohl.“ Die weiße Wolke ſchwamm ganz ſacht weiter, und wir drehten langſam die Köpfe, damit wir ſie nicht aus den Augen verloren. „Ob die auch nach Haffkrug kommt?“ „Schon möglich.“ Inzwiſchen iſt die kleine Wolke über den Horizont geklettert. Da ſagt Jupp:„Du, die Ernte iſt doch eigentlich ſo gut wie durch!“ „Ja“, ſage ich,„das iſt ſie.“ Obwohl ich weiß, daß noch gut für 14 Tage zu tun iſt.„Was meinſt du?“ fragt Jupp nach einer Weile. In der Nacht um 2 Uhr ſtehen wir beide leiſe auf und nehmen unſere Sachen. Im Herrenhaus auf der Veranda brennt noch Licht. Es iſt ein Glück, daß wir die Schuhe in der Hand halten. So ſchleichen wir lautlos vorwärts. Eine laue Nacht iſt über uns,— eine von jenen Nächten, in denen die Welt erfüllt iſt von einem unge⸗ heuren Fernweh. Die Sterne, der Mond, der Duft der Lindenblüten,— alles will einem davonſchwimmen. Und man bekommt eine Angſt, daß man all dieſe lieben Dinge verlieren könnte. Ja, ſo eine Nacht iſt das heute. Und in die Stille hinein klingt die Stimme der Gutsherrin:„Ich muß ſehen, daß ich noch ein paar Leute bekomme. Wenn wir dieſe Ernte gut hereinbekommen, ſind wir durch. Wenn wir aber vorher Regen oder Hagel haben, werde ich das Gut nicht halten können. Alſo müſſen wir ſo ſchnell als möglich einfahren.“ Der Verwalter antwortet etwas. Dann ſind wir vorbei und gehen. Wir ſagen gar nichts, wir gehen nur. Bald ſteigt der Morgen über den Feldern hoch.„Heute könnte es Regen geben“, ſagt Jupp. Ich bleibe ſtehen und ziehe die Luft ein.„Ja, vielleicht gibt es heute Regen.“ Und dabei iſt nicht die geringſte Spur von Feuchtigkeit in der Luft 7755 Viola Duſendal war eine ſchöne Frau; es gab nie⸗ mand, auch unter ihren Freundinnen nicht, der das be⸗ ſtritten hätte. Joachim Duſendals Freunde ſagten ſogar, ſie ſei eine blendende Schönheit. Es konnte nun nicht die Rede ſein, daß Joachim Du⸗ ſendal häßlich war. Er hatte, ſah man ihn genauer an, ſogar ſehr ſchöne gute blaue Augen. Aber er war in der Figur ein bißchen kurz, und daß er viel hatte arbeiten müſ⸗ ſen, ehe er zu Geld kam, ſtand auf ſeinem Geſicht zu leſen. Kein Wunder, daß ſeine Viola, die er liebte, ihm ein Sor⸗ genkind war. Wie leicht konnte jemand auftauchen, ein junger, hübſcher Mann, und ihr den Kopf verdrehen. Da war dieſer Tollmann, dem er mißltaute. Immer war die⸗ ſer Burſche um Viola herum, fand ſich ein, wenn Duſen⸗ dal ſelber keine Zeit hatte, ſtellte ſeinen Wagen zur Ver⸗ fügung, tat herzlich und gut Freund zu Duſendal und fuhr mit Viola Einkäufe machen. Ja, Duſendal erboſte ſich, heute waren die beiden ſogar zuſammen in die Oper gefahren! 5 Duſendal war geſchäftlich verhindert geweſen. Viola hatte ihn gefragt, ob er etwas dagegen habe, wenn ſie mit Tollmann ins Theater fahre. Hätte er etwas dagegen haben ſollen? Ihre Stimme hatte anders geklungen als ſonſt. Ein leichtes Beben war darin geweſen; er meinte, die Angſt vor ſeinem möglichen Nein zu ſpüren. Da hatte er verbiſſen, im Trotz gegen ſich ſelber überſteigert, ſeine Zuſage gegeben. Erleichtert hatte Viola noch ein paar Belangloſigkeiten geredet und dann abgehängt. Das war nachmittags geweſen. Gegen 6 Uhr abends rief er nochmals an. Da war nur das Mädchen im Hauſe geweſen. Die gnädige Frau ſei ſchon zeitig mit Herrn Tollmann weggefahren. Sie habe offer mitgenommen. Ihr, dem Mädchen, ſei heute Aus⸗ gang gegeben worden. Sie ſei im Begriff, das Haus zu berlaſſen. Ob ſie auf Herrn Duſendal warten ſolle? „Nein“, ſagte Duſendal; er war erſchüttert und be⸗ ſtürzt.„Wiſſen Sie, was in dem Koffer war, den meine Frau mitgenommen hat?“ „Kleider“, ſagte das Mädchen.„Die gnädige Frau wollte wohl verreiſen.“ Duſendal begriff endlich.„Ja“, ſagte er heiſer. „Die gnädige Frau wollte Ihnen noch ein paar Zei⸗ len aufſchreiben, aber Herr Tollmann drängte, und da unterblieb es.“ „Danke, Anna.“ Duſendal hängte an. Er ſaß zerſchla⸗ gen in ſeinem Stuhl am Schreibkiſch. Aus! Alles aus! Durchgebrannt mit dieſem faden Kerl. Genau, wie er es immer gefürchtet hatte. Schuld? Wo begann hier die Schuld, ſeine oder ganz allein Violas Schuld? Er ſaß eine Stunde lang und grübelte. Man konnte den beiden nachjagen. Man konnte... Ihm fiel etwas ein. Er nahm den Hörer auf und rief das Opernhaus an. Eine dünne Hoffnung war da, daß dies alles vielleicht doch noch ein Irrtum ſein möchte. „Bitte, ich muß ſofort die Dame auf Platz 1 oder 2 der Loge 6 ſprechen. Es iſt ungeheuer wichtig. Gehen Sie binein und rufen Sie die Dame heraus, Platz 1 oder 2, neben ihr ſitzt ein Herr.“ Er wartete; dann kam der Beſcheid, den er gefürchtet hatte, die ſchreckliche Wahrheit:„Mein Herr, die beiden Plätze ſind heute abend nicht beſetzt.“ Er fuhr nach Hauſe. Es mußte alles ſeine Ordnung haben. Jetzt war Büroſchluß, alſo fuhr er nach Hauſe. Die Wohnung lag dunkel und leer. Als er aufſchloß, ſchlug irgendwo ein Fenſter zu. Er machte Licht. Obgleich er vorbereitet war, erſchrak er doch ein bißchen. Die Zim⸗ mer lagen unaufgeräumt und durcheinandergebracht Es mußte jemand ganz eilig ſeine ſieben Sachen zuſammen⸗ geſucht haben. Der Kleiderſchrank ſtand offen. Ihre Klei⸗ der fehlten. Aber dann packte ihn bei aller Trauer doch noch ein großer Zorn. Da ſtand ſein Schreibtiſch, und die Schublade, in der er Geld zu verwahren pflegte, war auf⸗ gebrochen. Roh und lieblos hatte jemand das Schloß dabei zertrümmert. Er war ganz benommen. Hatte Viola das Geld mitgenommen? Wie ſonderbar ſich eine Frau ent⸗ wickeln kann, wenn ein anderer Macht über ſie bekommt. Sein Ingrimm wandte ſich. Er dachte an Tollmann. Der Kerl hatte ſchuld, er hatte Viola verdorben. Langſam ſchritt er auf ſeinen Seſſel zu und ſetzte ſich. Er deckte die Augen mit der Hand zu. Links in dem Kaſten lag der Revolver.. Aber der Gedanke ſegelte vör⸗ bei. Niemals! Jede Flucht iſt feige. Lange ſaß er ſo. Die Welt war eingeſtürzt; ſeine kleine Welt, dies Geborgenſein, dies verſteckte bißchen Glück war dahin. Was nun? Als die Haustür ging, hörte er anfangs gar nicht hin. Dann kamen Schritte. Sein Herz verlor den Takt. Das waren doch Violas Schritte... Als die Tür aufging und ſie eintrat, glaubte er, eine Viſion zu haben. Er kniff die Augen ganz klein.„Viola. 2“ a „Haſt du geſchlafen?“ Sie lachte ihn an und legte den Hut ab.„Denke dir, wir waren gar nicht in der Oper. Tollmann bekam ein Kabel aus New Vork, er müßte den Schnelldampfer nehmen, der heute nacht geht. Ich habe ihn zum Flugplatz gebracht. Jetzt wird er bereits in Hamburg ſein.“ „Ihr wart nicht...? Tollmann iſt nach Amerika?“ „Ja. Schade, er war ſo ein netter, harmloſer Geſell— ſchafter. Man fühlte ſich ſicher bei ihm. Er kommt wahr⸗ ſcheinlich nicht wieder zurück.“ „Viola, ich war wahnſinnig.“ Duſendal wankte, dann ſchritt er auf ſeine Frau zu und nahm ſie in ſeine Arme.. „Aber wie ſieht denn die Wohnung aus, Joachim! Ich habe zwar einen Handkoffer mit Kleidern heute nach⸗ mittag zu meiner Schneiderin geſchafft, ſie ſoll ſie mir ändern, aber die Wohnung in dem Zuſtand“ „Es iſt wohl eingebrochen worden, Viola“, ſagte er. „Aber das iſt ganz unwichtig.“ Er lachte, dabei hatte er Tränen in den Augen. „Das ſoll unwichtig ſein, Joachim?“ „Es iſt in dieſer Stunde vollkommen belanglos. glaube es mir. Wichtig iſt nur eins, Viola, du biſt da, du ſtehſt neben mir. So, jetzt halte ich dich ſogar im Arm.“ Der Mund war ein rundes, offenes O. Aber er ſchloß es mit ſeinen Lippen. Zeichnung: Grunwald— M. „Man kann ſie doch jetzt nicht im Stich laſſen“, rufe ich zurück. Da bleibt auch Jupp ſtehen. Und dann drehen wir um und gehen zurück. Es wird Regen geben, was iſt da noch zu überlegen? Jetzt, wo die Ernte herein muß! Wir fangen an zu laufen. Ich bin ein paar Meter vor Jupp.„Man kann ſie doch jetzt nicht im Stich laſſen“, rufe ich zurück. „Wen?“ ſchreit Jupp.„Na— die Ernte.“„So, ja. Na⸗ türlich— die Ernte!“ Gegen Morgen ſind wir wieder auf dem Gut. Es wird eben zur Arbeitseinteilung geläutet, und wir ſind die erſten auf dem Hof.„Daß ihr aber ſchon ſo früh auf den Beinen ſeid!“ lächelt die Gutsherrin. Wir ſtehen da und ſind ein wenig verlegen.„Nun ja — die Ernte!“ meint Jupp. Die Herrin ſieht uns nach⸗ einander an.„Glaubt ihr, daß es Regen geben kann?“ „Regen? Pah, ausgeſchloſſen!“ Und dann gehen wir an unſere Arbeit. Wagen auf Wagen mit goldenem Korn fahren ein. Der Himmel iſt blau, und es iſt kein Wölkchen in der Luft. „Ich möchte dich etwas fragen, Marianne—“— Ja; „Willſt du meine Frau werden?“—„Deine Frau?“ „Ja. Meine Frau.“—„Aber was wird aus Matthias?“ Marianne ſagte es ſchnell, ohne ſich das Wort zu über⸗ legen. Chriſtian machte ein erſchrockenes Geſicht.„Mat⸗ thias? Liebſt du denn Matthias?“ „Ich habe ihn gern.“—„Und mich?“ „Dich habe ich auch gern, ſehr gern ſogar, Chriſtian.“ „Marum denkſt du dann an Matthias, wenn ich dich bitte, meine Frau zu werden?“ „Weil mich Matthias geſtern gebeten hat, ſeine Frau zu werden.“ „Und was haſt du ihm geantwortet?“ Marianne lächelte:„Ich ſagte: Und was wird aus Chriſtian?“ „Ich will euch einen Vorſchlag machen,“ ſagte Ma⸗ rianne eines Tages,„Chriſtian liebt mich und behauptet, ohne mich nicht leben zu können. Matthias liebt mich und ſchwört, ohne mich ſterben zu müſſen. Ich liebe euch alle zwei. Immer wieder frage ich mich, wen von euch ich lieber habe. Ich weiß es nicht. Oft weine ich deswegen. Geſtern habe ich einen Entſchluß gefaßt. Ich heirate.“ Die beiden ſprangen auf.„Wen?“„Dich, Chriſtian,“ ſagte Marianne,„oder dich, Matthias. Meine Kraft reicht nicht aus, ſelbſt zu wählen. Darum ſoll das Schickſal ent⸗ ſcheiden. Geſtern iſt die erſte rote Roſe in unſerem Garten erblüht. Ich habe ſie abgeſchnitten und in meinem Zim⸗ 1 verſteckt. Wer die Roſe zuerſt findet, dem will ich ge⸗ ören.“ „Und der andere?“, fragte Matthias. Marianne bat:„Der andere ſoll uns ein guter Freund bleiben. Verſprecht ihr mir das?“ Sie verſprachen es. **. Das Zimmer, in dem die Roſe in einer Truhe neben dem Spiegel verſteckt lag, wurde vom hellen Licht der großen Gartenfenſter überflutet. Marianne öffnete die Tür. „Jetzt liegt mein Schickſal nicht mehr in meiner Hand“, ſagte ſie. Ihre Stimme klang unſicher. Marianne hatte Angſt. Sie wußte nicht, wovor ſie ſich fürchtete. Würde Chriſtian ihr Mann werden? Sie liebte ihn von ganzem Herzen. Würde Matthias die Roſe fin⸗ den? Sie kannte Matthias ſeit ihrer Kindheit und war ihm ſehr vertraut. Es würde vieles in ihrem Leben blei⸗ ben, wie es war, wenn ſie Matthias heiratete. Vor Chri⸗ ſtian fürchtete ſie ſich manchmal, wenn ſie mit ihm allein war. Aber auch dieſe Furcht machte ſie glücklich. Marianne wußte nicht, für wen ſie hoffen ſollte und ſchaute auf⸗ g geregt den beiden zu. Chriſtian ſtand am Fenſter und ſuchte zwiſchen den f Geranien. Matthias hatte eine Vaſe umgedreht und ſtellte ſie enttäuſcht auf den Tiſch zurück. Dann wandte er ſich dem Spiegel zu, vor dem die Truhe ſtand. Würde er jetzt die Truhe öffnen? Würde er die Roſe. finden? Nein! Um Gottes willen! Nicht er! Chriſtian!l Chriſtian ſoll ſie finden, wußte Marianne plötzlich, und e noch Matthias mit ſeiner Hand die Truhe berührte, lie Marianne auf Chriſtian zu, warf ihre Arme um ihn un i küßte ihn. „Chriſtian! Du! Chriſtian!“—„Marianne!“ lich liebe dich Chriſtian! Nur dich, Chriſttanl⸗ unn Matthias ſtand neben dem Spiegel und vor der halb⸗ geöffneten Truhe. Hatte er die rote Roſe geſehen? Lang⸗ ſam ſchloß er die Truhe, trat auf die beiden zu und g ihnen die Hand. f „Ich will euch auch ſo ein guter Freund bleiben“, ſagte er. i — ppm, 2 Eil. Nię Ae, FFF 25 4 8 Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin Wö62. (11. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Iſabella und Sergeant Mody ſind unterwegs nach dem Stakkaſee Die Frau kennt nicht Ziel und Abſichten des Poliziſten. Unterwegs nehmen ſie einen Indianer als Führer mit. Mody iſt erſtaunt, als Iſabella ihm geſteht, daß ſie die Frau des Händlers Danielſon ſei und daß der Händler nicht mehr lebe. Als ſie berichtet, daß er erſchoſſen wurde, ſpricht Mody die Verhaftung aus. Als ſie den Stakkaſee erreicht haben, nimmt der Sergeant eine Beſichti⸗ gung der Händlerhütte vor. Dieſen Augenblick benutzt Iſa⸗ bella, um mit dem Motorboot und dem Kanu zu fliehen. Sie will die beiden Flieger ſuchen. Auch in Port Churchill iſt man um das Schickſal von Bill und Joe beſorgt, es wird eine Rettungsabteilung zuſammengeſtellt. Roby de Laguna liebäugelt bereits mit dem Gedanken an Rückkehr, denn ſchließlich iſt es genug der Reklame, und außerdem erſcheint ihm der wilde Norden allmählich langweilig, ſchmutzig, öde und barbariſch. Doch plant er noch ein ſchwungvolles Finale und wünſcht, über die Barren Grounds, den Coronationsgolf am Nördlichen Eismeer, den Großen Bärenſee und den Mackenziefluß nach Hauſe zu fliegen. Man fliegt gerade irgendwo über der Waldgrenze zwiſchen Hudſonbai und dem Großen Sklavenſee, da be⸗ merkt des Reiſebegleiters ſcharfes Indianerauge ein Kanu, das mit den hochgehenden Wogen eines großen Sees kämpft. Roby zückt ein Glas aus dem glänzenden, fabelhaft eleganten Lederetui, richtet den Feldſtecher auf den Spiel⸗ in ja ball der Wellen und erkennt ein einſames Mädchen, das nach⸗ berzweifelt drauflospaddelt und kaum Zeit findet, nach 20 den über ihr ſchwirrenden Flugmenſchen zu ſchauen und wir ihnen zu winken. Roby de Lagung ſieht darin ein ſchwa⸗ Korn hes 808 und. befiehlt ſeinem Will, niedriger zu zirkelnz kchen er möchte Schönheit oder Häßlichkeit der einſamen Kanu⸗ fahrerin näher in Augenſchein nehmen. Will gehorcht und gibt etwas Tiefenſteuer. Roby beobachtet die Frau im Kanu angeſtrengt durchs Fernglas und gibt einen Ausruf des Entzückens von ſich. Er ſieht klax und deutlich ein wunderſchönes Profil, das in ſeinen nächſten Film„Herzen im Roſenland“ hinein⸗ f paſſen würde.„Niedergehen!“ befiehlt der Star. N Und Will Tunichtgut vollzieht eine graziöſe Landung f trotz— oder gerade wegen— der wildbewegten Waſſer. ass Die Flugmaſchine, ein flinker, wendiger Sporttyp, gleitet iber⸗ dicht neben das Mädchenkanu. Will klettert geſchickt auf Mat⸗ N einen Schwimmer und rettet die Schöne mit der kraft⸗ 4 vollen Hilfe ſeines ſtarken Armes, um den Roby de La⸗ 1 guna ihn beneidet. lan.„Nur fort— fort von hier!“ ächzt die Erſchöpfte. dich N„Warum?“ flötet Roby, wie er's aus ſeinen ſchönſten 5. Liebhaberſzenen gewöhnt iſt. Frau Iſabella MacIntoſh ſchaut ihn forſchend an. Und wenn ſie nicht ſo müde wäre, hätte ſie Luſt, ihm jetzt ſchon anne eine ſchallende Ohrfeige zu verabreichen. So aber iſt ſie N froh über den angenehmen Sitz in der Flugkabine. Sie iſt . tagelang allein unterwegs geweſen auf der Suche nach Ma. Bill und Joe— kopflos ausgeriſſen, als es mit ihrer Ver⸗ ptet, haftung Ernſt zu werden ſchien. und Roby ſpart ſeine Künſte für einen ſpäteren Termin a und gibt Anweiſung zum Weiterflug. Sein Herz hüpft ich vor Freude, denn dieſe Geſchichte gibt einen herrlichen gen. Zeitungsſtoff:,„Roby de Laguna rettet eine Schiff⸗ 2 brüchige!“ Außerdem regt die erſtaunliche Schönheit der fremden Kanufahrerin ſeinen ritterlichen Mut an, der in galanten Uebermut auszuarten droht. Nachdem die Schöne mit allen kulinariſchen Genüſſen eines Filmſtarpicknicks bewirtet wurde, kommt er zur Hauptſache.„Ich bin Roby de Laguna!“ äußert er ſieges⸗ Beute, „So?“ meint Iſabella und betrachtet ſein Kinoſchnurr⸗ bärtchen, das entfernt an den Sergeanten Mody erinnert, obwohl der zwei Dutzend Roby de Lagunas aufwiegt. Der Filmſtar iſt entrüſtet. Kennt ſie etwa ſeinen Namen nicht, den Namen der Filmwelt?„Wiſſen Sie denn nicht, wer ich bin?“ fragt er, merklich verſtimmt. „Na: Roby de Laguna!“ lacht Iſabella und denkt be⸗ luſtigt: Eingebildeter Fatzke! Was wird er ſchon ſein? Inhaber etlicher Friſeurſalons wahrſcheinlich. Die letzten Jahre hat ſie ja keine Gelegenheit zum Kinobeſuch gehabt, und Roby iſt erſt ſeit etwa fünfviertel Jahren„berühmt“. „Roby de Laguna vom UI. GS⸗Film!“ brüſtet ſich der Mann mit dem dünnen Schnurrbärtchen. „Oh— Sie ſind berühmt, Herr de Iſabella mit einer Geſte des Entzückens. Doch beſtimmt ein Autogramm geben?“ 5„Gewiß!“ erklärt der Held und lächelt, obwohl die Ironie und fühlbare Gleichgültigkeit der Schönen ihn hart treffen. Er ſucht ſchon lange nach einer Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen rutſcht; denn ſo viel Mann iſt er noch trotz Kintopp und Stargetue.„Und wie heißen Sie, Gnädige?“ fragt er angelegentlich. Iſabella überlegt nicht lange und antwortet mit einem berückenden Lächeln:„Iſabella Mac Intoſh!“ Natürlich iſt Roby ſehr überraſcht. Er kennt die Ge⸗ ſchichte des alten Mac Intoſh ſehr wohl, die in ſeinen Kreiſen beſonderes Intereſſe gefunden hat.„Doch nicht die Iſabella Mae Intoſh?“ 5 „Natürlich— die Mac Intoſh, verehrter Herr!“ „Oooh! Hm.. Hähähä!“ Robby zwirbelt die nicht vorhandenen Spitzen ſeines Schnurrbärtchens, überlegt dlitzſchnell die Zahlen des vorausſichtlichen Mac Intoſh⸗ Erbes und verliebt ſich ſofort allen Ernſtes in Iſabella, dte vorher höchſtens zu einer heimlichen„Freundin“ hätte auserkoren werden können. Iſabella ſchmeichelt ſeiner männlichen Würde, indem dt Roby allerlei Komplimente macht— über Filme, die ie nie in ihrem Leben geſehen hat. 2 Laguna?“ ruft „Sie werden mir Su Aer FFC ſieht Männer vor dem Händlerhaus ſtehen, die zu dem ander!“ Und Iſabella ſeufzt noch einmal. — eee Und Roby de Laguna alias Al Gomez ſchenkt bei ſol⸗ chen Anläſſen ſelbſt den gröbſten Aufbauſchungen Glauben, wenn ſie nur ſeinen Stolz und ſeine bodenloſe Eitelkeit kitzeln. 1 Sie forſcht ihn nun ihrerſeits aus und hört von ihm über die planmäßige Suche nach den zwei verſchollenen Fliegern Joe Fiddler und Bill Mansker. Iſabella zittert um das Geſchick der beiden Männer, das ſo eng mit ihrem eigenen Leben verknüpft iſt. Zum Schein geht ſie auf die ſchwülen Liebenswürdigkeiten des Filmſtars ein; denn ſie braucht das Flugzeug nötig zur Ausführung ihrer ferneren Pläne. Sie hat ſich kurz ent⸗ ſchloſſen, wieder zum Stakkaſee zurückzukehren und, wenn nötig, dem Sergeanten Mody alles zu beichten, was zu beichten iſt. Wozu das ganze Verſteckſpiel? Allein wird ſie die beiden Flieger und Aleck nie finden. Schuldloſigkeit muß ſich doch irgendwann beweiſen laſſen. Und ſonſt? Gewiß muß man die Ehre eines Toten achten. Aber wenn die Intereſſen von Lebenden auf dem Spiel ſtehen— von Männern wie Joe und Bill?„Sie ſind ein entzückender Menſch, Herr de Laguna!“ ruft Iſabella be⸗ geiſtert. Roby geht ſofort auf den Leim und meint, obwohl er das Mädchen kaum eine Stunde kennt:„Nennen Sie mich „Al“, gnädigſtes Fräulein! Und darf ich ſie„Iſabell nennen?“ „Gewiß, Al!“ nickt Iſabella.„Aber nur gegen Er⸗ füllung eines großen Wunſches...“ „Der wäre—?“ „Ihr Pilot muß mich zu einem beſtimmten See fah⸗ ren— heißt Stakkaſee—, ich glaube, ich kann ihm die un⸗ gefähre Richtung ſagen.“ „Weiß ich auch!“ ruft der Halbindianer Nabion, der Diener der kleinen Picknickexpedition, im Hintergrund. „Allright!“ meint Roby fröhlich.„Fliegen wir alſo zu dieſem Wäſſerchen!“ Will ſtenert nach Angaben des Halbindianers Nabion. Und ſchon nach einer knappen halben Stunde taucht der geſuchte See in der Tiefe auf. Roby de Laguna beobachtet, wie üblich, mit ſeinen Feldſtecher und gibt plötzlich einen Ruf der Verwunderung von ſich. Zeichnung: Drewitz— M. „Meine Braut!“ ſtellt der Filmkünſtler vor. „Was iſt los?“ fragt Iſabella mit bebender Stimme; denn ſie kann mit bloßem des erkennen. 5 Ohne zu antworten, reicht Roby ihr das Fernglas. Und Iſabella ſchaut— ſchaut mit großen Augen.„Ein Flugzeug!“, ſagt ſie und nimmt das Glas von den Augen, ſetzt es wieder an, ſchaut abermals— ſchaut lange, bis der Sportvogel unmittelbar über dem Stakka kreiſt. Sie Auge noch nichts Ueberraſchen⸗ ankommenden Flugzeug emporſtarren— Männer, deren Geſichter ſie mit dem Glas ſchon deutlich erkennen kann: Sergeant Mody, Joſeph Fiddler, Bill Mansker, Aleck La Liberts und Attoqug, der Chippewyan.. Iſabella legt das Glas aus der Hand und atmet auf. Wie in einer gefühlvollen Anwandlung ſtreckt ſie die Hand nach dem etwas überraſchten Roby aus, der ſie zögernd, aber ſehr willig ergreift, in die ſeinige ſchmiegt, ſie ſtreichell. „Roby“, ſagt Iſabella.„würden Sie mir noch einen großen Gefallen tun?“ „Natürlich, Iſabell!“ „Tun Sie vor denen, als ſeien wir verliebt inein⸗ s Roby lächelt begeiſtert.„Aber gewiß, Iſabell! Ich— ich liebe Sie ſogar ernſthaft— ich brauche gar nicht zu ſchauſpielern...“ 5FFF Um ſo beſſer!“ entgegnet das Mädchen und wendet ſich von ihm ab, um nochmals in die Tiefe zu ſchauen, die 106 19 ſteigt, während Will zur kunſtvollen Landung übergeht. 8 5 a. N Roby de Laguna klettert— ohne Scheu vor naſſen Füßen— als erſter aus dem Flugboot, um zu den Män⸗ due vun ANV O. 1 FC ͤ ͤ ß ccc Ihre eigene geant, und wenn Ihr Eu ———— 2 2 2 2 2 8E . 25 Roby de Laguna“ vorzuſtellen. Will und der Halbindianer Nabion kommen träge nachgekrochen. Zuletzt erſcheint Iſa⸗ bella, die Roby eigenhändig zum Ufer trägt. Die Männer om Ufer ſind bodenlos erſtaunt, faſt ſprachlos. Sergeant Mody unterdrückt einen gewaltigen Fluch, der ihm in Anbetracht der unwahrſcheinlichen Tat⸗ ſachen entfahren will. Joe Fiddler weiß nicht, ob er lachen oder ſingen ſolle. Bill Mansker hat ähnliche Anwandlun⸗ gen wie der Poliziſt. Aleck grinſt ſtumm im Hintergrund. „Meine Braut!“ ſtellt der Filmkünſtler vor. Joe tritt wortlos einen Schritt heran. Bill und Tim Mody fluchen jetzt ganz unbedenklich, trotz der Gegen⸗ wart der Dame.„Wie!?“ fragen dann alle drei faſt zur gleichen Zeit. „Meine Braut Iſabella Mac Intoſh— Tochter des berühmten MacIntoſh aus Vancouver!“ „Des verrückten Mac Intoſh— wollten Sie ſagen?“ knurrt Bill Mansker verbiſſen. 5 Ihre Braut— ſeit wann?“ fragt der Polizist. Roby iſt um keine Antwort verlegen.„Oh— ſeit ge⸗ raumer Zeit!“ antwortet er frech und in ſelbſtbewußter Haltung; er ſpielt doch jetzt einen Liebhaber und Helden. „Und Sie—“, fährt er fort,„— Sie ſind doch wohl die verſchollenen Männer, nicht?“ „Was für verſchollene Männer?“ knurrt Bill, der vom erſten Augenblick an eine ſtarke Abneigung gegen das Herrchen aus dem Süden fühlt.. „Nun— die vermißten Flieger Mansker und Fidd⸗ ler!“ erklärt Roby und macht ein unzufriedenes Geſicht; Bills Ton gefällt ihm nicht. „Ah— man ſucht nach ihnen?“ fragt Tim Mody.„Da ſind ſie alle beide! Ein Flugzeug iſt zu Bruch gegangen. Das hier, das nach einer Notlandung ebenfalls einige Schäden hatte, wurde mit Teilen der anderen Maſchine repariert. Niemand iſt verletzt.“ 85 5 9 8 hab ich die Verlorenen gefunden?“ triumphiert oby „Verlorenen iſt gut!“ brummt der Kanadier verächt⸗ lich.„Wir haben uns ja ſchon ſelbſt gerettet!“ Roby wirft dem Mann einen giftigen Blick zu und legt prahleriſch einen Arm um Iſabellas Schultern, die ſich das gern gefallen läßt. Joe tritt heran. Er iſt knallrot im Geſicht und ſchnauft, als hätte er einen langen Dauerlauf hinter ſich.„Iſa⸗ bella: Iſt das wahr? Iſt das da— Ihr Bräutigam?“ Das Mädchen nickt, ohne ihn anzuſehen. 25 „Was geht das Sie an?“ ſchreit Roby beleidigt. „Was das mich angeht?“ erwidert der Deutſche außer ſich vor Wut. 5 8 Wenn der Sergeant den erbitterten Joe nicht kräftig zurückgehalten hätte, wäre es dem Filmhelden bös ergan⸗ gen— zum mindeſten hätte er wohl ein verſtauchtes Na⸗ ſenbein beklagen müſſen.„Ruhig, Kinder!“ ermahnt Tim Mody. Gehn wir alle ins Blockhaus und reden in aller Ruhe miteinander! Kommen Sie, Herr— Herr——“ „Roby de Laguna!“ 5 „Herr Roby de Laguna— und Sie, Fräulein Mac⸗ Bored— äh, Frau Danielſon.. Los! Kommt alle ins aus! g N Alle folgten der Aufforderung. Roby rümpft zwar die Naſe über das ſchmutzige Bauwerk und über dieſe unge⸗ hobelten Hudſonbaimänner, läßt ſich aber doch nicht zwei⸗ mal einladen; er will nicht unangenehm auffallen. Drinnen hat man den irrſinnigen Ferdy an eine Bank gefeſſelt. Er ſtarrt den Neuankömmlingen teilnahmslos entgegen.„ Aber kaum hat Iſabella ihn erblickt, als ſie mit einem furchtbaren Aufſchrei ein paar Schritte zurückweicht. „Sie kennen den Mann?“ fragt Tim Mody.. Iſabella lehnt blaß am Türpfoſten und hebt, müde abwehrend, die Hand. Bill Mansker will Iſabella ins Freie führen. 5. Doch der Sergeant hält ihn zurück.„Halt! Niemand darf weg!“ ruft er.„Wo iſt Aleck La Liberts? Hei, Aleck!“ 6 Der Halbindianer meldet ſich draußen und kommt erein. „So!“ fährt Tim Mody dienſtlich⸗ſachlich fort.„In meiner Amtseigenſchaft als Sergeant der Kanadiſchen Po⸗ lizeireiter eröffne ich heute— das Datum muß ich noch feſtſtellen— am Stakkaſee eine außerordentliche Gerichts⸗ ſitzung mit Lokaltermin zur Klärung einer Reihe von Unglücksfällen, eines offenſichtlichen Mordes und verſchie⸗ dener kleinerer Delikte. Als Beiſitzer wähle ich vorläufig Herrn Roby de Laguna.. So war doch Ihr Name?“ „So nenne ich mich als Künſtler— mein bürgerlicher Name iſt Al Gomez!“ erklärt der Filmheld geziert. a „ wähle ich vorläufig“, ſpricht Sergeant Mody im gleichen Tonfall weiter,„Herrn Al Gomez. Setzen Sie ſich, bitte, zu meiner Rechten, Herr Gomez!“ 8 Roby läßt ſich auf einem Holzklotz nieder, während der Sergeant auf einem alten, leeren Mehlfaß Platz nimmt und einen Notizblock nebſt Bleiſtift aus ſeiner Taſche hervorzieht. 5 „Die außerordentliche Gerichtsſitzung iſt eröffnete! Das Verhör beginnt! Sie, Bill Mansker, haben die Ausſage bisher verweigert; Sie, Joe Fiddler, haben ebenfalls die Ausſage verweigert und desgleichen Aleck La Liberts und Frau Iſabellg Danielſon, geborene Macintosh. Ich frage Sie, meine Dame und meine Herren, wollen Sie dabei bleiben? Dann müßte ich Sie alle mit Ausnahme meines Beiſitzers und des Indianers Jean Attoqua in Haft neh⸗ men und ins nächſte Unterſuchungsgefängnis einliefern. So leid es mir tut— das iſt meine Pflicht als Soldat und Polizeibeamter ln“!. Bill Mansker lacht biſſig.„Ich ſage nichts aus, auf den Kopf ſtellt!“ 15500 auch nicht!“, brummt Joe, der bedrückt den ho 3 nern am Ufer zu gelangen und ſich als»der bekannte »Und ich ebenſowenigl“, grinſt Aleck N 5 2 29 31 . 35 Waagerecht: J. Hausteil, 6. engliſcher Titel, 9. Waſſerpflanze, 10. Waſſerfahrzeug, 11. Riechſtoff, 12. ara⸗ biſcher Gruß, 13. Berg in Tirol, 15. Tanzſchritt, 16. Brennſtoff, 19. Flächen maß, 20. Geſichtsteile, 21. Sonnen⸗ gott, 23. Getränk, 25. Fluß in Bayern, 27, Säugetier, 29. Kirchengebrauch, 30. Anruf, 31. Fluß, 33. Shakeſpeare⸗ darſteller, 34. Eingang, 35. Gaſthaus.— Senkrecht: 1. Stadt an der Oder, 2. Reiſedokument, 3. Schwimm⸗ vögel, 4. Stacheltier, 5. Tierprodukt, 6. Zuſpeiſe, 7. weib⸗ licher Vorname, 8. geiſtiges Getränk, 10. Vorgebirge, 14. Körperorgan, 16. Beſitz, 17. Gewäſſer, 18. Schießbedarf, 22. Längenmaß, 24. alte Silbermünze, 25. Sandanſchwem⸗ mungen, 26. Stadt der Schweiz, 27. Schiffahrtszeichen, 28. Schwung, 29. Farbe, 32. Fluß in Kurland.(ch= ein Buchſtabe.) Silbenrätſel. Aus den 46 Silben: be— cy— dam— de— de— de— di— dol— e — ein— en— en— en— ent— gra— grab— hoch— hor— i— ka— ke— klirch— lan— lar— lu— ma — na— nan— nar— ne— ne— neb— nit— nung— pe— qua— ro— rot— ſatz— ſche— ſe— ſpruch — ter— u— vi— zer ſind 18 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Stadt in Holland 2. Schlachtort in Sachſen 3. Stadt in Holland 4. Salatpflanze 5. Waffenrock 6. Baldriangewächs 7. Stern erſter Größe 8. Geſtein 9. Militäriſche Handlung 10 11 12 13 . Futterpflanze Amerikaniſche Münzeinheit Deutſcher Dramendichter Fluß in Weſtfalen 14. Andere Bezeichnung für Februar 15. Rechtsbehelf 16. Hottentottenſches Hirtenvolk 17. Stadt in Frankreich 18. Indianerſtamm Wurden die Wörter richtig gebildet, ſo ergeben dieſt in ihren Anfangsbuchſtaben und den vierten Buchſtaben beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Sprichwort. Schüttelrätſel: Hauſſe Naß Mann. Werden vorſtehende drei Wörter gehörig geſchüttelt ſo entſteht daraus ein bekanntes und vielbeſuchtes Wein dorf am ſonnigen Rhein. Buchſtabenfüllrätſel. feines Wollgewebe kleiner Tümpel Kao iir 355 — Wir kriegen keinen Sonnenbrand Fukvtol 5, gie fetthallige Schotz, Nähr- fd Heilcreme: Su. Pfg., Riesentube M 1.35. kukotol Sonnen, goßbraon: 35, 50 Pfg. un 8 ſumpfige Steppe N. der,. ld Höhenrücken im Taunus Barr engl.⸗amerikaniſches Handelsmaß Wun übernatürliches Geſchehnis ... mund geſetzlicher Vertreter D Zierfiſch S Nebenfluß des Mains. Die gegebenen Punkte ſind durch Buchſtaben zu er⸗ ſetzen. Hat man die angedeuteten Wörter gefunden, er⸗ geben die betreffenden Buchſtaben eine beherzigenswerte Mahnung. Auflöſungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Sorau, 4. Olympia, 8. Nab, 9. Rat, 11. Skala, 14. Togo, 15. Verb. 16. Seide, 19. Raa, 21. Ill, 22. Stadion, 26. Linde.— Senkrecht: 1. Sol, 2. Rum, 3. Uri, 4. Ob, 5. Pak, 6. Pol, 7. Ar, 8. Natur, 10. Tobel, 11. SOS., 12, Ali, 13. Ave, 17. Eva, 18. Dei, 21. in, 23. Tal, 24. Don, 25. Ode. Roſen verteilung: Gretel hatte urſprünglich 13, Marlene 7, Giſela 4 Roſen, alſo zuerſt: 13 7 4 2 14 8 4 4 16 8 8 8 Silbenrätſel: 1. Wachtel, 2. Oberhof, 3. Welſch⸗ kohl, 4. Orchidee, 5. Roſtwurſt, 6. Treſeburg, 7. Energie, 8. Schweſter, 9. Emilie, 10. Landsknecht, 11. Tyrann, 12. Erkner, 13. Nienburg, 14. Holland.— Wo Worte ſelten, haben ſie Gewicht. Verſteck⸗Rätſel: Abeſſinien Teerſeife Aarhorn Flunder Siegfried Lohengrin Seheibe Imker Lehre.— Beſte Erholung— Frohe Heimkehr. Scharade: Tagedieb. Zickzack⸗Rätſel: Diemen Emmi Extrem Ulvik Opal Boje Nadir Engi Gebhard Negri.— Die Koenigin der Blumen. Was tun Jie, wenn Sie selbst oder lhre Kinder sich verletzen? Behelfsmägßl- ges Umwickeln behindert und ist nicht ungefähr- ich. Mit Henssplest ist die Verletzung im Nu 8 hygienisch verbunden, Hensaplast- Slöstisch ist bewegungsfügig, und Sie sind dedurch nicht behindert. Wiſjen Sie ſchon daß ein Engländer im Jahre 1659 ſich eine Magen⸗ bürſte patentieren ließ? Sie beſtand aus 60 bis 90 Zen⸗ timeter langen Fiſchbeinſtäbchen, die am Ende mit je einem Quäſtchen verſehen waren, um damit die Magen⸗ innenfläche„gründlich zu ſäubern“. daß der jetzt im Betrieb befindliche Rügendamm ſchon einmal, und zwar im Jahre 1877, gevlant geweſen iſt und nur an der Koſtenfrage ſcheiterte? daß in der engliſchen Rangliſte hinter dem König und ſeiner Familie zuerſt der Erzbiſchof von Canterbury kommt, dann der höchſte Gerichtsbeamte, dann der Erz⸗ biſchof von Vork und dann erſt der jeweilige Miniſterprä⸗ ſident? daß man in Amerika neuerdings ein Gerät zum Zähneputzen benutzt, das elektriſch angetrieben wird? daß es in Südweſtafrika eine Wüſtenpflanze, die Wel⸗ witſchie, gibt, deren Blätter 100 Jahre am Leben bleiben? daß man in den Oaſen der Sahara große Roſen⸗ wälder finden kann? daß auf der Inſel Mauritius im Indiſchen Ozean früher Papageien von der Größe einer Gans lebten? daß auch in England die Zahl der Eheſchließungen im Steigen begriffen iſt? Im erſten Vierteljahr dieſes Jahres wurden 14000 Ehen mehr geſchloſſen als in der gleichen Zeit des Vorjahres. daß in Ungarn, um den Fremdenverkehr zu heben, alle neugetrauten Ausländer nur den halben Fahrpreis von der Grenze bis nach Budapeſt zu zahlen haben? daß die 74jährige Frau Holland aus Cincinnati, die vor zwei Jahren mit dem„Graf Zeppelin“ nach Deutſch⸗ land geflogen war, jetzt noch Flugzeug ſteuern lernt? daß Leopold Storkowſki, der bekannte Dirigent des Sinfonieorcheſters in Philadelphia, ſeine Proben oft vom Rücken eines hölzernen Schauklelpferdes aus leitet? Yume Leistungsfahigkeit innen Ne Steigeln. das bedeutet: . Mehr Erfolg im Leben, Podag. N 1.60 mehr Freude am leben, boppelp. M3. Und längeres beben! Probe u. Broschüre tbostenlos von Or, A. Wolff, Sielefeld- W 2 Zum Wochenende und Zum Zeitvertreib“ Ni. 29 erſcheinen als Beilage. DA 2 V]. 37: 686 626. PI Nr. 8.— Für die auf dieſet Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für Das zehenopfer Es gibt ſeltſame Leute. Aber erſt die Vorgeſchichte: Da lebt in einer franzöſiſchen Kolonie eine Dame, Gattin eines weißen Kolonialbeamten. Durch einen Unglücksfall muß ihr eine Zehe amputiert werden. Nun laufen in den Kolonien die Damen barfuß in Sandalen herum. Das verlangt ſorgſamſt gepflegte Zehen, die mit knallrot lackier⸗ ten Nägeln geſchmückt ſind. Da dieſer Dame die eine Zehe abgenommen werden mußte, wandte ſie ſich in ihrer Not an einen Pariſer Zauberer, der häßlich geformte Naſen oder Ohren amputiert und durch neue erſetzt. Der an⸗ gegangene Arzt, Spezialiſt für Naſen und Ohren, war für Zehen nicht zuſtändig. So geriet er zuerſt in Ver⸗ legenheit, bis ihm ein glänzender Einfall kam. In einer kleinen Zeitungsnotiz wurde die Not der Schönen in Afrika geſchildert. Nun wurde ſeine Klinik faſt geſtürmt von Menſchenfreunden jeden Geſchlechts, Alters und Standes, die alle ihre Zehen zur Verfügung ſtellen. Tele⸗ phoniſch bot man ſich an, und ſchriftlich erklärten ſich mehr als 800 zu dem Opfer bereit. Natürlich alle gegen gute Bezahlung. . Zeichnung: Lucie Kreneczek f Kindermund. „Tante, ich ſoll dir dieſe Theaterkarte bringen— und viel Vergnügen!“ „Oh, das iſt aber reizend!“ „Ja, Mama will nicht hingehen, weil es ſo lang, weilig iſt.“ * „Die Poſt macht eigentlich noch das beſte Geſchäft! „Wieſo?“ „Na, für zwölf Pfennig darf doch jeder Brief zwanzig Gramm wiegen!“ „Na, und wo iſt da das gute Geſchäft?“ „Menſch, biſt du dumm! Wiegt denn jeder Bi zwanzig Gramm?“ 2 „Sie haben Bewegung nötig, mein Fräulein!“ „Bewegung, Herr Doktor? Ich gehe faſt jeden Abend zu einem Tanzvergnügen!“ „Sehen Sie, das iſt das Verkehrte! Das viele Sitze ſchadet Ihnen!“ 4 „Nun, wie gefällt Ihnen das Leben auf dem Lande fragte der Paſtor die junge Dame, die ſich ſeit einiger el mit Feuereifer der Geflügelzucht widmete. „Großartig!“ erwiderte dieſe,„denken Sie nur, meim Hühner haben noch kein ſchlechtes Ei gelegt.“ Graue Haare erhalten qugendſarbe d. eint Mittel Garanliel Viele Dank. schreiben] Auskunft gratis! Fr. A. Müller, Munchen 0 295 Alpenrosenstr. 2 Dachanstpfche Wasserdicht, teertr., Kalt- Ftrelehbar, 8 dahre halt dar. Prospekt WI Kosten- los, psfstect-Werk, Borsdorf telpzig. Wer Zeitung lieſt, iſt ſtets im Bilde! And wer Veſcheid weiß, hat Erfolg! Wochenenos In alle Haptt die tonreine un aus dem beste eee Material herz en neee e Ahne stellte Honnef. emen Mundharmonl Sie kostet wWen ist leicht spielb⸗ und bereitet? Die Seſunderhaltung unſerer Jugend iſt unſere wichtigſte Rufgabe. Sebi Freipläne für die finderland⸗ jedem Leben verſchichung! alter Freude . S Aaltb. Aohug l Trossingel, Min, Kurzgetaßte Spiel leitung unter Beru“ Aaaendaddaddedamdezzcckkadrnkeaddaaaanudad 9 KN die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeige anteil Carl Görg Verlag Sonntags⸗ Hmmm g Anzeh 8 blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, fämtl in Berlin SW 68. Lindenſtr. 101/102. N n 2 a —— denn mit Opekia wird die Marmelade billiger. Ohne Opekta nämlich kocht die Marmelade zur Hälfte ein. Mit Opekid jedoch bekommen Sie ungefähr durch die lange Kochzeit häufig bis die Gläser, das Sie an Obst und Zucker in den Kochiopf geben. das gemze Gewicht an Marmelade in 2 O5 e eee ene ee