ſchichte: Gattin ücksfall in den . Das lackier⸗ ie Zehe er Not Naſen her an⸗ n, wat n Ver⸗ n einer nen in eſtürmt 8 und Tele⸗ ten ſich gegen krenezel — und o lang eſchäft! zwanzig r Brief 1 Abend e Sitze Lande) ger geh r, meint Mpnbe 1 reine un beste beg Hohne mon tet weng t spiele ereitet“ Leben Freude ber Il pal. e, e Ante tenlos — Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter ggeholt monatl. Mk. 1.20 Unzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 37. Jahrgang Samstag den 17. Juli 1937 Nr. 164 Fhreniage der deutschen Kunſt Feſtlicher Auftakt in München Die Wiedergeburt eines neuen Kunſtſchaffens In Münchens ſchönſtem Verſammlungsraum, im Kon⸗ Ne an des Deutſchen Muſeums, wurde der„Tag der eutſchen Kunſt“ feierlich eröffnet und damit eine Folge feſtlicher Veranſtaltungen eingeleitet, die ohne Beiſpiel ſind. Sie werden eine großartige Huldigung für deutſche Kunſt und Kultur ſein, ſie werden Ehren⸗ und Freudentage der deutſchen Kunſt und der deutſchen Künſtler und ein ſymbol⸗ haftes Bekenntnis der deutſchen Volks⸗ und Kulturgemein⸗ ſchaft zum Kunſtwillen und zur Kunſtgeſinnung des Dritten Reiches ſein. Schon lange vor Beginn des feſtlichen Aktes im Kon⸗ greßſaal des Deutſchen Muſeums füllt ſich der Saal mit den Ehrengäſten. Man bemerkt unter ihnen in der vorderſten Reihe Mitglieder der Reichsregierung und des Diplomati⸗ ſchen Korps. zahlreiche Reichsleiter und Gauleiter, die Mit⸗ lieder der bayeriſchen Staatsregierung, hervorragende erſönlichkeiten der Partei und ihrer Gliederungen, hohe Offiziere der Wehrmacht, Männer von Rang und Namen aus Kunſt, Wiſſenſchaft, Induſtrie und Wirtſchaft. Der feierliche Eröffnungsakt deginnt mit der dritten Leonoren⸗Ouvertüre von Beethoven. Dann ertönen die Fanfaren. Der Staatskommiſſar des Hauſes der Deulſchen Kunſt, Gauleiter 5 0 Staatsminiſter Adolf Wagner n ſpricht zur Feſtverſammlung. „Der Führer“, ſo ſagt er,„hat uns gelehrt, daß der einzelne lebende deutſche Volksgenoſſe nichts iſt ohne ſein ganzes Volk. Und er lehrt uns weiter, daß die lebende Ge⸗ neration unſeres Volkes nichts iſt und nichts wäre ohne die vorausgegangenen Generationen. Dieſe Lehre Adolf Hitlers hat uns die große unzerſtörbare deutſche Volksgemeinſchaft gebracht. Aus dieſer deutſchen Volksgemeinſchaft erwuchs uns lebenden Deutſchen die Rettung vor Untergang und Verderb. Aus der unendlichen Einheit der heute lebenden deutſchen Generation mit der Jahrtauſende umfaſſenden Geſchlechterfolge des deutſchen Volkstums aber wird uns die Gewißheit, daß unſer deutſches Volk unſterblich iſt. Unbeſtrittene Tatſache aber und noch ſicherer iſt, aus dieſer Schau geſehen, die Gewißheit, daß heute und in allen Zeiten, wo Menſchen lebten und leben, eine Menſchheitskultur nicht iſt und nicht geben wird ohne die deutſche Kultur. Wie herrlich iſt es doch, einem Volk mit einem ſolchen Manne wie dem Führer an der Spitze anzugehören! Wie weit liegen für uns heute ſchon die Zeiten zurück, in denen es ſchien, als ob der deutſchen Geſchichte das Ende geſetzt ſei. Wie ſelbſtverſtänd⸗ lich iſt uns heute ſchon die wiedererſtandene deutſche Armee, der ſoziale Frieden, das Reich der Ordnung, das Reich der Stärke nach innen und außen. And wie wunderbar iſt es, daß heute, kaum etwas mehr als vier Jahre nach der nationalſozialiſtiſchen Revolukion, die Skunde der Wiedergeburt der deutſchen Kunſt ſchlägk. In Schutt und Aſche ſank der alle Glaspalaſt in München. Herrlich neu erſteht im Dritten Reich das Haus der Deuk⸗ ſchen Kunſt. Dem Hunger überantwortet, geiſtig und künſtleriſch mit Gott und der Welt verfallen, ſchien unſer Künſtlertum und mit ihm die deutſche Kunſt dem Verderb überantwortet zu ſein. Heute, im Dritten Reich, iſt ernſtes Schaffen und Stre⸗ ben auf allen Gebieten der Kunſt weithin ſichtbar wieder vorhanden und im Werden. Es vollzieht ſich auf kulturell⸗künſtleriſchem Gebiel die nakionalſozialiſtiſche Revolution mit derſelben Geſetzmäßig⸗ keit, wie ſie ſich zuerſt auf politiſchem und dann auf wirk⸗ ſchafklich⸗ſozialem Gebiet vollzogen hat. Es iſt nicht erſorder. lich. daß irgendjemand darnach frägt, wie dieſe kulturell. tünſtleriſche Revolution wohl enden möge. Denn der Führer dieſer Revolution iſt Adolf Hikler Er ſteht vor der deutſchen Kunſt nicht nur als ihr Schirmherr, ſondern als ihr größ⸗ ker Meiſter. So grüße ich denn in Ihnen, Parteigenoſſe Heß, den Stellvertreter des Führers und damit den Führer ſelbſt. Ich melde, daß der„Tag der Deutſchen Kunſt 1937“ u München gerüſtet iſt. Möge er eingehen in die Ge⸗ ſchichte als der Tag der Wiedergeburk der deutſchen Kunſt.“ Gauleiter Wagner wandte ſich hierauf den Herren des Diplomatiſchen Korps zu:„Ich grüße Sie, die Sie als die in Deutſchland akkreditierten Vertreter Ihrer Lan- desherren und Länder unſerer Einladung Folge geleiſtet haben. Wir ſehen in dieſer Tatſache eine ſchöne Ehrung für unfer deutſches Volk. 5 Ich grüße Euch alle, deutſche Frauen und Männer, die Ihr in die Hauptſtadt der deutſchen Kunſt nach München gekommen ſeid, um hier mit den Repräfentanten der Par⸗ tei, des Reiches und der Wehrmacht das Feſt der deutſchen Kunft 1937 zu begehen f Und damit erkläre ich den„Tag der Deutſchen Kunſt“ f Für eröffnet.“ Nachdem der lebhafte Beifall verklungen war, wird der prachtvolle„Wachet auf“⸗Chor geſpielt. Ein Sieg⸗Heil des Gauleiters Adolf Wagner auf den Führer, den„gr ö sten Baumefſter aller Zeiten“, und der Geſang der Lieder der Nation beenden den weihevollen Feſtakt. Rede des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich. Den außergewöhnlichen Rahmen des Preſſeempfanges anläßlich der Eröffnung des Tages der Deutſchen Kunſt bildete das Maximilianeum, in dem ſich am Freitagnach⸗ mittag mehr als 400 Vertreter der deutſchen und auslän⸗ diſchen Preſſe verſammelten. Der Empfang erhielt eine be⸗ ſondere Bedeutung durch eine grundlegende Rede des Reichspreſſechefs der NSDAP Dr. Dietrich, in der er die Haltung der nationalſozialiſtiſchen Preſſe zur Kunſt um⸗ riß und für dieſe Preſſe ein ſtarkes Bekenntnis zur Kunſt ablegte. Er führte u. a. aus: Mit der geſamten bildenden Künſtlerſchaft, die aus allen deutſchen Gauen in kameradſchaftlicher Verbunden⸗ heit ſich in den Mauern dieſer Stadt vereint, nimmt das Sue deutſche Volk lehendigen Anteil an dieſem für das chickſal der deutſchen Kunſt ſo bedeutungsvollen Ereignis. Und wenn etwas dieſem erſten Tag der Deutſchen Kunſt einen beſonderen und einmaligen Charakter ver⸗ leiht, dann iſt es dieſer ſchöne und große Gedanke der Er⸗ hebung der Kunſt aus der Enge des Sumpfes intellektua⸗ liſtiſcher Abgeſchloſſenheit in die weite, lichte Sphäre le⸗ bendiger Volksverbundenheit, die das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu verwirklichen ſucht, und der tiefe Widerhall, den dieſer Appell an das künſtleriſche Gewiſſen der Nation im Herzen des Volkes findet. Dieſer Tag der Deutſchen Kunſt iſt ein weithin ſichtbarer Ausdruck nationalſozialiſti⸗ ſchen Kulturwillens und Kulturſchaffens. Die kulturelle Haltung des Nationalſozialismus— im Ausland ſo ſelten verſtanden und ſo oft geſchmäht— und ihr den ſchönen Künſten zugewandtes Geſicht treten an die⸗ ſem Tage in München mit einer repräſentativen Veran⸗ ſtaltung hervor, die ſich offen und frei dem geſunden künſt⸗ leriſchen Urteil der breiteſten Oeffentlichkeit präſentiert. Frei aber auch inſofern, als ſie ſich freigemacht hat von der ebenſo lächerlichen wie beſchämenden Diktatur des jüdiſchen Kunſtſchwindels wie vor dem ver⸗ krampften pſeudo⸗künſtleriſchem Künſtlerdünkel jener, die ſie tief zur Sklaverei anmaßender Unfähigkeit erniedrigt hatten. Die„politiſchen Kultur⸗Barbaren Europas“, als die man uns Nationalſozialiſten im Ausland ſo gerne abſtem⸗ peln möchte, ſtellen ihr Barbarentum und die Projekte ihrer Kulturbarbarei hier in München zur Schau Gehen Sie durch dieſe Stadt und die große deutſche Kunſtausſtellung, die am Sonntag ihre Tore öffnet. Bewundern Sie die erſten Schöpfungen der deutſchen Architektur und Plaſtik, mit denen der Nationalſozialismus den Beginn ſei⸗ ner Bauepoche eingeleitet hat. Es iſt das nur ein erſter Anfang, der das aus natlonalſozialiſtiſchem Kulturwillen geprägte räumliche Bild der Hauptſtadt der Bewegung nur ahnen läßt. Es wird einmal, wie in vielen anderen Städ⸗ ten des Reiches, ein wü Denkmal der deutſchen Wie⸗ dergeburt, die ſteiner ation eines künſtleriſchen Willens ſein, der die iner Geiſter der Verachtung und dem Ver So verbindet dieſe Stadt das Herz der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung mit der Seele der deutſchen Kultur. Die Inkarnation des politiſchen Willens und die Schönheit künſtleriſcher Ausdruckskraft vermengen ſich in ihr zu jener Einheit des deutſchen Weſens, aus der alles Große der Na⸗ tion geboren und ihre Zukunft geſtaltet wird. Darüber hinaus aber kommt dieſem Tag der Deutſchen Kunſt die größte Bedeukung zu für die Wiedergeburt des ſchöpferiſchen Kunſtbegriffes überhaupk. Der Jührer ſelbſt wird bei der Eröffnungsfeier des„Hauſes der Deulſchen Kunſt“ und der„Deulſchen Kunſtausſtellung 1937“ das Wort ergreifen und dem Kunſtſchaffen unſerer Zeit die Richtung weiſen. Die Kunſt iſt älter als die Preſſe; ſie iſt eine der ele⸗ mentarſten Lebensäußerungen der Kultur überhaupt. Ein neuer Geiſt hat ſich über Deutſchland erho⸗ ben und ſeine Preſſe mit neuem Geiſt erfüllt: dem Geiſt der Achtung vor unſerer ſtolzen nationalen Kultur und dem Heiligtum ünſerer deutſchen Kunſt. Und damit iſt das Ver⸗ hältnis von Kunſt und Preſſe aus den Niederungen eines krankhaften Kunſtintellektualismus auf eine ganz andere, höhere Ebene geſtellt. Der grundlegende Erlaß des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels zur Neuordnung der Kunſtkritik, der das zorſtörende Kunſtkritikertum in der Preſſe beſeitigt und an die Stelle des Kunſtkritikers den Kunſtſchriftleiter ſetzt, iſt nichts anderes als der endgültige Schlußſtrich unter eines der betrüblichſten Kapitel des liberaliſtiſchen Journalis⸗ mus, der, aus allen anderen Sparten längſt verſchwunden, in der Kunſtkritik noch ſeine Blüten trieb. n So unbeſtreitbar die Tatſache der raſſiſchen Be⸗ dingtheit unſeres Schönheitsbegriffes iſt, ſo weni verwendbar iſt natürlich der Begriff des Raſſiſchen an ſich in der Kunſtanſchauung. Ich kann beim Anblick eines Kunſtwerkes empfinden, ob es mehr oder weniger dem Schönheitsideal meines Volkes entſ 0 oder nahekommt, ich kann aber nicht etwa die rafſtſche egenſtändlichkeit in ihm ſuchen. Auch das muß einigen wildgewordenen völki⸗ ſchen Kunſtapoſteln geſagt werden. Die⸗Kunſt im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland iſt kein Tummelplatz für Kitſchfabrikanten und wird es niemals ſein. Der Weg zur Kunſt führk nur über das Einfühlen in das tiefſte Weſen unſeres Volkskums, deſſen ſtrahlendſte, ſchönſte und edelſte Offenbarung ſie iſt. Das Volk ſelbſt dafür einen ee Sinn. Im Bewußtſein des Vol⸗ kes wirkt das Werkmaß des Schönen mit der Sicherheit des Inſtinktiven. Auf dieſe Stimme des Volkes, die in ihrer Einfalt und Gläubigkeit die Stimme des Göktlichen in uns iſt, müſſen wir wieder hören, wenn wir als Kunſtſchrifk⸗ leiter das Weſen des Künſtleriſchen erfaſſen wollen. Wer dieſe Vorausſetzungen und Grundlagen wahrer Kunſtauffaſſung beſitzt, der wird niemals ein ſelbſtherrli⸗ cher Richter über die Kunſt ſein, ſondern ihr Anwalt und Förderer, ihr Diener und Beſchützer. Der wird helfen, dem Volk die Tore der Kunſt wieder zu öffnen und der Kunſt das Herz des Volkes wieder zu erſchließen. Dann werden nicht nur einige wenige, dann wird das ganze Volk wieder der Mäzen ſeiner Kunſt werden. Es iſt nicht wahr, daß ſich die Kunſt in ihren wahren Werten nur Wenigen offenbart und nur wenigen Auserwählten vorbehalten iſt. Ihr Werden und Sein, ihr Urſprung und Lebenselement iſt nicht das Individuum, ſondern die Gemeinſchaft. Nicht Weltabgeſchiedenheit und krankhafter Ueberintellektualismus, ſondern Heiter ⸗ keit und Freude ſind das Klima, in dem ſie gedeiht. Schönheitsſinn und Kunſtgefühl ſind in unſerem Volke als raſſiſche Grundwerte bis in weiteſte Schichten vorhan⸗ den. Man muß ſie in 9 5 nur erwecken und an⸗ ſprechen, um für viele en wunderſamen Garten der Kunſt zu neuer Daſeinsfrerde zu erſchließen. Wie die Preſſe im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland das publizi⸗ ſtiſche Gewiſſen der Nation iſt, ſo ſoll das deutſche Kunſt⸗ ſchrifttum das publiziſtiſche Gewiſſen der deutſchen Kunſt ſein! Wenn wir alle, denen die Kunſt am herzen liegt, den Weckruf der neuen Zeit verſtehen, dann wird dieſer Tag der deutſchen Kunſt in der Haupkſtadt der Bewegung als Beginn einer neuen ſchöpferiſchen Periode deulſchen Kunſt⸗ ſchaffens in die Geſchichte eingehen. Kurzmeldungen Berlin. Reichserziehungsminiſter Ruſt und Reichsleiter Bouhler haben ein Arbeitsabkommen getroffen zur politi⸗ ſchen Ausrichtung des wiſſenſchaftlichen Schrifttums, durch das eine enge ſchrifttumspolitiſche Zuſammenarbeit zwiſchen Partei und Staat geſichert wird. Generalleutnant von Mutius geſtorben. Gleiwitz, 16. Juli. Im Alter von 75 Jahren ſtarb in Bunzlau Generalleutnant Albert von Mutius, Ritter des Ordens„Pour le merite“. Generalleutnant von Mutius wurde am 12. September 1862 als Sproß eines alten Sol⸗ datengeſchlechts in Gellnau im Kreiſe Glatz geboren. Wäh⸗ rend eines großen Teiles ſeiner Offizierslaufbahn war er im Generalſtab tätig, zunächſt als Chef des Generalſtabes des 13. Armeekorps(Württemberg) Als Kommandeur der 23. Landwehr⸗Infanterie-Brigade machte er 1914 den Ein⸗ marſch in Polen mit. 1916 befehligte er die 38 Kavallerie⸗ Brigade an der Düna, ſpäter die 9 Kavallerie⸗Diviſion am Stochod. Als Kommandeur der 7 Kavallerie⸗Diviſion nahm Generalleutnant von Mutius an der Eroberung Rumäniens und an dem Einzug in Bukareſt teil 1917 wurde er Kommandeur der 17. Reſervediviſion, und im November 1918 nach Lothringen zurückgeführt, mußte er die Feſtung Straßburg mit ſeiner Diviſion bis zum Ein⸗ rücken der Franzoſen bewachen. Im Jahre 1919 nahm er den Abſchied und lebte ſeit 1925 in Bunzlau. London. Zu Ehren der in London weilenden deutſchen Kriegsblinden⸗-Abordnung wurde im Unterhaus ein Eſſen gegeben, an dem zahlreiche führende Parlamentarier und Politiker teilnahmen. Schwere Anwefterſchäden in Holland. Amſterdam, 17. Juli. Ein ſchweres Unwetter hat gro⸗ ßen Schaden angerichtet. Zwei Perſonen wurden ourch Blitzſchlag getötet. Starker Regen und Hagelſchlag ver⸗ nichteten in verſchiedenen Ortſchaften die Ernten. Sechs Bauernhöfe wurden durch Blitzſchlag eingeäſche rt. Die Lage in Paläſtina Arabiſche Zeitungen verbolen. Jeruſalem. 17. Juli. Nachdem drei der größten Araberzeitungen verboten und ihre lange Verbotsdauer von vier bis ſechs Wochen bisher nicht reduziert wurde kommt nach dem anfänglichen Proteſtſturm über die Teilungsplöne die öffentliche Mei⸗ ung des arghiſchen Paläüſtinas kaum noch zum Ausdruck Die einzige größere noch erſcheinende Araberzeitung,„Fala⸗ ſtin“, das Organ der Naſchaſchibi⸗Partei, bringt den ara⸗ biſchen Standpunkt nur noch vorſichtig. Die Gerüchte über geplante Maſſenverhaftungen und Verbannungen im Falle von Kundgebungen gegen den Teilungsplan ſollen die Vertagung und wahrſcheinlich ſo⸗ gar das endgültige Hängenlaſſen des einberufenen arabi⸗ ſchen Landeskongreſſes veranlaßt haben Ein Verſamm⸗ lungs- und Demonſtrationsverbot iſt, wie verlautet, zu er⸗ warten. Die arabiſchen Proteſtkundgebungen in Aegypten und dem Irak haben daher noch keine Parallele in Palä⸗ ſtina ſelbſt gefunden. 50 000 Araber demonſtrieten Ueber 50 000 Araber aller Schichten und Stände de⸗ monſtrierten in einem rieſigen Umzug in Bagdad gegen die vorgeſchlagene Teilung Paläſtinas. Im Zuge wurden Transparente mit antijüdiſchen Aufſchriften und Texten ge⸗ führt, in denen die engliſche Politik verurteilt wurde. Die Geſchäfte der etwa 60 000 in Bagdad lebenden Juden wa⸗ ren ſeit dem frühen Morgen gef loſſen. Um ernſte Zwi⸗ ſchenfälle zu vermeiden, hat die egierung einen Demon a 5 ſtrationszug im jüdiſchen Viertel verboten. 1 2 1 4 5 eee ae eee wee eee 5558 annehmen. England und Franco Erzwungene Unkerhausausſprache über Spanien.— Oppo⸗ ſition abgeblitzt. London, 16. Juli. Die Oppoſition hat entgegen dem Willen der Regierung im Unterhaus eine Ausſprache über Spanien erzwungen, die mit ſcharfen Angriffen des Oppoſitionsführers Attlee ge⸗ gen die Politik der Regierung eröffnet wurde In dieſem Zuſammenhang glaubte Attlee die Vorſchläge Deutſchlonds und Italiens in böswilliger Weiſe verdrehen zu müſſen nd die Aufrichtigkeit und Friedensliebe der beiden Nationen in Zweifel zu ziehen. Als Attlee im weiteren Verlauf ſeiner Rede die Behauptung aufſtellte, daß General Franco ſeine größeren Schlachten vor allem mit ausländiſchen Truppen geſchlagen habe, unterbrach ihn die konſervative Abgeord⸗ nete Lady Aſtor mit dem Zwiſchenruf, daß dies auf beiden Seiten der Fall ſei. Attlee fuhr dann fort, daß es Franco nicht gelungen ſei, eine große nationale Ar⸗ mee aufzuſtellen. Hier hielt ihm der konſervative Abgeord⸗ nete Cazalet entgegen, daß Franco mindeſtens 200 000 Mann ausgebildete Leute habe. Den Schluß ſeiner dema⸗ gogiſchen und widerſpruchsvollen Ausführungen benutzte Atklee zu weiteren Angriffen gegen die„faſchiſtiſchen“ Mächte. Außenminiſter Eden bedauerte zunächſt im Hinblick auf das Anſehen Englands, daß die Oppoſition eine Ausſprache über die Vorſchläge erſucht habe, bevor die Staaten, die ſie erbeten hatten, Gelegenheit gehabt hätten, ſich zu ihnen zu äußern. Er glaube, daß dies ohne Beiſpiel in der britiſchen Parlamentsgeſchichte ſei.(Beifall auf den Regierungsbänken). Die Oppoſition ſtehe mit ihren bisherigen Aeußerungen in Widerſpruch, denn ſie habe bis⸗ her ſtändig eine internationale Zuſammenarbeit anemp⸗ fohlen. Zu einzelnen Punkten der Kritik Attlees über⸗ gehend, erklärte der britiſche Außenminiſter: Wenn behauptet werde, daß ſich die Anhängerſchaft Francos nur auf wenige„rebellierende Offiziere“ beſchränke, ſo ſei das Anſinn. Es ſei ferner eine unhaltbare Behaup⸗ tung, wenn man ſage, daß man niemals Rechte Kriegsfüh⸗ render an„Inſurgenken“ zugeſtehen dürfe. Der Einwand der Oppoſikion gegen dieſe Gewährung von Kriegsrechten an„Inſurgenten“ werde auch nicht an ſich erhoben; es ſei die Gewährung von Kriegsrechten an Leute, deren Well. . man bekämpfe, gegen die ſich die Oppoſikion wende. Wenn die engliſchen Vorſchläge angenommen wer⸗ den würden, ſo würden ſie ſich als ein Mittel erweiſen, um die Nichteinmiſchung wirkſam zu geſtalten, die Gefahr, daß dieſer Konflikt ſich ausbreite, zu begrenzen und den Krieg auf Spanien zu beſchränken. Wenn ſie fehlſchlagen würden und infolgedeſſen die Nichteinmiſchung zuſammen⸗ bricht, dann werde, ſo meinte Eden, eine neue und g e⸗ fährliche Lage eintreten. Die britiſche Regierung ſei überzeugt, daß Europa dies nicht wünſche. Eden ſchloß:„Ich fordere das Haus auf, den Vorſchlä⸗ gen zuzuſtimmen, nicht, weil es Einzelheiten von ihnen gern mag— es gibt darunter Vorſchläge, die ich ſelbſt nicht mag —, ſondern weil wir glauben, daß ſie ein Beitrag zur euro⸗ päiſchen Zuſammenarbeit und daher ein Beitrag zum Frie⸗ den ſind.“ Der konſervative Abgeordnete Churchill griff die Oppoſition ſcharf an. Statt die Regierung zu beglückwün⸗ ſchen, habe die Oppoſition, während ganz Europa ſeine Bei⸗ träge liefere, nichts Beſſeres zu tun gehabt, als Zenſuren zu erteilen. Warum wolle man ſich denn weigern, ſo fragte Chur⸗ chill im Hinblick auf das nmalionale Spanfen, die Frage der Zugeſtehung der RNechle als Kriegfüh⸗ rende an eine Partei in Erwägung zu ziehen, die über eine Armee von mehreren hunderktauſend Mann verfüge, die den größten Teil der ſpaniſchen Halbinſel beherrſche, die eine verfaſſungsmäßige Regierung habe, führend zur See 1 5 und auf deren Gebiet beachtenswerte Ordnung und ſelbſt normales Leben herrſche? Engliſcherſeis müſſe man endlich zu gutnachbarlichen Beziehungen kommen. England wolle verſuchen, bei beiden ſpaniſchen Parteien an Einfluß zu gewinnen. Es ſei für England von höchſter Wichtigkeit, beſonders bei der Seite Einfluß zu haben, die jetzt den Krieg gewinnen werde. Die Ausſprache wurde durch Unterſtgatsſekretär Lord Cranborn abgeſchloſſen. Man habe, ſo ſagte der Re⸗ ierungsvertreter, lediglich der Welt gezeigt, daß Eng⸗ and nicht geſchloſſen hinter ſeiner Regierung ſtehe. Zu einer Bemerkung des Abgeordneten Sinclair, der Be⸗ fürchtungen wegen der engliſch⸗franzöſiſchen Ve⸗ giehungen geäußert hatte, ſagte Eranborn, er könne das Unterhaus beruhigen. Es könne keine Rede davon ſein, daß England irgendetwas unternehme, was die Freund⸗ ſchaft zwiſchen Frankreich und England ſchwächen könne, Gegenüber der Meinung, General Franco dürften die Rechte eines Kriegführenden nickt zugeſtanden werden, un⸗ terſtrich Cranborn, die„Aufſtändiſchen“ hätten einen be⸗ trächtlichen Teil Spaniens in der Hand, ſie hätten eine Re⸗ gierung geſchaffen, und ſie führten die Verwaltung in regu⸗ lärer Art und Weiſe durch. England ſei der Anſicht, daß das Schickſal Spaniens die Angelegenheit der Spanier ſelbſt fei. Aus dieſem Grunde habe man die Zugeſtehung der Rechte als Kriegführende vorgeſchlagen unter der Vorausſetzung, daß die Zurück⸗ ziehung der ausländiſchen Freiwilligen wirkliche Forlſchritte gemacht habe Bis dahin könne von einer Zugeſtehung ſol⸗ cher Rechte keine Rede. Die britiſche Regierung habe geglaubt, ſo ſchloß der Unterſtaatsſekretär, recht daran zu tun, allgemeine Grund⸗ ſätze zur Erwägung und Erörterung aufzuſtellen. Das Vor⸗ 1 der Oppoſition verſtoße gegen die Grundſätze des Völkerbundes, und es werde nicht von der öf⸗ fentlichen Meinung in England unterſtützt. Mehrheit für Englands Plan Aber der franzöſiſche Botſchafter hatte noch keine Anweiſungen. London, 16. Juli. In der Vormittagsſitzung des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes ergab ſich eine belrächkliche Mehrheit für die An⸗ nahme der engliſchen Vorſchläge. Zur a Ka Ueber · raſchung erklärte jedoch der franzöſiſche Bokſchafter, daß er noch keine endgültigen Anweiſungen ſeiner Regierung habe. Infolgedeſſen wurde die Sitzung auf 16 Uhr vertagf. Im einzelnen hatte die Sitzung folgenden Verlauf: Lord Plymouth gab zunächſt eine kurze Erklärung über die engliſchen Vorſchläge ab. Botſchafter von Rib⸗ bentrop und der italieniſche Botſchafter Graf Gran⸗ di gaben hierauf im Namen ihrer Regibrungen die Er⸗ klärung ab, daß ſie den Plan als Erörterungsgrundlage 3 Die Erklärungen Grandis Der italieniſche Botſchafter Graf Grandt erklärte, die deutſch⸗italieniſchen Vorſchläge hätten vor allem das Ziel verfolgt, das Problem auf eine breitere und realiſtiſchere Grundlage zu bringen. Die italieniſche Regierung könne daher erfreut feſt⸗ ſtellen, daß der britiſche Plan das enthalte, was nach An⸗ ſicht Deutſchlands und Italiens die weſentlichen Elemente 19 eine Löſung der augenblicklichen Schwierigkeiten dar⸗ ſtelle. Dieſe Elemente ſeien die Verſtärkung der Nichtein⸗ miſchungspolitik durch die Erklärung der legalen Neutra⸗ lität, der Ausbau des Ueberwachungsſyſtems durch Zuge⸗ ſtehen briegführender Rechte ſowie die Erhöhung der Ga⸗ rantien zwecks Iſolierung des ſpaniſchen Konflikts durch Teilnahme der außereuropäiſchen Länder am Nichteinmi⸗ ſchungsabkommen. Die faſchiſtiſche Regierung hoffe ferner, daß die Staaten Latein⸗Amerikas bald im Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuß vertreten ſein würden. Hierauf gaben die Vertreter Norwegens, Polens, Griechenlands, der Tſchechoſlowakei, der Türkei, Jugoſla⸗ wiens, Dänemarks, Finnlands, Schwedens und Irlands die Erklärung ab, daß ihre Regierungen den engliſchen Vorſchlag annehmen. Dann erhob ſich der franzöſiſche Vertreter ur allgemeinen Ueberraſchung und erklärte, daß er um Vertagung der Sitzung auf den Nachmittag bitten müſſe, da er noch keine endgültigen Anweiſungen ſeiner Regie⸗ rung habe. Dem Antrag wurde ſtattgegeben. Der Sowjetbotſchafter hat ſich in der Vormit⸗ tagsſitzung noch nicht geäußert. Einſtimmig angenommen Die Nachmitkagsſitzung des Nichkeinmiſchungsausſchuſſes ſchloß mit der einſtimmigen Annahme der engliſchen Kom promißvorſchläge als Erörterungsgrunglage. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, die weitere Erörterung des Vorſchlags dem Ausſchuß des Vorſitzenden zu übertragen, der zu die⸗ ſem Zweck am Dienstag wieder zuſammenkritt. In der Nachmittagsſitzung nahmen, nachdem bereits in der Vormittagsſitzung 12 Länder den engliſchen Vorſchlag als Erörterungsgrundlage angenommen hatten, auch die Vertreter Hollands. Lettlands, Eſtlands, Litauens, Oeſter⸗ reichs, Belgiens, Ungarns und Albaniens ihn an. Der franzöſiſche Vertreter nahm den Vorſchlag gleichfalls an, jedoch unter Vorbringung des Vorbehaltes, wo⸗ nach zuerſt die Einzelheiten der neuen Kontrolle und der Auskämmung der Freiwilligen geklärt ſein müßten, bevor Frankreich in eine Erörterung der Zuerkennung der Kriegs⸗ rechte treten könne. Der ſowjetruſſiſche Vertreter nahm den engliſchen Vorſchlag dem Grundſatz nach an, kündigte aber gleichzeitig an, daß ſeine Regierung weſent⸗ liche Abänderungen vorzubringen beabſichtige. Der por⸗ tkugieſiſche Vertreter erklärke ſich im Namen ſeiner Re⸗ Gerung bereit, die Kontrolle an der portugieſiſch⸗ſpaniſchen grenze wiederherzuſtellen, falls die Kontrolle an der ſran⸗ zöſtſch⸗ſpaniſchen Grenze wiederhergeſtellt werde und falls die zurzeit noch beſtehende alte Seepatrouille völlig ver⸗ ſchwinde. f — 2—— 2„ Politiſches Allerlei Menſchenſchmuggler in Belgien. Die unheilvollen Prophezeiungen, die vor und nach der Aufhebung der internationalen Grenzkontrolle in den Pyrenäen laut wurden, ſcheinen ſich zu beſtätigen. Nach⸗ dem bereits der verſtärkte Menſchenſchmuggel mit Hollän⸗ dern gerichtsnotoriſch wurde, erweiſt ſich, daß unter dem Einfluß der franzöſiſchen Maßnahmen auch die belgiſchen Kommuniſten ihre Tätigkeit zur Rekrutierung von Mann⸗ ſchaften für die Bolſchewiſten in Spanien mit doppeltem Eifer wiederaufgenommen haben. Die Staatsanwaltſchaft von Lüttich hat daraufhin in verſchiedenen Stadtvierteln und in zahlreichen Orten der Umgebun Unterſuchungen durchgeführt. Schon vor Abſchluß wird t das zahl⸗ reiche Schriftſtücke und Waffen beſchlagnahmt wurden. Die Unterſuchungen gehen weiter, 50 gtommuniſten in Warſchau verhaftet. Der Warſchauer politiſchen Polizei elang wieder ein großer Schlag gegen die Kommuniſten. In dem Büro des 1 der ſeinen Sitz im Warſchauer udenviertel hat, tagten 50 Kommuniſten, die eine kommuniſtiſche Kundgebung als„Tag gegen den Krieg“ und zugunſten der Roten Hilfe in Spanien vorbereiteten. Mitten in den Beratungen wurden die Kommuniſten von der Polizei überraſcht. Die Verſuche, belaſtendes Material zu beſeitigen, konnten rechtzeitig verhindert werden. Alle 50 Kommuniſten, unter denen ſich berüchtigte kommuniſtiſche Hetzer und ſeit langem geſuchte politiſche Verbrecher be⸗ finden, wurden verhaftet. Regierungskriſe in Prag Rücktritt des Kabinetts angeboken. Prag, 17. Juli. Wie verlautet, iſt am Freitag im Verlaufe des Mini⸗ ſterrates eine Einigung über die Frage des Getreidemono⸗ pols bezw. des von den iſchechiſchen Agrariern verlangten Staatszuſchuſſes zur Erhöhung der Uebernahmepreiſe des Getreides an die Bauern nicht zuſtandegekommen. Finanzminiſter Dr. Kalfuß, der mit Rückſicht auf die Lage der Staatsfinanzen eine weitere Belaſtung des Staats- haushalts ablehnte, hat daher ſeinen Rücktritt angeboten. Der Miniſterrat kam ſedoch zu dem Entſchluß, dem Stkaats⸗ präſidenten Dr. Beneſch den Rücktritt des Geſamkkabinekts anzubieten. 5 Miniſterpräſident Dr. Hodza hat ſich nach Veſely Mezi⸗ moſti in Südböhmen begeben, wo ſich der Staatspräſident im Sommer aufhält, um ihm den Beſchluß der Regierung zu unterbreiten. Für den Fall, daß der Staatspräſident den ücktritt der Regierung annimmt, wird die Wiederbetrau⸗ ung des derzeitigen Miniſterpräſidenten Dr. Hodza mit der Neubildung der Regierung an unterrichteter Stelle für möglich gehalten. Italieniſche Alpini⸗Aebung am Monk Blanc. Mailand, 17. Juli. 500 italieniſche Alpini⸗Soldaten unter Führung von 15 Offizieren und 50 Unteroffizteren ce in voller Feldausrüſtung mit Gewehren und Ma⸗ . eine Beſteigung der Mont⸗Blanc⸗Kette durch, bei der ſämtliche Anſtiegswege benutzt wurden. Das Manöver war trotz des wenig günſtigen Wetters von vol⸗ lem Erfolg gekrönt. 150 Mann, die den Gipfel des Mont⸗ Blane erklommen hatten, pflanzten dort die italieniſche Trikolore auf, während die übrigen Soldaten die anderen Punkte des Grenzkammes beſetzten. Auch der Abſtieg voll⸗ zog ſich in größter Regelmäßigkeit. Neues aus aller Weit Gleiwitz. Auf Grund des Ablaufs der 15jährigen Ueber⸗ gangsfriſt verſchiedener Beſemmungen 942 Vlc uin ſchen Abkommens über Oberſchleſien fanden Schlußſitzungen der Gemiſchten Kommiſſion und des Schiedsgerichts ſtatt. Paris. Den ſeit einigen Tagen auf dem Truppenübungs⸗ platz von Mailly(bei Chalons⸗ſur⸗Marne) unter Einſatz von motoriſierten Einheiten und Fliegerregimentern ſtatt⸗ findenden großen Manövern wohnten auch ausländiſche Generäle bei, darunter der Chef des Generalſtabs der jugo⸗ ſlawiſchen Armee. Paris, 16. Juli. Nicht wenig überraſcht wurden in der Nacht die Gäſte eines großen Cafes auf einem Pariſer Boulevard, als um halb 1 Uhr 150 ſtreikende Kellner auf ein gegebenes Zeichen hin alle freien Stühle ergriffen und ſie auf das Publikum und in die Fenſterſcheiben ſchleuder⸗ ten. Wie durch ein Wunder gab es keinerlei Verletzungen. Ein in der Nähe des Cafes befindlicher Poliziſt alarmierte die Mobilgarde. Bei ihrem Eintreffen hatten die Streiken⸗ den jedoch bereits das Weite geſucht. Werber in Holland am Werk Die„Rote Hilfe“ als Deckmantel. Amſterdam, 17. Juli. Wie die holländiſche Polizei mitteilt, hat die Tätigkeit der kommuniſtiſchen Werber in Holland ſeit Aufhebung der internationalen Grenzkontrolle an der franzöſiſchen Pyre⸗ näengrenze an Umfang zugenommen. Die verbrecheriſchen Kreiſe, die ſich mit dieſem Menſchenfang befaſſen, gehen ſehr geſchickt zu Werke und verſtehen es, mit Hilfe zahl⸗ reicher Zwiſchenmänner ſelbſt im Dunkeln zu bleiben, Trotz⸗ dem konnte feſtgeſtellt werden, daß die Werbung in Hol⸗ land einheitlich von der„Roten Hilfe“ in Amſterdam ge⸗ leitet wird. Nach tagelanger Arbeit gelang es der Waſ⸗ ſerpolizei in Rotterdam, drei dieſer Menſchenhändler in dem Augenblick zu verhaften als ſie im Begriff ſtanden, ihre Opfer nach dem bolſchewiſtiſchen Spanien abzufertigen. Die in Rotterdam Verhafteten mußten jedoch nach einem Verhör mit einer Ausnahme in Freiheit geſetzt wer⸗ den, weil die geltenden Strafbeſtimmungen nichts anderes zulaſſen. Nach den in Holland beſtehenden Geſetzen wird ein Holländer, falls er ohne Erlaubnis der Regierung in einem fremden Lande Kriegsdienſte leiſtet, ſeiner Staatsbürger⸗ ſchaft für verluſtig erklärt. Der Werher hingegen geht frei aus, obgleich ihn eine viel ſchwerere Schuld trifft. 4 Werkvolle Tiere vergiftet. Vor der Strafkammer Kempten hatte ſich der ledige Peter Martin zu verantwor⸗ ten. Er hatte aus Bosheit und Rachſucht wertvolle Tiere vergiftet und damit der deutſchen Volkswirtſchaft ſchweren Schaden zugefügt. Der Angeklagte der als Dienſtknecht in Fiſchhauſen beſchäftigt war vergiftete, angeblich aus Rache darüber, daß er ſich mit den Söhnen nicht vertragen konnte, im Auguſt 1930 den Zuchthengſt„Julian“, der einen Wert von 10000 Mark hatte. In den Jahren 1935 und 1936 ver⸗ giftete er abermals mehrere Tiere; er ſchüttete das Gift jeweils in den Futtertrog. Das Urteil lautete auf drei Jahre ſechs Monate Gefängnis und vier Jahre Ehrverluſt. A Zwei Schüler vom Blitz getötet. In einem Buſchge⸗ lände bei Meers ſchlug der Blitz in eine Gruppe von ſechs jungen Leuten. Während zwei von ihnen zu Boden ge⸗ ſchleudert wurden und mit dem Schrecken davonkamen, er⸗ likt ein dritter Brandwunden am Kopf und ein vierter eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Zwei Schüler ſind ihren Verletzungen erlegen. 4 Zigeuner als Mörder. Eine gefährliche Mörderbande wurde in der Nähe von Pilſen durch die Gendarmerie guf⸗ geſpürt, Es handelt ſich um die drei Zigeuner Wenzel, Joſef und Amalia Ruzicka, die beſchuldigt werden, acht Mordta⸗ ten verübt zu haben. Ein Mord konnte den Verbrechern bereits einwandfrei nachgewieſen werden Die Mordtaten wurden ſämtlich im weſtlichen Böhmen begangen. 1 Italieniſches Militärflugzeug abgeſtürzl. Ein drei⸗ motoriges Flugzeug vom römiſchen Militärflughafen Ciam⸗ pino ſtieß nach einem nächtlichen Uebungsflug bei einem Landungsverſuch gegen ein hohes Hindernis und ſtürzte in der Nähe der Rennbahn Campanelle ab Die fünf Mann ſtarke Beſatzung fand den Tod. A Bande ſüdiſcher Rauſchgifthändler geſprengk. Die Kriminalpolizei in Warne am Schwarzen Meer verfolgte bereits ſeit einiger Zeit die Spuren einer internationalen Bande von Rauſchgiftſchmugglern, der hauptſächlich Juden angehören. Nun gelang es den Behörden, den Anführer der Bande in dem Augenblick dingfeſt zu machen, als er auf ein am Kai liegendes Schiff 56 Kg. Rauſchgift ſchmug⸗ geln wollte. a Die Grubenexploſion bei Sullivan. Die Exploſion in einer Kohlengrube bei Sullivan(Indiana) forderte nach den letzten Meldungen 20 Todesopfer und mehrere Schwer⸗ verletzte. Wie ein Bergbeamter erklärte, waren zur Zeit der Exploſion 203 Bergarbeiter in der Kohlengrube, wo⸗ von ſich etwa 25 im Exploſionsbereich befanden, der zwei Meilen vom Schachteingang entfernt war. Die Mehrzahl der Opfer wurde gegen die Grubenwände geſchleudert und zermalmt. 1 Gefängnismeuterei in Mexiko. Zu einem ſchweren Kampf kam es im Gefängnis der Stadt Mexiko zwischen den Wärtern und den Sträflingen, die ſich gegen ihre Vor⸗ geſetzten erhoben hatten. Es war den Sträflingen gelungen, ſich in den Beſitz von Waffen zu ſetzen, mit deren Benutzung ſie eine erfolgreiche Meuterei durchzuſetzen glaubten. Nach einſtündigem Kampfe, bei dem auch polizeilicke Verſtärkun⸗ gen herangeholt werden mußten, gelang es, die Meuterer zu überwältigen; drei von ihnen wurden er⸗ ſchoſſen. Der SGtreikunfug in ASA 40 000 Laſtkraftwagenfahrer im Ausstand. Newyork, 16. Juli. Im Staate Michigan brach ein Streik von 40 000 Laſt⸗ wagenfahrern aus. Mit Ausnahme eines Detroiter Groß⸗ unternehmens, das ſich unter Polizeiſchutz geſtellt hat, be. teiligten ſich die Angeſtellten ſämtlicher Fuhrunternehmen in Michigan an dieſem Streik. Die Eingaͤnge aller größe⸗ ren Städte ſind mit Streikpoſten beſetzt worden, die ledig⸗ lich Milch⸗ und Lebensmitteltransporte durchlaſſen. Unter den Lebensmitteln wird allerdings auch noch eine ſcharfe Auswahl getroffen, da die Streikpoſten von den Streik tern angewieſen worden ſind, nur leicht verderbliche zaren paſſtereß zu laſſen. a 5 Nach einer Meldung aus Waſhington haben die Ge⸗ i ewis und Green ihre Anhänger angewieſen, die von einer der beiden Gruppen jeweils in⸗ ſzenierten Streikmachenſchaften zu unterſtützen. Ihre grund⸗ lieber Gegnerſchaft, wird betont, bleibe aber von dieſer ebereinkunft unberührt. ene re n tn A err 1 * Wee M. Badiſche Chronik Die Eröffnung der Reichsfeſtſpiele. Heidelberg. Die Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937 wer⸗ den Dienstag, den 20. Juli, mit Heinrich von Kleiſt's „Amphytrion“ im Schloßhof eröffnet werden. Vor der Vor⸗ ſtellung finde eine kurze Eröffnungsfeier ſtatt, die mit Fan⸗ farenrufen eingeleitet wird. Die Begrüßungsanſprache hält Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus. umrahmt wird die An⸗ ſprache durch die Oberon⸗Ouvertüre und die Coriolan⸗Ouver⸗ türe von Beethoven, geſpielt vom Städtiſchen Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Kurt Overhoff. Bei Regenwekter wird ſtatt„Amphytrion“ im Königsſaal des Schloſſes„Pantalon und ſeine Söhne“ von Paul Ernſt aufgeführt. Auch die Eröffnungsfeier findet in dieſem Falle im Königsſaal ſtatt. Heidelberg.(Den Tod im Waſler geſucht) Eine 23jährige Hausangeſtellte hatte ſich mit einem Badeanzug in den Neckar begeben und ließ ſich untergehen, ohne daß es gleich bemerkt wurde. Später fand man die Kleidung am Ufer. Die Leiche wurde gefunden. Als Urſache wurde Liebes⸗ kummer bekannt. i Mudau(Odenwald).(Beerenſucher in Ge⸗ fahr.) Ein Gemeindefarren ſollte von Oberneudorf nach dem Viehmarkt in Mudau transportiert werden. Unterwegs riß ſich das Tier jedoch los und verſchwand ſofort in den Wäldern, um dann die ſehr zahlreichen Beerenſammler an⸗ zugreifen. Die Leute mußten ſchleunigſt auf die Bäume flüch⸗ ten, um nicht von dem wildgewordenen Tier überrannt zu werden. Nach längerer aufregender Jagd gelang es drei Ja gern, den Farren zur Strecke zu bringen. Buchen.(Zwei auf einem Fahrrad.) Ein Junge aus Buchen hatte auf ſeinem Fahrrad einen zu Be⸗ ſuch hier weilenden Jungen aus Polen ſitzen und wollte in ziemlich ſcharfem Tempo in die Schüttſtraße einbiegen. Er rannte mit voller Wucht auf ein daherkommendes Perſonen⸗ auto aus Mosbas auf. Die beiden Jungen wurden gegen das Auto geſchleudert. Der fremde Junge flog durch die Windſchutzſcheibe und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der andere Junge kam mit kleineren Hautabſchürfungen davon. () Pferzheim.(Vermißt.) Am 6. Juli d. J. iſt der ledige 34jährige Goldſchmied Karl Scheffel aus Pforzheim von Friedrichshafen, wo er in Arbeit ſtand, mit dem Rad nach Pforzheim abgereiſt, dort jedoch nicht angekommen. Er hatte einen Geldbetrag von 38 Mark, den er zwei Tage vor ſeiner Abreiſe durch Einſchreibeſendung erhalten hatte. Aeber ſein Schickſal iſt man beſorgt. D Staufen.(Tödlich o runglückt.) Der 50jäh⸗ rige Stadrarbeiter Martin Wetzel rutſchte beim Beſteigen eines Laſtwagens aus, geriet unter den Wagen und wurde ſo unglücklich überfahren, daß er ſofort kot war. Lörrach.(Schwere Strafe wegen Paßver⸗ gehens.) Vor dem Lörracher Strafrichter ſtand ein deut⸗ ſcher Grenzgänger, der nach Verbüßung einer dreimonatigen Gefängnisſtrafe in Baſel ſich Landſtreicherei zu Schulden kom⸗ men ließ. Vor Gericht gab er aber ſeine Tat nicht zu, und das Gericht mußte ſich auf eine Verurteilung wegen Paß⸗ vergehens beſchränken, da nicht genügend feſtzuſtellen war, oh der Angeklagte im ſchweizeriſchen oder deutſchen Grenz⸗ gebiet die Landſtreicherei betrieben hatte. Da der Angeklagte aber wegen dieſes es ſchon mehrfach vorbeſtraft iſt, ſo würde, um„ein abſch des Beiſpiel“ zu ſtatujeren, wegen Paßvergehens eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten aus⸗ geſprochen. * 65 badiſche Kinderheime () Karlsruhe. Einer neuen Veröffentlichung des Badi⸗ ſchen Statiſtiſchen Landesamtes iſt zu entnehmen, daß in Ba⸗ den insgeſamt 65 Kinderheime mit 4021 Betten vorhanden ſind. Davon gehören 37 Kinderheime gemeinnützigen Orga⸗ niſationen, Stadt⸗ und Kreisverwaltungen, 28 Heime befin⸗ den ſich in privatem Beſitz. Der größere Teil der Heime iſt für erholungsbedürftige Kinder beſtimmt, für kranke und kurbedürftige Kinder kommen hauptſächlich die unter ärztlicher Leitung und Aufſicht ſtehenden Kinderheime in Frage. Die klimatiſch beſonders günſtigen Verhältniſſe Badens und die große Höhenlage vieler ſeiner Orte, bei der Höhenſonne und Höhenluft wirkſam den Organismus beeinfluſſen können, ſind eine Haupturſache für die große Zahl von Kinderheimen, die man in Baden findet. Zahlenmäßig ſteht mit 15 Kinder⸗ heimen Solbad Dürrheim allen anderen voran. Durch das neue Kurhaus und die neuen Kuranlagen kann es auch ſeinen übrigen Gäſten vieles bieten, wie es für die zur Erholung dort weilenden Kinder die heilkräftige Sole und die neuzeitlichen Heileinrichtungen bereithält. Es folgen dann Königsfeld mit ſechs Kinderheimen und Donaueſchingen mit drei Kinderhet⸗ men. Die übrigen Kinderheime ſind auf alle Landesteile in Baden verteilt, wenn auch die Mehrzahl ſich im Schwarzwald befindet. Eine Grimmeishauſen⸗Stube in Renchen Dem Dichter des Simplizius Simpliziſſimus, dieſes groß⸗ artigen Entwicklungsromanes und erſchütternden Kulturgemäl⸗ des aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und weiland Schultheißen der Stadt Renchen hat ein Nachkomme des Johann Jakob Chriſtof von Grimmelshauſen, der Beſitzer der Brauerei„Bären“ in Renchen, eine Grimmelshauſen⸗ Stube erbaut, die kürzlich im Kreiſe von Nachkommen und Freunden des großen deutſchen Mannes und zahlreicher geladener Gäſte eingeweiht wurde. Die durch ihre künſtleriſche Raumgeſtaltung und hei⸗ miſche Handwerkskunſt überaus gediegen ſich präſentierende Stube verdient dadurch beſonderes Inkereſſe, weil ſie in dem Gaſthaus erſtellt wurde, das ſeit dem Dreißigjährigen Krieg ununterbrochen ſich im Beſitze der Nachkommen von Johann Jakob Chriſtof von Grimmelshauſen befindet und in ihr eine Reihe intereſſanter Grimmelshauſen⸗Erinnerungen zu fin⸗ den ſind. Von dem Gewerbelehrer und Kunſtmaler Ernſt Gottwald⸗Elzach ſtammten eine Anzahl Bilder, die Szenen aus den Werken des Dichters feſthalten. Glasmalereien des Offenburger Glasmalers Vollmer zeigen die Wappen J. J. Chriſtofs von Grimmelshauſen, ſeiner Geburtsſtadt Gelnhau⸗ 01 und der Stadt Renchen, in der der Dichter als Schultheiß ätig war. Am intereſſanteſten iſt wohl die Ahnentafel, die die Verſippung des heutigen Beſitzers der Brauerei Bären, Fritz Konrad, mit dem großen Dichter des 17. Jahrhunderts aufzeigt, dem, wie nur ganz wenigen Dichtern vor dem 19. Jahrhundert, die äußerſt ſchwierige Aufgabe künſtleriſcher Darſtellung der Zeitgeſchichte in ſeinem„Simpliziſſimus“ ge⸗ glückt iſt, der das wichtigſte dichteriſche Dokument der deut⸗ ſchen Zuſtände im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges darſtellt. 5 Die Grimmelshauſen⸗Stadt Renchen, die bereits im Jahre 1879 zum 200. Todestag ihres ehemaligen Bürgermeiſters „dem größten deutſchen Dichter des 17. Jahrhunderts“ ein Denfmal errichtet hat, darf ſtolz ſein auf dieſe neue Grim⸗ melshauſen⸗Stube, die für alle Frunde des aufrechten deut⸗ chen Mannes eine Pilgerſtätte ſein wird. f Gäſte kommen aus dem Banat Nicht mehr lange wird es dauern, dann werden etwa 80 Badener einer Einladung Folge leiſten nach dem alten deut⸗ ſchen Siedlerland Rumänien. Dort feiert eine Gemeinde ihr Jubiläum, deren Gründer einſt aus einem badiſchen Hotzen⸗ dorf ausgewandert ſind. Sie wollen an dieſem Feſttag Bade⸗ ner bei ſich begrüßen und zugleich Zeugnis dafür ablegen, wie ſehr ſie am alten Volksſtamm hängen und wie ſie das 1 Erbe Jahrhunderte hindurch treulich verwaltet haben. Selbſtverſtändlich, es, daß die Auslandsdeutſchen auch ihrer Stammheimat einen Beſuch abſtatten. Dieſer wird vorausſichtlich ſchon in dieſem Monat erfolgen. Eine Bana⸗ ter Sing- und Spielſchar wird nach Baden kommen, ins⸗ geſamt 50 Buben und Mädels. Sie werden in verſchiedenen Städten und Dörfern auftreten und ſingen und ſpielen. Eine eigene Kapelle iſt ebenfalls dabei. Mancher wird ſich dar⸗ über wundern, daß dieſe Auslandsdeutſchen ſo genau über badiſches Volks⸗ und Brauchtum Beſcheid wiſſen, als die Badener ſelbſt. Ungefähr zehn Orte werden bei dieſer Reiſe beſucht werden. Außerdem wird im Auguſt eine große Sängergruppe aus dem Banat ebenfalls zu uns nach Baden kommen. Es ſind etwa 150 Mitglieder des Deutſchen Sängerbundes aus dem Banat, die zum Deutſchen Sängerfeſt nach Breslau fahren und auf der Rückreiſe uns beſuchen. Sie werden in Karls⸗ ruhe, Mannheim, Baden⸗Baden jeweils ein großes Konzert geben. Aus den Nachbargauen Bad Dürkheim.(Zwei Vermißte.). Seit Diens⸗ tag mittag werden zwei funge Leute aus Bad Dürkheim vermißt, über deren Verbleib bis jetzt nichts in Erfahrung gebracht werden konnte Es handelt ſich um den am 27. Mai 1916 geborenen Kaufmann Ernſt Erich und um die am 9. Juni 1921 geborene Emilie Hareus. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das Polizeiamt Bad Dürkheim. Wahrnehmungen können auch der nächſten Polizeiſtation unterbreitet werden Landau.(wei Motorradfahrer ſchwer ver⸗ unglückt.) In der Nacht wurde der Motorradfahrer Bautechniker Bellmann don Landau mit einem Soziusfah⸗ ret in der Ingenheimet Hohl bei Niederhorbach bewußtlos aufgefunden. Der Arzt ſtellte bei dem Fahrer eine ſchwere Gehirnerſchütterung feſt Die Verunglückten wurden ſofort in ein Landauer Krankenhaus eingeliefert. Nur dem Um⸗ ſtand, daß die Verletzten durch einen Radfahrer aufgefun⸗ den wurden, iſt es zu verdanken daß ſie bis zur Morgen⸗ ſtunde nicht verbluteten Grünſtadt.(Tödlich verunglückt.) In Hetten⸗ leidelheim kam der 23jährige Fabrikarbeiter Willi Ulrich beim Rückwärtsſtoßen eines Laſtwagens auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe unter den Laſtkraftwagen Ein Rad ging Ulrich über den Kopf. Er erlitt einen Halswirbelbruch, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Edenkoben.(9000 Mark Steuerſtrafel!) Das Finanzamt gibt amtlich bekannt: Im Unterwerfungsver⸗ fahren iſt der Weinhändler und Landwirt Georg Chriſt⸗ mann, Maikammer, Hauptſtraße 22, zu einer Geldſtrafe von 9000 Mark verurteilt worden, weil er zum Vorteil der Erbengemeinſchaft Sebaſtian Chriſtmann, Maikammer, fort⸗ geſetzt von 1926 bis 1932 Einkommen⸗ und Gewerbeſteuer und von 1927 bis 1936 Vermögensſtenoer hinter zogen bat — Grötzingen(Kreis Nürtingen).(Kind im bren⸗ nenden Kraftwagen.) Glück im Unglück hatte ein Kraftfahrer, deſſen Wagen während der Fahrt in Grötzin⸗ gon in Brand geriet und im Nu in hellen Flammen ſtand. Ein mitfahrendes Kind, das alsbald von den Flammen vollſtändig eingehüllt war, hätte den ſicheren Verbren⸗ nungstod erlitten, wären nicht im letzten Augenblick vor⸗ beikommende Polizeibeamte zu Hilfe geeilt. Mit vereinten Kräften gelang es, das Feuer zu erſticken und das Kind zu retten. — Eßlingen.(Tödlich verunglückt.) Nachmittags iſt in Eßlingen Studienrat Dr. Fiſcher mit ſeinem Motorrad auf der Fahrt durch die Stadt tödlich verunglückt. Er ſtieß an der Ecke Hindenburgſtraße und Blumenſtraße mit einem Kraftwagen ſo heftig zuſammen, daß er mit ſchweren Verlet⸗ zungen ins Krankenhaus ugeliefert werden mußte und ſein Fahrzeug faſt zertrümmert wurde. Im Krankenhaus erlag der Verunglückte kurz nach der Einlieferung ſeinen Verlet⸗ zungen. — Biberach.(Eine Windhoſe.) Eine in den Abendſtunden plötzlich aufgetretene Windhoſe verurſachte in der Birkendorfer Gegend Störungen in der elektriſchen Hochſpannungsleitung. Die Stromverſorgung war für eine Stunde unterbrochen. An der Birkenharder⸗Straße wurden 46 Heinzen umgeworfen, ſo daß ſich das Heu in weitem Umkreis zerſtreute. Lauterbach.(Hochſitz mit dem Förſter abge⸗ ſtür zt.) Dieſer Tage ereignete ſich in der Gemarkung Eiſenbach ein ſeltener Unfall. Als der dortige Revierför⸗ ter mit einem Holzarbeiter einen Hochſitz errichten wollte und die Arbeit faſt vollendet war, ſtürzte 9e Sitz infolge des Bruchs eines Aftes ab und riß beide Männer mit hin⸗ unter. von der Holzarbeiter mußte mit einer ernſt Rückenver⸗ letzung dem anz in Fulbo zugeführt werden. Gießen.(Schweres Gewitker.) Am Donners⸗ tagabend entlud ſich über dem Gießener Becken ein ſchweres Gewitter. In kurzer Zeit ſtrömten große Regengüſſe in die Straßenkanäle; die bergigen Straßenzüge glichen faſt Sturzbächen. Im Walde und an den Landſtraßen wurden Bäume zu Boden geriſſen, doch ſind, ſoweit ſich bis jetzt überſehen läßt, Menſchenleben nicht zu Schaden gekommen. Bad Kreuznach.(Kampf mit einem Land⸗ ſtreicher.) In der Nähe von Duchroth beobachtete ein Gendarmeriemeiſter einen jungen Burſchen mit einem Fahrrad, der ſich in verdächtiger Weiſe auf den Feldern umhertrieb. Der Beamte forderte den Mann auf, ſich aus⸗ uweiſen. Ohne jede Veranlaſſung Wee daraufhin der urſche den Beamten in ſchwerſter Weiſe und griff ihn tätlich an. Es kam zu einem Ringkampf auf dem ſchmalen Geländeſtreifen then Bahndamm und Nahe, ſo daß Gefahr beſtand, daß der Beamte mit ins Waſſer geriſſen wurde. Es gelang ſchließlich dem Beamten, ſeine Piſtole u ziehen und einen Schreckſchuß abzugeben. Trotzdem ließ her Burſche nicht ab, ſo daß der Beamte gezwungen war, ſcharf zu ſchießen Der Angreifer erhielt einen Bauchſchuß. Bad Kreuznach.(Mit 22 Jahren erſter Kon ⸗ zertmeiſter.) Konzertmeiſter Ludwig Bus vom Kreuz⸗ nacher Kurorcheſter(Stadttheaterorcheſter Koblenz) wurde ab 1. 8. als 1 Konzertmeiſter an das große Orcheſter des Reichsſenders Saarbrücken verpflichtet und gleichzeitig mit der Leitung des Streichquartetts am Reichsſender be⸗ auftragt. Der erfolgreiche Geiger iſt erſt 22 Jahre alt. 3 Der Förſter kam mit eine! Lendenquetſchung da⸗ Lalcale ſeuudcliau Sonntagsgedanken Die Rückſichtnahme iſt eine Tugend ohne Zweifel. Nimm Rückſicht auf andere! Dieſes Wort iſt ein Gebo 08 dem Gemeinſchaftsempfinden der heutigen Zeit entſpricht. Aber auch die Rückſicht darf nicht zu einer Schwäche werden, zu einer Weichheit, die an Charakterloſigkeit grenzt. Wir ſol⸗ len nur Rücksicht nehmen, wo es angebracht iſt, wir ſollen durch die Rückſichtnahme nur unſer eigenes Ich ſoweit be⸗ grenzen, daß wir nicht aufdringlich werden. Die edle Rück⸗ ſichtnahme iſt di Grundlage jeder Harmonie. Mit einem leich⸗ teren Wort ausgedrückt iſt ſie jene Lebenskunſt, die das„Leben und Lebenlaſſen“ zum Prinzip erhebt. Theodor Storm hal das Wort von der goldenen Rückſichtsloſigkeit in einem Brief an Möricke geprägt, eine Rückſichtsloſigkeit, die ſich gegen alberne und ſelbſtgefällige Gecken wendet. In einem ſolchen Falle iſt ſie auch immer angebracht. Auch wir dürfen uns getroſt an die Erfahrungen dieſes Dichters halten, und die Weisheit, die er in einem Gedicht an ſeine Söhne ausſpricht, vermag zuns allen als Lehre zu dienen: Blate edelſten Gemütes iſt die Rückſicht; doch zu Zeiten ſind erfriſchend wie Gewitter goldne Rückſichtsloſigkeiten.“ * I 20 000 beſuchten die Kolonial⸗Ausſtellung. In der deutſchen Kolonial⸗Ausſtellung, die noch bis zum 4. Auguſt in Mannheim in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen gezeigt wird, ſind bisher rund 20000 Beſucher gezählt worden. Die Ausſtel⸗ lung, die den Weg zu einer neuen kolonialen Zukunft weiſt, verdient es, von recht vielen Volksgenoſſen beſucht zu werden. — Porſicht bei Eidesleiſtung. Es mußte in der letzten Zeit wiederholt davor gewarnt werden, leichtfertig eides⸗ ſtattliche Verſicherungen abzugeben. Dieſe Warnung muß auch auf eidliche Ausſagen vor Gericht ausgedehnt wer⸗ den. Wer vor Gericht als Zeuge auftreten muß, muß da⸗ mit rechnen, daß er die Wahrheit ſeiner Ausſage mit dem Eid bekräftigen muß. Es iſt daher Heſonders doichtig, die Ausſagen auf ihre Richtigkeit genau zu überprüfen. Bei ſolchen Zeugenvernehmungen kann es, wie ein in der„Ju⸗ riſtiſchen Wochenſchrift“ zitiertes Urteil des Reichsgerichts zeigt, leicht paſſieren, daß der Richter dem Zeugen eine ge⸗ nau formulierte Frage vorlegt, deren Tragweite der Zeuge nicht ermeſſen kann Dann darf der Zeuge nicht irgendeigze Antwort geben, ſondern er muß das Gericht darauf auf⸗ merkſam machen daß er dieſe Frage nicht verſtanden oder ihre Bedeutung nicht erkannt habe In dem vom Reichs⸗ gericht entſchiedenen Fall hatte ein Volksgenoſſe, der recht⸗ lich ungewandt war, die Frage, ob er ein Rechtsgeſchäft in der Abſicht vorgenommen habe ſeine Gläubiger zu bengch⸗ teiligen, verneint. Da aber ein Gläubiger durch dieſes Ge⸗ ſchäft geſchädigt worden war, wurde der Angeklagte ver⸗ urteilt. Flilmſchau, Dr. Arnold Fanck hat in monatelangem Bemühen den Spitzenfilm der Terra„Die Tochter des Samuari“ in deutſch⸗japaniſcher Gemeinſchaftsarbeit gedreht und ſo einen der bedeutenſten internationalen Filmſchöpfungen geſchaffen. Es handelt ſich um einen Spielfilm von ſeltener exotiſcher Schönheit und höchſter Eigenart, mit einer reizvollen, kon⸗ fliktreichen dramatiſchen Handlung und einer Schar aus⸗ erwählter Darſteller. Der herrliche, großartige äußere Rah⸗ men iſt echt, vor allem aber die überwältigend ſchöne zauberhafte und doch auch wieder Landſchaft, dann aber auch die Menſchen, ihre Sitten und Gebräuche, ihr Denken und Handeln. An der Spitze der Künſtler ſteht der be⸗ rühmteſte japaniſche Charakterdarſteller Koſugt, eine pracht⸗ volle, männliche Erſcheinung von faſt europäiſchem Aus⸗ ſehen, außerordentlicher Geſtaltungskraft und ſeltener Reife ſeiner darſtelleriſchen Mittel. Aber auch ſeine Partnerinnen, die Japanerin Hara, eine Entdeckung Dr. Fancks und in reizvollem Kontraſt zu dieſen Menſchen des fernen Oſtens die blonde deutſche Ruth Eweler, vollbringen bollendete, künſtleriſche Leiſtungen. Es gibt kein Publikum, das ſich nicht von dieſem Film gefangen nehmen ließe. — Bargeld bei Ausflügen über die Gſenze Die Ueberbringung inländiſcher Scheidemünzen ins Ausland im Rahmen der Freigrenze von 10 RM. je Perſon und Kalendermonat ſetzte bislang im allgemeinen eine Paßeintragung nicht voraus. Von der Ermächtigung, die Paßeintragung hierfür vorzuſchreiben, war nur für dem kleinen Grenzverkehr Gebrauch gemacht worden. Dieſe Beſtimmung erſtreckt ſich nur auf inländiſche Grenzbewoh⸗ ner. Aus lleberwachungsgründen wird es erforderlich, die Paßeintragung auf den grenzüberſchreitenden Ausflugs⸗ verkehr durch Perſonen, die ſich nur vorübergehend im in⸗ ländiſchen Grenzgebiet aufhalten, auszudehnen. Auch dieſe Perſonen ſind in der Lage, die Grenze in kürzeren Zeit⸗ räumen mehrfach zu überſchreiten, ſo daß ohne Paßeintra⸗ gung keine Gewähr dafür gegeben iſt, daß der Freigrenzen⸗ betrag von 10 RM. je Kalendermonat nicht überſchritten wird. Für den großen Reiſeverkehr beſteht dieſe Gefahr nicht in demſelben Maße, ſo daß inſoweit auf eine Paß⸗ eintragung weiterhin verzichtet werden kann. Darum hat die Reichsſtelle für•irtſchaftung jetzt verfügtz Die Ueberbringung inländiſcher Scheidemünzen ins Aus⸗ land im Rahmen der Freigrenze durch Inländer im grenz⸗ überſchreitenden Ausflugsverkehr iſt nur zuläſſig, wenn dis Ueberbringung von dem Zollbeamten in den Reiſepaß def⸗ ſen eingetragen wird, der die Scheidemünzen ins Ausland überbringt. Grenzüberſchreitender Ausflugsverkehr iſt der Reiſeverkehr, der weder unter den Begriff des kleinen Grenzverkehrs noch des großen Reiſeverkehrs fällt. Gedenktage(18. Juli). 3 1639 Der Feldherr Herzog Bernhard von Weimar in Neuenburg am Rhein geſtorben. 1787 Friedrich Krupp in Eſſen geboren. 1854 Der Admiral Ludwig von Schroeder,„Der Löwe von Flandern“, in Hinzenkamp. Kreis Uckermünde, geb. 1870 Verkündung des päpſtlichen Unfehlbarkeitsdogmas auf dem Vatikaniſchen Konzil in Rom 1917 Unabhängigkeitserklärung Finnlands. 1918 Beginn der Gegenoffenſive des Generaliſſimus Jo 1918 Ermordung des Zaren Nikolaus II. und ſeine milie in Jekaterinburg.„ 1925 Der Maler Lovis Corinth in Zandvoort ge 1928 Der italieniſche Staatsmann Giovanni Cavour geſtorben. Was leiſten die landwir tſchaſtlichen Genoſſenſchaften? Allzu oft ſieht man in der Genoſſenſchaft nur ein ge⸗ ſchäftliches Unternehmen, das man mit jedem anderen Pri⸗ vatbetriebe gleichſetzen zu können glaubt. Wenn auch die äußeren Erſcheinungsformen dieſelben ſind, ſo iſt doch zwiſchen beiden Unternehmungsſormen ein grundlegender AUnterſchied vorhanden. Der Privatunternehmer arbeitet um des Erwerbes willen, um ſeine Lebensexkiſtenz zu ſichern; die Genoſſenſchaft dagegen arbeitet nicht für ſich, ſondern für ihre Mitglieder. Sie erſtrebt nicht ein Höchſtmaß von Gewinn oder eine höchſt⸗ mögliche Verzinſung res Kapitals, ſondern ein Höchſtmaß an Leiſtung für die meiſt wirtſchaftlich ſchwachen Genoſſen. Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften ſind alſo nichts anderes als wirtſchaftliche Hilfsorgane des Bauerntums. Jeder wirtſchaftliche Erfolg dieſer bäuerlichen Leiſtungsgemeinſchaf⸗ ten kommt dem Bauern m ſelbſt zugute. Sie verſorgen die Landwirtſchaft mit Erzeugungsemitteln aller Art und be⸗ und verarbeiten wieder deren Erzeugniſſe. In den letzten Jahren trugen die Genoſſenſchaften auch in faſt allen Teilen des Reiches dafür Sorge, daß viele Bauern und Landwirte die erforderlichen maſchinellen Anlagen gemeinſam benutzen konnten. Zu Beginn dieſes Jahres waren es insgeſamt 7000 genoſſenſchaftliche Saatgutreinigungsanlagen und 1200 Dämpf⸗ kolonnen, die zum Teil von Hauptgenoſſenſchaften, meiſt aber 8 Waren⸗ und Kreditgenoſſenſchaften bereitgeſtellt wurden. Eine weſentliche Aufgabe iſt den Genoſſenſchaften auch auf dem Gebiete der Erzeugungsſchlacht in der Errichtung von Flachs⸗ und Hanfröſten zugefallen. Bis heute ſind ins⸗ geſamt 22 Flachsvöſten auf genoſſenſchaftlicher Baſis erſtellt worden. Ihre Höchſtverarbeitungsmenge von 670 000 Dop⸗ pelzentnern dürfte ausreichen, um die anfallende Flachsernte ordnungsgemäß zu verwerten. Außerdem ſind bereits 5 ge⸗ noſſenſchaftliche Hanfröſten in Tätigkeit, die mit einer Ver⸗ arbeitungsmöglichkeit von 300 000 Tonnen erbaut wurden. Die landwirtſchaftlichen Kreditgenoſſenſchaften ermög⸗ lichen es auch den in den entfernteſten Dörfern anſäſſigen Einwohnern, ihre Geldgeſchäfte am Orte abzuwickeln. Ihre zunehmende Feſtigung kommt insbeſondere in dem Anſteigen der Einlagen zum Ausdruck. Im Jahre 1936 betrug die Spareinlagenſteigerung 186,5 Millionen Mark, ſo daß die Geſamterhöhung des Sparkinlagekapitals in den beiden letz⸗ ten Jahren ſich auf 24 Prozent des Beſtandes ſtellt. Die landwirtſchaftlichen Kreditgenoſſenſchaften waren in der Lage, ſämtliche begründeten und vertretbaren Kreditwünſche zu be⸗ friedigen. Betrachtet man die Geſamttätigkeit des bäuerlichen Ge⸗ noſſenſchaftsweſens, ſo darf feſtgeſtellt werden, daß für dieſe Selbſtverwaltung im nationalſozialiſtiſchen Sinne der Grund⸗ ſatz maßgeblich iſt, unter eigener Verantwortung des Land⸗ volkes mitzuarbeiten am Aufbau der Wohlfahrt der Nation. Auch im Sommer lies deine Heimat⸗Zeitung! Die Betriebe im Leiſtungskampf. Ein Aufruf an alle Betriebe. Im Vollzug der Verordnung des Führers über den nationalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb iſt der Lei ſtungs⸗ kampf der deutſchen Betriebe verkündet. Damit iſt die deutſche Arbeitspolitik in ein weiteres entſcheiden⸗ des Stadium ihrer Entwicklung von liberaliſtiſchen zu nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen getreten. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat den Betriebs⸗ führern durch Uebertragung der Führereigenſchaft ein ge⸗ waltiges Vertrauen geſchenkt. Durch ihre Teilnahme am Leiſtungskampf ſollen jetzt die Betriebsführer beweiſen, daß ſie dieſes Vertrauens würdig ſind, daß ſie mitmarſchieren und die Ziele Adolf Hitlers zu ihren eigenen gemacht haben Sie ſollen zeigen, daß ſie— wie es ihre Führerſtellung im Betriebe verlangt— die aktivſten Kämpfer in der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft für die Erringung der Ziele der nationalſozialiſtiſchen Revolution auf dem Sektor Arbeits⸗ politik ſind. Kein deutſcher Betrieb wird ſich von dieſem gewaltigen Bekenntnis zum Reiche Adolf Hitlers ausſchließen. Jeder wird durch ſeine Teilnahme beweiſen, daß er gewillt iſt, mitzumarſchieren. Die Teilnahme am Leiſtungskampf wird der Ausdruck der inneren Einſtellung der Betriebsgemein⸗ ſchaften zum Nationalſozialismus ſein. Ich appelliere deshalb an euch, deutſche Betriebs-] was man kennen muß, um ſich vor dem Amtsgericht ſeloſt führer, meldet euch zum„Leiſtungskampf der deutſchen[ zu vertreten. Kurz und gemeinverſtändlich iſt das Wichtigſte Betriebe“ und zeigt ſo euren Gefolgſchaftsmitgliedern, daß ihr mit ihnen in einer Front marſchiert und euch als Sozialiſten der Tat verantwortlich fühlt für das Leben der an eurem eigenen Werk und damit für die Sache des ganzen Volkes ſchaffenden Menſchen. gez. Dr. Theo Hupfauer, Reichsamtsleiter der NSDAP, Geſamtbeauftragter für die Durchführung des„Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe“. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 17. Juli: Miete E 30 und 2. Sondermiete E 15: Liebe in der Lerchengaſſe. Sonntag, 18. Juli: Nachmittags⸗Vorſtellung für Erwerbs⸗ i loſe(ohne Kartenverkauf): Liebe in der Lerchen⸗ gaſſe. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete G 30 und 2. Sondermiete G 15: Liebe in der Ler⸗ chengaſſe. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 19. Juli: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 55, 61, 106, 401 bis 404, 416 bis 418, 420 bis 423, 425 bis 429, 431, 432 bis 434, 438, 451 bis 452, 491 bis 492, 521 bis 523, 905 bis 909, Gruppe B und Gruppe F Nr. 815 bis 817: Liebe in der i Lerchengaſſe. Dienstag, 20. Juli: Miete C 30 und 2. Sondermiete C 15 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 142 bis 144: Liebe in der Lerchengaſſe. Ope⸗ rette von Arno Vetterling. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Zeitſchriften und Bücher. Die Kraftfahrzeugſteuer. Von Dr. W. Spohr. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. Kraftfahrzeugſteuer wiſſen muß. In zwölf Abſchnitten hat der Verfaſſer über die Steuerpflicht und deren Dauer, die Höhe der Steuer, das Verfahren der Verſteuerung uſw. dargelegt. Wichtig ſind auch die Abſchnitte über Steuer⸗ ermäßigung und Steuerlaß, ſowie Durchführung der Be⸗ freiung. Ein zwölfſeitiger Anhang bringt den ausführlichen Steuertarif für Kraftfahrzeuge jeglicher Art. Eine klar und leicht verſtändlich geſchriebene Schrift, die jeder Kraft⸗ fahrzeughalter haben ſollte. 2 Die eigene Durchführung der Klageſachen vor dem Amtsgericht. Von H. Schulz. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.—. Wer einen beim Amtsgericht zuſtändigen bürgerlichen Rechtsanſpruch hat, muß bei der heutigen Wirtſchaftslage vielfach aus Sparſamkeitsgründen auf ſach⸗ kundige Hilfe verzichten. Nicht nur mittlere, ſondern auch größere Unternehmungen ſind dazu übergegangen, ſich vor Amtsgericht ſelbſt oder durch eigene Gerichtsvertreter zu vertreten. Vielfach entſtehen hierbei aber, namentlich durch, Unkenntnis, Schwierigkeiten. Hier wird die Schrift ein vorzüglicher Helfer ſein, denn ſie ſtellt alles dar, und Weſentlichſte für Kläger und Beklagte mit Muſter⸗ beiſpielen dargeſtellt und zwar ſo, daß die Schrift auch für den nützlich iſt, der in ſeiner Angelegenheit einen An⸗ walt benötigt und dieſen über den Streitfall unterrichten ö 1,50.— Die Schrift enthält das, was der Halter von Kraftfahrzeugen über die vorliegende muß. Die Schrift enthält die neueſten geſetzl. Beſtimmungen. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 9. Sonntag nach Pfingſten. 2 Samstag: 2—4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe Kommunionfeier der Jugend. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt und Kom⸗ munionfeier. Nach dem Hochamt Chriſtenlehre Jünglinge. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen und Veſper. mit Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 8. Sonntag fach Trinitatis. Kollekte für den Guſtav Adolf⸗Verein. 5 8.45 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Vikar Steigelmann⸗ 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Steigelmann. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Steigelmann Montag abend 8 Uhr: Evang. Gemeindejugend J Dienstag Nachmittag 6 Uhr: Evang. Gemeindejugend II. Dienstag Abend: Kirchenchorprobe. für * g Verfammlungs⸗ Kalender. g Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe.— Sonntag„Fahrt ins Blaue“. Abfahrt um am„Reichsadler“. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Morgen 8 Uhr J, Kameradſchaftsführer und deren Stellvertreter am Montag, den 19. 7. 37, um 7.30 Uhr in Uniform am Heim in Seckenheim. Gef. 29/171. Antreten ſämtlicher Scharführer ſowie g N„((( 6111 Turnerbund„Jahn“ Mhm.-Seckenheim. Turnverein 1898. e. V., Mhm.-Seckenheim Wer nicht hört, muß fühlen! 5 9 0 das ist ein wahrer Spruch. Unserm Mitęlied Unserm treuen Mitglied PETER ZWIVGENBERGER urid seiner lieben Braut MARIE zur 0 heutigen Vermählung herzliche Glücc- 0 ARTUR RAUFEELDER 5 und seiner lieben Braut EMMA azur 90 Laß Deine us W. S 57 hren, Brillen heutigen Vermählung die herzlichsten) und Segenswünschèe. 0 5 Glückwünsche. Der— reparieren beim Fachmann Der Vereinsführer. SS Wolf, 8—— Kollerinſel. dann hast Du kein Verdruf, reiwillige Feuerwehr, Ahm.-Seckenheim. 0 Unserm Kamerad f — 2 7 Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. 5 Wir laden unſere Mitglieder zu der am nächſten und seiner lieben Braut zur heutigen Samstag, den 24. Juli, im Vereinslokal zum„Stern“ 4 ö 1 5. stattfindenden Vermählung herzlichste Glüccmwünsche. 9 Zahlungsfriſt: Martini 1937. Hauptversammlung Tagesordnung kt. Satzung. Beginn 9 Uhr. Um 8.30 Uhr Verwaltungsratsſitzung. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vereinsführer. P. S. Abfahrtszeit zum Vereinsausflug nach Wildbad morgen früh 5.20 Uhr ab Rathaus O. E. G. Orts bauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Das Einſäen von Grundſtücken im Mittelfeld iſt infolge der Zuteilung der Grundſtücke ver⸗ boten. Der Ortsbauernführer. Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim⸗Seckenheim Bank und Sparkaſſe Gegründet 1881 ein. Geſchäftszweige unſeres Kredit-⸗Inſtituts: 88 Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder Ausführung aller in das Bankfach ein⸗ ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder Annahme von Spareinlagen, Depoſiten und anderen Geldern zur Verzinſung und Führung von Scheckkonten auch von Nichtmitgliedern Beratung und Auskunftserteilung in allen wirtſchaftlichen Angelegenheiten Gaſſenſtunden: 5—42 und 44.—47 Ahr, Samstage 8-42 Uhr. 2 Das Kommando. 0 AA————— 5 Winterweizen⸗Verkauf. Das Domänenamt Heidelberg verkauft am 0 Mittwoch, den 21. Juli, nachmittags ½3 Ahr im Gaſthaus„Jum Ochſen“ in Brühl das Erträgnis von etwa 22 ha Winterweizen(General von Stocken, Hauter, Carſten V und Hobenwetters⸗ 0 bacher Braunweizen) der Kollerinſel in Einzelloſen. Räheres bei Güteraufſeher Röſch, Kollerinſel. 1 Kaufe jedes Quantum Domänenamt Heidelberg. 2 „Bur Turnhalle“ Morgen Sonntag ab 7 Uhr Hierzu ladet freundlichst ein Ein älteres Motorrad uterhalt. Magazin in Abesheim 75 0 742 N 2, 77 776, 7 4,„ geeignet zum Ausbau eines Wohnhauſes ebt, einer Scheune zum Preiſe von Rm. 3500. nur gegen bar zu verkaufen. Innenfläche g qm, in jeder Größe liefert schnellstens Außenfront ca. 15 m. Zuſchriften unter Nr. 60 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. Gummistempel Neckar- Bote Druckerei. Mahl, Induſtrie J. Juttergetreide Mex. Schmich. 2 5 5 1 N . Taglohn-Zettel für Baahandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Neckar- Bote- Drucker ei. . 2 1 5 teuerfrei, g öffentliche Tanz-Musik use, anläßlich der Uebernahme der„Turnhalle“. 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