Nr. 170 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 24. Juli 1937 Die Quadratur des Kreiſes Sparen und Rüſten in Frankreich Frankreich wiederholt ein altes Experiment, das ich ſchon bei anderen Völkern als unlösbar erwieſen hat. Man wählt ein Bild aus der Geometrie, wenn man es be⸗ ſonders plaſtiſch ausdrücken will, Die Quadratur des Zirkels iſt noch keinem Mathematiker gelungen, und auch in der Po- litik hat man ſo kraſſe Widerſprüche. wie ſie in einer for⸗ cierten Sparpolitik und einer gleichzeitigen Auf. wendung von vielen Milliarden für einen beſtimmten Zwech beſtehen, noch nicht in Einklang bringen können. Die Regie⸗ rung Chautemps hat jetzt in einem Miniſterrat die Spar⸗ maßnahmen ihres Finanzminiſters Bonnet gebilligt. Ihre genaue 95 läßt ſich noch nicht errechnen. Aber man will an jedem Reſſort Abſtriche vornehmen und künftige Anfor⸗ derungen in den ordentlichen Haushalt einſtellen, der dann durch entſprechend erhöhte Einnahmen, auf gut deutſch höhere Steuern, ins Gleichgewicht gebracht werden ſoll. Die außerordentlichen Staatsausgaben ſollen im Jahre 1938 auf 17 Milliarden herabgeſetzt werden und die Zuſchüſſe an die Gemeinden will man auf 7 Milliarden herabdrücken. Damit würde der außerordentliche Haushalt 24 Milliarden Aus⸗ Nad enthalten, während man ihn urſprünglich auf 47 Mil⸗ jarden ſchätzte. 8 Dagegen werden die Rüſtungsausgaben im außerordentlichen Etat für das Jahr 1938 4 11 Milliar⸗ den Franken beziffert, wovon allein 5 Milliarden für die Armee aufgewendet werden ſollen. An der Rüſtung darf nicht geſpart werden. Dafür erhält man ſogar die parla⸗ mentariſche Sanktion der Kommuniſten. Aber auch an den öffentlichen Bauten möchte man nicht allzu ſtark rütteln. Die bereits vom Kabinett Leon Blum bereitgeſtellte Summe von 3,4 Milliarden Franken ſoll beſtehen bleiben. Die Ge⸗ meinden will man darüber hinaus auch noch zur Bei⸗ ſteuer heranziehen, ſo daß für das öffentliche Bauprogramm im Jahre 1938 insgeſamt 12—14 Milliarden Franken zur Verfügung ſtehen werden. Da die ſtaatlichen a für die Gemeinden allgemein gekürzt werden ßſollen, iſt der Schnitt an den Gemeindemitteln ungewöhnlich ſcharf, und man wird abwarten 3 85 ob nicht die Gemeinden auch ihrerſeits mit Laſtenerhöhungen an die Bürger herantre⸗ ten. Irgend woher After ſie ja ſchließlich das Geld neh⸗ men. Die geplanten Abſtriche ſind alle für das Jahr 1938 vorgeſehen, und es iſt mehr als ſeltſam, daß von Einſpa⸗ rungen für das Haushaltsjahr 1937 gar nicht mehr geſpro⸗ chen wird. Dabei wurde ja ſchon amtlich der Geldbedarf des Schatzamtes für ungedeckte Ausgaben im zweiten Halbjahr 1937 auf 27 Milliarden angegeben, wovon lediglich 15 Mil⸗ liarden nicht etwa durch feſte Einnahmen ſteuerlicher Art, ſondern nur durch die vorläufige Vorſchußermächtigung bei der Bank von Frankreich gedeckt ſind. Schon aber ſpricht man von weiteren Erforderniſſen. Die franzöſiſchen Staats⸗ papiere ſtehen noch immer ſchlecht. Die franzöſiſchen Kapi⸗ taliſten haben ihr gutes Geld noch immer nicht wieder in franzöſiſchen Renten inveſtiert, ſondern erblicken ihr Heil nach wie vor in dem Pfund und den Dollars. Deshalb will man einen beſonderen 5 ns en einrich⸗ ten, der ähnlich wie der Währungsfonds arbeiten ſoll, nur mit dem Unterſchiede, daß lediglich die Stützung der fran⸗ zöſiſchen Renten ſeine börſenmäßige Aufgabe ſein ſoll. Für dieſen Rentenſtützungsfonds ſind weitere 8 Milliarden vor⸗ don Allerdings will man dieſe 8 Milliarden durch ein beſonderes Zauberkunſtſtückchen gewinnen. Durch die Fran⸗ kenabwertung iſt man zu einer Neubewertung des Gold⸗ beſtandes der Bank von Frankreich gekommen. Die heutige Goldparität von 49 Milligramm Gold ſoll nach dem Vor⸗ ſchlag Bonnets ja auf 43 Milligramm herabgeſetzt werden. Mit ſolchen Rechenkunſtſtückchen kann man freilich die realen Ausgaben für Rüſtungszwecke nicht bezahlen. Hier muß man eben Anleihen auflegen oder Schatzanweiſungen ausgeben oder aber mit neuen Steuern Geld für Rüſtungs⸗ zwecke ſchaffen. Dieſe Rüſtungsausgaben ſind aber ſo erheb⸗ lich, daß die Regierung alle drei Wege beſchreiten will. Die Abſtriche bei den übrigen Staatsausgaben ſollen ebenfalls den Aufrüſtungsunkoſten zugute kommen. Im weſentlichen aber will man mit ihnen den Staatshaushalt ins Gleichge⸗ wicht bringen. Aber es iſt ſehr zu befürchten, daß das alles noch nichts nützt, zumal man, wie bei den öffentlichen Bau⸗ ten, die Erſparniſſe mit Rückſicht auf die Arbeitsmarktlage auch nicht übertreiben darf. So ſteht das Kabinett Chau⸗ temps mit ſeinen Abſichten vor ſchwierigen Aufgaben. Es wird intereſſant ſein, dieſen Kampf weiter zu verfolgen. Er hat inzwiſchen einige Opfer zur Strecke gebracht. Da iſt zu⸗ nächſt der Gouverneur der Bank von Frankreich Labeyrie, der von ſeinem Amt zurückgetreten iſt. Die Regierung hat ihm ein Pfläſterchen auf die Wunde gelegt und ihn zum hrengouverneur ernannt. Labeyrie war Planwirtſchaftler großen Stiles, er trug letzten Endes die Verantwortung für die öffentlichen Aufwendungen unter Leon Blums Herr⸗ ſchaft, und mit dem ehemaligen Miniſterpräſidenten verband ihn auch perſönliche Freundſchaft und politiſche Geſinnungs⸗ gemeinſchaft. Chautemps will jetzt den Gouverneurpoſten entpolitiſieren. Das Feſt des deutſchen Weines Am 25. und 26. September. Für dieſen Herbſt ſind als Feſt der deutſchen Traube und des Weines zwei Tage vorgeſehen. Es wird am 25. und 26. September zu begehen ſein. Einſtweilen erfahren wir über die Veranſtaltung, daß ihre Durchführung etwa im gleichen Rahmen wie im Vorfahre erfolgt. Die Paten⸗ ſtädte bleiben im großen und ganzen die gleichen. Als Pa⸗ tenwein kommen die Jahrgänge 1934, 1935 und 1936 in Betracht; ſie ſind wiederum beſonders als Patenweine gekennzeichnet. In dieſem Jahre müſſen ſie nicht zuſätzlich vom Erzeugergebiet erworben, ſondern können gleichzeitig auch bei den als Patenweinhändler zugelaſſenen Händlern ekauft werden. Es ſollen in dieſem Jahre vor allem auch ualitätsweine als Feſtweine in Sonderangeboten zuge⸗ laſſen werden. Mit dem Feſt der deutſchen Traube und des Weines wird erſtmals eine Werbung für den deutſchen Schaum⸗ wein vor ſich t Die deutſche Schaumweininduſtrie ſtellt zu dieſem Zweck zu einem angemeſſenen Preiſe einen einheitlichen deutſchen Schaumwein zur Verfügung. Dieſer Schaumwein ſtellt allerdings keine Sonderfüllung zu dieſem Zwecke dür, ſondern er wird nach ſeiner Prüfung von den einzelnen Schaumweinherſtellern mit einem Flaſchenſchild zum Feſte der Traube und des Weines geliefert. In der 14 Zeit iſt mit der Bekanntgabe der ein⸗ . Richtlinien für die Durchführung des erbefeſtes für Traube und Wein zu rechnen. Das Feſt findet erſt nach der großen Reichstagung des deutſchen Weinbaues in Heilbronn vom 22. bis 29. Auguſt ſtatt, de⸗ 3 8 nunmehr ebenfalls ſchon feſtge⸗ ind. teres Rokoko; 22.20 Politiſche Heidelberger Imkerſchule an der Arbeit UI Heidelberg. In der Heidelberger Imkerſchule oben am Steigerweg wird nicht nur emſig von den Bienen, ſondern auch von den Menſchen gearbeitet. Hauptlehrer Maier be⸗ treut hier die Bienenvölker, und zugleich unterrichten er und ſein Stab die Imker. 40 Bienenvölker ſind hier unterge⸗ bracht, deren Leden und Verhalten eingehend ſtudiert wird. Die Biene iſt unentbehrlich für die Befruchtung der Blü⸗ ten, die Pollenkörner können ſich nicht ſelbſt bewegen, die Bienen müſſen ſie übertragen. Man hat Zweige von Obſt⸗ bäumen mit Schleiern überſpannt, und es hat ſich bei Birnen⸗ bäumen erwieſen, daß unter dem Schleier überhaupt keine Befruchtung erfolgte, während ſie ohne Schleier auf 50 Pro⸗ zent anſtieg. Bei 150 Millionen Obſtbäumen in Deutſchland entfallen drei Viertel der Befruchtung auf die Bienen, wobei etwa 1000 Bienen auf einen Baum kommen. Unſere Obſt⸗ anlagen an der Bergſtraße, in der Rheinebene, im Kraich⸗ gau, im Odenwald würden verkümmern, wenn die fleißigen und treuen Bienen nicht wären. Baden iſt übrigens das klaſſiſche Land der Bienenzucht; im Jahre 1937 beſteht der Badiſche Imkerverband bereits 80 Jahre. Der Wert eines Bienenvolkes hängt ausſchließlich vom Wert der Königin ab. Es iſt daher notwendig, deren Be⸗ gattung nicht dem Zufall zu überlaſſen, ſondern ihr plan⸗ mäßig die wertvollſten Drohnen zuzuführen. So hat man auf dem Weißen Stein, kilometerweit weg von jedem anderen Bienenſtand, ein beſonders hochgezüchtetes Drohnenvolk an⸗ geſiedelt. Man läßt die jungfräuliche Königin ihren Hoch⸗ zeitsflug da oben antreten, um die Gewähr zu haben, daß ihre Begattung durch die wertvollſte Drohne erfolgt. Sie wird nur einmal begattet, die Drohne ſtirbt danach. Der Königinnenzucht wird bei den Lehrgängen der Heidelberger Imkerſchule beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet, denn nur auf der Grundlage der verbeſſerten Züchtung iſt es möglich, die volkswirtſchaftliche Bedeutung der deutſchen Bienenzucht zu ſteigern. In den Heidelberger Waldungen werden Edel⸗ kaſtanien, Akazien, Linden und Bergahorn ſtändig neu ange⸗ pflanzt, um die Bienenweide zu verbeſſern. Einſtellung von Führeranwärkern beim Arbeiksgau 27. Der Reichsarbeitsdienſt, Arbeitsgau 27 Baden gibt be⸗ kannt: Zum 1. Oktober 1937 werden beim Arbeitsgau 27 Baden Führeranwärter eingeſtellt. In Frage kommen Be⸗ werber, welche zum 1. Oktober 1937 ihrer aktiven Wehr⸗ pflicht genügt haben und nicht über 24 Jahre alt ſind, bevor⸗ zugt wird, wer ſchon im Arbeitsdienſt geweſen iſt. Der Be⸗ darf erſtreckt ſich vornehmlich auf Bewerber für die untere Führerlaufbahn, erwünſcht iſt eine handwerkliche oder kauf⸗ männiſche Vorbildung. In der unteren Laufbahn iſt die Beförderung zum Truppführer, Obertruppführer und bei ent⸗ ſprechender Bewährung zum Anterfeldmeiſter möglich. Bei vorzüglichen Leiſtungen und Nachweis einer angemeſſenen geiſtigen Veranlagung iſt der Aufſtieg in die mittlere Lauf⸗ bahn nicht ausgeſchloſſen. Ueber die einzelnen Laufbahnen, die geſtellten Anforderungen, Beſoldungs⸗ und Verſorgungsver⸗ hältniſſe im Reichsarbeitsdienſt und die Art der Unterlagen, die den Bewerbungen beizufügen bezw. nachzureichen ſind, iſt Näheres aus dem Merkblatt„Führer⸗ und Amtswalterer⸗ ſatz des Reichsarbeitsdienſtes“ zu entnehmen. Dieſes Merk⸗ blatt kann von allen Dienſtſtellen erlangt werden und liegt außerdem bei den polizeilichen Meldebehörden zur Einſicht auf. Geſuche ſind nach Möglichkeit ſofort, ſpäteſtens jedoch zum 7. Auguſt 1937, bei der Arbeitsgauleitung 27 Baden, Karlsruhe, Herrenſtraße 45 a, einzureichen. Die zu den Be⸗ werbungen erforderlichen Unterlagen können zu einem ſpäteren Termin nachgereicht werden. Infanterie⸗Gefechtsübung in Münſingen Auf Einladung des Kommandierenden Generals des V. Armeekorps hatte ein Vertreter des Deutſchen Nachrich⸗ tenbüros dieſer Tage Gelegenheit, einer Gefechtsübung des Infanterie⸗Regiments 34 auf dem Truppen⸗Uebungsplatz in Münſingen beizuwohnen. Was dieſer Uebung ihren be⸗ onderen Reiz gab, war, daß ſie diesmal nicht aus der Per⸗ ſpektive des„Feldherrnhügels“ erlebt, ſondern in allen ihren Phaſen in der Truppe mitgemacht werden konnte, wodurch ſich natürlich infolge der ſtändigen Berührung mit dem einzelnen Mann in der Kompagnie viel genauere Ein⸗ blicke in Verfaſſung und Aufgabe einer modernen Fuß⸗ truppe gewinnen ließen. Ueber die Infanterie iſt in den Jahren nach dem he ſehr viel geredet und geſchrieben worden. Tatſache iſt jedenfalls, daß ſie die vielſeitigſte aller Waffen iſt, und daß es nach den Erfahrungen der letzten Jahre kaum noch einen Zweifel darüber gibt, daß die Infan⸗ terie auch in Zukunft die ſchlachtentſcheidende Waffe iſt, und daß bei den ese Anforderungen, die an jeden ein⸗ 18 5 Mann dieſer Truppe geſtellt werden müſſen, die eſten der Jugend eines Volkes für ſie gerade gut genug ſind. Wie bei keiner anderen Waffe hängt bei ihr von jedem einzelnen Mann, von ſeinem Mut und ſeinem Geſchick, von ſeiner Haltung vor dem Feind der Erfolg einer Schlacht ab. Noch immer iſt es der Infanteriſt, der, im entſcheidenden Augenblick nur auf ſich ſelbſt geſtellt, die Lage richtig erkennen, ſtändig wechſelnden Situationen ge⸗ recht werden und ſelbſtändig handeln muß. Was aber die heutige Infanterie gegenüber der alten deutſchen Infanterie des Weltkrieges intereſſanter erſchet⸗ nen läßt und auch der Vorliebe unſerer heutigen Jugend für die techniſche Waffe durchaus entſpricht, iſt die e der taktiſchen Möglichkeiten durch das Zu⸗ ſammenwirken der verſchiedenartigſten Waffen innerhalb der Infanterie. Es iſt keineswegs übertrieben, wenn be⸗ hauptet wird, ein modernes Infanterie⸗Regiment vereinige zwar nicht der Zahl aber der Art nach ſämtliche Waffen einer Diviſion in 5 In ihr findet heute ſowohl der Vavalleriſt wie der Artilleriſt, der Funker wie der Kraft⸗ fahrer Platz und Einſatz. Der Uebung war folgende Lage zugrunde ſalegt wor⸗ den: Die nach Südweſten im Angriff liegende blaue Partei — l. und II. Bataillon Infanterie⸗Regiment 34 unter Füh⸗ rung von Oberſtleutnant Püchler mit III. Abteilung des Artillerie-Regiments 35— hatte die Aufgabe, rote Vor⸗ truppen zurückzuwerfen. Dieſe— beſtehend aus dem III. Bataillon J. R. 34 mit je einem Zug der Infanterie⸗Ge⸗ ſchütz und der Panzer⸗Abwehr⸗Kompagnie ſowie einer Gruppe des Reiterzuges des J. R. 34 unter Oberſtleutnant Wenninger— hatte den Auftrag, größere, von Blau durch Lufterkennung feſtgeſtellte rote Truppenanſammlungen in Linie Wittlingen— Seeburg und den Höhen weſtlich Mün⸗ ſingens zu ſichern und den feindlichen Vormarſch im hin⸗ W Widerſtand zu verzögern. Strömend rann der egen vom Himmel, als beide Parteien ihre Stellungen bezogen, und ſchon lange, bevor der„offizielle“ Gefechts⸗ lärm begann, ließ die„himmliche“ Artillerie im ſchweren Donnergrollen ihre dröhnende Stimme vernehmen. Aber unbeirrt von allen dieſen mehr oder weniger un⸗ angenehmen Gefechtseinlagen begann pünktlich um 10 Uhr der blaue Angriff auf die Waldränder jenſeits der Hardt⸗ ſtraße. Artilleriefeuer hielt den roten Gegner nieder, dann brach in loſen Schützenrudeln die Infanterie vor. In das Knattern der ſchweren Maſchinengewehre miſchten ſich die Detonationen der Infanteriegeſchütze und das Brummen der „blauen“ Infanterieflieger, die oft im Tiefangriff herab⸗ brauſten. 5 Während der rechte Flügel von Blau die Verfolgung des Feindes durch den Wald weſtlich der Hardtſtraße in Richtung der erſten roten Widerſtandslinie Ludwigshöhe— Oſtrand Hergenbuch aufnimmt, iſt das Angriffsziel des linken Flügelbataillons der Schottenſtein. Hinter dem im Feuer der roten Infanterie und Artillerie liegenden Schloßberg ziehen ſich die Schützenkompagnien zunächſt in Richtung Enderles Berg vor, um dann plötzlich in halber Rechtsſchwenkung über die Hardtſtraße den vom Feind ge⸗ räumten Schottenſtein zu beſetzen. Vom Grimmelberg praſſelt ſchweres Flankenfeuer in die rote Hauptwiderſtands⸗ linie auf Ludwigshöhe und Mönchberg. Wir möchten ſo gerne vor; aber wir dürfen noch nicht; denn auf dem Schot⸗ tenſtein liegt nach Anordnung des Schiedsrichters ſchweres Geſchütz⸗ und MG⸗Feuer. Alſo bleiben wir in Deckung. Einer„unſerer“ Aufklärer zieht über den feindlichen Linien ſeine Kreiſe. Plötzlich kommt er zurück, fordert das Melde⸗ kreuz zum Abwurf einer Meldung. Jetzt hat auch ein Nachrichtenmann dem Kompagnieführer gemeldet„Verbin⸗ dung mit dem rechten Flügel aufgenommen“. Der An⸗ gef kommt wieder in Gang. Das Flankenfeuer vom Grim⸗ melberg verſtärkt ſich. Auch unſere Geſchütze melden ſich. Jetzt aber nimmt ſich der Kommandeur von J. R. 34, Oberſt Stimmel, unſerer an. Und ſo erleben wir den Angriff auf den Mönchberg, wo ſich der Feind am Waldrand zur letzten Verteidigung feſtgeſetzt hat. Die blauen Schützen gehen in weit geöffneter Ordnung unter Ausſparung der gefährlichen Höhen durch die Talmulden unaufhaltſam vor. Dabei bie⸗ ten ſie dem Feind kaum ein Ziel. Wir folgen nach. Als wir na) kurzem Marſch die Ludwigshöhe erreicht haben, iſt die Klebung been't. Trompeten rufen„Das Ganze halt!“. Die Stahlhelme werden abgenommen. Für heute iſt es geſchafft. Dann ſammeln ſich die Kompagnien. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, 25. Juli: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gym; naſtik; 8.30 Kath. Morgenfeier; 9 Friſch geſungen und ge⸗ ſpielt, bunte Folge; 9.45 Die letzten Vorbereitungen zum Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring; 10 Gott iſt bei den ſtärkſten Bataillonen, Morgenfeier; 10.30 Muſizierſtunde; 11 Unterhaltungskonzert; dazwiſchen: Funk⸗ berichte vom Großen Preis von Deutſchland, Start und erſte drei Runden; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Un⸗ terhaltungskonzert; dazwiſchen: Funkberichte vom Großen Preis von Deutſchland; 15.30 Muſik zur Kaffeetafel, Schall⸗ platten; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; 18 Oeppis usm Gwunderchratte, Ernſtes und Heiteres aus dem Werk des Dichters Alfred Huggenberger; 18.45 Muſikaliſche Edel⸗ ſteine, Schallplatten; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Sodawaſſer— eisgekühlt, wenn ſich 30 Grad Hitze im Schatten verbergen; 21 Tanz⸗ und Unterhaltungs- muſik; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 Viertes internationales Flugmeeting in Züri« Montag, 26. Juli: 9.30 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf, heitere Feier abendmuſik; 21 Nachrichten, Wetter; anſchl.: Kurzgeſpräch zur 5. Reichstagung der Auslandsorganiſation der SN DAP.) 21.15 Platten— Brettl, Luſtiges aus der Schallkiſte; 22.20 Viertes internationales Flugmeeting in Zürich; 22.30 Nacht⸗ muſik und Tanz. Dienstag, 27. Juli: 9.30 Sendepauſe; 19 Im Tangoſchritt, Schallplatten; Einlage: Paſo doble, braſilianiſches Intermezzo; 21.15 Hei⸗ eitungsſchau; 22.40 Unter⸗ haltung und Tanz. Mittwoch, 28. Juli: 9.30 Sendepauſe; 19 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 21.10 Nez Schubert⸗Konzert; 22.15 12. Deutſches Sängerbundesfeſt Breslau, Kurzberichte von der Eröffnungs⸗ feier; 22.30 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 25. Juli: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Deutſche Scholle; 8.45 Mor⸗ genmuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Großer Preis von Deutſchland, letzte Vorbereitungen auf dem Nürburg⸗ ring; 10 Gott iſt bei den ſtärkſten Bataillonen; 10.30 Chor⸗ geſang; 11 Großer Preis von Deutſchland; dazwiſchen: An⸗ terhaltungskonzert; 15.30 Klingende„Kilometerfreſſer“, Schallplatten; 16 Nachmittagskonzert; als Einlage: Sport⸗ geſchehniſſe des Sonntags; 18 Aus grauer Städte Mauern ..„ Hörfolge um das Wanderſt, 18.30 In buntem Wech⸗ ſel; als Einlage: Sportgeſchehniſſe des Tages; 19.40 Sport⸗ ſpiegel des Sonntags; 20 Sommerſproſſen, bunter Sonnkag⸗ abend; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrich⸗ ten; 22.15 Sportbericht; 22.20 Viertes internationales Flug⸗ meeting in Zürich; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nacht⸗ muſik. Montag, 26. Juli: 9.30 Hausfrau, hör zu; 10 Sendepauſe; 15.15 Für un⸗ ſere Kinder; 19 Stuttgart ſpielt auf, heitere Feierabendmuſik; 21.15 Brahms⸗Konzert; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 5 Dienstag, 27. Juli: f 9.30 Hausfrau, hör zu; 9.45 Sportfunk für die Jugend, jeder Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter; 10.15 Sendepauſe; 14.10 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.15 Sendepauſe; 19 Badenixen und Strandſeelöwen; 20 Bei Tanzmuſik im Strandhotel; dazwiſchen: Kleine Sommerbühne; 21.15 Von der edlen Muſik, unterhaltſame Sendung zur Abendſtunde; 22.20 Kamerad, wo biſt du?; 22.30 Anterhal⸗ tung und Tanz.. 5 Mittwoch, 28. Juli: a 9.30 Hausfrau, hör zu; 9.45 Sendepauſe; 14.10 Aller⸗ lei von Zwei bis Drei; 15.15 Sendepause; 19 Unſer ſingen⸗ des, klingendes Frankfurt; 21.15 Reihe 3, Stand 10, luſtiges Hörſpiel; 22.15 Kurzberichte von der 30 ee 12. Sängerbundesfeſtes in Breslau; 23.30 Hört ihr, wie es ſingt und klingt?, ſchöne Melodien— und ein Tänzchen. „Mein Mann darf das nicht wiſſen!“ Die junge Frau Maſſel packt ſtrahlend vor Freude und mit behutſamen Fingern ein Päckchen auf, um der Be⸗ ſucherin die wunderſchöne Seidendecke zu zeigen. „Die iſt ja entzückend!“ bricht Frau Bergmann aus. „Ich habe ſelten etwas ſo Hübſches geſehen!“ „Nicht wahr? Mein Mann darf aber nichts davon wiſſen!“ „Ihr Mann—? Wieſo denn nicht?“ „Ach,— er verſteht das nicht. Er hält das für un⸗ nütze Geldausgaben und wird ärgerlich.“ „Und wie wollen Sie denn das verbergen?“ „Ich warte, bis Mutter wieder ein Paket ſchickt, und da ſchmuggle ich die Decke dazwiſchen.“ Frau Bergmann ſchüttelt den Kopf.„Das gefällt mir nicht, Liſa. Sie ſind jung und glücklich verheiratet, wo ſoll ihre Ehe hinkommen wenn ſie mit Heimlichkeiten be⸗ ginnen?“„Ach, das ſind doch Kleinigkeiten!“ „Ja, mit Kleinigkeiten fängt es ja immer an. Sie werden größer werden. Aber wenn es auch bei den Kleinigkeiten bleiben ſollte— finden Sie das nicht häß⸗ lich, wenn ein Menſch in ſo enger Gemeinſchaft, wie es die Ehe iſt, den anderen betrügt? Wo bleibt denn da das Vertrauen?“ „Ja, aber ich tue doch gar nichts Unrechtes. Und bald ſchickt Mutter ein Paket, dann iſt es doch ſchon erledigt. Mein Mann wird es beſtimmt nicht merken“. „Er wird es nicht merken; diesmal nicht, aber ein andermal, denn bei dieſem einen Mal bleibt es nicht. Das ging ſo leicht, warum ſoll es ein andermal nicht auch gehen? Dann ſehen Sie wieder ſolch eine entzückende Sache, ſie iſt aber teurer, und viel muß am Wirtſchafts⸗ geld abgeknapſt werden. Der Mann wundert ſich, wird ärgerlich über die einfache Koſt, die es mit einemmal gibt — denn, nicht wahr, irgendwo muß ja das Geld her⸗ kommen?— Sie empören ſich in gemachter Entrüſtung, ſchauſpielern und lügen, weil Sie nun einmal im Hexen⸗ keſſel der Heimlichkeit ſtecken, und verſtricken ſich immer tiefer in Unwahrheit. Und das geht ſo immer weiter, denn eine Lüge zieht die andere nach ſich. Und eines Tages erfährt der Mann es durch eine jener kleinen tücki⸗ ſchen Unberechenbarkeiten, die in ſolchen Fällen immer ein⸗ treten, doch, und das Kartenhaus bricht zuſammen. Liſa, ich könnte Ihre Mutter ſein, ſo jung ſind Sie. Laſſen Sie ſich von mir warnen, tun Sie ſo etwas nicht! Gehen Sie zu Ihrem Mann, zeigen Sie die Decke und ſagen Sie ihm:„Vielleicht findeſt du es nicht recht, aber ich konnte nicht widerſtehen.“ Nehmen Sie ruhig die Verdrießlichkeit dieſer Stunde auf ſich, ſie geht vorüber, und Sie ſtehen mit reinem Gewiſſen da. Es gibt viele Frauen, die den Weg gegangen ſind, den Sie jetzt gehen wollen. Sie leben unfroh in einer giftigen Atmoſphäre, die ſie ſelbſt geſchaffen haben und die ihre Ehe langſam vergiftet. Das wollen Sie doch nicht tun, Liſa, nicht wahr?“ „Nein, Frau Bergmann, Sie haben wohl recht. Es drückt mich auch ſelbſt. Aber ich habe gedacht, es iſt doch nichts Unrechtes daran, und das ſind doch auch nux Klei⸗ nigkeiten. Sonſt habe ich mir keine Gedanken darüber ge⸗ macht.— Ich werde es meinem Mann ſagen. Er wird wohl ſehr ſchimpfen, und das mag ich doch gar nicht!“ „Schadet nicht, Liſa. Dann werden Sie bei der näch⸗ ſten Verſuchung auch daran denken und mehr Vernunft haben und die häßlichen Heimlichkeiten meiden, die die Ehe langſam, aber ſicher zerſtören.“ —— Der Werktag Wenn du einen Menſchen richtig kennenlernen willſt, ſchau dir ſeinen Werktag an und die Art, wie er darin ſteht. Tage des Glückes brauchen nicht immer Feſttage zu ſein, denn auch ein Werktag iſt ſehr glückbringend. Nur Werktage, zu denen wir uns freudig ſtellen, fallen Uns leicht. Ein Volk ohne Werktag gliche einem brachen Acker. Die Grundlage des Volkes iſt und bleibt der Werktag. Beneidenswert derjenige, dem der Werktag die Quelle iſt, an der er ſeinen Tatendurſt löſcht. Wider den Strom ſchwimmen iſt leichter und weniger gefahrvoll, als wider den Werktag zu ſein. Wer den Werktag durch Nichtstun entwertet, macht ihn ſich ſelbſt zum Schutthaufen. Und auf einem Schutt⸗ haufen gedeiht bekanntlich nichts. Werktage ſind eine Gnade für das menſchliche Daſein. Gebote für den Sommer⸗Säugling Gib dem Säugling nicht mehr als fünf Mahlzeiten am Tage. Nähre dein Kind ſelber, ſo lange es dir möglich iſt. Deine Mühe macht ſich durch eine kräftigere Geſundheit des Laß Luft und Sonne an dein Kind! Brin ins Freie und belaſte das kleine Körperchen nicht mit heißen Federbetten und Decken. Sorge auch dafür, daß es im Hauſe immer friſche Luft bekommt und niemals im Zug⸗ wind ſteht Verſchaffe deinem Kinde ſehr viel Ruhe. immerf bewundert, geküßt und herum damit macht man es vorzeitig nervös ge es viel Es muß nicht tragen werden, + Hüte dein Kind vor kranken Menſchen. Auch wenn du ſelber krank biſt, mußt du das Opfer bringen und deine Zärtlichkeiten für ſpäter aufbewahren. Wenn dein Kind nicht in Ordnung iſt, ſo kuriere nicht wild darauf los, ſondern frage den Arzt. Er hat durch die Praxis ausreichende Erfahrung und weiß ſofort, um was es ſich handelt. Laß deinem Kinde während der Nacht völlige Ruhe. Die letzte Mahlzeit ſoll gegen Abend gegeben werden. Gewöhnt man das Kleine daran, wird man keine Schwierig⸗ keiten mit ihm haben. Denke nicht, wenn ein Kind ſchreit, muß es unbedingt krank ſein. Schreien iſt geſund und kräftigt die kleinen Lungen. Nur wenn es unnatürlich lange ſchreit, trotzdem es ſatt und trocken iſt, liegt Grund zur Beſorgnis vor. Wenn der Säugling ein halbes Jahr alt iſt, ſo ge⸗ wöhne ihn an Zuſatznahrung und gib ihm Gemüſe, Brei und Obſt. Hüte von morgens bis abends Die Mode iſt wieder fraulicher geworden, der ſtreng ſachliche ſchmuckloſe Stil weicht mehr und mehr einer lieb⸗ reizenden Note, die voll von luſtigen Einfällen iſt und da⸗ mit viele Frauenherzen immer wieder von neuem über⸗ Zelchnung H. Körnig M raſcht und entzückt.— Ganz beſonders gerade die ſommer⸗ lichen Hüte ſind eine Fundgrube für dieſe neuen Ideen. Bleiben all dieſe reizenden Schöpfungen morgens auch zurückhaltender, ſo erfreuen ſie ſich nachmittags und abends einer Fülle von Blüten, leichten Federn, luſtigen Schleifen und Bändern. Große und kleine Formen leben friedlich nebeneinander, aber eins haben ſie alle gemeinſam: die beſondere Note, erreicht durch einen ſich dem Stil anpaſſen⸗ den Schmuck Das mußt du von Motten wiſſen Die Motten, die uns abends umflattern, ſind meiſten⸗ teils harmlos, denn es ſind faſt nur männliche Motten. Das Fliegen der weiblichen Motten wird erſchwert, weil ſie Eier tragen. Darum fliegen nur wenig weibliche Motten umher Aus den Eiern, die dieſe Mottenweibchen legen, ſchlüp⸗ bereits nach etwa acht Tagen ſchon die Mottenraupen. eſe fangen ſofort ihr Zerſtöruf f — Jede weib e! Di 1 1 kan. gt ungefähr 100 bis 140 Eier, N liche Motte Am en in dunkle Ecken Und jedes Jahr vier Bruten, Wollſtoffe, Vorhänge, Teppiche, Polſtermöbel, Felle, Haar⸗ pinſel, Beſen, Filzhüte, Felltiere, Roßhaarmatratzen, nichtz iſt ſicher. Und wenn die Motte mal in Verlegenheit ist nimmt ſie ſchnell mit ſchmutzigen Dielenritzen fürlieb und legt hier ihre Eier ab ö usſchlüpfenden Raupen finden dann ſchon ſpäter das, was ſie gebrauchen, denn ſie können ſich ziemlich weit und gut fortbewegen Glücklicherweiſe haften die Motteneier nicht feſt an, ſitzen nur loſe. So iſt es ein Leichtes, ſie zu entfernen. Der Sonne gegenüber halten Motteneier nicht lange ſtand. Nach ungefähr einer Stunde Sonnenlicht ſind Motten⸗ eier vernichtet. Wenn es ſich um helle Stoffe handelt, an denen ſie ſitzen, dann noch früher. Auch von Seide, Kunſtſeide und Halbwolle find dig Motten keine Verächter. Neſſel, Leinen und Baumwolle freſſen ſie nur, wenn ſig ſehr hungrig ſind, ſonſt haben ſie Abſcheu davor. Wenn die Mottenraupe ſich drei bis fünf Monate ſatt, gefreſſen hat, verpuppt ſie ſich. And nach 10 bis 20 Tagen entſchlüpft ſie der Puppe als Falter. Dann beginnt der Kreislauf von neuem 975 olte nber Die a 0„azsmittel gibt es viele, aber wirk ſamſtes Mittel wird immer die Sauberkeit ſein. Gutes Ausklopfen und Ausbürſten der Sachen tut ſchon viel, Sonnen der Sachen noch mehr. Mottenpulver, Mottenkugeln, Mottenplatten und alle anderen trocknen oder flüſſigen Mottenbekämpfungsmittel haben keine ewige Lebensdauer. Jedes Jahr müſſen ſie er⸗ neuert werden. Nottenſchaden muß unter allen Amſtänden nicht nur im Intereſſe des einzelnen, ſondern auch der Volkswirtſchaft verringert werden. Th. 0 8 Gerichte für vier Perſonen Srazy 250 Gramm gutes ſchieres Rindfleiſch werden in kleine dünne Scheiben geſchnitten, kräftig geklopft und mit Salz und Paprika dick heſtreut. In eine feſtſchließende Pudding⸗ form wird dieſes Fleiſch abwechſelnd mit 1—1 7 Kilogramm rohen Kartoffelſcheiben und 250 Gramm dünn geſchnittenen Zwiebeln gelegt. Waſſer kommt gar nicht heran, nur einige Butterflocken oder anderes Fett. Das Gericht kocht im Waſſerbad 2% Stunden. Als Beikoſt ſind gedünſtete Apfel⸗ ſcheiben beſonders geeignet. 8 Zwiebelkuchen Ein gewöhnlicher Hefe⸗ oder Backpulverteig, wie man ihn für Blechkuchen macht, aber ohne Zucker, wird auf ein gefettetes Blech oder in eine Springform getan. Für einen Teig von 250 Gramm Mehl braucht man 1 Kilogramm Zwiebeln, die kringelig geſchnitten, in 150 Gramm Speck⸗ würfeln goldgelb geröſtet, mit etwas Mehl, Milch und einem gequirlten Ei gebunden und über den Kuchen ge⸗ ſtrichen werden. Er bäckt ziemlich ſchnell, darf aber nicht zu dunkel werden. Mit einem Glas Apfelwein oder jungem Moſt bildet er ſowohl ein herrliches warmes Mittag⸗ wie Abendbrot. Leberpaſtete 375 Gramm fettes Kehlfleiſch wird gekocht und in kleine Würfel geſchnitten. 250 Gramm Schweineleber wird 175 durch die Maſchine gedreht und dann noch durch ein Sieh geſtrichen, daß keine Faſern mitkommen. Dann wird ſie mit etwas von der heißen Brühe, in der das Kehlfleiſch gekocht hat, eine Weile gerührt, darauf die Fleiſchwürfel, Salz, Pfeffer, eine geriebene Zwiebel, Maforan und Pfeffer⸗ kraut nach Geſchmack dazu getan und ſchließlich ſo viel Brühe aufgefüllt, daß ein dicklicher Brei entſteht, der in geſchloſſe⸗ ner Form les können auch Weckgläſer ſein) eine Stunde im Waſſerbad kochen muß. Schmeckt warm und kalt gleich vor⸗ züglich. Die Menge reicht für eine Mahlzeit und gibt noch einigemal kalten Aufſchnitt. wichtiger 5 J Tag 4 Kommen Sie Montag früh zu unserem aug Werkaut 5 für Sie! eee Selegenhelt mit den kleinen Preis ſſen neiſten⸗ ten. ſchwert, eibliche raupen. 0 Eier, Bruten, Haar; nichts eit iſt, eb und ſpäter ch weit eſt an, en. lange kotten⸗ elt, an ud die enn ſie e ſatt⸗ Tagen it der wirk⸗ t ſchon d alle mittel ſie er⸗ t nut tſchaft Th. 1 Die Macht des Sthickſals Roman von Gert Rothberg. Er antwortete nicht, aber in ſeinen Augen ſtanden Ab⸗ wehr und Zorn. Sie warf die Zigarette in den Becher, lachte leiſe und perlend: g „Auf Wiederſehen, Doktor, Claire Ahlhauſen iſt ge⸗ ſchlagen.“ 5 Er ſtarrte auf die Tür, die ſich hinter ihr geſchloſſen, dann trat er raſch ans Fenſter, um die Wolke wundervollen, ichweren Parfüms hinauszulaſſen, die aufdringlich den Raum durchwehte. Nach einer Weile betrat er ſein Sprech⸗ zimmer wieder, und nun widmete er ſich ſeinem Berufe eifrig und pflichttreu. Und wieder vergingen Wochen. Der Vater ſeiner Brauf verkehrte ſeit letzter Zeit freundſchaftlich mit Pro⸗ feſſor Ahlhauſen, und ſo kam es, daß auch Doktor Heins⸗ berg und Gret im Hauſe des Profeſſors zuſammen aus⸗ und eingingen. Frau Claire hatte ſich ſogar recht eng an Grel angeſchloſſen, obgleich ſie immerhin doch bedeutend älte⸗ war, als das junge Mädchen. Doch auch hier waren ihm die Hände gebunden. Er be⸗ ſaß keine Waffe, Gret den näheren Amgang mit Claire zr verbieten. Auf ſeine Worte, die er einmal, dahin zielend ſagte, lachte Gret nur herzlich. „Ah, du glaubſt gar, ich könnte zuviel von der ſchönen intereſſanten Frau lernen? Vielleicht haſt du recht, viel leicht iſt es nicht gut, daz ich ſie kennen lernte, aber wenr ſie erzählt, dann fühle ich immer ſo recht deutlich, wie be ſchränkt wir hier leben. Claire Ahlhauſen war mit ihren. Onkel immer auf Reiſen Was ſie alles geſehen hat! Wie arm iſt man dagegen!“ Heinsberg hatte die Hände ſeiner Braut ergriffen, hatt, ſie ſchmerzhaft gepreßt. „Du ſehnſt dich hinaus in die ganz große Welt? Viel leicht kann ich es dir noch einmal bieten, es wird aber nock Jahre dauern.“ Gret blickte in ſeine Augen, in denen Mißtrauen lag —— und ein großer Schmerz. 3 Da hatte ſie ſich plötzlich an ihn geſchmiegt. „Ich bin ja ſo dumm, ſo kindiſch, mit dir über dieſen Unſinn zu ſprechen. Claire Ahlhauſen kennt vielleicht keine wahre große Liebe, deswegen konnte ihr ein oberflächliches Leben unter tauſend fremden Menſchen ſo viel geben,“ ſagte ſie. Heinsberg küßte ſie heiß. „Gott ſei Dank, Gret, daß du noch nicht ganz vergiftet diſt,“ ſagte er. Gret blickte ihn erſchrocken an, ſagte aber nichts mehr. Doch ſie war in der nächſten Zeit ſehr anſchmiegend und zärtlich. Anſcheinend wollte ſie doch ihre unbeſonnenen Worte gut machen. Inzwiſchen waren ſie einige Male zu dieſer oder jener Abendgeſellſchaft mit Claire Ahlhauſen zuſammengetroffen. Und immer blieb ſie liebenswürdig und freundlich zu Heinsberg und ſeiner Braut. Er traute ihr aber trotzdem nicht. Sie kam ihm vor wie ein ſchönes gefährliches Raubtier, das ſeine Beute um⸗ lauert, um ſich im rechten Augenblick auf ſie zu ſtürzen. Er ſchalt ſich ob dieſes Gedankens töricht. Claire Ahlhauſen hatte ihn einfach beiſeite geſchoben, richtiger ausgedrückt, ſie hatte eingeſehen, daß er kein Spiel⸗ ball für ſie war, und hatte ſich einen andern geſucht. Das Rätſel blieb um den Profeſſor, weil er dieſes Tun ſeiner Frau billigte; denn er mußte es doch bemerken. Betrachtete Heinsberg dann den Profeſſor, überkam ihn wilder Zorn, weil Claire dieſen Mann betrügen wollte. Vielleicht auch ſchon betrog! 5 Eines Nachts rief Frau von Ahlhauſen Rudolf Heins⸗ berg an. Er zuckte zurück, ſah auf die Ahr. Einhalb zwei Uhr! Es ſei dringend, ihr Mann habe einen Anfall gehabt und verlange nach ihm. Er durfte nicht zögern. Er mußte ſo ſchnell wie möglich hin. Feet zog er ſich an. Durch den Türſpalt ſah er das Liebe beſorgte Geſicht ſeiner Mutter. »Ich höre dich, Rudolf. Mußt du jetzt fort? Trinke do ſchnell noch eine Taſſe Tee.“ g 5 0 Ich danke dir, Mütterchen. Doch warum ſorgſt du dich immer um mich? Du brauchſt dringend deine Nachtruhe.“ „Ich ſchlafe ſchon noch aus und werde mich jetzt beſtimmt gleich wieder hinlegen, wenn du fort biſt.“ „Dann bringe mir den Tee, Mutter.“ Wenig ſpäter trank er gleich im Stehen ſeinen Tee, ver⸗ abſchiedete ſich von der Mutter und ging. Zur Wohnung des Profeſſors war es nicht weit. Sie befand ſich in der vornehmen, ſtillen Alvenſtraße an der Lindenpromenade. Raſch ſchritt Doktor Heinsberg durch dieſe Morgenſtunde. Droben brannte Licht. Und zehn Minuten ſpäter führte ihn der Diener in den Salon. Dort empfing ihn Claire. Aber ſie ſah nicht aus wie die beſorgte Frau eines plötz⸗ lich erkrankten Manne. Sie wirkte viel eher wie eine Frau, die ſich für ein Liebesabenteuer zurechtgemacht hat. Die roſa abgetönte Lampe verbreitete mattes Licht, und die ſchöne ſchlanke Frau dort trug ein durchſichtiges weißes Ge⸗ wand, durch das die edlen Glieder ſchimmerten. Der Ge⸗ ruch der Gladiolen⸗Zernia durchzog den Raum und be⸗ täubte mehr als ein raffiniertes Parfüm. Längſt hatte der Diener das Zimmer verlaſſen, mit einem vertraulich⸗dreiſten Lächeln, das der ſtill Daſtehende nicht hatte ſehen können. 5 Claire Ahlhauſen hob die wie gemeißelt ausſehenden Arme. 5 „Ich liebe dich! Wir ſind allein. Mein Mann befindet ſich in Zürich. Er iſt ſchon geſtern abgereiſt.“ „Gnädige Frau, wozu die Komödie? Sie wiſſen, wie ich denke.“ Ihr glockenhelles Lachen ſchwang durch den Raum. Allerdings. Doch du wirſt anders denken lernen. Ru⸗ 25* dolf Heinsberg, du weißt ja nicht, was eine heiße, beſeli⸗ gende Liebe iſt. Gret Alſter weiß es ja auch nicht. Du haſt dich mit ihr verlobt, weil es nun einmal ſo Sitte iſt, zu heiraten. Aber du würdeſt nicht glücklich ſein mit ihr. Sie iſt oberflächlich und dumm.“ „Schweigen Sie. Die ganze Situation iſt ſo erbärmlich, daß mir Worte dafür fehlen. Ich bedaure, dem Ruf gefolgt zu ſein. Ich hätte es mir denken können.“ Claire trat zu ihm, umſchlang ihn. „Ich will ſterben, wenn du mich nicht liebſt,“ ſagte ſie und weinte. „Sie iſt krank,“ dachte Heinsberg und ſchob ſie ſanft von ſich. „Sch ſterbe noch in dieſer Nacht, wenn du mich zurück⸗ ſtößt,“ ächzte Claire Ahlhauſen, und mit einem Male wußte er: es war ihr ernſt damit! Zorn kochte in ihm hoch. Zorn über dieſe Situation, die er weder geahnt noch gewollt hatte. „Frau Clafre, denken Sie doch an Ihren Mann.“ „Nein! Was iſt er mir? Er iſt alt und denkt nur an ſeinen Beruf! Ich gehöre ihm, er iſt froh darüber, gewiß. Aber noch glücklicher macht ihn doch das Bewußtſein, daß er einen Bazillus entdeckt hat, den man bisher vergeblich zu erforſchen ſuchte. Ich kann nicht mehr, ich will frei ſein. Und du, du ſollſt mir helfen!“ „Das kann ich nicht und werde es nicht. Niemals hin⸗ tergehe ich dieſen Mann, der mir immer ein Freund war. Und—— meine Braut hat ein Recht auf meine Treue!“ „Sprich nicht von ihr, ich haſſe ſie, wie ich noch nie in meinem Leben jemand gehaßt habe.“ Nach dieſen Worten wußte er, daß er recht gehabt hatte mit ſeinem Mißtrauen. Ihre Freundſchaft für Gret war keine gute. Claires Arme ſchlangen ſich um ſeinen Nacken. „Dann töte mich, wenn du mich nicht lieben kannſt.“ „Ich verachte Sie!“ 5 Die Arme der Frau ſanken herab. Wie irr blickte ſie ihn an. Die Augen waren weit aufgeriſſen. „Du verachteſt—— mich?“ 85 Ich muß wohl! Denn ſo benimmt ſich keine ehrbare Frau!“ Eine Tür öffnete ſich. Profeſſor Ahlhauſen ſtand im Zimmer. „Ah, Claire, du haſt Beſuch? Um dieſe Stunde? Herr Doktor Heinsberg? Sie da? Exiſtieren für Sie die zehn Gebote 8 a „Herr Profeſſor, ich kam, weil———“ Ein Knall! Am Boden lag Ahlhauſen. Mit einem einzigen Schritt war Heinsberg neben ihm. Kniete bei ihm nieder. „Fort! Ich habe Sie geliebt wie einen Sohn. Und Sie mußten mein Vertrauen ſo täuſchen. Die da—— die war längſt tot für mich. Um ſie—— hätte ich kein Wort ver⸗ loren, aber Heinsberg, daß Sie es fertig brachten und nun haben—— Sie noch auf mich—— geſchoſſen?“ Heinsberg ſprang auf, blickte mit wildem Blick um ſich. Verſchwor ſich denn die Hölle gegen ihn? Wer hatte geſchoſſen? Er doch nicht? Die Frau etwa? Unweit des Verwundeten lag ein Revolver. Heinsberg griff darnach, beſah ihn, beugte ſich zu dem Profeſſor, griff nach deſſen Hand. „Mein Gott, tot!“ Rudolf Heinsberg blickte auf die Frau, die totenblaß an der Portiere lehnte. „Wer hat das getan?“ Sie blickte ihn an, hilflos wie ein Kind. „Sie?“ Heinsbergs Hände hielten die Waffe. Sie hatte hier gelegen, hier im Zimmer. Was für eine Waffe war denn das? Sie kam ihm doch bekannt vor? Da, der Griff zeigte eine Gravierung! R. H. d. 4. 5. 19—1 Das— war ſein Revolver! Das Geſchenk ſeines Freun⸗ des Günther Wendſtröms, des Schweden, mit dem er die Hochgebirgstouren in Bayern unternommen und mit dem er noch heute im regen Briefverkehr ſtand! Wie kam ſein Revolver hierher? Narrten ihn denn alle Teufel? Und dort am Boden der Tote, der mit dieſem Revolver erſchoſſen worden war? Es klopfte. Gleich darauf ſtolperte der Diener herein. „Verzeihung, aber— ich— hörte einen Schuß. And —— mein Gott!“ 2 Mit ſchreckerfüllten Augen ſtarrte der Mann auf ſeinen Herrn. Faſt lallend kam es aus ſeinem Munde: „Der Herr Profeſſor iſt tot! Und— hier— iſt Blut!“ Rudolf Heinsberg kniete noch einmal neben dem Toten nieder. Aber es lag dabei wie ein Grauen auf ſeinen ſchö⸗ nen männlichen Zügen. Der Tote lag ſtarr und kalt vor ihm. In ſeiner letzten Minute hatte et noch geſagt, daß er, Heinsberg, ſein Mörder ſei! Der Diener erhob ſich mit ſchlotternden Knien und ging zum Telephon. Heinsberg ſah ihm zu, wußte was jetzt kommen mußte, und tat doch nichts, um zu fliehen. Wie dunkle, ſchwere Schatten legte ſichs auf ſein Den⸗ ken. Er kam wohl erſt wieder richtig zur Beſinnung, als er vor dem Unterſuchungsrichter ſtand. Locken am Tag und am Abend ä——— EK n ẽœ5Zũ?ꝛõ32 322410 f photo fülm- d. Bildberichte M Die neuen Dauerwellen⸗Verfahren geſtatten jeder Frau eine gepflegte anmutige Friſur, die ihre Geſamterſcheinung günſtig beeinflußt. I dig eri Honuudbi, Seluiiss, bib VVV 25 — 2 2. he, Zum Kampf i. dem Verderb Einkoch-Apporete Einkoch-Glaser und sämtliche Zubehörteile In Tafel- und Kaffee-. zelgen wir viele Form und Dekore Porzellanhaus E 1. 8 Insertion, lie freibende Kraft, die immer wieder 2 45 7H i c. . Sport⸗Vorſchau Leichkathletik⸗Meiſterſchaften im Olympiaſtadion Großer Aukopreis von Deulſchland— Ringer-⸗Mannſchafks⸗ Meiſterſchaft Obwohl das kommende Sportwochenende eine ganze Reihe großer Veranſtaltungen aufweiſt, drücken ihm die Meiſterſchaften der Leichtathleten den Stempel auf. Deutſchlands beſte Vertreter und Vertreterinnen auf dieſem Gebiet, 700 an der Zahl, kämpfen um die 27 olympiſchen Titel(ausgenommen die Staffeln und Mehrkämpfe, die be⸗ reits 14 Tage vorher in Frankfurt a. M. entſchieden wur⸗ den). Mit zwei Ausnahmen ſind alle Titelverteidiger am Start— Heyn(München) 3000 ⸗m⸗Hindernis und Speer⸗ wurf⸗Olympiaſiegerin Tilly Fleiſcher fehlen. Es iſt ſchon ſo, das Berliner Olympia⸗Stadion wird am Samstag und Sonntag wahre Großkämpfe erleben. Ueberaus geſpannt iſt man in dem auserleſenen Feld unſerer Beſten auf das Abſchneiden der Nachwuchs⸗Athleten, die ſich bei den Mei⸗ ſterſchaften in den Gauen in den Vordergrund geſchoben haben.— Gleichzeitig mit den Titelkämpfen in Berlin wer⸗ den in Bonn die Meiſterſchaften der Geher als Einzel⸗ und Mannſchaftswettbewerbe entſchieden. 80 Meldungen lie⸗ gen aus den Gauen für dieſe 50⸗Em⸗Prüfung vor. Der Davispokal, der durch Frankreich und England zehn Jahre in Europa war, wird nach Lage der Dinge wohl wieder über den gro⸗ ßen Teich entführt werden. Englands Vertreter Auſtin und Hare in den Einzel und Tuckey⸗Wilde im Doppel dürf⸗ ten dem Interzonenſieger, deſſen Aufgebot nach dem ſchwa⸗ chen Abſchneiden von Grant wohl wieder aus Budge, Par- ter und Budge⸗Mako beſtehen wird, nicht gewachſen fein. Im Schwimmen ſteht Deutſchlands erfolgreiche Na⸗ . vor einer neuen internationalen Kraft⸗ probe. Im Londoner Wembley ⸗Skadion eht es gegen England. Nach den gepßen Erfolgen über Frankreich und Ungarn beſteht gar kein Zweifel darüber, daß Deutſchland nicht auch dieſen erſten Länderkampf ge⸗ en England erfolgreich beſchließt.— Der Gau Südweſt führt ſeine Titelkämpfe im neuen Schwimmſtadion zu Hep⸗ penheim durch.— Nikar heidelberg ſpielt in Schriesheim gegen die Waſſerballſieben von Wiking Chemnitz. Im Pferdeſport ſind für das Wochenende Galopp⸗ rennen in München-⸗Riem(Sa), Karlshorſt, Halle, Düſſel⸗ dorf und München⸗Riem jeweils am Sonntag vorgeſehen. Im Ringen gehen die Kämpfe zur deutſchen Mann⸗ ſchafts⸗Meiſterſchaft allmählich ihrem Ende entgegen. Am Samstag ſteigt in Stuttgart der erſte Kampf der Schluß⸗ runde zwiſchen KV 95 Stuttgart und Siegfried Ludwigs⸗ hafen. Nach den bisherigen Erfolgen beider Mannſchaften geſehen, müßten ſich die Pfälzer in dieſem Kampf behaup⸗ ten und auch den Titel erringen. Die Kanuten treten im Gegenſatz zu den Ruderern, die in Deutſchland an dieſem Wochenende keine Regatta aufziehen und ſich mit vier Vereinen— Regensburger RV, Paſſauer RV, Mün⸗ chener RC und Ulmer RC Donau— an der öſterreichiſchen Veranſtaltung in Velden beteiligen, diesmal ſtärker auf den Plan. Sie veranſtalten in Berlin⸗Tegel eine inter⸗ nationale Regatta, in Duisburg die weſtdeutſche Kurzſtrek⸗ kenregatta und in Starnberg die bayriſche Gaumeiſter⸗ ſchaftsregatta. Im Flugſport wird acht Tage nach der„Internatio- nalen Rhön“ auf der Waſſerkuppe der nationale Rhön⸗Segelflug⸗Weltbewerb eingeleitet. Dieſe 18. Veranſtaltung ſieht insgeſamt 60 Segelflugzeuge im Wettbewerb, die ſich auf die Gruppen des NScK, Luftwaffe und Lufthanſa erſtrecken.— In Zürich wird eine internationale Motorflugſport⸗Veranſtal⸗ tung aufgezogen, zu der vom Deutſchen Aero⸗Club nicht weniger als 36 Flugzeuge des NSF und der Luftwaffe genannt wurden. Deutſcherſeſks ſtarken u. a. Generalmaſor Üdet, Major Seidemann, Willi Stör, Gerd Achgelis und Lieſel Bach. Im Motorſport wird am Sonntag als „Grand⸗Prix⸗Rennen der „Große Preis von Deutſchland“ zum zehntenmal veranſtaltet, und zwar auf dem Nürburg⸗ ring. Dieſes 10. Rennen erhält ſeine beſondere Bedeutung dadurch, daß der Führer und Reichskanzler einen Ehren⸗ preis geſtiftet hat. Die Anziehungskraft iſt demgemäß groß. Nicht weniger als 26 Fahrer bewerben ſich um dieſen Preis, nämlich zehn deutſche und 16 Ausländer. Auto⸗Union ſchickt Roſemeyer, Stuck, von Delius, Haſſe und Müller ins Ren⸗ nen, Mercedes-Benz Caracciola, von Brauchitſch, Lang Seaman und Kautz.— Auf der bekannten Rundſtrecke von Francorchamps folgt auf den„Großen Autopreis von Bel⸗ gien“ am Sonntag der„Große Motorradpreis“, an dem ſich deutſcherſeits ein ſtarkes Aufgebot von DW beteiligt. 5 Im Radſport wird die große Radrundfahrt durch Frankreich am Wochen⸗ ende mit den beiden Etappen Rennes Caen und Caen— Paris beendet. Die deutſchen Amateure haben Startgele⸗ genheit bez, Rund um Nürnberg, Großen Preis der Wein⸗ 185 und Saxoniapreis.— Die Bahnamateure dagegen treiten in Buchum am Sonntag um die Titel im 1000 ⸗m⸗ Malfahren, 2000-m⸗Zweiſitzerfahren und 4⸗km⸗Verfolgungs. rennen. Weitere Bahnrennen werden in Berlin, Krefeld und Amſterdam ſowie Zürich gefahren. Unter„Verſchiedenes“ ſeien das DRL⸗Frauenfeſt in Stuttgart, die SA⸗Ausſcheidungskämpfe der Gruppe Kurpfalz in Mannheim, das Mitropapokal⸗Vorſchlußrun⸗ denſpiel Ferencvaros Budapeſt— Auſtria Wien und der i Deutſchland— Belgien in Düſſeldorf erwähnt. nächſtes Drei Mann unter zehn Minuten Haupktrainingstag auf dem Nürburgring Der Freitag war der e ee zum„Zehnten Großen Preis von Deutſchland“, Obwohl beim Rennen ſelbſt, das über 22 Runden(gleich 501 km) führen wird, nicht in erſter Linie die Rekordrunden ausſchlaggebend ſein werden, iſt man ſich in Fachkreiſen darüber klar, daß bei der zu erwartenden Gleichwertigkeit der deutſchen Wagen und ihrer Spitzenfahrer Runden unter der Zehnminuten⸗ renze notfalls wiederholt gedreht werden müſſen, um die Gpitenſtellung zu erlangen. So nahm es denn nicht wun⸗ der, daß außer Bernd Roſemeyer(Auto⸗Union) noch die beiden iich ehr schnell r Hermann Lang und Manfred v. Brauchitſch ſehr ſchnell wurden. Ganz beſonders Lang trai⸗ nierte am Freitag ſehr tüchtig und er fuhr mehrere Run⸗ den unter 9:55 Minuten, die beſte mit 9:52,2(gleich 138,7 Stdkm.) Manfred von Brauchitſch kam nach einer ſchnellen Startrunde auf 9:55,1(gleich 137,9 Stdkm.) Schnellſter Fahrer des Tages war aber auch diesmal wieder Europa⸗ meiſter Bernd Roſemeyer, der auf 9:50,2(gleich 139 Stdkm.) kam. Carracciola, der von den übrigen deutſchen Fahrern mit 10:40(gleich 135,9 Stdkm.) ſchnellſter Mann war, äußerte ſich ſehr zuverſichtlich über die Verfaſſung ſeines Wagens. Richard Seaman(Mercedes⸗Benz) kam auf 10:12, (134 Stdkm.) und der junge H. P. Müller(Auto⸗Union) fuhr 10:13,4, während Kautz(Mercedes-Benz) 10:15,3 er⸗ reichte und von Delius(Auto⸗Union) 10:18,2 Min. drehte. Noch nicht ganz zufrieden mit ſeinem Wagen ſchien Hans Stuck zu ſein. a. Großes Intereſſe brachte man natürlich den vier von der Scuderia Ferrari geſtellten Alfas entgegen, die von Nuvo⸗ lari, Dr. Farina, Marinoni und Belmonde geſteuert wer⸗ den ſollen, während von dem Amerikaner Joel Thorne, dem Sechſten aus dem Vanderbilt⸗Pokal⸗Rennen, noch nichts zu ſehen war. Nuvolari drückte ſeine Rundenzeit verhältnis⸗ mäßig leicht auf 10:08,4(gleich 134,8 Stdkm.) Weit lang⸗ ſamer waren die übrigen gemeldeten Fahrer auf Alfa Ro⸗ meo und Maſerati. Erſt Jagd, dann Bummeltempo Große Leiſtungen unſerer„Tour“⸗Fahrer Außerordentlich groß waren die Anforderungen, die ah die Teilnehmer der Frankreich-Radrundfahrt auf der 18. Etappe von La Rochelle nach Rennes über 253 km geſtell wurden. Zu der Uebermüdung die ſich jetzt doch bei jedem einzelnen Fahrer bemerkbar macht, geſellte ſich am Freitag eine faſt unerträgliche Hitze Beſonders ſtark machte den „Giganten“ aber die Staubplage zu ſchaffen. Auch die 18. Tagesſtrecke war unterteilt. Zuerſt wurde mannſchaftsweiſe geſtartet und dann das zweite Stück in Maſſenſtarts durchgeführt. Im Ziel der erſten Teilſtrec kam Lapebie in 1:59,16 Stunden als Erſter ein, kurz ge⸗ folgt von Marcaillou, Chocque, Tanneveau. Martano führ die italieniſch⸗holländiſche Gruppe mit Vieini, van Schendel Camuſſo, Romanati in 1:59,21 ins Ziel, während Gamarz den elften Platz in 1:59,42 belegte. Mit 1:59,50 führte Erich Bautz als Zwölfter die geſamte deutſche Mannſchaft mf Weckerling, Wengler, Hauswald, Thierbach, Geyer und Wendel über das Zielband. Die Rieſenanſtrengungen dieſer Tei ma ten ſich dann aber auf dem zweiten Teilſtück von La Rog über Nantes nach Rennes mit 172 km ſtark bemerkbar Müde zogen die Fahrer dahin Erſt auf den letzten Kilome⸗ tern flitzte Chocque dahin, holte ſich 6 Sekunden Vorſprung und gewann die Etappe in 6:06,14 Stunden. Aus dem Ru del heraus ſetzte 1115 rechaut in 6:06,20 an die Spitze vor Puppo, Cloarec und Braeckeveldt, während 39 Fahrer auf den ſechſten Platz geſetzt wurden. Alle Deutſchen ſchriebeg ſich hier gleichfalls ein. Lediglich Laurent wurde mit 606,30 auf den 45. Rang geſetzt. 5 In der Geſamtwertung führt Lapebie weiterhin vo Vicini und Camuſſo und als beſter Deutſcher ſteht Bau an achter Stelle, nachdem Gallien und Frechaut ſchon tagt zuvor von dem Deutſchen überholt worden waren. Sport in Kürze Weltmeiſterſchaft im Damen⸗Schachſpiel Wien, 24. Juli. Im Grandhotel Panhans auf dem Sem⸗ mering behauptete Vera Menſchik im Kampf um die Da⸗ men⸗Schachweltmeiſterſchaft ihren Titel gegen Deutſchlandz Meiſterin Sonja Graf. Die überaus ſicher ſpielende Wel meiſterin Menſchik entſchied den Kampf bereits in der 12 Partie und ſiegte in der 16. mit 11½ zu 4½ Punkten. Vera Menſchik hat neun Siege aufzuweiſen; die Herausforderſ gewann nur zwei Partien. Der Italiener Marzi wurde in Paris Weltmeiſter im Florett⸗Einzelfechten. Mit ſieben Siegen belegte er vor den Franzoſen E. Gardere, Lemoine und A. Gardere den er ſten Platz. Deutſche Fechter waren an den Schlußkämpfen 2 nicht mehr beteiligt. f Bei den Mailänder Radrennen kam im Fliegerkampf Weltmeiſter Scherens(Belgien) wieder vor unſerem Mei ſter Richter ein. Im Geſamtergebnis ſiegte der Belgier mi 7,2 Punkten vor Richter(4,3) und Gerardin(J). Berufsboxkämpfe in Stuttgart ſind zum 4. September vorgeſehen. Den Hauptkampf werden Erwin Klein(Solin⸗ gen) und der Wiener Heinz Lazek beſtreiten. Die übrigen Paarungen lauten: Bielſky(Solingen)—Tafelmaier(Stütt⸗ gart); Remſcheid(Solingen)— Rothenberger(Stuttgarh; Hölz(Stuttgart)— Maier(Singen). Godfrey Brown, der ausgezeichnete engliſche 400⸗m⸗ Läufer, wurde in Hamilton von dem kanadiſchen Olympia⸗ kämpfer Loaring in einem 440⸗Yard⸗Lauf in 48,8 Sekun⸗ den geſchlagen. Das war die erſte Niederlage Browns ſeit den Olympiſchen Spielen. JForkung-Düſſeldorf eröffnet die neue Fußball⸗Spielzeil mit einem Treffen gegen Olympique Lille, das am 15. Auguſt in Lille ausgetragen wird. Unſere Waſſerballſpieler werden in der erſten Septem; berhälfte wahrſcheinlich auch noch einen Länderkampf gegen Italien austragen, der in München ſtattfinden ſoll. Die Italiener ſtarten anſchließend noch in einigen anderen deutſchen Städten. Empfehle: Waffelbruch, Weizenkeime Mehl zum füttern Maisfuttermehl Leinkuchenmehl, Haferflocken Kartoffelflocken, Dorſchmehl Tr. Weck, tr. Brötchen Biertreber, Emulſion Leinſaat, Viehſalz. Bin Käufer für Kontingents⸗Getreide aller Art. Biete vorteilhaften Umtauſch. Mex Schmich. Hallbare durken die weder anlaufen noch weich werden, erzielen Sie durch meinen Gewürzeſſig. Er gibt einen würzigen, pikanten Geſchmack und braucht vorher nicht gekocht zu werden. Liter 32 Pfg. Gurkengewürz Paket 10 Pfg. Georg Röser. uNsER liefert in jeder Art und Größe schnellstens Druckerei des Neckar-Bote. Wird ein Ereignis! 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