„ die an; der 18, 1. geſtellſ ei jedem Freitag chte den t wurde Stück iy eilſtrecke kurz ge. o führt Schendel, Gamarz rte Erich aft mi er und d ma a Rog, merkbar Kiloms, rſprung hem Ru⸗ bitze voß prer auf ſchrieben t 606,50 hin vo a on tage — m Sem⸗ die Da⸗ ſchlandz e Well⸗ der 12 n. Verg fordern iſter im vor den 92 er. ämpfen erkampf m Mei ier mil ptembet (Solin⸗ übrigen (Stutt⸗ ittgarthz 400⸗m⸗ un Sekun⸗ ns ſeit spielzeit am 15. Septem⸗ Fgegen ll. Die anderen —— Sakkos 11³⁰ ee eee Week ere mere e ee Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, un der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Unzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und uzeigenblatt für Mannh Seckenheim und mgebung. 1 Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprülchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 37. Jahrgang Montag, den 26. Juli 1937 Nr. 171 Aeber Sonntag : Der Jührer und Reichskanzler hat der jugoſlawiſchen Regierung zum Ableben des Oberhauptes der Serbiſch⸗Or⸗ thodoxen Kirche ſein Beileid übermitteln laſſen. 1: Der franzöſiſche Botſchafter hat im Auswärtigen Amt die von der deulſchen Preſſe veröffentlichten Nachrichken über eine Verſendung von Fremdenlegionären nach Spanien Ver⸗ wahrung eingelegt. 25: Eine neue ſpaniſche Nationalregierung ſoll den„Tech ⸗ niſchen Ausſchuß' erſetzen; zum Miniſterpräſidenken iſt Gene⸗ ral Graf Jordana auserſehen. -: Den nationalen Truppen gelang es, Bruneke einzu⸗ nehmen; auf beiden Seiten war ungeheuer viel Material eingeſetzt worden. 22: Der ſapaniſche Reichstag trat im Beiſein des Kaiſers 1 der Kaiſer forderk zuſätzliche Mittel zur Beſtrei⸗ ung des Nordching⸗ Konflikts. : Auf dem Amur wurde ein mandſchuriſches Schiff un⸗ weit Heiho von ſowjetruſſiſchen Truppen beſchoſſen und be⸗ ſchlagnahmt. : Vor 300 000 Zuſchauern ſiegte Rudolf Caracciola Mercedes⸗Benz) im Nürburg⸗Rennen um den 10. Großen ukomobilpreis von Deutſchland. Der Bergban im Pierjahresplan Anordnung Görings zur Erſchließung von Mineralien. Berlin, 26. Juli. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterpräſi⸗ 1 5 Generaloberſt Göring, hat folgende Anordnung erlaſ⸗ en: Paragraph 1. Bergbauberechtigte können zum Zwecke des Aufſchluſſes und Abbaues von Mineralien zuſammenge⸗ ſchloſſen werden. Paragraph 2. Der Zuſammenſchluß kann in der Form erfolgen, daß den Bergbauberechtigten gegen Einbringung von Bergbauberechtigungen und Mutungen Beteiligungen an einer Geſellſchaft, die den Aufſchluß und den Abbau der Mineralien übernimmt, gewährt werden. Das Reich kann ſich an der Geſellſchaft beteiligen. Seine Beteiligung braucht nicht in der Einbringung von Bergbauberechtigungen und Mu⸗ tungen zu beſtehen. Das Reich kann ſich auch durch eine von ihm beherrſchte Geſellſchaft beteiligen. Die Bergbauberechti⸗ 5 gehen einſchließlich der Bergwerksbeſtandteile auf die eſellſchaft über. Paragraph 3. Die Rechtsform des Zuſammenſchluſſes und die Richtlinien für die Satzungen der Mitglieder be⸗ timmt der Beauftragte für den Vierjahresplan. Falls die itglieder über die Höhe der Anteile nicht einig werden, ent⸗ ſcheidet der Beauftragte für den Vierjahresplan. Paragraph 4. Zu den Mineralien im Sinne dieſer Be⸗ ae gehören die nach dem geltenden Recht verlei⸗ ungsfähigen Mineralien mit Ausnahme von Steinkohle, raunkohle, Steinſalz ſowie der Kali⸗, Magneſia⸗ und Bor⸗ alze, nebſt den mit dieſen Salzen auf der nämlichen Lager⸗ läche vorkommenden Salz- und Solquellen. Paragraph 5. Der Geſellſchaft kann die Errichtung und der Betrieb von Aufbereitungs⸗ und Verhüttungsanlagen 5 Beteiligung an anderen Körperſchaften geſtattet werden. Reichswerke AG. für Erzbergbau und Eiſenhütten„Hermann Göring“ gegründet. Der Beauftragte für den Vierfahresplan, Miniſterprä⸗ ſident Generaloberſt Göring, ſprach vor Vertretern der eiſen⸗ ſchaffenden und verbrauchenden Induſtrie, des Eiſenhandels, der Bauwirtſchaft u. a. über Maßnahmen und Verpflichtun⸗ gen, die künftig für die Eiſenwirtſchaft gelten. Im Laufe der Sitzung teilte Generaloberſt Göring mit, daß er eine Ge⸗ ſellſchaft ins Leben gerufen habe, die unter Führung des Reiches die Aufgabe hat, die Eiſenerzvorräte des deutſchen Bodens in nationalwirtſchaftlich notwendigem Ausmaß zu erſchließen und auszunutzen. Die Geſellſchaft führt den Namen Reichswerke für Erzbergbau und Eiſenhütten„Hermann Göring“. Sie hat ihren Sitz in Berlig. Den Aufſichtsrat bilden: Staatsſekretät Körner als Vorſitzender, Direktor Dr. Voß, Deutſche Reviſions⸗ und Treuhand⸗A., als ſtellvertre⸗ tender Vorſitzender, der Generalſachverſtändige Ing. W. Kepp⸗ ler, Miniſterialdirigent Naſſe, Reichsfinanzminiſterium, Mini⸗ ſterpräſident Klagges, Braunſchweig, Präſident Lange, Ber⸗ lin, Generaldirektor Röhnert, Lüdenſcheid. Von der Geſell⸗ ſchaft werden zuerſt Werke im Bereich der Erzvorkommen im Salzgitter⸗Gebiet, in Baden und in Franken errichtet. Schritt des franzöſiſchen Botſchafters Berlin, 25. Juli. Der franzöſiſche Botſchafter Francois, Poncet hat ſich am Freitagabend in das Auswärtige Amt begeben und gegen die in der deutſchen Preſſe veröffentlichte Nachricht Verwahrung eingelegt, wonach ein Kontingent Sol⸗ daten und Offiziere der franzöſiſchen Fremdenlegion nach Spanien geſchickt worden wäre. Er hat außerdem das Dementi wiederholt, das ſofort in dieſem Zuſammenhang von der fran⸗ zöſiſchen Regierung veröffentlicht worden war. Von deut⸗ ſcher Seite wurde dem franzöſiſchen Botſchafter hierbei u. a. vor Augen geführt, in welchem Umfang der franzöſiſche Nach⸗ richtendienſt gerade in letzter Zeit immer wieder unrichtige, die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen vergiftende Meldungen über Deutſchland verbreitet. Realität und Fiktionen Der Mailänder„Popolo d'Italia“ wendet ſich in einem offenſichtlich von maßgebender politiſcher Seite ſtammenden Leitaufſatz mit der Ueberſchrift„Die Reali⸗ tät und die Fiktionen“ gegen die falſchen Vorſtellungen Fiktionen), durch welche Europa insbeſondere in der Nachkriegszeit regiert und verwirrt worden ſei. Eine ſolche Fiktion ſei beiſpielsweiſe der Gedanke der Kriegsrepara⸗ tionen geweſen. Die anfangs geforderte aſtronomiſche Ziffer von 1000 Milliarden ſei mit der Zeit zwar zuſam⸗ mengeſchrumpft, aber viele Jahre habe man fortgeſetzt mit dieſer Wahnvorſtellung(Fiktion) geſpielt, die erſt heute endgültig begraben ſcheine. Während die Fiktion der Re⸗ parationen aus der Welt geſchafft worden ſei, blieb jene der interallierten Schulden beſtehen. Man bilde ſich weiter ein, daß dieſe Schulden eines Tages gezahlt werden wür⸗ den, obwohl jeder wiſſe, daß dies materiell und vor allem moraliſch unmöglich ſei. Das Organ, welches das Syſtem der Fiktionen ſchaffe, züchte, ausdehne und verteidige, ſei der Völkerbund. Auch deſſen Univerſalität ſei eine Falſchvorſtellung, weil zahl⸗ reiche und mächtige Staaten nicht in ihm vertreten ſeien. Im Völkerbund ſei der Grundſatz der Gleichheit der Mit⸗ gliedſtaaten ebenfalls eine Fiktion. Wenn man in den Genfer Räumen von dieſer Gleichheit ſpreche, alſo die Stimme Großbritanniens jener Liberias gleichſetze, dann beginne alles zu lachen. Die Maſchinerie werde tatſächlich von dem Sekretariat, das heißt, von den drei Völkerbunds⸗ großmächten Frankreich, England und Sowjetrußland, ge⸗ leitet. Die höchſte Fehlvorſtellung ſei der Pazifismus des Völkerbundes. Zwei brennende gegenwärtige Trugideen verwickelten die europäiſche Lage: 1. die Fiktion, daß man die voll⸗ endete Tatſache der Eroberung des afrikaniſchen Impe⸗ riums durch Italien nicht anerkenne und 2. die nicht min⸗ der wichtige Frage der Verweigerung der Rechte einer kriegführenden Macht für Franco, eine Frage, die man un⸗ bedingt mit der Frage der Freiwilligen verknüpfen wolle. Dieſe Vorſtellung verwirre die Dinge, während die An⸗ erkennung Francos auf radikale Weiſe eine Vereinfachung ſchaffen würde. Die Verweigerung der Rechte Kriegführen⸗ der für General Franco, der ein Heer beſitze, der zwölf Monate kämpfe, der zwei Drittel Spaniens und die ge⸗ ſamten Kolonien Spaniens beherrſche, der hinter ſich 14 von 22 Millionen Spaniern habe, ſei ſo unſinnig, daß ſich ſelbſt Eden kürzlich dagegen aufgelehnt habe. Indeſſen gebe man vor, daß Franco nur ein„aufrühreriſcher“ Ge⸗ neral ſei und daß die wahre„Regierung“ Spaniens jene von Valencia ſei, die ja tatſächlich von Moskau aus regiert werde. Die Politik müſſe realiſtiſch ſein und den Problemen gegenübertreten, wie ſie ſich darſtellten. Eines Tages werde das Kartenhaus der Irrealitäten und Sophiſtereien gegenüber den wirklichen Tatſuchen zuſammenbrechen. Fragebogen ſtatt Verhandlungen Das neue Verfahren in der Nichteinmiſchungsfrage. Nachdem es ſich als unmöglich erwieſen hat, eine Uebereinſtimmung der Mächte über die Reihenfolge bei der Prüfung der engliſchen Spanienvorſchläge herbeizu⸗ führen— Italien, Deutſchland und Portugal wollen die Fragen„Landkontrolle“ und„Anerkennung Kriegführen⸗ derrechte“ vor der„Zurückziehung der Freiwilligen“ er⸗ örtern, während England, Frankreich und Sowjetrußland die umgekehrte Beratungsfolge wünſchen—, hat die eng⸗ liſche Regierung einen neuen Einigungsverſuch unter⸗ nommen. Wie aus den Mitteilungen der Pariſer und Londoner Preſſe hervorgeht, ſoll ein Fragebogen an die intereſſierten Mächte verſandt werden, auf dem die Mitglieder des Nichteinmiſchungsausſchuſſes zu allen Vorſchlägen des eng⸗ liſchen Kompromißplanes Stellung nehmen ſollen. Die Antwort müſſe innerhalb einer kurz bemeſſenen Friſt— die Pariſer Preſſe ſpricht von drei bis vier Tagen— er⸗ folgen. Der„Petit Pariſien“ will wiſſen, daß im Gegen⸗ ſatz zu dem engliſchen Kompromißplan dieſer Fragebogen jetzt alle Länder in die Notwendigkeit verſetzen werde, ganz klar mit Ja oder Nein auf die Fragen zu antworten, um ſomit ihre volle Verantwortung zu übernehmen. Die eng⸗ liſche Regierung hoffe, durch dieſes neue Verfahren weniger ausweichende Antworten zu erhalten, als man ſie bisher im Londoner Ausſchuß und in Sonderbeſprechungen er⸗ halten habe, Es ſei unerläßlich, aus dem Engpaß heraus⸗ 1 und an den Grundgehalt der Fragen heranzu⸗ gehen. Die franzöſiſche Regierung, ſo glaubt das„Oeuvre“ zu wiſſen, werde den Kompromißvorſchlag des Londoner Ausſchuſſes annehmen, aber nur unter der Bedingung, daß die Dinge nicht noch länger hingezogen würden, was der Fall ſein könnte, wenn nicht der nächſte Mittwoch als Friſt geſetzt wäre. Die Londoner Preſſe beurteilt die Lage in der Nicht⸗ einmiſchungsfrage immer noch peſſimiſtiſch und erblickt in der Verſendung des Fragebogens einen letzten Ver⸗ mittlungsverſuch der engliſchen Regierung. Dar⸗ über hinaus deutet der diplomatiſche Reuterkorreſpondent an, daß die britiſche Regierung ſich unter Umſtänden ver⸗ anlaßt ſehe, ihre Vorſchläge zurückzuziehen und eine neue Stellungnahme gegenüber der Nichteinmiſchung einzu⸗ nehmen. 5 f 8 rungen mitgeteilt würden. Rieſenverkehr an der Pyrenäengrenze Inzwiſchen läßt Frankreich den Valencia⸗Bolſche⸗ wiſten ſeine Hilfe in weiteſtgehendem Maße angedeihen. Wie die Pariſer„Action Frangaiſe“ mitteilt, gehen ohne Unterbrechung Waffen, Munition und Freiwillige nach Spanien. Weiter weiß das Blatt zu berichten, daß die ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſten ſeit der Aufhebung der bisher von Deutſchland und Italien an ihren Küſten ausgeübten Schiffskontrolle rieſige Erleichterungen für ihre Verſorgung genöſſen. Epaniſche Nationalregierung General Jordana zum Miniſterpräſidenten auserſehen. St. Jean de Luz, 26. Juli. Augenblicklich wird eine neue ſpaniſche Nationalregierung, die den„techniſchen Ausſchuß“ erſetzen ſoll, gebildet. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, iſt General Graf Jordana, der Vorſitzende des techniſchen Ausſchuſſes, zum Miniſterpräſiden⸗ ten auserſehen. Als Innenminiſter nennt man General Martinez Anido, der dieſen Poſten ſchon in der Regierung Primo de Riveras bekleidet hatte. Ferner werden genannt, ohne daß die Vertei⸗ lung der Poſten aber ſchon ganz ſicher iſt: der bekannte Dich⸗ ter Peman als Propagandaminiſter und Graf Guadalhorce, der unter Primo de Rivera Miniſter für öffentliche Arbeiten war, für den gleichen Poſten. Das Außenminiſterium ſoll Joſe Yanguas Meſſia, dem Außenminiſter Primo de Riveras, oder Sangroniz, dem Chef des diplomatiſchen Kabinetts der Nationalregierung, unterſtellt werden. Queipo de Llano oder Nicolas Franco, der Bruder des Staatschefs General Franco, ſind für den Poſten des Kriegsminiſteriums vorgeſehen. um den Poſten des Finanzminiſters bewerben ſich Ventos, ein langjähriger Vertrauensmann des Finanzpolitikers Cambo, Chapaprieta, der als Finanzreformer bekannt iſt, und Amado, dem jetzt ſchon die Leitung der Finanzen der nationalen Re⸗ gierung anvertraut iſt. 1 5 Weltwiriſchaftliche Neuordnung König Leopold empfiehlt Schaffung eines Studienorgans. Der belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland wird die erſten Ergebniſſe ſeiner Unterſuchung der welt⸗ wirtſchaftlichen Lage, die er im Auftrage Englands und Frankreichs durchführt und die ihn bereits nach London, Paris und Waſhington führte, demnächſt fixieren. Damit iſt der erſte Abſchnitt der Miſſion van Zeelands beendet. Die erſte Schlußfolgerung, die ſich aus dem bisheri⸗ gen Verlauf der Unterſuchung ergibt, wurde in einem Brief veröffentlicht, den König Leopold an den Miniſterpräſidenten van Zeeland gerichtet hat. In dieſem Brief regt König Leopold die Schaffung eines internatio- nalen wirtſchaftlichen Studienorgans an, das univerſellen, ſtändigen und unabhängigen Charakter haben und deſſen Aufgabe darin beſtehen ſoll, die Elemente einer weltwirt⸗ ſchaftlichen Organiſation und die ſtändige Anpaſſung die⸗ ſer Organiſation an den dauernden Wechſel der wirtſchaft⸗ lichen Faktoren zu ſtudieren. Dieſe Organiſation ſoll möglichſt unabhängig von nationalen Einflüſſen ſein. Es wird für wichtig gehalten, daß an dieſer Organiſation hervorragende Sach⸗ kenner auf dem Gebiete der Induſtrie, des Handels, der Landwirtſchaft, der Finanzen und der Arbeit beteiligt ſind, wobei ausdrücklich betont wird, daß dieſe Sachkenner auf Grund ihrer perſönlichen Eignung und nicht in Aus⸗ übung eines Mandats mitarbeiten ſollen. „Löſung der großen Probleme“ Ueber die Ziele und Aufgaben der in Ausſicht genom⸗ menen weltwirtſchaftlichen Neuordnung heißt es in dem Brief wörtlich: „Es iſt nicht möglich, durch die Senkung der Zollſchranken oder eine andere Teilmaßnahme der Unordnung, die den Frie⸗ den bedroht ein Ende zu bereiten. Wenn man wirklich den Krieg ausſchalten und die Menſchen zu friedlicheren Gefühlen zurückrufen will, müſſen wir den Mut haben, die wirtſchaft⸗ lichen Fragen in ihrer Allgemeinheit zu betrachten und den großen Problemen, die ſich drohend vor der ganzen Menſchheit erheben, eine Löſung zu geben: der Verteilung der Rohſtoffe, der Verteilung der Zahlungsmittel, der internationalen Verteilung der Arbeit, dem Gleichgewicht zwi⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Agrarländern uſw.“ Ueber die Schwierigkeiten, die die Verwirklichung die⸗ ſes Programms mit ſich bringe, mache er ſich, fährt der König in ſeinem Schreiben fort, keine Illuſionen. Er ſet aber überzeugt, daß der Augenblick günſtig ſei, um dieſen Verſuch zu unternehmen. Aeberraſchung in London Die geſamte Londoner Preſſe berichtet zum Teil ſehr ausführlich über den ofſenen Brief des Königs der Bel⸗ gier an den Miniſterpräſidenten van Zeeland.„Morning Poſt“ berichtet, daß die Anregung König Leopolds in London ſehr überraſcht habe. Das Intereſſe, das König Leopold den internationalen Problemen entgegenbringe, ſei jedoch bekannt, und es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ſeine Anregung in England mit Sympathie geprüft werde. Es liege wahrſcheinlich in der Abſicht des belgiſchen Königs, den Empfehlungen mehr Gewicht zu verleihen, die van Zeeland jetzt als Abſchluß ſeiner Wirtſchaftsbeſprechungen in Form eines Planes veröffentlichen werde. Man könne annehmen, daß die Ergebniſſe der verſchiedenen Informa⸗ 5 tionsreiſen van Zeelands in Kürze den anderen Regie⸗ — an . ee eee, eee e en 5 Rheinfahrt der Avantguardiſten Herzliche Begrüßung in Köln. Von Frankfurt kommend, wo ſie den Luftſchiffhafen Rhein-Main beſichtigt hatten, begaben ſich die 450 Avantguardiſten der italieniſchen Ballila nach Mainz. Auf der anſchließenden Rheinfahrt nach Köln erlebten ſie die herrliche Landſchaft des deutſchen Stromes mit den ehr⸗ würdigen Ruinen, den rebengeſchmückten Bergen und den reizenden Uferſtädtchen. Immer wieder konnte man von den italieniſchen Gäſten hören, welche ſtarken Eindrücke ihnen gerade dieſes Erlebnis vermittelte. Nachdem in Koblenz ein längerer Aufenthalt eingelegt worden war, traf der feſtlich geſchmückte Rheindampfer an ſeinem Ziel, der alten Hanſeſtadt Köln, ein. Trotz des Regens hatte ſich eine unüberſehbare Menſchenmenge am Rheinufer eingefunden, die mit den Ehrenformationen der HJ. und des BDM. den italieniſchen Avantguardiſten einen be⸗ geiſterten Empfang bereitete. Gemeinſam marſchierten die deutſche und die italieniſche Jugend durch die herzlich grüßenden Reihen der Kölner Bevölkerung zum Gür⸗ zenich, wo im großen Feſtſaal die Empfangsfeier ſtatt⸗ fand. Am Sonnabend erfolgte die Weiterfahrt zum Hauptlager der HJ. Mittelrhein in der ſchönen Eifelland⸗ ſchaft bei Nideggen, wo Stabsführer Hartmann Lauter⸗ bacher das offizielle Deutſchland⸗Lager der Opera Nazio⸗ nale Balilla feierlich eröffnete. Zehn Tage werden die italieniſchen Jungen hier das Lagerleben der deutſchen Hitler-Jugend aus eigener An⸗ ſchauung kennenlernen. Am Sonntag wohnten ſie einer Einladung des Korpsführers Hühnlein zum Nürburg⸗ Ring folgend als Zuſchauer dem Rennen um den Großen Preis von Deutſchland bei. Hingerichtet Sühne für niederträchtigen Landesverrat. e Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: ie vom Volksgerichtshof am 17. Februar d. J. wegen Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt ver⸗ urteilten Joſef Mich nia, 28 Jahre alt, und Paul Mati⸗ ſchek, 27 Jahre alt, ſind hingerichtet worden. 5 Michnia und Matiſchek, die Grenzbewohner waren, wurden eines Tages von einem ausländiſchen Grenzbeamten ange⸗ sprochen und durch Geldzuwendungen für den fremden Nachrichte udien ſt angeworben, deſſen Aus⸗ ſpähungsaufträge ſie mit größter Bereitwilligkeit ausführten. Nennmal innerhalb eines Vierteljahres trafen ſich beide mit ihren ausländiſchen Auftraggebern, um ihre Beobachtungen preiszugeben und neue Aufträge entgegenzunehmen. Ihre Handlungsweiſe war um ſo niederträchti ger und ſtaats gefährlicher, als ſie durch ihren Verrat der Di D 2 geplanten und vorbereiteten Truppenſtandorte und der Ver⸗ teidigungsmaßnahmen im Grenzgebiet das Fortſchreiten und die Wirkſamkeit des vom deutſchen Volk ſtürmiſch begrüßten Wiederaufbaues der deutſchen Wehrmacht gefährdeten. 75 12 4 4 2 D Nationalpolen im Kirchenrat tdeutſchungsmaßnahmen in Oſtoberſchleſien. Die angekündigte Entdeutſchung der oſtoberſchleſiſchen Uniierten Evangeliſchen Kirche iſt bereits in die Tat um⸗ geſetzt worden. Der ſchleſiſche Woiwode Dr. Grazynſki hat von den Vollmachten, die ihm das am 16. Juli vom ſchleſiſchen Sejm in allen drei Leſungen angenommmene Woiwodſchaftsgeſetz für die Organiſation der Uniierten Evangeliſchen Kirche in Oſtoberſchleſien einräumt, Ge⸗ brauch gemacht. Er hat den bisher aus vier Mitgliedern beſtehenden Landeskirchenrat entſprechend dem Geſetz um zwei Mitglieder erweitert. Gleichzeitig hat er zu Mitglie⸗ dern vier Nationalpolen ernannt, die die zwei neuen Sitze und die beiden Sitze der bisherigen reichsdeutſchen Mit⸗ glieder, die nach dem neuen Geſetz ausſcheiden müſſen, einnehmen. Durch dieſe Umgeſtaltung iſt das oberſte Organ der evangeliſchen Kirche Oſtoberſchleſiens, der zu 95 v. H. Deutſche angehören, mit einem Schlage entdeutſcht und damit die Poloniſierung der Kirche eingeleitet worden. Der neue Landeskirchenrat beſteht nunmehr aus vier Na⸗ tionalpolen und zwei deutſchen Mitgliedern ſowie einem deutſchen Vorſitzenden. Der Warſchauer Sejm hat die in ihrem Weſen anti⸗ deutſchen Geſetzentwürfe, die die Erweiterung der pol⸗ niſchen Agrarreform auf Oſtoberſchleſien, die Aufhebung des Fürſtlich Pleßſchen Fideikommiſſes, und die Einfüh⸗ rung der polniſchen Sprache als einzige Amtsſprache für Oſtoberſchleſien betreffen, in erſter Leſung beraten und an die Kommiſſion verwieſen. Die Macht des Sch a 3. Kapitel. „Wozu Sie noch immer leugnen, Herr Doktor Heins⸗ berg, iſt mir ſchleierhaft. Sie verbeſſern nichts dadurch, gar nichts. Und Sie verſcherzen ſich nur noch durch dieſes hart⸗ näckige Schweigen jedes mildernde Urteil. Ein Mann wie Sie weiß doch ohnehin, daß er ſo gut wie überführt iſt.“ Der Anterſuchungsrichter, ein älterer, grauhaariger Mann, war ehrlich erbittert, und dieſe ganze Erbitterung hatte in ſeinen Worten gelegen. Rudolf Heinsberg blickte ihn aus ſtolzen, finſteren Augen an. „So lange ich noch meinen Verſtand beiſammen habe werde ich niemals eine Tat eingeſtehen, die ich nicht be⸗ gangen habe,“ ſagte er ruhig. Der Füllfederhalter des Aelteren klopfte ungeduldig auf den Schreibtiſch. „Das— das iſt einfach unverſtändlich. Ich bin von Ihrer Schuld genau ſo feſt überzeugt, wie es alle anderen ſind,“ ſagte der Richter, und eine tiefe Falte grub ſich in ſeine Stirn. 8 Eine Weile ſah er in den Garten hinunter, wo die Pögel fröhlich zwitſcherten. Dann wandte er ſich an den Gefangenen. 5 „Beantworten Sie doch wenigſtens die eine Frage: Was trieb Sie nachts gegen zwei Uhr in das Haus des Pro⸗ feſſors Ahlhauſen? Sie werden doch zugeben müſſen, daß es eine ungewöhnliche Beſuchszeit it?? „Allerdings iſt die Zeit ungewöhnlich. Ich wurde ge⸗ rufen, wie ſchon oft genug in ſolchen Fällen. Wir Aerzte ſind nicht an die gewöhnliche Beſuchszeit gebunden.“ „Gewiß, das iſt auch viel zu bekannt, um hier noch er⸗ örtert zu werden. Rief Frau Ahlbauſe- Schweigen! ** 7* Die Hintergründe des Attentats Die Perſonalien des Täters feſtgeſtellt. Die Unterſuchung über das Attentat gegen Oberſt Koc iſt in Warſchau vorläufig abgeſchloſſen worden. Zur Weiterverfolgung der Angelegenheit hat der leitende Un⸗ terſuchungsrichter Warſchau verlaſſen, um in anderen Städten und auf dem Lande die Spuren des Verbrechens weiter zu verfolgen. Die Herausgabe einer amtlichen Ver⸗ lautbarung über die Ergebniſſe der Unterſuchung wird für die nächſten Tage angekündigt. 5 Es ſteht jetzt feſt, daß der Attentäter den Namen Bie⸗ ganek trug, 1908 in einer Ortſchaft bei Poſen geboren wurde und früher einer nationalradikalen Jugendorgani⸗ ſation angehört hat. Aus dieſem Grunde hatte ſich der Verdacht zuerſt auf die nationalradikale Organiſation ge⸗ lenkt, und tatſächlich ſind unmittelbar nach der Tat auch zahlreiche Verhaftungen in dieſen Kreiſen vorgenommen worden. Viel wahrſcheinlicher iſt, daß die für dieſes Attentat verantwortlichen Perſonen eine eigene poli⸗ tiſche Gruppe bildeten, wie ſie in Polen in großer Anzahl beſtehen. Meiſt gehören zu ihnen Perſonen, die den Ehrgeiz haben, auf eigene Fauſt Politik zu machen. Wie gefährlich das Treiben dieſer Kreiſe für die Sicherheit des Staates iſt, geht am beſten aus der Ge⸗ ſchichte der Attentate im wiedererſtandenen Polen hervor. Narutowicz, Polens erſter Staatspräſident, fiel 1922 von der Hand eines Mörders, 1934 folgte ihm der Innen⸗ miniſter Pieracki, deſſen Mörder niemals feſtgeſtellt wor⸗ den iſt, und wenig ſpäter der ebenſo wie Pieracki und Oberſt Koc betont national eingeſtellte Abgeordnete Holowko. 2 N er 5 12 8= 7 7 Harte Kämpfe vor Madrid Brunete genommen.— Ungeheurer Materialeinſatz auf beiden Seiten. Front von Madrid, 25. Juli. Am Samskag iſt der Kampf an der Front von Madrid, in deſſen Verlauf der Ork Bru⸗ nete von einer nalionalen Abteilung erobert wurde, mit einem unerhörten Aufwand an Truppen und Material ge führt worden. 12 nationale Bombenſtaffeln, begleitet von zahlreichen Jagdfliegern, erſchienen ſchon früh am Morgen über dem Kampfplatz und belegten die gegneriſchen Stellungen mit einem Bombardement, wie es im Laufe des ſpaniſchen Krie⸗ ges bisher noch keines gegeben hatte Unaufhörlich explodier⸗ ten Bomben und ohne Unterlaß feuerte die nationale Artil⸗ lerie in die feindlichen Linien Die von den Bomben aufge⸗ wühlte Erde ging in dichten Wolken auf und legte im Verein mit dem Rauch der Geſchütze einen dichten Nebelſchleier über die Landſchaft. Von den nationalen Jagdfliegern wurden ſieben rote Jagdflugzeuge abgeſchoſſen. Um 15 Uhr war der Ort Brunete im Beſitz der Natio⸗ nalen und auch ſeine Umgebung ſchon völlig vom Feind ge⸗ ſäubert. Die vom Gegner verlaſſenen Schützengräben und das Schlachtfeld ſind von Gefallenen überſät, Karawanen von Laſtkraftwagen mit Gefangenen ſind ſofort in das natio⸗ nale Hinterland abgeſchoben worden. Der Umfang des noch nicht geſichteten Kriegsmaterials ſcheint außerordentlich groß zu ſein. 8 gam Guadarrama Der bolſchewiſtiſche Widerſtand gebrochen. Nach einem Heeresbericht aus Salamanca haben die nationalſpaniſchen Truppen an der Nordoſtfront vor Madrid im Abſchnitt Brunete einen glänzenden Sieg an den Ufern des Guadarrama⸗Fluſſes errungen. Sie haben den feindlichen Widerſtand gebrochen, eine feind⸗ liche Schützengrabenlinie eingenommen, dem Gegner große Verluſte beigebracht und viel Kriegsmaterial er⸗ beutet. Zur Stunde, in der dieſer Bericht niedergeſchrie⸗ ben wurde, dauerte der Vormarſch weiter an. An der Front von Aragon haben die Truppen Francos im Abſchnitt von Albarraim einen Erkun⸗ dungsvorſtoß durchgeführt und ſind aus dem feindlichen Lager mit über 1500 Stück Vieh zurückgekehrt. Die bolſchewiſtiſchen Flieger haben ihre verbrecheriſche Gewohnheit, Städte des Hinterlandes zu bombardieren, fortgeſetzt und mit fünf Flugzeugen den Ort Caſeres bombardiert. Eine Anzahl Perſonen, in der Hauptſache Frauen und Kinder, wurde getötet. Die verbrecheriſche Tat zwingt die nationalen Flieger zu Gegenmaßnahmen. * 2 5 Kranzniederlegungen in Danzig Der Beſuch der Minenſuchboote. Am zweiten Tag des Beſuches der deutſchen Minen⸗ ſuchboote in Danzig begab ſich der Flottillenchef, Kor⸗ gettenkapitän Hagen, mit einer Abordnung der Be⸗ ſatzung in Begleitung des Generalkonſuls von Luckwald und des Vizepräſidenten des Danziger Senats, Huth, zum Garniſonfriedhof, wo er am Denkmal der Gefallenen des Kreuzers„Magdeburg“ einen Kranz niederlegte. Abord⸗ gungen des NS.⸗Marinebundes Gau Danzig hatten am Denkmal Aufſtellung genommen. Eine weitere Kranz⸗ aiederlegung erfolgte am Kriegerdenkmal am Eliſabeth⸗ Wall. Hier waren Abordnungen aller Gliederungen der Bewegung, der Schutzpolizei, des Soldatenbundes und des Kyffhäuſerbundes aufmarſchiert. Tagung des japaniſchen Reichstags Der Kaiſer fordert 70 Millionen Yen zur Beſtreitung der Koſten in Nordchina.: T okio, 26. Juli. ordentlie lichen P Di Die Kundgebung des E 6 Mittel ia⸗Konflikts zu bewil 7 70 Millionen Ven iſt bereits ausgearbeitet. Die Don Die japaniſche P Regierung trotz des auf Hoffnung aus, daß die rgewichts der außen⸗ 1 das von ihr ange⸗ ht vergeſſe. Die Durchführung haltsplans mit den geſteigerken orderungen der Wehrmacht wird erſt möglich ſein, wenn dieſer im Einklang mit der wirtſchaftlichen und ſozialen Kraft Japans ſteb⸗ Kurzmeldungen rtſetzung der engliſch⸗fran „Daily Te hef Gamelin im Septen ö Blatt vermutet, lin dieſe heit benutzen werde, am die Be⸗ J en mit den f den engliſchen Generälen, die er im Sommer 1934 erſtmalig aufgenommen hatte, fortzuſetzen, 1 Betriebsgemeinſchaft— Opfergemeinſchaft! Beim Kentern des Walfängers„Rau III“ ſind ſeinerzeit neun Betriebsangehö⸗ rige der Seebeck⸗Werft ertrunken. Für ihre Hinterbliebenen ha die Belegſchaft der Werft rund 3000 RM. geſammelt, Jedes Kind, das den Vater verloren hat, erhielt ein Sparkaſſenbuch⸗ Der Hauptanteil der geſammelten Summe aber wurde unter Berückſichtigung der beſonderen Vehältniſſe an die Hinterblle⸗ benen verteilt. Der Goldſchatz von Panama— ein Märchen? Die ſogar amtlich beſtätigte Entdeckung eines Goldſchatzes im Werte von drei Millionen Dollar hat plötzlich eine geheimnisvolle Wen⸗ dung genommen. Der zum Schutz des Goldes abgeſandte Po⸗ lizeichef teilte dem Präſidenten von Panama mit, daß der Franzoſe Vonſteck, einer der drei Finder, der die Polizei zur Fundſtelle geführt hatte, dort unerwartet Selbstmord begangen habe. Der zweite Finder, ein Amerikaner, hat auf Befragen . jede Kenntnis vom Schatze beſtritten. Der dritte Finder, an⸗ geblich ein Deutſcher namens Anton Hill, iſt ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Daufenbach(Eifel).(Floß mit Ausflüglery kippte umſ. Als ſich auf der Kyll bei Daufenbach etwg ein Dutzend Menſchen, darunter Frauen und Kinder, auf einem treibenden Floß vergnügten, kippte das Floß an einer tiefen Stelle um, und die zumeiſt des Schwimmens unkundigen Ausflügler fielen ins Waſſer. Nur dem mutigen Eingreifen der Mikglieder eines Sportvereins iſt es zu ver⸗ danken, daß ſämtliche Verunglückten gerettet wurden. Ein— älteres Mädchen aus Daufenbach verſchwand jedoch unter der Waſſeroberfläche und wäre zweifellos ertrunken, wenn nicht ein 16jähriger Junge unter Einſatz des eigenen Le bens einen Rettung verſuch unternommen hätte. Die Wie⸗ derbelebhnposverſuche waren von Erfolg. Schweres Autkobusunglück in Nordfrankreich. Paris, 26. Juli. Ein Autobus, der engliſche Ausflügler beförderte, iſt auf der Straße von Abbeville nach Boulogne in Nordfrankreich mit einem anderen Autobus, auf dem ſich eine Schar Kinder mit ihren Eltern befand, zuſammengeſto⸗ 1 5 Zunächſt wurden acht Tote und dreißig Verletzte feſtge⸗ tellt. Mit feſt aufeinandergepreßten Lippen ſtand Rudolf beinsberg da. Der Richter ſtand auf. 5 g „Sie wollen alſo nicht. Nun, ſo können wir es nicht ndern. Dieſes Schweigen iſt nur ein Beweis mehr dafür, aß Sie vorſichtig ſein wollen mit jedem Wort, weil irgend⸗ ines dapdn Sie verraten könnte. Es langt auch ohne Ihr zeſtändnis zu einem glatten Arteil.“ Der alte Beamte drückte auf den Klingelknopf, und ein aar Minuten ſpäter führten zwei Wachtmeiſter den Ge⸗ angenen wieder in ſeine Zelle. Bei dieſem Ergebnis des täglich wiederholten Verhör; plieb es. Und Rudolf Heinsberg ſprach auch nicht mit ſeinen Verteidiger. Was hätte es denn auch für einen Zweck ge habt? Ihm glaubte ja doch niemand. Plötzlich aber kam eine Ausſage, die die Schuld Rudol Heinsbergs doch nicht mehr ganz ſo klar hinſtellte. 5 5 Einige Studenten waren von einer nächtlichen Bierreiſt kuf dem Heimweg begriffen. Sie ulkten einander gerade dor dem Hauſe des Profeſſors fröhlich an, und einer rie blötzlich:„Seht mal, dort muß einer durchs Fenſter Reiß zus nehmen.“ And ſie ſahen einen Mann von der Verande des erſten Stockes ſich auf das Dach der Veranda des Erd⸗ zeſchoſſes herablaſſen, wo er verſchwand. Die Studenten hatten der Sache erſt kein Gewicht bei zelegt, Fröhlich dachten ſie, daß ſchon manchmal jemank hatte durch das Fenſter entweichen müſſen, wenn dicke Luf wurde. Aber der Erich Legler brachte die Sache an einen Bierabend der nächſten Tage aufs Tapet. Und er las lau, rus der Abendzeitung den Bericht der heutigen Bekannt gabe über den Stand der Dinge. Hans Brandt ſtand auf Sein hübſches Jungengeſicht war ganz ernſt. „Kinder, von unſerer Ausſage kann ein Menſchenleber abhängen. Doktor Heinsberg iſt noch im Mordzimmer ver haftet, worden, weil er ruhig dort ſtehen geblieben iſt, was der Diener und die Witwe des Toten ausſagten. Wer alſe war der Mann, der nachts gegen zwei Uhr auf ſo un⸗ zewöhnlichem Wege das Haus verließ? Ein Liebhaber kommt auch nicht mehr in Frage, obwohl wir das erſt dach⸗ ten, die Dienſtboten ſind alles ältere Leute, die ſchon jahre⸗ lang im Hauſe des Profeſſors ſind. Alſo? Jetzt mal ſchleu⸗ nigſt einer aufs Gericht. Ich werde ſelbſt gehen, aber du, Fellner, kannſt mich begleiten.“„ So kam es, daß Rudolf Heinsbergs Schuld nicht mehl einwandfrei beſtand, aber es gab eben doch noch genug Verdachtsmomente. 5 Er blieb in Haft. Währendeſſen ſuchte man nach Finger abdrücken und Fußſpuren des Mannes, den die Studenter geſehen hatten. Man fand jedoch nichts. Obendrein halb es in den letzten Tagen viel geregnet. Auf den Verandet hatte das Perſonal inzwiſchen den Staub fortgewiſcht. Es gab ſchon Leute, die leiſe lächelten. ö Doktor Heinsberg war Student geweſen, wenn er nu auch nicht gerade der Verbindung angehörte, die da nacht den Mann geſehen haben wollte. 1 Wollte! 9 Gut, daß es die jungen Männer nicht hörten, aber e war ſchon ſo, man lächelte auf verſchiedenen Seiten eit bißchen, Viele waren aber überzeugt, daß man den Falſcher N und der Richtige ſich inzwiſchen ins Fäuſtchel achte. 8 Die nach allen Seiten ſich erſtreckende Anterſuchung ergab, daß der Profeſſor keinen Feind gehabt. dem ö 9 95 der Grund gehabt hatte, ihm nach dem zu trachten. Eine Sache kam aber noch ans Licht bei dieſer eingehen den Anterſuchung. d Profeſſor Ahlhauſen war nach Zürich gerufen worden Die Sache war fingtert geweſen. Darum ſeine vorzeitigg Rückkehr, bei der er dann den Doktor Heinsberg in den 1 ſeiner Frau vorfand! Wer alſo konnte Grund ge⸗ abt haben, den Profeſſor fortzulocken? Doch nur der, det ungeniert in das Haus des Profeſſors kommen wollte? And das war eben— Rudolf Heinsberg! Der Ring ſchloß ſich wieder enger. a. Doch der Mann, der über die Veranda geſtiegen war? eeeeeeen rere eben Minen⸗ T, Kor⸗ a er Bes uckwald th, zum ien des Abord⸗ ten am Kranz⸗ ſabeth⸗ en der 2 ags s und ing der Juli. außer⸗ kaiſer⸗ ing deg Reichs⸗ ten des Bewil⸗ et. Die gebracht daß die außen⸗ r ange⸗ übrung eigerten wenn n Kraft beſpre⸗ Gene, rbſtma⸗ rmutet, hie Be⸗ die er uſetzen dentern ungehö⸗ len ha Jedes enbuch. unter erblie⸗ ſogar le von Wen⸗ te Po⸗ iß der ei zut langen fragen r, an- ver⸗ lery etwg el 5 an umens utigen u ver⸗ 1. Ein Unter wenn n Le⸗ Wie⸗ eee ee b ö 5 1 * ö 5 ure; 18 45 e eee Badiſche Chronik I Tauberbiſchofsheim.(Feuer durch Blitzſchlag.) Bei einem kurzen, aber heftigen Gewitter ſchlug der Blitz in die Scheuer des Bauern Johann Scheuermann in Schön⸗ feld ein und zündete. Die Scheuer wurde ein Raub der Flammen. Leider ſind beträchtliche Erntevorräte vernichtet worden. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Wer kann Angaben machen? () Karlsruhe. Am 10. Juli 1937 wurden am rechten Rheinufer zwiſchen Marlen und Kehl folgende Kleidungsſtücke aufgefunden: Dunkler Rock mit ſchmalen weißen Streifen, dunkelblauer von Hand geſtrickter Pullover mit Reißverſchluß, weiße, ſchmutzige Unterhoſe, weißer Leinenkragen, Größe 38, Selbſtbinder mit weißen, roten und ſchwarzen Streifen, ein Damentaſchentuch mit gelber Einfaſſung, ein weißes Herren⸗ taſchentuch mit hellblauer Umrandung, auf dem an einer Ecke H P eingeſtickt iſt, eine vernickelte Zigarettenmaſchine „Rapid“, ein kleiner ſchwarzer Geldbeutel mit zwei Koffer⸗ ſchlüſſeln und 3 Pfennig Inhalt, ein aufklappbarer Taſchen⸗ ſpiegel, zwei vergoldete Manſchettenknöpfe, ein weißer Kra⸗ genknopf, ein Fläſchchen Columbia franz. Fabrikat, ein gel⸗ ber Bleiſtift, ein Paar ſchwarze ungenagelte Halbſchuhe und ein Paar dünne braune Socken. Wer Angaben über die Her⸗ kunft dieſer Kleidungsſtücke machen kann, wird erſucht, dies der Kriminalpolizeiſtelle Karlsruhe— Vermißtenzentrale— mit⸗ zuteilen. Anfall beim Autobahnbau. () Karlsruhe. Ein 27jähriger lediger Hilfsarbeiter aus Ettlingen erlitt beim Reichsautobahnbau Durlacher Wald bei Rüppurr dadurch einen Anfall, daß ihm beim Umkippen eines vollen Rollwagens der Kipphebel am Kopf traf und hierbei die rechte Halsſchlagader verletzte. Der Verletzte iſt alsbald nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus geſtorben. Großer Fabrikbrand in Karlsruhe Nähmaſchinenfabrik Haid u. Neu in Flammen. () Karlsruhe. Am Samstagvormittag brach um 10.2 Uhr aus zunächſt nicht feſtſtellbarer Arſache in der Näh⸗ maſchinenfabrik Haid u. Neu ein Großfeuer aus, und zwar in dem Verbindungsſtück der Bauten 7 und 8. Wenige Minuten ſpäter war unter Oberbranddirektor Wilcke die Karlsruher Berufsfeuerwehr in höchſter Alarmſtufe am Brand⸗ platz. Auch die Werkfeuerwehr von Haid u. Neu und ein Teil der Freiwilligen Feuerwehr beteiligten ſich an der Be⸗ kämpfung des Brandes. Als dieſer gegen 11.30 Uhr auf den langgeſtreckten zweiſtöckigen Bau 8 übergriff, wurden auch die Feuerwehren der Firme Wolff u. Sohn, der Stadt Durlach und der Reichsbahn herbeigerufen. Das Uebergreifen der Flammen wurde durch Funkenflug, den ein ſtarker Südweſtwind begünſtigte, hervorgerufen. Um 12.20 Uhr ſtürzte der Dachſtuhl des 100 Meter langen Baues 7 ein. Die Feuerwehren hatten unter vollem Einſatz die Be⸗ kämpfung des Brandes in dieſem Teilſtück in Angriff ge⸗ nommen. Inzwiſchen war es gelungen, den Hauptteil der Lackiererei des Baues 8, in dem beſonders leicht brennbare Stoffe lagern, außer Gefahr zu bringen. Die Belegſchaft der Firma bemühte ſich unter tapferſtem Kräfteeinſatz, Maſchinen und ſonſtiges Mobiliar aus den umſtehenden gefährdeten Bauten in Sicherheit zu bringen. In heroiſcher Weiſe arbei⸗ teten alle Wehren, die mit Rauchmasken verſehen waren, an der Bekämpfung und Eindämmung des wütenden Ele⸗ ments. 8 82 b Leider hat der Brand bei Haid u. Neu auch ein Todes⸗ opfer gefordert. Der verheiratete Brandmeiſter Wilhelm Würz von der Berufsfeuerwehr iſt an den Folgen einer Raäuchvergif⸗ tung im Krankenhaus geſtorben.— Das Großfeuer konnte kurz nach 13 Uhr ſoweit eingedämmt werden, daß eine weitere Ausdehnungsgefahr nicht mehr beſtand. Der Sachſchaden iſt erheblich. Die in voller Stärke angerückte Sanitätsmannſchaft von Karlsruhe brauchte nur bei kleineren Rauchvergiftungen und Verletzungen wie Schnittwunden einzuſpringen. Jur Hilfe⸗ leiſtung war auch die Werkwehr von Sinner Ac§. erſchienen, ebenſo ſtellte eine Karlsruher Feuerlöſchgeräte⸗Firma eine zum Verſand bereite Motorleiter zur Verfügung. Etwa 150 Mann Werlkſcharen aus ganz Karlsruhe unterſtützten die Be⸗ legſchaft in der Sicherſtellung der Maſchinen und Möbelſtücke, die über eine lange Reihe auf der Straße verteilter Werks⸗ angehöriger in eine dem Werk in der Karl⸗Wilhelm⸗Straße gegenüberliegende Schreinerei gebracht wurden. Am Brandplatz waren Bürgermeister Dr. Fribolin und Kreisleiter Worch erſchienen und die Staatsanwaltſchaft mit dem Oberſtaatsanwalt an der Spitze. Auf der Spur der Pforzheimer Näuber Erſter Erfolg der Aufmerkſamkeit des Publikums. () Karlsruhe. Am ſpäten Nachmittag des Freitag kehrte in einer Wirtſchaft in Ettlingen ein Mann ein, der dort eine Erfriſchung zu ſich nahm. Er fiel den anderen Gäſten auf und bei der Wegfahrt wurde bemerkt, daß der Wagen des Gaſtes die Nummer des von der Polizei geſuchten blauen Wagens, 3 A 25 042, trug. Auffällig war, daß der Gaſt nach einer Tageszeitung verlangt und dieſe genau ſtudiert hatte. Außerdem fragte er, ob man die Täter von Pforz⸗ heim bereits gefaßt habe. Die zuſtändige Gendarmerie wurde ſofort von dem Auf⸗ treten des verdächtigen Gaſtes unterrichtet. Alsbald wurden die umfaſſenden Fahndungsmaßnahmen, die ja bisher ſchon ununterbrochen fortgingen, noch verſtärkt und dazu das NS. eingeſetzt. An das Publikum werden nun noch folgende Fragen gerichtet: Wann und wo wurde der blaue Wagen noch ge⸗ ſehen? Hat er unterwegs irgendeinen Kraftfahrer um Be⸗ ktriebsſtoff angehalten? Hat er irgendwo eine Garage, Tank⸗ ſtelle, Scheuer oder einen ſonſtigen Unterſtellraum aufgeſucht? Bei Auftauchen des Wagens ſofort die Polizei oder Gendar⸗ meriedienſtſtelle verſtändigen! Bedauerlicher Unfall bei der Fahndung. Auf die Nachricht hin, daß einer der Räuber bon Pforz⸗ heim mit dem Tatkraftwagen am ſpäten Nachmittag des Frei⸗ tag in Ettlingen in einer Wirtſchaft eingekehrt war und dort mit dem blauen Wagen 3 A 25 042 parkte, rückte ein Son⸗ derkommando der Karlsruher Kriminalpolizei alsbald ab. Auf der Fahrt durch die Karlſtraße wurde Sirenenſignal gegeben, um die Straße für den notwendigerweiſe raſch fahrenden Kraftwagen freizumachen. Dieſes Notſignal wurde von einem Radfahrer nicht beachtet und Matthyſtraße unmittelbar in den Wagen hineinfuhr und zur Seite geſchleudert wurde. Er erlitt ſchwere Verletzungen. Es erfolgte ſofort eine eingehende Tatbeſtandsaufnahme und auch die Zeugen aus dem Publikum wurden ſofort ermittelt und die zur Klärung des Sachverhaltes notwendigen mal nahmen eingeleitet. Auf dieſe Weiſe wird ſich die Schul age reſtlos klären laſſen.. N ſo daß dieſer an der Ecke Karl⸗ . . Aus den Nachbargauen Kirchheimbolanden.(ei der Arbeit verun⸗ glück t) Kurz vor Arbeitsſchluß ereignete ſich in der Sand⸗ und Lettengrube der Dampfziegelei Ebert ein ſchwerer Be⸗ triebsunfall. Der 44 Jahre alte Urban Geibel von Kirch⸗ heimbolanden wollte gerade mit einem beladenen Rollwa⸗ gen abfahren, als ſich größere Erdmaſſen löſten und Geibel unter ſich begruben. Arbeitskameraden gruben den Verſchüt⸗ teten frei und veranlaßten die Ueberführung des Schwerver⸗ letzten ins Krankenhaus. 5 Draisbach(Saar).(Im Streit erſchoſſen). In Draisbach ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Zwiſchen dem Gaſtwirt Palz und ſeinem Schwiegerſohn Albert Guckeiſen war es wieder einmal zu heftigen Auseinanderſetzungen ge⸗ kommen. Als ſie handgreifliche Formen annahmen, flüchtete Palz in die Küche eines Mieters, wo er ſich einſchloß. Guck⸗ eiſen ſtürzte hinter ſeinem Schwiegervater her, zertrümmerte die Tür der Küche und ſtürzte ſich auf Palz, der aus einer Mauſerpiſtole drei Schüſſe auf ſeinen Verfolger abgab und ihn auf der Stelle tötete. Er benachrichtigte dann ſelbſt die Polizei, die ihn feſtnahm. Offenbach.(Im letzten Augenblick wach ge⸗ worden) Mitten in der Nacht wurde in Fechenheim ein Mann, deſſen Schlafkammer im Dachſtock des Hauſes Alt⸗ Fechenheim 16 iſt, durch ein heftiges Geknatter geweckt. Zu⸗ erſt glaubte er, es gewittere, aber als er zum Fenſter hin⸗ ausſah, merkte er, daß bereits der ganze Trockenboden in Flammen ſtand. Der Dachſtuhl war ſchon eingeſtürzt. Die Feuerwehr wurde ſofort alarmiert. Außer dem Dachſtock brannten pier eingerichtete Manſardenzimmer vollſtändig aus, Die Brandurſache iſt unbekannt. Mainz.(Tödlicher Autounfall durch Rei⸗ fenplatzen). Ein Wiesbadener Autofahrer befand ſich abends gegen 6 Uhr auf der Fahrt von Groß⸗Gerau nach Mainz. In der Nähe von Mainz⸗Biſchofsheim platzte plötzlich ein Reifen, das Auto kam ins Schleudern und rannte gegen einen Baum. Beim Eintreffen der Mainzer Sanitätskolonne war der Fahrer bereits kot. — Ludwigsburg.(Beim Autowaſchen ver⸗ brannt). Ein tragiſcher Unglücksfall ereignete ſich in einer hieſigen Autohalle. Die 42 Jahre alte Frau Emma Bäuerle war damit beſchäftigt, ein Auto zu reinigen. Als ſie das Trittbrett mit Benzin abwuſch, fing das Waſchbenzin plötzlich Feuer. Die Frau wurde ſofort von den Flammen erfaßt und konnte ſich nicht mehr in Sicherheit bringen. Ob⸗ wohl auf ihre Hilferufe hin alsbald ein Nachbar herbei⸗ eilte und die Flammen erſtickte, hatte die Frau bereits ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß ſie bald darauf im Kreiskrankenhaus einen qualvollen Tod erlitt. — Wurzach, Kreis Leutkirch.(U us 10 m abge⸗ ſtülr zt). Ein 28 Jahre alter Zimmermann ſtürzte in einem Neubau aus zehn Meter Höhe ab Da er während des Stur⸗ zes mehrmals auf Balken aufſchlug, wurde ſein Aufſchlag auf dem Betonboden gemildert und er hatte das Glück, mit größeren Hautabſchürfungen, aber ohne innnere Verletzun⸗ gen davonzukommen. — Kirchentellinsfurt, Kreis Tübingen.(Omnibus ge⸗ gen Laſtkraftwagen). Um die Mittagsſtunde ſtießen in einer Kurve oberhalb der Pfrondorfer Steige ein aus Tübingen kommender Omnibus und ein Laſtkraftwägen in voller Fahrt zuſammen, ſodaß beide Wagen ineinander hineingeſchoben und ſchwer beſchädigt wurden. Die beiden Fahrer des Omnibuſſes wurden in die Windſchutzſcheibe ge⸗ worfen und mußten mit ſtarken Schnittwunden in die Kli⸗ nik nach Tübingen gebracht werden. Dem einen Fahrer wurden außerdem noch einige Rippen eingedrückt. Die Ur⸗ ſache des Unglücks iſt ohne Zweifel darin zu ſuchen, daß von dem einen Fahrzeug nicht die rechte Fahrbahn eingehalten wurde. — Hayingen, Kreis Münſingen.(Vom Anhänger überfahren). Ein 30 Jahre alter Arbeiter, Vater von vier Kindern, fuhr mit einem Laſtkraftwagen nach Eheſtetten zurück. Er hatte auf der Pritſche Platz genommen und wurde, als der Wagen auf der Straße Indelhauſen—Hayin⸗ gen in ſchnellem Tempo über eine Bodenwelle hinwegfuhr, vom Wagen heruntergeſchleudert. Die Räder des Anhängers gingen über ihn hi, Jafolge der ſchweren Verletzun⸗ gen, die er deim Sturz zuzog, trat der Tod augenblick⸗ lich ein. Trier.(Auf dem Kirmesplatz feſtgenom⸗ men). Ein junger Mann war in einem alleinſtehenden Hauſe zwiſchen Ruwer und Waldrach durch ein Fenſter ein⸗ geſtiegen und hatte aus einer Kaſſette 60 Mark geſtohlen. Ein Mann hatte ihn aus dem Fenſter herauskommen ſehen und benachrichtigte ſofort die Beſtohlenen und die zuſtän⸗ dige Polizeiſtelle. Die Spuren führten auf einen in der O Nähe befindlichen Kirmesplatz, wo der Beobachter den Ein⸗ brecher ſofort wiedererkannte. Nach hartnäckigem Leugnen glaubte die Polizei ſchon den Unrichtigen feſtgenommen zu haben, als ein Freund des Burſchen erklärte, er habe von dem Feſtgenommenen einen Fünfzigmarkſchein bekommen, um ihn aufzubewahren. Nun legte der Täter ein Geſtändnis ab. Tolſchlagsprozeß am Schwurgericht Saarbrücken. Vor dem Saarbrücker Schwurgericht hatte ſich der Johann Grünewald wegen je eines Verbrechens vörſätzlicher und fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Gele⸗ gentlich einer Betriebsfeier auf der„Bellevue“ bei Saar⸗ brücken am 1. Mai d. J. hatte das Verhalten einer Feſt⸗ teilnehmerin, mit der eine Zeitlang ein Liebesverhältnis unterhielt, der Frau Margarete Theobald, die Eiferſucht Grünewalds dadurch erregt, daß ſie es ablehnte, mit ihm noch eine andere Wirtſchaft aufzuſuchen; beſonders hatte ſie ihn dadurch gereizt, daß ſie erklärte, mit einem anderen Feſtteilnehmer nach Hauſe gehen zu wollen. Grünewald zog eine Piſtole aus der Taſche und gab auf die noch am Tiſche ſitzende Frau einen Schuß go, der in die linke Halsſeite ein⸗ drang und auf der rechten Kopfſeite wieder heraustrat. Die 5 5 ſtarb wenige Stunden ſpäter. Bei dem Verſuch, rünewald die Waffe zu entreißen, ging ein zweiter Schuß los und traf den Johann Mohr ins Knie; Mohr ſtarb in⸗ folge Embolie ebenfalls ſpäter an dieſer Verwundung. Der Angeklagte erklärte, ohne jede Ueberlegung gehandelt zu haben und ſchon ſtark betrunken geweſen zu ſein. Der medi⸗ ziniſche Sachverſtändige hielt die Vorausſetzung des§ 511 oder Ul nicht für gegeben, wollte ihm aber eine durch Kriegs verletzung und veneriſche Erkrankung bedingte„leichte Er⸗ regbarkeit“ zugute gehalten wiſſen. Der Strafantrag lau⸗ tete auf acht Jahre Zuchthaus für den Totſchlag und zwei Jahre Gefängnis für die igel Tötung, zuſammenge⸗ 5 zogen auf neun Jahre 15 hthaus, unter Verſagung mil⸗ ernder Umſtände. Das Gericht kam zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 5 Jahren wegen eines Verbrechens des Totſchlags, d. h. der höchſtzuläſſigen Strafe bei Zubilligung mildernder Umſtände, und zu 3 Jahren Gefängnis wegen der fahrläſſigen Tötung unter Außerachtlaſſung ſei⸗ ner Berufspflicht. Grünewald iſt Wächter und hatte den Finger 5000 am Abzug, als der Schuß losging, der Mohr traf. Die Strafe wurde auf 7 Jahre 6 Monate Gefängnis zuſfammengezogen.. 5 Lalcale euudscliau Der letzte Juliſonntag brachte wiederum ſchönes Sommerwetter. Nach verbreiteten Gewittern am Wochenende brachte der geſtrige Sonntag etwas Abkühlung, und ein friſcher Luftzug wehte. Zwar drohten am Vormittag wiederholt Wetterwolken am Fir⸗ mament mit Regen, jedoch ſieghaft ſetzte ſich am Nach⸗ mittag die Sonne durch, die dann auch den vielen Aus⸗ flüglern ihr Sonntagsprogramm nicht verdarb. Die Landwirte benutzten das ſchöne Wetter zur Bergung der Ernte. Die letzten hochbeladenen Erntewagen begegnen nun uns. Der Roggen, Weizen und Gerſte ſind größtenteils eingebracht; die Erträge ſind zufriedenſtellend. Der Ferienbeginn brachte vor allem in Mannheim einen rieſigen Aufſchwung des Reiſeverkehrs. Vor allem hatte die Reichsbahn zu tun, um den Verkehr zu bewältigen. Außer dem planmäßigen und teilweiſe bereits verſtärkten Verkehr wurden im Mannheimer Hauptbahnhof 43 Reſſe⸗ ſonderzüge abgefertigt, unter ihnen 20 Kd ⸗Züge und 11 Ferienſonderzüge. Aber auch die Reiſeomnibuſſe waren ſehr ſtark in Anſpruch genommen, beſonders wurden zahl⸗ reiche Geſellſchaftsfahrten ins Neckartal veranſtaltet. Die OEG⸗Bahnen waren voll beſetzt, aber auch die Fußgänger und Radfahrer hielt es nicht zu Hauſe, die ſich in Feld und Wald ergingen, um ſich für des Werktags Arbeit zu kräftigen. Unſere 98er Turner und der Tbd.„Jahn“ beteiligten ſich geſtern beim Kreisturnfeſt in Sandhofen; ſie konnten beide beachtliche Erfolge erzielen und zahlreiche Turnerinnen und Turner kehrten am Abend geſchmückt mit dem Eichen⸗ kranz in ihre Turnerheime zurück, wo im Anſchluß der Turnerſieg gebührend gefeiert wurde. * Ihren 70. Geburtstag kann morgen Dienstag Frau Katharina Becker, Hauptſtraße 85, begehen. Der noch rüſtigen Hochbetagten, die auch langjährige Leſerin unſeres Heimatblattes iſt, die beſten Wünſche. * 227 Zwölf Verkehrsunf Nachmittags lief Ecke Lufſen⸗ ring— J J⸗K 7 ein dreijähriges Kind gegen einen Laſt⸗ kraftwagen, wobei das Kind zu Boden geworfen wurde. Auf dem Weg zu einem Krankenhaus erlag das Kind ſeinen Ver⸗ letzungen. Bei 11 weiteren Verkehrsunfällen erlitten fünf Perſonen zum Teil erhebliche Verletzungen, mehrere Fahr⸗ zeuge wurden ganz erheblich beſchädigt. Nach den bisherigen Feſtſtellungen haben Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts, Außerachtlaſſung der nötigen Sorgfalt und rückſichtsloſes Fahren zu den Unfällen geführt. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 23 Kraft⸗ fahrzeugführer und 28 Radfahrer gebührenpflichtig verwarnt und 11 Kraftfahrzeughalter, deren Fahrzeuge verſchiedene lech⸗ niſche Mängel aufwieſen, wurden zur Kraftfahrzeugabnahme⸗ ſtelle einbeſtellt. f— Egolſten der Sozialverſicherung werden enklarvt Zu Beginn der Betriebsunterſuchungen bemerkte E. zo Klampen im„Aerzteblatt für Berlin“ u. a., daß die Ak⸗ tion in ein bis zwei Jahren auf das ganze Reich ausge⸗ dehnt werden und in dreieinhalb Jahren abgeſchloſſen ſein oll. Der neue Geſundheitspaß der Schaffenden werde auch gewiſſen Elementen das Handwerk legen, die glauben, aus egoiſtiſchen Gründen die Sozialverſicherung und da⸗ mit den Leiſtungen ihrer Kameraden unberechtigt oder übermäßig in Anſpruch nehmen zu können. Es werde dann nicht mehr möglich ſein, einen Krankheitszuſtand, der vorher von einem anderen Arzt behandelt wurde, zu ver⸗ ſchweigen oder zu verſchleiern. Damit ſei gleichzeitig ein unberechtigter Arztwechſel unterbunden und gewiſſen allzu geſchäftstüchtigen jüdiſchen Aerzten und ihren Methoden der Boden entzogen. 5 Kreisturnen in Sandhofen. Die Fachämter 1 und 3 des Kreiſes III des Gaues Baden des Rfs hat am geſtrigen Sonntag in Sandhofen ſein 1. Kreisfeſt durchgeführt. Am Vormittag wurde das Einzelturnen in verſchiedenen Kampfarten ſowohl an den Geräten als auch in leichtathletiſchen Uebungen durch⸗ geführt. In Anſchluß an den Feſtzug nachmittags fand das Vereinsturnen ſtatt, an dem 14 Vereine des Kreiſes teil⸗ nahmen mit 9 bis 51 Mitwirkenden. Allgemeine Frei⸗ übungen der Turner, turnen der beſten Turnerinnen am Barren und Schwebebalken, ſowie der Kreisriege am Barren und allgemeine Keulenübungen der Turnerinnen fanden reges Intereſſe und geſpannte Aufnahme bei den zahlreichen Beſuchern der Veranſtaltung. Die Siegerverkün⸗ digung mit einer Anſprache des Kreisſportwartes Müller, Mannheim und dem Singen der beiden Nationalliedern gaben dem turneriſchen Teil dss Feſtes einen ſtimmungs⸗ vollen Abſchluß. Die beiden hieſigen dem Kreis angehörenden beiden Turnvereine haben ſich zahlreich an dem Feſt mit Erfolg beteiligt. Der Tv. 98 wurde mit 93 Punkten Sieger in der Klaſſe 3. Außerdem wurden von dieſem Verein noch Sieger: 5 N Fachamt J: 10 Kampf Mittelſtufe Turner: Gg. Bühler mit 169,5 Pkt. 2. 7⸗Kampf Unterſtufe: Adolf Gropp mit 114,5 Pkt. 2, Karl Krauter mit 111 Pkt. 3.; Kampf Jugend: Ernſt Volz 7., W. Pfliegensdörfer 25. 4⸗Kampf Jugend: F. Büchner 4., Kurt Bauer u. Th. Flachs je 23.; 6⸗Kampf Turnerinnen Oberſtufe: Marie Volz 7.1 6⸗Kampf Turnerinnen Unterſtufe: Luiſe Maas mit 94 Pkt. 3., B. Pfeiffer 11., Hilde Hufnagel 13.; 6⸗Kampf Turnerinnen Jugend: Elſe Erny 11., Hilde Möll 15., Ellen Bayer 18. A Kampf Jugend Jahrg. 1921/22: W. Raufelder 14., W. Schmitthäuſer 23. Fachamt III: 5 Kampf Oberſtufe: Alb. Huber mit 81 Pkt. 3.; 5⸗Kampf Unterſtufe: Karl Gehr 4. und L. Möll 12. 3⸗Kampf Männer ü. 50 Jahre: Hch. Gropp mit 62 Pkt. 1.; 4⸗Kampf Männer Jahrg. 1898/01: Alb. Möll mit 74 Pkt. 1.; 3⸗Kampf Turnerinnen Aeltere: Fr. Wetzel 6., S. Raufelder 7. 8 f Auch Erfolgreiches Abſchneiden des Tbd.„Jahn“. Trotz Abweſenheit ſeines Oberturnwarts konnte de Verein beim Vereinswetturnen ſich gut behaupten 95 Pkt. bei Aſtärkſter Einzelergebniſſe: Aus dem Gerichtsſaal. I Die Verlobung am Aſchermittwoch. Der mehrfach vor⸗ beſtrafte 27j̃ährige Otto Schiffer aus Pfaffendorf bei Stockach wurde vom Schöffengericht zu zwei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und 400 Mark Geldſtrafe verurteilt. Das Gericht war davon überzeugt, daß dieſer Betrüger die Wilhelmine M. aus Münſingen um 350 Mark geprellt hat unter dem Vorwand, er werde ſie heiraten. Die„Ver⸗ lobung“ fand am Aſchermittwoch Y ſtatt. Der Angeklagte ſtellte ſtets große Anſprüche, war aber immer ohne Kaſſe. In Singen knüpfte er Beziehungen zu einem anderen Mäd⸗ chen an und händigte dieſem die Hetratspapiere aus, die er kurz zuvor der M. geſtohlen hatte. Schiffer war erſt am 26. Dezember 1936 aus dem Landesgefängnis enklaſſen worden. 8 * i Angetrunken am Steuer. Am 15. Juli fuhr der 47jährige Kraftwagenbeſitzer Otto Leppla aus Weinheim ge⸗ 910 11 Uhr nachts in der Käfertalerſtraße den auf dem ade fahrenden 33jährigen SA.⸗Mann Georg Nagel an, der alsbald infolge des Sturzes an Gehirnlähmung ſtarb. Der Angeklagte brachte nach geſchäftlichen Verhandlungen zwei Wageninſaſſen nach Mannheim. Nach dem Gutachten des ärztlichen Sachverſtändigen befand er ſich in mittlerem Rauſchzuſtand(1), der weſentlich dazu beitrug, die Verkehrs⸗ ſicherheit erheblich zu beeinträchtigen. Der Angeklagte Leppla fühlte ſich ſelbſt nicht frei von Schuld. Das Schöffengericht ſprach gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten aus und verfügte die Aufrechterhaltung des Haftbefehls. Fünf Wochen Unterſuchungshaft wurden angerechnet. 8 Heidelberger Strafkammer.— Ein abſchreckendes Beiſpiel. Heidelberg. Die Heidelberger Strafkammer verhan⸗ delte einen Fall von Abtreibung mit Todesfolge, der nach 1 1 ganzen Begleitumſtänden dazu geeignet iſt, der Oef⸗ entlichkeit als eindringliche Warnung und abſchreckendes Bei⸗ ſpiel zu dienen. Am 3. Juni war in Heidelberg an den Fol⸗ gen einer verſuchten Abtreibung ein erſt 22jähriges Mädchen ien Bei der Anterſuchung dieſes Falles mußte die Staatsanwaltſchaft die ſonderbare Feſtſtellung machen, daß der 49jährige Karl Schäfer aus Heidelberg mit Wiſſen dei utter der Verſtorbenen, zum Teil in ſeiner eigenen und dann 50 in der elterlichen Wohnung des Mädchens Abtrei⸗ bungsverſuche vorgenommen hatte, deren letzter dann den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der Angeklagte Schäfer hat ſich bereits früher ſolche Handlungen zuſchulden kom⸗ men laſſen, die aber teiis unter die Amneſtie fielen, ſo daß er ſich diesmal nur wegen einer vollendeten Abtreibung im Jahre 1934 und wegen dieſes fortgeſetzten Verſuchs in Tat⸗ Anheit mit einer fahrläſſigen Tötung zu verantworten hatte. as Gericht verurteilte ihn wegen dieſes Deliktes zu zwei Jahren einem Monat Gefängnis, die Mutter des Mäd hens wegen Beihilfe zur verſuchten Abtreibung zu einem Monat Gefängnis und eine weitere Frau, die ihre Wohnung zur Verfügung geſtellt hatte, zu zwei Monaten Gefängnis. Der Vorſitzende benutzte dieſe Gelegenheit, um auf die Gefährlich⸗ keit ſolcher Eingriſfe hinzuweiſen und betonte, daß dieſer Fall ein abſchreckendes Beiſpiel für die Oeffentlichkeit ſein ſolle. Anzeigepflicht für Bauvorhaben! Weſentliche Vereinfachung. Bekanntlich ſind ſeit dem 1. Dezember 1936 Bauvor⸗ haben vor ihrem Beginn beim Arbeitsamt anzeigepflichtig, und zwar private Bauvorhaben, wenn ſie mehr als 5000 Mark und öffentliche Bauvorhaben, wenn ſie mehr als 25 000 Mark Arbeitslöhne an der Bauſtelle erfordern. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, daß eine weſent⸗ liche Vereinfachung der Abgrenzungsmerkmale für die An⸗ zeigepflicht möglich iſt. Zweifelsfragen, ob ein Bauvor⸗ haben als öffentlich oder privat anzuſehen iſt, oder wie ſich die Löhne an der Bauſtelle errechnen, ſind wiederholt aufgetaucht. Deshalb hat der Beauftragte für den Vier⸗ jahresplan mit Wirkung vom 1. Auguſt 1937 die Anzeige⸗ pflicht einheitlich für alle öffentlichen und privaten Bau⸗ vorhaben vorgeſchrieben, bei denen mehr als zwei Tonnen Baueiſen verwendet werden. Damit werden Reparatu⸗ ren, die häufig kein oder nur wenig Eiſen verbrauchen, von der Anzeigepflicht befreit, ſo daß unnötiges Schreib⸗ werk vermieden wird. An den bisherigen Vordrucken für die Anzeigen, die koſtenlos bei den Arbeitsämtern zu haben ſind, ſowie an der Notwendigkeit, daß die Baupolizei die Baugeneh⸗ migung erſt nach Anhörung des Arbeitsamtes erteilen darf, ändert ſich nichts. Gchleſien nach Noten Bekannte Lieder, die in Schleſien entſtanden. In Breslau findet vom 28. Juli bis 1. Auguſt das 12. Deutſche Sängerbundesfeſt ſtatt, an dem 120 000 deutſche Sänger teilnehmen. Wenn nach dem 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Breslau die 120 000 Sänger deutſcher Zunge, die aus allen Teilen des Reiches und aus dem Auslande kamen, durchs Schleſierland reiſen, in die Gebirge und Bäder, dann werden ſie vielfach auf den Spuren von Liedern wandeln, die allgemein bekannt ſind, von denen man jedoch nur ſelten weiß, daß ſie in Schleſien entſtanden. Die Sän⸗ gertage in Breslau geben Anlaß, ein wenig dem deutſchen Lied in Schleſien nachzuſpüren. Am bekannteſten ſind wohl die Beziehungen Carl Maria von Webers zu Schleſien, der achtzehnjährig als Kapellmeiſter nach Breslau berufen wurde. Im Septem⸗ ber 1804 trat er ſeine Stellung an, doch der junge Künſtler konnte ſich nur ſchwer einleben und ſchied verärgert be⸗ reits nach eineinhalbjähriger Tätigkeit, um in Carlsruhe in Oberſchleſien am Hoftheater des Herzogs von Württem⸗ berg⸗Oels als Intendant eine neue Wirkungsſtätte zu fin⸗ den. Breslau bewahrt ihm jedoch noch heute ein getreues Gedenken. An der Volksſchule Taſchenſtraße 29/31, wo einſtmals das Haus ſtand, in dem Weber wohnte, er⸗ innert eine Gedenktafel an den großen Muſiker. In Ober⸗ ſchleſien verlebte dann Weber Tage, die zu den ſchönſten ſeines ſchattenreichen Lebens gehörten. Doch das Carls⸗ ruher Idyll nahm ſehr bald ein Ende, als 1807 der Her⸗ zog ins Feld ziehen mußte und ſein Orcheſter aufloͤſte. Das ſchleſiſche Kapitel in Carl Maria von Webers Lebens⸗ buch war ſchnell geſchloſſen. Aber die Wälder der Carls⸗ ruher Umgebung gaben ihm die Anregungen zu den Me⸗ lodien, die im„Freiſchütz“ erklingen. Noch ein anderer Großer aus dem Reiche der Muſik weilte einſtmals in Schleſien: Friedrich Chopin gab als Siebzehnjähriger in Bad Reinerz, wo er Erholung ſuchte, ſein erſtes öffentliches Konzert, wie eine Tafel im Theater⸗ ſaal des bekannten Bades kündet. Kurz vor der Jahr⸗ hundertwende wurde ihm in Reinerz ein weiteres Er⸗ innerungsmal geweiht. Auch Franz Liszt weilte einige Male in den Mauern Breslaus, wo er jedesmal inner⸗ halb von zwei Wochen ſieben Konzerte gab, die jedesmal völlig ausverkauft waren. Ebenſo wie Webers„Frei⸗ ſchütz“ für immer lebendig bleiben wird, ſo auch ein Lied, das vor mehr als hundert Jahren, 1825, auf der Schnee⸗ koppe im Rieſengebirge entſtand. Guſtav Reichardt ſchuf dort die Melodie zu Ernſt Moritz Arndts„Was iſt des Deutſchen Vaterland?“. Auf einer Wanderung durch die ſchleſiſchen Gebirge kehrte Reichardt eines Tages auf der Schneekoppe ein. Angeſichts der Grenze, die hier quer über den Koppenkegel verläuft und deutſche Gaue trennt, kam ihm Ernſt Moritz Arndts Frage in den Sinn: „Was iſt des Deutſchen Vaterland?“ Da ſetzte er ſich hin und ſchuf in einer Nacht die Melodie zu dieſen inhalts⸗ reichen Worten. An der Tür der Schneekoppenkapelle er⸗ innert noch heute eine Tafel daran. In Breslau wohnte ungefähr zu gleicher Zeit Hans Friedrich Maßmann, der Schöpfer des Liedes„Ich hab' mich ergeben“. Im Waldenburger Bergland, abſeits von Zechen und Fördertürmen, wurde der Komponiſt Robert Radecke geboren, der Friedrich Rückerts„Aus der Jugendzeit klingt ein Lied mir immerdar“ vertont hat. Das iſt eins der innigſten Lieder, die deutſche Menſchen ſingen, ein Hohes⸗ lied der Heimatliebe.— Zum Schluß noch ein Hinweis auf ein Lied, deſſen ſeutimentaler Kehrreim ſich einſtmals die ganze Welt erobert hatte. Auf dem kleinen Bergfried⸗ hof von Kieſewald im Rieſengebirge ruht Karl Otte⸗ mar, der das Lied„Der ſchönſte Platz, den ich auf Erden hab', das iſt die Raſenbank am Elterngrab“ gedichtet und komponiert hat. Ottemar war mit den damals berühmten „Leipziger Sängern“ durch ganz Europa gezogen, mußte wegen eines Gehörleidens ſpäter jedoch ſeinen Beruf auf⸗ geben. Er erwarb zuerſt ein Gaſthaus in Görlitz und wurde ſpäter Baudenwirt in Kieſewald, wo er ſtarb. — Jedermann verbraucht jet 22,7 fig. Jucker. Der Zuckerverbrauch betrug in dem Jahre vom I. April 1936 bis zum 31. März 1937 je Kopf der Bevölkerung 22,7 Kg. Das bedeutet eine Steigerung um 0,9 Kg. ſeit dem Vor⸗ jahr 1935/36. Die Zahlen geben aber nicht nur den Ver⸗ brauch in den Haushalten wieder. Sie enthalten auch den gewerblichen Verbrauch zu Nahrungszwecken, der z. B. in den Schokoladenfabriken, der Süßwareninduſtrie, in den Gaſtſtätten und den Bäckereien ſehr erheblich iſt. Seit 1933 ſteigt der Zuckerverbrauch, ein guter Maßſtab der Einkom⸗ mensentwicklung. Vereinfachter Haushalt Immer noch verrichtet die Frau im Hauſe eine Dana⸗ idenarbeit, die nicht an Zeiten gebunden iſt, die niemalg fertig wird, die nie ein Werk oder eine Schöpfung werden wird. Wir wiſſen, daß es nicht ohne die Perſönlichkeit der Frau geht, daß ein Haus keine Wärme, kein Behagen und kein Leben ausſtrömt, wenn ſie es ihm nicht verleiht. Aber das überholte Tag⸗ und Nachtarbeiten paßt nicht mehr in unſere Zeit. Wir ſind aufgeklärt und intelligent genug, um zu wiſſen, daß wir unſerer Perſönlichkeit Werte entziehen, wenn wir völlig in Arbeit aufgehen und nicht den richtigen Mittelweg finden. Man hört oft als Entſchuldigung, wenn man mit den Frauen über ihr Zuviel an Arbeit ſpricht, daß die Amſtände daran ſchuld ſeien, vielleicht eine alte, große Wohnung, Ofenheizung, eine große Küche mit blankem Gerät, die ein Uebermaß an Pflege verlangen uſw.— Wenn man will, kann man jeden Haushalt ſos einrichten, daß er zweckentſprechend und überſichtlich wird und keine unnötigen Anſtrengungen erfordert. Räume, die man nicht baucht, ſoll man lieber abſchließen, oder ſie als Abſtellgelaß verwenden, das nicht täglich gereinigt werden muß. Zu große Küchen, die ein Hin und Her beim einfachſten Hand⸗ griff nötig machen, ſtellt man zuſammen. Man kann den freien Raum für beſondere Gelegenheiten verwenden, wie Wäſche legen und bügeln uſw. Das iſt nur ein Beiſpiel. Jede Hausfrau wird in ihrer eigenen Praxis noch irgend⸗ eine veraltete Einrichtung mitſchleppen, die ſchleunigſt ver⸗ ſchwinden ſollte. Gommergemüſe Ein Volksmärchen der alten Aegypter erzählt, wie ſich auf dem Markte von Theben die verſchiedenen Gemüſe darum ſtritten, wer das wertvollſte unter ihnen ſei.„Mir kommt keiner gleich“, ſagte die Zwiebel,„denn ich entlocke den Men⸗ ſchen Tränen und Rührung.“—„Das iſt noch gar nichts“, brummte der Meerretlich,„das kann ich noch beſſer.“ And⸗ ſo zankten ſie miteinander. Jedes Gemüſe prahlte mit ſei⸗ nen Vorzügen, nur der Spargel ſchwieg in ſtolzer Zurückhal⸗ tung, denn er fühlte ſich, und ſeine zahlreichen Verehrer wer⸗ den dies beſtätigen, als König der Gemüſe. Zum Leidweſen aller Feinſchmecker iſt die Spargelzeit vorbei. Dafür aber ſind nun die Tage der Gurken, Mohrrüben, Erbſen, Bohnen und der jungen Kohlarten, ſo daß man nicht mehr in Sorge zu ſein braucht, was man auf den Tiſch ſtellen ſoll. Alle dieſe Gemüſe blicken auf eine uralte Vergangenheit zurück Als beſondere Gemüſefreunde lernt man die alten Aegypter kennen, wenn man die Abbildungen auf den Wänden ihrer Grabſtätten betrachtet. Dort haben ſich Gurken, Melonen, Bohnen und Rettiche zu verlockenden Stilleben vereint. Daß auch die Menſchen der Vorzeit ihre Tafel durch Gemüſe be⸗ reicherten, haben Funde aus der Steinzeit ergeben; danach; haben die Pfahlbauern am Bodenſee ſchon vor 4000 Jahren Gemüſe angepflanzt, und wie Plinius berichtet, halte ſich Kaiſer Tiberius die Mohrrüben für ſeine Tafel aus Ger⸗ manien kommen laſſen. Unſere Vorfahren haben alſo neben der Fleiſchkoſt auch die Gemüſe immer ſchon geſchätzt. Von den rund 120 verſchiedenen Kohlarten, die heute in der Küche verwendet werden, iſt der Blumenkohl mit Recht der beliebteſte. Wo er zuerſt angebaut wurde, iſt heute nicht mehr genau nachzuweiſen, doch deuten verſchiedene Am⸗ ſtände auf Südeuropa, beſonders auf Italien, hin. Von Genug, wohin er Ende des 16. Jahrhunderts gekommen ſein ſoll, verbreitete er ſich bald über Frankreich und die Niederlande nach Deutſchland. Heute gehören u. a. Bamberg und Würzburg zu den bedeutendſten Pflanzſtätten des Blu⸗ menkohls. Im Mittelalter waren die Kohlarten beliebte Volksnahrungsmittel, die zur Geſundheit und Kräftigung erheblich beitrugen. Handelsteil Geringe Kaufneigung 8 Die Berliner Alktienbörſe verkehrte am Wochenſchluß in ſchwacher Haltung. Der bevorſtehende Ultimo ließ kein rechte Unternehmungsluſt aufkommen, ſo daß es auf den mei⸗ ten Gebieten zu leichten Kursabſchlägen kam, die jedoch nur in wenigen Fällen über 1. v. H. hinausgingen. Rheiniſche Braunkohle wurde nach einem Dividendenabſchlag von 72 o. H. mit 230(236,50) genannt. Am Rentenmarkt ging Reichsaltbeſitzanleihe auf 126,62(126,80) zurück. Die rentenähnliche Reichsbahnvorzugs⸗ aktie gab ebenfalls leicht nach. Am Geldmarkt ſtellte ſich Tagesgeld unverändert auf 2% bis 2½ v. H. Am Deviſenmarkt wurde der franzöſiſche Franken abermals im Kurs etwas herabgeſetzt. Auch das engliſche Pfund lag etwas ſchwächer. Sommer- Schlußverkauf Beträchtliche Teile des Lagers: Damenwäsche, Babykleidung Steppdecken, Daunendecken sind ganz besonders im Preise gesenkt Gurken⸗ Kräuteressig bester Qualität Liter 32 8 biness! 1 5 d e, 40 8 Speiseessig 15 Liter 2 Einmachgewürze 69% Rabatt). Jak. Würthwein berate guns SOnder-Auslagen Bitte beachten Sie die Spezialfenster, die Vor- teiſe sind ungewöhnlich groß! Liebholcd H 1. 4 H 1, 13 H 1. 14 Gegründet 1889 Das große Spezlalhaus für Betten und Aussteuern Lebensmittel, Feinkost. 51, einflaſchon kauft laufend Wilhelm Sponagel, Küfer und Branntweinbrennerei. Insertion, dle keilbende Kra f die immer wieder Umsatz schafft 1 Adnet ettel 0 Taglohn-Zette zuneengeſug Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischem Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar- Bote Nee een FF ˙„——„.