dort bloß ands in idelſteing erſtellung )en ſpie. bier dar⸗ machte ei einer Ite, daß ind von hob ſich „ wenn lee mit n darf.“ ifältigen dieſem er. Schul⸗ kommt, 4 agt. reit et. Kognak „ ſein.“ (Ho.) — mer. ehrt: nzelnen Ton arabu; Inn— Torſo llaska; nur— Man⸗ ſtſpiel, intate. ter, 3. Nor⸗ a, 13 „ 17. e 5 Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, un der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr eruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 37. Jahrgang Freitag, den 30. Juli 1937 Nr. 175 Auch diejenige Italiens.— ae Moskau kreibt Sabokage⸗ politi London, 29. Juli. Die Ankwort der Reichsregierung auf das letzte Erſu⸗ chen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, zu den einzelnen Punkten des engliſchen Kompromißplanes Stellung zu neh⸗ men, wurde im Laufe des Donnerstag dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes Lord Plymouth über⸗ reicht. Wie verlauket, iſt die deutſche Antwork in allen we⸗ ſentlichen Punkten zuſtimmend gehalten. Die Ankwork der italieniſchen Regierung, die ebenfalls übergeben wurde, ift ebenfalls im weſenklichen zuſtimmender Natur. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ meldet, daß das Büro des Nichteinmiſchungsausſchuſſes zuerſt die Antworten Großbritanniens und Polens erhielt. England habe ſelbſtverſtändlich die eigenen Vorſchläge gut⸗ geheißen. Die polniſche Antwort enthalte die Annahme des engliſchen Planes als Ganzes und aller ſeiner Einzelheiten, bringe aber gleichzeitig dieſelben Vorbehalte zum Ausdruck, wie ſie bereits in der Vollſitzung vom 16. ds. Mts. vom polniſchen Botſchafter bezüglich der techniſchen Seite der Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilligen aus Spanien gemacht worden ſeien. Nach dem Plan ſoltte es den ausländiſchen Freiwilligen ermöglicht werden, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Polen wünſchte aber nicht, an irgend einer Maßnahme teilzunehmen, die es verpflich⸗ ten könnte, z. B. polniſche Kommuniſten heimzu⸗ befördern, die ſchon ſeit langem als ausgewanderte Arbei⸗ ter in Frankreich gelebt hätten und von dort aus nach Spanien gegangen ſeien. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ iſt der Anſicht, daß die Hauptmächte der Nichteinmischung den einzelnen Vorſchlägen höchſtwahrſcheinlich ihre Zuſtim⸗ mung exteilen würden, allerdings unter der Vorausſetzung, daß jeglicher Vorſchlag oder jedes Abkommen Einſtimmig⸗ keit finden müſſe. Es ſei aber zu erwarten, daß die So w⸗ jetregierung eine„Ausnahme“ machen werde. Man müſſe befürchten, daß Moskau durch ſeine Sinſtel⸗ lung in der Frage der Zugeſtehung der Rechkle Kriegfüh⸗ render eine Exploſion hervorrufen werde, die jeglichen Jorkſchritt für lange Zeit aufhalten würde. In dieſem Jalle könnte der Ausſchuß ſich gezwungen ſehen, ſich mit der Frage zu befaſſen, die Kontrolle ſo wieder herzuſtellen, wie ſie in den beiden erſten Arkikeln der briliſchen Kompro⸗ mißvorſchläge enthalten ſei. Dieſe Vorſchläge ſeien bekanntlich die, daß Beobachter auf den Schiffen beibehalten werden ſollen, daß die Flot⸗ tenkontrolle durch Einſetzung von Beobachtern in den ſpa⸗ niſchen Häfen erſetzt und daß die geſamte Landesgrenzen⸗ überwachung wieder hergeſtellt würde. In diplomatiſchen habe man erklärt, daß der belgiſche Kreiſen London Vorſchlag, Ausſchüſſe nach Spanien zu entſenden, um die Zurückziehung der Freiwilligen vorzubereiten, allge⸗ meine Annahme gefunden habe. Die Frage der Kriegsfüh⸗ renden⸗Rechte könne allerdings ein Abkommen über dieſe Frage verhindern. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning⸗Poſt“ hebt ebenfalls hervor, daß die Haltung Sowjetrußlands we⸗ nig günſtig ſei. Der Sowjetbotſchafter ſei im engliſchen Außenamt vorſtellig geworden und habe dort über eine Stunde verhandelt, Obgleich man über den Gegenſtand ſeiner Mitteilungen nichts erfahren habe, glaube man doch, daß Maiſky ſeine Einwände gegen die Zugeſtehung Kriegführender⸗Rechte an General Franco unter allen Umſtänden aufrecht erhalten babe. Wenn die Sowjetregierung in ihrer Haltung verharre, dann würden die Ausſichken für ein Uebereinkommen ernſt⸗ lich gefährdet ſein. Es frage ſich allerdings, ob Sowjek⸗ rußland katſächlich das Riſſko eines Zuſammenbruchs auf ſich nehmen werde. Moskau torpediert den Plan Im Laufe des Donnerstagnachmiktag gingen im Sekre⸗ kariat des Nichteinmiſchungsausſchuſſes die Antworten auf das letzte Erſuchen des Ausſchuſſes, zum engliſchen Vermikt⸗ lungsplan Stellung zu nehmen ein. Sämtliche Antworten auf das engliſche 1 8 bis auf die ſowjekruſſiſche, ſtim⸗ men in allen weſenklichen Punkten dem engliſchen Vermitt⸗ lungsvorſchlag zu. Die ſowjetruſſiſche Ankwort lehnt entge⸗ gen der urſprünglichen Annahme des engliſchen Planes durch Sowjekrußland dieſen in einem weſentlichen Punkte ab, indem ſie die Gewährung der Rechte Kriegführender an General Franco grundſätzlich verweigert. Die Sowjetreglerung behauptet, daß die bolſchewiſtiſchen Machthaber in Valencia von allen Beteiligten am Nichtein⸗ miſchungsabkommen als einzige e„Regierung“ von Spanien anerkannt worden ſeien und daß daher Gene⸗ ral Franco nur als„Rebell und Verbrecher“ angeſehen werden könne(). Die Sowjetregjerung nimmt alſo die ſchwere Verank⸗ workung auf ſich, den engliſchen Vorſchlag als. . zu Fall zu bringen, nachdem alle anderen Mächte ich enkſchloſſen hatten, ihn in allen weſentlichen Punkten anzunehmen. Beſonders hervorzuheben iſt, daß die deutſche Ant⸗ wort dem engliſchen Plan in allen weſentlichen Punkten uſtimmt und lediglich verlangt, daß die Organiſation der Arülagle hung ausländiſcher Staatsangehöriger als im inneren Zuſammenhang mit der Anerkennung der Rechte Kriegführender ſtehend betrachtet werden ſollte, und daß da⸗ her beides gleichzeitig verwirklicht werden müßte. Zuſtimmende deutſche Antwort Franzöſiſche Kritik an Englands Haltung Im Zuſammenhang mit der franzöſiſchen Ant⸗ wort auf den Nichteinmiſchungsplan Edens, die in Lon⸗ don überreicht worden iſt, will der Außenpolitiker des „Petit Pariſien“ wiſſen, daß die franzöſiſche Regierung auch ihren Standpunkt in der Frage der Landkontrolle dargelegt habe. Am Quai d'Orſay ſei man angeblich der Auffaſſung, daß dieſe Kontrolle gleichzeitig mit der Ueber⸗ wachung der ſpaniſchen Häfen durch neutrale Beobachter wieder eingeführt werden müßte. Allerdings wünſche man, daß dieſe Kontrolle auf ſpaniſchem Gebiet ausgeübt werde. Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ beſchäftigt ſich ebenfalls mit den Verhandlungen über die Nichtein⸗ miſchung unter beſonderer Berückſichtigung der Haltung Englands. Während Italien und Deutſchland be⸗ ſonderen Nachdruck auf die Anerkennung der ſpaniſchen Nationalen als kriegführende Partei legten und den Rück⸗ zug der Freiwilligen erſt nach dem Siege General Fran⸗ cos wünſchten, nehme Sowjetrußland eindeu⸗ tig für Valencia Stellung. In London und Paris verſuche man dagegen, den„goldenen Mittelweg“ einzu⸗ ſchlagen. Leider würden die Verhandlungen ſolange voll⸗ kommen zwecklos ſein, wie England ſeine jetzige Politik fortſetze. London wünſche die Ereigniſſe nicht zu überſtür⸗ zen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß es inzwiſchen einige harte Schläge einſtecken müßte. — Endgültige Regelung der Abeſſinienfrage? Ausſichten der engliſch⸗italieniſchen Fühlungnahme London, 29. Juli. Einige Londoner Blätter befaſſen ſich auch am Don⸗ nerstag noch einmal mit der Unterredung, die der italie⸗ niſche Botſchafter Graf Grandi mit Miniſterpräſident Chamberlain hatte. Sie bringen römiſche Berichte, in denen hervorgehoben wird daß man in Rom eine Verbeſſerung der Beziehungen mit England im Anſchluß an dieſe lange Unterredung erwarte. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ ſchreibt, auch in London ſei der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben worden, daß die Beſprechung zwiſchen Chamberlain und Grandi zur Verbeſſerung der Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern führen könnte. Er habe erfahren, daß einige der Fragen, die beſprochen worden ſeien, die An⸗ erkennung der Eroberung Abeſſiniens geweſen ſei. Kürzlich bereits habe ſich die britiſche Regierung mit dieſer Frage befaßt, und einige engliſche Miniſter hätten ſich bereitge⸗ zeigt, den Völkerbund zu einer Enkſchlußfafſung in dieſer Fiage anzurufen. Als Ergebnis der Beſprechung Chamber⸗ ains mit Grandi hätten die diesbezüglichen Anregungen eine Belebung erfahren, ſodaß England dieſen Schritt bei der 55 des Völkerbundes unternehmen werde. In der Zwiſchenzeit werde eine engere Zuſammenar⸗ beit zwiſchen den Regierungen Italiens und Englands be⸗ züglich der allgemeinen europäiſchen Lage ſtattfinden. In e Kreiſen Londons habe man bereits von er Möglichkeit geſprochen, daß Eden Rom einen Be⸗ ſuch abſtatten werde. „News Chronicle“ meint, bei der Beſprechung zwi⸗ ſchen Chamberlain und Grandi ſei nicht, wie man zunächſt vermutet habe, die ſpaniſche Frage beſprochen worden, ſon⸗ dern die italieniſch⸗engliſchen Beziehungen. Obſchon ſich die amtlichen Kreiſe ausgeſchwiegen hätten, ſei bekannt gewor⸗ den, daß Chamberlain zwei Punkte hervorgehoben habe, nämlich daß er eine Verbeſſerung der engliſch⸗italieniſchen Beziehungen begrüßen würde, ferner aber keine grundſätz⸗ lichen Zugeſtändniſſe engliſcherſeits hierfür gemacht werden könnten. Das gelte insbeſondere für den engliſchen Stand⸗ punkt, daß eine Zugeſtehung der Kriegsführenden⸗Rechte nur möglich ſei, wenn die Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilligen weſentliche Fortſchritte gemacht habe. Der römiſche Berichterſtatter des Blattes meldet, in po⸗ litiſchen Kreiſen Roms gehe das Gerücht um, daß Cham⸗ berlain dem italieniſchen Botſchafter eine perſön⸗ liche mündliche Botſchaft für Muſſolini mit- geteilt habe. 5 Fragen im Anterhaus Der Oppoſitionsliberale Foot fragte im Unterhaus den Miniſterpräſidenten in Bezug auf eine kürzliche Rede des Marineminiſters, daß es nötig ſei, die guten Beziehungen mit Italien wiederherzuſtellen, ob dieſe Aeußerung die Po⸗ litik der britiſchen Regierung darſtellte. Chamberlain erwiderte, er habe in der fraglichen Rede nichts gefunden, was nicht mit der Politik der bri⸗ tiſchen Regierung übereinſtimme, die freundſchaftlichſten Beziehungen mit allen ausländiſchen Regierungen zu pfle⸗ gen. f Eden wurde gefragt, ob es die Abſicht der engliſchen Regierung ſei, die Eroberung Aethiopiens durch Italien anzuerkennen. Er erwiderte, die Stellungnahme der engli⸗ ſchen Regierung in dieſer Frage ſei dieſelbe, wie er ſie im Mai bekanntgegeben habe. Damals habe er erklärt, daß er nicht in der Lage ſei, eine Mitteilung zu machen, da dieſe Frage nicht aufgeworfen ſei. Wenn ſie aufgeworfen würde, dann wäre es eine Angelegenheit für den geſamten Völkerbund. Es handele ſich hier um eine Frage, in der ein kollektiver Beſchluß notwendig ſei. Der konſervative Abgeordnete Emmot fragte, ob es nicht endlich Zeit ſei, daß der Völkerbund die Wirklichkeit der Lage berückſichtige. Dieſe Frage blieb unbeantwortet. „Spaniſche Frage bleibt Prüfſtein“ Mailand, 29. Juli. Die Unterredung des engliſchen Mi⸗ niſterpräſidenten mit dem italieniſchen Botſchafter Grandi und die offenkundigen Anzeichen einer Entſpannung in den engliſch⸗italieniſchen Beziehungen werden von der norditalieniſchen Preſſe mit großer Befriedigung verzeich⸗ net. Die Turiner„Stampa“ ſchreibt, es ſei klar, daß die britiſche Politik, wenn auch unter Schwankungen, das Steuer heftig herumwerfe. Man fühle die Hand des neuen Premiers, der in ſeinem unbedingten Feſthalten an den imperialiſtiſchen engliſchen Intereſſen auch die Notwendig⸗ keit erkannt habe, daß die verfahrene Lage auf dem Bo⸗ den der Realität wieder eingerenkt werden müſſe. Die Aufgabe Chamberlains werde nicht leicht ſein, aber bei einem feſten Programm und einem entſchiedenen Willen könne der Erfolg der neuen Politik nicht zweifelhaft ſein. Italien habe die Abmachungen vom 2. Januar mit Be⸗ friedigung aufgenommen und ſei überzeugt, daß ſie in brei⸗ tem Umfang weiterentwickelt werden könnten. Man habe Zeil verloren, aber man könne ſie wieder einholen. Der Prüfſtein bleibe weiker die ſpaniſche Frage. Für Italien gebe es keine andere Löſung als den Sieg Francos. Amſchwung in Peiping Bildung einer japanfreundlichen Regierung? Nanking, 29. Juli. General Schiyuſan, der Kommandeur der Peipinger Gendarmerie, der ſeine Japanfreundlichkeit ſchon einige Male bewieſen hat, machte, wie es in einem bei den Nankin⸗ ger Militärſtellen eingegangenen Telegramm heißt, mit den Japanern gemeinſame Sache. Dadurch wurden die Regierungskruppen gezwungen, Peiping zu verlaſſen. Auch General Sungtſcheyuan reiſte nach Paoking ab und überließ die Macht in Peiping dem Kommandauer der 38. Diviſion, Tſchantzuchung, der wegen ſeiner Neigung, mit den Japanern Um einem Ausgleich zu kommen, bekannt iſt Unter dieſen Umſtänden war die 37. Divifſon nicht mehr imſtande, ihre in Langfang, onen und Tungoſchou errungenen Vorteile zu behaupten, ſon dern ſie mußte die gewonnenen Stellungen räumen. Der Umſchwung der Lage in Peiping hat die Nankin⸗ ger Regierung und die Bevölkerung in große Unruhe ver⸗ ſetzt. Zwiſchen den leitenden Mitgliedern der Regierung haben eingehende Beſprechungen ſtattgefunden. Sungtſcheyuans Abreiſe erfolgte anſcheinend unter dem Druck der japanfreundlichen Generäle Schiyuſan und Tſchangtzuchung, die ihm mit Feſtnahme drohten, falls er nicht das Feld räume. Es verlautet, daß dieſe beiden Ge⸗ naräle bereit ſind, im Einvernehmen mit den Japanern in Peiping eine neue Regierung zu bilden, die mög⸗ licherweiſe halbautonomen Charakter kragen ſoll. Inzwiſchen iſt eine Uebergangsverwaltung unter Beteiligung führender Bürger gebildet worden. In Paoting erörterte Sungtſcheyuan, wie es in aus Paoting eingelaufenen Berichten heißt, in längerer Kon⸗ ferenz mit Sunglientſchung, dem Kommandeur der 26. Ar⸗ mee, Pläne zur Fortſetzung des Widerſtandes gegen die Japaner. Die Beſchlüſſe wurden den Nankinger Militärſtellen mitgeteilt. General Lengtſchian, der Kom⸗ mandeur der regierungstreuen 37. Diviſion, leitet perſönlich die Operationen im Raume der Marco⸗Polo⸗Brücke. ö Gunfo fordert allgemeinen Widerſtand Sunfo, der Präſident des Reichsamtes für Geſetzgebung, erklärte Preſſevertretern in Schanghai, China müſſe den Ja⸗ panern gegenüber revolutionäre Kriegsmethoden anwen⸗ den, d. h. die Chineſen müßten den Feind an jedem Ort und zu jeder Zeit angreifen, um den endgültigen Sieg zu erringen. Der Präſident meinte, die 29. Armee ſolle weiterhin Wi⸗ derſtand leiſten und das Eintreffen von Verſtärkungen ab⸗ warten. Die Japaner hätten alle wichtigen ſtrategiſchen Punkte beſetzt und verſtärkten ihre Garniſon. Nach der Ueberzeugung Sunfos wollen die Japaner zunächſt Hopei⸗ Tſchachar in ihren Beſitz bringen und dann ſpäter ihre Macht auf Schantun und Schanſi ausdehnen. Daher bliebe China nur der revolutionäre Kampf übrig. Sunfo erklärte weiter, daß auswärtige Hilfe nicht zu erwarten ſei. Den einzig möglichen Freund ſah er in D mit dem China ein Abkommen ſchließen olle. 5— Hierzu iſt zu bemerken, daß die Anſichten Sunfos, wenn er auch ein Mitglied der Regierung iſt, nur teilweiſe mit der allgemeinen Regierungsauͤffaſſung übereinſtimmen. Be⸗ ſonders ſeine Meinung über eine Anlehnung an Rußland iſt ſein eigenes Steckenpferd, das er mit der Witwe Sun⸗ hatſens teilt,. i Engliſche Vorſtellungen in Tokio London, 30. Juli. Wie Außenminiſter Eden am Don⸗ nerstag im Unterhaus mitteilte, hat der britiſche Geſchäfts⸗ träger in Tokio bei der japaniſchen Regierung Vorſtellun⸗ gen„ der Sicherheit der brütiſchen Staatsangehö⸗ rigen in China erhoben. Die japaniſche Regierung und die örtlichen japaniſchen Militärbehörden hätten auf Grund die⸗ er Vorſtellungen gewiſſe Verſicherungen abgegeben. Der egen Gade enge habe auch bt e n Regie⸗ ierg gegenüber auf die 5 e Natur der Lage und E en. chweren Gefahren, die ſie mit ſich brin hingewie⸗ Die große RNundfunkausſtellung Berlin, 30. Juli. Die„14. Große Deutſche Rundfunkausſtellung Berlin 1937, die heute eröffnet wird, iſt die überragende Schau des Jahres auf funktechniſchem und funkkünſtleriſchem Ge⸗ biet. Der Preſſe war am Donnerstag Gelegenheit zu einer Vorbeſichtigung der Schau gegeben. Generaldirektor W. Hahnemann ſtellte als Hauptereignis dieſes Jahres her⸗ aus, daß ſelbſt ſchon hochwertige Superhet⸗Empfänger zu Preiſen auf den Markt kommen, die wir gewohnt ſind, Kon⸗ ſumpreiſe zu nennen. Beſonders wies er in dieſem Zuſam⸗ menhang auf die geſteigerte Klanggüte der Appa⸗ rate, auf den neuen Olympia⸗Koffer 1937 und den erſten Gemeinſchafts⸗Ueberſee-Empfänger Type„Stutt⸗ gart“ hin. Oberpoſtrat Flanze vom Reichspoſtminiſterium befaßte ſich mit dem Ausbau der Rundfunktechnik und vor allem des Rundfunkſendernetzes der Deüͤtſchen Reichspoſt, um dann näher auf die große Fernſehſchau ein⸗ zugehen. Wurde noch auf der vorjährigen Funkausſtellung das 375⸗Zeilenbild verſuchsweiſe por rk ſo kann heute ſchon die neue Form des 441⸗Zeilenbildes zur Darſtellung gebracht werden. f Ein Rundgang führt zunächſt in die Halle 1. Hier iſt der vollkommenſte Senderaum eingerichtet, in dem in ununterbrochener Folge ein weſentlicher Teil des funkiſchen Ausſtellungsprogrammes abrollt. 2500 Beſucher können jeweils Zeuge ſein, wie eine Rundfunkſendung ent⸗ ſteht. 11 der Bühne ſelbſt haben 1000 Perſonen Platz. In Halle 1 kommen ferner ſämtliche am deutſchen Funkweſen beteiligten Organiſationen und Fa chber bände 1 Wort und Bild. Die Reichspropagandaleitung, Abtei⸗ ung Rundfunk, zeigt u. a. am Beiſpiel einer Ueberſichts⸗ karte von Deutſchland, wie ſehr gerade der Rundfunk be⸗ rufen iſt, Führer und Volk in ſtändiger Verbindung zu hal⸗ ten. In der Zwiſchenhalle, die zur Halle 2 hinüber⸗ führt, befindet ſich u. a. ein Stand, an dem die Reichsrund⸗ funkkammer den Aufbau des deutſchen Rund⸗ funks ſowie ſeinen Leiſtungsaufſtieg ſkizziert. Während im Jahre 1932 nur 111.251 Darbietungen bei 48 047 Sen⸗ deſtunden aufzuweiſen waren, konnte der nationalſozialiſti⸗ ſche Rundfunk im Arbeitsjahr 1936⸗37 auf 165 429 einzelne Darbietungen bei 75 950 Sendeſtunden zurückblicken. Halle 2 iſt das Reich der Rundfunkiaduſtrie. Die einzelnen Stände ſind nach einheitlichen architektoni⸗ ſchen Geſichtspunkten aufgebaut und alles, was den Fach⸗ mann und Laien überhaupt nur intereſſieren und anregen kann, iſt hier aufmarſchiert. Eines der großen Wunder iſt u. a. das„magiſche Auge“, das zur Scharfeinſtellung der Sendeſtationen am Empfangsgerät dient und auf einer Doutſchen Erfindung berubt. 0 Ueber Halle 3, in der wieder die Induſtrie ihr Zuar⸗ tier aufgeſchlagen hat, gelangt man weiter zu den Ständen des Propagandaamtes der Deutſchen Arbeitsfront, Abtei⸗ lung Rundfunk. Im Südflügel der Halle 4 beginnt dann der Ausſtellungsbezirk der Deutſchen Reichspoſt, und der Rundbau der Halle 5 wird den Beſuchern„Die Welt der Schwingungen“ offenbaren. Das Wunder des Fernſehens. Dann ſteht der Beſucher vor der Fernſehſchau. Drei Fernſehbühnen und mehr als 30 Fernſehempfangsgeräte geben in Halle 6 ein lebendiges Bild von dem Stand dieſer jüngſten Technik. Neben den Heimempfängern verdienen die Großprojektionsempfänger Beachtung. So können die Fern⸗ ſehaufnahmen heute bereits auf Bildflächen von 1,75 mal 2 Meter erſcheinen. Sei es hier auf den Bühnen der Halle oder ſelbſt draußen im Funkturmgarten unter freiem Him⸗ mel, überall kann jeder an dem Wunder des Fernſehens teilhaben. Aufruf an die Betriebs führer Ermöglicht Teilnahme an den Wettkämpfen der SA! Berlin, 29. Juli. Der Leiter der Deutſchen Arbeits⸗ 1 1 Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, richtet an die etriebsführer folgenden Aufruf: Vom 13. bis 15. Auguſt 1935 finden auf dem Reichs⸗ ſportfeld in Berlin die Reichswettkäm fe der SA ſtatt. In Verbindung mit dieſen Wettkämpfen hat der Stabschef der SA das geſamte Führerkorps bis einſchließlich Sturmfüh⸗ rer zu einem Führerappell nach Berlin befohlen. Ich richte an die Betriebsführer die Bitte, den SA⸗Führern und SA⸗ Männern, ſoweit aus betrieblichen Gründen möglich, die Teilnahme an den Wettkämpfen bezw. an dem Führer⸗ ien durch die Gewährung von Sonderurlaub zu ermög⸗ ichen. Die Math des Roman von Gert Rothberg. 12 „Fräulein Helmrodte hat aber doch ſchon früher einen Wagen gefahren?“ g 5 „Aber keinen Rennwagen. Ich dulde es nicht, daß das Kind ſolch einen Anfug macht. Denn ich höre ja ſchon im Geiſte, daß ſie ſich an Rennen beteiligen wird.“ Frau von Röder erſchrak. 8 s Ilſe⸗Dore hatte immer von der bekannten Rennfahrerin Frau Käthe Birken geſchwärmt. Wie, wenn ſie ſich tat⸗ ſächlich an Rennen beteiligen wollte? Was für Gefahren dem jungen Mädchen da drohten! Es war nicht auszudenken. Onkel Sebaldus ſah ſehr befriedigt die Wirkung ſeiner Worte. Frau von Röder ſagte bedrückt:„Ich glaube es nicht, daß Fräulein Helmrodte ſich an Rennen beteiligen will, obwohl ſie für dieſen Sport einer Dame in letzter Zeit viel ſchwärmt. „Ahal“ 5. „Ich würde es ihr beſtimmt ausgeredet haben, wenn ich wüßte, ſie hat dieſe Abſicht.“ 5 „Ausreden! Meine Liebe, das iſt verpaßt worden! Gründlich! Das Mädel kennt nur ſeinen eigenen Willen. Nun, ich kann aber ein Machtwort ſprechen.“ Frau von Röder faltete die Hände. „Vielleicht denken wir doch falſch.“ „Der Himmel mag es geben, daß wir falſch denken. Aber wir können es trotzdem erleben, daß Ilſe⸗Dore Helm⸗ rodte mit zerbrochenen Gliedern von irgendeiner verfluch⸗ ten Rennbahn getragen wird.“ Still und blaß ſaß Frau von Röder von nun an da. Plötzlich erklang draußen ein helles Lachen. Wenig ſpäter betrat Ilſe⸗Dore das Zimmer. Sie machte große Augen, als ſie den Onkel hier vor⸗ Sthickfals Ernſt von Delius beigeſetzt Gedenkworke des Korpsführers Hühnlein. Berlin, 30. Juli. Auf dem Dahlemer Waldfriedhof wurde Donnerstag nachmittag Ernſt von Delius, der be⸗ liebte Rennfahrer, den ein tödlicher Sturz ſo jäh aus ſeiner Laufbahn riß, zur letzten Ruhe geleitet. Nach Tauſenden zählten die Menſchenmaſſen, die zum Waldfriedhof hinaus⸗ pilgerten. Das NS hatte einen 100 Mann ſtarken Ehren⸗ ſturm entſandt. Die Auto⸗Union war durch die Betriebs⸗ führung, eine 60 Mann ſtarke Gruppe ihrer Werkſcharen und zahlreiche Gefolgſchaftsmitglieder vertreten. Pfarrer Schlemmer würdigte die menſchlichen Eigen⸗ ſchaften des Verſtorbenen, der in den Tagen des Ruhmes immer ein lieber Kamerad geblieben ſei. Dann trat Kor p S⸗ führer Hühnlein an den mit dem NSͤKK⸗Stander bedeckten Sarg und legte zwei Kränze nieder, einen im Na⸗ men des Führers und einen zweiten in ſeiner Eigenſchaft als Führer des deutſchen Kraftfahrſportes. In ſeiner Rede betonte er, daß der Führer ſtets perſönlich Anteil an den Beſtrebungen des deutſchen und internationalen Kraftfahr⸗ ſports nehme. Wir haben uns hier alle verſammelt, ſo wie wir zuſammenſtanden beim letzten Rennen auf dem Nür⸗ burgring und wir wollen Ernſt von Delius fürderhin im Gedächtnis auch immer nur im ſportlichen Kampfkleid ſehen. In Südafrika, in Nordamerika, in Tripolis, auf der Avus hat er für die Farben Deutſchlands gefahren. Er war uns ein Vorbild durch ſeinen lauteren Charakter, ſeinen Kame⸗ radſchaftsgeiſt und ſeinen kämpferiſchen Willen. Unter Glockengeläut wurde der Sarg unter Vorantritt der von Delius beſonders naheſtehenden Rennfahrer und von ſieben Sturmſtandern des NS zur Gruft geleitet. Freudentage in Aegypten Faruk J. beſtieg den Königsthron Kairo, 30. Juli. König Faruk J. legte am Donnerstag vor beiden Häu⸗ ſern des Parlaments den Eid auf die Verfaſſung ab und beſtieg damit den Königsthron. Da er am 11. Februar 1920 geboren wurde, würde er nach europäiſcher Zeitrechnung erſt am 11. Februar 1938 die Volljährigkeit erreicht haben. Das Datum der Thronbe⸗ ſteigung wird jedoch na chislamiſchen Mondjahren berech⸗ net, die elf Tage kürzer ſind. Daher fiel die Volljährigkeit auf den Donnerstag. Seit Tagen ſchon ſtrömte die Landbevölkerung in das überfüllte Kairo zuſammen. Das Zentrum und die Straßen, durch die der Königszug ſich bewegte, ſind mit Hundert⸗ tauſenden von Fahnen und mit Millionen von Glühbirnen und zahlreichen Triumphbögen mit Kronen und Inſchriften geſchmückt. Um 8.30 Uhr verließ der Königszug den Abdine⸗Palaſt unter Salutſchüſſen. Die Staatskaroſſe des Königs, der die Feldmarſchallsuniform angelegt hatte, traf um 9 Uhr am Parlamentsgebäude ein. Hier erwarteten ihn alle Abgeordneten, Senatoren, die Mitglieder der königli⸗ chen Familie, der Regentſchaftsrat, die Königinmutter, die Prinzeſſinnen, das Diplomatiſche Korps, die Spitzen der Behörden und die Generalität. 5 Im Parlament wies der Miniſterpräſident in ſeiner Begrüßungsanrede auf die Errungenſchaften der letzten Jahre hin, insbeſondere auf das Abkomme n mit Eng⸗ la nd, das Ergebnis von Montreux, die Abſchaffung der Kapitulationen und den Beitritt zum Völkerbund. Nach ei⸗ ner kurzen Anſprache des Senatspräſidenten erhob ſich der König und alle Anweſenden, und der König legte den Eid ab, die Verfaſſung und die Geſetze des ägyptiſchen Volkes zu beachten, die nationale Unabhängigkeit und Un⸗ verletzlichkeit des ägyptiſchen Landes aufrecht zu erhalten. Als der König den Eid abgelegt hatte, rief der Miniſter⸗ präſident„Es lebe der König!“, und alle Anweſenden ſtimmten begeiſtert in den Ruf ein. Die Rückfahrt in den Abdine⸗Palaſt vollzog ſich un⸗ ter ungeheurer Begeiſterung der Volksmaſſen. Mehrere Geſchwader modernſter Jagdflugzeuge der jungen ägypti⸗ ſchen Luftwaffe überflogen den Feſtzug. Als Zugeſtändnis an die modernſte Entwicklung wurde allgemein beachtet, daß die Königinmutter zum erſtenmal in ihrer offe⸗ nen, unvergitterten Loge unverſchleiert dem Staats⸗ akt beiwohnte und die Prinzeſſinnen in modernſter eucopäi⸗ ſcher Kleidung erſchienen. Am Nachmittag fand im Palaſt ein großer Glück⸗ wunſchempfang ſtatt, wobei der Kriegsminiſter dem König den Marſchallſtab überreichte. Den Tag be⸗ ſchloſſen ein großes Bankett mit künſtleriſchen Darbietun⸗ gen und ein Feuerwerk. Die Feſtveranſtaltungen dauern bis zum Samstag jand, der ſie nach der Begrüßung ernſt und ſtreng muſterte. Taktvoll entfernte ſich Frau von Röder. „Ich will gar nicht erſt lange hinter dem Berge halten, liebes Kind. Du haſt dir einen Rennwagen gekauft. Be⸗ abſichtigſt du, mit dieſem Wagen an irgendeinem Rennen teilzunehmen?“ „Vielleicht. Ich weiß es noch nicht.“ „Das wirſt du nicht tun. So weit geht deine Selbſtän⸗ digkeit nicht, daß ich zuſehen werde, wie du dir das Genick brichſt! ſagte Onkel Sebaldus und mühte ſich recht böſe auszuſehen. Wieder erklang Ilſe⸗Dores helles Lachen. „Sei nicht komiſch, Onkel Sebaldus. Vorläufig werde ich kein Rennen fahren. Zufrieden?“ 5 „Verſprich mir, daß du nie, nie an einem ſolchen Un⸗ fug teilnehmen wirſt.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Das kann ich nicht. Wenn es mir eines Tages plötz⸗ lich einfällt, möchte ich nicht an mein Wort gebunden ſein.“ ſagte ſie. „Ich will dein Wort.“ ch verſpreche nichts weiter, als was ich ſchon ſagte.“ Onkel Sebaldus verlegte ſich aufs Bitten. „Du mußt vorſichtiger mit deinem Leben umgehen, Ilſe⸗ Dore. Wenn dir etwas zuſtieße, es wäre einfach nicht aus⸗ zudenken.“ Jetzt hatte wirklich ehrliche Angſt aus ſeiner Stimme getlungen. Ilſe⸗Dore ſah ein ſchmales, ſchönes Männergeſicht, einen harten Mund und trotzige, ſtahlharte Augen. Ihre Lippen zitterten plötzlich. „Darf ich denn gar nichts? Dies und das nicht. Ich bin eigentlich ſehr arm.“ „Kind, du ſprichſt ſo ſeltſam. Ich rate dir dringend, hei⸗ rate bald. Ein Mann wird dir ſchon die Schrullen ver⸗ treiben. Du bekommſt andere Intereſſen, ſiehſt das Leben von einer ganz anderen Seite an, wirſt zufrieden und glücklich ſein. Baron Neſtler würde dir ein guter Gatte ſein.“ 25 „Und wenn ich plötzlich einen ganz armen Mann, ſagen 4 Kurzmeldungen Der Führer in Nürnberg f Nürnberg, 30. Juli. Der Führer beſuchte am Donnerz. tag, von Bayreuth kommend, Nürnberg, um ſich von den Fortſchritten der Arbeiten auf dem Reichsparteitagsgelände zu überzeugen und ſich über den Stand der Vorbereitungen für den Reichsparteitag 1937 zu unterrichten, Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Könſg lich⸗italieniſchen Miniſterpräſidenten Benito Muſſolini zuff Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. Paris. In dem nordfranzöſiſchen Hafen Honfleur iſt ein lettiſcher Dampfer mit Kriegsmaterial eingetroffen, daz unter verdächtigen Umſtänden nach Marſeille weiterbefie dert werden ſoll. 2 Schwerer Zugunfall Vier Opfer der Arbeit. 5 Dresden, 29. Juli. Am Donnerstag in der dritten Morgenſtunde fuhr ein von Elſterwerda kommender E güterzug im Bahnhof Radebeul⸗Kötzſchenbroda aus bisher noch nicht einwandfrei geklärter Urſache auf das dortig Stellwerk auf und zerſtörte es. Hierbei wurde der in Stellwerk Dienſt tuende Weichenwärter Max Prater ge⸗ tötet. Durch den heftigen Aufprall des Zuges auf daz Stellwerk ſchoben ſich die erſten ſieben Güterwagen ineiſ ander. Dadurch kamen zwei Zugleitbeamte ums Lebe, und zwar der als Zugführer dienſtleitende Hilfszugſchafß ner Fritz Werner und der Gepäckſchaffner Martin Bernd beide aus Dresden. Auch der Lokomotivführer Arm Steuer aus Dresden wurde getötet, während der Lokomp, tipheizer Kurt Rietſchef aus Dresden ſchwere Verletzungeg erlitt Er wurde ins Krankenhaus gebracht.. Wie der Preſſedienſt der Reichsbahndirektion Dresden zu dem ſchweren Zugunfall mitteilt, hatte der Eilgüterzug das für ihn auf Halt ſtehende Signal nicht beachtet. In acht Tagen viermal beſchlagnahmk! Die deutſche Preſſe in Poſen wurde im Juli beſondetz häufig vom Zenſor beſchlagnahmt. Während u. a. das„o. ſener Tageblatt“ innerhalb von acht Tagen viermal be ſchlagnahmt wurde, verfielen die„Deutſchen Nachrichten das Organ der Jungdeutſchen Partei für Polen, innen halb zweier Wochen einer dreimaligen Beſchlagnahme. Beſuch aus England Herzog und Herzogin von Kent beſuchen Deutſchland. London, 29. Juli. Der Herzog von Kent verließ mit ſeiner Gattin England, um eine Ferienreiſe auf dem Feſt⸗ lande im Kraftwagen zu unternehmen. Auf ſeiner Reiß wird das engliſche Herzogspaar zunächſt Deutſchland beſuchen und ſich nach einem Abſtecher in die Tſchechoflo⸗ wakei nach München begeben. Anſchließend reiſen der Herzog und die Herzogin nach Jugoſlawien, wo ſie beim Prinzregenten Paul zu Gaſt ſein werden. Abordnung zum Studium der Reichsautobahnen. Der Generalinſpekteur des deutſchen Straßenweſens Dr. Todt, hat die engliſche Automobil⸗Aſſociation und den Königlichen Automobil⸗Club eingeladen, im Septem⸗ ber d. J. eine Abordnung zum Studium der deutſchen Reichsautobahnen nach Deutſchland zu entſenden. Der Be⸗ ſuch iſt auf die Zeit vom 24. September bis 3. Oktober fest gelegt worden. Er wird auf engliſcher Seite von den bei den genannten Organiſationen und der Britiſh Road Fe⸗ deration vorbereitet, die dafür einen Sonderausſchuß ein⸗ geſetzt haben. Die engliſche Abordnung wird aus 220 Per⸗ ſonen beſtehen. Sie ſetzt ſich zuſammen aus etwa 100 Ver⸗ tretern der Grafſchaftsräte, etwa 60 Mitgliedern des Par⸗ laments ſowie aus Vertretern der Fachverbände. J Deutſchland werden folgende Städte beſucht: Hannover, Berlin, Leipzig, Nürnberg, München, Heidelberg, Frank furt a. M. und Köln. Die engliſche Abordnung wird die Autobahnen mit Autobuſſen befahren. Räumung einer Stadt bei Luftabwehrmanövern Paris, 29. Juli. In Lyon und den umliegenden Döt⸗ fern fanden in der Nacht Luftabwehrmanöver ſtatt, an denen mehrere Bombengeſchwader und zahlreiche Jagd⸗ flugzeuge teilnahmen. Dabei führten die Flugzeuge meh⸗ völliges Dunkel gehüllten Ortſchaften durch. Es iſt beab⸗ ſichtigt, in allernächſter Zeit in einer ſüdoſtfranzöſiſchen Stadt ein noch 5 Luftabwehrmanöver durchzufüh⸗ ren. Bei dieſer Gelegenheit ſoll die Stadtbevölkerung im Verlauf eines Luftangriffalarms auf die umliegenden Dörfer verteilt und dort in Sicherheit gebracht werden. wir, einen Arbeiter aus meiner Fabrik, zum Manne neh⸗ men würde?“ „Kind, du fieberſt Siehſt du, ich habe es ja gleich ge⸗ ſehen, daß du krank biſt. Ich werde Doktor Siebert rufen“ „Ja nicht. Ich— Onkel Sebaldus, es iſt mir bitteren 5 10 Wenn ich nun einen Arbeiter aus meiner Fabril tebe?“ i „Dann würde dich die Welt für wahnſinnig erklären, lange einſperren laſſen, bis du wieder vernünftig gewo den wäreſt.“ 5 „Sieh da! Wie liebevoll! Jetzt weiß ich wenigſtens, wie ihr denkt. Seid aber unbeſorgt, dahin kommt es wahrſchein⸗ lich nicht. Der Arbeiter ſcheint ſeinen Stolz für ſich zu haben, er nimmt von mir keine Notiz, ſondern er lacht mich vielleicht heimlich aus.“ ü „Haſt du dir denn deine Verrücktheit merken laſſen?“ „Vielleicht hat er gemerkt, was ich dachte. Sein Spot, lächeln ließ wenigſtens darauf ſchließen.“ Ilſe⸗Dore, du machſt dir ein Vergnügen daraus, mich zu ängſtigen.“ 8 „Ganz und gar nicht. Aber wollen wir nicht endlich von etwas anderem reden? Wollteſt du dieſes Jahr nicht mit Tante Auguſte und Tante Eveline an die See?“ ö „Allerdings. Aber nun fahre ich beſtimmt nicht mit, denn einer muß hier bleiben, um dich zu überwachen“ „Nicht nötig. Ich reiſe auch fort auf einige Wochen. Auf das Gut einer Freundin in Oſtfriesland. Das heißt, eigen- lich lebt ſie ſonſt mit ihrem Vater in einer großen rhein ſchen Stadt. Aber von ihrer dieſes Gut. Ich wollte mich längſt einmal mit Gret Alſter uns nicht mehr geſehen.“ 5 1 Onkel Sebaldus ſondierte vorſichtig:„Iſt das— hu, iſt das die junge Dame, von der Madame Lernier ſagte, ſie ſei der Penſionsſchreck geweſen?“ Fortſetzung ſolgt. rere Erkundungs⸗ und Bombardierungsflüge über den u und ich müßte es auch glauben und würde dich einfach o entſetzte ſich Onkel Sebaldus.* Mutter beſitzen ſie bei Hage treffen. Seit unſerem Abſchied aus der Penſion haben wit 5 9 Donnerz von den sgelände eilungen n König, 15 1 tr iſt ein en, daz terbeföß dritten der Eil⸗ s bisher dortige der in ater gs iuf daz n ineig⸗ 00 ugſchaff Venn Arn Lo komo⸗ etzungen Dresden züterzug eſonder⸗ as„ Po. nal be richten „inner me. land. eß 51 m Feſt⸗ r Reiz chland hechoſlo⸗ ſen det ie beim en. weſenz, n und Septem⸗ eutſchen der Be her feſt⸗ hen bei ad Fe⸗ uß ein⸗ 0 Per⸗ )0 Ver⸗ 5 Par⸗ e. 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Zu beiden Seiten gruppierten ſich die Abordnungen der an dem Feſt teil⸗ nehmenden Auslandsvereine, die vornehmlich mit ihren Trachtengruppen vertreten waren. Kurz nach 12 Uhr nahte die Spitze des Zuges, der das Bundesbanner zur Uebergabe an die Feſtſtadt auf den Schloßplatz brachte. Das Banner wurde hinter einer Ehrenhundertſchaft der Sänger auf einem von ſechs ſchwarzen Pferden gezogenen und von weißgekleideten Ehrenjungfrauen begleiteten Wagen herangeführt. Wäh⸗ rend der Sängergruß erklang, wurde das Banner vor dem Ehrenpodium aufgeſtellt. Ein Chorgeſang leitete zu den Anſprachen über. Zunächſt ſprach Dr. Hermann, der Obmann des 11. Sängerbundesfeſtes, das 1932 zu Frankfurt a. M. ſtattgefunden hatte.„Seitdem“, ſo führte er u. a. aus,„ſind fünf Jahre ins Land gegangen, nach denen der Deutſche Sängerbund getreu ſeiner Ueberliefe⸗ rung das 12. Bundesfeſt— gleichzeitig zum Gedenken ſei⸗ nes 75 jährigen Beſtehens— in der Kulturſtätte deutſchen Volkstums im Oſten, Breslau, begeht, als das Bundesfeſt, dem die hohe geſchichtliche Bedeutung zukommt, das erſte Deutſche Sängerbundesfeſt im neuen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland unſeres Führers Adolf Hitler zu ſein. Zu keiner Zeit iſt unſer Bund als Schützer einer der wichtigſten Güter deulſcher Volkskultur auch nur annä⸗ hernd ſo anerkannt geweſen, als im neuen Deutſchland im Rahmen ſeiner Kulturgeſetzgebung. Der Führer des Reiches hat unſer erſtes Bundesfeſt im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland mit der Verleihung der Fahnenplakette für alle an dieſem Feſte teil⸗ nehmenden Bundesvereine ausgezeichnet, der Betreuer des geſamten deutſchen Kulturweſens hat dem gleichen Feſt die Reichswichtigkeit gewährt und ihm durch die Uebernahme der Schirmherrſchaft ſeine beſondere Bedeu⸗ tung gegeben. Dr. Hermann übergab dem ſchleſiſchen Sänger⸗Gau⸗ führer und Obmann des Feſtausſchuſſes des 12. Bundes⸗ feſtes, Studienrat Fuchs, das Banner, der es nach zeiner kurzen Anſprache in die Obhut der Feſtſtadt und ſei⸗ nes Oberhauptes, des Oberbürgermeiſters Dr. Friedrich, übergab. 5 Oberbürgermeiſter Dr. Friedrich führte u. a. aus: Breslau empfindet die Wahl zur Feſt⸗ ſtadt als Anerkennung ſeiner national⸗ und kulturpoliti⸗ ſchen Sendung. Seit jeher war Breslau, wie die ſteiner⸗ men Zeugen ſeiner ſtolzen Vergangenheit künden, eine Pflegeſtätte deutſchen Geiſtes und deutſcher Kunſt, ein geiſtiger Mittelpunkt der deutſchen Oſtmark, von dem die ſtarken politiſchen und kulturellen Kräfte des Grenzlandes weithin ausſtrahlen. Dieſes Stück deutſcher Erde, auf dem deutſche und europäiſche Geſchichte gemacht wurde, iſt wahrlich ein ſtolzer Rahmen für das erſte große deutſche Sängerfeſt im neuen Reich! Daher nehme ich als Vertreter der alten Hauptſtadt Breslau mit dem Stolz der inneren Berechtigung dieſes Banner, unter deſſen Zeichen Breslau ſchon einmal vor 30 Jahren geſtanden hat, ent⸗ gegen mit dem Verſprechen, es in den Mauern Breslaus in Ehren zu halten. Bundesführer Meiſter nahm dann das Wort zu einer Anſprache: Die ſchleſiſche Sängergauführung, ſo ſagte er u. a., konnte keine erha⸗ benere Stätte für dieſe Feierlichkeit auserſehen, als den Schloßplatz, jenes Gelände, das 1813 Tauſende faßte, als „der König rief und alle, alle kamen“ Dieſes große Vier⸗ eck vor dem hloß iſt wieder Rufplatz geworden. Es ruft zu ein artigen Friedensfeſt, bei dem es gilt, die ſchönſte deutſche Volk zu feiern. Der Bundesführer gab dann einen Ueberblick über die nunmehr 75jährige Geſchichte des Deutſchen Sän⸗ gerbundes, der 1865 in Dresden das erſte Deutſche Bundes⸗ feſt unter Teilnahme von 16 000 Sängern feierte. „75 Jahre Deutſcher Sängerbund ſind abgeſchloſſen. Mögen Jahrzehnte und Jahrhunderte ſich anſchließen mit dem einen Ziel: Alles für das deutſche Volk, alles für die b Kulturarbeit und alles für die deutſchen Men⸗ 9 en!“ Die Anſprachen löſten lebhaften Beifall aus, beſonders als Oberbürgermeiſter Dr. Friedrich das prachtvolle Ban⸗ nerband dem Bundesbanner anheftete. Dann erſcholl das Kommando:„Ehrenſtürme ſtillgeſtanden! Fahnen auf!“ Ringsum erſtand ein bunter Wald von Fahnen und Bändern und Bundesführer Meiſter nahm die Weihe der Fahnen vor. Ein machtvolles Siegheil auf den Führer und das deutſche Volk hallte über den weiten Platz, die Lieder der Nation erklangen, Badiſche Komponiſten beim 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt. Beim 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Breslau wer⸗ den Chöre folgender badiſcher Komponiſten aufgeführt wer⸗ den: Richard Trunk, Franz Philipp, Wilhelm Maler, Hein⸗ rich Zöllner, Bruno Stürmer, Eberhard Wittmer, Wilhelm Jung, Friedrich Gellert, Karl Weidt(geſt.), Philipp Wolfrum (geſt.) und Joſef Schelb. skunſt, den deutſchen Geſang, Aus Baden und den Nachbargauen. Hockenheim.(Fuhrwerk und Pferd im Rhein verſunken.) Das Fuhrwerk des Landwirts Kullmann aus Rheinhausen iſt beim Verlaſſen der Fähre in den Rhein zurückgerollt und ſamt dem Pferd in den Fluten des Rheins verſunken. () Büchenau bei Bruchſal.(50 jährige Grün⸗ dungsfeier.) Der Büchenauer Kriegerbund begeht kom⸗ menden Sonntag ſein 50jähriges Beſtehen in einer würdigen kameradſchaftlichen Feier. Aus dieſem Anlaß wird zugleich der Kreistag der Kameradſchaften des Kraichgaues einderu⸗ fen. Nachmittags findet ein großer Feſtzug zum Feſtplatz ſtatt. fahren.) Der auf der Ruheſteinſtraße spielende vierjährige Knabe des Werkzeugſchmieds Emil Schnurr wurde von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und blieb mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch liegen. Am anderen Tage iſt der Junge geſtorben. Die Schuldfrage iſt noch zu klären. Lahr.(Schwerer Unglücksfall.) Ein ſchwerer Anglücksfall ereignete ſich nachmſttags im Anweſen Gerold⸗ ecker Vorſtadt 1. Nachdem ein Hamburger Laſtzug in den Hofraum des Lagers der bekannten Kalenderfabrik Guſtav Wagenmann eingefahren war, geriet der ſchwere Anhänger auf bis jetzt noch nicht geklärte Weiſe ins Rutſchen und fuhr den abſchüſſigen Hofraum hinab. Er ſtieß gegen das eiſerne Torgitter, in deſſen Nähe die 22jährige Tochter des Fabrik⸗ beſitzers ſtand. Die Unglückliche hat den Vorfall anſcheinend zu ſpät bemerkt und w iſchen Torgitter und Garten⸗ zaun eingeklemmt. Hi erlitt ſie ſo ſchwere Verletzungen, daß für die Erhaltung jungen Menſchenlebens ernſte Ge⸗ fahr beſteht. Sie wurde ſofort ins Bezirkskrankenhaus nach Lahr verbracht. (—) Ueberlingen.(Erſchoſſen aufgefunden.) In der Nähe des Friedhofes Markdorf wurde der 60 jährige ledige Verſicherungsinſpektor Heinrich Boye, wohnhaft in Radolfzell, tot aufgefunden. Er hatte ſich ſelbſt aus unbe⸗ kannten Gründen erſchoſſen. B. lebte in geordneten wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen. (—) Kenzingen.(Zu Tode gequetſcht.) Auf dem Holzplatze eines Sägewerks kam ein Stamm ins Rollen und traf den Holzarbeiter Hermann Fuchs derart in die Magen⸗ gegend, daß er ſchwere Quetſchungen erlitt und kurze Zeit dar⸗ auf ſtarb. Fuchs, der im 41. Lebensjahre ſtand, hinterläßt Frau und drei unmündige Kinder. (—) Titiſee.(Glückliche Fiſcher.) Ein alter Kur⸗ gaſt Titiſees aus Frankfurt a. M. hat in zwei Tagen zehn Hechte im Titiſee gefangen, die zuſammen 70 Pfund wogen. Darunter befanden ſich 10⸗ und 12⸗Pfunder. Alsfeld.(Beim Rückwärtsfahren verun⸗ glückt.) Einen ſchweren Unfall erlitt der Inhaber der Maſchinenhandlung Emil Neu. Als er mit ſeinem Auto rückwärts aus ſeinem Anweſen fuhr, ſtieß er mit einem Laſtwagen zuſammen. Dabei fiel eine landwirtſchaftliche Maſchine, die er geladen hatte, um und verletzte ihn ſchwer am Hinterkopf. Alzehg.(Vom Erntewagen gefallen.) Im nahen Schafhauſen fand beim Einfahren der Ernte der 28jährige Wilh. Schuckmann den Tod. Auf der Heimfahrt wurden auf einem abſchüſſigen Straßenſtück die Pferde ſcheu. Während ſein Bruder eilig hinten die Wagenbremſe anzog, fiel Wilhelm an der Seite des beladenen Wagens herab, wobei ihm ein Rad über den Kopf ging. Er war auf der Stelle tot. Sk. Ingbert.(Zwei Tote beim Verkehrsun⸗ fall.) Bei St. Ingbert ſtieß ein Laſtwagen mit einem mit zwei Perſonen beſetzten Motorrad zuſammen. Der Vei⸗ fahrer des Motorrades war ſofort tot, während der Len⸗ ker des Motorrades nach ſeiner Einlieferung ins Kranken⸗ haus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Schaffhauſen(Saar).(Tödlicher Sturz vom Erntewagen.) Der 27jährige Schuckmann ſtürzte ſo unglücklich von einem Erntewagen herunter, daß er unter den Wagen geriet und ſofort getötet wurde. a Blitz kötet vier Menſchen. Ein ſchweres Unwetter verheerte verſchiedene Teile Griechenlands. Im Piräus, dem Hafen von Athen, erſchlug der Blitz eine junge Frau. In der mazedoniſchen Stadt Serres wurde ebenfalls eine Frau getötet und in der Nähe der Stadt Serres zwei Hirten. Wieder ein deutſcher Sieg Bei der Inkernakionalen Flugwoche in Zürich 2 Zürich, 29. Juli. Bei ausgezeichneten Wiktterungsver⸗ hältniſſen wurde am Donnerstag im Rahmen der Inkerna⸗ tionalen Züricher Flugwoche der Alpenrundflug für Mili⸗ tärflugzeuge ausgetragen, der als Patrouillenflug im Drei⸗ erverband für Ein⸗ und Mehrſitzer ausgeſchrieben war. Der vom Flughafen Dübendorf über Thun nach Bellin⸗ zong und zurück über eine Geſamtenktfernung von 362 km führende Rundflug endete wieder mit einem großen deuk⸗ ſchen Erfolg. Die auf Jagdeinſitzern des Typs 5 m me 109 mit Jumo 210 640 Ps Moloren mit den Fliegeroffi⸗ zieren Haupkmann Reſtemeier, Oberleutnant Trautloft und Oberleuknant Schleif geſtartete deulſche Staffel ſicherte ſich in 58 Minuten, 52,7 Sekunden einen großarligen Sieg vor der Tſchechoflowakei, Frankreich, Belgien und den beiden Schweizer Staffeln. Großes Eiſenbahnunglück in Frankreich. Paris, 30. Juli. In den frühen Morgenſtunden des heutigen Freitag entgleiſte bei St. Georg, etwa 20 Km ſüdlich von Paris ein Schnellzug und ſtürzte um. Die Zahl der Todesopfer wird in einer Verlautbarung der Eiſenbahngeſellſchaft auf 25 und die der Verletzten auf etwa 80 angegeben. () Seebach b. Bühl.(Vier jä hriger Junge über⸗ 2 NG⸗Volksfeſt in Seckenheim. Noch iſt uns allen das große NS⸗Volksfeſt des ver⸗ gangenen Jahres auf dem idylliſch gelegenen Platz vor der Schulturnhalle in beſter Erinnerung. Wiederum werden die Volksgenoſſen Seckenheims und Umgebung aufgerufen, das diesjährige in weit größerem Umfange organiſierte und in jeder Beziehung die vergangenen Feſte übertreffende NS⸗ Volksfeſt zu beſuchen. Wie im vorigen Jahre das Feſt durch das Auftreten bekannter Künſtler auf dem Gebiete des Humors und der Artiſtik die Beſucher fröhliche und heitere Stunden verleben ließ, ſo hat dieſes Jahr erſt recht die Feſtleitung es ſich zum Ziele geſetzt, mit einem außer⸗ gewöhnlich reichhaltigen Programm vor die Feſtteilnehmer zu treten* So ſtartet als Auftakt am Samstag um 19 Uhr An Staffellauf durch Seckenheim, an dem ſämtliche Formationen ſowie die hieſigen Turnvereine beteiligt ſich. Anſchließend beginnt das große Feſtprogramm, das durch die bekannte rheiniſche Humoriſtin und Rundfunkanſagerin Dela Kars⸗ Schwarze eröffnet wird. Ferner hören wir die durch den Reichsſender Stuttgart, Frankfurt und Saarbrücken beſtens bekannten Geſangshumoriſten. Ohne Unterbrechung folgen dann die Vorführungen der Akrobaten, Artiſten, Meiſter⸗ joungleure, Tänzerinnen, Komiker, Vereinigte Sängerſchaft u. a. m., ſodaß es hier an der nötigen Stimmung und Fröhlichkeit nicht fehlen wird. Am Sonntag, den 1. Auguſt 37, findet nachmittags 2 Uhr als Einleitung ein großer Feſtzug durch die Straßen Seckenheims ſtatt, der gegen 3 Uhr in den Feſtplatz ein⸗ marſchiert. Der Nachmittag wird dann von der HJ und dem BdM beſtritten, die ihrerſeits durch Boxvorführungen, Muſikvorträge, Liederſingen und Volkstänze die Beſucher unterhalten. Die Kinder werden ihre helle Freude an der Aufführung eines Kaſperttheaters haben. Am Abend werden die hieſigen Turnvereine ihr turneriſches Können unter Beweis ſtellen. Der Höhepunkt des Abends bildet das Auf⸗ treten des bekannten Komikers und Akrobaten Bruxello, ſowie der Simonstruppe mit ihren akrobatiſchen Einrad⸗ fahrten. Ja ſelbſt am„Lukas“ der ebenfalls Aufſtellung genommen, kann jeder ſeine Kraft probieren. Der Montag iſt den Volks⸗ und Kinderbeluſtigungen gewidmet. Hier werden die Volksgenoſſen mit großen Ueber⸗ raſchungen zu rechnen haben, die nur nebenbei erwähnt ſein ſollen. Durch Aufſtellung einer Großlautſprecheranlage wird jedem Beſucher auf dem ganzen Feſtplatz Gelegenheit gegeben, die Programmabwickelungen genaueſtens zu ver⸗ folgen. Den muſikaliſchen Teil übernimmt eine in unſerer Umgebung beſtens bekannte Muſikkapelle. Für das leibliche Wohl der Volksgenoſſen iſt ebenfalls geſorgt, das beſagt ſchon das gute Spezialbier der Brauerei Pfiſterer, ſowie die weit und breit bekannten Seckenheimer Würſte. Wert⸗ volle Preiſe winken auch den Keglern und Schützen. Eine zweiteilige Verbandskegelbahn wird den Zuſpruch aller Kegelfreunde finden. Die Scharſchützen können an einem eigens für dieſen Zweck erſtellten Schießſtand ihre Schieß⸗ kunſt unter Beweis ſtellen. Außerdem findet im Saale der Schulturnhalle am Sonntag und Montag Tanz, damit auch die Jugend auf ihre Rechnnug kommt. Ein eigenes Cafe darf auch nicht fehlen. Dort wird all den Fein⸗ ſchmeckern das geboten, was ſie ſich erträumen. Ferner befindet ſich in einem geeigneten Raum der Schulturnhalle eine nach neuzeitlichem Muſter erſtellte Wein⸗ und Likör⸗ ſtube. Die Preiſe ſind in jeder Hinſicht den Lebensverhält⸗ niſſen der Bevölkerung angepaßt. Ueber allem aber ſteht unſere reichhaltig ausgeſtaltete Tombola. Neben ſchönen, reizvollen und wertbeſtändigen Preiſen haben wir wiederum eine achttägige KdF⸗Fahrt nach Oberbayern, verſchiedene Tagesfahrten nach Bad Liebenzell, St. Goarshauſen (Dampferfahrt) und in die herrliche Südpfalz zur Ver⸗ loſung freigegeben, ſodaß es ſich lohnt, hier zuzugreifen. Zum Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß ſämtliche Feſtabzeichen(20 Pfg. das Stück für alle 3 Tage) mit Nummern verſehen ſind. Es iſt deshalb jedem Feſtteil⸗ nehmer die Möglichkeit gegeben, auch hier als Zugabe einen Preis zu gewinnen. Volksgenoſſen aus Seckenheim und Umgebung verſäumt nicht dieſe Tage der Freude und des Humors, die Tage der Volksgemeinſchaft, ſondern zeigt durch zahlreichen Beſuch eure Verbundenheit mit der Bewegung Adolf Hitlers, die es euch erſt ermöglicht hat, an ſolchen Tagen durch Freude wieder die Kraft zu ſammeln und die innere Geſchloſſenheit zu feſtigen, die zur Erhaltung unſeres Volkes notwendig iſt. * Auch ein„Kampf dem Verderb!“ Herrn Fritz Fricke, Lahrerſtraße 37, iſt es gelungen, im Neckarauerſfeld einen Hamſter mit 9 Jungen ausgraben und unſchädlich zu machen. Wenn man bedenkt, was ſo eine Hamſterfamilie im Laufe des Jahres alles„zuſammenhamſtert“ und verzehrt, und daß wir nun in Durchführung des Vierjahresplanes auch nicht ein Pfund Getreide unnötig vergeuden dürfen, ſo iſt allein durch die Vernichtung dieſer Hamſterfamilie allerhand geſpart worden. 2 E Toblicher Verkehrsunfall, An der Straßenkreuzung S 4⸗R 5 wurde der etwa 35jährige Kolonialwarenhändler Reiblich, der mit einem Transportdreirad von den Planken kam, von einem Laſtzug überfahren, als er einem parkenden Fahrzeug ausweichen wollte. Reiblich fiel ſo unglücklich, daß die Räder des ſchweren Laſtwagens über ihn hinweggingen und ihn auf der Stelle töteten. Bei ſechs weiteren Verkehrs⸗ unfällen wurden drei Perſonen»blich verletzt und vier Fahrzeuge beſchädigt.— Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 43 Perſonen gebüh⸗ renpflichtig verwarnt und an 18 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. f — ee M GROSSER WASCHE= Standard hilff qbeh schwere Waschärbeit möhe⸗ los öber Winden. Denn dafür börgt die Tatsache: STANDARD ScHhRNUHr Aus IGENER KRAFI 9 1 Wer am 31. Juli, 1. und 2. Auguſt will luſſig und fröhlich ſein, der kommt beſtimmt nach Nb. i 2 Näheres im lohalen Teil. A M'heim⸗Seckenheim. Die Frau auf dem Weltmilchkongreß Internationales Milchſpeiſenkochen Die Internationale Milchwirtſchaftliche Ausſtellung, die vom 21. bis 29. Auguſt in Verlin ſtattfinden wird, iſt auch ür die Landfrauen und die ſtädtiſchen Hausfrauen von be⸗ onderer Bedeutung. Verſchiedene Sonderſchauen ſind be⸗ onders aufſchlußreich für unsere Frauen. Diejenigen, die tieferes volkswirtſchaftliches Intereſſe haben, wenden ſich zunächſt der„Milchwirtſchaft in der Weltwirtſchaft“ zu, wo in leichtverſtändlicher Darſtellung auch dem Die mehr an den ſich beſonders eingehend in der von faſt allen Ländern beſchickten„Schau der Propaganda und Aufklärung über Milch und Milcherzeugniſſe“ umſehen. Für frauen aus Stadt und Land gleich intereſſant werden die Lehrſchauen mit praktiſchen Vorführungen ſein. Neben uttergewinnung und Käſebereitung, wobei Gelegenheit gegeben iſt, durch Koſtproben ſich über die einzelnen Sorten und Güteklaſſen zu unterrichten, wird eine Ueberſicht über die neuartigen induſtriemäßigen Abfüllungen von Milchge⸗ tränken gezeigt. Hauptanziehungspunkt aber wird die Milchbar ſein. Dort werden Milchmiſchgetränke gereicht, die eine weitgehende Verwendung von Magermilch zeigen. Auch Trockenmilch, alſo Milchpulver aus Magermilch wird in all ſeinen Verwendungsmöglichkeiten vorgeführt. Sehr unterhaltend verſpricht ein Internationales Milchſpeiſenko⸗ chen zu werden, bei dem die Vertreter verſchiedener Länder ihre heimiſchen Milchgerichte vorkochen. Auch hierbei ſoll der Magermilch ein Ehrenplatz eingeräumt werden. So wird gezeigt werden, daß Puddings, Süßſpeiſen, ja felbſt der ſo beliebte Kaiſerſchmarren, ſehr gun aus Magermilch herge⸗ ſtellt werden können. Man wird auch lernen Speiſeeis aus Magermilch herzuſtellen und dabei die Erfahrung machen, daß das Durſtgefühl mit dieſem Efs beſſer genommen wer⸗ den kann als mit Sahne oder Vollmilcheis, deſſen Fettge⸗ halt den Verbrennungsprozeß im Körper beſchleunigt und daher wieder Durſt erzeugt. Neben den großen Maſchinen und Unterſuchungsapparaten der induſtriellen Werke und wiſſenſchaftlichen Inſtitute werden die Hausfrauen Maſchi⸗ nen und Geräte aller Art finden, die zur Milchgewinnung, Milchbearbeitung und zur Herſtellung von Milcherzeuaniſ⸗ ö 0 garſte Laien nahege⸗ bracht wird, welch große Rolle die Milcherzeugung ſpielt. Abfatzfragen intereſſterten Landfrauen wer⸗ alle Haus⸗ en dienen. Geräte der ringem Arbeits- und wie Milchgewinnung Stallanlagen tungs⸗ zu werden. nun folgender: ſchieren wir Straßenbahn zur Klinik, mit unſerer Heimleiterin. Arbeit weiter. Montags iſt ſter unterſcheidet, Gymnaſtikſtunde am kommt noch Gartenarbeit, Aber auch für ſchmale Geldbeutel ſol heutigen Hausfrau praktiſche Brief einer NS.⸗Jungſchweſter. Im Siebenmühlental in Heidelberg iſt das Jungſchwe⸗ ſternheim der NS.⸗Schweſternſchaft des Gaues Baden. Seit 15. März bewohnen wir 24 Jungſchweſtern das Heim, um in einer zweijährigen Lernzeit zur NS.⸗Schweſter ausgebildet Die praktiſche Krankenpflege erlernen wir in den akademiſchen Kliniken Heidelbergs, den theoretiſchen Un⸗ terricht erhalten wir in unſerem Heim. Unſer Tageslauf iſt 5.25 Uhr ſtehen wir auf, anſchließend iſt Gymnaſtik, Duſchen und Bettenmachen. Nach 6 Uhr mar⸗ geſchloſſen zur Halteſtelle und fahren mit der wo wir um 6.45 Uhr unſere Ar⸗ beit beginnen. Um 1.30 Uh r iſt gemeinſamer Mittagstiſch Wir freuen uns ſehr, daß wir uns in einem von der Klinik zur Verfügung geſtellten ſammenfinden können, gibt es doch man ſich gegenſeitig auszutauſchen hat. Um 16 Uhr beenden wir unſere Klinikarbeit und ſind gegen 17 Uhr wieder im Jungſchweſternheim in Siebenmühlental. Und nun geht unſere Deutſchſtunde bei unſerer Heim⸗ leiterin. Da werden Aufſätze geſchrieben, geleſen und erzählt uſw. Dienstags iſt weltanſchaulicher Unterricht, dem wir mit beſonderem Intereſſe folgen, wiſſen wir doch, daß die politiſche Haltung iſt, die uns von jeder anderen Schwe⸗ um einmal als bewußte Nationalſozialiſtin in der Gemeinde ſtehen und ſchaffen zu können. Mittwoch, haben wir je eine Phyſiologie⸗ Raum zu⸗ jeden Tag ſo vieles, was es gerade Fein iſt die Donnerstag und Freitag und Anatomieſtunde. Dazu die uns ſehr viel Freude macht und geſunden Ausgleich ſchafft. Beſonders lehrreich für uns iſt der Kräutergarten, lernen wir doch da ſehr viele Heilpflan⸗ zen kennen, was für unſere Gemeindearbeit ſehr wichtig iſt. len billige 1 gezeigt werden, die ihr helfen, ſchmackhafte und bekömmliche Milchſpeiſen bei ge⸗ Zeitaufwand herzuſtellen. rinnen, in deren Hand Kuhhaltung und Kälberaufzucht, ſo⸗ liegen, wird vor allem die Schau der und Stalleinrichtungen, und Kläranlagen ſowie die wärmetechniſche Bera⸗ tung für Stallbauten manche Anregung bieten. 3 Den Bäue⸗ Entlüf⸗ Wenn wir nicht zu müde ſind, ſitzen wir abends nach der Fah⸗ neneinholung zuſammen und ſingen und muſizieren, oder Wir gehen auf den nahegelegenen Höhenweg, wo man einen herk⸗ lichen Ausblick hat auf Heidelberg und die ganze weite Ebeſe, Als großes Erlebnis iſt uns die Einweihung unſerer Schult in Erinnerung. Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt, Frau Schol Klink, unſere Generaloberin, der Reichsſtatthalter und Gall leiter Rob. Wagner und der Gauamtsleiler Pg. Dinkel U. a. m. waren unſere Gäſte. And als zum 1. Male die Fahne aufſtieg, war ſich jede Jungſchweſter bewußt, daß iht ganzes Leben nach dem Spruch, der über dem Eingang dez Hauſes ſteht, geſtaltet ſein wird:„Unſer Glaube, unſere Liebe, unſere Arbeit, Deutſchland für Dich!“. M. B. Guchgebühr für Abſtammungsnachweis Es werden häufig Klagen darüber geführt, daß vor allem von Pfarrämtern und Sippenkanzleien für die Ausſtel⸗ lung von Urkunden ſcheinbar zu hohe Suchgebühren erho⸗ ben werden. Geht man ſolchen Klagen nach, ſo muß, waz die Reichsſtelle für Sippenforſchung mitteilt, meiſtens feste geſtellt werden, daß die Antragſteller nur unzulängliche Angaben über den Zeitpunkt der erfolgten Amtshandlung gemacht haben. Die daraus erforderlich werdenden Zeit raubenden Sucharbeiten können nicht koſtenlos geleiſtel werden. Nach dem Gebührenerlaß vom 10 Okt. 1935 ſind die Regiſterbehörden zwar gehalten, für das Auſſuchen einer Urkunde dann keine Gebühren zu berechnen, weng bei annähernd richtiger Angabe der Daten das Auffinden der Eintragungen mit einem gewiſſen Zeitaufwand ven bunden iſt. Der Gebührenerlaß bringt aber auch zum Ausdruck, daß der Antragſteller ſeiner Pflicht nachkommen ſoll, ausreichende Angaben über ſeine Vorfahren zu mache, Iſt der Antragſteller nicht in der Lage, die Angaben ſe genau zu machen, daß die beantragte Urkunde ohne länge, res e ausgeſtellt werden kann, wird er entweder auf eigene Koſten die Hilfe eines Sippenforſchers in Anſpruch nehmen, oder ſich der Regiſterbehörde gegenüber bereit er⸗ klären müſſen, die feſtgeſetzte Suchgebühr von 75 Rpf je angefangene halbe Stünde zu tragen. So weit ein Antragſteller auf Grund der Gebührenerlaſſe Afl⸗ ſpruch auf Gebührenfreiheit hat, erſtreckt ſich üblichen Urkunds⸗ und auch die Suchgebühren. 1937 gibts gi Qualitäts-Waren! 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Bei Entfernung des fallenden Materials vom Felde iſt dafür zu ſorgen, daß durch Verfüttern oder Kompoſtieren der angefalle⸗ nen Pflanzenteile die Sicher⸗ an⸗ heit gegeben iſt, daß die Rau⸗ pen des Maiszünslers reſtlos vernichtet werden. Die Entfahnung und Ent⸗ fernung der Pflanzenreſte muß ſpäteſtens eine Woche nach dem Abblühen erfolgt ſein. Erzeuger von Körnermais, die den Anordnungen dieſer Vorſchrift zuwider handeln, machen ſich gemäߧ 145 des Pol. Str. Gef. B. ſtrafpar, außerdem werden die unter⸗ laſſenen Bekämpfungsmaß⸗ nahmen auf Koſten der Säu⸗ migen durchgeführt. Mannheim, 27. Juli 1937. Der Oberbürgermeiſter 5 frech und munter, lieb, voll Temparament, aber gefährlich, das ist ie hne lter alte an dum PALAST Junger Mann zum Tabakherbſt und 1 Frau z. Einnähen 4 geſucht. Zähringerſtr. 87. 8 Eingetroffen: Reue Grünkern, neues Sauerkraut, neue holl. Heringe empfiehlt Jak. 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Man muß ſchon ein ganz arger Spießer ſein, wenn man in dieſem Verhalten der Jugend einen Grund ihrer Verderbtheit erkennen will. Die Jugend will durch das Beiſpiel erzogen werden, und im Gedächtnis eines rechten Jungen bleiben vor allen Dingen die Geſchehniſſe haften, die von beiſpielhafter Größe geweſen ſind. Am meiſten be⸗ geiſtert und begeiſtern ſie ſich für die Lehrer, die nicht immer nur an den Schülern herumſchulmeiſtern, ſondern die mit den Schülern leben, die ihre Schüler ernſt nehmen und es als beſte Unterrichtsmethode anſehen, ihre Schüler für irgendeine Sache zu begeiſtern und ihnen den Menſchen vorzuleben, zu dem ſie ihn erziehen wollen. Der Geſchichtsunterricht iſt deshalb von ſo außer⸗ ordentlicher Bedeutung, weil in ihm bei rechter Geſtaltung große Beiſpiele lebendig gemacht werden. Leonidas mit ſeinen Spartanern, der Läufer von Marathon, ein Hanni⸗ bal, ein Scipio und ein Cäſar, das ſind Geſtalten der Antike, die ſchon das Herz eines Jungen warm machen können. Wie aber glüht erſt die Seele eines Knaben, wenn aus der Dämmerung der Sage Geſtalten wie Siegfried und Dietrich von Bern in das Licht der Geſchichte treten! Sie erfühlen noch den wahren Kern aller Helden⸗ und Götterſagen, weil in der Jugend ſelbſt noch jene kühne Phantaſie der Seele lebendig iſt, die jene Sagen in Er⸗ innerung an hiſtoriſche Wahrheiten geſtaltete. Der urewige Freiheitswille der Germanen hat ſein Urbild in dem Cheruskerfürſten Hermann, der allen deut⸗ ſchen Freiheitskämpfern hehrſtes Beiſpiel geworden iſt. Man darf wohl behaupten, daß in allen großen Freiheits⸗ kämpfern der deutſchen Vergangenheit ein Stück von jenem Cheruskerfürſten lebendig geweſen iſt. Das heldiſche Bei⸗ ſpiel wirkt fort von Geſchlecht zu Geſchlecht. Mitten im Kugelregen bei Höchſtädt haben die Bataillone des Deſ⸗ ſauers Griffe geklopft. In den Kriegen Friedrichs des Großen ſehen wir die Reitergeſchwader eines Seydlitz und Zieten gegen die Feinde mit unwiderſtehlicher Gewalt an⸗ reiten, wir gedenken der tapferen Grenadiere von Leuthen, erkennen auch den gleichen Geiſt in den Helden an der Katzbach oder in jenen Regimentern, die die Düppeler Schanzen ſtürmten oder bei Königgrätz in den Tod gin⸗ gen. Wir ſchauen mit begeiſterter Ergriffenheit auf die Helden von Mars la Tour und Vionville, auf die deut⸗ ſchen Soldaten aus allen deutſchen Gauen, die die deutſche Kaiſerkrone auf franzöſiſchen Schlachtfeldern erſtritten haben. Als hehrſte Beiſpiele des Lebenseinſatzes gelten Deutſchlands Jugend, die bei Langemarck ſingend die Bruſt dem Tode bot, und der Heroismus des feldgrauen Heeres, der ſich durch das vierfährige unerhörte Wunder letzter Pflichterfüllung offenbarte. Der Geiſt, der aus all dieſen Taten leuchtet, war nicht die Frucht irgendwelcher beſonderen Lehren, ſondern war die Folge einer beiſpiel⸗ haften Erziehung, eine Vererbung vorgekebter Tugenden, die geradezu die Tradition des deutſchen Heeres ausmacht und hier durch das Beiſpiel der Führung wie des ein⸗ fachen Mannes wachgehalten wurde. Selbſt in Zeiten tief⸗ ſter Erniedrigung gaben einzelne leuchtende Beiſpiele die Hoffnung auf Wiedergeburt, zeigten, daß der alte Geiſt nicht ausgeſtorben war. Wir haben abſichtlich hiſtoriſche Beiſpiele gewählt, weil ſich an ihnen das Prinzip am beſten verdeutlichen läßt. Im Kampfe um die Freiheit und die Ehre der Nation for⸗ dert das Beiſpiel den höchſten Einſatz, die Hingabe der ganzen Perſönlichkeit und, wenn es ſein muß, das Opfer des Lebens. Den gleichen Mut aber haben auch die Männer der Wiſſenſchaft bewährt, die durch gefährlichſte Experimente zu neuen Erkenntniſſen gelangten. Von eben⸗ ſo beiſpielhafter Größe ſind die Forſcher, die ihren Fuß auf von weißen Menſchen noch nie betretenes Land geſetzt haben. In der Geſchichte des Verkehrs ſteht das Werk des Grafen Zeppelin und ſeiner Nachfolger an erſter Stelle. Die Geſchichte der Zeppeline zeigt einen nie verſagenden Mut und ewig neue Einſatzbereitſchaft bis zum endgül⸗ tigen Sieg der großen Idee. Wer aber die überragende Bedeutung des Beiſpiels, des Vorlebens anerkennt, muß zugleich die Gegenwart voll bejahen, die das Beiſpiel zum Erziehungsprinzip erhoben hat Das Führerprinzip, wie es der Nationalſozialismus aufgeſtellt hat, beſagt nichts anderes, als daß es keine an⸗ dere Berechtigung zur Führung und keinen anderen An⸗ ſpruch auf Führung geben kann als die Bewährung durch das Beiſpiel. Als Preußen wurde, war es zunächſt die Zuchtrute, die eine eiſerne Diſziplin herſtellte, die mit abſoluter Ge⸗ walt auch den Gehorſam des letzten Untertanen erzwang. Dieſer Abſolutismus erhielt aber ſeine Größe dadurch, daß ſich die großen Herrſcher Preußens ſelbſt dem oberſten Geſetz der Pflicht unterwarfen, daß ſie das, was ſie vom letzten Untertanen forderten, von ſich zu allererſt verlang⸗ ten Erklärte der Sonnenkönig Ludwig XIV. noch ſelbſt⸗ Aufnahme: Saebens⸗Worpswede(M). Stadttor in Iphofen LI keene Tb eee eee eee een“ herrlich:„Der Staat, das bin ich“, ſo wandelte ein Fried⸗ rich der Große dieſe Auffaſſung des Abſolutismus um durch ſein Wort:„Ich bin der erſte Diener meines Staats“. „Ich dien“, das heißt, ich bin mit all meinem Tun der Allgemeinheit verpflichtet, ich will Beiſpiel ſein! In den Zeiten des Liberalismus wurde das alte Führungsideal faſt ausſchließlich vom Soldatentum gewahrt. Hier lebte das Beiſpiel fort. Die Verantwortlichkeit des einzelnen bis zum letzten Mann hinab, dieſes höchſte Wunder bei⸗ ſpielhafter Pflichterfüllung feierte im Frontſoldaten hel⸗ diſche Triumphe. Im Grauen der Schlachten konnte nur jener Führer bis zuletzt ſeine Autorität wahren, der ſeinen Leuten wirklich voranging. Die höchſte Not gebar im Schützengraben das Führerprinzig der Gegenwart. Dar⸗ um konnte die Errettung des deutſchen Volkes nur von einem Frontſoldaten kommen, der dem Volke zum höchſten Beiſpiel ſeiner ſelbſt wurde. Wir brauchen es nicht zu wiederholen, welche Leiſtungen aus dieſem einen Beiſpiel hervorgingen. Wir wollen aber aus dieſer Betrachtung etwas für uns ſelbſt mit nach Hauſe nehmen. Wir wollen uns prü⸗ fen, ob wir ſelbſt den Platz, an den wir geſtellt wurden, ſo ausfüllen, wie es die Gegenwart verlangt. Wenn uns etwas nicht paßt, ſind wir leicht geneigt zu kritiſieren. Iſt aber nicht jeder Fehler, der gemacht wird, nur Beweis da⸗ für, daß irgendwo ein Menſch dem Beiſpiel untreu ge⸗ worden iſt, das uns durch den Führer und ſeine Mitarbei⸗ ter gegeben worden iſt? Wenn jeder die Pflichten, die er hat, den Rechten, die er verlangt, voranſtellt, befinden wir uns auf dem beſten Wege der Verwirklichung der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee der Erziehung durch das Beiſpiel. Der beſte Lehrer iſt das Beiſpiel. Wer ſeine Kinder Jzur Ordnung und Pünktlichkeit erziehen will, muß ſelbſt ordentlich und pünktlich ſein. Im Schoße der Familie fängt es an. Das erſte Beiſpiel, das uns im Leben be⸗ gegnet, iſt die Mutter. Sie pflanzt den Urgrund unſeres Charakters, nicht nur blutmäßig, ſondern zugleich erziehe⸗ riſch geſehen. Die Mutter als die bedeutendſte Lehrerin des Menſchengeſchlechts begegnet uns in vielen Zeugniſſen großer Männer. So erklärt Kant:„Ich werde meine Mut⸗ ter nie vergeſſen; denn ſie pflanzte und nährte den erſten Keim des Guten in mir, ſie öffnete mein Herz den Ein⸗ drücken der Natur; ſie weckte und erweiterte meine Be⸗ griffe, und ihre Lehren haben einen immerwährenden Ein⸗ fluß auf mein Leben gehabt.“ Und wenn Moltke ausſagt: „Wie oft iſt es mir vor die Seele getreten, daß von allen Wohltaten der erſte mütterliche Unterricht die größte und die bleibendſte iſt“, ſo offenbart ſich darin die Tatſache, daß das Wirken einer Mutter nicht auf irgendwelcher Zwangs⸗ autorität beruht, ſondern allein in dem durch die höchſte Liebe geadelten Beiſpiel begründet iſt. Die Mutter iſt die aus der Liebe geborene Führerin. Hierdurch wird uns die Vollendung des Führertums klar, das nicht aus dem Willen zur Macht ſich herleitet, ſondern aus der Liebe zu Volk und Vaterland, verbunden mit dem höchſten Pflichtgefühl, dem folgend, der echte Führer, ſeinem innerſten Zwang gehorchend, als Beiſpiel voranſchreitet. Dieſes höchſte Führertum können wir aber überall be⸗ währen: in der Familie und im Betrieb ebenſo wie inner⸗ halb der Volksgemeinſchaft. Als eine beiſpielhafte Füh⸗ rung fehlte, verſanken wir in Ohnmacht und Schmäche Als uns aber neuer Mut, neuer Glaube, neue Kraft und neues Pflichtbewußtſein vorgelebt wurden, erhoben wir uns u neuer Macht und Größe, denn unſer beſte ß grer war das Moifpiel. Jörg Bepler. —«0. ere PPP Es war auf unſerer Reiſe durch Schweden, abſeits der großen Straße, die von Mora nach Falun führt. Wir hat⸗ ten den ganzen Tag über am Siljan gelegen, dieſem ſagen⸗ umwobenen, ſilbernen See der Talleute, und waren mit der Quartierſuche ſpät dran. Es wurde zehn, und der Wald wollte ſich einfach nicht lichten. Wir prüften ſchon die friſche Nachtluft, wie ſie uns wohl zu einem Schlaf im Freien bekommen würde, da tauchten endlich Wieſen und Aecker vor uns auf und gute, alte Schwedenhöfe. Wir bogen gleich den Weg zum erſten Gehöft rechts ein und waren ſehr vorſichtig wegen der Hunde. Es blieb aber alles ſtill, die Leute hatten ſich ſchon zur Ruhe gelegt. Nicht anders auf dem zweiten und dritten Hofe. Da ſtanden wir nun mit unſeren Ruckſäcken und ſchau⸗ ten und horchten in die Runde. Im Weſten war noch ein roſiger Schein am Himmel, als wenn die Sonne eben erſt verſunken wäre. „Was iſt da drüben für ein Geräuſch?“ fragte ich plötzlich. „Eine Mähmaſchine“, ſagte Kamerad Alf. „Komm, der Bauer muß uns mitnehmen!“ Wir gingen dem Tone nach, einfach quer über die Wieſen, um ein Gehöft herum, einen Rain zwiſchen einem Kartoffel⸗ und Haferfeld hinauf: Richtig, dort ſchnitt noch lemand Roggen] Wir grüßten, erzählten woher und wohin, mußten die Maſchine noch ein paarmal um den Schlag fahren laſſen, dann ſpannte der Bauer aus und trieb die Pferde mit uns zum Hofe. Il Zeichnung: Grunwald— M. „„ und ich ſah, daß der zweite und dritte Finger an der Hand fehlten. Es war ein dürftiges, faſt verkommenes Anweſen. Eine Weile ſtanden wir vor dem unangeſtrichenen, grauen Balkenhauſe, bis der Bauer uns hineinrief. Seine Frau, knochig und reſolut, hantierte in der Küche beim Scheine des Herdfeuers. Wir wurden zum Nachtmahl eingeladen, und dabei gewöhnten ſich unſere Augen an das Dunkel, ſo daß wir in der hinterſten Ecke des Raumes noch einen alten Mann auf einem Bett bemerkten, unausgekleidet und mit einer Mütze auf dem Kopfe. Ueber ihm an der Wand hingen drei, vier, fünf Violinen. Der Kaffee war gut, auch das Brot und die Butter. Wenn man nur etwas mehr hätte ſehen können und die Luft nicht ſo entſetzlich ſtickig geweſen wäre! Wir aßen, ohne dabei groß zu reden, ſtanden dann auf, dankten der Frau, wie das ſo Sitte in Schweden iſt, für die Mahl⸗ zeit und gingen zur Scheune hinüber, wo wir ſchlafen ſollten. „Seltſam“, ſagte ich draußen zu Alf,„haſt du den Alten geſehen? Ich wäre gern noch länger in der Küche geblieben, die Violinen intereſſierten mich.“ „Morgen iſt ja auch noch ein Tag“, antwortete Alf, „ich hätte fetzt große Luſt, Tee zu kochen und etwas aus den Ruckſäcken zu futtern, oder biſt du vielleicht ſatt ge⸗ worden da drinnen?“ „Nein“, ſagte ich,„es iſt auch viel zu ſchön, um ſchon ſchlafen zu gehen.“ Wir kochten bei dem alten Ziehbrunnen ab, ſetzten uns dann gegen das Scheunentor und aßen und tranken. Der Feuerſchein im Wohnhauſe gegenüber erloſch. Rund⸗ herum in den Feldern zirpten die Heimchen. Wie eine gute Laterne ſtieg der Mond hinter unſerer Scheune auf und ſtreute ein mildes, bläuliches Licht in die Sommernacht. Wir ſaßen ſtill nebeneinander und ſchwiegen. Mit einemmal wurde drüben im Wohnhauſe ein Fen⸗ ſter geöffnet, und gleich darauf drangen Geigentöne an unſer Ohr, d. h., am Anfang waren es nur Bogenſtriche, die zittrig über die vier Saiten glitten und die Quinten prüften. Ich fuhr auf und ſtieß Alf an.„Das iſt der Alte“, ſagte ich,„kannſt du ihn ſehen?“ „Nein“, erwiderte Alf,„will auch gar nicht! Der Kerl ſoll mich mit ſeinem Gejammer in Ruhe laſſen.“ Ja, es war mehr ein Kratzen als ein Streichen auf den Saiten, und ſo ſeltſam ruckhaft und monoton; aber allmählich hörte man doch Takt und Melodie heraus. Es waren kurze Volksſtücklein, alte Walzer und Polkas mit jenen endloſen Wiederholungen der einfachen Weiſen, die man ſich nur bei ländlichem Tanze gefallen läßt. „Gott verdamm mich“, ſagte Alf,„aber gegen dieſen Mondſüchtigen biſt du ein wahrer Paganini. Wenn ich den Namen des Alten wüßte, würde ich ihn anrufen, das ſoll ſolche Leute wieder zur Beſinnung bringen!“ „Ganz normal kann er nicht ſein“, pflichtete ich bei, „übrigens die Violine auch nicht. Ebenfalls der Bogen, O HO FCH ue, hörſt du, wie er oft mitten im Strich ausſetzt? Müßte mal mit Kolophonium eingerieben werden!“ „Meinetwegen mit ſonſt was, wenn er nur ordentlich ſpielte;z aber dieſes Geſchrammel höre ich mir hier draußen nicht länger an. Komm, wir legen uns ſchlafen!“ In der Scheune hörten wir den Alten unentwegt fortſpielen. Er verſuchte ſich ſogar mit Doppelgriffen. Zumeiſt waren es Terzen, aber er wagte ſich damit hoch in die Lagen hinauf. Wenn er wieder hinab mußte, ſo zog er die Töne derartig in die Länge, daß es wie Katzenmuſik klang. Wir haben damals alle Flüche wiederholt, die wir zwiſchen Trälleborg und Haparanda gelernt hatten, und das waren nicht we⸗ nige. Gott weiß, wann wir einſchliefen. Der Bauer war ſchon wieder im Felde und die Frau bereits über dem zweiten Frühſtück, als wir uns für die Herberge bedanken und verabſchieden kamen. Und da ſahen wir nun auch den Mondſcheingeiger bei vollem Tageslicht. Er ſaß vor einem kleinen Fenſter, dicht neben dem Bett, auf dem wir ihn geſtern zuerſt bemerkt hatten, und baſtelte —— an einer Violine. „Sind Sie etwa Geigenbauer?“ fragte ich, zu ihm tretend. Er hörte wohl, daß ich etwas geſagt hatte, mußte es aber nicht verſtanden haben und legte, ſich gegen mich vorneigend, eine Hand hinter das Ohr. Ich fragte alſo noch einmal, aber wieder mit dem gleichen Ergebnis. Da erklärte mir die Frau, daß„Vater“ den Geigenbau nur als Liebhaberei betriebe. Er hätte früher eigentlich nicht den Bogen, ſondern den Knieriem geſchwungen und ſei jetzt ſchon über die Siebzig hinaus. Wie ich das hörte, fiel mir auch die ganze Aehnlichkeit der Baſtelecke mit einer Schuhmacherwerkſtatt auf. „Setz ihm doch einmal etwas vor“, ſagte Alf unge⸗ duldig,„und dann laß uns machen, daß wir weiter⸗ kommen!“ Ich ſah zögernd die fünf Geigen an, die über dem Bett hingen, und auch den Bogen, deſſen Haarbezug früher einmal ſchön weiß geweſen ſein mußte. Dann fragte ich, ob man wohl eine der Geigen mal ſpielen dürfte. Ich ſchrie es dem Alten förmlich ins Ohr, aber wieder blickte er mich nur fragend an Er verſtand einfach mein Schwe⸗ diſch nicht; auf die Worte ſeiner Tochter hörte er, ohne daß ſie ſonderlich laut geſprochen hätte. Ja, ich ſolle nur ſpielen, ſagte die Bäuerin, das würde Vater ſogar Freude machen. Der Alte verfolgte denn auch aufmerkſam alle meine Bewegungen. Dieſer Greis hatte etwas Komiſches und Rührendes zugleich. Er nickte den Takt zu meinem Spiel, und als ich mich an die großen Griffe der ungefügen Geige ge⸗ wöhnt hatte, ſo daß die Töne ſchnell und ſicher kamen, da ſtreckte er plötzlich ſeine linke Hand vor, und ich ſah, daß der zweite und dritte Finger an ihr fehlten. Da hörte Mein Garten Du ſagſt:„Nicht übel iſt der Garten deiner Wahl, Doch mittendurch der Weg, der Weg iſt viel zu ſchmal. Du ſcheinſt am liebſten nur mit dir allein zu ſchreite Es haben zwei nicht Raum, eins an des andern Seiten“ Mit nichten nur allein! Es geht ſich wohl zu zwein, Freund mit dem Freunde, wo ſich Arm in Arm ſchlingt ein Es geht ſich wohl zu zwein, oft bin ich ſo gegangen, Die Freundin mir zunächſt, umfangend und umfangen. Ja, Raum dazwiſchen hat ein Kleines durchzuſchlüpfen, Indeſſen hinterher und vor die Größern hüpfen. f Und wenn rechts oder links wir an die Hecke ſtreifen, So ſind es Roſen nur, die uns im Scherz ergreifen. So iſt der ſchmale Gang für mich ja breit genug, Es iſt der ſchmale Weg, den ich zum Glück einſchlug. Der Gang iſt nur zu ſchmal für förmlichen Beſuch, Und ich entbehre gern dergleichen Stadtzuſpruch. Friedrich Rückert. ich mitten im Strich auf und blickte immer nur auf dieſe verſtümmelte, magere Greiſenhand. Das alſo war die Urſache ſeines ſchlechten Spieles Doppelgriffe mit zwei Fingern, Polka und Walzer in ſchnellen Figuren, mit einem Male ſchien mir das nächte liche Erlebnis ſo wunderſchön und der Alte in ſeinem groben, geflickten Anzug ſo liebenswert, daß ich auch die anderen vier Geigen von der Wand nahm, bloß, um ſſi dem Meiſter loben zu können. Es waren, wie die erſte, eigentlich ungefüge Inſtrumente, ohne Lack und bei zweien ſogar die Köpfe mit Schrauben an den Hälſen befeſtigtz aber was bedeutet das alles gegenüber dieſer Mühe dez Greiſes, mit der er die Inſtrumente baute und ihnen die Muſik zu entlocken ſuchte. Als wir uns dann verabſchiedet hatten und ſchon im Hofe waren, lief Alf noch einmal in das Haus zurück und kam nach einer Weile mit einem weißen, ganz aus Bein geſchnitzten Wirbel wieder.„Den wollte ich mir nur holen', ſagte er faſt wegwerfend,„ich habe dem Alten dafür fünf Kronen gegeben. Das Ding gefiel mir, weißt du?“ „Ja,“ ſagte ich, und war im ſtillen neidiſch auf Alf. Wir gingen minutenlang ſchweigend nebeneinander her, und jeder ſchämte ſich wohl ſeiner geſtrigen Reden auf den alten Mann. Gegen Mittag nahm uns ein Laſtauto viele Meilen auf Stockholm zu mit, ſo daß wir des Mondſchein⸗ geigers ganz vergaßen. Als wir aber abends das neue Quartier bezogen hatten, ſagte Alf plötzlich:„Wie der Alte geſtern mit drei Fingern nur ſo ſpielen konnte!“ „Ich habe auch eben daran gedacht“ ſagte ich,„wenn ich mich nur nicht hätte hinreißen laſſen, ihm etwas vor⸗ iachen zu wollen! Es war geradezu eine Sünde! Ob er wohl heute, wenn der Mond ſcheint, wieder am Fenſter ſtehen wird?“ Eine dringende — Ungelegenheit Die Geſchichte von einem alten Wiener Aktenſchrank von S. Droſte Hülshoff Das Land Oeſterreich iſt ein Beamtenſtaat par excel⸗ lence. Alle die zahlloſen Beamten, die einſtmals zur Ver⸗ waltung der vom Bodenſee bis zur Herzegowina und von der Etſch bis zu den Karpathen reichenden Monarchie nötig waren, hat die kleine Republik ſamt und ſonders übernommen und dazu noch eine Anzähl neuer Beamten⸗ poſten geſchaffen. So hat man ausgerechnet, daß je drei Oeſterreicher von mindeſtens zwei Beamten regiert wer⸗ den— aber: Man muß ziemlich weit zurückgreifen, um dieſe kleine Geſchichte zu beginnen. So um das Jahr 1900 herum. gab es in der Gegend des Dorfes Raitenwinkel tief drin⸗ nen im Semmeringgebiet ſehr viele Kohlenbrenner. Dieſe konnten ihre Erzeugniſſe, die Holzkohlen, nur auf unweg⸗ ſamen Bergſtraßen höchſt mühſelig zu der ſtundenweit entfernten Bahnſtation ſchaffen und wären ſehr froh ge⸗ weſen, wenn man ihnen durch den Bau einer guten Land⸗ ſtraße Arbeit und Abſatz erleichtert hätte. Weil man aber auch im alten Oeſterreich nicht ſo ohne weiteres eine Straße. bauen durfte, verfaßte der Bürgermeiſter von Raitenwin⸗ kel eine entſprechende Eingabe an das Bezirksamt. Dieſes leitete das Schriftſtück weiter, und es landete endlich in Wien in der Kanzlei des Hofrates Jurinek, der für die Bearbeitung derartiger Sachen zuſtändig war. Der Hofrat hatte ein wunderſchönes Arbeitszimmer im Stile der Ma⸗ ria⸗Thereſia⸗Zeit und darin einen gewaltig großen Akten⸗ ſchrank, in dem er die Eingabe einſtweilen aufbewahrte. Denn es war gerade Herbſt, und in Grinzing gab es heu⸗ rigen Wein— da hatte der Herr Hofrat für die Erledigung ſo langweiliger Akten doch wirklich keine Zeit. In Raitenwinkel warteten ſie inzwiſchen auf ihre Landſtraße. Es wurde Frühling, Herbſt und wieder Früh⸗ ling. Und als ſich immer noch nichts rührte, machte ſich der Bürgermeiſter von Raitenwinkel mit noch ein paar angeſehenen Männern auf den Weg nach Wien, um dort noch einmal beim Miniſter perſönlich vorzuſprechen. Der hohe Herr empfing die Abordnung mit echt öſterreichiſcher Liebenswürdigkeit, verſprach, ſich der Sache höchſtſelbſt an⸗ nehmen zu wollen und ſandte das umfangreiche Schriften⸗ material, das man ihm überreichte, mit dem eigenhändi⸗ gen Vermerk„Eilt ſehr!“ an den Hofrat Jurinek. Der Kanzleidiener Brunnſchuſter herbrachte die Akten und mahnte beſcheiden:„Dös is fei preiſant, Herr Hofrat!“ „Ah was— preſſant! Wird ſcho net ſo arg ſein!“, brummte der Hofrat ärgerlich. Denn jetzt blühte gerade rings um Wien der wonnige Mai, und der Herr Hofrat hatte kürzlich ein blondes Mäderl kennengelernt und mit dieſem Mäderl heute eine luſtige Fahrt durch den Prater verabredet. Da hole der Teufel alle Akten! Und der Hofrat ſchloß ſie in den großen Schrank mit dem Entſchluß, ſie ſpäter einmal zu bearbeiten. Jedoch das Schickſal hatte es anders beſtimmt. Eben als im Weinreſtaurant drunten im Prater die Muſik einen Walzer ſpielte, und der Herr Hof⸗ rat die Melodie vergnügt mitſummte, da ſank er urplötz⸗ lich mit einem leichten Seufzer ſeitwärts vom Stuhl, und ben?“, fragte ſchüchtern der Kanzleidiener. wenige Tage ſpäter trug man ihn im großen Zentralfried⸗ hof feierlich zu Grabe. Nun kam ein neuer Herr in das ſtilvolle Marig⸗ Thereſien⸗-Amtszimmer und der entdeckte nach einiger Zeit, daß der Schlüſſel zum großen Aktenſchrank fehlte. Er for⸗ derte von der Materialverwaltungsſtelle des Hauſes einen neuen, doch vergeblich, da man dort der Anſicht war, der Verlierer des Schlüſſels habe ihn auch wieder herbeizu⸗ ſchaffen. Weil man dies aber von dem verſtorbenen Hofrat Jurinek unmöglich verlangen konnte, blieb der Schrank eben zu, und der neue Hofrat hob ſeine unerledigten Akten anderswo auf. In Raitenwinkel aber harrten ſie geduldig weiter und verzichteten ſchließlich mit einem reſignierenden„Da kann ma halt nir machen!“ endgültig auf ihren Straßen- bau. Das Kohlenbrennergewerbe ging ohnehin mehr und mehr zurück, da brauchte man die Straße nicht mehr ſo nötig, dann kamen Krieg und Umſturz, der alte Bürger⸗ meiſter ſtarb, ſein Sohn fiel im Krieg, und der Enkel baute ums Jahr 1930 endlich einen Gaſthof für die Anhänger des mittlerweile modern gewordenen Winterſports. Da wurde dann das Straßenbauprofekt aufs neue aktuell. Gelegentlich der Verhandlungen kam man darauf, daß ſchon vor gut dreißig Jahren Akten über dieſe Sache vor⸗ handen geweſen waren und forſchte nach ihrem Verbleib. Die Nachforſchungen endeten ſchließlich bei dem bewußten Aktenſchrank, zu dem ſeit drei Jahrzehnten der Schlüſſel fehlte. Die Materialverwaltung freilich änderte ihren ö Standpunkt auch nach dreißig Jahren noch nicht und ver⸗ weigerte die Anſchaffung eines neuen Schlüſſels mit det gleichen Begründung wie einſt. Da ließ der gegenwärtige Herr der Kanzlei— ſchon der fünfte Hofrat ſeit den Tagen des alten Jurinek— auf eigene Koſten einen Schloſſer holen und den Schrank aufſperren. f Man fand darinnen: 26 leere Weinflaſchen„Nuß⸗ dorfer Ausleſe“ von 1900, ein gutes Dutzend fideler Ro⸗ mane, ein Photoalbum mit vielen Bildern hübſcher kleiner b Ballettratten und endlich unter 120 unerledigten Akten- ſtücken auch die Eingaben des ſeligen Bürgermeiſters von Raitenwinkel.. „Na alſo“, ſagte der junge Hofrat und durchblätterte befriedigt die vergilbten Papfere,„alles iſt da! Da ſoll nut N noch aner ſagen, wir hätten keine Ordnung net! Und über- haupt— es iſt ſo viel geſcheiter, daß die Raitenwinklet f ihre Straßen erſt jetzt kriegen. Denn damals, wos noch⸗ leine Autos geben hat, hättens die Straßen nur zwei einhalb Meter breit gemacht und ſie jetzt grad noch amal N umbauen müſſen! A Glück war's, daß der alte Jurinel 151 1 die Akten hat liegenlaſſen— a Mordsglül, ag i 5 b „Und die anderen Akten, die alleſamt unerledigt blie⸗ „Die andern? Ah mei— die hätten die Weltgeſchichle halt a net geändert!“, meinte der Herr Hofrat und hatte damit wohl recht. i— 41 nal. hreite seiten“ in, igt ein. jen, gen. lüpfen, reifen, n. f dieſe pieles zet in nächt⸗ ſeinem ich die um ſie erfſte, zweien feſtigtz he des en die on im ck und Bein olen“ r fünf 2 Ff Alf. r her, If den viele ſchein⸗ enſtet fried⸗ aria⸗ Zeit, for⸗ einen „ der beizu⸗ ofrat hrank Akten heiter „Da aßen⸗ und . terte aber hält ſie NN N* r ccc ccc c Copyrighi by Carl Duncker Verlag, Berlin W662. (13. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Sergeant Mody verſucht, den Mann zu finden, der Da⸗ nielſon erſchoſſen hat. Iſabella geſteht, daß ſie den Wahn⸗ ſinnigen kennt. Er iſt Taucher, der bei der Hebung des Goldſchatzes beteiligt war und gemeinſam mit der Frau ab⸗ geſtürzt iſt. Auf Joe fällt der Verdacht, daß er der Mörder des Händlers iſt. Iſabella fordert Joe auf, mit ihr zu flüch⸗ ten. Aber ſelbſt die Liebe zu der Frau, kann ihn nicht aus dem-Gleiſe werfen. Erſt als ſie geſteht, daß ſie Danielſon er⸗ ſchoſſen hat, iſt er zur Flucht bereit. Joe und Iſabella ſchlei⸗ chen ſich zu dem Flugboot, als der Sergeant ſie überraſcht. Joe und Iſabella ergeben ſich augenſcheinlich in ihr Schickſal. Der Sergeant bleibt jetzt ſtets in ihrer unmittelbaren Nähe.„So!“ ſagt er nach beendetem Lokaltermin.„Gehn wir wieder in den Bau und unterhalten uns dort weiter!“ Die Unterſuchung wird ſehr ungemütlich, doch die Sünder bleiben verſtockt. Tim Mody ſchließt den Fall Danielſon mit den Worten ab:„Ich verhafte Sie, Joſeph Fiddler, wegen Mordverdachts— und Sie, Iſabella Da⸗ nielſon, geborene Mac Intoſh, wegen Beihilfe und als Hauptzeugin!“ Die Zuhörer warten ſtumm. Bill Mansker blickt böſe drein. Aleck La Liberté grinſt verlegen. Al Gomez fühlt die Senſation und ſucht in Gedanken die reklameſüchtige Zeitungsüberſchrift:„Roby de La⸗ guna ſühnt feigen Mord!“ Fabelhaft! denkt er und ver⸗ ißt dabei ſogar ſeine„Liebe“ zu Iſabella. Doch ſchon im nächſten Augenblick flammt ſie wieder auf. Wie wär's, wenn er die junge Dame durch einen aufſehenerregenden Gewaltſtreich entführte? Was gäbe es da für Zeitungs⸗ ſchlager! Der Name Roby de Laguna würde weltbekannt. Das Publikum müßte zu ſeinen Filmen— ob Kitſch oder micht, wäre ganz gleichgültig— in Haufen ſtrömen. Aus⸗ verkaufte Häuſer— höchſte Gagen... Und als Gatte der Iſabella Mac Intoſh wäre er ja auf die Gagen nicht ein⸗ mal angewieſen— wäre ſowieſo Millionär... Welch ungeheuerliche Ausſichten! Vorerſt freilich unterhält ſich Tim Mody noch über den Goldbarren⸗Fall. Iſabella, die jetzt außerordentlich niedergeſchlagen erſcheint, gibt bereitwillig Antwort. Aber ſchon im erſten Teil dieſer Unterhaltung läßt der Sergeant den„Gerichtsſaal“ räumen, um ſich Frau Danielſon, ge⸗ borene Mac Intoſh, unter vier Augen vorzuknöpfen Vielleicht tut er das aus Ritterlichkeit, wenn auch ſeine Miene nur hartes Pflichtbewußtſein zeigt, das keine wei⸗ cheren Gefühle durchbrechen laſſen will. Kugel war das einzig Richtige für ihn! denkt Joe verbiſſen. Aber es iſt ihm nicht recht behaglich bei dem Gedanken, Iſabella und den Norden verlaſſen zu müſſen. Er hat die Hudſonbai und dieſe endloſen Steppen lieben gelernt als eine neue Heimat. Und er liebt Iſabella. Am beſten wohl, nicht mehr daran zu denken, ſondern dumpf und ſtumpf die Ereigniſſe abzuwarten 5 Sergeant Mody hat das Verhör beendet. Er tritt ins Freie; Iſabella bleibt in der Hütte zurück.„Sie hat ge⸗ ſtanden, den Mord an Danielſon aus Notwehr begangen zu haben“, erklärt er nach einer Weile,„aber ich glaube nicht daran; ſie will nur ihren Joe ſchützen. Was ſagen Sie dazu, Fiddler?“ n Joe nagt an der Unterlippe, zögert noch einen Augen⸗ Dlick.„Sie will mich decken... Ich habe den Alten er⸗ ſchoſſen, weil er ſie ſo ſchlecht behandelte!“ Sergeant Mody kommt näher an Joe heran.„Ich danke Ihnen!“ ſagt er und nickt ihm wohlwollend zu. „Was hat ſie ſonſt geſtanden?“ fragt Joe neugierig. „Wollt ich auch fragen!“ meldet ſich Bill. 5„Werdet ihr ſchon noch hören!“ gibt der Poliziſt zur Antwort.„Jedenfalls ſind's intereſſante Dinge, auf die kein Teufel gekommen wäre!“ 5„Iſt ſie ſchuldig irgendeines Verbrechens?“ will Joe noch wiſſen. Der Sergeant iſt gutmütig genug, hierüber Auskunft zu geben:„Sie iſt unſchuldig— völlig unſchuldig!“ Joe Fiddler atmet auf. Jetzt kann er alles ertragen, wie es auch kommen mag. Iſabella unſchuldig—! Und wenn ſie den viehiſchen Kerl erſchoſſen hat, ſo iſt ſie in ſei⸗ nen Augen dennoch ohne Schuld Die Nacht kommt: Auguſtnacht mit ſtarkem Froſt. Lange dürfen die Flieger nicht mehr verweilen, ſonſt wer⸗ den ſie von Eis und Schnee überraſcht. Roby iſt wach. Neben ihm am Boden der Blockhütte liegen auf der einen Seite Will, auf der anderen der Ser⸗ geant und Joe, die mit einer Handſchelle aneinander⸗ gefeſſelt ſind; denn Tim Mody hat keine Luſt, dem Mörder „eine Chance zu geben“. Bill Mansker hat ſich in ſeine rote Decke gewickelt, und außer dem Haarſchopf iſt nichts von ihm zu ſehen. Die beiden Halbindianer und der Chippewyan haben ſich's auf der anderen Seite der Hütte bequem gemacht. Neben ihnen ſchnaubt der Irre. Iſa⸗ bella ruht hinter einem Kattunvorhang auf ihrer Heu⸗ pritſche— drei Schritte von Roby entfernt. Der erhebt ſich leiſe und ſchleicht mit überraſchender Sicherheit nach dem Lager des Mädchens, ſchlägt den Vor⸗ hang zurück und findet ſie angekleidet. Der Mond ſcheint durch ein kleines Blockhüttenfenſter und leuchtet matt auf ihr ſchmales, erſchreckend weißes Geſicht. „„Jabell—!“ flüſtert der Filmheld, überwältigt von ihre. Schönheit. Er beugt ſich zu ihr herab.„Fliehen Sie mit mer, Iſabell!“ Die junge Frau bleibt noch immer ſtill. 6. „ Sie die Meine, Iſabell!“ ſteigert ſich Roby und faß, ich nach ihrem Geſicht. Es hat den Anſchein, Als wolle ſie ihn ban Mitten 1 der 5 1 aut ihn aufmerkſam an.„Lieben Sie mich denn fragt ſie im Flüſterton. f „Ja! Ja;? „Wollen Sie alles für mich tun?“ r ee e r e n E 4. 8 SN „Alles! Alles!“ „Scheuen Sie vor nichts zurück? Sind Sie mutig?“ „Oh— mutig wie zehn Männer!“ lügt Roby tapfer drauflos und lächelt ſein allen Kinofreunden geläufiges Siegerlächeln. „Alſo gut!“ ſagt Iſabella. retten!“ „Joe?! Aber— aber er iſt doch ein Mörder!“ „Unſinn! Er iſt unſchuldig! Ich weiß das... Roby: Helfen Sie mir!“ „Ja— ich rette ihn!“ beteuert Roby pathetiſch— und geht ans Werk. Er ſchleicht auf ſeinen Schlafplatz zurück, legt ſich auf den Daunenſack und grübelt, wie er Joe aus der Handſchelle bekomme. Aber ſo ſehr er auch ſinnt, er kann keinen Ausweg finden. Der große Meiſter Zufall kommt ihm zu Hilfe. Schnarchend dreht ſich Tim Mody auf die andere Seite, ſchimpft im Halbſchlaf auf die beengende Handſchelle. Beim Umwälzen fällt ihm etwas Hartes aus der Hoſen⸗ taſche. „Wenn Sie auch Joe Zeichnung: Drewitz— M. Iſabella tritt angekleidet hinter dem Vorhang hervor. „Ihr ſeid alle überreizt, Männer! Ihr haßt ein⸗ einander.“ Roby fühlt hin und ſpürt einen kleinen Schlüſſel— den Schlüſſel zum Handſchellenſchloß... Er kriecht um den wieder feſt ſchlafenden Poliziſten herum und findet den Deutſchen wach. Roby macht das Zeichen des Still⸗ ſchweigens und öffnet das Handſchellenſchloß, ſo daß ſich die Kette von Joes Handgelenk löſt. Leiſe erhebt ſich der Deutſche, ſchaut ſich vorſichtig um und bemerkt, daß Atto⸗ qua aufrecht auf ſeiner Kaninchenfelldecke ſitzt. Der junge Indianer ſteht in des Poliziſten Dienſten und wird beſtimmt für ſeinen Herrn eintreten. Es hat auch den Anſchein, als wolle er im nächſten Moment los⸗ brüllen. Plötzlich fährt etwas an ſeinen Hals: Er ſinkt um... Und einige Sekunden ſpäter ſieht man Alecks Geſicht hinter Attoquas Lagerſtatt auftauchen. Eine dunkle Geſtalt wirft ſich über den Sergeanten—: Bill Mansker! Es gibt einen kurzen Kampf, und der im Schlaf Ueberraſchte liegt, mit ſeinen eigenen Handſchellen an Händen und Füßen gefeſſelt. am Boden. Roby iſt ſtarr vor Schrecken. Ferdy ſchreit, als ſtäke er am Bratſpieß. Wilde Flüche ſchwirren durch den Raum. Es keucht und ſtöhnt, und irgendwer bricht in befreiendes Gelächter aus.„Wär' geſchafft— verdammt noch mal!“ hört man Bill Mansker rufen. „Was iſt das für ein Unſinn? brüllt der Sergeant in heller Wut.„Gebt mich frei!“ Nabion und Aleck ſtehen, leiſe miteinander redend, im Hintergrund. Iſabella zittert vor Freude. „Keine Zeit verlieren“ ſchreit Joe. Er iſt der erſte, der ins Freie ſtürmt und den„Minnehaha“ ſtartfertig macht. Roby eilt auf Iſabella zu und zerrt ſie zur Tür hin⸗ aus nach ſeinem Flugboot, gefolgt von Will, den Halb⸗ indianern und Bill Mansker, der im Weglaufen dem Poli⸗ ziſten noch ein paar ſpöttiſche Redensarten an den Kopf wirft. Der Filmheld will Iſabella in ſein Flugzeug heben, aber Joe packt ihn am Arm:„Sie kommt zu uns in den „Minnehaha“!“ 5 Roby lächelt mitleidig, und ſein feiſtes Ohrfeigenge⸗ ſicht leuchtet im Mondlicht.„Sie iſt wirklich meine Braut!“ betont er triumphierend. „Was?!“ ſchreit Joe aufgebracht. Er wendet ſich an die junge Frau:„Was ſoll das?“ l „Es ſtimmt, Joe! Ich—— wir——“ Sie beendet den Satz nicht und bedeckt ihr Geſicht mit beiden Händen. Wut ſteigt in Joe 5 Er verſetzt dem Filmhelden eine ſchallende Backpfeife Im ſelben Augenblick wird er von hinten gewaltſam am Nacken gepackt: Will hilft ſeinem Brotherrn; er fühlt ſich bei ſolcher Rauferei ſichtlich wohl. Er und der Deutſche rollen jetzt am Boden, ſchlagen, treten und boxen regel⸗ los durcheinander 3 . 2— 2 2. AN O. SE -N. ee eeerecbdemueereeret Bill Mansker aber greift im rechten Augenblick ein und befördert Will mit einem Hieb ſeiner Holzhackerfauſt ins Reich der Beſinnungsloſigkeit.„Der Kerl bleibt zu⸗ rück, damit das Gelbbein, der Verrückte und der ver⸗ dammte Chippewyan en bißchen Geſellſchaft haben!“ ent⸗ ſcheidet Bill. Schnaufend blickt er auf den Filmhelden. „Aha— noch einer, der auf Zucker wartet!“ Und er treibt den armen Roby vor ſich her, bis der, von einem Schwin⸗ ger getroffen, das Ufer hinabrollt. Aber ſtatt daß ſein Körper ins kalte Naß klatſcht, ächzt eine elaſtiſche Eisdecke unter der aufprallenden Menſchenlaſt. „Nanu?“ ſtaunen Joe und Bill gleichzeitig. „See zugefroren— Maſchinen können nicht ſtarten!“ ſchreit Aleck vom Ufer her. Man krakeelt ein paar Minuten wild durcheinander — ergibt ſich endlich ins Unvermeidliche: Im Eis gefan⸗ gen am Stakkaſee! Menſchen ſind eingepfercht— ſehr verſchiedenartige Menſchen: Mörder und Poliziſt, Piloten, Halbindianer und Indianer und eine Frau— Menſchen, die zuſam⸗ menhalten müßten, wenn ſie dem drohenden Froſt trotzen wollen. Aber ſie zanken ſich. Zwei feindliche Lager haben ſich gebildet. Sergeant Mody wohnt in einem Zelt, das ein kleiner Kampofen dürftig erwärmt; zu ihm halten Jean Attoqua und gelegentlich noch Roby und Will. Im anderen Lager— im Händlerhaus— ſitzen Iſabella, Bill, Aleck, Nabion und Joe. Und in der Ecke brütet Ferdy im Buſchwahnſinn. So geht es nun ſchon ſeit Tagen. Die gleiche drük⸗ kende, die gleiche eiſige Atmoſphäre, ſeit man den Poli⸗ ziſten befreit hat, ihn befreien mußte. Sergeant Mody kauert in ſeinem Zelt. Neben ihm hockt Attoqua auf einer Matte von Fichtenzweigen, der Matratze des Buſchläufers. Roby döſt auf einem Decken⸗ bündel; man hat ihn aus der Händlerhütte hinausgewor⸗ fen, weil er dort von den Eiſernen Rationen zu ſtehlen verſuchte, die man aus Old Danielſons hinterlaſſenen Vorräten zuſammengeſtellt hatte.„ Im Haus redet man ähnliche Dinge. Die Geſpräche drehen ſich um Proviant, Proviant und wieder Proviant. „Werden wir Karibus finden? Werden wir keine fin⸗ den? Werden wir vielleicht doch noch welche finden?“ Tagaus, tagein. 5 Iſabella kocht karge Gerichte. Man läßt ſogar ein paar Rohhautſchnüre aufquellen, um ſie im Notfall zu verzehren. Man verſucht's mit dem Fiſchen. Danielſon hat Netze aufgeſtapelt, die man mühelos unter das Eis des Stakka ſetzt. Aber der Ertrag iſt gering. Es iſt ſchon ſehr kalt draußen. Der Sergeant und ſein Indianer flüch⸗ ten ins Blockhaus und belegen grollend eine Ecke. Ge⸗ witterſtimmung brütet in allen Winkeln; bedrohliche Spannungen drängen zur Entladung, mühſam gebän⸗ digt von Iſabells ſtiller Tapferkeit. Wilder Schneeſturm heult eines Nachts— heult eine alte, unheimliche Weiſe, die dieſe Ebenen und Wälder und die Menſchen, die in ihnen wohnen, nur zu gut kennen. Knirſchend klirren die Fenſterſcheiben. Die Petroleum⸗ lampe flackert und puſtet den Zylinder rußig.„Die Lampe brennt noch“, brummt der Sergeant.„Verdammt! Soll⸗ ten ſorglicher mit Petroleum ſparen!“ Er erhebt ſich und will über den nicht weit von ihm liegenden Aleck La Li⸗ bertés nach dem Tiſch ſchleichen, wo die Lampe ſteht. Er berührt Alecks Körper ein wenig, als er über ihn hinwegſchreitet. Im Schlaf macht der Halbindianer eine Abwehrbewegung, flucht halblaut und beginnt zu brabbeln. Tim Mody hört den Namen„Danielſon“ heraus und ſiehe ſich zum Mund des Lallenden, um beſſer zu ver⸗ tehen. „... Verdammt! Der Danielſon—! Bring' ihn noch um.. Bin kein„Indianerbock. Er ſoll mir das büßen, der Hund... Ich— ich ſchieße ihn—— Da iſt er! Und Bill will ihn auch ſchießen... Ich ſchieße zuerſt— zuerſt— in ſeinen verfluchten Rücken... Er ſchießt die Frau an, der rohe Halunke— aber ich hab' ihn umge⸗ legt... Nannte mich einen ‚verdammten Indianerbock' ... Ich bin ein Weißer... Sie werden mich nie er⸗ wiſchen... Hahaha...!“ Aleck lacht dumpf vor ſich hin, dreht ſich auf die andere Seite und verſtummt. Der Sergeant wartet mehrere Minuten und nickt mit dem Kopf.„Ich Ochſe—!“ brummt er einſichtsvoll und ſieht nach Joe hinüber, den er mit leiſem Lächeln muſtert. Er atmet tief auf, geht zum Tiſch und will gerade das Licht auslöſchen, als Aleck wild emporfährt und greu⸗ liche Flüche von ſich gibt.„Hallo!“ ſchreit er den Poli⸗ ziſten an.„Was iſt denn los?“ Im Nu ſind alle wach und ſitzen erſchrocken und ver⸗ ſchlafen auf ihren Betten.„Was iſt los? Verdammt! Was ſoll das? ſchreit man durcheinander. Manche grei⸗ fen nach ihren Büchſen; Roby hält ſeine Piſtole in der bebenden Rechten. „Nichts! Ruhe!“ beſchwichtigte der Poliziſt. Iſabella tritt angekleidet hinter dem Vorhang hervor. „Ihr ſeid alle überreizt, Männer! Ihr haßt einander Aber ihr dürft euch nicht haſſen— ſonſt kommen wir nie⸗ mals lebend hier heraus!“ Joe ſtellt ſich an ihre Seite.„Ja— ſie hat rechtt So kann das auch nicht weitergehen... Wir reiben uns gegenſeitig auf— und ſieben Wintermonate ſtehen uns noch bevor!“ Joe ſtreckt dem Poliziſten die Hand entgegen.„We⸗ nigſtens, ſolange wir noch hier ſind, Sergeant!“ ſagt er kameradſchaftlich. Der Sergeant ſtreckt beide Hände aus und packt die Rechte des Deutſchen.„Ich hab' Ihnen unrecht getan, Joe! Ich weiß jetzt, daß Sie unſchuldig ſind... Ver⸗ zeihen Sie mir!“ „Wieſo?“ Joe ſieht den Mann erſtaunt an.„Ich? Natürlich hab' ich's getan!“ ſtammelt er aufgeregt.„Iſa⸗ bella kommt gar nicht in Frage!“ 5 f(Fortſetzung folgt.) Kreuzwort⸗Silbenrätſel. 2 2 5 5* 2 4 7 5 2 8 70 5 4 74 Ter. 15 1. 1 70 19 Waagerecht: 1. Wohnſitz, 3. italieniſches Wort für „Oper“, 5. fromme Mär, 7. römiſcher Kaiſer, 9. Ver⸗ wandter, 10. Bergdurchſtich, 11. größter Fluß Europas, 12. ſüdarabiſche Hafenſtadt, 14. Getreideart, 16. Gleiſe, Schwellen(bei Bahnkörpern), 18. Jahreseinteilung, 19. älterer Dienſtpflichtiger.— Senkrecht: l. Grundbeſitz des Staates, 2. Laſtkahn, 3. feierliches Gedicht, 4. Feld⸗ pflanze(Hahnenfuß), 6. Art, Gattung, 8. Rundbauten, 9. Alpenhochtal, 12. Erdteil, 13. Handwerker, 15. napo⸗ leoniſcher Marſchall, 16. Strom zur Oſtſee, 17. Platz für Häuſerbau. Silbenanfügung. Form, Hof, Fant, Rum, Rebus, Zug, Spruch, Plan, Rom, Ger, Bob, Rock, Art, Stine, Bein, Bruch, Mut, Kot, Wald, Jade. Einem jeden der vorſtehenden Hauptwörter iſt eine der nachfolgenden Silben am Anfang anzufügen, ſo daß neue Hauptwörter, jedoch ganz anderen Sinnes entſtehen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter müſſen miteinander verbunden eine mehr oder weniger angenehme Erinne⸗ rung an die Ferienzeit ergeben: a ab be chri e e ein erb frei hol in ka na na ne re ſe ſtu ta tri. Der Ninder hat, habe auch stels 5 Henssplest-Schnelſverbend im Heus. Kleine Ver- letzungen sind schnell hygienisch ver- N bunden. Das Kind kenn unbehin- 2 dert Weiterspielen, denn Hansa- Plast sitzt unverrückber fest Kürzungsrätſel. In den Wörtern: Marotte, Kantel, Geleiſe, Ginſt, Muffel, Makadam, Polack, Befrachtung, Ziffer, Liſene, Karamel ſtreiche man je zwei nebeneinanderſtehende Buch⸗ ſtaben, ſo daß neue Wörter, und zwar wiederum Haupt⸗ wörter, entſtehen. Die erſten Buchſtaben dieſer Buch⸗ ſtabenpaare müſſen alsdann, aneinandergereiht, einen lieben Begleiter auf der Urlaubsfahrt nennen. Buchſtabeneinfügung. Durch Einfügen je eines weiteren Buchſtabens in die nachſtehenden 13 Wörter, einerlei, an welcher Stelle, bilde man 13 neue Wörter, wogegen die eingefügten Buchſtaben, verbunden, eine Erholungsſtätte nennen: Paß, Ill, Flame, Elen, Mark, Alle, Haue, Jo, Geer, Pate, Rahe, Lene, Klei. Koppel⸗Rätſel. Aal Ammer As Bas Dau Ei Erker Fell Hand Kant Kot Kur Lab Lene Lette Schluß Stein Sund Trunk Ziege. ü Unter Zuhilfenahme der Buchſtaben eee hilt w ez ſoll aus je zwei der vorſtehend genannten Wörter ein neues Wort zuſammengekoppelt werden, die indes einen ganz anderen Sinn haben. Die verbindenden Buch⸗ ſtaben ergeben, richtig geordnet, eine ſommerliche Natur⸗ erſcheinung. Silbenrätſel. Aus den 32 Silben: ar— de— de— den— di— di— dort— e— eilms — er— feu— gi— gri ka kel lauf— leh mas— mund— na— na— nar— on— or— re— ri — ſe— ſe— ti— ti— vi— wett ſind zehn Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Stadt in Weſtfalen, 2. Warenart, 3. Abendſtändchen, 4. Leibesſport, 5. kirchliche Prieſterweihe, 6. Geſichtsverzer⸗ rung, 7. Naturerſcheinung, 8. türkiſche Waſſerpfeife, 9. Ge⸗ winnanteil, 10. Heidepflanze. Nach richtiger Bildung der Wörter müſſen dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und Endbuchſtaben von hinten nach vorn ein Naturſchauſpiel ergeben g Vierſilbige Scharade. 1 Ein Umſtandswort, nur kurz und klein, Auch ſoll es ſtets das Eſſen ſein. 125 Iſt ein berühmtes tapfres Corps, Kommt manchmal auch mit Robe vor. 2. 4. Hat blutge Wunden einſt geſchlagen, Wird jetzt als Zierat noch getragen. 3. 4. Als deutſches Zeitwort iſt's zu finden, Mit„über“ mußt du's jetzt verbinden] berung untef Schonung des Zehnschmelzes das(s tichtig! Der außerordentlich feine PpPutzkötper der Nivee-Zahnpaste reinigt grund. lich und erhält doch dep natürſichen, weißen Slenz Ihrer Zähne in seiner vollen Schönheit. Auflöſungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtſel: 1. Merſeburg, 6. Zobel, 8. Lei, 10. Not, 12. Lie, 13. Irak, 14. Baß, 15. Nil, 17. Bob, 18. Tag, 20. Loden, 21. Niederung.— Senkrecht: 1. Mei⸗ ningen, 2. Sol, 3. Eber, 4. Bei, 5. Godesberg, 7. Doris, 9. Biſon, 11. Tal, 12. Lab, 16. Rade, 18. Tod, 19. Ger. Ausfüll⸗Rätſel: Boa, Olm, Mob, Ufa, Jod, Die, Ras, Jot, Ohr, Ida, Man, Pud.— Am Bade⸗ ſtrand.— Streich⸗Rätſel:(Verve, Mliheter, Mollle), Kappe, Tor(f), Schlr)ank, Lile)d, Gral(u)s, Kanldhel, Falle),(Aar, Halu)be, Talfhel, Runl dhe, Pikeſ(e), Bolr)de, Zelr)it, Laleſhn, Speli)er, Pi(ſha, Schneidle).— Viel Freude auf der Reiſe.— Kürzungs⸗ Anagramm: Iran, Maer, Sonne, Tal, Riga, Auber, Naſe, Ding, Klee, Orel, Reif, Boa.— Im Strandkorb. Silbenrätſel: 1. Wisconſin, 2. Anekdote, 3. Sche⸗ veningen, 4. Matterhorn, 5. Aleppo, 6. Narew, 7. Extem⸗ portale, 8. Regierung, 9. Sakrament, 10. Putbus, 11. Amati, 12. Rinkart.— Was man erſpart, iſt gewonnen. Rätſel: Uhu. Verſteck⸗Rätſel: Sie hatten Ferien und gingen auf die Reiſe; Geld war genügend vorhanden, auch hatten ſie Gefallen an der Fahrt gefunden. Der eine war in die Berge, der andere an die See gegangen. 8 Die Vorteile der Königskrone Als die Griechen im Jahre 1863 unter den fürſtlichen Familien Europas einen Kandidaten für ihren Königs⸗ thron ſuchten, wandten ſich ihre Abgeſandten, nachdem ſie mit ihren Anträgen in verſchiedenen Hauptſtädten abgewieſen worden waren, an den ſiebzehnjährigen Prin⸗ zen Wilhelm Georg von Dänemark. Dieſer junge Prinz wurde ſehr ſtreng erzogen. Auch das Tabakrauchen war ihm verboten, und nur ganz im verborgenen konnte er dieſem Laſter frönen. Die erſte Frage, die er an die griechiſche Abordnung richtete, war daher, ob er wohl nach der Thronbeſteigung auch Tabak rauchen dürfe.„Soviel es Euer Hoheit be⸗ lieben wird.“ lautete die Antwort.„Nun gut, dann nehme Friſchhalten von Obſt! Millionen an Werten gehen dem deutſchen Volke Jahr für Jahr verloren. Durch Mangel an Verantwortungs⸗ bewußtſein, durch Fahrläſſigkeit oder durch falſch geleitete Großzügigkeit. Die Aktion„Kampf dem Verderb!“ hat der großen Maſſe die Augen über den Wert auch der keinſten Dinge geöffnet. Bedeutet ſie doch auch eine För⸗ derung aller Beſtrebungen, die darauf hinzielen, Dinge des täglichen Bedarfs, insbeſondere Nahrungsmittel, durch geeignete Konſervierung vor dem Verderb zu ſchützen. Da jährlich auch eine Unmenge Obſt durch Fäulnis uſw. in den Lagerräumen von Geſchäften und Haushalten ver⸗ kommt, hat man verſucht, das Obſt mit imprägniertem Einſchlagpapier zu konſervieren. Dieſe Verſuche ſind jetzt von Erfolg gekrönt worden, denn die neuen Verſuchs⸗ ergebniſſe des Inſtituts für Obſt⸗ und Gemüſeverwertung der Verſuchs⸗ und Forſchungsanſtalt für Gartenbau zu Berlin⸗Dahlem mit Diabolit zeitigten bemerkenswerte Er⸗ gebniſſe. Man ſtellte feſt, daß die kleinen Blättchen Papier, mit denen man die Früchte einſchlägt, ſo weitgehend vor Verderb ſchützen, daß zum Beiſpiel Aepfel und Birnen bis in die Sommermonate des nächſten Jahres ohne weſent⸗ liche Verluſte gelagert werden können. Das imprägnierte Papier ſchützt nämlich nicht nur vor Fäulnis, ſondern es verhindert auch die unangenehmen Schrumpfungserſchei⸗ nungen. Die in gewiſſenhafter Arbeit entwickelte Konſervie⸗ rung mit Diabolitpapier iſt weder mit großer Mühe noch mit erheblichen Koſten verbunden. Die Früchte werden einzeln eingeſchlagen, d. h. eingedreht, wie man es von Apfelſinen kennt, und können dann in jedem gewöhnlichen Keller, ſofern er für Obſtlagerungen überhaupt geeignet iſt, aufgehoben werden. Von großem Wert iſt es, daß dieſes Verfahren auch in jedem Haushalt angewandt werden kann. Gelee 5 ich die Krone an“, erwiderte der Prinz. Kaum war König geworden, machte er in den Straßen Kopenhagen einen Spaziergang mit der Zigarre im Munde, und nüt wieder hatte er einen ſo ungetrübten Genuß ſeiner Würde als zu fener Stunde. Dieſe Geſchichte erinnert an eine ähnliche, die ſich a5 die Thronbeſteigung der ſiebzehnjährigen Königin Vio toria von England knüpft. Als die junge Prinzeſſin diz Nachricht erhielt, daß ſie Königin geworden ſei, rief si voll Freude aus:„Gut, ſo kann ich doch von nun an die abe leſen und meinen Tee trinken, ſo ſtark ich Luf habe 1— . 5 N— (Zeichnung: Hugendubel!) Die Couch— das praktiſche Junggeſellenmöbel. . „Geliebte, warum nennſt du mich immer Max? Ich heiße doch Paul.“ „Entſchuldige, Schatz, ich dachte, heute wäre Mitt woch.“ 5 „Die reizende Dame geſtern im Theater, war das Ihre Gemahlin?“ „Natürlich, aber ſprechen Sie, bitte, nicht mit meiner Frau darüber.“ * Der Kleine vom Jäger lernt rechnen. Der Lehrer macht es ihm leicht. „Wenn dein Vater heute zwei Haſen ſchießt“, ſagt er, „und morgen einen, wieviel hat er dann geſchoſſen?“ Der Kleine antwortet: „Sechzehn Haſen, drei Füchſe und acht Faſanen, Hert Lehrer.“ * Arzt(zur ſehr geſprächigen Patientin):„Zeigen Sie mir, bitte, die Zunge! So— und nun laſſen Sie ſie ge⸗ fälligſt ſo lange heraußen, bis ich ausgeſprochen habe. * „Donnerwetter! Dreiunddreißig Gegenſtände hat Ihnen der Dieb aus der Rocktaſche geſtohlen, ohne daß Sie etwas bemerkt haben? Was für Gegenſtände waren denn das?“ „Ein Spiel Karten und ein Notizbuch!“ Wir kriegen keinen Sonnenbrand 1% die fetthaltige Schutz-, Nähr- vnd Hellcreme: 300.60 Pfg., Riesentube M 1.35. Eukufol⸗ Son nens, noß braun: 35, 50 Pfg. und RM 1.—. Werde Mitglied der NS Dachanstriche Wassercdloht, ſeerſr., Kalt- Skrelchbar, 8 dahre halt- dar. Prospekt WI Kosten- los. Patfstect-Werk, Borsdorf belpzig. Kaufe dar und Spar fRRVCVVTTVVVVCCC Billige aber zuverlässige Uhren m. Garantiesch. 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