mſtänze ährdend icht haſ Kraft m Ven. n Gren. ns und dermit n muß disziplin — ung 0 be Leßz Kindern nen o erfähn rt, abe nat, di die alſz reigniß n laſſeg n“, ii hſendey eſchäſtz che. omple, ſſe m che. Fichi. — ER ift Er FFP. e — In I vortagen en. jäftsſt! i 1 erkauft penh-. Um I liefert Druchel eckar⸗N⸗ — ett ker ler uckel Nr. 176 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 31. Juli 1937 Europas erſtes Rund ſunkland Dr. Goebbels eröffnet die Rundfunkausſtellung.— Deutſch⸗ lands führende Stellung im Rundfunk.— Verbeſſerter Volksempfänger.— Aufgaben der einzelnen Sender. Berlin, 30. Juli. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat am Freitag die 14. Große Deutſche Rundfunkausſtellung Berlin 1937 feierlich eröffnet. An dem Eröffnungsakt nahmen zahlreiche Mitglie- der des Diplomatiſchen Korps und führende Männer des Staates, der Bewegung, des Rundfunks ſowie des kulturel⸗ len und wirkſchafklichen Lebens keil. Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert und Direktor Wiſchek vom Berliner Ausſtellungs⸗ und Meſſe⸗ amt konnten zahlreiche Ehrengäſte begrüßen. Man ſah u. a. die Botſchafter von Argentinien, Italien, Japan und Polen, die Geſandten von Afghaniſtan, Kuba, Griechenland, Gua⸗ temalag, Irak, Litauen, Mexiko, Panama, Schweden, Un⸗ garn und Uruguay, die Geſchäftsträger von Belgien, Boli⸗ bien, Jugoſlawien und Oeſterreich, ferner den ſtellvertre⸗ tenden Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt Dr. Holtze, ee Ohneſorge, Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley, die Staatsſekretäre Funk, Backe, Dr. Stuckart und Willikens, ſowie Vertreter von allen Reichs⸗ miniſterien, den ſtellvertretenden Preſſechef Miniſterialrat Berndt, die Gauleiter Koch, Mutſchmann und Stürtz ſowie den ſtellvertretenden Gauleiter von Berlin, Görlitzer, Hauptamtsleiter der NSW Hilgenfeldt, Reichskulturwalter Hinkel, ferner die führenden Männer des Rundfunks, der Reichsrundfunkkammer und der Reichsfilmkammer kowie eine große Zahl führender Männer der Rundfunkinduſtrie, des Rundfunkgroß⸗ und Einzelhandels, der Parteiorgani⸗ ſationen, des kulturellen Lebens ſowie aus Wiſſenſchaft und Wirtſchaft. Reichsminiſter Dr. Goebbels erinnerte in ſeiner Eröffnungsrede an die Zeit vor der Machtübernahme, in der dieſe Ausſtellung lediglich eine Induſtrieſchau verkörpert habe. Die Tatſache, daß die Er⸗ öffnung der Rundfunkausſtellung heute eine Angelegenheit des ganzen Volkes ſei, dürfe als Beweis dafür gewertet werden, wie tief der Rundfunk in die deutſche Nation ein⸗ gedrungen und wie weittragend die Auswirkungen ſeien, die er in der Oeffentlichkeit auslöſe. Der Rundfunk ſei zum plaſtiſchen Ausdruck unſeres raſenden Jahrhunderts gewor⸗ den. Ueber ſeine techniſchen Bedingtheiten und Möglichkei⸗ ten hinweg habe der Nationalſozialismus ihn zu einem der wichtigſten Führungsmittel der deutſchen Politik gemacht. Dr. Goebbels ſprach anſchließend von den Schwierigkei⸗ ten, die darin lägen, das Rundfunk⸗Niveau den Hörermaſ⸗ ſen jeweils anzugleichen. Es wäre irrtümlich und ungerecht, daraus ſchließen zu wollen, daß der Rundfunk jm allge⸗ meinen den Geſchmack der breiten Maſſen geſenkt habe. Das Gegenteil ſei der Fall. Es handelte ſich ja bei den vielen Millionen, die im Rundfunk Freude, Erholung, Entſpan⸗ nung und Belehrung ſuchen und fänden, meiſtens um Volksgenoſſen, die ohne ihn überhaupt von der Anteilnahme an den kulturellen Gütern der Nation ausgeſchloſſen wären. Der Rundfunk habe nicht nur in den Großſtädten Einzug gehalten, ſondern auch in den Dörfern und Marktflecken, auf einſamen Bauernhöfen und verlaſſenen Fiſcherhütten, 1255 in ſeiner millionenfachen Ausdehnung in die Breite ei er eines der weſenklichſten politiſchen Erziehungsinſtru⸗ mente des neuen Skagtes eworden. Allein die Zahl der Rundfunkhörer ſei ſeit dem Jahre 1933 von 4 307 700 Hörern bis zum 1. Juni 1937 auf 8 372 800 Hörer geſtiegen. Die Steigerung der Geſamtſen⸗ deſtunden betrage 58 v H. Der Volksempfänger ſtelle, ent⸗ gegen den Sorgen der Induſtrie, kein Hindernis im Ver⸗ kauf von Markenapparaten, ſondern ein zuſätzliches Ge⸗ ſchäft dar. Im Jahre 1935/36 wurden 638 000 Marken⸗ empfänger und 405 000 Volksempfänger verkauft. Inzwi⸗ ſchen habe ſich das Verhältnis zu Gunſten des Marken⸗ empfängers inſofern verſchoben, als vom 1. Auguſt 1936 bis zum 31. März 1937 822 000 Markenempfängen und 332 000 Volksempfänger abgeſetzt wurden. Demnächſt werde ein neuer verbeſſerter Volksempfänger in einer Auflage von 300 000 Stück bei einer Preisermä⸗ ßigung von rund 15 v. H. auf den Markt kommen. Der unter den alten Bedingungen konſtruierte Volksempfänger werde ebenfalls im Preiſe geſenkt und ab heute zu 59 RM verkauft. Dazu werde anläßlich der diesjährigen deutſchen Rundfunkausſtellung der erſte Gemeinſchafts⸗Ueberſee⸗ empfänger herausgebracht. Er erhalte den Namen„Stutt⸗ gart“ nach der Stadt des Auslandsdeutſchtums. Dr. Goebbels ſtellte mit Genugtuung feſt, daß mit dem 1. Dezember 1936 England, das im Hinblick auf die Zahl der Rundfunkhörer an der Spitze aller europäiſchen Län⸗ der ſtand, auf dieſem Gebiet die Führung an Deutſchland abgeben mußte. Die Rundfunkdichte betrage in Deutſchland 12,4 Rundfunkhörer auf 100 Einwohner bzw. 46,6 Rund⸗ funkteilnehmer auf 100 Haushaltungen. Damit ſei Deutſch⸗ land das führende Rundfunkland Europas geworden. Dem gegenüber ſtehe eine amerikaniſche Rundfunkdichte von 75,3 v. H. der Haushaltungen. Somit müßte Deutſchland, wollte es auch hier an die führende Stelle gelangen, noch eine Zunahme von rund 5 Millionen Teilnehmern erreichen. Be⸗ ſonders erfreulich ſei die Ausbreitung des Rundfunks ſeit 1933 auf dem Lande. Anſchließend wies Dr. Goebbels darauf hin, daß am 15. Juli dieſes Jahres die Preiſe für die Rundfunkröhren in Deutſchland durchſchnittlich um 20 bis 30 v. H. geſenkt wur⸗ den. Im Hinblick auf die i Programmgeſtaltung ſtellte Dr. Goebbels feſt, daß der Umfang der Muſik um 11 v. H. erweitert worden iſt, um insbeſondere den Wün⸗ ſchen der werktätigen Schichten nach Unterhaltungsmuſik weiteſtgehend entgegenzukommen. Der Zeitfunk habe als eine der modernſten Ausdrucksformen funkiſcher Geſtaltung planmäßigen Ausbau gefunden. Anſchließend wies Dr. Goebbels darauf hin, daß dieſer Aufſchwung auch eine organiſatoriſche Neuordnung notwen⸗ dig machte. Der neue Reichsintendant des deutſchen Rund⸗ 115 habe zugleich als Generaldirektor der Reichs⸗Rund⸗ unk⸗GmbhH. die Aufgabe, auch im Rundfunk das autori⸗ täre Prinzip konſequent durchzuführen, eine weſentliche Dezentraliſation in der Verwaltung vorzunehmen und eine größere Selbſtändigkeit der einzelnen Reichsſender bei er⸗ höhter Verantwortung der Intendanten einzuleiten. In dieſem Zuſammenhang erwähnte der Miniſter, daß die früheren Funkwarte und jetzigen Leiter der Hauptſtellen Rundfunk der NS DA durch eine neue Dienſtvorſchrift im Rahmen der Propagandaleitungen der Partei wichtige Auf⸗ gabengebiete erhalten hätten. Trotz der erfreulichen Entwicklung gebe es keinen An⸗ laß, auf den erworbenen Lorbeeren auszuruhen.„Es ſoll unſer Ehrgeiz ſein, auf dieſem Gebiet nicht nur an der Spitze aller europäiſchen Länder, ſondern an der Spitze aller Länder der Erde zu marſchieren.“ 5 Der Miniſter ſprach ſeine Anerkennung darüber aus, daß ſeiner Forderung nach einer größeren Rückſichtnahme auf die Unterhaltungsbedürfniſſe der breiten Volksſchichten von allen Sendern weitgehend Rechnung getragen wurde. Er wandte ſich energiſch gegen die ſogenannten warnenden Stimmen, die immer wieder glaubten, in dieſem Zuſam⸗ menhang auf gewiſſe Gefahren aufmerkſam machen zu müſſen.„Der Rundfunk ſoll nicht nur Beſitz der Schichten von Geld und Bildung, ſondern Beſitz des ganzen Volkes ſein Es kann nicht Sache des Rundfünks ſein, nur künſt⸗ leriſche Spitzenleiſtungen zu ſenden. Er muß ſeine Darbie⸗ tungen wenigſtens im großen ganzen auf die breiten Maſ⸗ ſen einſtellen; denn er hat ja nicht ein⸗ oder zweitauſend begeiſterte Kunſtkenner und Kunſtenthuſiaſten, ſondern er hat eine Nation als Hörer.“ ö Dr. Goebbels fuhr fort:„Der Rundfunk kann nicht in einer ſtändigen Hochſpannung der Gefühle leben. Auch für ihn gibt es einen Alltag, der ſich wie überall anderswo vom Sonntag unterſcheiden muß. Die Stärke eines guten Rundfunkprogramms liegt in der richtigen Doſierung zwi⸗ ſchen Unterhaltung, Freude, Belehrung, Erziehung und Po⸗ litik. Es darf keinen Rundfunk für den Arbeiter, oder den Bauern, oder den Angeſtellten, oder den Soldaten geben. Es gibt nur einen Rundfunk des deutſchen Volkes. Appel⸗ liert der Rundfunk an den Arbeiter, den Bauern, den An⸗ geſtellten oder Soldaten, ſo muß das in einer Weiſe geſche⸗ en, daß unmittelbar das ganze Volk intereſſiert iſt, alſo o, daß auch der Arbeiter mit Genuß die Stunde des Ange⸗ ſtellten und der Soldat mit Genuß die Stunde des Bauern anhören kann. Iſt das nicht der Fall, ſo dient dieſe Stunde nicht dem Stande, den ſie anſprechen will und ſchadet der Gemeinſchaft, an die ſie ſich richten ſollte.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels verwahrte ſich energiſch da⸗ gegen, daß es Aufgabe des Rundfunks ſei, Experimenle zu machen. Es müſſe unter allen Umſtänden vermieden wer⸗ den, literariſche oder muſikaliſche Jugendſtammeleien vor das Ohr der breiten Maſſe zu bringen, die dafür weder Verſtändnis noch Zeit noch Geduld habe. Das gelte auch für einen Teil unſerer Hörſpiele, mit denen der deutſche Rundfunk zu gewiſſen Zeiten ge⸗ radezu überſchwemmt wurde. Sie wirkten in ihren ge⸗ brüllten Ekſtaſen auf den Zuhörer aufreizend und abſto⸗ ßend. Die Dezentraliſation der Verwaltung des Rundfunks müſſe auch eine Dezentraliſation der Programmgeſtaltung nachſichziehen. So eindeutig und unantaſtbar die Führung des Reiches für den Rundfunk durchgeſetzt worden ſei, ſo großzügig ſollten ſeitens der einzelnen Sender die künſt⸗ leriſchen Kräfte ihrer Landſchaften mobilgemacht werden. Dr. Goebbels erinnerte daran, daß der Rundfunk für die Deutſchen jenſeits unſerer Grenzen in anderen Ländern und in Ueberſee manchmal die einzige Brücke zum Reich Sängerbundesfeſte i 8 Feierliche Eröffnung des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes. Blick in die J. derthalle während der feierlichen Eröffnung i e Wieglan 95 bl chern die Feier des 7öſcbrigen Beſtehens des Deutſchen Sängerbr a * des 12. Deutſchen undes iſt. Weltbild(Se). bilde. Er ſchloß ſeine Rede mit einem Dank an den Führer, der Deutſchland ſeine politiſche und kulturelle Einigung zu⸗ rückgegeben habe und erklärte die„Große Deutſche Rund⸗ funkausſtellung 1937“ für eröffnet. . i Die Preisſenkung für der, Volksempfänger Die erhebliche Preisſenkung für Rundfunkempfangs⸗ geräte zu Beginn der neuen Rundfunkſfaiſon iſt ein erfreu⸗ licher Schritt auf dem Gebiet der Preisbildung für Mar⸗ kenartikel, dem der Reichskommiſſar für die Preisbildung ſeine beſondere Aufmerkſamkeit widmet. Die Preisſenkung wurde durch die zu Anfang dieſes Jahres veranlaßte Auf⸗ lockerung der Preisbindungen zwiſchen den Herſtellern er⸗ möglicht, die der Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Herſteller weiteren Spielraum als bisher gegeben hat. In dieſem Zu⸗ ſammenhang gehört auch die vom Reichskommiſſar für die Preisbildung auf Anregung der politiſchen Rundfunkfüh⸗ rung in gemeinſamer Arbeit mit dem Reichspropaganda⸗ miniſterium und der Reichsrundfunkkammer verfügte Preisſenkung für den Volksempfänger. Verordnung über die Höhe der Handelsſpannen für Rund⸗ funkempfangsgeräte verlängert. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat durch eine zweite Verordnung über die Regelung der Handels⸗ ſpannen für Rundfunkempfangsgeräte und Lautſprecher vom 29. Juli die Geltungsdauer der erſten Verordnung über die Regelung der Handelsſpannen für Rundfunkemp⸗ fangsgeräte und Lautſprecher vom 17. Oktober 1936 bis zum 31. März 1938 verlängert, Gleichzeitig enthält die neue Verordnung, die der Vorbereitung weiterer Preisſen⸗ kungen auf dem Rundfunkgebiet dient, neue Höchſtſätze für die Rabatte in den oberſten Umſatzſtufen des Einzelhan⸗ dels. Engliſche Anerkennung für die Leiſtungen e auf dem Gebiet des Fern⸗ ehens. London, 30. Juli.„Daily Telegraph“ veröffentlicht anläßlich der Eröffnung der großen deutſchen Funkausſtel⸗ lung durch Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels einen ausführlichen Vorbericht aus der Feder ſeines Rundfunk⸗ korreſpondenten. Unter der Ueberſchrift„Deutſchland macht Fortſchritte im Fernſehen“ befaßt ſich der Korreſpondent! insbeſondere mit dem Stand des Fernſehens in Deutſch⸗ land. Deutſchland und Großbritannien, ſo ſchreibt er, ſtün⸗ den auf dieſem Gebiet an führender Stelle in Europa. Die große deutſche Funkausſtellung zeige, daß Deutſch⸗ land binnen kurzem die Führung im Fernſehen überneh⸗ men werde. Deutſchland beſitze 441 Linien mit 50 Bildern in der Sekunde, und man befaſſe ſich bereits mit dem Ver⸗ nn Jernſehempfängern für den allgemeinen Ge⸗ puch!.. Die erſte Gaufeierſtunde Anker dem Moklo:„Ein wehrhaft Volk“. Am Freitag nachmittag fand in der Breslauer Jahr⸗ hunderthalle die erſte Gaufeierſtunde ſtatt. Vor der Orgel ſtand wie eine Mauer das Feldgrau der ſtahlhelmbekleide⸗ ten Wehrmachtchöre und die geſamte Orgeltribüne wurde von den Männerchören des Sängergaues Thüringen einge⸗ nommen, der die unter dem Motto„Wehrhaft Volk“ ſte⸗ hende erſte Gaufeierſtunde geſtaltete. Mit einem Gedenken an die Toten und deren Ehrenrettung durch die national⸗ ſozialiſtiſche Erhebung begann die Feierſtunde, um mit dem großen Orgelpräludium e-moll von Johann Sebaſtian Bach zu den den Gefallenen gewidmeten Männerchören„Unſterb⸗ lichkeit“ und„Totenehrung! überzuleiten. Spontan erhob ſich alles, als zu Beginn des zweiten Teiles der Finnländiſche Reitermarſch erklang, eine Abtei⸗ lung eines Regiments mit klingendem Spiel in die Halle einmarſchierte und eine Kompanie mit geſchultertem Gewehr im Paradeſchritt durch die Halle ſchrikt. Dann intonierten Trompeten und Landknechtstrommeln den Parademarſch des kaiſerlichen Heeres von 1622. Darauf erſtand die Zeit des Großen Königs in dem Hohenfriedberger Marſch ſowie Vivat! Jetzt gehts ins Feld!“. Im Zeichen der jungen Wehrmacht ſtand der dritte Teil der Feierſtunde, der mit 111 vom Chor der Wehrmacht ai Liedern einge⸗ eitet wurde. Die unter der 1 aliſchen Leitung des Gau⸗ chorleiters Profeſſor Heinrich Laber⸗Gera 50 erſte Gaufeierſtunde ſchloß mit einem Zuſammenklang von Or⸗ gel, Blasorcheſter und den Männerchören ab. Deutſches Lied und Volkstum Sonderkonzert der öſterreichiſchen Sänger. Breslau, 30. Juli. Das Sonderkonzert des öſterreichiſchen Sängerbundes der durch 300 Vereine Niederöſterreichs und des Burgen⸗ landes mit mehreren tauſend Teilnehmern in Breslau ver⸗ treten iſt, geſtaltete ſich unter Mitwirkung des Wiener Frauenchors zu einem Triumph des deutſchen Liedes und der deutſchen Volkseinheit. Erwartungsvolle Stille lag über dem Meſſehof, als— gewiſſermaßen als Motiv des Konzertes der deutſchen Brüder aus Oeſterreich—„Deutſches Lied, ſchließ' um uns ein feſtes Band“ erklang. Von den volksliedhaften Hymnen löſte das durch den Gemiſchten Chor geſungene„Wie lu⸗ ſtig das in d' Almen is“ eine Volksliedweiſe aus dem Salzburgiſchen, von Bundeschormeiſter Chriſtian Arlt di⸗ rigiert, einen derartigen Begeiſterungsſturm aus, daß ſich die faſt 10 000 Zuhörer eine Wiederholung erzwangen. Als dem Dirigenten von einer der beteiligten Sängerinnen durch einen herzhaften Kuß der Dank der aktiven Sänge⸗ rinnen und Sänger übermittelt wurde, löſte das helle Be⸗ geiſterung aus. Weitere Volkslieder wie„Da unten im tie⸗ ſen Tal“ und„Auf der Lüneburger Heide“ wechſelten mit Liedern ab, die in der Landſchaft verwurzelt ſind, das He⸗ roiſche in den Vordergrund ſtellen oder tiefe Innerlichkeit empfinden wie„Andreas Hofers Abſchied vom Leben“. Mit einem geiſtlichen Lied wurde eine or gehn Franz Schuberts durch einen Gemiſchten Chor geboten. Dem Bekenntnis zum deutſchen Lied und deutſchen Volkstum gaben, ſinnvoll über die Vortragsfolge verteilt, der Eingangsgeſang„Das deutſche Lied“, ein von Anton Bruckner komponiertes Werk für Männerchor mit Blechin⸗ ſtrumenten, das packende„Gelöbnis“, für Männerchor mit Trompeten von Robert Hendorfer und ſchließlich das Schlußlied, ebenfalls ein Bekenntnis und eine Verpflichtun um geeinten deutſchen Volkstum„In deutſchem Geiſt un . ſind wir vereint“ beredten Ausdruck. 9 8 1 brauſten die Heilrufe durch die weite Halle, und Sänger und Zuhörer jubelten ſich gegenſeitig im Bewußtſein der Einheit zu. n f„„ 5 Kreuz und Quer Speck als Schönheitsmittel!— Der Profeſſor, der mit Mumien im gleichen Zimmer ſchläft— Der Negerhäuplling hat zu wenig Frauen— Tanzende Chineſen und ihre Frauen „In dieſen Sommertagen, da in den Fluß⸗ und See⸗ bädern alles krabbelt und wimmelt, iſt die ganz natürliche weibliche Eitelkeit mehr als bei verhülltem Körper darauf bedacht, eine gute Figur zu machen. Der Schönheits⸗ und Körperpflege wird daher gerade jetzt ein ſtärkerer Tribut gezollt. Allerlei Oele, Crems und Salben treten in Funk⸗ tion, um ein geſundes, möglichſt gebräuntes Ausſehen zu erzielen. Immerhin käme keine der Mädchen und Frauen au den Gedanken, ſich mit gewöhnlichen Speck ſchön 1 machen, wie man das irgendwo in England zu tun ſcheint, In einem engliſchen Blatte findet man nämlich die für die Frauenwelt gewiß intereſſante Mitteilung, daß man in einer beſtimmten Gegend in England im Speck das Geheim⸗ nis der Schönheit erblicke. Das Naheliegende wäre dann wohl, daß man ſein Geſicht mit Speck einreiben ſolle. Aber weit gefehlt; die hübſchen Frauen und Mädchen von Pork⸗ ſhire wiſſen es beſſer. Die Liebe geht bekanntlich durch den Magen, und bei der Schönheit ſoll es nicht anders ſein. „Iſt denn wirklich das gute Ausſehen der Horkſhire⸗Mäd⸗ chen dean zurückzuführen, daß ſie viel Speck eſſen?“ fragte man den! ürgermeiſter von Bevertey(orkſhire) bei der Veranſtaltung einer Schönheitskonkurrenz. Und prompt kam aus dem Munde Mr. Burdens die überraſchende Ant⸗ wort:„Ja, das iſt wirklich der Fall. Die Mädchen von 228 015 beſitzen einen natürlichen Reiz. Geſichtsausdruck und Figur verraten jene lyriſchen Linien, die nur dem natürlichen Menſchen eigen ſein können, der keinerlei künſt⸗ liche Hilfsmittel der Kosmetik benutzt.“ Das Stadtober⸗ 915 wie auch der zweite Bürgermeiſter, die mit ſichtlicher efriedigung die ſchöne Parade abnehmen, ſind begeiſtert von dieſer Feſtveranſtaltung. In ihrem faſt überſchweng⸗ lichen Lob für die ſchönen Frauen der Stadt Beverley ge⸗ hen beide ſogar ſo weit, die kühne Behauptung aufzusallen, daß es in der ganzen Welt keine prächtigeren Mädchen 3 Und dieſes Ergebnis ſei lediglich dem Speck zuzu⸗ chreiben. Ja Bürgermeiſter Burden verrät noch weiter wie ſie's machen, um ſchön zu werden. Und zwar bekom⸗ men ſie zum Frühſtück Speck und häufig auch zu andern Mahlzeiten.„Ja,“ meinte er mit heiterer Miene,„im Speck liegt das Geheimnis der Schönheit.“ In Vorkſhire ſcheint es alſo Speck im Ueberfluß zu ge⸗ ben. Ueber ein Zuviel an Speck kann ſich ein anderer Be⸗ wohner Englands nun nicht beklagen, ſintemalen er ſozu⸗ ſagen gerade mit dem Gegenteil von Speck und drallen Mädchen umzugehen pflegt, mit Mumien nämlich. Prof⸗ feſſor A. M. B ackman, der engliſche Aegyptologe, hat trotz der häufigen Berichte in engliſchen Blättern über die „Flüche der Pharaonen“ deren Grabſtätten in neuerer Zeit erforſcht wurden, keine Angſt, daß die toten Mumien ihm ein Leid zufügen könnten. Er bezeichnete vielmehr all dieſe Anſichten als reinen Aberglauben, der ſich auf nichts Euge. In einer Rundfunkanſprache beſchäftigte ſich der ee Geleyrte eingeyend mit dieſer Fabel und führte u. a. aus, daß er unzählige Male in 1 zugebracht und nachts ſein Lager mit Mumien geteilt habe, die rings um ihn im Schlafzimmere gelegen hätten. Er hätte ſich nichts Gruſe⸗ liges dabei gedacht, auch dann nicht, als er einmal derar⸗ tige, Jahrtauſende alte Leichen unter ſeinem Bett aufbe⸗ wahren mußte. Niemals hätten dieſe ihm ein Haar ge⸗ krümmt, ſondern friedlich in ihrer Umhüllung zugebracht, wie dies doch bei allen toten Dingen der Fall ſei. Nie. mals habe er auch von Kollegen irgendwelche Furcht äußern hören, und niemals ſeien ihnen Unannehmlichkei⸗ ten zugeſtoßen, die man den Mumien hätte zuſchreiben kön⸗ nen. Der Gelehrte vertrat dabei die Auffaſſung, daß die abergläubiſche Anſicht, die in weiten Volkskreiſen ſeit den verſchiedenen Todesfällen bei der Oeffnung der Grab⸗ ſtätte eines der Pharaonen vorkamen, darauf zurückzufüh⸗ ren ſei, daß man ſich einbildete, die alten Aegypter ſeien ein düſteres Voll geweſen. Das ſei jedoch keineswegs der Fall. Im Gegenteil ſetzte ſich die Bevölkerung des alten Aegypten aus durchaus fröhlichen Menſchen zuſam⸗ men, die ſangesfroh und geſprächig und bei heiteren Zu⸗ ſammenkünften keine Verachter eines guten Gläschens Wein waren. Nun iſt es allerdings nicht jedermanns Sache, mit einem Zimmer voll Mumien zuſammen zu hauſen, noch weniger aber mit 75 Frauen wie jener Negerkönig des Poruba⸗ Stammes an der weſtafrikaniſchen Küſte. Majeſtät befin⸗ det ſich in einer peinlichen Verlegenheit. Ihm wird von ſeinen Volksgenoſſen vorgeworfen, daß er viel zu wenig Gattinnen habe. Dagegen ſteht er auf dem Standpunkt, daß er mit ſeinen 75 Frauen gerade genug und keine weitere Gattinnen mehr nötig habe. Doch die 60 000 PYoruba⸗ Leute wollen ſich mit der Erklärung ihres Häuptlings nicht zufrieden geben. Sie verfechten ihrerſeits den Standpunkt, daß eine derartige Zahl eines Herrſchers unwürdig ſei; ein Vorgänger habe doch immerhin die ſtattliche Zahl von 205 Frauen gehabt. Wenn das Murren unter ſeinen Un⸗ tertanen nicht aufhört, wird ſich der Häuptling ſchließlich innerhalb des ihm geſetzten Ueberlegungsjahres wohl oder übel bequemen müſſen, ſeinen Harem noch um mindeſtens hundert Frauen zu vervollſtändigen. Nur weiß er wirk⸗ lich nicht, woher er paſſende Ehehälften in dieſer großen Zahl, die auch⸗„königlichen Geblüts“ einigermaßen ſein müſſen, herholen ſoll. a a Probleme anderer Art haben zurzeit die Ehemänner in den chineſiſchen Hafenſtädten ſamt ihren Frauen zu löſen. In Schanghai iſt das Tanzen unter den chineſiſchen Vergnügungen eine der teuerſten. Jeder einzelne Tanz muß mit einem Billett bezahlt werden, und, da die Muſik alle 2 Minuten ausſetzt, können allein die Tanzkarten einem jungen Kavalier zehn Dollar die Stunde koſten. Außerdem ſind die Tanzmädchen, richtige Großſtadtpflanzen, gefürch⸗ tet wegen ihrer Raffiniertheit. Man ſagt, daß 50 Prozent aller Unterſchlagungen auf das Konto der Tanzmädchen kommen, und daß faſt alle unglücklichen Ehen in den Ball⸗ häuſern ihren Sprung bekommen haben. Die Zahl der tan⸗ zenden Ehefrauen iſt auch in Schanghai noch verhältnis⸗ mäßig klein. Wenn der Mann ſich dieſem neuen Sport er⸗ gibt, muß er allein ausgehen. Aber natürlich betrachten ie Frauen dieſe nächtlichen Bummelpartien nicht mit Die Macht des Sthickfals Roman von Gert Rothberg. 13 „Ja! Aber ſei unbeſorgt. Sie hat inzwiſchen eine trübe Erfahrung hinter ſich und ſcheint ſehr ernſt, wenigſtens ernſter als früher geworden zu ſein. Ihr Vater iſt ein hoch⸗ angeſehener Mann im Rheinland. Ich denke, daß das ge⸗ laſſen um mich Aufenthalt in dieſer Familie nehmen zu laſſen.“ Onkel Sebaldus war mit dem Penſionsſchreck durchaus nicht einverſtanden, aber— ſchließlich war es doch noch tauſendmal beſſer als wie das Furchtbare hier, das ſie ihm angedeutet hatte. Sie kam dann wenigſtens dieſem Arbeiter aus den Augen, der ja ein äußerſt geſchickter Junge zu ſein ſchien. Denn natürlich verſtellte er ſich nur. Im Innern würde er nicht ſo dumm ſein und kalt bleiben, wenn ihm ſein ſchöner junger Chef verliebte Augen machte. Entſetzliche Situation! f Alſo fort mit Ilſe⸗Dore jetzt um jeden Preis. Nur fort. Onkel Sebaldus ſtand auf. „Da werden wir alſo alle verreiſen Nun, Böhmer macht ja ſeine Sache ſehr gut. Ich werde es den Tanten einſtwei⸗ len überbringen, was du beſchloſſen haſt.“ „Leb' wohl, Onkel Sebaldus, und recht viele Grüße an die Tanten.“ 5 „Auf Wiederſehen, mein Kind!“. Onkel Sebaldus ſtolperte davon. Ihm war ganz wirr im Kopfe. Sollte er nun daheim erzählen? Sie würden doch neugierig über ihn herfallen. Zwiſchen den Hecken ging er dahin, ſich noch ein paarmal umſehend. Es war ihm nämlich immer noch, als hätte er das alles nur geträumt. Als er gerade um die Ecke auf den Hauptweg einbiegen wollte, kam ihm ein hochgewachſener blonder Mann ent⸗ gegen. Der Blick des alten Oberſten muſterte die Pracht⸗ ſigur des anderen. Donnerwetter, das ware ein guter Flu⸗ gelmann der erſten Kompagnie geweſen. Schade! Ein ſchöner Kerl war er obendrein. Hm! Onkel Sebaldus ſtapfte weiter, hatte den großen blon⸗ den Mann ſchon vergeſſen und dachte nur noch daran, was er wohl daheim ſeinen beiden Damen erzählen ſollte. f Schließlich kam er zu dem Entſchluß, bei der vollen Wahrheit zu bleiben. Es gewährte ihm ſchon jetzt ein Ner⸗ venprickeln, wie ſehr ſie fc entſetzen würden über ihre reizende Nichte. Der Oberſt begrüßte hier noch einen alten Bekannten, nickte dort dem ſich tief verbeugenden Geſchäfts⸗ inhaber zu und traf dann noch einen Skatfreund, mit dem er in Löbels Reſtaurant noch ein Gläschen trank. Iflſe⸗Dore aber ſtand noch immer in ihrem Zimmer. Sie bereute es nicht, dem Onkel angedeutet zu haben, was in ihrem Innern vorging. i Es war ja ſo gleich, was ſie von ihr dachten; ganz gleich war es. Wenn nur wenigſtens dieſe Unruhe nicht mehr in ihr geweſen wäre. Dieſe Unruhe, die ihr den Frie⸗ den ihrer Nächte raubte und die ſie nicht mehr froh wer⸗ den ließ. Ihr Lachen klang ihr ſelbſt unecht, weil es nicht mehr aus einem freien, ſorgloſen Herzen kam. Immer wieder mußte ſie an Rudolf Heinsber An den Mann, der als einziger ſie mit finſteren gen Augen anſah! 8 Frau von Röder kam leiſe herein. Liebevoll ruhte ihr mütterlicher Blick auf dem feinen, braunhaarigen Köpfchen. „Soll ich Tee und Gebäck auftragen laſſen, Ilſe⸗Dore?“ Wie aus einem Traum erwachend blickte Ilſe⸗Dore auf. Va, und bleiben Sie bei mir, ich— fürchte mich.“ denken. eindſeli⸗ Da nahm Frau von Röder die ſchlanken Mädchenhände feſt in die ihren und ſagte: „Immer nur das tun, was das eigene Herz für gut befindet.“ Aus großen traurigen Augen blickte das Mädchen ſie an. a „Das Herz? Das Herz iſt ja ſo ein töricht Ding, liebe Frau von Röder.“ „Und dennoch hat es den beſten Inſtinkt. Tun Sie im⸗ mer nur das, was das Herz rät.“ Ilſe⸗Dores feine Naſenflügel bebten. Am liebſten hätte ſie gerufen: „Das Herz? Mein Herz ſehnt ſich nach Rudolf Heins⸗ berg. Nun ſagen Sie doch, wie Sie das finden. Ob es jetzt noch gut ſein kann, was mein Herz mir rät?“ Doch ſie ſchwieg und nur zwei glitzernde Tropfen rollten langſam über ihre Wangen. Energiſch wurden ſie fortgewiſcht und Ilſe⸗Dore ſagte: „Jetzt habe ich aber Hunger. Ich werde tüchtig eſſen, denn Dora ſagte mir, daß die Köchin ganz friſches Teegebäck ge⸗ macht hat.“ Die beiden Damen ſaßen dann um den runden Tiſch im Erker und plauderten. Frau von Röder vermied alles, was noch einmal an Ilſe⸗Dores vorige Erregung greifen konnte. So verging eine ſehr friedliche Stunde. Ilſe Dore kam dann nur noch einmal auf ihre Reiſe zurück, die ſie dem Onkel gegenüber auch erwähnt. „Natürlich begleiten Sie mich, liebe Frau von Röder. Ich denke, daß mir der Frieden von Gut Varren bekommen wird. Meine Freundin ſchrieb, es ſei ſehr einſam, ſie wolle mich lieber vorher darauf aufmerkſam machen. Aber ſte weiß natürlich nicht, daß mir dieſe Einſamkeit wie gerufen kommt.“ Und Frau von Röder fragte auch jetzt nicht, weshalb Ilſe⸗Dore jetzt wohl die Einſamkeit ſuche. Onkel Sebaldus war inzwiſchen nach Hauſe gekommen. Die Wangen ſeiner Damen glühten hochrot. Sie fieberten beide, um ihre Neuigkeit, die ſie von der Frau Sanitätsrat erfahren, mitzuteilen. Aber erſt wollten ſie noch wiſſen, was er bei Ilfe⸗Dore ausgerſchtet. Und Sebaldus erzählte. Ließ nichts weg, machte nichts dazu, erzählte. Aber es war, als hätte er das größte Verbrechen der Welt berichtet. Beide Damen ſaßen wie erſtarrt in ihren Seſſeln. Endlich meinte Auguſte klagend: 5 „Habe ich es dir nicht geſagt? Natürlich habe ich es dir geſagt. Aber ihr Männer glaubt ja nie eher etwas, bis ihr vor der Tatſache ſteht.“ Tante Eveline weinte. Onkel Sebaldus ſagte: 5 5. „Ich werde dafür ſorgen, daß ſie dieſe Reiſe nach Oſt⸗ friesland ſofort nach der Hundertjahrfeier der Helmrodte⸗ Werke antritt. f „Ja, ſie muß fort.“ 5 8 Beide Damen ſagten es wie aus einem Munde. „Daher alſo ihre Weigerung betreffs des Barons Neſtler. Es iſt ja direkt unglaublich, iſt um auf die Bäume zu klettern. Wegen eines Arbeiters verſchmäht ſie den Baron. Wenn er jemals etwas davon erfährt, iſt es ſowieſo aus. Das hat er doch nicht nötig, ſie zu heiraten, bloß weil der Arbeiter ſie nicht mochte,“ ſagte Auguſte dann noch. 5 2 5 „Mein Gott, wenn er es erfahren müßte,“ ſagte Tante Eveline. 5 Eine Weile ſchwiegen ſie alle drei, dann fragte Se⸗ „Ja! Denke dir, Prinz Liebenſtein hat Schloß Brechten war aber doch jetzt auch eine Abreiſe Ilſe⸗Dores nicht baldus:. „Wolltet ihr mir nicht auch etwas mitteilen?? . Wohlwollen, ſind andererſeits neugierig, wie es elgentlich 1 Tanzhallen zugeht. Der Beſitzer eines Schang⸗ haier Tanzpalaſtes hat aus dieſer Zwickmühle einen Aus⸗ weg gefunden. Er 5 einen beſonderen Teil ſeines Balle ſaales für die Ehefrauen ſeiner Tanzkunden reſervier Dort ſitzen die Damen an kleinen Tiſchen, von denen man den Saal gut überblicken kann, während ihre Männer mit den„Taxitänzerinnen“ walzen und jazzen, und ſie bekom⸗ men ſogar noch Limonade und Orange umſonſt geliefert und können immer das Zeichen zum Aufbruch geben, wenn der Mann ſich zu ſehr für den Tanzſport intereſſiert. Es gibt einſtweilen nur dieſes eine Lokal in Schang⸗ hai, das dieſes neue Syſtem eingeführt hat. Die übrigen nternehmer warten erſt ab, ob es ſich bewährt. a 31 Der Sternenhimmel im Auguſt 1 Wie der Juli, iſt auch der Monat Auguſt reich an Pla neten. Schon bald nach Beginn der Dämmerung leuchten Mars und Jupiter auf. Der erſtere, deſſen rötlicher Glanz gegen die Vormonate ziemlich nachgelaſſen hat, ſteht be e Dunkelheit ſchon tief im Südweſten Auch Jupiter hat die Zeit ſeines hellſten Glanzes hinter ſich. Am frühen Abend ſteht er tief im Südoſten. Bei vorgeſchell⸗ tener Dunkelheit, etwa um 22 Uhr, wenn auch die ſchwä, cheren Fixſterne ſichtbar werden— Jupiter ſteht um dieſe Zeit im Süden, Mars geht gerade unter und Saturn kommt im Oſten auf— gewahren wir das ſchimmernde Band der Mitchſtraße, in einem großen Bogen über das Firmament geſpannt. Am nordöſtlichen Horizont, wo dg Kapella in den Dünſten flackert, ſteigt ſie empor und führt über die gebrochene Linie der Sterne des Perſeus und über das„W“ der Kaſſiopeia zum Sternbild des Schwanz, das man ſeiner Form wegen auch das nördliche Kreuz nennt. Dort, wo die Flocken der Milchſtraße am dichteſten ſind, ſpaltet ſie ſich in zwei Teile; der eine läuft über den Adler nach Süden zu den Sternen des Schützen hinab, der andere über den Schlangenträger zum untergehenden Skorpion im Weſten. Arktur, einer der erſten Fixſterne in der Dämmerung, ſteht jetzt über dem Weſtpunkt, links über ihm das zarte Bild der Krone. Im Zenit dominieren das Drachenhaupt, die Wega in der Leier und der Schwan mit dem hellen Deneb. 0 im Oſten trifft unſer Blick das große Viereck des Pegaſus, auf einer Spitze ſtehend von deſſen linker Ecke nordwärts das ſchmale Band der Andromeda ſich erſtreckt. Darunter erſcheint der bleiche Saturn mit ſeinem Ringſyſtem und das Bild des Wizdders, Am Morgenhimmel ſteht in unverminderter Pracht die Venus. Zwiſchen 1 und 2 Uhr geht ſie auf. Ein reizender Anblick iſt es, wenn die zarte abnehmende Mondſichel am 3. Auguſt nahe an ihr vorüberzieht. Um die Zeit vom 10. bis 13. Auguſt, auch früher oder ſpäter, ſtrahlen aug der Gegend des Perſeus die bekannten Auguſtſchwärme, Sie ſind die Auflöſungsprodukte eines Kometen aus dem Jahre 1862 und alljährlich, wenn die Erde die frühere Bahn des Kometen kreuzt, werden ſeine Ueberreſte von ihr angezogen. Als die durch die Atmoſphäre der Erde dahin, ſauſenden Sternſchnuppen treten ſie dann eindrucksvoll in Erſcheinung. i gekauft und wird dauernd hier ſeinen Aufenthalt neh⸗ men. Er will einige Tage nach ſeinem Einzug einige Fa⸗ milien zu ſich bitten, die einigermaßen Anſpruch darauf haben. Wie ſchön es wäre, wenn inzwiſchen Ilſe⸗Dore die Braut des Barons geworden wäre. Meinſt du nicht?“ „Und der Prinz iſt noch Junggeſelle. Mir kam ein wundervoller Gedanke, meine Lieben. Nein, es wäre ein Roman, wäre einfach wundervoll und wird ſchon aus dieſem Grunde nicht zur Wahrheit werden.“ „Du meinſt?“ fragte Auguſte haſtig. „Liebe Schweſter, größenwahnſinnig wollen wir nicht werden. Prinzeſſin Liebenſtein! Hm. Aber ſchlagt es euch aus dem Kopfe. Nein, nein.“ Auguſte begehrte auf. „Ilſe⸗Dore iſt ſehr ſchön. Sie iſt die reichſte Erbin weit und breit. Wenn der Prinz Augen im Kopfe hat, dann— Herrgott, eigentlich iſt es doch ſehr gut, daß Ilſe⸗ Dore den Baron nicht wollte. Am Ende iſt ihr noch ganz was anderes beſtimmt. Wirklich, man könnte es doch bei⸗ nahe glauben.“ Onkel Sebaldus lächelte ein bißchen mitleidig, aber er konnte es nicht ändern, daß auch ihm das Geſicht brannte. Er ſchob es noch nachträglich dem bei Frau von Röder genoſſenen Wein zu, aber er konnte es doch nicht ändern, daß auch ihm eine Ehe zwiſchen dem Prinzen Liebenſtein und ſeiner Nichte nicht mehr gar ſo zweifel⸗ haft erſchien.. Er erhob ſich und meinte: 5 „Es wird ſo kommen, wie es ein Höherer beſtimmt. Aber wir wollen auch nicht mehr ärgerlich ſein, daß Ilſe⸗ Dore den Baron nicht gleich bei unſeren erſten Worten mochte. Sie weiß am Ende ſchon, was ſie will. Freilich!“ Der Arbeiter fiel ihm wieder ein, den Ilſe⸗Dore liebte, Nein, das durfte nicht ſein. Und auf der anderen Seite Dur r- mehr wünſchenswert. Was konnte nicht alles während der Abweſenheit paſſieren. Der Prinz konnte eine andere ken⸗ nenlernen. Auf Geld brauchte er am Ende nicht allzuſeht zu ſehen, denn wer ſich Schloß Brechten kaufen kann, der ſitzt ſchon ſelbſt ganz hübſch im Gelde. 5 Nun, die nächſten Wochen ſchon mußten vieles bringen. Sebaldus ahnte Großes! „Und was meinte die Frau Sanitätsrat ſonſt?“ fragte er noch, nur um etwas zu ſagen. „Oh, ſie hatte nicht viel Zeit, mußte die Neuigkeit noch weiter tragen. Die gute Sanitätsrat Keller iſt wirklich eine rechte Klatſchbaſe. Bei aller Freundſchaft für ſie stell“ ten wir das feſt.“ 3 Onkel Sebaldus hörte es und hörte es auch wieder nicht. Ihm kam die Erinnerung, daß ihn als jungen Ober⸗ leutnant ein General Prinz Liebenſtein mal ganz ge? hörig bei einer Uebung angeſchnauzt hatte. Es müßte ein erhebendes Gefühl ſein, wenn jetzt ein Prinz Lieben: ſtein zu ihm, den Oberſten a. D. Sebaldus Helmrodte, kommen und um die Hand ſeiner Nichte bitten würde. Obendrein wäre es vor der ganzen Stadt eine—, nein, er wollte ſich nicht auch noch mit in dieſem Hirngeſpinſt verfangen, in das die beiden Damen ſich verrannt hatten, aber ſchön wäre es natürlich. Da man für den Abend Theaterkarten hatte, blieb nicht mehr ſoviel Zeit übrig, um ſie noch mit Zukunfts⸗ plänen zu verſchwenden. Jedes verfügte ſich in ſein Zim? mer, um Toilette zu machen. Aber jedes von ihnen dachte ununterbrochen an die große Chance, die der Ilſe⸗Dore . erblühen konnte. 8 5 — Ilſe⸗Dore aber ſang und ſpielte an dieſem Abe einige wundervolle Lieder von Schumann. And ſie wu nicht, daß an dieſem Abend, genau um dieſelbe Zeit, Ni dolf Heinsberg dieſelben Lieder auf der Violine ſpi Sie wußte es nicht, trotzdem ſie immer an ihn dachte. ſeine harten, ſpöttiſchen Augen. 5 5 D ihm Geg Me litt. zieh das vor Fal and den Nic und das wie ber and kön pri offe kom änd nich run Lei wat lich ſcho frei Sel lich Ver wel kün . weren erge- we cet. ae 8 5 2 2 Die„guten Ratſchläge Nicht immer bewirkt der gute Rat das, was man von ihm erwartet, nämlich:„das Gute“. Oft tritt das genaue Gegenteil ein, und zwar faſt immer dann, wenn es ſich um Menſchen handelt, die im Leben irgendwie Schiffbruch er⸗ litten haben, ſei es beruflich oder in den privaten Be⸗ ziehungen der Menſchen zueinander. Einen ſolchen, durch das Unglück verbitterten Menſchen ſollte man beſonders vorſichtig behandeln, aber leider iſt das nicht immer der Fall. Für die meiſten Menſchen iſt das Unglück, das den Anderen betroffen hat, nur eine günſtige Gelegenheit, mit den eigenen vortrefflichen Lebenserfahrungen zu prunken. Nicht, daß ſie es böſe meinen, ſie ſind meiſt nur gedankenlos und unüberlegt. Aber, wer im Unglück iſt, empfindet auch das ſchon ſchmerzlich. Und es iſt ja manchmal faſt komiſch, wie ſelbſt der Dümmſte ſich zu wohlmeinenden Ratſchlägen berechtigt glaubt, nur, weil er ein wenig Glück, und der andere Unglück gehabt hat.„Mir hätte das nicht paſſteren können“ und„Nein, wie konnten Sie nur... ſind Aus⸗ sprüche, die der vom Pech verfolgte in Variationen, teils offen, teils höflich verſchleiert, immer wieder zu hören be⸗ kommt. Raten ſollte man aber nur da, wo noch etwas zu ändern iſt, ſchon geſchehene Dinge macht auch der beſte Rat nicht wieder ungeſchehen. Was ſoll Frau A., deren Tochter ſich auf einer Wande⸗ rung ernſtlich erkältet hat, die Feſtſtellung, daß es auch ein Leichtſinn ſei, eine längere Wanderung ohne genügend warme Sachen zu unternehmen. Sicher wird die unglück⸗ liche Mutter ſich das ſchon alles ſelbſt geſagt und wird ſich ſchon heftige Vorwürfe genug gemacht haben, ohne daß fremde Leute ſie mit ihren guten Ratſchlägen in ihren Selbſtvorwürfen noch beſtärken und dadurch noch unglück⸗ licher machen. Auch macht man Herrn Neumann, deſſen Verlobung auseinandergegangen iſt, um nichts glücklicher, wenn man ihm erklärt, daß er in der Wahl ſeiner Zu⸗ künftigen nicht vorſichtig genug geweſen ſei. Wenn wir wirklich jemand helfen wollen, warum nicht „ohne“ gute Ratſchläge? Denn ſo gut ſie auch oft gemeint ſind, das durch Unglück verbitterte Herz iſt nicht imſtande, gerecht zu denken. Wollen wir mit Worten helfen, dann können dieſe Worte gar nicht behutſam genug gewählt ſein, ſonſt ſchweige man beſſer ſtill; denn wirkliche Hilfe bringt nur die Tat. A. Lüdecke Iſt Eiferſucht eine Krankheit? Der Laie, der nicht über umfaſſende pſfychologiſche Kennutniſſe verfügt, kennt Fälle von Eiferſucht, die er schlechthin als„krankhaft“ bezeichnet. Auch der moderne Nervenarzt lehnt es keineswegs ab, unter gewiſſen Am⸗ ſtänden die Eiferſucht als eine Krankheit zu bezeichnen. Beſſer geſagt: bei Menſchen, deren Seelenleben geſtört iſt, kann auch die Eiferſucht leicht in einer Form auftreten, die man nur noch als krankhaft anſehen kann. So iſt z. B. krankhafte Eiferſucht bei Alkoholikern, bei kokainſüchtigen Frauen nicht ſelten. Entſcheidend dafür, ob man eine Eiferſucht als natür⸗ lich oder als krankhaft zu bezeichnen hat, bleibt letzten Endes die Frage der Begründung. Selbſtverſtändlich gibt es zahlreiche Grenzfälle, in denen auch der Objektivſte nicht mit Sicherheit ſagen könnte, ob es ſich hier nun um eine begründete oder um eine unbegründete Eiferſucht handelt, und man kann ſich natürlich auch einen vollkommen ge⸗ funden Menſchen vorſtellen, der eiferſüchtig iſt bis zum Aeußerſten. Aber andererſeits gibt es auch zahlreiche Fälle von Eiferſucht, die man ohne weiteres als unbegründet Anſprechen kann. Ja, es gibt geradezu Muſterbeiſpiele für dieſe Art der Eiferſucht, die für den Arzt ebenſo eine neu⸗ rotiſche Krankheit iſt wſe viele andere. Man rechnet dazu u. a. die Eiferſucht des Mannes auf den geſchiedenen oder verſtorbenen erſten Mann der Frau, und aus ſeinen eigenen Erfahrungen wird jeder von uns weitere Beiſpiele dieſer Art beiſteuern können. Die eigentlichen Urſachen einer derartigen Eiferſuchts⸗ krankheit ſind nicht immer leicht zu finden. Recht häufig dürften un verarbeitete Erlebniſſe aus der früheſten Jugend die Schuld tragen bzw. das Gefühl einer Minderwertig⸗ keit— ſei ſie nun tatſächlich vorhanden oder eingebildet—, die zu einer inneren Anſicherheit und weiter eben zur unbegründeten Eiferſucht führt. Leider bieten ſich dem Arzt nur wenig Heilungs⸗ möglichkeiten, was ſich ſchon aus dem oben über die Ent⸗ ſtehung der Krankheit Geſagten ergibt. Immerhin iſt eine geeignete Behandlung zweifellos nicht ſelten imſtande, die Pſyche des Patienten ſo zu beeinfluſſen, daß eine Beſſerung erfolgt. Am wichtigſten aber bleibt eine rechtzeitige Vor⸗ beugung, d. h., braktiſch geſprochen, eine Erziehung des Jugendlichen, die ſeiner pſychiſchen Veranlagung wirklich entſpricht und weder Minderwertigkeits⸗ noch andere Kom⸗ plexe in ihm aufkommen läßt. „Meine Füße ſchmerzen ſo!“ Wer hat dieſes Klagelied nicht ſchon aus dem Munde der Hausfrau vernommen? Meiſt liegt die Urſache der Schmerzen in der Ueberanſtrengung durch vieles Stehen oder Hin⸗ und Herlaufen. Ein tägliches lauwarmes Fuß⸗ bad am Abend, das einen Zuſatz von Salmiakgeiſt enthält (einige Eßlöffel auf einen Bottich Waſſer), wird das Uebel bald beſeitigen. Vor allem hört das läſtige Brennen auf, Hornhaut und harte Stellen werden nach und nach ver⸗ schwinden und das Schmerzgefühl ſtellt ſich nicht mehr ein. Wenn die Feſſeln anſchwellen, braucht man nicht ſo⸗ gleich an ein Herzleiden zu denken. Meiſt erfolgt es durch Ueberanſtrengung oder Uebermüdung, häufig auch durch abſatzloſes Schuhwerk. Viele Frauen meinen, in Haus⸗ ſchuhen ohne Abſatz, oder gar in Pantoffeln, ruht der Fuß Auch bei der Arbeit aus. Feſtes Schuhwerk, das natürlich ni 1 zu eng ſein darf, und ein halbhoher Abſatz ſind dem Fuß viel dienlicher. Er muß ein feſtes Gefühl haben. Ge⸗ ſchwollene Feſſeln und verdickte Fußgelenke behandelt man des Abends durch Umſchläge von kaltem Salzwaſſer. Man kann mit den n zu Bett gehen, wenn man Bill⸗ roth⸗Leinen oder Guttapercha⸗Papier darüberbindet. Ein Naß werden des Bettes wird dadurch verhindert. Frauen, die an Wadenkrämpfen leiden anſtrengung, ſollten im Bett die Füße ho Keilkiſſen unter die 1 en nicht unter den Kop ſtets ſchlaffördernder. 5 5 zumeiſt eine Folge von ungeeignetem Schuhwerk oder ſtarker Ueber⸗ 0 lagern. Das nter die Füße legen, kann hier außerordentlich ö en Im übrigen iſt es 5 geſund, wenn man das Keil⸗ 10 legt. Ein flaches Liegen iſt Reiſe⸗Erinnerungen Man ſchwelgt gern in Erinnerungen. Man gräbt gern alte Briefe aus Truhen aus, durchſtöbert mit Vorliebe alte Familienchroniken, man beſchäftigt ſich mit den kleinen hinterlaſſenen Andenken lieber Familienangehöriger. Meiſt liegt ein tiefer Sinn darin. Es iſt aber kein Zeichen von Kultur, Reiſe⸗Erinne⸗ rungen in Form von greifbaren Gegenſtänden, die ſich durch beſondere Geſchmackloſigkeit auszeichnen, zu ſammeln oder ſeinen Angehörigen mitzubringen. Die Erinnerung an 8 nde, guf einer kleinen Oſtſee⸗ „ aus geſchniztem Holz mit der Inſchrift:„Zum Andenken an Strandmünde“ verkörpert zu werden. Alle die Fliegenpilze und Rübe⸗ zahls und Bergknappen mit den Andenkenſprüchen aus unſeren deutſchen Gebirgen, alle Perlmuttergegenſtände für Fingerhüte und Zentimetermaße, alle Holzpantöffelchen mit dicken Polſtern für Stecknadeln, alle Porzellankühe für Milch, alle Steingut⸗Igel für Zahnſtocher, alle Stehauf⸗ gläschen von der Eiskoppe, alle Trichter und Kaffeemühlen, alle Likörgläschen in Stiefelform und Muſchelſchiffchen ſind ein Greuel, die die Erinnerung an romantiſche Tage nicht feſthalten, ſondern nur zerſtören. Wer die Gewalt des Meeres, wer leuchtende Schnee⸗ gipfel, wer blühende Hänge, bizarre Felsgruppen, liebliche Wälder in der Erinnerung feſthalten will, der nehme ſie mit ſeiner Seele auf und verſchließe ſie darin wie ein koſt⸗ bares Heiligtum. Der hege und pflege ſie mit einer Zärt⸗ lichkeit, die er nur dem Liebſten und Naheſtehendſten zuteil werden läßt. Und diejenigen, die das Gedächtnis ſichtbar auffriſchen müſſen, nehmen einen Photoapparat und ver⸗ ſuchen. von den ſchönſten Gegenden, von den ihnen liebſten Orlen, an„nnen zu machen. Oder aber; faſt„ort hat Photographen oder Zeichner und Man kaufe da ſeine Reiſe⸗ andenken. Und wer ſeinen Angehörigen ein kleines Geſchenk, eine kleine Aufmerkſamkeit von der Reiſe mitbringen will, der kaufe an der Oſtſee lieber eine Kiſte Flundern oder geräucherte Aale, als daß er ein geſchwelltes Segelſchiff aus Filigran und Perlmutter für teures Geld erwirbt. Eine Glasſchüſſel aus den Glasſchleifereien des Rieſen⸗ gebirges, eine Klöppeldecke aus dem Erzgebirge, eine Hand⸗ weberei aus der Webeſtube eines kleinen Dorfes, eine Holz⸗ ſchnitzerei, die praktiſchen Zwecken dient, das ſind ſchöne Reiſegeſchenke und auch die deutſche Heimatkunſt kommt zu Ehren. Maler. „Schattenſeiten“ des Sommers Unſere Lebens⸗ und Genußmittel, ſoweit ſie„waſſer⸗ haltig“ ſind, alſo zum Beiſpiel Fleiſch, Milch, Butter, Obſt, Gemüſe, Fiſche uſw., können die Sommerhitze leider gar nicht vertragen. Sie verlieren ſehr ſchnell ihr gutes Ausſehen, ihre Friſche und Qualität und gehen in Zer⸗ ſetzung über. Alle die Pilze und Bakterien gedeihen in feuchter Wärme ſo beſonders gut, daß ſie ſich in geradezu erſchreckendem Maße vermehren. Man ſchütze deshalb die hochwertigen Nahrungsmittel vor der ſchädlichen Wärme durch Lagerung im Kühl⸗ ſchrank! Eine möglichſt gleichmäßige Kühlhaltung iſt das beſte Mittel, die Zerſetzung zu verhindern. Das Wachs⸗ tum der Bakterien wird aufgehalten. Niedrige Tempera⸗ tur und Schutz vor Inſekten und Staub ermöglichen län⸗ geres Aufbewahren. Die Eiskühlung, jahrtauſendealt und doch ewig jung bleibend, iſt auch heute noch für dieſen Zweck vortrefflich geeignet. Durch ihre vollkommen ſelbſt⸗ tätige Funktion garantiert ſie größte Gleichmäßigkeit der Kühlwirkung. Eis hat außerdem noch die fabelhafte Eigenſchaft, überſchüſſige Feuchtigkeit und unangenehme Fremdgerüche zu binden und mit dem Schmelzwaſſer fort⸗ zuleiten. 5959ꝙ«4R6õ“7˙* 342 3——„„ Immer wieder: Rock und Jacke Eine der beliebteſten und zeitloſeſten Kleidformen iſt immer noch der einfache Rock mit gleichfarbiger oder ab⸗ weichender Jacke. Einfach und ruhig iſt die Wirkung dieſes Anzugs, und ſo erfüllt er weitgehendſt den Wunſch, mit 1 Mitteln zu allen Gelegenheiten„gut angezogen“ zu ſein Zeſchnung mi. Körnig M Oben: 1. Jacke in einfachem Schnitt aus Leinen oder Wolle. 2. Jacke aus genoppter Wolle mit langen Revers, ein bunter Schal ſchmückt den Ausſchnitt. Mitte: 1. Leinenrock für den Sommerſport, vorn in der Mitte zu ſchließen. 2. Glockig geſchnittener Rock mir Steppnähten. 55 e Unten: 1. Jacke aus Leinen oder Wolle mit anders⸗ farbigen Taſchen. 2. Leichte Wolljacke mit A e Figur: Wolljacke in ländlichem Stil mit dunklen Taſchenklappen. Gurken braucht man etwa ein hal Anbeherrſchtheit vergiftet den Körper Von der Fähigkeit, ſich beherrſchen zu können, hängt nicht nur der perſönliche Erfolg im Leben ab, ſondern auch unſer Geſundheitszuſtand. Die körperliche Geſundheit und Kraft leiden in hohem Maße durch Heftigkeit. 8 Es gibt kaum etwas, das ſo ſtörend auf unſer Ver⸗ dauungsſyſtem wirkt wie eine Reihe Zornesausbrüche. Wer das nicht glaubt, verſuche einmal unmittelbar nach einem heftigen Zornesausbruch eine Mahlzeit einzuneh⸗ men. Der Magen kann das Eſſen nicht richtig verdauen, wenn wir zornig ſind. Viele chroniſche Magen⸗ und Darm⸗ leiden laſſen ſich auf Störungen durch Unbeherrſchtheit zu⸗ rückführen. Es iſt den Verdauungsorganen unmöglich, zu arbeiten, wenn wir in unſerer Heftigkeit Forderungen an Herz, Nerven und Blutzirkulation ſtellen und ihre Mit⸗ arbeit an der wichtigen Verdauungsarbeit damit hemmen. 85 Der Menſch der ſeiner Heftigkeit nachgibt, entgeht der Strafe nicht. Wir ſind heute alle ziemlich reizbar und füh⸗ ren das auf die Haſtigkeit unſeres Zeitalters zurück. Und doch muß man den Fehler zum guten Teil bei ſich ſelbſt ſuchen: Wir ſind unſeren Gefühlen gegenüber viel zu nach⸗ giebig geworden und laſſen unſerem Zorn zu leicht die Zügel ſchießen, wenn uns irgend etwas zuwiderläuft. Aber wir betrügen uns ſelbſt, wenn wir glauben, daß wir un⸗ geſtraft eine ſolche Nachgiebigkeit zeigen dürfen, Mutter Natur wird dieſe Uebertretungen ihrer Gebote ſchon in Rechnung ſtellen. i Zorn iſt eine zerſtörende Kraft, ſie iſt wie der Tornado, der die ſtärkſten Bäume mit der Wurzel aus der Erde reißt, oder wie der Lavaſtrom der Vulkane, der alles Leben zerſtört, wo er hinkommt. Seine zerſtörende Wirkung auf den menſchlichen Körper ſteht in genauem Verhältnis zu ſeiner Stärke, Dauer und Häufigkeit. s Wer eine gute Geſundheit beſitzen will, muß darum vor allem ſeine Heftigkeit beherrſchen und nach Gleichmut ſtreben. Es iſt ja kein Ding, das uns ärgert, ſo wichtig, als es unſere Geſundheit, unſer Leben iſt. Das zu bewah⸗ ren muß darum unſer erſtes Gebot ſein. i . Aerger Aerger iſt ein ſchlechter Baumeiſter. Er baut nicht auf, nein, er verbaut nur. b Er vermag ſogar die Zielrichtung unſeres Lebens⸗ kompaſſes ungünſtig zu ändern. Er leitet uns ſtets zu Fehlſchlüſſen. f Er ätzt, gleich einer ſcharfen Säure, immer das Beſte ort. . Er ſtrahlt lange aus. Und ſeine Ausſtrahlungen haben eine größere Wirkung, als alle Ausſtrahlungen, die es gibt. Aerger verſchafft uns ſo manche Niederlage, vernichtet uns ſo manchen Erfolg; er täuſcht ſelbſt den klügſten Men⸗ ſchen, er macht ſo ſchwach wie lange, ſchwere Krankheit. Er ſchiebt uns weit fort von dem Weg, der zu den Höchſtleiſtungen führt. Aerger richtig zu meiſtern, iſt ein Kunſtſtück, das ſo leicht nicht jeder vollbringt. Gerichte f Perſonen Szekelyi⸗Gulaſch 250 Gramm Zwiebeln werden mit einem Teelöffel Paprika in irgendeinem Fett goldgelb geröſtet, darin werden 500 Gramm Gulaſchfleiſch(Rind⸗, Schweine⸗, Kalb⸗, auch Räucherfleiſch kann dabei ſein) angebräunt und mit Salz und möglichſt wenig Waſſer beinahe weich geſchmort. Dann kommen 500 Gramm in Würfel geſchnittene Tomaten, 500 Gramm Sauerkraut und 3 Eßlöffel Reis dazu und dünſten noch etwa eine halbe Stunde unter öfterem Schütteln durch. Hierzu gehören Salzkartoffeln. Bücklingsgericht Vier große Bücklinge werden entgrätet und leicht mit Pfeffer beſtreut. 6—8 Schrippen werden in Scheihen ge⸗ ſchnitten und auf dem Toaſtröſter bräunlich geröſtet. Nun legt man in eine Auflaufform abwechſelnd eine Schicht Brotſcheiben, eine Schicht Bücklinge und eine Schicht ge⸗ riebenen Käſe. Obenauf muß Brot ſein. Dann wird Liter ſaure Milch mit Salz darüber gegoſſen. Ein wenig Butter oder Margarine zwiſchen den Schichten verbeſſert natürlich noch den Geſchmack, iſt aber nicht unbedingt nötig. Das Gericht bäckt eine gute halbe Stunde in mittelheißem Ofen. Huhn in Buttermilch Ein nicht zu altes Suppenhuhn braucht 17 Liter Buttermilch. Es wird ohne Waſſer, ohne Fett, ohne Wurzel⸗ zeug, nur mit Salz eingerieben in einen Topf gelegt, in dem man es gerade wenden kann und unter allmählichem Nach⸗ gießen in der Buttermilch weich gekocht. Ein Aſbeſtunter⸗ ſatz iſt praktiſch, denn die Buttermilch ſetzt gern an. Man müß ſie öfter mit dem Löffel von Rand und Boden ab⸗ rühren und läßt ſie zum Schluß ſo weit einkochen, daß man die richtige Menge Soße erhält. Sie wird von allein ſchön hellbraun, und jedes bißchen Fleiſch an den Knochen, das im Ofen verbrotzelt, bleibt prachtvoll ſaftig. Als Beigabe gibt es Kartoffelbrei. Indiſches Currygericht i Von 500 Gramm Kalbfleiſch wird ein Frikaſſee mit der üblichen hellen Einſchwitzſoße bereitet, nur daß dieſe mit Currypulver(Vorſicht, in kaltem Waſſer auflöſen) recht ſcharf abgeſchmeckt wird 500 Gramm Reis werden in ſehr piel kochendem Waſſer„ Stunde lang ſcharf gekocht. Dann kommt er auf ein Sieb zum Abtropfen und wird auf einer 1 1 5 fettloſen Pfanne ſo lange mit dem Löffel gewendet, bis er ganz locker und trocken iſt. Frikaſſee und Reis kommen in zwei Schüſſeln auf den Tiſch. Dazu gehört eine Platte mit möglichſt vielerlei pikanten Zutaten: einige hartgekochte Eier in Scheiben, Mixed Pickles, Oelſardinen, ango Chutney und ähnliches. Wem dies zu teuer 0 und zuviel Arbeit macht, kann es durch folgenden Gurkenſalat 8 7 der, jetzt eingemacht, ſich den ganzen Winter über hält. 5 5 Gurkenſalat auf Vorrat Sechs große Salatgurken und 2—3 Zwiebeln werden gehobelt, geſalzen und mit kochendem, gewöhnlichem Eſſig übergoſſen. Sie müſſen bedeckt 5 Nach 24 Stunden wird der Eſſig abgeſchüttet, friſch aufgekocht und wieder darüber⸗ gegoſſen, am dritten Tage noch einmal. Am vierten Tag müſſen die Gurken und Zwiebeln rein abtropfen. Sie werden nun in einen Sn oder auch in mehrere kleine Gläſer ſchichtweiſe mit Senfkörnern, Eſtragon, Pfeffer und feingeſchnittenem Meerretti gelegt und über ſie mit Zucker aufgekochter guter Weineſſig 8450 f Auf ſechs große Zuck bes Liter mit 500 Gramm Zucker. i 555 Perlfiſcherei in Baden Wer durch das liebliche Steinachtal gen Schönau in Odenwald zu wandert, ahnt wohl nicht, welch herrlich Unter„Verſchiedenes“ ſind die Weltmeiſterſchaften der Schützen in Helſinki, an denen ſich Deutſchland mit einem zahlenmäßig ſtarken Auf⸗ ö l 1 hl lch h gebot beteiligt, die Raſenkraftſport⸗Meiſterſchaften in Oß⸗ Koſtbarkeiten in dem eilig dahinfließenden Bächlein vet, weil, die deutſchen Gewichtheber⸗Meiſterſchaften in der borgen liegen. Selten kommt ein fremder Menſch in 9 Feder⸗, Leicht⸗ und Mittelgewichtsklaſſe in Düſſeldorf, die 15 Seitental des Neckars oder nur dann, wenn einer di Sommerſpiel⸗Meiſterſchaften des Gaues Südweſt in eberreſte des früheren Ziſterzienſerkloſters Schönau be Darmſtadt, die Mannheimer Kanuregatta ſucht. 5 g f 5 und das württembergiſche Gauturnier im Der Zufall ließ einen Ortskundigen etwas mehr plan, Bantamgewichtsboxen in Geislingen hervorzuheben. dern, als dies ſonſt Fremden gegenüber der Fall iſt, IN kämpft und unſere Schwimmer treten innerhalb weniger den Bächlein des e 1 5 1 8 her, 1 ö t nig ä 5 8 5 chon faſt zwei Jahrhunderte ſind es her, gen Wochen nun ſchon zum vierten Länderkampf an. Lediglich Das deutſche Meiſterſchafts⸗ Schachturnier. 9 71 im Jahre 168, da ließ Kurfürſt Karl Theodor 90 in der Leichtathletik Nach der 10. Runde liegt nun der Hauptteil des 5 9 9 Sen 1 Segelhaen 155 105 1 5 j 5 Turniers hinter uns, das verſchiedentlich Ueberraſchungen[ Fäſſer verpackt in die Steinbach bei Ziegelhauſen überfſh, 115 ff brachte. N führt Rellſtab vor Kieninger; Rellſtab beſiegte ren und einſetzen, So ſteht es in den Akten, die im Generg⸗ ämpfe, die am 8. Auguſt mit dem Treffen gegen Frank-[den Hamburger Reinhardt, und Dr. Lachmann gab gegen landesarchiv in Karlsruhe aufbewahrt e 5 0 reich in München eingeleitet werden, etwas ruhig, obwohl[ Kranki auf. 5„ eee 1 die 155 Mu ſch 11155 1 im Berliner Olympia⸗Stadion das„Iſtaf“, d. h. Interna⸗ Tatſächlich gab es verſchiedentlich ſehr intereſſante Par⸗k tigen Kalkbeſtandteile enthie 6 58 2 uſcheltieren zun tionales Stadion⸗Feſt, der drei Berliner Großvereine SC.] tien in dieſer Runde. An der Spitze gab es einen ſcharfen[dauernden Weiterleben e n 11.55 11 12 Charlottenburg, Berliner SE und Dec Berlin mit den Kampf zwiſchen dem ſeither führenden Schmitt⸗Breslau und ten ſich auch 55 Tiere, ſo 15 ale. Sich 5 Halte Ka thleten aus neun Nationen veranſtaltet wird. In Kaj Kieninger, der acht Stunden dauerte, aber abgebrochen[eine gute Aus 95 5 die Bed gema 17 ſerslautern werden die Meiſterſchaften der Pfalz] wurde. Die beſſere Stellung hatte bei dieſem Spiel Schmitt. dor ſchon 5 5 5 955 1519 dass uf 1 96 1 0 Nele in Luzern kämpfen die beſten Schweizer um[Eine Enttäuſchung war Heinrich⸗Ludwigshafen, der lich] Diebe am Werk waren, denn 0 Sperrt und Spiel Am kommenden Samstag und Sonntag wird ein Sportprogramm zur Abwicklung gebracht, wie es ohne ußball mit ſeiner Fülle von wirklichen Großereigniſſen aum denkbar iſt. In faſt allen Lagern treten unſere er⸗ 1 Sportler zu Titel⸗ oder internationalen Kämp⸗ en an. Im Tennis, Waſſerball, Radfahren, Rudern und bei den„ſchweren“ Männern wird um Meiſterehren ge⸗ Freer 1 die Landesmeiſtertitel und in Wien wird ein Länderkampf[ in Bad Saarow in ausgezeichneter Weiſe die Berechtigung[den 5 55 e e de zwiſchen Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei veranſtaltet. holte, am Meiſterſchaftsturnier e 15 jetzt. fange n in d 1 1 e gef er ſich nicht vo ndem Ende der Tabelle wegbringen. Stan 5.. 5 75 begeben ſich unſere Ve 115 5 iſer Weltmeiſte 505 der 10. Runde: Rellſtab 7 Pkt., Kieninger 6,5 und Besonders heftige desgengüſſe nit ſtarkem Gel ſchaftskäm 85 125 0 1 9 7 öſiſch 1 8 5 3 1 ich Hängepartie, Richter 6,5, Schmitt 6 und Hängepartie, rende ade. 8 1 Pera ſtark und 5 i. r e ee e g Wochenende gad aus gleich Engels, Reinhardt und Zoller 5,5, Ernſt, Kranki, Dr. ßenden Baches. Die Rechen verf a nach St. Moritz, um dort am Wochenende an einem inter⸗ 0 nationalen Turnier teilzunehmen, das vom Schweizer Fech⸗ ter⸗Bund veranſtaltet wird.— Ein Großkampftag ſteht unſeren Schwimmern und Waſſerballſpielern bevor. Im Berliner Olympia⸗Sta⸗ dion wird einmal die Reihe der deutſchen Schwimm⸗Län⸗ derkämpfe mit einer inoffiziellen Begegnung mit Heſter⸗ reich fortgeſetzt. Nach den großen Siegen über Frankreich, Ungarn und England läßt ſich Deutſchland in dieſem Tref⸗ fen durch die Auswahl des Gaues Brandenburg vertreten, die in den letzten Monaten faſt die Kampfſtärke einer Na⸗ tionalmannſchaft erreicht hat. Auf der anderen Seite kämp⸗ en unſere beſten Vereins⸗Waſſerballmannſchaften um den Am Endrundenturnier itel„Deutſcher Meiſter 1937“. ſind am Samstag und Sonntag in Duisburg Aachen 06, Wfr. Hannover, Weißenſee 96 und Duisburg 98 beteiligt. Wer den Titel gewinnt, iſt ſehr ſchwer zu ſagen. Titelver⸗ teidiger iſt Wfr. Hannober.— In Tuktlingen ermit⸗ telt der Gau Württemberg feine Beſten zur Teil⸗ nahme an den acht Tage ſpäter in Düſſeldorf ſtattfinden⸗ den deutſchen Meiſterſchaften. In Main z ſchließlich wer⸗ den national beſetzte Wettbewerbe durchgeführt. Die Ruderer ermitteln am Wochenende auf dem Hochflut⸗Kanal in Leip⸗ zig ihre Meiſter. ſandt. vergeben wird. Im Pferdeſport richtet ſich das ganze Intereſſe der Turffreunde auf das Braune Band von Deutſchland“, nach dem Derby das wertvollſte Rennen des deutſchen Galopprenn⸗ ſports. Das mit 100 000 Mark ausgeſtattete Rennen über 2400 Meter wird nach den letzten Dispoſitionen von 13 Pferden beſtritten. Weitere Galopprennen Karlshorſt, Kreuznach, Magdeburg und Neuß gelaufen. Im Flugſport geht in Zürich die internationale Veranſtaltung des Aero⸗ Klubs der Schweiz mit ſtarker deutſcher Beteiligung zu Ende. Auf der Waſſerkuppe wird es im Rahmen des 18. nationalen Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbs über das Wochen⸗ ende wieder ausgezeichnete Leiſtungen geben, vorausge⸗ ſetzt, daß das Flugwetter günſtig iſt. Im Motorſport wird zum 13. Male das Schauinsland⸗Rennen bei Freiburg i. B. veranſtaltet. Mittelpunkt dieſer Veran⸗ ſtaltung iſt der„Große Bergpreis von Deutſchland“. Na⸗ türlich beanſprucht das Rennen der großen Wagen, für das elf Meldungen u. a. von Roſemeyer, Caracciola, Lang, Soffietti und Belmondo abgegeben wurden, das größte, Intereſſe. Alles in allem wurden 248 Meldungen aus, zehn Nationen abgegeben. ö Im Kadſport wird auf der Frankfurter Stadion⸗Bahn die deutſche Stehermeiſterſchaft für Berufsfahrer entſchieden. Alles, was von deutſchen Dauerfahrern bisher ſtärker hervorge⸗ treten iſt, ſtartet in Frankfurt.— Bahnrennen werden außerdem noch in Leipzig(Sa), Mannheim und Bremen geſtartet. Weltbild(M). Die neue SS.⸗Hauptreitſchule in München⸗Riem Die SS.⸗Hauptreitſchule Das Braune Band von Deutſchland“, SS.⸗Brigade⸗ ührer Ratsherr Weber⸗München, entſtanden, wurde mit Reichsführer SS. Himmler wird von SS.⸗Brigadeführer Ratsherr Weber begrüßt. einem Feſtakt eingeweiht. Für die Titelkämpfe haben nahezu alle ausſichtsreichen Vereine ihre Mannſchaften gemeldet. 45 Boote mit 168 Ruderern werden in die Meſſeſtadt ent⸗ Gleichzeitig werden auch Meiſterſchaftsrennen für Frauen durchgeführt, bei denen der Titel„Reichsſieger“ werden in in München⸗Riem, durch die Tatkraft des Präſidenten der Reichsorganiſation für Lachmann und Michel 5 uſw. Je wenjger fufgaben du in deinem keben zu meiſtern haſt, um ſo leerer und unnüger wird die dein keben erſcheinen. Du ſollf Dich fue die Semeinſchaß einſetzen! Weltbild(M). Eröffnung des erſten Lehreraustauſchlagers. In Tasdorf bei Rüdersdorf wurde durch den Gauwalter des NSL B. Dr. Meinshauſen das erſte Lehreraustauſch⸗ ager eröffnet. In zwangloſer Form berichtet hier ein zehrer ſeinen Kollegen über ſeine Erfahrungen im Unter⸗ richt. heln, von der Flut fortgeſchwemmt, erſtickten im Sand Dies bedeutete gerade in der Anfangszeit einen ſchwerg Rückſchlag. Die Behörden ließen darauf alle Muſcheln wie der ſammeln und in die Steinach bei Schöngu verſetzen, n ſie ſich bis auf den heutigen Tag in großer Anzahl erhalt haben. Der Förſter wurde mit ſeinem Perſonal in ſeinen Bezirk dazu verpflichtet, die Aufſicht zu führen, und die zu Perlenfiſcherei Befohlenen wurden vereidigt, Kurfürſt Kal Theodor hatte in ſtrenger Weiſe den Realbetrieb eingefüß mit genauen Beſtimmungen, in welchen Monaten und i welchem Jahre das Oeffnen der perlentragenden Muſchel vorgunehmen fe! Nach einem heftigen Unwetter trat eine große Uebe, ſchwemmung ein, wodurch viele Muſcheltiere auf heſſiſch Gebiet nach Neckarſteinach weitergeſchwemmt wurden. dg damalige Landrat von Hirſchhorn ließ ſämtliche Tiere, 9 gefunden wurden, in die dortige Bach überführen. Hei findet man noch im Mühlengraben der Andree schen Mühle perlenführende Muſcheln. 5 Im Jahre 1826 machte man einen Verſuch, der einfache Ueberwachung wegen 40—50 Muſcheln in die Wolfsbruß nenteiche einzuſetzen, der Verſuch mißlang aber vollſtändg Das Waſſer hatte keinerlei Kalkbeſtandteile. Die Tiere gi, gen innerhalb von vierzehn Tagen zugrunde. Dr. von Heß, ling in München hat entſprechende Forſchungen angeſtell Die Ergebniſſe ergaben, daß die Flußperlenmuſcheln ſog Süßwaſſermollusken, zur Gattung der Auſtern gehörend am liebſten in weichen Waſſern leben, die reich an Alle lien, Kieſel⸗ und Phosphorſäuren, dagegen arm an Erden und die in äußerſt kalkarmen Gebirgen entſprungen ſind, Das Muſcheltier kann am beſten in wenig kalkfüh renden Waſſer die Kalkmaſſe aufſaugen, die es nötig hat, um di wertvollen Stoffe der Schleimabſonderung zur Bildung einer Perle abzugeben. Die ausgebildete Perle beſteht au reinem, kohlenſaurem Kalk. Das Tier wird durch das Eiß dringen eines Fremdkörpers, z. B. eines Sandkornes, das Innere der Muſchel, zur Abſonderung einer Schleim haut gereizt und hüllt dann den Fremdkörper mit dh Schleimhaut ein. Die Farben ſind ſehr verſchieden, weiß und roſa mit ſchönſten Lüſtre, meiſt aber grau und brauß Letztere können für Schmuck aber nicht verwendet werdeh Perlentragende Muſcheln ſind äußerlich ſchon erkennbar, Leider hat ſich die Perlmuſchelzucht nie als rentabel el wieſen. Der Erlös war immer ſo gering, daß kaum die Verwaltungskoſten gedeckt werden konnten. Großherzog Ludwig hat daher 1832 das Real der Perlenzucht als ge⸗ genſtandslos aufgehoben. Die Forellenpächter der Steinah haben in den letzten Jahren auf Anregung der Regierung den Perlmuſcheln mehr Aufmerkſamkeit zugewendet, und einer dieſer Pächter konnte auf einer Schau eine herrliche Ausbeute vorzeigen. Rundfunk⸗ Programme Reichsfender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5 Konzert; 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.15 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe(7 bis 7.10) dee 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, andwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgenkon⸗ zert; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wet⸗ ter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlet von Zwei bis Drei; 15 Sendepause; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 21 Nachrichten; 22 Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 1. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 7.30 Ein Regiment marſchiert, erlebt und erzählt von Zeitfunkleuten; 8.30 Gymnaſtik; 9 Evang. Mor⸗ genfeier; 9.30 Kleine Kammermuſik; 10 Was iſt gut, fragt ihr?, Tapfer ſein iſt gut, Morgenfeier; 10.30 12. Deutſches Sängerbundesfeſt Breslau 1937, Sonderkonzert; 11.30 Wohl⸗ auf, die Luft geht friſch und rein, Wandertag in Wort und Lied; 12 Großer Bergpreis von Deutſchland auf dem Schau⸗ insland; dazwiſchen: Unterhaltungskonzert; 13 Kleines Kapi⸗ tel der Zeit; 18.15 Großer Bergpreis von Deutſchland auf dem Schauinsland; dazwiſchen: Unterhaltungskonzert; 14 Gre⸗ tels neuer Sommerhut, Kaſperle macht ein Geburtstagsge⸗ ſchenk, 14.30 Herbert Ernſt Groh ſingt, Schallplatten; 15 Anterhaltungskonzert; dazwiſchen: Tag des Braunen Bandes; 17 Buntes Nachmittagskonzert; als Einlage: Der rote Faden; 10.30 Der ewige Bund— Grundſtein der Schweiz, ein Ge⸗ dächtnisſpiel; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Was ihr wollt..., Anterhaltungskonzert; 21 Tanz⸗ und Anterhaltungsmuſik; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 Viertes internationales Flugmeeting in Zürich; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nachtmuſik. ö Montag, 2. Auguſt: 7 9.30 Sendepauſe; 19 Der 100. blaue Montag; 21.15 Dem Vogel, der heut ſang, dem war der Schnabel hold ge⸗ wachſen, beliebte Opernmelodien, Schallplatten; 22.30 Nacht⸗ muſik und Tanz. a Dienstag, 3. Auguſt: s 9.30 Sendepauſe; 16 Vom Hundertſten ins Tauſendſte, bunter Nachmittag; 17 Muſik am Nachmittag; 19 Leipziger Kaleidoſkop; 21.15 Aus„Götterdämmerung“ von Richard Wagner, dritter Tag des Bühnenfeſtſpieles„Der Ring der Nibelungen“; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.40 Anter⸗ haltung und Tanz. i Mittwoch, 4. Auguſt: 9.30 Sendepaufe; 16 Deutſches Volkslied in aller 17 16.45 Anſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19 Klänge de Heimat, vom Hohen Meißner zum Bodenſee; 21.15 L00 des Sommers, lpriſche Suite; 22.30 Portugieſiſche Muſih 23 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 1. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 805 Wetter; 8.10 Gymnaſtik;, 8.30 Deutſche Scholle; 8.45 Mor genmuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Vorbericht zun Rennen um den Großen Bergpreis von Deutſchland; 10 Was iſt gut?, fragr ihr; Tapfer ſein iſt gut; 10.30 Chor geſang; 11 Großer Bergpreis von Deutſchland auf den Schauinsland; dazwiſchen: Anterhaltungskonzert; 14 Für un ſere Kinder; 14.30 Mal ſo, mal ſo, Schallplatten; 15 Deu ſche Scholle; 15.30 Klingende Farben; 16 12. Deutſchs Sängerbundesfeſt, Nachmittagskonzert; 18 Zur Anterhal tung; 18.30 Menſch— ſei vorſichtigl, Funkhuͤmoreske; 10 Sportſpiegel des Sonntags mit Berichten von der„ 0 des Braunen Bandes“ in München; 19.45 Deutſche Meiſtek ſchaften im Rudern; 20 Wie es euch gefällt; 22 Zeil, Nac richten; 22.15 Sport; 22.20 Viertes internationales Flug meeting in Zürich; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nach muſik. Montag, 2. Auguſt: 9.30 Hausfrau, hör zu; 10 Sendepauſe; 15.15 Fit unſere Kinder; 19 Der 100. blaue Montag, wir fahten ins Blaue nach Runxendorf; 21.15 Konzert; 22.15 Deulſh⸗ land baut auf; 22.30 Bericht vom internationalen Treffe Tana ping Affotiatton in Biebrich 26 Nachtmaft ic nz. b Dienstag, 3. Auguſt: 9.30 Hausfrau, hör zu; 9.45 Segelflieger in den Lueg Funkbericht; 10.15 Sendepauſe; 14.10 Das Reichsheer ſingt 15.15, Sendepause; 19 Leipziger Kaleidoſtop; 21.15 Die le, nen Dinge, beſinnliches Hörspiel; 22.20 Kamerad, wo bi du; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 4. Auguſt: 10 Blasmuſik; 11 Sendepause; 14.10 Allerlei von Zu eine Fahrt vom Hohen Meißner zum Bodenſee; 21.1 burger Serenadenmuſik; 22.20 Internationales Leichtathl treffen in Köln; 22.35 Tanzmuſik. bis Drei, 14.15 Deutsches Volkslied; 19 Klänge der 1 5 f fil, S oe DSS SS 1 0 5 — 2