ortwäh äll fli⸗ ie My Sande chwert ln wi zen, uu; erhalte ſeinen die zu t Kan gefühg und. tuſchel Uebe eſſiſchz en. De ere, gi Heul ee ſchi infachen Fsbrüſ, ſtändig. re gin on Heß igeſtell. In ſog hören 1 Alle Erden, ſind, renden um di Bildung eht quz as Ei, nes, chleim, lit dit „ weiß braun, werden, nbar, Abel en um die öherzog als ge⸗ Steinach gierung et, und ſerrliche „ 805 Mol t zum 10 Chol⸗ if den Für un⸗ Deul⸗ eutſches iterhal⸗ f 19.30 „Woche Neiſtet⸗ 910 4 9 Na 5 Fü fahren e refſe ik und Lüfte, ſingt ie klei bo bit wei 15 ee 1 Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Peruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Nuzeigenblatt für M m⸗Seckenheim Verkündbkatt für den Stadtteil Nehm. Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 ka- 37. Jahrgang Montag, den 2. Auguſt 1937 Nr. 177 Deutſche Weiheſtunde in Breslau Ein unbeſchreibliches Bekenntnis zum Führer, Breslau, 1. Auguſt. Der Führer iſt am Samskag nachmittag in Breslau, der Stadt des 12. Saugen ee im Flugzeug einge⸗ troffen. Auf dem Flugplatz hieß der Gauleiter und Ober⸗ präſident Joſef Wagner den Führer in der ſchleſiſchen Hauptſtadt willkommen. Nach der Begrüßung des Kommandierenden Generals des 8. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis 8, Ge⸗ neral der Kavallerie von Kleiſt, ſchritt der Führer die Ehren⸗ formationen, eine Ehrenkompanie der Wehrmacht und Ehrenſtürme der Gliederungen der Bewegung, ab. Unter brauſenden Heilrufen der auf dem Flugplatz Weilenden trat der Führer dann die Fahrt in die reichgeſchmückte Stadt an. Strahlende Sonne lag über der Feſtſtadt Breslau, als der Aufmarſch der Hunderttauſende zu der Hleten Deutſchen Weiheſtunde auf der Frieſenwieſe begann. Die Tatſache, daß der Führer und der Reichsminiſter Dr. Goebbels an ihr teilnahmen und zu den Sängern und den unzähligen an⸗ deren Feſtgäſten ſprachen, gab der Feierſtunde eine ganz be⸗ ſondere Weihe und Bedeutung. Die Feſtwieſe bot ein buntes Bild. Das Blau der An⸗ age und Mützen der 130 000 Sänger herrſcht vor. Die vie⸗ en Trachtengruppen beleben das Bild. Als die Dämmerung hereinbricht, flammt auf dem Glockenturm des Hermann⸗ Göring⸗Sportplatzes, der zur Rechten die Frieſenwieſe ab⸗ ſchließt, das 7 auf. Gegen 19 Uhr marſchieren drei Mu⸗ ſikkorps der Wehrmacht im Paradeſchritt vor der Haupttri⸗ büne auf. Bis zum Beginn der Weiheſtunde erfreuen ſie die Menge durch ihre muſikaliſche Darbietungen. Kurz nach 19 Uhr marſchieren die ſchleſiſchen Standarten, die Sturm⸗ fahnen der SA und HJ und die Wimpel des NS ein. Inzwiſchen iſt die Sonne untergegangen. Der Aufmarſch der Sänger, die den Mittelblock des weiten Feldes einneh⸗ men, iſt nunmehr endgültig vollendet. Wenige Minuten vor 20 Uhr geht, während der Baden⸗ weiler Marſch erklingt, die Führerſtandarte über der Ehrentribüne hoch. Auf der gegenüberliegenden Seite des rieſigen Feldes erſcheint in der von zwei hohen Ehren⸗ türmen markierten Einfahrt die Wagenkolonne des Füh⸗ frers. Stürmiſche Heilrufe brauſen über das Feld, als die Wagen das von 500 000 Volksgenoſſen beſetzte Feld durch⸗ fahren. Die Führerfanfare klingt auf. Als der Führer mit Dr. Goebbels die Treppe zur Ehrentribüne hinaufſchreitet, ſchallen erneut ſtürmiſche Heilrufe über das weite Feld, Sie wollen kein Ende nehmen. Der Führergruß, von 40 000 Sängern machtvoll geſungen, empfängt den Führer. Der Gauleiter und Oberpräſident Joſef Wagner nimmt das Wort zur Begrüßungsanſprache⸗ Er ſagte u. a.: „Mein Führer! Beſſer und eindringlicher als alle Worte es vermögen, iſt die Zuſtimmung, die Ihnen aus dem Jubel der Hunderttauſende entgegengebracht wird. Für die hier vereinten Volksgenoſſen deutſchen Blutes aus allen Erdtei⸗ len iſt es ein hehres Erlebnis, den Schöpfer des Dritten Reiches, den Retter Deutſchlands, anläßlich der Weiheſtunde des Sängerbundesfeſtes begrüßen zu dürfen. 3 Der Gauleiter wies darauf hin, daß der Deutſche Sän⸗ gerbund mit dieſer überwältigenden Veranſtaltung ein un⸗ erſchütterliches Bekenntnis zum deutſchen Lied, zur deutſchen Kultur und zum deutſchen Volkstum ablege. Deutſches Lied, deutſche Muſik und deutſche Kunſt hätten dadurch ihre ein⸗ deutige Sinngebung leichen und würden heute bewußt ge⸗ tragen von jener völkiſchen Verpflichtung, die jedem deut⸗ ſchen Menſchen aus der Zugehörigkeit zum deutſchen Volk geſetzt ſei. Gerade das Lied in allen ſeinen Formen ſei im beſten Sinne des Wortes arteigene deutſche Kultur. Das deutſche Lied, vor allem aber das Volkslied, ſpiegele die Vielfältigkeit unſeres Volkstumes und die Eigenſchaft der ſeeliſchen Verfaſſung unſerer deutſchen Stämme wider; im Grundton aber klinge eindeutig deutſches Weſen, deutſche Art und deutſches Gemüt mit. Der deutſche Soldat ohne Lied ſei ebenſo wenig denkbar wie die braunen Bataillone nationalſozialiſtiſcher Revolution und die freudig herein⸗ wachſende deutſche Jugend Der Gauleiter ſchloß: Das Herz des ſchleſiſchen Menſchen iſt dem Lied und der deutſchen Kunſt weit geöffnet und läßt Ihnen, mein Führer, durch mich im Angeſicht der Hunderttauſende in dieſer feierlichen Stunde ſagen, unſterblich wie das deutſche Lied, iſt der Wille des ſchleſiſchen Menſchen, für Deutſchland alles einzuſetzen. 130000 Sänger und Sängerinnen Nach den mit ſtarkem Beifall bekräftigten Ausführun⸗ en des Gauleiters meldet der Bun desführer des eutſchen Sängerbundes, Oberbürgermeiſter Meiſter, dem Führer 8000 Banner und Fahnen ſowie 130 000 Sänger und Sängerinnen aus dem Reich, dem Grenzland und Ueberſee, Der Redner bezeichnet die Deutſche Weiheſtunde als das Bekenntnis zur Urkraft des deutſchen Liedes, als das Ebenbild deutſcher Arbeit und deutſcher Seele. In dem Führer verehrten die deutſchen Sänger nicht nur den Ret⸗ ter des Vaterlandes, ſondern auch den Förderer und Wah⸗ rer deutſcher Kunſt. Aus überſtrömendem Herzen dank ⸗ ten die Sänger dem Führer für die Teilnahme am Bundesfeſt. Der muſikaliſche Teil der Deutſchen Weiheſtunde nimmt mit dem von 40000 Sängern aus ſieben deutſchen Gauen und aus dem Auslande angeſtimmten alten Geu⸗ ſen⸗Lied„Du großer Gott. wie gefährlich iſt unſer Leben!“ zum deutſchen Lied und deutſchen Volkstum. unter der Leitung des Feſtdirigenten des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes, Gauchormeiſter Hermann Behr, ſei⸗ nen Anfang. Scheinwerfer leuchten auf. Die Geſtalt des Dirigenten auf ſeinem hohen Pult hebt ſich hell gegen den dunklen Himmel ab. Schleſiens weißer Granit, von dem ſich das Hoheitszeichen plaſtiſch abhebt, leuchtet in dem weiten Rund, über dem ſich der nächtliche Himmel wölbt. Dr. Goebbels ſpricht Als der Schirmherr des Sängerbundes und Hüter deutſcher Kultur, Reichsminiſter Dr. Goebbels, an das Rednerpult tritt, will der Beifall kein Ende nehmen. Lange kann er nicht zu Wort kommen. Sprechchöre, die die Ver⸗ bundenheit aller Deutſchen zum Ausdruck bringen, erklin⸗ gen. Dr. Goebbels ging in ſeiner Anſprache davon aus, daß dieſe Feierſtunde nicht eine Angelegenheit der deutſchen Sänger allein, ſondern ein großes nationalpoli⸗ tiſches Ereignis iſt, ein Ereignis, das in dieſen Ta⸗ gen die Deutſchen im Reich mit Zehntauſenden ihrer Brü⸗ der im Auslande verbindet. Es iſt mehr als eine äußere Geſte, ſo rief Dr. Goebbels unter ſtürmiſchem Jubel aus, wenn Sie, mein Führer, in dieſer feſtlichen Stunde mitten unter Ihrem Volk ſtehen. Hier ſind Zehntauſende um Sie verſammelt, die Sie noch niemals geſehen hatten. Ueber die Aether⸗ wellen von Ort zu Ort iſt in den vergangenen Jahren Ihre geliebte Stimme zu ihnen gedrungen. Auch die Deutſchen jenſeits unſerer Grenzen haben Ihre Stimme gehört und haben Ihre Ideale in ihre Her⸗ zen aufgenommen. Man kann hölzerne oder ſteinerne Bar⸗ rieren aufrichten. Was deutſch iſt, wird ſich in alle Ewig⸗ keit zuſammengehörig fühlen.(Begeiſterte Heilrufe). Zum erſten Male, ſo fuhr Dr. Goebbels fort, feiern wir das Feſt der deutſchen Sänger im neuen Deutſchen Reich, Auch früher waren Zehntauſende von Auslandsdeutſchen dabei, aber wie anders erleben ſie heute das Feſt. Damals war es eine Angelegenheit der Sänger allein. Dr. Goebbels kennzeichnete dann mit knappen Worten, wie das Reich am Boden lag. Juden und Judengenoſſen führten das große Wort. Die deutſche Kunſt wurde verhöhnt und bewitzelt. Statt guter deutſcher Muſik herrſchte Negermuſik. Unſere großen Meiſter wur⸗ den verjazzt und verballhornt. So konnte man es verſte⸗ hen, daß die Deutſchen jenſeits unſerer Grenzen ſich manch⸗ mal ihres eigenen Vaterlandes geſchämt haben. Deukſche führen ſie ſtalt Juden. „Ehrk Eure deulſchen Meiſter!“ iſt im wieder wahrgemacht worden. Dritten Reich gen: Das deutſche Volk iſt in den letzten vier Jahren glücklicher geworden! Niemand von Euch, ſo rief Dr. Goebbels die von jenſeits der Grenze nach Breslau gekommen ſind, brandeten Welt noch zu ſchämen.(Stürmiſche Heilrufe Dr. Goebbels als Antwort entgegen). hätten, mit dem Glück und dem Wohlſtand des deutſchen zolkes Schindluder zu treiben. Dafür führt es ein Mann im Namen der Nation. Das iſt das neue Deutſch⸗ land! Ehedem am Boden liegend, hat es ſich aus Schmach und Knechtſchaft wieder erhoben. Die ganze Nation iſt von einem neuen Lebensrhythmus erfüllt. Deutſchen handeln nach dem Goethe⸗Wort, in deſſen Zei⸗ chen auch dieſer Feſttag ſteht„Tages Arbeit, abends Gäſte, ſaure Wochen, frohe Feſte“, Während anderswo in der Welt die Völker von Streik, Aufruhr und Kriſen erſchüt⸗ tert werden, iſt Deutſchland ein Hort des Friedens, aber auch ein Hort der Kraft und der Stärke geworden. Sie, mein Führer, ſo rief Dr. Goebbels aus, haben das Reich wieder zu einer Nation der Freiheit und der Ehre ge⸗ macht! Ganz beſonders hier im Oſten kommt es zum Be⸗ wußtſein, daß unſere Grenzen nicht mehr ent⸗ blößt liegen, ſondern daß eine deutſche Wehrmacht wie⸗ der über die Sicherhei des Reiches wacht. Und dieſes Volk, ſo ſchloß Dr. Goebbels, hat wieder b gelernt. Das deutſche Lied klingt wieder aus en marſchierenden Kolonnen. Dieſes Volk, das immer ſan⸗ gesfroh geweſen iſt, erlebt eine neue Blüte ſeines natio⸗ nalen Liedes.„So gilt denn in dieſer feſtlichen Abend⸗ ſtunde unſer Gruß den deutſchen Sängern als den Trä⸗ gern des deutſchen Liedes, des ſchönen deutſchen Liedes, as wieder in einem einigen Volk erklingt, in einem Deutſchland, das wieder geachtet ſteht unter den anderen Nationen. Und das gibt eigentlich dem diesjährigen Sän⸗ gerfeſt ſeine beſondere Weihe. Die deutſchen Sänger ſind glücklich und dankbar dafür, am heutigen Abend dem Führer 35 in Auge danken zu können.(Stürmiſche Zuſtimmung). Ihm gilt deshalb unſer Gruß und unſere Treue. Aus allen Herzen ſpricht der Wunſch und die Bitte an das ickſal, daß er noch viele Jahrzehnte ſeine ſchützende Hand halten möge über dem Deukſchen Reich, dem deutſchen Volk und über der deutſchen gunſt.“ ſcharfen und Wie aber hat ſich unſer Deutſchland gewandelt! Unter ſtürmiſchem Beifall gab Dr. Goebbels nun ein Bild über die große Wende. Die Kunſt ſteht wieder in voller Blüte. And Kichard Wagners 6 Kraft und Mut ſind die fager der Jeit, und man kann es ohne Ueberheblichkeit a denen zu, braucht ſich heute ſeines Volkes und ſeines Reiches in der Der Miniſter führte dann aus, daß heute zwar nicht mehr Dutzende von parlamentariſchen Parteien das Recht Die Arbeit hat wieder ihre Ehre erhalten und wir Des Führers Gruß Stürmiſcher Jubel dankte Dr. Goebbels für ſeine an die deutſchen Sänger gerichteten warmherzigen Worte. Hierauf nimmt, von einem Begeiſterungsſturm ohne⸗ gleichen empfangen, der Führer das Wort. Es iſt das erſtemal, daß auf einem Feſt des nunmehr 75 Jahre beſtehenden deutſchen Sängerbundes das Staatsober⸗ haupt zu den Hütern des deutſchen Sangesgutes ſpricht. Der Führer pries in ſeiner Rede den Wert des deutſchen Liedes, das überall erklingt, wo Deutſche in der Welt leben, und das dem Deutſchen ermöglicht, alles das auszudrük⸗ ken, was die harte Wirklichkeit ihm zu erleben verwehrt. „ Zuſtimmungskundgebungen ſtellt der Füh⸗ rer feſt, daß das Lied der Deutſchen kein imperialiſtiſches Lied iſt, daß es aber uns Deutſchen zeigk, daß Deukſchland wert ge⸗ worden iſt, über allem zu ſtehen, was ſelbſt uns die Weli zu bieten vermöchte. Im einzelnen machte der Führer u. a, folgende Ausfüh⸗ rungen: Nicht immer konnte Sie bei dieſen Feſten im Deutſchen Reich die deutſche Nation durch den Mund eines Mannes begrüßen. Heute beſitze ich das Recht, Sie im Namen die⸗ ſer 68 Millionen, die innerhalb der Grenzen des Reiches leben, in dieſer Stadt de Ihrem großen Feſt des deutſchen Liedes begrüßen und eglückwünſchen zu können, Sie, die Sie gekommen ſind aus allen Gauen des Reiches und aus jenen Gebieten, die nicht innerhalb ſeiner Grenzen liegen, in denen Sie aber als Angehörige unſeres deutſchen Volks⸗ tums wohnen!(Stürmiſche Heilrufe der Hunderttauſende.) Es iſt faſt ſtets das Unglück unſeres Volkes geweſen, nicht politiſch geeint zu ſein. Millionen Deutſche leben auch heute außerhalb des Reiches, faſt die Hälfte derer, die in Deutſchland ſelber ihre Heimat und Wohnſtätte be⸗ ſitzen Allein gerade ein Volk, das ſo viele Jahrhunderte keine politiſche Einheit bilden konnte, muß andere Mo⸗ mente beſitzen, die in der Lage ſind, ihm das Fehlen der realen politiſchen Einheit wenigſtens ideell zu erſetzen. Das erſte iſt unſere deutſche Sprache, denn ſie wird nicht von 68 Millionen, ſondern von 95 Mil⸗ lionen geſprochen(begeiſterte Beifallskundgebungen).— Ein zweites iſt das deutſche Oleo: Denn es wird nicht nur innerhalb der Grenzen dieſes Rei⸗ ches geſungen, ſondern es klingt über ſie 1 überall dort, wo überhaupt Deutſche in der Welt leben(ſtürmiſche Kundgebungen, die minutenlang anhalten). Dieſes Lied be⸗ gleitek uns von unſerer Kindheit bis ins Greiſenalter. Es lebt in uns, und es läßt, ganz gleich, wo wir auch ſind, im⸗ mer wieder die Urheimat vor unſeren Augen erſtehen, näm⸗ lich Deutſchland und das deutſche Volk. Gerade in dieſer weltbewegten und unruhigen Zeit ſieht das ganze deutſche Volkstum auch außerhalb der Grenzen des Reiches wieder auf die Urheimat, auf Deutſch⸗ land, und es ſucht, wenn es ſchon keine andere Möglichkeit der Beziehung gibt, wenigſtens die eine Verbindung durch das deutſche Lied! Und ſo klingen denn auch heute die Lieder unſe: res Volkes nicht nur im Innern des Reiches, ſondern weit darüber hinaus. Sie werden mit einer gläubigen In⸗ brunſt geſungen, denn in ihnen lebt die Hoffnung und die, Sehnſucht aller Deutſchen(brauſende Zuſtimmungskundge⸗ bungen der bewegten Maſſen begleiten jeden dieſer Sätze des Führers). So iſt denn auch gerade das Lie d, das uns Deutſchen am Heiligſten erſcheint, ein großes Lied dieſer Sehnſucht. Viele in allen Völkern verſtehen es nicht. Sie wol⸗ len gerade in jenem Lied etwas Imperialiſtiſches erblicken, 5 doch von ihrem Imperialismus am weiteſten entfernt Denn welch' ſchönere Hymne für ein Volk kann es geben als jene, die ein Bekenntnis iſt, ſein Leben und ſein Glück in ſeinem Volke zu 85 und ſein Volk über alles zu ſtel⸗ ſter 05 es auf dieſer Erde gibt(neue Stürme der Begei⸗ erung). Und wenn Sie heute dieſes Lied der Deutſchen ſingen, das auch in leidgequälter Zeit entſtanden iſt, dann ſingen Sie es mit dem glücklichen Gefühl, daß dieſes Deutſchland nun wieder würdig geworden iſt, unſer Deutſch⸗ land zu ſein, daß es wieder wert geworden iſt, uns wirklich über allem zu ſtehen, was uns die Welt fie bieten vermöchte. Wer ſo ſein Volk, wer ſo ſeine Heimat liebt, der kann nicht ſchlecht ſein! Wer ſo zu ſeinem Volk und zu ſeiner Heimat find der wird aus beiden immer neue Kraft gewinnen! Und ſo iſt ſtets das deutſche Lied eine Quelle der Kraft ge⸗ worden und iſt es auch heute wieder. „Deukſchland über alles“ iſt ein Bekenntnis, das heute Millionen mit einer großen Stärke erfüllt, mit jenem Glauben, der gewaltiger iſt, als jede andere irdiſche Macht es ſein könnte(minu⸗ tenlange Beifallsſtürme). Dieſes Lied iſt damit zugleich auch ein Bekenntnis zum Allmächtigen. zu aber Willen und zu ſeinem Werk: Denn nicht Menſchen ſaben dieſes Volk geſchaffen, ſondern jener Gott, der über uns allen ſteht. Er hat dieſes Volk gebildet, nach 5 Willen iſt es geworden, und nach unſerem Willen ſoll es bleiben und nimmermehr vergehen!(Brauſende Kundge⸗ bungen). Wir haben wieder ein ſtolzes Volk und ein ſtar⸗ kes Reich vor uns, und alle die, die nach Ablauf der feſtlichen Tage dieſe Stadt verlaſſen müſſen, um die Gren⸗ en des Reiches zu überſchreiten, werden mit Stolz, mit 8 und auch mit Zuverſicht zurückblicken auf das, was ſie hier ſehen konnten und was ihnen offenbar wurde. Sie werden alle die Empfindung mitnehmen: Ein Volk iſt wieder aufgeſtanden, ein Reich iſt neu geworden! Der deutſche Menſch hat ſich ſelber gefunden. Er hat damit im Sinne ſeines Schöpfers gehandelt.(Heilrufe der Hunderkkauſende). Welche Macht hat ein Recht und die Kraft, den Le⸗ bensweg eines Volkes zu hemmen, das in ſeinem Liede nichts anderes, als nur ſich ſelber ſucht: Ein ſtarkes Reich, ein ſtolzes Volk, ſo groß und ſo erhaben, daß es nunmehr wieder jeder Deutſche freudig bekennen kann: Ich bin ein Deutſcher und ich bin ſtolz darauf, es zu ſein!(Minu⸗ tenlange Kundgebungen). Und dieſes Bekennknis muß gerade in einer ſo feier⸗ lichen skunde über uns kommen] Wir, die wir hier nun verſammelt ſind, aus allen deutſchen Gauen, aus ſo vielen Gebieten außerhalb des Reiches, wir fühlen uns hier alle als eine Gemeinſchaft, sänger ſind Sie und ſind damit Sprecher des deuiſchen Volkstums!(Brauſende Kundge⸗ bungen). Wir ſind ſo glücklich, über alles Trennende hin⸗ weg uns nun in dieſer Skunde als unlösbar zuſammenge⸗ hörig empfinden zu können. Einer für alle und alle für je. den.(Skürmiſche Heilrufe). Und ich bin unendlich glücklich und ſtolz, Sie in die⸗ ſer Stunde hier namens des Reiches und der im Reich le⸗ benden deutſchen Nation begrüßen und Ihnen danken zu können nicht nur dafür, daß Sie das deutſche Lied pfle⸗ gen, ſondern daß Sie ſich in dieſem Lied der deutſchen Hei⸗ mat ergeben und ſich mit ihr verbunden haben. Sie, die Sie die weite Reiſe nicht ſcheuten, Sie, die Sie aus allen Gegenden Europas und darüber hinaus hierher kamen in dieſe Stadt, Sie begrüße ich beſonders! Gehen Sie wieder fort von hier mit dem feſten Glauben: Deutſchland ſteht und nimmermehr wird dieſes Reich vergehen! Dem Dank der über 500 000 Volksgenoſſen aus Nah und Fern für die erhebenden Worte des Führers gibt Gau⸗ leiter und Oberpräſident Joſef Wagner mit bewegten Worten Ausdruck. Die Lieder der Deutſchen erklingen zum Abſchluß. Kurz darauf folgt ein Feuerwerk, wie es Breslau und wohl auch der größte Teil der der Feierſtunde beiwohnenden Volksgenoſſen aus dem In⸗ und Ausland noch nicht erlebt haben. Immer wieder muß der Führer den ihm erneut ent⸗ gegenhallenden Heilrufen, die kein Ende nehmen wollen, danken. Als er die Ehrenloge verläßt, ſtimmen 40 000 Sän⸗ ger vom Mittelfeld, das nach dem grellen Feuerwerk wie⸗ der in tiefſchwarze Nacht gehüllt iſt, den deutſchen Sän⸗ gergruß an. Eine deutſche Weiheſtunde, gemeinſam erlebt von Sän⸗ gern und Sängerinnen aus dem ganzen deutſchen Volks⸗ tum, hat ihr Ende gefunden. Das 12. deutſche Sängerbundesfeſt hat ſeinen einzig⸗ artigen Höhepunkt erlebt. Am Sonntag fand es ſeinen farbenfrohen Abſchluß durch einen Feſtzug, an dem vornehmlich die Trachtengruppen der Geſangverelne teil⸗ nahmen. 5 Aeberwältigende Kundgebungen beim Feſtzug 30 000 Auslandsdeutſche marſchieren am Führer vorbei. Der Feſtzug und vor allem der Vorbeimarſch der mehr als 30 000 Auslandsdeutſchen vor dem Führer, der den Schlußakt des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes darſtellte, geſtaltete ſich zu einem Bekenntnis zum deutſchen Volks⸗ kum, wie es in dieſer elementaren und ſpontanen Wucht noch nie erlebt worden iſt. Mehr als zwei Stunden zogen die Vertreter des deut⸗ ſchen Volkstums mit brauſenden Heilrufen am Führer vor⸗ bei. Die überwältigende Ergriffenheit und Begeiſterung der Zehntauſende Deutſcher ſenſeits der Grenzen, die in dieſem Augenblick zum erſtenmal den Führer ſahen, war ein unauslöſchliches Erlebnis für alle Zeugen dieſer gro- ßen Stunde. Nie zuvor iſt die Verbundenheit der Deutſchen in aller Welt mit ihrer Heimat und ihrem Volkstum ſo machtvoll und ſo mitreißend zum Ausdruck gekommen wie in dieſer einzigartigen Kundgebung. Immer wieder mußte der Zug lange Zeit unterbro⸗ chen werden, und die Muſik wurde übertönt durch die or⸗ kanartigen Stürme der Begeiſterung. Alle gutgemeinten Abſperrungsketten waren nutzlos, die Männer und Frauen ſtürmten zum Führer, Tauſende von Händen ſtreckten ſich ihm entgegen und ſichtlich bis ins tiefſte ergriffen, dräckte der Führer ihnen immer wieder die Hand. Die führenden Männer aus Partei und Staat, die jahrelang in härteſtem politiſchem Kampf für die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſtanden und de nun nächſte Zeugen dieſer ergreifenden Augenblicke waren, konnten ſich oft kaum der Tränen er⸗ wehren. Viele von den Zehntauſenden, die hier jubelnd am Füh⸗ rer vorbeimarſchierten, hatten eine Reiſe von Hunderten und Tauſenden von Kilometern zurückgelegt. waren Angehörige des Deutſchtums aus Südafrika, aus Nord⸗ und Südamerika, beſonders zahlreich aber aus den angrenzenden Ländern, aus Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei, aus Polen und den Balkanländern, kurz aus allen Ländern, wo Deut⸗ ſche wohnen, die ihr Volkstum in Wort und Lied pflegen. In ihnen allen, woher ſie auch kamen, brach in dem Augenblick, da ſie dem Führer Auge in Auge gegenüber ⸗ e und an ihm vorbeimarſchierten, die Kraft euiſchen Bolkstums mit elementarer Wucht durch! Der anfangs die Mitte zwiſchen den beiden gegenüber⸗ liegenden Tribünen einhaltende Feſtzug kam gleich bei den erſten auslandsdeutſchen Gruppen aus der Bahn. Reihe aus. Der Bann war gebrochen, und alles ſtürzte nun auf die Führertribüne zu, dem ganzen Zug 1505 die Folgezeit die Richtung gebend. Noc a die Verbundenheit aller Volksdeutſchen jenſefts der Gren⸗ zen ſo ſpontan und ſo überwältigend Ausdruck gefunden wie bei dieſem Feſtzug anläßlich des 12. Deutſchen Sän⸗ Fe dee bei dem zum erſten Male Auslandsdeut⸗ ſche in großer Zahl an dem Führer Immer wieder ergriff der Fubrer die ihm und drückte ſie herzhaft. Kleine Sträußchen wurden ihm überreicht, und er nahm ſie mit Dank. Die in nächſter Nach⸗ barſchaft des Führers ſtehenden Perſönlichkeiten mußten viele Sträußchen aufheben, da der Führer ſie nicht alle faſſen konnte. Mit äußerſter Mühe gekingt es der Feſtzugsordnung zunächſt 8 einmal, den Zug wieder in Gang zu brin⸗ gen und in Ordnung zu halten, bis dann plötzlich wie der ſemand die SS⸗ Kette durchbricht, und ſchon. iſt die ganze Sängergruppe unterhalb der Führertribüne e e und bringt dem Führer durch ihre deutſchen Lieder ihre Huldigung dar. 1 Unter ihnen des In überſchäumender 5 brachen die erſten aus der nie zuvor hat vorbeimarſchierten. entgegenge⸗ ſtreckten Hände der lachenden und weinenden Menſchen Die Gruppe der Jubelnden wird größer und größer. Urplötzlich ſtrömen von allen Seiten des Schloßplatzes die bereits abrückten und auch die neuankommenden Sänger⸗ gruppen auf die Tribüne zu, ſo daß ein ungeheures Ge⸗ dränge davor entſteht. Tauſende von Sängern deutſcher, „Zunge und deutſcher Art mit Schildern, die ihr Herkommen aus aller Weltgegend bekunden, ſtehen wie angewurzelt vor der Führertribüne zuſammengedrängt, zuſammenge⸗ pfercht, aber leuchtenden Auges, immer wieder, die Trä⸗ nen abwiſchend und in Heilrufe ausbrechend. Die Stürme der Begeiſterung nahmen orkanartige Ausmaße an, als Abordnüngen der Sängerbundesmitglieder aus Braunau am Inn, der Geburtsſtadt des Führers, im Feſtzug marſchierten. Hier kannte der Jubel der Volksgenoſſen, die jede einzelne Gruppe des Feſtzuges begeiſtert begrüßten, keine Gren⸗ zen. Sie alle ehrten dadurch den Führer, durch den die kleine Stadt am Inn ein für die deutſche Geſchichte hiſtori⸗ ſchen Ort geworden iſt. Zwei Stunden länger, als nach der reinen Marſchzeit des Zuges berechnet, blieb der Führer, ununterbrochen ſtehend, grüßend, händeſchüttelnd auf der Ehrentribüne, um alle deutſchen Sänger aus dem Aus⸗ land an ſich vorüberziehen zu laſſen. Als dann die letzte Gruppe des Feſtzuges an ihm vorüberzog, da brandeten noch einmal die Wogen der Begeiſterung zum Führer empor. Der Feſtzug ſelbſt Der Feſtzug war eingeleitet worden durch eine berit⸗ tene Abteilung Schutzpolizei in ihrer neuen Paradeuni⸗ form, gefolgt von dem Fahnenblock des Deutſchen Sänger⸗ bundes Nachdem faſt eine Stunde lang die deutſchen Sän⸗ ger aus allen Gauen an der Ehrentribüne vorübergezo⸗ gen waren, kündigte ſich der Bundesbannerwa⸗ gen an. Fahnenträger in Gold, zwei Keſſelpauker und 51 Fanfarenbläſer, alle zu Pferde, bildeten die Vorhut. eiß⸗gold gekleidete Mädchen mit der Lyra gingen dem von ſechs Rappen gezogenen Wagen voraus und feierliche Stille empfing das vorüberfahrende Banner, das von wei⸗ teren Ehrenſungfrauen umgeben war. Den ſämtlichen von vier ſchweren Pferden gezogenen Gauwagen folgten zum Teil Trachtengruppen. Die Gruppe, die der Stadt Danzig gewidmet war und zwei markante Danziger Bauwerke als Modell mitführte, wurde von Fahnenſchwingern zu Fuß eingeleitet. Den Abſchluß dieſes Teiles des Feſtzuges bildete der Wagen der Mu⸗ ſik, von vier mit einer goldenen Decke geſchmückten Schimmeln gezogen, verſinnbildlicht durch eine ſilberne Orgel. Herolde zu Pferde, Meiſterſinger in ihrer bekann⸗ ten Tracht und Ehrenjungfrauen in Weiß begleiteten ihn. Im hiſtoriſchen Teil des Zuges reiten Seydlitzſche Kür⸗ raſſiere und Ziethenſche Huſaren vorüber, die Grenadiere Friedrichs des Großen marſchieren, Fahnenträger von 1813 mit dem Eiſernen Kreuz im weißen Felde folgend. Den Zeitenlauf überſpringend marſchiert die durch den Führer geſchaffene neue deutſche Wehrmacht heran. Der Kommandierende General, General der Kavallerie von Kleiſt, meldet dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht die anrückende Truppe, und von ſtürmiſchem Beifall empfangen, zieht eine Kompagnie nach der ande⸗ ren im Parademarſch vorbei. Die Sturmabteilungen des Führers, angeführt von dem Block r Standarten und der Fahnen, ziehen grüßend vorbei. Arbeitsmänner rücken mit geſchultertem Spaten vorüber, und die HJ mit ihren Spielmannszügen bildet die Ueberleitung zur Ss, die den Zug beſchließt. Dann legt ſich erwarkungsvolle Span⸗ nung auf den weiten Platz: Die auslandsdeutſchen Sänger kommen Und ihr Vorbeimarſch geſtaltete ſich dann zu jener erhebenden und ergreifenden Bekundung zum deut⸗ ſchen Volkstum, die immer in aller Erinnerung bleiben wird. Nach Beendigung des Feſtzuges fuhr der Führer dann noch einmal durch das Spalier des Schleſiervolkes vom Breslauer Schloßplatz zum Flughafen. Zu den aus ganz Schleſien herbeigeeilten Volksgenoſſen hatten ſich hier zahl⸗ reiche Teilnehmer des Feſtzuges hinzugeſellt, die nun dicht⸗ gedrängt zu beiden Seiten der feſtlich geſchmückten Stra⸗ ßen die Fahrt des Führers mit einem überwältigenden Jubel und einzigartigen Sturm von Heilrufen begleiteten. Aufrecht im Wagen ſtehend, grüßte der Führer immer wieder nach beiden Seiten die Männer und Frauen der Südoſtmark des Reiches. Auf dem Schloßplatz ſchritt der Führer die Fronten der angetretenen Formationen der Wehrmacht und der Partei⸗ gliederungen ab Dann erhob ſich die„D— 2 600“ über der Stadt des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes. d in der Geſchichte des nde Der größte deutſchen Volkstums war zu * Beſuch beim Führer Am Sonntag vormittag erfreute die Weſtfäliſche Chor⸗ gemeinſchaft den Führer durch einige Liedervorträge vor dem Hotel„Monopol“ Der Führer dankte den Sängern vom Fenſter ſeines Zimmers aus für die freundlichen Dor⸗ bietungen. Anſchließend empfing der Führer den Bun⸗ desführer des Deutſchen Sängerbundes, Oberbürger⸗ meiſter Meiſter, der dem Führer die Mitglieder des Füh⸗ rerrats des Deutſchen Sängerbundes vorſtellte. Außerdem ſtatteten dem Führer während ſeines Breslauer Aufenthalts einige auslandsdeutſche Sängergruppen, darunter auch Sängerbundsmitglieder aus der Geburts⸗ ſtadt des Führers Braunau am Inn, einen Beſuch ab. Dr. Goebbels Ehrenbürger von Breslau Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde in einer feierlichen Sonder⸗ ſitung der Gemeinderäte in Breslau der Ehrenbürgerbrief der (Stadt überreicht. Höhepunkt des Frontkämpfertreffens der NRO Friedenskundgebung im Olympiaſtadion. Berlin, 2. Auguſt. Das erſte große Reichstreffen der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Kriegsopferverſorgung erreichte am Sonntag ſeinen Höhepunkt in einer gewaltigen Kundgebung im Olympia⸗ ſtadion. Biele Zehntäuſende deutſcher Frontkkämpfer aus allen Gauen des Keiches vereinten ſich am Jahrestage des Ausbruches des Weltkrieges mit den Berkretern der Fronk⸗ 8 aus 14 ausländſſchen Staaten zu einem machtvol⸗ en Bekenntnis des Friedens. Der Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg brachte durch ſeine Anweſenheit die enge Verbundenheit zwiſchen der ruhmreichen Armee des Welt⸗ krieges und der jungen neuerſtandenen Wehrmacht des Dritten Reiches zum Ausdruck, und der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, ſchlug durch ſeine Teilnahme die Brücke von der Frontkämpfergenera⸗ tion zur beranwachſenden deutſchen Jugend. 5 Meinungsaustauſch vertagt Die Auslandspreſſe zur Sabotage Moskaus. 5 In dem amtlichen Bericht über die letzte Sitzung dez Nichteinmiſchungsausſchuſſes in London, in der der deutſche Vertreter gegen Moskau ſcharfe Anklage erhoben hat, da es durch die plötzliche Weigerung, den Spaniern die Rechte Kriegführender zuzugeſtehen, den britiſchen Plan zum Scheitern gebracht hat, heißt es u. a.:„Nach einem allgemeinen Meinungsaustauſch, in deſſen Verlauf die Meinungsverſchiedenheiten erörtert wurden, habe ſich der Wunſch gezeigt, ſich für eine kurze Zeit zu ver⸗ tagen, um es den Regierungen zu ermöglichen, die ent⸗ ſtandene Lage zu erwägen.“ Zu dieſem Ausgang der Sitzung ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent des engliſchen Reuterbüros unter Hinweis auf die infolge der ſowjetruſſiſchen Erklärung klar zutage getrete⸗ nen Meinungsverſchiedenheiten, die britiſche Regierung ſei vor allem bemüht, die Tür offen zuhalten. Zu dieſem Zweck hoffe man, daß weitere Erläuterungen der deutſchen, der italie⸗ niſchen, der portugieſiſchen und der ſowjetruſſiſchen Antwort beigebracht würden und daß die endgültigen Anſichten der Regierungen nicht jede Möglichkeit eines Kompromiſſes aus- ſchließen würden, wobei daran erinnert werde, daß alle in Frage kommenden Regierungen wiederholt ihren Wil⸗ len zur Nichteinmiſchungspolitik betont hätten. Gleichzeitig laſſe die Tatſache, daß 14 Tage vergangen ſeien; ſeit der britiſche Plan als Erörterungsgrundlage angenommen worden ſei, auf ein Scheitern des Appells von Lord Plymouth zur Beſchleunigung ſchließen, und die Ausſicht, daß die eng⸗ liſchen Vorſchläge jemals in die Tat umgeſeßt würden, ſei anſcheinend gering. i Zurückhaltung gegen Rußland Der größere Teil der Londoner Morgenpreſſe iſt in der Behandlung und Beurteilung des Ergebniſſes der letzten Sitzung des Hauptausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ziemlich zurückhaltend. Immerhin ſprechen die meiſten Blätter von einem neuen Stillſtand in den Verhandlungen. Auffal⸗ lend iſt, wie weitgehend die Preſſe es vermeidet, die Haltung Sowjetrußlands, die allein für die erneute Unterbrechung in den Verhandlungen verantwortlich iſt, an den Pranger zu ſtellen. Von den während der Sitzung abgegebenen Erklärun⸗ gen findet die des deutſchen Vertreters die größte Beachtung! Paris iſt peſſimiſtiſch Die Pariſer Preſſe zeigt ſich hinſichtlich der Londoner Nichteinmiſchungsbeſprechungen recht peſſimiſtiſch. Man betont allgemein, daß die Gegenſätze zwiſchen England und Frankreich auf der einen Seite, Deutſchland und Italien auf der anderen und nicht zu vergeſſen Sowjetrußland auf der dritten Seite ſo groß ſeien, daß die Kluft nur ſchwer überbrückt werden könne. Während die Rechtsblätter zugeben, daß Moskau die größte Verantwortlichkeit an einem etwaigen Scheitern der augenblicklichen Bemühungen tragen würde, ver⸗ ſuchen die marxiſtiſch und kommuniſtiſch angehauchten Organe ſelbſtverſtändlich, Deutſchland und Italien die Schuld in die Schuhe zu ſchieben. Ehrung für„Deutſchland“⸗Kommandant Kapitän z. S. Wenneker iſt nach vierjähriger Tätig⸗ keit als Marineattaché in Tokio abgereiſt, um das Kom⸗ mando des Panzerſchiffes„Deutſchland“ zu übernehmen. In Anerkennung ſeiner Verdienſte als erſter deutſcher Marineattachs nach dem Weltkrieg wurde Kapitän z. S. Wenneker vom japaniſchen Kaiſer mit einem Orden aus⸗ gezeichnet. Kapitän z. S. Wenneker wurde vom Chef des Admiralſtabes, Prinz Fuſhimi, vom Marineminiſter Vonai und anderen hervorragenden Vertretern der fapa⸗ niſchen Marine perſönlich verabſchiedet. Auch das Diplo⸗ matiſche Korps und die in Tokio anſäſſigen Deutſchen bereiteten dem neuen Kommandanten der„Deutſchland“ einen berzlichen Abſchied. Den Abſtand erheblich überſchätzt Die Urſache des Barkaſſenunglücks im Hamburger Hafen. Vor dem Seeamt Hamburg fand die Verhandlung über den Untergang der Barkaſſe„Blitzer“, der ſich am 18. Juli nach einem Zuſammenſtoß mit dem Schlepp⸗ dampfer„Finkenwärder“ im Hamburger Hafen ereignete, ſtatt. Bei dieſem Zuſammenſtoß waren ſieben Perſonen ums Leben gekommen. Die Unterſuchung des Seeamts ergab den Spruch, in dem es u. a. heißt: Der Zuſammen⸗ ſtoß iſt darauf zurückzuführen, daß der Schleppda m p⸗ fer ſeiner Ausweichpflicht als überholendes Fahrzeug nicht nachgekommen war. Inſoweit liegt ein Verſchul⸗ den der Schlepperführung vor, ſeitens deren der Abſtand von der Barkaſſe in der Dunkelheit offenbar erheblich überſchätzt worden iſt. Das Unglück wäre den Umſtänden nach vermieden worden, wenn auf beiden Fahrzeugen beſſer Ausguck gehalten wäre. Die nach dem Zuſammenſtoß getroffenen Maßnah⸗ men waren ſachgemäß. Die Weiche zu ſpät geſtellt Noch neue Todesopfer des Unglücks in Frankreich. Die Zahl der Todesopfer des ſchweren Eiſenbahn⸗ unglücks bei Villeneuve⸗St. Georges hat ſich inzwiſchen auf 29 erhöht, nachdem zwei der Schwerverletzten geſtor⸗ ben ſind. Leider muß damit gerechnet werden, daß noch weitere Schwerverletzte nicht am Leben erhalten werden können. Die franzöſiſche Preſſe kritiſiert lebhaft die ausge⸗ dehnte Verwendung hölzerner Perſonenwagen im Fern⸗ verkehr und begrüßt den Beſchluß des Miniſterrates, daß inzwiſchen zurückgezogene Aufträge auf ſtählerne Waggons neu erteilt werden ſollen. Die Unterſuchung des Unglücks, das nach der Eiſen⸗ bahnkataſtrophe von Lagny im Dezember 1933, bei der 199 Menſchen den Tod gefunden haben, das bisher ſchwerſte in Frankreich iſt, hat ergeben, daß die Weichen⸗ ſteller allein verantwortlich ſind. Der Chef des Block⸗ hauſes hat von ſich aus bereits zugegeben, daß er die Schuld trage, da er die Umſtellung der Weiche erſt in dem Augenblick vorgenommen habe, als die Räder der Loko⸗ motive bereits zur Hälfte über die Weiche hinweggefahren waren. Die beiden Weichenſteller ſind deshalb wegen fahr⸗ läſſiger Tötung unter Anklage geſtellt worden. f Die Pariſer Weltausſtellung jetzt fertiggeſtellt. Auf der Paxiſer Weltausstellung wurden wieder 12 Pavpillons einge⸗ weiht. Mit der Eröffnung des Pavillons von Elſaß⸗Lothrin⸗ gen ſowie des bulgariſchen Pavillons iſt die Ausſtellung letzt als endgültig fertiggeſtellt g. anzuſehen. Selbſtmord des Artiſten Alfred Codona. Alfred Codona, der weltberühmte Trapezkünſtler und Meiſter des dreifachen Saltos, verletzte in Long Beach(Kalifornien) ſeine Frau Vera durch mehrere Revolverſchüſſe lebensgefährlich und beging dann Selbſtmord Vera war ebenfalls eine bekannte Trapez⸗ künſtlerin und die zweite Frau Codonas. Die Tragödie ſpielle ſich in dem Büro eines Rechtsanwalts ab, bei dem ſie wegen ihrer Scheidung verhandelten. 5. 1 ffal⸗ tung g in 1515 run⸗ ung. oner etont reich eren Zeite rden kau igen ver⸗ gane die Badiſche Chronik Badens Sänger in Breslau Dem Badiſchen Landespreſſedienſt des Deutſch⸗ Nach⸗ richtenbüros wird aus Breslau gemeldet: Beim Eintreffen der beiden Sonderzüge aus Baden in Breslau widmete ein Vertreter der Feſtſtadt den Sängern, die alle die weite Fahrt gut überſtanden haben, einen herzlichen Willkommensgruß, für welchen der Sängergauführer Karl Schmitt dankte. Um⸗ rahmt war dieſer Empfang durch Vorträge einer Muſik⸗ kapelle und gemeinſame Geſänge. Ein Badenerin, aus Bühl! gebürtig, die ſeit 20 Jahren in Breslau lebt, hatte es ſich nicht nehmen laſſen, mit einem Korb roter Roſen auf dem Bahnſteig zum Empfang ihrer Landsleute zu er⸗ ſcheinen. Rach der Begrüßung fuhren die Sänger in bereit⸗ geſtellten Straßenbahnwagen nach ihren Quartieren, die in einem Vorort in unmittelbarer Nähe des Stadions und der Frieſenwieſe liegen. Dieſer Vorort iſt in einem wunder⸗ ſchönen ruhigen Parkgelände gelegen, die Straßen tragen die Namen von Muſikern, Dichtern und Singvsgeln. Man hat alſo die Badener nicht nur in einer landſchaftlich ſchönen, ſondern auch in einer muſikaliſchen Gegend untergebracht, und die Bewohner haben ihnen einen überaus herzlichen Empfang bereitet. . II Heidelberg.(Konzertwinter 1937⸗3.) Das Programm der Konzertveranſtaltungen ſeitens der Stadt Hei⸗ delberg und des Bachvereins ſioht u. a. ſechs Symphoniekon⸗ zerte mit bekannten Soliſten und ein Symphoniekonzert, ver⸗ anſtaltet von der Ortsgruppe Heidelberg des Richard⸗Wag⸗ ner⸗Verbandes Deutſcher Frauen durch das Städtiſche Orche⸗ ſter unter Leitung von Generalmuſikdikektor K. Overhoff, zwei Chorkonzerte des Bachvereins unter Leitung von Prof. Dr. H. M. Poppen, zwei Konzerte des Kurpfälziſchen Kammer⸗ orcheſters unter Leitung von Konzertmeiſter A. Berg mit bekannten Soliſten vor. Bei drei Kammermuſikkonzerten wer⸗ den Zernick⸗Quartett, Calvet⸗Quartett und Queling⸗Quartett zu hören ſein. Ferner findet in den Tagen vom 28. bis 31. Mai 1938 ein viertägiges Schumann⸗Haydn⸗Feſt ſtatt, deſſen Programm u. a. die Aufführung von Haydns„Schöpfung“ durch den Bachverein unter Leitung von Prof. Dr. Poppen im Schloßhof, ein Serenaden⸗Konzert und ein Symphonie⸗ konzert des Städtiſchen Orcheſters unter Leitung von Gene⸗ ralmuſikdirektor K. Overhoff ſowie ein Konzert des Bre⸗ ronel⸗Quartetts umfaßt. Heidelberg.(Empfang ausländiſcher Stu⸗ denten.) In Heidelberg trafen, von Würzburg kommend, 120 amerikaniſche Studenten aus Cleveland(Ohio) ein. Sie wurden im kleinen Feſtſaale des Kurpfälziſchen Muſeums im Namen der Stadt von Bürgermeiſter Genthe begrüßt. Kurze Worte des Dankes ſprachen Frau Prof. Gerſtenberger aus Cleveland als Führerin der Reiſetruppe und Studienaſſeſſor Ziegaſt aus Berlin als pädagogiſcher Betreuer. Die jungen Gäſte waren begeiſtert vom bisherigen Teil ihrer Reiſe, ganz beſonders auch von der Fahrt durchs Neckartal und vom Anblick Heidelbergs. Die Gäſte beſuchten abends die Vor⸗ ſtellung der Reichsfeſtſpiele und fuhren am nächſten Mor⸗ gen nach Frankfurt a. M. weiter. Mosbach.(Tödlicher Verkehrsunfall im Neckartal.) Auf der Neckartalſtraße zwiſchen Binau und Neckarelz ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ein Todesopfer forderte. Als der 50 jährige Bahnhofsbeamte Georg Ludebühl mit dem Fahrrad durch die Straße vom Bahnhof an der unüberſichtlichen und abſchüſſigen Einmün⸗ dung in die Verkehrsſtraße einbiegen wollte, fuhr er auf einen in voller Fahrt befindlichen Perſonenwagen aus Hei⸗ delberg und flog über den Kühler durch die Windſchutzſcheibe auf die beiden Inſaſſen, die nur leichte Verletzungen davon⸗ krugen. Ludebühl erlitt neben zahlreichen Knochenbrüchen ſchwere innere Verletzungen, an deren Folgen er im Mos⸗ bacher Krankenhaus ſtarb. () Bruchſal.(Kreis⸗Kleintier⸗Lehrſchau.) Anläßlich des 25jährigen Beſtehens des Ziegenzuchtvereins Bruchſal wird hier am 14. und 15. Auguſt 1937 eine Kreis⸗ Kleintier⸗Lehrſchau abgehalten. Die übrigen Kleintier⸗Zucht⸗ vereine haben ſich reſtlos zur Beteiligung bereiterklärk. Es iſt die erſte Schau dieſer Art, die in Baden ſeit 25 Jahren ſtattfindet. Auf der Kleintier⸗Lehrſchau werden aber nicht nur die Tiere ſelbſt ausgeſtellt, ſondern auch die Erzeugniſſe aus der Kleintierzucht. Außerdem wird, um den Charakter einer Lehrſchau zu vervollſtändigen, alles Wiſſenswerte über Pflege und Haltung der Tiere, naturgemäße Fütterung und zweck⸗ mäßige Stallung gezeigt werden. Mit dieſer Kleintier⸗Lehr⸗ ſchau wird eine Kreisausſtellung der Brieftauben, eine Badi⸗ ſche Werbeſchau für Seidenraupenzucht und eine Landesſchau der Bienen mit einer Tagung der badiſchen Imker verbunden. „ h, Bruchſal.(Die neue Volksſchule.) Zu den kommenden bedeutſamen Maßnahmen der Bruchſaler Stadt⸗ verwaltung gehört die Erſtellung eines neuen Volksſchulgebäu⸗ des. Es ſoll eine den Anforderungen der neuen Zeit würdige Erziehungsſtätte erbaut werden, die alle Klaſſen der Knaben und Mädchen einer Volks⸗ und Grundſchule umfaßt, die zugleich auch ein Schmuckſtück im Stadtbild darſtellt. Als Bauplatz iſt das große Gelände an der öſtlichen Ecke der Moltke⸗, Büchenauer⸗ und Durlacherſtraße auserſehen. Das Preisgericht kam zu dem Entſchluß, den von dem Karlsruher Architekten Heinz J. Hanſen eingegangenen Entwurf zur Ausführung zu empfehlen. Für den Bau iſt ein Aufwand von rund 500 000 Mark vorgeſehen. () Karlsruhe, 31. Juli. „(), Vom Auto totgefahren. Vormittags 11 Uhr wurde Ecke Ettlinger⸗ und Augartenſtraße eine ältere Frau vom Anhänger eines Perſonenkraftwagens erfaßt und umgeworfen. Die Frau erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. ( Tödlicher Motorradunfall. Früh gegen 1.50 Ahr fuhr ein Motorradfahrer mit Soziusfahrer durch die Ettlig⸗ ger Allee, wo er beim Schlößle in Kleinrüppurr aus der S⸗ Kurve getragen wurde. Beide kamen zu Fall. Hierbei trug der Motorradfahrer einen Schädelbruch davon, an deſſen Folgen er auf dem Transport in das Neue Diakoniſſenkran⸗ kenhaus verſtarb. Der Soziusfahrer erlitt Schnittwunden an den Händen und Kopfverletzungen. Vermißt.— Wer kann Angaben machen? i . c) Karlsruhe. Vermißt wird der Schmied Theodor Baron, geb. am 7. November 1868 in Lenkhof, Gemeinde Stutten, Amt Waldshut. Vom 26. bis 28. Januar 1935 hat er ſich in der Wanderarbeitsſtätte in Landau Pfalz) aufgehalten. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Beſchreibung: J,72 m groß, ſchlank, ſchwarze graumelierte Haare, dunkelblonder graumelierter Schnurrbart, lückenhafte Zähne, ovale Geſicht und die linke Hand iſt verkrüppelt. Seine Bekleidung iſt nicht bekannt. Wer Angaben über ſei⸗ zen derzeitigen Aufenthalt machen kann, wird erſucht, dies der nächſten Gendarmerie oder Polizei oder der Kriminalpoli⸗ deiſtelle Karlsruhe, Vermißtenzentrale, mitzuteilen. f Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Angetrunken am Steuer.) Der 50jährige Lagerverwalter Wilhelm Hirſchbiel fuhr in ange⸗ trunkenem Zuſtande mit ſeinem Perſonenkraftwagen durch die Mundenheimerſtraße. Beim Einbiegen in die Kaiſerwörth⸗ ſtraße nahm er die Linkskurve in kurzem Bogen und ſtieß mit einer Radfahrerin zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß wurde die Radfahrerin zu Boden geſchleudert und zog ſich Rißwun⸗ den und eine Verſtauchung der Hand zu. Hirſchbiel wurde feſtgenommen und ſein Führerſchein eingezogen. Landau.(In ein Auto gerannt.) An der Staats⸗ ſtraßenkreuzung Speyer—Neuſtadt, oberhalb des„Schänzel“, kam der 66jährige Jakob Becker aus Frankweiler mit ſeinem Fahrrad aus Richtung Speyer gefahren. An der Kreuzung rannte er auf einen Perſonenkraftwagen und wurde über die Motorhaube, den Kopf voraus, in die Windſchutzſcheibe ge⸗ ſchleudert. Er trug eine Gehirnerſchütterung und ſchwere, Schnittwunden am Kopf und an den Händen davon. Der lebensgefährlich Verletzte wurde ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Lampertheim.(Schuppen abgebrannt.) In der Nacht brach im Anweſen des Fabrikarbeiters J. Klippel ein Brand aus, der einen neuerbauten Schuppen ſamt dem erſt gedroſchenen Kornſtroh, vielen Geräten und 16 ühnern einäſcherte. Der Schaden iſt beträchtlich, die Brandurſache noch ungeklärt. Worms.(Leichenländung.) In der Nähe der Eiſenbahnbrücke wurde eine weibliche Leiche aus dem Rhein geländet. Nach den polizeilichen Ermittlungen han⸗ delt es ſich um die 21jährige Hausangeſtellte Franziska Enderle aus Durmersheim(Baden), die zuletzt in Maxau beſchäftigt war. ö Gau-Algesheim.(Scheuer mit Vorräten nie⸗ der gebrannt.) Ein größeres Schadenfeuer zerſtörte die Scheuer der Witwe Hof. Die landwirtſchaftlichen Maſchi⸗ nen wurden noch herausgeſchafft, aber Heu-, Stroh⸗ und Holzvorräte verbrannten. Das Wohnhaus der Witwe war bereits geräumt, doch gelang es der Feuerwehr, es vor einem Uebergreifen des Brandes zu ſchützen. — Fried ichshafen.(Nieſenhecht gefangen.) Ma⸗ troſen entdeckten im Bodenſee einen rieſigen Hecht, der ſich nicht mehr richtig fortbewegen konnte. Sie zogen das Tier, das nicht weniger als 24 Pfund wog, in ihr Boot. Es ſtellte ſich heraus, daß dem großen Fiſch, nach dem offenbar ge⸗ ſchoſſen worden war, eine Kugel im Leibe ſteckte, was ſeine Tauchunfähigkeit zur F — We tötet.) Der jahr ſtand, gefahren und ge⸗ er, der im 58. Lebens⸗ meinem Perſonenkraft⸗ ſchwere Verletzungen, Stelle tot war. Aukoraſerei fordert zwei Todesopfer. — Stuttgart. Bei der Kreuzung der Villa⸗ und Cannſtat⸗ terſtraße ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück, das zwei Tode zum Opfer forderte. In dem Augenblick, als ein etwa 50 Jahre alter Mann mit einem 5 Jahre alten Kind die Straße überqueren wollte, wurden die Beiden, die nur noch einige Meter von dem rettenden Gehweg entfernt wa⸗ ren, von einem Lieferwagen angefahren, der mit übermä⸗ ßig hoher Geſchwindigkeit daherraſte. Beide Perſonen er⸗ litten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie alsbald zum Tode führten. Exploſion in der Grube.— Zwei Tote. Kleinroſſeln(Saar). Im Schacht Joſeph im Flöz Cire auf der 624 m tiefen Sohle war vor einigen Tagen ein Brand ausgebrochen, mit deſſen Löſchung eine Abteilung Arbeiter der Schlammkolonne beauftragt worden war. Man verſuchte durch das übliche Schlammverfahren das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Als die erſten Waſſerſtrah⸗ len den Feuerherd erreichten, kamen die angeſammelten Gaſe zur Exploſion, die weithin gehört wurde. Der Belegſchaft be⸗ mächtigte ſich eine allgemeine Panik, da man eine Schlag⸗ wetterexploſion befürchtete. Zahlreiche in der Nähe beſchäf⸗ ligte Arbeiker ſtürzten eiligſt dem Schachtausgang zu. Am Ort der Exploſton ſah man rieſige Stichflammen, von denen die dort beſchäftigten Arbeiter erfaßt wurden. Etwa zehn Arbeiter haben mehr oder weniger ſchwere Brandverletzungen davongetragen. Nur unter großen Schwierigkeiten gelang es den Rettungsmannſchaften, die Verletzten zu bergen. Der Bergmann Durka aus Freyming und der Bergmann Johann Lauer aus Großroſſeln ſind inzwiſchen ihren ſchweren Verlet⸗ zungen erlegen. Der betroffene Schacht wurde zunächſt ſtill⸗ gelegt. Der Zuſtand der anderen Verletzten ſoll zu Beſorg⸗ niſſen keinen Anlaß geben. Der erſte Auguſtſonntag brachte uns, wie am vergangenen Sonntag, prächtiges Sommerwetter. Beſonders die Sportler kamen geſtern auf ihre Rechnung. Wer den Sonderzug nach Freiburg zum Schauinslandrennen nicht benutzen wollte, um dem gigan⸗ tiſchen Kampf perfönlich beizuwohnen, hatte in Mannheim Gelegenheit, auf der Phönix⸗Bahn die sportlich ſpannenden Radrennen anzuſehen oder der Kanuregatta beizuwohnen. Der Ausflugsverkehr war wiederum ſehr groß, die Hauptbahn, die OE und Omnibuſſe hatten wieder einmal Hochbetrieb und auch auf Kraft⸗ und Fahrrädern ging es in Maſſen in die engere und weitere Umgebung. Den Mannheimer Hauptbahnhof durchliefen 27 Sonderzüge, da⸗ runter 13 von Ko., die alle voll beſetzt waren. Von Mannheim ſelbſt gingen Sonderzüge nach Seebruck und Bonndorf, Freiburg, Kochendorf, Eberbach, Bad Dürkheim und einer nach Deidesheim ab. In Seckenheim übte vor allem das Volksfeſt ſeine Anziehungskraft aus, über das wir noch an anderer Stelle berichten, und das auch ſehr viele auswärtige Gäſte ſah. So war der Auftakt des Ferienmonats alles in allem ſehr vielverſprechend und es wäre annehmbar, wenn er auf dieſem Wege weiterginge, damit unſere Schuljugend ihre Ferien voll ausnützen kann. Auch der Tod hielt mitten in dem Sonnentag ſeine Ernte. Während in den erſten Nachmittagsſtunden unſere Mitbürgerin Frau Suſanna Volz unter großer Anteil⸗ nahme zu Grabe getragen worden iſt, verkündeten die Totenglocken das Hinſcheiden unſerer älteſten Mithürgerin Frau Margarete Hirſch. Sie erreichte ein Alter von 93 Jahren. 2 Komet Finsler unterwegs. Ein intereſſantes Natur⸗ ereignis wird ſich am 4. und 5. Auguſt am Sternenhimmel abſpielen. Wie die Aſtronomen einer amerikaniſchen Uni⸗ verſität ankündigen, wird ſich der Komet mit ungeheurer Geſchwindigkeit der Erde nähern. Noch in aller Erinnerung iſt das Auftreten des Halley'ſchen Kometen im Frühjahr 1910. Damals ſtand ein Heer von Propheten auf und ver⸗ kündeten den Weltuntergang. Werden ſie uns wieder mit dieſen Weisheiten beunruhigen? . Zehn Verkehrsunfälle, fünf Verletzte. Bei zehn Ver⸗ kehrsunfällen, die ſich hier ereigneten, wurden fünf Perſonen verletzt(darunter ein Radfahrer lebensgefährlich) und ſechs Fahrzeuge beſchädigt. 34 Perſonen wurden wegen Nichtbeach⸗ tung der Verkehrsvorſchriften gebührenpflichtig verwarnt und an 13 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine aus⸗ gehändigt, wil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Ehrung für treue Arbeit. Der badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat die nachfolgenden Gefolgſchaftsmitglie⸗ der für 30⸗ und mehrjährige ununterbrochene Tätigkeit bei den nachſtehenden Firmen mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit ausgezeichnet: Deutſche Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft: Wilhelm Buckow, Direktionsportier; Eſch u. Co.: Karl Lüllig, Haborant; Franz Haniel u. Cie.: Wilhelm Schütz, Lademeiſter; Heinrich Lanz AG.: Karl Lamprecht, Maſchinenarbeiter; Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft: Ludwig Voiſin, Verſicherungsangeſtellter. „Kraft durch Freude“ Fahrten. Sonntag, 8. Auguſt: Dampferfahrt St. Goarshauſen: Ab⸗ fahrt 6.22 Uhr mit Bahn nach St. Goarshauſen; mit dem Dampfer nach Mainz; von da mit der Bahn zurück. Mufik an Bord. Landſchaftserklärungen werden durch Lautſprecher gegeben. Preis RM. 3.90. Sonntag, 8. Auguſt: Sonderzug Heilbronn— Stuttgart. Ab Mannheim 7.37 Uhr. Der Zug hält in Station —— Seckenheim. Fahrpreis RM. 3.10. Urlaubsreiſen: 7.— 21. 8, an den Bodenſee RM. 49.— 11.18. 8. in die Rhön RM. 22.50 11.18. 8. Thüringen RM. 34.80 14.— 27. 8. Oſtſee RM. 62.30 Karten für Sonntagsfahrten bei Friſeur Volk, Haupt⸗ ſtraße 129. Für Urlaubsreiſen Anmeldung beim Ortswart K. Gehr möglichſt Montags und Donnerstags abend von 8—9 Uhr, Freiburgerſtraße 2. Das Seckenheimer NS, Volksfeſt. Glänzender Verlauf.— Ueber 5000 Beſucher. Wider Erwarten geſtaltete ſich das diesjährige Volks⸗ feſt zu einem glänzenden Bekenntnis zur Volksgemeinſchaft. Trotz zahlreicher Veranſtaltungen hatten ſich hier an den beiden Tagen weit über 5000 Beſucher eingefunden. Mit einem 15% 100 m Lauf wurde am Samstag abend als Auftakt das Volksfeſt eingeleitet. Es beteiligten ſich daran die SA, SS, HJ und der Tv. 98. Als erſter konnte das Zielband der Tv. 98 durchreißen; auf den Füßen folgte die SS und HJ. Eine zahlreiche Zuſchauermenge hatte ſich zu dieſem Lauf eingefunden und bildete Spalier. Im Anſchluß ſtieg nun das Volksfeſt. Die alte Reit⸗ halle war geſchickt ausgenutzt und enthielt Bühne und Sitzplätze, unter dem anſchließenden Zelt waren die langen Bankreihen dicht gefüllt von erwartungsfrohen Zuſchauern. Wem es in der Halle zu eng wurde, der konnte beim Schießſtand ſein Glück probieren oder beim Preiskegeln ſeine Geſchicklichkeit prüfen. In der Weinſtube trafen ſich die Weinſchmecker und oben im Cafe gab es feinen Kaffee Emit allerlei ſüßen Sachen. Wer einen Abſtecher in die Budenſtadt machte, konnte ſein Vergnügen am Karuſſell, Schiffſchaukel oder Glücksrad finden. Am Schießſtand hielt ſich unſere füngere Jugend auf, um die ſchönſten Blumen aus den Tonpfeifen herauszuſchießen. Alſo alles war da, was zu einem Volksfeſt gehört, ſelbſt der„Lukus“ fehlte nicht. Kurz nach der achten Abendſtunde eröffnete Orts⸗ gruppenleiter Raule durch eine Anſprache das Volksfeſt. Nun betrat die beliebte Rundfunkanſagerin Dela⸗Kars Schwarze das Podium. Mit ihrem urwüchſigen rheiniſchen Humor beherrſchte ſie den ganzen Abend die Situation. Ihre Anſage wurde jedesmal mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen. Was ganz beſonderes hatten uns diesmal die 1 luſtigen Fünf, die ſich diesmal mit Liebesliedern befaßten, vorgetragen. Nun traten die Meiſterfongleure auf und zeigten ſehr feine Darbietungen. Beſonderen Reiz hatte Der Sonntag, der zweite Tag des Volksfeſtes, wurde druch einen Feſtzug eingeleitet, der durch verſchiedene Orts⸗ ſtraßen nach dem Feſtplatz zog. Bald hatte die Muſik den Kontakt hergeſtellt und die Wogen der Stimmung ſchlugen immer höher. Insbeſonders galt der Nachmittag der Jugend und in bunter Reihe folgten die Kinderbeluſtigungen. Auch der Spielmannszug der HJ trat auf den Plan und brachte nach muſikaliſchen Genüſſen turneriſche Vor⸗ führungen und meiſterte glänzend einen Pyramidenaufbau. Auch für die tanzluſtige Jugend war im großen Saale der Schulturnhalle geſorgt Beſonders hoch ging es in den Abendſtunden her. Der große Feſtplatz war überfüllt und es wurde ſchwer für den, der etwas ſpäter kam, ſich noch ein Plätzchen unter dem großen Feſtzelt zu erhaſchen. Ein unterhaltſames und reichhaltiges Programm ging vom Stapel. Akrobaten, Artiſten, Jongleure, Tänzerinnen und nicht zuletzt unſere Turnerinnen und Turner traten auf und gaben dem Volks⸗ feſt ſeine beſondere Note. Daß vom edlen Wein und Gerſten⸗ ſſaft und warmen Würſtchen reichlich Gebrauch gemacht wurde, braucht nicht beſonders betont zu werden. i Gegen die elfte Abendſtunde wurde ein Teil der Ge⸗ winner auf die Einlaßkarten bekannt gegeben. Es haben bis jetzt folgende Nummern gewonnen: 22, 152 203, 357, 494, 559, 665, 715, 837, 983, 1021, 1134, 1217, 1329 und 1495. Die reſtlichen kommen heute Abend zur Ver⸗ loſung. Ein Faß Bier winkt heute Abend glücklichen Ge⸗ winnern. Auch von der Tombola kann verraten werden, daß die„Kraft durch Freude“⸗Fahrten noch ausſtehen. Alſo heute abend tüchtig hineingelangt. 8 Der große Kehraus. 5 Heute Montag abend iſt nun der große Kehraus des Volksfeſtes. Es wird noch einmal hoch hergehen. Im Vordergrund ſteht die Preisverteilung. Schützen und Kegſer werden ſich zur größten Kraftanſtrengung hinreißen laſſen, um einen Preis zu erringen. Und nun heute abend Mann an Bord, keiner darf fehlen beim Seckenhe Volksfeſtkehraus. 5„ das Auftreten der Schwarzwälder und ungariſchen Tänzer. Verbeſſerung der Bienenweide im Mannheimer Stadtgegiet. Sehr oft kommen aus den Kreiſen der hieſigen Bienen⸗ züchter Klagen, daß für die Verbeſſerung der Bienenweide im Mannheimer Stadtgebiet zu wenig geſchehe. Sie führen dabei als Beweis die vielen Platanen an, welche in den Straßen als Alleebäume ſtehen und welche für die Bienenzucht keinen Wert haben. Demgegenüber werden nach⸗ ſtehend jene Bäume und Sträucher aufgeführt, welche in den letzten drei Jahren ſowohl bei Neuanlagen wie auch bei Ergänzungspflanzungen in beſtehenden Parks und Anlagen zur Verbeſſerung der Bienenweide angepflanzt wurden. Die Bienenzüchter dürfen dabei überzeugt ſein, daß die Stadtverwaltung beſterbt iſt, auch bezüglich der Bienenweide Verbeſſerungen durchzuführen, wenn ſich dieſe Maßnahmen mit den Geſtaltungsabſichten hinſichtlich der Grünanlagen nur einigermaßen in Einklang bringen laſſen. Die Stadtverwaltung iſt ſich der Bedeutung der Bienen⸗ zucht voll bewußt. Die nachfolgende Aufſtellung der in den letzten drei Jahren durchgeführten Verbeſſerungen der Bienenweide dürfte davon am beſten überzeugen. Es wur⸗ den u. a. an honigenden Bäumen und Sträuchern an⸗ gepflanzt: 1000 Linden in verſchiedenen Sorten, 770 Ahorn, in ver⸗ ſchiedenen Sorten, 200 Akazienhochſtämme, 850 Birken, 50 kanadiſche Pappeln, 26 Pyramiden⸗Pappeln, 50 Roß⸗ kaſtanien, 40 Rotbuchen, 2500 Schneebeeren, 6000 Spier⸗ ſträucher, 1700 Berberitzen, 3200 Kornelkirſchen oder Hart⸗ riegel, 7000 Wild⸗ und Parkroſen, 4500 Ginſter, 1500 Zwergmiſpeln, 8500 Weißdorn, 1000 Akadienbüſche, 1300 Flieder, 800 Forſythien, 1200 Heckenkirſchen(Lonicera), 800 Zierjohannisbeeren, 800 Pfeifenſtrauch, 500 Schnee⸗ ball, 400 jap. Quitten, 450 Pierpflaumen(Prunus), 280 Ebereſchen 250 Holunder, 200 Weigelien 120 Deutzien, 550 Alpenroſen, rund 500 div. Sträucher wie Goldregen, Weidenbüſche, Felſenbirne, Haſel, Zierapfel und ähnliches. Weiterhin wurden rund 4000 Schmuckroſen und 11000 Stück verſchiedene Stauden in den Anlagen neu angepflanzt. In den Siedlungen wurden ſeitens der Stadtverwaltung rund 3000 Obſtbäume und rund 30 000 Beerenobſtſträucher zur Anpflanzung gebracht. Manöverzeit naht. Wer Quartier geben muß. Wenn in wenigen Wochen die Felder abgeräumt ſind, dann kommt die ſchöne, auf dem Lande beſonders freudig erwartete Zeit, in der unſere Wehrmacht zu Uebungen und Manövern die Garniſonen verläßt und in Städten und Landgemeinden Quartier nimmt. Ueber die geſetzliche Regelung der Pflicht der Zivilbevölkerung zur Hergabe von Quartierleiſtungen berichtet Kreisſyndikus Lange in dem amtlichen Organ des Gemeindetages„Die Landgemeinde“. Entgegen einer ziemlich weit verbreiteten Anſicht iſt alſo nicht etwa ausſchließlich oder auch nur in erſter Linie der Hauseigentümer quartierleiſtungspflichtig, während ein Mieter überhaupt nicht, oder höchſtens im Falle enger Belegung herangezogen werden könnte, ſondern die Sache liegt ſo, daß die dingliche Quartierlaſt nur der zu tragen braucht, der das Verfügungsrecht über Räume hat. Neu erbaute oder vom Grunde auf wieder aufgebaute Ge⸗ bäude unterliegen bis zum Ablauf zweier Kalenderjahre nach dem Kalenderjahr, in dem ſie bewohnbar bezw. nutzbar geworden ſind, der Quartierleiſtungspflicht nicht. Die In⸗ anſpruchnahme iſt im übrigen auf ſolche Räume beſchränkt, die für das eigene Wohnungs-, Wirtſchafts⸗ und Gewerbe⸗ betriebsbedürfnis des Inhabers entbehrlich ſind. Inſoweit ſpielt alſo neben der Zahl der Räume die Größe und Zuſammenſetzung der ſie bewohnenden Familie eine aus⸗ ſchlaggebende Rolle. Im allgemeinen werden Wohnungen mit nur ein bis zwei Wohnräumen ausnahmslos und ſolche mit drei Wohnräumen häufig freigelaſſen. Dem Quartier⸗ träger iſt geſtattet, ſeine Verbindlichkeit durch Geſtellung anderweitiger, ſelbſtverſtändlich in jeder Weiſe den geſetz⸗ lichen Anforderungen entſprechender Quartiere zu erfüllen. Dieſe Erſatzmöglichkeit iſt aber nicht in das freie Belieben geſtellt, ſondern von einer Prüfung und Genehmigung des Bürgermeiſters abhängig gemacht, gegen deſſen das Erſatzquartier zurückweiſende Verfügung es kein Rechts⸗ mittel gibt. Verweigert ein Quartierträger unberechtigt die Erfüllung ſeiner Pflicht, ſo ſtehen dem Bürgermeiſter alle verwaltungsrechtlichen Zwangsmittel zur Verfügung. Die nötigen Quartierräume werden dann in der Regel ander⸗ weitig beſchafft und der ſäumige Pflichtige muß die Koſten zahlen. Beſchwerden wegen Quartierſachen ſind durch den Bürgermeiſter bezw. die Kommunalaufſichtsbehörde im Be⸗ nehmen mit der Truppe möglichſt gütlich zu erledigen. — Aus dem Gerichtssaal Gemeiner Heiratsſchwindler abgeurteilt. Für einen gemeinen Bubenſtreich wurde der verheiratete Arthur Wenz mit einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis beſtraft. Obwohl er in guter Poſition war, nahm er einem jungen Mädchen unter Heiratsverſprechen im Verlaufe von knapp vier Wochen rund 1200 Mark ab. Das Mädchen, das mit großer Liebe an ihm ich und obendrein Vollwaiſe iſt, machte einen ge⸗ fährlichen Selbſtmordverſuch, als es den wahren Sachverhalt erfuhr. Mit Recht geißelte der Staatsanwalt den Heirats⸗ ſchwindei als eines der gemeinſten Verbrechen. I Kückfälliger Betrüger. Vor dem Mannheimer Schöf⸗ 1 ſich der 50jährige Heinrich Hamacher wegen ntreue, Betrugs und Unterſchlagung zu verantworten. In ſeiner Eigenſchaft als Proviſſonsvertreter für zwei aus⸗ wärtige Fabriken gab er zahlreiche der ihm anvertrauten Fabrikate— es handelte ſich um Doſenverſchlußmaſchinen — gegen kleine Geldbeträge als Pfand, ohne jemals in der Lage zu ſein, ſie wieder einzulöſen. Die Firmen mußten die Darlehen Hamachers zurückzahlen, wenn ſie ihre Ma⸗ ſchinen wieder haben wollten. Mit Beſtecken„arbeitete“ er in ähnlicher Weiſe, und ſchließlich legte er noch einen Klei⸗ derhändler hinein. In Anbetracht der vielen Vorſtrafen, die der Angeklagte wegen ähnlicher Delikte bereits erhalten Zat erkannte das Gericht auf eine Zuchthausſtrafe von drei ahren und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Die Unterſuchungshaft wurde angerechnet, desgleichen eine ausgeſprochene Geld⸗ ſtrafe von 300 Mark. 1 Holzgeld nicht abgeliefert. Der Angeklagte Oskar H. aus Hockenheim hatte bei Holzverſteigerungen die Beträge einzukaſſieren und an das Domäneamt zu überweiſen. Stalt das erhaltene Geld gleich abzuliefern, behielt er es zunächſt für ſich und ſtellte bei der Domäne einen gefälſchten Stun⸗ dungsantrag. War die Stundungsfriſt abgelaufen, mußte die nämliche Manipulation immer wieder ausgeführt werden. Der verurſachte Schaden wurde nicht groß, aber durch die Methoden des Angeklagten gab es ein furchtbares Durcheinan⸗ der und ſogar Prozeſſe. Und dadurch iſt erſt der Hauptſcha⸗ den verurſacht worden. Wegen Bürgſchafts⸗ und Privaturkun⸗ denfälſchung wurde der Angeklagte, der ein offenes Geſtänd⸗ nis ablegte, zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, abzüglich vier Monaten Anterſuchungshaft. Das verſchwiegene Gold Keine weitherzige Auslegung von Deviſenbeſtimmungen! Freiburg. Ein Strafverfahren vor der Großen Straf⸗ kammer des Landgerichts Freiburg wegen Deviſenvergehens gegen zwei Angeklagte, von denen der eine Leiter einer mit dem An⸗ und Verkauf von Gold betrauten Geſellſchaft iſt, zeigte die Schwierigkeiten, die ſich leicht für den ergeben, der nicht mit peinlichſter Genauigkeit den Forderungen entſpricht, die das Reich aus den Lebensnotwefdigkeiten der Nation heraus auf dem Gebiete der Deviſenfragen erlaſſen hat. Die Ehefrau des erſten Angeklagten verfügte über Feingold in Barren und in Golddollars in einem Betrage von ca. 11—12 000 Mark. Als das dem Ehemann be⸗ kannt wurde, ließ er ſich dahin informieren, daß es nicht rat⸗ ſam ſei, das Hold der Reichsbank anzubieten, da ſeine Ehe⸗ frau ſich durch den Beſitz bereits ſtrafbar gemacht habe. Als der nunmehrige Angeklagte in geſchäftliche Nöte geriet und den Gegenwert des Goldes brauchte, wandte er ſich an det zweiten Angeklagten, der ihm das Gold zum feſtgeſetzten Kurſe abnahm. Der Verkäufer glaubte, genug getan zu gaben, um den Intereſſen des Staates gerecht zu werden wenn er auf dieſe Weiſe das Gold in die Wirtſchaft leitete und begrüßte es zugleich, von dem Gold befreit zu ſein, deſ⸗ ſen Beſitz ſeine Ehefrau mit Strafe bedrohte. Der zweire Angeklagte, ein Mann, der weit über das übliche Maß hinaus in einer vielfachen Zahl von Fällen dem Vaterland unter Hintanſetzung ſeiner perſönlichen Intereſſen gedient hat, war auf Grund ſeiner kaufmänni⸗ ſchen Eigenſchaft berechtigt, ein beſtimmtes Kontingent Gold zu erwerben, allerdings nur Altgold. Dieſes, nach den Um⸗ ſtänden ſogar zu niedrig für ihn angeſetzte Kontingent, hatte er zur Zeit der Straftat nicht voll in Anſpruch genommen; die Goldknappheit wirkte ſich zudem in ſeinem Geſchäft ver⸗ hängnisvoll aus— die Kundenzahl ging von 700 auf 200 zurück— ſo daß er fürchten mußte, ſeinen Lebenserwerb zu verlieren. In dieſer Lage ließ er ſich dazu verleiten, das Feingold von dem erſten Angeklagten zu erwerben. Er ſetzte es zum Teil an Zahnärzte ab, die ſeine Kunden waren, (aber auch nur im Rahmen der dieſen zuſtehenden Kontin⸗ gente) und benutzte einen weiteren Teil zu wiſſenſchaftlichen Verſuchen zur Herſtellung einer golderſparenden Legierung für Zahnarbeiten, die ein beachtenswerter Ausfuhrartikel in Kürze werden wird, ſo daß auf dieſe Weiſe eine Stärkung unſeres Deviſenvorrats erreicht werden kann. Trotz dieſer Sachlage, die die Tat in ſehr günſtigem Lichte bei beiden Angeklagten erſcheinen läßt, und obwohl der Schaden durch Deviſenzahlungen der Verwandten des zweiten Angeklagten abgedeckt werden wird, kam das Gericht doch zu empfindlichen Strafen, ja es mußte dazu kommen, weil eben das Mohl des Reiches die peinlichſte Einhaltung der Deviſen⸗ verordnungen verlangt und es nicht geſtattet werden kann, r* Freigeſprochen von der Anklage des Kanzelmißbrauchs. Wegen Vergehens nach Paragraph 130 a(Kanzelmiß⸗ brauch) hatte ſich der 33jährige Johannes Scholz, Kaplan in Viernheim, vor dem Schöffengericht Darm⸗ ſtadt zu verantworten. Er hatte ſich in der Oſterpredigt d. J. gegen die Feinde der chriſtlichen Auferſtehungslehre im Laufe der Jahrhunderte gewandt, auch gegen die Deutſch⸗ gläubigen unter Zitierung der Schrift eines Jeſuitenpaters, und zum Schluß von der Kanzel verkündet, in der Pfalz herrſche Kirchentrauer, es gebe dort kein Glockengeläut, kei⸗ nen Orgelklang und keinen Kirchengeſang, warum, wiſſe er nicht, die Gründe wolle er hier auch nicht unterſuchen. Die Gläubigen ſollten jedenfalls dafür ſorgen, daß Derartiges, nicht auch in Viernheim vorkomme und am Evangelium feſthalten. Wie einige Zeugen ausſagten, hatte dieſe Schlußwendung des Geiſtlichen Unruhe in die Gemeinde gebracht; ſie hätte den Anſchein erweckt, vielleicht habe der Staat das Glockenläuten uſw. in der Pfalz verboten. An⸗ dere Zeugen fanden an der Predigt und Schlußwendung nichts auszuſetzen. Der Angeklagte erklärte, die Schlußwen⸗ Meg ſtehe in keinem inneren Zuſammenhang mit der Predigt. Er habe zwar vermutet, daß die Kirchentrauer in der Pfalz— über die ihn erſt kurz vor dem Hochamt ein Gemeindemitglied gerüchtweiſe unterrichtet habe— mit der Einführung der Gemeinſchaftsſchule zuſammenhänge, doch habe er ſeine Ausführungen abſichtlich allgemein gehalten, um daran die Nutzanwendung zu knüpfen, die Gemeinde möge treu zum Glauben ſtehen. Seine Formulierungen hätten ſich weder gegen den Staat noch gegen die Gemein⸗ ſchaftsſchule gerichtet, die ja in Viernheim ſeit 1874 beſtehe. Der Staatsanwalt beantragte 6 Wochen Gefängnis gegen den Kaplan. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei. Er habe durch ſeine Andeutungen zwar zweifellos Unruhe in die Gemeinde gebracht, aber es vermieden, Angelegenhei⸗ ten des Staates tatſächlich zu erörtern. Die NEWV⸗pfundſpende für Monat Aug uſt werden vom 2. bis 10. Auguſt ab⸗ geholt. Wir bitten die Sachen bereit zu halten. Todes-Anzeige. Nach kurzer Krankheit verschied gestern Sonntag Morgen unsere lfebe Mutter, Großmutter und Urgroß- mutter Frau Margareta Hirsch geb. Heidenreich im hohen Alter von nahezu 93 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten. In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 2. August 1937. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause, Freiburgerstraße 47 aus statt. Junger Frau die Taback brechen u. Einnähen kann geſucht. Kloppenkeimersfr. 33, Tages⸗ Mann über den Tabak⸗ herbſt geſucht. Kloppenheimerstr. 13, Eine Frau zum Tabak⸗ 8 einnähen mädchen geſucht. über 18 Jahre, Hauptſtr. 117. 10 1 15 1 5 kl. Haushalt in Neuoſtheim bei gutem Lohn für 1. Sept geſucht. Vorſtellg, nachm. Böcklinplatz 3. 2 Treppen rechts. Frau zum Tübalbrechen oder Einnähen geſucht. Naſtatterſtr. 23. Frau zum 8 2. immer- cht Wohnung geſucht. Zu erfragen Kloppenheimerskr. 41. Danksagung. sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl Mhm.-Seckenheim, 2. August 1937. S— Für die so überaus vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Gang zur letzten Ruhestätte unserer lieben Entschlafenen Worte im Hause und am Grabe, den Krankenschwestern für die liebevolle Pflege und für die vielen Kranz- und Blumespenden. Die trauernden Hinterbliebenen: Philipp Volz und Verwandte. Zähringerstr. 15. Schönes altes und neues Kleehen zu verkaufen. Schwabenſtr. 6 cee S in Meiner verehrten Kundschaft zur gelälligen Kenntnis, daß ich ab heute die Metzgerei meinem Sohne Heinrich übergebe. Ich danke herzlich für das mir entgegengebrachte Vertrauen und bitte dasselbe auch auf meinen Sohn übertragen zu wollen. dieschäfts-Uebernahme und Empfehlung. Einer verehrten Einwohnerschaft zur Kenntnis, daß ich ab heute die im Hause Kloppenheimerstraße 90 befindliche meines Vaters übernehme. Es wird mein Bestreben sein, eine werte Kundschaft stets mit frischen Fleisch- ff. Aufschnitt, rohen und gekochten Schinken. Ich bitte das meinem Vater erwiesene Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen und bitte um geneigten Zuspruch. Heinrich Engelhardt jr., Metzgermeister . I mmm e füll Geschäfts-Uebergabe. Heinrich Engelhardt, Metzgermeister. Meizgerei und Wurstwaren zu bedienen. eee cc d ccd u. Frau. 8 110 eee eee für die tröstenden Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener Ausführung. Neckar-Bcete- Druckerei Anummeneummmunmmmmbhanmnnnue Sind Sachen für Dich unbrauchbar Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, Gib eine„Kleine“ heut noch auf Und morgen kommt es zum Verkauf ——— Tsun