achen, nächſt r an⸗ viſen⸗ Liſen⸗ gnetit „ daß rſtoff, eine Hohl⸗ igen⸗ tnis⸗ koſtet. imm⸗ griff imme n ge⸗ muffe den einer wie Umen hildet znetit id in leuen Welt; e der Lob Kuſik; Mün⸗ uſtige Feier⸗ lan⸗ 19.40 eitere acht. Uten; wan⸗ licher 1rz% Funk⸗ will, Derngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Unzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Nages· und Anzeigenblatt für Maunheim⸗Sechenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 67. Jahrgang Donnerstag, den 5. Auguſt 1987 Nr. 180 Annäherung London—Nom Eine Erklärung des Grafen Ciano J London, 4. Auguſt. Während die ſpaniſche Frage endgültig auf ein totes Gleis geraten zu ſein ſcheint, iſt das engliſche Hauptaugen⸗ merk auf die Bereinigung des Verhältniſſes mit Italien erichtet In dieſem Zuſammenhang wird einer Erklärung 5 italieniſchen Außennminiſters Graf Ciano über die engliſch⸗italieniſchen Beziehungen, die er im Rahmen eines Interviews abgegeben hat, große Bedeutung beige⸗ meſſen. Anläßlich der Veröffentlichung der Erklärung Cia⸗ nos wurde von einem Vertreter der italieniſchen Botſchaft in London erklärt, daß Italien entſchloſſen ſei, eine ernſt⸗ liche Anſtrengung zu einer Verſtändigung zu machen. Nur auf dieſem Wege könne ein dauernder europäiſcher Friede nähergebracht werden. Gleichzeitig beſtehe nicht die Abſicht, einen Keil in die engliſch⸗franzöſiſche Verſtän⸗ digung zu treiben. Italien wiſſe, daß ein ſolcher Verſuch zwecklos ſein würde. Der italieniſche Vertreter fügte hinzu, daß Italien großen Wert auf eine baldige Anerken⸗ nung ſeiner Herrſchaft in Aethiopien lege. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ bezeichnet die Erklärung Cianos als einen weiteren Vor⸗ bereitungsſchritt zu Einzelverhandlungen über eine um⸗ faſſende Freundſchaftsvereinbarung England⸗Italien. Sie ſtelle eine Antwort auf die verſöhnliche Erklärung Edens im Unterhaus dar. In dieſem Zuſammenhang ſeien be⸗ ſonders die Worte des italieniſchen Außenminiſters hervor⸗ zuheben daß die Wiederherſtellung freundſchaftlicher Be⸗ ziehungen zwiſchen England und Italien und die Wieder⸗ aufnahme einer herzlichen Zuſammenarbeit nicht gegen ein Land gerichtet ſeien. Vielmehr würde dadurch ein neues ſtabiliſierendes Element für die Aufrechterhaltung des Friedens in Europa geſchaffen werden. Dieſe Erklärung Cianos, ſo fährt der Korreſpondent fort, ſollte weitgehend zur Beruhigung Frankreichs beitragen, das in den letzten beiden Tagen befürchtet habe, daß die Herſtellung engerer Beziehungen zwiſchen England und Italien zu einer ent⸗ ſprechenden Schwächung der Bande zwiſchen London und Paris führen könnte. Man habe die vollſten Verſicherun⸗ gen in Paris abgegeben, daß die Freundſchaft zwiſchen England und Frankreich fundamental und ſtändig ſei und daß ſolche Befürchtungen unbegründet ſeien. Auch die „Achſe Berlin Rom“ durch eine Verſtändigung zwiſchen Rom und London nicht berührt würde. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ hebt beſonders die Worte des italieniſchen Außenminiſters her⸗ vor, daß nach ſeiner Anſicht ein großer Fortſchritt in Rich⸗ tung einer Säuberung der Atmoſphäre und— was noch wichtiger ſei— einer Beſeitigung des gegenſeitigen Ver⸗ dacktes und Mißtrauens getan worden ſei. Beim marxiſtiſchen„Daily Herald“ wird die engliſch⸗ italieniſche Annäherung weiterhin mit großem Mißtrauen verfolgt. Der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes er⸗ klärt, daß es ſich bei der ganzen Sache um ein diplomati⸗ ſches Manöver handle, deſſen Zweck noch nicht klar ſei. Auch in der liberalen„News Chronicle“ behandelt man dieſen Komplex mit betonter Skepfis. Die Achſe Berlin Nom unberührt „Giornale d'Italia“ über die Möglichkeiten einer italieniſch⸗ engliſchen Zuſammenarbeit Rom, 5. Auguſt. Das Interview des Grafen Ciano über die italieniſch⸗ engliſchen Beziehungen wird von der römiſchen Abend⸗ preſſe im Wortlaut und in größter Aufmachung wieder⸗ gegeben und eingehend gewürdigt. Der Direktor des halbamtlichen„Giornale d Italia“ be⸗ tont in einem mehrſpaltigen Leitartikel, daß die engliſch⸗ italieniſche Zuſammenarbeit eine Politik des Aufbaus in zuropa und in der Welt ſei. Vor allem werde durch ſie die Achſe Berlin—Rom nicht berührt oder gar geſchwächt, da deren Ziele der Ordnung und der Zuſammenarbeit in Europa durch die engliſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit eher eine Fortſetzung erfahre. Sie wende ſich gegen keine an⸗ dere Macht und wolle auch Frankreich nicht iſolieren oder ihm entgegenarbeiten, deſſen Rückkehr zu europäiſchem 09 5 und Verantwortungsbewußtſein nur zu wünſchen Zu den engliſch⸗italieniſchen Beziehungen erklärt„Gior⸗ nale d'Italia“, nach einer offenen und realiſtiſchen Aus⸗ ſprache könnten beide Länder ſich einigen und zuſammen⸗ gehen. Im Mittelmeer hätten die beiden Imperien das gleiche Intereſſe: nämlich die Freiheit, Gleichgewicht der Kräfte, Gerechtigkeit und internationalen Frieden aufrechtzuerhal⸗ ten. In Spanien hüte Italien keine eigenen Vorteile. Es wolle nur den Bolſchewismus von der Pyrensenhalbinſel hinwegfegen. Auch England als ſtarkes, aber wegen ſeiner Größe leicht verwundbares Imperium könne es nur begrü⸗ ßen, das Mittelmeer von der kommuniſtiſchen Gefahr be⸗ reit zu ſehen. Ein ſtarker, geordneter und zahlungsfähiger paniſcher Staat, mit dem man über die rechtmäßigen eige⸗ 122 ntereſſen verhandeln könne, dürfte den engliſchen Be⸗ angen entſprechen. Der Aufſchwung Libyens könnte ſich ebenfalls nur günſtig für das Mittelmeer und den Handel Bente nahen Aegypten auswirken. Aethiopien unter ita⸗ jeniſcher Herrſchaft verbürge die Sicherheit und den Ver⸗ kehr der engliſchen Grenzgebiete Sudan, Kenia und Soma⸗ liland Aber auch in Europa könnten die beiderſeitigen In⸗ tereſſen nicht anders als gleichgerichtet ſein. Beide Imperien 85 en des Friedens, der Ordnung, der Klarheit und der ſierechtigkeit, um der Erſchließung ihrer überſeeiſchen Be⸗ ſizungen nachgehen An e 3 Verſpätete Eingeſtändniſſe Die„Times“ über die Fehler der„Siegerſtaaten“. London, 4. Auguſt. Der 23. Jahrestag des Eintritts Englands in den Krieg veranlaßt einige Londoner Blätter zu Betrachtungen über die Ergebniſſe und Folgen des Weltkrieges. Die„Times“ weiſt in einem Leitaufſatz auf die Hoffnungen und Wahn⸗ vorſtellungen hin, die man ſich nach Beendigung des Krie⸗ 5 e den Siegerſtaaten gemacht habe. So habe man z. B. im erſten Triumph des Sieges geglaubt, daß die„Welt für die Demokratie“ gerettet woͤrden ſei, daß alle befriedigt ſeien, weil das bei den Siegerſtaaten der Fall geweſen ſei, und daß alle Länder in Zukunft zuſammenarbeiten wür⸗ den. Tatſächlich aber ſeien die Friedensverträge nicht dazu angetan geweſen, dieſe Gefühle in den unterlegenen Staa⸗ ten zu erwecken, die beim Abſchluß der Verträge überhaupt nicht zu Worte gekommen ſeien. Wie man jetzt feſtſtelle, ſeien die Friedensverträge nicht in der Lage geweſen, ein neues Syſtem der internationalen Beziehungen einzuleiten. Man habe in den 95 Jahren viel von der„einſei⸗ tigen Aufkündigung der Vertragsklauſel“ gehört und geſe⸗ hen, aber man müſſe ſich fragen, ob die„einſeitige Auf⸗ kündigung“ nicht eine logiſche Folge der einſeitigen Aufle⸗ gung geweſen ſei. Der größte Wunſch der mitteleuropäiſchen Staaten, Deutſchlands, Oeſterreichs, Ungarns, Bulgariens, ſei eine politiſche Aenderung der Friedensverträge gewe⸗ ſen und mit Ausnahme der Fälle, wo Deutſchland ſolche Abänderungen erzwungen habe, hätten dieſe Staaten keine Befriedigung erfahren. Seit 1919 ſeien allgemein Fehler gemacht worden, und zwar von England nicht weniger als von anderen Staaten. 80 wie die Natur einen Hohl⸗ raum verabſcheue, ſo verabſcheue die pokitiſche Natur den ſtatus quo. Man habe es e zu glauben, daß alle Natio⸗ nen demokratiſch würden. Die Autorität von oben ſcheine einigen Völkern beſſer angepaßt zu ſein. Das Problem drehe ſich jetzt darum, das gleichzeitige Beſtehen von Demo⸗ kratien und autoritär regierten Staaten zu ermöglichen. Auch könne man jetzt nicht hoffen, daß der Völkerbund in ſeiner jetzigen Form in unmittelbarer Zukunft eine uni⸗ verſale Organiſation ſein werde. Einer der Gründe, war⸗ um die Abrüſtung zuſammengebrochen ſei, habe ohne Zweifel darin beſtanden, daß man zuviel auf einmal ver⸗ ſucht habe. Wenn daher bei einer neuen Gelegenheit we⸗ niger verſucht werde, könne wahrſcheinlich mehr geleiſtet, werden. Der Vatikan erkennt Franco an Ernennung eines nationalſpaniſchen Geſchäftskrägers beim Heiligen Stuhl. Salamanca, 4. Auguſt. Von amklicher Stelle in Salamanca wird mikge⸗ keilt, daß nach dem Beſuch eines Vertreters des heiligen Stuhls bei dem Chef des diplomakiſchen Kabinetts in Sa⸗ lamanca, der in der vergangenen Woche ſtaktgefunden hat, die nationalſpaniſche Kegierung nunmehr durch den Vati⸗ kan offiziell anerkannt worden iſt. Zum nationalſpaniſchen Geſchäflskräger beim Vatikan wurde der bevollmächtigte Miniſter Churruca ernannt. * Die offizielle Regelung der diplomatiſchen Beziehungen der nationalſpaniſchen Regierung zum Vatikag iſt als be⸗ deutſamer Erfolg General Francos zu werten. In der ſpaniſchen Frage dürfte damit überhaupt eine wichtige Wendung eingetreten ſein, deren Tragweite an den alten geſchichtlichen Beziehungen Spaniens zur Katho⸗ liſchen Kirche abgeſchätzt werden mag. Angeſichts der Ge⸗ fahren, die der Kirche von Seiten Valenckas drohen, be⸗ ſonders im Hinblick auf die bereits Monate zurückliegenden batikanamtlichen Veröffentlichungen über die Maſſenmorde an Prieſtern und Zerſtö⸗ rungen von Klöſtern hätte man ſogar die endgültige Anerkennung der Regierung Franco durch den Heiligen Stuhl, der ſedenfalls längere Verhandlungen vorangegan⸗ en ſind, bereits früher erwarten dürfen. Deutſchland und talien haben die nationalſpaniſche Regierung bekanntlich ſchon im November 1936 anerkannt und zugleich ihre Be⸗ ziehungen zu Valencia abgebrochen. Da die von General Franco geleitete Bewegung von vornherein mit dem natio⸗ nalen Gedanken auch die Wiederherſtellung der religiöſen Ordnung auf ihre Fahnen geſchrieben hatte, kann man die nunmehr erreichte offizielle Klärung der Beziehungen zwi⸗ ſchen dem nationalen Spanien und dem Vatikan nur als folgerichtig anſehen 5 Schiffbruch der Prager Deutſchen⸗Politik Polniſche Stimme zur Sudetendeutſchen⸗Frage Warſchau, 5. Aug.„Polſka Zbrojna“ ſtellt in einem Aufſatz ihres Prager Berichterſtatters das Scheitern der Politik Prags gegenüber der deutſchen Volksgruppe in der Tſchechoflowakei feſt. Die bisherige tſchechoſlowakiſche Poli⸗ tik habe vollkommen Schiffbruch erlitten. Die erwarteten Erfolge in Geſtalt einer Zerſchlagung der Sudetendeut⸗ 3 Parket ſeien ausgeblieben. Darum ſei jetzt in offiziel⸗ en Prager Kreiſen der Plan entſtanden, die Gemeinde⸗ ratswahlen in der Tſchechoſlowakei zu vertagen. Man fürch⸗ tet nämlich, daß die Sudetendeutſche Partei bei dieſen Wahlen zum mindeſten ihren bisherigen Stand aufrechter⸗ halten würde Das würde aber bedeuten, daß dieſe Par⸗ kei einen entſcheidenden Einfluß in allen Gemeinden er⸗ halte, in denen es eine deutſche Mehrheit gibt. Die inner⸗ politiſchen Schwierigkeiten Prags könnten ſich alſo durch * 3 8 Beteuerungen hinſichtli an der ſie ſich erproben Prager Provokation Die deutſche Preſſe hat ſich vor einigen Tagen mit un⸗ erhörten Vorgängen in der Tſchechoſlowakei be⸗ ſchäftigt, die nur als eine Brüskierung des Deutſchen Rei⸗ ches aufgefaßt werden können. In den ſudetendeutſchen Ge⸗ bieten der Tſchechoſlowakei herrſcht bekanntlich eine unge⸗ heure Arbeitsloſigkeit. Ein außerordentlich hoher Prozent⸗ ſatz der Sudetendeutſchen iſt ſchon ſeit vielen Jahren er⸗ werbslos. Derartige Bilder des Hungers und des Elends wie in den ſudetendeutſchen Gebieten der Tſchechoflowakei ſucht man in Europa ſonſt vergebens. Deutſche Stellen hat⸗ ten ſich bereiterklärt, eine große Zahl von unterernährten Kindern in Deutſchland aufzunehmen und ihnen einen Er⸗ holungsaufenthalt zu gönnen, damit ſie wieder zu Kräften kommen. Dieſe Ausreiſe iſt von der Regierung der Tſche⸗ choſlowakei verhindert worden. Nachdem die Tſchechoſlowakiſche Preſſe zunächſt den Ausführungen der deutſchen Zeitungen nur wenig entge⸗ genzuſetzen vermochte, iſt nunmehr eine Stellungnahme der geſamten tſchechoſlowakiſchen Preſſe erfolgt, die— wie das Deutſche Nachrichtenbüro ausführt— in Form und Inhalt eine ſo weitgehende Uebereinſtimmung aufweiſt, daß ber vermutlich von offiziöſer Seite ſtammen dürfte. In dieſer Stellungnahme der tſchechoſlowakiſchen Preſſe wird geſagt, daß die Ausreiſe der ſudetendeutſchen Kinder nach Deutſch⸗ land mit Rückſicht auf die angeblich in Deutſchland herr⸗ ſchende Verknappung zahlreicher Lebensmittel nicht hätte genehmigt werden können. So ſchreibt das tſchechiſch⸗-agra⸗ riſche Abendblatt„Vever“ u. a.:„Die deutſche Preſſe ver⸗ breitet in der letzten Zeit unrichtige Nachrichten, daß die tſchechoſlowakiſchen Aemter 6000 deutſchen Kindern aus der Tſchechoſlowakei einen Erholungsurlaub im Deutſchen Reich unmöglich gemacht hätten, wobei angeblich die tſchechoſlo⸗ wakiſche Regierung ſelbſt nichts für die geſundheitlich be⸗ drohten Kinder aus den deutſchen Bezirken unternommen hätte. Voriges Jahr und im Frühjahr dieſes Jahres veran⸗ ſtaltete der Bund der Deutſchen Verſchickungen deutſcher Kinder. Neben dieſen Verſchickungen wurde auch ein Ge⸗ ſuch um Bewilligung einer ähnlich großen Verſchickung von Kindern nach Deutſchland eingebracht. In dieſer Angele⸗ genheit wurde nur allgemein angeführt, daß es um die Ver⸗ ſchickung einiger tauſend Kinder gehe.“ Demgegenüber er⸗ klärt das Deutſche Nachrichtenbüro, daß es ſich hier nicht um genaue Angaben gehandelt habe, ſondern daß die in Frage kommenden Behörden genaueſtens über die Zahl der Kinder und das Ziel der Verſchickung unterrichtet worden ſeien. Bezeichnend iſt auch folgende Argumentation des Blat⸗ tes„Deutſcher Sozialdemokrat“:„Es iſt klar, daß zu einer Bewilligung der A genaue Angaben über Namen oder mindeſtens Zahl der Kinder, Herkunft, Art der Aus⸗ wahl, Beſtimmungsort und Art der Verſorgung gemacht werden müſſen“ Das Blatt behauptet weiter, daß dieſe Vorausſetzungen nicht erfüllt worden ſeien. Es verſucht dann, die tſchechoſlowakiſchen Manöver dadurch abzubiegen, daß es dem Deutſchen Reich unterſtellt, daß die Kinder keine Butter bekämen und„nur Maisbrot und zur Wiederbele⸗ bung altgermaniſcher Sitten Pferdefleiſch“, ö Die Bundesleitung des Bundes der Deutſchen hat in einer Veröffentlichung die Behauptungen widerlegt, die die offiziöſe„Prager Preſſe“ und andere Zeitungen aufgeſtellt haben. In den betreffenden Artikeln wird dem Bunde der Deutſchen u. a.„organiſatoriſch nicht fundierter Charakter“ der von ihm geplanten Unterbringung von einigen tauſend erholungsbedürftigen Kindern ſudetendeutſcher Eltern vor- geworfen. Die Bundesleitung verweiſt insbeſondere auf das Anſuchen, das der Prager Landesbehörde im April d. J. zugeſandt wurde, und aus dem hervorgeht, daß die Kin⸗ der in Heimen an der Oſtſeeküſte, in Thüringen uſw. unter Aufſicht eines eigenen Perſonals, das ſich aus Mitgliedern des Bundes der Deutſchen zuſammenſetzen würde, unterge⸗ bracht werden ſollten. Es wurde gleicher darauf hinge⸗ wieſen, daß die Heime und Namen der Aufſichtsperſonen erſt nach Erhalt der behördlichen Bewilligung genannt wer⸗ den können. Ausdrücklich wurde aber betont, daß nur Kin⸗ der von Arbeitsloſen, die vorher ärztlich unterſucht werden, in die reichsdeutſchen Heime geſchickt werden ſollen, und daß die Auswahl der Kinder insbeſondere nicht 125 irgend⸗ welche anderen Gründe beeinflußt werden darf. Wiederholt wurde auch den zuſtändiger Prager Stellen die Zahl von 6000 Kindern genannt und dabei immer wieder ausdrück⸗ lich betont, daß es ſich nur um wirklich erholungsbedürftige Kinder handelt. i Die Behauptung, daß in Deutſchland eine große Le⸗ bensmittelknappheit herrſche und die ſudetendeutſchen Kin⸗ der deshalb in Deutſchland nicht die nötige Pflege haben würden, iſt, wie das Deutſche Nachrichtenbüro hierzu erläu⸗ ternd ausführt, eine ſo ungeheuerliche Beleidigung des, Deutſchen Reiches, daß ſie mit äußerſter Schärfe zurückge⸗ wieſen werden müſſe: Die zahlreichen Arbeitsloſen in der Tſchechoſlowakei würden ſich glücklich ſchätzen, wenn ſie täg⸗ lich ſo viel zu eſſen hätten wie der ärmſte deutſche Arbei⸗ ter. Latſachlich und die„Argumente der iſchechiſchen Preſſe ſo Ngung daß ihnen faſt mit einer ſachlichen Auseinan⸗ derſetzung ſchon zuviel Ehre angetan würde. Es zeigt ſich bei dieſer Gelegenheit zugbeich welcher Wert den Prager ch des angeblichen Wunſches korrek⸗ ter Beziehungen mit dem Reich zukommt. Derartige Phra⸗ ſen zerfließen zu nichts, 1 5 ſich eine Gelegenheit ergibt, ollten. die Gemeinderatswahlen ſehr leicht vergrößern. Wie die Dinge ſich auch immer entwickeln würden, eines ſei ge⸗ wiß, ſowohl auf der Außen⸗ wie auf der Innenpolitik Praas laſte das deutſche Problem immer ſtärker Politiſches Allerlei Londoner Ausſchuß tagt am Freitag London, 5. Aug. Die nächſte Sitzung des Unteraus⸗ ſchuſſes des Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes iſt für Freitag 15 Uhr angeſetzt worden. Wie verlautet, hatte Lord Plymouth im Laufe des Mittwochs Unterredungen mit Vertretern der Nichteinmi⸗ ſchungsmächte, die er am Donnerstag fortſetzen wird. Im Laufe des Mittwochnachmittag war in London die Nachricht verbreitet worden, daß die Sowjetunion in der Frage der Anerkennung der Rechte Kriegführender an General Franco zu einem Entgegenkommen bereit ſei. Die Londoner Sowjetbotſchaft hat dieſe Abſicht am Mittwoch abend energiſch in Abrede geſtellt. Frankreich vergibt Staatsbürgerrechte an Eingeborene. Schon vor einigen Monaten hatte die Regierung Blum ein Geſetz erlaſſen, das den Eingeborenen von Nordafrika geſtattete, unter gewiſſen Vorausſetzungen die Wahlberech⸗ tigung und die Wählbarkeit zu erlangen. Bei der nunmehr vorliegenden Neufaſſung des Geſetzes handelt es ſich darum, einem Teil der eingeborenen Bevölkerung von Indochina und von Franzöſiſch⸗Weſtafrika das Staatsbürgerrecht zu⸗ zuerkennen. Die Annamiten bedürfen ferner einer beſonde⸗ ren Erlaubnis des Kaiſers von Annam hofft man dadurch in den Kolonien eine Möglichkeit zu ſchaffen, um indochineſiſchen und autonomiſtiſchen Beſtre⸗ bungen Widerſtand leiſten zu können. Noch ein Fall tſchechiſcher Schikane Die Behörden von Aſch verbieten 31 Kindern den Grenzübertritt Eger, 4. Aug. Aus Eger trafen auf dem Bahnhof der Grenzſtadt Aſch 31 Kinder aus Plan und Kuttenplan in Böhmen mit zwei Begleitperſonen ein. Ein in Bayern tä⸗ tiger Sudetendeutſcher aus Kuttenplan hatte für die Kin⸗ der in Rehau in der Nähe von Hof in der Bayeriſchen Oſt⸗ mark Gaſtplätze ausfindig gemacht. Der Transport wurde jedoch in Aſch von der Staatspolizei aufgehalten. Die Kin⸗ der mußten in einem Schulzimmer in Aſch übernachten. Nach eintägigem Aufenthalt mußten die enttäuſchten Jun⸗ gen und Mädel wieder in ihre Heimatorte zurückgebracht werden, da die tſchechoſlowakiſchen Behörden in Aſch ſich e die Ausreiſebewilligung für die Kinder zu er⸗ Das engliſche Flottenbauprogramm 1938. Das engliſche Flottenbauprogramm für 1938 wird, wie der Flottenkorreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, vorausſichtlich denſelben Umfang haben wie das Baupro⸗ gramm für 1937. In gut unterrichteten Kreiſen rechne man mit dem Bau von drei bis fünf weiteren Schlachtſchiffen und ſechs oder ſieben Kreuzern ſowie einer entſprechenden Anzahl von Zerſtörern, U-Booten und kleineren Schiffen. Die Flugzeuge der Flottenluftſtreitkräfte, ſoweit ſie auf Flugzeugträgern und Katapratſchiffen ſtationiert ſeien, würden in den nächſten vier Jayren von 230 auf rund 550 vermehrt werden. Am Ende des gegenwärtigen Jahres würden, wie der Flottenkorreſpondernt weiter zu berichten weiß, 664 000 Tonnen neue engliſche Kriegsſchiffe im Bau 1 eine Zahl, die einen Rekord für Friedenszeiten dar⸗ telle. Wieder ein Zwiſchenfall in Belfaſt. Wie aus Belfaſt gemeldet wird, kam es dort am Diens⸗ tag zu einem neuen Zwiſchenfall. Bewaffnete und mas⸗ kierte Männer, die vermutlich der revolutionären JRA (Iriſch Republikaniſche Armee) hören, drangen in die Wohnung des Innenminiſters? ſon Bates ein, hielten das Perſonal mit Revolvern in Schach und plünderten den Büroraum. Der Ueberfall wird darauf zurückgeführt, daß der Innenminiſter ſcharfe Maßnahmen gegen die Jriſch Republikaniſche Armee ergriffen hat. Wie berlautet, ſoll die Gruppe, die den Ueberfall ausführte, nach Dokumenten ge⸗ ſucht haben, die einen Plan für die Unterdrückung der Republikaner enthalten. 8 Gandhi beim Vizekönig von Indien. In Delhi fand eine Zuſammenkunft zwiſchen dem Vizekönig von Indien, Lord Linlithgow, und Gandhi ſtatt. Nach Abſchluß der Besprechung wurde eine Verlautbarung ausgegeben, aus der hervorgeht, daß der Vizekönig um einen Beſuch Gandhis gebeten hatte. Man habe das Ver⸗ bot beſprochen, das Gandhi und dem Khan Saheb Abdul⸗ garrar von den britiſchen Behörden für die Einreiſe in die indiſche Nordweſtprovinz auferlegt worden ſei. Obgleich es für ihn, ſo habe Gandhi ausgeführt, kein Hindernis gebe, die Nordweſtprovinz zu beſuchen, habe er doch nicht ohne W der Behörden dieſen Beſuch unternehmen wollen. Roman von Gert Rothberg. 17 Er wußte jetzt ſchon ganz genau, daß er ſich mit einer Werbung um die ſchöne Ilſe⸗Dore gar nicht erſt zu bla⸗ mieren brauchte. Die Erkenntnis tat ihm weh, ſehr ſogar. Aber Rudolf Heinsberg! Wenn er der Mann war, dem 01 Ilſe⸗Dores Herz zuwandte, dann mochte es ſein! Dann 0 ten Enttäuſchung und Eiferſucht ſchweigen! Wenn er nur erſt in der ganzen Situation klar ſehen könnte? Weshalb gab ſich Heinsberg hier als ſein ehe⸗ maliger Burſche aus und wie kam er überhaupt dazu, in den Helmrodte⸗Werken zu arbeiten? Was war denn das eigentlich für ein Unſinn, der ihm da heute ſo mitten zwi⸗ ſchen die Finger gekommen war? Nun, Heinsberg mußte morgen zu ihm kommen, ſoviel war doch klar. Er Prinz Liebenſtein, konnte doch nicht länger im Dunkeln tappen?. Der Prinz tanzte den nächſten Walzer mit Ilſe⸗Dore. Baron Neſtler ſaß mit zuſammengekniffenen Lippen da. Mit dieſem plötzlichen Auftauchen des Prinzen hatte er nicht im mindeſten rechnen können. Daß ſeine Chancen nun ganz bedenklich geſunken waren, wußte er. Dabei hatte er auf den heutigen Abend ſolche Hoffnungen geſetzt! Moritz Leberecht wollte ſein Geld zurück. Die Wechſel waren in Kürze fällig. Was ſollte jetzt werden? Voll Wut und Eiferſucht folgten die Blicke ſeiner grau⸗ grünen Augen der überſchlanken Geſtalt des Prinzen. Nur dort ſuchte er die Gefahr, nur dort. Wie hätte er ſie denn aber auch wo anders vermuten können? 5 5 8 Die Sache mit dem Arbeiter, hm. Dieſe Launen wür⸗ den nicht mehr in Frage kommen, wenn Ilſe⸗Dore erſt ſeine Frau war. Mas fiel ihr denn ein, gerade dieſen Menſchen zu bevorzugen? Der Oberſt ſchien auch nicht mehr zu wiſ⸗ Franzöſiſcherſeits en, was ſich ſchickte, denn ſonſt hätte er dieſen Tanz ſein Die Macht des Schicksals Gefechte ſüdlich von Tientſin Japaniſche Kriegsſchiffe vor Swakau und Amoy. Schanghai, 4. Auguſt. Eine Mitteilung der ⸗Nankingregierung beſagt, daß bei Tuliuchen, etwa 35 Km. ſüdlich von Tientſin, Gefechte zwi⸗ ſchen japaniſchen und chineſiſchen Truppen ſtattgefunden hätten. Daraus gehe hervor, daß die Japaner ihre Siche⸗ rungslinien nach Süden vorverlegten. Weiter wird mitge⸗ teilt, daß japaniſche Flugzeuge mehrere Bomben auf Tſing⸗ hai und Tang⸗uan⸗Tun an der Tientſin⸗Tſinanfu⸗Eiſenbahn abgeworfen hätten. Wie aus Kalgan berichtet wird, erwarten die Chineſen den Ausbruch größerer Kämpfe am Nankau⸗Paß, 70 km nordweſtlich Peipings. 4000 Mann der japaniſchen Trup⸗ pen, aus der Richtung von Peiping und Hupeikau kom⸗ mend, ſollen ſich klar zum Angriff auf die chineſiſchen Stellungen konzentriert haben. Der japaniſche Konſul in Kanton ſtellte bei den Kan⸗ toner chineſiſchen Behörden die Forderung, die dortige „Vereinigung zur nationalen Errettung“ und überhaupt alle Organiſationen, die Widerſtand gegen Japan betrieben, aufzulöſen. Die Chineſen lehnten die Forderung ab.— Tag⸗ täglich verlaſſen Japaner aus Kanton und aus dem Hinter⸗ land die Stadt. Die Hafenbehörden in Kanton und Swatau laſſen alle Fahrzeuge über 200 Tonnen vor dem Einlaufen unterſu⸗ chen. In der Lage von Swatau iſt eine Verſchärfung ein⸗ getreten, da angeblich neun japaniſche Kriegsſchiffe dort eingetroffen ſind. Bei der Bevölkerung iſt die Stimmung derartig geſpannt, daß die Stadtverwaltung das Standrecht verhing. Auch vor Amoy ankern dem Vernehmen nach drei japaniſche Kriegsſchiffe. Hohe chineſiſche Verluſte Folgen der überlegenen japaniſchen Bewaffnung. Schanggai, 5. Aug. Der Bürgermeiſter von Nanking, Tſchintehtſchun, der zuſammen mit dem Skabschef der 29. Armee zu Beſprechungen mit Regierungsſtellen in Nanking eingetroffen iſt, berichkete, daß ſich die Verluſte der 29. Ar⸗ mee an Toten und Verwundelen auf 5000 Mann beliefen. Die hohen Verluſte ſeien auf die lange Verteidigungs⸗ linie, die Unmöglichkeit der rechtzeitigen Zurückziehung der Truppen und vor allem auf die Ueberlegenheit der japani⸗ ſchen Artillerie, Panzerwagen und Flugzeuge, die nament⸗ lich ſeit den Kämpfen um Nanyua ſehr fühlbar geweſen ſei, zurückzuführen. Die chineſiſchen Truppen hätten trotzdem kapfer gekämpft. Sie hätten drei Tage und Nächte um Lang⸗ fang gerungen, ſo daß auch die japaniſchen Verluſte recht hoch ſein müßten. Der nationale Heeresbericht Im Juli 111 rote Flugzeuge abgeſchoſſen. Salamanca, 4. Aug. Der nationale Heeresbericht mel⸗ det von der Front von Aſturien: Einige Stellungen des Gegners wurden überraſchend erobert, ohne daß wir Ver⸗ luſte gehabt hätten. Front von Aragon: Die Säuberungs⸗ aktion im eroberten Abſchnftt von Albarraein wurde fort⸗ geſetzt. 48 Milizen mit Waffen ſind zu uns übergegangen. Im Monat Juli wurden durch nationale Flieger ins⸗ geſamt 111 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Getroffen und wahrſcheinlich vernichtet wurden insgeſamt 30 bolſchewi⸗ ſtiſche Maſchinen. Wir verloren ſieben Jagd⸗ und vier Bombenflugzeuge.“ nationaler Matroſen 2 San Sebaſtian geleitet. San zaſtian, 5. Aug. Im Hafen Paſajes bei San Sehaſtian traf der von den Nationalen durch einen Hand⸗ ſtreich gekaperte bolſchewiſtiſche 5500 Tonnen große Damp⸗ fer„Arichachu“ ein. Das Schiff hatte einen engliſchen Ha⸗ fen angelaufen und befand ſich auf der Weiterfahrt nach Sowjetrußland, um dort Kriegsmaterial für die ſpaniſchen Bolſchewiſten zu laden. Auf hoher See war das Schiff von nationalen Matroſen gezwungen worden, Kurs nach San Sebaſtian zu Die 30köpfige Beſatzung hatte ſich dem nationalen mando widerſtandslos zur Verfügung geſtellt. Das Schiff t als ein beſonders guter Fang, da es bisher zahlreiche Waffentransporte für die Bolſchewi⸗ ſten durch yſrt und ſogar zweimal die nationale Blok⸗ kade bei der Meerenge von Gibraltar durchbrochen hatte. N„ 4 ampfer nach Berlin. Panzerſchiff„Graf Spee“, Kreuzer„Nürnberg“ und die 4. Torpedobootsflottille haben nach ihrer Ablöſung in den ſpaniſchen Gewäſſern unter Führung des Befehls⸗ habers der Aufklärungsſtreitkräfte den Rückmarſch in die Heimat angetreten. er Nichte ſofort unterſagen müſſen. Der Prinz ſchien ſich Liebkind machen zu wollen. Er tanzte wie beſeſſen jetzt auch mit den Frauen und Mäd⸗ chen aus den Werken. Obendrein lachte und ſcherzte er mit ihnen. Und Ilſe⸗Dore ſchien das zu gefallen, denn ſie war ſehr freundlich zu dem Prinzen. Längſt war die Zeit überſchritten, die Ilſe⸗Dore hatte hier bleiben wollen. Doch ſie wartete immer noch eine Tour, um endlich Rudolf Heinsberg mit einem Mädchen tanzen zu ſehen. Doch ſie ſah ihn nicht. Sie wußte, daß er draußen in den Zelten mit ſaß, denn er war ſofort nach dem Tanze mit ihr wieder dort zu dem großen Tor hin⸗ ausgegangen. Er hatte vielleicht gar kein Verlangen, hier im heißen Saale zu weilen. Er ſaß vielleicht da draußen irgendwo mit dem blonden Mädel, mit dem ſie ihn da⸗ mals ſah. e Ilſe-Dore fühlte einen wahnſinnigen Schmerz im Her⸗ zen. Sie tanzte jetzt mit Baron Neſtler, der ſeine Leiden⸗ ſchaft für ſie nicht verſteckte. Um gerecht zu ſein: Neſtler liebte Ilſe⸗Dore, doch auf ſeine Art, wenn ihm die Haupt⸗ ſache auch ihr vieles Geld war. Sie plauderte krampfhaft mit ihm, um den Schmerz im Herzen zu betäuben. Sehr blaß war ſie heute abend, ſtellte Neſtler feſt. Trotzdem ſie doch eigentlich faſt jede Tour bis jetzt getanzt hatte. Seen mißtrauiſcher Blick ging über ſie hin. War in Bezug auf den Prinzen vielleicht gar ſchon eine Entſchei⸗ dung gefallen? Er mußte Gewißheit haben. „Gnädiges Fräulein, Sie wiſſen längſt, daß ich Sie liebe. Ich bitte Sie, meine Frau zu werden.“ Ilſe⸗Dore ſah ihn groß und abweiſend an. „Herr Baron, es tut mir ſehr leid, die Ehre, Ihre Frau zu werden, nicht richtig ſchätzen zu können. Doch ich werde niemals ohne eine große heilige Libe im Herzen heiraten.“ Seine Zähne knirſchten aufeinander. Kurzmeldungen 100 Jahre Schichau- Werft.— Eng verbunden mit der Geſchichte der Stadt Elbing. Elbing, 5. Aug. Am 4. Oktober 1937 jährt ſich zum 100. Male der Tag, an dem Ferdinand Schichau eine kleine Werkſtätte eröffnete, aus der das heutige große Unterneh⸗ men von Weltruf, die Schichau-Werft, entſtanden iſt. Die Feier dieſes Tages wird jedoch bereits am 29. Auguſt in Elbing ſtattfinden, damit die Verbundenheit des Unterneh⸗ mens mit den Geſchicken der Stadt Elbing auch dadurch zum Ausdruck kommt, daß die Schichau⸗-Hundertjahrfeier mit der 700⸗Jahrfeier der Stadt Elbing zuſammenfällt. Die Unfallkette der britiſchen Luftwaffe. London, 5. Aug. Nachdem bereits am Montag ein Ein⸗ beer der britiſchen Luftwaffe abgeſtürzt iſt, wobei der Pilot en Tod fand, verunglückte am Dienstag wiederum ein Mi⸗ litärflugzeug. In der Provinz Cambridgeſhire ſtürzte ein Uebungsapparat ab. Die beiden Inſaſſen, zwei Offiziere wurden getötet, die Maſchine iſt vollkommen zerſtört wor⸗ Den. Paris. Da die viereinhalbprozentige Anleihe vom Jahrg 1934 am 5. Oktober dieſes Jahres fällig wird, hat Fi nanzminiſter Bonnet die Ausgabe von vierprozentigen Schatzbonds beſchloſſen, die eine einjährige Laufzeit haben. Paris. Die Arbeiter der franzöſiſchen Waffen⸗ und Fahrradfabrik in St. Etienne haben einſtimmig den Streik beſchloſſen und das Werk beſetzt. London. Botſchafter von Ribbentrop hat London ver⸗ laſſen und einen längeren Erholungsurlaub angetreten. Moskau. In Moskau wurde eine Konferenz von ſtagt⸗ lich beſtellten Agitatoren des Gottloſen⸗Verbandes eröff⸗ net, auf der der Leiter der Gottloſen-Organiſation, Jaros⸗ lawſki⸗Gubelmann, über die neuen Aufgaben einer ver⸗ ſtärkten Gottloſen-Propaganda ſprach. Bagdad. Die Regierung des Irak hat beſchloſſen, eine offizielle Abordnung nach Genf zu entſenden, um die arabi⸗ ſchen Forderungen im Rahmen der Paläſtina⸗Frage ſelbſt zu vertreten. Ausnahmezuſtand in Philadelphia. Newyork, 5. Aug. Die Streiklage in Philadelphia, wo die Mehrzahl der Laſtwagenführer die Arbeit niederlegte, derſchärfte ſich über Nacht derartig, daß Oberbürgermeiſter Wilſon angeſichts drohender Ausschreitungen den Ausnah⸗ mezuſtand proklamieren mußte. Wilſon übernahm die pol zeiliche Befehlsgewalt. Auf den Straßen patroulillieren zur⸗ zeit außer 160 Motorrädern 1500 Kraftwagen mit je vier Mann Polizeibeſatzung, um weitere Einſchüchterungsver⸗ ſuche und Gewalttätigkeiten gegen arbeitswillige Laſtwagen⸗ führer zu verhindern. Man bemüht ſich ernſthaft, die ſchwer bedrohte Lebensmittelverſorgung der Zwei⸗Millionen⸗Be⸗ doölkerung ſicherzuſtellen. Neue Kindesentführung in ASA Zweieinhalbjähriger Junge von Erpreſſern geſtohlen. Newyork, 4. Aug. Ein neuer Fall von Kindesentfüh⸗ rung, der ſich in Waſhington ereignete, hat in der amerl⸗ kaniſchen Oeffentlichkeit ungeheures Aufſehen erregt. Der zweieinhalbjährige Junge eines Hotelbeſitzers wurde am hellichten Tage, während er in der Nähe der elterlichen Wohnung ſpielte, von zwei Männern ergriffen und in einen bereitſtehenden Kraftwagen gezerrt. Die Mutter des Knaben und das Kindermädchen, mit denen ſich die Kinder⸗ räuber vorher unterhalten hatten, um feſtzuſtellen, ob der ſpielende Junge das von ihnen gewünſchte Kind ſei, ſetzten ſich zur Wehr, ohne aber die Entführung verhindern zu können. Wenige Stunden nach dieſem Vorfall erhielt der Vater einen anonymen Brief mit der Aufforderung, 5000 Dollar für die Freigabe des Kindes zu zahlen. Tankanlage explodiert— 20 Tote Iſtanbul, 5. Aug. In den Tankanlagen der Türki⸗ ſchen Pekroleumgeſellſchaft bei Smyrna enkſtand eine furcht⸗ are Exploſion, der ſchätzungsweiſe 20 Perſonen zum Opfer gefallen ſind. Wegen der großen Hitze iſt ein Vordringen zum Brandwerd noch nichk möglich. Als Urſache vermulel man, daß ein Funke aus einem Kochapparat das Benzin zur Entzündung gebracht hat. Wie geſchickt ſie ihm auswich. Das, was er unter allen Amſtänden hatte wiſſen wollen, hatte er nun nicht erfah⸗ ren. Nämlich, ob ſie dieſe Liebe bereits für einen Mann fühlte. Da ſetzte das Mädchen leiſe hinzu: „Vielleicht werde ich niemals heiraten.“ „Das wäre ſehr bedauerlich.“ Zwiſchen Zorn und Erleichterung ſtieß er es hervor, Die Muſik verſtummte. Irgend etwas Luſtiges wurde von der Bühne her ausgerufen. Es ſchien mit dem Prinzen zuſammenzuhängen, denn Männer und Frauen ſcharten ſich um ihn. Noch immer wußte niemand von den Leuten, wer da ſo fröhlich mit ihnen ulkte und lachte, aber ſie hatten ihn alle gern. Friedrich Ankelt, ein alter Veteran der Werke, klopfte dem Prinzen väterlich auf die Schulter: 5 „Eſſen Sie man biſſel mehr, Herr Liebenſtein s ſind ja nur Haut und Knochen, wenn Sie auch ſonſt geſund zu ſein ſcheinen, denn ſonſt würden Sie ja nicht wie in Ver⸗ rückter tanzen. 8 „Ja, ja, ich werde jetzt viel Quark mit Kartoffeln eſſen, Vater.“ g And Herr Liebenſtein tanzte mit der Enkelin Vatet Unkelts einen Tango. Ilſe⸗Dore aber ſagte zu ihren Angehörigen:. „Wir müſſen wohl jetzt nach Hauſe, unſer Feſtdinet wartet.“ Ihr Wunſch wurde bekannt gegeben. Die Direktoren mit ihren Damen ging auch mit hinüber. Alſo war man dann ſchön unter ſich. Da würde es doch noch fideler wer den. Ein bißchen war man doch bedrückt geweſen inmit ten der Herrſchaften. Schade war es allerdings, daß des luſtige Herr Liebenſtein auch mit mußte, der hätte do hier bleiben können? 5 5 5 Iflſe⸗Dore verabſchiedete ſich durch ein paar freund. Worte und ging dann mit ihrem Gefolge davon. N. eine junge Königin ſah ſie aus in ihrem blaſſen, blauen Seidenkleid, den weißen Fuchs um die ſchmalen Schultern.“ Fortſetzung folgt. der n 100. kleine erneh⸗ t. Die uſt in erneh⸗ adurch Yrfeier llt. in Ein⸗ r Pilot in Mi⸗ te ein ffiziere, t wor⸗ Jahre at Fi tigen haben. und Streit n ver⸗ ten. ſtaat⸗ eröff⸗ Jaros⸗ r ver⸗ i, eine arabi⸗ ſelbſt ia, wo erlegte, meiſter usnah⸗ ie poli⸗ en zur⸗ je vier igsver⸗ wagen⸗ ſchwer len⸗Be⸗ ſtdinet ektoten ur man r wer⸗ inmit⸗ haß der te doch ndliche 950 blauen ultern. olgt. Badiſche Chronik Ausländiſche Lehrer bereiſen das Badnerland. (—) Donaueſchingen. Hier trafen etwa 30 ausländiſche Lehrer und Lehrerinnen aus 15 Nationen ein, die ſich auf einer Fahrt durch unſere badiſche Heimat befinden. Die ausländiſchen Gäſte befinden ſich zu Studienzwecken an der Univerſität Heidelberg, erteilen an den Schulen ihrer Heimat Deutſchunterricht und wollen nun die deutſche Sprache, Sitte und Kultur, vor allem aber das neue Deutſchland an Ort und Stelle kennenlernen. In einer dreitägigen Fahrt ging es durch das Badner Land, wobei zunächſt das Südweſtmark⸗ lager in Offenburg und das BdM.⸗ und Jungmädel⸗ lager in Zell a. H. beſichtigt wurden. Von hier kamen die Gäſte nach Donaueſchingen, um die Kulturſchätze dieſer Stadt zu beſichtigen, wobei die wertvollen Sammlungen und die Biblliothek beſonderes Intereſſe fanden. Von Donau⸗ eſchingen führte die Reiſe nach Gaienhofen in das Leh⸗ rerinnenlager und von dort nach Konſtanz. Heidelberg.(ertrunken.) Hier iſt unterhalb der Friedrichsbrücke der zwölfjährige Schüler Kurt Gutfleiſch im Neckar ertrunken. Hockenheim.(Jäher Tod.) Der 58jährige Kauf⸗ mann Jakob Rinklef wurde au; einer Geſchäftsreiſe in Lud⸗ wigshafen a. Rh. auf der Straße von einem Herzſchlag be⸗ troffen und brach tot zuſammen. Hockenheim.(motor ca dunfall.) In der Nähe von Graben verunglückten auf der Rückfahrt vom Freiburger Bergrennen in der Nacht zwei junge Leute aus Hockenheim. Das Motorrad ging in Trümmer. Der Fahrer wurde mit erheblichen Verletzungen ins Heidelberger Krankenhaus ver⸗ bracht, während der Beifahrer unverletzt blieb. U Eppingen.(In di Elſenz gefallen.) Die fünfjährige B ſiel in Steinsfurt in die 2 Brig: Biff Bligitte Billme Elſenz und ertrank. (). Bruchſal.(Jagd nach Hühnerdieben.) In Langenbrücken ſind in den letzten Wochen nahezu 300 Hühner verſchwunden, bei einem Beſitzer 10, 18, ja bis zu 30 Hühner in einer Nacht. Trotz der aufgeſtellten Wachen konnten der oder die Täter nicht ermittelt werden. Nun kam es am hellen Tage zur Aufklärung: Ein Landwirt ſah mittags in ſeinem Hühnerhof einen Iltis mit einem Huhn davoneilen. Sofort wurden einige Jäger und Treiber aufgeſtellt, und nun ging es an Iltisjagd. Unter einem Haufen Hopfen⸗ ſtangen wurden n jeinander ſieben Iltiſſe aufgeſtöbert und Zur Strecke gebracht. geſchlagen. Dort hatten ſie ihr Raublager auf⸗ Omnibus verunglückt.— Mehrere Schwerverletzte. Bühl(Baden), 5. Aug. Eine Reiſegeſellſchaft aus Mainz unternahm von Kappelrodeck aus Ausflüge in den Schwarz⸗ wald, ſo auch am Mittwoch eine Fahrt auf die Hornis⸗ Arinde. Die Rückfahrt erfolgte über Breitenbrunn und Sas⸗ bachwalden. Zwiſchen der Brandmatte und Büchenberg trat kurz nach 16 Uhr ein Schaden an der Kupplung des Auto⸗ buſſes auf und, die Gefahr erkennend, ſteuerte der Fahrer den Wagen dem Hang zu ſo daß das Fahrzeug ſchließlich hangaufwärts umſtürzte. Dabei erlitten fünf bis ſechs Per⸗ ſonen ſchwerere Verletzungen, während etwa zehn Perſonen leichter verletzt wurden. Zum Glück war alsbald ein Arzt ur Stelle. Bei der Bergung der Verunglückten, die ſämtlich en das Krankenhaus Achern verbracht wurden, war auch die SA behilflich. Das Brandunglück in Großrinderfeld. i Tauberbiſchofsheim. Die in Großrinderfeld durch die Brandkataſtrophe geſchädigten Familien ſind zum großen Teil ihres ganzen Inventars beraubt und beſitzen nicht ein⸗ mal das nötigſte Geſchirr, um ihre Tiere zu verpflegen. Neben vielem Federvieh iſt den Flammen auch ein ausgewach⸗ ſenes Schwein zum Opfer gefallen. An verſchiedenen Brand⸗ neſtern, aus denen immer wieder Flammen und Rauch emporſtiegen, mußte die Ortsfeuerwehr immer wieder ein⸗ greifen. Bei den Rettungsarbeiten hat ſich eine zur Ernte⸗ hilfe im Ort weilende Abteilung des RAD. beſonders her⸗ vorgetan. Die Unterſuchung der Brandurſache wird eifrig fortgeſetzt. Eine der Brandſtiftung verdächtige Perſon wurde bereits in Haft genommen. ö Königshofen.(Scheuerbrand durch Blitz⸗ ſchlag.) Wahrend eines ſchweren Gewitters ſchlug der Blitz in die Scheuer des Bauern Joſef Ludwig und zündete, ſo daß die Scheuer mit den Futtervorräten und der bereits ein⸗ gefahrenen Ernte niederbrannte. Da das Gebäude frei ſtand, konnte das Feuer nicht weiter um ſich greifen. () Durlach.(Den Verletzungen erlegen.) Gip⸗ ſermeiſter David Loſer, der infolge Bruchs eines Fenſterkreu⸗ ges bei der Arbeit im zweiten Stockwerk eines Hauſes der Spi⸗ talſtraße abgeſtürzt war, iſt den ſchweren Verletzungen, die er bei dem Sturz erlitt, erlegen. (=) Radolfzell.(Aus dem Fenſter geſtürzt.) Das jüngſte Kind des Zollpraktikanten Lieſtl, ein drefeinhalb⸗ jähriges Mädchen, ſtürzte vom Balkon etwa ſechs Meter in die Tiefe. Mit einem Schädelbruch und inneren Verlet⸗ zungen mußte man die Kleine ins Krankenhaus bringen. () Singen a. H.(Schwerer Zuſammenſtoß.) An der Straßenkreuzung Ekkehard⸗ und Hauptſtraße ſtießen ein Motorradfahrer und ein Fernlaſtzug zuſammen. Der Motorradfahrer erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung und einten Schädelbruch. .(=) Markdorf.(Zu Tode geſtürzt) Ein bei nem hieſigen Bauern beſchäftigter Erntehelfer ſtürzte beim Dehmdabladen auf die Tenne. Er erlitt ſchwere Verletzungen, nen er zwei Tage ſpäter erlag. () Pforzheim.(Schrecklicher Tod eines Kin⸗ 110 85 dreieinhalbjährige Söhnchen der Eheleute Klit⸗ in Jauchegrube und ertrank. Ne sd) Pforzheim.(Todesſprung aus dem Fenſter) Nachts ſtürzte ſich hier eine 37jährige Frau von Eßlingen aus einem Fenſter des vierten Stockwerks auf die Straße, wo ſie mit zerſchmetterten Gliedern liegen blieb. Sie ſtarb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Freiburg.(Vorauszahlung in die eigene Ta ſche.) Mit Vorträgen über Tilmann r und gotiſche Kunſt verband der mehrfach vorbeſtrafte We 5 5 aus Potsdam einen Vertrieb von Bildern, auf die er Bestellungen annahm und ſich Vorauszahlungen geben ließ. zd vielen Fällen blieb jedoch die Lieferung aus. Außerdem ſind dem Angeklagten kleinere Darlehensſchwindeleien und am Logisbetrug nachgewieſen. Unter Zubilligung mildernder 5 inſtande wurde Jäckel zu einem Jahr Gefängnis abzüglich dret Monate Unterſuchungshaft verurkeilt. 8 r Großen Gerberſtraße fiel in eine ſchlechtgeſicherte alter Aus den Nachbargauen Worms.(Aus der Sicherungsverwahrung entflohen). Der den Gerichten wohlbekannte, vielfach vorbeſtrafte Theodor Riedmann, ein 44jähriger Verbre⸗ cher aus Birkenfeld, deſſen Angehörige in Worms wohnen, iſt aus der Pflegeanſtalt Weilmünſter, wo er in Siche⸗ rungsverwahrung untergebracht war, entwichen. Er konnte bisher nicht ermittelt werden. Landau.(Am Bahnübergang verunglückt.) Als der Landwirt Geiger in Billigheim den Bahnübergang überſchritt, wurde er von dem aus Richtung Rohrbach heranfahrenden Perſonenzug erfaßt und mitgeſchleift. Mit lebensgefährlichen Verletzungen würde er ins hieſige Kran⸗ kenhaus übergeführt. Der Verunglückte hat aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach die Warnſignale des Zuges überhört. — Waiblingen.(Betrunkener fährt in Fuß⸗ gangergruppe). Ein Motorradfahrer fuhr bei Nacht auf der Straße von Waiblingen nach Winnenden in eine Fußgängergruppe. Mehrere Perſonen mußten in ſchwer⸗ verletztem Zuſtand in das Krankenhaus verbracht werden. Der Motorradfahrer hatte ſeine Fahrt fortgeſetzt, ohne ſich um die Opfer des Zuſammenſtoßes zu kümmern, er konnte aber wenige Stunden ſpäter in Stuttgart feſtgenommen werden. Wie ſich herausſtellte, iſt der ſchwere Unfall dar⸗ auf zurückzuführen, daß der Motorradfahrer ſtark betrun⸗ ken war. Ahrweiler.(Reife Trauben.) In einem Wein⸗ berg der Lage„Domley“ in der Gemarkung Ahrweiler wurden in dieſen Tagen vollausgereifte Trauben gefunden. Es handelt ſich hierbei um die Sorte Frühburgunder, die jedoch im allgemeinen erſt Anfang September zur Reife kommt. Man kann daher dieſe Feſtſtellung als eine ſel⸗ tene Laune der Natur bezeichnen. Bietigheim(Wieder zwei ſchwere Verkehrs⸗ unfälle.) In der Großingersheimer Straße ſtießen nachmittags ein Motorradfahrer aus Metterzimmern und eine Radfahrerin aus Großingersheim zuſammen. Der Kraftradfahrer erlitt einen Schädelbruch, auch die Rad⸗ fahrerin wurde erheblich verletzt.— Abends ſtießen in der Tammerſtraße ein Motorradfahrer und ein Kraftwagen in voller Fahrt zuſammen. Der Motorradfahrer mußte in be⸗ denklichem Zuſtand im Krankenhaus Aufnahme finden. Großfeuer in Seligenſtadt Sägewerk und mehrere Gebäude verbrannt Seligenſtadt, 5. Aug. In der Nacht gegen 1 Uhr brach in dem Sägewerk der Gebrüder Sprey Feuer aus, das ſchnell auf die angrenzenden Lagerſchuppen, Werkſtätten ſowie auf zwei mit Erntevorräten gefüllte Scheuern über⸗ griff. Das Feuer fand in den großen Holzſtapeln reiche Nahrung, Auch zwei benachbarte Werkſtätten einer Schrei⸗ nerei und eines Zimmergeſchäfts wurden von den Flam⸗ men ergriffen Da die Gefahr ſowohl für die angrenzenden Städtiſchen Gaswerke, wie auch für die umliegenden Wohn⸗ häuſer immer größer wurde, mußten die Wehren zunächſt auf die Rettung dieſer Gebäude bedacht ſein. Es gelang ſchließlich, des Feuers Herr zu werden und die Wohnhäu⸗ ſer zu retten. Der größte Teil des Sägewerks jedoch, die benachbarken Schreiner- und Zimmererwerkſtäkten, zwei Scheuern, Stal⸗ lungen, Schuppen und der größte Teil der Holzvorräte ſind verbrannt. A Bergunfältle. Der Bäckergehilfe Eduard Stoiber aus Berchtesgaden rutſchte unterhalb des Göllgipfels auf einem ſteilen Schneefeld aus und ſtürzte 150 Meter tief ab. Berch⸗ tesgadener Bergſteiger brachten den Verletzten in ſehr mü⸗ hevollem Transport nach Vorderbrand.— Der Touriſt Willi Fiſcher aus Teiſendorf verfehlte den Weg und ſtürzte im Pflughörndl etwa 15 Meter tief ab, wobei er ſich mehr⸗ fache Verletzungen zuzog. ab ktind ertrunken. Das zweieinhalbjährige Kind Inge⸗ borg der Fabrikarbeiterin Schönwetter von Bobingen fand den Tod durch Ertrinken. In einem unbewachten Augen⸗ blick konnte das Kind aus dem Garten gelangen und ge⸗ riet in den ſeichten Bach. Als man nach dem Kind ſuchte, fand man es im Waſſer liegend tot auf. ab Karuſſell unter Strom.— Kind getötet. In Sut⸗ heim(Kreis Northeim) gaben ſich die Kinder eifrig dem Vergnügen des e hin. Beim Ausſteigen ſtan⸗ den die Geſtänge und Ketten plötzlich unter Strom, ſo daß ſich mehrere Kinder nicht freimachen konnten. Einige wur⸗ den durch den Karuſſellbeſitzer losgeriſſen, ſo auch die 12⸗ jährige Hildegard Söſemann. Da das Kind in einer Kot⸗ pfütze ſtand, wurde es durch den elektriſchen Strom getö⸗ tet. 3 Auf der Heimfahrt vom Sängerfeſt ködlich verun⸗ glückt. Eine traurige Heimkehr hatten die Knappen des Neumühler Knappengeſangvereins. In Glogau hatte der Sonderzug einen kurzen Aufenthalt. Viele Sangeskame⸗ raden nahmen die Gelegenheit wahr, um eine Erfrſſchung u ſich zu nehmen. So auch Wilhelm Grobeck, der aber en Weg zum Zuge nicht zurückfinden ſollte. Aus bisher ungeklärter Urſache geriet Grobeck unter die Lokomotive und wurde getötet. i Nicht den Arm aus dem Zugfenſter ſtrecken! Bei der Sonderzugsfahrt eines Aſchaffenburger Vereins wollte ein Fahrtteilnehmer Mitreiſende auf Rehe innerhalb eines Wildparks bei Darmſtadt aufmerkſam machen. Dabei streckte er ſeinen Arm ſoweit zum Abteilfenſter hinaus, daß er von einem im gleichen Augenblick vorbeiſauſenden Schnellzug er⸗ faßt wurde. Die Abteilinſaſſen ſahen zu ihrem Entſetzen, daß der Arm des Mannes ſchwer verletzt war. Großer Erdrutſch in Tirol Das Kaunſerkal völlig abgeriegelt Landeck(Tirol), 4. Aug. Die andauernden ſchweren Niederſchläge der letzten Tagen haben im Kaunſerkal einen „ Erdrutſch verurſacht, durch den in der Nähe des be⸗ annten Wallfahrtsortes Kaltenbrunn die Talſtraße in faoßer Ausdehnung verſchütlet worden iſt. Die Erdmaſſen amen in einer Länge von 400 und einer Breite von 300 m in Bewegung. Insgeſamt iſt ungefähr eine Million Ku⸗ bikmeter Lehm ins Rukfſchen geraten— in den letzten Jahr⸗ zehnten einer der größten Erdrutſche in Tirol. Das Schulhaus von Kaltenbrunn mußte geräumt wer⸗ den, da es vor dem Einſturz nicht bewahrt werden dürfte. Große Gefahr beſteht auch für die Wallfahrtskirche, der ich die Erdmaſſen bereits bis auf wenige Meter genähert aben. Der Verkehr in das Kaunſertal iſt vollſtändig un⸗ terbrochen und das Tal von der Umwelt abgeriegelt. Es wird an einem Umgehungsſteig oberhalb von Kaltenbrunn earbeitet, um die Verpflegung des Tales nach Möglichkeit ſiche zustellen, Es beſteht auch Gefahr für die im Talein⸗ Dan dba Ortſchaft Prutz, da durch die Rutſchungen der Wildbach verlagert wurde. Lalcale Nuudocliau Fallobſt darf nicht umkommen! Die Zeit der Ernte ſchenkt Freude, wenn ſie auch ein Mehr von Mühe und Arbeit mit ſich bringt, die Freude überwiegt alles. Um dieſe Jahreszeit beſtätigen ſich die Worte:„Segen iſt der Mühe Preis“? alle Mühen, Arbeit, Sorgen und Unbequemlichkeiten verwandeln ſich in ſicht⸗ baren Erfolg Schon die Wochen vor der Ernte haben ihre Freuden. Da beobachten wir z. B. ſetzt die Früchte an den Obſtbäumen, ſehen ſie täglich wachſen und größer und rei⸗ fer werden. Mit ſcharfen Augen überwachen wir die Schädlingsbekämpfung und in ſehr trockenen Tagen ſchlep⸗ pen wir Eimer um Eimer mit Waſſer, damit der Baum nicht durſtet. Jede vorſorgliche Handreichung lohnt er be⸗ ſonders in der Reifezeit. Es iſt ſehr wichtig, daß das Fallobſt täglich geſammelt wird und zwar morgens und abends, denn wenn es län⸗ ger liegen bleibt, ſind die Ameiſen oder Weſpen ſehr ſchnell dabei und machen es unappetitlich. Beim Aufſuchen gehen wir jedes Baumfeld von allen vier Himmelsrichtungen her ab, damit uns keine noch ſo verſteckt liegende Frucht ent⸗ geht. Zum Aufbewahren ſind luftige Körbe beſſer als Eimer oder Wannen. Denn auch das Fallobſt hält ſich beſſer, wenn die Luft Zutritt hat. Die Falläpfel werden natürlich nicht geſchält, ſondern nur entſtielt und tüchtig gewaſchen. Danach werden ſie in Stücke geſchnitten und gekocht. Die Verwendungsarten von Fallobſt ſind äußerſt vielſeitig: An der Spitze ſteht Apfelgelee, der beliebte Brotaufſtrich, dann Apfelkompott oder Apfelmus. Apfel⸗ ſuppe, Apfelreis oder„Himmel und Erde“(ein rheiniſches! Gericht von Apfel⸗ und Kartoffelmus), auch: Apfeltorten und Tortelettchen oder Apfelkuchen, ebenſo Eiweißſchnee mit Apfelmus vermiſcht als Speiſe ſind ſehr ſchmackhaft und geſund— Von den Birnen iſt Kompott oder Birnen⸗ ſuppe(Kaltſchale mit Eiweißſchnee oder Grießklößchen)! ſehr beliebt. 5 Die Verwertung des Fallobſtes iſt Pflicht jedes Gar⸗ tenbeſitzers. Denkt daran:„Kampf dem Verderb“ heißt! die Parole. a . Ehrung eines 90 jährigen. Aus Anlaß des 90. Ge⸗ burtstages wurde dem Stellwerkmeiſter a. D. und Alt⸗ veteran von 1870%71 Herrn Michael Probſt von der Reichskanzlei ein Handſchreiben und Bild des Führer nebſt einer Ehrengabe von RM. 30.— überreicht. Vom Kuyff⸗ häuſerbund übermittelte Kreisverbandsführer Dr. Hügel Glückwunſch und Bild des Bundesführers. * — Eheſtandsdarlehen. Obwohl die Beſtimmung, nach der die Anträge auf Gewährung von Eheſtandsdarlehen vor der Eheſchließung geſtellt werden müſſen, ſchon ſeit Februar 1935 beſteht, und in dieſer Zeit wiedecholt durch Preſſe und Rundfunk auf dieſe Beſtimmungen hingewieſen worden iſt, nehmen die Anträge, die nach der Eheſchließung eingereicht werden immer mehr zu. Künftig werden An⸗ träge, die nicht vor der Eheſchließung bei der Gemeinde⸗ behörde geſtellt worden ſind. geundſätzlich abgelehnt. — Wichtig für Frankreich⸗Reiſende! Von amtlicher! Stelle wird erneut darauf hingewieſen, daß Päſſe von deutſchen Staatsangehörigen mit Wohnſitz oder ſtändigem Aufenthalt im Inlande für Reiſen nach und durch Frank⸗ reich während der Pariſer Weltausſtellung 1937 nur gültig 9 wenn der Geltungsbereich des Paſſes von der zu⸗ 7 e ausdrücklich auf Frankreich erſtreckt. iſt. Dieſer Zuſatzvermerk iſt bei allen Reifen nach und durch Frankreich erforderlich, alſo auch dann, wenn ein Beſuch der Weltausſtellung nicht beabſichtigt ſein ſollte. Daneben iſt ein Sichtvermerk der zuſtändigen franzöſiſchen Konſularbehörde einzuholen. Frankreich⸗Reiſende erſparen ſich Unannehmlichkeiten an der Grenze, wenn ſie ſich vor Antritt der Reiſe bei ihrer zuſtändigen Paßbehörde oder bei einem Reifebüro über die jeweils erforderlichen Ver⸗ merke unterrichten. — Bereinigung der Gemüſeſorten. Auf Grund einer Anordnung des Reichsnährſtandes treten am 1. Auguſt die Reichsſortenliſten für Buſchbohnen, Spinat und Gurken in Kraft Aus der Summe früherer Sortimente ſind nur 22 Bohnenſorten ausgewählt 59 für die Zukunft als Saatgut anerkannt worden Es wird erſtrebt, künftig nur noch völ⸗ lig fadenloſe Bohnen zu züchten. Bei den Spinatſorten wird zwiſchen Herbſtſpinat und Frühjahrsſpinat unterſchie⸗ den. Unter den 13 zugelaſſenen Gurkenſorten behalten die. verſchiedenen Verwendungszwecke ihre Berückſichtigung. Ab 1. Auguſt 1938 darf für Radies, Stangenbohnen, Prunk⸗ bohnen, Schalerbſen, Markerbſen und Zwiebeln nur noch anerkanntes Saatgut der in den Reichsſortenliſten zuge⸗ laſſenen Sorten in den Verkehr gebracht werden. 5 * 5 1 Sonntagsrückfahrkarten für die„Große Woche“. Aus Anlaß der„Großen Woche“ in Baden ⸗Baden geben die Bahnhöfe im Umkreis von 200 km um Baden⸗ Baden Sonntagsrückfahrkarten(auch blanko) nach Baden⸗ Baden und Rennplatz Iffezheim aus. Geltungsdauer vom 21. Auguſt(Samstag) 0 Uhr bis 23. Auguſt. e 24 Uhr, vom 28. Auguſt(Samstag) 0 Uhr bis 30. Auguſt (Montag) 24 Ahr, vom 4. September(Samstag) 0 Uhr bis 6. September(Montag) 24 Uhr(jeweils ſpäkeſter Antritt der Rückfahrt) und an den übrigen Tagen(17., 18., 19., 20. 24., 27. Auguſt, 2. und 3. September je mit Geltungsdauer von 0 bis 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). 0 Anwachſen des Fremdenverkehrs Die Fremdenmeldungen im Juni 1937. Im Juni 1937 hatte der Fremdenverkehr wiederum einen größeren e als zur gleichen Zeit der Vorjah⸗ res, obgleich er damals durch die Pfingſtfeiertage beſon⸗ ders angeregt wurde und Pfingſten diesmal ſchon in den Mai gefallen iſt. In 804 wichtigen Fremdenverkehrsorten des Deutſchen Reiches wurden 2,2 Millionen Fremdenmeldungen und 10,73 Mill. Fremdenübernachtungen gezählt, d. h. 13 und 11 v. H. mehr als im Juni 1936. Der Fremdenverkehr aus dem Ausland iſt ſtärker geſtiegen, und zwar in den Mel⸗ dungen um rund ein Drittel(34 v. H.) auf 248 733 und bei den Uebernachtungen um 22 v. H. auf 667679. In den Großſtädten war die Zahl der Fremdenübernachtungen (1,91 Mill.) um 29 v. H., in den Mittel⸗ und Kleinſtödsen (rund 1 Mill.) um 10 v. H., in den Bädern und Kurorten (6,08 Mill.) um 6 v. H. und in den Seebädern(1,71 Mill.) um 15. b. H. größer als im Juni 1936. Die Wehrſteuer Erlaß zur Durchführung Zum Wehrſteuergeſetz und zur erſten Durchführungs⸗ verordnung hat der Reichsfinanzminiſter einen Erlaß her⸗ ausgegeben, in dem es u. a. heißt: Vorausſetzung der Wehrſteuerpflicht iſt das Vorhanden⸗ ein eines Wohnſitzes oder gewöhnlichen Aufenthalts im Inland. Iſt dieſe Vorausſetzung nicht gegeben, ſo tritt keine Wehrſteuerpflicht ein. Das Wehrſteuergeſetz kennt keine beſchränkte Steuerpflicht. Auslandsdeutſche, d. h. deutſche Staatsange⸗ Hörsſez die einen Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt im usland haben, ſich aber ihrer Ausbildung, insbeſondere des Studiums wegen in Deutſchland aufhalten, begründen dadurch auch im Inland einen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt. Sie unterliegen deshalb beim Vorliegen der Vorausſetzungen an ſich der Wehrſteuer mit den Unter⸗ halts⸗ und Studiengeldern, d. h. den wiederkehrenden Be⸗ ügen, die ſie von im Ausland anſäſſigen Perſonen bezie⸗ fan Aus Billigkeitsgründen ſind jedoch diefenigen aus⸗ andsdeutſchen Studenten, die ſich nur zu Studienzwecken im Deutſchen Reich aufhalten, mit den Unterhalts. und Studiengeldern, die ſie von ihren im Ausland wohnenden Angehörigen erhalten, nicht zur Wehrſteuer heranzuziehen, wenn ſie auf dieſe Bezüge überwiegend angewieſen ſind. Aus den gleichen Gründen haben auch diejenigen Aus⸗ landsdeutſchen, die nach Vollendung ihrer Ausbildung in Deutſchland noch kurze Zeit hier praktiſch arbeiten, keine Wehrſteuer zu entrichten. Die Dauer der praktiſchen Be⸗ leiten darf aber insgeſamt ſechs Monate nicht über⸗ teigen. Iſt ein Wehrpflichtiger, der zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht einberufen worden iſt, vorzeitig aus dem aktiven Wehrdienſt ausgeſchieden, ohne daß anerkannte, im Wehrdienſt erlittene Dienſtbeſchädi⸗ gung vorliegt, ſo ſteht er wehrſteuerlich dem Wehrſteuer⸗ pflichtigen gleich, der überhaupt nicht zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht einberufen worden iſt. Der abgelei⸗ ſtete Wehrdienſt iſt aber auf Antrag aus Billigkeitsgrün⸗ den inſoweit zu berückſichtigen, als auf die beiden erſten Jahre der Wehrſteuerpflicht, alſo auf die Jahre, in denen die erhöhte Wehrſteuer zu entrichten iſt, die abgeleiſtete aktive Wehrdienſtzeit angerechnet wird. Die Monate, in depen der Wehrpflichtige einberufen und entlaſſen wurde, ſind dabei ohne Rückſicht auf die Zahl der in dieſen Mo⸗ naten tatſächlich im Wehrdienſt verbrachten Tage ſtets voll zu rechnen. Die Steuerbefreiung tritt nur bei Wehrdienſt⸗ Untauglichkeit wegen einer anerkannten Dienſtbeſchädigung ein, die der Wehrſteuerpflichtige bei der Ausübung der Arbeitsdienſtpflicht oder des zweijährigen aktiven Wehr⸗ dienſtes erlitten hat. Für das Vorliegen einer anerkann⸗ ten Dienſtbeſchädigung iſt die Entſcheidung der Verſor⸗ gungsbehörden maßgebend. Die Höhe der Wehrſteuer iſt in jedem Fall be⸗ ſonders zu rechnen. Eine Steuertabelle mit Geſeßeskraft iſt dem Geſetz nicht beigefügt. Zu ermitteln iſt, ob der nach der Einkommenſteuer(Lohnſteuer) berechnete Wehrſteuer⸗ betrag höher iſt. Zu entrichten iſt ſtets der höhere Betrag. Eine Berückſichtigung des Familienſtandes bei der Wehr⸗ mindeſtſteuer iſt angeſichts des Weſens dieſer auf jeden Fall zu zahlenden Steuer ausgeſchloſſen. Auf Grund der von dem Arbeitnehmer bei der Per- ſonenſtandsaufnahme in der Haushaltsliſte gemachten An⸗ aben ſtellt die Gemeindebehörde zunächſt feſt, ob der Ar⸗ eitnehmer wehrſteuerpflichtig iſt. Iſt die Wehr⸗ ſteuerpflicht zu bejahen, dann verſieht die Gemeindebehörde die Steuerkarte mit dem Vermerk„Wehrſteuerpflichtig“. Sie trifft weiter die Feſtſtellung, ob der Arbeitnehmer die Wehrſteuer nach einem Satz von 50 v. H. der Lohnſteuer (mindeſtens 4 v. H. des Arbeitslohns) oder nach einem Satz von 6 v. H. der Lohnſteuer(mindeſtens 5 v. T. des Ar⸗ beitslohnes) zu entrichten hat. Die Gemeindebehörde hat entweder an Hand einer Liſte über die Wehrſteuerpflichtigen oder an Hand der Eintragungen in der Einwohnerkartei die Wiederholung des Vermerks im nächſten(zweiten) Kalenderjahr der Wehrſteuerpflicht zu überwachen und dafür zu ſorgen, daß nach Ablauf der beiden erſten Kalenderjahre die niedrigeren Steuerſätze auf der Steuerkarte vermerkt werden. Arbeitnehmer der Geburtsjahrgänge 1914, 1915 und 1916, die ſich nicht für wehrſteuerpflichtig halten, müſſen zur Vermeidung des Wehrſteuerabzugs unverzüglich bei der für ihren Wohnſitz zuſtändigen Gemeindebehörde die Aufnahme des Vermerks„Nicht wehrſteuerpflichtig“ auf ihrer Steuerkarte 1937 nachſuchen. Die Anträge auf Eintragung der Freiver⸗ merke ſind mit größter Beſchleunigung zu bearbeiten. Soweit Arbeitnehmer oder in ihrem Auftrag andere Per⸗ ſonen perſönlich bei der Gemeindebehörde vorſtellig wer⸗ den, ſind die Anträge möglichſt ſofort zu prüfen und die mit dem Freivermerk verſehenen Steuerkarten alsbald zurück⸗ zugeben. Von der Feſtſetzung von Vorauszahlungen auf die für 1937 zu veranlagende Wehrſteuer wird abgeſehe hen. Die Zeltlageraktion der HZ Skatiſtik und Pläne der Keichsjugendführung Ueber die Entwicklung der Zeltlageraktion der Hitler⸗ jugend, ihre organiſatoriſchen Einzelheiten und ſozialen Probleme bringt die ſozialpolitiſche Zeitſchrift„Das junge Deutſchland“ bemerkenswerte Ausführungen. Während die Zahl der Lager ebenſo wie die Teilnehmerzahlen in den Jahren 1934—35 ſtetig wuchs, bewegen ſich die Ziffern für 1937 etwa auf der Höhe des Vorjahres. Daß keine weitere Steigerung verzeichnet wird, iſt einerſeits darauf zurückzu⸗ führen, daß ſich die Lager mit 300 bis 1000 Teilnehmern gegenüber den kleineren Lagern durchgeſetzt und auch die Sauen Lager vermehrt haben, zum anderen, daß ſich die Jugendführung des Deutſchen Reiches für 1937 die Auf⸗ gabe geſtellt hat, nicht möglichſt umfangreiche Einberufun⸗ gen für die Sommerzeltlager durchzuführen, ſondern mit den vorhandenen Mitteln die Lager ſelbſt zu einer muſter⸗ gültigen Einrichtung auszubauen. Die Pimpfenjahrgänge e im allgemeinen ſtärker als die Jahrgänge der HJ erfaßt. Der Reichsjugendführer betont damit ſeine Abſicht, die Jugend ſchon möglichſt frühzeitig— die Zehn⸗ und Elf⸗ jährigen bleiben den Lagern allerdings noch fern— in ſämtlichen Erziehungseinrichtungen zu erfaſſen. Das Zelt⸗ lager ſoll in Zukunft vornehmlich der männlichen Jugend vorbehallen bleiben, während ſich die Lapererziehung der weiblichen Jugend vornehmlich in den Jugendherbergen vollziehen wird, ſodaß dieſe auch während des Sommers voll ausge⸗ nutzt werden. Mit beſonderem Nachdruck unterſtreicht die Jugendführung des Deutſchen Reiches ihre Beſtrebungen, eine geſunde ſoziale Gliederung der Zeltlagerteilnehmer zu erzielen. Es ſei unter allen Umſtänden unerwünſcht, daß ſich Großfahrten zu einer Einrichtung für Schüler und die Zeltlager zu einer ſolchen der Jungarbeiter entwickeln. Einer ſolchen Tendenz werde aufs ſtärkſte entgegengewirkt. Das amtliche Organ des Jugendführers des Deutſchen Reiches weiſt darauf hin, daß die Verwirklichung dieſer billigſten und erfolgreichſten Freizeitgeſtaltung der deut⸗ ſchen Jugend nicht zuletzt von einer reichseinheitlichen Arlaubsregelung für alle Jugendlichen abhängig ſei. In den Genuß des not⸗ wendigen Urlaubs von 18, 15 und 12 Arbeitstagen bis zum vollendeten 16. 17. oder 18. Lebensjahres komme heute erſt ein geringer Teil der Jugend. Hier liegen noch große Hinderniſſe, während es heute keinem Jungen auf Grund wirtſchaftlicher Schwierigkeiten verwehrt ſei, an einem Lager der Hitlerjugend teilzunehmen. Der Lager⸗ beitrag für den einzelnen Jungen beträgt im allgemeinen pro Tag 0.50 RM und kann in beſonders ſchwierigen Fäl⸗ len erlaſſen werden Hitler jungen beſuchen Polen Rückkehr in Begleitung polniſcher Pfadfinder. Warſchau, 4 Aug. Eine 38 Mann ſtarke Austauſch⸗ gruppe der HJ traf in Warſchau ein, nachdem ſie vorher andere polniſche Orte beſucht hatte. Die Hitlerjungen ver⸗ brachten einen Nachmittag im Kreiſe der Warſchauer deut⸗ ſchen Kolonie Die Rückkehr werden die Hitlerjungen über das durch die farbenfrohen Volkstrachten ſeiner Bewohner berühmte Städtchen Lowiecz und Poſen antreten. Am 6. Auguſt treffen ſie, begleitet von einer gleich ſtarken Gruppe polniſchen Pfadfinder, in Berlin ein. Die polniſchen Pfadfinder werden ſich bis zum 26. Auguſt in Deutſchland aufhalten, wo ſie u. a. als Gäſte der HJ fünf Tage an einem Zeltlager im Odenwald teilnehmen werden. Damit wird der erſte Austauſch deutſcher und polniſcher Jugend abgeſchloſſen ſein, der in ſeinem bisherigen Ver⸗ lauf dank der in Polen angetroffenen Gaſtfreundſchaft und der guten Kamerasſchaft zwiſchen den Hitlerjungen und den polniſchen Pfadfindern die in ihn geſetzten Hoffnungen voll erfüllt. Sport in Kürze Weſtdeutſchlands Waſſerballer treten am kommenden Sonntag, 8. Auguſt, erneut der holländiſchen National mannſchaft gegenüber, und zwar diesmal in Zandvoort. Das S8. Internationale Kriterium, das am 22. Auguſt in dem ſchwäbiſchen Allgäu⸗Städtchen Wangen durchge⸗ führt wird, ſieht die 35 beſten Amateur⸗Straßenfahrer aus vier Ländern— Deutſchland, Oeſterreich. Italien und Schweiz— im Wettbewerb. International ausgeſchrieben iſt das große Straßen⸗ Radrennen„Rund um Berlin“, das am 29. Auguſt ſtatt⸗ finden wird. Man hofft, eine Reihe der beſten europäiſchen Berufsfahrer am Start zu ſehen. Amateure und Berufs- fahrer haben 235 km zurückzulegen. Die erſte Weltmeiſterſchaft im Schießen ſicherten ſich am Mittwoch in Helſinki die gaſtgebenden Finnen. Sie ge⸗ wannen den Mannſchaftskampf im Kleinkaliberſchießen lie⸗ 15 vor USA und Eſtland. Deutſchland belegte den ſiebten atz. Bei den Tennismeiſterſchaften in Hamburg erreichten am Mittwoch im Männereinzel der Deutſche Henkel und die Auſtralier Me Grath und Bromwich bereits die Vorſchluß⸗ runde. Bei den Frauen kämpfen Frau Sperling, Frl. Zeh⸗ den, Frl. Ullſtein und Frl. Horn um den Eintritt in die Schlußrunde. i „Kraft durch Freude“Fahrten. Das Programm der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für Auguſt iſt erſchienen. Es enthält genaue Be⸗ ſchreibungen der Sonntagsfahrten und kann vom Ortswart K. Gehr, Friſeur F. Volk und Kolonialwarenhandlung L. Schreck, Meßkircherſtraße 38, bezogen werden. Im Auguſt finden noch folgende größere Urlaubs⸗ reiſen ſtatt: 7.— 21. 8. an den Bodenſee RM. 49.— 11.—18. 8. in die Rhön RM. 22.50 11.18. 8. Thüringen RM. 34.80 11.—15. 8. Allgäu RM. 16.— 14.— 27. 8. Oberbayern RM. 62.30 ferner noch Fahrten in den Schwarzwald, an den Rhein; Fahrt, Verpflegung und Unterkunft, z. T. auch Rundfahrten (3. B. auf dem Bodenſee) in obigen Preiſen enthalten. Nähere Auskunft erteilt der Ortswart K. Gehr mög⸗ lichſt in der Sprechſtunde Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr, Freiburgerſtraße 2. Jeder Betriebsführer kann das„Gaudiplom für hervorra⸗ gende Leiſtungen“ erringen! Bekriebsführer, melde Dich ſofort bei Deinem Kreis⸗ obmann der Deutſchen Arbeitsfront zur Teilnahme am „Leiſtungskampf der deulſchen Betriebe.“ Fur die mir anläßlich meines 90. Geburtstages erwiesenen Aufmerlesam- eilen sage ich hiermit herslichen Dan. Michael Probst Giellwerlemeisier a. D. Oehmdgrasverkauf Kollerinſel. Das Domänenamt Heidelberg verkauft am Samstag, den 7. Auguft, vormittags 10 Ahr beim Güterauſſeherhaus der Kollerinſel das Oehmdgraserträgnis der geſamten nicht ver⸗ pachteten Reuwieſen. Räheres bei Güteräufſeher Röſch, Kollerinſel. Zahlungstermin Wartini 1937. Lebensmittel Neue Grünkern, ganz ½ Kilo 40 Pfg. Neue Grünkern, gemahlen 7½ Kilo 42 Pfg. Neues Sauerkraut Domänenamt Heidelberg.% Kilo 18 Pfg 2„ Mum.-Gectenbeim, 5. August 1937. ä Achtung! eue Lartofein Kilo 10 Pig. —. 8 2 fünge Achwarze Neue Zwiebeln ½ Kilo 9 Pfg. 2 Ie F i a Gebrauchtes Fufken-Einmachzeit! Rieſen⸗ 5 Amtliche Bekanntmachungen 8 K raäuteressig, ca. 5% ſchnauzer a Schlaf⸗ Säure, paskeurisiert, 8. Heringshappen in Tomatenſoße der Stadt Mannheim. immer 5 unabgekocht zum Ein- beſt geeignet als Doſe 25 Pfg. 3 machen verwendbar Hofhunde Fettheringe i. Tomatenſoße Zur Zahlung an die Stadttaſſeſzu verkaufen. 55 Liter—. 30 10 Wochen alt 3 Doſen 1.— X Mannheim waren beziehungsweiſe Anzuſehen 15. j bill. zu verkaufen. brätherlnge in Burgunder⸗ werden fällig ſpäteſtens am: Kloppenkeimersty. 47. Weinessig, N tunke Doſe 35 Pfg. 5. Auguſt 1937: die Gebäude⸗ ſonderſteuer für Juli 1937. Gebr. Sofa 20% Weingehalt, ca. 5% Säure Gartenbau J. Klein Fettherings⸗Filet 8 Doſe 25 u. 45 Pfg. ſteue f Liter—.30 Oelſardinen Doſe 20, 30 5. Auguſt 1937: die von den 5 8 müntteld(grasäcker 2 28 Azeithebenn an den Lohn ond dowie Maupf etes sig% ele bin Furb Behm Were dehnen Pürgerſtener. Whuoſchmaſchine Fernruf 44335. 45/0 Felt L, 125 r 25 Pfg. behaltene Bürgerſteuer. Essig-Essenz 5 Edamerkäſe 10. Auguſt 1937: das 3. Viertelf mit Feuerung] in Flaschen 65 5—ů 400% Fett i. T., 125 1 30 Pfg. der mit beſonderem Steuerbeſcheid zu verkaufen. hell u. dunkel! 5 6 l 1 f Schweizerkäſe 1 Bürgerſteuer für Anzuſehen 5 chle her auf 450, Fett t. T., 125 fr 32 Pfg 316. 5 Säckingerſtr. 7. N 10. Auguſt 1937: die bis dahin Citrovin-Essig Und vermietet Allgäuer Stangenkäſe ene werdende Bergnügungs⸗ Taglohn- Gurken-Einmachgewürze iſt alles, Was die 20 0%/ 82195 85 3 pig 8— 8% Rabatt. 5 a 10. Auguſt 1937: die auf Grund Zettel 0 7 55 0 Ochſenmaulſalat von Stundungen und Forderungs⸗ für 5 5 Her einf chfte ½ Kilo⸗Doſe 46 Pfg. a bis dahin fällig werdenden Baus. 5— Der einfachſte Bierwurſt 125 gr 35 Pfg. teuerzahlungen und Säumnis⸗ Oe ee billigste und beſte Salami⸗ u. Zervelatwurſt zuſchläge. zu haben Verkaufsstellen Weg hierzu iſt das 125 Lr 50 Pfg. An dieſe Zahlungen wird erinnert, in der Zeilun gilſeran„ 9 Wird eine Zahlung nicht recht- eckarbote-Druckere M 0 Pfg. zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene e zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. 8 a Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener Ausführung. Veckur-Bete- Druckerei Deutſcher Weißwein offen, Liter 60 Pfg. Deutſcher Rotwein offen, Liter 63 Pfg. 3% Rabatt mit Ausnahme der mit X bezeichneten Artikel. Verſammlungs⸗ Kalender. Tv. 98. Heute abend Training im Wörtel. Anſchließend wichtige Spielerverſammlung. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: HJ, Gef. 29/171. Sonntag, 8. Auguſt 37, antreten zur Tagesfahrt nach Riedrode mit voller Verpflegung und Rad um 7 Uhr morgens am Heim. Tabakpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Die Tabakfluranmeldungen ſind auf dem Rathaus, Zimmer 1, abzuholen und nach Eintragung der geſchätzten Gewichtsmenge ſpäteſtens bis Montag wieder abzugeben. FFF 8 * *** „ſezuvgoch reinb ue 3: sv og“ eigen en ec een een eee „usul uebogz ute n 1 8 ug 198“ „cunz gel eic usgaecm spd“ „usumoz ne usb uur ee eben dag be ioc mes u neu eee nn Bpfuuog up jez am gun usulheu Bunugogſd logen u bim 218“ „eicppwebsnv i! uu sca vc Spöone g die usgog sog Cad 1108 Picancsusgen 19 5 5 „Bun ⸗nlaegz ane Luv abu uud ee ee ie“ „dernde J Annecpilpoc reer and g dig a1 ga nb zogen en uh zupc uda ſchzu ran usge zg“ Bunbemegquvch ausgtelplag suse pom ꝛaucbi „0pedſug zee ue round ben eee bl usuhg ci nul“ auejog ue den de 154„ uuv“ Hoch bungefcpreinc id ue uetpiaunent eue een ene eg en ng aocphnaanu alva ee ole ne eur e Uusuuibog souupzch nobunl seg dbng uezuuvdlobuv ilognp regszg 18 „icbang ⸗od dla Jjoia oeh useable enen ene ur ner se Lee leer gene uollnul ne uegnpzeg ubillnns laufe 51 cao aa gef 1% au anz S D“ „e Uelpinpr of ien ee een e ehe. hoch um — 107 zbezeblnv 1g puggick zva ei]— vl vg“ „uud usb ueagt nz bochum 108 dana uszeibven lnwiog en ea gun usuheuuv uhr on go ueihvgosg ns unf ne unava ppudiger zu avm 890“ „lang usb cr uus emunzvm— gun“ „e 30 4991 ue anu zferqiue ach mul uda unn fuuupg 0188 %% nell uezleg ur 8 gun e geh gun ee acnvghteqn gv zuvan vez ul anal eine ac uv use Jelagß meg ur gg ue wou neun gen“ zuaenuuunz ne ssuupzß seed Hunbealnzz dig un coil euho 485 aebi udumvlne i ur ppuggict de pol so 85 ii üuvc usgupch usquegeg zu aieß sog head grog „Ueuuezzeneg zei dic uegte oong dig— uso seguvanzea uscpliae zul au ivoch oba sv„en i rei“ epo tog sn i bahozo g aue 361, c„oni uoliecteg c uu vg“ „—— Funfcnpgog ola— iS usgn vad“ „i usbnebaegn uezboloch seg fegagogz zeg uda dic cle bi— co mec e en i ene oben ff“ „A140“ „Isvezquiz nvag— sip szequr guvmeiu 11 ullpac een ie ebe ie neuen er een ec“ usgogzea pnagpozg) „e ibi sva hol svm ae neee eee ene eeid nog“ „e ustejes sveiquiz nog med uda Sn gm ob ueqoh di— zaullg uebnzz dig usugg uvu gg 118 pinie aazat se, Aunlisleg gun zel ze fbr„games? 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Was ſollte ihm denn auch weiter paſſieren, ſeit er ſich gänzlich ver⸗ ändert hatte und ſogar einwandfreie Papiere beſitzt! Gleich am Tage der Abfahrt kann er eine Feſtſtellung machen, die ihn in volle Sicherheit wiegt. Es befindet ſich nämlich ein Paſſagter auf dem Dampfer, mit dem er zu⸗ ſammen herüberfuhr; ein Ingenieur, mit dem er ſich hier und da unterhalten hatte. Dieſer Mann kennt ihn nicht wieder! Wer ſollte ihn überhaupt wiedererkennen,— und wer ſollte in ihm ei⸗ nen anderen Menſchen vermuten, als eben den Miſter Smith von Looke und Co., als den er ſich auswies— auf einem Original⸗Formular dieſer Firma, mit einem be⸗ glaubigten Stempel der Polizei?. Immerhin fährt ihm doch der Schreck durch die Glieder, als er auf einmal mit Herrn von Varneck, dem Borddetek⸗ tiv, der ihm von Nebelung damals vorgeſtellt wurde, zuſammenſtößt. Aber er faßt ſich raſch, tut vollkommen fremd und geht an dem Mann vorbei. Der ſtreift ihn wohl mit einem flüchtigen Blick— ſcheint ihm aber weiter keine Beachtung zu ſchenken und kennt ihn jedenfalls nicht mehr wieder. Das war ein großer Erfolg ſeiner Veränderung. And mit dem Gefühl der Sicherheit kommt auch gleich wieder die dreiſte Frechheit zum Vorſchein, die dieſem Verbrecher von jeher bei ſeinen Taten von Vorteil war. Er wird auf anderem Wege mit Herrn von Warneck erneut bekannt und tritt ihm mit kühner Stirn entgegen. Mit einem Lächeln bemerkt er: „Ich glaube, wir ſind Kollegen.“ Der Angeredete blickt ihn verwundert an.„Na— wieſo, Herr Smith?“ „Sie kennen doch Looke und Co.?“ „Sehr gut.“ „Alſo bitte!“ Andreas zeigt einen Ausweis vor,„viel⸗ leicht werden wir noch in die Lage kommen, einander hel⸗ fen zu könnnen!“ Warneck faltet den Ausweis wieder zuſammen. Mit ei⸗ ner höflichen Neigung des Kopfes reicht er ihn Andreas wieder zurück.„Ich ſtehe Ihnen jederzeit zur Verfügung, falls Sie mich brauchen ſollten, Herr Smith,“ erwidert er etwas gedehnt,„in welcher Sache ſind Sie denn hier an Bord, wenn ich fragen darf?“ Andreas reibt ſich das Kinn.„Hm,“ macht er,„Sie ha⸗ ben gewiß von dem Fall des Rechtsanwalts Brown gehört, der mit über einer halben Million unterſchlagener Mündel⸗ gelder auf und davon ging.“ „Brown? Richtig, ich las darüber. Na— und?“ „Uebrigens iſt es ſehr intereſſant, daß dieſe Sache auch igen Fall Andreas hineinſpielt,“ bemerkt Andreas ge⸗ aſſen. 8 „Hören Sie, wenn Sie den Namen nennen,— da kann ich mich heute noch grämen!“ „Wieſo?“ „Na— dieſer Kerl iſt neulich mit mir zuſammen hin⸗ übergefahren!“ „Was— Andreas? Nicht möglich!“ „Wenn ich's Ihnen doch ſage! Er befand ſich in Be⸗ gleitung eines gewiſſen Herrn Nebelung—“ „Richtig!“ „Wieſo richtig—? „Ich meine— ich habe davon geleſen. Ich erinnere mich ganz genau.— Aber erzählen Sie weiter, bitte.“ „Ja— er iſt mir damals gleich aufgefallen. Ich wies noch Nebelung darauf hin. Sagte ihm, daß der Menſch mir verdächtig erſchiene. Aber was ſollte ich machen? Der Steckbrief war ja noch nicht heraus. Als ich ſpäter das Bild des Verbrechers ſah, wußte ich gleich, daß mich die Ah⸗ nung nicht täuſchte. Aber es war zu ſpät.“ Andreas ſteckt ſich in aller Gemütsruhe eine Zigarre diff ſitzt in einem kleinen Rauchſalon des Vorder⸗ iffs. „Wir ſind von Brown abgekommen,“ nimmt von Warneck den Faden auf,„glauben Sie, daß er ſich hier auf dem Schiff befindet?“ „Ja, ich vermute es. Aber ich weiß es noch nicht poſi⸗ tiv. Das muß ich erſt feſtſtellen.“ „Im— Sie verfolgen ihn?“ „Jad. ein Induſtrieuer— ich mochte den vramen ithr nennen— hatte die Mündelgelder ſeiner verwaiſten Nichte dem Anwalt zu treuen Händen übergeben. In ſeinem Auftrage handle ich.“ „Sagen Sie mal— wir ſprachen vorhin von Andreas — hat man den Kerl in Chikago denn immer noch nicht gefaßt? Ich habe ſpäter gehört, daß ein deutſcher Krimi⸗ naliſt extra in dieſer Sache hinübergefahren iſt.“ „Pah!—“ erwidert Andreas ſpöttiſch,„Andreas iſt ja längſt nicht mehr in Chikago. So dumm wird der gerade ſein, ſich da ſuchen zu laſſen! ich meine, nach dem raffinier⸗ ten Verbrechen, das er verübt hat, müßte man ihm eigent⸗ lich etwas mehr Intelligenz zutrauen.“ „Wiſſen Sie— für ſolche Subjekte wäre die Wieder⸗ einführung mittelalterlicher Folterſtrafen das Beſte.“ „Da haben Sie vollkommen recht!“ erwidert Andreas und ſtreicht ſeine Aſche ab. „Was vermuten Sie denn, wo der Menſch ſich ver⸗ borgen hält?“ fragt von Warneck nach einer Pauſe. An⸗ dreas zuckt mit den Achſeln. „Es iſt ſchwer, da irgend eine Vermutung zu haben. Jedenfalls nicht in Chikago.“ „Der Mann iſt doch mittellos— er muß ſich nach einer Verdienſtmöglichkeit umſehen und wird eines Tages wie⸗ der zum Vorſchein kommen.“ „Ich glaube, er wird nun vollends unter die Verbrecher ehen.“ 5„Auch möglich. Dann ſchnappt ihn eines Tages doch die Folizei.“ „Früher oder ſpäter ganz gewiß.— Aber es wäre doch heller Wahnſinnn von dem Kerl, nach Europa zurückzu⸗ fahren!“ „Natürlich wäre das Wahnſinn. So könnte ja nur ein Verrückter handeln. Ich glaube viel eher, daß er ſich ſtill und leiſe in einen der ſüdamerikaniſchen Staaten zurück⸗ ziehen wird.“ „Dieſe Annahme iſt auch nicht von der Hand zu weiſen. Sie hat viel Wahrſcheinliches für ſich. Glauben Sie übri⸗ gens nicht, daß er verſuchen wird, wieder mit ſeiner Frau in Verbindung zu treten?“ „Die iſt ja auch flüchtig. Wie ſoll er wiſſen, wo ſie ſich auhält!“ „Er könnte ſich aber nach einer beſtimmten Zeit an ei⸗ nem beſtimmten Ort mit ihr verabredet haben.“ Das glaube ich nicht. Der Kerl iſt geflohen in dem Glauben an ſeine amerikaniſche Erbſchaft. Was galten ihm da Frau und Kind? Solch ein Anmenſch iſt ſchlimmer, als das niedrigſte Tier.“ 8 „Stimmt!“ ſagt Andreas,„und— die Frau iſt noch flüchtig— ich habe es auch geleſen. Man weiß durch die Zeitungen immer ganz gut Beſcheid.“ „Ich habe die Sache von Anfang an ſehr verfolgt,“ ſagt von Warneck,„es iſt wohl einer der grauſigſten Kri⸗ minalfälle unſerer Zeit. Es wäre nur wünſchenswert, wenn man den fkrupelloſen Mörder bald faßte!“ „Das wollen wir hoffen!“ entgegnet Andreas. ** * Was treibt ihn nach Europa zurück? Was will er hier noch? Iſt es nur Heimweh? Iſt es— vielleicht im Unter⸗ bewußſein— die Sehnſucht nach ſeiner Familie? Oder iſt es jener rätſelhafte Inſtinkt, der faſt jeden Verbrecher packt und ihn an den Tatort wie mit magnetiſchen Kräf⸗ ten zurückzieht? Iſt es ſchließlich nur kalte Berechnung, daß er wohl gerade hier am wenigſten geſucht wird, weil es doch, wie er ſelbſt zu Warneck ſagte, ein Wahnſinn wäre, zurückzukehren? Jedenfalls iſt es ein Va⸗banque⸗Spiel gegen das Schickſal. In Hamburg nerläßt er den Dampfer, kauft ſich ein Auto und gondelt in ſüdlicher Richtung ab. Drei Tage Berlin koſten ihm einige tauſend Mark. Aber das tut nichts,— er hat es ja augenblicklich, und ſchließlich muß er ſich zerſtreuen. Benommen, handelnd unter einem ihm ſelbſt unver⸗ ſtändlichen Zwang, fährt er weiter. Er fährt, Tag und Nacht, wie ans Steuer geſchmiedet.(Jortſetzung zlgt.) Das Stichwort Kriminal Der ſchon etwas zittrige alte Herr William T. Smerſ⸗ ſon, alleiniger Inhaber der Bankfirma Smerſſon u. Grif⸗ field, zu Chicago, fah betrübt in das gequälte, übernächtigte Antlitz ſeines Mitarbeiters und Prokuriſten Fred Chandler. Von der Straße her brandete das wütende Lärmen und Fluchen der aufgeregten Menge, die die Schalter zu ſtür⸗ men verſuchte, ſelbſt in dieſen ſtillen Arbeitsraum. Smerſſon rang die Hände, ſeine ſchon etwas kurzſichti⸗ gen Augen waren feucht. „Fred, Fred“, ſtöhnte er vorwurfsvoll,„was ſoll das bloß werden? Wo ſoll das hin? Lange werden uns die an⸗ deren Banken nicht mehr durchhalten. Mann, beſinnen Sie ſich auf das Stichwort, beſinnen Sie ſich!— Werte und Bargeld, insgeſamt zehn Millionen Dollars liegen unten im Treſor und Sie—— Sie Spatzenhirn— Sie haben das Stichwort vergeſſen——!“ Ueber das abgemagerte Geſicht des andern lief ein trotzi⸗ ges Lächeln. „Wenn Sie mich anſchreien und beleidigen, wird es erſt recht nichts werden, Mr. Smerſſon. Erinnern Sie ſich deſ⸗ ſen, was Dr. Bußfield geſagt hat———“ Sofort wurde der Ton des Alten milde. „Ich weiß ja, Fred, ich weiß—— aber, Menſchenskind, ſchonen wir Sie nicht genug— behandeln wir Sie nicht wie tauſend rohe Eier— haben wir Sie nicht von den be⸗ rühmteſten Aerzten und Magnetiſeuren behandeln laſſen? Wir haben Sie in heißen Quellen gebadet, mit Eiſen und Jod gefüttert, Diätkur eingeführt, wir haben Ihnen ab⸗ wechſelnd Alkohol und Buttermilch eingeflößt und nichts— keine Erinnerung, wie das verfl. Stichwort hieß, das zu behalten ich Ihnen, gerade Ihnen aufgetragen habe, weil Sie der einzige Menſch ſind, der es behalten kann.“ „Sie ſelbſt, Mr. Smerſſon, wiſſen es auch nicht mehr,“ warf der blaſſe Prokuriſt ein. „Sie wiſſen, ich hatte es ſchon ſeit Jahr und Tag ver⸗ geſſen,“ ſchrie nun Smerſſon. Ich bin von ſchwachem Ge⸗ dächtnis, und außerdem bin ich der Chef. Ja, wenn man dieſen verdammten Treſor in die Luft ſprengen oder wenn man darin einbrechen könnte! Aber Sie wiſſen, daß wir den ſtärkſten Treſor der Welt haben, das Wunder der Technik, ja Puſtekuchen, jetzt ſitzen wir da— hätten wir die zehn Millionen doch lieber in eine Kartoffelkiſte geſteckt. Zehn Millionen! Und wir gehen dabei bankrott!“ Erſchöpft ſchwieg der alte Herr und erquickte ſich an einen gewaltigen Zug reinen Whiskys. Der vergeßliche Prokuriſt, dem zur Stärkung des Ge⸗ dächtniſſes im Augenblick gerade wieder einmal eine Waſ⸗ ſerdiät verordnet war, machte alkoholdurſtige Augen. Aber Smerſſon war unbarmherzig. Ein Druck auf eine Klingel, und die vier ſtämmigen Privatdetektive erſchienen, die Chandler ſeit dem Verluſt ſeines Gedächtniſſes dauernd zu betreuen hatten. Während der unglückliche Prokuriſt hinausgeführt wurde, telefonierte ein bedeutend netterer junger Mann mit einem ſehr hübſchen Mädchen ebenfalls in Sachen des Stich⸗ wortes. „Maud— alles geht verloren! Alles vergebens.— Ach, Liebling, es iſt zum Verzweifeln!“ „Sei ein Mann, Bob, ſei ein Mann— ich bitte dich, es muß doch möglich ſein, das Stichwort zu finden— fünf Buchſtaben, denke mal, ganze fünf Buchſtaben— alles hängt davon ab— denke nach, Liebling, ſei ſtark!“ Und damit klingelte es ab in der vom Verkehr umbran⸗ deten Telefonzelle, die gerade gegenüber dem Bankhaus Smerſſon und Griffield lag. Bob Garriſon, entlaſſener Angeſtellter des Bankhauſes Smerſſon und Griffield verließ mit einem finſteren Lä⸗ cheln die Telefonzelle Er ſchaute mit zuſammengekniffenen Lippen nach dem kampfumtoſten Bankhaus hinüber. Nichts ſchien ihm mehr zu glücken im Leben. War er deswegen von einer hoffnungsvollen Laufbahn bei der Polizei abge⸗ gangen, um jetzt als ſtellungsloſer Bankangeſtellter herum⸗ zulaufen? Und dann Maud, ach ja, Maud. Erzählung Sein Blick wurde ſchärfer. Da drüben führte man ge⸗ rade den Mann, an dem alles hing, Chandler, von vier ſtämmigen Detektiven begleitet, zum Auto. Chandler, dachte Garriſon, bei Chandler iſt die Löſung. Und jäh ſtieg in ihm ein ungeheurer, ein geradezu wahnſinniger Verdacht auf. Sein Blick ließ nicht von dem blaſſen Antlitz des Kaſ⸗ ſierers. Chandler zog jetzt gerade matt, mit müder Bewe⸗ gung ein großes, weißes Taſchentuch hervor, ſchwenkte es zierlich aus, und wiſchte ſich die ſchwitzende Stirn damit. Bob wandte den Blick zur Seite. Da ſtand ein hagerer Herr mit dunklen ſtechenden Augen und faſt gelber Ge⸗ ſichtsfarbe. Langſam entfernte er ſich jetzt, von den um ihn Herumſtehenden angeſtarrt. Bob war nicht wenig erſtaunt darüber. Vor ſeinem gei⸗ ſtigen Auge tauchte aus längſt vergangenen Tagen die Seite eines polizeilichen Fahndungsblattes auf. Zwei Stunden ſpäter boxke er ſich durch die Menge vor dem Eingang des Bankhauſes und verlangte Mr. Smerſſon zu ſprechen. „Ich glaube, Sie wollen mich übertölpeln, Garriſon,“ knurrte Smerſſon zum Schluß einer ſehr langen Unterhal⸗ tung,„es iſt ſchon eine Frechheit geweſen, daß Sie ſich in meine Tochter verlieben, noch ſchlimmer, daß Maud ſo un⸗ vernünftig iſt, dieſe unwürdige Neigung zu erwidern,— ich habe Sie deswegen hinausgeworfen, und nun erſcheinen Sie mit dieſer unglaublichen Geſchichte. Sie behaupten, das Stichwort zu kennen, Sie behaupten, innerhalb der nächſten Stunde würde ein Herr aus Lhaſa kommen, um gegen ein Honorar von 200 000 Dollars Chandler mit Erfolg magne⸗ tiſch zu behandeln, und Sie behaupten ferner, daß Chand⸗ ler und— Herr, das iſt einfach ein Märchen!“ „Und wenn es war iſt, geben Sie mir dafür Mauds Hand?“ „Der Teufel auch! Wenn es 11 6 iſt, dann verdienen 1 Maud, Bob. Mein Wort darauf.. aber ich glaube nicht——“ f Ein Angeſtellter unterbrach des Alten Rede. Er brachte eine Viſitenkarte. „Profeſſor Belial Snox von der Univerſität Lhaſa drin⸗ gend in der Angelegenheit des Stichworts.“ Bob lächelte. Smerſſon riß den Mund vor Staunen auf. „Ich laſſe bitten.“ f Gelb, hager, mit düſterem Blick ſchritt Belial Snox herein. Sein Blick ſtreifte den Rücken Bobs, der ſich abgewandt hatte, dann bohrte er ſich in das Antlitz Smerſſons. „Ich komme, Mr. Smerſſon, um Ihnen zu helfen. Ich bin imſtande, dank meiner in Lhaſa erworbenen inneren Kräfte, aus Chandlers Gedächtnis das Stichwort herauszu⸗ „ Honorar beträgt 200 000 Dollars. Nehmen ie an?“ Hart und befehlend klang das. Nein, Belial Snox war kein unbekannter Mann. Seit Monaten ſtanden ſeine An⸗ zeigen ſeitengroß in den Chicagoer Blättern. Smerſſon beherrſchte ſich mühſam. Eben iſt mir von anderer Seite ein ähnliches Angebot gemacht worden, Profeſſor. Vielleicht iſt es, hm— reeller.“ Wie heißt es, Bob?“ „Delta“ ſagte Bob Garriſon ruhig und drehte ſich herum. Snox wurde noch gelber. „Verdammt,“ ziſchte er, dann ſah er in Bobs Antlitz. „Ah— Unterinſpektor Bob Garriſon aus Dallas? Der — Spitzel!“ Er machte eine fahrige Bewegung nach der Rocktaſche. Bobs Augen blitzten. „Keine Bewegung, Yellow⸗Jimmy. Sie ſehen, wir ſind wei gegen einen. Und nun, Mr. Smerſſon, rufen Sie die olizei an, damit der Burſche verhaftet und Chandler feſt⸗ geſetzt wird. Und dann, bitte— Miß Maud.“ „Delta, ja, Delta war's!“ jauchzte der Alte, als er an den Apparat ſtürzte. ö