Welt. „alte ünſte, tſchen e, die dende das izeit, incher nicht wirt⸗ chnete arauf ungen haben zum vollen bende loſig⸗ 1 der einen f Be⸗ eiden le in Buſch imphe tſchen ungen der lichtet mit flege üllen. er in d ge⸗ ollen kern dem it er tland egen⸗ hoch⸗ iſtert, t im bor⸗ ir iſt den die zären nzen. dere. flie⸗ edle etwas eigen über ſolche man igen, öchſt⸗ geht. geben ſuchte gung Welt⸗ Sngspreis, Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Hazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., mn Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für 1 im⸗Seckenheim gebung. . Verkünd blatt für den Stadtteil Müm.⸗Secken heim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich Für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 37. Jahrgang Montag den 9. Auguſt 1937 Nr. 183 Aeber Gonntag -: Als Auftakt des erſten großen Trefſens der deuk⸗ hen Volksgeſundheitsbewegung wurde in Düſſeldorf die usſtellung„Die Auferſtehung des Paracelſus“ eröffnet. 1: In feierlichem Rahmen fand am Sonntag in Küſ.⸗ 1.5 ein Jubiläumsfeſtakt aus Anlaß der 75⸗Jahrfeier er Adam Opel Ac ſtatt. Miniſterialdirektor Dr. ing. e. h. Brandenburg ſprach namens des Führers und der Reichs. regierung der Führung und Gefolgſchaft herzliche Glück. wünſche zum Jubiläum aus. 1: England hat drei deutſche Journaliſten ausgewie⸗ ſen. Seitens der deutſchen Regierung iſt kein Hehl daraus emacht worden, daß ſie durch dieſe Maßnahme peinlichſt berührt iſt. : Finanzminiſter Bonnet bezeichnete die wirkſchaftliche Lage Frankreichs als beunruhigend. Staatspräſident Le⸗ brun richtete einen Mahnruf an die Parteien, die von der Regierung getroffenen Maßnahmen nicht zu ſabokieren. Der Klaſſenkampf im Volksfront- Frankreich geht wei⸗ ter. Nunmehr hat der Arbeitgeberverband ein Schreiben an den Miniſterpräſidenten gerichtet, in dem er gegen die Enkſchließung der CGT-Gewerkſchaft proteſtiert. 25: In der Tſchechoſlowakei nehmen die Geldſammlun⸗ gen für Sowjelſpanien trotz einiger Verbote immer größze⸗ ren Umfang an. : Muſſolini hal die Pläne zur Errichtung der Zellu⸗ loſeunabhängigkeit Italiens genehmigt. 1: Nach Mitteilung des Gottloſenorgans wurde in Orel eine große Anzahl von 1 und Gläubigen, darunker ein Biſchof, von der GPU wegen angeblicher revolutionärer Umtriebe verhaftet. PPP ˙-——— 8 Befremdende engliſche Maßnahme Drei deutſche Journaliſten ausgewieſen. Berlin, 9. Auguſt. Eine Reihe von engliſchen Zeitungen meldet die Aus⸗ weiſung der drei deutſchen Journaliſten Crome, Wrede und von Langen. Wie das DNB erfährt, iſt ſeitens der deut⸗ ſchen Regierung kein Hehl dargus gemacht worden, daß ſie von den engliſchen Raßnahmen auf das peinlichſte berührt iſt. Da die engliſche Regierung den Skandpunkt zum Aus⸗ druck gebracht hat, daß der Aufenthalt der fraglichen Per- ſönlichkeiten im Intereſſe der deutſch⸗engliſchen Beziehun⸗ gen unerwünſcht ſei, wird begreiflicherweiſe auch auf deut⸗ leer Seite dieſem Geſichtspunkt entſprechend verfahren wer⸗ en. Unter der Ueberſchrift„Eine engliſche Provokation“ ſchreibt der Zeitungsdienſt Graf Reiſchach:„Die engliſche Regierung hat ſich veranlaßt geſehen, dem Leiter unſeres Londoner Büros, Pg. Dr. von Langen, die Erteilung einer weiteren Aufenthaltsgenehmigung zu ver⸗ weigern. Gründe für dieſe Maßnahme, die politiſch und tatſächlich einer brüsken Ausweiſung gleichkommt, werden nicht gegeben, ſondern es verlautet, daß die bisherige po⸗ litiſche Tätigkeit Dr. von Langens im Auslande Anlaß zu dieſer Handlung geweſen ſei. Gleichzeitig wurde der Mit⸗ arbeiterin Dr. von Langens, Frau Zinpo w, die wei⸗ tere Aufenthaltsgenehmigung verweigert. Dieſes Verhalten der engliſchen Regierung einem an⸗ pic Journaliſten, dem Vertreter der großen national⸗ ozialiſtiſchen Gaublätter gegenüber, kann nur als eine be⸗ Wußte und beabſichtigte Unfreundlichkeit gegenüber der deutſchen Preſſe aufgefaßt werden. Die Perſon und die Ar⸗ eit Dr. von Langens, der nunmehr gerade vier Wochen als Leiter unſeres Londoner Büros tätig war, geben nicht en geringſten Anlaß für die brüske Art, mit der der wei⸗ teren Arbeit Dr. von Langens in England ein Ende ge⸗ etz wurde. Welches Vertrauen in die Perſon Dr. von angens geſetzt wird und welch großen Anſehens er ſich erfreut geht allein ſchon daraus hervor, daß die NSDAP ihn während ſeiner Tätigkeit in Italien zum Ortsgrüppen⸗ leiter ernannte. 5 Pg. Dr. von Langen hat während ſeiner mehrjährigen Tätigkeit als unſer Korreſpondent in Rom ſtets ſeine ufgabe darin geſehen, mit der für einen deutſchen Jour⸗ naliſten ſelbſtverſtändlichen Loyalität ſeinem Gaſtlande ge⸗ genüber die politiſchen Probleme zu behandeln und zu be⸗ ütteilen. Wenn von engliſcher Seite die bisherige Aus⸗ landsarbeit Dr. von Langens als„Begründung“ herange⸗ zogen wird, ſo ergibt ſich der gerade im Augenblick der engliſchen Bemühungen um einen Ausgleich mit Italien beſonders kurioſe Zuſtand, daß dieſe Italien gegenüber loyale Arbeit jetzt den engliſchen Stellen unerwünſcht war. Die Methoden, die man von engliſcher Seite unſe⸗ zem Vertreter gegenüber anzuwenden beliebte— die erweigerung der Gründe für die Ausweiſung ſind als beſonders ungewöhnlich zu bezeichnen— laſſen den Schluß 11 daß man ſich in amtlichen engliſchen Kreifen doch wohl ſcheut, zuzugeben, daß ein gewiſſer, ſeinerzeit von der berüchtigten Madame Tabouis verfaßter und ſich durch die im„Oeuvre“ ſelbſtverſtändliche 1 Verdre⸗ ung und Entſtellung der wirklichen Verhälkniſſe auszeich⸗ nender Artikel, der von Verleumdungen der Perſon Dr. von Langens in Bezug auf ſeine Tätigkeit als Ortsgrup⸗ benleiter in Rom ſtrotzk, zu den„fachlichen“ Unterlagen der amtlichen engliſchen Stellen gehört. g Die Tatſache und die beſonders unfairen Umſtände, unter denen die Ausweiſung der Mitglieder unſeres Lon⸗ oner Büros vor ſich ging, ſind jedenfalls nicht anders denn als eine bewußte Unfreundlichkeit von Seiten Englands auſzufaſſen und ſchwerlich geeignet, die Preſſebezlehungen und damit wohl auch die allgemeinen Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Ländern freundlich zu geſtalten. —ů̃— 4* Gabotage der Friedensarbeit Gehäſſige Angriffe des„Daily Chronicle“, Die Begrüßungsanſprachen, die zwiſchen dem Führer und dem neuen ſpaniſchen Botſchafter in Berch⸗ tesgaden gewechſelt wurden, werden von der geſamten Londoner Preſſe auszugsweiſe wiedergegeben. Die libe⸗ rale„News Chronicle“ benutzt die Gelegenheit, in einem Leitaufſatz einen ihrer häßlichen, boshaften Angriffe gegen Franco und Deutſchland zu richten. So haben Blätter vom Schlage des„News Chro— nicle“ es ſtets gehandhabt: Soweit ſich feſtſtellen läßt, brachte keines von ihnen den Brief, den die höchſten kirch⸗ lichen Würdenträger des nationalen Spaniens— unter ihnen Kardinäle, Erzbiſchöfe und Biſchöfe— an die aus⸗ ländiſchen Biſchöfe richteten, um dieſe aufzufordern, die Wahrheit über die tatſächlichen Verhältniſſe in Sowjet⸗ ſpanien zu verbreiten. Wenn aber der Führer des Drit⸗ ten Reiches mit einem ausländiſchen Staatsmanne Frie⸗ densreden wechſelt, dann iſt das für dieſe Zeitungen ein Signal, auf ihre ſchmutzige Weiſe wahre Friedensarbeit zu ſtören. 1 Die Londoner Linkspreſſe erweiſt ſich wieder einmal als die willfährige Helferin der bolſchewiſtiſchen Hetz⸗ zentrale, der die verwerflichſten Mittel gerade gut genug ſind, um eine Beruhigung in Europa zu hintertreiben. Gerade jetzt, wo die Verantwortung Moskaus für das Stocken der Londoner Nichteinmiſchungsverhandlungen unmißverſtändlicher denn je in Erſcheinung getreten iſt, arbeitet die jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Lügenpropaganda in verſtärktem Maße. So werden die bei dem Empfang des neuen ſpaniſchen Botſchafters auf dem Oberſalzberg ge⸗ haltenen Anſprachen von den jüdiſchen Schmierfinken und den in ihrem Solde ſtehenden ausländiſchen Hetzblättern zum Anlaß hämiſcher Angriffe gegen Deutſchland ünd das nationale Spanien genommen. Es genügt die Feſtſtellung, daß dieſelbe Preſſe, die jede Gelegenheit zu vergiftenden Darſtellungen über die Lage in Deutſchland ebenſo wie über die Lage im neuen Spanien benutzt, es nicht für nötig gehalten hat, ihren Leſern Kenntnis von der erſchütternden Klage zu geben, die die ſpaniſchen Biſchöfe über die Zer⸗ ſtörung und Schändung vieler Tauſender von Gotteshäu⸗ ſern und die beſtialiſche Ermordung ebenfalls vieler tau⸗ ſender Geiſtlicher erhoben. Damit hat dieſe Preſſe ihre bewußt tendenziöſe Berichterſtattung ſo deutlich bewieſen, daß man ihr das Recht abſprechen muß, ſich überhaupt noch mit den Dingen in Spanien zu befaſſen. Die Volksgeſundheitsbewegung Erſtes Reichstreffen.— Rede des Reichsärzteführers. Düſſeldorf, 9. Aug. Das erſte Reichstreffen der deut⸗ ſchen Volksgeſundheitsbewegung erreichte am Sonntag mit der großen Kundgebung in der Feſthalle ſeinen Höhepunkt. Im Mittelpunkt ſtand eine grundlegende Rede des Reichs⸗ ärzteführers Dr. Wagner. Er betonte einleitend, daß mit den Wandlungen auf allen Gebieten des Lebens ſeit dem Umbruch auch eine ſolche in der Auffaſſung der Heilkunde eingetreten ſei, die auch nicht vor den gehelligten Toren der Univerſitäten halt gemacht habe. Der Kampf der Medizin ſei wohl weniger ein- Kampf der Syſteme als des Charakters. Früher ſei das Arztſein ein lukrativer Beruf geweſen. Heute ſei es Dienſt am Volk. Früher habe der Arzt immer nur das kleine Ein⸗ zelweſen betrachtet. Heute ſei er Arzt der ganzen Nation. Ebenſo wichtig wie die Heilung ſei die Vorbeugung durch Geſundheitsführung. Das Ideal des heutigen Arztes ſoll nicht der betitelte ⸗Aerzte⸗Geheimrat, ſondern der Hausarzt im beſten Sinne der Freund, Helfer und Berater ſein. Der Reichsärzteführer ſprach dann von den Reform⸗ plänen in der Sozialverſicherung, die durch⸗ geſetzt werden ſouten. Die freie Arztwahl müſſe unbedingt aufrechterhalten werden. Aber eben darum ſolle jeder dem Arzt ſeines Vertrauens mindeſtens auf ein Jahr treu blei⸗ ben Das ſei wichtig für vieles, z. B. für die Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit, die Aufgabe des Hausarztes und der Hebamme bleiben müſſe. Der Geſundheitszuſtand der deutſchen arbeltenden Bevölkerung müſſe erheblich gebeſſert werden. Unter⸗ ſuchungen in den Betrieben hätten intereſſante Ergebniſſe gezeitigt. Unter den feſtgeſtellten Erkrankungen ſeien 50 Prozent Frühſchäden geweſen, die den Betreffenden nicht einmal zum Bewußtſein gekommen ſeien. Es werde alles getan, um dieſe Frühſchäden rechtzeitig zu beheben, wobei alle ſozialen Verſicherungsträger zuſammenarbeiten. Um hier erfolgreich vorgehen zu können, hielt der Reichsärzte⸗ führer für ſpäter die inführung eines ſogenannten „Stammbuches für Volksgesundheit“ für not⸗ wendig Es werde dann ſchon der Säugling ärztlich betreut, dann das kleine Kind und der weitere Menſch über die Schule, die HJ, den Betrieb bis zur Wehrmacht. Bei ill den großen Aufgaben, die ſich von dieſem Ge⸗ ſichtspunkt aus ergäben, ergäben ſich auch größere Aufga⸗ ben der deutſchen Volksgeſundheitsbewegung; deshalb denke auch kein Menſch daran, die in ihr amen cn Verbände zu zerſchlagen. Im Gegenteil, es ſei beabſichtigt, im kommenden Winker eine große Propaganda durchzuführen. Es ſollten alle Kräfte zuſammengefaßt wer⸗ den zur Bekämpfung der Alkoholmißbrauches und auch des Nikotinmißbrauches der deutſchen Jugend, auch der deutſchen Frauen in der Zeit ihres gebärfähigen Alters.. i 5 Zur Frage der Anerkennung der Heilpraktiker ſeien Geſetzes vorbereitungen notwendig. Es würden dann neben dem Arzt die bereits tätigen Heilpraktiker die welt⸗ anſchaulich und mediziniſch in Ordnung ſeien, anerkannt. Für ſpäter ſei es dann erforderlich, daß jeder Heilpraktiker vor Errichtung einer Praxis in einer therapeutiſchen Lei⸗ ſtungsprüfung ſein Können beweiſen müſſe. Was die Ausbildung der Aerzte angehe, ſo ſei noch vieles zu tun. Die Naturheilkunde müſſe mehr und mehr in die mediziniſche Heilkunde eingebaut werden. Der Arzt, der die Schulmedizin kennen müſſe, müſſe aber auch die Dinge der Naturheilkunde kennen. In dieſem Zuſammenhang wies Dr. Wagner darauf hin, daß in der Naturheilbewegung mindeſtens ebenſoviel Aerzte wie Naturheilkundige vertreten ſeien. Hierauf ergriff Gauleiter Streicher das Wort, der betonte, daß er die Ausführungen des Reichsärzteführers voll und ganz unterſtreiche. Der Reichsärzteführer ſei der erde der eine gerechte Löſung der Fragen durchſetzen werde. Zum Schluß der Kundgebungen nahm noch der Leiter 55 Deutſchen Volksgeſundheitsbewegung, Wegener, das ort Noch ein Seeräuberangriff Auch ein franzöſiſcher Dampfer bombardiert.— Ernſte Beurteilung in London Nach den letzten Meldungen aus Algier wurde am letzten Freitag nicht nur der britiſche Tankdampfer„Bri⸗ tiſh Corporal(6972 Tonnen) und das italieniſche Fracht⸗ ſchiff„Mongioia“(6613 Tonnen), ſondern auch ein fran⸗ zöſiſcher Dampfer, das 29 000 Tonnen⸗Schiff„Djebel Amour“, durch mehrere bolſchewiſtiſche Flugzeuge ange⸗ griffen. „Daily Telegraph“ meldet hierzu: Während die Angriffe auf das engliſche und das franzöſiſche Schiff keine Opfer gefordert hätten, ſei der Kapitän des italieniſchen Schiffes durch Lungenſchuß verwundet worden. Ein an Bord des Schiffes befindlicher holländiſcher Kontroll⸗ beamter habe eine Armverletzung davongetragen. Ferner wird gemeldet, daß zahlreiche Schrapnellſplitter auf das Deck des britiſchen Schiffes gefallen ſeien. Als die Be⸗ ſatzung verſucht habe, ſich in die Boote zu begeben, ſeien die Flugzeuge tiefer heruntergekommen und hätten die Beſatzung mit Maſchinengewehren beſchoſſen, ſo daß ſie ſich in Deckung begeben mußte. Dabei habe ſtändig die Gefahr der Exploſion durch einen Volltreffer beſtanden, da das Schiff eine Benzinladung an Bord hatte. J „Daily Exrpreß“ ſchreibt zu dieſer Angelegenheit, daß die Bombardierung des britiſchen Tankdampfers „Britiſh Corporal“ durch drei unbekannte Flugzeuge in engliſchen Regierungskreiſen ernſt beurteilt wurde. Sobald die Berichte von den zuſtändigen Stellen einge⸗ laufen ſeien, würden ſie dem Miniſterpräſidenten, der ſich zur Zeit in Schottland befinde, und dem ſtellvertretenden Außenminiſter, Lord Halifax, übermittelt werden. Wenn feſtgeſtellt werde, wer für den Angriff verantwortlich ſei, werde ein ſcharfer Proteſt eingelegt werden. Möglicher⸗ weiſe werde man die Beſtrafung der beteiligten Flieger verlangen ſowie eine Schadenerſatzforderun 9 ſtellen. 5 Beſonders erſchwerend ſei der Umſtand, daß das Schiff ſich viele Meilen außerhalb der Hoheits⸗ gewäſſer befunden habe und daß der Bombenangriff aus der Luft ohne vorherigen Verſuch, das Schiff aufzu⸗ bringen, nicht gerechtfertigt werden könne. Nach britiſcher Anſicht ſeien Angriffe auf auslän⸗ diſche Schiffe außerhalb ſpaniſcher Hoheitsgewäſſer als Seeräuberei zu betrachten und erforderten Gegenmaß⸗ 1 7 der Länder, deren Schiffe angegriffen worden eien. Rote Flieger waren die Angreifer Nach in Salamanca vorgenommenen endgültigen Feſtſtellungen beſteht nunmehr kein Zweifel daran, daß es ſich bei den letzten Ueberfällen in der Nähe der algeri⸗ ſchen Küſte auf drei Dampfer um bolſchewiſtiſche Flieger handelt. Nationale Flieger ſind überhaupt nicht auf See geweſen. In Salamanca herrſcht ſtarke Empörung darüber, daß wiederum ohne jeden Anlaß die Schuld an dem Zwi⸗ ſchenfall nationalen Fliegern in die Schuhe geſchoben wurde. Mit Recht weiſt man darauf hin, daß, wenn es ſich um rote Flieger handelt, ein gewiſſer Teil der Welt⸗ preſſe ſtets von unbekannten Fliegern ſpricht, während, wenn die Attentäter unbekannt ſind, die Schuld ſkrupel⸗ los den Nationalen angehängt wird. Schon die Tatſache, daß unter den beſchoſſenen Schiffen ein italieniſches— alſo ein dem nationalen Spanien beſonders befreundetes — Schiff ſich befand, ſollte jedem ruhigen und objektiven Beobachter geſagt haben, daß hier nationale Flieger über⸗ haupt nicht in Frage kommen können. Gierra de la Cruz beſetzt Zwölf bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen 5 Wie der nationale Heeresbericht aus Salamanca mit⸗ teilt, wurde an der Front von Aragon im Abſchnitt von Albarraein die Sierra de la Cruz beſetzt; es wurden über 100 Gefallene des Gegners in der Nähe der eroberten Stellungen geborgen. Zahlreiche Soldaten und Milizen mit Waffen haben ſich wieder im nationalen 3 ſtellt. In einem Luftkampf bei Torrelavega(Prov. 5 lander) haben die nationalen Flieger zwölf bolſchewiſtiſch Jagdflugzeuge abgeſchoſſen. a Die Rheinſchiffahrt im Juli Wie die Niederrheiniſche Induſtrie- und Handelskam⸗ mer mitteilt, blieb die allgemeine Verkehrs und Betriebs⸗ lage der Rheinſchiffahrt in ihrer 175 der nach wie vor guten Verladetätigkeit noch äußerſt ſchwierigen Geſamtlage unverändert. Die Waſſerführung des Rheins war für die Jahreszeit ſehr günſtig Sie ermöglichte eine volle Aus⸗ nutzung der Kähne und ein ungehindertes Durchfahren der Boote bis zu den höchſt ſchiffbaren Plätzen der Schweiz über den offenen Strom Lediglich auf der Strecke Kehl— Straßburg— Baſel waren die üblichen geringfügi⸗ gen Aufleichterungen erforderlich. Der Verkehr auf dem Rhein war im Monat Juli ſehr rege. Die Verladetätig⸗ keit bleibt weiter lebhaft. Der Verſand von Ruhrkohle nach Süddeutſchland und der Schweiz war immer noch ziemlich ſtark. Beſonders lebhaft war der Talverkehr; die Brennſtoffverladungen über Rotterdam und Antwerpen nahmen im Rahmen des vorhandenen Kahnraumes noch zu. Auch die Ankünfte in den Rhein⸗See⸗Häfen erfuhren eine Vermehrung, jedoch waren die Papierholzmengen im Vergleich zu den früheren Jahren nur gering. Am Ober⸗ und Mittelrhein hielt ſich die Be⸗ ſchäftigung im bisherigen Rahmen. Die Verſchiffungen von Bimskies und Bimsbauſtoffen blieben rege, auch wurden Holz⸗ ſowie Erz⸗ und Kalkſteintransporte ausgeführt. Da⸗ gegen war das Stückgutgeſchäft mäßig. Bei dieſer guten Beſchäftigung der Rheinflotte konnten die an der Ruhr ankommenden Kähne immer prompt für eine Reiſe einge⸗ teilt werden. Wartezeiten traten nicht in Erſcheinung. Stel⸗ lenweiſe herrſchte, insbeſondere gegen Ende des Monats, ſogar ein gewiſſer Kahnraummangel. Durch die ſorgfältige Beobachtung der Fahrzeuge wurde jedoch ein raſcher Kahn⸗ umlauf gewährleiſtet, wodurch ein fühlbarer Schiffsraum⸗ mangel vermieden werden konnte. Die Frachten blieben dennoch weiter gedrückt und vermochten ſich erſt gegen Ende der Berichtszeit infolge der durch die günſtige Ver⸗ kehrslage verurſachten Knappheit an Kahnraum berg⸗ wie talwärts um 0,10 Mark je To. Ladung erholen. Schleppgut war ſtellenweiſe wieder knapp, ſo daß ſich Wartezeiten für die Boote an und ab nicht vermeiden ließen. Die Schlepp⸗ löhne für die Strecke Ruhrort— Mannheim gaben deshalb noch am 2. d. M. von 0,90/1,00 auf 0,80 /,90 Mark nach. Dagegen ſtiegen die Schlepplöhne auf der Strecke Rotterdam Ruhrort während des Monats infolge der grö⸗ ßeren ſeewärtigen Ankünfte etwas an. 0 Im Güterboots⸗ und Motorſchiffsver⸗ kehr trat keine weſentliche Aenderung ein. Die Beſchäfti⸗ gung war weiter gut. Auch im Rhein⸗See⸗Verkehr war die Beſchäftigung zufriedenſtellend 4 Giftige Pilze genoſſen. Ein Ehepaar aus Kotthau⸗ ſen(Rheinprovinz) hatte Pilze geſucht, unter denen ſich auch einige giftige befanden. Nach dem Genuß des Pilz⸗ gerichtes erkrankten beide Ehegatten ſchwer. Der Mann iſt inzwiſchen geſtorben, während die Frau noch in bedenkli⸗ chem Zuſtande darniederliegt. Ab Kinder beim Spiel vom Tode überraſchk. Das zwei⸗ einhalbjährige Söhnchen einer Familie in Kirchlengern (Weſtfalen) hatte ſich in einem unbewachten Augenblick auf den in unmittelbarer Nähe der elterlichen Wohnung gelegenen Bahndamm begeben, um dort zu ſpielen. Hier wurde der Kleine von einem Zuge erfaßt und tödlich ver⸗ letzt.— Ein 13jähriger Schüler hatte ſich in einer Sand⸗ grube in Ibbenbüren in ein ſelbſtgegrabenes tiefes Loch gelegt und war dabei eingeſchlafen. Durch die nach und nach herabfallenden Sandmaſſen wurde er verſchüttet. Als er ſpäter geborgen wurde, war der Tod bereits durch Er⸗ ſticken eingetreten. b Siebenbürger Sänger in Berlin. Die zurzeit auf einer Rundfahrt durch Deutſchland befindlichen Siebenbür⸗ er Sänger und Sängerinnen, die die feſtlichen Tage in Breslau erlebten, ſind in Berlin eingetroffen. Sie wurden von Pg. Wickenberg im Namen des Reichsminiſters Dr. Goebbels willkommen geheißen. Der Sprecher der Sieben⸗ bürger Sänger dankte für den freundlichen Empfang. Die Deutſchen Siebenbürgens hielten feſt an alter Sitte, an al⸗ tem Volkstum und an alter Tracht. Ih farbenfrohen Trachten ſeien keine Schauſtücke ſondern eute in den Dörfern lebendig Ab Aus Bergnot gerettet. Die Landesſtelle Bayern für alpines Rettungsweſen des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins(Deutſche Bergwacht) teilt mit: In der Nord⸗ wand des Widderſtein im Allgäu hatte ſich ein Touriſt ver⸗ ſtiegen Seine Hilferufe hörte ein Hirte, der die Rettungs⸗ ſtelle Mittelberg verſtändigte, die ſofort eine Rettungsex⸗ pedition von 6 Mann unter Führung des Bergführers Winkel abſchickte. Dieſe konnte, aber wegen Nebel und ſchlechten Wetters nichts ausrichten und mußte wieder um⸗ kehren Am nächſten Morgen brach ſie erneut auf und es gelang ihr im Laufe des Tages, den ſchon ſel abgekämpf⸗ ten, aher ſonſt und Touriſten zu n. gen i Weltbild N) Erſtes Teilſtück der neuen Wallbergſtraße in Bayern fertig. Am 8. Auguſt wird Stabschef Lutze das erſte Teilſtück der von SA.⸗Männern erbauten neuen Wallbergſtraße er⸗ öffnen, die, techniſch wie landſchaftlich einzigartig, 8 Kilo⸗ meter lang bis zu einer Höhe von 1500 Meter in die Tegernſeer Berge hinaufführt. Unſer Bild zeigt ein Teil⸗ ſtück kurz vor der Fertigſtellung. Gegen Panikmache Kriegsgefahr weit geringer als früher. Warſchau, 5. Auguſt. Mit einem Teil der polniſchen Preſſe, die ſich um des Senſationsbedürfniſſes ihrer Leſer willen darin gefällt, in jeder Nummer das Geſpenſt eines bevorſtehenden neuen Weltkrieges an die Wand zu malen, rechnet der Leitarkikel des„Expreß Poranny“ ab. Eine Spezialität dieſer Blätter ſei es dabei, Deulſchland der Abſicht, einen Krieg hervor⸗ zurufen, zu bezichtigen. Tatſächlich ſei die Gefahr eines ernſthaften Konfliktes der ſpaniſchen Frage wegen heute weil geringer als früher Dieſe ſtändigen Kriegsalarme, ſo ſchreibt das Blatt, ſeien aufs ſchärfſte zu verwerfen. Gewiß beſtehe kein An⸗ laß, die internationale Lage zu beſchönigen, die von einem Ideal ſehr weit entfernt ſei. Trotzdem könne man feſtſtel⸗ len, daß ſich in Europa ein gewiſſes Gleichgewicht der Kräfte gebildet habe dem es vor allem zu danken ſei, daß die Kriege in Spanien und im Fernen Oſten lokaliſiert werden konnten und daß die Gefahr eines bewaffneten Konflikts in Europa ſelbſt heute geringer ſei als vor einem oder zwei Jahren. Das Blatt fordert auf, den berufsmä⸗ ßigen Verbreitern einer Panikſtimmung keine Beachtung zu ſchenken. Die deutſch⸗polniſche Fronkkämpferbewegung Der Empfang, der für die polniſche Frontkämpferab⸗ ordnung im„Kaiſerhof“ in Berlin ſtattfand, wird in der Warſchauer Preſſe ſtark beachtet. Der ausführliche Bericht der polniſchen Telegraphen⸗Agentur hebt aus der Rede des Führers der NSKOV. Oberlindober, beſonders die Sötze hervor, die auf die Bedeutung des deutſch-⸗polniſchen Freundſchaftsabkommens eingehen. Auch über die Ant⸗ wort des Führers der polniſchen Abordnung, General Gorecki berichtet die Agentur ausführlich. Sie gibt ein⸗ zelne Teile der Rede im Wortlaut wieder, ſo den, der da⸗ von ſpricht, daß jedermann in Polen wiſſe, daß eine Au⸗ Benpolitik ſchlecht wäre, die ſich lediglich auf Erinnerungen aufbaue und daß man auf dem harten Wege der Wirk⸗ lichkeit voranſchreiten müſſe Es gebe kein ernſtes Hinder⸗ nis in der polniſchen Politik, das der deutſch⸗polniſchen Zu⸗ ſammenarbeit im Wege ſtände. Scheinangriffe auf London Faſt 400 Flugzeuge werden eingeſetzt Am 8. und 9. Auguſt werden große Luftmanöver über der engliſchen Hauptſtadt ſtattfinden. Insgeſamt werden 176 Bomber aller Größen Scheinangriffe auf London und die weitere Umgebung durchführen, während für die Ver⸗ teidigung 222 Maſchinen zur Verfügung ſtehen. Durch die Manöver ſoll die Londoner Luftabwehrorganiſation der Territorialarmee geprüft werden. Als Angriffsziele ſind verſchiedene wichtige Punkte, darunter die Hafen⸗ anlagen von Tilbury, das Oelmagazin im Themſehafen, die Gaswerke in Coleeſter, verſchiedene Flugplätze und die Munitionswerke in Enfield feſtgeſetzt worden. Schulgeſchwader für den Marinenachwuchs Wie„Daily Telegraph“ meldet, hat die engliſche Ad⸗ miralität beſchloſſen, aus einer Reihe kleinerer Schiffe der Reſerveflotte ein beſonderes Schulgeſchwader für die Aus⸗ bildung des Nachwuchſes zu bilden. Bisher waren die Jungen, die ihre ſeemänniſche Ausbildung in den ver⸗ ſchiedenen Küſtenſchulen erhalten hatten, ſofort auf Schlachtſchiffen der Heimatflotte untergebracht worden. Durch dieſes Verfahren wurde die Aktionsbereitſchaft der Schiffe eingeſchränkt. A⸗Boot⸗Beſuch in Finnland Flottille Weddigen in Helſinki eingetroffen Die deutſche U-Boot⸗Flottille Weddigen, beſtehend aus elf U-Booten und dem U⸗Boot⸗Begleitſchifft„Saar“, traf in Helſinki ein. Der Flottillenchef Kapitän z. S. Locke ſtattete dem deutſchen Geſandten von Blücher den erſten Beſuch ab, den der Geſandte erwiderte. Zahlreiche Mit⸗ glieder der deutſchen Kolonie empfingen die deutſchen U-Boote am Kai. Am Sonnabend erfolgten die offiziellen Beſuche. Mittags waren 100 Mann der Beſatzung Gäſte und Zuſchauer bei den augenblicklich in Helſinki durchge⸗ führten Weltmeiſterſchaftskämpfen im Schießen. Das Offizierskorps der Flottille folgte einer Einladung des finniſchen Kriegsminiſters Niukkannen; abends waren Offiziere und Mannſchaften dann im finniſchen Offiziers⸗ kaſino Gäſte des Offizierskorps der finniſchen Flotte. Auf Einladung des bulgariſchen Handwerker⸗Verbandes traf eine Abordnung des deutſchen Handwerks unter Führung des Leiters des deutſchen Handwerks in der DA F., Paul Wal⸗ ter, in Sofia ein. * N Hitzewelle über Weſteuropa London hatte den heißeſten Tag ſeit vier Jahren. Seit einigen Tagen herrſcht über Weſteuropa eine Hitze⸗ welle, die die höchſten Temperaturen der letzten Jahre über⸗ ſchreitel. London hatte mit 30,4 Grad im Schatten den heiße⸗ ſten Tag ſeit vier Jahren, dem die heißeſte Nacht folgte Mit den Londonern ſtöhnt ganz England unter der für das milde Inſelklima unerhörten Gluthitze. Die Nutznießer der großen Hitze ſind die Bäder der engliſchen Küſte, die eine beängſti⸗ gende Ueberfülle aufweiſen und einen ſeit Jahren nicht er⸗ reichten Rekordbeſuch verzeichnen können. Rieſenwaldbrand bei Bordeaux Infolge der ſengenden Hitze, die ſeit einigen Tagen auch in ganz Frankreich herrſcht, werden aus den verſchiedenen Provinzen zahlreiche Brände gemeldet. Der größte Brand, der ſeit langen Jahren beobachtet wurde, ſpielte ſich in der wald⸗ reichen Gegend öſtlich von Bordeaux in Landes ab. Das Feuer brach in einer Kiſtenfabrik aus und verbreitete ſich mit raſen⸗ der Geſchwindigkeit. Eine Fabrik von Harzprodukten wurde alsbald ein Raub der Flammen, und der herrſchende Weſt⸗ wind krieb das Feuer in die ausgedehnten Fichtenwaldungen. Der Wald brannte in einer Ausdehnung von fünf Kilometer Breite Den vereinten Bemühungen der Feuerwehren und des Militärs gelang es in letzter Minute, den Bahnhof zu ſichern. auf dem ſich ein Benzinreſervoir mit 100 000 Liter Inhalt be⸗ findet Erſt nach ſtundenlanger angeſtrengter Arbeit konnte der Brand als bewältigt erklärt werden. Der Schaden wird auf 7 Millionen Franken geſchätzt. Die Unwetterkataſtrophe in Korea. Tokio, 6. Aug. Die Unwetterkataſtrophe korea, die beſonders die Provinz Heian verwüſtete, nimmt immer größere Ausmaße an Nach den polizeilichen Feſt⸗ n ſind bereits 200 Tote zu beklagen, und 55 Per⸗ onen wurden als verletzt gemeldet. Doch iſt die Zahl der Todesopfer noch bei weitem höher, da aus verſchiedenen Gebieten noch en erſonen als vermißt gemeldet werden. Der Sachſchaden iſt noch nicht abzuſchätzen. g in Nord⸗ Neues aus aller Welt Der deutſche Botſchafter Dr. Dieckhoff wurde vor Antritt einer kurzen Reiſe nach Deutſchland in Waſhington vom Prä⸗ ſidenten Rooſevelt in Audienz empfangen. Die 5. Internationale Filmkunſtſchau in Venedig wird am 10. Auguſt in Anweſenheit des italieniſchen Miniſters Alfieri und der Vertreter der 16 an der Schau beteiligten Nationen eröffnet werden. Rettung aus Bergnot. Der Touriſt Otto Reinicke aus Weſtfalen wurde aus der Echowand am Königsſee, wo er ſich verſtiegen hatte und ſich in gefährlicher Lage befand, von einer Hilfsexpedition gerettet. Reinicke hatte in der Echowand plötz⸗ lich nicht mehr weitergekonnt und um Hilfe gerufen. Jeder Schritt weiter hätte für ihn die größte Lebensgefahr bedeutet. Man fand Reinicke völlig erſchöpft auf. In der finſteren Nacht war zur Hilfeleiſtung ein ſehr ſchwieriges Stück Arbeit zu leiſten. Ein neues Segelſchulſchiff der Hapag. Die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie wird ihr Segelſchulſchiff, das im September ſeine Fahrten aufnehmen wird,„Admiral Karpfanger“ nennen. Sie knüpft damit an die jahrhundertealte Tradition guter hamburgiſcher Seemannſchaft an, denn Karpfanger zählt zu den Seehelden, die der Schiffahrt der alten deutſchen Hanſe⸗ ſtadt mit beſonderem Erfolg gedient haben. Admiral Karpfan⸗ ger ſtarb 1683 auf ſinkendem Schiff vor Cadiz. Die Belegſchaft der Köſter⸗Werke wieder in Lohn und Brot. Auf Anregung des Oberbürgermeiſters von Neumünſter und der Kreisleitung der NSDAP. wurden für die durch den Brand der Köſter⸗Werke arbeitslos gewordene Belegſchaft großzügige Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet. Die Maß⸗ nahmen hatten den Erfolg, daß bis auf rund 100 Frauen, die verheiratet ſind und deren Männer in Arbeit und Lohn ſtehen, alle Arbeiter eine Beſchäftigung gefunden haben. 26 Stunden geſchwommen. Der deutſche Schwimmer Fritz Werner aus Danzig hat einen europäiſchen Dauerrekord auf⸗ geſtellt, wie aus Dünkirchen gemeldet wird. Er hat 26 Stunden in der Nordſee geſchwommen und den europäiſchen Dauer⸗ rekord um 25 Minuten übertroffen. Bienenſchwarm im franzöſiſchen Präſidentenpalais. In das Palais des in Urlaub befindlichen Präſidenten der fran⸗ zöſiſchen Republik drang ein Bienenſchwarm ein. Die Bienen konnten erſt von einem größeren Aufgebot der Feuerwehr wie⸗ der aus den Arbeits-, Empfangs⸗ und Wohnräumen vertrie⸗ ben werden. Franzöſiſche Unteroffiziere berauben Heeresgut. In Lille wurde eine Reihe von Unteroffizieren verhaftet, die ſeit län⸗ gerer Zeit aus franzöſiſchen Heeresbeſtänden Kaffee entwendet hatten und ihn durch Mittelsmänner für einen Schleuderpreis verkauften. Jüdiſcher Menſchenſchmuggel. Der polniſchen Polizei ge⸗ lang es, im Kreiſe Molodoezno im Wilnagebiet eine Bande dingfeſt zu machen, die ſich gegen gute Bezahlung mit dem Schmuggel von Menſchen— zumeiſt Kommuniſten, die ſich dem Zugriff der Polizei entziehen wollten— über die Sowjet⸗ grenze befaßt hatte. Die acht Mitglieder der Bande mit dem bereits mehrfach vorbeſtraften Juden Hirſch Berſon an der Spitze wurden verhaftet. Sowjetruſſiſches Verkehrsflugzeug abgeſtürzt. Ein ſowjet⸗ ruſſiſches Paſſagierflugzeug der Linie Prag— Moskau ſtürzte in Siebenbürgen ab. Flugzeug geriet in Flammen und brannte in kurzer Zeit vollkommen nieder. An Bord des Flug⸗ zeuges befanden ſich zwei tſchechoſlowakiſche Paſſagiere und die aus vier Mann beſtehende Beſatzung. Sämtliche Inſaſſen wurden tot aufgefunden Autobus gegen Laſtkraftwagen. In der Nähe von Man⸗ cheſter ſtieß ein Autobus mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Von den Inſaſſen des Autobuſſes wurden 26 Perſonen ver⸗ letzt. Acht haben ſchwere Verletzungen erlitten. Das Zugzuſammenſtoß bei Paris Paris, 9. Aug. In Bercy, einem Vorort von ereignete ſich ein Zugzuſammenſtoß. Der Bellegarde ſtieß in voller Fahrt auf zug nach Narbonne. Der Schlußwagen dieſes Zuges wurde ertrümmert, während der Tender, ie beiden erſten Perſonenwagen des auffahrenden Zuges aus den Schienen ſprangen. In dem Narbonner Schnell⸗ Schweres Unglück bei einer Zirkusvorſtellung. ö Vor einem Wanderzirkus, der zur Zeit in Kopenhagen ein Gaſtſpiel gibt, ereignete ſich nach Schluß der Abend⸗ vorſtellung ein Unglück, bei dem nach den in der Nacht durchgeführten Feſtſtellungen ein junger Mann ſofort ge⸗ tötet, zwei Perſonen lebensgefährlich und vier ſchwer ver⸗ letzt wurden. f Als letzte Nummer des Programms zeigte ein Luft⸗ akrobat einige halsbrecheriſche Kunſtſtücke an einem 32 Meter hohen Maſt, der auf dem offenen Platz vor dem Zirkuszelt unmittelbar an einer öffentlichen Straße er⸗ richtet iſt. In dem Augenblick nun, als der Akrobat, wie allabendlich vor dem Abſtieg, an der Spitze des von ihm in Schwingungen geſetzten Maſtes hängend, den einen Fuß in einem Eiſenring, den anderen gegen das Holz geſtützt, mit freien Händen eine Fahne entfalten wollte, brach der Maſt und ſtürzte in die Zuſchauermenge. Von den Bruchſtücken des Maſtes wurden ein 25jähriger jun⸗ ger Mann tödlich, weitere ſechs Perſonen ſchwer verletzt. Bei zwei Verletzten beſteht Lebensgefahr. ö Wie ſchwer die Verletzungen des Artiſten ſind, der in dem Zirkus Schmidt unter dem Namen Kapitän Alberti auftrat, muß erſt durch Röntgen⸗Unterſuchung feſtgeſtellt werden. Als Urſache des Unglücks wird nach den bis⸗ herigen Ermittlungen vermutet, daß die Elaſtizität des Maſtes, der durch den Artiſten in Schwingungen verſetzt wurde, durch die trockene Wärme der letzten Tage allzu ſtark beeinträchtigt worden war. Die Polizei kündigt eine ſtrenge Unterſuchung an. f Das Spiel mit der alien Granate Reval, 6. Aug. In einem Fiſcherdorf unweit von Reval ereignete ſich ein Exploſionsunglück, das drei Menſchen⸗ opfer forderte. Fiſcherknaben fanden in einem leeren Brun⸗ nen eine alte Granate. Während ſie dieſe näher beſahen, explodierte die Granate. Hierbei wurden zwei Knaben ſo⸗ fort getötet während zwei weitere ſchwerverletzte Knaben ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Einer der ver⸗ wundeten Knaben erlag bald darauf ſeinen Verletzungen. Wie ſich herausſtellte, handelte es lich um eine Hyperit enthaltende Granate; denn mehrere von den zur Hilfef her⸗ beigeeilten Perſonen mußten mit Hyperit- Bergiftungser ⸗ ſcheinungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Anſchei⸗ nend handelt es ſich um eine Granate, die während der Re⸗ volukionszeit von ruſſiſchen Truppen, die ſeinerzeit in der Pence Gegend verſchiedene Kirchen geſprengt hatten, in en Brunnen gelegt worden war. 5. eee Dre FF0Cb0b0b0C0b0b00 TC A 1 W ee Sas e Dae weiter zurückgegangen und liegt zum erſten Mal unter 4000 Badiſche Chronik Baker und Tochter vom Zug überfahren. Mannheim, 9. Aug. Wie aus Würzbu rg gemeldet wird wurden am Freitag vormittag auf dem Bahnkörper der Richtung Lauda— Würzburg bei Kilometer 144 in der Nähe von Gerolzhauſen die vollſtändig berſtümmelten Lei⸗ chen eines 40jährigen Mannes und eines 16 bis 20jährigen Mädchens aufgefunden. Nach den bei den Leichen gefun⸗ denen Aufzeichnungen beſteht kein Zweifel, daß die Getö⸗ deten freiwillig aus dem Leben geſchieden ſind. Bei dem Mann handelt es ſich um einen gewiſſen Joſef Nowak aus Mannheim; bei der weiblichen Leiche dürfte es ſich um die Tochter des Getöteten handeln [Heidelberg.(Verurteilung wegen Voll- krunkenheit). Es war immer der Alkohol, der den nunmehr 51jährigen Georg Wahl aus Hockenheim ſeit dem Jahre 1912 immer wieder mit dem Geſetz in Konflikt brachte. In nüchternem Zuſtande war er als tüchtiger Ar⸗ Veiter und anſtändiger Menſch bekannt, in der Trunkenheit ließ er ſich aber immer ſchlimmſte Sittlichkeitsverbrechen zuſchulden kommen, wie z. B. auch die diesmal zur Ver⸗ handlung ſtehenden Verbrechen im Jahre 1936 in Roten⸗ berg und Rauenberg. Urſächlich für dieſe Rauſchzuſtände iſt wohl eine Stirnhöhlenoperation, die der Angeklagten auch geringe Mengen Alkohol nicht mehr vertragen läßt. Nach dem Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen kann er für die ſittlichen Verfehlungen nicht verantwortlich gemacht werden, da ſie jeweils pathologiſch bedingt waren. Voll verantwortlich ſei er aber für das Betrinken ſelbſt. Nach Dieſem Gutachten konnte die Strafkammer dem Antrag des Staatsanwaltes auf Unterbringung in einer Trinkerheil⸗ ſtätte nicht ſtattgeben, ſondern verurteilte W. wegen Voll⸗ trunkenheit zu einem Jahr Gefängnis. a Heidelberg.(Unter 4000.) Die Zahl der beim Arbeitsamt Heidelberg gemeldeten Arbeitsloſen iſt im Juli Dieſes Ergebnis konnte durch Beſetzung freier Arbeitsſtellen in anderen Arheitsamtsbezirken erreicht werden. Insgeſamt waren am 31. Juli im Arbeitsamtsbezirk Heidelberg vorhan⸗ den 3952 Arbeitsloſe, und zwar 2882 männliche, von denen 1008 und 1070 weibliche, von denen 247 weder im eigenen Beruf noch ſonſt einf hig waren. Die Zahl der Wohl⸗ fahrtserwerb iſt im Berichtsmonat von 229 auf 216, von denen Stadt Heidelberg entfallen, zurückge⸗ gangen. () Bühl.(Wiederſehensfeier der ehemali⸗ gen 143er). Auf den 14 und 15. Auguſt iſt eine Wieder⸗ ſehensfejer der ehemaligen 143er angesetzt Am Samstag, 14. Auguſt, findet ein gemütliches Beiſammenſein im Bahnhofshotel ſtatt Am Sonntagmorgen geht es mit Om⸗ nibuſſen zur Windeck Dort iſt am Denkmal Totenehrung. An dieſe ſchließt ſich dann die Vertretertagung und ein ge⸗ meinſchaftliches Mittageſſen an. Im Jahre 1940 halten die 183er hier großen Regimentstag ab. Mit dieſem iſt die 50⸗ jährige Regimentsgründung verbunden. () Lahr.(Erhäng t). Der 55 Jahre alte Eiſenbahn⸗ arbeiter Georg Siegel wurde in Kippenheim unweit ſeines Hauſes in den Reben erhängt aufgefunden. Mißliche Fami⸗ lienperhältniſſe ſcheinen den allgemein geachteten Mann in den Tod getrieben zu haben. Kadſportliche Leiſtung eines 15⸗Jährigen () Karlsruhe. Eine beachtliche radſportliche 10 Leiſtung vollbrachte der 15jährige Schüler Karl Heinz Funk aus Mörſch bei Karlsruhe. Er legte die 900 km lange Strecke von hier nach Swinemünde über Bamberg, Rudolſtadt und Berlin in ſechs Tagen mit dem Fahrrad zurück. Am letzten Tage der Fahrt von Berlin nach Swinemünde ſchaffte er ſogar über 200 km. Die Rückfahrt von der Oſtſee beab⸗ ſichtigt er ebenfalls mit dem Fahrrad, und zwar über Ham⸗ burg, Bremen, Hannover, Eſſen, Düſſeldorf(etwa 1500 km) Zurückzulegen. Für dieſe Strecke ſind 14 Tage vorgeſehen. * Lahr.(Verkehrs unfälle.) Ein in Broggingen wohnhafter Landwirt wollte mit ſeinem Motorrad eine Zug⸗ maſchine mit zwei Anhängern in gleicher Richtung in dem Augenblick überholen, als aus entgegengeſetzter Richtung ein Laſtkraftwagen mit Anhänger gefahren kam. Da der Zwi⸗ ſchenraum ſehr eng war, wurde das Kraftrad von beiden Laſt⸗ kraftwagen erfaßt und ſo geklemmt, daß Motorrad⸗ und Soziusfahrer zu Fall kamen und ſich ſchwere Verletzungen zußogen. Das Motorrad wurde vollſtändig zertrümmert.— In Ettenheimweiler wurde die 71jährige NRoſine Hott von eem Leichtmotorrad angefahren und ziemlich ſchwer ver⸗ letzt.— Bei Kirchen im Engetal trug ſich ein weiterer ſchwerer Anfall zu, wo auf der Reichsſtraße ein Bäckergeſelle mit ſeinem Motorrad ſo ſchwer ſtürzte, daß er ſich einen kompli⸗ Rerten Unterſchenkelbruch zuzog. Freiburg.(Kind im Sumpf erſtickt). In Wolfen⸗ weiler iſt ein ſiebenjähriges Kind, das ſich von zu Hauſe entfernt hatte, in einen kleinen ſumpfigen Weiher gefallen. ls man es fand, war es bereits erſtickt. Ireiburg.(Todesſturz einer Franzöſin.) Aus dem dritten Stockwerk eines Wohnhauſes ſtürzte ſich eme erſt vor einigen Tagen nach Freiburg gekommene Franzöſin auf die Straße. Mit ſchweren Verletzungen wurde die Lebensmüde in die chirurgiſche Klinik gebracht, wo ſie bald darauf geſtorben iſt. Der Grund zu der Tat iſt unbekannt. Familientragödie auf dem Bodenſee. Eine ſchreckliche Familientragödie ereignete ſich in den ſpäten Nachmittagsſtünden auf dem Bodenſee. Ein Schwei⸗ zer der ſich früher in Südamerika und ſeit etwa einem Jahre mit ſeiner Familie in Deutſchland aufgehalten hat, kam vor einigen Tagen mit ſeiner Frau und ſeinem drei⸗ einhalbjährigen Söhnchen nach Romanshorn. Nachdem er ſeinen Koffer zur Verſendung nach Zürich fertiggemacht hatte, mietete er eine Gondel und fuhr mit Frau und Kind auf den See hinaus. Gegen Abend fanden Fiſcher die Laich des Mannes im Boot. Unweit davon wurde die eiche des Kindes auf dem Waſſer treibend aufgefunden. Die Leiche der Frau, die im See verſunken it, konnte noch nicht geborgen werden. Der Mann hatte Frau und Kind durch Schüſſe getötet und ſich dann ſelbſt duͤrch einen Schuß das Leben genommen. Nachforſchungen ergaben, daß es ſich bei dem Toten um den Auslandsdeutſchen Dr. phil. Heinz Lederer handelt, der 1904 in Worb bei Bern geboren iſt. r. Lederer wohnte in Buenos Aires. ö Was koſtet der Zucker in Baden? 5 Kürzlich ging durch die Tageszeitungen eine Mitteilung, daß ab 1. 7. der Se für die einfachſte Verbrauchszucker⸗ ſorte(Grundſorte) zwischen 0,37 und 0,39 Mark je 500 g liege. Infolge der verſchiedenen hohen Frachtunkoſten mußten galt cedliche Ladenverkaufspreiſe feſtgeſetzt werden. Baden fällt in das Preisgebiet 2 des Zuckerwirtſchaftsverbandes Dlddeutſchland und hat einen Festpreis für die einfachſte Berbrauchszuckerſorte von 0,39 rk je 500 g. .————— . Aus den Nachbargauen Kaſſenbote über fallen und beraubt Leonberg. Gegen 12.30 Uhr wurde in der Nähe des Bahnhofs Rutesheim bei Leonberg ein Arbeiter, der am Bau der Reichsautobahn beſchäftigt war, von einem unbekannten jungen Mann überfallen und beraubt. Er hatte rund 2300 RM Lohngelder geholt und ſollte ſie auf der Bauſtelle abliefern. Dem Täter fiel das ganze Geld in die Hände; er flüchtete und konnte bis letzt noch nicht feſt⸗ genommen werden. Der Ueberfallene, Karl Metzger aus Maichingen, ein älterer Mann, wurde mit einem Prügel von dem Täter niedergeſtreckt. Metzger hatte noch verſucht, ſich des Räubers zu erwehren; dieſem gelang es aber, die Taſche zu rauben. Der Schwerverletzte konnte ſich noch eine kurze Strecke weit hinſchleppen, bis er zuſammenbrach. Er wurde ins Leonberger Krankenhaus gebracht, wo ſich her⸗ ausſtellte, daß die Verletzungen ſehr ernſter Natur ſind. Er ſchwebt in Lebensgefahr. * Bad Dürkheim.(Aus dem Beiwagen geſchleu⸗ dert und getötet.) Der Motorradfahrer Kolter aus Ludwigshafen befand ſich auf dem Wege nach Hardenburg. Als er am ortseingang einen Laſtzug überholen wollte, ſtieß er mit ſeiner Beiwagenmaſchine mit einem im glei⸗ chen Augenblick aus entgegengeſetzter Fahrtrichtung heran⸗ kommenden Omnibus zuſammen. Bei dem Zuſammenprall wurde die Maſchine Kolters herumgeworfen und er ſelbſt in den Straßengraben geſchleudert. Seine auf dem Rückſitz mitfahrende Ehefrau flog auf die Straße und wurde ver⸗ mutlich auch überfahren; ſie war auf der Stelle tot. K. ſelbſt erlitt nur leichtere Verletzungen am Bein, während das im Beiwagen ſitzende Kind ohne jeden Schaden blieb. Speyer.(motorrad gegen Fuhrwerk.— Ein Toter.) In der Nacht, kurz nach 24 Uhr, fuhr der 1894 in Mußbach geborene Alois Ebel mit ſeinem Motorrad von Speyer weg in Richtung Dudenhofen. Auf dem Beiſitz hatte er einen 38jährigen Mann aus Neuſtadt a. d. Weinſtraße als Mitfahrer Etwa ein Kilometer außerhalb Speyers fuhr Ebel auf das in gleicher Richtung fahrende Zweiſpänner⸗ fuhrwerk des Hanhofer Mühlenbeſitzers Grüner auf. Durch den Aufprall kamen beide Motorradfahrer zu Fall. Ebel wurde ſehr ſchwer verletzt und ſtarb kurze Zeit nach der Einlieferung im Stiftungskrankenhaus in Speyer. Der Bei⸗ fahrer erlitt leichtere Verletzungen, mußte jedoch im Kran⸗ kenhaus bleiben Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. Den Fuhrwerkslenker dürfte keine Schuld an dem Unfall treffen, da ſein Fuhrwerk vorſchriftsmäßig beleuchtet, mit Rück⸗ ſtrahler verſehen war und die rechte Straßenſeite einhielt. 2 7 Mord nach 1½ Jahren aufgeklärt Ein Kommuniſt eines Mädchenmordes überführt. Von der Kriminalpolizeileitſtelle Breslau iſt ein Verbrechen aufgeklärt worden, das ſich vor ungefähr 1½ Jahren in Bunzlau ereignete. Dort verſchwand Anfang Dezember 1935 die 14jährige Schülerin Ilſe Wichel angeblich auf einem Be⸗ ſorgungsgang. Die Ermittlungen der Kriminalpolizeileitſtelle haben nunmehr ergeben, daß der faſt 40 Jahre alte Arthur Kracke, der mit der Mutter der Vermißten ſeit ungefähr ſechs Jahren in wilder Ehe zuſammenlebt, der Täter iſt. Kracke, ein alter verſtockter Kommuniſt, der wiederholt ſchon ſchwer vor⸗ beſtraft iſt, darunter auch wegen Vorbereitung zum Hochverrat mit Zuchthaus, hat, in die Enge getrieben, nunmehr geſtan⸗ den, daß er das Kind erdroſſelt und dann auf dem Schutt⸗ abladeplatz von Bunzlau in einem Sack vergraben hat. Die Leiche wurde gefunden, nachdem eine Arbeitsdienſtabteilung den Schuttabladeplatz vier Tage lang umgegraben hatte. Vierköpfige Familie ging in den Tod Herzogenrath, 9. Auguſt. Eine furchtbare Familientragödie hat ſich in dem holländiſchen Grenzort Hoensbryek ereignet. Aus der Maas wurden bei Roermond die Leichen eines etwa achtjährigen Mädchens, eines ſechsjährigen Knaben, ſowie eines Mannes und einer Frau geborgen. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um eine deutſche Bergarbeiterfamilie han⸗ delt, die nach aufgefundenen Briefen beſchloſſen hatte, gemein⸗ ſam aus dem Leben zu ſcheiden. Der Mann, der 1930 nach Holland gekommen war, hatte infolge Krantheit ſeine Stellung verloren und zeigte nach Ausſagen der Nachbarn in letzter Zeit häufig Anzeichen von Schwermut. Man nimmt an, daß die furchtbare Tat im Zuſtande ſchwerſter geiſtiger Depreſſion be⸗ gangen wurde. Heinrich von Kleiſts„Amphitryon“. Mit genialem Schwung hat Kleiſt aus dem Luſtſpiel Molieres, deſſen Stoff der römiſche Komödiendichter Plau⸗ tus nach einem verlorengegangenen griechiſchen Vorbild hergab, etwas geſchaffen, was ureigene Züge des großen, an ſeiner Zeit zerbrochenen Dichters trägt Wie in ſeinen dramatiſchen Werken— beſonders deutlich in der„Penthe⸗ ſilea“ und im„Käthchen von Heilbronn“, aber auch im „Prinzen von Homburg“— ſtellt uns Kleiſt im„Amphi⸗ tryon“ vor Augen, wie das ganze Weſen des Menſchen weit mehr umfaßt, als er in ſeinem gewöhnlichen Alltags⸗ bewußtſein begreift. Die ins Unbewußte verſunkene Bezie⸗ hung der menſchlichen Individualität zum Göttlichen iſt eine Wirklichkeit, der ſich der Dichterſinn eines Kleiſt ahnend nähern konnte, und in einem kühnen, formvollendeten Bild iſt die Sehnſucht des Göttlichen nach ſeiner Spiegelung im Menſchenweſen dargeſtellt. In die Haupthandlung hinein, deren Träger Zeus, der Thebanerfürſt Amphitryon und ſeine Gemahlin Alkmene ſind, ſpielen— gleichſam als Abglanz im Trivialen— die eigentlich luſtſpielhaften Vor⸗ gänge zwiſchen Merkur Soſias und Charis, bis ins Kleinſte mit geiſtſprühender Ironie ausgemalt. Der Aufführung des„Amphitryon“ im Rahmen der Reichsfeſtſpiele Heidelberg durfte man mit umſo größerer Spannung entgegenſehen, als die kürzliche Inszenierung des Nationaltheakers Mannheim, dem uten Niveau die⸗ ſer Bühne eniſprechend einen ſchönen Eindruck hinterlaſ⸗ en hatte. Die Mauern des alten Schloſſes mußten auch die⸗ 15 Stück eine ſtimmungsvolle Umrahmung geben. Die Regie, die Hans Schweikart führte, machte mit Ge⸗ ſchick von den Möglichkeiten Gebrauch, die der Schloßhof für wirkungsvolle Auftritte bietet. Bernhard Mi⸗ nette(Staatstheater Berlin) ſpielte den Zeus, Gu ſtav Knuth(Staatstheater Hamburg) gab das irdiſche Gegen⸗ bild Amphitryon. Die ſtrahlende Erſcheinung der Münche⸗ ner Schauspielerin Gefion Helmke entſprach der the⸗ baniſchen Fürſtin. Eine beſonders anſprechende Leiſtung ſahen wir bon Karl Kuhlmann Stadttheater Altona), der mit echtem Humor den„guten alten Eſel Soſias“ dar⸗ ſtellte. Ihm ebenbürtig war Lina Carſtens(Altes Theater Leipzig und Volksbühne Berlin) als Charis. Für die Muſik 1 8 Koſtüme ſtilvoll gewählt. Wolfram Groddeck. Die c Reichsfeſiſpiele Heidelberg. ete Leo Spieß. Auch hier waren die N Lalcale Nuudocliau Ein Tropenſonntag. Der zweite Auguſtſonntag war ein ſehr heißer Som⸗ mertag. Die Queckſilberſäule hatte weit die 30 Grad⸗Grenze im Schatten überſchritten; kurz geſagt, eine afrikaniſche Hitze herrſchte in den Nachmittagsſtunden, bei der das Wenige, das man am Leibe trug, noch zu viel war. Die erſehnte Abkühlung, die unſere Wetterſtationen verkündeten, blieb aus. Statt deſſen hat ſich ein gewaltiges Hochdruck⸗ gebiet über ganz Nordweſteuropa ausgebreitet, das jetzt die Wetterlage kennzeichnet und tagsüber tropiſche Tem⸗ peraturen mitbringt. Waſſer und Abkühlung das war geſtern für uns Menſchen die Parole. Trotz der Hitze war der Reiſeverkehr am Wochenende wieder ſtark; wurden doch nicht weniger als 33 Sonder⸗ züge im Mannheimer Bahnhof abgefertigt. 14 Sonderzüge ſtellte allein die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Aber auch der Nahverkehr, wie nach Heidelberg, Weinheim uſw. nahm großen Umfang an, O. E. G. und Omnibuſſe waren dicht beſetzt. Auch ſehr viele Radfahrer ſuchten Er⸗ holung im Freien, die bei hereinbrechender Dunkelheit wieder in großen Maſſen in die Stadt zurückſtrömten. Das Mannheimer Strandbad und die anderen Badegelegenheiten am Neckar hatten Rekordbetrieb, Zehntauſende ſuchten vor der großen Hitze Erquickung im Waſſer. Aber auch die erſten Kirchweihen, die geſtern in Waldhof, Käfertal, Wallſtadt und Ladenburg ſtattfanden, bildeten einen beſonderen Anziehungspunkt und überall herrſchte feucht⸗fröhliche Stimmung auf dem Kerwe⸗Rummel. 8 Winzerſeſt 1937. Der Geſangverein„Sängerbund“ veranſtaltet am 4. und 5. September in ſämtlichen Räumen der neurenovierten Schloßwirtſchaft das diesjährige für Seckenheim ſchon Tradition gewordene Winzerfeſt. Der Verein bittet die verehrl. Ortsvereine, bei evtl. Veranſtal⸗ tungen auf dieſen Termin Rückficht zu nehmen. * Sonntags⸗Rückfahrkarten zum Cireus Buſch bei Reichs⸗ bahn und O. E. G. Sonntags⸗Rückfahrkarten werden während der ganzen Spieldauer ausgegeben. Dieſe müſſen an den Circuskaſſen zur Abſtempelung vorgelegt werden. Folgender Zug wird am 11., 12., 14. und 15. Auguſt ſpäter gelegt: Richtung Friedrichsfeld fährt nun ab 23.46 Uhr. Bei der O. E.G. werden während der ganzen Gaſtſpieldauer ebenfalls Sonntags⸗Rückfahrkarten ausgegeben, die an der Cireus⸗ kaſſe zur Abſtempelung vorgelegt werden müſſen. Ferner während der ganzen Gaſtſpieldauer ab Friedrichsbrücke 23.10 Uhr mit Anſchluß Seckenheim(Bhf.), Neckarhauſen, Edingen. 8 Der neue Komet ſichtbar. In der Nacht vom 7. zum 8. Auguſt konnte auch bei uns der neue Komit geſichtet werden. Am 11. Auguſt wird er der Erde am nächſten ſein und ſomit ſeine größte Helligkeit erreichen. Er wird dann ſo hell ſein wie ein Stern 4. bis 5. Größe und man wird ihn mit dem Auge gut erkennen. Mit beſſeren Hilfs⸗ mitteln ſieht man beſonders den Schweif des Kometen. Zur Orientierung ſei mitgeteilt, daß die Laufbahn des Kometen an dem bekannten Sternbild des Großen Bären vorbeigeht. * Neun Fahrräder und ein Mokorrad geſtohlen. Im Laufe eines einzigen Tages wurden in Mannheim neun Fahrräder und ein Motorrad geſtohlen. Im Hinblick auf ccc ehe ed er denden dea über ger enſtliche Mahnung, i i ſchloſſen abzuſtellen. 5% Aus dem Gerichtsſaal Die„fleißigen“ Gasherdvertreier Der 41 Jahre alte Berthold Storch und der 29 Jahre alte Fritz Georg Schüler, beide aus Frankfurt a. M., be⸗ tätigten ſich gemeinſchaftlich als Proviſionsvertreter für Gasherde. In der Zeit von Auguſt bis November vorigen Jahres reichten ſie der von ihnen vertretenen Firma un⸗ efähr 170 Aufträge ein, auf die ihnen von der Firma eine Provision von faſt 1700 RM ausgezahlt wurde. Leider ſtellte ſich zum Schaden der Lieferfirma heraus, daß die Aufträge durchaus nicht„prima“ waren. Von den einge⸗ reichten ca. 170 Beſtellungen waren nicht weniger als 70 Hell der Reſt war„faul“ oder ſonſt irgendwie un⸗ rauchbar. Die Firma erlitt auf dieſe Weiſe einen Schaden von rund 1500 RM. Vor dem Schöffengericht Mannheim hatten ſich dieſe beiden tüchtigen„Vertreter“ nun wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu verantworten. Die An⸗ geklagten hatten vielfach unter Vorſpiegelung falſcher Tat⸗ aachen gearbeitet, und es mußte eine ganze Anzahl von Zeugen zur Klärung der einzelnen Fälle aufgeboten mer⸗ den. Das Schöffengericht Mannheim fällte folgendes Ur⸗ teil: Der bereits mehrfach, darunter mit Zuchthaus vorbe⸗ ſtrafte Angeklagte Storch muß auf ein Jahr acht Monate ins Zuchthaus, der bisher unbeſtrafte Angeklagte Schüler auf ein Jahr ſechs Monate ins Gefängnis. Beiden Ange⸗ klagten wurde außerdem die Ausübung des Verufes als Handels⸗ und Proviſionsreiſender auf die Dauer von drei Jahren unterſagt. Zuchthaus für einen jüdiſchen Pferdehändler In einem Hippodrom(Reithalle), wie man ſie vielfach auf Meſſen findet, hatte der 49 Jahre alte Jude Karl Gärt⸗ ner aus Argenthal zuſammen mit dem 32 Jahre alten E. Schäffer aus Neunkirchen und noch anderen nach Verein⸗ barung mit der Beſitzerin einer Reithalle Propagandatou⸗ ren geritten. Dabei zog ſich Gärtner eine Knieverletzung zu, zu deren Behandlung er ſich ins Krankenhaus begeben mußte. Dieſen Unfall gedachte der Jude weidlich auszunüt⸗ zen zu einer Schröpfkur an der Verſicherüngsgeſellſchaft, ei der die Beſitzerin der Reithalle haftpflichtverſichert war. zu dieſem Zweck gab er eine falſche eidesſtattliche Ver⸗ ſicherung über die Höhe ſeines Einkommens ab, die er von ſeinem Geſchäftsteilhaber, dem mitangeklagten Schäffer, unterſchreiben ließ. Auch ſeine ſonſtigen Verhältniſſe wie auch den Grad der Unfallfolgen ſuchte er zu verſchleiern. Bei dieſen b Manipulationen war ihm Schäf⸗ 5 de: mit dem Juden zuſammen auf den Namen von dei⸗ en deutſchblütiger Frau einen erſt im Jahre 1937() ge⸗ 91 Pferdehandel betrieb, ziemlich ſtark behilflich. ie Verſicherungsgeſellſchaft kam dem Treiben des Juden! aber auf die Spur, ſodaß ſich die beiden nun vor dem Mannheimer Schöffengericht zu verantworten hatten. Das“ Gericht verurteilte den ſchon vielfach vorbeſtraften 1 Karl Gärtner zu 2 Jahren Zuchthaus und den An ten Schäffer zu einem Jahr Gefängnis. * Volkskrankheit Karies Der Zahnfäule die Zähne zeigen. Von Dr. J. Schwanke. Wir meſſen einer kleinen ſchwarzen Stelle am Backen⸗ zahn keine große Bedeutung bei— ſolange ſie uns nicht ſchmerzt. Der Zahnarzt aber denkt anders darüber: Er erkennt einen Fall von„Karies“, der großen Volkskrank⸗ heit, die in allen Kulturländern— und ſo auch bei uns— 60 v. H., ja bis zu 90 v. H. der Einwohner ergriffen hat. Daß der Zahnarzt die Bedeutung der Karies immer klarer erkennen lernte, hieß aber noch nicht, daß er auch ihr Weſen ſchon durchſchaute. Damit iſt er erſt nach und nach vertraut geworden.„Für die Karies“, erklärt Profeſſor Schröder, der Leiter der Berliner Univerſitäts⸗Zahnklinik, „galt das gleiche wie für manche andere Krankheiten: Auf Grund von Erfahrungstatſachen hat man wirkſame Be⸗ handlungsmethoden gefunden, bevor man das Weſen der Krankheit voll erkannte, und die ſpätere Erkenntnis hat erſt die vorausgeeilte Therapie begründet.“ Bei Naturvölkern wie etwa den Eskimo oder den taori befällt die Karies nur 1,5 bis 4,5 v. H. der Ein⸗ wohner. Man führt das auf die ganz andere Ernährung zurück. Was die Naturvölker eſſen, beanſprucht und übt das Gebiß viel ſtärker und reinigt beim Beißen gleich wieder die Zähne. Man vermutete daher, die Zahnfäule ſei nicht ererbt. Das wurde geſtützt durch Beobachtungen an eineiigen Zwillingen, die, bei verſchiedener Ernährung aufgewachſen, ganz ungleich geſunde Zähne zeigen. Dem⸗ gegenüber gibt es aber zweifellos Familien, deren An⸗ gehörige beſonders kariesanfällig ſind, während bei an⸗ deren eine Zahnfäule kaum vorkommt. Jeder Zahnarzt kennt ſolche Fälle.„Bei Karies ſpielen ebenſo erbliche Einflüſſe wie die Umwelt eine Rolle,“ betont Profeſſor Schröder.„Die Konſtitution iſt maßgebend, wobei ich unter Konſtitution den von den Vorfahren ererbten Grad von Lebenskraft verſtehe, den der Menſch gegenüber den ſchädlichen Umwelteinflüſſen aufbringt.“ Uebrigens: Verſuchen Sie doch mal, Ihre vorderen Schneidezähne zum Beißen aufeinanderzuſetzen, und zwar ſo, daß dabei die oberen und unteren Backenzähne doch in Kontakt bleiben. Sehen Sie, das können Sie nicht!“ Sie wären dann auch eine der ſeltenen Ausnah⸗ men unter uns Kulturmenſchen, bei denen die Anlage der Zahnbögen noch der Aufgabe des Gebiſſes voll entſpricht. Das Gebiß des Kulturmenſchen iſt zweifellos degeneriert. Schädelausgrabungen aus dem Diluvium und der jün⸗ geren Steinzeit haben gezeigt, daß unſere damaligen Vor⸗ fahren günſtigere Bißarten, Zahnformen und Zahnſtel⸗ lungen gehabt haben: Die Kauflächen ſchliffen aufeinan⸗ der, auch wenn nichts zu beißen dazwiſchen war, und rei⸗ nigten ſich dadurch. Ja, ſie ſchliffen ſich ſo ab, daß keine Rinnen blieben, die Speiſereſte feſthalten konnten. Die Zähne ſelbſt wareu niedriger. Wie kleine Halbkugeln lagen ſie ſo ins Zahnfleiſch gebettet, daß die Nachbarzähne ſich oben berührten, während unten die weiten Lücken vom Zahnfleiſch ausgefüllt und gegen das Feſtſetzen von Speiſereſten geſchützt wurden. Mangels tüchtiger Bean⸗ ſpruchung bei veränderter Nahrung fehlte ſpäter, etwa ſeit der Völkerwanderung, dem beweglichen Unterkiefer der Wachstumsreiz, und er bildete ſich nicht mehr ſo groß aus. Dadurch entſtand der heute übliche Ueberbiß des Oberkiefers: Die Zähne ſchleifen nicht mehr aufeinander. Sie haben die Form von Rechtecken, zwiſchen deren paral⸗ lelen Wänden Räume entſtehen, die geradezu Fallkanäle für die Speiſereſte und Herde für die Zahnfäule bedeuten. An Gebiſſen, die ſich ſeit 40 Jahren und mehr der Karies erwehrt haben, kann plötzlich Zahnfäule entſtehen, wenn zum Beiſpiel durch eine ſchlecht angebrachte Schiene Speiſereſte an den Zahnwänden feſtgehalten werden und dort in Gärung geraten. Selbſt der Primitive hat manch⸗ mal an einem einzelnen Zahn, etwa an dem hinterſten, eine faule Stelle, weil ſich dort Speiſereſte ſchwerer be⸗ ſeitigen laſſen. Die natürliche, etwa ererbte Widerſtands⸗ fähigkeit der Zähne iſt alſo nie ſo groß, daß ſie nicht durch beſondere äußere Umſtände durchbrochen werden könnte. Ißt man hauptſächlich klebriges weißes Brot, ſo bildet der Speichel mit dieſem Brot einen Brei, der ſich in allen Winkeln des Gebiſſes feſtſetzt, ſtatt in den Magen zu wan⸗ dern. Der Brei gärt und bildet vor allem Milchſäure und andere Säuren, die in den Zahnſchmelz eindringen. Noch eine nur eintauſendſtelprozentige Milchſäure zerſtört den Kalk im Zahn. Aber merkwürdigerweiſe ſchadet ſaure Milch den Zähnen nicht. Man hat ſich den Kopf zerbrochen, warum. Die Milch hat jedoch außer der Säure und dem Milchfett noch einen Beſtandteil, das ſogenannte„Cal⸗ eium⸗Laktat“, das die Säure bindet. Man konnte nun auch den Angriff anderer den Kalk ausfreſſender Lebens⸗ mittel⸗Säuren hindern, indem man ihnen Calcium⸗Laktat beimengt, ſo zum Beiſpiel bei Roggenvollkornbrot, das mit 1 bis 4 v. H. Calcium⸗Laktate verbacken wurde. Der natürliche, ſtets bereite Gegner der Karies iſt aber der Speichel. Er iſt alkaliſcher als ſelbſt neutrales Waſſer. Aus dieſem Grunde verfallen die unteren Front⸗ zähne faſt nie der Karies, weil ſie ſtändig vom Speichel befeuchtet werden. Alle Alkalien binden bekanntlich die Säuren. Man brauchte alſo nur doppelkohlenſaures Natron auf die Zähne zu bringen! Aber dieſe alkaliſchen Löſungen, wie ſie in manchen Mundwäſſern angeboten werden, töten die Gärungsbakterien nicht ab, ſondern binden nur vorübergehend die Säuren. Neuerdings ſtreicht man nun Paſten auf die Zähne, die dort ſtundenlang, jedenfalls die ganze Nacht über haften. Sie enthalten nicht allein alkaliſierende Stoffe, ſondern auch richtige Bakteriengifte wie zum Beiſpiel Benzoe⸗Benzyleſter. Sie löſen außerdem den gärungsfähigen Brei an den Zähnen auf und ſchaffen ſo dem Speichel wieder Zutritt zum Zahnſchmelz, damit er ihn konſervieren kann. Von der Arterienverkalkung her hat der Menſch Angſt vor dem Kalk. Aber die Zähne brauchen Kalknachſchub! Hauptſächlich liefern Milch und Milchprodukte ihn zuſam⸗ men mit Phosphor in der richtigen Zuſammenſetzung, und die in ihnen wie auch im Gemüſe und Obſt enthaltenen Vitamine ſorgen für die richtige Ausnutzung im Körper. 79 v. H. ſeines Kalkbedarfs werden dem Erwachſenen in Deutſchland von Milch, Butter und Käſe geliefert; nur 21 v. H. von der ganzen übrigen Nahrung. Dem bei dem vielen klebrigen Weißbrot mit Fett und Wurſt, dem aus⸗ gekochten Gemüſe und entkalkten Waſſer naturgemäß auf⸗ tretenden Kalkhunger muß aber abgeholfen werden, ſoll die Karies nicht noch weiter um ſich greifen. Wo Milch und Magerkäſe noch nicht den Ausgleich ſchaffen, muß man an künſtliche Kalkzufuhr denken. Das iſt aber nicht ſo einfach! Im Tierverſuch haben Zugaben von anorga⸗ niſchem Kalk zur Grundkoſt eher die Entwicklung gehemmt. Man kann alſo nicht einfach Kalk aus der Kalkgrube fut⸗ tern. Günſtiger wurden die Ergebniſſe erſt, als man gut aufnehmbaren Kalk mit Vitamin D miſchte, das den Kalk⸗ ſtoffwechſel reguliert. Die neueſten Forſchungen zielen nun dahin, ein Kalk⸗ präparat zu gewinnen, in welchem Kalk mit Phosphor und anderen wichtigen Stoffen in einer natürlichen Miſchung vereint iſt. Man fand bereits ein Mittel, das bei Verſuchstieren zu weſentlich beſſer verkalkten Knochen führte und die geſamte Entwicklung bis um ein Drittel gegenüber Kontrolltieren ohne Zukoſt ſteigerte. Die künf⸗ tigen Arbeiten werden zeigen müſſen, ob man auf dieſe Weiſe auch dem Menſchen helfen und ihm die notwendigen Aufbauſtoffe für ſeine Zähne geben kann, die ihren Kampf gegen die Zahnfäule unterſtützen. Der merkwürdige Tiſchgaſt. Auf einem Paſſagier⸗ dampfer, der in dieſen Tagen, aus Borneo kommend, Ceylon paſſierte, befand ſich als ſeltſamſter Paſſagier ein großer Orang, der von einem Pflanzer nach Europa über⸗ geführt werden ſoll. Das Tier bewegte ſich vollkommen frei, hatte im Speiſeſaal einen beſonderen Tiſch, aß ganz manierlich und hatte nur eine große Leidenſchaft für Obſt. Wenn es glaubte, es ſchaue ihm keiner zu, raffte es alles an Obſt zuſammen, was es erwiſchen konnte, und brachte es unter ſeinem Stuhl unter. Dann ſaß es mit unſchul⸗ diger Miene ſtill, bis es eine Gelegenheit fand, um ſeine Beute zu verzehren. Am zweiten Tag kletterte es durch einen Ventilator in den Heizraum und ſchloß dort mit der Mannſchaft enge Freundſchaft. Abends wohnt der Orang dem Schiffskonzert im Smoling bei. Genaue Kenninis der Pilze iſt not! Vorſicht beim Sammeln.— Kaufen auf Märkten unbedenklich.“ Y Pilzvergiftungen, von denen oft ganze Familien betrof⸗ fen werden und die nicht ſelten ſogar tödlich verlaufen, lommen alljährlich vor. In den weitaus meiſten Fällen wer⸗ den ſie durch ſelbſtgeſammelte Pilze verurſacht. Unter! den auf Märkten gekauften Pilzen ſind Giftpilze in⸗ folge der auf faſt allen Märkten ausgeübten Marktkontrolle kaum anzutreffen. f Wer Pilze ſammelt, ſollte nur ſolche Arten nehmen, die! ihm ſicher als eßbar bekannt ſind. Iſt er über die Genießbar keit im geringſten im Zweifel, ſo wende er ſich an eine Pilz⸗ bergtungsſtelle. 0 Allgemein gültige Erkennungszeichen und Prüfungsmittel zur Unterſcheidung von eßbaren und giftigen Pilzen gibt es nicht. Weder das Vorhandenſein von Milchſaft oder die: llebrige Beſchaffenheit des Hutes noch die Braunfärbung eines. in das Pilzgericht getauchten Löſſels oder die Verfärbung einer! mitgekochten Zwiebel deuten auf Anweſenheit von Giftpilzen.! Allein die genaue Kenntnis der beſonderen Merkmale, der einzelnen eßbaren und giftigen Pilze ſchützt vor ſchädlichen! Folgen des Pilzgenuſſes. g Beſonders hüte man ſich vor den gefährlichſten aller Gift⸗ pilze, den Knollenblätterſchwämmen, von denen der grüne Knollenblätterſchwamm(Amanita phalloides), der ſtatt. einiger eßbarer grüner Täublingsarten oder ſtatt des eßbaren Grünlings geſammelt wird, die meiſten tödlichen Vergiftungen verurſacht. 8 Es gibt aber noch eine Reihe anderer Giftpilze, deren Ge⸗ nuß recht verhängnisvolle Folgen haben kann. So ſind in den letzten Jahren zahlreiche Vergiftungen durch den Panther pilz verurſacht worden, der ſtatt des eßbaren Perlpilzes ge⸗ ſammelt wurde. Auch vor dem ziegelroten Rißpilz, der allerdings ſchon im Mai und Juni in Wäldern und Parl. anlagen auftritt, muß wegen ſeines ſtarken, meiſt tödlich wir, kenden Giftes gewarnt werden. Er wird zuweilen mit dem Champignon verwechſelt. Ein Pilz, der ebenfalls früher (März bis Mai) auftritt und ſchon zahlreiche Vergiftungsfälle verurſacht hat, iſt die Frühlingslorchel(Helvella esculenta). Friſche Lorcheln dürfen nur nach längerem Ab⸗ kochen ohne das Kochwaſſer, das wegzugießen iſt, ge noſſen werden, während getrocknete Lorcheln un⸗ ſchädlich ſind. Vor unſachgemäßer Zubereitung dieſer Pilz⸗ art wird vom Reichsgeſundheitsamt alljährlich in der Preſſe bereits im Frühjahr gewarnt. Um die Kenntnis der Pilze zu verbreiten und damit der Gefahr der Pilzvergiftung nach Möglichkeit entgegenzuarbeiten, hat auch das Reichsgeſundheitsamt einen Ueberblick über die wichtigſten eßbaren und ſchädlichen Pilze in gemeinverſtänd⸗ licher Darſtellung im Pilzmerkblatt gegeben, das unter Mitwirkung des Botaniſchen Muſeums in Berlin⸗Dahlem und der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde in Darmſtadt bearbei⸗ tet wurde und durch den Buchhandel zu beziehen iſt(Verla von Julius Springer, Berlin; Ausgabe 1928, Preis 0,90 Marth. Zeigen ſich nach dem Genuß von Pilzen Erſcheinungen, die den Verdacht einer Vergiftung erregen, ſo ber ſäume man keine Zeit, für ärztliche Hilfe zu ſor en. Bis ſolche zur Stelle iſt, muß man ſich bemühen, das Gift aus dem Magen zu entfernen. Falls Erbrechen nicht bereſtz erfolgt iſt, rufe man es dadurch hervor, daß ein Finger tief in den Rachen geſteckt wird. Die ſchädliche Wirkung des Ge⸗ nuſſes giftiger Pilze äußert ſich gewöhnlich nach einigen Stunden, bei den Knollenblätterſchwämmen tritt ſie meiſt erſt nach 8 bis 40 Stunden ein. Hilfe kommt bei der Erkrankung nach Genuß von Knollenblätterſchwämmen vielfach zu ſpät,. Guſe weiß Beſcheid O„Natürlich hat Suſe die Schuld!“ So meinte jeden⸗ falls der Knecht. Aber langſam: Erſt einmal erzählen, wie es kam, daß beim Bauern Frohreich Stall und Scheune niederbrannten. Morgens, weit noch vor Tage, kommen die Knechte zum Füttern in den Pferdeſtall. Jochen Lüders ſtellte bedächtig die Stallaterne auf den Häckſelkaſten, dann ſchloß er ihn auf. Und auf einmal fiel ihm ein, daß er doch der Mieke noch etwas Wichtiges von geſtern abend zu erzählen hatte. Mieke war auch ſchon auf, kramte drü⸗ ben im Kuhſtall bei den Kannen. Alſo ſchlurfte Jochen über den Hof. Suſe, der gute, alte Schimmel, beſah ſich 8 * 9 2 5 J I Zeichnung: Ras-Preſſearchiv(Schajer). tuzwiſchen den Häckſelkaſten. Sie war ein verteufelt ſchlaues⸗ Vieh und ſtand außerdem nun ſchon faſt drei Jahre dicht neben dem Kaſten. Suſe kannte das Geräuſch, wenn der Kaſten aufgeſchloſſen wurde— dann gab es gleich Futter. Heute nicht? Wo blieb die Schwinge? Schon ſchnupperte ſie an dem Kaſten. Vielleicht konnte man den Deckel heben? Man konnte! Doch mit dem ſich hebenden Deckel glitt die Laterne vom Kaſten. Fiel ins Stroh, blakte erſt mordsjämmerlich und— zündete dann. Sufe kann nicht mehr berichten, wie ſich dann alles abgeſpielt hat. Sie lag kaum eine Stunde ſpäter jämmerlich geſchwollen, alle Viere ſteif in der Luft, vor dem verbrannten Stall und den Trümmern der Scheune, die auch noch Feuer gefangen hatte. Aber natürlich war nur ſie ſchuld, ſo beteuerte der Knecht Jochen Lüders. Bauer Frohreich war durchaus anderer Meinung, ebenſo das Gericht.„Grobe Fahrläſſig⸗ keit“ nennt man ſo ein Verhalten. Der Bauer hat den Schaden, der Knecht aber einen Denkzettel, der ihn ſpäter vorſichtiger machen wird. rasku. Adama Sind Sachen für unbrauchbar Soimnmer-Speisen! Dich Reis mit Himbeersyrup 8 Reis mit Weinsauce 5 Reis mit Tomaten Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, 8 88* did eine„Kleine“ heut' Weizengrieß noch auf 500 er— 28, 26 Und morgen kommt es Himbeersyrup, offen zum Verkauf 250 8—.35 Piälzer Weißwein Literfl.-. 60 O. Gl. Fixella- Pudding verschiedene Sorten Beutel. 06 eden Neue Kartoffel 500 fr— 05 Ochsenmaulsalat 500 ęr-Dose— 45 Neue Grünkern, ganz u. gemahlen, 500 ęr 40 3% Rabatt. CSdlee Verkaufsstellen liefert in jeder Art und Größe Neckar-Bote-Druckerel. Wer hal gewonnen? Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch⸗Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gefallen, gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 7. Auguſt 1937 a In der heutigen Vormſtkagsziehung wurden gezogen 8 2 Gewinne zu 10000 RM. 2989098 8 HGewinne zu 5000 RM. 179703 254809 260058* 3 4 Gewinne zu 3000 RM. 130688 272899 5 24 Gewinne zu 2000 Rt. 7250 6545 69710 137991 216025 249882 278736 32053 347281 353787 388520 394598 56 Gewinne zu 1000 KR. 20339 34311 40274 45630 47872 56462 87678 178918 199752 206218 208107 221732 233172 237793 246905 264848 261436 278288 298183 296928 298075 308658 312715 348247 374308 379261 882562 387299 92 Gewinne zu 500 RM. 12880 17182 17900 20380 31886 31874 34008 38528 39188 42138 52736 65892 73355 87635 104842 111281 118889 125439 143388 1589896 184534 166583 171811 182231 184935 188587 182973 185033 255798 237534 235700 238125 248087 254169 278496 280540 284248 297320 360379 307433 343908 367015 375519 382204 388225 392307 7. 196 Gewinne zu 300 RM. 11 34127 37355 2 45064 48 81888 88910 87938 89168 932 107888 110051 2 1175 14005 25824 290% 33073 14 51043 54522 58916 667% 70523 59 95816 88175 99422 108284 106858 1 7 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 75000 RM. 317417 6 Gewinne zu 5000 Am. 49036 214665 217370 12 Gewinne zu 3000 RM. 86275 137578 208080 220552 223962 354687 . zu 2000 RM. 34315 168403 290880 315343 3555285 287 46848 192321 110811 120193 40 Gewinne zu 1000 RM. 122718 168128 218448 228902 228289 237006 262299 285167 286007 291524 315886 339903 343800 380820 388130 5 . N 4 4 ä 112 Gewinne zu 500 RM. 10085 23489 28825 47484 50527 59488 72428 82108 83814 84657 99640 122480 23521 128104 128788 132399 147152 150366 151028 152716 157677 172808 173342 178189 179847 189439 190458 191067 191443 202080 204331 218863 236274 237517 237643 248141 247349 250727 25494 255929 261105 270532 270852 273921 277777 278075 281983 301837 306783 309929 343953 359644 371443 372513 375251 389544 210 Gewinne zu 300 RR. 1400 1556 10380 11282 16080 21457 32949 84232 88844 41123 42825 44032 50042 80725 54058 54209 54850 59742 75207 8176 88944 99004 89108 102378 102541 110806 1426584 115887116991 116396 118892 123139 128871 130077 130759 133000 149359 141326 145593 146644 151524 153600 168098 171259 177988 183643 185887 189162 198169 201454 204343 209092 210545 211156 214831 215334 218307 230706 231609 232478 234829 240838 249914 253927 258413 258759 258165 262068 283568 287674 267677 287880 288149 272594 273092 282720 285716 285727 288753 294400 294827 285880 301929 301852 316051 324488 332246 335903 336977 344584 853997 857254 359816 361124 352915 364588 385766 367597 370186 378403 38498 386387 390717 391471 384272 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 20000, 2 zu je 100000, 4 zu je zu je 50000, 10 zu je 30000, 20 zu je 20000, 98 zu je 10000, 188 zu je 5000, 384 zu je 3000, 964 zn je 2000, 2904 zu je 1000, 4796 zu je 500, 9794 zu je 200 Mark. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Im Auguſt finden noch folgende größere Urlaubs⸗ reiſen ſtatt: — 11.18. 8. in die Rhön RM. 22.50 11.—18. 8. Thüringen RM. 34.80 11.15. 8. Allgäu RM. 16.— 14.— 27. 8. Oberbayern RM. 62.30 Auguſt: Bad Liebenzell ö RM. 2.90 und Programm 10 Pfg. Sonntag, 22. Auguſt: Fürth i. D. RM. 1.10 und Programm 10 Pfg. Dahn, Pfalz. RM. 2.40 und Programm 10 Pfg. Karten beim Ortswart K. Gehr Montags und Donners⸗ ö tags, Freiburgerſtr. 2 und der Verkaufsſtelle Friſeur Volk, Hauptſtraße 129. Sonntag, 15. Sonntag, 29. Auguſt: