in 96 in den . ge. es ge⸗ 37 der arb. h wir. i dem früher 95älle elvella u Ab⸗ iſt, ge⸗ un⸗ Pilz. Preſſe lit der beiten, er die rſtänd⸗ unter m und earbei⸗ Verlag Marh. eden⸗ „ wie heune nmen ders dann aß er bend drü⸗ ochen h ſich Nr. 183 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 9. Auguſt 1937 Reichsparteitag 1937 im Werden Die Zelkſtädte beginnen zu wachſen.— Die Ad Sadt. Nürnberg, 9. Auguſt. Wieder wird Nürnberg zu einer Millionenſtadt werden! Die rieſige Vorarbeit kann nicht innerhalb weniger Tage bewältigt werden. Vielmehr hat die Organiſationsleitung des Reichsparteitages 1937 bereits ſeit dem 1. Juli offiziell ihre Arbeit aufgenommen, und die ſtädtiſchen Behörden, die Reichsbahn, die Reichspoſt, Handel und Wirtſchaft uſw. ſind bereits ſeit Monaten emſig mit Vorbereitungen nach jeder Richtung hin bis ins Kleinſte beſchäftigt. Es erübrigt ſich hier, auf die ungeheuren Vorbereitungen auf dem Parteitagsgelände ſelbſt einzugehen. Hier ſei nur der Teil der Vorbereitungen herausgegriffen, der ſich vor allem mit der Unterbringung der Angehörigen der Gliede⸗ rungen der Bewegung, der Wehrmacht uſw. befaßt. llñeberau, wo eine Zeltstadt erſteyen jou, herrſcht bereits Hochbetrieb. Ueberall iſt der Lagerplatz vermeſſen, werden die Zeltſtraßen vorbereitet, die Plätze der Zelte markiert, die erſten Telephonleitungen gelegt, Gräben für die Abwäſſer gezogen. Baumaſchinen dröhnen und häm⸗ mern, Arbeiter ſchaffen in mehreren Schichten. Zur Ver⸗ ſtärkung der bereits ſeit Wochen eingeſetzten Baugruppen des Reichsarbeitsdienſtes, die ſich aus Arbeitsmännern der drei Arbeitsgaue Franken, Bayeriſche Oſtmark und Bayern⸗ Hochland zuſammenſetzen, ſind weitere ſechs Abteilungen eingetroffen, ſo daß zurzeit insgeſamt 1500 Arbeitsmänner eingeſetzt ſind. Ihre vordringlichſte Aufgabe iſt, die Maſ⸗ ſenquartiere vorzuberelten. Die Zeltſtädte haben lagemäßig gegenüber dem Vorjahr kaum eine Veränderung erfahren. Insgeſamx müſſen von den Baugruppen in dieſem Jahre 2250 Zelte für rund 300000 Parteitagsteilnehmer errichtet wer⸗ den. Das SA⸗Lager und das Lager des Reichsarbeitsdien⸗ ſtes wird 445 Zelte für rund 110 000 Mann umfaſſen, während das Lager der HJ 1115 Rundzelte für 42000 Hitlerjungen aufweiſen wird. Im Lager der SS werden für 50000 Mann 172 Zelte und im Lager des NS für 45000 Mann 63 Zelte erſtehen. Das KdF⸗Lager auf der Ruſſenwieſe wird in 77 Zelten 15000 Mann unterbringen, während für die 6000 Werkſcharmänner 40 Zelte auf der Ruſſenwieſe Unterkunft bieten. Es ſeken noch erwähnt die Lager für die Poli⸗ tiſchen Leiter der Gaue Groß⸗Berlin und Kürmark mit 65 Zelten für 15 000 Mann, für die Gaue Sachſen und Weſtfalen⸗Süd mit 77 Zelten für 18 000 Mann und für die Gaue Schleſien und Württemberg in Fürth mit 35 Zel⸗ ten für 7500 Mann. 5 Neu wird für die Beſucher der Parteitage die Kd ⸗ Stadt am Valtzner⸗Weiher ſein. Ein Heer von Fach⸗ arbeitern und viele freiwillige Hilfskräfte aus den Reihen der Werkſcharen ſind hier emſig bemüht, damit die Stadt rechtzeitig zur Einweihung am 1. September ſertiggeſtellt iſt. Die Kd ß⸗Stadt, die ja bekanntlich bereits einmal bei den Olympiſchen Spielen 1936 eingeſetzt war, wird eins Reihe von Neuerungen aufweiſen. So wird 3. B. als Werbung für Bad Kreuznach ein acht Meter lan⸗ ger, vier Meter breiter und dreieinhalb Meker hoher Brunnen erſtellt werden, aus dem am Tage des Volks⸗ feſtes Nahewein fließen wird. Die Einbauten für Wirt⸗ ſchafts⸗ und Verwaltungsdienſt der Hallenſtadt wurden ver⸗ mehrt, ein neues Pavillongebäude wird als Auskunfts⸗ und Wachtſtelle errichtet. Weiter iſt die Aufſtellung eines Glockenturmes vorgeſehen, deſſen Porzellanglocken jede Stunde mit dem Lied„Freut Euch des Lebens“ an⸗ klingen werden. Im Inne rn der Stadt der Reichsparteitage wer⸗ den wieder wie in den Vorjahren große Ueber⸗ gangsbrücken aus Holz errichtet, um den Verkehr bei den großen Aufmärſchen zu ermöglichen. Im Leben Nürnbergs bemerkt man ſchon die Vorboten des großen Ereigniſſes: Die Plakettenverkä ufer ſind bereits in Aktion getreten und finden mit ihren von Profeſſor Klein⸗München entworfenen Plaketten reißenden Abſatz. In⸗ und ausländiſche Journaliſten eilen hinaus auf das Parteitagsgelände, um ſich von dem Fortſchritt der Bauarbeiten ein Bild zu machen. Kurzum: Ueberall ſpürt man bereits, daß ſich die Stadt der Reichsparteitage für die großen kommenden Tage rüſtet. 25 Jahre Opel⸗Werke Jubelfeier der größten Kraftfahrzeugfabrik Europas. Die Opel⸗Werke in Rüſſelsheim, die größte Auto⸗ mobilfabrik des Feſtlandes, beging am Wochenende das Jubiläum ihres 75jährigen Beſtehens. Die Jubelfeier ge⸗ ſtaltete ſich für die 20 000 Gefolgſchaftsmitglieder und deren Angehörige ſowie für die zahlreichen Feſtgäſte zu einem einzigartigen Erlebnis. Den Auftakt bildete eine Rheinfahrt von 1000 Jubilaren der Opel⸗Werke von Mainz nach St. Goar und zurück. Die beiden noch lebenden Söhne des Gründers der Werke, die jetzigen Aufſichtsratsmitglieder, Wilhelm v. Opel und Dr. Fritz v. Opel ſaßen unter ihren alten Mitarbeitern. Unter den Teilnehmern der Rheinfahrt be⸗ ſand ſich auch der älteſte aller Opel⸗Veteranen, der 87jäh⸗ rige Klingelhöfer, der 1865 als erſter Lehrling zu Adam Opel gekommen war. Im Mittelpunkt der Jubiläumsveranſtaltungen ſtand der Feſtakt in der rieſigen Halle des Fabrikbahnhofes. Nach dem Fahneneinmarſch ehrte der Betriebsführer Dr. Fleiſcher 20 Jubilare, die dem Werk über 50 Jahre angehören und noch mit dem Gründer, Adam Opel, zu⸗ ſammen gearbeitet haben. Die Glückwünſche der Reichsregierung Von den zahlreichen Glückwunſchanſprachen verdient beſondere Erwähnung die Rede des Miniſterialdirektors Dr.⸗Ing. Brandenburg vom Reichsverkehrsminiſte⸗ rium, der die Glückwünſche der Reichsregierung zum Jubiläum der Opel-Werke überbrachte. Auch der Führer und Reichskanzler, ſo ſagte Dr. Brandenburg, habe ihn beauftragt, den Opel⸗-Werken ſeine beſten Glückwünſche auszuſprechen. Der Redner ſchilderte dann, daß ein Hand⸗ werksmeiſter dieſes Werk gegründet habe, und daß der Weg der Werke von der Nähmaſchine über das Fahrrad zum Kraftwagenbau geführt habe. Auf die Einzelperſön⸗ lichkeit, auf den einzelnen wirtſchaftenden und planenden Menſchen, komme es immer an, früher, heute und in aller Zukunft. Schließlich erklärte Miniſterialdirektor Dr. Bran⸗ denburg, daß der geſteigerte Rhythmus, wie er ſich in der Arbeit der Opel⸗Werke gezeigt habe, durch die Autobahnen und den Motoriſierungswillen des Führers im Steigen gehalten werde, ohne daß es einer nochmaligen Umſtellung auf einen neuen Produktionszweig bedürfe. Wenn die Welt in friedlicher Arbeit verharre, werde dieſes Werk Aufgaben und immer neue Aufgaben haben, ſoweit das menſchliche Auge zu ſehen vermöge. Der Redner ſchloß ſeine Anſprache:„Wohlan denn Führer und Gefolgſchaft der Opel⸗Werke, weiter mit Gott für Führer, Volk und Vaterland, zunächſt auf das volle Jahrhundert!“ Enthüllung des Adam⸗Opel⸗Denkmals Im Afiſchluß an den Jubiläumsakt wurde vor der Fabrik das Adam⸗Opel⸗Denkmal enthüllt. Danach zog ein Korſo von 31 Opel-Fahrzeugen, welcher die Entwick⸗ lung des Opelwagens von 1897 bis in die Gegenwart zeigte, und anſchließend die geſamte Gefolgſchaft des Wer⸗ kes am Denkmal vorbei. An die Denkmalsenthüllung ſchloß ſich ein Volksfeſt auf den Mainwieſen. Die Gefolg⸗ ſchaft der Opel⸗Werke und ihre Gäſte wurden hier von dem Hilfszug Bayern verpflegt. Es wurden 28 000 Por⸗ tionen Gulaſch mit Steinpilzen und Kartoffeln verab⸗ ſolgt. 56000 Stück Kuchen, 700 Hektoliter Bier, 100 000 Zigarren und eine Viertelmillion Zigaretten waren für das„KLameradſchaftsfeſt der 20 000“ bereit⸗ geſtellt. Die Geſundͤ heit der HJ Großzügige Maßnahmen ber Reichsjngend führung. Das amtliche Organ des Lugendführers des Deutſchen Reiches„Das junge Deufſchland“, gibt eine Verfügung des Geſundheitsamtes der HJ bekannt, wonach mit Wirkung vom 1 Juli 1937 in den HJ⸗Gebieten ein Etat geſchaffen wird, der den HJ-Aerzten und BdM-⸗Aerztinnen die ge⸗ ſundheltliche Ueberwachung des Dienſtes, der Lager, Fahrten und Sonderveranſtaltungen erleichtert. Die⸗ ſer Etal ſieht die Einſetzung von Mitarbeitern und Mit⸗ arbeiterinnen vor, die thre ganze Kraft ausſchließlich der Geſundheitsführung der HJ widmen und dadurch die ehren⸗ amtlichen Dienſtſtellenleiter in ihrer Arbeit etwas entla⸗ 1775 können Eine weitere Erleichterung der Arbeit der mit er 10 e Beauftragten ſollen die zur Ver⸗ fügung geſtellten Kraftfahrzeuge bieten. Ende der Rundfunkausſtellung Ein großer Erfolg. Berlin, 9. Aug. Nach einem Programm des Reichsſen⸗ ders Stuttgart hat am Sonntag abend die 14. Große Deut⸗ che Rundfunkausſtellung Berlin 1937 ihre Pforten ge⸗ ſchloſſen. Während der zehntägigen Dauer haben 307 000 Beſucher die Drehkreuze paſſiert, 82 000 Perſonen mehr als im Vor⸗ jahr. Nach den bisher bekanntgewordenen Kaufabſchlüſſen hal die diesjährige Rundfunkausſtellung im Vergleich zu den Vorjahren auch in dieſer Hinſicht den weitaus größten Erfolg aufzuweiſen. Dieſer günſtige Abſchluß der diesjährigen Rundfunk⸗ ausſtellung iſt nicht zuletzt, vielleicht vor allem ſogar der ganz ausgezeichneten Arbeit der einzelnen Reichsſender zu verdanken. Jeder Sender hat bekanntlich mitten in den Sendehallen ein vollſtändiges Sendeprogramm durchge⸗ führt. Dieſe zu Sendeſälen hergerichteten Hallen ſtanden im Mittelpunkt des Intereſſes der 300 000 Beſucher, die zum Teil in 111 Sonderzügen und 400 Großomnibuſſen aus allen Gauen des Reiches anz Berlin gekommen ſind. Be⸗ reits im Jahre 1933 wurden die bis dahin übliche Händler⸗ und Induſtrieſchau durch die Ergänzung der praktiſchen Rundfunkarbeit, des lebendigen Rundfunks zu einem ſchö⸗ nen Beiſpiel neugeſtalteten Gemeinſchaftsgeiſtes. Seit die⸗ er Zeit iſt die alljährliche Große Deutſche Rundfunkaus⸗ ſtellung zu Berlin ſtets erheblich eine bent Zu⸗ ſammenarbeit von Induſtrie, Händler, Rundfunk und Hö⸗ rerſchaft geweſen.. Außerordentlich zugkräftig waren auch die Fernſeh⸗ ſender und der Fernſehempfänger. Die Beſucher haben zum erſtenmal richtig ſehen können, wie reichhaltig und lebendig das Programm des Fernſehſenders„Paul Nipkow“ ausgeſtaltet und wie vorzüglich bereits der Emp⸗ fang iſt. 75. Weiterbau des Neckarkanals geſichert Strecke Heilbronn— Stuttgart wird begonnen. Stuttgart, 9. Aug. Der Ausbau des Neckarkanals von Heilbronn bis zum Hafen Stuttgart zwiſchen Ober⸗ und Niedertürkheim gilt jetzt als ſichergeſtellt. Der Koſtenauf⸗ wand, der urſprünglich mit 72 Millionen Mark veranſchlagt war, konnte auf 65 Millioinen Mark ermäßigt werden, und zwar dadurch, daß die an der Strecke zu errichtenden Kraft⸗ werke von privater Seite finanziert werden. Die Vorfi⸗ nanzierung des geſamten Projektes iſt durch Mittel des Landes Württemberg und der Stadt Stuttgart ge⸗ ſichert. Durch den Ausbau des Neckars wird der Strom dis Stuttgart für 1200⸗Tonnen⸗Schiffe befahrbar. Es iſt be⸗ abſichtigt, auf der Strecke Heilbronn— Stuttgart keine größeren Häfen, ſondern lediglich Ladeſtellen zu er⸗ richten. Die geſamten Bauten ſollen bis etwa 1944 fertiggeſtellt ſein, ſo daß dann an die Vollendung der Kanalſtrecke Stuttgart— Plochingen und den Bau eines Hafens in Plochingen herangegangen werden kann. Die Koſten für dieſen e Bauabschnitt dürften ſich noch⸗ mals auf 20 Millionen Mark belaufen. Reichshopfenbauernkagung in Tettnang. Die Kreisſtadt Tettnang, die ſchwäbiſche Hopfen tadt, iſt in dieſen Tagen der Ort der Reichshoppen beer g 1937. Hier kommen die Hopfenbauern, Hopfenhändler un Brauer aus allen deutſchen Gauen zuſammen, um im Zei⸗ chen des wirtſchaftlichen Aufſtiegs im Dritten Reiche die wichtigſten Tagesfragen des Hopfenbaues zu beraten. Stand noch die Hauptverſammlung des damaligen Deut⸗ ſchen Hopfenbauverbandes im Jahre 1932 im Schatten der Syſtemkriſenzeit, ſo f ſich dem Hopfenkongreß im fünften Jahre nationalſozialiſtiſcher Führung die günſtig⸗ ſten Ausblicke auf eine weitere Aufwärtsentwicklung des deutſchen Hopfenbaues im Rahmen eines leiſtungsfähigen bäuerlichen Selbſtverwaltungskörpers, wie ihn der Reichs⸗ nährſtand darſtellt. Als Vertreter des Reichsbauernführers R. Walther Darre wohnte Abteilungsleiter Dr. Helmut Koch(Berlin) der Tagung bei. Auch kraf eine Kommiſſion des Anbaugebietes Saaz(Tſchechoflowakei) unter Führung des Geſchäftsführers der deutſchen Sektion des Hopfenbau⸗ verbandes Saaz in der Tagungsſtadt ein. Sämtliche deut⸗ ſchen Hopfenbaugebiete ſind verkreten. Den Auftakt der Ta⸗ gung bildete ein Begrüßungsabend am Freitag. Die Haupt⸗ tagung begann am Samstag. Dit Macht des Schickſals Noman von Gert Rothberg. 20 Sie ſchlug es der Freundin vor und dieſe war ſofort einverſtanden. So kam es, daß die beiden jungen Mäd⸗ chen Arm in Arm leichtfüßig dahinſchritten. Sie hatten kein Ziel, ſondern wählten ganz einfach den Weg zwiſchen den Gärten der Arbeiter entlang. „Ilſe⸗Dore kaufte dann eine rieſige Tüte Pralinen und fütterte damit die Kinder, die an einem Sandhaufen ſpielten. „Fräulein Helmrodte!“ ſprach der Name ſich von Gar⸗ ten zu Garten weiter. Die zwei hellgekleideten Mädchen⸗ geſtalten ſchritten freundlich grüßend weiter. And befanden ſich plötzlich auf der Chriſtian⸗Helm⸗ rodteſtraße, an der rechts und links die ſchmucken kleinen Häuschen lagen, die Ehriſtian Helmrodte für ſeine Leute gebaut hatte. Und die ſich durch die Stiftung, die das Teſtament des reichen Fabrikherrn enthielt, jährlich um einige vermehrten. Intereſſiert ſahen die Mädchen ſich um. Annie Melzer ſagte faſt andächtig: 5 „Wie ſchön es hier iſt, Ilſe⸗Dore. Dein guter Vater hat doch eigentlich ſehr viel für ſeine Leute getan.“ „Vater war ſehr gütig, und er hatte faſt nie Streit auszufechten. Ihn haben wohl alle geliebt,“ ſagte Ilſe⸗ Dore Helmrodte leiſe. Plötzlich krampfte ſich ihre Hand in den Arm der Freun⸗ din. Ihr eben noch ſchönes, blühendes Geſicht war toten⸗ blaß und zuckte. Annie Melzer folgte erſtaunt dem Blick der Freundin. In dem blühenden kleinen Garten ſtand ein großer blon⸗ der Mann und hielt eine Schaufel, mit der er ein Beet umgrub. Rings um ihn wucherten und blühten Pflanzen und Blumen in allen Farben. Er richtete ſich auf, ſah auf „—::— dem Wege die Mädchen, grüßte und grub dann weiter, ſah nicht mehr hinüber. „Komm!“ 5 5 Faſt fliehend verließ Ilſe⸗Dore die Straße. Atemlos waren beide, als ſie wieder bei den Schrebergärten an⸗ kamen. Annie Melzer fragte vorwurfsvoll: 8 „Was war denn nur? Was hatteſt du? Uebrigens, was war denn das für ein ſchöner Menſch dort im Gar⸗ ten? Kannteſt du den etwa perſönlich? Iſt es einer dei⸗ ner Beamten? Du der hat mir gefallen. Aber angeſehen hat der uns! Huh! Ich habe mich gefürchtet, ſage ich dir. Trotzdem— ich würde ihn ganz gern noch einmal ſehen.“ „Schweig doch!“ 5 Ilſe⸗Dores ſonſt ſo weiche, helle Stimme klang dunkel und hart. Annie Melzer zog plötzlich ein Spitzbubengeſicht, ſpitzte die Lippen und dachte: „Aha Hier liegt der Haſe im Pfeffer. Ilſe⸗Dore ba ſich ganz einfach in den blonden Hünen verliebt. Nun, verdenken kann ich es ihr nicht. Es iſt ſchon ein Kreuz auf der Welt. Gefällt einem wirklich endlich einer. dann iſt die Partie nicht paſſend. Aber ich wüßte, was ich täte, wenn ich an Ilſe⸗Dores Stelle wäre. Sie iſt ja unabhän⸗ gig von aller Welt. Sie kann heiraten, wen ſie will. Und ich würde der ganzen Welt zum Trotz den ſchönen, blon⸗ den Mann heiraten. Herrgott nochmal, wie muß das ſein, wenn dieſe Augen zärtlich blicken. Die Frau, der das gilt, die iſt zu beneiden.“.. Ilſe⸗Dore ſagte leiſe:„Verzeih, Annie, ich war eben häßlich zu dir. Doch—— ich kann dir nicht ſagen, was mich ſo erregt hat.“. „Ich brauche es auch nicht zu wiſſen. Haſt eben deinen Aerger mit den Werken.“. Ilſe⸗Dore war froh, daß Annie abgelenkt war. Die kaufte ſich von einer alten Frau einen Strauß Roſen und bezahlte ihn ſo hoch daß Mutter Ahnert ſich eben über⸗ legte, ob ſie nicht einen ſchwungvollen Handel betreiben könne mit den Blumen. Freilich, Vater freute ſich über jede Blüte, aber der war eben ſein Lebtag unpraktiſch geweſen. Nun, ſie wollte mal ſehen. Sie hatte Fräulein Helmrodte nicht erkannt, aber ſie dachte, daß ſich ſelten jemand hierher verirren und hier bei ihr Blumen kaufen würde. Ob ſie ſich doch lieber nur auf dieſes eine heutige, gute Geſchäft beſchränkte?. Mutter Ahnert harkte die ſchmalen Sandwege weiter und mimmelte und kaute dabei vor ſich hin. 5 Ilſe⸗Dore aber dachte:„Ich muß fort. Fort ſo ſchnell als möglich. In Friesland, auf dem einſamen Gut, werde ich Frieden finden. Vielleicht werde ich dort geſund, Dieſe krankhafte Sehnſucht nach einem freundlichen Blick Rudolf Heinsbergs tötet mich ja noch.“ ö 7. Kapitel. Ilſe⸗Dores Geburtstag! Ein wundervoller Spätſom⸗ mertag! Als ſie am Morgen erwachte, dufteten ihr ſchon Blumen in allen Sorten und Farben grüßend entgegen. Chryſanthemen, Roſen, Nelken, Orchideen, jeder Strauß ein kleines Vermögen wert.— Dennoch! Wie ſehr hätte ſie ſich gefreut, wenn ein kleiner, an⸗ ſpruchsloſer Strauß von— Rudolf Heinsberg dabei ge⸗ weſen wäre! Wieder er! Immer wieder er, an den ſie fee eh An den ſie immer wieder denken würde, ſolange ie lebte. Frau von Röder kam und küßte ſie zärtlich, ihr alles Glück und alles Gute wünſchend. a „Es hat ſich ſo viel Beſuch angeſagt für heute Wir werden eine große Tafel richten müſſen.“ „Gewiß. Ich verlaſſe mich wie immer ganz auf Sie, liebſte Frau von Röder. Und—— es iſt ja nebenſächlich, aber was ziehe ich heute an?“ 5 8 7955 „Das weiße Tuchkleid mit dem Goldgürtel. Dazu einen Strauß Veilchen.“ 25 „Ja? Nun, es iſt ja gleich. Jetzt werde ich auf⸗ ſtehen. Ich möchte heute gleich hier meine Schokolade trinken. Berta kann mir mein Frühſtück hierher brin⸗ gen.“ enn 10 5 Fortſetzung folgt. 5 i TVT EE Sperrt und Spiel Einheimiſcher Sport. Leichtathletikkampf und Fauſtballſpiele. Zu dem Fauſtballturnier am Sonntag morgen in Edingen waren Edingen mit 2,„Jahn“ Seckenheim mit 2 und Plankſtadt mit 1 Mannſchaft angetreten. Edingen ging dabei ungeſchlagen als Sieger hervor, während„Jahn“ S. 1. Mannſchaft die 2. Stelle einnahm mit einem Verluſtſpiel. Die 2. Mannſchaft belegte den 4. Platz. Mittags bei dem Klubkampf der Aktiven wurde Edin⸗ gen 1. Sieger mit 83 Pkt. Tv. 98 hier wurde 2. mit 63 Pkt. und„Jahn“ Seckenheim 3. mit einem halben Punkt Unterſchied, alſo 62,5 Pkt. Die Kämpfe nahmen einen ſchönen und reibungsloſen Verlauf, und brachten vor allem in den Läufen und Staffeln recht ſpannende Kämpfe, wobei die letzte Staffel erſt den 2. Platz entſchied. Bei den Jugendkämpfen konnte die Jugend von„Jahn“ nicht alle Konkurrenzen beſetzen, da eine große Zahl ihrer Leute eine Urlaubsreiſe angetreten hatten und ein Teil auch bei der J. Mannſchaft ſtarten mußte. Jedenfalls waren die Kämpfe dazu geeignet, dem ſchönen Leichtathletikſport weiteren Auftrieb zu geben. 0 ä Auswärtiger Sport. „Siegfried“ Ludwigshafen holt ſich die deutſche Ningermeiſterſchaft. Nicht weniger als 8000 Zuſchauer wohnten am Sams⸗ tag abend dem Rückkampf um die Deutſche Ringer⸗Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft in Ludwigshafen bei. Unter den An⸗ weſenden ſah man auch Gauleiter Bürckel und den Ober⸗ bürgermeiſter von Ludwigshafen, Dr. Stolleis, Mit großer Spannung ſah man dem Entſcheidungskampf entgegen. Im Bantamgewicht ſiegte Stuttgart durch Herbert, der einen Punktſieg gegen Impertro errang, während im Feder⸗ gewicht Ludwigshafen ſiegte. Im Mittelgewicht ſiegte Eu⸗ ropameiſter Schäfer⸗Ludwigshafen gegen Hilgert, doch wurde der Ludwigshafener nur Punktſieger. Im Schwergewicht gab es einen raſchen Sieg, denn Altmeiſter Gehring errang einen raſchen den einzigen des ganzen Abends Schulterſieg gegen Köpf⸗Stuttgart. So konnte„Siegfried“⸗Ludwigshafen einen klaren 11 4 Sieg erringen, und damit den Titel Deutſcher Ringer⸗ Mannſchaftsmeiſter holen. * Triumph der deutſchen Leichtathletik Länderkampf gegen Frankreich 103:48 gewonnen.— Wein- kötz ſprang 2 Meler hoch. Der 11. Leichtathletik⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich, der am Sonntag im Münchener Dante⸗ Stadion ſtattfand und die lange Reihe der deutſchen Länderkämpfe eröffnete, geſtaltete ſich zu einem neuen, großen Triumph für die deutſche Athletik. Mit 10348 Punkten blieben unſere Vertreter ſiegreich und er⸗ zielten damit faſt das gleiche Ergebnis wie beim zehnten Kampf vor zwei Jahren in Paris. Blieben damals die Franzoſen nicht in einem einzigen Wettbewerb ſiegreich, ſo gewannen ſie diesmal wenigſtens einen Kampf, und zwar das Stabhochſpringen durch Vintoufk Y, der zwar auch nicht höher ſprang als unſere Müller und Sutter, aber we⸗ niger Sprünge aufzuweiſen hatte. Alle übrigen Wettbe⸗ werbe wurden von Deutſchland gewonnen und in zehn von den 15 Kämpfen gab es ſogar deutſche Doppel⸗ liege, d. h., beide deutſchen Vertreter belegten die er⸗ erſten Plätze. Die relativ beſte Einzelleiſtung vollbrachte un⸗ ſer Hochſprungmeiſter Gu ſt a v Weinkötz(Köln), der mit einem Sprung über 2 Meter eine neue deutſche Beſtleiſtung ſchuf(die 2,03 Meter gelangen leider nicht!) und gleichzeitig Eingang in die Weltelite fand. In den Sprintſtrecken über 100 und 200 Meter war die Ueberlegenheit der deutſchen Läufer eindeutig. Meiſter Borchmeyer gewann die 100 Meter in 10,5 vor Scheuring, und über 200 Meter liefen Neckermann und Hornberger in 21,9 auf gleicher Höhe durchs Ziel. Die Franzoſen blieben jedesmal flar geſchlagen; über 100 Meter kam Stoltz überhaupt nicht vom Start weg. Auch auf der langen Sprintſtrecke, den 400 Meter, hatten Linn⸗ 37 und Robens zum Schluß einen klaren Vorsprung. m 800 m, Lauf gab es den erwarteten großen Kumpf zwiſchen Harbig und Goix, den der deutſche Rekordmann zu ſeinen Gunſten entſchied. Lang hatte anfangs geführt, dann ging Goix nach vorn, aber als Harbig zum Spurt an⸗ ſetzte, war das Rennen entſchieden. Mit 1:51,44 lief der Dresdener wieder eine glänzende Zeit. Lang kam leider über den 4. Platz nicht hinaus.— Eine großartige Lei⸗ ſtung ſah man über 1500 m von dem i Stadtler, der den Franzoſen Normand noch auf dem Zielband abfing und Sieger wurde. Das waren die beiden einzigen Laufwettbewerbe, bei denen ſich die Franzoſen zwiſchen die Deutſchen ſchieben konnten, denn auch über 5000 m(durch Syring und Eberhardt) und im Hür⸗ denlauf(durch Wegner und Kumpmann) gab es deutſche Doppelſiege. In den beiden Staffeln, die den Länderkampf beſchloſſen, waren die Franzoſen lediglich in der 4 mal 400⸗m⸗Staffel gefährlich, aber Harbig(der an. ſtelle von Robens lief) und Linnhoff hielten den don Ki⸗ ſters und Rößler herausgelaufenen Vorſprung ſicher. In den techniſchen Wettbewerben ließen die Leiſtungen durchweg etwas zu wünſchen übrig, abgeſehen von der bereits gewürdigten Hochſprungleiſtung Weinkötz. Wöllke begnügte ſich im 1 diesmal mit 15,35 Meter, Schröder warf den Diskus 48,55 Meter weit, Long kam im Weitſprung„nur“ auf 7,42 Meter (man iſt verwöhnt!) und die Stabhochſpringer blie⸗ ben bei 3,90 hängen, wobei der Franzoſe Vintouſky als der ſicherſte Springer Sieger wurde. Ausgezeichnet war Laquas 5 rwurf von 66,07 Meter, womit er aber⸗ mals den Olympiaſieger Stöck weit übertraf. Dem Länderkampf, der bei herrlichſtem Sommerwetter ausgetragen wurde, wohnten gegen 15 000 Beſucher bei. Beide Mannſchaften waren am Vormittag von der Stadt München empfangen worden. —— Eder hatte es ſchwer. Der ehemalige franzöſiſche Meiſter 0 5 bewies in ſeinem 1 e den deutſchen Meiſter Guſtav Eder in der Berliner Bockbrauerei, daß er im Welter⸗ 3 77 immer noch zur allererſten europäiſchen Klaſſe zählt. er durch eine Verletzung der linken Hand von der 3 Runde ab benachteiligte Deutſche traf auf unerwartet harten Wider⸗ land und konnte den mit eiferner Der chene und verbiſſener nergie kämpfenden Franzoſen trotz der körperlichen und tech⸗ niſchen Ueberlegenheil nur recht knapp nach Punkten bezwingen. Deutſche Polizeimeiſterſchaften Im Mittelpunkt des zweiten Tages der deutſchen Po⸗ lizeimeiſterſchaften in Frankfurt a. M. ſtand der Gepäck⸗ marſch⸗ Wettbewerb. Dieſer 20⸗Km⸗Marſch war wohl die ſchwierigſte und härteſte Prüfung der ganzen Meiſterſchaften. Er führte durch ein beſonders ausgewähl⸗ tes Gelände mit vielen natürlichen und künſtlichen Hin⸗ derniſſen in der Umgebung des Frankfurter Sportfeldes. Erſchwert wurde die Prüfung durch einige wehrſportliche und Orientierungs⸗ Aufgaben So mußten u. a. acht Kontrollpunkte aufgeſucht werden und zwiſchendurch waren die Fertigkeiten im Schießen und Han dg ra⸗ natenzielwerfen zu beweiſen. Da Fehler hier außer⸗ ordentlich ſcharf geahndet wurden(Strafminuten!), ver⸗ langten dieſe beiden Prüfungen, die unmittelbar hinter⸗ einander abgelegt werden mußten, größte Aufmerkſam⸗ keit und Konzentration. Von den insgeſamt 19 Mann⸗ ſchaften(je ein Offizier und 20 Mann) ſchnitten beim Schie⸗ ßen Württemberg und Berlin mit je 15 Treffern am be⸗ ten ab, während beim Handgrangtenzielwerfen die Mann⸗ chaft von Heſſen-Land bei 18 Würfen 15 Treffer verzeich⸗ nete und damit unerreicht blieb. Die beſte Geſamtleiſtung verzeichnete aber die erſte Mannſchaft des Inſpektions⸗ Bezirks Berlin, die eine reine Marſchzeit von 3147735 Stunden aufwies und mit einer Wertungszeit von 3:58:05 Stunden Sieger wurde. Auf den zweiten Platz kam Groß⸗Hamburg, auf den dritten die außer Wettbe⸗ werb marſchierende Mannſchaft von Berlin 2, dann folg⸗ ten Sachſen Rheinland, Saarland, Weſtfalen und— eben⸗ falls außer Wettbewerb— Heſſen⸗Naſſau. 5 a Inzwiſchen hatten die leichtathletiſchen Wett⸗ bewerbe auf der Hauptkampfbahn des Sportfeldes ihren Fortgang genommen Der Düſſeldorfer Trippe, der ſchon im Kugelſtoßen hinter Olympiaſieger Wöllke Zweiter geworden war, ſiegte im Diskuswerfen und Stein⸗ ſtoßen. Beſter Hürdenläufer war Staudacher(Stutt⸗ gart) und ſchnellſter Mann über 200 Meter war der Ber⸗ liner Mathus, der allerdings den Dresdener Fritzſche nur um Handbreite bezwingen konnte. Sieger im Zehn⸗ kampf wurde der Münchener Rüd, während im Drei⸗ kampf Neupert(Gotha) den erſten Platz beſetzte. In der Olympiſchen Staffel endlich ſiegte die ohne Schaumburg laufende Mannſchaft von Berlin. Der 800 ⸗-m⸗Lauf wurde eine ſichere Beute von Et. Schaum burg, der in der ſehr guten Zeit von 1:54,6 durch Ziel ging. 5 Mit einer großen Kundgebung im Frankfur⸗ ter Sportfeld wurden am Sonntag in Anweſenheit des Chefs der Ordnungspolizei, General Daluege, die drei Deutſchen Polizeimeiſterſchaften 1937, die ſich über Tage erſtreckten, beendet. Sieben Mei ſterſchaften wurden am Sonntag noch vergeben. Sehr gute Leiſtungen gab es bereits im 100-m⸗Lauf, den Fritzſche 555 105 nach ſchönem Kampf in der ausgezeichneten Zeit von 10, Sekungen gewann Für ſeine knappe Niederlage im 100⸗ m⸗Lauf entſchädigte ſich Mathus über 400 Meter, die er in 49,6 Sek. zu ſeinen Gunſten entſchied. Eine weitere Meiſterſchaft holte ſich Schaumburg über 1500 Me⸗ ter, wobei er ſich allen Gegnern klar überlegen zeigte. Der Sieger der 800⸗-m⸗Meiſterſchaft lief die 1500 m in 3:56, 4. Stark umſtritten waren die 5000 Meter. Der Berliner Pfarr lief ein taktiſch kluges Rennen und ſicherte ſich als Spezialiſt auf langen Strecken auch die 5000 m in 1604.1. Stark umſtritten waren die ⸗re4444MeterterpſkFsVnadhr Im Weitſprung kam Deutſchbein(München) mit 6,94 m immerhin dicht an die 7⸗m⸗Grenze heran. Deutſcher Polizeimeiſter im Handgranaten w eit wurf wurde der Kölner Wagner mit 95,79 m. Den Abſchluß der Meiſterſchaften bildete die 4 mal 100 ⸗-m⸗Staffel, die von der Polizeiverwaltung Berlin in 43,4 Sek. dor den Polizeiverwaltungen Königsberg und Stuttgart gewonnen wurde. Sehr viel Beifall fanden die zahlreichen Schau⸗ nummern der Frankfurter Schupo. Maſſenvorführungen am Ring und am Langſtab, Saltos und Hechtſpringe der Schupos in Uniform und Stahlhelm, Vorführungen auf Motorrädern und gemiſchten Staffeln ergänzten das Pro⸗ ramm vorzüglich. Den Höhepunkt jedoch bildete die feier⸗ fiche Siegerehrung, die General Daluege vornahm. Karch/ Zimmermann Nhön⸗Sieger Noch einmal war am Sonntag der Bel der deutſchen Flieger, die Waſſerkuppe, in der Rhön das Ziel von Tau⸗ ſenden von Beſuchern, die den Abſchluß der 18. Nationa⸗ len Rhön miterleben wollten. Noch einmal verſammelte ſich die Elite der deutſchen Segelflieger am Startplatz zur Er⸗ ringung von Tagespreiſen, die auf dem Dreieckskurs zu gewinnen waren. Mit größtem Eifer ſetzten ſich die Pilo⸗ ten in ihren Ein⸗ und Doppelſitzern zu ſegelfliegeriſchen Großleiſtungen ein. Generalleutnant Chriſtianſen, der Korpsführer des NSF und zahlreiche Vertreter von Par⸗ tei, Wehrmacht und Behörden wohnten dem Startbetrieb bei. Flugkapitän Hanna R eitſch und einige andere Piloten zeigten den begeiſterten Zuſchauern Kunſtflüge im Segelflugzeug. Sieger der 18. Nationalen Rhön und damit Ge⸗ winner des Ehrenpreiſes des Reichsminiſters der Luft⸗ fahrt Generaloberſt Göring wurden die beiden Münchener Segelflieger Karch und Zimmermann, die 1575 Km zurückgelegt, 9 Zielflüge durchgeführt und 5954 Punkte er⸗ rungen hatten. Die beiden Wettbewerbsteilnehmer erhielten auch noch die Goldene Medaille des Korpsführers des NS⸗ FK. Bräutigam/ Steinert von der NScFK⸗Gruppe Dresden belegten vor dem Stuttgarter Beck den zweiten Platz, dem aber als beſten Einzelflieger die Goldene NSßK⸗ Plakette des Korpsführers zuerkannt wurde. Den Preis für die größte Höhe erhielt der Breslauer Segelflieger Blech mit 4090 Meter, der damit endgültig den Prinz⸗Heinrich⸗Preis der Lüfte gewonnen hat. Der Preis für die größte Geſamtzielſtrek⸗ kenſumme wurde dem Stuttgarter Beck zuer⸗ kannt. Außerdem wurde eine Reihe von Preiſen für Ver⸗ beſſerungen von Segelflugzeugen vergeben. Großer Motorrabpreis von Deutſchland Kluges Siegesfahrt.— Norton nicht zu ſchlagen. Ein glutheißer Sonntag war heraufgezogen, als am Sonntag auf der 8,6 Km. langen Strecke des„Sachſen⸗ ringes“ bei Hohenſtein⸗Ernſtthal' der 11. Große Preis von Deutſchland für Motorräder geſtartet wurde, der eine noch beſſere Beſetzung erfahren hatte als der Große Preis von Europa vor einigen Wochen in Bern. Rieſig war wiederum die Anteilnahme Schon zum erſten Rennen hatten ſich rund 150 000 Zuſchauer eingefunden. Die Stimmung war glänzend, als Korpsführer Hühn⸗ lein die Front eines Ehrenſturms abſchritt und die Flag⸗ genhiſſung vornahm. Dann leuchtete zum erſten Male das grüne Startlicht auf. 26 1 nahmen den Kampf in der 250 cem⸗ Klaſſe auf, die in 35 Runden 301 Km zurückzulegen 8 Auto⸗Union⸗OK W rächte ſich an den Italienern für ie Niederlage in Bern. In einem packenden Kampf be⸗ zwang der deutſche Meiſter Ewald Kluge mit der ä 0 1 Drehſchieber⸗DK W ſeine Gegner in der 2:29:30 Stunden und 121,6 Stem. Die Italiener Tommi und Sandri auf Guzzi belegten die nächſten Plätze, wäh⸗ rend der überrundete Walfried Winkler(DKW) das übrige Feld anführte. Der alte Klaſſenrekord ſtand ſeit 1935 auf 114 Stkm. Die Vorherrſchaft der engliſchen Norton⸗Räder war in der 350⸗cem⸗-Klaſſe unantaſtbar. Mit einer ſeltenen Regelmäßigkeit zogen Daniell und White, die beiden be⸗ ſten Nachwuchsfahrer der Birminghamer, vor ihren 29 Gegnern einher, ſich ſtändig in der Führung abwechſelnd. Durch einen Fehler von White ſiegte Daniell in der neuen Klaſſenrekordzeit von 2:47:52,3 Stunden und 123,9 Stkm. für die 40 Runden und 344 Km. Bisheriger Rekordhalter war ſeit 2 Jahren ſein Landsmann und Markengefährte Ruſk mit 119,1 Stkm. Deutſcher Sieg in Monte Cai lo Brauchitſch vor Caracciola in neuer Rekordzeit. Mit einem überlegenen deutſchen Siege endete auch der Große Preis von Monaco, der am Sonntag auf der nur 3,18 Km langen Rundſtrecke durch die engen Straßen und Gaſſen der Rivieraſtadt Monte Carlo zum neunten Male ausgetragen wurde. g 3 In 3:07:23,9 Stunden für die 100 Kunden ſiegte Man. fred von Brauchitſch auf Mercedes⸗Benz mit der neuen Rekordzeit von 101,8 Stkm., erſtmalig die 100 Stkm. Grenze überbietend. Vor ſeinem Markengefährken Rudolf Caracciola, dem mit zwei Kunden Abſtand auf dem drit. ken Platz Chriſtian Kautz der dritte Mercedes- Benz⸗ Wagen folgte. Von den vier geſtarkeken Mercedes-Benz erreichlen alle das Ziel, drei auf den erſten Plätzen. Das Endergebnis: Gr. Preis von Monaco, 318 Km. 1. Manfred von Brauchitſch auf Mercedes-Benz 3:07:23,9 gleich 101,815 Stkm.; 2. Rudolf Caracciola auf Mercedes-Benz 3:08:48,2 Stunden; 2 Runden zurück: 3 Ehriſtian Kautz auf Mercedes⸗Benz; 3 Runden zurück: 4. Roſemeyer auf Auto⸗Union; 5, Zehender auf Mercedes⸗ Benz; 6. Farina auf Alfa Romeo; 5 Runden zurück: 7. Sommer auf Alfa Romeo; 8 Runden zurück: 8. Rueſch auf Alfa Romeo; 13 Runden zurück: 9. Pintacuda auf Alfa Romeo Gleich nach dem Start zog Rudolf Caracciola mit dem ſilbergrauen Mercedes in Front, wenige Meter hinter ihm ſolgten Manfred von Brauchitſch(Mercedes) und die Auto⸗ Unfon⸗Fahrer Roſemeyer und Stuck. Der Kampf der 100 Runden hatte begonnen. Zum erſten Male hatten die ſchnellen und wendigen Wagen die erſte Runde durcheilt, blitzſchnell waren die Tribünen paſſiert. Caracciola führte vor Brauchitſch, Roſemeyer, Stuck, Kautz und Zehender. Einer aber fehlte: Rudolf Haſſe. Vergeblich verſuchte ſich der Lautſprecher durch den Lärm zu kämpfen, dann aber wurde man es doch gewahr. Der Deutſche hatte ſich gedreht, war geſtürzt ünd ins Krankenhaus gebracht worden Dr. Gläser, der deutſche Rennarzt, konnte aber mitteilen, daß Haſſe mit einer Schulterprellung davonge⸗ kommen war. Schwer hatten es Roſemeyer und Stuck, die einzigen Stützen der Auto⸗Union. Kautz ging vorbei. In der zehnten Runde ſtellte Caraccfola' den erſten neuen Streckenrekord auf. Mit 149,6 Minuten erreichte er einen Durchſchnitt von 104,45 Stem. Dann ſtieg Roſemeyer aus, ſein Auto⸗Union hatte einen Scha⸗ den erlitten. Auch Stuck mußte halten und die Bremſen nachziehen laſſen, wertvolle 19 Sekunden gingen verloren. Dann wechſelte Kautz die Kerzen. Sofietti hatte an einem Maſerati Ventilſchaden und mußte aufgeben. Toll war die⸗ ſer Kampf, vorn fuhr ein Meiſter ein meiſterhaftes Ren⸗ nen: Rudolf Caracciola. Er war auf dem beſten Wege, den Großen Preis zum zweiten Male zu gewinnen. 30 Runden waren vorüber, drei Mercedes-Benz lagen an der Spitze. Caracciola führte vor Brauchitſch und Zehender. Draußen aber ſtand einer, der nicht untätig zuſehen konnte. Bernd Roſemeyer übernobm Stu: Mogan mer hatte eine undank⸗ bare Aufgabe auf verlorenem Poſten. Trotz der Runden⸗ verluſte kämpfte er unentmutigt Caracciolas Wagen lief nicht 915 rein, er mußte am Erſatzteillager halten. Als er das Rennen wieder aufnahm. war von Brauchitſch an, die Spitze gezogen. Als die zweite Hälfte des Rennens! begonnen wurde hatten die führenden von Brauchitſch und Caracciola das Feld äberrundet. Nachdem ſchon 80 Run⸗ den gefahren waren, in einem unheimlichen Tempo, zwang Caracciola ſeinen Mercedes-Benz zu einem gerade⸗ zu unwahrſcheinlichen Runden rekord. Mit 1.46,5 Minuten und 107,4 Stem. einer Zeit, die nicht ein⸗ mal im Training mit friſchen Wagen erzielt worden war, jagte Caracciola durch die Runde und ſetzte ſich noch einmal an die Spitze des Feldes. Aber zu ſehr hatte er den Wa. gan gehetzt, er mußte bald am Erſatzteillager halten Se⸗ unden vergingen ehe er wieder in den Kampf eingeiff, aber nun war von Brauchitſch wieder an der Spitze, einem ſicheren Siege zuſteuernd. Die nervenzerreißende Spannung bei den Ailfczanern löſte ſich in einem einzigar⸗ igen Jubelſchrei, als Manfred von Brau itſch über das Ziel brauſte. Mit 3:97 23,9 und 101,815 Stem hatte er 1 0 Streckenrekord aufgeſtellt, der über 100 Stkm. lag. Rekordzeit von Sport in Kürze Der Schweinfurter Fritz Scheller wurde auch in dieſem 5 deutſcher Meiſter im Einer⸗Streckenfahren der mateur⸗Radfahrer. Er ſiegte auf der 200 Kilometer langen Strecke bei Düſſeldorf in 6.01.45 Stunden vor dem Koͤlner Meurer und dem Chemnitzer Hackebeil. Die Weltmeiſterſchaften der Schützen. Die Meiſterſchafts⸗ Sedan Schützen in Helſinki haben auch in ihrem weiteren rlauf den Diſtanz ſiegte die Schweiz von 2586 von 3000 möglichen Rin⸗ gen. Die deutſche Mannſchaft endete an 8. Stelle. Das Armee⸗ gewehrſchießen in drei Uebungen, liegend, kniend und ſtehend, war dem Finnen Elo nicht zu nehmen. Die Wurftaubenſchützen fochten zunächſt die Europameiſterſchaft aus. Mit dem glänzen⸗ den Ergebnis von 198 Treffer von 200 Tauben wurde der Ungar Dr. von Lumnicezev Meiſter. In der Mannſchaftswer⸗ tung endete Deutſchland hinter Finnland auf dem zweiten a de 118 e klum. Schweden il Dezeſchen 1 den Piſtole ſiegte Ullmann⸗Schweden. Die Deutſchen E. Krempel und Dr. Wehner endeten an 2. bsw. 4. Seele Die deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften in Düſſeldorf wurden am Sonntag e Ueber 200⸗ Meter⸗Bruſt kamen Sietas⸗Hamburg und Balke⸗Dortmund gemeinſam auf den erſten Platz, obwohl Sietas die beſſere Zeit aufwies. Auch in der Frauen-Kraulſtaffel gab es durch Zielrichterentſcheid totes Rennen zwiſchen Nixe Charlotten⸗ burg und Spandau 04. Ueber 200⸗Meter⸗Kraul ſiegte Wer⸗ ner Plath⸗Berlin, Meiſterin über 100⸗Meter⸗Kraul wurde Giſela Arendt(Nixe) und Meiſterin über 200⸗Meter⸗Bruſt wurde Trude Wollſchläger⸗Duisburg. 2 „