a fel oppel⸗ 36 000 zu 10 baum ſein ulſchen wurde Mlllio⸗ entner Jahre — die vendig n und. ungen tungs⸗ e die Gei⸗ erster alnuß⸗ äumen Bider⸗ chwer⸗ Teilen ußbau ren. Um- utſchen ußholz r vie⸗ „ ſind Wal⸗ Wal⸗ n und geht, gebäu⸗ kannte t ver⸗ durch ſeinen pflan⸗ uſchaf⸗ vill, rband, t, daß t. Dar⸗ utſchen id de B. guter r weg Bilze“, tigkeit dernen chmack Stein⸗ tteren Walde 15 bis dukte, ndert. 90 bis verän⸗ che. sbaum. Rr. 184 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 10. Auguſt 1937 Inſekten bedrohen die Menſchheit Heuſchrecken, die die Sonne verfinſtern. Mehr als 25 Jahre iſt es her, da konnte der Stadt⸗— bewohner nicht mehr in ſeinen Anlagen ſpazierengehen, ohne von Raupen angefallen zu werden. Setzte er ſich auf eine Bank, ſo ließen ſich die„haarigen Bärenraupen“ auf ihn herabfallen, und die Haare des Inſekts verurſachten ein bösartiges Brennen auf der Haut. Eines Tages aber ſtarben dieſe Raupen plötzlich aus. Man forſchte nach den Urſachen und ſtellte feſt, daß die Bärenraupe im Oeldunſt der Automobile— eine damals bei dem Stande der Autoinduſtrie unvermeidliche Erſcheinung— eingegangen war. So hatte die Technik unbewußt eine wirkſame Abwehr gegen die Raupen angeſetzt und einen wertvollen Wink gegeben, den man für die Schädlings⸗ bekämpfung nutzen konnte— um ſo wertvoller, weil die Gefahr, die der Menſchheit von der Tierwelt und gerade von ihren kleinſten Vertretern, den Inſekten, her droht, nicht unterſchätzt werden darf. Die Befürchtung iſt näm⸗ lich gar nicht ſo ſinnlos, daß ſolche Tiere eines Tages den Menſchen die Herrſchaft über die Erde ſtreitig machen könnten. Die Heuſchreckenplage in Aegypten hat ſchon eine tau— ſendjährige Geſchichte. Sie kann uns aber in Europa nicht gleichgültig bleiben, ſeitdem ſich die ägyptiſchen Heuſchrecken auch auf Korſika gezeigt haben ſollen. Der Entomologe, alſo der Inſektenforſcher, unterſcheidet bei den in den Tro⸗ pen und in Steppen vorkommenden Wanderheuſchrecken 2 Formen: die kriechenden und die fliegenden. Sie durch⸗ ſchwärmen abwechſelnd jedes Jahr das Land und ver⸗ finſtern wie Wolken die Sonne: das einzelne Tier hat nicht ſelten die Größe eines Zeigefingers. Da ſeit 1930 leine Ueberfälle mehr ſtattgefunden hatten, glaubte man ſchon, Aegypten werde künftig von dieſer Plage ver⸗ ſchont bleiben. Vor kurzem lief aber die Meldung ein, daß ſich wieder Heuſchreckenſchwärme von der Oaſe Siwa her Aegypten nähern. Ein richtiger Schlachtplan muß gegen dieſe Tierheere entworfen werden, will man mit einiger Ausſicht auf Erfolg den Abwehrkampf aufnehmen. Vor kurzem erſchien ein Zukunftsroman, der in grauſigen Bildern ſchilderte, wie im tiefſten Sudan die Heuſchrecken und eine merkwürdige Libellenart durch unerklärliche Ur⸗ ſachen plötzlich in Rieſenwuchs verfallen, nun auch den Menſchen angreifen und in breiter Front gegen Aegyp⸗ ten vorrücken. Sie„erobern“ im nächtlichen Sturmangriff Chartum, überrennen die Verteidigungslinien des ägyp⸗ liſchen Militärs und werden erſt von den vereinigten See⸗ und Luftſtreitkräften der europäiſchen Mächte ver⸗ nichtet.— So ſchlimm iſt es freilich mit den ägyptiſchen Heuſchrecken noch lange nicht. Aber Flugzeuge und Flammenwerfer müſſen doch gegen ſie eingeſetzt werden, damit ſie nicht kilometerweit das Land kahlfreſſen. Die fliegenden Heuſchreckenſchwärme werden am beſten mit Chemikalien überſtäubt: klebrige und zugleich giftige Stoffe werden hierzu verwendet. Dem Anmarſch der krie⸗ chenden Heuſchrecken läßt ſich mit ähnlichen Mitteln be⸗ gegnen. Hier werden aber auch Dampf⸗ oder Motor⸗ walzen zu Hilfe gerufen. Doch alle dieſe Maßnahmen erhalten nur dann Wert, wenn zugleich die Heuſchrecken⸗ eier ausgeleſen und vertilgt werden. Dazu fehlt es aller⸗ dings oft an Menſchen, aber es wäre nur eine Frage der Organiſation, ob man zu dieſem Zwecke einzelne Verbände eines Landheeres einſetzt. Ein ſolcher Aufwand iſt durch⸗ aus gerechtfertigt, da durch einen Heuſchreckenzug nicht nur die Getreideernte, des Jahres, ſondern ſogar die ganze Vegetation eines Landes vernichtet werden kann. Ein ſolches„Ausleſen von Hand“ muß auch gegen den„Kartoffelkäfer“ angewendet werden, der durch die Warnungen an die Bauern in den letzten Jahren ſchon bekanntgeworden iſt. Dieſer Kartoffel⸗ oder„Kolorado⸗ Käfer“ iſt uns nämlich ſchon weit näher gerückt, als die ägyptiſchen Heuſchrecken. Er bedroht uns direkt von Weſten her, von Frankreich, wo er bereits großen Schaden anrichtet. Er iſt zwar nur ein kleines Tier, denn er wird höchſtens etwa 11 Millimeter lang, aber er läßt durch ſeine Larven die Blätter des Kartoffelkrautes zer⸗ freſſen, daß die ganze Staude abſtirbt und dann auch keine Knollen mehr anſetzen kann. Seine größte Gefahr liegt in ſeiner Vermehrungsfreudigkeit. Ein Weibchen legt nämlich nicht weniger als rund 1000 Eier, und während eines einzigen Sommers entwickeln ſich drei bis vier Ge⸗ nerationen. Bis jetzt hat der Koloradokäfer ja noch eine erfreuliche Scheu vor den Waffen der deutſchen Chemie gehabt. Aber für jeden Bauern beſteht Anzeigepflicht, ſo⸗ bald er auch nur die geringſte Spur von dieſem gefähr⸗ lichen Räuber findet. N N Wie ſein Name verrät, iſt er urſprünglich aus den Vereinigten Staaten gekommen. Er ſtammt aus den Tälern des Koloradofluſſes und iſt von dort aus nach Oſten gewandert, ja, er hat die Reiſe über den Ozean nicht geſcheut, um ſich Europa zu erobern. Die Ameri⸗ kaner verſuchen aber jetzt gegen ihn ein anderes Inſekt ins Feld zu ſchicken: Sie entdeckten nämlich, daß eine beſtimmte, in Ungarn heimiſche Weſpe ein gefährlicher Gegner für den Kartoffelkäfer ſein kann. Erſt kürzlich wurden daher wieder 15 Millionen ſolcher Weſpen im Flugzeug aus Ungarn nach London und vor dort nach der„Neuen Welt“ geſchafft. Vielleicht helfen alſo dem Menſchen die einen Inſekten gegen die anderen, die Herr⸗ ſchaft über die Erde behaupten.„ e „Fange deine Ratte“, iſt ein amerikaniſches Sprich⸗ wort, denn ein Amerikaner meinte einmal, daß es ebenſo⸗ viele Ratten auf der Welt gebe wie Menſchen, Leider ge⸗ nügt es aber noch nicht, die Ratten zu bekämpfen, denn die Flöhe der Ratten überleben meiſt ihre Wirte und ſuchen ſich dann vielleicht beſonders gern andere Opfer, nachdem ſie an den Ratten nicht mehr ſchmarotzen können. So waren einmal vor längerer Zeit in Paris Hunderttauſende von Ratten erſoffen, als die Untergrundbahn von der Seine überſchwemmt worden war. Als man die U-Bahn⸗ Tunnels wieder befahren konnte, war die Bahn doch von den Fahrgäſten noch lange nicht wieder zu benutzen, denn die Flöhe der toten Ratten hatten von den Wagen Beſitz ergriffen und ſchlugen die Fahrgäſte in die Flucht: Sie türzten ſich auf jedes Opfer und verbiſſen es ſo, daß die kürzeſte Fahrt zur Qual wurde.— Dabei ſind die Ratten⸗ löhe nicht etwa ungefährliche Tierchen, die eben nur zbeißen“. Sie ſind ſehr gefährliche Krankheitsüberträger, die die Maul⸗ und Klauenſeuche verbreiten, und die einſt auch die von den Ratten eingeſchleppte Beulenpeſt auf den Menſchen übertragen haben dürften. Die Behauptung, daß die Rattenflöhe den Menſchen nicht anfallen, hat ſich eben leider in den Kreiſen der Rattenflöhe ſelbſt nicht herum⸗ geſprochen..„ 1 So ſteht der Menſch und die menſchliche Wiſſenſchaft zm ſtändigen Kampf gegen die Kleinen dieſer Welt, die ſich nicht ſelten mit den Allerkleinſten, den Bazillen, ver⸗ bünden, um den Herrn der Schöpfung zu entthronen. verein, M. T. G., Spv. Schwetzingen. Bisher hat der Menſch noch meiſt geſiegt, obwohl ihm das„Ungeziefer“ in ſeinen verſchiedenſten Formen oft ſchwer zu ſchaffen macht. Manche Gelehrte ſtellten ſogar die Theorie auf, daß die Inſekten keine kommende Macht ſeien, ſondern ihre Blüte in vorgeſchichtlichen Zeiten ge⸗ habt hätten, jetzt alſo ſozuſagen nur mehr Rückzugsge⸗ fechte lieferten. Aber entſchieden iſt der Kampf noch nicht, und der Menſch muß„ſein Haus“ bewachen, daß nicht ein Stärkerer kommt als er. — Sportliches. Vom leichtathl. Großkampftag in Edingen. Tv. 90 Edingen 83,3 Pkt.; Tv. 98 Seckenheim 66,5 Pkt.; „Jahn“ Seckenheim 66 Pkt. Um es vorweg zu nehmen, der Turnverein 1890 Edingen verſteht es, Kluubkämpfe aufzuziehen. Morgens ein Fauſtball⸗Turnier, mittags ein Klubkampf, wobei jedesmal der Tv. 90 Edingen als Sieger hervorgehen konnte. Zu erwähnen ſind die Leiſtungen von Huber Tv. 98 Secken⸗ heim im Hochſprung mit 1.70 m, von Max Milbert⸗Edingen im Weitſprung mit 6.10 in, von Heinrich Keller⸗Edingen im Kugelſtoßen mit 11.60 m und von Brenner⸗Edingen im Keulenwerfen mit 67 m. Aber auch die Jugend voll⸗ brachte ſchöne Leiſtungen, die manchesmal die der Aktiven übertrafen. So z. B. machte Bernhard Jung⸗Edingen einen Hochſprung von 1,65 m, und im Keulenwerfen 56,70 m, Büchner Tv. 98 Seckenheim im Weitſprung 5,75 m und im Kugelſtoßen 12.30 m. Sehr gut bei der Gluthitze war die Zeit im 1500 m⸗Lauf von Horch⸗Edingen in 4,55 Minuten. Nachſtehend die Ergebniſſe: Fauſtball: Tv. Edingen 1 T. u. Sp. G. Plankſtadt 38 29 Tv. Edingen 1— Tbd.„Jahn“ Seckenheim 50: 34 Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1— T. u. Sp. G. Plankſtadt 35: 33 To. Edingen 1— Tv. Edingen II 39; 30 Tv. Edingen II— Tbd.„Jahn“ Seckenheim II 51:41 To. Edingen II— Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1 21:34 Leichtathletik: Arie dd 90 Edingen 83,5 Punkte To. 98 Seckenheim 66,5 Punkte Tbd.„Jahn“ Seckenheim 66 Punkte Jugend: Tv. 98 Seckenheim 72 Punkte Tv. 90 Edingen 51 Punkte Tbd.„Jahn“ Seckenheim 31 Punkte Einzelergebniſſe der Aktiven: 10 0 m: 1. Max Mülbert Tv. Edingen 12,1; 2. Häuß⸗ ler„Jahn“ S. 12,2; 3. Gehr Tv. Seck. 12,5 Sekunden. 2 0 0 m: 1. Max Mülbert Tv. Edingen 24,8; 2. Häußler „Jahn“ S. 25,2; 3. Merdes Tv. Seck 25,8 Sek. 40 0 m: 1. Möll Tv. Seck. und Järger Karl Tv. Edingen je 60; 2. Gropp„Jahn“ S. 62,2; 3. Gropp„Jahn“ S. 63 Sek. 15 0% m: 1. Möll Tv. S. 4,55; 2. Raufelder Tv. S. 5,00; 3. Weſch Tv. E. 5,05 Min. Keulen we fen: 1. Brenner Tv. E. 67; 2. Gropp„Jahn“ S. 58,65; 3. Keller Hch. Tv. Edingen 54,65 m. Ku gelſtoßen: 1. Keller Hch. E. 11.60; 2. Keller Joſ. E. 11.50; 3. Schmich „Jahn“ S. 11,10 m. Weit ſprung: 1. Mülbert Tv. E. 6,10f 2. Kettner„Jahn“ S. 6,04; 3. Gehr Tv. S. 5,96 m. Hochſprung: 1. Huber Tv. S. 1,70; 2. Jung B. To. G. 1,60 3. Wenzel Tv. E., Gropp und Kettner „Jahn“ S. und Möll Tv. S. je 1,50 m. Diskus: 1. Wenzel Tv. E. 31,16; 2. Keller„Jahn“ S. 30.70; 3. Brenner Tv. E. 29,03 m. 49100 m⸗ Staffel: 1. Tv. 98 Seckenheim 49,4; 2. Tv. 90 Edingen 49,7; 3.„Jahn“ Seckenheim 50 Sek. 10 ein halb⸗Runden⸗ Staffel: 1. To. 98 Seckenheim 2. 47,4 2.„Jahn“ Secken⸗ heim 2,51; 3. Tv. 90 Edingen 2,55 m. Jugend: 100 m: 1. Treiber Tv. S Flachs Tv. S. 12,8; 3. Gund„Jahn“ S. 12,9. Sek. 40% m: 1. Raule Tv. S.: 2. Treiber Tv. S. 3. Ehret To. Edingen 62. Sek. 150 0 m: 1. Horch To. E. 4.555; 2. Raufelder Tv. S. 5,15; 3. Treiber To. S. Hoch⸗ ſprung: 1. B. Jung Tv. Edingen 1,65; 2. Umminger „Jahn“ S. 5,75; 3. Scherer„Jahn“ S. 1,55 m. Weit⸗ ſprung: l. Büchner Tv. S. 5,75; 2. Wolf„Jahn“ S. 5,60; 3. Umminger„Jahn“ S. 5,50 m. Keulenwer fen; 1. B. Jung To. E. 56,60; 2. Büchner Tv. S. 55,125 3. Bauer Tv. S. 53,60 m. Kugelſtoßen: J. Büchner To. Tv. S. Tü, S. 1s m 190 m Staffel: 1. Tv 98 Seckenheim 51; 2. Tv. 90 Edingen 51,4; 3. Tbd.„Jahn“ Seckenheim 53 Sek.— J 85 Handball Glänzendes Eröffnungsprogramm des Tv. 98. Terminli ſte: Waldhof in Mannheim. 5. 9. 37 Spv. Pfalz Ludwigshafen in Seckenheim. Der Lederball, dieſe kleine, runde Kugel, die tauſende während der Spielſaiſon faſziniert, hatte ſeine verdiente Sommerpauſe und ſchon rüſten die Vereine des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen zu neuem Tun. Auch die Hand⸗ ballgauligamannſchaft des Tv. 98 gönnte ſich die verdiente Erholung; doch wie wir erfahren, wurde das Training bereits wieder unter der bewährten Leitung des Handball⸗ lehrers P. Engelter, Sportverein Mannheim⸗Waldhof auf⸗ genommen. Geradezu als hervorragend darf das Programm be⸗ zeichnet werden, das die Terminliſte der hieſigen Turner ausweiſt. Es wurden die ſpielſtärkſten Mannſchaften des Gaues Südweſt, welcher im Reich einen guten Ruf genießt, zu Spielen in Seckenheim verpflichtet. Worms⸗Herrnsheim und B.f.L. Haßloch ſind noch in der Pokalrunde unſeres Nachbargaues und haben die Ausſichten, die Endrunde zu beſtreiten. Pfalz Ludwigshafen, der Tabellenzweile des Gaues Südweſt der Spielſaiſon 1936/37, wird ebenfalls auf den Wörtelwieſen ſeine Kräfte mit den Einheimiſchen * meſſen. Auf dem Waldhof findet das Turnier des Sportvereins ſtatt, zu dem nachſtehende Mannſchaften eingeladen ſind: Pfalz Ludwigshafen, VfR Mannheim, Tv. 98 Seckenheim, Tv. 1846 Mannheim, Poſtſportverein, Reichsbahnſport⸗ 12,30; 2. Gröger Tv. Edingen 12,00; 3. Bauer Der badiſche Meiſter ſelbſt wird am Schlußtage es Turnieres, das vom 24. bis 29. Auguſt andauert und im Pokalſyſtem ausgetragen wird, mit dem Deutſchen Meiſter Militärſportverein Leipzig zuſammentreffen, um ſich für ſeine knappe Endſpielniederlage zu revanchieren. Es erwartet, wie aus den obigen Ausführungen zu erſehen iſt, das Seckenheimer Sportpublikum ein auserwähl⸗ tes Programm der Handballer; mit erneuter Kraft geht es in das kommende Jahr mit heißem Streben, im Rahmen des Bundes für Leibesübungen ſeine Pflicht zu tun und an der Ertüchtigung und Erziehung des Reiches Jugend mit⸗ zuwirken. —— Sommerſpiel⸗Meiſterſchaften Ty Sandhofen Gaumeiſter im Fauſtball Auf den Plätzen des TV 46 und des Ring⸗Tennis⸗Clubs Karlsruhe wurden bei ſehr ſchönem, aber recht heißem Wet⸗ ter die badiſchen Gaumeiſter in den Sommerſpielen ermit⸗ telt. Einen recht hartnäckigen Endkampf um die Meiſter⸗ ſchaft im Fauſtball lieferten ſich auch dieſes Jahr wieder der TV Sandhofen und der TV 60 Brötzingen, nachdem beide Mannſchaften vorher den ſüdbadiſchen Vertreter Tur⸗ nerſchaft Freiburg überzeugend geſchlagen hatten. Bis zum Seitenwechſel lag der Titelverteidiger Brötzingen mit 11:10 in Front, und noch vier Minuten vor Schluß war das ſchöne und feſſelnde Spiel ausgeglichen. Dann aber unter⸗ lief Brötzingen ein Fehler nach dem andern, ſodaß Sand⸗ hofen doch hoch mit 30:23 zum verdienten Sieg kam und den TV 60 Brötzingen von der elffährigen ununterbrochenen Meiſterſchaft enkthronte. Uebrigens ſtand Sandhofen bereits zum ſiebenten Male im Entſcheidungsſpiel gegen Brötzin⸗ gen. In den unteren Klaſſen waren die ſüdbadiſchen Kreis⸗ ſieger TV Emmendingen und Turnerſchaft Freiburg nicht vertreten Im Ringtennis wurde Etzel vom TV 62 Wein⸗ heim zum erſten Male Gaumeiſter. Er ſchlug Adam von der Ringtennisvereinigung Karlsruhe, der in Abweſenheit des mehrjährigen deulſchen Meiſters Reble zur mittelbadi⸗ ſchen Kreismeiſterſchaft kam, knapp mit 11:8. Zu einem Sieg kam auch Frl. Herb vom Poſtſportverein Karlsruhe in der Frauenhauptklaſſe. Sie beſiegte Müller(Weinheim) mit 28.6 und Thoma(FC Freiburg) mit 1619 recht über⸗ legen. Das Männerdoppel ſah Adam/ Brill(RTV Karls⸗ ruhe) erfolgreich. Das wichtigſte Spiel gegen Etzel'Klank (Weinheim) gewannen die Karlsruher mit 41:17 Punkten. * Aus dem badiſchen Schwimmer-Lager Die badiſchen Schwimmer treten in den nächſten Wo⸗ chen mit einigen größeren Veranſtaltungen auf den Plan. Am 15. Auguͤſt wird im Karlsruher Rheinſtrandbad Rap⸗ penwörth das 2. Alfred⸗Maul⸗Gedächtnisſchwimmen durch⸗ geführt, zu dem elf Vereine 123 Einzel⸗ und 12 Mann- ſchaſtsmeldungen abgegeben waben. Eine Bereicherung er⸗ fährt die Veranſtaltung durch den Einbau eines Rhein⸗ Stromſchwimmens über 1500 m, an dem vor allem die Karlsruher Vereine Neptun und KSV 99 ſehr ſtark betei⸗ ligt ſein werden.— Eine Woche ſpäter, am 22. Auguſt, ſteht in Eberbach a. N. die badiſche Waſſerballmeiſterſchaft zur Entſcheidung. An der Endrunde ſind vier Vereine be⸗ teiligt, und zwar der Titelverteidiger Neptun Karlsruhe, Nikax Heidelberg. SV Mannheim und Karlsruher SV 99. Die Spielfolge wurde bereits feſtgelegt und lautet wie folgt: Mannheim— KS 99, Nickar— Neptun, Nickar gegen Mannheim, KS 99— Neptun, Neptun— Mannheim, Nikar— KS 99.— Inzwiſchen wurden auch bereits die Vorarbeiten für das am 9. und 10. Oktober im Karlsruher Vierordtbad ſtattfindende internationale Waſſerballturnier aufgenommen Hier beteiligen ſich die Auswahlmannſchaft von Elſaß⸗Lothringen und die Gaumannſchaften von Ba⸗ den, Würktemberg und Südweſt. elibt d 5) Witt und Heuſer trainieren für ihren Meiſterſchaftskampf. Eine Photomontage von dem öffentlichen Training der beiden Boxer, die am 22. Auguſt im Polizeiſtadion Berlin zuſammentreffen. Rechts: Der Herausforderer Adolf Heuſer, links der deutſche Meiſter im Halbſchwergewicht Adolf Witt. Was kocht die ſparſame Hausfrau? Vom 9. bis 15. Auguſt 1937. Montag: Reſteauflauf mit Fiſch, Bauernſuppe; abends: weißer Käſe, Schalenkartoffeln. 5 Dienstag: Weckſuppe, gefüllte Tomaten, Reisgemüſe; abends: Grießpudding, Fruchtſoße. Mittwoch: Gemüſeſuppe, Heidelbeerkuchen; abends: Wurſt, Tomaten, Brot. b Donnerstag: Tomatenſuppe, Schweinebraten, Wirſing, Kartoffeln; abends: Käſemakkaroni, Salat. s Freitag: Reſteſuppe, Fiſchklöße in Kräuterbeiguß, Kartof⸗ feln; abends: Kartoffelſchmarren und Kompott oder Salat. N Samstag: Zwiebelſuppe, gef. Gurken, Kartoffeln; abends: geröſtete Kartoffeln, Tomatenſalat. 8 1 Sonntag: Grünkernmehlſuppe, Hammelbraten grüne Boh⸗ nen, Kartoffeln; abends: Auſſchnitt, Brot, e, Deutſches Frauenwerk. 2 2 25 8888 2 8 Das andere Sank Helen .. Der kleine Napoleon iſt ſehr krank/ Jede Bitte wird erfüllt „Weil er net gut'tan hat. Und wenn du net gut tuſt, nacha wirſt halt a eing'ſperrt“, erklärt der Kaiſer. Und um den Buben abzulenken, fügt er hinzu:„Und wennſt nix lernſt, wirſt a ka General, dann wirſt... Burg⸗ pfa rrer.“ So, jetzt iſt es heraus. Burgpfarrer. Seit zwei Jahren verlangt die Kaiſerin Ludovica, daß der„unſelige Baſtard“ in ein Kloſter geſchickt werde. Und daß es nicht geſchah, verdankt der Prinz nur dem vornehmen Erzherzog Karl, der bei Aſpern und Wagram die Oeſterreicher gegen Napoleon geführt hat und jetzt, ritterlich, eine ſchützende Hand über den Sohn des ge— ſtürzten Gegners hält. „Es lebe Napoleon II.“ Der Knabe hat den Vater verloren— und die Mut⸗ ter; er iſt nicht mehr Franzoſe, und er wird nie Oeſter⸗ reicher werden. Alles, was ihm verblieben iſt, iſt ein Name. Dieſer Name macht den Siebenjährigen zur Hoff⸗ nung ungezählter Franzoſen und zum Schreckgeſpenſt, das Metternich den Schlaf raubt. Darum duldet Metternich nicht, daß der Kleine nach Parma geht. Darum erzwingt Metternich, daß das Her⸗ zogtum Parma nicht erblich Marie Louiſe gehört, ſondern nur perſönlich auf Lebzeiten. Und darum ſorgt Metter⸗ nich dafür, daß dem Siebenjährigen nun nach allem andern auch ſein Name geraubt wird. Ein kaiſerliches Patent beſtimmt im Juli 1818, daß „der Sohn Unſerer geliebten Tochter Marie Louiſe, Erz⸗ herzogin von Oeſterreich, Herzogin von Parma, Piacenza und Guaſtalla“, von nun an Herzog von Reichſtadt zu heißen habe. Er iſt nunmehr„der Sohn Unſerer geliebten Toch⸗ ter“, er hat keinen Vater, er iſt ſozuſagen die Frucht eines, wenn auch eines aus Gründen der Außenpolitik gewiſſer⸗ maßen vorgeſchriebenen Fehltritts. Und auch ſeine Vor⸗ namen werden in dieſem Patent ausdrücklich aufgezählt. Der Herzog heißt jetzt Franz Joſeph Karl. Den erſten ſeiner Vornamen, Napoleon, hat man ihm einfach weggeſtrichen. Das Patent, das, ſymbolhaft, Napoleon II. aus der Liſte der Lebenden ſtreicht, trägt das Datum des 22. Juli. Kaiſer Franz neigte zum Aberglauben. Vielleicht iſt ihm, daß er ein Todesurteil unterſchieben hatte, erſt ganz klar geworden, als der unſelige junge Herzog ſeinen letzten Atemzug tat... Jahre ſpäter, wieder an einem 22. Juli. Briefe flattern aus allen Teilen Europas nach Wien. Es ſind mahnende, flehende, beſchwörende, manche in Verſen geſchrieben, manche in tönenden Redensarten, andere wieder vorſichtig, in gewollt ſteifen Wendungen, hinter denen ſich der wahre Sinn, die eigentliche Abſicht verbirgt. Manche kommen von Mitgliedern der Familie Bonaparte. Faſt alle haben ſie irgendeinmal nach Wien geſchrieben, ſogar Prinz Louis⸗Napoleon, der ſpätere Kaiſer der Franzoſen. Manche dieſer Briefe kommen von alten Getreuen des Kaiſers, manche von Schwärmern. Tauſend Hände von Zwiſchenträgern ſind rege, ſie nach Schönbrunn oder in die Hofburg zu ſchmuggeln. Man kann dieſe Briefe, viele, viele Hunderte, heute in den Wiener Staatsarchiven leſen, ſie ſind alle, nach⸗ dem ſie ſich im engmaſchigen Netz der kaiſerlichen Hof⸗ polizei gefangen hatten, in Akten gebündelt und aufbe⸗ wahrt worden. Den, an den ſie gerichtet waren, hat kei⸗ ner, kein einziger erreicht. Warum? Nicht nur, weil die Agenten des Polizei⸗ chefs Graf Sedlnitzly wachſam waren. Vielmehr, weil es ihn, den Sohn Napoleons, der eines Tages an der franzöſiſchen Grenze auftauchen, dem dis Regimenter der Bourbonen jubelnd huldigen würden— nicht gab. In Paris ſprachen ſie von Napoleon II. wie von einer nahen Zukunft. Man verſchaffte ſich ſeine Bilder, repro⸗ duzierte ſie in Unmengen. Einmal, 1819, bei einer öffent⸗ lichen Kundgebung, rief jemand begeiſtert„Es lebe der König——, und als alle Welt aufhorchte und die Roya⸗ liſten bereits zu applaudieren begannen, vollendete der Rufer ſeine Huldigung:„— von Roml!!“. Die ſchmeichleriſche Luft von Schönbrunn Aber den König von Rom gab es nicht mehr. Es gab nur den Staatsgefangenen, der in der Wiener Hof⸗ burg, in Schönbrunn oder in Schloß Perſenbeug ſein von tauſend wachſamen Augen beſpähtes Schattendaſein führte. Seine Anhänger in Frankreich, in Italien und Polen nannten das bildhaft„das andere Sankt Helena“. Vielleicht hätte eine meerumbrandete düſtere Felſen⸗ inſel weit draußen im Ozean die dramatiſche Szenerie bilden können, in der der Kaiſertraum eines Kindes gigantiſch in eine welthiſtoriſche Wirklichkeit hineinwuchs. Kerkerwärter hätten nichts oder doch nur wenig gegen den unbezähmbaren Willen eines Einſamen vermocht. Vielleicht hätten ſeine Feinde Mörder dingen müſſen, um ihn— den einzigen, der gegen Millionen ſtand— aus⸗ zulöſchen aus der Zahl der Lebenden. Aber weder Schönbrunn mit ſeinen Rokokoſälen und Salons, ſeinem Park und ſeinen zur Träumerei verlocken⸗ den Waſſerkünſten, noch die alte Hofburg mit ihren unge⸗ zählten, mittelalterlichen engen Räumen und Gelaſſen, noch Schloß Perſenbeug an der Donau haben irgendeine dramatiſche oder gar tragiſche Atmoſphäre. Man lebt dort, von Kammerherren, Hofbedienſteten und Lakaien um⸗ geben, in einer erſtickend weichen Luft: in einer Luft, aus der vielleicht nebelhaft Luftſchlöſſer auftauchen, in der ſie aber ſofort wieder zerfließen. Im Park des Schönbrunner Schloſſes hat Herr von Foreſti dem zehnjährigen Herzog eines Abends die Nach⸗ richt überbracht, daß Napoleon auf Sankt Helena geſtor⸗ ben war. Für eine todtraurige Stunde miſchte ſich das Schluchzen des Knaben in das Rauſchen der Springbrun⸗ nen, das Raſcheln der Blätter. Dann iſt nicht mehr mit dem Knaben von dem großen Toten geſprochen worden. Im Park des Schönbrunner Schloſſes hat man eines Tages dem Sechzehnjährigen von ſeiner Mutter erzählt, von ihrer morganatiſchen Ehe mit Neipperg und den Kindern, denen nun ihr Herz gehörte. Dem Sechzehnjäh⸗ rigen floſſen die erlöſenden Tränen nicht mehr ſo leicht wie dem Knaben. Ihm hatte, nach Habsburger Brauch, der bereits die kaiſerlichen Kinder in die Rangliſten der Offiziere ſetzt, ſein Großvater zum— noch nicht Dienſt tuenden— Hauptmann bei einem in Wien ſtationierten ungariſchen Infanterieregiment befördert. Der ſiebzehn⸗ jährige Kapitän blieb tränenlos. Er muß ſeine furcht⸗ bare Verlaſſenheit gefühlt haben, aber er ſtand nicht am Ufer des Meeres, er ſtarrte nicht in die Flut, die ſich an zackigen Klippen brach. Durch die abendlichen Alleen des Parks ſchritt er heimwärts, und dem Gärtner, der ihn erkannte und ehrfurchtsvoll grüßte, nickte er leutſelig zu. Freunde? Erſt hatte er„Gouverneure“ gehabt, nun waren ſeit langem bereits militäriſche Erzieher hinzuge⸗ kommen. Ein General, zwei Rittmeiſter, wenig bedeutende Männer, denen man gewiß nicht gerade den Auftrag er⸗ teilt hatte, Napoleons Sohn in die Geheimniſſe der Stra⸗ tegie einzuführen. Er, ſonſt als Lernender unſtet, ſprung⸗ haft, oberflächlich, ſchien ſogar Ehrgeiz zu entwickeln, aber den drängte man raſch zurück. Nicht die Schlacht⸗ pläne von Auſterlitz und Wagram gehörten zum vorge⸗ ſchriebenen Studienplan, ſie hätten dem jungen Herzog nur unerfüllbare Wünſche einflößen können. Für den ſehr jungen Hauptmann, den man bis zum Oberſten be⸗ fördern und dann, frühzeitig, in einem Landſchloß zur Ruhe ſetzen würde, genügte es, wenn er die trockenen Vorſchriften des Dienſt⸗ und Exerzierreglements für die Fußtruppe aufmerkſam durchſtudiert hatte. Die lockten gewiß keine überreizte Phantaſie auf Abwege Laue, ſchmeichleriſche Luft von Schönbrunn. das iſt kein Sankt Helena. Hier brütet kein ſich zermar⸗ terndes Gehirn Rieſenpläne. Hier läßt man die ohnmäch⸗ tigen Arme ſinken und lauſcht einer leiſen, im Laub der Boskette verſickernden Melodie Die Kette iſt beiſammen Es dringt leine Nachricht von außen zu ihm; keine von ihm nach außen. Keinem ſeiner Lehrer— von dem Major Prokeſch von Oſten abgeſehen, dem er eine wahre Freundſchaft ent⸗ gegentrug— hat er je wirklich ſein Herz aufgeſchloſſen. Er lebt einſam zwiſchen Menſchen, die ihn nie aus den Augen laſſen. Er hat ſich, ſcheint es, ergeben. Er iſt wil⸗ lens, die Stufenleiter des prinzlichen Offiziers hinauf⸗ zuklettern, wie es ihm ſein Großvater beſtimmt. Von klei⸗ nen Anſspandlungen hochfahrender Heftigkeit abgeſehen, iſt er ein guter, wohlerzogener Geſellſchafter. Vielleicht weiß er, daß die Beſucherliſte der Hofbälle und Hoffeſte, an denen er nun teilnimmt, vorher dem vorſichtigen Metternich... und der Polizei vorgelegen hat. Mag ſein, daß er ſich auch nicht den Kopf darüber zerbricht. Nun iſt er neunzehn Jahre alt, zwanzig; und nun wird er zum Dienſt bei ſeinem Regiment befohlen. Wak⸗ ker führt er Kompanien auf den Exerzierplätzen der „Schmelz“ und des Praters nach den Vorſchriften des Reglements ſpazieren, und wenn die Sonne ſich dem Ze⸗ nith nähert und wenn in der Kaſerne die Menage auf ſeine Soldaten wartet, reitet er auf ſeinem eiſengrauen Lippizaner Schimmel der Kompanie voran, heimwärts. Die Leute auf den Straßen wiſſen, wer dieſer ſehr hübſche, blutjunge Hauptmann iſt, die Männer grüßen oft, und die Mädchen werfen ihm Blicke zu. Und er reitet, reitet, reitet.. man weiß nicht, ob er dabei an eines dieſer Mädchen denkt, oder an die hübſche Komteſſe Nandine Kärolyi, der er vor ein paar Wochen, maskiert, einen Be⸗ ſuch gemacht hat(mit Hilfe des Grafen Moritz Eſterhäzy iſt es ihm geglückt, die Kette ſeiner Wächter zu ſprengen: oder hat man ihn wiſſend paſſieren laſſen?). Es mag auch ſein, daß er an die reizende junge Schauſpielerin des Hofburgtheaters denkt, die er— ſeltſame, traurige Freundſchaft— durch einen Grafen Neipperg kennenge⸗ lernt hat. Oder an Fanny Elßler, das Wunder der Bie⸗ dermeiertanzkunſt, die fleiſchgewordene Seele des Wal⸗ zers, Hofrat von Gentz' launiſche und ach ſo ungetreue Geliebte? Oder träumt er, daß er nicht an der Spitze von hun⸗ dertzwanzig Soldaten des kaiſerlichen Infanterieregi⸗ ments von Giulay, nicht vor hundertzwanzig Bauernbur⸗ ſchen aus der Pußta reitet, ſondern daß ſeinem Schim⸗ mel eine endloſe Kolonne folgt, Tauſende, Zehntaufende, Hunderttauſende, eine neue Große Armee? Es iſt, ſcheint es, ein ganz durchſchnittliches Habs⸗ burger Prinzenleben, in das uns die Spitzelberichte über⸗ reichen Einblick gewähren. Man verfährt nach dem alt⸗ bewährten Rezept— ein ſtrenger Erzieher(der ſpäter durch den Beichtvater erſetzt wird) und ein feſcher, welt⸗ kundiger Adjutant ſorgen dafür, daß das Leben. nicht aus dem Gleichgewicht kommt. Es iſt für alles geſorgt. Der Prinz braucht nur die Hände auszuſtrecken. Nein, %, Cee, Efie, Gs nie. Ci M Cue, N, Ne. Aufnahme: Scherl-Bilderdienſt— M. Der Herzog von Reichſtadt mit der Prinzeſſin von Salerno und dem Erzherzog Franz Ferdinand, Blutsverwandten aus dem Hauſe Habsburg. Kaiſer Franz hat für den jungen Hauptmann, der in der weißen Uniform ſo bezaubernd ausſieht, wieder ſeine alte Schwäche. Jetzt droht er nicht mehr, daß ſein Enkel Burgpfarrer werden ſoll. In der Verhaltungsvorſchrift, die er höchſtperſönlich für General Graf Hartmann aus⸗ gearbeitet hat, ſteht vermerkt, daß„Umgang mit dem anderen Geſchlecht nützlich“ iſt. Der Bub ſoll ja ſchließ⸗ lich kein Duckmäuſer werden. Es macht dem alten Kaiſer Spaß, ſeinem Enkel blanke, gleißende Dukaten zuzuſtecken, die eben aus der Münze gekommen ſind. Und in eingeweihten Kreiſen gibt es dann, ein paar Tage ſpäter, ein Tuſcheln und Schmunzeln. Dukaten, die noch gar nicht im Umlauf ſind, hat die Polizei irgendwo angehalten. Falſchgeld — das iſt eine Sache, auf die man ſich mit Feuereifer ſtürzt. Oder iſt es echtes, aus der Münze geſtohlenes Geld? Kolonnen von Agenten machen ſich auf die Suche, reihen Namen und Namen zu einer Kette. Durch minde⸗ ſtens zehn Hände ſind die blanken Dukaten in drei Tagen gelaufen. Jetzt hat man die Kette beiſammen. Sie führt, am Ende, zu einer ſchönen Dame... am andern, von der Münze aus, in das Privatkabinett des guten, nachgerade zweiundſechzigjährigen Kaiſers Franz.: Nun wiſſen die Eingeweihten und natürlich auch der Kaiſer felbſt, was der junge Herzog von Reichſtadt mit den ſchönen Dukaten angefangen hat. ö Der Kaiſer lächelt, er iſt nicht böſe. Da er aber auch ein geſtrenger und haushälteriſcher Herr iſt, bekommt Graf Hartmann Anweiſung, ſtrikt mit dem Budget des Herzogs auszukommen. Auf jeden Fall, heißt es in dem kaiſerlichen Befehl, iſt an der Tafel des Herzogs in Zu⸗ kunft nur mehr inländiſcher Wein zu ſervieren und nicht mehr der allzu teure Bordeaux.— f Sofort nach Hauſe Metternich und die Seinen ſind nun, was den„kleinen Napoleon“ betrifft, beruhigt. Die Berichte ſeiner Vor⸗ geſetzten beſtätigen, daß er nicht mehr der melancholiſche Hamlet des Wiener Hofes iſt, der in jedem dunklen Win⸗ kel das Geſpenſt ſeines Vaters ſieht und in ſelbſtzerflei⸗ ſchendem Gram mit ſeiner hilfloſen Schwäche und der leichtfertigen Mutter hadert. Er iſt, Wunder der Er⸗ ziehungskunſt, ein feſcher Hauptmann, auf dem Exerzier⸗ platz ſeines Regiments und im Boudoir Eines Tages, bei den Manövern, ſieht Kaiſer Franz den Enkel, wie der ſeine Kompanie defilieren läßt. Ex will eben ein Wort des Lobes ſagen, als ſich— höchſt ungewöhnlicher Anblick auf dem Manöverfeld— ein Mann in gelbem Frack und Nankinghoſen durch die kai⸗ ſerliche Suite drängt. Die Offiziere ringsum ſtehen ver⸗ dutzt, ſehen, wie dieſer Doktor Malfatti, der ein Wiener Modearzt iſt, in vielen adeligen Häuſern ärztlicher und menſchlicher Berater, auf den Kaiſer einſpricht. Es kommt noch erſtaunlicher. Der Kaiſer winkt ſei⸗ nen Enkel heran. Und als der vor ihm ſteht, ſagt er mit einer ungewöhnlichen Miene: „Franz, du fährſt ſofort nach Hauſe..“ Sie ſehen, wie dem Verabſchiedeten die Röte in die Wangen ſteigt. Mit gepreßter Stimme fragt er:„Maje⸗ ſtät, ich habe alſo Hausarreſt?“ a Aber der Kaiſer überhört die Frage und wendet ſich den Offizieren zu e (Schluß folgt.) Nur eine geſunde Jugend ſichert eine glücklich