757%%ꝙFFꝙ GCC s Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fruſprecher Rr. 47216. Paſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 37. Jahrgang Mittwoch, den 11. Auguſt 1937 Achtung! Spione am Werk! Warnung vor landesverräteriſchen Agenken⸗Werbern! Berlin, 11. Auguſt. Immer wieder verſucht das Ausland, in die Geheimniſſe unſerer Landes verteidigung und unſerer wirkſchaftlichen Unabhängigkeit einzudringen. Ein altes Mittel der aus⸗ ländiſchen Spione iſt das nach einem beſtimmken Plan er⸗ folgte herantreten an in Not geratene oder kreditſuchende deutſche Volksgenoſſen zum Jwecke ihrer Anwerbung für den ausländiſchen Nachrichkendienſt. Der Weg dieſes auf die Gewinnung von Landesver⸗ rätern gerichteten Verfahrens iſt folgender: Die Beauftrag⸗ ten gewiſſer ausländiſcher Kreditinſtitute ſtellen aus den Tageszeitungen uſw. Geſuche um Darlehen oder Hypotheken feſt. Dieſe Kreditinſtitute ſtehen größten⸗ teils im Dienſt der ausländiſchen Spionage. So werden die Namen oder die Chiffre⸗Nummern der Kreditſuchenden un⸗ mittelbar an die Organe des ausländiſchen Nachrichtendien⸗ ſtes weitergeleitet Verſpricht ſich dieſer einen Erfolg, ſo werden die Kreditſuchenden aufgefordert, an eine beſtimmte Adreſſe im Ausland ihre Wünſche mitzuteilen. Kommen ſie dieſer Aufforderung nach, ſo erfolgt allgemein die Anwei⸗ ſung, zum Zwecke einer angeblichen Auszahlung des Darle⸗ hens über die Grenze zu kommen. Der ausländiſche Geld⸗ eber gibt nun einmal oder auch mehrmals Darlehensvor⸗ ſchüſſe und verſpricht größere Summen, wenn als Gegen⸗ leiſtung gewiſſe Nachrichten über deutſche Verhältniſſe ge⸗ liefert werden. Iſt der Darlehensſuchende dem ausländiſchen Nachrich⸗ tendienſt hierdurch erſt einmal ins Netz gegangen, ſo wird er rückſichtslos erpreßt und zum Verrat gezwungen. Den Abſchluß bildet dann in der Regel der bekannte rote An⸗ ſchlag des Volksgerichtshofes in Berlin, der die Hin rich⸗ tung eines Landesverräters mitteilt. Um einem ſolchen Angriffsverfahren des ausländiſchen Nachrichtendienſtes einen Riegel vorzuſchieben, werden hier mit alle darlehenſuchenden deutſchen Volksgnoſſen ausdrück⸗ lich gewarnt, mit undurchſichtigen ausländiſchen Kredikinſti⸗ kuten oder im Ausland wohnenden Beanktwortern von Kre⸗ ditgeſuchen in Verbindung zu kreten. Insbeſondere wird auf zwei zurzeit einwandfrei für den ausländiſchen Nachrichtendienſt tätige Agenten⸗Wer⸗ ber hingewieſen: 1. Franz Dobianer, Jude, zurzeit in Tetſchen, Tſchechoſlowakei, Gartenſtraße 28, Telefon: Tetſchen 54; 2. Lamprecht, zurzeit in Belgien. Bodianer unterhält in der Tſchechoſlowakei unter der Firma„Deutſche Kreditverwertung Auſſig, Direktor J. Müller, eine Kreditbank(Scheinunternehmen), die beſtrebt iſt, im Sinne der vorſtehenden Ausführungen Verbindungen nach Deutſchland aufzunehmen. Lamprecht iſt für eine weſteuropäiſche Macht tätig. Er wendet das gleiche Verfahren wie Dobianer an. Lamp⸗ recht bedient ſich u. a. folgender Deckadreſſen: Antwerpen: S. Haas, Poſte reſtante, Holbey, Boite Poſtale 434(Unterſchrift: Goldberg), Schließfach 204. Brüſſel: Auxiliaire Technique, Bureau, d'Etude, Boite Poſtale 20, Becker c/o. Buco, Paſſage du Nord, Mr. Bizin, Kommerce Bourſe, Place de la Bourſe, S. Haas, Boite Poſtale 709, van den Nabelle, Poſtfach 13, Brüſſel⸗ Nord(auch: van den Abeele geſchrieben), Poſtfach 54, Poſt⸗ fach 612, Brüſſel⸗Centre. Poſtfach 864. Weitere Decknamen des Lamprecht in Brüſſel: Meyer, Romin, Schäfer, Ereſtin, Bireat. Lüttich; E. Bireat, Poſte reſtante, Liege Centre, J. Creſtin, Boulevard de da Sauveniere V. R. 11/, Otto Poſtfach 21, Poſtfach 52, Poſtfach 60, Verviers, Poſtfach 111, Rue de Boverie 23, Lüttich. Verviers: Auxiliairie Technique, Poſtfach 60, Bu⸗ reau des Etudes, Poſtfach 60, Lemmert, Poſtfach 60, Ma⸗ dame Save, 70. Avenue de Spa. Eine andere Form der gegen Deutſchland gerich⸗ teten Spionage beſteht in der Anwerbung von Be⸗ richterſtattern für eigens zu Ausſpähzwecken vom ausländiſchen Nachrichtendienſt gegründete Preſſekonzerne und Korreſpondenz⸗Verlage. So veröffentlichten mehrere 8 Zeitungen und Zeitſchriften kürzlich nachſtehendes nſerat: „Neuentſtehender Welt⸗Preſſe⸗Konzern ſucht Korre⸗ ſpondenten in großen Städten ſämtlicher europäiſcher Staaten. Feſtes Monatsgehalt. Bewerbungen mit An⸗ gabe bisheriger Tätigkeit unter: Dr. Hugon, Budapeſt, Poſte reſtante.“ Hinter dieſem„Welt⸗Preſſe⸗Konzern“ ſteht einwandfrei ie Spionagezentrale einer oſteuropäiſchen Macht. Die Antworten auf die Bewerbungsſchreiben Luben ſkrythka pocztowa 922, 2. Dr. Nagy Gdynia, ul. 10 utego 24, 3. Dr. Edgar Hugon, Gdynia, ſkrythka pocz⸗ towa 79. Von den Bewerbern wurden als Probeleiſtungen gegen hohes Honorar umfangreiche und ins einzelne gehende Nr⸗ eiten und Einſendungen verlangt, die u. a. betrafen: Berlin und ſeine Industrie, Rohſtofflage in Deutſchland, lugzeugwerke in Deutſchland. Vertrauliche Dokumente, riftſtücke auf allen Gebieten des 8 n Lebens. Ver⸗ Kauliche und geheime Akten über S A, SS und das Dr . trugen je⸗ weils folgende Unterſchriften: 1. Dr. Edgar Hugon, Wars⸗ Alle Volksgenoſſen, die mit Bodianer, Lamprecht, hugon oder mit einer der angegebenen Deckadreſſen in Verbindung ſtehen oder mit denen eine Verbindungsaufnahme verſucht worden iſt, oder noch verſucht wird, werden hiermit aufge⸗ fordert, ſich umgehend bei der nächſten Staatspolizeiſtelle, die auf jedem Polizeirevier erfragt werden kann, zu mel⸗ den und Angaben über Art und Umfang der beſtehenden Verbindung zu machen. Sie leiſten damif Volk und Reich einen großen Dienſt. Die Angaben werden vertraulich be⸗ handelt. Wer dagegen lrotz der ihm durch dieſe Veröffenk⸗ lichung zuteil gewordenen Aufklärung ſeine Meldung unker⸗ läßt, leiſtet der ausländiſchen Spionage Vorſchub, macht ſich ſtrafbar und bringt damit ſich und ſein Valerland in ſchwere Gefahr. Das Gaſtrecht mißbraucht Erſuchen um Zurückziehung des„Times“ Korreſpondenken Berlin, 10. Auguſt. Von amtlicher deutſcher Seite iſt die engliſche Regie. rung erſucht worden, darauf hinzuwirken, daß die„Times“ ihren bisherigen Berichterſtakter in Berlin, Norman Eb⸗ butt, innerhalb von 14 Tagen zurückberuft, weil ihm ſonſt die aa ere e e enkzogen werden müßte. Dieſe Maßnahme erwies ſich als nokwendig, weil Norman Eb⸗ butt ſeit Jahren ſeine Berichterſtattung über Deutſchland ausſchließlich in deulſchfeindlichem Sinne und unker Miß⸗ brauch des ihm gewährten Gaſtrechts ausübl. Zu dieſem Erſuchen ſchreibt die„Berliner Börſenzei⸗ tung“ u. a.:„Die engliſche Regierung hat es für richtig ge⸗ halten, zwei deutſche Korreſpondenten und einen Mitarbeiter einer Zeitung ohne Angabe von Grün⸗ den die weitere Aufenthaltserlaubnis in England zu ver⸗ ſagen. Inoffiziell iſt als Grund angegeben worden, daß ſich dieſe Zeitungskorreſpondenten nicht auf ihre jourfaliſtiſche Arbeit beſchränkt, ſondern— wie die„Daily Mail“ mit⸗ teilt—„wegen ihrer politiſchen und propagandiſtiſchen Tätigkeit für die Nazi⸗Partei“ ausgewieſen worden ſeien. Dieſe Begründung iſt beſonders merkwürdig, wenn man berückſichtigt, daß der wichtigſte von dieſen drei Korreſpon⸗ denten, Dr. von Langen, ſich überhaupt erſt ſeit Anfang Juli in London befand und vorher jahrelang in Rom Ver⸗ treter deutſcher Zeitungen und Ortsgruppenleiter der NSDAP war. Er hat in dieſer Eigenſchaft in beſter Weiſe mit allen italieniſchen Stellen zuſammengearbeitet, und es iſt anzunehmen, daß ſeine Tätigkeit während des Aheſſi⸗ nien⸗Feldzuges in Rom, die ſeiner perſönlichen Auffaſſung von der unbedingten Folgerichtigkeit des italieniſchen Vor⸗ gehens entſprach, London zu der Maßnahme gegen Dr. v. Langen veranlaßt hat. Die Entfernung Dr. von Langens aus London als„im Intereſſe der deutſch⸗engliſchen Be⸗ ziehungen liegend“ zu bezeichnen, iſt eine Begründung, die man allerdings beliebig für jede Perſon dieſer Art ein⸗ wenden kann. Die Londoner Preſſe berichtet groß über einen Schritt, den der deutſche Geſchäftsträger in London im engliſchen Auswärtigen Amt vorgenommen hat, indem er der eng⸗ liſchen Regierung nahelegte, im Intereſſe der deutſch⸗engli⸗ ſchen Beziehungen den Berliner Vertreter der„Times“ Herrn Ebbutt, aus Berlin abberufen zu wollen. Es iſt eine ſelbſtverſtändliche Aufgabe eines Zeitungskorreſpondenten, dem Lande gegenüber, das ihm Gaſtfreundſchaft gewährt, ſich zumindeſt ſo loyal zu verhalten, daß er nicht ſich ausſchließlich in negativer Berichterſtat⸗ tung und ſchärfſter Kritik erſchöpft und bewußt alle poſitiven Dinge unterſchlägt. Miſter Ebbutt hat ſeine ganze Tätigkeit in Berlin dazu benutzt, ausſchließlich Schat⸗ tenſeiten zu ſuchen und mit einem geradezu bienenhaften Fleiß jeden Klatſch und jedes Gerücht zuſammenzutragen, um dann daraus für ſeine Leſer ſeine Meinung zu for⸗ men. Er hat dadurch ſchon ſehr lange das ihm gewährte Gaſtrecht mißbraucht. Man hat längſt 5 Maßnahmen deutſcherſeits immer wieder zurückgeſtellt, nur im Intereſſe der Beziehungen ⸗zwiſchen beiden Ländern und des Preſſefriedens zwiſchen Deutſchland und England. Nachdem jedoch nunmehr von engliſcher Seite dieſer Stand⸗ punkt als richtig bezeichnet worden iſt, im Intereſſe der ge⸗ genſeitigen Beziehungen Zeitungskorreſpondenten die Auf⸗ enthaltserlaubnis zu unterſagen, die die Grenzen des ihnen e Gaſtrechtes nicht auf das peinlichſte gewahrt ha⸗ en oder gewahrt haben 1 fiel natürlich auch von deut⸗ ſcher Seite jeder Grund fort, Maßnahmen noch länger hin⸗ auszuſchieben, die ſich ſchon lange Zeit als dringend not⸗ wendig erwieſen haben. Es kann ſchon jetzt als ſicher ange⸗ nommen werden, daß Maßnahmen, die gegen Herrn Eb⸗ butt zur Anwendung kommen mußten, auch gegen wei⸗ tere ausländiſche Korreſpondenten ange⸗ wandt werden, die ſich nicht auf ihre journaliſtiſche Betäti⸗ gung beſchränken, ſondern ſich darüber hinaus in ſtarkem Maße in die deutſche Innenpolitik eingemiſcht haben. Die ſehr ſorgfältigen Prüfungen auf dieſem Gebiet dürften— wie wir erfahren— in abſehbarer Zeit ihrem Abſchluß ent⸗ gegengehen.“ Reichskommiſſar für Alkmaterialverwerkung Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterprä⸗ 9 Generaloberſt Göring, hat den SA Brigadekührer ilhelm Ziegler zum Reichskommiſſar für Altmaterialver⸗ wertung beſtellt. Dem neuernannten Reichskommiſſar ob⸗ liegt die bisher von der e Rohſtoffverteilung durchgeführte Erfaſſung und Bearbeitung des geſamten nicht⸗ landwirtſchaftlichen Zwecken(Schweinemaſt) dienenden Alt⸗ materials einſchließlich der Müllverwertung. Die Dienſtan⸗ 7 5 des Reichskommiſſars für Altmaterialverwertung iſt Berlin W' 9, Tirpitz⸗Ufer 22. 5 Erhaltet die Hindenburgſpende! Zum 390. Geburtstag Hindenburgs.— Der Führer gibs ein Beiſpiel Berlin, 11. Auguſt. Das Kuratorium der Hindenburg⸗Spende erläßt folgen⸗ den Aufruf: Am 2. Oktober 1937 jährt ſich der Tag, an dem vor 90 Jahren Hindenburg das Licht der Welt erblickte. Voll Ehr⸗ furcht werden an dieſem Tag die Gedanken aller Deutſchen in Erinnerung an ihn zu ſeiner Ruheſtatt in Tannenberg wandern. Aber laßt es damit nicht genug ſein! Als Deutſchland 1927 ſich anſchickte, Hindenburgs 80. Geburtstag zu begehen, dä ging ſein Wunſch dahin, von allem Feſtlichen abzuſehen, ihm dafür aber die Mittel in die Hand zu geben, um ſtärker als bisher Not und Elend unter Veteranen, Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter⸗ bliebenen lindern zu können. 10 Millionen Mark ſchenkten Deutſche daheim und draußen ihrem Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchall der ſie, ein Denkmal ſeines kamerad⸗ ſchaftlichen Fühlens, in die von ihm errichtete Stiftung „Hindenburg⸗Spende“ einbrachte. Deren Vorſitz übernahm er ſelbſt. In Zehntauſenden von Fällen hat Hindenburgs Stiftung während ihres zehnjährigen Beſtehens in ſeinem Sinne hel⸗ fen können. Jetzt iſt ſie nahe zu erſchöpft. ̃ Nehmt Hindenburgs 90jährigen Geburtstag zum An⸗ laß, ſein fürſorgeriſches Werk zu erhalten und fortzuſetzen! Der Führer und Reichskanzler hak den Gedanken einer neuen sammlung zum 2. Oktober 1937 nicht nur wärm⸗ ſtens begrüßt, ſondern ſie ſelbſt mit einer großen Stiftung eröffnet. Folgt dieſem Beiſpiel! Ehrt das Andenken des großen Token durch die Tat des Handelns in ſeinem Sinne. Beiträge zu der vom Reichs⸗ und Preußiſchen Mini⸗ ſterium des Innern genehmigten Sammlung nehmen alle Banken, Sparkaſſen, Poſtanſtalten und das Poſtſcheckkonto der„Hindenburg⸗Spende“— Verlin 73 800— entgegen. * Die Hindenburg⸗Spende, die von der einſtigen Linken ſeinerzeit wütend bekämpft wurde, hat unendlich viel Gutes eſtiftet. Sie hat bis zum 31. Dezember 1936 insgeſamt 9 734 398.65 RM an Einzelunterſtützungen im In⸗ und Ausland an insgeſamt rund etwa 700000 Perſonen gezahlt Ihre Unkoſten konnten bei ſparſam⸗ ſter Wirtſchaft jährlich auf nicht ganz 1 v. H. der Geſamt⸗ ausgaben gehalten werden. Die Stiftung hat im Durch⸗ ſchnitt jährlich 1 Million RM ausgegeben, davon regelmäßig am Geburtstag des Stifters, dem 2. Oktober, 450 000 RM die neue Sammbung läuft bis zum 30. September dieſes Jahres. . ne 1 Erleichterter Voulswohnungsbau Senkung des Zinsſatzes.— Juſatzdarlehen für Kinder⸗ reiche. Der Reichsarbeitsminiſter hat in den letzten Jahren zur Förderung des Baues von Volkswohnungen nahezu 100 Mill. Mark zur Verfügung geſtellt. Bei dieſen Wohn angen iſt das Hauptgewicht auf eine tragbare Miete gelegt. Sie ſind für die minderbemittelten Volksgenoſſen beſtimmt, für die aus dieſem oder jenem Grund eine Kleinſiedlung nicht in Frage kommt. Die Wohnungen ſollen bevorzugt im Flachbau errichtet und mit einer möglichſt großen Land⸗ oder Gartenzulage verſehen werden, um der Familie nicht nur ein geſundes Heim zu geben, ſondern ſie auch wieder in Verbindung mit dem Heimatboden zu bringen. Zurzeit ſind etwa 40 000 ſolcher Wohnungen fertiggeſtellt oder in Bau begriffen. 5 Die Maßnahme iſt, trotz manchen auf anderen Gebieten liegenden Schwierigkeiten, ſehr gut angelaufen. Um jedoch den Wohnungsbau 15 die werktätige Bevölkerung noch ſtärker zu fördern, hat ſich der Reichsarbeitsmisuſter im Benehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen entſchloſ⸗ ſen, in den bisherigen Beſtimmungen eine Reihe bon Ver⸗ günſtigungen, Erleſchterungen und Vereinfachungen eintre⸗ ten zu laſten Dieſe beziehen ſich im weſentlichen auf die Höhe und die Gren und Tilgungsſätze der Reichsdarleheg, ſowie auf die Grenze der Herſtellungskoſten. Hiernach iſt der Zinsſatz für das Reichsdarlehen, das erforderlichenfalls auf 1500 Mark je Wohnung erhöht wer⸗ den kann, allgemein auf 3 v. 9. geſenkt worden. Um unter allen Umſtänden kragbare Mieten zu erzielen, kann dieſer Zinsſatz weiter bis auf 2 v. H. und in beſonders liegenden Fällen, namentlich bei kinderreichen Familien, in Not- oder Grenzgebieten ſogar bis auf 1 v. ermäßigt werden, wenn ein beſtimmtes Wohnbauprogramm eingehalten wird. Außerdem kann zur weiteren Verringerung der Belaſtung der Wohnungen für kinderreiche Familien ein zinsloſes Zu⸗ ſatzdarlehen gewährt werden. Dieſes Zuſatzdarlehen beträgt bei vier Kindern 300 Mark und kann bei mehr Kindern um jeweils 100 Mark für jedes weitere Kind erhöht werden. Auch bei den Herſtel⸗ lungskoſten bringen die Beſtimmungen eine bedeutende Erleichterung. a 5 Mit 50 en Schritt hat der Reichsarbeitsminiſter den 92 6710 eine weitere erhebliche Steigerung des. für die werktägige Bevölkerung frei⸗ gemacht. 0 Aehnliche Erleichterungen, wie ſie jetzt für den Volks⸗ e gewährt worden ſind, werden demnächſt auch für die Förderung der Kleinſiedlung in Kraft treten. Gudetendeutſches Kinderelend Unglaubliche Juſtände.— Diphtherie wütet Prag, 10. Auguſt. Von ſudetendeutſcher Seite wird aus Falkenau an der Eger gemeldet: Sonntag fand im Zentrum des weſtböhmi⸗ ſchen Kohlenreviers der ehemals marxiſtiſchen Hochburg Falkenau, eine Kundgebung der Sudetendeutſchen Parten ſtatt, auf der Kreisleiter Abg. Wollner vor 15 000 Volks⸗ genoſſen u. a. auch auf das Ausreiſe verbot der 6000 ſudetendeutſchen Kinder für Erholungszwecke noch Deutſchland zu ſprechen kam. Zur Begründung der offiziöſen tſchechiſchen Preſſe, es ſei für die notleidenden und unterernährten Kinder ſchon genügend geſorgt worden, ſtellte Abg. Wollner feſt, daß dies falſch und tendenziös ſei. Ueber das Stadium der Verſprechungen ſei man auch in dieſem Punkt nicht hinausgekommen. Im Bezirk Falkenau ſei das Kinderelend unbeſchreiblich groß. Der Bezirk gehöre zu den von der Diphtherie am meiſten heimgeſuchten Bezirken Euro⸗ pas. In der Zeit von ſieben Monaten ſeien im Bezirk Falkenau allein 500 Kinder, welche unterernährt waren, an Diphtherie erkrankt und nicht weniger als 51 an dieſer Krankheit geſtorben. Schon beim ſeinerzeitigen Beſuch des tſchechoſlowakiſchen Fürſorgeminiſters habe die Sudeten⸗ deutſche Partei auf die unbeſchreiblichen Zuſtände der Krankenhäuſer von Elbogen und Graslitz hingewieſen. Bis zum heutigen Tage ſei es aber noch immer der Fall, daß in den räumlich vollkommen unzulänglichen Infek⸗ kiongabteilungen dieſer Krankenhäuſer zwei und mehr Kin⸗ der in einem Bett liegen müßten, wobei es auch häufig vor⸗ komme, daß Kinder mit verſchiedenen Infektionskrankhei⸗ ken ein Beit teilen müßten.() Wenn man andererſeits höre, daß der tſchechoſlowakiſche Geſandte in London dem Ausſchuß des jüdiſchen Welt⸗ kongreſſes die Zuſicherung erteilt hat, daß auf der in Ma⸗ rienbad demnächſt ſtattfindenden Tagung die tſchechoſlowa⸗ kiſche Regierung offiziös vertreten ſein werde und daß ſämtliche Juden, die zu dieſem Kongreß kommen, eine 80prozentige Eiſenbahnermäßigung erhalten würden, dann ſei es kein Wunder., wenn die Be⸗ völkerung ehrlich empört ſei. Denn wenn die Sude⸗ tendeutſche Partei irgendwohin einen Sonderzug haben wolle, dann müſſe ſie um eine 40prozentige Preisermäßi⸗ gung einen wahren Kampf ausfechten, wahrſcheinlich darum, weil es ſich hier um Deutſche handle und um Leute, die ihre Steuern bezahlen. Die Arbeitsloſigkeit in den ſudetendeutſchen Gebieten ſei heute trotz der amtlichen Daten, die ein Sinken der Arbeitsloſenziffern feſtſtellten, mehr als do oppelt ſo groß als in den übrigen Bezirken. Im Bezirk Karls⸗ bad z. B. komme auf den Kopf der amtlich als arbeitslos ausgegebenen Bevölkerung täglich ein Unterſtützungsbetrag von 80 Hellern, wenn man die Familie der Verheira⸗ teten nur aus drei Perſonen beſtehend annehme. Die Er⸗ wpie geb eines Sträflings betrügen in der Tſchecho⸗ lowakei jedoch pro Kopf und Tag 2,66 Kronen. Man müſſe deshalb verſtehen, wenn die Sudetendeutſche Partei und die Bevölkerung gegen ein Syſtem, unter dem derartiges noch immer möglich ſei, ankämpfen und wenn 105 Bevölkerung kein Vertrauen der Regierung entgegen⸗ ringe. Das Kattegat durchſchwommen Langſtreckenrekord einer däniſchen Schwimmerin. Kopenhagen, 9. Aug. Die Igjährige Jenny Kammers⸗ gaard hat das Kattegat durchſchwommen Sie ſtartete von Sjaellands Odde auf Seeland und wurde, nachdem ſie etwa 90 Km in 29 Stunden zurückgelegt hatte, abends um 23.10 Uhr 100 Meter vom Lande bei Gſerrit Bugt. nördlich von Grenaa auf Jütland, in das Begleiterboot genommen. Die ſtarke Brandung machte es ihr unmöglich, das kleine Stück bis an das Land auch noch zu bewältigen. In Gre⸗ naa erwarteten der Bürgermeiſter und der Stadtrat die Schwimmerin mit einer Ehrengabe. Die Brandung ver⸗ hinderte aber die Landung. g Jenny Kammersgaard war vollſtändig friſch, als ſie das Waſſer verließ, nur ſchläfrig. Sie hat mit ihrer Lei⸗ ſtung einen neuen Rekord im Langſtreckenſchwimmen auf⸗ geſtellt Das ganze Land bewundert und bejubelt ihre ſport⸗ liche Tat Bekanntlich hatte die Schwimmerin ſchon vor einigen Wochen den Verſuch unternommen, das Kattegat zu durch⸗ lchwimmen, mußte aber ihr Vorhaben infolge der ungün⸗ ſtigen Strömung 75 m vor der Hüſte aufgeben Kopenhagen, 10. Aug.„Politiken“ bringt auf der erſten Seite den Wortlaut eines telegraphiſchen Glückwun⸗ Die Macht des Schitkhals Roman von Gert Rothberg. 22 Sie blickte ihn nur an mit ihren ſchönen, leuchtenden Augen. Lange! Dann ſagte ſie leiſe:„Haben— Sie dort — 3 1 geſpielt Er lachte leiſe auf, 3 „Ja! Doch 5 iſt licht der Rede wert. Ich bin aus der Uebung gekommen.“. a 5 „Herr Heinsberg, Sie müſſen ſich der Muſik widmen. Es wäre ſchade— wenn——“ s 5 „Für den Hausgebrauch reicht es, und weiteren Ehrgeiz abe ich nicht.“ 5 5 e 8 99 wieder die harte Stimme, die jede Annähe⸗ rung von ſich wies. Ilſe-Dore wandte ſich ab Er blieb dicht neben ihr. Sein Blick ging hinüber, wo die Fenſter der Helmrodte⸗ chen Villa hell beleuchtet waren. Dort war jetzt eine große Beſellſchaft, und die, die die Hauptperſon bei dieſer Ge⸗ legenheit war, die lehnte hier ſtill neben ihm am Zaun, hier in der einſamen Straße, die nachtſtill und mondbe⸗ ſchienen dalag. 0 Ein 8 Lächeln legte ſich um den ſonſt ſo harten Mund. Rudolf Heinsberg erinnerte ſich, daß Ilſe⸗Dore Helmrodte heute ihren neunzehnten Geburtstag feierte. Da ging er noch einmal in den Garten zurück, brach einige der dunklen Roſen, die er ſorgfältig und liebevoll gezogen. Die legte er dann, zurückkommend, in Ilſe⸗Dores Hände. „Alles Glück, mein gnädiges Fräulein, zum heutigen 7“ ſagte er leiſe. 5 5 5 7 deen 100 ihn an, die Lippen zitterten, wie die Blumen in den weißen Händen zitterten. Rudolf Heinsberg wußte plötzlich: Da litt ein junges Arn ein um ihn. Es war ja gar keine Laune, war kein flüchtiges Intereſſe, ſondern dieſes junge verwöhnte Geſchöpf liebte ihn! Was durchzog ihn denn da für ein zunächſt ſcharf bewacht und dann abgeführt wurden. Glücksgefühl? Wie heiß und fordernd das Blut durch ſein ches, den der Führer aus Berchtesgaden an Jenny Kam⸗ mersgaard zu ihrer hervorragenden Schwimmleiſtupg ge⸗ ale hat. Das Mittagsblatt„B. T.“ veröffentlicht gleich. alls den Glückwunſch l Balkenüberſchriften; Jenny Kammersgaard ſei mit Recht ſtolz auf dieſe Auszeichnung durch Adolf Hitler. Im Kopenhagener Stadion war Jenny Kammersgaard Gegenſtand ſtürmiſcher Huldigungen der 1 bei Kämpfen, die dort gerade abgehalten wur⸗ EN. Rote Bomber auf der Dampferroute Ausſagen eines ſowjelruſſiſchen Ankerleuknanks. Berlin, 11. Auguſt. Am 12. Juli wurde von nationalſpaniſchen Flaks ein Unterleutnant der ſowjetruſſiſchen 5. Fliegerbrigade abge⸗ ſchoſſen, der an der ſpaniſchen Front als MöG-⸗Schütze und Funker in ſowjetruſſiſchen Dienſten tätig war. Bei ſeiner Verdnehmung vor nationalſpaniſchen Kriegsbehörden in Salamanca hat er, wie der„Angriff“ aus Paris meldet, ausgeſagt, daß er nach ſeiner Ankunft in Spanien einer ſowjetruſſiſchen Staffel mit dem Standort„Flughafen Mur⸗ cia“ zugeteilt worden ſei. Sein Auftrag ſei es geweſen, Er⸗ kundungsflüge mit Bombern an der Küſte und über dem Meere, insbeſondere über Gibraltar, auszuführen. Dieſe Aufträge habe er verſchiedentlich mit Erfolg durchge⸗ führt. Dieſe Ausſage des ſowjetruſſiſchen Funkerleutnants iſt im gegenwärtigen Augenblick von bemerkenswerter Trag⸗ weite. Murcia liegt etwa 50 Km. von der Mittelmeerküſte und kaum mehr von Cartagena entfernt. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß die ſogenannten Erkundungsflüge der ſowjetruſſiſchen Bomber genauden Kurs der Dam p⸗ ferlinie innehalten, auf der der in den letzten Tagen bombardierte Dampfer, der engliſche Tanker„Britiſh Corporal“ angegriffen worden iſt. Da der ruſſiſche Unterleutnant ausdrücklich betonte, daß er ſeine Flüge mehrmals mit großer Regelmäßigkeit und Syſtematik auf dieſer Dampferroute ausgeführt hat, iſt die Vermutung über die Herkunft der Flugzeuge von zwingen⸗ der Logik. Der italjeniſche Dampfer„Mongioia“ war das zweite Opfer der regelmäßigen Flugſpiele, die die ro⸗ ten Bomber aus Murcia auf dieſer Skrecke ſich leiſteten. Die „Mongioia“ befand ſich auf der Fahrt von Genua nach den Vereinigten Staaten. Sie eilte auf die SOs⸗Rufe des Tan⸗ kers„Britiſh Corporal“ dieſem zu Hilfe und wurde dabei ehen bombardiert. Der Kapitän der„Mongioia“ iſt den Verletzungen, die er bei dieſem Ueberfall erlitten hat, er⸗ ini legen Gegenſtand eines dritten Ueberfalls war der fran⸗ 3 öſiſche Dampfer„Djebel Amour“, und zwar, als er ſich 30 Meilen nordweſtlich von Algier befand. Auch hier zeigt ein Blick auf die Karte, daß ſich der Standort des „Djebel Amour“ im Augenblick des Bombardements genau auf jener Linie befand, die nach den Ausſagen des Unter⸗ leutnants von den roten Bombern regelmäßig beflogen werden mußten. Auch der griechiſche Dampfer„Kriſtakakis“, 18 Meilen weſtlich von Algier überfallen, befand ſich im Augenblick des Ueberfalls auf der gleichen Linie. d Die Tatſache, daß dieſe meiſt befahrene Mittelmeer⸗ route gleichzeitig die meiſtbeflogene Route der Sowjetbom⸗ ber iſt, wird endlich jener körichlen Publiziſtik ein Ende be⸗ reiten, die nach durchſichtiger Methode die Ankaken ihrer rolen Geſinnungsfreunde den Gegnern zuſchiebt, in dieſem Falle den nationalſpaniſchen Flugzeugen. Zwei belgiſche Jiſchdampfer geraubt. Der Brüſſeler„Soir“ berichtet über einen neuen Pira⸗ tenakt der ſpaniſchen Bolſchewiſten, dem zwei belgiſche Fiſchdampfer zum Opfer gefallen ſind. Die Dampfer „Rita!“ und„Rita[I“ waren in Oſtende vor einiger Zeit von einem belgiſchen Reeder ihrem urſprünglichen ſpani⸗ ſchen Eigentümer regelrecht abgekauft worden. Die Beſat⸗ zung beſtand aus fünf Belgiern und acht Spaniern auf „Rita J“ und aus vier Belgiern und acht Spaniern auf Rita II“. Beide Fiſchdampfer verließen am 8. Juli unter Führung belgiſcher Kapitäne den Hafen von Zeebrügge. Am 29. Juli in der Nacht wurden plötzlich auf beiden Schif⸗ fen die belgiſchen VBeſatzungsmitglieder von den Spaniern mit vorgehaltenem Revolver überwältigt und in den Mann⸗ ſchaftskabinen eingeſchloſſen, Auch die belgiſchen Kapitäne wurden in eine Kabine geſperrt. Die Spanier ſteuerten dann die beiden Schiffe in einen Hafen der ſpaniſchen Bolſchewiſten, wo die Belgier Adern rauſchte! Und er hatte doch geglaubt, es ſei alles tot und kalt in ihm? i „Gnädiges Fräulein, wir müſſen wohl jetzt gehen, es iſt beſſer. 8 Still ging ſie neben ihm dahin, die dunklen Roſen feſt an ſich drückend. Jäh durchſtrömte ihn die goldene Rück⸗ in früherer Tage. Er neigte ſich zu ihr, die ihm kaum bis zur Schulter ging, und ſagte: „Gnädiges Fräulein, würden Sie einen Arbeiter für wahnſinnig halten, der Ihnen plötzlich ſagen würde, daß er Sie liebt?“ Ilſe-Dore blickte zu ihm empor. Das ſelige Lächeln, das um ihren Mund war, gab ihm letztes Verſtehen. Sein Arm legte ſich um die ſchlanke Mädchengeſtalt. „Ich liebe Sie, Ilſe⸗-Dore Helmrodte, nachdem ich jahre⸗ lang alle Frauen gehaßt habe. So, nun jagen Sie mich davon. Ich erwarte nichts anderes.“ Das Mädchen blieb ſtehen. Ihr Mund neigte ſich auf die Roſen in ihren Händen. Ilſe⸗Dore flüſterte: „Ich— liebe Sie auch. Lange ſchon!“ Feſt legten ſich Rudolf Arme um den ſchlanken Leib des Mädchens. Sein Mund preßte ſich auf den ihren, dur⸗ ſtig, lange. Wie erwachend zuckte er endlich zurück. Rings⸗ um ſchien es zu kichern:„Probier es doch! Sage ihr, daß du ein des Mordes Verdächtiger biſt, den man nur wegen Mangels an Beweiſen freigeſprochen hat.“ „Gnädiges Fräulein, was nun? Ziehen Sie doch end⸗ lich die Grenze zwiſchen ſich und dem Arbeiter, der einen kurzen Augenblick lang vergaß, wo er hingehört“ Ihre Hand ſtrich über ſein dichtes Haar, leiſe, zärtlich klang ihre Stimme:„Ich will doch zu dir gehören, Ru⸗ dolf!“ „Ilſe⸗Dore!“ 4 a Eng umſchlungen ſtanden ſie und von dem Manne fiel eine troſtloſe Zeit ab, verſank. „Ilſe⸗Dore, es ſoll und darf keine Lüge zwiſchen uns ſein. Du mußt wiſſen, daß man mich vor drei Jahren Ein toller Hexenkeſſel Kampf Aller gegen Alle in Sowjetſpanien. Paris, 11. Auguſt. Der„Jour“ berichtet aus dem bolſchewiſtiſchen Tell Spaniens, daß dort ein heftiger Kampf zwiſchen Negrin und den Anarchiſten tobe, die den früheren ſogenannken„Mini. ſterpräſidenten“ Largo Caballero zu ihrem Oberhäuplling ernannk hälten. Die Kommuniſten weigerten ſich, in die anarcho-ſyndikaliſtiſche Koalikion einzutrefen und forderten von Negrin die Bildung eines Sowjeldirektoriums, das nach dem Vorbild Moskaus in ziviler und militäriſcher Hin. ſichk die völlige Diktatur über alle ausüben ſolle. Von Seiten der Milizen werde dieſer Vorſchlag unter⸗ ſtützt, insbeſondere von den ſogenannten„Generälen“ Liſter und Campeſinos. Der Bolſchewiſtenausſchuß von Valencia habe eine Abordnung eingeſetzt, die beauftragt ſei, hinter der Front die„Ordnung aufrechtzuerhalten, und die Aktion durch Waffengewalt zu unterſtützen“. Die Lage in Katalonien beunruhige die Ober⸗ häuptlinge in Valencia beſonders. Negrin habe ſich zu⸗ ſammen mit dem„Innenminiſter“ Zulazagoita im Flug. zeug nach Barcelona begeben, um mit dem dortigen Bol⸗ ſchewiſtenausſchuß die notwendigen Maßnahmen auszuar⸗ beiten, die notwendig ſeien, um hinter der Front und in⸗ nerhalb der Milizen wieder„Ordnung“ zu ſchaffen. Es ſei die Zeitung„CN“ auf unbeſtimmte Zeit verboten wor⸗ den. In Lerida ſei der„politiſche Chef“ Marcial Mena me⸗ gen„Rebellion“ hingerichtet worden. In Gerona wie⸗ derum habe man 400 Perſonen wegen„trotzkiſtiſcher“ Umtriebe verhaftet. Ein Teil der Verhafteten ſei zum Tode verurteilt wor⸗ den, die übrigen zu ſchweren Gefängnisſtrafen. Täglich könne man neue„Friedhöfe“ entdecken, die als Beerdi⸗ gungsſtätten für zahlreiche Perſonen dienten, die einfach als„verſchollen“ bezeichnet würden. Kurzmeldungen i Mörder hingerichtet. Berlin, 10. Aug. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: der vom Schwurgericht in Halle an der Saale wegen Ermor⸗ dung ſeiner Ehefrau zum Tode verurteilte Otto Schnabel aus Halle a. d. Saale iſt Dienstag hingerichtet worden. Ausweiſung aus Polniſch⸗Oberſchleſien Kaktowitz, 11. Aug. Drei reichsdeutſche Geiſtliche der Evangeliſchen Kirche in Polniſch⸗Oberſchleſien haben von der Wojwodſchaftsbehörde in Kattowitz die Aufforderung erhalten, das polniſche Staatsgebiet innerhalb von ſieben Tagen zu verlaſſen. Es handelt ſich um den Paſtor D. Schiller, der ſeit 28 Jahren die Kattowitzer evangeliſche Kirchengemeinde betreut, den Paſtor D. Schneider, der ſeit 8 Jahren in Kattowitz amtiert, und den Paſtor D. Wenz⸗ laff, der über zehn Jahre der Kirchengemeinde in Pleß vorſtand. Die puter u d die in Zuſammenhang mit der geplanten Poloniſierung der unierten Evangeliſchen Kirche in Polniſch⸗Oberſchleſien ſteht, die ſich zu 95 Prozent alls deutſchen Mitgliedern zuſammenſetzt, hat unter den Ge⸗ meindemitgliedern der Evangeliſchen Kirche in Polniſch⸗ Oberſchleſien ſtarkes Aufſehen erregt. Europarundflug in zwei Tagen Elf Tage mit anderen Verkehrsmitteln Berlin, 11. Aug. Die Bayeriſchen Flugzeugwerke ver⸗ anſtalten mit der Meſſerſchmittmaſchine MS 109„Taffun“ einen Europarundflug. Am erſten Tage ſoll die Strecke Berlin—Riga—helſinki—Oslo—Hamburg Paris und am zweiten Tage die Strecke Paris— Mailand Rom—Belg⸗ rad—Warſchau— Berlin zurückgelegt werden. Das Flugzeug ſollkkeinen Rekordflug durchfüh⸗ ren, ſondern zeigen, wie mit einer ſolchen Maſchine große Strecken auch für den Privatmann ſicher und be⸗ quem zurückgelegt werden können. Mit anderen Verkehrs⸗ mitteln benötigt man nämlich für die erwähnte Reiſe elf Tage. Paſſagierflugzeug in Florida abgeſtürzt Newyork, 11. Aug. Aus Daytona⸗Beach in Florida wird der Abſturz eines Großpaſſigierflugzeuges gemeldet. Aus unbekannter Urſache ſtürzte es kurz nach dem Aufſtieg nach Miami in der Nähe des Flugplatzes in Sumpfdickicht. Zwei Piloten und ein Fahrgaſt wurden getötet, ein anderer Fahrgast wurde ſchwer verletzt. Die übrigen vier Inſaſſen kamen mit leichten Verletzungen davon. eines gemeinen Mordes verdächtigte und daß ich nur we⸗ gen Mangels an Beweiſen freigeſprochen worden bin.“ Schlaff ſanken Ilſe⸗Ddores Arme am Körper nieder. Mit großen, angſtvollen Augen ſtarrte ſie ihn an. Die ganze unerhörte Situation kam ihr zum Bewußtſein. Sie kannte dieſen Mann nicht. Niemand kannte ihn, denn ſonſt wäre er nicht in den Werken aufgenommen worden. And auch Prinz Liebenſtein hatte wahrſcheinlich keine Ahnung, was inzwiſchen mit ſeinem ehemaligen Burſchen vorgegangen war. Maßloſes Entſetzen überfiel das Mädchen. Ohne ſich noch einmal nach ihm umzuſehen, lief ſie den ſchmalen Weg entlang. Der parkähnliche Garten der Villa nahm ſie bald darauf auf. Und der Mann ging wie ein Schwer⸗ kranker den ſchmalen Weg wieder zurück. Ilſe⸗Dore aber warf ſich ins Gras, verzweifelt und ge⸗ demütigt. Ohne daß ſie es wußte, drückte ſie die Blumen ganz feſt an ſich. Die roten Roſen, die Rudolf he ihr gegeben. Dann erhob ſie ſich, ſchlich ins Haus, hinau in ihr Zimmer, wo die Zofe ſie ängſtlich empfing „Frau von Röder wor ſchon zweimal hier. Sie hat ſich ſehr um das gnädige Fräulein geängſtigt,“ berichtete ſie ſcheu und ſah in das totenblaſſe Geſicht, dann an dem zer⸗ knitterten, vom Raſen angeſchmutzten Kleid herunter. ü „Ich war in den Garten gelaufen, weil mir ſo heiß war, und da bin ich hingefallen,“ ſagte Ilſe⸗Dore mit ab⸗ gewandtem Geſicht. 5 „Gehen das gnädige Fräulein zur Geſellſchaft zu⸗ rück?“ „Ich muß wohl, Minni. Bitte legen Sie mir das gelbe Seidenkleid zurecht. Und dann verſtändigen Sie Frau von Röder.“ Minni tat, wie ihr geheißen. Als ſie dann gegangen ö war, trat Ilſe⸗Dore vor den hohen Spiegel und blickte auf ihr Bild, das der alte Venezianer hell zurück warf. 85 „Er hat mich geküßt.“ n 8 Fortſetzung folgt. .nl . n e Teil und 10 kling die erlen das Hin⸗ nter⸗ iſter cia inter ktion er; zu⸗ Flug⸗ Bol⸗ Uar⸗ in⸗ Der zor⸗ abel der von ung oben D. iſche ſeit enz⸗ leß der rche alls Ge⸗ iſch⸗ Badiſche Chronik Tagung der badiſchen Bürgerwehren. (—) Säckingen. In Säckingen traten die Abordnungen won 13 badiſchen Bürgerwehren zur Tagung unter der Führung des Landeskommandanten Riederer⸗Karlsruhe uſammen. In den Morgenſtunden des Sonntag traf die Bürgerwehr Sipplingen vollzählig in ihrer ſchmucken Leib⸗ dragoneruniform ein und wurde von der Säckinger Bür⸗ erwehr am Bahnhof mit dem Präſentiermarſch begrüßt. Heſchloſſen begab man ſich zum Rathaus, wo die Gäſte von dem Ratshern Pg. Mühlich empfangen wurden. Es folgte am Mittag eine Scheffel⸗Ehrung, wobei Landeskomman⸗ dant Riederer mit einer kurzen Anſprache einen Kranz am Scheffel⸗Denkmal niederlegte. Die Sipplinger Bürgerwehr ſchoß eine Ehrenſalve ab. Am Nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug, an dem ſich auch eine Abordnung aus Heſſen beteiligte, durch die reichbeflaggten Straßen. [U Neulußheim bei Schwetzingen. Rheins.) Ein des Schwimmens unku r junger Mann, Sohn der Familie Gottfried hier, fa eim Baden im Rhein den Tod durch Ertrinken. Die Leiche konnte noch en werden. (Opfer des Kilian Kettner aus! gleichen Urſache ſtieß ner, Werkmeiſter a deren Motorrad Kreuzung Kaiſer⸗ Notorra iler bei P und 3 (rad r kamen mit K t einem an⸗ 75 1 5 s an der (Y) Niefern bei Pforzheim.(Nraftwagen gleitet die Böſchung hinab.) Ein Großkraftwagen, der an die 40 Arbeiter aus Bretten von der Bauſtelle der Reichs⸗ autobahn heimbringen wollte, kam bei dem Verſuch, in der engen Kurve der ſchmalen abſchüſſigen Straße einem ande⸗ ren Kraftwagen auszuweichen, zu nahe an die Böſchung und rutſchte ab. Der Wagen blieb zum Glück an zwei Bäu⸗ men hängen. Die Arbeiter kamen zum größten Teil mit heiler Haut davon, nur wenige erlitten geringfügige Ver⸗ letzungen ( Baden-Baden.(Anweſen durch Blitzſchlag eingeäſchert). Bei dem ſchweren Gewitter, das abends über das Oostal niederging und das zur Folge hatte, daß Dos und Renchtal zeitweiſe das elektriſche Licht ver⸗ ſagte, ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwirts Ig⸗ nag Schäfer in Sandweier ein. Im Augenblick ſtand das Dekonomiegebäude, in dem ſich die ganzen Erntevorräte, darunter etwa 800 ausgedroſchene Garben Frucht befan⸗ den, in Flammen. Die Gendarmeriefeuerwehr war alsbald zur Stelle, konnte aber nur verhindern, daß das Feuer in⸗ folge des herrſchenden Windes auf die Nachbargebäude übergriff. Das Oekonomiegebäude wurde vollkommen ein⸗ geäſchert. Die Erntevorräte wurden reſtlos vernichtet; hin⸗ gegen konnten das Vieh und die Fahrniſſe in Sicherheit gebracht werden. Der Dachſtock des Wohngebäudes brannte ebenfalls aus Der übrige Teil iſt durch Brandſchaden ſtark mitgenommen. Das Brennereigebäude konnte vor dem ver⸗ heerenden Element gerettet werden. Bei den Rettungs⸗ arbeiten halfen Soldaten der Ooſer Garniſon mit. Ettenheimmünſter bei Lahr.(Sich ſelbſt erſchoſ⸗ len.) Morgens hat ſich bei der Einmündnug der Kreis⸗ ſtraße in den Wald von Ettenheimmünſter ein 29jähriger Mann namens Lutz aus Oberweier und in Lahr wohnhaft erſchoſſen. Er war nach einem Einbruchsdiebſtahl in Fret⸗ burg mit dem Fahrrad geflüchtet. Als er bei Ettenbeim⸗ münſter von der Gendarmerie geſtellt wurde und keinen 1 Ausweg mehr ſah, jagte er ſich eine Kugel in den Kopf. de 5 Todesopfer des Gernsbacher Brückenunglücks ec Baden-Baden. Von den zehn im Baden⸗Badener Krankenhaus untergebrachten Verletzten des Gernsbacher Brückeneinſturzes, die zum Teil ſehr ſchwere komplizierte Oberſchenkelbrüche davongetragen haben, iſt der 14jährige Silegele von Gernsbach ſeinen ſchweren inneren Verletzun⸗ gen erlegen. Triberg. Im hieſigen Schwimmbad ging der 38jährige verheiratete Hermann Duffner überhitzt ins Waſſer. Er 1 5 dadurch einen Herzſchlag, welcher den Tod zur Folge akte. Konſtanz. Vor dem Hauſe Döbeleſtraße 3 wurde ein dort wohnender 46jähriger Feriengaſt aus Reckling⸗ hauſen ſchwerverletzt aufgefunden. Man verbrachte den Mann ins Krankenhaus, wo er inzwiſchen geſtorben iſt. an vermutet, daß der an Atemnot leidende Mann bei dem Verſuch, friſche Luft zu ſchöpfen, aus dem Fenſter ſei⸗ nes im zweiten Stock gelegenen Zimmers geſtürzt iſt. Eine Witwe und ſechs Kinder trauern um den Verunglückten. (J Konſtanz. Im Freibad Horn wurde um die Mittags⸗ zeit die 34jährige Näherin Olga Schroff aus Konſtanz ver⸗ mißt. Nach einigem Suchen wurde ſie in drei Meter Tiefe als Leiche entdeckt. Offenburg.(Vom Südweſtmarklager der 9 J. Nach kurzer Pauſe iſt der Lagerbetrieb wieder in vollem Gange Am Samstag haben aufs neue 2500 Hit⸗ lerjungen ihren Einzug gehalten, um für zehn Tage in der Lagergemeinſchaft zu leben. Obeegebietsführer Friedhelm Kemper hat alen zweiten Abſchnitt des Südweſtmarkla⸗ gers mit einer Anſprache eröffnet. N. Offenburg. Der 37 Jahre alte Bahnarbeiter ranz runer, in Appenweier wohnhaft, geriet beim Ueberſchrei⸗ ten der Gleiſe zwiſchen die Puffer zweier Wagen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. „() Pforzheim. Seinen Verletzungen erlegen iſt ein Schießmeiſter einer Reichsautobahn⸗Firma, der auf der ilferdingerſtraße mit dem Fahrrad gegen einen Perſo⸗ menkraftwagen gerannt war. 59( Oſtrach bei Pfullendorf. Infolge Scheuens der glerde geriet der mit dem Einbringen von Oehmd beſchäf⸗ igte Bauer und Gaſtwirt Franz Oswald in Friedberg un⸗ er den vollbeladenen Wagen, deſſen Räder ihm über die Fruſt gingen. Die erlittenen ſchweren inneren Verletzun⸗ gen hakten den Tod zur Folge. g iſt 12871 Säckingen. Der Bauunternehmer Erhard Hanſin 1 0 Stühlingen mit ſeinem Motorrad ſo ſchwer verun⸗ guckt, daß er an den erlittenen Verletzungen im Kranken⸗ aus ſtarb. 8 Jreiburg.(Tödlicher Sturz eines Kindes.) 155 dem vierten Stockwerk eines Hauſes in der Zaſſus⸗ ſraße ſtürzte ein Kind auf die Straße. Mit ſchweren Ver- aaungen wurde die Kleine in die Klinſt gebracht, wo ſie noch am Abend ihren Verletzungen erlag. Aus den Nachbargauen Vier Kurgäſte durch einen Laſtzug getötet Weidenthal, 10. Aug. Von einem furchtbaren Schickſals⸗ ſchlag wurden Urlaubsgäſte aus Weſtfalen betroffen. Die in Weidenthal untergebrachten Urlauber kamen am Abend kurz nach 21 Uhr von einem Spaziergang zurück. Als ſie die Unterführung vor Weidenthal erreſchk hatten, bog ein aus Richtung Kaiſerslautern kommender Laſtzug in zu ſchnellem Tempo in die Kurve ein und kam auf der naſſen Straße ins Schleudern. Der Laſtzug fuhr gegen die linke Mauer der Unterführung. Die Urlauber verſuchten nun ſich dadurch zu retten, daß ſie in den Straßengraben ſprangen, wurden ledoch von dem Anhänger erfaßt und drei von 9 der Stelle getötet. Der Wagen fuhr noch etwa 50 Meter im Straßengraben weiter, kam dann wieder auf die Straße, wobei der Anhänger über die rechte Böſchung hin⸗ abſtürzte. 8 Bei den Toten handelt es ſich um die 1903 geborene Ehe⸗ frau Eliſabeth Leweck, die 37 Jahre alte Ehefrau Klara Riemann und die 24jährige ledige Magdalena Reins, ſämt⸗ liche aus Hagen i. Weſtfalen. Der die Urlauber begleitende Heinrich Huſſong aus Neidenfels, der ebenfalls von dem Wagen erfaßt wurde, wurde mit ſchweren Verletzungen in das ſtädtiſche Krankenhaus in Neuſtadt eingeliefert, wo er bald danach seinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Der Kraftfahrer iſt der 1907 geborene Eugen Büchner aus Kirrweiler. Er und ſeine beiden Mitfahrer kamen mit leich⸗ teren Prellungen davon. Büchner wurde ſofort verhaftet und in das Gefängnis eingeliefert. Die Staatsanwaltſchaft Frankenthal begab ſich ſofort an die Unfallſtelle. 5 Gimbsheim.(400 Bündel Schilfrohr ver⸗ orannt.) Aus unbekannter Urſache geriet ein Stapel Schilfrohr, das an der Bahn lagerte, in Brand. Bei der Trockenheit des Materials wurde im Nu das ganze Schilf⸗ rohr, etwa 400 Bündel, von den Flammen erfaßt und ver⸗ brannte zu Aſche. g Worms.(Drei Verhaftun gen.) In Wachenheim wurden durch die Kriminalpolizei eine Frau und zwei Knechte feſtgenommen. Die Frau hatte den beiden Knech⸗ ten nicht verwehrt, mit ihrem Wiſſen an ihren zwei noch ſchulpflichtigen Mädchen unzüchtige Handlungen vorzuneh⸗ men. Die drei Perſonen wurden dem Wormſer Amtsge⸗ richt zugeführt. 5 Worms.(Motorradfahrer tödlich verun⸗ glück t). Abends wurde am Ortseingang von Bobenheim Nr 24 Jahre n alte Motorradfahrer Jakob Kiſſel aus Worms⸗Pfiffligheim, als er zwei Fußgängern auswich, von den Scheinwerfern eines entgegenfahrenden Autos ge⸗ blendet. Kiſſel verlor die Sicherheit, ſchleuderte und ſtürzte mit dem Fahrzeug ſo ſchwer, daß er im Krankenhaus als⸗ bald ſeinen Verletzungen erlag Kraftwagen zertrümmert, Fahrer kot f et von Pirmaſens nach Lud⸗ 5 75 f Nadighzn zertrümmert wu rletzungen auf dem 5. Von ſeinen beiden das eine mit ſch iger erlag ſeinen ſchw Transport ins Dahner Kindern, die ihn begleiteten Verletzungen gleichf 1 106 d das andere Kink Donfan 2 ) Aach bei Freudenſtadt.(Folgenſchweres Ver⸗ kehrsunglück.) An der Straße Freudenſtadt Aach hat ſich ein folgenſchweres Verkehrsunglück zugetragen. Ein Stuttgarter Perſonenkraftwagen geriet auf der durch den Regen glattgewordenen Straße ins Schleudern, über⸗ ſchlug ſich und fiel die Böſchung hinunter. Von den In⸗ ſaſſen fand eine Frau den Tod, zwei weitere Perſanen wurden ſchwer, der Fahrer ſelbſt leicht verletzt. Mainz.(In die Schiffsſchraube gekommen.) Beim Schwimmen im freien Rheinſtrom bilden die Schiffe mit mechaniſchem Antrieb eine große Gefahr wegen der An⸗ ſaugkraft ihrer Schaufelräder oder Schiffsſchrauben. So wurde beim Baden in der Nähe der Ingelheimer Aue am Sonntag ein Mann von einer Schiffsſchraube erfaßt. Er erlitt eine Oberarmverletzung und wurde von der Sani⸗ tätswache ins Städt. Krankenhaus gebracht. 5 Abſchied von James Guthrie Chemnitz, 10. Aug. Die deutſchen und engliſchen Mo⸗ torradrennfahrer nahmen Abſchied von ihrem beim Ken⸗ nen um den Großen Preis von Deutſchland für Motorräd er in Hohenſtein-Ernſtthal auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Sportkameraden James Guthrie. Zu der fei⸗ erlichen Einſargung in der Kapelle des Küchwald Kranken⸗ hauſes hatten ſich der Führer der Motorbrigade Sachſen, RSKK⸗Gruppenführer Lein, der engliſche Vizekonſul und ein Vertreter des Niederländiſchen Automobil⸗Clubs, die am Rennen in Hohenſtein⸗Ernſtthal beteiligten engliſchen Rennfahrer und Begleiter, die noch in Chemnitz weilenden deutſchen Rennfahrer und Angehörige der Auto Unton, ſo⸗ wie viele Motorſportfreunde eingefunden. Nach der Trau⸗ erfeier folgte die Ueberführung der ſterblichen Hülle zum Bahnhof, wobei ein Ehrenſturm der Motor⸗Standarte 34 das Geleit gab. Mörder Schlitzkus verhaftet Auf Grund eines Zeitungsausſchnittes auf einer Kirchweihe erkannt. Eſſen, 10. Auguſt. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den 22 Jahre allen Walter Schlitztus auf einer Kirmes in Hamm i. W. feſtzu⸗ nehmen. 5 Schlitzkus hatte bei dem Altwarenhändler und Schau⸗ ſteller Bauer in Frankfurt a. M.⸗Zeilsheim Unterkunft ge⸗ funden. In der Nacht zum 21. Juli entſtand zwiſchen Baller und ſeiner Frau ein Streit, in deſſen Verlauf Schlitzkus für die Frau Partei uf und den Schauſteller mit einem Beil erſchlug Schlitzkus flüchtete unter Mitnahme zweier Geldbörſen über Mainz, Bingen, Koblenz, Köln nach Hamm, wo er bei einem Gaſtwirt Gelegenheitsarbeit an⸗ nahm. Ein anderer Gaſtwirt erkannte ihn auf Grund eines Zeitungsausſchnittes und ließ ihn feſtnehmen. Naubmörder Link in Paris feſtgenommen Berlin, 10. Aug. Die von der Berliner Mordkommiſſion eingeleiteten internationalen Fahndungsmaßnahmen nach dem flüchtigen Mörder der Zimmervermieterm Roſa Dornbuſch in der Budapeſterſtraße 47 haben nunmehr d einem vollen Erfolg geführt, Der Täter, der 21 Jahre alte Siegfried Link, wurde durch die Pariſer Kriminalpolizei eſtgenommen. Er hat die Bluttat zugegeben. Das Auslie⸗ i iſt in die Wege Verl ſo 1000 mit 121 ner baldigen Ueberführung nach Berlin zu rechnen ſein dürfte Dürfte. Lalcale Nuudocliau Die große Variete⸗Schau Frank⸗Thys trifft hier ein und wird morgen Donnerstag Abend am Waſſerturm ihre erſte Vorſtellung geben. Die Spieltruppe, die 3 Wochen lang in Mannheim gaſtierte, hatte einen großen Erfolg und verfügt über erſtklaſſige Kräfte. Noch in aller Erin⸗ nerung dürfte noch das Gaſtſpiel ſein, das die Spieltruppe im hieſigen Schloßgarten abhielt und täglich einen großen Erfolg buchen konnte. Sicher wird ſich auch diesmal ein Beſuch lohnend machen. 0 Vom Mannheimer Wohnungsmarkt. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des Statiſtiſchen Amts Mannheim betrug der Reinzugang an Wohnungen im Monat Juli 1937: 123 (Zugang durch Neubau 118, durch Umbau 14, Abgang durch Umbau und Abbruch 9). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 109 Wohnungen mit 1—3 Zimmern und 23 Wohnungen mit über 3—6 Zimmern. Es wurden 50 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn, 20 von einer gemeinnützigen Wohnungsbaugeſellſchaft erſtellt, darunter ſind 52 Kleinhäuſer mit 1— 2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 32 Neubauten, die zuſammen 43 Woh⸗ nungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 0 Die Sonderausſtellung des Städt. Muſeums für Völkerkunde und Urgeſchichte(Zeughausmuſeum) Mannheim „Die Welt der Maske“, die ſeit 12. Juni in den Rhein⸗ Neckarhallen zu ſehen war, wird heute Mittwoch zum letzten Mal geöffnet ſein. Die Schau, die auch von zahlreichen auswärtigen Fachleuten und Intereſſenten beſucht wurde und in der Fachpreſſe große Beachtung gefunden hat, erreichte bis heute eine Beſucherzahl von 40 381 Perſonen. 9 Wer iſt ertrunken? Am 9. 8. 1937 in der Frühe wur⸗ den am Rheinufer, etwa 200 Meter unterhalb des Groß⸗ kraftwerks, die nachfolgend beſchriebenen Kleider aufge⸗ funden. 1. Beigefarbige, abgetragene Hoſe mit loeißen Längsſtreifen, weißes Futter mit ſchwarzen und blauen Streifen, alter brauner Ledergürtel mit Druckknopfver⸗ ſchluß; in der Hoſe befand ſich ein Fahrradſchlüſſel und ein alter weißer Kamm, ein weißes Taſchentuch mit grünen Streifen; 2.. Zephirhemd mit kleinen weißen Karos, Weite 36, am Bruſtausſchnitt 3 Perlmutterknöpfe; 3. ein Paar ſchwarze Halbſchuhe Gr. 7½; 4. ein Paar ſchwarze Herrenſocken mit weißen dünnen Streifen. Die Kleider gehören anſcheinend einem jungen Mann; ſie ſind auf der Polizeiwache Neckarau(Kriminalabteilung) ſicher⸗ geſtellt. Nachricht über eventuell vermißte Perſonen wolle man ſchleunigſt der Kriminalpolizei Mannheim(Polizei⸗ präſidium, Zimmer 5, Fernſprecher 35851) oder der näch⸗ ſten Polizeiwache übermitteln. 5 * — Sriſtveriangerung im Landarbeiterwohnungsbau! In letzter Zeit haben ſich die Bauern mehr denn ſe be. müht, Mittel zur Errichtung von Landarbeiterwohnungen zu erhalten Um hier entgegenzukommen, wurde die För⸗ derungsfriſt nochmals verlängert. Es werden darnach Zu⸗ ſchüſſe für alle derartigen Bauvorhaben gegeben werden, die bis ſpäteſtens 31. März 1938 fertiggeſtellt ſind. Die Förderung beträgt wie bisher insgeſamt 1800 Mark, jedoch nicht mehr als die Hälfte der Geſamtherſtellungskoſten. Sie wird gewährt bei Mehreinſtellungen von verheirateten Landarbeitern, wie auch zur angemeſſenen wohnlichen Un⸗ terbringung bereits im Betrieb beſchäftigter verheirateter Landarbeiter. Da der Sommer die beſte Bauzeit iſt und mit einer gochmaligen Verlängerung der Förderungsfriſt über den 31. Morz 1938 hinaus nicht gerechnet werden kann, werden die Bauern gut tun, ſich ſo ſchnell als mög⸗ lich an das zuſtändige Arbeitsamt zu wenden, das in allen weiteren Fragen gerne Auskunft gibt — Auslandsreiſen, die dem deutſchen Anſehen ſchaden. Der Leiter der Reichsverkehrsgruppe Hilfsgewerbe des Verkehrs hat Reiſen ins Ausland innerhalb der 10⸗Reichs⸗ mark⸗Freigrenze, die ein Uebernachten auf ausländiſchem Boden vorſehen, den Reiſebüros ab ſofort unterſagt. Auf begründeten Antrag können Ausnahmebewilligungen ge⸗ währt werden, wenn höchſtens eine Uebernachtung vorge⸗ ſehen iſt. Zur Umgehung der Deviſenſchwierigkeiten hatten einzelne Reiſeunternehmer verſucht, Geſellſchaftsreiſen mit mehrmaliger Uebernachtung innerhalb der 10⸗RM.⸗Frei⸗ grenze durchzuführen. Um möglichſt entfernte Ziele zu erreichen, wurden Nachtfahrten zu Hilfe genommen, wäh⸗ rend die Verpflegung durch Konſerven und andere mitge⸗ nommene Lebensmittel ſichergeſtellt werden ſollte. Der geringe Barbetrag wurde zur Uebernachtung in ſchlechte⸗ ſten Unterkunftshäufern verwendet. Die Folge war, daß die Teilnehmer mehrere Tage im Ausland ohne das ge⸗ ringſte Taſchengeld verbringen mußten. Der Eindruck, den derartige Fahrten im Ausland hinterließen, mußte dem deutſchen Anſehen überaus abträglich ſein. Ein vortrefflicher Rat. Man ſoll zwar keinen Hund zur Jagd tragen und keinen Menſchen zu ſeinem Glück zwingen wollen. Immerhin aber kann man ja mal im Vertrauen ſeinen guten Freun⸗ den einen guten Rat geben: Kaufen Ste bei einer Dienſtſtelle des Reichsluftſchutz⸗ bundes oder einem Luftſchutz⸗Amtsträger, bei Ihrer Bank oder bei einer durch ein Plakat gekennzeichneten Vertriebs⸗ ſtelle ein Los der 2. Geldlotterie des Reichsluftſchutzbundes. Nehmen Sie ein Einzellos zum Preiſe von 50 Pfg., ſo können Sie im günſtigſten Falle 25000 RM gewinnen, für ein Doppellos zu 1. RM. gibt es 50 000 RM.(ſelbſt⸗ verſtändlich nur einmal; insgeſamt aber gelangen über 75 000 Gewinne mit 200 000 RM. zur Ausſpie lung). Der Rat, ein Los der Reichsluftſchutz⸗Lotterie zu kaufen, iſt aber auch noch in einer anderen Beziehung vortrefflich. der Reingewinn der Lotterie kommt nämlich dem Reichsluftſchutzbund zugute und damit der Sicherheit des ganzen Volkes gegen die Wirkung von Luftangriffen. Selbſt wer mit ſeinem Los nichts gewinnen ſollte, hat alſo gewiſſermaßen doch gewonnen. Und zwar einen kleinen Beitrag zu ſeinem und ſeiner Nächſten Schutz. Aus dem Gerichtsſaal. [ Jugendverderber vor der Strafkammer. Der 70 Jahre alte Friedrich Schröck aus Altlußheim wurde wegen eines verſuchten Sittlichkeitsverbrechens zu acht Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Unterſuchungshaft wurde dem Ange⸗ klagten nicht angerechnet. Er beſtritt die ihm zur Laſt ge⸗ legte Tat. Am 9. Juli ſoll er an einem neunjährigen Möb⸗ chen ſich unſittlich vergangen haben. Die Zeugin wich von ihren früheren Darſtellungen ab. Es wurde keine Tat, ſon⸗ dern nur ein Verſuch e Da der Angeklagte be⸗ reits wegen e Delikts vorbeſtraft iſt, lag der Verdacht 1 nahe. Eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten w aher gerechtfertigt. 5 5 Jugend ſchutzkammern Schutz vor Verderbnis und Mißbrauch. Berlin, 10. Auguſt. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner hat am 9. Auguſt 1937 folgende Verfügung erlaſſen: 5 Schutz der Jugend vor Verderbnis und Mißbrauch iſt eine der wichligſten Aufgaben der Staatsführung. An ihrer Verwirklichung hat die Strafrechtspflege hervorragend mit⸗ zuwirken. Daher beſtimme ich auf Grund von Paragraph 7 Abf. 1 der VO. zur einheitlichen Regelung der Gerichtsverfaſ⸗ ſung vom 20. 3. 1935: Bei jedem Landgericht, bei dem ein Bedürfnis hierfür beſteht, wird eine Jugendſchutzkammer jebildet. Der Jugendſchutzkammer als einer Strafkammer ind zuzuweiſen: 1. Alle Sittlichkeitsverbrechen und Vergehen an und von Jugendlichen bis zu 18 Jahren; 2. alle Mißhandlungen Ju⸗ endlicher; 3. ſchwere Verfehlungen gegen Arbeits⸗ und Ge⸗ ſundheitsſchutzbeſtimmungen zu Gunſten Jugendlicher; 4. jede ſonſtige als Verbrechen oder Vergehen ſtrafbare un⸗ mittelbare Gefährdung eines Jugendlichen. f In allen dieſen Schutzſachen hat der Anklagevertreter mit Nachdruck auf die Notwendigkeit eines wirkſamen Ju⸗ oe hinzuweiſen und dem in ſeinen Anträgen zum trafmaß Rechnung zu tragen. Ebenſo erwarte ich von den Juriſten ſtrenge Beſtrafung aller Rechtsbrecher, die ſich an der Jugend verſündigt haben. Die Bildung der Jugendſchutzkammern iſt nach Maßgabe daß e e ergehenden Richtlinien derart vorzubereften, ie Kammern am 1. September 1937 ihre Tätigkeit auf⸗ nehmen können. Muß man zum Schwimmen veranlagt ſein? Es gibt heute noch viele, die nicht ſchwimmen können, und viele glauben tatſächlich, Schwimmen ſei eine Kunſt, nur für beſonders Intereſſierte und hochgradig Veranlagte erlernbar und wichtig Wer ſo denkt, weiß mit den ein⸗ fachſten Dingen des Lebens nicht Beſcheid. Gewiß gehört um Schwimmen Veranlagung. Denn es ſind nicht bie ewegungen der Arme und Beine, die den menſchlichen Körper über Waſſer halten; die dienen nur dazu, das Gleichgewicht zu halten und den richtigen Körperteil, den Kopf nämlich, herausragen zu laſſen. Das eigentliche Schwimmen beſorgt eine andere Kraft: der Auftrieb des Waſſers, hervorgerufen durch den Unterſchied des ſpezifi⸗ ſchen Gewichts, das beim Menſchen etwas größer als das des Waſſers iſt. So müßte der Menſch alſo knapp unter die Oberfläche ſinken und dort in beſtimmter Tiefe ſchweben. „Der Menſch iſt aber imſtande, ſein ſpezifiſches Gewicht willkürlich zu beeinfluſſen, durch ſeine Lungen nämlich. Je mehr Luft im Menſchen enthalten, deſto geringer wird ſein ſpezifiſches Gewicht. Mit vollen Lungen iſt feder Menſch leichter als Waſſer, mit vollen Lungen ſchwimmt jeder Menſch! Wer tief atmet und ſich ins Waſſer legt, wird nicht untergehen, bloß die Beine werden mehr oder weniger tief ſinken. Beſorgt er den ie e das Aus- und Einatmen ſo gleichmäßig, daß die Pauſe nicht genügt, den Körper ſinken zu laſſen, ſo kann er dauernd auf dem Waſ⸗ ſer liegen. Es gibt Leute, die dabei auf Atmung gar nicht achten müſſen. Sie ſind an und für ſich leichter als Waſ⸗ ſer. Mancher Dicke kann geradezu ſein Mittagsſchläſchen auf dem Waſſer abhalten. Frauen werden vom Waſſer leichter getragen als Männer— was allerdings nicht etwa in einer beſonderen Galanterie des feuchten Elements be⸗ ründet liegt, ſondern in der Tatſache, daß das weibliche nochengerüſt weniger wiegt als das männliche. Das iſt das ganze Geheimnis der Veranlagung. Es beſtehen wohl Unterſchiede zwiſchen guten und ſchlechten Schwimmern, aber zum Schwimmen in der einfachſten Form iſt jeder Menſch veranlagt, der die Glieder bewegen und Luft atmen kann. Es gibt nur zwei Eigenſchaften, die davon ausſchließen: Angſt und völlige Verkalkung! Und dieſe Eigenſchaften gilt es zum Ausſterben zu bringen. Hochbetrieb im Südweſtmarklager Offenburg. Nur ungern ſind die Lagerinſaſſen des er⸗ 15 Lagerabſchnittes 8 Hauſe gezogen, alle haben es be⸗ dauert, daß die ſchönen Tage des gemeinſamen Erlebniſſes ſo ſchnell wieder vorbeigingen. Geſund und friſch, tüchtig von der Sonne braun gebrannt ſind ſie wieder zurückge⸗ kehrt in ihre Heimat, das Herz voller ſchöner Erinnerun⸗ gen. Zu Hauſe werden ſie denen, die die herrlichen Lager⸗ tage nicht mitmachen konnten und zurückbleiben mußten, ſicherlich viel zu erzählen wiſſen von den großen Erlebniſſen und von den pfundigen Ferientagen, die ſie hier im Süd⸗ weſtmarklager verbringen durften. Die Eröffnungsfeier des zweiten Lagerabſchnittes wurde durch Lieder und Mu⸗ ſikvorträge des HJ-Muſikzuges 111 Raſtatt, der ebenfalls die Lagerzeit mitmacht, eingerahmt. Obergebietsführer Kemper fand die paſſenden Worte für die Jugend, indem er an die Zeit erinnerte, wo das Wort Deutſchland nichts mehr gegolten hätte, da Deutſchland verraten und verkauft worden ſei. In den Fahnen der HJ wehe Deutſchland und in ihnen ſei unſer Glaube.— Im Verlaufe des Sonntags trafen im Lager 70 auslandsdeutſche Jungen aus der gan⸗ zen Welt ein und verlebten einen Tag gemeinſam mit ihren Kameraden. Auch Obergebietsführer Cerff von der Reichs⸗ jugendführung 1 0 das Südweſtmarklager, um dann nach Heidelberg zu dem deutſch⸗engliſchen Jugendlager wei⸗ terzufahren. Der luſtige Lagerzirkus, ein frohes munteres Spiel un⸗ erer Jugend, hatte auch wieder am Sonntagnachmittag ehr viele Zuſchauer angelockt. Die einzelnen Lagerabtei⸗ ungen beteiligten ſich vollzählig. Alles freute ſich über das luſtige Treiben im Lager. In den Abendſtunden wurde dann noch ein großes öf⸗ fentliches Volksliederſingen durchgeführt. Kampflieder, Be⸗ kenntnis⸗ und Marſchlieder klangen aus vollen Jungekeh⸗ len in die abendliche Bämmerung. Zum Abſchluß hörte man aus der ſingenden klingenden Zeltſtadt noch heitere Lieder und einen luſtigen Kanon. Das reichhaltige Programm hat ſicher dafür geſorgt, daß die Jungens ſo ſchnell ſich in die veränderte Umgebung ein⸗ gewöhnten und der Auftakt war gut. Auch die übrigen Ta⸗ ge werden ausgefüllt ſein mit reichhaltigem Programm, ſo⸗ wohl auf dem Gebiet der praktiſchen Ausbildung, der welt⸗ 1 Schulung und der erholenden Freizeitgeſtal⸗ ung. Ob man es glaubt oder nicht. Nur ein Drittel der Menſchheit ißt mit Meſſer und Gabel. Das zweite Drittel bevorzugt bei den Mahlzeiten Eßſtäbchen. Und das dritte? Ihm ſind Meſſer und Gabel ebenſo unbekannt wie die Eßſtäbchen, denn es benützt zum Eſſen die— Finger. Die reichen Bäuerinnen in Griechiſch⸗Mazedonien tra⸗ gen heute noch an Sonn⸗ und Feſttagen bis zu 27 Unter⸗ röcke übereinander. Jeder einzelne Unterrock hat ſein be⸗ ſtimmtes traditionelles Muſter. In Indien gibt es eine zur Familie der Webervögel gehörige Vogelart, die ihr Neſt künſtlich beleuchtet, indem ſie an deſſen Wände mit Speichel Glühwürmchen anklebt. die das Neſt mit einem magiſchen Schimmer erhellen. Beſäße der Menſch das gleiche Verhältnis von Muskel⸗ ſtärke und Körper wie etwa die Heuſchrecke, ſo könnte er einen Weg, wie beiſpielsweiſe Berlin— Hamburg, in knappen fünfhundert Sprüngen zurücklegen. Der Knochen des Menſchen iſt in ſeiner Zugfeſtigkeit ſtärker als Gußeiſen. Gußeiſen verträgt pro Quadratmeter 13 kg. bei Zug, und der menſchliche Knochen 19 kg. Ein Teelöffel voll Gartenerde kann mehr mikroſko⸗ piſche Lebeweſen enthalten, als Menſchen auf der ganzen Erde wohnen. Auch im Sommer lies deine Heimat⸗Jeitung! Jagd und Fiſcherei im Auguſt Immer mehr Wildarten werden jetzt zum Abſchuß frez Am 1. Auguſt kommt der Rotwildjäger auf ſeine Koſten⸗ die Schonzeit des Rothirſches iſt abgelaufen. Es beginnt das ſommerliche Weidwerk auf den Feiſthirſch. Außerdem dür fen vom 1. Auguſt an Gamswild, männliches Muffelwild Ringeltauben, Bekaſſinen und Brachvögel geſchoſſen wer⸗ den. Gleichzeitig erreicht die Blattzeit in den Auguſttagen ihren Höhepunkt. Nunmehr iſt auch die Zeit gekommen, wo der Jäger im Rehrevier ernten kann. Der gute Bock kann jetzt die Kugel erhalten, hat er doch manchmal Gelegenheit gehabt, ſich zu vererben. In Waſſerrevieren geht es ſetzt auch ſehr luſtig zu, denn hier hat der Jäger jetzt Gelegen. heit, auf Wildenten zu jagen. Er ſoll aber immer dafür Sorge tragen, daß die Mutterente unbehelligt bleibt. Ge⸗ gen Ende des Monats, am 25., geht die Hühnerjagd auf, die dem paſſionierten Jäger, der mit einem guten Hund jagt, ſehr viel Freude macht. Wie wir dem„Deutſchen Jäger“ entnehmen, beginnt ſchon jetzt die Arbeit des Hegers für ſein Wild. Die Dreſchabfälle ſind unbedingt ſicherzuſtellen, denn ſie bedeuten für unſer Flugwild das idealſte Winter⸗ futter. Im übrigen hat der Jäger nach wie vor zu tun, alle Schädlinge vom Revier fernzuhalten. Die abgeernteten Felder erleichtern ſeine Aufgabe; denn jetzt kann ihm ſo manche„mauſende Mieze“ in Anblick kommen, von deren Exiſtenz früher nichts bekannt war. Der Grund⸗ und Schwimmangler macht im Auguſt die beſte Beute des Jahres. Der Schleie beißt vorzüglich. Brach⸗ ſen, Nerflinge, Frauennerflinge, Barſche, Rotaugen, Aitel, Haſel, Barben, Karpfen, ſie alle können mit geeigneten Kö dern von denen der Wurm immer die Hauptrolle ſpielt, ge⸗ fangen werden. Auch beginnt die beſte Zeit zum Forellen⸗ angeln. Aeſchen nehmen die Fliege beſſer als im Vormonat, Hechte beißen flott, ſeltener gehen jedoch Huchen an die Spinnangeln. Krebſe ſind jetzt ſehr ſchmackhaft. Der Druckfehler im Gotteswort. Als der ſeelengute Paſtor Ackermann eines Tages, wie ſo oft, durch ſeine Gemeinde ging, hörte er, daß es in einem der Gebäude des Bauern Habermann nicht eben ſonderlich leiſe zuging. Seiner Pflicht gemäß, ſtets be⸗ gütigend und beſchwichtigend einzugreifen, trat er näher und kam gerade zurecht, um feſtzuſtellen, daß der Bauer aus erlahmender Armkraft nunmehr ſeinen Sohn aus einer väterlichen Züchtigung entließ, nicht ohne dieſe noch mit Worten fortzuſetzen. Auf ſeine Frage, weſſen ſich denn der Knabe ſchuldig gemacht habe, daß es ſolcher ſcharfen Zurechtweiſung bedurft hätte, erhielt er die Antwort: „Der Bengel hat auf dem Kornboden geraucht. Der endet nochmal im Zuchthaus. Dieſer..“ Freundlich unterbrach der Paſtar die des Bauern. „Aber lieber Herr Habermann! Sie einmal mit freundlichen Mahnungen und alſo mit Liebe berſuchen.“ „Mit Liebe? Herr Paſtor, ich bin ein frommer Mann, das wiſſen Sie ja, aber wenn das in der Bibel ſteht, daß man einen mit Liebe ermahnt, der auf dem Korn⸗ boden raucht, dann iſt das beſtimmt ein Druckfehler. Dann ſoll das ſicher„Hiebe“ heißen! Da gab es denn der geiſtliche Herr auf, im Augenblick mehr zu tun als das Geſpräch auf andere Dinge zu lenken. Zweifellos hätte es ihm nicht an der Heranziehung eine geeigneten Gleichniſſes aus der Bibel gemangelt, wenn l auch in dieſem Buche keinen Satz von den Kornböden deutſcher Bauern, geſchweige denn vom Tabakrauchen gibi Aber daß ein deutſcher Bauer in ſolchen Fällen eher an einen Druckfehler in der Bibel glaubt, denn an eise falſche Maßnahme ſeinerſeits, berührte ihn ſo, daß er auf dieſen Vorgang nicht mehr zurückkam. zornige Rede ſollten es doch Aufklärungen, Kathol. Mütterverein, Mhm.⸗Geckenheim. Unſer Mitglied Eva Adler geb. Gropp wurde in die Ewigkeit abgerufen. Beerdigung morgen Donnerstag, nachmittags 4 Uhr von Freiburgerſtraße 68 aus. Zurück! Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe, gute Mutter und Großmutter Frau Eva Adler geb. Gropp im Alter von 65 Jahren, nach schwerer Krankheit zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 10. August 1937. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, nachm, 4 Uhr vom Trauerhause, Freiburgerstraße 68 aus statt. Wer hal gewennen? Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch⸗Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lottetie Ohne Gewähr Nachdruck verboles Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 2. Ziehungstag 9. Auguſt 1007 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 261896 4 Gewinne zu 5000 RM 216112 288866 8 Gewinne zu 3000 RM. 61208 106981 269716 277093 5930 N zu 2000 RM. 30488 85796 899883 214560 2959 66 Gewinne zu 1000 RM. 2716 8251 31287 37381 52368 9900 58203 60137 62743 99957 102844 115622 118201. 139868 99600 154146 156799 160661 161276 174174 188667 205922 222523 379905 263543 265358 265770 278183 285451 293573 346922 354549 979905 86 Gewinne 70 500 Ra. 15255 31145 36720 37732 48658 76 14 88321 89888 102689 104389 129343 143998 147492 152811 385850 176111 190243 192199 208697 217947 240521 244616 267915 2040 1 269711 280854 282498 282722 292795 305777 3174138 317804 36095 8 85 346019 346911 358098 375804 380103 383008 383944 3882 3996 190 Gewinne zu 300 RM. 5549 5632 5737 7090 11304, 124% Dentist Hetzel. Landjugend, Abt. ID. Heute Mittwoch Abend 8½ Ahr Verſammlung im„Pfälzer Hof“. Der Jugendwart. klagerogg be ee Volle bei hohem Verdienſt zu vergeben. 5 gere, bmnfngel Für Warenlager ca. RM.. erforderlich. Oskar Partl, für Rn. 35.— zu verkaufen. Achtung 7 Darleleschau Frank- Inps trifft hier ein und gibt ab Donnerstag, 12. August jeweils abends 8½ Uhr Arb große Vorstellungen am Wasserturm Seckenheim. 0 8 Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. aal. Leistungen wie in den größten Circussen. Bitte nicht zu verwechseln mit ähnlichen Unternehmen. Preise: 50, 30, 20&. Kinder unter 10 Jahren halbe Preise. Sonntag Nachmittag 4 Uhr Kinder- und Familien- Vorstellung. Es ladet ergebenst ein PPUTP—TT—T—T——V——V—V—VV——T——T—— Achtung! 8 oder Die Direktion. Teftel Mannheim, Langſtraße 26. Zu erfragen in der Wirtschaft„Bad. Hof“, Geſchäfteſt d. Bl. Gammel ⸗Anzeiger h. ſucht Halbtages⸗Stelle auch ſtundenweiſe 18800 18705 23636 37206 37422 42819 43378 44202 4765“ 9005 49344 51971 78133 74856 77963 78604 81113 82165 83360 66200 87579 89582 100060 100879 101206, 106233 108205 109254 185005 116371 126080 135776 139896 141427 141794 142579 157697 1978 168515 170979 174562 176295 177432 184920 191425 193833 1 10 199439 203799 204731 206835 211669 222390 222426 22339 29752 232690 287118 243249 246939 255432 280884 288447 289084 336530 300316 308858 310041 320165 324315 325155 335190 336008 363671 341142 843197 349209 349287 384231 358092 357642 359739 362 363448 367354 373024 381518 389367 399202 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 10000 RM. 64322 73840 4 Gewinne zu 5000 RM. 34621 49357 6 Gewinne zu 3000 RM. 110861 194913 210396 10215 28 Gewinne zu 2000 RM. 17872 22048 44357 100746 114769 143973 197713 807167 222187 268337 359494 384445 770855 ö 40 Gewinne zu 1000 RM. 19854 4053! 59214 101651 282157 121278 144849 149581 182288 188888 218891 224641 23855 2 289086 315705 340560 372038 380137 398411 86059 82 Gewinne zu 500 RM. 25788 29441 48883 60294 61233 79167 100482 128089 132931 143253 150849 154984 155180 167065 285700 201868 2128513 218369 219885 225562 2290713 241282 250801 34542 260076 261305 865418 278384 280617 287347 825194 327549 8 371745 373048 387064 388504 38082 382768 388720 394337 186 Gewinne zu 300 NW. 383 1381 4251 4787 13398 18860 2005 24474 25036 27827 31509 35121 37875 37901 48881 48314 7 53386 55974 58045 61210 61589 63185 66349 68002 88379 35252 71218 71990 88372 90883 84431 95099 104864 116900 1764% 149546 149783 150018 167509 188148 168239 179354 175869 1 Morgen H. Verbo ufsgenoſſenſcha(nach FV[UIfIIxß xx 27855 Sonn de zur für Miglieder der Landw. Ein- u. Berbeufsgenoſſenſcaft] rere, 8 e M 4 2 iſt städt. Muster) 301722 304818 317346 320571 323326 327508 330148 334888 370500 Die Ablieferung von Flachsſtroh Schlachtfest zu haben FJJE*VVVVſf! 8 37850 läufi iben. ndgültige Ablieferungs⸗ in der zu verkaufen. hat vorläufig VVV ſerung 5 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 ö.. Von 9 Ahr ab—p wird noch bekanntgegeben. Druckerei 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 20000), 2 zu je 100000, 4 000 Wellfleiſch. 25 8 des ˙ñ, lichſt ei 2 werden schnellstens angefertigt 180 zu je 5000, 370 zu je 300, zu je 5 N . 3 Zürn. ben Druckarbeiten i der Neckar- Bote. Brudeerel. Neckär-Bole. 4048 zu je 5.0, 9418 zu je 300 Mark.—