SCA s: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., u Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 37. Jahrgang Donnerstag, den 12. Auguſt 1937 Nr. 186 Die Gegenmaßregel Die Ausweiſung der drei deutſchen Journaliſten aus England und die hierauf als Gegenmaßregel des Deutſchen Reiches ergriffene Maßnahme gegen den Berliner„Times“⸗ Korreſpondenten hat in der deutſchen Preſſe eingehende Be⸗ handlung gefunden. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt zu dem Schritt gegen den Berliner„Times“-Vertreter u. a.: „Es iſt zwecklos auf alle Behauptungen einzugehen, die ge⸗ wiſſe Kreiſe in London bekanntlich ſehr ſchnell bei der Hand haben. In der Hauptſache drehen ſie ſich immer wieder um eine über das Berufliche hinausgehende politiſche und pro⸗ pagandiſtiſche Tätigkeit für die NSDAP. Um zu zeigen, wie ernſt die Darſtellungen genommen werden müſſen, genügt es wohl darauf hinzuweiſen, daß der eine Schriftleiter gar nicht Mitglied der NSDAP iſt und die beiden anderen ſich erſt vier bezw. einen Monat in London aufhalten. Aehnlich fadenſcheinig erſcheint auch eine Behauptung, die heute von der„Times“ wiederholt wird, daß angeblich der eine der drei deutſchen Schriftleiter, der Pg. von Langen, ſich wäh⸗ rend ſeiner beruflichen Tätigkeit in Rom bei der italieni⸗ ſchen Regierung mißliebig bemerkbar gemacht habe. Dieſe „Information“ ſtammt aus der nachgerade allzu bekannten Giftküche des„Oeuvre“ und iſt bereits ſeinerzeit von ita⸗ lieniſchen Stellen energiſch in Abrede geſtellt worden. Die Verantwortung der Preſſe und eines Auslandskorreſpon⸗ denten iſt zu groß, als daß man leichtfertig mit ihr umgehen könnte. Es erſcheint uns deshalb ſelbſtverſtändlich, daß der Wille zum Ausgleich und die Fähigkeit zum gerechten Ur⸗ teil die Hauptvorausſetzungen darſtellen für die Arbeit derje⸗ nigen, die die Aufgabe haben, ihre Landsleute über das Leben eines anderen Volks und ſeine vielfältigen Aeuße⸗ rungen zu unterrichten. Die Situation, daß verſchiedene Auslandskorreſpondenten in Berlin ſich täglich aktiv in die deutſche Innenpolitik einmiſchen und ſich geradezu zu An⸗ wälten von kleinen Grüppchen gemacht haben, die hinter ir⸗ gendwelcher Tarnung nichts als eine ſtaatsfeindliche Betä⸗ tigung verbergen, erſcheint in keiner Weiſe mehr tragbar. Die nicht gerade abzuſtreitende Einmiſchung, die in dieſen Fällen vorliegt, wird natürlich jetzt die entſprechenden Fol⸗ gerungen nach ſich ziehen müſſen.“ Zu der gleichen Angelegenheit äußert ſich der„Vit⸗ tag“, Düſſeldorf:„Man nennt diejenigen unter den Jour⸗ naliſten, die ihren Dienſt in der Hauptſtadt eines fremden Staates verſehen, oft die„privaten Geſandten“ ihres Vol⸗ kes Aus dieſem Ehrentitel geht ſchon die große Aufgabe hervor, die ihnen in fremdem Land geſtellt iſt: nicht nur Berichterſtatter zu ſein, ſondern auch Diener der Verſtän⸗ digung und des gegenſeitigen Verſtändniſſes. Darum legt Deutſchland beſonderen Wert auf die Qualittä ſeiner Aus⸗ landskorreſondenten und»berichterſtatter. Unſere Erwartun⸗ gen, daß auch andere Nationen den gleichen Maßſtab an ihre Berliner Preſſevertreter legen würden, ſind leider all⸗ zu oft enttäuſcht worden. Dennoch hat die Reichsregierung immer wieder davon abgeſehen ſich dieſe Leute vom Hals zu ſchaffen, die ihre Aufgabe in nichts anderem ſahen als darin, ihren Heimatblättern ausſchließlich das Ungünſtigſte, Gehäſſigſte, oft ſogar Verleumderiſchſte zu melden, was ihre Phantaſie ſich nur ausdenken konnte.“ Im„Hamburger Fremdenblatt“ heißt es u. a.:„Das Erſuchen einer Zurückberufung des Berliner Hauptvertre⸗ ters der„Times“ entſpringt nicht zum wenigſten der Rück⸗ ſichtnahme auf den beſonderen Rang, den dieſe Zeitung in⸗ nerhalb der Preſſe des Britiſchen Reichs einnimmt. Sſe iſt ein Produkt der inſularen Stellung und der eigenartigen geſellſchaftlichen Verhältniſſe Englands. Was ſie berichtet, üt als abgewogen und wird gerade auch in jener kleinen chicht, in deren Händen von altersher die geiſtige und poli⸗ tiſche Führung des Landes liegt, als unumſtößliches Bibel⸗ wort gewertek, Man wird auf deutſcher Seite gewiß nicht verlangen wollen, daß in der Berliner Korreſpondenz des Blattes etwas zu unſeren Gunſten unterſchlagen wird. Ebenfowenig freilich darf die Auswahl der Nachrichten auf unſere Koſten erfolgen und wäre es nur deshalb, weil es einer Zeitung nicht ziemt, die eine erſchöpfende und objek⸗ tive Unterrichtung ihrer, wie geſagt, ſehr einflußreichen Le⸗ ſer anzuſtreben vorgibt.“ Recht inſtruktiv erſcheint auch eine Auslaſſung in der „Deutſchen Allgemeinen Zeitung“, in der es im weſentlichen heißt:„Nachdem von engliſcher Seite der Anfang damit ge⸗ macht worden iſt.„im Intereſſe der gegenſeitigen Beziehun⸗ en“ Zeitungskorreſpondenten auszuweiſen, iſt uns die Entrüſtung der Londoner Preſſe über einen entſprechenden deutſchen Schritt nicht recht verſtändlich Die Gegenmaßregel 1 5 den Berliner„Times“⸗Korreſpondenten gekroffen, weil dieſer ſeit Jahren ſeine Berichterſtattung über Deutſchland ausſchließlich in deutſchfeindlichem Sinne und unter Miß⸗ brauch des ihm gewährten Gaſtrechts ausübte.“ Das Blatt erwähnt ſodann einen Brief des Staatsſekretärs a. D. Frei⸗ kerrn von Rheinbaben an die„Times“, der als Vorausſet⸗ zung einer deutſch⸗engliſchen Annäherung gegenſeitige Tole⸗ Kanz fordert, und fährt fort:„Deutſchland iſt in den letzten Aobren bäuſſo Gogonſtond einer ſalchen Tendenzberichter⸗ ſtattung geweſen. Und dieſe ganze Angelegenheit iſt, wie wir hören, zurzeit Gegenſtand einer genauen Prüfung. Es wird unterſucht, in Wc Maß ſich Auslandsberichterſtatter durch ihre Verbindung mit beſtimmten Sonderintereſſen eine Einmiſchung in die deutſche Innenpolitik ſchuldiſ ge⸗ macht haben, un aufgrund des vorliegenden Materials iſt mit weiteren Maßregeln gegen einige ausländiſche Journaliſten zu rechnen“ In einer ausführlichen Stellungnahme des„Angriff in der einerſeits die Stichhaltigkeit des Materials gegen den aus London ausgewieſenen Dr. von Langen in Abrede ge⸗ ſtell, andererſeits die Berliner Tätigkeit des bisherigen „Iimes“⸗Korreſpondenten Ebbutt in ſcharfer Form ange⸗ griffen wird, befinden ſich ähnliche ſchwere Vorwürfe gegen 75 „ Steigender Kräftebedarf Die Auswirkung des Vierjahresplans im Arbeitseinſatz.— Nur 563 000 Arbeitsloſe. Berlin, 11. Auguſt. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt im Juli wieder um 86 000 zurückgegangen und beträgt nur noch 563 000. Die Wirk⸗ ſchaft iſt trotz des anhaltenden Rückganges der Arbeitsloſig⸗ keit immer noch aufnahmefähig. Die geringe Zahl der noch vorhandenen Arbeitsloſen erſchwert den Arbeitseinſatz; teils ſind die vorhandenen Kräfte überhaupt nicht mehr voll einſatzfähig, teils gehören ſie anderen Berufen an als denjenigen, die dringenden Kräftebedarf haben. Der überwiegende Teil der noch vor⸗ handenen voll einſatzfähigen Arbeitskräfte iſt überdies in einigen von den Bedarfsgebieten entfernten Induſtriegebie⸗ ten und Großſtädten. Der Arbeitseinſatz kann darum, abge⸗ ſehen von der normalen Entwicklung, nur noch in den ſel⸗ tenſten Fällen Zug um Zug, d. h. aus der örtlich vorhande⸗ nen Reſerve beruflich geeigneter Arbeitsloſer, unmittelbar erfolgen. Die Aufnahme fremdberuflicher Arbeit iſt für den noch vorhandenen Reſt an Arbeitsloſen zum beſonderen Kennzeichen der gegenwärtigen Lage geworden. Die Dringlichkeit des Bedarfs wird dadurch gekennzeichnet, daß es gelingt, auch beruflich nicht volleinſatzfähige oder überhaupt nicht mehr volleinſatz⸗ fähige Arbeitskräfte in ſteigender Zahl in Arbeit zu brin⸗ gen. Durch den Rückgriff auf die Arbeitsloſen in den noch 1 belaſteten Induſtriebezirken entfiel über die Hälfte es Rückganges im Monat Juli, nämlich 44000 von insge⸗ ſamt 86 000, auf die drei Landesarbeitsamtsbezirke Sach⸗ ſen, Rheinland und Schleſien. Am vordringlichſten war im Monat Juli der Arbeitseinſatz in der Landwirtſchaft. Auch bei den Induſtrien, die vornehmlich im Dienſte der Auf⸗ bauarbeit des Vierjahresplanes ſtehen, hält der ſtarke Be⸗ darf an Arbeitskräften an. Die Geſamtzahl der Unterſtützungsempfänger ging im Juli um 59 000 zurück; die Zahl der von der Reichsanſtalt Unterſtützten ſank um 49 000 auf 303 000, die der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen um 10 000 auf 64000. Die Zahl der nichtunterſtützten Erwerbsloſen betrug Ende Juli 196 000; ſie iſt gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres(322 000) zwar erheblich zurückgegangen, je⸗ doch iſt der Anteil der nichtunterſtützten Arbeitsloſen dau⸗ ernd geſtiegen, er beträgt ſetzt 34,8 Prozent aller Arbeits⸗ loſen. Es handelt ſich hierbei in erſter Linie um die Ar⸗ beitsloſen, die bereits während des Laufens ihrer Warte⸗ zeit, alſo vor Einſetzen des Unterſtützungsbezuges wieder vermittelt werden können Die anteilmäßige Zunahme die⸗ ſes Perſonenkreiſes iſt ein Beweis dafür, daß die ſogenannte „unechte“ Arbeitsloſigkeit, alſo der Perſonenkreis derjenigen, die einen kurzfriſtigen Arbeitsplatzwechſel vollziehen, einen immer bedeutenderen Anteil an der Geſamtzahl der Ar⸗ beitsloſen ausmacht. Verſtärkte Mültausſortierung Reſtloſe Auswertung der Abfallſtoffe. Berlin, 11. Auguſt. Die Erfaſſung und Verwertung der Abfallſtoffe aus dem Müll wird jetzt beſonders geregelt Eine Anordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan verpflichtet alle deut⸗ ſchen Gemeinden mit mehr als 35000 Einwohnern, dafür zu ſorgen, daß fortlaufend und dauernd eine reſtloſe Aus⸗ ſortierung ihres Mülls zur Erfaſſung aller darin enthalte⸗ nen Alt⸗ und Abfallſtoffe, ſoweit ſie noch verwertbar ſind, erfolgt. Neben die Erfaſſung der Alt⸗ und Abfallſtoffe aus den Haushaltungen und den gewerblichen Betrieben, die be⸗ reits in die Wege geleitet iſt, tritt nunmehr auch die plan⸗ mäßige Ausſortierung und damit Verwertung der noch im Müll vorhandenen Alt⸗ und Abfallſtoffe. Die Durchfüh⸗ rungsanweiſungen zu dieſer Anordnung werden vom Reichskommiſſar für die Altmaterialverwertung erlaſſen. Mit dieſer verſtärkten Durchführung der Müllausſor⸗ tierung werden die unter Einſchaltung der Gaubeauftrag⸗ ten der NSDAP für Altmaterialerfaſſung getroffenen Maß⸗ nahmen auf dem Gebiete der Sammlung von Altmaterial in den Haushaltungen keineswegs hinfällig. Das Schwer⸗ gewicht der Altſtofferfaſſung liegt nach wie vor bei der Haushaltsſammlung. Die Müllausſortierung wirkt nur er⸗ gänzend, um auch diejenigen Materialien der Wiederver⸗ wendung zuzuführen, die für die Haushaltsſammlung we⸗ niger geeignet ſind. eine größere Anzahl von Auslandskorreſpondenten,„unter ihnen auch angelſächſiſche, deren Arbeit ſich nicht nur in der Durchgabe entſtellender Berichte erſchöpft, ſondern deren weit Umfangreichere Tätigkeit in einer 8 5 Einmi⸗ ſchung in die inneren Verhältniſſe Deutſchlands beſteht. Es geht 6 weit, daß die Herren für ſtaatsoppoſitionelle Grup⸗ pen Flugblätter verfaſſen, Veröffentlichungen in die Aus⸗ landspreſſe lancieren und ihnen Tips und Ratſchläge ge⸗ ben, wie dieſe Gruppen und Grüppchen irgendeinen Schritt aufziehen ſollen damit er im Ausland möglichſt abträglich für die deutſche Regierung wirkt. Dieſe Arbeit hat nichts mehr mit Journalismus zu tun, ſondern die enge Verfil⸗ zung ausländiſcher Korreſpondenten mit ſtaatsoppoſitionel⸗ len Gruppen bedeutet nicht mehr und nicht weniger als eine gegenrevolutionäre Tätigkeit. wenn ſie wüßten, was wir von ihnen wiſſen, wahrſcheinlich reiwillig mit dem nächſten Zug dieſes Land verlaſſen, 10 55 Gaſtfreundlichkeit ſie in ſo unanſtändiger Form miß⸗ brauchen.“ 5 Viele von dieſen würden, chung den engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen, Internationale Filmkunſtſchau Großer Erfolg des deutſchen Kulkurfilms„Rönktgenſtrahlen“ Benedig, 11. Aug. Auf dem Lido von Venedig wurde die 5. Internationale Filmkunſtſchau vom italieniſchen Mi⸗ niſter für Volkskultur, Alfieri, in Anweſenheit der Behör⸗ den und faſchiſtiſchen Parteivertreter, vieler Perſönlichkei⸗ ten des internationalen kulturellen Lebens und eines zahl⸗ reichen Publikums aus aller Herren Länder feierlich eröff⸗ net. Nach einem ſehr beifällig aufgenommenen Film der Magyar⸗Iroda⸗Filmgeſellſchaft über den Beſuch des italie⸗ niſchen Königspaares in Budapeſt kam ein Ufa⸗Kulturfilm „Röntgenſtrahlen“ zur Vorführung, der in techniſch vorbild⸗ licher Weiſe ein anſchauliches Bild von der vielſeitigen Ver⸗ wendungsmöglichkeit der Entdeckung des großen Forſchers Röntgen auf dem Gebiet der Medizin, der Technik und der Wiſſenſchaft lieferte. a Der Film, der durch die Verknüpfung von Tonfilm mik wiſſenſchaftlicher Photographie als eine einzigartige Meiſter⸗ leiſtung angeſprochen werden muß, wurde mehrmals durch braufenden Beifall unterbrochen. Dadurch, daß Italien die⸗ ſen deutſchen Kulturfilm bereits in der Eröffnungsveran⸗ ſtaltung zur Vorführung bringen ließ, gibt es zu erkennen, welch hohen Wert man dem deutſchen Kulturfilmſchaffen entgegenbringt. In der Annahmekommiſſion erregten die deukſchen Leiſtungen auf dieſem Gebiet ſo ſtarkes Inkereſſe, daß außer den urſprünglich für die Internakionale Film⸗ kunſtſchau gemeldeten acht deulſchen Kullurfilmen noch ſechs weitere zur Aufführung gelangen werden. i Die Landarbeiter wohnungen Reichsmittel für Erhaltung und Ausbau. Berlin, 11. Aug. Die Notwendigkeit, dafür zu ſorgen, daß der Landwirtſchaft genügend Arbeitskräfte zur Verfü⸗ ig ſtehen, erfordert auch die Schaffung geſunden und ichenden Wohnraums für den Landarbeiter. Der deichsarbeitsminiſter hat daher Mittel zur Beſſerung der Wohnverhältniſſe der Landarbeiter bereitgeſtellt. Die Mit⸗ tel werden als Zuſchuß für größere Inſtandſetzungsarbei⸗ ten und Ausbauten an Wohngebäuden von Landarbeitern gegeben. Als Landarbeiter gelten alle Perſonen, welche überwiegend in fremden landwirtſchaftlichen Betrieben als Arbeiter tätig ſind. Mit den Mitteln ſollen Arbeiten durch⸗ geführt werden, die zur Beſeitigung von größeren Mängeln dienen und zur ordnungsmäßigen Erhaltung des Gebäuͤdes erforderlich ſind. Auch für Ausbauten, durch die Wohnräu⸗ me geſchaffen werden, kann ein Zuſchuß gegeben werden. Der Zuſchuß beträgt grundſätzlich 20 Prozent der Geſamt⸗ koſten, kann jedoch im Einzelfalle auf 50 Prozent erhöht werden. Für einen Ausbau beträgt der Höchſtbetrag des Zuſchuſſes 200 Mark. Die Arbeiten müſſen bis zum 31. De⸗ zember 1937 durchgeführt ſein. Der Antrag muß vor Be⸗ ginn der Arbeiten geſtellt werden. Die Arbeiten dürfen erſt ausgeführt werden, wenn der Antragſteller einen Vorbe⸗ ſcheid erhalten hat. Einſatz für die Hackfruchternte Geringe Dienſtverlängerung für den Arbeitsdienſt. Berlin, 11. Aug. Um den Einſatz aller Arbeitskräfte zur Einbringung der diesjährigen Hackfruchternte ſicherzuſtellen, hat der Beauftragte für den Vierjahresplan angeordnet, daß die Dienſtzeit des Reichsarbeitsdienſtes für den Sommer⸗ halbjahrgang 1937 bis zum 24. Oktober verlängert wird. Politiſches Allerlei Miniſter Dr. Kung als Gaſt Dr. Schachts Bald nach Eintreffen des ſtellvertretenden Miaiſterprä⸗ ſidenten und Finanzminiſters der chineſiſchen Regierung, Dr Kung, der, wie gemeldet, in Berlin weilt, empfing er nach einem Bericht des Deutſchen Nachrichtenbüros im Hotel Briſtol einen Beſuch von Reichsbankpräſident Dr. Schacht. Anſchließend an dieſe Unterredung war Mint⸗ ſter Kung der Gaſt Dr. Schachts in deſſen Landhaus. Dienſtjubiläum des Miniſterpräfidenten Siebert Der 1 und Reichskanzler hat an den Miniſter⸗ präſidenten Siebert anläßlich des 40jährigen Dienſtjubi⸗ läums ein Handſchreiben gerichtet, worin er ihm ſeine auf⸗ richtigen Glückwünſche ausſpricht und damit ſeinen tief⸗ empfundenen Dank und ſeine herzliche Anerkennung für all die Dienſte verbindet, die der Jubilar in ſeiner amtlichen Arbeit, wie in ſeinem Wirken für die Bewegung während dieſen langen Zeit den deutſchen Volk geleiſtet habe. Ob⸗ gleich von einer vorherigen Veröffentlichung des Dienſt⸗ jubiläums 15 Wunſch des Miniſterpräſidenten Abſtand ge⸗ nommen worden war, gingen ihm von zahlreichen führen⸗ den Perſonlichkeiten aus Partei herzliche Glückwunſchſchreiben zu i und Staat * K Berlin. Ver litauiſche Geſandte Dr. Jurgis Saulys hat Berlin verlaſſen, während ſeiner Abweſenheit führt Lega⸗ tionsrat Karecka die Geſchäfte. Der Meinungsaustauſch Rom London Abermaliger Beſuch Sir Drummonds bei Eden. 5 London, 12 Aug Der britiſche Botſchafter in Rom, Sir Erie Drummond, der ſich zurzeit Au Urlaub in London be⸗ findet, ſtattete dem engliſchen Außenamt am Mittwoch einen weiteren Beſuch ab. Wie verlautet, galt pte die auf Grund des Briefaustauſches zwiſchen Chamberlain und Muſſolini im September ſtattfinden ſollen. 64 1 1 ö 12 Oeſterreichs Außenpolitik Eine Rede des Staatsſekretärs Guido Schmidt. Wien, 11 Aug Bei der Eröffnung von internationalen Ferienhochſchulkurſen auf Schloß Trauͤnſee bei Gmunden im Salzkammergut ſprach Staatsſekretär für die auswärti⸗ gen Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt. Er ſagte u. a.: Bei Oeſterreich handle es ſich um urdeutſches Land. Nie konnte der deutſche Charakter der öſterreichiſchen Erblande in Zweifel gezogen werden. Die große Linke der Außenpo⸗ litik Oeſterreichs ſei daher durch das Juli-Abkommen des Jahres 1936 erneut feſtgelegt worden, daß die beiden deut⸗ ſchen Staaten nur eine Außenpolitik betreiben dürften, die den beiderſeitigen Intereſſen und damit denen der deutſchen Bewohner beider Staaten fromme. Die geographiſche Lage Oeſterreichs weiſe aber nicht nur auf den großen nördlichen Nachbarn, ſondern auch auf die ſüdliche Großmacht hin. Von dieſer trenne Heſterreich zwar der Alpenwall, jahrhun⸗ dertealte intenſive Wechſelbezlehungen verſchiedenſter Art verbänden es aber mit ihr. Neben rein gefühlsmäßigen Er— wägungen beſtehe in der Stütze für Oeſterreichs Lebensbe⸗ dürfnis ein ſtarker Anſporn zur unveränderten Aufrechter⸗ haltung der Freundſchaft mit Italien. So ſehe man zunächſt zwei ſtarke und mächtige Schienenſtränge, auf denen ſich in bewährter Weiſe der pol ſche Verkehr mit dem nördli⸗ chen und ſüdlichen Nachbar⸗Großſtaat, mit Deutſchland und Italien, abwickle. Dies ſchließe keineswegs aus, daß Oeſter⸗ reich die Aufgabe habe, die Beziehungen zu den übrigen Großmächten und ſeinen Nachbarn möglichſt erſprießlich zu geſtalten. 4 0 7 1— 72 Englands verſtärkte Geerüſtungen Vergrößerung der Floktenluftſtreitmacht. London, 11. Auguſt. Mit der Unterſtellung der engliſchen Flottenluftſtreit⸗ macht unter die Marineleitung wird, wie der Flottenkorre⸗ ſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, eine weitgehende Aufrüſtung dieſer Waffe einſetzen. Bis zum Jahre 1940 werde die Flottenluftſtreitmacht vom gegenwärtigen Stande von rund 220 Maſchinen um über das Dreifache auf rund 685 Maſchinen verſtärkt. Im Notfall ſei ſogar eine weitere Vergrößerung geplant. Die jetzt vorhandenen fünf Flug⸗ zeugträger, die insgeſamt 170 Flugzeuge hätten, wurden moderniſiert. Ferner würden bis 1940 fünf neue große Flugzeugmutterſchiffe von je 23 000 Tonnen in Dienſt geſtellt. Dieſe neuen S würden etwa 350 Flugzeuge befördern können. Weit beabſichtigt man, alle Schlachtſchiffe und Kreuzer mit je bis bier Flugzeugen auszuſtatten. Aus dieſem Grunde ſolle eine neue Form der Zuſammenarbeit zwiſchen den Kriegs⸗ ſchiffen aller Typen und den Marineflugzeugen im Sinne einer neuen Angriffs⸗ und Verteidigungstaktik ausgearbei⸗ tet werden. chif erhin E Der Ausbau des Landheeres Die bereits bekanntgegebene Neuerung in der engliſchen Armee, wonach Soldaten 21 Jahre anſtakt bisher 12 Jahre dienen können und dann Anſpruch auf Penſion haben, fin⸗ det in der Londoner Preſſe kein ſehr günſtiges Echo, da ſie allgemein als ungenügend betrachtet wird. Die„Mor⸗ ning Poſt“ ſchreibt, daß es ſich nur um eine an ſich begrü⸗ ßenswerte Anfangsmaßnahme für den Ausbau der engli⸗ ſchen Armee handeln könne Nicht nur die Verlängerung der Dienſtzeit, ſondern auch eine Verbeſſerung der Rekrutierung ſei erforderlich. Der eigentliche Grund für die Rekrutie⸗ rungsknappheit ſei weniger die Penſionsfrage als die Soldfrage. Es ſei daher wahr ſcheinlich erforderlich, den Sold in der Armee um 25 b H zu erhöhen. Die dadurch entſtehenden Unkoſten in Höhe von zwei Millionen Pfund müßten aber von der Nation getragen werden, wenn die Leiſtungsfähigkeit einer Waffengattung auf dem Spiel ſtehe. Auch„Daily Telegraph“ forderk weit umfaſſendere Maß⸗ nahmen zur Löſung des Rekrutierungsſyſtems. Der„Bombenangriff“ auf London Ein Fünftel der Angreifer erreichle das Ziel. Der zroeite Abſchnitt der Luftübungen über London, der in der Nacht zum Mittwoch ſtattfinden ſollte, wurde infolge des ſchlechten Wetters abgeſagt und um 24 Stunden auf— geſchoben Nach einer amtlichen Mitteilung gelang es im erſten Abſchnitt der Luftkämpfe von Montagabend bis Dienstagfrüh nur 20 v. H. der angreifenden Bomber, ihre Ziele zu erreichen, ohne abgefangen zu werden. Von ins⸗ geſamt 36 Angriffen auf militäriſche Ziele mußten 25 als abgeſchlagen betrachtet werden. Der Luftfahrtkorreſpandent des„Daily Telegraph“ glaubt aus dem Verlauf der Uebun— gen folgern zu können, daß die angreifenden Flugzeuge ſehr große Verluſte erleiden würden. In manchen Fällen, in denen es zu wirklichen„Luftkämpfen“ kam, habe es ſich jedoch gezeigt, daß einige neue Bombertypen eine größere Geſchwindigkeit entvickelten als die verfolgenden Jagdflug⸗ zeuge. Katalonien und Valencia Zunehmende Uneinigkeit.— Attentat auf Companys? Paris, 11. Auguſt. Der„Jour“ berichtet aus Barcelona, daß am Dienstag auf Companys ein Anſchlag verübt worden ſei. Companys ſei mit einem leichten Streifſchuß davonge⸗ kommen, dagegen habe ein„Pollziſt“ ſchwere erletzungen erlitten. Aus Valencia, Barcelona und Madrid ver— lautet gleichzeitig, daß die geheimnisvolle Zuſammenkunft zwiſchen Negrin, Prieto und Companys nicht zu den erwar⸗ teten Ergebniſſen geführt habe. Negrin habe Companys 9 5 Vorwürfe wegen der Niederlage an der Arragon⸗ ront gemacht. worauf Companys erwidert habe, daß Ka⸗ talonien„frei und unabhängig ſei“ und Valencia gegen⸗ über keine Rechenſchaft geben brauche. Das„Journal“ berichtet im gleichen Zuſammenhang, daß in Katalonien das Durcheinander mehr und mehr zu⸗ nehme und die„Kontrolle“ Valencias ſich kaum noch be⸗ merkbar mache. Selbſt die ausländiſchen Journaliſten be⸗ ännen unter die„Reinigungsaktion“ zu fallen, die von den Gotwiete in Barcelona eingeleitet worden ſei. Sechs von ihnen befänden ſich wegen Spionage oder Hochverrates im Gefängnis ſo der Korreſpondent des„News Chronicle“ und des„Mancheſter Guardian“ ferner ein Preſſevertreter bel⸗ iſcher Zeitungen und der Vertreter des Genfer Preſſedien⸗ tes Bereits vor einigen Monaten ſei der Korreſpondent des Stockholmer„Socialdemoeraten“ verſchwunden und kurz darauf deſſen Freund, der Nachforſchungen eingeleitet hatte. Nationalſpaniſcher Heeresbericht. Salamanca, 11. Aug Der nationalſpaniſche Heeresbe⸗ richt meldet:„Front von Aſturien: In der vergangenen Nacht hat der Feind einen Angriff auf unſere Stellun⸗ gen von Luviel verſucht und wurde zurückgeſchlagen.— Front von Aragon: Im Abſchnitt von Albarraein wurden unſere Linien vorgeſchoben, ohne daß der Feind Widerſtand entgegengeſetzt hätte. 59 Milizen ſind in unſer Lager über⸗ gegangen.“ Straßenkämpfe in Albacete Albacete, 12. Aug. In Albacete haben in der Nacht neue ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen Anarchiſten, Kommuniſten und Mitgliedern der„Internationalen Brigade“ ſtaltgefun⸗ den. Nach einem heftigen Skraßengefecht beſetzten die Anar⸗ chiſten das Telefongebäude, brachten Maſchinengewehre in Stellung und eröffneten ein lebhaftes Jeuer auf ihre Wi⸗ derſacher. Der Bolchewiſten⸗„Oberſt“ Mangada wurde zum„Mi⸗ litär⸗Gouverneur“ von Albacete gemacht. Als erſte Maß⸗ nahme verhängte er den Kriegszuſtand über Albacete und verfügte, die wichti ſten Punkte der Stadt, vor allem die öffentl und den Bahnhof, zu beſetzen. Nach neuen en wurden die Anarchiſten aus dem Telefo eben. er Kardinalerzbiſchof von Sevilla f. Sevilla, 12. Aug. Nach längerer Krankheit iſt der Kar⸗ dinglerzbiſchof von Sevilla Dr. Ilundain geſtorben. Die Aufbahrung erfolgte im erzbiſchöflichen Palaſt, wo der Chef der nationalen Südarmee General Queipo de Llano, be⸗ leitet ſeinem Stab, ſowie die Spitzen der militäriſchen ind Zivilbehörden der Provinz erſchienen, um dem Toten die letzte Ehre zu erweiſen. Staatschef General Franco hat ein in warmen Worten gehaltenes Beileidstelegramm an das Domkapitel von Sevilla geſandt. Die Beerdigung fand am Mittwoch ſtatt. Nankau in Flammen geſchoſſen Der japaniſche Angriff wird vorgetragen Tokio, 12. Aug. Die Nachrichtenagentur Domei berichtet von verwickel— ten Kämpfen der japaniſchen Truppen gegen Teile der 89. chineſiſchen Diviſion Wangſchuliens. Nach dieſer Meldung tragen die Japaner ihren Angriff auf Nankau vor, das von der Artillerie in Flammen geſchoſſen wurde. Der Nankau⸗Paß bildet bei dem ſchwierigen gebirgigen Gelände einen ſtrategiſch wertvollen Schutz Peipings gegen Ueberraſchungen aus dem Norden Der Zwiſchenfall von Hungjao Von japaniſcher Seite werden weitere Erklärungen zu dem Zwiſchenf auf dem Flugplatz Hungjgo bei Schang⸗ hai abgegeben, die den Ernſt der Lage beleuchten. Der ja⸗ paniſche Marinegttache, Konteradmiral Honda, erklärte, daß die japaniſche Marine entſchloſſen ſei, den Zwiſchenfall mit allem Ernſt den er verdiene, zu behandeln. Die Opfer, die er gekoſtet habe dürften nicht vergeblich ſein. Die japani⸗ ſche Marine werde allerdings ihre Bemühungen fortſetzen, die auf eine friedliche Löſung des Zwiſchenfalls abzielen. Sie werde die chineſiſchen Behörden weiterhin ermutigen, wirkſame Maßnahmen zu ergreifen Konteradmiral Honda zieht in ſeiner Erklärung die Aufrichtigkeit des Willens der chineſiſchen Behörden in Zweifel, den Konflikt in Nord⸗ ching zu lokaliſtieren. Anläßlich dieſes Vorfalls ſprach der japaniſche Generalkonſul Okamoto Dienstagvormittag in der Verwaltung der Internationalen Niederlaſſung von Schanghai vor. Unter Hinweis auf ähnliche frühere Pro⸗ teſte von japaniſcher Seite lenkte er die Aufmerkſamkeit des Generalſekretärs auf die verſtärkte Tätigkeit der chineſiſchen Gendarmerie. Die chineſiſche Gendarmerie habe ſich in den unter Verwaltung der Internationalen Niederlaſſung ſte⸗ henden Straßen Uebergriffe zuſchulden kommen laſſen, ſie habe ſich in den Verkehr auf dieſen Straßen eingemiſcht und habe ſchließlich längs der Straßen Barrikaden errich⸗ et. Nach einem Bericht aus Nanking hat das chineſiſche Außenamt den Ober bürgermei ſter von Groß⸗ Schanghai angewieſen, den Hungjao⸗Zwiſchenfall di plo⸗ matiſch zu bereinigen. Die Regierung wünſche nicht, daß dieſer Zwiſchenfall die Lage weiter verſchärfe Zapaniſche Flottendemonſtration 30 japaniſche Kriegsſchiffe vor Schanghai Dei Wuſang an der Jangtſe⸗Mündung trafen Teile der japaniſchen Kriegsflotte ein, die wahrſcheinlich dem erſten Heimatgeſchwader angehören. Unter ihnen befinden ſich je⸗ doch keine Linienſchiffe. Die Zahl der vor Schanghai und Wuſung liegenden japaniſchen Kriegsſchiffe iſt damit auf über 30 geſtiegen. Die japaniſchen Schiffsentſendungen ſtehen in Verbindung mit dem Zwiſchenfall auf dem Schanghaier Flugplatz. Drei Kreuzer, fünf Zerſtörer und ein Flottillenführer⸗ boot liefen mit gefechtsbereiten Geſchützen in den Huang⸗ pu⸗Fluß ein Sie machten an den Schanghaier Kais der ja⸗ paniſchen Schiffahrtsgeſellſchaften feſt und ſetzten ſofort ein Landungskorps aus Es ſoll die in Schanghaf liegenden ja⸗ paniſchen Marinetruppen, die 1700 Mann ſtark ſind, ver⸗ ſtärken. Dieſe Aktion der japaniſchen Marine verurſacht unter der Bevölkerung Schanghais neue große Aufregung. General Tſaitinakaf 1932 als Fübrer der 19. Armee bei den Kämpfen um Schanghai berühmt geworden, reiſte nach mehrtägigem Aufenthalt in Schanghai in Begleitung mehrerer früherer Unterführer nach Nanking ab, wo er mit Tſchinagkaiſchek Beſprechungen haben wird. Kurzmeldungen Frankenthal.(Selbſtmord auf den Schienen.) Auf dem Bahngleis der Strecke Frankenthal Oggersheim wurde die Leiche des 31 Jahre alten Joſef Ungemach von hier aufgefunden, der ſich in der Nacht hatte überfahren laſſen Krankheit und mißliche Familienverhältniſſe ſollen der Grund ſein. — Ludwigsburg.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Ein Ludwigsburger Perſonenkraftwagen ſtieß in der Pflugfelder Straße mit einem Schwieberdinger Motorrad⸗ fahrer zuſammen. Letzterer erlitt daber einen ſchweren Schädelbruch, dem er wenige Stunden ſpäter im Kreis⸗ krankenhaus erlag. Ein Toter, ein Schwerverletzter. — Pfullingen. Als der 66jährige Schreiner Karl Maier die Straße überqueren wollte, lief er in ein ihm entgegen⸗ kommendes Motorrad hinein. Er wurde zu Boden gewor⸗ fen und ſo ſchwer verletzt, daß der dabei erlittene Schädel⸗ bruch zu ſeinem ſofortigen Tode führte. Der Motorradfah⸗ rer wurde ebenfalls ſchwer verletzt und trug ſchwere Kopf⸗ verletzungen davon. Bergzabern. Unwetter.) In der Gegend um Steinfeld richtete Gewitter mit Hagelſchlag auf den Tabal⸗ feldern erheblichen Schaden an. Vielfach»lieben nur die Stengel der Pflanzen übrig. Ein ſtarker Sturm entwur⸗ zelte zahlreiche Bäume, die auf den Landſtraßen zwiſchen Steinfeld, Niederotterbach und Scheidt den Verkehr emp⸗ findlich ſtörten. Viele Landwirte haben beträchtlichen Schaden erlitten. Quierſchied.(Tödlicher Unfall auf der Grube Auf der Grube Hirſchbach wurde der 30 Jahre alte Berg⸗ mann Andreas Jäckel aus Quierſchied durch niedergehendez Geſtein ſchwer verletzt. Inzwiſchen iſt er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Darmstadt.(Kind ertrunken.) Ein in Rim⸗ bach zu Beſuch weilendes dreijähriges Kind aus Darm⸗ ſtadt ſtürzte beim Spielen am Waſſer in einem unbewachten Augenblick in die am Garten vorbeifließende Weſchnitz. Das Kind konnte nur als Leiche geborgen werden. — Skutkgart. Am Mittwochfrüh um 5.25 Uhr entglei⸗ ſten von dem Durchgangs-Güterzug Nr. 7407 Kornweſt⸗ heim— Reutlingen bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Eßlingen infolge Achſenbruchs an einem Güterwagen etwa 20 Güterwagen. Dieſe wurden zum Teil übereinanderge⸗ ſchoben und umgelegt, ſo daß ſie die Ferngleiſe Stuttgart Ulm und Ulm— Stuttgart ſperrten. Perſonen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Der Sachſchaden iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt Zwiſchen Eßlingen und Obertürkheim wird der Zugverkehr vorerſt über die Vorortgeleiſe geleitet. Neues Haus der Ortsgruppe Addis Abeba der NSDAP Berlin, 12. Aug. Die Ortsgruppe Addis Abeba der ſcS DAP, deren Heim unter den Folgen des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Krieges ſtark gelitten hatte, hat ſich ihr Haus nunmehr wiederhergeſtellt. Die Parteigenoſſen haben die Gelegenheit benutzt, um einen Umbau vorzunehmen, ſo daß nunmehr auch ein freundlicher, genügend großer Verſamm⸗ lungsraum zur Verfügung ſteht. Die erheblichen Koſten wurden von den Mitgliedern der Ortsgruppe Addis Abeba der Auslandsorganiſation aus freiwilligen Spenden aufge⸗ bracht. „Taifun“ in Tempelhof gelandet Das Meſſerſchmilt⸗Flugzeug„Taifun“ iſt nach ſeinem zweitägigen Europa-Rundflug am Mittwoch um 20.30 Uht von Budapeſt kommend nach Zurücklegung einer Geſamt⸗ ſtrecke von etwa 6500 Am. wieder auf dem Flughafen Tem. pelhof gelandet, um Empfang waren auf dem Flugfeld u. d. Miniſterialrat Schwarz vom Luftfahrkminiſterium, Ober⸗ regierungsratk Orlovaus, Lufkſporkführer Sachſenberg vom NSIs, der Generalſekretär vom Aero-Club Krokmann und Direktor v. Perthes von den Bayeriſchen Flugzeugwerken erſchienen. Die am Dienstagfrüh um 3.40 Uhr zu ihrem Europa⸗ Rundflug in Berlin geſtartete Meſſerſchmitt⸗Maſchine„Tai⸗ fun“, die am Dienstag um 19.36 Uhr auf dem Pariſer Flughafen Le Bourget glatt gelandet war und damit am erſten Tag die 3550 Km. betragende Strecke von Berlin über Riga, Helſinki, Oslo und Hamburg nach Paris ohne jeden Zwiſchenfall zurückgelegt hatte, ſtartete am Mittwoch⸗ früh um 5 Uhr in Paris zum Weiterflug, traf um 7,45 Uhr in Mailand ein und flog nach einer Stunde Aufenthalt bei wolkenloſem Himmel nach Rom weiter. Die Ankunft in Rom erfolgte um 10.47 Uhr. Das Flugzeug ſtartete um 11.15 Uhr zum Weiterflug nach Belgrad. Auf dem dortigen Flughafen traf die Maſchine um 14.35 Uhr ein. Um 15.20 Uhr erfolgte der Weiterflug, der eigentlich nach Warſchau führen ſollte. 8 wurde von Bord des„Taifun“ inzwi⸗ ſchen mitgeteilt:„Wetter auf dem Balkan ſehr ſchlecht. Es wird eine kleine Routenänderung vorgenommen, und zwar wird Warſchau nicht angeflogen. Dafur fliegt die Maſchine über Budapeſt nach Berlin“. Abſtürze in den Bergen Oberſtdorf, 11. Aug. Zu den zahlreichen Abſtürzen, die ſich bei Kletterpartien am Sonntag in den bayeriſchen Bergen ereigneten, kommt noch ein weiterer hinzu: Im Aufſtieg durch die Oſtwand der Trettach ſtürzte der 30 jäh⸗ rige Bäckergeſelle Joſef Schwaiger aus Oberſtdorf ab und blieb 300 m tiefer mit zerſchmettertem Körper tot liegen. Berchtesgaden, 11. Aug. In der Watzmann⸗Oſtwand ſtürzte der Münchener Bergſteiger Fritz März ab. Er blieb in der Wand mit einem komplizierten Beinbruch und Prel⸗ lungen liegen. Seine Begleiter erſtatteten am Watzmann⸗ haus Meldung; daraufhin ſtieg ſpäter eine aus Münchener und Traunſteiner Bergſteigern beſtehende Rettungsmann⸗ ſchaft von St. Bartholomä aus in die Oſtwand ein. München, 11. Aug. Am Steinklippengrat beim 0 15 Großkarſpitze iſt der 26 Jahre alte Spengler Adol anz aus München⸗Neuaubing durch Steinſchlag abge⸗ ſtürzt. Sein Seilkamerad konnte ihn noch abfangen und den durch den Sturz ſofort bewußtlos Gewordenen zweiein⸗ halb Stunden am Seil halten, was bei der gefährlichen La⸗ ge mit ungewöhnlichen Schwierigkeiten verbunden war. Der Kamerad brachte Manz dann in langer, ſehr anſtren⸗ gender Setlorbeit bis ins Steinklippenkar, wo er ihn ab⸗ ſetzte, um weiter zur Hochland⸗Hütte abzuſteigen. Von dort aus wurde gegen Abend durch einen Boten die Rettungs⸗ ſtelle Mittenwald verſtändigt und um 11.30 Uhr nachts ging eine Expedition ab, die den Schwerverletzten früh um Uhr ins Krankenhaus Mittenwald verbrachte. Bergſteigerunglück in den Hohen Tauern Wien, 12. Aug. In den Hohen Tauern verunglückten am letzten Dienstag zwei reichsdeutſche Touriſten. Der Verwal⸗ tungsoberſekretär Auguſt Moriz aus Nürnberg und der Verwaltungsſekretär Erwin Bronat aus Neumarkt in Bayern verſuchten, den Gipfel des Großen Wißbachhorns über die Wewand nach dem Willinger Gletſcher abzuſteigen. Die beiden e hatten ſich angeſeilt. Bronat ſtürzte ab und riß ſeinen Kameraden 700 Meter tief mit ſich. Die Leichen konnten geborgen werden. Viſſavon. Die Bank von Portugal hat den Diskontſatz von 4,5 auf 4 v. H. herabgeſetzt. Der Satz von 4.5 v. H. war ſeit Anfang Mai vorigen Jahres in Kraft. a Bukareſt. Die Jahrestagung des Bündnisrates der Klei⸗ nen Entente wurde, wie das amtliche Organ der rumäni⸗ ſchen Regierung„Vitorul“ mitteilt, nunmehr endgültig für den 28. Auguſt nach Sinaja einberufen.. Rom, Der König und Kaiſer hat ſich von ſeinem Land⸗ ſitz bei Cuneo nach Sizilien begeben, um den morgen be⸗ ginnenden großen Sommermanövern beizuwohnen. 1 Waſbingkon. der Senat nahm eine Vorlage an, die Kundgebungen vor Gebäuden ausländiſcher Miſſionen in Waſhington verbietet. 155 N i 0 ee — 44 . um Tabak⸗ Ur die itwur⸗ biſchen emp⸗ tlichen ube⸗) Berg⸗ hendez weren t i m ⸗ Darm⸗ achten 5. Das ntglei⸗ nweſt⸗ ihnhof etwa derge⸗ gart i dem t feſt⸗ d der A5 a der eniſch⸗ Haus die o daß amm⸗ koſten Abeba zufge⸗ ropa⸗ „Tai⸗ ariſer t am Zerlin ohne woch⸗ 5 Uhr lt bei ift in e um tigen 15.20 ſchau nzwi⸗ t. Es zwar ſchine , die ſchen Im Ojäh⸗ und egen. vand blieb Prel⸗ ann⸗ hener ann⸗ Idol ihge⸗ und iein⸗ La⸗ war. tren⸗ ab⸗ dort ngs⸗ gin m 11 am wal⸗ der t in orns gen. irzte Die tſat war, dle i äni⸗ für ind⸗ be⸗ die in Frankfurt a. neee eee Badiſche Chronik IRNeckarelz.(Greis totgefahren.) alte ledige Philipp Eicher von Obrigheim Ueberqueren der Straße zum Bahnhof von wärtigen Auto erfaßt und überfahren. Durch das Signal des Autofahrers wurde der alte Mann verwirrt und lief direkt in den Wagen, der nicht mehr rechtzeitig angehalten werden konnte. Trotz der nicht allzuſchweren Verletzungen iſt der Greis inzwiſchen geſtorben.. Eberbach. Die„Kuckucksfreſſer“). Vom 4. bis 6. September feiert das Neckarſtädtchen Eberbach wieder ſeinen Kuckucksmarkt, der in dieſem Jahre mit einer bis zum 12. September dauernden Ausſtellung„Der Neckar als Kultur⸗ und Wirtſchaftsfaktor“ verbunden iſt. Dieſer Kuckucksmarkt iſt ein fröhliches Volksfeſt. Sein Urſprung geht zurück auf einen Schahernak, der ſich vor mehr als drei Jahrhunderten zutrug. Ein gebratener Vogel, den ein Eberbacher Bürger zu Pfingſten des Jahres 1604 in einem Wirtshaus verzehrte, gab den Anlaß dazu. Um ihn ent⸗ ſpann ſich ein aktenmäßig belegter Beleidigungsprozeß, weil dem Mann eingeredet wurde, er hätte einen gebratenen Kuckuck gegeſſen. Der Ausgang des Prozeſſes iſt zwar nicht mehr zu ermitteln. Ueberliefert aber iſt das vom Volk ge⸗ ſprochene Urteil, das den Eberbachern den Spitznamen „Kuckucksfreſſer“ einbrachte. Sie tragen ihn mit Humor und gedenken alljährlich des komiſchen Streites mit ihrem fröh⸗ lichen Kuckucksmarkt. Drei Badener in den Bergen ködlich abgeſtürzt. () Karlsruhe. Zwei junge Leute Anfang der Jahre, der bei der Handwerkskammer Karlsruhe angeſtellte Erich Jungmann und der mit ihm befreundete kaufmänni⸗ ſche Angeſtellte Helmuth Kimmes aus Bruchfal unternah⸗ men einen Ausflug in die Tiroler Berge, von dem ſie lei⸗ der nicht zurückkehren ſollten. Als geübte Touriſten, die ſchon mehrere große Kletterpartien bewältigt hatten, be⸗ abſichtigten ſie, diesmal die ſchwierige Wand Zima della Madalena in der Nähe von San Martino di Gaſtroſſa in den Dolomiten zu beſteigen. Sie ſtürzten dabei ab und fanden den Tod. Die Leichen wurden geborgen und werden in die Heimat übergeführt.— Am Waxnenſtein bei Gar⸗ miſch iſt der Bankangeſtellte Gert Tetzner, aus Meersburg gebürtig und in München in Stellung, tödlich abgeſtürzt. 9 Leiche des 22⸗Jährigen konnte ebenfalls geborgen wer⸗ den. 2 Freiburg.(Beim Floßfahren ertrunken.) In Merzhauſen vergnügte ſich ein hier wohnender 14 jähriger Junge mit Floßfahren auf einem durch Ausbag⸗ gerung entſtandenen Weiher. Mit einem Schrei ſtürzte der Junge plötzlich vom Floß ins Waſſer und ertrank. Man vermutet, daß er einen Anfall oder einen Herzſchlag er⸗ litten hatte. 5 Zündende Blitze— Ein Todesopfer Der 79 Jahre wurde beim einem aus⸗ 20er 5 Die über einem Teil des nordweſtlichen und nördlichen Schwarzwalds niedergegangenen heftigen Gewitter haben eine Reihe von Bränden und ſchweren Unglücksfällen zur Folge gehabt In Huchenfeld ſchlug der Blitz in die ſcheuer der Witwe Emma Müller und zündete. In wenigen Augenblicken ſtand die Scheuer in Flammen, die in den aufgeſtapelten Heu- und Fruchtvorräten reiche Nah⸗ rung fanden Die Scheuer brannte bis auf die Grund⸗ mauern nieder. In Rotenſol, Kreis Neuenbürg, ſchlug der Blitz in die Scheuer des Bäckermeiſters Kull. Obwohl ſofort die Neuenbürger Weckerlinie gerufen wurde, war an eine Rettung des Gebäudes nicht zu denken. Innerhalb weniger Minuten brannte die Scheller mit den darin unter⸗ gebrachten Erntevorräten ab. In Ob eriflingen wurde der Landwirt Chriſtian Eberhardt, der während des Unwetters mit ſeinem Pferdegeſpann unterwegs war, vom Blitz getroffen und zu Boden geſchlagen. Erſt nach einigen Stunden erlangte Eberhardt wieder das Be⸗ wüßtſein. Mit ihm wurde auch ſein Pferd getroffen, das auf der Stelle tot war. Außerdem wurde der mit Garben beladene Wagen ein Raub des zündenden Blitzes Kehl.(Uuto mit oier Inſaſſen verunglückt.) Auf der Landſtraße zwiſchen Kehl und Bodersweier wollte ein von Straßburg kommender Perſonenkraftwagen, der ſich mit vier Inſaſſen auf der Heimkehr nach Frankfurt a. M. befand, einen Heuwagen überholen Da deſſen La⸗ dung die Sicht behinderte, bemerkte der Fahrer zu ſpät einen herannahenden Lieferwagen. Um einen Zuſammen⸗ ſtoß zu verhüten, bremſte er ſtark ab, wodurch das Fahr⸗ zeug ſchleuderte und in den Straßengraben rutſchte. Der Fahrer ſchlug mit dem Kopf in die Windſchutzſcheibe und erlitt ſchwere Verletzungen. Auch ein Inſaſſe wurde ſchwer berletzt. Die be f ge⸗ ringfügigen ürfung Die Verletzten ſind der Schloſſer z und der Bäcker Paul Simon aus dr e n Söſeſa Roman von Gert Nothberg. — 23 Noch jetzt fühlte ſie dieſe heißen Küſſe auf ihrem Munde „„Ich habe es herausgefordert,“ dachte ſie dann und Kälteſchauer rannen ihr den Rücken hinab. Langſam kroch die Reue hoch. „Weshalb bin ich davongelaufen?“ Ilſe⸗Dore trat vom Spiegel zurück. N „Wenn er unſchuldig iſt, dann habe ich ihm das mente angetan, was ihm noch angetan werden onnte.“ „Das war der klare Gedanken, der ſie durchrann. And Ilſe-Dore wußte, daß ſie gutmachen mußte. 5 5 Sie liebte ihn doch! Sie liebte ihn mehr denn je! Sie war nur im erſten Schrecken davongelaufen. h Die ganze abenteuerliche Situation mochte zu dieſem kindiſchen Davonlaufen mit beigetragen haben. „Ilſe⸗Dore verachtete ſich jetzt ſelbſt. Sie wußte aber nicht, was ſie mehr verachtete: ihr kindiſches Davon⸗ 1 oder daß ſie ſich vor ſeinem Haus aufgeſtellt atte? Wie ſie der Kopf ſchmerzte! Wie es wild in den Schläfen hämmerte! Wie elend ihr überhaupt zumute ar! Ob ſie ſich doch nicht lieber entſchuldigen ließ? Nein, es ging wohl nicht. Sie durfte nicht noch mehr Auf⸗ ehen erregen, als ohnehin ſchon geſchehen war. Man würde ſowieſo ſchon flüſtern! Weshalb mußte Rudolf Heinsberg ein wegen Mangels an Beweiſen Freigeſprochener ſein? War es nicht ſchon genug, daß er nur ein einfacher Arbeiter war? Für ſie wäre letzteres gleich geweſen, ganz gleich, doch der Ge⸗ ſellſchaft gegenüber häkte ſie es doch verantworten müſſen. 5 war nicht mehr ſo wie früher. Gott ſei Dank, daß es Laleale Nuudochiau Wenn der Regen fehlt Zwar kann man in der Ferienzeit der Jugend und den Urlaubern ſchönes und trockenes Wetter gönnen, aber man muß auch bedenken, wie notwendig der Regen für das Wachstum iſt. Man muß ſich einmal vergegenwärtigen, wieviel die Pflanzenwelt an Waſſer bedarf und warum ſie deſſen bedarf. Die zur Entwicklung der Pflanze erforder⸗ lichen Nährſalze werden aus dem Boden durch die Wurzel⸗ organe aufgenommen und können nur in gelöſtem Zu⸗ ſtande in die Gefaßbündel und durch dieſe in die oberir⸗ diſchen Teile der Pflanze gelangen. Fehlt es an Waſſer, dann bleiben die mineraliſchen Rährſtoffe ungelöſt im Bo⸗ den liegen und die Pflanzen können ſich nicht entwickeln, auch wenn der Boden noch ſo ſchön und nahrhaft gedüngt iſt. Das Waſſer ſpielt aber nicht allein als Löſungsmittel der Nährſalze eine Rolle, es iſt vielmehr auch ſelbſt ein Nährſtoff. Faſt alle Stoffe, aus denen die Pflanze aufge⸗ baut iſt, enthalten reiche Mengen Waſſerſtoff und Sauer⸗ ſtoff, Elemente, die hauptſächlich dem Waſſer entnommen werden. Endlich bildet das Waſſer einen weſentlichen Teil des Pflanzenkörpers ſelbſt, enthalten doch die Blätter zwi⸗ ſchen 60 und 80 Prozent, die Früchte zwiſchen 80 und 95 Prozent Waſſer. Iſt die Niederſchlagsmenge zu gering, der Boden ausgetrocknet und waſſerarm, dann nützt auch die beſte Beſtellung der Felder, der Gartenfrüchte und Obſt⸗ bäume nichts Hoffen wir, daß der reiche Segen der Flu⸗ ren bald die Feuchtigkeitsmenge erhält, die die letzten Wo⸗ chen ihm verſagt haben. 5 * Zwei 70 jährige. Herr Adam Sichler, Breiſacher⸗ ſtraße 12, feiert morgen ſeinen 70. Geburtstag.— Eben⸗ falls erreicht heute Herr Gg. Leonhard Vol z, Raſtatter⸗ ſtraße 13, ſein 70. Lebensjahr. Die beſten Wünſche. 2 [ Wieder Steigen der Unfallkurve. Im Laufe der ver⸗ ngenen Woche ereigneten ſich hier 42 Verkehrsunfälle. bei wurde eine Perſon getötet, 37 Perſonen verlegt, 21 Kraftfahrzeuge, 13 Fahrräder und ein Straßenbahnwagen beſchädigt. — Der Ginſter ſchießt. Wer am heißen Auguſtmittag die an Beſenginſter reichen Täler und Berghänge durchwan⸗ dert, hört von Zeit zu Zeit ein bald ſtärkeres, bald leiſeres Knacken. Ueberraſcht bleibt der Wanderer ſtehen und fragt nach der Urſache der eigentümlichen, ſich immer wiederho⸗ lenden Geräuſche. Bewegt ſich ein Wild im nahen Buſch oder kniſtert ein kleines Feuer in nächſter Nähe? Keines von beiden. An den ſchwarzen Schoten des Beſenginſters bleibt das Auge haften. Unwillkürlich tritt der Beobachter einen Schritt zurück, denn wieder— diesmal in nächſter Nähe— hat es geknallt. Auch iſt zudem ein Ginſterſame dem ver⸗ dutzten Beſchauer ins Geſicht geſchleudert worden. Bei nähe⸗ rem Zuſehen bemerkt der Wanderer, wie die ſchwarzgereif⸗ ten, prallen Schoten des Beſenginſters mit leichtem, ziem⸗ lich weit hörbarem Knall ſich ſpiralartig öffnen und ihre Samen ausſchleudern.„Der Ginſter ſchießt“, ſagen die Buben. * — Radio bei offenen Fenſtern. Das laute und be⸗ läſtigende Spielen von Grammophonen, Phonographen, Radio⸗Lautſprechern und ähnlichen Apparaten ſowie das anhaltende Muſizieren in Räumen bei offenen Fenſtern oder ins Freie führenden Türen, auf der Straße oder an Orten, an denen die öffentliche Ordnung, insbeſondere die Ruhe des Publikums geſtört werden kann, iſt verboten. Es gibt leider immer noch rückſichtsloſe Menſchen, die beſonders ihre Radio-Lautſprecher bei offenen Fenſtern in Tätigkeit haben, ohne zu berückſichtigen, wie ſehr ſie ihre Nachbarn und ſonſtige Mitmenſchen, die Erholung auf Balkonen und in ihren Gärten ſuchen, damit beläſtigen. Sie find vielfach der Anſicht, daß das am Tage geſtattet iſt. 5 80 — Die Lehrerausbildung. Entgegen anderslautenden, auch in die Oeffentlichkeit gelangten Meldungen weiſt das Reichserziehungsminiſterium darauf hin, daß es weiterhin bei dem zweijährigen Studium der künftigen Volksſchul⸗ lehrer und ⸗lehrerinnen an den Hochſchulen für Lehrer⸗ und Lehrerinnenbildung verbleibt. Das Studium iſt ge⸗ bührenfrei. Da dieſe Ausbildungszeit für die Lehrer jedoch ſehr kurz bemeſſen iſt, wird zurzeit erwogen, die berufs⸗ praktiſche Ausbildung der Schulamtsbewerber im erſten Jahre ihrer Amtstätigkeit in ſtärkerer Verbindung mit den Einrichtungen der Hochſchulen für Lehrerbildung durchzu⸗ führen. nicht mehr ganz ſo war. Daß man doch immerhin heute den Menſchen gelten ließ, wenn er es verſtand, ſich durch⸗ zuſetzen. Aber gewiſſe Vorurteile beſtanden eben doch, die wären zu überwinden geweſen.„ Ich liebe ihn, ich mußte an ihn glauben! Weil die Welt ihm ſchon einmal ſchwerſtes Unrecht tat, deswegen iſt er ſo finſter und verſchloſſen geweſen. Und jetzt habe ich ihm den Beweis geliefert durch mein Fortlaufen, daß er für mich durch ſein Geſtändnis auch ein Verfemter iſt,“ dachte ſie entſetzt. Nach leiſem, haſtigem Klopfen trat Frau von Röder herein. In ihren Augen war eine bange Frage. a „Liebe Frau von Röder, es— hat ſich etwas ent⸗ ſchieden in meinem Leben. Ich kann aber augenblicklich nicht darüber ſprechen. Ich bin nicht gefallen, wie ich Minni ſagte, wir werden aber dieſe kleine Unwahrheit, die mir zuwider, aber doch notwendig iſt, auch der Geſellſchaft gegenüber aufrecht erhalten müſſen.“ Ihre müde Stimme ſchnitt der alten Dame ins Herz, doch ſie ſagte nichts. Sie half Ilſe⸗Dore ſchnell das gelbe Kleid überſtreifen, als dieſe ſich gewaſchen und ihr Haar in Ordnung gebracht hatte. Sie ſagte auch nichts, als Ilſe⸗Dore dunkle, ſüß duftende Roſen anſteckte, die auf dem kleinen Tiſch gelegen hatten. Während Ilſe⸗Dore ihr Geſicht noch mit Kölniſchem Waſſer kühlte, ging die Dame zur Geſellſchaft zurück und gab den kleinen Unfall bekannt. Fräulein Helmrodte werde gleich wieder da ſein. Man atmete ſichtlich auf. Denn es wäre doch zu ſchade geweſen, wenn dieſes herrliche Feſt hätte vorzeitig abge⸗ brochen werden müſſen. Ilſe⸗Dore kam dann und man ſprach bedauernde Worte zu ihr. Sie aber war jetzt froh, den kleinen Anfall erfunden zu haben, denn nun brauchte ſie nicht mehr zu d tanzen. Das bedauerten ſämtliche Herren aber aufrichtig. Ilſe⸗Dore ſetzte ſich, nachdem ſie gebeten hatte, ſich nicht ſtören zu laſſen und ja noch recht fröhlich zu ſein. Prinz Liebenſtein hatte das ſchöne Mädchen ſehr auf⸗ merkſam beobachtet und er kam zu dem Schluß, daß etwas ——— und vielen exotiſchen Tieren. Ein wirklich lebendiges die lands halten reißende Zirkus Buſch auf dem Mannheimer Meßplatz. Ein überaus lehrreiches Schauſpiel war es, das ſich geſtern früh auf dem Güterbahnhof Neckarſtadt abwickelte. Mit zwei Sonderzügen traf Zirkus Buſch ein: Schlepp⸗ züge rattern und bringen Wagen um Wagen zum Meß⸗ platz. Jeder Wagen wird dort von einer beſtimmten Ab⸗ teilung der Ladekolonnen erwartet, übernommen und blitz⸗ ſchnell abgeladen. Unglaublich iſt die bis ins letzte durch⸗ geführte Arbeitsleiſtung, die faſt ohne Kommandorufe aus⸗ kommt. Langſam wächſt eine Welt aus dem Boden. Am Abend iſt Eröffnungsvorſtellung; da muß alles vollendet ſein. Natürlich Mannheims Neckarſtädtler Buben find vom frühen Morgen an dabei und verfolgen mit einer be⸗ ſonderen Neugierde den Aufbau und einer iſt gar baff, als ihm ein Elefantenrüſſel ſein eben ausgewickeltes Früh⸗ ſtücksbrot aus der Hand nimm und in ſeinen Korpus einverleibt. Das Gaſtſviel. Im Glanze der unendlichen Lichtreihen präſentierte ſich Abends die rieſige Zeltſtadt, mit ihrem orientaliſchen Aufbau. Drei Stunden lang gibt man ſich dem zirzen⸗ ſiſchen Schauſpiel hin, dem Zirkusleute immer noch Neues hinzuzufügen verſtehen. Man erlebt hier wirkliche Zirkus⸗ kunſt in vollſter Vollendung. Im Mittelpunkt ſtand die Zirkuskunſt der klaſſigen Dreſſur. Zunächſt erwähnen wir die prachtvolle Gruppe der Berber⸗Löwen. Intereſſante Vor⸗ führungen brachte die Grisly⸗Bärengruppe, die ſich als Radfahrer, Rollſchuhläufer entpuppten, und Tänze vor⸗ führten. Beſonders die beiden Regiſſeure, die Buſchs welt⸗ berühmte Freiheits⸗Dreſſuren leiten, ſind Meiſter der hohen Schule und leiten Maſſendreſſuren.“ Ihren Winken fügen ſich 8 ruſſiſche Iſabellen, ebenſowillig wie 8 iriſche Rappen oder 16 oſtpreußiſche Raſſenpferde. Den Triumph ihrer Leiſtungen bildet ein grandioſes Karuſſell mit 50 Pferden zirzen⸗ ſiſches Schauſpiel. In der Pauſe war nun dem Beſucher Gelegenheit geboten zur Stall⸗ und Raubtier⸗Schau. Im zweiten Teil des Programms wickelte ſich nun hohe Schule der klaſſiſchen Zirkuskunſt ab. Deutſch⸗ beſte Luftakrobaten, die drei fliegenden Menſchen, die Beſucher in atemraubender Spannung. Hin⸗ Komik zeigt uns die berühmte Artur Klein⸗ Familie auf ihren Fahrrädern. Gewaltige indiſche Feſtland⸗ und Inſel⸗Elefanten bringen ihre formvollendeten Dref⸗ ſuren zur Vorführung. Daneben ſorgt eine eigene Haus⸗ kapelle für die muſikaliſchen Genüſſe; Humor und Komik ſtehen im Vordergrund. Kurzum, die geſtrigen Vorführungen zum Eröffnungsabend waren wirklich Spitzenleiſtungen und unverfälſchte Zirkuskunſt. n — Jrachtnachlaß für Obſt. Zur Förderung des Abſatzes der deutſchen Obſternte und zur Erleichterung der Verſor⸗ gung der Bevölkerung mit Winterobſt gewähren die Deut⸗ ſche Reichsbahn und die deutſchen Privatbahnen auch in dieſem Jahre einen Frachtnachlaß für den Stückgutver⸗ and von friſchen Birnen. Aepfeln und Pflaumen für die Zeit vom 16. Auguſt bis 31. Dezember 1937. Er wird in den hauptſächlich für dieſen Verſand in Frage kommenden ee und Gewichtsmengen bis zu 30 Prozent be⸗ ragen Gedenktage 12. Auguſt 2067 Sieg Herzogs Karl von Lothringen und des Mark⸗ grafen Ludwig von Baden über die Türken bei Vil⸗ lany(Mohacs). Niederlage Friedrichs des Großen durch die Ruſſen bei Kunnersdorf. Der Begründer des Eiſenbahnweſens phenſon in Taptonhouſe geſtorben. Der deutſche Freiheitskämpfer Albert Leo Schlageter in Schönau im Wieſental(Baden) geboren(1923 von den Franzosen bei Düſſeldorf erſchoſſen). in der Kopfhaut befind- 22 g 7 22 ichen Talgdrüsen. Abhilfe schafft regelmäßige Pflege des Kopfes mit milden Mitteln, die kein Alkali und keine Kalkseife im Haar zurücklassen, also mit mit besonderem„Haarglanz“- Bad mit„Haarglanz“- Wirkung bei der Wäsche 1759 — 1848 George Ste⸗ Wenn Ihr Haar zu schnell fettig wird, dann beruht das auf Uberreizung der Für 20 Pf.: Für 30 Pf.: Sd, geſchehen ſein müſſe, was den ſeltſamen Zug über Ilſe⸗ Dores junges Geſicht gebreitet hatte. f Ilſe⸗Dore war genau eine volle Stunde abweſend. Hing das alles mit Heinsberg zuſammen? i Ilſe-Dore zuckte zuſammen, als er plötzlich neben ihr war und bat, ein Weilchen neben ihr Platz nehmen zu dürfen. „Hoheit, ich kann doch unmöglich annehmen, daß Sie ſich hier zu mir ſetzen. Es iſt zu langweilig.“ „Durchaus nicht. Es iſt das Beſte, was mir geſchehen kann,“ verſicherte er ihr aufrichtig. Ihre ſchönen Augen ſahen ihn traurig an. Tiefe Sympathie verband ſie mit ihm, doch ihre Liebe würde immer Heinsberg gehören. Es trieb ſie, ihn über Heinsberg zu befragen, doch dann ließ ſie es ſein. Was hätte es für einen Zweck? Das, was ſie bis ins tiefſte Herz hinein entſetzt hatte, das würde hinter Heinsbergs Militärzeit liegen. Davon wußte Prinz Liebenſtein vielleicht nicht einmal etwas. Alſo mußte ſie ſchweigen. Es war auch beſſer! Sie mußte ganz allein den Weg finden, der hier der rechte war! Liebenswürdig plauderte er mit ihr, aber nicht ein Blick von ihm beläſtigte ſie, trotzdem gerade jetzt ſeine heiße Liebe in hellen Flammen über ihm zuſammenſchlug, als er ſo nahe bei dem jungen Mädchen ſaß. Onkel Sebaldus dachte:„Das Mädel, das verflixte, das hält mich beſtimmt zum Narren. Was iſt nun eigent⸗ lich richtig und was nicht?“ a Tante Auguſte und Tante Eveline warfen ihm her⸗ ausfordernde Blicke zu, die ſoviel hießen, als: Du haſt dich gründlich geirrt, mein Lieber. Nicht mehr lange, und ſie iſt doch des Prinzen Braut. Als der Prinz ſo beharrlich neben ihr blieb, ſagte Ilſe⸗ Dore leiſe:„Hoheit, in meinem Herzen iſt eine tiefe, ehr⸗ liche Freundſchaft für Sie. Aus dieſem Grunde möchte ich nicht, daß—“ Sie konnte plötzlich nicht weiterſprechen un⸗ ter ſeinem ernſt forſchenden Blick. 3 Fortſetzung folgt. nenen. ,, Sonnenſyſtems ſind, wie die Planeten und ihre Monde. 1 1 den Sternen 2 5 n Mader We en, welche Der Komet„Finsler“ am 11. Auguſt in Erdnähe. Die Bahnen dieſer periodiſchen Kometen wurden als ſehr 9 N teme 0 enn ſie nicht 0 leſer 5! g 98 f durch irgendeine Sonne eingefangen und in deren 9 ;; 1 8 langgeſtreckte Ellipſen errechnet. Für die nichtperiodiſchen deren An⸗ 2 Auguſt erhielt die Erde Beſuch aus de Welt⸗ l ö 1 0 A. 5 2 Sb 5 d 5 am 11. Auguſt erhielt die Erde Beſuch aus dem We Kometen gab es keine Wiederkehr, ſie kommen aus der Un⸗ ziehungsbereich feſtgehalten werden, dann wird ſich ihre all. Der Komet„Finsler“, genannt nach ſeinem in Zürich endlichkeit und gehen wieder in die Unendlichkeit.— Eine Geſchwindigkeit ſchließlich ſo ſehr ſteigern, daß ſie aus dem lebenden Entdecker, näherte ſich ihr. Schon vorher war er große Schwierigkeit hat allerdings die Berechnung der Milchſtraßenſyſtem einfach herausgetrieben werden. ö e 8 1 5 18 gor Stor zortor 5 2 3 f 1e d 3. 1 0 51 9 o 3 . 1. 1 e ee 15 5 Kometenbahnen: nur das letzte kleine Stückchen ihres e. geh üſſen Kone auch. e unſerem zroße mi zem auge zu ehen aa auf Laufes, nämlich ihre Bewegung um unſere Sonne, iſt 5 em gehörigen Kometen aus dem Raum nor 6 5 75 Mili 5 11 510 o gef 2 5 785 8 5 S 3 8 0 5 der 6 rde auf 75— nahe e 05 beobachtbar, und aus dieſem kleinen Bahnabſchnitt müßte 3 den i 5 zu 155 gekommen ſein, und dieſer 7 5110 mit der N ichtſtärke eines Sterns Dritter 98e der Schluß auf das Ganze gezogen werden. Hunderte von Ja ann auch jed erzeit wieder eintreten. 10 i 10 E. man 9552. 55 Kometenbahnen ſind auf dieſe Weiſe berechnet worden, ewas nebethaſten Umtriſſe des„Irrſterns und die deut⸗] niemand ſtellte aber die naheliegende Frage, ob denn dieſer 6 N ö 8 liche Schwelfbildung erkennen, die für dieſe Vagabunden innerſte kleine Teil der Kolttetenbahn wirklich der wahre Großfeuer in einem Tabaklager Heligteſt feu der ine 1 55 55 5 Nahe des Großen Ausdruck für den Weg iſt, auf dem urſprünglich der Komet 31 Strahlrohre zur Bekämpfung eingeſetzt. K. 0„ Sler der Nähe des 3E N rer S inf 17 Nor i ä p““,,. Mannheim. Die Mannheimer Feuerlöſchpolizei wurde 5 f 71 5.. 3 2 e 95 in der] Einfluß der großen Planeten, mit ihren ſtarken Gravi⸗ Mittwoch mittag kurz nach 12,30 Uhr nach dem Mühlau Himmel und taucht nach wenigen Tagen wieder der fans frzf F e 8 Dunkelheit des Alls unter, en er ſeine vorſchriſts⸗ e auf die viel geringere Maſſe der Kometen hafen gerufen, wo aus einer großen Lagerhalle dichte mäß en 1 bal oll den, berückſichtiat. fa e drangen. Angeſichks des Umfanges der Ge. ge Wendung um den Sonnenball vollzogen ha k k eiterter G l Aſtronomen verſuchen inzwiſchen möglichſt viele Meſſun⸗ Während der letzten 20 Jahre haben ſich nun die 10750 mußtke ſofor illiche Oö b arm gegeben gen ſeiner Vahn vorzunehmen und zu errechnen, wann wir] Aſtronomen eingehend mit der Frage beſchäftigt, welche 1 P ſäm 0 he Löſchzüge 8 er Feuerlöſchpolſzei den Gaſt in ſpäteren Jahren oder Jahrhunderten wieder- Störungen denn die Kometenbahn beeinfluſſen, und ob 991 9 255 e en und außer em die Feuerlöſch⸗ erwarten dürfen, ob er alſo ein„beriodiſcher“ Komet iſt.“] nicht vielleicht die Einflüſſe der übrigen Teile unſeres fto abr ld e der e e Bisher hat man nämlich die Regeln ſeiner Bahn noch, Sonnenſyſtems die urſprünglich elliptiſche Bahn in eine ſtoff-FJabrik Waldhof, ein Jug der Freiwilligen Feuerwehr nicht feſtſtellen können. I paraboliſche oder hyperboliſche verwandelt haben. Das Ader n den das Hafenlöſchbook an die Brandſtätte be. Die Kometen ſind von jeher die intereſſanteſten unter Ergebnis dieſer Unterſuchungen liegt heute vor als die or 15 111 en. 31 Sir de die B den Himmelskörpern geweſen. Schon ihre abenteuerliche klare Erkenntnis, daß alle bekannten Kometen unſerem insgeſamt Strahlrohren wurde die Bekämpfung Geſtalt— ein Kopf mit Kern und daran ein rieſenlanger[ Planetenſyſtem zugehören. Alle Kometen, die wir bisher[des Brandes aufgenommen, der von der Land- und der Schweif, der manchmal wie ein leuchtendes Schwert über] beobachtet haben, ſind periodiſch, nur haben einige von Waſſerſei te— die brennende Halle grenzt unmittelbar au den Himmel ragt war geeignet, die Phantaſie zu ihnen Umlaufszeiten, die nach Hunderttauſenden, ja nach das Hafenbecken— angegangen wurde. berge der grauſen Vorſtellungen von Krieg und Schrecken anzuregen. Millionen von Jahren zählen, nur ſtoßen ſie viel weiter 1 100 Meter langen Halle ſtanden Tabakballen in Auch ihre Naturgeſchichte war lange dunkel. Bis zu den in den Weltraum hinein als irgendeiner der Planeten. 5 Brand. Es beſtand die Befürchtung, daß das Feuer durch Tagen Tycho Brahes glaubte man, daß die Kometen Er⸗ Eine andere Frage iſt allerdings die nach dem Ur⸗ einen Fahrſtuhl ſchacht ſich auch auf die unteren Räume aus⸗ ſcheinungen der Erdatmoſphäre wären. Tycho Brahe ſprung der Kometen. Um ſie zu beantworten, muß man dehnen würde, in denen gleichfalls Tabakball en und im kounte daun bewelſen, daß ſie Himmelskörper ſind, gleich[ſchon auf die kosmogoniſchen Theorien zurückgehen. Der 8 ſogar Oelvorräte lagerten. Die ſtarke Qualmentwic⸗ den Planeten und Firſternen. Das Fernrohr zeigte bald[Grundgedanke der modernen Weltentſtehungslehre, daß] lung geſtattete die Bekämpfung des Brandherdes nur mit auch, daß dieſe für das bloße Auge ſo ſelten ſichtbaren nämlich die Himmelskörper und die Syſteme von Rauchſchutzmasken. Die an vorderſter Stelle arbeitenden Himmelserſcheinungen ſogar verhältnismäßig häufig ſind.][ Himmelskörpern aus Nebelmaterie beſtehen, wird heute Feuerwehrmänner mußten immer wieder abgelöſt werden. Ueber ihre Herkunft aber haben ſich die Aſtronomen bis zu kaum noch bezweifelt. Es iſt ganz natürlich, daß ſolche Nach faſt zweiſtündiger Tätigkeit konnte die Hauptgefahr den heutigen Tagen geſtritten, erſt jetzt ſcheint darüber nicht zu Sternen und Planeten geballte Materie, auch jetzt als beſeitigt angeſehen werden. Das Hafenlöſchboot hat ſich endgültig Klarheit geſchaſſen zu ſein. noch in unſerem Sonnenſyſtem und ebenſo auch in den wieder einmal glänzend bewährt, da es ungeheure Waf⸗ Urſprünglich galten alle Kometen als einmalige Send. übrigen Teilen des Kosmos exiſtiert. Dieſe Nebelmaſſen,] ſermaſſen zu fördern vermag. Zuſammen mit den Molo boten aus der Unendlichkeit, ſie tauchten eines Tages das ſind die Kometen. Ihre ſonderbare, von der der übri⸗ ſpritzen wurden in der Minute rund 10 000 Liter Waſſer in irgendwoher aus dem Grenzenloſen auf, näherten ſich mit gen Himmelskörper ſo abweichende Bewegung läßt ſich mit die Flammen geſchleudert. Nach dc ae der Hauptge⸗ ſteigender Geſchwindigkeit unſerer Sonne, die ſie in!] einigen einfachen phyſikaliſchen Ueberlegungen erklären. fahr mußten immer wieder die noch aufflammenden Brand⸗ größter Nähe umkreiſten, und verſchwanden dann ebenſo Nach den Geſetzen der Maſſenanziehung müſſen nämlich neſter in Angriff genommen werden Der mittlere Teil der raſch und ſpurlos wieder, wie ſie gekommen waren.— 1 die kleinſten Maſſen innerhalb eines Syſtems die größten Lagerhalle brannte im Obergeſchoß vollkommen aus, Um Wenigſtens war das die damalige Anſchauung der Aſtro-[ Geſchwindigkeiten haben. Die kleinſten Maſſen in unſerem die im. lagernden. een zu bergen, nomen. Erſt die Entdeckung der Keplerſchen Geſetze und Planetenſyſtem, ebenſo wie im Milchſtraßenſyſtem, haben mußte 05 Hundertſchaft Poliz ei eingeſetzt werden. Eine der Gravitation durch Newton erlaubte Berechnungen der aber die Kometen, die ſich deshalb in langgeſtreckten ſtärkere Brandwache blieb über Nacht am Brandplatz. Kometenbahnen und brachte die Erkenntnis, daß einige] Ellipſenbahnen bewegen müſſen. 5 ———. 7 Achtung 7 Achtung!* N 1 5 Varleleschau franh-Ips Gestern Abend ging mein lieber Mann, unser guter Vater, 0 N Flasche 20 Pfg. o. Gl. trifft hier ein und gibt abr heute Donnerstag, Kaiſer⸗Friedrich⸗Quelle jeweils abends 8½ Uhr Fl. 20 u. 30 Pfg. o. Gl. ö A große Vorstellungen am Wassertum Sebkenheim. Brauſe⸗Limonade Leistungen wie in den größten Circussen. Bitte Flaſche 14 Pfg. o. Gl. 21 8 e nicht zu verwechseln mit ähnlichen Unternehmen. Flaſche 90 Pfg. Orangeade Fl. 90 u. 1.40 Himbeer⸗Syrup, offen ½ Kilo 70 Pfg. Apfelſaft, naturrein, mit Kohlenſ., Etrfl. 75 Pfg. o. Gl. 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Sammel⸗Anzeiger b 3 8 18805 98. He end Training im Wörtel: 9 1 Spieler 5 i Ses 88875 38120 ie 8 888 88888 82007 8 82888 82755 0 Seu e ee eee ide Spieker Aar für Mitglieder der Landw. Ein⸗ H. Perkeufsgenoſſenſchaft. 888 8788 87788 1088 118884 8432 122880 122859 122775 verſammkung. Erſcheinen iſt Pflicht. 8 FFFCTCCTCCCTCTCCTCTCTTTTTTTTTTTTTTT Das entſamte Flachsſtroh 18885 1%. 5 i 8 Dass: 2888! 2888118 881885 284881 288881 288387 27088. Bructarbeiten d e eee eden Weener abend de. ltgen ese, f ru a der Druckerei des Neckar-Bote 5 1 angeliefert 5 8 i en 7 n 82887 88848 88808 7 898164 Ser 8 werden. 388081 888088 .———— 9 2 2 2 15 Neckar ⸗ Bote Der Fall Roman von (44. Fortſetzung.) f 5 Plötzlich ſieht Andreas die Stelle, an der Feldmann ſein Opfer wurde. Er iſt nicht allein— ein Handwerksbur⸗ ſche kommt gerade des Weges und winkt ihm zu; ein fri⸗ ſcher, munterer Junge. Andreas ſtoppt. i a un— wollen Sie mitfahren? Kommen Sie nur herein! 2 Das braucht er nicht zweimal ſagen. Der Wagen zieht wieder an. Der junge Menſch ſtrahlt vor Freude. Andreas gibt Gas. „Sagen Sie mal—“ bemerkt er,„iſt nicht hier ungefähr der furchtbare Mord geſchehen— ich meine die Geſchichte mit dem Verſicherungsſchwindler Andreas!“ Der andere zuckt zuſammen als habe man ihn mit einer Nadel geſtochen. Aengſtlich blickt er den Fahrer an.„Ja, tichtig, hier ganz in der Nähe muß es geweſen ſein. Ich habe davon geleſen.“ »Hat man den Mörder gefangen?“? „Soviel ich weiß, nicht. Der iſt in Amerika. Da können ſie hier lange ſuchen.“„ Um die Mundwinkel Andreas' gleitet ein Lächeln. Der andere ſieht es nicht. f Man fährt in die Stadt ein.„Jetzt müſſen Sie ausſtei⸗ gen!“ ſagt Andreas. Er reicht dem jungen Menſchen die Hand,„ich danke für Ihre Begleitung.“ „Nein— ich habe zu danken!“ erwidert der junge Menſch verwundert,„ich habe jetzt mindeſtens zwei Stunden Fußmarſch geſpart.“ lla an. 5 i „Hier Glöckner!“ meldet ſich jemand. 5 „Verzeihung— ich möchte mit Frau Andreas ſprechen.“ „Bedaure— hier wohnt jetzt Glöckner.“ und Frau Andreas?“ 2 5 „Wenden Sie ſich an Herrn Rechtsanwalt Sobatka.“ 5 wiſſen alſo nicht die Adreſſe?“ „Nein—“ 8 5 N f „Danke.“ Krach! Der Hörer fliegt in die Gabel. Warum hatte er überhaupt angerufen. Dummheit! Wußte er nicht, daß ſeine Frau in der Schweiz war, mit Elsbeth! Elsbeth! Es läuft ihm kalt über den Rücken. Er ſchlägt den Weg zum Polizeipräſidium ein. Zu Fuß. Den Wagen läßt er vor dem„Ratskeller“ ſtehen. Bekannte ſegegnen ihm; niemand beachtet den Fremden. Gleichgül⸗ Vi tig, umphiert Das war ein Genieſtrei iches Unternehmen. Den ſtecken— das war ſchon was! 5 1 5 Smith aus Newyork. et Andreas geht auf die Poſt. Er ruft in ſeiner früheren hnungslos gehen die Leute an ihm vorüber. Er tri⸗ zuſammentrifft? — das reizte ihn wie opf in den Rachen des 5 5 niemals kriegen.“ läßt ſich bei Kommiſſar Lippmann melden als 1 8 9 Andreas. Der gedrungene Kriminaliſt kommt ihm entgegen.„Ah Andreas. Harry Hoff. (Nachdruck verboten.) — Miſter Smith— Sie kommen direkt aus Amerika—? In der Sache Andreas? 5 Andreas verbeugt ſich höflich.„Jawohl, von Looke und Co.— Sie wiſſen wohl. Eigentlich bin ich ja mehr hinter Brown her, dem Anwalt, bei dem Andreas die Erbſchaft beheben wollte. Aber das ſpielt ſchließlich zuſammen. Ich wollte mich jedenfalls hier mal an Ort und Stelle über den Fall Andreas orientieren. Der Kerl iſt ja jetzt in Amerika.“ „Er wird ſich hüten, ſich jemals wieder in Deutſchland blicken zu laſſen. Hoffentlich wird man ihn drüben finden. Es wäre mir übrigens intereſſant, auch von Ihnen etwas über die Sache zu hören.“ „Wie— über Andreas? Der iſt meiner Meinung nach mit der Chikagoer Unterwelt in Verbindung getreten. Vielleicht hat er ſich auch ſchon in einen der ſüdamerika⸗ niſchen Staaten er ee e l er Mann iſt doch mittellos“ ö „Was will das ſagen? Kommt es ſo einem Kerl auf ein Verbrechen mehr oder weniger an, wo er doch ſchon einmal alles verſpielt hat! Jedenfalls iſt es ſchade, daß er hier entkommen konnte. Uebrigens, die Frau lebt in der Schweiz, wie ich hörte. Wo iſt die Tochter?“ „Lebt— iſt nicht ganz richtig. Sagen wir: irrt umher. Die Tochter iſt ſchon ihrer Wege gegangen,— das heißt, die Mutter hat ihr Kind einfach im Stich gelaſſen.“ „Wie— Elsbeth——“ 25 „So hieß ſie, ganz richtig. Das Mädel iſt wirklich zu be⸗ dauern.“ „Wiſſen Sie, wo ſie ſich aufhält?“ Wer?“ 5 „Ich meine die Tochter.“ N 8 „Hm— wie ich durch den Inſpektor der Verſicherung hörte, wollte ſie ſich zu Verwandten nach Aachen begeben.“ „Die Frau befindet ſich noch in der Schweiz?“ „Ja. Kirchner— das iſt der Inſpektor von der Verſiche⸗ rung— hat ſie bereits entdeckt— ſie iſt ihm im letzten Augenblick wieder entkommen. 5 g N „Wird er ſie in der Schweiz überhaupt verhaften können?“ s e „Wir haben bereits bei den Schweizer Behörden einen „Ja— aber Antrag geſtellt. Es wird vielleicht doch gelingen.“ „Glauben Sie, daß die Frau dort mit ihrem Manne „Nein, er wird kaum nach Europa zurückkommen.“ „Ja, das iſt richtig, und darum wird man ihn vielleich“ Lippmann ſtarrt auf einen Aktendeckel, der vor ihn liegt.„Im,“ ſagt er nachdenklich,„ich habe ein wenig meh Vertrauen zu Ihren Behörden, Herr Smith. Die Chikagge N Polizei hat uns tatkräftige Hilfe verſprochen. Ebenſo die von Newyork.“ 5. Andreas fährt ſich mit der Hand über das Kinn.„Na dann wird es vielleicht noch klappen. Wir wollen es wünſchen. Mich führte mein Weg hierher, weil ich hier nach Brown forſchen wollte. Es beſteht die Vermutung, daß er nach Deutſchland geflüchtet iſt. Er ſoll hier noch zwei Schweſtern haben. Da Ihr Name anläßlich des Falles Andreas durch alle Blätter ging, ließ mir der Wunſch keine Ruhe, Sie auch einmal kennen zu lernen. So bin ich eben mal hergekommen. Im übrigen konnte ich hier das Angenehme mit dem Nützlichen ſchön verbinden. Ich wollte auch von Ihnen einmal hören, ob Sie mich vielleicht auf eine Spur des Brown bringen könnten, da ſich ja, wie ge⸗ ſagt, beide Fälle berühren.“ „Da kann ich Ihnen kaum helfen.“ 5 „Das iſt ſchade. Immerhin— man hatte mich auch von Newyork aus noch gebeten, möglichſt genaue Informationen über Andreas mit einzuholen. Looke und Co. das wiſſen Sie vielleicht auch, arbeiten ja in engſter Fühlung mit den Behörden. Daher auch der polizeiliche Beglaubigungs⸗ ſtempel auf meinem Ausweis.“ 5 5 „In dieſem Falle bin ich bereit, ſagt Lippmann,„Sie Einſicht in unſere Akten nehmen zu laſſen.“ „Da wäre ich freilich ſehr dankbar.“ Lippmann erhebt ſich und geht durch den Raum. Vor einem rieſigen Aktenſchrank macht er halt. „Hier ſind alle Papiere, die Andreas betreffen. Haben Sie Zeit jetzt? Schön. Bitte, nebenan iſt ein Zimmer, in dem Sie die Akten ſtudieren können!“ a f „Danke, danke!“ Andreas macht ſich's an einem mit Stoff überzogenen Tiſch bequem. Voller Intereſſe blättert er die Akten durch. Lippmann hat ſich mit einer Entſchuldigung einer anderen Arbeit ge⸗ widmet. Andreas iſt ungeſtört, und ungeſtört kann er ei⸗ nige Dokumente verſchwinden laſſen. 8*.*K„ * Man findet Henry hinter dem Wandſchrank erſchlagen auf und weiß ſofort, wer ihn ermordet hat. Aufgeſtörte Geſichter betrachten den Toten, der da vor ihnen liegt. Der„feine Johny“ bleckt wütend die Zähne. Er ballt ſeine Fäuste. Die Augen funkeln. Das war Verrat, gemeiner Verrat an der Sippe! Da gab es keinen Pardon. Das ſchrie nach Rache! Johny nimmt die Nachforſchungen ſelbſt in die Hand. Andreas hatte ſich zweifellos einen Paß ausgeſtellt. Viel⸗ leicht ſogar mehrere. Aber wie ſollte man jetzt den Namen erfahren, unter dem er geflüchtet war? Unbedingt hatte er ſich auch photographieren laſſen. Wo aber? Frühere Bilder von ihm waren belanglos. Er hatte ſich ja inzwiſchen völlig verändert. Johny iſt maßlos erbittert. Auch ſeine Genoſſen ſind hell empört. Solch ein gemeiner Verrat iſt lange nicht vorgekommen; da gibt's kein Erbarmen, keine Entſchuldi⸗ gung, Man ruft eine Sitzung zuſammen.„Wir müſſen ihn jagen!“ ſagt Johny mit ſich überſchreiender Stimme,„wir müſſen ihn ſtellen. Es gibt eine Möglichkeit. Wir müſſen bloß ſeine Photographie N Er hat ſich beſtimmt irgendwo aufnehmen laſſen. Wir müſſen nur hinterher ſein, dürfen jetzt keine Mühe ſcheuen. Wollt ihr mir helfen?“ „Ja!“ rufen einſtimmig alle. „Gut. AUnſere nächſte Aufgabe iſt es, bei ſämtlichen Photographen, zunächſt in unſerem Viertel, zu forſchen. Jeder, der ihn gekannt hat, muß ſich beteiligen. Ich telle Bezirke ein. Noch heute beginnen wir.“ „Und was— wie ſollen wir's machen?“ fragt einer. „Wir werden euch als Beamte legitimieren,“ erwidert Johny,„dann laßt Ihr euch überall ſämtliche Bilder der 1 drei Wochen zeigen. Das kann gar nicht ſo ſchlimm in. And ſo geſchieht es. Tage vergehen. Da— endlich kommt der„kühne Jim“, ein plattnaſiger Kerl, robuſt brutal, voller Sommerſproſſen, mit der geſuchten Photo⸗ graphie an. Johny begibt ſich zur Polizei. Man kennt ihn. Im Augenblick liegt nichts gegen ihn vor. a „Na, Johny,“ fragt der Kommiſſar freundlich,„was oerſchafft uns die Ehre? Willſt doch nicht etwa jemand oerpfeifen?“ f „d oc „Bitte!— dies Bild, Herr Kommiſſar— wer das iſt?“ „Nein. Bedaure.“ „Andreas!“ „Andreas?— Sie meinen— der——— „Verſicherungsſchwindler und Mörder, jawohl! Der iſt es!“ „Der ſieht doch ganz anders aus.“ „Hat er ausgeſehen, Herr Kommiſſar. Jetzt ſieht er ſo aus.“ Er gibt eine kurze Erklärung ab. Der Kommiſſar iſt ganz Ohr. „Das iſt gut. Das iſt intereſſant!“ ſagt er ſchließlich, als Johny geendet hat,„da tun Sie ein gutes Werk, mein Lieber. Vielleicht gelingt es mir, eine Belohnung für Sie herauszuſchlagen.“ „Belohnung will ich nicht. Danke. Aber der Kerl muß hops gehen, ſo oder ſo. Die Telegraphen ſpielen. Das Bildtelegramm mit dem Konterfei des veränderten Doppelmörders geht in alle Teile der alten und neuen Welt, in alle Städte. Nur zum Dienſtgebrauch. Es wird nicht veröffentlicht. ** * wiſſen Sie, 60 Kirchner, bequem in Cords elegante Limouſine zurück⸗ gelehnt, eilt auf Davos zu. Der Schofför, ein freundlicher junger Menſch, iſt über den Zweck der Fahrt unterrichtet. Leider herrſcht Nebel. Die ſonſt ſo herrliche Landſchaft iſt nicht zu ſehen. Kirchner hat die Stirn in Falten gezogen. Dahinter arbeiten die Gedanken. Um die hervortretenden Backen⸗ knochen geht ein nervöſes Zucken. Er handelt rein inſtinktiv, wenn er jetzt nach Davos fährt. Trotz aller Bemühungen hatte er von den Schwei⸗ zer Behörden bisher einen Haftbefehl nicht erwirken kön⸗ nen. Die Angelegenheit lag noch zur Prüfung beim Mini⸗ ſterium. Darauf konnte er nicht mehr warten. Er mußte ſich auf ſein Glück verlaſſen. Einfälle des Augenblicks hatten ihm oft geholfen. Er mußte ſich dieſer Frau auf jeden Fall an die Ferſen heften. 5 5 müſſen gleich da ſein!“ ruft der Schofför nach inten. „Halten Sie bei der Poſt!“ bittet Kirchner,„ich will erſt telephonieren.“ Der Schnee knirſcht unter den Rädern. Fröhliche Men⸗ ſchen tauchen im Nebel auf und verſchwinden wieder. Kirchner ſteigt vor der Poſt aus. An einem Schalter ſieht er einen Herrn ſtehen, bei deſſen Anblick er plötzlich freu⸗ dig zuſammenzuckt. „Herbert!“ Der andere fährt herum. Er iſt in Fliegerausrüſtung und trägt den Sturzhelm noch auf dem Kopf. a 9279—2 Karlchen Kirchner! Menſch— wo kommſt u her ö „Ein Zufall hat mich hierher geſchneit.“ »And ich bin richtig im wahren Sinne des Wortes von einem Schneeſturm hergeſchneit worden. Will eben von meiner Firma Dispoſttionen einholen.“ „Famos. Höre— du haſt doch noch etwas Zeit? Trin⸗ ken wir einen Kaffee zuſammen!“ „Erſt muß ich telegraphieren.“ „Schön. Ich warte ſo lange.“ Kirchner hatte den einſtigen Schulkameraden faſt zwei Jahre lang nicht mehr geſehen. And nun auf einmal—! Da tritt Herbert Klein vom Schalter zurück.„Gehen wir, Karlchen. Hier iſt ein Café in der Nähe.— Iſt das dein Wagen?“ 5 „Nein, leider nicht— aber er ſteht mir im Augenblick zur Verfügung.“ 8 5 „Feudale Kiſte!l— Na, komm ſchon!“ Eine Minute ſpäter ſitzen die beiden Freunde in einer gemütlichen Ecke beiſammen. „Entſchuldige, daß ich dich zunächſt einiges frage—“ 5„du biſt doch noch immer als Einflieget „Ja, für die Stuttgarter Flugzeugwerke. Bisweilen habe ich auch einen de Ara Diesmal bin ich ſogar einmal über die Alpen geflogen.“ „Wieſo?“ (Fortſetzung folgt. Sie, . Will Berndt wußte nicht recht, was mit ihm los war, aber darüber, daß er das Leben gründlich ſatt hatte, war er ſich trotzdem ganz im klaren. Er lag lang ausgeſtreckt und fühlte ein fürchterliches Brummen im Schädel. Die Augen hielt er geſchloſſen. Es lohnte kaum, ſie aufzu⸗ machen. Je weniger man von dieſer vermaledeiten Welt ſah, um ſo beſſer war es. Und den Fuſel, den John Har⸗ per ihm eingetrichtert hatte, ſollte der Teufel holen, jawohl. Als er mit ſeinen Betrachtungen ſo weit gekommen war, ſtieß er einen Fluch aus, drehte ſich um und ſchlief wie⸗ der ein. „Was für ein rieſiger Kerl! dachte Rechtsanwalt Mah⸗ ler.„Schultern wie ein Rieſe, Fäuſte wie Bärrentatzen.“ Nachdenklich ſah er auf den Schläfer nieder.„Und was für ein Mordsrauſch“, fügte er in Gedanken hinzu und ſtieß die Fenſter, die zur 136. Straße hinausführten, weit auf, um friſche Luft ins Zimmer zu laſſen. Als er ins Eßzimmer zurückkehrte, ſah ihn ſeine Nichte erwartungsvoll an.„Dora,“ ſagte er nachdrücklich,„wenn ich dir einen guten Rat geben darf, ſo laß die Hände von dem Burſchen. Ich kenne dieſe Sorte, glaub's nur. Gib ihm zehn Dollar und damit baſta. Meinetwegen auch zwan⸗ zig. Aber im übrigen...“ „Aber, Onkel Hans, er hat mir doch das Leben ge⸗ rettet!“ „Dora, ich kann es wirklich kaum glauben. Er iſt ja jetzt noch vollkommen betrunken!“ „Und doch iſt es ſo, wie ich ſage. Frage doch Gerda. Wir hatten uns in Brooklyn verſpätet und dann noch zu allem Unglück himmelhoch verlaufen. Dann ge⸗ ſchah, was ich dir ja ſchon aus⸗ führlich erzählt habe. Vier große Kerle fielen über uns her. Ich ſchrie verzweifelt um Hilfe. In der Aufregung vergaß ich voll⸗ kommen, daß ich in Newyork war, und ſprach deutſch. Da brüllte plötzlich jemand in unſerer Mutter⸗ ſprache:„Augenblick, bin ſchon da!“ und ehe wir uns ver⸗ ſahen, tauchte ſchon der Landsmann auf... der Mann, der jetzt nebenan ſchläft! Du hätteſt nur ſehen ſollen, wie er, der einzelne, mit den vier Halunken fertig wurde. Einen nach dem anderen ſchmetterte er zu Bo⸗ den, Dann freilich ſtürzte er ſelbſt hin. Ich nahm an, daß er verletzt war,“ fügte ſie zögernd hinzu. Der Rechtsanwalt lächelte.„Schön, dann kam die Poli⸗ zei, beſorgte euch eine Autodroſchke und du nahmſt den Kerl mit zu mir.“ „Weil ich annahm, ein Arzt ſei nötig, Onkel. Man kann doch nicht jemanden, der einem das Leben gerettet hat, ein⸗ fach auf der Straße liegenlaſſen... noch dazu, wenn es ſich um einen Landsmann handelt. Oder würdeſt du das vielleicht tun?“ Mahler zeigte eine 5 Miene.„Und du be⸗ harrſt nach wie vor auf deinem Willen, Dora?“ „Jawohl.“ „Deine Eltern werden eine helle Freude haben!“ „Sie werden mich verſtehen und meine Handlungsweiſe gutheißen.“ D OY „Gut.“ Der Anwalt hob die Schultern.„Dann heißt es warten, bis er ſeinen Rauſch ausgeſchlafen hat.“ „Will Berndt ließ ſich damit Zeit. Erſt am ſpäten Nach⸗ mittag erhob er ſich, glotzte verwundert um ſich und ſtellte feſt, daß er irgendwo war, wo er nicht hingehörte. Immer⸗ hin verſchmähte er die Waſchſchüſſel nicht, tauchte den Kopf tief hinein und ſchnaubte und pruſtete eine Weile wie ein Seehund. Das Geräuſch lockte einen jungen Mann herbei, den der Anwalt als Horchpoſten auf dem Korridor poſtiert hatte. Der junge Mann bat ihn höflich, ſeine Toilette in Ruhe zu vervollſtändigen und ihm dann zu folgen. Will Berndt fühlte ſich durchaus nicht wohl. Der weiche Teppich unter den Füßen mißfiel ihm genau ſo wie das blütenweiße Handtuch, an dem man ſich kaum abzutrocknen wagte. Außerdem entſann er ſich nicht, daß er jemals auf⸗ gefordert worden war, ſeine„Toilette“ zu vervollſtändigen. Der Teufel mochte wiſſen, wo er in ſeinem Rauſch wieder hingeraten war, und nun ſtanden da draußen wahrſchein⸗ lich eine handvoll Kerle, die ihm ſeine Dollars abnehmen wollten. Es gab ſolche Hotels. O ja, aber ſie ſollten ſich ge⸗ ſchnitten haben, die Burſchen. Zu ſeinem Erſtaunen ereigneten ſich aber ganz 2 andere Dinge. Er wurde in. — ein elegantes Zimmer geführt, in dem ſich ein älterer Herr und eine junge Dame befanden. Der Herr nannte ihn zu ſeiner oe ee den Lebensretter ſeiner Nichte und ſetzte ihn davon in Kenntnis, daß eben dieſe Nichte bereit ſei, ihm als Dank dafür zu helfen, wenn Hilfe am Platze ſei. Er ſei doch Deutſcher, nicht wahr? Seemann ohne Heuer? Und ohne Geld, wie? Selbſtver⸗ ſtändlich auch ohne Wohnung, hm? Bis Will Berndt die Fragerei zu dumm wurde.„Ich will Ihnen mal was ſagen,“ fing er an,„Sie mögen ſein, wer Sie wollen, aber auf den Arm laſſe ich mich nicht neh⸗ men. Lebensretter? Iſt mir nicht im Traum eingefallen, je⸗ mandem das Leben zu retten——“ d „Da haſt du's,“ ſagte der Rechtsanwalt und blinzelte zu ſeiner Nichte herüber. f Dora ſtieg das Blut zu Kopf. „In Grund und Boden sollten Sie ſich ſchämen, ſich ſo ſinnlos zu betrinken!“ ſagte ſie und trat dicht vor Will hin, der ſie verblüfft anſtarrte.„Wiſſen Sie denn gar nicht, was geſtern geſchehen iſt?“ Mit kurzen Worten klärte ſie ihn auf.„Und nun will ich wiſſen, wer Sie ſind, verſtehen Sie mich?“ N a J Daß es Mädchenaugen gab, die ſo zornig funkeln konn⸗ ken, hatte Will Berndt bisher noch nicht gewußt. Himmel⸗ donnerwetternochmal... er ſchluckte... aber dann ant⸗ wortete er gehorſam... er ſei eigentlich gar nichts. nein... aber er kenne Amerika von oben bis unten nicht nur die Staaten... auch Alaska.. habe da Gold gewaſchen... und in Bolivien habe er ſich als Orchideen⸗ jäger verſucht... gereiſt ſei er auf Güterzügen.. blind natürlich... als Tramp... und zur Zeit... ach, es ſei ein elendes Leben „Natürlich, weil Sie zu faul ſind zu arbeiten!“ Wie? Was? Hatte es jemals ein Menſch gewagt, ihm derartiges und noch dazu in ſo einem unverſchämten Ton ins Geſicht zu ſagen? Will Berndt atmete ſchwer. Aber er verdaute den harten Brocken. „Berndt heißen Sei, ja? Alſo, Herr Berndt, ich mache Ihnen jetzt ein Angebot. Es wird ja wahrſcheinlich nicht für Sie in Frage kommen, aber. wollen Sie arbeiten?“ „Warum.. warum öſollte das nicht in Frage kom⸗ men?“ ſtammelte er.„Ich——“ „Meine Eltern haben in Dakota eine Farm. Leute, die ſolche Fäuſte haben wie Sie, werden da immer gebraucht. Da Sie ein Deutſcher ſind, vertraue ich Ihnen das Reiſe⸗ geld ohne weiteres an, verſtehen Sie mich? Außerdem gebe ich Ihnen einen Brief an meine Eltern mit, in acht Tagen komme ich nach. Wollen Sie oder wollen Sie nicht?“ Und als er faſſungslos in die großen, fragenden Mädchenaugen ſtarrte und ihm die Ueberraſchung die Stimme verſchlug, ſetzte ſie noch hinzu:„Noch können Sie nein ſagen. Aber wenn Sie das Geld von mir annehmen und es vertrinken, ſind Sie ein Schuft. Wir verſtehen uns doch, wie?“ Und nach einem tiefen Atemzug ſchloß ſie:„Mein Onkel hat mich gewarnt, Ihnen dieſen Vorſchlag zu machen, aber wenn er Ihnen auch nichts zutraut, ich bin vom Gegenteil überzeugt. Ein Mann, der ſo ehrliche Augen im Kopf hat wie Sie, betrügt nicht den Menſchen, der es gut mit ihm meint.“ „Her mit dem Geld!“ keuchte Will Berndt.„Und der Teufel ſoll mich holen, wenn ich Ihrem Onkel da nicht beweiſe, was mit mir los iſt!“ Will Berndt fuhr nach Dakota. Zwanzigmal packte ihn unterwegs die Wut, daß er ſich hatte von dieſer hübſchen Kröte einwickeln laſſen, hundertmal war er drauf und dran, auszuſteigen, weil ihn Whiskydurſt plagte. Aber im letzten Augenblick ſchreckten ihn immer wieder die großen, fragen⸗ den Augen zurück. Verdammte Geſchichte! Ja, er fluchte ganz fürchterlich. Aber er ſtieg nicht aus... nein, ſein i ganz neu erwachtes Ehrgefühl ließ es Richt ß Die Arbeit war ſchwer und hart, doch er gewöhnte ſich raſcher daran, als er es in den erſten Tagen ſelbſt für mög⸗ lich gehalten hatte. Doch das Mädchen Dora blieb fern. Wo blieb ſie, zum Donnerwetter? Komiſch, daß er förmlich Sehnſucht verſpürte, die wiederzuſehen, die ihn ſo nieder⸗ trächtig behandelt hatte Nach drei Monaten hatte er es ſchon zum Aufſeher ge⸗ bracht. Wenn ſie jetzt käme... Herrgott, was ſie wohl ſagen würde? Konnke er nicht aufrichtig beteuern, daß er nun, ich frage Sie, durch ſeine regelmäßige Beſchäftigung noch nie zuvor glück⸗ licher geweſen war? Ha, und was wohl dieſe verknöcherte Schreiberſeele von Onkel für ein Geſicht machte, wenn er erfuhr, was aus dem Saufaus geworden war! Vier Wochen ſpäter hielt Will Berndt es einfach nicht mehr aus. Er ging zum Boß und fragte ihn glatt heraus nach ſeiner Tochter. Warum grinſte der Mann ſo unverſchämt, he? „Meine Tochter?“ meinte er. „Ja, die mich hergeſchickt hat.“ „Dora,“ ſagte der Alte,„Dora iſt heim nach Deutſch⸗ land Machte damals bloß ein paar Tage Station in New⸗ hork bei meinem Bruder... tja... iſt rübergefahren, um zu heiraten... wird ein paar Jährchen dauern, ehe ſie ſich hier mal wiederſehen läßt.“ Eine geſchlagene Woche lief Will Berndt mit einer fürch⸗ terlichen Miene herum. Aber dann ging auch das vorüber. War vielleicht am beſten ſo, wie? Wie hatte er ſich das überhaupt auch nur einen Augenblick einreden können er und die Tochter vom Boß... lächerlich Will Berndt nickte ſtill. Und ihm war, als ſchaue ihn das Mädchen Dora wieder an.. aber keine Frage ſtand mehr in ihren ſchönen, großen Augen, ſondern ein fröh⸗ liches Grüßen, eine herzliche Anerkennung. Will reckte die Arme. Schön war das Leben. Wunder⸗ ſchön.„Hab Dank, Dora!“ Aber er ſagte es nicht laut. Er dachte es nur. B. G. O. Herd und Flamme Der häusliche Herd und die Flamme dieſes Herdes gel⸗ ten ſeit undenklichen Zeiten als heilig, zumindeſt als ver⸗ ehrungswürdig. Die emporlodernde Kraft des Feuers, die läuternde Reinheit der Flamme iſt ein Symbol, an dem der Mut der Jugend ſich entzündete und das ſich gerade in un⸗ ſerer Zeit mit neuer Wirkung erfüllte. Man hört jetzt wie⸗ der häufiger denn je das Wort vom„häuslichen Herde und ſeiner Prieſterin“, der Frau des Hauſes, und man denkt dabei an jenes ehrfürchtige Gefühl, das die alten Römer der Flamme entgegenbrachten. Die Glut des Herdes durfte niemals erlöſchen. Hier hatten die Ahnenbilder ihren Platz, zum Zeichen, daß man ſich den Vorfahren auch über das Grab hinaus dankbar erweiſen wollte. Seine höchſte Aus⸗ wirkung erreichte dieſer Kult im Tempel der Veſta in Rom. Aber nicht nur in Rom, auch in allen anderen Ländern galt das Feuer von jeher als etwas Hohes, Heiliges. So opferten die Germanen dem Blitz⸗ und Donnergotte Thor, ſo betete Griechenland zum blitzeſchleudernden Zeus, ſo rie⸗ fen die indiſchen Hirten zum feuerſpendenden Agni. Ureltern und Eltern hatten am Herde ihren Ehrenplaß, und ſelbſt der verfolgte Flüchtling war hier vor ſeinen Ver⸗ folgern ſicher. Beſonders in der altgermaniſchen Dichtung ſpürt man, wie groß der Wert war, den unſere Vorfahren dem Feuer beimaßen.„Feuer iſt das beſte den Erdgeborenen,“ heißt es einmal, und ein anderes Mal:„Feuer braucht, wer fern⸗ her kam und Kälte ſpürt am Körper.“ 90 3. Nutzinſekt, 4. Deckelkäſtchen, 5. deut⸗ ſcher Reichsſtatthalter, 6. langſames Tonſtück, 7. Fluß in der Schweiz, 9. Rupf, 10. Angehöriger des ſpaniſchen niederen Adels, 12. Dienſtanzug, 15. Kreuz vorträtſel. Waagerecht: 1. Umlaufender Maſchinenteil, 7. Ur⸗ N. teilchen, 8. Halbedelſtein, 10. Frauen⸗ 7 5 9 50 5 1 ebene Euro⸗ 1 päer, 14. Lebensgemeinſchaft, 16. eng⸗ 5 1 155 liſche Branntweinſorte, 17. etwas Win⸗ 15 1. ziges, 19. Wüſte im Innern Aſiens, 5 1 e 20. Einbringung der Frucht, 21. Zeit⸗ i abſchnitt beim Weinbau, 24. Suppen⸗ — 20 1 1 27. ane e 28. 77 N 8 eichtes, zweirädriges efährt, 30. . a 1 Schutzgeiſt des altrömiſchen Hauſes, 27* 25 0 31. männlicher Vorname, 33. Notruf, 55— 32 35 4 35. weiblicher Vorname, 36. Einfriedi⸗ 55 55 gung, 37. Fleiſchgericht. 2 Senkrecht: 5 85 1. Unterlage für die Tiere un Srall, 2. phantaſtiſcher amerikaniſcher Dichter, weiblicher Vorname(Koſeform), 18. Heiltrank, 19. Tonſtufe lerniedrig⸗ tes g), 22. Waſſervogel, 23. Ergebnis einer Rechnung, 25. Doppelſalz, 26. ge⸗ ſponnener Faden, 28. Gewächs, 29. durchſichtiges Gewebe, 32. franzöſiſch „Freund“, 34. altkeltiſche Liedform. Auflöſung aus letzter Nummer. Kurze Raſt am Bach: 1. Legende, 2. Piſtole, 3. Tabelle, 4. Spiegel, 5. Ko⸗ ralle, 6. Mongole, 7. Fanfare= Libelle, Forelle. 2 ——