Nzelnen er ein. „Geſez einheit. ir dieſe ing und che zelfahrt. Uhr an. ſſe mit kräuter eierliche che. Fichtl. im. chaften 6 1 eitung höner inn 6 Tefl ebliebeg daſelbſt 1. 5 n zeln) uptig), grohh, lusrat. 2 Uhr, abends, ſtr. 4 Nr. 188 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 14. Auguſt 1937 8 Verrat und Sühne Ast. Durch die deutſche Preſſe ging dieſer Tage eine Warnung vor Spionen auswärtiger Mächte, die unter allen möglichen Tarnungen z. B. als Kreditinſti⸗ tute oder ſogenannte Weltpreſſe⸗Korreſpondenzen deutſche Volksgenoſſen anzuwerben ſuchen, um ſie zu landesverrä⸗ teriſchen Handlungen zu veranlaſſen. Dieſe Rührigkeit des Spionagedienſtes fremder Mächte gibt Veranlaſſung, ein⸗ mal auf die ſchweren Strafen hinzuweiſen, die im nationalſozialiſtiſchen Staat auf Hochverrat wie auf Landesverrat ſtehen. Der Nationalſozialismus hat mit der laxen Anſchauung des liberaliſtiſchen Zeitalters über die Straf⸗ würdigkeit des Hochverrats endgültig gebrochen. Nach na⸗ tionalſozialiſtiſcher Auffaſſung gibt es überhaupt kein ge⸗ meineres und verabſcheuungswürdigeres Verbrechen als das Verbrechen des Hochverrates oder des Landesverrates, beides Verbrechen, die ſich ja nicht nur gegen einen einzel⸗ nen oder einen kleineren Perſonenkreis richten, ſondern Verbrechen, die das Wohl des Reiches, des Staa⸗ tes, des Vaterlandes, unſerer geſamten deutſchen Volksgemeinſchaft gefährden können. Auf beide Verbrechen 125 wegen der Schimpflichkeit der Geſinnung, die ſie zum usdruck bringen, im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland die Todesſtrafe. Es iſt kein Wunder, wenn weiten Kreiſen unſeres Vol⸗ kes vor der Machtergreifung durch den Nationalſozialis⸗ mus der Begriff für die Verwerflichkeit, Ehrloſigkeit und Gemeinheit eines Hochverräters oder Landesverräters ab⸗ handengekommen war. Marxiſtiſche Parteien mit ihren internationalen Verfilzungen nach allen Ländern der Welt, marxiſtiſche Gewerkſchaften mit ihren freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu ausländiſchen Kreiſen, die offen ihre deutſch⸗ feindliche Einſtellung bekundeten, und nicht zuletzt das in⸗ ternationale Judentum, das einen immer ſtärkeren Ein⸗ fluß auf die deutſche Rechtspflege genommen hatte, wirk⸗ ten zuſammen, um den Blick des Volkes für die Verwerf⸗ lichkeit eines hochverräteriſchen oder landesverräteriſchen Verbrechens immer mehr zu trüben. Marxiſtiſche Redner und Schriftſteller durften den Landesverrat ſogar offen in Wort und Schrift verherrlichen. Die von dieſen Kreiſen be⸗ einflußten Maſſen unterlagen natürlich dieſer Jahrzehnte hindurch ſyſtematiſch betriebenen Suggeſtion, und nicht ſel⸗ ten traf man auf rechtlich und anſtändig denkende Men⸗ ſchen, die den kleinſten Diebſtahl 1 verurteilten, für die Gemeinheit der Tat eines Landesverräters aber kein Empfinden mehr hatten. Es war ja auch nur zu verſtändlich, daß der Staat der Novemberverbrecher einen Landesverrat kaum mißbilligen konnte. Wenn ſich z. B. in Deutſchland vor der national⸗ ſozialiſtiſchen Machtübernahme jemand fand, der irgend⸗ einen angeblichen Verſtoß etwa gegen das Diktat von Ver⸗ ſailles einer ausländiſchen Macht mitteilte, ſo konnte eine Regierung, in der Marxiſten ſaßen, für die Schändlichkeit einer ſolchen verabſcheuungswürdigen Tat natürlich kein Empfinden haben. Marxiſten und Juden— ſie ſaßen ja auch in den Regierungen anderer Länder der Welt, und jede noch ſo landes verräteriſche Mitteilung, ſie kam ja nur in die Hände von Geſinnungsgenoſſen in anderen Staaten. Wozu da die Aufregung über ein Verbrechen, das man we⸗ der als Marxiſt noch als Jude verabſcheuen konnte? Lan⸗ desverrat— in den Augen der Novemberverbrecher kein Verbrechen, ſondern Ausdruck einer höchſt ehrenwerten Ge⸗ ſinnung und zugleich eine recht nützliche Betätigung im Geiſt einer marxiſtiſchen und jüdiſchen Internationale, die kein Vaterland kannte, das Deutſchland hieß. Die nationalſozialiſtiſche Geſetzgebung hat dieſe Auf⸗ faſſung rückſichtslos beſeitigt. Im Mittelpunkt der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltauffaſſung ſteht das Wohl des eige⸗ nen Volkes, das Wohl des Vaterlandes. Wer als Hoch⸗ verräter die Unverſehrtheit des Reiches gefährdet, wer als Deutſcher Verrat am eigenen Vaterland begeht, iſt in den Augen des heutigen Deuͤtſchland der ſchim pflichſte und ehrloſeſte Verbrecher, der die Gemeinheit ſei⸗ ner Geſinnung unnachſichtlich unter dem Beil des Henkers büßen muß. Gemäß der Schwere dieſes Verbrechens kennt das nationalſozialiſtiſche Geſetz in dieſen Fällen kein Er⸗ barmen. Selbſt der Verſuch des Hoch⸗ oder Landesverrates koſtet den Kopf. Den Spionagedienſten fremder Mächte iſt die harte und rückſichtsloſe Beſtrafung aller Volksverräter im heutigen Deutſchland natürlich unbequem. Man verſucht daher un⸗ ter allen möglichen Tarnungen intereſſierendes Nachrichten⸗ material, das im Intereſſe des Volkes geheimgehalten wer⸗ den muß, zu erlangen. Wer ſich trotz der jetzt durch die Preſſe gegangenen Warnung zu Handlangern auswärtiger Spionagebüros hergibt, weiß, daß er damit auf die Stufe der gemeinſten Verbrecher herabgeſunken iſt, die das deut⸗ ſche Volk kennt. Er hal nicht nur ſein Leben, ſondern für immer auch ſeine Ehre verwirkt in einem Volk, das wieder die Beſinn auf lich ſelbſt gefunden hat. Die Religion von Pflegekindern Nur Glaubensloſe dürfen keine Pflegekinder aufnehmen „Nach einem im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter! 555 kirchliche Angelegenheiten ergangenen Runderlaß des! teichsinnenminiſters dürfen die Jugendämter die Erlaub⸗ nis zur Aufnahme eines Pflegekindes nicht deshalb ver⸗ agen, weil die Pflegeeltern, bei denen das Kind nach der zeſtimmung des Berechtigten untergebracht werden ſoll, nicht der 1 Religionsgemeinſchaft oder Weltanſchau⸗ ungsgemeinſchaft angehörten wie das Kind, oder weil ſie! überhaupt keiner ne oder Weltanſchau⸗ 2 ungsgemeinſchaft angehörten, ſondern gotgluub ſeien.“ laubensloſen ſolle die Erlaubnis zur Aufnahme eines Pflegekindes nicht erteilt werden. Entgegenſtehende eſtimmungen in Landesgeſetzten, Verordnungen, Erlaſſen; oder Satzungen der Jugendämter ſeien aufzuheben. Die Beſtinmungen des Jugendwohlfahrtsgeſetzes, nach der das Jugendamt als Amtsvormund auf das re igiöſe Bekenntnis oder die Weltanſchauung des Mündels oder ſeiner Familie bei der Unterbringung Rückſicht zu nehmen hat, gilt nur in den Fällen, in denen die Beſtimmung des Aufenthalts des Kindes und damit ſeine Unterbringung in einer Pfle eſtelle dem Amtsvormund ſelbſt zuſtehe, weil der Perſonen⸗Sorge⸗ berechtigte, insbeſondere die uneheliche Mutter, verſtorben ſei oder das Perſonen⸗Sorgerecht, insbeſondere der unehe⸗ lichen Mutſer, nach den Vor chriften des Bürgerlichen Rechts ruhe, entzogen oder verwirkt iſt. Entgegenſtehende Beſtimmungen in Landesgeſetzen, Verordnungen, Erlaſſen oder Satzungen der Jugendämter ſind aufzuheben. Keine Ferienreiſe ohne die Heimatzeitung! Das Weſen der Gemeinde Zur kommenden Leiſtungsſchau badiſcher Gemeinden. —5— Es iſt nicht die Art der Deutſchen, bei Erreichtem auszuruhen, immer aber iſt es ſein Weſen, Geſchaffenes als Sockel zu weiterer Ausſchau und weiterem Ausbau zu be⸗ trachten. Bekanntlich wurde dem Deutſchen Reich mit der Gemeindeordnung im Dritten Reich eine umwälzende or⸗ ganiſatoriſche Arbeitsmöglichkeit geſchenkt. Sehr beachtliche Aufgaben, ſeien dieſe nun in den Städten, den Klein⸗ ſtädten oder auf dem Land, wurden ihnen zugewieſen, Ar⸗ beitszellen im Geſamtorganismus des Staates wurden ſie. So veranſtalten die badiſchen Gemeinden Mitte Oktober in Karlsruhe eine Lehr- und Leiſtungs⸗ ſchau ihres Schaffens und deſſen Zielſetzung, die dem Fach⸗ mann ebenſoviel 0 ſagen haben wird wie dem Laien. Im Rahmen der Lan espreſſekonferenz, die dieſer Tage in Of⸗ fenburg ſtattfand, ſprach im Rathaus Oberbürgermeifter Dr. Kerber⸗Freiburg zu den Vertretern der Preſſe Badens über dieſe gewaltige Schau, die auch in ihrer künſt⸗ leriſchen, innenarchitektoniſchen Formgebung richtungwei⸗ ſend ſein wird. Die kommende Oktoberſchau in Karlsruhe gibt den Querſchnitt durch die kommunale Tätigkeit eines ganzen Landes, und zwar eines Gaues, der auch in ſeiner gemeindepolitiſchen Struktur große Verſchiedenheiten hat, die übrigens nicht angetaſtet werden follen, denn das neue Reich will ja nichts über einen Bügel ziehen. Die Ausfüh⸗ rungen Dr. Kerbers, der jene kommende Schau inſpirierte, gaben viel Tatſächliches vom Weſen einer Gemeinde und deren Aufgaben. Es iſt nicht der Zweck, an dieſer Stelle auf alle die Ein⸗ zelheiten einzugehen, das hieße die Wirkung der Schau auch vorwegnehmen. Wir wollen aber u. a. darauf hinwei⸗ ſen, daß der Karlsruher Olympiaſieger, der Bildhauer Emil Sutor, mit der Schaffung einer ſinnbildlichen Großpla⸗ ſtik betraut wurde, während man dem Freiburger Adolf Frie dlin Auftrag für 14 Monumentalbilder übergab, de⸗ ren während des ortrags gezeigte Entwürfe das Weſen einer ganz neuen künſtleriſchen Auffaſſung vielverſprechend verrieten. Der Stil jener Ausſtellung wird nun nicht krocken und lehrhaft gehalten ſein, ſondern durch Anſchau ungs⸗ material auch zeigen, wie man es machen, und wie man es nicht machen fol Nicht die Worte und Kurven ſol⸗ len hier wirken, ſondern eine Schau im erſten Sinne des Wortes ſoll es ſein. Alle Aufgaben der Gemeinde werden gezeigt werden, vor allem ſoll der Laie auch erkennen ler⸗ nen, daß ihn die Gemeinde„Von der Wiege bis zum Grabe“ betreut und er unlösbar mit ihr verbunden iſt. Denn die weiten Vorſtellungsbegriffe„Gemeinde“ beſchrän⸗ ken ſich doch bei ſehr vielen auf Steuer, Lichtverſorgung, Straßenbau uſw., und dann iſt eben Schluß! Vor allem aber wird der„größere“ Kollege viel von der Arbeit des „kleineren“ zu ſehen bekommen, worunter die Gemeinde⸗ oberhäupter zu verſtehen ſind. In punkto Gemeindeaufgaben iſt ja heute alles ganz, ganz anders geworden als früher. Durch unzählige feine Kanäle ergießt ſich die Kraft des Staates durch die Ge⸗ meindearbeit zum Einzelnen, und das wieder umgekehrt. Vor allem wird es der Schau auch darauf ankommen, zu zeigen, was bisher geleiſtet wurde und was es an Einzel⸗ gaben und dann grundſätzlich in der Gemeinde zu lei⸗ ſten gibt. Greifen wir einmal einige Themen heraus, die unter den vielen anderen auf der Schau gezeigt werden, das wären u. a.: Steuer und Finanzen, Sozialpolitik, Schule und Jugendpflege(HJ⸗Heimel), Wirtſchaftspolitik, und mal ganz abgeſehen von den außerordentlich wichtigen Kulturaufgaben, ſchließlich ein Kernſtück: Gemeinde und Vierjahresplan! Denn Gemeindepolitik iſt ſa heute kein von jenem großen alemanniſchen Dichter ſo einmalig geſchildertes„Seldwylertum“, ſondern die Gemeinde iſt organiſcher Beſtandteil des Staates! Sämtliche Funk⸗ tionen einer Gemeinde werden z. B. auf eine Matt⸗ ſcheibe profiziert. Aus dem weiten, bereits ſchon oben angedeuteten Auf⸗ gabenkreis der Gemeinden— ſeien es nun Großſtädte oder das Dorf— zählen wir noch willkürlich auf: Gemeinde, Schule, Jugendpflege und Berufsausbildung. Erziehung zum Staatsbürger, alſo Zuſammenarbeit mit der Partei und deren Aemter, wie z. B. NS⸗Schweſter, Frauenfort⸗ bildung, Mütterſchulung, körperliche Ertüchtigung und aus⸗ drücklich zu unterſtreichen: Gemeinde und Kulturpolitik, Nundfunk⸗Hrogramme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm Nummern: 5 Konzert; 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6,15 Nachrichten, 6.30 Frühkonzerk, in der Pauſe(7 bis 7.10) Frühnachrichten; 8 Zeit, aſſerſtandsmeldungen, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgen⸗ konzert; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepause; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 21 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Sonntag, 15. Auguſt. 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10 Hier ſtirbt der Deutſche nicht, darauf ver⸗ traut, auslandsdeutſche Morgenfeier; 10.45 Sonate für Violine und Klavier von Mare Andre Souchay; 11.15 Bunter Liederkranz, Schallplatten; 12 Muſik am Mittag, mit Berichten von der 700 ⸗Jahrfeier der e e 14 Kaſperles Sommerferien; 14.30 Muſik zur Kaffeetafel, Schallplatten; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; 18 Heimat grüßt die fernen Söhne; 19 Aus italieniſchen Opern, Schallplatten; 19.25 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Wiener Weiſen, bunter Melodienreigen; 21. Tanzplatten, mit virtuoſen Einlagen garniert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Muſik zur Unterhaltung, anſchließend: Wir bitten zum Tanz; 24 Von der Nacht, ihren Liedern und Träumen. Montag, 16. Auguſt. 9.30 Sendepause; 19 Stuttgart ſpielt auf, heitere eierabendmuſik; 21.15 Eine Stunde aus Tirol, Ernſt und ſpaß von jungen und alten Leuthn; 22.15 Leipziger Herbſtmeſſe 1937; 22.30 Liebeslieder; 22.45 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 17. Auguſt. f 9.30 Sendepauſe; 19 Beliebte Ouvertüren; 20 Häberle und Pfleiderer mit einem Sonnenſtich, heitere Hörfolge; 20.30 Tanzende Taſten; 21.15 Peter Tſchaikowfki, Trio a⸗ moll op. 50; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau des drahtloſen Dienſtes; 22.40 Unterhaltung und Tanz. a Mittwoch, 18. Auguſt. 5 9.30 Sendepauſe; 19 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt: 21.15 Alte Muſik: 22.15 Die Welt des Sports. Vor. und zwar Ueberliefertes erhalten und Werdendes fördern. Man denkt da an Heimatmuſeen, Geſchichte, Förderung des heimiſchen Künſtlers und Kunſtgewerbes. Bei alledem wird es uns auf der Schau nicht erſpart bleiben zu ſehen, wie ſehr das Dorf in den letzten 80 Jahren ſein eigengepräg⸗ tes Profil verlor, dies baulich in Vernichtung und Abrei⸗ zung von Kulturdenkmälern. Große lebenswichtige Aufgaben ſind Baden ja im Fre m⸗ denverkehr geſtellt. Hier heißt es den richtigen Weg zu finden. Denn allzuoft vergißt man, daß der Gaſt nich aufs Land geht, um dort eine fragwürdige talmihafte Stadtnachahmung zu finden ſondern ein organiſches, von Kultur durchſtreiftes Ortsbild und deſſen Landſchaftsrahmen. Das Augenmerk der Schaffenden gilt auch der Beſeitigung des Wohnungselends auf dem Land. Von Zukunftsaufga⸗ ben deuten wir an: Geſtaltung des Maifeldes und der Ge⸗ meinſchaftsſtätten. Bei dem Vorblick auf dieſe Schau eröffnen ſich ſehr weite Blicklinien, denn hier ſoll anregend gewirkt werden, und wenn die Eigenheit eines Stadtbildes auch ſtille Züge tra⸗ gen darf, dann darf dies doch kein Abgekapſeltſein ſein. Die Gemeinde und jeder Einzelne ſteht durch ſie im leben⸗ digen Strom unſerer Zeit. Auf alle Fälle zeigt Baden ein⸗ mal wieder, daß es als Grenzland krotz mancher Schwie⸗ rigkeiten gewillt iſt, zu den„Vorreitern der Zeit“ zu zäh⸗ len. Und was die Schau angeht, ſo werden wir ſie in einem Rahmen erleben dürfen, der uns den ſchöpfe⸗ riſchen Impuls unſerer Zeit aufs neue be⸗ ſtätigt. 2 8 5 Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung Die viertgrößte Ausſtellung des Reiches 1937. In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen in Mannheim und auf dem umliegenden Freigelände ſind ſchon jetzt zahlreiche Ar⸗ beitskräfte am Werk, die große Oberrheiniſche Induſtrie⸗ Ausſtellung vorzubereiten, die Anfaug September eröffnet werden wird. Nach den Ausſtellungen in Düſſeldorf, Mün⸗ chen und Berlin wird die Mannheimer Induſtrieſchau die viertgrößte Ausſtellung ſein, die 1937 im Reiche veranſtaltet wird. An ihrer Beſchickung bekunden die aus⸗ ſtellenden Kreiſe der Wirtſchaft bereits jetzt ein ſo großes Intereſſe, daß die Ausſtellungsfläche, die bereits zweimal erweitert werden mußte, einer dritten Vergröße⸗ rung bedarf. Die großen und wichtigen Werke des ober⸗ rheiniſchen Wirtſchaftsgebietes ſind bereits ausnahmslos angemeldet, die kleineren Unternehmen zu Gemein⸗ ſchaftsſchauen vereinigt. An letzteren beteiligen ſich nach den bisherigen Meldungen je zwölf Werke der Bau⸗ induſtrie und des Brauereiweſens, zahlreiche Mühlen und! der Mannheimer Einzelhandel, der übrigens eine Sonder⸗ ſchau zeigen wird. Mehrere Lehrſchauen, darunter die Deutſche Arbeitsfront und„Kd“, runden das Geſamtbild ab. Der Standnachfrage entſprechend mußte die den ver⸗ ſchiedenen Zwecken dienende Grundfläche aufgeteilt werden. Eine vor dem feſten Bau der Rhein⸗Neckar⸗Halle zu errich⸗ tende Ehrenhalle von 1000 Quadratmeter Größe wird die Ausſtellungen der Gauleitungen Baden und Saar⸗ pfalz aufnehmen, stofflich untergegliedert in einen politi⸗ ſchen, wirtſchaftspolitiſchen und ſozialpolitiſchen Teil. Die Induſtrie. und Handelskammern Mannheim und Landesfremdenverkehrsverbände Saarpfalz ſowie d der beiden Gaue zeigen intereſſante Lehrſchauen. Die Ge⸗ meinſchaftsſchauu Mannheims und Lu dw! goha⸗ 1 wird das Wachſen der beiden Städte und beſonders ie Entwicklung ihrer Häfen herausſtellen.— Außer der! Rhein⸗Neckar⸗Halle(7000 Quadratmeter) ſtehen vier; Freilufthallen von zufammen 13 000 Quadratmeter Bodenfläche und außerdem eine 5000 Quadratmeter große KdF⸗Zelthalle mit 5000 Sitzplätzen und einer Drehbühne zur Verfügung. Dieſe zuſätzlichen 18 000 Quadratmeter Zelthallen werden ergänzt durch 7000 Quadratmeter Frei⸗ gelände, das die Stadtverwaltung gegenwärtig planieren und herrichten läßt. Es ſind hierbei rund 5000 Kubikmeter Erdbewegung erforderlich. Für die Freiluftbauten wurden rund 25000 Quadratmeter Zeltleinwand benötigt! In der Kd F⸗Halle werden allabendlich mehrſtün⸗ dige Unterhaltungsveranſtaltungen geboten, die zu billig⸗ ſten Eintrittspreiſen zugänglich find, von den Kreiswaltun⸗ gen Kd Mannheim und Ludwigshafen getragen und von den zuſtändigen Gauwarten betreut werden. und Tanz. Reichsſender Frankfurt a. M. Sonntag, 15. Auguſt. 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.65 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Deutſche Scholle; 8.45 Mor⸗ genmuſik; 9 Chriſtliche e 9.45 Lob der kleinen Stadt; 10 Morgenfeier; 10.30 Chorgeſang; 11 Ewige Fahne, Funkfolge; 11.30 Bachkantate; 12 Mufik am Mit⸗ tag, als Einlage: 700⸗Jahrfeier der Reichshauptſtadt; 14 Bünter Operettenreigen und heitere Kleinkunſt, Schallplatten; 15.15 Deutſche Scholle; 16 Nach⸗ mittagskonzert, als Einlage: Sport des Sonn⸗ tags; 18 Der gutgelaunte Aiefac⸗ drei heitere Bege⸗ benheiten; 19 Es 1 5 das kleine Funkorcheſter; 1940 Sportſpiegel des Sonntags; 19.45 Europa⸗Waſſerballtur⸗ nier: Deutſchland— Ungarn; 20 Opernabend; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sport⸗ berichte des Sonntags; 22.30 Muſik zur Unterhaltung; 23.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Von der Nacht, ihren Lie⸗ dern und Träumen. Montag, 16. Auguſt. 9.45 Sendepauſe; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Sende⸗ pauſe; 15.15 Für unſere Kinder; 10 Stuttgart ſpielt auf; 20.10 Stuttgart ſpielt auf, Fortſetzung; 21.15 Die Meiſter der deutſchen Spieloper: Albert Lortzing; 22.15 Leipziger Herbſtmeſſe 1937; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 17. Auguſt. 9.45 Sendepauſe; 10 Schulfunk; 10.30 Hausfrau, hör 115 10.45 Sportfunk für die 190155 11 Sendepauſe; 14.10 llerlei von Zwei bis Drei; 15.15 Sendepauſe; 19 Heut' woll'n wir luſtig ſein, Tanzmuſik; 20.10 Heut woll'n wir luſtig ſein, Fortſetzung; 21.15 Lieder und Balladen; 22.15 Europa⸗Waſſerballturnier: Deutſchland— Belgien; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 18. Auguſt. es, klingendes Frankfurt; 20.10 Unſer ſingendes, klingendes San Fortſetzung; 21.15 Ins rechte Licht gerück Kreuz und Quer Ein Mann der Glühbirnen verzehrt— Die Zähne und Köpfe der Rottäute— Wie ein Hundezahn plombiert wurde— Der gefühlvolle Henker Wenn einer gezwungen iſt, untätig zu ſein, kommt er auf mancherlei Gedanken. Da er bereits ſeit einem halben Jahr ohne Beſchäftigung war, verfiel ein Schneider in Bu⸗ dapeſt auf eine ganz bizarre Idee, um ſich einen lohnenden Erwerbszweig zu ſuchen. Leider beſtand auch in der Ehe keine Eintracht, und häufig kam es zu Streitigkeiten zwi⸗ ſchen den Ehegatten, wobei es ſich immer wieder um das fehlende Geld handelte. Alſo wollte nun unſer Schneider Stefona Hallo zum Zirkus überſiedeln, d. h. er ſuchte ſich eine beſonders zündende Varieteenummer aus, weil er ge⸗ hört hatte, daß beſonders intereſſante artiſtiſche Kunſtſtücke gut beſoldet würden. Er war ja auch kein Neuling mehr in dieſem Berufe, hatte er doch allerlei gelernt als frühe⸗ res Mitglied einer reiſenden Zirkusgeſellſchaft... Er gab ſich auch redliche Mühe, ſeine alten Kenntniſſe und Fähig⸗ keiten wieder aufzufriſchen. So kam es, daß ihn ſeine Ehe⸗ frau beobachtete, wie er plötzlich eine elektriſche Glühbirne zur Hand nahm und ſie zu verſpeiſen begann. Das ſplit⸗ ternde Glas knirſchte grauenhaft zwiſchen den Zähnen des Mannes, und das konnte die Ehefrau nicht anhören. Eine regelrechte Verzweiflung kam über ſie, als ihr Mann ihr erklärte, daß er von jetzt ab täglich eine Glühbirne zum Frühſtück verzehren werde. Das war für die geplagte Gat⸗ tin denn doch zuviel Ihr Entſchluß ſtand feſt; nur die Tren⸗ nung von ihrem Gatten, der auf ſo ſonderbare Ideen kommt, könne ſie von weiteren Ueberraſchungen retten. Sie lief ſofort zum Gericht und reichte die Scheidung ein. Da noch andere triftige Scheidungsgründe außerdem vorlagen, wurde der Klage auch wirklich ſtattgegeben.— Muß der Mann im übrigen gute Zähne gehabt haben! Faſt möchte man annehmen, es waren nicht mehr die eigenen, ſondern er hätte vielleicht ein ſtarkes Gebiß getragen. Daß es aber ganze Stämme mit ſtarken, geſunden Zäh⸗ nen gibt, hat man in Amerika entdeckt. Die Gelehrten des Naturgeſchichtlichen Muſeums von San Diego, die ſich mit den geſundheitlichen Fragen der Eingeborenen befaſſen, haben nämlich recht bemerkenswerte Feſtſtellungen hin⸗ ſichtlich der Indianer gemacht. Gegenüber den bei andern primitiven Stämmen, die ziviliſiertere Sitten angenommen haben, gemachten Feſtſtellungen, daß dieſe viel unter Zahn⸗ krankheiten leiden, verfügen die Indianer über ein vor⸗ treffliches Gebiß, weil ſie infolge ihres naturgebundenen Lebens in eigens für ſie beſtimmten Schutzgebieten auch heute noch ihren von den Urvätern überlieferten Gewohn⸗ heiten der Ausübung der Jagd und des Fiſchfanges oblie⸗ gen und ſich von der dabei gemachten Beute ernähren. An⸗ dererſeits hat man feſtgeſtellt, daß die jetzt in den Schutge⸗ — Ile Mach des Schicha Roman von Gert Rothberg. 25 Ilſe⸗Dore krampfte ſich das Herz zuſammen in Schmerz und Reue. Sie mußte gutmachen! Sie glaubte doch an ihn! Er mußte ihr verzeihen. Dann drängte ſich etwas anderes in den Vordergrund. Wie er ſchrieb! So ſchrieb nur ein gebildeter Menſch! Jedes Wort war Wahrheit, das fühlte ſie. And das machte ſie unendlich glücklich. Fort wollte er! Nein, das durfte nicht ſein. Ihre Liebe ſollte ihn halten für alle Zeit. Was ging die Welt, was gingen die Men⸗ ſchen ſie an. Nun mußte ſie auf jeden Fall zu ſeiner Mut⸗ ter, mußte ihn in deren Gegenwart ſprechen. Onkel Sebaldus und die Tanten waren heute nochmals zu Tiſch bei ihr. Sie hatte ſie herzlich darum gebeten. And ſie wollte ihnen auch heute mitteilen, daß ſie und der Prinz einen Freundſchaftsbund geſchloſſen hatten, in wel⸗ chem jeder Gedanke an eine Heirat ausgeſchloſſen war. Onkel Sebaldus würde ja nicht mehr enttäuſcht ſein, nein, der nicht. Der hatte ſich merkwürdig verändert ſeit jener Ausſprache, aber die Tanten! Denen wurde ein ſchönes Luftſchloß zerſtört, an dem ſie noch bis in die letzte Mi⸗ nute eifrig gebaut hatten. Ilſe⸗Dore legte ſich die Frage vor, ob ſie den Prinzen wohl geheiratet haben würde, wenn Rudolf Heinsberg nicht in ihr Leben getreten wäre. 8 3 Sie war ehrlich genug, einzugeſtehen, daß es höchſt⸗ wahrſcheinlich der Fall geweſen wäre! Sie wären beſtimmt ſehr gut miteinander ausgekom⸗ men, das wußte ſie. Doch die große, ſelige Liebe, die für Heinsberg in ihr lebte, die hätte ſie nie für den Prinzen fühlen können. Bei Tiſch trug ſie dann ein goldbraunes Samtkleid mit langen Chiffonärmeln. Es kleidete ſie ganz vorzüglich, ließ aber die Bläſſe ihres Geſichts mehr hervor⸗ treten als ſonſt. Tante Auguſte ſagte, und ſie zerlegte ſich dabei etwas Rehrücken, der wirklich ganz delikat war: „Liebe Ilſe⸗Dore, du verbirgſt uns etwas. Du ſchauſt nämlich aus, als hätteſt du nicht ſatt zu eſſen. Da das aber nicht der Fall iſt, ſo verbirgſt du uns etwas, was dich heimlich leiden läßt. Sag es uns doch, Kind. Denkſt du vielleicht, wir machen uns dann keine Gedanken, wenn du ſo ausſiehſt?“ Ilſe⸗Dore lächelte zu ihr hinüber und ſagte dann: „Wie klug du biſt, Tante Auguſte. Es iſt ganz ſo, wie du vermutet haſt. Doch heute kann ich noch nicht darüber ſprechen. Heute will ich euch nur ſagen, daß Prinz Lieben⸗ ſtein und ich Freundſchaft geſchloſſen haben und einig dar⸗ über geworden ſind, daß wir uns nicht heiraten.“ Der Rehrücken hatte ſehr, ſehr gut geſchmeckt und Tante Auguſte hatte eben vorgehabt, noch ein Stück ich auf ihren Teller herüberzulangen, jetzt aber konnte ſie leinen Biſſen mehr eſſen. Sie lehnte ſich weit zurück und blickte auf ihre Nichte. Dann ſagte ſie:„Ilſe⸗Dore, mir ſcheint, du biſt ſo übermütig geworden, daß du ein großes Glück ſchon nicht mehr ſchätzen kannſt. Und jetzt haſt du dir auch nur einen Scherz mit uns erlaubt. Dem Prinzen Lie⸗ benſtein gibt man keinen Korb, wenn man ſeine fünf e Sinne noch beiſammen hat, ich bitte dich ſchon recht ſehr.“ ch gebe Tante Auguſte, es iſt aber doch ſo. Ich liebe einen anderen Mann und der Prinz weiß das!“ „Ich bin ſprachlos.“ Frau Auguſte Helmrodte ſagte es, aber das war kein Grund für ſie, ſich mit einem Redeſchwall auf Mann und Schwägerin zu ſtürzen. ö „Nun habt ihr es. Ich habe es gleich geſagt, daß ſie uns das auch noch antun wird. Der Prinz! Dem Prin⸗ en einen Korb! Geht denn die Welt nicht unter? Se⸗ baldus, ich ſterbe, wenn ich die ſchadenfrohen Blicke rings⸗ bieten lebenden Rothäute ſogar in Bezug auf die Zähne noch beſſer geſtellt ſind als ihre Vorväter. Dieſe eigenartige Tatſache beruht jedenfalls darauf, daß ſich die Rothäute gerne der Behandlung umherziehender Zahnärzte bedienen, um ihre Zähne ſtändig in Ordnung zu erhalten. Was ſo⸗ dann den Haarwuchs angeht, ſo iſt bei den Indianern die Kahlköpfigkeit ein unbekannter Begriff. Wie man an⸗ nimmt, iſt dies eine Folge ihrer Lebenshaltung und des Aufenthaltes in friſcher Luft. Faſt ſtändig bewegen ſie ſich ohne Kopfbedeckung auf ihren Beutegängen, und nur bei äußerſt ſeltenen feſtlichen Anlöſſen ſchmücken ſie ihr Kopf⸗ haar mit leichten Federn. Ein plombierter Indianerzahn ſcheint alſo eine Selten⸗ heit zu ſein. Nicht alltäglich iſt es aber auch, wenn ein Hundezahn plombiert wird. Hunde und Katzen leiden unter ſchlechten Zähnen genau wie der Menſch, und bei dieſen Vierfüßlern hilft ſich die Natur öfters ſelbſt. Der erkrankte Zahn lockert ſich und fällt aus. Manchmal aber auch be⸗ ginnt der Zahn zu zerfallen und bereitet dem Tiere dann die gleichen Qualen, wie wir ſie kennen. Bei Hunden ſetzt die Fäulnis oft an der Wurzel an; bei Katzen brechen die Zähne manchmal ab und hinterlaſſen läſtige Stümpfe. In ſolchen Füllen werden Hund und Katze zum Tlerdoktor ge⸗ bracht, der mit einem Zängelchen Hilfe ſchafft. Es köanen aber auch Fälle eintreten, in denen dem Beſitzer des Tie⸗ res mit der„Extraktion“ nicht gedient iſt, da das Geſichts⸗ bild des Tieres dadurch leidet, und dann muß anders ein⸗ gegriffen werden. In Kopenhagens Parkanlagen balgte ſich vor einigen Tagen ein prächtiger, wiederholt preisge⸗ krönter Boxer mit einem Schäferhund herum. Der Hunde⸗ ausſtellungschampion vergaß hierbei derart ſeine Standes⸗ würde, daß er in der Hitze des Gefechts dem„Schäfer“ in paar beſſere Bißwunden verpaßte d ſchließlich bei der, Rauferei die Hälfte eines Eckzahns im Oberkiefer einbüßte. Das wertvolle Tier war entſtellt und konnte keine Nahrung zu ſich nehmen, da der Nerv bloßlag. Sein Herr führte ihn darauf zu einem befreundeten Tierarzt. Vorſichtigerweiſe S wurde der Boxer unterwegs an einer Leine c»hallen, um etwaige weitere Kämpfe mit anderen Kötern zu verhindern. Der Zahnarzt ſtellte feſt, daß ein Zahn verletzt ſei. Es er⸗ wies ſich, daß mit einer Wurzelbehandlung Lingeſetzt wer⸗ ben mußte. um ein Beißen des Tieres zu verhindern, wurde ihm ein umfangreicher Gummikeil ins Maul geſcho⸗ ben; der Hund wurde auf dem Behandlungsſtuhl feſtgebun⸗ den, und die Operation begann. Der Nerv wurde entfernt, und wider Erwarten blieb der Boxer ziemlich ruhig bei dieſer unangenehmen Prozedur. Dann wurde die bi male Wurzelbehandlung vorgenommen. Bös wurde die Ge⸗ ſchichte aber in dem Augenblick, da die Bohrmaſchine ange⸗ ſetzt wurde. Der Hund zerrte mit aller Macht an einen Feſſeln und hätte den Zahnarzt wahrſcheinlich mi Wonne genau ſo zugerichtet wie vorher den Schäferhund. Aber ſein Herr legte ſich ins Mittel, ſtreichelte, redete gut zu, und ſchließlich ging auch dieſe Qual vorüber. Der Reſt des Eingriffs war dann nur ein Kinderſpiel Und als allde um ſehen muß. Aber wenn man einen Mann hat, der——“ „Sei ſtill, Auguſte. Ilſe⸗Dore darf nicht unglücklich werden. Wir ſind alle drei ſehr arm, daß wir in Unſerem Leben keine große, heilige Liebe kennen gelernt haben. Ich bin dafür, daß wir kein Wort mehr in der Angelegen⸗ heit ſprechen. Da Ilſe⸗Dore und der Prinz einen Freund⸗ ſchaftsbund geſchloſſen haben, er alſo auch weiterhin bei uns verkehren wird, kann von Schadenfreude ſchon gleich gar keine Rede ſein. Die Menſchen werden die Köpfe ſchütteln, ja, das werden ſie wohl, aber ſie werden doch ſagen: Jetzt gibt die Ilſe⸗Dore Helmrodte gar dem Prin⸗ zen einen Korb. Auf was wartet ſie nur eigentlich?“ Tante Auguſte blickte bedauernd auf den Rehrücken, der ganz kalt geworden war. Tante Eveline zerlegte ſich eine Birne. Ihre Augen glänzten. Leiſe fragte ſie:„Kindchen, wen liebſt du eigentlich?“ Ilſe⸗Dore ſchwieg und Sebaldus meinte:„Daß auch ihr immer ſo neugierig ſein müßt. Ich weiß es, wen ſie liebt. Laßt euch das einſtweilen genügen, meine Lieben.“ Sebaldus blies ſich auf wie ein Puter, ſah ſtrafend auf ſeine zwei Damen und trank dann einen ausgiebigen Schluck Burgunder. „Nun, ich ſage gewiß nichts mehr, bin ganz ſtill,“ meinte ſeine Frau, und ihre Blicke gingen zu Ilſe⸗ Dore. Wie ſchön das Mädel war! And nun bekam ſie vielleicht irgend einer, der ſie gar nicht wert war! Entſetzlich wäre es! Und der Sebaldus unterſtützte den Anfug auch noch! Das war noch entſetz⸗ licher! Nun, ſie wollte gewiß nichts mehr ſagen, aber auf das Ende der ganzen Angelegenheit war ſie wirklich neu⸗ gierig. Dieſes goldbraune Kleid! Ob ſie ſich nicht auch ſo ein Kleid von der Mutzbechern machen laſſen ſollte? Frei⸗ lich, ob es an ihrer rundlichen Figur auch ſo ausſehen würde? Während Tante Auguſte ſich dergeſtalt in das gold⸗ braune Kleid Ilſe⸗Dores, zum andern in die Creme ver⸗ tiefte, die als Nachtiſch gereicht wurde, blickte Tante Eve⸗ line die Nichte bewundernd an. Ihr ſchien plötzlich keiner mehr gut genug, Ilſe⸗Dore zu beſitzen. Onkel Sebaldus wollte gerade eine Sache erzählen, die ihm heute früh zu Ohren gekommen war. Eigentlich hatte er es der Blamage halber nicht tun wollen, da aber Ilſe⸗ Dore es ja ſchließlich doch erfahren würde, ſo blieb es ja gleich. Es handelte ſich um Baron Neſtler, von dem es hieß, er bewerbe ſich um die Sophie Erdenreich. Seine Schulden ſeien der Grund dazu. Und dieſem Manne hatte ſie Ilſe⸗Dore geben wollen. Gerade ſetzte er an, als ein furchtbarer Knall das ganze Haus erdröhnen machte. Die Fenſterſcheiben des Eßzim⸗ mers gingen in Trümmer, laute Schreckensſchreie ertönten im Hauſe und draußen. Tante Auguſte und Eveline ſchrien wie aus einem Munde:„Erdbeben! Sebaldus, es iſt alles zu Ende!“ Sebaldus trat ans Fenſter, ſpähte hinunter. Ihm war das nicht ohne weiteres klar, daß das etwa ein Erdbeben ſein ſollte. Das hatte eher ſo ähnlich gedröhnt, wie wenn ſich eine Schßerei entwickle, oder ſo was. Zudem ſtanden die Häuſer noch alle gerade, was bei Erdbeben beſtimmt anders war. Aber dort drüben ſtiegen Rauchſchwaden oder weiße Wolken aus den Werken empor. Entſetzt wandte er ſich der Nichte zu:„In den Werken iſt was paſſiert, Ilſe⸗Dore.“ Sie ſtand ſchon neben ihm And ſie ſah auch die wei⸗ ßen Wolken, und wieder erdröhnte dieſes donnerartige Krachen. Tante Auguſte und Eveline hielten ſich eng umſchlun⸗ gen und zitterten.. Ilſe⸗Dore wandte ihr dem Onkel zu:„Ja, in über.“ ſtilles marmorblaſſes Geſicht en Werken. Ich muß hin⸗ ſpür Aberſtanden, bellte der Boxer wieder munter und gab einer Freude unverhohlen Ausdruck. Das Tier ſchien begriffen zu haben, daß man ihm Hilfe gebracht hatte. Es gehören ſchon mehrere dazu, ſo einem biſſigen Lier mit dem grimmigen Blick eine Viertelſtunde lang im Maul herumzuarbeiten. Da darf man nicht ſo zartbeſaitet ſein, wie jener Henker in Aegypten. Das Amt eines Scharfrich⸗ ters iſt aber nicht für jeden Menſchen eine geeignete Be⸗ ſchäftigung. Bmpfindſame Naturen, wie beſagter Henker des oberägyptiſchen Ortes Kenneh, der nach ſeiner erſten Berufsausübung ſtarb, ſollten lieber die Finger davon laf⸗ ſen. Obwohl die Stadt Kenneh nicht viele Verbrecher in ihren Mauern hatte, beſaß ſie unter ihren Beamten auch einen Henker, der zwanzig Jahre hindurch regelmäßig ſein, Gehalt bezog, obwohl er während dieſer Zelt nie in dier Lage kam, einen Galgen errichten zu mü en und ſein Amt auszuüben. Erſt jetzt nach dieſer langen Periode völliger, Beſchäftigungsloſigkeit wollte es das Schickſal, daß in Ken⸗ neh ein Mörder hingerichtet werden ſollte. Jufolgedeſſen erging an den ſtädtiſchen Henker die für ihn höchſt unwill⸗ kommene Aufforderung, nach langer Untätigkeit ſeines Amtes zu walten und einen Verbrecher vom Leben zum Tode zu befördern. Das war für den weichherzigen Scharf⸗ richter, der zwei Jahrzehnte hindurch überhaupt mit den Scharfrichterwerkzeugen nicht mehr ſich beſchäftigt hatte, denn doch zuviel. Da er nun aber anerkannter Schonftich⸗ ter war, blieb ihm nichts anderes übrig, als ſeiner Pflicht; nachzukommen, die ihm diesmal nahezu unerfüllbar vor⸗ kam. Der arme Kerl zitterte wie Eſpenlaub, viel mehr als der Mann, den er hinzurichten hatte. Schließlich brachte er es doch über ſich, die Hinrichtung zu 1. ziehen. Fs, ſollte die erſte und gleichzeitig die letzte amtliche Betäti⸗ ug des Scharfrichters von Kenneh ſein. Denn wenige Augen⸗ blicke, nachdem der Verbrecher ſeine Tat mit dem Tode ge. ſühnt hatte, ſtürzte auch der Henker, von einem Herz lag! betroffen, entſeelt zu Boden. 5 Vom Takt und Es gibt zweierlei Takt; formellen und Herzenstakt, Jener vermeidet das Anſchickliche, dieſer das Unzarte. Es iſt ſchwer, ſich den erſten zu erwerben; er lernt ſich nur durch lange geſellige Uebung. Es iſt ungefähr wie ſechs⸗ ſpännig fahren lernen. Der Taktloſe gibt nur auf die letzten beiden Pferde acht und ſieht nicht, ob die vorderſten irgendwo anrennen. Wer Takt hat, ſieht immer auf alle ſechs. Der Herzens⸗ oder Seelentakt aber läßt ſich nicht er⸗ lernen; man hat ihn oder man hat ihn nicht. Man kann ihn haben und den formellen nicht. Man kann dieſen haben, ja ſehr haben, und keine Spur von Herzenstakt. Gar manche fahren ganz ſicher und geſchickt, nennen nie an einen Eckſtein, aber es gibt unſichtbare Eckſteine, das ſind die zarteſten Empfindungen der Menſchen, die wir ſchonen ſollen; wir müſſen ſie ſpüren, und der feinſte Pferdelenker t ſie häufia nicht. 2 „Am Gottes willen!“ Tante Auguſte kreiſchte es voll Todesangſt. Ilſe⸗Dore hörte kaum hin. In ihr drängte alles hin⸗ über, wo die Menſchen in Gefahr waren, und mit ihnen — Rudolf Heinsberg. „Ich begleite dich. Selbſtverſtändlich werden wir nicht hier ſtehen und zittern. Man kann doch helfen,“ ſagte der Oberſt entſchloſſen. Starken Schrittes ging er neben der Nichte hinaus. „Auf der Treppe kam ihnen „Exploſion in den Werken,“ Hände. Neben dem Onkel hetzte Ilſe⸗Dore hinüber. Noch ein Gebrüll, ein Krachen, dann war es ſtill. Vor dem rieſigen Tor drängten ſich Menſchenmaſſen. Sie hat⸗ ten alle fluchtartig die Werke verlaſſen, ſoweit es mög⸗ lich war. Viele beherzte Männer aber waren ſchon wie⸗ der drinnen, um nach den Kameraden zu ſehen. Direktor 8 kam mit kalkigem Geſicht herbei, erſtattete Mel⸗ ung. „Es iſt das große Keſſelhaus! Die Exploſion hat weit um ſich Unheit angerichtet. Es iſt vorläufig nichts zu über⸗ ſehen. Da kommt die Feuerwehr.“ Der Geruch ringsum wurde faſt unerträglich. Giftige Gaſe waren in der Luft. Weiter zurück drängten die Men⸗ ſchen vom Schauplatz der Kataſtrophe. eine Frau entgegen. ſagte ſie und rang die Die Feuerwehr begann ihre Arbeit. Kurz, ſachlich ſchall⸗ ten einige Befehle über den weiten Platz. Wenig ſpäter wurden ſchon die erſten Verunglückten herausgetragen. Die Arbeiter, die zuerſt ſchon verſucht hatten, ihren Ka⸗ meraden Hilfe zu bringen, brachte man bewußtlos. Die Gaſe hatten ſie betäubt. Nur einer, ein ſehr großer Mann, war noch mitten unter den Feuerwehrleuten tätig. Man ſah ihn, wie er ſich zu den Verwundeten beugte, ſie ver⸗ band. Er hatte ein weißes Tuch vor Naſe und Mund ge⸗ bunden. Das Sanitätsperſonal, das mit der Feuerwehr zu⸗ gleich eingetroffen war, tat Handreichungen, ſoweit es nicht ſelbſt bereits beſchäftigt war. Aerzte trafen ein. Es war keine Zeit, den Mann zu fragen, der bereits ſo viele Verletzte verbunden hatte. Nur einige erſtaunte Blicke trafen ihn. Er kümmerte ſich um nichts. Als er ſah, daß dann die Aerzte an der Arbeit waren, alle mit verbundenem Geſicht wie er ſelbſt, rich tete er ſich auf. Wirr hing dichtes, blondes Haar in die Stirn. Der Mann ging noch einmal zu dem rauchenden Trümmerhau⸗ ſen zurück, ſtürzte ſich hinein, brachte im nächſten Augen⸗ blick noch einen Menſchen heraus. Da fiel eine Wand in ſich zuſammen, traf die beiden. Weiß ſtiebte es in die Höhe. Zwei Feuerwehrleute hatten geſehen, wie der mutige Retter nun ſelbſt unter die Trümmer zu liegen kam. Im Nu waren ſie dort. Blut! Tot? 5 Sie trugen ihn heraus, dorthin, wo die Aerzte ihres Amtes walteten. „Er hat eine Menge Verletzter herausgebracht, Es muß ein Arbeiter aus den Werken ſein. Ihm verdanken ſicher ſo und ſo viele das Leben, denn er war ſchon bei ſeinem Rettungswerk, als wir eintrafen.“ Sie liefen wieder zurück. Doktor Kaiſerlink wandte ſich voll Intereſſe dem Verwundeten zu, deſſen Stirn eine klaffende Wunde zeigte. Auch der Arm war zerſchlagen. N Sorgſam verband der Arzt die Wunden. Der Verletzte wurde dann vom Sanitätsperſonal fortgetragen. Draußen, durch die Menſchen hindurch. i „Rudolf!“ 8 Ilſe⸗-Dore hatte den Namen ausgeſtoßen und ſie wäre ſelgeteg wenn Onkel Sebaldus nicht ſchnell den Arm um ie gelegt hätte. Alle blickten auf das ſchöne, ſchlanke Mäd⸗ 3 chen im goldbraunen Samtkleid und einer der älteren n⸗ beiter murmelte:„Das war doch Heinsberg?“. 5 Fortſetzung folgt. uffen N 1 J Durſt gelöſcht iſt. Am deſten löscht Waſſer von ungefähr! Abspechſlunghalber kann man Tomaten mit ſen 28 8—10 Grad, langſam und nicht in übermäßig großen weißen Bohnen füllen. Die weich gedünſteten Boh⸗ dier— 5 As IN 124 ZCAQ⁰ AA i Mengen getrunken, den Durſt, ohne irgendwelche Schädi⸗[nen werden mit würflig geſchnittenem, gebratenem Speck Maul i 2 f gungen mit ſich zu bringen. Hierbei ſei vor dem Genuß vermiſcht und in die Tomaten gefüllt. Die Tomaten wer⸗ Jen i—. a unreinen oder nicht einwandfreien Waſſers dringendſt ge⸗ den dann noch einige Minute im Ofen überbacken und fü Flüſſtgteiten 0 f iſt ne d n e e Liſch Ab 40 m Apen e 1 950 90 82 2 ö Flüſſigkeiten zu ſich zu nehmen, die eine zu niedrige ⸗ Tiſch gebracht Zum Abend ſind Tomaten mit Weiß⸗ 1 Ordnung im Wäſcheſchrank! peratur aufweiſen Durch eine plötzliche und reichliche Zu. ka ſe gefüllt, den man mit etwas Milch, Salz und Schnitt⸗ 5 VVV fuhr von Eisgetränken kann die Magenſchleimhaut und lauch gut verrührt hat, eine Delikateſſe. A W 92 f 1 8 5 1 15 111 107 9 11 erei im Muskulatur ſo ſtark gereizt werden, daß Schlucken, Auf⸗ Rühreier in Tomaten. Hier werden die r in Wüſcheſchran erfüllt die 41 10 5 9 1 8 1 die ſtoßen, vor allem aber quälende Koliken auftreten die dann[ Tomaten ebenfalls ausgehöhlt und mit erkalteten Rühr⸗ auh Atbeit, ſondern a die N— 15 u aucd mie Stelz und ſchnell eine Verdauungsſtörung herbeiführen! Auch beim eiern gefüllt. Das Tomatenmark kann man mit Butter 103 Freude. Es mag die Romantik um die Wäſchetruhe[ ſtärkſten Durſtgefühl iſt demnach Vorſicht mit allen Eis⸗ einkochen, auf die Tomaten legen und mit gehackter Peter⸗ lein. unſerer Großmütter ſein, die den ja nur zu begrüßenden getränken am Platze. ſilie beſtreuen. Man rechnet pro Perſon ein Ei und zwei „ die. Stolz und die Freude an ſchöner Wäſche bis in die heutige E. Schild Tomaten a 5 Amt' Zeit erhalten hat. Wie dem aber auch ſei, kleine Ral. garn ſchläge zur Erreichung 11 erſtrebten Ordnung im Wäſche⸗ 5 5 elle ſchrank werden ſicher willkommen ſein. 3 2. eſſen ſcr Das Beſte iſt es, wenn man vor ſo einer Neueinteilung urück von der Sommerrei E will⸗ zunächſt alles aus dem Schrank herausnimmt. Dann wird Die Ferien ſind zu Ende und wir ſind wieder daheim. h die Wäſche fein ſäuberlich ſortiert und die einzelnen Teile,[ Der Alltag beginnt und wir werden ein Jahr lang warten Zn; alſo die Handtücher, Küchentücher, Bezüge uſw. ſtets auf müſſen, ehe wir vorausſichtlich wieder reiſen können. Das harß, die gleiche Größe zuſammengelegt. Zweckmäßig wird der Koffereinpacken iſt eine aufregende, mit Freude und Er⸗ den Raum im Schrank ausgemeſſen und danach ausprobiert, wartungen verbundene Arbeit. Das Kofferauspacken ver⸗ att, wie die Sachen am beſten zuſammengelegt werden. Das ſetzt uns in wehmütige Stimmung. Wir denken zurück an lich Neſultat ſchreibt man ſich auf, damit nach jedem Waſchtag Sonne, Wälder, Berge, Waſſer und Wieſen. Bei jedem flich die gemangelten Sachen ſofort in der richtigen Weiſe ge.] Stück, das wir aus dem Koffer nehmen, müſſen wir an ſeine N faltet werden. nächſtjährige Verwendung denken. Die Großſtädter, die als Als recht praktiſch haben ſich ſchmale Wäſchebänder keine Gelegenheit zum Baden oder zum Wandern in ihrem achte bewährt, die um die einzelnen Päckchen gebunden werden. Wohnort haben, werden die einzelnen Reiſerequiſiten für 5 Ee Man nimmt dazu ein nicht zu ſchmales Kunſtſeidenband das kommende Jahr„präparieren“. Den Badeſachen iſt die 0 oder, wenn das Geld nicht langt, ein gutes Baumwollband, Hauptaufmerkſamkeit zu widmen. Die Badeanzüge müſſen e das ſchon für wenige Pfennige zu haben iſt. Mittels gut ausgewaſchen werden, die wollenen Trikots in die og kleiner Schließen aus einer weißen Preßmaſſe— die man richtige Form gebracht, gut getrocknet und dann am beſten e eigens für dieſen Zweck kaufen kann— wird man die gleich eingemottet werden. Die Gummihaube iſt einzu⸗ Bänder verſchließen und ſo verſtellen können, daß ſie fetten, ebenfalls Gummi⸗Badeſchuhe und Gummigürtel. immer paſſen. Die Schuhe ſind möglichſt auszufüllen, damit ſich keine Die Länge der Bänder kann man alſo durch die Brüche bilden. Gummiſachen ſind dunkel aufzubewahren. takt. Schließen immer entſprechend der gerade noch im Schrank anderkleidung, ſoſern ſie aus Wolle beſteht, iſt aus⸗ 55 liegenden Wäſchemenge einſtellen. Allerdings muß das zuklopfen, alle Flecken ſind zu entfernen und dann ein⸗ nur Maß von vornherein ſo gewählt werden, daß es in etwa zumotten. Bergſchuhe ſind auf Leiſten zu ziehen oder dick 8 e 575 echs⸗ für den gedachten Zweck ausreicht. Ratſam ſind ver⸗ mit Papier auszuſtopfen und gut einzufetten. Wi E. e die ſchiedene Längen von 50, 70 und 90 Zentimetern! Das Die Reiſekoffer und Handtaſchen bedürfen einer be⸗ Tomaten auf Brot mit poſchierten Eiern. ten reicht aus, um allen Anſprüchen gerecht zu werden. ſonderen Pflege. Zunächſt ſind die Koffer, nachdem man Zuckertomaten. Beſonders zum Einkochen eig⸗ echs. Für Leibwäſche ſchneidet man ſich viereckige Pappen, ſie ausgepackt hat, innen gut auszubürſten, vom Sand und nen ſich Zuckertomaten ſehr gut. Zu jedem Pfund reifer er⸗ die die Größe eines zuſammengelegten Hemdchens haben. Schmutz zu befreien. Die Lederkoffer ſollte man mit einer Tomaten braucht man 2— 7 Pfund Zucker und etwas ann Der Deckel wird dann mit einem dürftigen Stoff oder auch Kleeſalzlöſung(ein Teelöffel auf ein Glas Waſſer) ab⸗ Ingwer. Die Tomaten werden mit kochendem Waſſer ben, mit alten Reſten bezogen, ebenſo zwei breite Gummi⸗ reiben. Man nimmt hierzu einen weichen wollenen Lappen, übergoſſen und Enthäutet. Nun kommen Tomaten und Gar bänder, die unter der Pappe befeſtigt werden und die auf⸗ taucht ihn in die Löſung ein und preßt ihn gut aus. Es] Ingwer in den aufgelöſten Zuckerſaft. Man läßt einmal inen gelegte Wäſche feſthalten. Statt des Gummibandes kann darf nur wenig Feuchtigkeit verrieben werden. Vulkan⸗ gut aufkochen und nimmt ſofort vom Feuer. Dann dreht die man auch hier wieder ein breites Seidenband nehmen und fiberkoffer reibt man mit Oel ab und poliert gut nach. Die] man die Früchte um und nimmt ſie mit dem Schaumlöffel nen zum Verſtellen einrichten. 5 Schlüſſel befeſtigt man mittels einer Schnur an dem Griff,[heraus. Sind ſie ausgekühlt, kommen ſie wieder in das nker So verhindert man es, daß vor allem die kunſtſeidenen denn nichts iſt ärgerlicher, als wenn die Schlüſſel bei der[ heiße Zuckerbad und nach dem Erkalten noch einmal. Sie Sachen im Schrank durcheinander fallen, was bei der Glätte nächſten Reiſe am Koffer fehlen und dann ein mühſeliges werden in Gläſer gefüllt und mit Zuckerſaft bedeckt, und — des Materials ja zu leicht möglich iſt. Suchen beginnt. Alle Koffer ſollten für die Zeit des An⸗] dann wie üblich verſchloſſen. Das Kompott hat einen an⸗ Die auf den bezogenen Pappen— die man übrigens benutztſeins eine Hülle haben, die man ſich aus billigem, genehmen Geſchmack und hält ſich den ganzen Winter. beim Beziehen durch Rüſchen ſehr nett verzieren kann— möglichſt dunklem Neſſelſtoff ſelbſt herſtellen kann. Tomaten zum Butterbrot. Ein herrliches hin⸗ aufbewahrten Sachen können ſo aufeinandergelegt wer⸗ N Abendbrot, kräftige Schwarzbrotſchnitten, mit friſcher, hnen den. Dadurch wird der Raum, der ja wohl immer recht goldgelber Butter, dazu geſchnittene Tomaten, mit knapp iſt, gut und faſt reſtlos ausgenutzt. 8* 1 d T 7A bwiebelwürfelchen, kleingeſchnittenem Schnittlauch, Salz, nicht Das Einſortieren in den Schrank muß ſo erfolgen, Immer wie et Oma en! Pfeffer beſtreut. Geſund, nahrhaft und wohlſchmeckend. der daß die am meiſten gebrauchten Sachen in Körperhöhe a 8:„ Auch poſchierte Eier auf dieſe Tomaten gelegt ſind wohl⸗ der griffbereit liegen. Handtücher, Küchentücher, Leibwäſche Sie machen den Küchentiſch abwechflungsreich. ſchmeckend und ſtättigend zugleich. uſw. wird am beſten 5 die mittleren A gelegt, wäh⸗ Die Tomate, auch„roter Liebesapfel“ genannt, war egen. rend die Bettwäſche nach unten und die Tiſchwäſche nach vor zwei Jahrzehnten noch wenig bekannt, heute hat ſie fiinderlachen— kinder- die oben ſommt. Wenn man ſich dann von Zeit zu Zeit ein ſich am Familientiſch eingebürgert und erfreut ſich großer 1 mal bücken oder recken muß, ſo iſt das eine geringere Beliebtheit e; 5 5 85 freude in Dein aus! 2. B Immer wieder tauchen neue Verwendungs 8 Kraftvergeudung, als wenn das täglich oder aber doch ſehr möglichkeiten auf, denn unſere Hausfrauen ſind erfinde⸗ 5 jenkind! Vor ee 5 riſch! Einige kleine Winke und Beispiele für die Vielſei⸗—blimm ein ferienkin hat⸗ Wenn alle dieſe Kleinigkeiten beachtet werden, hat tigkeit der Tomaten im täglichen Küchenzettel ſeien hier 5 25 5 115 man im täglichen Gebrauch den Nutzen davon. Man ſpart gegeben. Gerichte für Oter Perſonen wie⸗ nicht nur manchen unnützen Handgriff, ſondern hat dazu Gefüllte To 1 an n dene 1 e e eee ieh geucht zu ſchmeckendes wie ſättigendes Gericht Große, refe Tong Notebetenſuppe Mel⸗ werden braucht! Margarethe Bergmann ten werden vom Deckel befreit, mit einem ſilbernen Löffel Der Salat von Rotebeten iſt bekannt, weniger bekannt wird das Innere ausgehöhlt, gewürzt und z. B. mit einer iſt, daß man auch eine recht wohlſchmeckende Suppe aus weit 2 2 5 Fates a S inefleif 8 ihnen bereiten kann. Die Beten müſſe r vor d f 5 Farce von gehacktem Schweinefleiſch, dem Tomatenmark, ne Elten kann. B iſſen nur vor dem iber⸗ Der Einflu des Wetters gehackter Peterſilie, einer eingeweichten, gut ausgedrückten] Kochen geſchält werden. Wenn man ſie dann— bis Semmel gefüllt. Der Deckel wird wieder aufgeſetzt und 1 Kilogramm— zum Schneiden für den Salat heraus⸗ ige auf den Menſchen die Tomaten in Butter oder Fett ungefähr 20 Minuten] nimmt, läßt man das rote Waſſer mit Schinkenabfällen Nen⸗ Das Wetter iſt eine Vielheit Reizen, die auf den[gedämpft. Sehr gut ſchmecken auch gedünſteter Reis, oder Speckſchwarten noch einige Zeit durchkochen, fiſcht die mepſchlichen Ae e bes dere bevingen Pfifferlinge, grüne Erbſen ſtatt Fleiſch, als Füllung. e wieder heraus und tut ein paar Löffel ſaure hal“ eisrunſchläge als Reizwechſel eine raſche umſellunn gn% äter ſeeliſcher und körperlicher Abläufe. Wir empfinden Aende⸗ 8 9155 5 d ede am beſten, wenn ſie am Tage gen. rungen der Lufttemperatur, der Luftbewegung, der Luft⸗ N izvolle Hutmode vorher bereitet und wieder gewärmt gegeſſen wird. Ka⸗ feuchtigkeit, auch des Luftdrucks bei Höhenwechſel, wir erz NN Fondue Die empfinden die Beſonnung und ihre Dauer oder ihr Fehlen; Die berühmte Fondue, um deren vollendetſte Her⸗ ann, was uns aber nicht zum Bewußtſein kommt, das ſind die ſtellung ſich viele Orte Südfrankreichs ſtreiten, iſt im Man ſeinen, automatiſchen Wirkungen auf die Wärmeregulation Grunde nichts anderes als Rührei mit geriebenem Käſe. ver⸗ und den Stoffwechſel. Was wir— mit Ausnahme be⸗ Das eigentliche Rezept iſt: auf das, was die Eier wiegen, ge⸗ ſonders empfindlicher, wetterfühliger Menſchen— ſchließ⸗ kommt ein Drittel des Gewichts an geriebenem Käſe und zu⸗ lich weder als Urſache noch in der Wirkung wahrnehmen, wiederum ein Drittel des Käſegewichts an Butter, dazu nicht das ſind die elektromagnetiſchen Einflüſſe, die beim Aus⸗ natürlich Salz. Alles wird tüchtig verquirlt und in einer gleich entgegengeſetzter elektriſcher Spannungen bewegter feuerfeſten Form auf kleinem Feuer ſo lange mit dem Luftmaſſen(wandernde Hochs und Tiefs, vertikal ein⸗ Löffel hin und her gezogen, bis es dickſchäumig iſt. Es n zu brechende Luftſtrömungen) den Körper treffen. Wie kommt in der Form ſofork auf den Tiſch— und unter uns 1 I Kühnau, Wiesbaden, in der„Deutſchen Medizinischen Hausfrauen geſagt, kein Menſch wird es merken, wenn wir rbeit Wochenſchrift«, der bekannten Aerztezeilſchrift, ausführt, einen Eßlöffel Mehl, in einer kleinen Taſſe Waſſer glatt 2 empfängt die Haut als Antenne dieſe Wellen. Die Haut⸗ gerührt, dazwiſchen gemogelt haben. Sechs Eier reichen rich 9 0 werden erregt, und die e 15 ſich dann für vier Perſonen. Uber das vegetative Nervenſyſtem als Reiz auf die inneren 5 Der Organe fort. Auch die Lunge nimmt durch die Atmung Kohlrollen— vegetariſch 5 hau⸗ elektriſch geladene Luftteilchen auf und gibt ſie mit ihrer Kohlrollen ſchmecken auch ohne Fleiſchfüllung ſehr gut. gen⸗ Energie dem Blute und dem Körper weiter. Polarluft Man macht einen Brei aus eingeweichter Semmel, einem Zand(Kaltfront) und tropiſche Luft(Warmfront) haben bei Ei und 500 bis 750 Gramm weichgekochten und klein⸗ die ihren Einbrüchen ganz entgegengeſetzte Wirkungen, die ſich gehackten Pilzen, den man kräftig mit Pfeffer, Salz und in der Körpertemperatur, im Blutdruck in der Zuſammen⸗ geriebener Zwiebel würzt und wie üblich in die gebrühten itige zung des Blutes und in den vielfaltigſten Vorgängen des Kohlblätter füllt. Es können ganz gewöhnliche Pilze, z. B. i Stoffwechſels äußern. die im Herbſt auf den Markt kommenden Grünlinge ſein. Wenn ſchon der Geſunde ausgiebig vom Wetter be⸗ Das Gericht ſchmeckt beſonders gut und ſieht ſehr hübſch hres einflußt wird, ſo noch mehr der in ſeiner Anpaſſungs⸗ aus, wenn man die Kohlrollen mit etwas Fett in einet fähigkeit geſtörte Kranke. Zwischen Wetter einerſeits, zeſtſchließenden Puddingform etwa zwei Stunden im Krankheit und Tod andererſeits beſtehen Beziehungen, um Moborbade kocht und dann ſtürzt. 15 deren Aufklärung die Wiſſenſchaft bemüht iſt. Polnischer Bock bei Wi D 2 1 915 1957 ſchn 905 1 9 6510 fel Rerbeſt 1 5 mit folgender Miſchuns beſtrichen: 3 öffel Reibeſemmel, dte E entſteht d er urſ ein gewäſſerter, entgräteter und fein gewiegter Salzhering, 75 Der Durſt iſt eine Empfindung, die den geſamten 2 hartgekochte, grob geſchnittene Eier, etwas Pfeffer und eine Organismus in e Während das Hunger⸗ 50 Gramm braun ausgebratener, würfelig geſchnittener . gefühl im Magen ſitzt, wird das Durſtgefühl in den Hals,. 5 Räucherſpeck. Das Fleiſch wird wie eine ga oulade zu⸗ etzte in den Schlundkopf verlegt. Es iſt eine bekannte Tatſache, eee eee ſammengebunden, mit etwas Fett angebräunt und unter zen, daß beſonders nach ſtarker Schweißausſchedung das Durſt⸗? Dieſer Sommer beſchert den Frauen eine ſehr reiz⸗ Zugabe von Waſſer langſam in etwa 2 Stunden weich⸗ gefühl auftritt, was als Zeſchen für die Waſſerverarmung] bolle jugendliche Hutmode: man trägt entweder kleine helle geſchmort. zes N a1 deuten iſt. Als Folge des 5 9785 Kappen, die 25 195 5 115 5 10 9 N Gebratene Bananen 5 ie Muskeln im Schlundkopf zuſammen und der hier⸗ oder, wie unſer Bild zeigt, große maleriſche Hüte, le das f i 1 urch geſchaffene 0 erzeugt in uns das Geſicht lieblich einrahmen und do beſonders gut zu duftigen eine e een e ſchnell hergeſtelte N um Durſtgefühl Durch Flüſſigkeitszufuhr ſoll der Waſſermangel[Kleidern paſſen.. ſpeiſe. Die Bananen werden der Länge nach durchge⸗ 1 des Blutes möglichſt ſchnell ausgeglichen werden Bei blut⸗ Intereſſant 5 daß das Material zu dieſen hüsſchen[ ſchnitten und in ganz wenig Butter auf kleinem Feuer von Ar⸗ dnen Menſchen ſpritzt der Arzt häufig unmittelbar in die] Kopfbedeckungen bei uns in Deutſchland aus einheimiſchem beiden Seiten goldgelb gebraten. Ste werden 9 Wlutbahn eine ſalzhaltige Flüſſtgteit ein da auf dieſe Weiſe] Rohmaterial hergeſtellt wird 5 jede weitere Zutat gegeſſen i t. das Blut am ſchnellſten mit Waſſer angereichert und der s 1 5. i 5 Spert und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. Vorüber find die fußballoſe Tage, denn mit dem morgigen Sonntag wird die Spielzeit 1937/38 eröffnet. Allüberall ſteigen die erſten Spiele. Was wird die neue Spielperiode bringen? Noch wird das Spielniveau durch die ſommerliche Temperatur auf niederer Stufe gehalten werden— aber es muß ja immer und in allen Fällen einmal der Anfang gemacht werden; ſo auch im Reiche des König„Fußball“. Für Seckenheim gewinnt die neue Spielzeit inſofern an großem Intereſſe, als gleich zu Beginn die Ent⸗ ſcheidungsſpiele um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe aus⸗ zutragen ſind. Ziegelhauſen iſt der Gegner— eine Mann⸗ ſchaft, die man im Seckenheimer Fußballager ſo gut wie garnicht kennt. Aber gerade darin liegt die Tücke der angeſetzten Aufſtiegsſpiele. Termingemäß ſteigen die Be⸗ gegnungen wie folgt: 22. Auguſt in Ziegelhauſen, am 29. Auguſt in Seckenheim. Für Spieler und Zuſchauer alſo ein pikanter Auftakt. Es liegt jetzt daran, daß die Spieler die Trainingsmethoden in die Tat umſetzen und zeigen, was ſie wirklich können. Zu einem leichten Probegalopp wird man daher mor⸗ gen ſtarten und zwar hat man für ſämtl. Mannſchaften ſpielſtarke Gegner verpflichtet, um die etwas eingeroſteten Fußballknochen in Gang zu bringen. Wünſchen wir einen guten und erfolgreichen Auftakt der Saiſon. ch Ba diſche Handball⸗Liga. Vd Haßloch 1— Tv. 98 Seckenheim J Wie wir bereits berichteten, beginnt der hieſige Turn⸗ verein 98 die diesjährige Handballſpielzeit mit einem her⸗ vorragenden Spielplan. Von den ſpielſtarken Mannſchaften des Gaues Südweſt kommt als erſter Gaſt die Handball- abteilung des Bundes für Leibesübungen nach Seckenheim, um auf den Wörtelwieſen ihre Kräfte mit dem hieſigen Vertreter der Badiſchen Handballgauklaſſe zu meſſen. Die Mannſchaft der Gäſte, die ſich aus dem Zuſammenſchluß der beiden Haßlocher Turnvereine zuſammenſetzt, iſt bei der Pokal⸗Runde des Gaues Südweſt bis zum Endſpiel vor⸗ gedrungen und gilt wegen des ſchußgewaltigen Sturmes als Favorit in dieſem Kampf. Die Seckenheimer Turner konnten kurz vor Beginn der Sommerpauſe in Haßloch gegen dieſen beachtlichen Gegner einen knappen 9:11⸗Sieg erringea. Unter Berückſichtigung der Tatſache, daß ſeinerzeit beide Mannſchaften erſatzgeſchwächt antreten mußten, wird man dieſes Mal mit einem erbitterten Kampfe rechnen müſſen, zumal die Gäſte ihre Niederlage wettmachen wollen. Der letzte Sieg der Einheimiſchen iſt auf ihr gutes Kombinations⸗ ſpiel zurückzuführen geweſen, das geſchickt die günſtigen Momente auszunutzen und zu Torerfolgen zu bringen verſtand. Es erwartet uns daher ein ſicher ebenſo ſpannendes, wie an Leiſtungen hochwertiges Handballtreffen. Die Sommer⸗ pauſe iſt nicht nur für die Spieler, ſondern auch für den Zuſchauer, der gewohnt iſt, ſonntäglich ſeine Schritte dem grünen Raſen zuzulenken, vorüber. Wenn der Tv. 98 dem Sportpublikum gleich wieder ein auserleſenes Programm bietet, ſo wird er beſtimmt von den Einheimiſchen durch ihr zahlreiches Erſcheinen unterſtützt werden. * Jugendklubkampf und Fauſtballſpiele im Wörtel. Für den morgigen Sonntag hat der hieſige Turner⸗ bund„Jahn“ die Jugend des Tv. Edingen und der Tgd. Plankſtadt zu einem Leichtathletik⸗Klubkampf verpflichtet, der auf dem neu hergerichteten Sportplatz im Wörtel aus⸗ getragen wird. Die Kämpfe beginnen um 8 Uhr und ſetzen ſich aus folgenden Disziplinen zuſammen: 100, 200, 1500 m⸗Lauf, 10& 100 m⸗Staffel, Weitſprung, Hochſprung, Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Diskus und Speer. Da der veranſtaltende Verein bei dieſer Gelegenheit ſeine geſamte Jugend beiſammen hat, darf man auf die Leiſtungen ſowie das Geſamtabſchneiden bei dieſen Kämpfen geſpannt ſein. Zu gleicher Zeit findet noch ein Fauſtballturnier im Wörtel ſtatt, wobei ſich folgende Vereine beteiligen, Lützel⸗ ſachſen, Tv. Edingen mit 2 Mannſchaften und„Jahn“ Seckenheim mit 2 Mannſchaften. Sicher wird auch das alte beliebte Fauſtballſpiel Intereſſe erwecken zumal beſtimmt ſchöner Sport geboten wird. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch darauf hingewieſen, daß der Verein als Abſchluß ſeiner Sommerarbeit am 5. September ſein Vereinsturnen durchführen wird. — G—ä—HU— K¶Kkkl.‚a 3— Weltbild(M). Weinkötz überſprang als erſter Deutſcher die 2⸗Meter⸗ Grenze. Weinkötz bei ſeinem Rekordſprung in München beim 11. Leichtathletikkampf Deutſchland— Frankreich. Er über⸗ ſprang als erſter Deutſcher 2 Meter. Auswärtiger Sport Die Zeit der Fußball⸗ und Handball⸗Ruhepauſe iſt vor⸗ bei, die allſonntäglichen Sportereigniſſe erhalten wieder eine ganz andere Färbung Wohl können ſich die Leicht⸗ athleten noch einige Zeit behaupten, aber Schritt um Schritt ſchiebt ſich nun der Fußball wieder in den Vordergrund. Es geht heuer gleich mit vol⸗ len Akkorden los. In Berlin ſpielt die National⸗Elf gegen eine SA⸗Auswahl, auf beiden Seiten ſtehen Spitzenſpieler, ſo daß ein ſpannender Kampf zu erwarten iſt. Am Vor⸗ abend trifft Brandenburg an gleicher Stelle und gleichfalls im Rahmen der Reichswettkämpfe der SA auf die Gau⸗ Elf aus Sachſen. Aus der Fülle der Ereigniſſe ragen die Gaſtſpiele von Schalke beim KF und des Clubs bei Ar⸗ minia Bielefeld hervor. Einen Städtekampf tragen Stutt⸗ gart und München aus, Baden und Südweſt ſtellen in Schwetzingen die Nachwuchsspieler gegenüber. Frankfurt und Mittelpfalz treffen ſich im Kreisauswahlſpiel. Im Handball geht es langſam voran. Aus dem Spielplan des erſten Sonntags iſt lediglich das Zuſammentreffen des deutſchen Handballmeiſters MTS A Leipzig mit dem MSV Weißen⸗ fels von Bedeutung, hier ſoll die Frage nach der ſtärkſten deutſchen Mannſchaft gelöſt werden. In der Leichtathletik ſteht ein weiterer Länderkampf zur Entſcheidung. Deutſchland und England ſtehen ſich mit ihren beſten Mannſchaften in London gegenüber. In den vier voraufgegangenen Begegnungen war immer Deutſchland ſiegreich, aber immer wurde hart um den Sieg gerungen. So wird es auch in London wieder ſein. Ein Nationales Sportfeſt veranſtaltet die Tgd Eßlingen, für die drei weſtdeutſchen Gaue offen iſt das Sporkfeſt in Düſſeldorf. Würzburg und Nürnberg tragen einen Städtekampf aus. — Von den ausländiſchen Veranſtaltungen iſt höchſtens die Schwediſche Frauenmeiſterſchaft in Stockholm erwähnens⸗ wert.— Ein feines Programm wickelt wiederum der Motorsport ab. Die beſten europäiſchen Rennwagen kämpfen bei Pes⸗ cara um den Acerbo⸗Pokal. Die Auto⸗Union ver⸗ teidigt Roſemeyers Vorjahrsſieg mit Roſemeyer, Stuck, Fagioli und Müller, Mercedes greift mit Caracciola, von Brauchitſch, Lang und Kautz ein, während die Seuderia Ferrari erſtmalig mit dem neuen zwölfzylindrigen Alfa Romeo am Start erſcheint. Nuvolari und Farina ſitzen am Steuer dieſer Wagen. Die europäiſche Motorrad⸗Elite iſt in Saxtorp, wo der Große Motorrad⸗Preis von Schweden wieder ſehr heiß umſtritten ſein wird. Die Sieger von Hohenſtein⸗Ernſtthal, Kluge(DW) und Gall(BMW), zu ihrer Unterſtützung Winkler(DKW), Ley(BMW) u. a. vertreten die deutſchen Farben gegen Fahrer aus 11 wei⸗ teren Ländern. Auch im Radſport geht es wieder hoch her. Die beſten deutſchen Dauerfahrer kämpfen um den„Goldpokal von Breslau“. 24 Stunden ſpäter geben die gleichen Fahrer in Forſt eine Gaſtrolle. Auch Halle und Saarbrücken(Krewer, Leuer, Ifland, Kraus) haben eine gute Dauerfahrerbeſetzung zur Stelle. In Lodz ſtarten erneut unſere Bahn⸗Amateure, die auch in Mannheim und Rheingönheim ein umfangreiches Pro⸗ gramm abwickeln. Das hervorſtechendſte Ereignis des Schwimmſporkes iſt das Europa⸗Waſſerball⸗ Turnier um den Horthy⸗Pokal in Budapeſt, das am Samstag beginnt und am Sonntag ſchon den Kampf Ungarn— Deutſchland bringt. Oeſterreich, Belgien, Frankreich und Holland ſind die weiteren Gegner. Das Langſtrecken⸗Schwimmen„Quer durch Berlin“ iſt wieder international beſetzt. Den Mann⸗ ſchaftskampf beſtreiten neben Deutſchland noch Schweden, Dänemark und Ungarn. In Friedrichshafen wird der ſeit langem geplante Länderkampf Oſtſchweiz— Tirol — Württemberg abgewickelt. Württemberg muß dieſen Kampf erſatzgeſchwächt aufnehmen. Zum Schluß ſei auch noch auf das Alfred⸗Maul⸗Gedächtnis⸗Schwimmen in Karlsruhe hingewieſen. Im Kuderſport werden in Amſterdam die Europameiſter ermittelt. Bei der hervorragenden Beſetzung wird es den deutſchen Mei⸗ ſterbooten ſchwer fallen, die Berliner Erfolgsſerie zu wie⸗ derholen. Die Frankfurter Vereine kämpfen um den Stadt⸗ Achter. Die Mittelrhein⸗Regatta in Neuwied iſt zuſammen mit der Regatta in Radolfzell die einzige größere deutſche Veranſtaltung. Die Gewichtheber ermitteln ihre Meiſter im Bantam⸗ Halbſchwer⸗ und Schwergewicht in Augsburg. Schuſter(München), Deutſch (Ludwigshafen) und Manger(Freiſing) ſind die Titelver⸗ teidiger, von denen Deutſch wahrſcheinlich nicht am Start ſein wird.— Unter Punkt Verſchiedenes ſind in allererſter Linie die Reichswetkkämpfe der SA im Berliner Olympiaſtadion hervorzuheben, die am Wo⸗ chenende die beſten SA⸗Sportler e Hier werden die letzten Siebungen für die NS⸗Kampfſpiele in Nürnberg vorgenommen.— Deutſchlands Olympia⸗Turn⸗ riege wird in Paris mit Ausnahme von Schwarz⸗ mann ihr großes Können zeigen. Die Reichswettkämpfe der SA Eine Anſprache des Stabsführers Lutze. Berlin, 13. Aug. Zum Beginn der Reichswettkämpfe der SA hielt Stabschef Lutze über die deutſchen Rund⸗ funkſender eine Anſprache, in der er die Aufgabe der kör⸗ perlichen Erziehung in der SͤA darlegte. Er führte u. a. aus: „Die Reichswettkämpfe, die die SA in der Zeit vom 13. bis 15. Auguſt d. J. in Berlin durchführt, ſind in ihrer Art und Form etwas Neues und Erſtmaliges. Sie ſind aus der Idee einer neuen, weltanſchaulichen W unſe⸗ res geſamten Volkes geboren. Nach dem Willen des Führers ſchickt ſich die 825 heute an, ihr Bekenntnis zum Wehrgeiſt, zum Wehrwillen und zur Erhaltung der Wehr⸗ haftigkeit und der Wehrkraft in die Tat umzuſetzen. Sie will zeigen, daß aber nicht allein der Geiſt, der Glaube maßgebend iſt ſondern daß hinzukommen muß die Stählung des Körpers. Ein ſtarker Geiſt, ein tiefer Glaube und ein ſtahlharter Körper, das iſt es, was den echten deut⸗ ſchen Mann ausmacht. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der e einen beſonders breiten Raum im Sportprogramm der S einnimmt. Es ſoll ja gerade erreicht werden, daß jeder ſich als Glied der Gemeinſchaft fühlt und ſein Handeln nur von dem einen Gedanken beſeelt iſt, nicht allein für f ſondern für alle zu wirken. In dieſer Art der körperlichen Ertüchtigung kommt der ureigene Grundſatz der SA zum Ausdruck. Wir arheiten an uns, um der Gemeinſchaft zu olenen, nicht die einzelne Spitzenleiſtung iſt dabei das We ſentliche, ſondern die Gemeinſchaftsleiſtung. Die wehrſport⸗ lichen Uebungen ſollen den Mut und die Kraft ſtählen ſollen die jungen Männer abhärten. Der letzte Mann 0 hat der Führer befohlen, ſoll durch körperliche Erziehung dazu gebracht werden, einſatzbereit und einſatzfähig nicht nur zu ſein, ſondern auch zu bleiben.“„ Hervorragende Leiſtungen Ueber die Reichswettkämpfe der SA berichtet das Deutſche Nachrichtenbüro: Schon in den frühen Morgen. ſtunden des Freitag machten ſich die Tauſende der aus 15 ganzen Reich nach Berlin gekommenen Sa-⸗Männer auf den Weg zum Olympig⸗Stadion, der Austragungsſtätte der erſten Reichswettkämpfe der Su. Aus dem großen Pro⸗ gramm, das es am Freitagvormittag zu bewältigen gal, ragt vor allem der Fünfkampf der SA⸗Führer heraus Sinn und Zweck iſt die Durchbildung des SA⸗Führers, der ein Beiſpiel für ſeine Männer ſein ſoll. 53 Teilnehmer, die beſten aus allen 21 SA⸗Gruppen, ſtellen ſich zum Kampf, der mit dem Handgranatenweitwurf begann, wenig ſpi⸗ ter den Weitſprung vorſah und zum Abſchluß der leicht athletiſchen Uebungen den 3000⸗Meter⸗Lauf brachte. Die beiden reſtlichen Uebungen, ein 100⸗Meter⸗Frei⸗ ſtilſchwimmen und Piſtolenſchießen, werden im Stadion und auf den Schießſtänden in Wannſee erledigt. Rieſenfelder gab es in den ſportlichen Einzelkämpfen auf dem braunen Band der Aſchenbahn und im Innen⸗ raum des Olympia⸗Stadions. Die Grundausbildung der SA verkörpert der deulſche Wehrwettkampf, Klaſſe B, der mit faſt 800 SA⸗Männerg am Start eine der größten Prüfungen der Reichswell⸗ kämpfe überhaupt iſt. Zu dieſem Mannſchaftskampf ſtelt jede SA⸗Gruppe einen Führer und 36 Mann, die einem Sturm angehören müſſen. In Sturmeinheiten haben ſee ihre Uebungen— 100⸗Meter⸗Lauf, 300⸗Meter⸗Lauf, Hin⸗ dernisſprung, Handgranatenwerfen und Kleinkaliberſchie⸗ ßen— zu erfüllen. Bei glühendem Sonnenbrand wurden Ergebniſſe 1 die nicht nur leiſtungsmäßig hervorragend ſind, ſondenm auch ausgezeichneten Mannſchaftsgeiſt verraten. Hochſtimmung im Olympia⸗Stadion In Gegenwart von Stabschef Lutze, ſowie ſämtlicher Obergruppenführer und Gruppenführer wurden die Reichs wettkämpfe der SA am Freitagnachmittag in dem von 50.00 SA⸗Männern gefüllten Olympia⸗Stadion fortgeſetz Mit Begeiſterung verfolgten die SA⸗Männer die Kämpfe ihrer Kameraden auf der Aſchenbahn und dem grünen Raſen des Stadions. Beſonders hoch gingen die Wogen der Begeiſterung, als ſich die Handballmannſchaften der Gruppen Berlin⸗Brandenburg und Heſſen im Vorſchluß⸗ rundenſpiel um die SA⸗Handballmeiſterſchaft gegenüber, traten und ſich als vollkommen ebenbürtige Gegner erwie ſen. Keine der beiden Mannſchaften wollte der anderen unterliegen, und als endlich doch nach dreimaliger Spiel verlängerung der ſiegreiche Treffer für die 9271 fiel, da konnte man ſchwerlich von einem Sieger und einem Be ſiegten reden. Beide Mannſchaften hatten in einem lech niſch überragenden Spiel ihr Beſtes gegeben und wären beide des Sieges wert geweſen. Das Endſpiel um die Sa Are beſtreitet nunmehr am Sonntag die f ruppe Heſſen gegen die Mannſchaft der Gruppe Schl ien. Im Anſchluß an das Handballſpiel zeigten zwei je 1 Mann ſtarke Mannſchaften der Gruppen Weſtfalen und Schleſien das neue Kampfballſpiel der SA⸗ das mit einem Medizinball ausgetragen wird und eine glückliche Verhin⸗ dung von Rugby und Handball darſtellt. Sieger in dieſem Kampf blieb die Gruppe Weſtfalen. Nicht nur im Olympia⸗Stadion, auch auf den übrigen Kampfplätzen des Reichsſportfeldes herrſchte reger Betrieb, Im Deutſchen Wehrwettkampf der Klaſſe B, ohne Zweife dem ſchwerſten aller bei den Reichswettkämpfen der ausgeſchriebenen Wettkämpfen, in geſchloſſenem Mann, ſchaftserband(36 Mann und ein Führer durchgefühnt wird und die Auswahlmannſchaften der 21 Gruppen im Kampf ſieht, wurden im Laufe des Vormittags die erſten vier Uebungen, 100 m Hindernislauf, Handgranaten⸗ Ziel wurf, Hochſprung und 3000⸗m⸗Lauf, abgewickelt. Nach die, ſen Uebungen hatte ſich die Mannſchaft vom Hilfswerk Nordweſt mit knappem Punktvorſprung vor der Mannſchaft der Gruppen Südweſt, Kurpfalz, Thüringen, Franken und Sachſen die Spitze erobert. 1 Große Anforderungen ſtellte auch der SA⸗Führer⸗ Fünfkampf an die 53 Bewerber. Nach den erſten vier Uebungen führte Oberſcharführer Bockmann⸗Niederſachſeh mit 289 Punkten vor Sturmführer Menn⸗Heſſen un Sturmführer Hinz Pommern. Im SA⸗Führer⸗Fünfkamp ſteht als letzter Wettbewerb nun noch das Piſtolenſchießen aus. ImGGrunewald wurde als dritter Wettbewerb des nach den olympiſchen Bedingungen ausgeſchriebenen Moderhen Fünfkampfs der Geländerilt ausgetragen. Nach den erſten drei Uebungen des Fünfkampfs führte Oberſturmführer Bollenrath⸗Weſtfalen vor Oberſcharführer Pink⸗Niederſach⸗ ſen und Oberſcharführer Lehmann⸗Oſtland. Gleichzeitig wurde der 5⸗Km⸗Geländeritt durchgeführt, der in den Ber⸗ gen rund um den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Turm erhebliche Anfor⸗ derungen an die 70 Teilnehmer ſtellte und u. a. auch en Stück durch die Havel führte. Auch eine Motor⸗Geländeprüfung gelangte im Rahmen der Reichswettkämpfe der SA zur Austragung, da eil Reihe von Teilnehmern am Modernen W al Stelle des vorgeſehenen Geländeritts das Motorradfahren als Kampfdiſziplin gewählt hatten. Die vom NSKK durch! geführte Geländeprüfung wies auf einer 7,5 Km langen Strecke kreuz und quer durch den Grunewald alle nut möglichen Schwierigkeiten auf. Aber mit fröhlicher Stim⸗ mung gingen die SA⸗Fahrer auch an dieſe Aufgabe, für die im übrigen die Maſchinen geſtellt wurden. Als Beſter 5 wies ſich Sturmbannführer Greven von der Gruppe We mark. Staatspreis für das Hockenheimer Mofgeraded Der badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler hat 15 die Hockenheimer Motorradrennen, die am 5. eee auf der bekannten Rekord⸗Rundſtrecke bei Hockenheim a 0 etragen werden, einen Staatspreis zur 57 b. tellt. Der Ehrenpreis iſt ein Erzeugnis der Staatlichen Majolika⸗Manufaktur in Karlsruhe und von der b Künſtlerin Elſe Bach geſchaffen. der Preis fällt 0 ſchnellſten Fahrer des Tages zu. Im Vorjahre ch Otto Ley, der auf der Halbliter⸗ BMW einen Durch von 153 Stundenkilometer erzielte. den Staatspreis. * eee. ß. E — 3