jüdisch gungen amen n etwa F euro. wande⸗ ng ge⸗ iangelg en Ju. zu er⸗ a⸗Aug; derer ark auß 0 der ſtehen. Varen⸗ ifgelöſt ſckwan⸗ lichkeit F über⸗ in ge⸗ mmten lichkeit, rungs⸗ Werk⸗ ren ſſt rf und n und eträgt, ngsan⸗ eigene em 15. Inan⸗ dabei ere ſſt ag 1. bleibt thaben Sperr⸗ inder⸗ kleine ie mit dafür sfuhr⸗ ſen. haben, Hypo, darf ) ver⸗ inkan⸗ weils r Ex⸗ eibe r Sngrpreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläßſe gemäß Preisliſte N.. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr beruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Kurls ruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkiündblatt für den Stadtteil Mom.-Seckenhelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich fir die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 97. Jahrgang Dienstag, den 17. Auguſt 1937 Nr. 190 Gefahr im Fernen Oſten Die Lage im Fernen Oſten hat durch die Ereigniſſe in Schanghai eine neue Wendung zum Schlimmen erfah⸗ ren, die beſonders in der en 9 5 Oeffentlichkeit leb⸗ hafte Erörterung findet. Unter den 2000 Opfern der Bom. benabwürfe auf Schanghai befindet ſich bekanntlich auch eine Reihe von Engländern Wie inzwiſchen aus Schanghai berichtet wird, haben dort am Montag die Abtrans⸗ porte engliſcher Zioiliſten begonnen. Man rechnet damit, daß etwa 7500 britiſche Staatsangehörige, beſonders Frauen und Kinder, im Laufe der Woche nach Hongkong befördert werden. Den Beſchluß zu dieſer Maßnahme faßte eine Kon⸗ erenz im britiſchen Außenamt, an der der ſtändige Unter⸗ taatsſekretär im Britiſchen Außenamt, Sir Robert Van⸗ ittart, Marine⸗ und Militärſachverſtändige ſowie technische erater teilnahmen. Es wurde ferner ein ſcharfer Pro⸗ teſt des britiſchen Botſchafters bei der Nanking⸗Regierung gegen die Bombenabwürfe und die ſofortige Entſendung weiterer Truppenverſtärkungen beſchloſſen. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ hebt im Nerbor, daß en mit dieſer Konferenz im Foreign Office hervor, daß ſeit Mitte vergangener Woche verſchiedene Mit⸗ Ai des britiſchen Kabinetts, die ſich augenblicklich im rlaub befinden, zur Unterrichtung über die Lage im Fer⸗ nen Oſten in dauernder Verbindung mit dem Foreign Office geſtanden hätten. Bei den neuen Maßnahmen Eng⸗ lands handele es ſich um ſolche der Verteidigung, wie ſie auch von anderen Regierungen jetzt ergriffen werden müß⸗ ten. Aus dieſem Grunde ſeien England, Frankreich und die Vereinigten Staaten übereingekommen, in ſtändiger Bera⸗ tung zu bleiben, um ihre jeweiligen Schritte ſtets in Ein⸗ klang zu bringen. In ihrem Leitartikel erklärt die„Times“ U. d., noch ſei der Krieg nicht erklärt worden. Bepor dieſer Schritt getan ſei, könne man noch Hoffnung hegen, daß es 10 einer Beilegung kommen werde. Keine der beiden Sei⸗ ten können eite ö durch einen Krieg Hag f— Von anderer Seite hört man, daß, falls die Lage ſich ver⸗ ſchlechtern ſollte, Miniſterpräſident Chamberlain möglicher⸗ weiſe ſeinen Urlaub unterbrechen und nach London zurück⸗ kommen werde. f Inzwiſchen wurde über die internationale und die fran⸗ hangt Niederlaſſung in Schanghai das Standrecht ver⸗ ängt. In der Zeit zwiſchen 22 Uhr und 5 Uhr morgens iſt das Betreten der Straßen und der Aufenthalt auf ihnen unterſagt, Auf Grund der Fliegergefahr hat die Polizei eine Einſchränkung der Straßenbeleuchtung angeordnet. Die Niederlaſſung iſt in erhöhten Verteidigungszuſtand ge⸗ bracht worden. Ein engliſches Regiment hat von der Weſt⸗ grenze der franzöſiſchen Niederlaſſung bis an den Soochow⸗ Creek Stellung bezogen. Von dort bis an die Nordgrenze des Rennplatzes ſtehen die Amerikaner. Die engliſchen und amerikaniſchen Truppen erhielten je eine Verſtärkung durch 200 Mann Beſatzung von im Hafen ſtationierten Kriegs⸗ chiffen. Auch das in der franzöſiſchen Niederlaſſung einge⸗ ſetzte Militär wurde durch 200 Mann eines franzöſiſchen Kreuzers verſtärkt. Nach einer Meldung aus Hongkong wurde das dort ſtationierte britiſche Regiment Royal Ulſter Rifles am Montag auf dem Dampfer„Empreß of Aſſa“ nach Schanghai eingeſchifft. Gleichzeitig iſt ein Teil des 2. indiſchen Punjab⸗Regiments, das in Taiping in den Ma⸗ layenſtaaten ſtationiert iſt, angewieſen worden, ſich zur Abreiſe nach Hongkong bereitzumachen. 0 Von japaniſcher Seite wurden im Verlauf der beiden letzten Tage„geſteigerte Gegenmaßnahmen“ ergrif⸗ fen. Zunächſt wurde ein Luftangriff auf Nanking, dem Sitz der chineſiſchen Regierung, ausgeführt. Ferner wird aus Tokio berichtet, daß die japaniſchen Luftſtreitkräfte die chineſiſchen Flugplätze Hangſchau, Nanking und Schanghai e Halen haben. Die Flugplätze ſeien bombardiert und die Hallen mit Flugzeugen ſchwer beſchädigt worden. Die Verluſte der Chineſen werden mit über 70 Flugzeugen an⸗ egeben, die bei den Luftkämpfen abgeſchoſſen worden eien. Aus chineſiſcher Quelle wird 1 7 5 mitgeteilt, daß ein ügriff von acht japaniſchen Bombenflugzeugen von einem chineſiſchen Jagdgeſchwader abgewehrt und drei japaniſche Bomber abgeſchoſſen worden ſeien. Bei dem Verſuch, den Flugplatz Kwangteh zu bombardieren, ſollen fünf japa⸗ niſche Flugzeuge 5 worden ſein. Die allgemeine Verſchärfung des japaniſch⸗chineſiſchen Konflikts wird gekennzeichnet durch eine Anwei ung des apaniſchen Auswärtigen Amtes an den Botſchaftsrat Hi⸗ aka, die Bokſcha fk in Nanking aufzugeben Die japaniſche Zivilbevölkerung von Schantung und fingtau ſoll beſchleunigt nach Japan zurückbefördert werden. Damit ſcheinen die Gebiete angedeutet zu ſein, in denen möglicherweiſe Kampfhandlungen zu erwarten ſerd. Die japaniſche Preſſe zieht aus der bisherigen Entwicklung den Schluß, daß der rückſichtsloſe Einſatz mit allen Mocht⸗ mitteln gegen die Nankingregierung nunmehr der einzige Ausweg“ ſei. Die Hapagſchiffe in Oſtaſien b Hamburg, 16. Aug. Das Motorſchiff„Kulmerland der gamburg⸗ Amnerika-Linie hat am 0 Schanghai ohne Zwiſchenfall verlaſſen. Der von Europa kommende Hapagdampfer„Oldenburg“ hat die Weiſung erhalten, außerhalb Wuſungs an der Mündung des Whangpoo im angtſe liegen zu bleiben. Er wird ſich bereithalten, unter Umſtänden Deutſche, die durch die Wirren im Fernen Oſten gefährdet ſein follten, an Bord zu nehmen. Die üibri⸗ gen Schiffe der Hamburg, Amerika⸗Linie, die fahrplan⸗ mäßig in dieſen Tagen Schanghai anlaufen ſollten, werden iu chen gezwungen ſein, ihre Ladung in Hongkong Oſchen. Amerikaniſche Beſorgniſſe Vor einer Erklärung des Präſidenten Rooſeoelt. Nach amerikaniſchen Meldungen aus Schanghai haben die 4000 dort lebenden Amerikaner mit 1 der Stadt begonnen. Der Räumungsbefehl wurde von Admiral Yarnell, dem Oberbefehlshaber der Oſtaſienflotte, ind von dem Konſul der Vereinigten Staaten in Schanghai, Gauß, gegeben. Durch Boten, die den Befehl von Haus zu Haus trugen, wurden die Amerikaner aufgefordert, nur das Allernotwendigſte mitzunehmen. Den auswärts des Jangt⸗ ſekiang lebenden Amerikanern wurde die Weiſung gege⸗ ben, ſich aus Sicherheitsgründen möglichſt bald in das In⸗ nere des Landes zu begeben. Die Stärke der amerikani⸗ ſchen h iſt nach der Landung von Soldaten des Kreuzers 5 luguſta“ auf 1150 Mann gebracht worden. Präſident R ooſevelt, der ſich nach einem Bericht aus Waſhington über den Stand der Dinge in China ſtän⸗ dig auf dem Laufenden halten läßt, hat jetzt die Frage zu entſcheiden, ob das Neutralitätsgeſetz auf den bisher nicht erklärten Krieg zwiſchen China und Japan zur Anwen⸗ dung gebracht werden ſoll. Die bisherige Zurückhaltung des Präſidenten der Vereinigten Staaten wurde von Se⸗ nator Pittman, dem Vorſitzenden des Außenausſchuſſes, anerkannt. Der Senator gab jedoch bekannt, daß im Falle einer Verſchärfung der Lage in China mit einer Erklärung des Weißen Hauſes in allernächſter Zeit zu rechnen ſei. Franzöſiſcher Proteſt in Nanking Zur Lage in Schanghai verlautet amtlich aus Paris, daß der franzöſiſche Botſchafter in China bei der Nanking⸗ regierung nachdrücklichſt gegen die Bombenabwürfe chine⸗ ſiſcher Flugzeuge auf die franzöſiſche Niederlaſſang in Schanghai Prokeſt eingelegt habe. In amtlichen Kreiſen erklärt man außerdem, daß zum Schutz der franzöſiſchen Konzeſſionszone und für die mög⸗ licherweiſe notwendig werdende Abbeförderung der meh⸗ rere tauſend Perſonen umfaſſenden franzöſiſchen Kolonie alle notwendigen Maßnahmen getroffen worden ſeien. Das Militärkontingent und das Polizeikorps ſeien durch Ma⸗ rineabteilungen der im Hafen liegenden franzöſiſchen Kriegsſchiffe verſtärkt worden. Weitere Verſtärkungen wer⸗ den aus Indochina erwartet. Die Abbeförderungsmaßnah⸗ men berückſichtigen auch die in Schanghai anſäſſigen bel⸗ giſchen, ſchweizeriſchen und tſchechoſlowakiſchen Staatsan⸗ gehörigen. In Abweſenheit des Außenminiſters Delbos hatte der Generalſekretär des Quai d Orſay, Leger, ni dieſem Zu⸗ ſammenhang bereits eine Beſprechung mit dem japaniſchen Botſchafter. Eine Beſprechung mit dem chineſiſchen Bot⸗ ſchafter ſoll folgen. Neue Luſtkämpfe über Schanghai Die Jahl der Opfer des Bombardements— Das Geſchäfts⸗ leben völlig lahmgelegt 5 Am Monkagfrüh begannen die Lufkkämpfe über Schang⸗ hai von neuem. Von den auf dem Whangpoo liegenden ja⸗ paniſchen Kriegsſchiffen ſchallte Flak- und Mafchinenge de fee herüber. Kurz vor 8 Uhr vormittags überflog ein Ge⸗ ſchwader von 13 japaniſchen Flugzeugen die Skadt, die an ⸗ ſcheinend von Operakionen im Innern Chinas zurückkehrten. Im ganzen belaufen ſich die Verluſte der Kämpfe in Schanghai jetzt auf über 1200. Davon entfallen nach einer Bekanntmachung der franzöſiſchen Polizeibehörde 1050 Tote auf die Bombenexploſion innerhalb der franzöſiſchen Konzeſ⸗ ſion. Von anderer Seite werden die Verluſtziffern beträcht⸗ lich höher angegeben. 5 5 Das Schanghaier Geſchäftsviertel liegt wie ausge⸗ ſtorben da. Sämtliche Firmen haben ihre Ladengeſchäfte geſchloſſen und die Schaufenſter notdürftig durch Holzver⸗ ſchläge geſchützt. Das Hauptpoſtamt und alle Nebenäm: ſowie das Gebäude des Seezollamts ſind ebenfalls geſchloſ'⸗ ſen worden. Die Neunten ner nördlich des Sutſchau⸗Baches wurden geräumt. Die chineſiſchen Banken blieben geſchloſſen. Nachdem die Wertkbeſtände in Sicherheit gebracht worden ſind, hat— wie alle anderen ausländiſchen Banken — auch die Deutſch⸗Aſiatiſche Bank ihre Schalter geſchloſſen und das Geſchäftshaus e Damit ſind nun allerdiags Schwierigkeiten in der Bargeldbeſchaffung aufgetaut. Nachdem die Gasverſorgung eingeſtellt worden iſt, er⸗ aben ſich in den Haushaltungen der internationalen und 907 franzöſiſchen Niederlaſſung recht unangenehme Stö⸗ rungen. Die Lage wird inſofern kompliziert, als Kohlen nirgends erhältlich ſind. Es verlautet, daß die Kohlenbeſtände zum Teil von den Japanern aufgekauft worden ſeien und zum anderen Teil von den Händlern mit Wucherabſichten zurückbehalten würden. FFFFTTTTCTCTCTTTWWw1www Die Zwiſchenfälle im Mittelmeer Wie gefangene ſowjetruſſiſche Flieger und Angehörige einer ſowjetruſſiſchen Tankformation nach einem Bericht aus Salamanca ausgeſagt haben, ſeien in Murcia und Car⸗ tagena ſchon vor einiger Zeit beſondere Flugſtaffeln auf⸗ gestellt worden, die über Flugzeuge mit Kennzeichen der na⸗ tionalſpaniſchen 1 10 verfügten. Die Angehörigen die⸗ ſer Sowjetſtaffeln ſeien ganz beſonders 1 5 und ge⸗ ſiebt und auch beſonders vereidigt und verpflichtet worden. Führer der beiden Staffeln ſei ein ſowjetruſſiſcher Oberſt, der unter dem Namen Petrow auftrete. Die Aufgabe der Staffeln beſtehe darin, unter nationalſpaniſchen Erkennungs⸗ eichen Schiffe fremder Mächte anzugreifen, dadurch Zwi⸗ ö enfälle hervorzurufen und die nakionalſpaniſche militä⸗ ch Führung zu belaſten. Oberſt Petrow beſitze in Car⸗ —.— tagena ein beſonderes Büro und arbeite eng zuſammen mit einem ſowjetruſſiſchen Kapitän zur See, dem in erſter Linie, aus Sowjetrußland ſtammende U-Boote und rotſpaniſche Torpedoboote zur Verfügung ſtehen und der ebenfalls die Aufgabe habe, durch Angriffe auf fremde Schiffe Zwiſchenfälle hervorzurufen. Angehörige der Be⸗ ſatzung eines rotſpaniſchen U⸗Boots, die ebenfalls aus Sow⸗ jetrußland ſtammten, hätten bei einem Zuſammenſein er⸗ zählt, daß ſie bereits mehrfach Schiffe fremder Mächte an⸗ gegriffen 15 8 daß ihnen aber bisher der Erfolg verſagt eblieben ſei, weil die Ausbildung der Beſatzungen der U⸗ dote völlig ungenügend ſei. f Zu dem obenſtehenden Bericht aus Salamanca ſchreidt das Berliner„12 Uhr ⸗Blatt“:„Welchen Verdächtigun⸗ en ſind in dieſem Zuſammenhang allein Deutſchland und Italien ausgeſetzt geweſen. Wir haben uns manchmal ge⸗ ſchämt, einzugeſtehen, wie leichtfertig man in den 5 n ſtädten mancher europäiſchen Staaten mit der Tugend um⸗ geht, die Ehre einer anderen Nation ſolange zu achten, bis dieſe Nation bewieſen hat, daß ſie keine Ehre mehr beſitzt. Daß man in Moskau dabei war, neue Aktionen zu erſin⸗ nen, die das politiſche Gleichgewicht in Europa zu zerſtören geeignet ſind, ging aus vielerlei Anzeichen hervor, die man in den letzten Wochen beobachten konnte. Die Lage der Ro⸗ ten in Spanien wurde immer unhaltbarer. Dafür ſchien es aber ſo, als wollten ſich die europäiſchen Mächte in London endlich dazu aufraffen, durch die Bildung einer einheitlichen Front der bolſchewiſtiſchen Flut die Gräben zuzuſchütten. Der jüngſte Verſuch Moskaus, die Diplomatie durch Bomben zu erſetzen, ſchlug ebenfalls fehl, da die Wahrheit etwas gar zu ſchnel in die europäiſchen Kabinette eindrang. Daß dieſe neuen Aktionen nur das eine Ziel verfolgen, die poli⸗ tiſche Einheitsfront Europas zu verhindern, um in der Ver⸗ ewigung der Kriſe die militäriſchen Geſchäfte in Spanien ie zu geſtalten, dürfte von vornherein klar ſein. Es iſt die alte Politik des Bolſchewismus. Es iſt ein übler Scherz, die im Sold dieſes bolſchewiſtiſchen 5 e ſtehen⸗ den Verbrecher von Valencia noch weiter als„Staatsmän⸗ ner“ zu bezeichnen, die im europäiſchen Konzert Sitz und Stimme benanſpruchen können. Und es iſt nahezu eine Beleidigung, denjenigen europäiſchen Ländern weniger zu glauben, die mit dieſem bolſchewiſtiſchen Spuk energiſch auf⸗ geräumt haben. Ob dieſes Europa noch mehr Rückſchläge und Erſchütterungen in ſeiner friedlichen Arbeit verdauen kann, ohne ernſtlich gefährdet zu ſein— das iſt eine Frage. Der„Montag“ zieht aus den jetzigen und früheren Ausſagen ſowjetruſſiſcher Gefangener die Folgerung, daß zwiſchen den militäriſchen Vorgängen in Spanien, die un⸗ fer der Leitung Moskaus ſtehen, und der diplomatiſchen Tak⸗ tik Moskaus im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß ein inniger Zuſammenhang beſtehe.„Wenn man das nationale Spanien politiſch in Mißkredit bringen will, unternimmt man mit getarnten Bombern Piratenüberfälle auf fremde Handelsſchiffe und benützt ſie zur Einleitung eines unver⸗ ſchämten Hetzfeldzuges. Die Tollheit wird dadurch noch auf! die Spitze getrieben, daß ſich immer wieder Auslandsblät⸗ ter finden, die den Moskauer Schwindelmanövern Vorſchub leiſten, indem ſie ſich die bolſchewiſtiſchen Argumente gegen Franco oder die Freunde des nationalen Spanien zu eigen machen und ihre Einflußſphäre im Sinne der Roten mobi⸗ liſteren. Wie lange will man ſich eigentlich in London dieſe Art politiſchen Strauchrittertums ſo ruhig anſehen wie bis⸗ her? Bis zu welchem Maß will man die große Politik, die doch der internationalen Zuſammenarbeit gelten ſoll, ab- gleiten laſſen in die Sphäre hemmungsloſer Verhetzung und ſkrupelloſen Betrugs?“ Erfolge Francos vor Santander Nationalſpaniſcher Geländegewinn. Salamanca, 16. Aug. Der nationale Heeresbericht lau⸗ tet:„Front von Santander: Die Legionärstruppen haben ihren Vormarſch fortgeſetzt und bedeutende Stellungen und wichtige Höhen eingenommen, u. a. die Magdalenaberge und Los Cobachos. Das am Vortage eroberte Gebiet wurde von verſprengten Gegnern geſäubert, wobei dieſen große Verluſte zugefügt und Gefangene gemacht wurden. Auch die Stellungen Telera, Hoyos, Tooreſilla, Seſtil Endiand, Collado de Somao, Höhen ſüdöſtlich von Candenoſa, Lora, Loma, Zuemada und Lome Eneina wurden eingenommen.“ In den letzten Nachmittagsſtunden waren unſere Truppen vor Reinoſa angelangt. Der Feind hatte große Verluſte, und unſere Truppen konnten reiche Mengen an Kriegs⸗ material erbeuten“ Nach einem ergänzenden Bericht von der Front vor Santander haben die nationalen Truppen ihren Vormarſch weiter fortgeſetzt und die große Munitionsfabrik Conſteue⸗ tora Naval erobert Darüber hinaus ſind ſie bereits in die 1 erſten Häuſer von Reinoſa eingedrungen. In Valencia wird der Boden heiß Paris, 17. Aug. Das„Journal“ läßt ſich aus Perpig⸗ nan melden, daß die roten Machthaber in Valencia be⸗ ſchloſſen haben, verſchiedene ihrer Miniſterien nach Baxce⸗ long zu verlegen. Wie verlautet, ſoll es ſich hierbei in erſter Linie um das Innenminiſterium und das Finanzmmiſte⸗ rium handeln. Es ſei jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß auch das ſogen. Miniſterpräſidium nach Barcelona verlegt werde. Von unbekanntem Kriegsſchiff beſchoſſen London, 17 Aug. Wie Reuter aus Malta berichtet, ſetzte der britiſche Tanker„Britiſh Commodore“ Die 19 5 Tankecs köpfige Beſatzung des in Panama e „George Me. Knight“ an Land. Die Meldung beſagt wei⸗ ter, daß der„George Me Knight“ in der Nacht zum Sonn⸗ tag von einem unbekannten Kriegsſchiff 12 Meilen nördlich von 12 5 Bon(Tuneſien) in Brand geſchoſſen wurde. ä 3 —L—. E* 9565 Zur Förderung der Frühehe Aenderung der Diätenordnung für außerplanmäßige Beamte Berlin, 16. Auguſt. Das vom Staatsſekretär Reinhardt kürzlich angekündigte erſte Geſetz zur Förderung der Frühehe bei Beamten iſt jetzt als 30. Aenderung des Beſoldungsgeſetzes verkündet wor⸗ den. Der Diätenordnung für die außerplanmäßigen Beamten wird danach mit Wirkung ab 1. April 1937 folgende Be⸗ ſtimmung hinzugefügt: Bis auf weiteres erhalten die ver⸗ heirateten außerplanmäßigen Beamten im erſten und zwei⸗ ten Diätendienſtjahr die Diäten der dritten Dienſtaltersſtufe, vom Beginn des dritten Diätendienſtjahres an Diäten in Höhe der Grundgehälter der ſten Dienſtaltersſtufe der planmäßigen Beamten ihrer& igsgruppe. In dieſer Dienſtaltersſtufe verbleiben Zerſorgungsanwärter vier Jahre, Zivilanwärter fünf Jahre. Nach Ablauf dieſer Zeit rücken ſie im Grundgehalt in her Weiſe weiter auf, wie wenn ſie als planmäßige Beamte angeſtellt worden wären. Nach dem Kommentar, den Staatsſekretär Reinhardt die⸗ ſer Neuregelung gegeben hat, bedeutet das für Beamte, die im erſten oder zweiten Jahr nach der Inſpektorprüfung hei⸗ raten, eine Verbeſſerung ihrer Bezüge gegenüber Unverhei⸗ rateten um 53,59 RM mo ich. Bei Aſſeſſoren beträgt die Verbeſſerung im erſten und zweiten Jahr 85,06 RM monat⸗ lich und bei Anwärtern für den einfachen mittleren Dienſt 36,99 RM monatlich. Beſprechungen in Nürnberg Blomberg und Neurath bei Adolf Hitler Nürnberg, 16. Aug. Der Führer und Reichskanzler, der ſich zurzeit in Nürnberg aufhält, hatte am letzten Samstag mit einer Reihe führender Männer der Partei, u. a. mit dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, und den Reichsleitern Dr. Goebbels, Roſenberg, Dr. Frank, Bor⸗ mann, Bouler, Amann und Dr. Dietrich Beſprechungen über die Durchführung des Reichsparteitages 1937. Am Sonntag beſichtigte der Führer und Reichskanzler das Reichsparteitagsgelände. Am Montag empfing er Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg und Reichsinnenminiſter Freiherrn von Neurath. v. Oldenburg⸗Januſchau 7 Kieſenburg(Weſtpreußen), 16. Aug. Kammerherr Jlard von Oldenburg⸗Januſchau iſt in der Nacht zum Montag im Alter von 82 Jahren in einer Klinik in Marienwerder ge⸗ ſtorben. Mit dem„Alten Januſchauer“ iſt eine der be⸗ kannteſten Perſönlichkeiten des Vorkriegsdeutſchland dahin⸗ gegangen. 40 Jahre lang ſtand er als Abgeordneter des Preußiſchen Landtags, des Reichstages und als Mitglied des alten preußiſchen Herrenhauſes, als Präſident der Land⸗ wirtſchaftskammer in Weſtpreußen und Vorſitzender des Landesbundes Weſtpreußen auf der politiſchen Bühne. Be⸗ ſonders bekannt wurde ſein Ausſpruch,„daß ein Leutnant mit zehn Mann ausreichen würde, um den parlamentariſchen Spuk zu beiſeitigen“. Auch nach dem Weltkrieg gehörte er noch dem Reichstag an. 1932 zog er ſich aus dem politiſchen Leben zurück. Volksverrat geſühnt Drei Verurteilte hingerichtet. Berlin, 16. Auguſt. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volks⸗ gerichtshof teilt mit: Die vom Volksgerichtshof wegen Lan⸗ desverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteil⸗ ten Erich John, 24 Jahre alt, und Hermann John, 25 Jahre alt, beide aus Neunkirchen, ſind am Montag hin⸗ gerichtet worden.— Die Verurteilten haben im Jahre 1935 Staatsgeheimniſſe, die die Wiederherſtellung der deut⸗ ſchen Wehrhoheit betrafen, verraten. Erich John war infolge leichtſinnigen Lebenswandels in Schulden geraten und ließ ſich von ſeinem, bereits mit dem ausländiſchen Nachrichten⸗ büro in Verbindung ſtehenden Vetter Hermann John dazu verleiten, ſich Barmittel durch Preisgabe ſeiner bei einem Ausbildungslehrgang erlangten Kenntniſſe über die Grenz⸗ ſicherung zu verſchaffen. Ferner iſt der vom Volksgerichtshof am 22. Mai 1937 wegen Vorbereitung eines hochverräteriſchen Unternehmens zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilte 43jährige Wilhelm Fir! aus Dresden hingerichtet worden.— Der Verurteilte, der bereits im Jahre 1930 wegen Vorbereitung zum Hochverrat beſtraft worden iſt, hatte ſich drei volle Jahre hindurch als leitender kommuniſtiſcher Funktionär im Dienſte der Komintern betätigt und es hierbei unternommen, eine illegale Organiſation ins Leben zu rufen. Die Macht des Sthickſals Roman von Gert Rothberg. 27 „Ich liebe Ihren Herrn Sohn, gnädige Frau, ver⸗ zeihen Sie dieſe außergewöhnliche Stunde, doch ich mußte zu Ihnen, zu ſeiner Mutter.“ Ilſe⸗Dore ſagte es und ſtreckte die ſchlanken Hände aus. Frau Heinsberg wurde wehrlos den leidvollen Mädchen⸗ augen gegenüber. Ilſe⸗Dore Helmrodte war ganz anders, als wie ſie ſie ſich vorgeſtellt. „Weshalb ſtießen Sie ihn zurück?“ Es war wie eine Anklage und das Mädchen ſenkte den Kopf. „Ich ſtieß ihn nicht zurück. Ich liebe ihn ſeit langem. Wir haben uns geküßt. Doch dann ſagte er mir, daß man — ihn— Cie— wiſſen ja nicht, gnädige Frau, wie ich mich plötzlig, ärchtete! Ich liebte ihn— und ich fürchtete mich und lief einfach davon. Es war ſehr kindiſch von mir, aber in den folgenden Stunden rang ich mich zur Klarheit hindurch. Ich wollte Ihnen bebreits am geſtrigen Nachmittag einen Beſuch machen und wollte hier bei Ihnen auf Rudolf warten. Ich ſchwöre Ihnen, daß ich die Wahrheit ſpreche.“ Die müdegeweinten Augen von Rudolf Heinsbergs Mutter blickten lange in Ilſe⸗Dores Geſicht. Und dann zog Frau Heinsberg den braunlockigen Kopf zu ſich und küßte die weiße Stirn. f f „Ich glauhe Ihnen, und ich danke Ihnen, daß Sie kamen.“ 5 35 Frau von Röder war längſt hinausgegangen. Ilſe-Dore ſaß dann lange Zeit ſchweigſam neben der alten Dame. Plötzlich fragte ſie: „Gnädige Frau, waren Sie bei ihm?“ „Ich war geſtern abend dort, doch man hat mich gar nicht zu ihm gelaſſen.“ Die deutſchen Atlantikflüge „Nordmeer“ in Newyork eingetroffen.— 3850 Kilometer in 16 Stunden. Berlin, 16. Auguſt. Monkagmittag um 12.37 Uhr kraf das viermotorige Schwimmflugzeug der deutſchen Lufthanſa Ha 139„Nord⸗ meer in Newyork ein. Das Flugzeug mit der Beſatzun Flugkapitän Blankenburg, Flugkapitän Graf Schack, Ober⸗ flugmaſchiniſt Graſchwitz und Funker Küppers wurde am Sonntag um 20.09 Uhr don dem ſchwimmenden Flugzeug ſtützvunkt„Schwabenland“ bei Horta(Azoren) abgeſchoſſen. Es hat demnach die Strecke Horta—NMewyork(rund 3850 Kilometer) in 16 Stunden 28 Minuten zurückgelegt. In der Nacht mußten Gewitterfronten durchflogen werden. Gegen Morgen kraf die„Nordmeer“ auf Gegenwind von 40 Kilo- meter Geſchwindigkeit. Mit dieſem Flug wurde die diesjährige Reihe der Er⸗ kundungsflüge über den Nordatlantik von der Deutſchen Lufthanſa eingeleitet, nachdem im vergangenen Jahr, wie erinnerlich, acht Flüge planmäßig durchgeführt wurden. Zweck dieſer Verſuchsflüge iſt, alle Nebenumſtände kennen⸗ zulernen, die ſich auf die Regelmäßigkeit der ge⸗ planten Poſtflüge auswirken konnen. Es kommt alſo nicht etwa bloß darauf an, in Newyork anzukommen, ſondern ſich mit allen Einzelheiten des Nordatlantik bekanntzuma⸗ chen. Die„Nordmeer“, die mit ihren vier Rohölmotoren die größte Gewähr für Pünktlichkeit auf der gefährlichen Transatlantikſtrecke bietet, iſt dazu auserſehen, bei den ge⸗ planten regelmäßigen Poſtflügen den Dienſt auf der Strecke zwiſchen den Azoren und Newyork zu verſehen, auf der ihr an den beiden Endpunkten die beiden ſchwimmen⸗ den Stützpunkte in Geſtalt der Katapultſchiffe Frieſen⸗ land“ und„Schwabenland“ zur Verfügung ſtehen, die nicht allein die Aufgabe haben, das Flugzeug mit ihren Druck⸗ luft⸗Katapulten zu ſtarten, ſondern dasſelbe auch durch ihre ſtarken Funkſtatſonen während des Fluges navigatoriſch unterſtützen ſollen. Die weiteren Flüge werden demnächſt ſtattfinden, ſobald die beiden ſchwimmenden Flugzeugſtütz⸗ punkte„Schwabenland“ und„Frieſenland“ ihre endgülti⸗ gen Standorte erreicht haben. Das Motorſchiff„Schwaben⸗ land“ wird im Hafen von Newyork liegen, während die 9555 in den Dienſt geſtellte„Frieſenland“ nach Horta ommt * in Blankenburg über den Flug Unmittelbar nach der Ankunft des deutſchen Trans⸗ atlantik⸗Flugzeuges„Nordmeer“ im Fort Waſhington bei Newyork gab Flugkapitän Blankenburg dem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine eingehende Schilde⸗ 9 den Verlauf des Fluges. Der Führer der„Nord⸗ rte ſich ſehr befriedigt über den Flug, der durch⸗ erlaufen ſei. Im erſten und letzten Drittel igwetter geherrſcht, im zweiten Drittel der Reiſe ſei das etter recht ſchlecht geweſen. Obwohl der ganze Flug bei ziemlich ſtarkem Gegenwind durchgeführt wurde, konnte die Flugſtrecke in der vorge⸗ ſehenen Zeit zurückgelegt werden Drei Stunden vor der Ankunft in Newyork machten ſich lediglich infolge des Sonnenaufgangs und dadurch verurſachten ſtatiſchen Stö⸗ rungen gewi Schwierigkeiten bei der Funkpeilung be⸗ merkbar, die jedoch bald überwunden werden konnten. rung ü meer“ a1 aus nor habe gutes F Kurzmeldungen d Goebbels ſprechen zu den Auslandsdeutſchen Wie die Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP mitteilt, wird Miniſterpräſident Generaloberſt Göring am 2. September, abends 18 Uhr, in der„Schwabenhalle“ in Stuttgart anläßlich der 5. Reichstagung der Auslanosdent⸗ ſchen in einer Großkundger un zu den Deutſchen aus aller Welt ſprechen. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten ollen unſeren auslandsdeutſchen Volksgenoſſen und dar⸗ über hinaus allen Deutſchen auch ein lebendiges Bild von dem wirtſchaftlichen Befreiungskampf des Reiches vermit⸗ teln. Am 5. September, um 20.30 Uhr, wird Gauleiter Bohle den Schlußappell der 5. Reichstagung der Auslands⸗ deutſchen abhalten. Reichsminiſter Dr. Goebbels wird bei dieſer Großkundgebung vor den Auslandsdeutſchen und der 1 Bevölkerung vom Führer und ſeinem Reich ſprechen. Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat den Miniſte⸗ rialrat im Reichsfinanzminiſterium Dr. Theodor Wucher zum Miniſterialdirektor ernannt. Miniſterialdirektor Dr. Wucher leitet im Reichsfinanzminiſterium die Abteilung 2 (Zölle und Verbrauchsſteuern). Berlin. Das Reichsrechtsamt der NSDAP wird vom 20. bis 22. Auguſt 1937 in München tagen. Göring und „Mutter!“ Ilſe⸗Dore ſchrie es heraus und küßte und ſtreichelte die alte Dame. „Ja, wenn er— doch geſund würde, willſt du ihn denn noch haben, nun du weißt, weſſen man ihn ange⸗ klagt hat?“ 5„Er iſt der beſte Menſch, den es gibt. Ich glaube an ihn.“ „Wir ſind arm!“ i „Sprich nicht davon, Mutter, ich liebe ihn. Er darf mir nicht genommen werden, der liebe Gott wird barmherzig ſein,“ ſagte Ilſe⸗Dore, und in ihren ſchönen dunkelblauen Augen war wieder das helle Leuchten. „Wie ſchön du biſt, Ilſe⸗Dore, und wie ſehr dein Name 1155 dich paßt. Ich kann Rudolf verſtehen, wenn er dich iebt.“ Wieder ſaßen ſie und jede hing den eigenen, ſchweren Gedanken nach. And dann kam es, daß ſie Arm in Arm durch die Wohnung gingen. Ilſe⸗Dore blickte mit großen Augen um ſich. Das war doch nicht das Heim eines ein⸗ fachen Arbeiters? Wer war Rudolf Heinsberg eigentlich? Ueber der Chaiſelongue in ſeinem Zimmer hingen ge⸗ kreuzt mehrere Klingen, bunte Bänder, in der Mitte ein großes Bild Rudolf als Student! „Welch ſchönes, trotziges Jungengeſicht er hier auf dieſem Bilde hatte. Und wie ſorglos er lachte! War das wirklich Rudolf, den ſie eigentlich nur immer mit dieſen finſteren 7 die ſo hart und abweiſend blicken konnten, geſehen atte? Und Student war er geweſen? Dann hatte ihre Ahnung ſie alſo doch nicht getäuſcht? 8 Armer Rudolf! Armer lieber Rudolf! dachte ſie, und die Tränen liefen ihr über das ſchöne, weiße Geſicht. Seine Mutter ſah es, wiſchte ihr dieſe Tränen fort mit linder Hand. Ein neues Opfer der Paſſeierſpitze. Landeck, 17. Aug. Die Paſſeierſpitze in den Lechtal Alpen hat ſchon wieder ein Menſchenleben gef rden 18jährige Heinrich Ruez aus Landeck iſt bei dem Verſuch die Spftze zu beſteigen, tödlich abgeſtürzt. 1 Diamanten-Diebſtahl durch Unachtſamkeit begünſtigt. Kempten, 17. Aug. Ein Diamantendiebſtahl wucde im Sportzug Stuttgart Kempten im Bahnhof Kempten aus⸗ 9 9 Eine Reiſende ließ während des Aufenthaltes des Zuges ihre Handtaſche im Wagenabteil liegen, während ſie ſich kurze Zeit entfernte. Die Taſche, die Diamanten im Werte von 3400 Mark enthielt, wurde geſtohlen. Vom Tä⸗ ter fehlt noch jede Spur. Kelheim a. d. Donau. Der Sudetendeutſche Heimatbund. in dem die außerhalb ihrer Heimat lebenden Sudetendeut⸗ ſchen zuſammengefaßt ſind, hielt am Samstag und Sonntag in Kelheim an der Donau ſein diesjähriges Reichstreffen ab, an dem etwa 5000 Sudetendeutſche aus dem Reich teil⸗ nahmen. 300 000⸗Mark⸗Los gezogen Die glücklichen Gewinner im Rheinland und in Sachſen. In der Sonnabendvormittagsziehung der fünften Klaſſe der 49.275 Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel ein Ge⸗ winn von 300 000 Mark auf die Nummer 283 985. Die Nummer wird in Achtelloſen in der einen Abteilung im Rheinland und in der anderen Abteilung in Sachſen geſpielt. Vier Deutſche in Schanghai verwundet Im Verlauf der Ereigniſſe in Schanghai wurden von den Mitgliedern der deutſchen Kolonie bisher vier ver⸗ wundet. Bei der Bombenexploſion bei der Nanking⸗Road erlitt Jakoby von der Unionsbrauerei einen doppelten Bein⸗ bruch, Ahrens von der Zeitung„Oſtaſiatiſcher Lloyd“ Fleiſchverletzungen an den Armen und im Geſicht. Der See⸗ mann Kock erlitt in der erweiterten Niederlaſſung einen Bauchſchuß durch eine verirrte Kugel, Dr. Georg Schaeffer ebenfalls eine leichte Verletzung. Jakoby, Ahrens und Kock befinden ſich in Pflege deutſcher Aerzte im Paulun⸗Kran⸗ kenhaus. Schaeffer bei Bekannten. Tote oder Vermißte ſind nicht zu verzeichnen. Der Mord an Bekir Sidki.— Militärgericht in Bagdad Wie aus Bagdad berichtet wird, iſt der irakiſche Vertei⸗ digungsminiſter General Abdul Latife Nuri Nachfolger des erſchoſſenen irakiſchen Generalſtabschefs Bekir Sidki gewor⸗ den. General Abdul Latife Nuri befindet ſich gegenwärtig auf einer Urlaubsreiſe in Europa. In Bagdad iſt ein Milt⸗ kärgericht gebildet worden, das die Hintergründe zu der Er⸗ mordung des Generals Bekir Sidki und des Majors Ja⸗ wada aufklären ſoll. Anwetter über Mariazell Gebirgsbäche zerſtören Straßen und Brücken. Wien, 17. Aug. Die Serie der großen Unwekkerkata⸗ ſtrophen in Heſterreich ſcheint nicht abreißen zu wollen. Am Sonntag wurde das Gebiet des bekannten Wallfahrks⸗ ortes Mariazell in der Steiermark von einem ſchweren An. wekter heimgeſucht. Die auskretenden Gebirgsbäche rich⸗ teten weithin an Feldern und Fluren ſchweren Schaden an oder zerſtörten auch Straßen, Brücken und Telegraphen⸗ leitungen. 5 Bis Montag war jede Verbindung mit dem betroffenen Gebiet unterbrochen, zumal auch die wichtigſten Zufährts⸗ ſtraßen durch Steinlawinenverlegt wurden. Auch im Ge⸗ biet Oberhollabrunn in Niederöſterreich richtete ein Un⸗ wetter ſchweren Schaden an. Politiſche Krawalle in Braſilien Rio de Janeiro, 17. Aug. In Campos im Staate Rio de Janeiro kam es bei einer Veranſtaltung der Inte rali⸗ ſten(Anhänger der braſilianiſch⸗nationaliſtiſchen 2 ewe⸗ gung) zwiſchen den Teilnehmern und der Polizei zu bluti⸗ gen Zuſammenſtößen. Die Polizei ging gegen die Inte⸗ graliſten mit Maſchinengewehren vor. Als Opfer werden 12 Tote und zahlreiche Verletzte, in erſter Linie Frauen, gemeldet. Zur Wiederherſtellung der Ruhe wurde Milttär nach Campos in Bewegung geſetzt. Die Urſache der Zuſam⸗ menſtöße ſoll in einer vorangegangenen Auseinanderſet⸗ zung zwiſchen den Integraliſten und den Kommuniſten zu ſuchen ſein. Nach einer Darſtellung der Polizei erfolgten die Zuſammenſtöße, als der Redner tro Einſpruchs der Polizei heftige Angriffe gegen die Demokratie und den Parlamentarismus richtete.„ Rücktritt des irakiſchen Kabinekts. London, 17. Aug. Der irakiſche Miniſterpräſident Hik⸗ mat Suleiman und ſein Kabinett ſind nach einer Reuter⸗ meldung am Montag zurückgetreten. i „Weine doch nicht. Vielleicht erhalten wir ihn doch wieder.“ „Vielleicht!“ Ilſe-Dore ſagte es voll unausſprechlichen Wehs. „Hat er es dir nicht geſagt, daß er ein junger, bereits ſehr geſuchter Arzt war, als— dieſe— dieſe Anklage kam?“ „Nein! Rudolf— war— Arzt?“ 2 „Ja! Es hat ihn furchtbar getroffen, dieſer Freiſpruch zaus Mangel an Beweiſen“. Du warſt die einzige, der et ſein Herz zugewandt hatte in all den letzten Jahren. Er haßte die Frauen, weil er den Glauben an ſie hatte ver⸗ lieren müſſen. Seine Braut hatte auch an ſeine Schuld ge⸗ glaubt, und das hat er lange nicht verwinden können. Nun liebte er dich! Und er war unglücklich, weil er glauben mußte, auch du hätteſt dich endgültig von ihm abgewandt. „Ich liebe ihn! Ich will tauſendfach dieſes kindiſche Davonlaufen gutmachen, wenn er—!“ Beide Frauen ſahen ſich in die Augen. Frau Heinsberg leiſe: „Im Laufe des Vormittags wollen wir zu ihm gehen. Wenn ſie uns wieder nicht zu ihm laſſen, dann—— „Sprich es nicht aus, Mutter, bitte ſchweige. Rudolf darf uns nicht verloren ſein.“ Die welken Hände der alten Dame ſtrichen liebkoſend über die ſeidenweichen braunen Locken. „So ſehr liebſt du ihn, Ilſe⸗Dore?“ „Mein Leben iſt gleichfalls zu Ende, wenn er uns ge⸗ nommen wird,“ murmelte Ilſe⸗Dore und ſah auf das Bild des geliebten Mannes. Sie dachte, daß dieſer Mund ſie ſo heiß und glühend geküßt und vielleicht ſchon bald ſich für immer ſchließen würde. 5 Ein Aechzen entrang ſich ihrer Kehle. Es durfte nicht ſein, nein, nein, es durfte nicht ſein. Eng aneinander geſchmiegt ſaßen die Frauen und war⸗ teten Stunde um Stunde. Bis es endlich ſo weit war, daß ſie ins Krankenhaus fahren konnten. Fortſetzung folgt. Dann ſagte F d us dens ladisclies Laud Dr. Fricks Beſuch in Baden Der Miniſter unterrichtet ſich über die beſonderen verhält. niſſe im Grenzland.— Beſichtigung non Oeſchelbronn. (0 Karlsruhe, 17. Aug. Die Stadt Karlsruhe krug zu Ehren des Reichsinnenminiſters Dr. Frick, der ſich zurzeit auf einer Beſichtigungsreiſe befindet, reichen Flaggen⸗ ſchmuck. In Begleikung Dr Fricks befinden ſich die Staats⸗ ſekretäre Pfundtner und Stuckert, Miniſterialdirektor Su⸗ ren und eine Reihe von Sachbearbeitern aus der kommu⸗ nal⸗ und verfaſſungsrechtlichen Abteilung des Reichsmini⸗ ſteriums des Innern. Die Herren wurden bis Maulbronn vom Reichsſtatthalter in Württemberg, Murr, dem würt⸗ tembergiſchen Miniſterpräſidenten Mergenthaler und dem Innenminiſter Schmid begleitet. Hier empfingen den Reichsinnenminiſter der Reichsſtatthalter in Baden, Robert Wagner, und Miniſterpräſident Köhler ſowie die Miniſter Pflaumer und Dr. Schmitthenner. Man fuhr zunächſt nach dem Orte Oeſchelbronn, wo der Reichsinnenminiſter von der Bevölkerung überaus herzlich begrüßt wurde. Im dortigen Rathaus hörte Dr. Frick einen kürzen Vortrag des Bürgermeiſters über die wirtſchaftliche Lage der Gemeinde. Der Bürgermeiſter berichtete anſchließend eingehend über die nach dem großen Brande vom September 1933 durch⸗ geführten Wiederherſtellungsarbeiten. Bei der Beſichtigung des neuerſtandenen Ortsteiles gab Dr. Frick ſeiner Genug⸗ tuung darüber Ausdruck, daß hier die bodenſtändige Bau⸗ weiſe, die alteingewurzelte Volkskultur in ſo vortrefflücher Weiſe zum Ausdruck gebracht worden ſei; das freue ihn ganz beſonders. Im Bürgerſaal nahm der Reichsminiſter die dort ausgeſtellten Ortsbilder von Oeſchelbronn aus der Zeit des Brandes in Augenſchein. Auf der Fahrt nach Karlsruhe wurde Dr Frick in allen Orten freudig begrüßt. In der Reichsſtatthalterei zu Karlsruhe erſtakteten Reichsſtatthalter Robert Wagner und Innenminiſter Pflau⸗ mer Vortrag über die beſonderen Verhältniſſe im Grenz⸗ land. Am Abend begab ſich Reichsinnenminiſter Dr. Frick mit ſeiner Begleitung nach Baden⸗ Baden, um von hier aus am Dienstag die Beſichtigungsreiſe nach dem ſüd⸗ lichen Teil des Landes fortzuſetzen. Ladenburg.(Im Rhein geländet.) Am vergan⸗ genen Samstag wurde bei Worms die Leiche des 29 Jahre alten verheirateten Hch. Höflein von hier, der als Ratſchreiber in Altlußheim tätig war, und eine 23 Jahre alte weibliche Perſon aus Altlußheim im Rhein geländet. Beide waren mit einem Gürtel zuſammengebunden. Daraus iſt zu ſchließen, daß beide freiwillig und gemeinſam aus dem Leben geſchieden ſind. Nähere Gründe ſind nicht bekannt geworden. Höflein war ſeit vergangenen Dienstag vermißt. (J Bruchſal.(Landestagungen.) verſchiedene Tagungen abgehalten. So trafen ſich die Zie⸗ genzüchter und die Imker zu einer Landesverſammlung, ebenſo tagten die Brieftaubenzüchter aus Anter⸗ und Mittel⸗ baden und die Kaninchenzüchter verbanden mit ihrer Zuſam⸗ menkunft eine Kleintier⸗Lehrſchau. Waldkirch.(Fünf Stück Vieh verbrannt.) Im benachbarten Weinort Buchholz brach in dem Oekonomie⸗ anweſen des Landwirts und Weingutsbeſitzers Dufner, dem ſog. Sägebauernhof, Feuer aus, das infolge des ſtarken Windes raſch um ſich griff und die nahezu eingebrachte Ernte vernichtete. Das Feuer griff ſo verheerend um ſich, daß fünf Stück Vieh und einige Schweine nicht mehr gerettet werden konnten. Die Autoſpritzmannſchaft von Waldkirch griff mit vier Strahlrohren mit Erfolg ein, obwohl das Waſſer aus etwa 500 m Entfernung aus dem Dorfbach zugeführt wer⸗ den mußte. Die Mannſchaften mußten wegen des dichten Nauches mit Gasmasken arbeiten. Der Beſitzer und ſeine Familie befanden ſich bei Brandausbruch auf den Wieſen. Endingen a. K.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Die 75jährige Luiſe Frey lief, als ſie die Straße überqueren wollte, in ein von Riegel kommendes Perſonenauto. Sie er⸗ litt ſo ſchwere Kopf⸗ und innere Verletzungen, daß ſie gleich nach dem Anfall ſtarb. Drei Stunden früher hatte ſich in der gleichen Straße ein Zuſammenſtoß zweier Laſtkraftwagen ereignet, bei dem jedoch nur Sachſchaden entſtand. * Bernau.(Brieftaſche mit 1000 Mark ge⸗ ſtohlen.) Ein junger Mann beſuchte hier einen Anterhal⸗ tungsabend und führte dabei eine gespickte Brieftaſche mit 1000 Mark mir ſich, die zur Anſchaffung eines neuen Kraft⸗ wagens dienen sollten. Ein Langfinger hatte die Gelegenheit zu, einem guten Fang nicht vorübergehen laſſen, und der Mann mußte zu ſeinem Schrecken feſtſtellen, daß ſeine Brief⸗ laſche mit Inhalt entwendet worden war. Säckingen.(Leichtſinniges Hantieren am Spirituskocher.) Ein junges Mädchen war dabei, einen Shirituskocher nachzufüllen und beachtete dabei nicht die nölige Vorſicht. Offenbar war die Flamme in dem Spiri⸗ tskocher noch nicht erloſchen, denn dieſer explodierte, und das Mädchen mußte mit ſchweren Brandwunden ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. ( Konſtanz.(Sicherungsverwahrung für Berufs verbrecher.) Der ſchwer vorbeſtrafte— allein Amal wegen Fahrraddiebſtahls— 50 jährige Lorenz Trunzer aus Memmingen wurde jetzt wegen fortgeſetzten iebſtahls im Rückfall, Betrugs⸗ und Falſchbeurkundung zu einer Ge⸗ ſamtſtrafe von dreieinhalb. Zuchthaus ſowie dee ren Ehrverluſt verurteilt. ach Verbüßung der rafe kommt der Berufsverbrecher in Sicherungsverwahrung. S) Villingen.(Tod durch A e Die Ehefrau Kaifel von Unterkirnach, Mutter von acht Kindern, wurde dieſer Tage bei Erntearbeiten von einem Jnſekt ge⸗ ſtochen. Die Wunde zog eine Blutvergiftung nach ſich, der die Frau erlag. Hier wurdet das Bühnenfahrbach des Badiſchen Staatstheaters. 95„Karlsruhe. Das Badiſche Staatstheater hat ſoeben 11 Wühnenſahrbuch für 1937 herausgegeben, das in Wort ih Blld aufschlußreich den Ablauf des vergangenen Spiel⸗ 1 1936-37 ſchildert. Das Buch enthält nicht nur eine de fangreiche Zu ammenfaſſung der Aufführungen, für 5 uſtandekommen insgeſamt 4767 Proben nötig wa⸗ c ſondern auch verſchiedene in den Bühnenbetrieb ein⸗ tür, ge Aufſätze unterrichtender und unterhaltſamer Na⸗ ſchn Das mit einem ausgezeichneten und 115 reichen Bild⸗ 1 9 5 ausgeſtattete Jahrhu ibt ſchließlich auch noch 5 nde von dem 8 en der Theateraka⸗ mie des Badiſche rößenerſemeſters 1937 48 Schüler aufwies, von denen eine lübere Anzahl bereits Verpflichtungen an Theater und Seplererbielten, Die neue Spielzeit wird Samstag, den 11. Lager nber, mit einer Neueinſtudierung von„Wallensteins 9 im Schauspiel und am Sonn⸗ September, mit„Lohengrin“ in der Oper eröffnet. Aus den Nachbargauen s Großes Fiſchſterben im Neckar Die Neckarufer der Stuttgarter Umgebung waren am Sonntag Anziehungspunkt vieler Schauluſtiger. Es hatte ſich herümgeſprochen, daß auf der Waſſeroberfläche rieſige Mengen von toten Fiſchen herumſchwimmen. Auch den noch lebenden Fiſchen ſchien es offenſichtlich an Sauerſtoff 0 fehlen, da ſie an der Oberfläche verzweifelt nach Luft khnappten. Von dem Sterben wurden vor allem die emp⸗ findlichen Barben, aber auch die Schuppfiſche betroffen während man ſeltener tote Karpfen, Rotaugen und Bar⸗ ſche bemerkte. leber die Urſache des großen Fiſchſterbens, das ſeit vielen Jahren in einem derartigen Umfang nicht mehr beobachtet wurde, weiß man noch nichts beſtimmtes. Ob die Vermutung zutrifft, daß die Fiſche giftigen Abwäſ⸗ ern zum Opfer gefallen find, dürfte durch eine amtliche Unterſuchung feſtgeſtellt werden Arteil im Linder⸗Prozeß Die Vorgänge bei der Häute. und Jettverwerkungs⸗ Gmbh. Frankfurt a. M., 17. Aug. In dem ſeit Anfang Juli laufenden Prozeß gegen ſieben Angeklagte aus dem Metz⸗ gerberuf wurde das Urteil verkündet. Es handelt ſich dabei um die bekannten Vorgänge bei der Häute⸗ und Jettver⸗ wertungs⸗Gmbh. Die Angeklagten Emil Müller, Emil Stein, Fried⸗ rich Siekmann und Karl Jauß wurden freige⸗ ſprochen. Die Angeklagten Hans Linder, Karl Braun und Eberhard Quirin wurden unter Freiſprechung im übri⸗ gen wie folgt verurteilt: Linder wegen Untreue im Sinne des Paragraphen 81a des Geſetzes betreffend die Ge⸗ ſellſchaften mit beſchränkter Haftung in drei Fällen zu einer Geſamtſtrafe von 2 Jahren Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe; Braun wegen Untreue im Sinne des graphen 8la des Gmbh⸗Geſetzes in zwei Fällen zu 9 Mo⸗ naten Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe; Quirin ebenfalls wegen Untreue im Sinne des Paragraphen dia des Gmbh⸗Geſetzes zu 6 Monaten Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe. ö Die gegen Braun erkannten Freiheits⸗ und Geldſtrafen ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Auf die gegen Linder erkannte Strafe wird die Unterſuchungshaft in vol. lem Umfange angerechnet. Die Koſten des Verfahrens trägt die Reichskaſſe ſoweit auf Freiſprechung übrigen die Angeklagten. Der Haftbefehl bleibt aufrechterhalten. Für einen Apfel das Leben. Bei Oſterham wollte der 14djährige Sohn des Auguſt Gaßner von einem fahrenden Laſtwagen aus mit einer Schaufel einen Apfel von einem Straßenbaum herunterſchlagen. Dabei fiel er ſo unglücklich vom Wagen, daß er mit gräßlichen Verletzungen am Kopf liegen blieb und wenige Augenblicke ſpäter ſtarb. ab Fiſchvergiftung. In der Familie des Sägewerkar⸗ beiters Ludwig Dippel in Preſſath(Bayer. Oftmark) gab es dieſer Tage einen kalten gebratenen Hecht. Der Fiſch war indeſſen bereits verdorben und bald ſtellten ſich Ver⸗ giftungserſcheinungen ein. Der achtjährige Sohn ſtarb; die beiden Eltern, der Schwiegervater und ein weiteres Kind wurden in das Krankenhaus eingeliefert. Schreiber eines Erpreſſerbriefes gefaßt Para⸗ erkannt iſt, im gegen Linder — Friedrichshafen. Die Familie des hieſigen Arztes Dr. med. Wieland wurde durch einen Erpreſſerbrief, der vor 10 Tagen durch die Poſt zugeſtellt wurde, in nicht ge⸗ ringen Schrecken verſetzt. Der! riefſchreiber forderte von Dr. Wieland 2000 Mark, andernfalls ſei das Leben der Frau und des zweijährigen Kindes in Gefahr. Es wurde weiter dringend gewarnt, die Polizei zu benachrichtigen, da die Erpreſſer vor nichts zurückſchrecken würden. Von der bedrohten Familie und der Kriminalpolizei wurde in den letzten 10 Tagen unter Hund zieh are von Mannſchaf⸗ ten der Ss alles aufgeboten, um die Verbrecher ausfindig zu machen. Am Samstag gab nun bei Dr. Wieland ein 19 Jahre alter Burſche einen 18 ab, in dem unter Hin⸗ weis auf die Drohungen in dem Erpreſſerbrief die Ueber⸗ gabe der verlangten Summe gefordert wurde. Kriminal⸗ heamte unterzogen den jungen Mann einem gründlichen Verhör, bei dem er angab, am Stadtbahnhof hätten ihn zwei unbekannte Männer beauftragt, den Brief auszuhän⸗ digen. Er konnte dabei bis ins einzeln gehende Perſonal⸗ * der beiden Unbekannten geben. Da die Ver⸗ brecher noch in Friedrichshafen vermutet wurden, fahn⸗ deten Kriminal⸗ und Polizeibeamte auf allen Straßen und Plätzen, in öffentlichen Lokalen und Gaſthäuſern nach ihnen. Der Ueberbringer des Briefes wurde dabei bald dieſem, bald jenem Fahnder zugeteilt. Bei der Kontrolle in einem hieſigen Hotelgarten war es auffallend, wie raſch der Burſche unter den anweſenden, etwa 100 Perſonen feſtſtellte. daß die Geſuchten nicht darunter waren. Das Benehmen des Burſchen erweckte daher Verdacht, ſo daß er auf der Polizeidirektion einem nochmaligen Verhör un⸗ terzogen wurde Den hochnotpeinlichen Fragen vermochte er nicht mehr auszuweichen, und in wenigen Minuten ge⸗ ſtand er ein, ſelbſt der Briefſchreiber zu ſein. Es handelt ſich um den 19 Jahre alten Heinz Arnoldy, der nach ſeinen Angaben beabſichtigte, mit dem erpreßten Geld ein Sport⸗ motorrad zu kaufen. Ehrungen für General von Epp Zum 50jährigen Militärjubiläum. München, 16. Aug. Dem Reichsſtatthalter von Bayern, General Ritter von Epp, der am Montag ſein 50 jähriges Militärjubiläum feierte, wurden zahlreiche Ehrungen dar⸗ gebracht. Um 8 Uhr morgens zog vor der Reichsſtatthal⸗ terei ein Doppelpoſten der Wehrmacht auf, der vom Inf.⸗ Regt. 61, der Traditionstruppe des Bayer. Infanterie⸗ Leibregiments, geſtellt wurde. Das Stabsmuſikkorps des Luftkreiskommandos 5 brachte dem Jubilar ein Ständchen dar, dem der e in Generalsuniform vom Balkon des Hauſes aus zuhörte.. a In der Neicheſtatthaltere waren inzwiſchen die Mit⸗ arbeiter des Reſchsſtatthalters unter der Führung von Staatsſekretär Generalmajor Hofmann ſowie ſeine Mit⸗ arbeiter vom kolonialpolitiſchen Amt, von der Lanbdesjä⸗ germeiſterei und von der Landesplanungsbehörde zur Be⸗ glückwünſchung erſchienen. Kaum zu zählen ſind die Blück⸗ wunſchtelegramme. die von den Soldaten und Verbänden des alten Heeres, ſo vom früheren Leibregiment, vom ehe⸗ maligen Bund Freikorps Epp, vom Reichskriegerbund 5 äuſer, vom Soldatenbund, vom Reichskolonialbund, Ko⸗ alder d und ſowie von anderen Vereinigungen ein⸗ elaufen ſind. a 5 9 5 Guhrer und Reichskanzler überſandte dem Jubilar folgendes Telegramm:„Am heutigen Tag, an dem Sie vor 50 Jahren in die Armee eintraten, gedenke ich in Aner⸗ kennung und Dankbarkeit der großen Verdienſte, die Sie ich in Krieg und Frieden um Deutſchland erworben haben. ſpreche Ihnen zu dieſem Erinnerungstag meine herz⸗ nchen Glückwünſche aus und verbinde damit meine beſten Grüße.“: Lalcale uud ocliau Das Lied der Dreſchmaſchine Die Zeit des Dreſchens beginnt. Im Dorf iſt das Er⸗ klingen des Dreſchmaſchinenliedes immer eine Art Ereignis. Nicht jeder Bauer kann ſich perſönlich einen Dreſchapparat halten. Aber hier iſt unter den Bauern von jeher Kame⸗ radſchaft lebendig, man ſchließt ſich zur Genoſſenſchaft zu⸗ ſammen und kauft gemeinſam eine neuzeitliche Dreſchma⸗ ſchine, die dann der Reihenfolge nach bald hier und in je⸗ nem Hof zu arbeiten beginnt. Die Dorfjugend ſteht zumeiſt dabei und freut ſich mit den Helfern auf die Stunde, da alle Körner gefallen und in Säcke geſchichtet zur Scheuer und auf den Getreideboden kommen. Oft gibt der Bauer dann noch was Beſonderes aus, und erfreulich gut hat ſich da und dort in dieſem und jenem Gau der Brauch erhalten, daß froher Sinn die Abendſtunde des Tages regiert, an dem 101 Summen der Dreſchmaſchine nach getanem Werk ver⸗ tummt. Viel Arbeit anderer Art gibt es freilich dann trotzdem noch, und der Schweißperlen fließen auch bei wenig war⸗ men Wetter genug, bis ſchließlich zuletzt mit dem Ernkedank⸗ feſt der Abſchluß der Hauptarbeit kommt. Gigantiſches Fi⸗ nale iſt das dann gleichſam, wenn die Stadt mit dem Land ſich findet, um vor den Herrgott zu treten mit Dank fürs Wachstum und Ernte und neuem Geloben treuen Dienſtes am Werk der Schöpfung. Doch bis dahin vergehen noch Wochen genug an Zahl. Das Lied der Dreſchmaſchine wird noch lange in den Vör⸗ fern unſerer Heimat zu hören ſein. * Die Variete⸗Schau Frank⸗Thys gibt heute Abend am Waſſerturm ihre Abſchiedsvorſtellung. Ein Feuerwerk wird das Gaſtſpiel beſchließen. i Ertrunken. Am 9. Auguſt wurden etwa 200 Meter unterhalb des Großkraftwerkes Mannheim⸗Neckarau am Rhein⸗ ufer Kleidungsſtücke gefunden. Es wird vermutet, daß der Eigentümer der Kleider im Rhein oder im Altwaſſer des Rheins ertrunken iſt. Wer Angaben machen kann, wird er⸗ ſucht, dies der Kriminalpolizei in Mannheim mitzuteilen. * bühren erheben, ſo ſind tatſächlich die Vorausſetzungen für die Eintragung von Zinsſenkungen auf die Abfaſſung eines Grundbuchamt — Kechtsberatungsſtellen für Hausgehilfinnen. Die DAß hat Rechtsberatungsſtellen für Hausgehilfinnen ge⸗ ſchaffen. Hausfrauen und Hausgehilfinnen können ſich hier Auskunft holen über Fragen, die am meiſten Grund zu Streitigkeiten geben, zum Beiſpiel Urlaub, Schadenerſatz⸗ pflicht, Verſicherungs⸗ und Bürgerſteuerzahlung. Das we⸗ 1 dieſer Stellen iſt Vermittlung und Schlichtertätig⸗ eit. — Porſicht mit Senſen! Durch Senſen, die ungenügend verwahrt, getragen oder aufbewahrt werden, ſind ſchon häufig Menſchen verletzt worden. Obwohl die Schuldigen dann wegen Körperverletzung beſtraft ſind, wird immer noch leichtſinnig gehandelt. Namentlich laſſen die Mäher die Senſen abends auf den Wieſen, wo am nächſten Tage weitergearbeitet werden ſoll, liegen, ohne ſie zu umwickeln. Wer dann über die Wieſe geht, läuft Gefahr, ſich ſchwer zu verletzen. Ebenſo unvorſichtig iſt es, Senſen in die Bäume zu hängen, ohne ſie zu befeſtigen oder zu umwickeln. Dieſe Art der Aufbewahrung iſt um ſo gefährlicher, als es oft nur eines kleines Stoßes ſpielender Kinder bedarf, um die Senſe vom Baume herunterzuſtoßen und großes Unglück, herbeizuführen. Wer ſich deshalb vor einer gerichtlichen Beſtrafung wegen 1 Körperverletzung ſchützen will, unterlaſſe nicht, die Senſe nach dem Gebrauch zu um⸗ wickeln, ehe ſie weggelegt oder weggehängt wird. * — Poſtverkehr nach Spanſen. Es empfiehlt ſich, in der Aufſchrift der Poſtſendungen nach Spanien die Provinz anzugeben, in welcher der Veste liegt Wenn ein Abſender über die Zugehörigkeit des Beſtimmungsortes ſeiner Sendung zu dem Gebiet einer der kämpfenden Par⸗ teien zuverläſſig unterrichtet iſt, iſt es vorteilhaft, daß er durch einen Vermerk in der Aufſchrift die Leitung der Sendung beſtimmt. Solche Leitvermerke lauten zweckmäßig für das e Gebiet der Nationalen Regierung „über Hendaye“, für die Balearen und Pityuſen„über Genua“, für das oſtſpaniſche Gebiet der Bolſchewiſten „über Cerbere“ oder„über Barcelona“ und für das noch nicht in den Händen der Nationalen Regierung befindliche e Gebiet(Teile von Aſturien)„über Bor⸗ eaux“. — Tomaten in Fülle!— Was tun wir damit? Zunächſt werden wir einmal davon roh genießen, ſoviel wir mögen, denn roh ſind ſie unſerer Geſundheit zweifellos am aller⸗ beſten zuträglich. Viele freuen ſich, in die eſte Tomate wie in einen Apfel hineinbeißen zu können. ndere ſchne den Scheibchen und legen ſie mit etwas Salz beſtreut aufs Brot. Der grüne Salat, der jetzt täglich auf dem Mittagstiſch 25 ſollte, bekommt durch die Beigabe von Tomaten⸗ tückchen einen beſonders guten Geſchmack. Aehnlich iſt es auch bei den Gurken. Daß ſich die Tomaten zu allen feſt⸗ lich angerichteten Mahlzeiten beſonders gut eignen, haben die Hotelköche ebenſo wie die klugen Hausfrauen bald her⸗ ausgefunden. Dabei kann die Tomate in rohem und in ge⸗ backenem 9 mit einer Füllung gereicht werden Für die kalte Platte laſſen ſich die vorſichkig ausgehölten Früchte mit Fleiſch⸗ oder 15 6 füllen. Sehr gut eignen ſich aber auch als Füllung Gemüſeſalat, Blumenkohl oder ein A dase Die Möglichkeiten ſind 9101 der Phantasie ſind keine Grenzen gesetzt Den großen Tomatenſegen der Gegenwart können wir aber auch für den Winter dienſthar machen und für eine größere Famile lohnt ſich das Ein⸗ legen der Tomaten in Steintöpfe. 5 Die Ordnung im Straßenverkehr Anordnungen zukünftig durch das Reichsinnenminiſterium Um dem Reichsführer SS und Chef der deutſchen Poli zei eine ſtärkere Einwirkung auf den Straßenverkehr zu er⸗ möglichen, ſollen in Zukunft die den Verkehr regelnden Vor⸗ ſchriften vom Reichsminiſter des Innern erlaſſen werden. Ein Geſetz zur Aenderung des Automobilgeſetzes trifft des⸗ halb u. a. folgende Regelung: Der Reichsverkehrsminiſter erläßt die Anordnungen über Zulaſſung von Fahrzeugen(insbeſondere Bau und Betrieb von Kraftfahrzeugen) und von Fahrzeugführern, ferner über die Anforderungen an Fahrlehrer und Sachverſtändige im Kraftfahrzeugverkehr, über den zwiſchenſtaatlichen Kraft⸗ fahrzeugverkehr und über Gebühren für behördliche Maß⸗ nahmen im Kraftfahrzeugverkehr. Der Reichsminiſter des Innern erläßt die ſonſtigen An⸗ ordnungen zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit des Straßenverkehrs, ferner Anordnungen zur Kennzeichnung gefährlicher Stellen, über Signaleinrichtungen optiſcher und akuſtiſcher Art für nicht maſchinell angetriebene Fahrzeuge und über deren Kennzeichnung, Beleuchtung und Beſchaffen⸗ heit(lausgenommen über Beleuchtung der Fahrräder). Außerdem beſtimmt das Geſetz, daß der Generalinſpek⸗ tor für das deutſche Straßenweſen die Anordnungen über die Ortstafeln und Wegweiſer erläßt. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 16. Auguſt. Notierungen unverändert. Sportliches. Jugendklubkampf und Fauſtballſpiele im Wörtel. Jugendklubkampf. Alle 1. Tbd.„Jahn“ Mhm.⸗Seckenheim 71¼ Punkte 2. Turngemeinde Plankſtadt 66% Punkte 3. Turnverein Edingen 45% Punkte Fauſtball. Tv. Edingen 1—„Jahn“ Seckenheim 1 35: 35 Tv. Edingen II—„Jahn“ Seckenheim II 40 40 To. Edingen 1—„Jahn“ Seckenheim II 43: 37 Tv. Edingen II—„Jahn“ Seckenheim 1 42: 36 Der Jugendklubkampf am vergangenen Sonntag im Wörtel hatte drei ſtarke Gegner vereinigt, die ſich ſehr ſpannende und intereſſante Kämpfe lieferten. Auch die erzielten Leiſtungen waren ganz beachtlich. Während zu Beginn Plankſtadt in Führung ging, gewann Seckenheim im weiteren Verlauf immer mehr an Boden, um zum Schluß als ſicherer Sieger aus dem Kampfe hervorzugehen. Da die beiden Gaſtvereine keine geeignete Stabhochſpringer zur Stelle hatten, wurde von Seiten Seckenheims auf dieſe Konkurrenz verzichtet, ſonſt wäre das Endreſultat noch deutlicher ausgefallen. Nachſtehend die Ergebniſſe: 100 m⸗Lauf: 1. Gänſecke Pl. 12.4; 2. Gund S. 12.6; 3. Scherer S. 12.6. 200 m⸗Lauf: 1. Gänſecke Pl. 27; 2. Gund S. 27.2; 3. Scherer S. 27.2. 15 0 0 m- Lauf: 1. Horſch E.; 2. Mack Pl.; 3. Feil Pl. 10 4 ½ Rundenſtaffel: 1. Seckenheim; 2. Plankſtadt. Weitſprung: 1. Wolf S. 5,50; 2. Umminger S. 5,47; 3. Gänſecke Pl. 5.41 m. Hochſprun g: 1. Jung E. 1,57; 1. Scherer S. 1,57; 1. Gänſecke Pl. 1,57 m. Kugel⸗ ſtoß en: 1. Gänſecke Pl. 12,76; 2. Grimm S. 12,01; 3. Schleich Pl. 11,79 m. Diskuswerfen: 1. Groeger E. 26,47: 2. Grimm S. 25,95; 3. Berlinghoff Pl. 24.83 m. Speerwerfen: 1. Umminger S. 36,27; 2. Jung E. 36,24; 3. Grimm S. 35,53 m. Bei den Jugendſchwerathletikkämpfen am letzten Sonn⸗ tag in Sandhofen belegte Georg Klumb vom Tbd.„Jahn“ Seckenheim in der Ringerklaſſe den 4. Platz. Greulich iſt in Form. Zwiſchen Tv. 1846 Mannheim und VfR Mannheim wurde ein Leichtathletikkampf zum Austrag gebracht. Greu⸗ lich, Tv. 1846, warf bei dieſer Veranſtaltung den Hammer 54,02 m und ſiegte auch im Diskuswerfen mit einer Leiſtung von 41,25 m. Den Klubkampf gewann Tv. 1846 klar bor ſeinem Lokalgegner. Die Kampfformationen der Partei Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels an die SA. Berlin, 16. Auguſt. Beim Abſchluß der Reichswettkämpfe der SA hielt Reichsminiſter Or Goebbels in ſeiner Eigenſchaft als Berliner Gauleiter im Olympia⸗Stadion eine Anſprache. Er führte u. a. aus: 5 „Parteigenoſſen! Kameraden der nationalſozialiſtiſchen SA! Ihr ſeid in eine feſtliche Stadt gekommen. Sie hat ſich zu ihrem 700 Jahresjubiläum geſchmückt. Viele von Euch ſind zum erſten Male in Berlin. Sie können deshalb keine Vergleiche ziehen zwiſchen dem Berlin von einſt und dem Berlin von heute. Es gab eine Zeit, da war Berlin die nach Moskau roteſte Stadt der Welt. Und wenn dieſe Stadt ſich heute wieder mit Stolz eine deutſche, mehr noch eine nationalſozialiſtiſche nennen kann, ſo iſt das nur dem Kampf unſerer Bewegung zu verdanken. Im Jahre 1926 haben wir in Berlin mit ganzen 450 Parteigenoſſen angefangen. Und ich verrate kein Geheim⸗ nis, wenn ich hier erkläre, daß dieſe 450 Parteigenoſſen zu 90 v. H. Mitglieder unſerer SA waren. Mit der Kraft un⸗ ſeres Wortes allein hätten wir dieſes Rieſen⸗Aſphaltunge⸗ heuer niemals bezwingen können. Es mußte ſich damit die Kraft Eures Arms verbinden. Was hätten wir vermocht, wenn ſich damals nicht ein paar hundert tapfere, mutige, fanatiſche und idealiſtiſche SA⸗Kameraden auf unſere Seite geſtellt, wenn ſie nicht mit uns gekämpft, wenn ſie nicht ſoviel Glauben und ſoviel Vertrauen auf die Kraft unſerer Bewegung aufgebracht hätten? Daß der Terror in Berlin gebrochen wurde, das verdankt man dem heroiſchen Einſatz dieſer Männer. Und es iſt deshalb verwerflich und dumm, wenn heute die die Lorbeeren unſeres Siegs zu pflücken verſuchen, die damals zwar auch kämpften, aber gegen uns. Die vielen Hunderttauſende, die hinter den nationalſozialiſtiſchen Sturmſcharen marſchieren, haben nicht gekämpft, um etwas u werden. Sie wollten und wollen aber, daß aus unſerer ewegung etwas wurde und etwas bleibt. Ein Volk lebt nicht von ſeinen Bürokraten, ſondern von ſeinen Kampf⸗ naturen, und nicht das Volk iſt für den Staat, ſondern der Staat für das Volk da. Das Volk wird auch nicht allein repräſentiert von ſeiner Bevölkerungszahl, ſondern auch von ſeinen Kämpfern, die die eherne Spitze am bleiernen Keil ſind. Und deshalb iſt es kindiſch zu glauben, daß die Aufgabe der Bewegung oder einer ihrer Formationen er⸗ füllt ſei, wenn auch dieſe Formationen nicht wie in der Kampfzeit heute jeden Tag kämpferiſch auf den Plan tre⸗ ten müſſen. Organiſationen wirken nämlich nicht nur durch ihren 0 Einſatz, ſondern ſie wirken auch manch⸗ mal ſchon dadurch, daß ſie da ſind! Man ſoll uns deshalb nicht entgegenhalten: Was wollen denn dieſe Kampforganiſationen noch, es tut doch niemand dem nationalſozialiſtiſchen Staat etwas zu Leid. Wenn dieſe Kampforganiſationen nicht beſtänden, dann würden die alten Gegner wie die Ratten aus ihren Löchern herauskommen. Und deshalb iſt es nicht mehr als recht und billig und nur eine hiſtoriſche Wahrheit, wenn man feſtſtellt, daß der nationalſozialiſtiſche Staat von den alten Kämpfern nicht nur erobert worden iſt, ſondern daß er von ihnen auch behauptet wird. Was ich hier als Beiſpiel von Berlin anführte, das hat ein jeder von Euch in ſeiner Provinz oder in ſeiner Stadt erlebt. Und wenn heute zu den Feſten der Nation die Fah⸗ nen unſerer Bewegung flattern, dann können wir mit Stolz ſagen: Es ſind nicht nur unſere Fahnen, es iſt auch unſer Reich. Und dieſes Reich ſoll erfüllt ſein von unſeren Ideen, das Volk ſoll ſich an unſeren Idealen erheben. Und wir als die alten Kämpfer dieſer Bewegung wollen die Lehr meiſter dieſer Ideen und dieſer Ideale ſein. Wenn Kriſen kämen, wir würden uns weder auf die Büros noch auf die Aeinter noch auf die Bürokraten verlaſſen können. Verlaſſen müſſen wir uns immer auf Euch.“ Großer deutſcher Motorſport⸗Erfolg in Saxkorp. a Saxtorp, 16. Aug. Auch der 9. Große Motorradpreis von Schweden wurde zu einem großen Erfolg für die deut⸗ ſchen Farben. Zum zweiten Male wurde er von dem Nürn⸗ berger Otto Ley auf der 500 cem⸗Kompreſſor⸗BMW gor deni Stallgefährten Karl Gall⸗München gewonnen. Auch in der kleinen Klaſſe gab es einen überlegenen deutſchen Sieg durch die Auto⸗Union⸗‚FͤW von W. Winkler, der 1 neuen Rekord aufſtellte, und den deutſchen Meiſter Kluge. Graf Hagenburg in ASA Der erfolgreiche deutſche Kunſtflieger. Berlin, 16. Aug. Der olympiſche Kunſtflugſieger Vorjahrs und Sieger in der Internationalen Kune konkurrenz 1937 in Zürich, Graf Hagenburg, konnte an der deutſchen Kunſtflugmeiſterſchaft 1937 nicht teilnehmen, d er auf Veranlaſſung des Korpsführers des NSKK, Ceferal Chriſtianſen, einer Einladung nach Amerika Folge leiſtete Graf Hagenburg ſtartet in Eleveland(Ohio) dom 5 bis 5. September in Kunſtflugkonkurrenzen, die im Rah. men der National Air Races alljährlich durchgeführt wel. den. Im vorigen Jahr beteiligte ſich bekanntlich Gerd Ach. gelis erfolgreich. Auch der rumäniſche Kunſtflieger Haupt⸗ 1 85 1 155 ſich 5 ehe De efenfalls erfolg. ich hervortat, flog eine deutſche Maſchine, nämlich ei Bücker⸗Jungmeiſter 5 5 ee Graf Hagenburg reiſt am 19. Auguſt mit der„Europa“ von Bremen ab. Seine Kunſtflugmaſchine, wieder ein Bülk⸗ ker⸗Jungmeiſter, iſt bereits verpackt und auf dem Weg nach Amerika. Auch in dieſem Jahr werden in Amerika wieder zwei deutſche Maſchinen ſtarten, denn neben Graf Hagen⸗ burg ſtartet wieder der rumäniſche Kunſtflieger Papang ebenfalls auf einer Bücker⸗Jungmeiſter. 1 0 Irland ſiegt im Großen Preis von Aachen Das Internationale Aachener Reitturnier erreichte am Montag nachmittag mit der Entſcheidung im Großen Preis der Nationen um den neuen Pokal des Führers und Reichskanzlers ſeinen ſportlichen Höhepunkt. Acht Ntionen ſtanden im Kampf um den wertvollen Preis, den Irland leich bei ſeinem erſten Start in dieſem Wettbewerb in Aachen vor Deutſchland und Amerika gewinnen konnte. Im Tag des Preiſes der Nationen war der Turnier⸗ platz in Aachen reſtlos ausverkauft und die Tribünen über. füllt. Zu Beginn herrſchte prachtvolles Sonnenwetter, ſpä⸗ ter wurde es zwar wolkig, aber es blieb trocken. Von der beſten Seite zeigten ſich auch wieder die deut⸗ ſchen Dreſſurpferde. Olympiaſieger Kronos gewann unter ſeinem Beſitzer O. Lörke die Große Dreſſur, während in einer weiteren Dreſſur für Amateure der Olympiazweife Abſinth unter Oberſtleutnant Gerhard die Goldene Schleife erkämpfte.— Das genaue Endergebnis des Preiſes der Nationen: 1. Irland 24 Fehler(Irelands Own⸗Cpt. Ahern 4 F. Limerick Lace⸗Cpt. Lewis 4 F., Red Hugh⸗Lt. Stack 6 Fehler); 2. Deutſchland 32 Fehler(Wotansbruder⸗Obll Brinckmann 8 F., Olaf⸗Hptm v. Barnekow und Alchimiſ⸗ Rittm. Brandt ſe 12 Fehler); 3. USA 365/ Fehler; 4. Ru⸗ mänien 44 Fehler; 5. Italien 52 Fehler; 6. Ungarn 68˙½ Fehler; 7. Belgien 84 Fehler eſterreich ausgeſchieden, Neuer Ausländerſieg in Aachen. Der zweite Tag des Aachener Reitturniers brachte zwei ſchwere Jagdſpringen für Berufsreiter und Amateure, die beide von deutſchen Pferden in holländiſchem Beſitz gewonnen wurden. Im Preis von Laurensberg ſiegte Oberleutnant Greter(Holland) mit dem in Deutſchland gezogenen Pferd Carina, während das Bexufs⸗ reiter⸗Jagdſpringen von dem gleichfalls einem holländiſchen Turnierſtall angehörenden deutſchen Pferd Lottka unter dem deutſchen Reiter Dietrich gewonnen wurde. Einen neuen Weltrekord im Gewichtheben ſtellte in Aeval der Olympiadritte Arnold Luhaäär auf. Im beidarmigen Stoßen der Schwergewichtsklaſſe bewältigte er 167,5 Kilogramm und überbot damit die bisherige Weltbeſtleiſtung des Aegyp⸗ ters Noſſeir um 0,5 Kilogramm. Engliſcher Leichtathletikſieg Deutſchland mit 67:69 geſchlagen. Im White⸗City⸗Stadion zu London gelangte am Samstag vor 10 000 Zuschauern der fünfte Leichtathletil⸗ länderkampf zwiſchen Deutſchland und England zum Aus⸗ trag. Nach beiderſeits vollkommen ausgeglichenen Leiſtun⸗ gen ſiegten die Engländer knapp mit 69:67 Punkten. Die bisherigen vier Länderkämpfe hatte Deutſchland gewonnen. Neuer Hochſprungweltrekord Nachdem der amerikaniſche Neger Melvin Walker erſt vor wenigen Tagen in Stockholm den Hochſprung⸗ Weltrekord von 2,07 auf 2,08 Meter ſchrauben konnte, gelang ihm jetzt bei einem weiteren Sportfeſt in Stock holm eine erneute Verbeſſerung um einen Zentimeter auf 2,09 Meter. Der Neger glaubt übrigens, den Welk rekord noch auf 2,13 Meter ſchrauben zu können. Für die anläßlich des Hinscheidens meines lieben Gatten, unseres unvergeßlichen Vaters dargebrachten Beileidsbezeugungen und Kranzspenden sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank sorgende Kameradschaft ehemaliger Soldaten und den Schulkameraden des Entschlafenen für ihr ehrendes Gedenken und allen denen, die dem Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Eva Kath. Fedel und Kinder. den ehrwürdigen Schwestern für ihre Mhm.-Seckenheim, 17. August 1937. Sauberes, fleiß. Tages⸗ Jung. Mann über mädchen den Tabaßherbſt per 1. Oktober geſucht. Zu erfragen in der geſucht. Geſchäftsſt. d. Bl. Vorſtellung jetzt 8 Pflege, der ſchon erwünſcht. Inserieren Niu⸗Oſtheim, bringt Füuerbachstr. 40, II.] Gewinn! Taclohn-Lellel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Neckar-Bote- Druckerei. Meine liebe Frau Lina Kredel geb. Becker ist am Montag früh im 58. Lebensjahr sanft entschlafen. In tiefer Trauer: Mhm. Secktenheim, Wilhelm Kredel. 17. August 1937. Die Beerdigung findet am 18. August, nachm. 3 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Gammel⸗Anzeiger iſt dieſe Zeit genau einzuhalten. Hur für Mitalieder der Landw. Ein u. Perkoufsgenoſſenſchaft. Flachsſtroh wird von 7— 8.30 Uhr verwogen und Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Wer hal gewonnen? Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch⸗Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verbole — Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar 5 einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II „ Ziehungstag 13. Auguſt 198 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 8 Sewinne zu 10000 N. 314857 343769 357434 4 Gewinne zu 8000 RM. 120619 240208 15 14 Gewinne zu 2000 RM. 160388 1988 170985 194439 245 862171 365190 99 52 Gewinne zu 1000 N. 15211 15754 17702 37056 85480 710% 87956 129811 160373 179266 246364 246427 251988 255323 2600 5 312712 826290 880246 88816 358288 370149 372943 384608 390 390893 397789 12 72 Gewinne zu 500 ND. 549 2001 36359 65617 72782 7240 103328 128502 134528 154993 157673 159501 168812 170846 74290 172748 174108 175319 178608 191416 205569 233967 238009 259 00 244607 256530 264502 272278 279749 279948 282358 313471 3285 342781 372491 887722 10 Gewinne zu 300 M., 12484 24306 28802 2044 98897 30% 43886 4715 8814 8731 82793 68804 88424 8852 J de 94896 9124 91718 dad oo hs 06628 18880 30870 4805 186398 137828 142880 14498 14786 186180 187876 189324 16520 3848858 330557 377895 578085 188271 188888 190841 455700 00% 282888 2075286 207884 218182 24838 216779 223028 223404 32 285808 528851 228857 8848 547084 258212 258084 889599 204555 2565008 284876 285922 381882 288788 300 144 308782 313786 3200 544786 320944 327848 328488 330498 831873 340380 343854 336 88802 4 858668 888389 868888 372048 878889 378778 8 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 3000 RM. 285057 5 1258 5 zu 2000 RM. 28070 78499 184614 179966 20 35 ö 46 Gewinne 70 1000 NW. 140 84613 98847 18596 130689 136709 157882 261817 264522 27901 288166 300645 315318 320045 346668 366542 391038 64 Gewinne zu 500 RM. 4252 8 9760 76001 81591 86429 97560 130210 176260 1913586. 30300 217621 229812 232313 260657 260886 277450 285589 290370 8 320834 321107 325684 844868 35684 366846 388468 399992 174 Gewinne 80 300 R. 1926 14251 20688 21631 391 8 88884 40614 41799 42723 5 55 1682 83885 91505 Nene bee er ß