: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 azeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Frnſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Komto: Karlsruhe 78439. Tages- und uzeigenblatt für Mannheim⸗ Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken helm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 37. Jahrgang Samstag, den 21. Auguſt 1987 Nr. 194 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum ZJeitgeſchehen. Daß das Reich wiederum eine Anleihe von 700 Millionen Reichsmark auflegen kann, die, was ſich ſchon jetzt überſehen läßt, aus Mitteln der deutſchen Wirtſchaft und des Sparkapitals glatt gezeichnet werden wird, iſt in mehrfacher Hinſicht ein gutes Zeichen. Zum erſten zeigt dieſe Tatſache, wie folgerichtig die Finanzpoli⸗ tik des Reiches handelt, indem ſie bemüht bleibt, die„ſchwe⸗ benden“, alſo kurzfriſtigen Schuldverpflichtungen in fun⸗ dierte Anleihen zu verwandeln und ſie damit zu konſoli⸗ dieren. Das iſt natürlich nur in einem Staate möglich, deſ⸗ ſen Wirtſchaft geſund und in Ordnung iſt. Denn aur eine geſunde Wirtſchaft kann dem Staate derartige Anleihen zur Verfügung ſtellen und darüber hinaus noch durch ihre Steuerkraft, die zur Verzinſung der Anleihen wie zur Er⸗ füllung aller übrigen Staatsaufgaben nötigen Mittel auf⸗ bringen. Daß die deutſche Wirtſchaft hierzu in der Lage iſt, iſt das zweite erfreuliche Moment, das ſich bei der Auf⸗ legung von neuen Reichsanleihen jeweils zeigt. Und ſchließ⸗ lich iſt der gute Erfolg jeder Anleihe auch ein Beweis für das große Vertrauen, das das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land zu ſeinem Führer und deſſen Politik hat. Man kann ſich hierüber beſonders herzlich freuen, denn nichts zeigt deutlicher als dieſe Tatſache den völligen Umſchwung der politiſchen Atmoſphäre in wirtſchaftlichen wie auch der ö Deutſchland: Großkapital und kleiner Sparer wiſſen heute, daß die Reichsanleihe zu den ſicherſten Anlagemöglichkeiten gehört. Außenpolitiſch waren die Hochſommermonate früher die berühmte„Saure⸗Gurkenzeit“, in der alle Politik ruhte, in der die Seeſchlange durch die Spalten der Zeitun⸗ gen ſpukte, weil es an politiſchen Senſationsnachrichten fehlte. Das iſt ſeit dem Weltkriege gründlich anders ge⸗ worden Erſt recht in dieſem Sommer gibt es keine poli⸗ tiſche Ruhepause. Augenblicklich ſteht der Fernoſt⸗Kon⸗ flükt im Mittelpunkte der internationalen Erörterungen. Die wirkliche Lage in Oſtaſien iſt allerdings nicht ſo leicht zu durchſchauen, wie es zunächſt den Anſchein hat. Man muß ſich insbeſondere hüten, nur anzunehmen, es handele lich einfach um einen Feldzug Japans Hegg China. Sicher⸗ lich iſt Japan, das einſt nur ein Inſe und hat ſich in ſeinem Schutzſtaat Mandſchukuo eine ſtarke kontinentale Poſition geſchaffen und zwar auf Koſten des einſt mächtigen Chineſſſchen Reiches Aber man darf nicht überſehen, daß das einſt mächtige Chineſiſche Reich auch die Herrſchaft über andere Gebietsteile verloren hat: Tibet ſteht heute ganz unter britiſchem Einfluß, vor allem aber ſind die Aeußere Mongolei und Chineſiſch⸗Tur⸗ keſtan, zwei frühere chineſiſche Provinzen, heute Sowjfet⸗ ſtaaten, deren Politik von Moskau aus dirigiert wird. Von dieſen feſten Süße aus hat der Bolſchewismus ſeine Ideen in das übrige China hineingetragen. Mit welchen Erfolg, zeigte die Entwicklung in Südchina, bo ſich viele Jahre hindurch eine von der offiziellen chineſiſchen Regie⸗ rung völli unabhängige kommuniſtiſch⸗bolſchewiſtiſch orientierte Regierung in der Stadt Kanton gehalten hat. Der Chef der chineſiſchen Zentralregierung, Marſchall Tſchiangkaiſchek, iſt jetzt auch in Süd⸗China anerkannt. Er hat von Anfang an es als ſeine Hauptaufgabe angeſehen, die Roten Armeen des Südens und die zuloſen anderer chineſiſcher Generäle zu bekämpfen und aufzulöſen, weil er erkannte, daß der wahre Feind jeder Wiedererſtarkung Chinas der Bolſchewismus iſt. Aber e ek, ob⸗ wohl ein tatkräftiger und ſtarker Mann, hat dieſe Aufgabe noch nicht völlig zu löſen vermocht. Gerade in der letzten Zeit ſind die bolſchewiſtiſchen Wühler, vor allem auch in Nordchina, wieder eifrig am Werk. Sie haben bei ihrer Agitatton auch ausgiebig gegen Japan Stimmung gemacht und dadurch den japaniſchen Schutzſtaat Mandſchukuo be⸗ droht. Der Schlag Japans in Nordchina hat ſich daher, wie man in Tokio immer wieder betont, auch nicht gegen das chineſiſche Volk gerichtet, ſondern gegen das Vordringen des moskowitiſchen Volſchewismus auf chineſiſchem Ge⸗ biet. Man muß dieſe Zuſammenhänge im Auge bahalten, wenn man die Lage im Fernen Oſten gerecht beurteilen will. Und man muß auch daran denken, daß der Kampf gegen den Bolſchewismus nicht zuletzt auch im wohlver⸗ ſtandenen Intereſſe Ehinas ſelber liegt, eine Tatſache, die Marſchall Tſchiangkaiſchek längſt eingeſehen hat, zu der ich aber einige ſeiner Unterführer anſcheinend noch nicht durchgerungen haben. Wie werden die Dinge weitergehen? Die Lage iſt des⸗ halb ſehr kompliziert, weil Engkand und Nor dame⸗ rika in China ſtarke wirtſchaftliche Intereſſen haben; da⸗ neben iſt Frankreich durch ſeine an China angren⸗ zende Kolonie Indochina an den Vorgängen ebenfalls ſtark intereſſiert. Dieſe Tatſachen ſind der Grund dafür, daß changhal, Chinas größte Hafenſtadt eine ſogen. inter⸗ Rationale Niederloſſung“ hat. ein Sta iertel. in dem die Auslander geſchloſſen beieinander wohnen und das auf Grund von Verträgen eine Beſatzung von ausländiſchen Truppen hat. Die hineſen haben durch ihr Vorgehen in changhal dieſe Verträge verletzt und England verſucht nun, die Schanghaier Fremdenniederlaſſun wieder zu„in⸗ arteien zu ver⸗ Seldſtor ihre Truppen aus dieſem Gebiet e de tverſtändlich würde aber ein Erfolg dieſer Bemühun⸗ en— ſofern er überhaupt zu erzielen iſt— an der Ge⸗ ce nur wenig ändern. Wer die Situation richtig be⸗ ternationaliſteren“, d. h. die kämpfenden Selb trachtet, wird, wie wir bereits ſahen, zur Feſtſtellung kom⸗ zen müſſen, daß der wahre Störenfried in Oſtaſien— der oskauer Bolſchewismus iſt. Vor ein paar Wochen hatte amerikaniſche Staatsſekreträ Hull den Regierungen aller Kulturſtaaten ein außenpolitiſches Programm mitge⸗ teilt, auf Grund deſſen die Vereinigten Staaten eine Zu⸗ lammenarbeit anregen. Der wichtigste Punkt dieſes Pro⸗ reich war, ſeit Jahr und Tag auf dem aſiatiſchen Feſtlande ſehr aktiv Geber ereits! gramms war die Forderung, daß kein Staat ſich in die in. neren Verhältniſſe eines anderen Staates einmiſche. Mos⸗ kau hat durch ſeine Wühlereien in Ching— wie auch ſchon vorher anderwärts, man denke nur an Spanien!— diefen Programmpunkt zweifellos verletzt. Da die chineſiſche Re⸗ gierung nun offenbar nicht mit dem nötigen Nachdruck ge⸗ gen die Wühlarbeit der Komintern vorgegangen iſt, viel⸗ leicht auch nicht vorgehen konnte, hat ſich Japan zum Schutze ſeiner eigenen Intereſſen, aber letztlich auch im In⸗ tereſſe Chinas ſelber, zum Eingreifen veranlaßt geſehen.! Das iſt der letzte Hintergrund des Fernoſt⸗Konflikts, deſſen weitere Entwicklung noch nicht abzuſehen iſt. ö Von Oſtaſien wieder zurück nach Europa! Der Spa⸗ nienkonflikt hat zwar durch die oſtaſiatiſchen Vor⸗ gänge vorübergehend an Intereſſe verloren, aber ſeine po⸗ litiſche Bedeutung dauert fort, zumal noch keine der vielen ſt hat, eine Löſung gefunden hat. Fragen, die er ausgelöſt g 1 Nach wie vor werden die ſpaniſchen Bolſchewiſten bon S unterſtützt. Das neueſte iſt, daß amerikaniſche franzöſiſchem Polizeigewahrſam; waren, zu den Roten nach Spanien„entflohen“ ſind. Ein Pariſer Blatt will wiſſen, daß die famoſe„Flucht“ zwiſchen dem Bezirksbeamten von Verſailles und dem ſozialdemo⸗ chnellflugzeuge, die in kratiſchen Innenminiſter in allen Einzelheiten feſtgelegt worden ſei, Die franzöſiſche Zeitung verſichert, der Bezirks⸗ beamte habe dem Innenminiſter gemeldet:„Meine Polizei iſt alarmiert, man wird nichts merken!“ Alſo: es lebe die Nichteinmiſchung! England hat inzwiſchen ſeine Kriegs⸗ ſchiffe im Mittelmeer angewieſen, gegen Unterſeeboote, die die engliſche Handelsſchiffahrt beläſtigen, mit Gegen angrif⸗ 905 vorzugehen. Man wird die praktiſchen Auswirk ingen ieſes neuen Befehls an die engliſche Flotte abzuwarten haben, ehe man ſich über ſeine politiſchen Folgen äußert. Die ganze Schwierigkeit der Lage zeigt ſich auch darin, daß der ſpaniſche Konflikt jetzt auch zum Abbruch der diploma⸗ tiſchen Beziehungen zwiſchen Portugal und der Tſchecho⸗ lowakei geführt hat,. e 18 882 385 Engliſche Beſorgniſſe Die Gefahr weiterer Verwicklungen in Schanghal. London, 21. Auguſt. Von zuſtändiger Seite in London wird zugegeben, daß der engliſche Plan für die Schaffung einer neutralen Zone in Schanghai ſowohl in Tokio als auch in Nanking un⸗ günſtig aufgenommen worden iſt Man beſtätigt, die ſapa⸗ niſche Regierung habe mitgeteilt, daß ſie die engliſchen Vorſchläge zurzeit nicht annehmen könne und daß eine Re⸗ gelung ohne Einmiſchung anderer Mächte zwiſchen Japan und China allein gefunden werden müßte. Die naheliegende Möglichkeit, daß in Schanghai mit weiteren Menſchenver⸗ luſten und zumindeſt mit ſchweren Vermögensſchäden zu rechnen iſt, ruft lebhafte Beſorgniſſe hervor In unterrichteten engliſchen Kreiſen gibt man die Hoffnung auf eine weitere Erwägung des Plaus zu einem ſpäteren Zeitpunkt nicht auf. Außenminiſter Eden wird möglicherweiſe nächſte Woche eine neue Miniſterbe⸗ ſprechung über die Lage in Schanghai abhalten, um weitere Richtlinien auszuarbeiten. f 5 8 Wie ferner bekannt wird, hat die franzöſiſche Regierung zu dem engliſchen Plan bereits Stellung genommen, wäh⸗ g rend Waſhington noch keine Antwort erteilt hat. * Flüchtlingstransporte aus Schanghai Nach Berichten aus ee ee ſind die engliſchen Flüchtlinge, die vor wenigen Tagen auf der„Rajputana Schanghai verlaſſen hatten, in Hongkong eingetroffen, wo ſie zunächſt, um einer Ausbreitung der in Hongkong aus⸗ gebrochenen Cholera⸗Epidemie vorzubeugen, geimpft wur⸗ den. Die Zahl der in Hongkong neu eintreffenden Flücht⸗ linge iſt größer, als man urſprünglich angenommen hatte, ſo' daß die Unterkunftsmöglichkeiten immer beſchränkter werden. Da die Perſonendampfer nicht mehr in Schanghai an⸗ legen, wurden viele in Schanghai anſäſſige Ausländer, die bei Ausbruch der Feindſeligkeiten ihre Sommerzeit in Pei⸗ tahou verlebten, nach Hongkong gebracht, wo ſie unerwar⸗ tet und mittellos eintrafen. Wie aus Manila berichtet wird, iſt dort der Damp⸗ fer„Präſident Jefferſon“ als erſtes amerikaniſches Schiff mit 375 Flüchtlingen, meiſt Frauen und Kinder, aus Schanghai eingetroffen. Da die Einſchleppung von Cholera, Typhus und Pocken befürchtet wird, ſind die Flüchtlinge vorläufig unter Quarantäne geſtellt worden. 5 Wie die japaniſche Marineleitung mitteilt, haben ſapa⸗ niſche Flugzeuge das Pulvermagazin von Nanking mit Bomben belegt. Nach den Jeſtſtellungen flog das Magazin in die Luft. Kämpfe im Naum Peiping—Tientſin 5 anking⸗Tr n mit japaniſchen Ab⸗ eee Auch Han 5 bombardiert. Tokio, 20. Auguſt. Das Nachrichtenbüro Domei meldet ernſte Gefechte der Vorhut der Truppen der chineſiſchen Zentralregierung mit japaniſchen Abteilungen 50 Kilometer ſüdlich von Peiping an der Bahnlinie Peiping—Nankau. Die Gefechte deuten auf bevorſtehende größere Feindſeligkeiten im Bezirk Pei⸗ ping—Tientſin hin. i Außer auf Nanking haben die japaniſchen Flugzeuge auch einen großangelegten Angriff auf Hankau gemacht. Wie Domei ergänzend mitteilt, wurden bei dem Angriff auf Nanking auch der Generalſtab und die Kriegsſchule bombardiert.. 5 —. jedoch zuziehen, von den beteiligten Mächten abgele Geſcheiterte Vermittlung Der engliſche Verſuch, eine friedliche Beilegung des Fernoſt⸗Konfliktes zu vermitteln, iſt faft ebenſo ſchnell ge⸗ ſcheitert, wie er 1 iſt. Wie aus Tokio berichtet wird, hat der Sprecher des japaniſchen Auswärtigen Amtes hinſichtlich des Vorſchlages des britiſchen Geſchaͤftstrigers Dodd, Tokio möge nach Schaffung einer neutralen Zone in Schanghai ſeine Truppen außerhalb des Stadtbezirkes ſtationieren, nachdrücklichſt betont, daß Ja⸗ pan bei der gegenwärtigen zugeſpitzten Lage in Schanghai außerſtande fei den Vorſchlag anzunehmen. China habe, ſo heißt es in der Mitteilung,„durch fortgeſetzte Heraus⸗ forderungen und Angriffe auf Leben und Eigentum japa⸗ niſcher Staatsbürger in Schanghai Japan wider Willen zu Selbſtverteidigungsmaßnahmen gezwungen.“ Der vritiſche Vorſchlag werde der jetzigen Lage nicht mehr gerecht, da die ausländiſchen Mächte auf Grund des Schanghai⸗Ab⸗ kommens von 1932 bereits bei Ausbruch des Konfliktes in Schanghai die für die Sicherheit der internationalen Kon⸗ gzeſſion notwendigen Maßnahmen hätten ergreifen müſſen.] Japan behalte ſich den Rechtsſchuz der ſapaniſchen In tereſſen in Schanghai unter Einſatz aller Mittel vor, s Man durfte ſich wohl von vornherein wenig Illuſionenſ über eine poſitive Auswirkung des engliſchen Schrittes] hingeben. Bemerkenswert iſt aber der ſcharfe und entſchie⸗ dene Ton einer Preſſeerklärung des japaniſchen Miniſter⸗ präſidenten Für t Kon oe. Er gab in aller Form zu ver⸗ ſtehen, daß das Stadium der Lokaliſierung des chineſiſch⸗ japaniſchen Streitfalles vorüber ſei. Die japaniſche Regie⸗ rung ſehe„ihre Aufgabe nunmehr darin, Nanking durch Anwendung ihrer Machtmittel zur Einſicht zu bringen.“? Die engliſche Verſtimmung gegen Japan iſt durch dieſe neue Wendung— wenn überhaupt noch von einer„Wen⸗ dung“ geſprochen werden kann— ſichtlich geſtiegen. Die „Times“ befaßt ſich in einem Leitartikel mit den Kämpfen] in Schanghaf und meint, daß die Lage der Japaner ſtra⸗ tegiſch geſehen ziemlich ſchwierig ſei. Für Japan handele es ſich darum, möglichſt ſchnell Verſtärkungen zu bekommen.) Die„Times“ meint dann weiter, trotz der Bombenabwürfef ſei die internationale Niederlaſſung noch nicht in der) eigentlichen Gefahrenzone. Die Lage würde aber für die; Behörden der Niederlaſſung ſehr heikel werden, wenn die militäriſchen Operationen weiter in das Gebiet der Nieder- laſſung hineingetragen würden. Die„Times“ führt weiter aus, daß Japan an der Entwicklung des Konfliktes ſowie! an der Bedrohung der Sicherheit der japaniſchen Staats⸗ angehörigen in China ſelbſt die Schuld trage. Japan habe ſich damit die Sympathien der ganzen Welt verſcherzt. Die) „Times“ erklärt ſogar unumwunden, daß Japan unter; einem unzulänglichen Vorwand in China in den Krieg ge⸗ zogen ſei. Das Vorgehen der japaniſchen Truppen Habe wie das engliſche Blatt meint, das Eigentum der neutra⸗ len Mächte gefährdet, wodurch bereits mehrere finanzielle und materielle Verluſte für die neutralen Mächte enkſtan⸗ den ſeien. Jetzt ſei es Zeit für Japan, einzuſehen, daß die freie Hand die es im Fernen Oſten wünſche, unter keinen Umſtänden ihm die Berechtigung gäbe, die rechtmäßigen Rechte Großbritanniens zu ſtören. 5 Es iſt abſolut nicht abzuſchätzen, welchen Verlauf die Dinge in ihrer weiteren Entwicklung nehmen werden, und der Peſſimismus der Londoner Preſſe iſt gerade vom eng⸗ liſchen Standpunkt aus naheliegend. Die Informationen der„Morning Poſt“, denen zufolge die britiſche Regierung auch im Falle eines Mißerfolges ihres Vermittlungsverſu⸗ ches weiterhin 1 ſein werde, ſich für eine Schlichtung oder wenigſtens auf gütlichem Wege für den Schutz der internationalen Niederlaſſung in Schanghai einzuſetzen, ſcheinen überholt zu ſein. Das zitierte Blatt ſchreibt im übrigen, die britiſchen Behörden in Schanghal würden zweifellos die notwendigen Maßnahmen zum Schutz bri⸗ tiſchen Eigentums treffen. Der britiſche Generalkonſul in Schanghai ſolle für Beſchädigung bezw. Beſetzung britiſcher Gebäude durch Truppen beider Parteien Entſchädigungen verlangen. Nach Tokio ſei bereits ein Proteſt wegen Be⸗ ſetzung einer engliſchen Brauerei entſandt worden. Obwohl England ſich das Recht zu einer Initiative zu⸗ ſpricht, iſt ein lſoliertes Vorgehen weder von britiſcher noch von anderer Seite— ſo etwa von den Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika— zu erwarten. Auch in allen Einzel⸗ entſcheidungen ſcheint man ſich nach Möglichkeit vorher zu verſtändigen. Wie über Tokio verlautet, iſt im übrigen das Erſuchen der Nanking⸗ Regierung, die amerikani⸗ 1 engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen auf dem Wangpuh ſtationierten Kriegsſchiffe auf einen Platz fünf Meilen unterhalb der japaniſchen 8 be zurück⸗ nit wor⸗ den Die chineſiſche Regierung hatte dieſes Erſuchen ge⸗ ſtellt, um etwaigen Zwiſchenfällen bei Angriffen auf die japaniſchen Seeſtreitkräfte, die faſt unvermeidbar erſchie⸗ nen, vorzubeugen. F Neue Truppenlandungen in Schanghai. Schanghai, 21 Aug. Die Japaner landeten am Freitag an der Jangtſe⸗Mündung zahlreiche Verſtärkungen, die auf fünf großen Transportſchiffen angekommen waren. Die Verſtärkungen griffen ſofort in die Straßenkämpfe ein und schen Tt mehrere Bezirke von den eingedrungenen chineſiſchen Truppen. i Die Transportſchiffe übernahmen nach der Ausſchiffung der Truppen Flüchtlinge und liefen 1 wieder aus. a Auch die Aktionen der beiderſeitigen Luftflotten wur⸗ den am Freitag 1 b. Die japaniſchen bie dem Wangpu⸗Fluß griffen ebenfalls in die pfhand⸗ lungen ein. Gewaltige Feuerſäulen geben davon Kunde, 5 in der Stadt an verſchiedenen Skellen rieſige Brände enkſtanden ſind.. a — Die Sozialpolitik der NSDAP Haupkdienſtleiter Schmeer vor den Kreisobmännern der DA Burg Vogelsang, 21. Auguſt. Hauptdienſtleiter Schmeer ſprach auf der Ordensburg Vogelſang vor 800 Kreisobmän⸗ nern der DA über die Entwicklung und Aufgabengebiete der DAF. Mehr denn je habe ſich heute die von der Partei geführte und wie die Partei gegliederte Organiſation der DAF als richtig erwieſen. Da die Menſchenführung das Bri⸗ mat der Partei allein ſei, müſſe die Bewegung verlangen, daß jede Organiſation, die Menſchen führt, nur von Natio⸗ nalſozialiſten geleitet werde. Im nationalſozialiſtiſchen Staat ſeien der Wirtſchaft und der Sozialpolitik grundſätz⸗ liche Aufgaben geſtellt, denn Sozialpolitik und Wirtſchaft ſeien zwei Dinge, die nicht getrennt werden können. Wäh⸗ rend es die Aufgabe der Wirtſchaft ſei, zu produzieren, ei es die der Sozialpolitik, über die Verteilung der Produktion zu wachen. Aufgabe der DAF aber ſei es, das Programm der Partei auf dem Sondergebiet der Sozialpolitik zu ver⸗ wirklichen. So wie Dr. Ley es von Anfang an feſtgeſtellt habe, könne die Löſung der ſozialen Fragen nur vom Be⸗ trieb aus kommen. Aus dieſer Einheit heraus aber habe die DA immer die Betriebsgemeinſchaften in den Vordergrund geſtellt. Eingehend auf die Aufgabe der DAF im Rahmen des Vierjahresplans erläuterte Schmeer an klaren Beiſpte⸗ len, daß heute Betriebsführer und Gefolgſchaft in jedem Fall eine geſchloſſene Einheit ſein müſſen, um gemeinſam die Er⸗ füllung dieſes gewaltigen Plans zu gewährleiſten. ö Eine Reichs ſchießſchule der H Ausbildung von 5. Schießwarten Berlin, 20. Aug. Die erſte Reichsſchießſchule der Hitler— jugend wurde in Obermaßfeld in Thüringen eingeweiht. Obergebietsführer Dr. Stellrecht ſprach bei der Einweihung der Schule über ihren Sinn, dem Schießſport der Hitler⸗ Jugend eine Heimſtätte zu geben. Auch das Kleinkaliber⸗ ſchießen ſei ein ernſter und verantwortungsvoller Dienſt. Jeder deutſche Junge und jeder deutſche Mann müſſe der Waffe ſicher werden, die man ihm in die Hand gegeben habe. Zwiſchen Suhl und Meiningen liegt in einem ſchloßartigen Gebäude die erſte Reichsſchioßſchule der Hitler⸗Jugend. Ihre Errichtung bedeutet, wie der Reichsjugendpreſſedienſt mitteilt, einen wichtigen Fortſchritt in der geſamten Jugend jtigungsarbeit der HJ; denn ſchon ſtänden durchſchnittlich ler Jungen in Kleinkaliber⸗Schießausbildun daher die dringende Notwendigkeit, den Schießwarten ſicherzuſtellen. Die Jungen, die in die Reichs men aus allen Gebieten 98 zwei Mann aus einem Gebi Lehrgang zuſammengefaßt 0 gänge ſtattfinden, werden alf ich etwa Schieß warte in der Schule ausgebildet Wegen der Kürze der Lehrgänge erfolgt eine rein fachlicke Ausbildung, die jeden der acht Tage von morgens früh 5.30 bis abends 22.00 ihr voll in Anſpruch nin lle kommen, ſtam⸗ eiches Jeweils em achttägigen nat drei ſolche Lehr⸗ f 150 HJ⸗ Die Erfahrungen von Sizilien Generalrappori nach den Manövern. Rom, 19. Aug. Bei dem Generalrapport, den Muſſolini zum Abſchluß der Manöver auf Sizilien abhielt, waren in Anweſenheit des italieniſchen Kronprinzen, des Herzogs von Aoſta, zahlreicher Regierungsmitglieder und Deputiek⸗ ten ungefähr 1700 Offiziere zugegen. Nach der Darſtellung der Agentur Stefani hat General Pariani, Staatsſekretär im Kriegsminiſterium und Generalſtabschef des Heeres, vor den verſammelten Offizieren die Bedeutung der in dieſen Manövern gemachten Erfahrungen unterſtrichen. Das gelte ſowohl im Hinblick auf die Schwierigkeiten von Lan⸗ dungsmanövern an offener Küſte im unmittelbaren Feuer⸗ bereich des Feindes, wie auch in Bezug auf die Beweglich⸗ keit und den Kampfwert der großen modernen organiſier⸗ ten Einheiten für die Erzwingung einer raſchen Entſchei⸗ dung im Kriegsfall. Muſſolini ging vor allem auf die aus dem Verlauf der Manöver ſich ergebenden Fragen der Verwendung großer Kampfeinheiten des modernen Krieges ein. Er betonte die Notwendigkeit einer immer intenſiveren Berufsausbildung und Charakterbildung der Offiziere Man konne heute ſa⸗ gen, daß die Soldaten Italiens, die das Imperjum erobert haben, zu den beſten der Welt gehören und daß die Verſchmelzung zwiſchen Wehrmacht und Volk einen granitharten Block ergeben habe Muſſolini hat die neue 48 Kilometer lange Bahnlinie Trapani— Alcamo eingeweiht. Bei einem Koſtenaufwand von 130 Millionen Lire gewährleiſtet dieſe neue Linie im Gegenſatz zur alten 132 Kilometer langen Strecke eine raſche und gute B 5 Weſtſiziliens mit Palermo und damit auch ni Italien. * 5 Beſichtigungsreiſe Muſſolinis durch Sizilien. Der italieniſche Staatschef Muſſolini, der den großen italieniſchen Sommermanövern auf Sizilien beiwohnt, wurde be ſeiner Ankunft von der Bevölkerung ſtürmiſch begrüßt. Hier ſpricht der Duce in Meſſina zu den Be⸗ wohnern der Stadt. 8 * 2* 9 Der Konflikt Prag Liſſabon Vorwürfe der kſchechiſchen Oppoſitionspreſſe. Prag, 20. Auguſt. Die unvermutete Ausrichtung; des Spanienkonfliktes auf das Verhältnis zwiſchen Portugal und der Tſchechoflo⸗ wakei, die ſich freilich auf den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen beſchränken dürfte, da ja glücklicherweiſe kaum eine Möglichkeit zur Austragung eines Krieges zwi⸗ ſchen beiden Ländern beſteht, wird auch in der Prager Preſſe als Symptom für den gegenwärtigen Zuſtand Euro⸗ pas gewertet. Die„Narodni Politika“ ſchreibt, daß die Prager Regierung auch weiterhin auf dem Grundſatz der ſtrengen Nichteinmiſchung in Spanien beharre. Das„Cecke Slovo“ meint, die Behauptungen Portugals ſtellten einen Verſuch dar, einem rein geſchäftlichen Konflikt politiſchen Charakter zu verleihen. Das offiziöſe Tſchechoflowakiſche Preſſebüro läßt ſich aus Verlin melden, daß die deutſche Preſſe„für die Tſchechoſlowakei ungünſtig gefärbte Ten⸗ denznachrichten“ bringe. Es fehlt aber auch nicht an Vorwürfen gegen das Außenminiſterium, die insbeſondere von der tſchechiſch⸗na⸗ zuteilen:„Die Liſſ ſich die erſte Lieferfriſt näherte, erfuhr die Liſſaboner tiſchen Abteilung und bat um Aufklärung Dieſe war der⸗ artiger Natur, daß am 6. Auguſt das Liſſaboner Amtsblatt „Diaro de Manha“ eine Verordnung verkündete, durch welche die tſchechoſlowakiſchen Firmen von den Lieferungen und ſtaatlichen Wettbewerben ausgeſchloſſen wurden, und es folgte auch die Ausweiſung tſchechoſlowakiſcher Staats⸗ bürger. Unſerem Außenminiſterium wurde eine Note mit dem Ultimatum übergeben, bis zum 15. Auguſt Liſſabon eine befriedigende Antwort zu erteilen, daß die Lieferun⸗ gen richtig ausgeführt würden Gleichzeitig verſicherte die Liſſaboner Regierung erneut, daß die Maſchinengewehre für die portugieſiſche Armee beſtimmt ſeien und daß alſo ie Nichteinmiſchungsklauſel nicht verletzt werden würde. Das war die Antwort gegenüber der Verdächtigung der Liſſaboner Regierung, daß ſie die Maſchinengewehre für die Armee Francos kaufe. Am 16. Auguſt interpellierte der portugieſiſche Geſandte den Miniſter Dr. Krofta— erhielt aber eine unbeſtimmte Antwort. Miniſter Dr. Krofta ver⸗ ſuchte durch die Verlängerung der Lieferfriſten um wenig⸗ ſtens ein halbes Jahr einen Ausweg aus der Situation zu finden. Die Liſſaboner Regierung hatte den Eindruck, daß man der portugieſiſchen Verſicherung bezüglich Beachtung der Nichteinmiſchugnsklauſel keinen Glauben ſchenke— und berief ihren Geſandten ab.“ Der Bericht des zitierten Blattes iſt übrigens von der Zenſur gekürzt worden. 7 5 Der Vormarſch auf Santander Weiterer Geländegewinn der Truppen Francos Salamanca, 20. Aug. Im nationalen ſpaniſchen Heeres⸗ bericht vom 19. Auguſt heißt es:„Front von Santander: Trotz des herrſchenden Nebels und der Hinderniſſe, durch die die Bolſchewiſten den Vormarſch er nationalen Truppen zu erſchweren ſuchten, ſind die Legionärtruppen weiter vorgedrungen und haben wichtige Stellungen beſetzt, darunter Carrascal de San Miguel, San Pedro del Rome⸗ ral, Lambarraza, Barragoitia und Razario. Im weiteren Verlauf der Kampfhandlungen haben die Legionärstruppen die Landſtraße von Vega de Pas nach Ontaneda überſchrit⸗ ten. Sie kamen mit mehreren marxiſtiſchen Bataillonen ins Gefecht und überwandten den Widerſtand des Gegners, der den Vormarſch durch Tanks und Artillerie aufhalten wollte. Eines der marxiſtiſchen Bataillone wurde von unſeren Streit⸗ kräften völlig aufgerieben. Es wurden über 100 Gefangene gemacht, viele Waffen, Munition und anderes Kriegsmate⸗ rial wurden erbeutet.— In einem Luftkampf wurden drei feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen.“ Augenzeugenberichte aus Sankander. Der franzöſiſche und der belgiſche Konſul in Santander, die Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes und ſie⸗ ben Mitglieder der franzöſiſchen und der belgiſchen Kolonie haben Santander verlaſſen und ſind in Ba honne einge⸗ troffen Seit der Einnahme von Bilbao, ſo erklärten ſie, habe ſich die Lage in Santander von Tag zu Tag verſchlech⸗ tert, Die Wirtſchaft der Stadt liege ganz darnieder⸗ Ein neuer A⸗Bool⸗JZwiſchenfall Transporkdampfer bei den Dardanellen angegriffen. London, 20. Aug. Die Londoner Preſſe bringt zum Teil in großer Aufmachung die Meldung, daß am Donnerstag wiederum ein aus dem Schwarzen Meer kommender Transportdampfer von einem U-Boot unbekannter Natio⸗ nalität in der Nähe der Dardanellen angegriffen und ſchwer beſchädigt worden ſei. „Daily Herald“ berichtet im Zuſammenhang mit den von engliſcher Seite beſchloſſenen Maßnahmen zum Schutz der britiſchen Handelsſchiffahrt im Mittelmeer, daß der Kreuzer„Coventry“ mit dem Auftrag nach Malta ent⸗ ſandt worden ſei, ſich dort für jeden Fall bereitzuhalten. Das engliſche Kriegsſchiff werde bereits am Freitag in Malta eintreffen. Kurzmeldungen Budapeſt. Zu der Erkrankung des ungariſchen Neichs⸗ verweſers, der an einer Influenza leidet, wird amtlich mit⸗ geteilt, daß ſich das allgemeine Befinden beträchtlich ge⸗ beſſert hat; die Krankheit nehme einen normalen Verlauf. „Paris. Bei der Abſchiebung rotſpaniſcher jugendlicher Flüchtlinge über die ſpaniſch⸗franzöſiſche Grenze kam es zu lärmenden Zwiſchenfällen. Or. Kungs Heimreiſe aufgeſchoben Mailand, 20.. Der chineſiſche Finanzminiſter Dr. Kung war mit ſeinen Begleitern in Genua eingetroffen, um mit dem Dampfer„Scharnhorſt“ des Norddeutſchen Lloyd die Heimreiſe nach China anzutreten. Er wurde vom chine⸗ ſiſchen Botſchafter in Rom, Lion⸗Fon⸗Tao, empfangen. Wider Erwarten hat Dr. Kung jedoch im letzten Augen⸗ blick die Abreiſe verſchoben und iſt in Genua geblie⸗ ben. Auf der„Scharnhorſt“ hat ſich nur der Unterſtaats⸗ ſekretär der chineſiſchen Eiſenbahnen eingeſchifft. Flakgranate auf AS A⸗Kreuzer explodiert Ein Toker, 18 verwundete Amerikaner vor Schanghal. Waſhington, 21. Auguſt. Nach einer Meldung aus Schanghai iſt eine Flakgra⸗ nate unbekannter Herkunft auf dem Deck des Areuzerg „Auguſta“, dem Flaggſchiff des amerikaniſchen Geſchwa. ders vor Schanghai, explodiert. Ein Matroſe wurde getö⸗ tet, 18 Matroſen verwundet. Die Meldung veranlaßte verſchiedene Abgeordnete deg Repräſentantenhaufſes zu fordern, daß die amertikoniſche Regierung alle Amerikaner zwinge, die Gefahrenzone in China ſobald als möglich zu verlaſſen und die USA Schiffe dann gänzlich zurückzuziehen. Einige andere Abgeordneten verlangten auch die Anwendung der Neutralitätsklauſel. Präſident Rooſevelt erklärte in der Konferenz, er über laſſe dem amerikaniſchen Geſchwaderchef, Admiral Varnell, ſowie den leitenden US A⸗Beamten in Schanghai die Ent⸗ ſcheidung, welche Schritte ſie in Verbindung mit dem Zwi⸗ ſchenfall auf dem Kreuzer„Auguſta“ für ratſam hielten. Derartige Zwiſchenfälle ſeien angeſichts der Verhältniſſe, wie ſie in Schanghai herrſchen, faſt zu erwarten geweſen. Auf Fragen über die Anwendung der Neutrali⸗ tätsklauſel erklärte der Präſident, daß man in den Waſhingtoner Aemtern täglich die Ratſamkeit der Anwen⸗ dung dieſes Geſetzes erörtere. *. Luft⸗Infanterie Große Luftmanöver in Frankreich. 19. Aug. An den franzöſiſchen Luftmans bern, die zwiſchen Bordeaux, Montpellier und Toulouſe durch⸗ geführt werden, nehmen nicht weniger als 600 Apparale unter dem Oberbefehl des Chefs des Generalſtabes des Luftheeres, General Fequant, teil. Der Höhepunkt dieſer Manöver, die am Mittwoch begonnen haben, wird ſich wahrſcheinlich zwiſchen Bordeaux und Gap abſpieleg, wo ein Luftkampf ſtattfinden ſoll. Samstag wird die ſogenannte Luft⸗Infanterie eingeſetzt, d. h. die Truppen werden im Fallſchirm hinter der Front niedergehen, um dort wichtige ſtra⸗ tegiſche Punkte zu zerſtören. Dieſe Manöver ſollen außer⸗ dem die Zivilbevölkerung an die Anweiſungen gewöhnen, die ſie im Ernſtfall zu befolgen hat. Die Verdunkelung ver⸗ ſchiedener wichtiger Induſtriezenkren iſt vorgeſehen. * Die Bedeutung der franzöſiſchen Luftmanöver General Féquant, der Chef des Generalſtabes des Luftheeres, unter deſſen Oberbefehl die im Gebiet von Tou⸗ louſe durchgeführten franzöſiſchen Luftmanöver ſtehen, äußerte ſich Preſſevertretern gegenüber über die gegenwär⸗ tigen Manöver. Sie gäben Gelegenheit, die Methoden der modernen Luftwaffe, die Ausdauer der Mannſchaften und die Bewährung des beſonders für die Luftarmee vorgeſehe⸗ nen Materials zu prüfen. Der Erfolg einer Staffel hänge von den funkentechniſchen Einrichtungen ab. Bei den gegen⸗ wärtigen Manövern würden die meiſten Prüfungsapparate, Winkelmeſſer uſw. unterſucht. General Féquant erklärte wefter, er habe ſich verpflichtet, die Manöver mit den ge⸗ ringſten Koſten durchzuführen Der neue Außen niſters des Iraks fährt nach Genf Aus Bagdad wirb eg zeldet, daß der neue irakiſche Außenminiſter ſich am 8. September nach Genf begeben werde, um die Sache der Araber Paläſtinas gegen den Tei lungsplan zu unterſtützen und um die Schaffung eines un⸗ abhängigen arabiſchen Staats zu befürworten. Man pehme an, daß das neue irakiſche Kabinett die Politik ſeines Vor⸗ gängers in Bezug auf Paläſtina fortſetzen werde. Die Verpachtungsabſicht von As A-KArkegsſchiffen er Auswärtige Ausſchuß des amerikaniſchen Senats be⸗ faßte ſich auf ſeiner letzten Sitzung vor der Vertagung des; Kongreſſes mit dem von Staatsſekretär Hull eingebrachten. Antrag auf Verpachtung von ſechs der Flotte der Vereinig⸗ ten Staaten zugehörenden Zerſtörern an Braſilien nur ganz kurz. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Senator Pittman, er⸗ klärte, eine Stellungnahme des Ausſchuſſes ſei vor Beginn des nächſten Sitzungsabſchnitts des Kongreſſes kaum zu er⸗ warten. Er hege jedoch die Zuverſicht, daß die Einwände von argentiniſcher und anderer Seite gegen die Verpachtungsab⸗ ſicht der Zerſtörer zurückgezogen würden. N Eine Hetzkampagne in 1A wird erledigt f Juſtizminiſter Cummings beauftragte die zuſtändige Ab⸗ teilung ſeines Miniſteriums, die unter Anführung des be⸗ rüchtigten Hetzapoſtels Samuel Dickſtein erhobene Beſchul⸗ digung zu unterſuchen, daß das Jugendlager des Amerika⸗ Deutſchen Volksbundes für„nazimilitäriſche Ausbildungs⸗ zwecke“ mißbraucht und dadurch die amerikaniſchen Bundes⸗ geſetze verletzt würden. Dieſe Unterſuchung entſpricht durch⸗ aus den Wünſchen des Amerika⸗Deutſchen Volksbundes, der ſchon vor Wochen in einem Telegramm an den Sprecher des Abgeordnetenhauſes eine gründliche Nachyrüfung dieſer Hetze verlangt hatte. Zuſammenſtöße im Druſengeviet Im Gebiet der ſyriſch⸗arabiſchen Druſen kam es erneut zu blutigen Zuſammenſtößen. Es gab zwei Tote und meh⸗ rere Verletzte. Möglicherweiſe handelt es“ um die erſte Aeußerung der, wie verlautet, kürzlich im geheimen zuſam⸗ mengetretenen allarabiſchen Terroriſtenfuͤhrer. Offizielle Stellen beobachten der Preſſe gegenüber Stillſchweigen. a 5000 Hühner ein Opfer der Füchſe. In dieſem Jahre gibt es beſonders viele Füchſe, was ſich in den landwort⸗ ſchaftlichen Kleintierhaltungen namentlich der Einödhöfe beſonders bemerkbar macht, denn die Füchſe verzehren mit Vorliebe junges Geflügel. Nach den Berichten von Eier⸗ händlern im Gebiete von Schierling(Bayer. Oſtmark) ſind in ihrem Sammelgebiet bisher mindeſtens 5000 Hühner von Füchſen geraubt worden. a Deulſche Matroſen beſuchen Florenz. Die Beſatzung der zurzeit im Hafen von Livorno zu Beſuch weilenden deut⸗ ſchen Kriegsſchiffe, des Kreuzers„Köln“ und der beiden Zer⸗ ſtörer„Albatros“ und„Seeadler“, beſichtigten in Begleitung 9205 Offiziere die Stadt Florenz. Sie wurde herzlich be⸗ grüßt. I Wolkenbruch über der Oſtflowakei. Ein ſchwerer Wolkenbruch 955 große Teile der Oſtſlowakei heim. In der Gemeinde Mokrance brachten die von den Bergen nie⸗ derſtrömenden Waſſermaſſen 12 Wohnhäuſer zum Einſturz. Die reißende Strömung krug die Haustrümmer, die Woh⸗ nungseinrichtungen und das Vieh davon. Die Eiſenbahn⸗ gleiſe wurden in zwei Kilometer Länge unterſpült.. „ß Anglückstag polniſcher Flieger. Bei Meng e ſchrer ein Segelflieger in der Nähe von Lemberg ab. Den chweren Verletzungen erlag er auf dem Transport in das Krankenhaus. Ein zweites Flugunglück trug ſich in Wilna 0 Hier verunglückte mit einem Zluggaſt der Leiter des ilnger Flughafens ſchwer.. ——ü— * 2 14 229— * 22 /S 2 2 bern, urch⸗ lrate des ieſer ſich 00 rie ir m ſtra⸗ ßer⸗ nen, ver⸗ Aus dem badi oclies Land L heioeiverg. Hereingefallen) Einem Arbeit⸗ geber hatten öfters Geldbeträge in ſeiner Kaſſe gefehlt, ohne daß er ſich ihr Verſchwinden erklären konnte. Zuletzt fiel der Verdacht auf den 20 jährigen Philipp R. aus Kirchheim, der ſich dauernd in Geldverlegenheit befand und auch ein⸗ mal vorbeſtraft iſt. Der Meiſter ſtellte ihm nun eine Falle, und wirklich fiel der Angeklagte darauf hinein In ſeinem Beſitz ſano man zwei Nachſchluüſſel und anderes Einbruchs⸗ werkzeug. Der Burſche erklärte aber, mit früheren Dieb⸗ ſtählen nichts zu tun zu haben. Da ein Beweis für dieſe Fälle alſo nicht erbracht werden konnte, verurteilte ihn der Richter wegen eines erſchwerten Diebſtahls zu ſechs Mona⸗ ten Gefän barer Anlaß zum Je Diebſtahls in drei Fällen hatte ſich eine ehrenamtliche Kaſſiererin zu verantworten, die einem anderen Kaſſierer einmal 12,20 und dann 25,50 RM eaus ſeiner Kaſſe entwendet hatte. Die Angeklagte be⸗ gründete die Diebſtähle damit, daß ihre Abrechnung öfters nicht geſtimmt habe und ſie mit dieſem Diebſtahl habe be⸗ zwecken wollen daß auch einmal die Kaſſe eines Inderen nicht ſtimme. Der Richter verurteilte die erſt 20jährige An⸗ geklagte wegen Diebſtahls in zwei Fällen zu zweieinhalb Monaten Gefängnis. Der Raubüberfall auf der Minneburg Mosbach. Eine Mannheimer Familie, Vater, Mutter und Tochter, die in Neckargerach zur Erholung weilte, machte am 3. Juli, nachmittags, einen Spaziergang auf die jenſeits des Neckar gelegene Minneburg. Bei der Beſich⸗ tigung der Ruine trat im Burghof plötzlich ein maskierter Mann mit vorgehaltener Piſtole auf die Familie zu und forderte ihre Barſchaft. Angeſichts der Lage blieb dem Manne nichts anderes übrig, als dem Räuber die Bar⸗ ſchaft auszuhändigen. Schon am zweiten Abend wurde der Räuber in Schwanheim in einer Wirtſchaft verhaftet. In der Perſon des 24jährigen Kurt Waldemar Kunt aus Ludwigshafen a. Rh, ſtand der freche Räuber vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Mosbach. Die Beweisaufnahme bot ein trübes Bild der Verhältniſſe, de⸗ nen der Angeklagte entſtammt. Bei der Erziehung fehlte die elterliche Hand, denn die Eltern lebten in Unfrieden, bis als trauriges Ende der Vater die Mutter erſchoß. Frühzei⸗ tig lief der Schulentlaſſene aus ſeiner Lehrſtelle in Mann⸗ heim davon. Aus dem Fürſorgeerziehungsheim brach er mehrsmals aus und führte ein Banditenleben. Zwei Ein⸗ bruchsdiebſtähle brachten in ſchon im Jahre 1931 auf ſie⸗ ben Monate ins Gefängnis. 1934 heiratete er dann eine um ſieben Jahre ältere geſchiedene Frau, mit der er ſehr un⸗ glücklich lebte. Obwohl der Angeklagte einen gutbezahlten Arbeitsplatz als Schloſſer in Mannheim hatte, verließ er im Frühjahr d. J ohne Abſchied Arbeitsſtätte und Frau und begann im Neckartal ein Vagabundenleben. Kaum ein Wochenendhaus zwiſchen Neckargemünd und Neckar⸗ gerach blieb von ſeinem Beſuch verſchönt. Er ging dabei mit der größten Dreiſtigkeit und Unbekümmertheit zu Werke, tat ſich an Rauchwarxen und Getränkevorräten der Beſitzer glitlich und benutzte ſogar das Radio als angenehme Ab⸗ wechſlung. Was er jeweils gerade brauchen konnte, nahm er bei ſeinen„Beſuchen“ natürlich mit. Zehn vollendete und zwei verſuchte Einbruchsdiebſtähle, teilweiſe auf verwe⸗ genſte Weiſe ausgeführt, wurden ihm neben dem Raub⸗ überfall auf der Minneburg zur Laſt gelegt, in deren Nähe er zuletzt ſein Verſteck hatte. Hier kam ihm der Gedanke, durch einen Raubüberfall zu Geld zu kommen; die dazu nötige Schußwaffe hatte er ſich ſchon beſorgt. Im hinteren Teil des Hofes der Minneburg trat er mit vorgehaltener Waffe maskiert vor die Kurgäſte und forderte Geld. Als die Tochter um Hilfe rief, drohte er ihr mit Erſchießen. Nach der Tat wechſelte K. in ſeinem Verſteck die Kleidung und begab ſich nach Schwanheim, wo er am nächſten Abend verhaftet wurde. Der Angeklagte gab ſämtliche ihm zur Laſt gelegten Straftaten unumwunden zu, ja es war geradezu erſtaunlich, wie er ſich bei der Summe der Straftaten noch an Einzelheiten erinnerte. Als Anlaß für den Raubüber⸗ fall machte er Hunger geltend. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Zuchthausſtrafe von ſieben Jah⸗ ren, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre und Zuläſſigkeit der Stellung unter Polizeiaufſicht. (=). Meersburg.(Leichenfund). Am Ufervorland wurde hier die Leiche eines etwa 70 Jahre alten Mannes aus Heidelberg aufgefunden, der zur Erholung am Boden⸗ ſee weilte. Kleider und Wertſachen lagen unverſehrt am Ufer. Man nimmt an, daß der Feriengaſt an der betref⸗ fenden Stelle, die nur geringe Waſſertiefe hat, baden wollte und dabei vom Herzſchlag betroffen wurde. „() Pforzheim.(Mit dem Fahrrad auf dem Feldweg.) Im benachbarten Erſingen fuhr ein Einwohner mit ſeinem vierjährigen Töchterchen durchs Feld. Das Rad blieb an einer Wagenfurche hängen, ſo daß Beide ſtürzten. Das Kind erlitt einen lebensgefährlichen Schädelbruch. Der Mann ſelbſt kam mit heiler Haut davon. „! Pforzheim.(Goldſchmied au sgezerchnet.) die. Deuiſche Geſellſchaft für Goldſchmiedekunſt hatte ein Preisausſchreiben erlaſſen, das die Verwendungsmöglichkeiten von ſchleſiſchem Nephrit zeigen ſollte. Nephrit wurde bisher nur aus dem Ausland bezogen. 200 Goldſchmiede beteilig⸗ len ſich an dem Wettbewerb, fünf Arbeiten wurden mit Prei⸗ en ausgezeichnet. Den 2. Preis gewann der hieſige Gold⸗ ſchmied Albert Czerwinſi füt eine Goldkette, deren hellgrüne und graugemaſerten Steine durch goldene Zwiſchenglieder ver⸗ bunden ſind. 9%,(0), Pforzheim(Die Tote erkannt). Die am 17. August nachts auf dem Bahnhof Niefern aufgefundene ver⸗ ſtümmelte Frauenleiche iſt nun erkannt worden. Es handelt ch um die 20 Jahre alte Emilie Bolch aus Gundelsheim be Neckarſulm. Das Mädchen war in Böckingen in Stellung und am 17. Auguſt morgens weggefahren, nachdem es eine Fahrkarte nach Pforzheim gelöſt hatte. Die Lebens⸗ 9 85 iſt vermutlich in Niefern ausgeſtiegen und hat dann zen Tod auf den Schienen geſucht. Ueber die Beweggründe iſt nichts bekannt. i 00 Pforzheim.(Laſtzug rennt auf Langholz⸗ fuhr werk) Ein Laſtzug der Reichsbahn rannte auf der Nlenſſigen Wildbader Straße igfolge Verſagens der fun gegen ein Langholzfuhrwerk. Durch einen Holz. dann. der in den Kraftwagen drang, wurde dem Fahrer A5. linke Bein am Oberſchenkel abgexriſſen. Ein Pferd des angholzwagens mußte an Ort und Stelle getötet werden. () Forchheim. A we Selg ge⸗ ſtorden) Im 60. Lebensjahr verſchied nach 1 55 ſchwe⸗ dor Krankheit infolge eines Schlaganfalls Landwirtſchaftsrat auß Selg. Der Verſtorbene war ſeit 1919 im Dienſte der zadiſchen Landwirtſchaftskammer und ab 1933 im Reichs⸗ . Landesbauernſchaft Baden— 120 N ſes Verſuchs⸗ und Lehrgutes Forchheim, nachdem er vor⸗ 15 im Badiſchen Staats dienſt a der Landwirtſchafts⸗ ſchulen Eppingen und Villingen geweſen war. 5 3 Aus den Nachbargauen Hirſchhorn.(Die gefährliche Kurve.) Nachdem erſt am Sonntag in der bekannten Todeskurve auf der Straße nach Eberbach zwei Perſonenautos zuſammengeſtoßen waren, wobei es drei Verletzte gab, geriet jetzt an der gleichen Stelle ein mit Urlaubern beſetzter Omnibus beim Ausweichen auf der regennaſſen Straße ins Schleifen. Er rannte gegen einen von dem Bahnangeſtellten Schätzle gezogenen Handwagen. Der Handwagen wurde zertrümmert und Schätzle wurde am Oberſchenkel und den Rippen verletzt. Schreckenstat eines Familienvaters Seine Angehörigen und ſich ſelbſt umgebracht Waiblingen, 21. Auguſt. Eine entſetzliche Familienkra⸗ gödie hat ſich am Freitag früh gegen fünf Uhr in einem Haus der Bahnhofſtraße in Waiblingen abgeſpielt. Der 39 Jahre alte Gaiſer ſchnikt ſeiner 40jährigen Ehefrau und ſeinen bei⸗ den zehnjährigen Zwillingsmädchen mit einem Meſſer den Hals durch. Nachbarn hörken Schreie aus der Wohnung des Gaiser und ſtellſen ſtarken Gasgeruch feſt. Sie alarmierten die Polizei, die im Flur die Ehefrau tot in ihrem Blut lie- gend fand. Von den Zwillingsmädchen lag das eine kor im Belt, das andere ſchwer verletzt auf dem Boden. Es ſtarb kurz darauf in den Armen des herbeigeeilten Arztes. Gaiſer ſelbſt lag mit dem zur Tat benutzten Meſſer in der Hand ebenfalls kol am Boden. Der Täter hatte vor einigen Wochen ſeine Stellung auf⸗ gegeben und ein eigenes Geſchäft eröffnet. Neuerdings bat er darum, ihn in ſeiner alten Stellung wieder aufzunehmen, was ihm jedoch verſagt wurde. Auf dieſe Ablehnung hin ſcheint er den Entſchluß zu der furchtbaren Tat gefaßt zu haben. 2 ab Zwei tödliche Bergunfälle. Zwei ſchwere Bergunglücke ereigneten ſich in den öſterreichiſchen Alpen. Am Riffeltor in den Hohen Tauern mußte infolge einſetzenden Schnee⸗ ſturms eine Gruppe von vier Wanderern in einer Gletſcher⸗ ſpalte biwakieren. Dabei erfror einer von ihnen. Beim Ver⸗ ſuch, die Koſchutta in den Kärntner Südalpen zu erſteigen, ſtürzte ein Wiener Touriſt tödlich ab. Sein mit ihm durch das Seil verbundener Freund wurde ſchwer verletzt. . Abſturz eines kſchechiſchen Militärflugzeuges. Bei den Manövern in der Weſtſlowakei ſtürzte während einer Luft⸗ kampfübung ein tſchechoſlowakiſches Militärflugzeug aus einer Höhe von etwa 350 m ab. Die Inſaſſen, ein Beob⸗ achter und ein Pilot, kamen dabei ums Leben. b Schlaganfall auf dem Fahrrad. Als der 31 Jahre alte Holzhauer Johann Mähringer von Wallenfels(Bayr. Oſt⸗ mark) mit ſeinem Fahrrad den Köditzer Berg befuhr, ereilte ihn plötzlich ein Schlaganfall. Dadurch verlor Mähringer die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr gegen einen Baum. Mit gebrochenem Genick blieb der Verunglückte tot liegen. Die gefährlichen Tollkirſchen! Zwei junge Leute, ach nach ſich mit dem Rad auf einer Wanderung von Berlin 0 München befanden, machten ſich in einem Walde bei Schön⸗ ficht über Tollkirſchen, deren Giftigkeit ſie nicht kannten, her. Bald nach dem Genuß ſtellten ſich ſchwere Vergiftungser⸗ ſcheinungen ein. Krankenhaus verbracht werden. reits bewußtlos. ab Ueber die Böſchung geſtürzt. Miesbach wollte ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen einem mit Kies beladenen Laſtkraftwagen vorfahren. Dabei geriet der Perſonenwagen über die Straßenböſchung und ſtürzte einen 3 Meter tiefen Abhang hinunter, wo er an einem Baum zerſchellte. Von den vier Inſaſſen kam der Fahrer mit leichteren Verletzungen davon, ſchwer verletzt wurden dagegen die drei Frauen. Einer von ihnen war be⸗ F ⸗Stadt Nürnberg * Großes Volksfeſt„Kraft durch Freude“ berg. Den Teilnehmern am Reichsparteitag bietet die NSG„Kraft durch Freude“ vom 7. bis 13. September in der im Wald am Valzner⸗Weiher erbauten Kdß⸗Stadt eine kaum zu beſchreibende Fülle von Zerſtreuungen und Darbietungen. Wie in einem unaufhörlichen Wechſel wer⸗ den ſie in dieſen Tagen Muſik und Tanz, Varietskunſt, Theater, Bräuche des Volkstums, ſaalſportliche Vorführun⸗ gen, Kleinkunſt uſw. erleben. Zur Aufnahme der Gäſte und zur Vermittlung all der geiſtigen und körp iſt die KdF⸗Stadt am Parteitag b ſteht aus fünf großen Hallen, der 3000 Perſonen aufnehmen kann, Ga Bayernhalle, der Berliner Halle und der Gasexploſion in Wiſſen Zwei Arbeiter getötet.— 17 Verletzte. Wiſſen, 21. Auguſt. Auf der zu den Hülſenwerken Sie⸗ 1200 AG., einer Tochtergeſellſchaft der Vereinigten Stahl- werke, gehörenden Alfredhütke in Wiſſen ereignete ſich am Freitag ein ſchweres Exploſionsunglück. bisher ungeklärter Urſache ging plötzlich deim Legen 4 Gasleitung ein Gasrein gungsbehälter in die Luft. Eine gewaltige Stichflamme ſchlug aus dem Behäl⸗ ter heraus, durch die 18 Arbeiter ſchwere Verbrennungen erlitten. Ein Arbeiter, der ſich etwas abſeits von dem Gas⸗ reinigungsbehälter auf einem Gerüſt befand, tür gte und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu. Alle Verletzten wurden 1175 Wiſſener Krankenhaus zugeführt, wo der von dem Gerüſt geſtürzte Arbeiter inzwiſchen verſtorben iſt. Im Laufe des Nachmittags iſt ein zweiter Arbeiter, der bei dem Eeploſtonsunglüc auf der Wiſſener Alfred⸗Hütte ſchwere Verbrennungen davongetragen hatte, geſtorben. Damit hat ſich die Zahl der Todesopfer auf zwei erhöht. die faſt atenhalle, der tlandhalle. Feuerwerkskörper explodiert Verhängnisvoller Fund ſpielender Kinder Düſſeldorf, 21. Auguſt. In der Toreinfahrt zum Deren dorfer i ereignete ſig ein ſchweres Unglück. Sechs Kinder im Alter von zehn bis dreizehn Jahren wur ⸗ den durch einen Feuerwerkskörper zum Teil ſchwer verletzt. Eines der Kinder iſt geſtorben. Die Kinder hatten, wie bisher feſtgeſtellt worden 1 nach einem Feuerwerk auf einer Wieſe einen Kanonenſchlag ge⸗ funden, der ſich nicht entzündet hatte. Sie nahmen ihn mit nach Hauſe. Als ſie ihn am Freitag beim Spiel entzündeten, explodierte er mit furchtbarer Gewalt. Drei Kinder trugen außer ſchweren Brandwunden auch noch Verletzungen am Hals davon und mußten ſofort ins Krankenhaus gebracht werden, wo inzwiſchen ein Junge ſeinen Verletzungen erlag. Die drei anderen Jungen ſtanden abſeits. Sie konnten nach Anlegen von Verbänden aus dem Krankenhaus entlaſſen, werden. ö 5 4 7 2. 8 5 Die beiden mußten in das Tirſchenrenther Auf einer Straße bei Ein Gang durch die Felder. In den letzten Wochen hat ſich das Bild, das unſere Fluren bieten, erheblich geändert. Abgeerntet iſt das Ge⸗ treide, und die Bauern ſind eifrig damit beſchäftigt, die Stoppeläcker für andere Saaten, Weißrüben, Silofutter uſw. herzurichten, um ſich Wintervorrat von gutem, eiweiß⸗ haltigem Viehfutter zu verſchaffen. Am meiſten Arbeit macht nun der Tabak. Die Sand⸗ blätter werden zur Zeit gebrochen, und in dieſen Tagen beginnt auch das Brechen des Tabaks. Geht man durch die Straßen des Ortes, ſo ſieht man in den Scheunen Frauen und Kinder eifrig damit beſchäftigt, den Tabak einzunähen. So gibt es jetzt alle Hände voll zu tun, um den Tabak zu ernten und ihn für den Verkauf vorzubereiten. Kartoffeln und Hackfrüchte haben noch Regen not⸗ wendig, denn der Regen der letzten Woche iſt nach der großen wochenlangen Hitze nicht tief in den ausgetrockneten Boden eingedrungen. Für dieſe Erzeugniſſe unſerer Bauern wäre Regen notwendig. * Ilvesheimer Kerwe. Unſere Ilvesheimer Nachbarn feiern morgen und über⸗ morgen ihre Kirchweihe. Es iſt daher kein Wunder, wenn dort ſchon ſeit Tagen fieberhafte Vorbereitungen hierzu getroffen werden. Im Haus wird natürlich durch die Hausfrau der übliche Großputz veranſtaltet. Die jüngeren Damen beſonders unterziehen ihre Tanzgarderobe einer gründlichen Durchſicht. Dann wird gebacken und der Braten für den„Kerweſchmaus“ vorgerichtet. In den Gaſtſtätten hat man ebenfalls Vorkehrungen getroffen und ſich tüchtig eingedeckt, um allen Beſuchern und Kerwegäſten den Auf⸗ enthalt angenehm und ſchmackhaft zu machen. Reges Leben herrſcht bereits auf dem neuen Kirchweihplatz an der Neckar⸗ brücke. Schieß⸗ und Spielbuden ſowie Zuckerſtände haben dort Aufſtellung genommen und ſchließlich fehlen dabei auch Karuſfell und Schiffſchaukel nicht, damit auch die Jugend ſo richtig die Kerwefreuden genießen kann. Wir bitten alle Leſer und Leſerinnen, die Gaſtſtätten, die im heutigen Anzeigenteil einladen, zu berückſichtigen und mit einem Beſuch zu beehren. Hoffen wir nun, daß auch der Wettergott über die Kirchweihtage ſchönes Wetter ſchickt, das ja für eine Kirch⸗ weihe von nöten iſt und Freude und Frohſinn mit ſich bringt. Und nun allen Ilvesheimern und Beſuchern recht frohe Feſttage. 8 Die große Ausſteilung Badens und der Pfalz Die große Oberrheiniſche Induſtrieausſtel⸗ lung in Mannheim, die Repräſentationsſchau des ge⸗ ſchloſſenen Wirtſck skaumes am Oberrhein und der Pfalz, iſt im Aufbau begriffen. Die Erkenutnis von der Bedeutung der Veranſtaltung und der Gemeinſchaftsgeiſt unſerer Wirk⸗ ſchaft halfen ein Werl ſchmieden, das weit über die Grenzen des Reiches Beachtung finden wird. Große Erdbewegungen, Errichtung von Hallen, die das Mehrfache der bisher vor⸗ handenen Hallen betragen, waren notwendig. Die Zuſammen⸗ arbeit der Städte Mannheim und Ludwigshafen, der zu⸗ ſtändigen rie- und Handelskammern, die Förderung durch die Dienſtſtellen von Partei und Staat haben die Ar⸗ beit des Inſtituts für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspro⸗ paganda zu einer Leiſtung ausreifen laſſen, die ſich im Er⸗ folg der Ausſtellung für alle Beteiligten widerſpiegeln wird. Der Fachmann wie der Laie werden auf der Ausſtellung auf ihre Rechnung kommen. Es wird dafür Sorge getragen, daß jedem Volksgenoſſen Gelegenheit geboten iſt, die Reprä⸗ ſentationsſchau der oberrheiniſchen Wirtſchaft zu beſuchen. Für wenige Pfennige können täglich mehr als 5000 Volksgenoſſen über„Kraft durch Freude“ nicht nur die Ausſtellung be⸗ ſuchen, ſondern ſich auch in der großen KdF.⸗Halle der Aus⸗ ſtellung an einem vierſtündigen Programm erſter Kräfte, wie ſie nur an den Welt⸗Varieteebühnen wirken, erfreuen. Gerade des ſchaffenden Menſchen, der die Kraft der Erholung zur weiteren Arbeit benötigt, iſt gedacht worden. 0 Zum Seckenheimer„Winzerſfeſt“. Wie bereits an dieſer Stelle bekanntgegeben, ver⸗ anſtaltet der Geſangverein„Sängerbund“ am 4. und 5. September in ſämtlichen Räumen der Schloßwirtſchaft ſein diesjähriges„Winzerfeſt“. Aus den ſchon getroffenen Vor⸗ arbeiten iſt zu erkennen, daß Seckenheim und Umgebung wieder ein großes, ſchönes Feſt bevorſteht. Ein Weinfeſt nach echt Pfälzer Art, bei dem auch nichts fehlen ſoll, was zu einem derartigen Feſt gehört. Nur eines ſei heute ſchon verraten: Ein großes Weinzelt wird im Schloßgarten auf⸗ geſtellt mit direktem Zugang zu allen Wirtſchaftsräumen. Für die Unterhaltung ſorgen 2 gutbeſetzte Muſikkapellen. Im großen Saal ſpielt für die Jugend an beiden Tagen eine flotte Tanzkapelle. Ein bekannter Pfälzer Humoriſt ſorgt für Stimmung. Durch Ausſchank nur prima Pfälzer Weinen wird man den Beſuchern auch einen wirklich vor⸗ züglichen Tropfen kredenzen. er Filmſchau Der neue Tobis⸗Rota⸗Film„Geheimnis eines alten Hauſes“ wurde geſtern abend mit großem Erfolg im Palaſt⸗ theater zum erſten Male gezeigt. Magda Schneider und Wolf Albach⸗Retty, das beſte Liebespaar des deutſchen Films, ſind Träger der Hauptrollen und erobern ſich durch ihr friſches, natürliches Spiel im Nu die Herzen der Zuhörer. Im Brennpunkt der äußerſt ſpannenden und vom einer geheimnisvollen Atmoſphäre umwebten Handlung ſteht ein altes, vornehmes Patrizierhaus, das eigentlich nur noch ſeiner Tradition lebt, um das ſich ein eigenartiges Geheim⸗ nis ſpinnt und um deſſen Exiſtenzberechtigung ſich die ſtädtiſchen Behörden die Köpfe zerbrechen. Vor zweihundert Jahren wurde von den damaligen Beſitzern eine ſeltſame Wette bezügl. dieſes Hauſes abgeſchloſſen. Dieſe Wette wurde durch ein Notariat der jetzigen Beſitzerin, einem jungen, hübſchen Mädel, offiziell mitgeteilt, aber in einem Augenblick, als ſie auf dem Wege iſt, ſich in einen netten jungen Architekten, der ſich ihr hilfsbereit wegen der Reno⸗ vierung des Hauſes zur Seite geſtellt und für ſie eingeſetzt hatte, zu verlieben. Zu allem Unglück iſt aber dieſer junge Mann unbewußt auch an dieſer verhängnisvollen Wette beteiligt und nun droht dieſe Freundſchaft ſchon in Beüche zu gehen, bis es durch einen Zufall doch noch gelingt, die beiden Menſchen zuſammenzubringen. Die Hauptrollen ſind, wie ſchon erwähnt, bei Magda Schneider und Wolf Albach⸗ Retty in beſten Händen. Grete Weiſer und Curt Veſper⸗ Retty in beſten Händen. Der Film, dem noch ein großes Beiprogramm vorausgeht, hat allen Beſuchern viel Freude gemacht. i.. Gute Lüftung in den Betrieben! Von der badiſchen Landespreſſekonferenz Der nationalſozialiſtiſche Staat ſtellt den ſchaffenden deutſchen Menſchen bewußt in den Mittelpunkt des Geſche⸗ 575 Die Hebung der Volksgeſundheit und damit die Er⸗ galtung und Steigerung der Volkskraft geht ihm über alles. Er ergreift darum energiſch und zielſicher jede Gelegenheit und Möglichkeit, die dieſem bevölkerungs⸗ und ſozialpoli⸗ tiſchen Beſtreben zum Erfolge verhilft. Wir erinnern uns immer aufs neue an die einzigartigen Einrichtungen der Deutſchen Arbeitsfront, die zum Wohle unſerer werktätigen Volksgenoſſen ſo viel Segen geſtiftet haben. Wir haben auch erkannt, daß neben der Ausſpannung und Erholung, wie ſie in großzügiger Weiſe von der NSch„Kraft durch Freude“ durchgeführt wird, nicht zuletzt dafür geſorgt wer⸗ den muß, daß der Arbeitsplatz eine Geſtalt erhält, die den Arbeiter freudig wirken läßt. Hier hat ſich das Amt „Schönheit der Arbeit“ eine große und dankbare Aufgabe geſtellt. Weithin zeigen ſich bereits die glücklichen Auswir⸗ ungen. Auf die 1936/37 erfolgreich durchgeführte Aktion „Gutes Licht— gute Arbeit“ folgt die Lüftungsaktion. Auch ſie entſpricht der Forderung nach geſunden, ſchö⸗ nen und würdigen Arbeitsräumen. Der Boden für den Hauptaufklärungsfeldzug im Frühjahr 1938 iſt ſchon vor⸗ bereitet, und in der Wender e unter dem Vor⸗ ſitz des Preſſereferenten Pg. Bretz wurden darüber nähere Mitteilungen gemacht. Es ſprach zunächſt der Gaureferent des Amtes„Schön⸗ heit der Arbeit“, Pg. Förch, der darauf hinwies, daß das Problem Lüftung in den Betrieben bisher ſehr ſtiefmütter⸗ lich behandelt wurde. Man hat nämlich geglaubt, ſchlechte Luft am Arbeitsplatz ſei unvermeidlich. Aber die Lüftungs⸗ technik zeige uns, daß ſie das Problem zu meiſtern vermag. Es gilt nun vor allem aufklärend zu wirken und alle Or⸗ ganiſationen und Verbände, die an der Lüftungsfrage in⸗ tereſſiert ſind, zuſammenzuführen. Am 12. Juli hat die Vor⸗ aktion in Zuſammenarbeit mit dem Amt für Technik, Ge⸗ ſundheitsamt, Gewerbeaufſichtsamt, Preſſe. und Propagan⸗ daamt der DA und Sozialamt begonnen. Es wurden Be⸗ triebsbeſichtghungen mit Lüftungsfachleuten durchgeführt und auch ſchon Vorſchläge gemacht. Demnächſt ſollen in ſie⸗ ben Kreisſtädten Vorträge ſtattfinden und in weiteren Be⸗ ſichtigungen die Sammlung von Erfahrungen fortgeſetzt werden. Pg. Rößler vom Gauamt der Technik erörterte die techniſchen Möglichkeiten einer zweckmäßigen Lüftung. Pg. Dörr vom Preſſe⸗ und Propagandaamt der DA tellte die Aktion in das Blickfeld des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe, zu dem ſich 3500 Betriebe aus Baden gemeldet haben, eine Zahl, die ſich ſehen laſſen kann. Die Vorträge fanden eine willkommene Ergänzung durch verſchiedene Beſichtigungen Aeberoͤruckmarke zum Parteitag diesjährigen Reichsparteitag läßt die Deutſche Reichs poſt anſtelle einer beſonderen Marke in einer beſchränk⸗ ten Auflage die 6 Rpfg.⸗Marken des Führerblocks in der Um⸗ randung mit einem Ueberdruck in ſchwarzer Farbe„Reichs⸗ parteitag Nürnberg 1937“ verſehen. Der Führermarkenblock wird wieder ſo durchſchlitzt ſein, daß die Marken auch einzeln zum Preis von 25 Rpfg. abgegeben werden können; der Zu⸗ ſchlagserlös von 19 Rpfg. ſoll wieder dem Fonds des Füh⸗ rers zur Erfüllung kultureller Aufaaben zufließen. Die Mar⸗ ken werden vom 6. September an von den Poſtanſtalten ab⸗ gegeben und vom 3. bis 5. September auch bei der von der deutſchen Sammlergemeinſchaft der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in den Ausſtellungshallen des Zoo in Berlin veranſtalteten Ausſtellung„Sammeln am Feierabend“ ver⸗ trieben. Schriftliche Beſtellungen nimmt zu den üblichen Be⸗ dingungen die Verſandſtelle für Sammlermarken in Berlin W;ſ 30 entgegen. Gefälligkeitsſtemplungen des ganzen Blocks oder einzelner Marken mit den gewöhnlichen Tagesſtempeln oder mit dem Sonderſtempel der Berliner Ausſtellung und dem Sonderſtempel in Nürnberg ſind zuläſſig, doch dürfen mehrere verſchiedene Stempel auf einem Markenblock nicht abgedruckt werden. Der Verkauf der im Juni ds. Is. er⸗ ſchienenen geſchlitzten Markenblocks mit dem Aufdruck: 25 Rpfg. einſchließlich„Kulturſpende“ auf dem weißen Rand wird mit Ablauf des 31. Auguſt 1937 eingeſtellt. Zum 69 v. H. Kraftfahrzeuge mehr ſeit 1933]! Am 1. Juli 1937 waren im Deutſchen Reich 2 848 500 Kraftfahrzeuge vorhanden. Die Zunahme war im letzten Jahr wieder ſtärker als in den vorangegangenen Jahren; ſie be⸗ trug 373 900 Kraftfahrzeuge oder 15 v. H. Seit dem Jahr der Machtübernahme iſt damit die Zahl der Kraftfahrzeuge um 1166 000 oder um 69 v. H. geſtiegen. Im einzelnen umfaßt jetzt der deutſche Kraftfahrzeugbeſtand 1327 200 Krafträ⸗ er(12 v. H. mehr als im Vorfahre), 1 108 400 Perſo⸗ nenkraftwagen(17 v. H. mehr), 17300 Kraftom⸗ nibuſſe(11 v. H. mehr), 321500 Laſtkraftwagen (19 v. H. mehr), 13 200 Sonderfahrzeuge(15 v. H. mehr) und 60 900 Zugmaſchinen und Sattelſchlepper (28 v. H. mehr). Die verhängnisvolle Kette. Spätſommer— Gefahrenzeit auf dem Bauernhof. Wenn die hochbeladenen Erntewagen in die Scheune geſchwankt ſind, der Bauer die blanke Senſe beiſeite ſtellt und der Frohſinn der Erntefeiern weithin durchs Land ſchallt, dann— beginnt die Kurve der ländlichen Brände jäh in die Höhe zu ſchnellen. Bis zu 30% liegt ihre Häufigkeit im Spätſommer über dem Tagesdurchſchnitt, weil der Feuerteufel und ſeine Bundesgenoſſen Leichtſinn und Gleichgültigkeit an den gefüllten Scheunen willkommene Opfer finden. Nur ein paar Beiſpiele für viele: ſamkeit, alles atmet Frieden. Doch da ändert ſich das Fi wie mit einem Schlag! Aus einer Scheune ſchießt eine mäch tige Flammengarbe empor. Eine gewaltige Aufregung 155 mächtigt ſich des Dorfes, Feuerhörner wimmern, die 5 nachbarten Wehren ſind im Anmarſch. Inzwiſchen breite ſich das Feuer raſend ſchnell aus. Trotz aller Gegenwirkung ruht es nicht mehr, als bis vier Gehöfte mit allen Scheunen und Tabakſchuppen eingeäſchert ſind. Erſt geſtern iſt der größte Teil der Getreideernte eingefahren worden. Und 15 Brandurſache? Die zehnjährige Enkelin eines Hofbeſitzer hat in der friſch gefüllten Scheune ein Feuerchen angemacht Das klaſſiſche Beiſpiel für die unabſehbaren Folgen menſchlichen Leichtſinns iſt die Kataſtrophe von Oeſchelbrom In dieſem bei Pforzheim gelegenen Dorf brach am 10. September 1933 während der Kirchzeit ein gewaltiger Brand aus, der nicht weniger als 83 Wohn⸗ und 120 Wirtſchaftsgebäude in Aſche legte. Und warum? Weil ein junger Burſche ſeine nicht ausgeklopfte Tabakspfeife Un⸗ bedacht in die Rocktaſche geſteckt hatte und den Rock fein ſäuberlich an die Leiter zum Heuboden hing. Der Noc fing an der noch glimmenden Pfeife Feuer, die Leiter am Rock, das Heu an der Leiter und ſo fort in verhängnis⸗ voller Kette. An den großen Erntevorräten fand die bon ſtarkſtem Oſtwind gepeitſchte Feuersbrunſt reichlichſte Nah⸗ rung. Fünfzehn Ortswehren mit tauſend Mann führten einen ausſichtsloſen Kampf gegen das tobende Elemmt — Alles wegen eine Pfeife Tabak. Auch in dieſem Jahr ſind ſchon wieder eine Reihe größerer, die Ernte gefährdender Brände zu verzeichnen. Das darf nicht ſo weiter gehen! Im Zeichen des Vierjahrez⸗ planes ſollte in Deutſchland auch nicht ein einziges Körnchen Getreide durch menſchliche Fahrläſſigkeit der Volksernährung vorenthalten werden! 5 — Sonntagsrückfahrten nach Heilbronn! Sonntagsrütk fahrkarten werden auf allen Bahnhöfen der Reichsbahn im Umkreis von 250 km um Heilbronn ſowie auf dem Haußpt⸗ bahnhof Koblenz ausgegeben. Die Karten gelten zur Hin⸗ fahrt nach Heilbronn alle Tage vom Samstag, dem 2. Auguſt, 0.00 Uhr ar, bis zum Sonntag, dem 29. Auguſt, 24 Uhr. Zur Rückfahrt gelten ſie an allen Tagen vom Sams⸗ tag, 21. Auguſt, 12 Uhr, bis zum Montag, 30. Auguſt, 24 Uhr(Ende der Rückfahrt). Außerhalb der tarifmäßigen Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten gelten die Kur⸗ ten zur Rückfahrt jedoch nur dann, wenn ſie auf der Rück ſeite in der Ausſtellung abgeſtempelt ſind. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche, 13. Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für die Evang. Kirche in Oeſterreich. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Steigelmann. 10.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Steigelmann. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Das Hilfswerk„Multer und find“ tritt dann ein, wenn die graſt der Familie jurselbſihilſe nicht ausreicht. In der Gegend, wo der märkiſche Tabak reift, maleriſch an den Steilhängen des Odertales, liegt der kleine Ort 8 Stützkow. Endlos weit ſchweift der Blick über Hohenzollern⸗ 7 kanal und Strom; es herrſcht eine idylliſche Ruhe und Ein⸗ 1. FJußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen ſteigt in Ziegelhauſen das erſte Bezirksklassen-Aufstfiegspiel Ziegelhauſen und Seckenheim. Abfahrt der 1. 12.49 O. E. G. 14. Sonntag nach Pfingſten. Uhr Frühmeſſe.— 9.30 Uhr Hochamt mit 30 Uhr Pfingſtveſper. Predigt. ilmumummummummummumunmumumunmmmummmmumeumumemuunmemmennnenemeen eee Liecluueilre in Lreolicim Hundenamen 2 Gasthaus„Zum Adler“ Verſammlungs⸗ Kalender. ö zwiſchen 91 Mannſchaft Rathaus. Weiter ſpielen in Ziegelhauſen: i 2. Mannſchaft(Abfahrt 11.49 Uhr O. E. G.) Das Haus der guten Küche? Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Jugendmannſchaft(Abfahrt 12.49 Uhr O. E. G.) fl. Weine— Pfisterer- Brau . Ferner in Seckeuheim: Es ladet ein: Heinrich Mayer. 5 9.30 Uhr Jungliga— Edingen. Einladung zur lieneralnerſammlung Die Spielleitun. heute Samstag abend 8.30 Uhr im„Bad. Hof“. P. S. Das Fahrgeld ſämtlicher Teilnehmer(RM. 1.—) Kathol. Gemeindehaus Innen muß bis ſpäteſtens 9 Uhr morgen beim Vereinsführer ein⸗ bezahlt werden. Tagesordnung: Jahresbericht— Rechnungsbericht Bericht über die Denkmalsfrage Sonſtige Wünſche und Anträge ranz an beiden Tagen; Große Bierzelte Gute Bedienung 5 bei angenehmen Preisen. 5 Es ladet ein: Der Geschäftsführer. Wer hat gebonnen? Sewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch-Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lotterſe Ohne Sewähr Nachdruck verboten Erſcheinen der Kameraden iſt Pflicht. rſtandsmitglieder erſcheinen um 7.30 Uhr. Ii 8 merndich a Der Kameradſchafts fü dasthaus und Metzgerei„Zum Pflug“ Bekannt für gute Weine und gute Küche— Pfisterer- Bräu. Die Einwohnerschaft von hier u. Umgebung ladet freundl. ein Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Rummer in den beiden Abteilungen 1 und II Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim. a 5 F 5 10. Ziehungstag 18. Auguſt 1937 K. Lohnert. Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr im Wörtel In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen eee nun 1 2— 79. 98 I.— T9. Herrushein e eee, t e 88 75 f 2.„ 0 N 8 52 281887 271834 Druſchgarn für ſofort verloren. (chem. deulſcher Meiſter der D. T.).— zu 1 el J 2 432 7150 90584 92543 zuverl., ged., .. 82584 100008 115128 12 184985 80 8 5 242585 Tabaks garn in Hausarbeit und Abzugeben 1.20* El 1 E 2 2 2 F— 8 5 der feundl. ein ee 31 de Ade reundi ein 188827 188 2 2128 1— 35 8 4 72875 5— ie— Die Spielleitung.. 8885 2848 f 4 81047 882888 3744758„ Allein i N ä eeſamen, Seufſaat offer Ana — 1 18700 18780 20977 l 2 offer- Kian E 755 88 22 728005 Saatwicken mädchen de,, 12* 8 8 12 22888 148420 127873 Saaterbſen in kleines 25 ö 7. 1 74788 17845 2 5 l 1 8 Ländl. Kreditverein Seckenheim e einsamen reiten f 8 e Aer. Schmich. wen e. G. m u H. Naundeim⸗Seckenbeim 88 88287 378584 888288 35882 8 J Vorſtellung— Bank und Sparkaſſe Gegründet 1881 mit Zeugniſſen er heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen von 17-18 Uhr. 5 5—— 8000 W 188829 Direktor Vulpius, ſGöftez 8 5 8 2 3 200 289 35819 71828 Seſchäftszweige unſeres Kredif⸗Inſtituts: CVP Luds Ctarschstt. 22 Telefon 41395. E Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder 8 Ausführung aller in das Bauffach ein⸗ ſchlagenden Geſchafte für Miiglieder 8 e N e 88257 8 18 82481 888391 1 0 r 11 l 0 5 Dine a 4 1 1 18888 20873 e e 70871 7888 81881 114288 137315 1288257 1818 1888 82 212588 22418 258438 284117 285388 300871 318888 817811 380188 370738 282275 388828 388871 Gebr. weißer Herd ö 5 Derr en 2 18821 31820 31877 32828 34789 Annahme von Spareinlagen, ODepofiten— 8828 82788 8244 87254 78427 78288 844 billig z. verkaufen. 2 8848 888 10 04118888 118837 188855— f Freiburgerſtr. 18 Jmmenſtädter Tabaks⸗ 88 122779 1878 41022 147319 181803 158885 5 75 188888 280889 2881 304178 311882 31481 8090 8 25 8— 5 22188— 88 285838 288278 229980 3 3 in jeder Art und Größe Serie verlieben: 2 Gewinne zu je 1000000 2 e a 0, 2 zu je 10000 2 zu je 50000, S zu je 20000 16 zu 8 5 e Kaßen unden: 8 12 und 14-12 Ur, Samstags 8— 12 Abr. 2000, 28 zu ſe 10000. 128 zu ſe 5000. 278 zu ſe 3000, 680 zu ge Druckerei eingetroffen. 2000, 1978 zu e 1000, 8888 zu je 50, 8608 zu je 300, 155884 zu je 150 Mark. — des Neckar-Bote. 2 2 eee eee.