00 erg) ikſt.) lbg.) ſen) ußl. sr.) eim) adt) : Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fanprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkllndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken helm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich ur die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 37. Jahrgang Mittwoch, den 25. Auguſt 1987 Nr. 197 (2 72 1 7 Für eilige Leſer 1: Nach einer Anordnung des Oberſten Parkeirichters der NSDAP. Reichsleiter Buch, haben Mitglieder der NSDAP, die gleichzeitig Mitglied des Rotary⸗-Klubs ſind, ihre Mitgliedſchaft zu dieſem bis zum 31. Dezember 1937 u löſen; nach dieſem Zeitpunkt wird die Doppelmitglied⸗ chaft als den Beſtrebungen der Partei zuwiderlaufend an⸗ geſehen und verfolgt. 16: Das S A-Lager Langwaſſer bei Nürnberg nähert ſich der een, das Lager der 450 Zelte wird vom 5, bis 8. September mit 35 000 Mann Arbeitsdienſt und vom g. bis 12. September mit 56000 mann SA belegt. .: Die Geſchäftsſtelle der Hindenburg⸗Spende gibt auf begründete Anfrage numerierte Sammelliſten für Betriebe uſw. ab. 2: Der nationalſpauiſche Angriff auf Santander ſchrei⸗ let fort; die Vorhuten Francos ſollen ſich der Stadt ſchon auf 15 Kilometer genähert haben. ——— Die Neuorgantiſation der Pollze Oberſt der Gendarmerie Roettig zum Generalinſpekteur der Gendarmerie und Gemeindevollzugspolizei ernannt. Berlin, 25. Aug Der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Polizei hat den früheren Kommandeur der Ben⸗ darmerieſchule Trier, Oberſt der Gendarmerie Roettig zum Generalinſpekteur der Gendarmerie und Gemeindevoll⸗ zugspolizei ernannt. Damit iſt dieſe für die Neuorganiſation der Polizei wichtige Stelle, die durch die Ernennung des früheren Generalinſpekteurs, Generalmajor der Schuützpoli⸗ zei von Kamptz, zum Kommandeur der Berliner Schutz⸗ polizei freigeworden war, neu beſetzt worden. Oberſt Roettig iſt aus dem Magdeburgiſchen Pionier⸗ bataillon hervorgegangen, wo er nach dem Beſuch der Kriegsſchule Dienſt als Offizier tat Nach dem erfolgreichen Beſuch der Militärtechniſchen Akademie Berlin⸗Charlotten⸗ burg rückte er als Führer eines Pionier⸗Begleitkommandos ins Feld und wurde mehrmals ſchwer verwundet. Nach Auflöſung der alten Armee trat Roettig zur Sicherheitspoli⸗ zei über, wurde dann zur Schutzpolizei übernommen und tat als Major beim Kommando der Schutzpolizei Dienſt. Im Jahre 1927 trat Major Roettig zur Gendarmerie über und wurde zunächſt beim Regierungspräſidium Münſter verwen⸗ det. Nach der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme wurde Roettig, inzwiſchen zum Oberſtleutnant befördert, im Juli 1933 Kommandeur der Gendarmerieſchule Trier, von wo er nach ſeiner Beförderung zum Oberft und einer vorüberge⸗ henden Tätigkeit als Inſpekteur der Ordnungspolizei in Stet⸗ tin mit Wirkung vom 1. April 1937 zum Stabe des Chefs der Ordnungspolizei abgeordnet wurde. Die Welterzeugung an Milch Beginn der wiſſenſchaftlichen Arbeit des Milchwirkſchafk⸗ lichen Weltkongreſſes. Berlin, 24. Auguſt. „Auf dem 11. e Weltkongreß in Krolls Feſtſälen gab Dr. Weiß den Generalbericht zu der Frage der„züchteriſchen und futtertechniſchen Auswertung der Milchleiſtungsprüfungen“. Die Welterzeugung an Milch könne auf rund 60 Milliarden Goldmark veranſchlagt wer⸗ den. Deutſchland allein weiſt jährlich 25 Milliarden Liter lilch nach, was einem Erzeugungswert von drei Milliar⸗ den Reichsmark gleichkomme. Bei einem ſo wertvollen Pro⸗ dukt kommt den Bedingungen, unter denen es erzeugt werde, ganz beſondere Bedeutung zu. Seit dem November 1935 beſtehe in Deutſchland eine Anordnung über die pflichtgemäße Durchführung von Milchleiſtungsprüfungen. Ueber das Thema„Die Fütterung des Milchviehs auf Mirtſchaftlicher Grundlage“, für die in 29 Berichten aus 13 Ländern das Material vorlag, ſprach Profeſſor Bünger⸗ Kiel Grundſätzliche Fragen über Hygiene und Wirtſchaft⸗ lichkeit des Viehſtalles ſchnitt Profeſſor Dr. Staffe an. Die Sektion 2 des Milchwirtſchaftlichen Weltkongeeſſes befaßte ſich mit Fragen der Be- und Verarbeitung der Milch. Dr. O. F. Hunziker(USel) eröffnete die Bericht⸗ erſtattung mit einem Generalreferat über die Verwertung überſchüſſiger Milch. Der deutſche Generalberichterſt iter Profeſſor Dr. Kieferle befaßte ſich beſonders eingehend mit der entrahmten Milch, an deren richtiger Verwertung zur⸗ zeit in Deutſchland mit Nachdruck gearbeitet werde. 5 . Anſchließend ging Profeſſor Dr. Mohr⸗Kiel auf die. Frage der Aromabildung bei der Butter ein Mit der Frage der Haltbarkeit der Butter ſetzten ſich Stagtskonſolent Jo⸗ hannes Jenſen⸗Jänemark und Dr. Ritker⸗Schweiz ausein⸗ ander. Am Schluß der Sitzung referierte Joſef Eſiſzar⸗ Ungarn über fehlerhafte Milch und die Möglichkeit zur Be⸗ ſeitigung der Fehler.— Die Sitzungen in den einzelnen ektionen werden bis zum Donnerstag fortgeſetzt. Empfang bei der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchafk. 6 Die Deutſch⸗Franzöſiſche Geſellſchaft veranſtaltete einen mpfang zu Ehren der franzöſiſchen Teilnehmer am Inter⸗ Gulonalen milchwirtſchaftlichen Kongreß. Die franzöſiſche 1 105 hatte der Einladung vollzählig Folge geleiſtet. Der Präſi ent der de SA⸗Brigadeführer Profeſſor b. Arnim, entbot den äſten den Willkommensgruß. Er red auf die Bedeutung der Milchwirtſchaft hin. Landes⸗ gruppenleiter Schleier richtete an die Gäſte Worte herzli⸗ er Begrüßung. Den Dank der Gäſte ſprach Senator Mar⸗ 1 Donon aus. Die Gäſte blieben noch lange in angereg⸗ er Unterhaltung zuſammen. Von deutſcher Seite nahmen U. a. teil der Vizepräſident der Geſellſchaft, 90 Dr. Friedrich Grimm, der Präſident des Reichsgeſundheits⸗ nührſtanpofeſſor Dr. Reiter, ſowie Vertreter des Reichs⸗ 8. Die Hindenburg⸗Spende Auf Antrag Abgabe von Sammelliſten Berlin. 24. Aug Die Hindenburg⸗Spende teilt folgendes mit:„An die Geſchäftsſtelle der Hindenburg⸗Spende haben ſich in ſteigendem Umfang Betriebe uſw. mit der Bitte um Sammelliſten gewandt. Die Hindenburg⸗Spende glaubt ſich dem in dieſer Tatſache zum Ausdruck kommenden Wunſch auf Mitwirkung nicht entziehen zu können. Ihre Geſchäftsſtelle. Berlin W 8, Unter den Linden 13/15, gibt demgemäß auf begründete Anträge numerierte Sammelliſten ab. An Private oder Einzelperſonen werden derartige Liſten dagegen nicht abgegeben. Im übrigen nehmen, wie bekannt, alle Poſtämter, Ban⸗ ken, Sparkaſſen Beiträge entgegen. Außerdem hat eine Reihe von Zeitungen eigene Sammlungen eröffnet.“ Der Nankau⸗Paß genommen Amklammerungegefahr 115 die chineſiſchen Truppen zwiſchen Kalgan und Nankau. Tokio, 24. Auguſt. Die japaniſche Nachrichtenagentur Domei meldet, daß Teile der in Tſchachar operierenden Kwankung⸗Armee Wantſüanhs, 15 km nordweſtlich von Kalgan, eingenommen haben, während andere Abteilungen die Bahnlinie Pei⸗ ping—Suiquan, 15 km ſüdlich von Wankſüanhs, erreichlen. Damit wird den bei Nankau kämpfenden Chineſen der Rück⸗ zug unter Benutzung der Bahnlinie abgeſchnitten. Wie Domei weiter meldet, haben die japaniſchen Trup⸗ pen den Nankau⸗Paß, der ebenſo wie die Stadt Nankau von den Chineſen geräumt worden iſt, beſetzt. Der Paß iſt bekanntlich ein ſtrategiſch wichtiger Punkt nördlich von Peiping. Die 0 en Truppen bemühen ſich, ſich aus der drohenden Umklammerung in Eilmärſchen zu retten. Japaniſche Abteilungen dringen längs der Pukau⸗Bahn in Richtung auf Dſinghais, 45 km ſüdweſtlich von Tientſin, vor und greifen die Stadt an. Japan will jeden Widerſtand brechen N einer Konferenz der Regierungsparteien er⸗ klärte Kriegsminiſter Sugiyama, daß die Dauer des chine⸗ ſiſch⸗japaniſchen Konflikts augenblicklich nicht abzuſchätzen ſei. Die japaniſche Regierung ſei jedoch entſchloſſen, auf eine möglichſte Beſchleunigung zur Beendigung des Streitfalls hinzuarbeiten. Die 95 u Streitkräfte würden aus die⸗ ſem Grund nicht mehr auf die Initiative ihres Gegners wär⸗ ten, ſondern ſelbſt zu aktiven militäriſchen Handlungen über⸗ ehen, um die chineſiſchen Truppen von der Ausſichtsloſig⸗ eit ihres Widerſtandes zu überzeugen. In politiſchen Kreiſen beurteilt man die Erklärung des Kriegsminiſters als eine Ankündigung, derzufolge ein neuer Abſchnitt im chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt begonnen habe, der von großzügigen Offenſiwhandlungen der japaniſchen Armee beſtimmt ſei. Das Blutbad im Warenhaus— 300 Tote? Die furchtbare Wirkung einer Fliegerbombe a Die Nachrichlenagenkur Domei meldet, daß nicht eine Granake, ſondern eine Fliegerbombe das Blukbad im Wa⸗ renhaus am Nanking⸗Road in der inlernakionalen Nieder⸗ laſſung Schanghais verurſacht habe. Die Zahl der Toten be⸗ trage 500. Die japaniſchen Marinebehörden ſeien im Beſitz von Be⸗ weiſen, daß der Bombenabwurf von einem chineſiſchen Flug⸗ zeug aus einer Höhe von 3—4000 Metern erfolgt ſei. Das Flaggſchiff„Idzumo“ des japaniſchen Geſchwaders nahm im Verein mit einem zweiten japaniſchen Kreuzer die Beſchießung des Putung⸗Gebiets wieder auf. Es entſtanden mehrere neue Brände. Japaniſche Flugzeuge bombardierten ebenfalls neuerlich den Nordbahnhof. Ein neuer Rieſenbrand flammte in den Abendſtunden in der Nähe des japaniſchen Marineklubs im Nangkſepu⸗Gebiet auf. Das Feuer breitet ſich raſch aus. Der japaniſche Flottenbefehlshaber in Schanghai, Admi⸗ ral Haſegawa, erklärte in einer Unterredung mit dem Reu⸗ terkorreſpondenten an Bord des japaniſchen Flaggſchiffs „Idzumo“, daß Japan die Schaffung einer Sicherheitszone in und um Schanghai für notwendig halte, um ein für alle Mal alle Konfliktsurſachen zu beſeitigen. Japan ſei voll und ganz bereit, die Rechte und 1 der ausländiſchen Mächte in dem gegenwärtigen japaniſch⸗ chineſiſchen Streit zu achten. Die japaniſchen Bombenflug⸗ zeuge ſeien angewieſen worden, die Internationale Nieder⸗ laſſung nicht zu überfliegen. 560 Deutſche verließen Schanghai Schanghai, 25. Aug. Die„Gneiſenau haf am Dienskagmiktag Schanghai mit 560 deukſchen Flüchtlingen an Bord verlaſſen. Eden und Chamberlain konferieren London, 25. Aug. 1 Eden 11 0 am Diens⸗ tag nachmittag, ſeinen Urlaub in der Grafſchaft Hamſhire unterbrechend, nach London zurück, Er wird mit dem Mini- ſterpräſidenten, der am Mittwoch in London eintrifft, und einigen anderen Kabinettsmitgliedern die Lage im Fernen Oſten beſprechen Vorausſichtlich wird Eden die engliſche Hauptſtadt am Donnerstag wieder verlaſſen. Chamberlain wird vorausſichtlich bereits am Mittwochabend nach Schott⸗ land zurückreiſen. 5 FF Ameritaniſcher Schlichtungsappell Eine formelle Erklärung Hulls. Wie aus Newyork gemeldet wird, gab Staatsſekretär Hull eine formelle Erklärung ab, in der er an China und Japan appellierte, nicht zum Kriege zu ſchreiten. Beide Völ⸗ ker ſollten vielmehr ihre Streitfragen im Sinne derjenigen Grundſätze regeln, von denen ſich nicht nur Amerika, ſon⸗ dern auch die meiſten Staaten der Erde in ihren inter⸗ nationalen Beziehungen leiten ließen. Hull hob hervor, daß die amerikaniſche Regierung weder an politiſche Allianzen noch an eine extreme Iſolierung glaube, daß ſie aber an einer internationalen Zuſammenarbeit feſthalte, um durch friedliche Methoden die Ziele zu erreichen, wie ſie in der Erklärung der Waſhingtoner Regierung vom 16. Juli d. Is. feſtaeleat wurden. Der Staatsſekretär betonte, daß die amerikaniſchen Truppen in China nicht Eroberungszwecken dienten, ſon⸗ dern zum Schutz der amerikaniſchen Staatsbürger beſtimmt ſeien. Er gab ferner der Meinung Ausdruck, daß die der⸗ zeitigen Streitfragen und Probleme, welche die amerikani⸗ ſche Regierung unter den gegenwärtigen Verhältniſſen im Pazifiſchen Ozean intereſſieren, allerdings weit über die unmittelbare Frage des Schutzes der US A⸗Bürger und der amerikaniſchen Belange hinausgingen. Die Verhältniſſe, welche in dieſem Gebiet herrſchten, ſtünden in unmittelba⸗ rem Zuſammenhang mit den allgemeinen politiſchen Grund⸗ ſätzen der Erklärung vom 16. Juli, die die Zuſtimmung von über 50 Staaten gefunden habe. a Der Teilungsplan für Paläſtina Der Mandatsausſchuß empfiehlt eine Uebergangszeit Oondon, 24. Auguſt. den Die Londoner Blätter berichten ausführlich über Vorbericht des Genfer M bundsrat über den engliſ erörtert die verſchiedener i ſtaltung des Paläſtina⸗S. idere bei Aufrecht⸗ erhaltung des Mandats und bei Aufteilung des Gebiets in ſelbſtändige Staaten. Er kommt hinſichtlich der Aufrechterhaltung des Mandats zu dem Ergebnis, daß die Politik der Verſöhnung zwiſchen Arabern und Juden ge⸗ ſcheitert ſei und daß die Aufrechterhaltung des Mandats, wenn ſie in Ausſicht genommen werden ſoll,„unter etwas anderen Geſichtspunkten“ hen müſſe. Bezüglich der vorgeſck en Teilung des Gebiets wird in dem Berſcht ausgeführt. die Mandalskommiſſion halte die Teilung unter Aufrechterhaltung des Mandats für natürlich und berechtigt. Eine andere Frage ſei die Schaffung zweier unabhängiger Staaten. Der Mandatsausſchuß ſei gegen eine ſofortige Neuordnung in dieſem Sinn. Die Kantonierung, d. h. die Einteilung des Landes in klei⸗ nere Bezirke mit rein jüdiſcher bzw. arabiſcher Bevölkerung hält der Mandatsausſchuß nicht für»ine endgültige Löſung. Er glaubt jedoch, daß ſie vorläufig in gewiſſen Gegenden mit gemiſchter Bevölkerung Platz greifen könnte, wobei die beiden Nationalitäten unter der Oberhoheit der Mandats⸗ macht volle Gleichberechtigung genießen müßten. Ein dauerndes Mandat Englands über die heiligen Stätten ſei eine Gewähr für den Frieden. Hierzu ſchreibt die„Times“, Mandatsausſchuß in ſeinem Bericht eine weitere Ueberprü⸗ fung der von England vorgeſchlagenen Teilung Paläſtinas. Wenn alſo jetzt der Völkerbundsrat keine neuen Einwände machen würde, ſo werde der nöchſte Schritt in der Einſet⸗ zung eines Ausſchuſſes beſtehen, der die Einzelheiten der be⸗ abſichtigten Teilung Paläſtinas auszuarbeiten haben würde. Außerdem müßten zunächſt einmal die Verhandlungen zwi⸗ ſchen der britiſchen Regierung und den Juden und Arabern auf der anderen Seite beginnen. Dieſe Arbeit werde ſchwer und langwierig ſein. Alle Mühe werde aber vergeblich ſein, wenn man eines aus den Augen verliere: nämlich die Ver⸗ ſöhnung der beiden Parteien in Paläſting. ner künftigen Ge⸗ Der Schutz der engliſchen Schiffe s Bas alles unter britiſcher Flagge fährt. London, 24. Aug. Faſt ſämtliche Londoner Blätter be⸗ richten über den Fliegerangriff auf den britiſchen Fracht⸗ 5„Naomi Julia“ auf der Höhe von Korſika, der inzwi 11 5 wohlbehalten unter dem Schutz eines franzöſi⸗ ſchen U⸗Voots im Hafen von Port Venders einlief. „Daily Ai bringt einen Bericht aus Gibraltar, wonach die Kommandanten der britiſchen Mittelmeerflotte beim fachen Handelsminiſter gegen einen Mißbrauch der britiſchen Flagge in der Handelsſchiffahrt des Mittel⸗ meers heftig proteſtiert hätten. Nach gewiſſen Aufſtellun⸗ 990 habe es ſich jetzt ergeben, daß über 60 Handelsſchiffe, ie unter der britiſchen Flagge das Mittelmeer befahcen, mit Spanien in Handelsverbindungen ſtänden. Rechtsmä⸗ 89 115 alle dieſe Schiffe britiſche Fahrzeuge. Ihre Schi 1 ſeien tatſächlich von Engländern in Eng⸗ land im Regiſter c en. Die Mannſchaften aber und die Ladungen dieſer iffe ſeien faſt ohne Ausnahme aus⸗ ländiſch, und die Schiffe ſelbſt ſeien von Ausländern ge⸗ chartert. Wohl müßten die britiſchen Kriegsſchiffe den be⸗ drohten britiſchen Handelsſchiffen im Mittelmeer ihren grundſätzlich begünſtige der Schutz 1 laſſen; es ſei aber völlig unmöglich, daß jedesmal ein a e unter britiſcher Flagge fahrenden Handelsſchiffe einen Hilferuf ausſende.. f — riegsſchiff auslaufe, wenn irgendeines dieſer Farbenfilm„Deutſchland“ Uraufführung auf der Filmkunſtſchau in Venedig. Venedig, 24. Aug. Vor einem ſehr zahlreichen Publi⸗ kum wurde in Anweſenheit namhafter Vertreter des inter⸗ nationalen Filmweſens der nach dem Berthon⸗Siemens⸗ Verfahren hergeſtellte Farbenfilm„Deutſchland“ auf der Filmkunſtſchau mit ſehr ſtarkem Erfolg uraufge⸗ führt. Der Film zeigte in loſer Aneinanderreihuͤng Bilder aus der deutſchen Landſchaft, von Arbeit und Technik, vom Leben und Schaffen des Volkes. Mehrmals rauſchte auf offener Szene ſtarker Beifall durch den Saal, ſo, als der Führer im Olympiaſtadion inmitten der deut ſchen Jugend gezeigt wurde, ferner bei den ſehr wirkungsvollen Bildern, welche den Aufſtieg Deutſchlands unter der nationalſozialiſtiſchen Herrſchaft zeigten Techniſch bedeutet dieſer unter der Lei⸗ tung von Spend Noldan hergeſtellte Film ohne Frage einen bedeutenden Fortſchritt, weil das angewandte nach dem Dreifarbenſyſtem arbeitende Verfahren bei der Wieder⸗ gabe eine weitaus größere Naturähnlichkeit als bisher er⸗ möglicht. Beſonders hervorzuheben iſt die Tatſache, daß die farbigen Bilder eine außerordentlich große Tiefenwirkung beſitzen. Vom künſtleriſchen Standpunkt aus kann das Pro⸗ blem des farbigen Films aber noch keineswegs als gelöſt betrachtet werden; erſt die über das Verſuchsſtadium hin⸗ ausgehende Weiterentwicklung wird in dieſer Hinſicht Klor⸗ heit ſchaffen können. Der Beifall am Schluß des Films rgar ſehr ſtark. Der Präſident der Internakionalen Filmkunſtſchau, Graf Volpi. richtete an Reichsminiſter Dr. Goebbels und an Carl Friedrich von Siemens Telegramme, in denen er ſeine große Anerkennung über den Erfolg des Files „Deutſchland“ ausſpricht und den Wunſch zum Ausdruck bringt, daß die deutſche Wiſſenſchaft und Technik weitere Fortſchritte auf dem Gebiete des Farbenfilmweſens machen möge. Konteradmiral Waßner 7 Der deutſche Marineattache in London. Amſterdam, 25. Aug. Der Marineattache an der deut⸗ ſchen Botſchaft in London und an der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft in dem Haag, Konteradmiral Waßner, iſt in den. Haag, wo er ſich auf einer Dienſtreiſe aufhielt, an Herz⸗ ſchlag geſtorben. Konteradmiral Waßner war während des Krieges U⸗ Boot⸗Kommandant und wurde 1918 mit dem pour le me⸗ rite ausgezeichnet. Nach Beendigung des Krieges war Waßner zuerſt von 1921 bis 1925 zur Dienſtleiſtung bei der Marineleitung kommandiert und anſchließend u. a. Kommandant des Segelſchulſchiffes„Niobe“ und des Kreu⸗ zers„Karlsruhe“. 1933 wurde er zum Marineattache an der deutſchen Botſchaft in London ernannt. politiſches Allerlei Deutſch⸗belgiſch⸗luxemburgiſche Wirtſchaftsbeſprechungen In München traf eine aus elf Regierungsmitgliedern beſtehende belgiſch⸗luxemburgiſche Wirtſchaftsdelegatlon ein, die am Abend von der Stadt München im Rathaus feier⸗ lich empfangen wurde. Bürgermeiſter Dr. Tempel ver⸗ ſicherte, daß das deutſche Volk in aufrichtigem Friedenswil⸗ len um die Verſtändigung zwiſchen den Völkern bemüht ſei. Der Vorſitzende des deutſchen Regierungsausſchuſſes, Mini⸗ ſterialdirigent Rülberg vom Reichswirtſchaftsminiſterium, gab ſeiner Zuverſicht Ausdruck, daß ſich die deutſch⸗belgiſch luxemburgiſchen Wirtſchaftsverhandlungen zum Wohl der beteiligten Länder auswirken werden. Die Beſprechungen werden etwa acht Tage in Anſpruch nehmen. Abſchluß des Beſuchs Daranys in Oeſterceich Der ungariſche Miniſterpräſident Darany iſt, nachdem er noch eine Unterredung mit Staatsſekretär Dr. Schmidt geführt hatte, aus Salzburg abgereiſt. Nach einem Beſuch bei dem öſterreichiſchen Geſandten in Budapeſt, Baar⸗Ba⸗ renfels, der ſich in Rohrbach in Oberöſterreich auf Sommer⸗ urlaub befindet, wird er die Heimreiſe antreten. Die ausländiſchen Oelinkereſſen in Mexiko Reuter glaubt melden zu können, daß die britiſche Regie⸗ rung Vorſtellungen bei der mexikaniſchen Regierung wegen der Lage der ausländiſchen Oelgeſellſchaften in Mexiko er⸗ wäge. Die Haltung der mexikaniſchen Regierung gegenüber den ausländiſchen Oelintereſſen, die ſich auf 100 Millionen Pfund(rund 1,2 Milliarden Mark) beliefen, ſei in letzter Zeit zunehmend ungünſtiger geworden. Zu Beginn dieſes Jahres ſei ferner durch Verordnung ein nationaler Teuſt zur Ausbeutung ölhaltiger Landſtriche Mexikos ins Leben gerufen worden, der in ausländiſchen Kreiſen als der An⸗ ang einer allmählichen Nationaliſierung der mexi⸗ kaniſchen Oelinduſtrie angeſehen werde. Die Macht des Schickſal Roman von Gert Rothberg. 34 Und Ilſe⸗Dore ſtürzte ſich in den nächſten Tagen in die Arbeit. Sie beſprach mit dem Architekten dieſes und jenes über ihr Kinderheim, ſie entwarf ſelbſt einige Pläne und ſie beſuchte perſönlich einige Näherinnen, um bei ihnen Wäſche für das Heim zu beſtellen. Sie erhielt jeden Tag einen lieben, langen Brief aus dem Allgäu von Ru⸗ dolf, der Prinz ſandte auch ab und zu einen launigen Kartengruß. Sie beantwortete immer gleich Rudolfs Briefe, und ab und zu erhielt auch der Prinz einige Zei⸗ len. Liebenſtein ſchrieb ihr nach etwa vierzehn Tagen, daß Rudolf ſich ausgezeichnet erholt habe, er ſei ſchon 5 und die alten Rieſenkräfte ſeien auch wie⸗ er da. Ilſe⸗Dore freute ſich über dieſe Worte ſehr. Am Abend war ſie, ſo oft es ging, bei Frau Heinsberg. Dieſe freute ſich ſehr, wenn das junge Mädchen zu ihr kam. Dann ver⸗ lebten beide Damen einen gemütlichen Abend bei Tee und Waffeln, und das Geſpräch drehte ſich faſt ausſchließlich um Rudolf. Gegen zehn Uhr kam dann Frau von Röder mit dem Auto und dem Chauffeur und holte Ilſe⸗Dore ab. Von den Hügeln herüber wehte es an ſolchen Abenden ſchon kühl und herbſtlich, und die großen bunten Dahlien in den Gärten predigten auch von des Sommers Vergäng⸗ lichkeit, und ſie blickten ein bißchen mitleidig auf die Roſen, die eine nach der andern entblätterten. Aber mit jedem Tage wuchs die Sehnſucht in Ilſe⸗ Dore höher. Fiebernde Unruhe war in ihr. Seit einer Woche hatte ſie keine Nachricht von Rudolf. Und Frau Heinsberg ſchüttelte auch nur mit ihrem feinen Lächeln den Kopf, wenn ſie atemlos bei ihr eintrat und ihr erſtes Wort war: „Mutter, haſt du Nachricht von Rudolf?“ Iflſe⸗Dore wußte nicht mehr, was ſie denken ſollte. Der nationalſpaniſche Vormarſch Die Waſſer⸗ und Lichtverſorgung Santanders in Händen der Truppen Francos. Der Vormarſch der nationalſpaniſchen Streitkräfte auf Santander geht weiter. Die gegneriſche Linie iſt an allen Abſchnitten ins Wanken geraten Einzelne verſprengte feindliche Gruppen, die jede Verbindung mit ihrer Leitung verloren haben, verſuchen Widerſtand zu leiſten, der aber vergeblich bleibt. Die Zahl der Gefangenen wird immer größer. Die Vorhut der Navarra-Brigaden iſt bis zuf Ge⸗ wehrſchußweite an den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Tor⸗ relavega herangekommen. Dieſe Ortſchaft iſt gleichzeitig das Zentrum der Eiſeninduſtrie der Provinz Santander. Weſtlich des Ortes wurde bereits das Dorf Quijas an der Straße Torrelavega—Aſturien erreicht. Die Verteidiger mußten den Verkehr auf dieſer wichtigen Straße bereits einſtellen. Die Legionärstruppen beſetzten auf ihrem Vormarſch längs der Straße Burgos— Santander Puente Viesgo, wo ſich das Elektrizitätswerk befindet, das Santander mit Licht verſorgt. Die Licht⸗ und auch die Waſſerverſorgung der Stadt befindet ſich damit in den Händen der Nationaden. Die Vorhuten liegen jetzt in direkter Linie 15 Kilometer vor Santander Die öſtlich der Straße Burgos— Santander vordringen⸗ den nationalen Streitkräfte beherrſchen nach der Einnahme mehrerer Ortſchaften Lierganes und beſchießen die Küften⸗ ſtraße Santander— Bilbao, die die Hauptverbindung der bei Caſtro Urdiales mit zahlreichem Kriegsmaterial ſiehen⸗ den mneriſchen Abteilungen mit Santander iſt. Damit ſind e e Rückzugswege verlegt.— Auch im Mena⸗ Tal geh der Küſte mar⸗ ſchierenden nationalen Bataillone ſtehen nach der Einnahme mehrerer Ortſchaften bereits in der Nähe von Liendo, 16 Kilometer weſtlich von Caſtro Urdiales. Agrarmaßnahmen Francos Getreidekammerverordnung und Lenkung der Produktion Salamanca, 25 Aug. General Franco hat jetzt ein Dekret unterzeichnet, das die Bildung einer nationalen Getreide⸗ kammer vorſieht, die dem Landmann ſein Getreide zu erheb⸗ lich günſtigeren Preiſen abnehmen ſoll, als er ſie bislang er⸗ zielen konnte. Auf dieſe Weiſe ſollen die Großſpekulanten und der ungeſunde Zwiſchenhandel ausgeſchaltet werden, die früher das Getreide zu lächerlich niedrigen Preiſen aufkauf⸗ ten Die Getreidekammer wird ſich ferner weitgehend um das Wohl des Landarbeiters und ſeiner Familien kümmern und als erſtes einen allgemeinen Mindeſtlohn feſtſetzen, der bei Androhung ſchwerer Strafen vom Arbeitgeber anzuer⸗ kennen iſt. Eine andere Aufgabe der Getreidekammer beſteht in der Ueberwachung der Getreideanbauflächen zur Vermei⸗ dung von Ueberproduktion bei den einzelnen Getreideſorten. Kurzmeldungen An 12 000 Feſtſpielgäſte waren in Bayreuth. Bayreuth, 25. Aug. Nach den Fremdenliſten weilten während der Bayreuther Feſtſpielzeit insgeſamt 11 600 Feſtſpielgäſte in der Stadt Richard Wagners. Von dieſen Beſuchern waren 2050 Ausländer aus 55 Staaten aljer Erdteile 430 Ausländer kamen aus den Vereinigten Staa⸗ ten, 230 aus England, 225 aus Frankreich, 190 aus Oeſter⸗ reich, 175 aus der Tſchechoſlowakei, 130 aus Holland, 110 aus der Schweiz, 95 aus Dänemark und 75 aus Italien. Auch aus Braſilien, Aegypten, Südafrika und Auſtcealien waren Gäſte zu den Feſtſpielen gekommen. Das Exploſionsunglück bei Celle Celle, 24. Aug. In der Nähe von Unterlueß ereignete ſich, wie bereits gemeldet, in einem Pulverlager eine kleine De⸗ tonation. Die angrenzenden Werkſtätten wurden darauf um⸗ gehend geräumt. Während der Löſcharbeiten der ſofort ein⸗ geſetzten Werksfeuerwehr erfolgte eine zweite Exploſion, die unter der Löſchmannſchaft zwölf Todesopfer forderte. Au⸗ ßerdem trugen 67 Arbeiter Verletzungen davon, die glückli⸗ cherweiſer meiſt leichter Natur ſind. Der Sachſchaden iſt nicht erheblich. Der Raubmörder Kurſchildgen hingerichtet. erlin, 25 Aug. Am 24. Aug. 1937 iſt der am 21. Ja⸗ nuar 1907 geborene Wilhelm Kurſchildgen aus Solingen⸗ Ohligs hingerichtet worden, der von dem Schwurgericht in Wuppertal wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden iſt. Der Verurteilte, ein wiederholt— u. a. wegen ſchweren Raubes— vorbeſtrafter Verbrecher, hat am 18. Februar 1937 in Solingen-Ohligs den Tierarzt Dr. Hopf niederge⸗ ſchlagen, beraubt und dann ertränkt, um eine Entdeckung der Tat zu verhindern. Wenn Rudolf nicht ſchreiben konnte, weshalb ſchrieb dann nicht Harry Liebenſtein? Ihre Briefe kamen nicht zurück. Es war einfach ein Rätſel. Die Herren mußten noch auf der Beſitzung des Prinzen ſein. Eines Morgens, es war ein trüber, regneriſcher Tag. Frau von Röder hatte ſich ſtark erkältet und mußte das Bett hüten, brachte Minni ihrer jungen Herrin die Poſt ins Zimmer. Auch einige Zeitungen waren dabei. Ilſe⸗Dore ſaß am Fenſter und ſah in den regennaſſen Garten hinunter. Haſtig wandte ſie ſich um und griff nach der Poſt. Mehrere Briefe, doch wieder nichts von Rudolf. Dieſes Schweigen wurde unerträglich, zerriß die Ner⸗ ven. Ohne Intereſſe las ſie die Briefe. Einige waren von Lieferanten, eine Poſtkarte von Hella Iſer, und dann ein Brief von Gret Alſter. Liebe Ilſe⸗Dore! Wir ſind wieder daheim. Aus verſchiedenen Grün⸗ den! Erſtens kamſt Du nicht, und es wurde mir doch recht einſam auf unſerem Gut in Friesland. Dein lieber Brief konnte mich keineswegs für Dein Nichterſcheinen entſchädigen. Zweitens———: Ich bin außer mir. Denke dir nur, ich bin jetzt überzeugt, eine furchtbare Dummheit gemacht zu haben. Du weißt ja über meine Verlobung damals ſo gut wie nichts. Brieflich ſpricht man ſich nicht gern über ſolch intime Sachen aus. Wärſt du nach Friesland gekommen, ſo hätte ſich in der Ein⸗ ſamkeit 890 von ſelbſt einmal eine Ausſprache darüber gefunden. Mein Verlobter, Doktor Rudolf Heinsberg, iſt wieder in unſerer Stadt! Mit einem Freund zuſammen. Soll eine hochgeborene Perſönlichkeit ſein, der Freund. Und denke Dir, man hatte ihn, Rudolf Heinsberg, doch damals des Mordes angeklagt und ihn dann wegen Mangels an Beweiſen freigeſprochen! Selbſtverſtändlich löſte ich 0 on während der Unter⸗ ſuchung meine Verlobung mit ihm, habe ihm den Ring vor die Füße geworfen! Nun iſt er hier, und geſtern ſtand es bereits in allen Zeitungen, daß er ſeine Un⸗ Weitere deutſche Ozeanflüge „Nordwind“ fliegt über Liſſabon— Azoren nach Newpyork Travemünde, 24. Aug. Am Dienstag ſtartete in Trape⸗ münde die zweite Ozeanmaſchine der Deutſchen Lufthansa das Seeflugzeug„Nordwind“, zum Flug nach Liſſa⸗ bon. Die Lufthanſa ſetzt damit, nachdem kürzlich die „Nordmeer“ den Atlantik glücklich überquert hat, ihre dies⸗ jährigen Verſuchsflüge mit ihrer Schweſtermaſchine fort. Von Liſſabon aus wird die Maſchine am Donnerstag na den Azoren weiterfliegen, wo dann der eigentliche Ozeanflug beginnen ſoll. Bei den Azoren und vor Newyork ſind inzwi⸗ ſchen die Flugſicherungsſchiffe„Frieſenland“ und„Schwg⸗ benland“eingetroffen. Die Beſatzung der„Nordwind“ he— ſteht aus den Flugkapitänen Hans Werner v. Engel und Walter Diele, dem Flugmaſchiniſten Helmut Röſel und dem Funker Hans Joachim Stein. Sdarlaukerner Stuhlfabrik eingeäſchert Sdarlautern, 25. Aug. Morgens 5 Uhr brach in der Stuhlfabrik Franz Mathieu in Saarlautern 3 ein Feuer aus das ſehr ſchnell um ſich griff. Das ganze Fabrikgebäude in einem Umfange von 30 mal 25 m iſt den Flammen zum Opfer gefallen. 23 wertvolle Maſchinen ſind vernichtet oder zum Teil völlig unbrauchbar geworden. Außerdem find um⸗ fangreiche Vorräte an Rohmaterialien ſowie gelagerte Fer⸗ tigfabrikate ein Opfer der Flammen geworden. Der Sa ſchaden iſt ſehr beträchtlich. Perſonen ſind glücklicherweiß nicht zu Schaden gekommen, i Fleiſch⸗ und Pilzvergiftungen Zwei ſchwere Unglücksfälle.— Bisher ſechs Tote. Wien, 25. Aug. Durch eine Ileiſchvergiftung kam in Straßwalchen in Oeſterreich faſt eine ganze Familie ums Leben. Nacheinander ſtarben zuerſt die drei Kinder eines Eiſenbahnangeſtellten und ſchließlich dieſer ſelbſt. Nur die Frau des Mannes, die zufällig von dem Hleiſchgericht nichts gegeſſen hatte, kam mil dem Leben davon. Ein ähnliches ſchweres Unglück ereignete ſich in einen andern oberöſterreichiſchen Ortſchaft, in der zwei Kinder eines Bauern an einer Pilzvergiftung ſtarben, wäh⸗ rend ein drittes im Krankenhaus hoffnungslos darnieder⸗ liegt. Vor einem Generalſtreik in Dünkirchen Paris, 25. Aug. Für den 28. Auguſt iſt im Dünkirchener Hafen ein Generalſtreik beſchloſſen worden. Man rechnet auch mit Kundgebungen in den Straßen. Wie verlautet, ſteht der Generalſtreikbeſchluß in Zuſammenhang mit der von der Regierung zurückgewieſenen Vereinbarung mit den belgi⸗ ſchen Vertretern über eine Angleichung der Umſchlagskoſten zugunſten des franzöſiſchen Seehafens. Warſchau. Der frühere rumäniſche Außenminiſter Titu⸗ lescu iſt, wie die polniſche Preſſe aus Bukareſt meldet vom Außenkommiſſar Litwinow zu einem mehrtägigen Beſuch nach Moskau eingeladen worden... Bukareſt. Zwiſchen dem rumäniſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Tatarescu und dem tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Hodza hat im Bezirk Marmoroſch im rumäniſch⸗ tſchechoſlowakiſchen Grenzgebiet eine Zuſammenkunft ſtattge⸗ funden. Amerikaniſcher Bomber abgeſtürzit San Diego, 24. Aug. Marineluftflotte ſtürzte in der Bucht von San Diego ein Bombenflugzeug mit acht Mann Beſatzung ab. Sechs von den Inſaſſen wurden getötet, zwei ſchwer verletzt und von einem in der Nähe befindlichen Zerſtörer aufgefiſcht. Der ab⸗ geſtürzte Bomber gehörte zu den modernſten Maſchinen der Luftflotte, von denen jede mit einem Koſtenaufwand von 150000 Dollar gebaut wurde. Flugzeuge ſeiner Art unter, nahmen in dieſem Jahr die erfolgreichen Maſſenflüge nach Panama und Hawai. g Panik auf einer Philippineninſel Das Meer ſteigt.— Das ſchwerſte Erdbeben ſeit 60 Jahren. Manila, 25. Aug. Die kleine Inſel Alabat, die zu den Philippinen gehört und etwa 100 Meilen ſüdöſtlich von Ma⸗ nila liegt, iſt ſeit dem ſchweren Erdbeben vom 20. Auguſt nicht mehr zur Ruhe gekommen. Ständige kleinere Erdſtöße beunruhigen die Bevölkerung. Ueber 6900 Einwohner der Inſel nächtigen auf freiem Feld, da zahlreiche Hauer und Kirchen der kleinen Städte Alabat, Perez und Quezon in⸗ folge der Beben eingeſtürzt ſind. Die Eingeborenen ſind von einer wilden Panik ergriffen, Sie ſind feſt davon überzeugt, daß das Meer ſtändig im Steigen begriffen iſt und es den Anſchein hat, als ob die Inſel im Meer verſinkt. Die Behör⸗ den von Manila haben Sachverſtändige entſandt. Der ge⸗ ſamte Schaden ſoll eine Höhe von ſieben Millionen Dollar haben. Das letzte Erdbeben iſt das ſchwerſte ſeit 60 Jahren. ſchuld beweiſen kann und daß ein Wiederaufnahmever⸗ fahren eingeleitet worden iſt, das ſeine Ehre wieder herſtellen wird. 5 5 Meine Gemütsverfaſſung kannſt Du Dir denken! Ich habe ihn nie vergeſſen können, den ſchönen, blonden Mann. Aber ſage ſelbſt, man kann doch unmöglich die Perlobte eines Mannes bleiben, der einen ſolchen Ver⸗ dacht mit ſich herumſchleppt wie eine ſchwere Eiſenkette Zudem war ich eiferſüchtig damals. Im Mittelpunkt ſtand doch die ſchöne Frau des Ermordeten, bei der man Rudolf angetroffen. Mitten in der Nacht! Und er hat auf alle diesbezüglichen Fragen beharrlich geſchwiegen. Hat ſie geſchützt! Trotzdem haben alle gewußt, daß er ein Liebesverhältnis mit der ſchönen Frau Claire ge⸗ habt hat. Und das hätte ich ihm verzeihen ſollen? Und wenn, dann wäre doch noch immer der furchtbare Ver⸗ dacht geblieben. Ich haßte ihn damals, bereute, war wie von Sinnen! And ich habe mich damals in alle mögli⸗ chen Vergnügungen geſtürzt, wollte vergeſſen Es iſt mit auch gelungen. Und gerade jetzt, wo ich dem Grafen Keller halb und halb mein Jawort gegeben habe, taucht dieſes Gerücht auf. Nein, kein Gerücht. Wahrheit iſt es, denn es war ein ſachlicher amtlicher Bericht. Dazu ſeine Anweſenheit hier in der Stadt. Und durch ſeinen Verteidiger weiß ich nun ſchon, daß er die letzten Jahre in S.. gelebt hat, in der Stadt, wo Du wohnſt! Seine Mutter ſoll noch heute dort ſein. Ilſe⸗Dore, ich muß ihn mir wieder gewinnen, wenn ſich ſeine Anſchuld an der Sache ein wandfrei herausgeſtellt hat. Nun überlaß ich ihn keiner andern, ich weiß ja, daß er noch immer unverheiratet iſt. Und Du ſollſt mir helfen, ihn wieder zu gewinnen. Da Du ihn doch ſicher kennſt, ein Arzt iſt geſellſchaftlich nicht ſo ohne weiteres zu überſehen, ſo mußt Du ihn einladen zu irgendeiner Geſellſchaft. Du mußt! Und mich mußt Du einige Wochen bei Dir aufnehmen. Leider kann ich ja gar kein Recht für mich in Anſpruch nehmen. Fortſetzung folgt. Während der Nachtmanöver der 2 1 1 5 0 5 9 3 0 eee er S. 802 382898 2 m in ums eines ir die zerichk einer dindet wah- lieder⸗ chener t auch ſteht n der belgi⸗ koſten Titu⸗ vom Beſuch ſiden⸗ präſi⸗ äniſch⸗ tattge⸗ er der o ein 5 bon id von er ab⸗ en der von unter, e ahren. zu den n Ma⸗ Auguſt dſtöße er der und on in⸗ id von zeugt, es den Behör⸗ er f Dollar ren. iever⸗ vieder 1 Ich onden ch die Ver⸗ nkette punkt r man r hat iegen. aß el re ge⸗ Und Ver⸗ ir wie nögli⸗ ſt mit b und erücht s war enheit weiß gelebt r soll piedet e ein⸗ keiner iratet innen. aftlich d mich Leider hmen. gt. 0 Aus dem ladiscliem Land Ii Wertheim.(Todesfall.) Kommerzienrat Otto Schmidt, Gründer und langjähriger Leiter der Pulverfabrik Hasloch a. M. iſt 74 Jahre alt, in Würzburg im Luitpold⸗ krankenhaus geſtorben. ( Neudorf b. Bruchſal.(Doppelſcheuer abge⸗ brannt.) Um 2 Uhr morgens brach in der Doppelſcheuer des Gemeinderats und Fuhrunternehmers Otto Notheis Feuer aus. Das Gebäude ſtand ſofort in hellen Flammen und das Feuer griff auch ſchon auf den Giebel der Zigarrenfabrik Hölzer über. Dank dem energiſchen Eingreifen der Ortsfeuer⸗ wehr und der Bruchſaler Weckerlinie konnten die Fabrik und die anderen ſtark gefährdeten Nachbargebäude geſchützt wer⸗ den, die Doppelſcheuer dagegen fiel ſamt Vorräten den Flam⸗ men zum Opfer. () Durlach.(Den 5 od der Frau verur lacht.) In Palmbach ſtieß ein hieſiger Einwohner ſeine 56jährige herzleidende Frau gegen einen Schrank, wobei ſie eine er⸗ hebliche Verletzung an der Stirn erlitt. Plötzlich brach die Frau kot zuſaammen. Man nimmt an, daß ſie einem Herz⸗ ſchlag erlegen iſt. () Bruchſal.(Die Kurve geſchnitten.— Ge⸗ tötet.) Um 19 Uhr fuhr der verheiratete Taglöhner Peter David von hier mit einem Kraftrad auf der Reichsſtraße von Heidelsheim nach Bruchſal. In der Kurve am Schwan⸗ nenbrunnen fuhr David gegen einen entgegenkommenden Per⸗ ſonenkraftwagen, wodurch er zu Boden ſtürzte und einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch davontrug. An der Verletzung iſt er noch am ſelben Abend im Bruchſaler Krankenhaus geſtorben. Ein Verſchulden des Perſonenwagenführers liegt nicht vor, da David links gefahren iſt, d. h. die Kurve geſchnitten hat. () Baden⸗Baden.(Generalleutnant a. D. Leo J.) Im Alter von faſt 84 Jahren ſtarb hier Generalleut⸗ nant a. D. Friedrich Leo, der zu den markanteſten Offtziers⸗ geſtalten der Stadt zählte, die ſich in den Jahren vor und nach dem Weltkrieg Baden⸗Baden als Ruheſitz auserwählten. Der Verſtorbene hat während des Krieges, in den er als Generalmajor gezogen war, mehrere Infanterie⸗Brigaden be⸗ fehligt und ſich durch ſeinen ſoldatiſchen Einſatz ausgezeich⸗ Verleihung hoher und höchſter Auszeichnungen digt wurde. Exz. Leo war in Offiziers⸗ und Freundes⸗ icht nur als treuer Kamerad, ſondern auch als lie⸗ und geiſtvoller Geſellſchafter ſehr geſchätzt und (Vom Battertfelſen abge⸗ Ber r Paul Mink von Kuppen⸗ Schleierkante am Stößer⸗ iner Höhe von 27 Meter ab. Nur dadurch, daß er am Stürzen durch die Aeſte einer Tanne gehemmt wurde und außerdem auf eine weiche Grasſtelle auffiel, relief der Sturz nicht tödlich. Mink hat ſchwere Kopfverletzungen und jedenfalls auch ſchwere innere Verlet⸗ zungen erlitten. Schreckens nacht auf dem Bobdenſee Im Sturm und Regen hilflos im Motorboot. Friedrichshafen, 25. Aug. Ein Motorboot, auf dem ſich eine Friedrichshafener Geſellſchaft mit elf erwachſenen Perſo⸗ nen und zwei Kindern befand, geriet auf der Fahrt von Langenargen nach Friedrichshafen gegen 23,30 Uhr in einen plötzlich mit großer Gewalt losbrechenden Sturm. Da zu allem Mißgeſchick in dieſen aufregenden Minuten auch der Motor verſagte, war das Boot hilflos den Wellen preisge⸗ geben. Schließlich entſchloß ſich ein junger Mann, das Boot zu verlaſſen und an Land zu ſchwimmen und Hilfe zu holen. Es gelang, das Ufer zu erreichen und die Polizei zu benach⸗ richten, worauf ſofort das Polizeiboot bereit gemacht wurde und ferner eine Patrouille am Ufer auf die Suche nach dem Motorboot ging. Erſt gegen Morgen wurde dasſelbe ent⸗ deckt und alsdann mit herbeigerufenen Fiſcherbooten die Rettungsaktion erfolgreich durchgeführt. Die Inſaſſen hatten durch die Kälte und die Aufregung ſtark gelitten, ſodaß ein Teil von ihnen ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Das Reichsvertehrsabkommen Deutſchland— Schweiz. Freiburg. Der Berliner Korrespondent der„National⸗ Zeitung“ in Baſel hat kürzlich die Behauptung aufgeſtellt, daß das deutſch⸗ſchweizeriſche Reiſeabkommen von Deutſchland nicht loyal erfüllt würde. Nunmehr tritt der„Schweizeriſche Frem⸗ denverkehrsverband“, der an dem Abſchluß des Abkommens maßgeblich beteiligt war, dieſer Auffaſſung in einer Zuſchrift an das Blatt enkgegen. In dieſen Ausführungen heißt es: Wir müſſen anerkennen, daß Deutſchland die getroffenen Ver⸗ einbarungen eingehalten hat. Die Kontrolle durch die Schwei⸗ zeriſche Verrechnungsſtelle ergibt bezüglich des Reiſeverkehrs, daß die feſtgelegten Kontingente ſtets, d. h. auch unter der Herrſchaft des neueſten Abkommens, voll ausgenützt worden ſind und die entſprechende Anzahl deutſcher Reiſender tatſäch⸗ lich in die Schweiz kam, wobei für Schwerkranke ein beſon⸗ deres Kontingent und Bewilligungsverfahren beſteht, jedoch der größte Teil des feſtgelegten Jahreskontingents auf den genehmigungsfreien Reiſeverkehr entfällt, in deſſen Rahmen jedem deutſchen Staatsangehörigen oder in Deutſchland an⸗ äſſigen Ausländer ohne Anſehen der Perſon und ohne beſon⸗ dere Bewilligung Neiſezahlungsmittel zur Verfügung geſtellt werden, ſoweit ſolche noch verfügbar ſind.“ Freiburg.(Verſchwiegenes Einkommen.) Der Zöjährige Wilhelm Müllinger hatte, als er zum Offenba⸗ zungseid geladen war, ein Vermögensverzeichnis vorgelegt, u dem zum Nachteil der Gläubiger ein gewiſſes Einkommen verſchwiegen war. Wegen vorſätzlichen Meineids hatte ſich Müllinger nun vor dem Schwurgencht zu verantworten. Das Gericht ſah in dem Verhalten des Angeklagten Milderungs⸗ gründe und verurteilte ihn wegen fahrläſſigen Falſcheides zu ſechs Monaten Gefängnis, abzüglich fünf Monate Anter⸗ ſuchungshaft. Lahr.(Tod bei Wal darbeiten.) Im Ge⸗ meindewald Altdorf geriet der 31jährige Fritz Trinkle unter emen ſtürzenden Stamm, wobei ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde und ſofort der Tod eintrat. O Meßkirch.(Rettung aus höchſter Not.) Bet Stetten a. k. M. geriet der Kraftwagen eines hieſigen Ge⸗ ſchäftsmannes, vermutlich infolge einer Ventilſtörung, wäh⸗ dend der Fahrt in Brand. Der Fahrer des Wagens, ein An⸗ geſtellter des Wagenbeſitzers, fuhr in ſeinem Schrecken über den plötzlichen Brandausbruch gegen einen Randſtein. Der Hagen ſtürzte eine hohe Böſchung hinunter, überſchlug ſich einige Male und brannte lichterloh. Im letzten Augenblick gelang es dem Fahrer noch, durch das Dach des Wagens m drohenden Feuertod zu entrinnen. Fahrtverbilligung zur Gaſtwirts⸗ und Konditorenſchau. Zum Beſuch der vom 24. September bis 3. Oktober 1937 in Karlsruhe ſtattfindenden Südweſtdeutſchen Fachſchau für das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe und Kon⸗ ditorenhandwerk geben ſämtliche in Baden gelegenen Bahn⸗ höfe während der ganzen Dauer der Ausſtellung Sonntags⸗ rückfahrkarten(auch Blanko) mit je dreitägiger Geltungs⸗ dauer nach Karlsruhe aus. Ein beſonderer Ausweis zur Löſung der Karten iſt nicht notwendig. Die Rückfahrt muß ſpäteſtens jeweils am dritten Geltungstag um 24 Uhr ange⸗ treten werden. Mit den am 2. und 3. 10. gelöſten Karten muß die Rückfahrt am 4. 10. 24 Uhr beendet ſein. Die Kar⸗ ten gelten zur Rückfahrt nur, wenn ſie auf der Rückſeite den Stempel der Ausſtellung tragen. Ausgenommen hiervon ſind die feſtaufliegenden Sonntagsrückfahrkarten während der tarif⸗ mäßigen Geltungsdauer. Schnelltriebwagenverbindung Berlin— Karlsruhe. Mit dem Inkrafttreten des Winterfahrplanabſchnittes werden die bisher zwiſchen Frankfurt a. M. und Berlin Anh. Bf. verkehrenden Schnell⸗Triebwagenfahrten verſuchsweiſe von und bis Karlsruhe über Mannheim durchgeführt, und zwar in der Süd⸗Nordrichtung über die Riedbahn, in umgekehrter Richtung über Darmſtadt. Da der Fahrplan zwiſchen Frank⸗ furt und Berlin unverändert bleiben muß, ergeben ſich fol⸗ gende Fahrpläne: F Dt. 571: Karlsruhe ab 5.03, Mannheim an 5.38, ab 5.41, Frankfurt a. M. an 6.33, ab 6.41, Leipzig an 10.28, Berlin Anh. Bf. an 11.46 Uhr.— F Dt. 572: Berlin Anh. Bf. ab 18.24, Leipzig ab 19.45, Frankfurt a. M. an 23.26, ab 23.35, Darmſtadt an 23.55, Mannheim an 0.34, ab 0.37, Karlsruhe an 1.12 Uhr. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Beim Schweißen ſchwer ver⸗ brannt.) Der bei der Ic. Farbeninduſtrie beſchäftigte Schweißer Sito Dattge aus Rheingönheim war mit Schweiß⸗ arbeiten beſchäftigl. Dabei gerieten ſeine Kleider infolge eines undichten Gasſchlauches in Brand. Der Verunglückte wurde mit erheblichen Brandwunden nach dem Städkiſchen Krankenhaus verpracht. Speyer.(Tödlich verunglückt.) Der dem Turn⸗ verein Speyer(Waſſerballmannſchaft) lange Zeit ange⸗ hörende, beſtbekannte Alois Müller iſt in Echterdingen, wo er ſeit einiger Zeit beſchäftigt war, an den Folgen eines Verkehrsunglücks geſtorben. Anwetter in Oberbayern Der Zugverkehr nach Garmiſch und Mittenwald ſtillgelegt München, 24. Aug. Die Niederſchläge am Wochenende und im Laufe des Montag haben im Alpengebiet große Ausmaße angenommen und namentlich im Werdenfelſer Land zu Ueberſchwemmungen geführt. Die Bahnſtrecke München— Garmiſch iſt an drei Stellen auf größere Strecken bis zu 20 em hoch vom Waſſer überflutet, ſodaß der Zugverkehr ab Murnau eingeſtellt werden mußte. Auch die Fernverkehrsſtraße München—Garmiſch iſt teil⸗ weiſe von den Fluten überſpült, ſodaß jeder Autoverkehr unmöglich iſt. Zwiſchen Garmiſch und Mit auf bayeriſchem Gebiet zwiſck wie auch auf öſterreichiſchem G waſſer und Vermurungen unterbrochen. Ebenſo iſt die Straße Garmiſch Reutte mehrfach verleat. Da auch die Arl⸗ bergbahn wegen Bergſturzes und Vermurungen geſperrt wurde, muß der geſamte Zugverkehr über Salzburg—Mün⸗ chen Lindau umgeleitet werden. enwald iſt die Straße ſowohl en Kaltenbrunn und Klais bei Scharnitz durch Hoch⸗ 3 den in Trol unterbrochene Verkehrsverbindun⸗ zanze Bezirke abgeſchnitten. 25. Aug der Verkehr auf der Mitten⸗ mien unterbrochen, da die Skrecke in⸗ e an zehn bis zwölf Stellen ver⸗ zwar, den Berkehr von Inns⸗ 9 72 D er ede Va! ſchäd folge ſchwerer zer-Brücke bei Scharnitz wurde von den Vaſſermaſſen weg⸗ geriſſen, und auch in den Seitenkälern des Karwendel⸗ gebirges ſind zahlreiche Brücken zerſtörl worden. Beſonders der ganze Bezirk Außerfern iſt ſchwer ge⸗ fährdet und vom übrigen Tirol abgeſchnitten. In der Nähe von Imſt ſind mehrere Bergſtürze niedergegangen, ſo daß die Stadt Imſt von der Außenwelt abgeſchnitten iſt. Bei Lermoos trat ein Bach aus den Ufern und richtete zahlreiche Schäden an den Häuſern An, Auch das Lechtal, das Tannheimer Tal das Sellrain⸗Tal und verſchiedene andere Täler ſind d) Geröllmaſſen und Uebesſchwemmungen vom Verkel eſchnitten. Lalcale Nuudocliau Verkehrsunfall. Auf der Seckenheimer Hauptſtraße fuhr geſtern nachmittag ein Motorradfahrer eine Radfahrerin an. Sie kamen beide zu Fall. Bei dem Sturz erlitt der Motorradfahrer Verletzungen und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Die Schuldfrage hat noch die Polizei zu klären. * Betrunkener Laſtkraftwagenführer verurſa Anfall. Gegen 18.15 Uhr ſtieß der Laſtkraf en 30 518, Führer: Wilhelm Ehrmann, beim Einbiegen von der Pumppwerkſtraße in die Gartenfeldſtraße mit einem ihm enk⸗ gegenkommenden Kleinkraftrad zuſammen, wobei der Führer des Kleinkraftrades ſchwer verletzt wurde. Er mußte mit einer Gehirnerſchütterung und einer ſchweren Kopfverletzung nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden. Die Schuld trifft Ehrmann, weil er beim Einbiegen nach rechts nicht einen engen Bogen ausführte und ſichtlich unter Wirkung von Alkohol ſtand. Er wurde nach Entnahme einer Blut⸗ probe in das Gefängnis eingeliefert.— Bei ſieben weiteren Verkehrsunfällen wurden ein Kind und zwet erwachſene Per⸗ ſonen verletzt und ſieben Fahrzeuge zum Teil erheblich beſchä⸗ digt. Zwei der Verkehrsunfälle ſind auf zu ſchnelles Fahten zurückzuführen. t ſchw eren en 4 B — Die Zulaſſung zur Geſellenprüfung. Der Reichs⸗ ſtand des deutſchen Handwerks hat die Kreishandwerker⸗ ſchaften und Innungen darauf hingewieſen, daß für die Zulaſſung zu den Geſellenprüfungen ausſchließlich die ge⸗ ſetzlichen Vorſchriften gelten und daß demnach zur Geſel⸗ lenprüfung nur zugelaſſen werden kann, wer die geſetzlichen Vorausſetzungen erfüllt. * Der Wehrpaß Leber Dienſtpflichtige erhält bei der Muſterung einen Wehrpaß ausgehändigt. Ueber die Bedeutung dieſer wich⸗ tigen Urkunde werden in der Zeitſchrift des Soldatenbun⸗ des Mitteilungen gemacht, die für jeden Dienſtpflichtigen von Bedeutung ſind. Der Wehrpaß iſt eine Urkunde, die ſorgfältig aufbewahrt werden muß. Wie früher der Mili⸗ tärpaß, ſo begleitet jetzt der Wehrpaß den wehrpflichtigen deutſchen Mann ſein Leben lang. Der Wehrpaß iſt 52 Seiten ſtark. Auf seiner erſten Seite iſt Raum für die Wehrnummer, den Namen des Paßinhabers und die Num⸗ mer des Arbeitsbuches. Auf Seite 2 folgt das Lichtbild mit der Unterſchrift des Paßinhabers. Die folgenden Sei⸗ ten enthalten Eintragungen der Perſonalangaben auf Grund der Wehrſtammkarte, eigenmächtige Abänderungen werden ſtreng beſtraft. Der Wehrpaß muß dauernd auf dem laufenden gehalten werden, und der Wehrpflichtige muß hierzu alle Aenderungen der Wohnung binnen einer Woche, Aenderungen der perſönlichen oder beruflichen Ver⸗ hältniſſe gelegentlich von Meldungen, Uebungen, Wehrver⸗ ſammlungen uſw. der vorgeſetzten Dienſtſtelle anzeigen. Zur Erleichterung der Meldungserſtattung iſt vorgeſehen, daß die Gemeindebehörden auf Erſuchen beim Abfaſſen ſchriftlicher Meldungen behilflich ſind. Zu dieſem Zweck ſollen ſpäter bei den Ortspolizeibehörden vorgedruckte Formblätter zur koſtenfreien Benutzung bereitgehalten werden. Der Verluſt des Wehrpaſſes iſt unverzüglich dem Wehrmeldeamt anzuzeigen. Wird er nicht binnen vier Wochen wieder aufgefunden, ſo iſt eine Zweitſchrift zu be⸗ antragen. Der Wehrpaß iſt bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres vom Inhaber aufzubewahren Eintragungen werden nach dem 2 den aus dem Wehrpflichtverhält⸗ nis nicht mehr vo ien. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt v. 24. Auguſt. Dem Mann⸗ hefmer Großviehmarkt waren zugeführt: 66 Ochſen, 173 Bul⸗ len, 205 Kühe, 179 Rinder, zuſammen 623 Stück Großvieh, gegenüber der Vorwoche ein Minus von 127 Tieren. Im Rahmen der Kontingente erfolgte die übliche Zuteilung bei einer unveränderten Höchſtnotiz für Ochſen von 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44. Am Kälbermarkt betrug der Auftrieb 1102 Tiere gegenüber der Vorwoche 1133 Stück. Es erfolgte auch hier die Zuteilung bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg. Gut beſchickt war wieder der Schweinemarkt mit 1684 Tieren(Vor⸗ woche 1219). Die Zuteilung erfolgte bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 57 Pfg. kontingentgemäß. Frankfurter Schlachtviehmarkt v. 24. Auguſt. Auftrieb: 632 Kälber, 216 Schafe, 3273 Schweine. Preiſe: Kälber 62 bis 65, 53 bis 59, 48 bis 50, 35 bis 40; Lämmer Häm⸗ mei—, 48 bis 52, 44 bis 47, 41 bis 43; Schafe 43 bis 47, 36 bis 42, 20 bis 32; Schweine—, 57, 57, 57, 56, 53, 57, 55. Marktverlauf: Kälber und Schweine zugeteilt; Hämmel und Schafe lebhaft. Aus dem Gerichtsſaal Der Fuß auf der Waage.— Betrug eines Viehhändlers. In einer außerordentlichen Sitzung wurde die Strafſache gegen den 63jährigen Viehhändler Johannes Schnell aus Allmenrod(Oberheſſen) wegen Betrugs verhandelt. Der An⸗ geklagte iſt beschuldigt, ſich in 26 Fällen durch Untergewicht der verkauften Schweine einen ungerechtfertigten Mehrgewinn von etwa 1000 Mark verſchafft zu haben. Er hat am 16. Mai bet dem Ein⸗ und Ausladen der 108 Schweine mitge⸗ holfen und war beim Verwiegen dabei. Zwet Schweine ver⸗ endeten während des Bahntransportes. Jum Wiegemeiſter ſagte der Angeklagte, es ſeien ihm zwei Schweine verendet, er möge doch gut wiegen. Es hat ſich bei dem Ermittlungs⸗ verfahren herausgeſtellt, daß der Angeklagte das Gewicht der Schweine durch Aufſetzen des Fußes auf die Waage er⸗ höht hatte. Der Wiegeſchein mit dieſem Mehrgewicht war für die Preisgeſtaltung äußerſt wichtig. Die Metzgermeiſter wurden beim Obermeiſter vorſtellig, daß es hier nicht mit rechten Dingen zuginge. Die Angelegenheit wurde der Kri⸗ minalpolizei übergeben, die dann den Schaden feſtſtellte und durchſchnittlich auf ein Mindergewicht von 6 bis 25 Kilo pro Schwein kam. Der Angeklagte beſtreitet hartnäckig ſeine Schuld. Der mit ihm im Verdacht ſtehende Angeſtellte nahm auf ſeinen Eid, mit dieſer Sache nichts zu kun zu haben. Die 18 vernommenen Zeugen bekundeten, daß ein ſolcher Gewichts⸗ ſchwund noch nie dageweſen und nur durch unreelle Hand⸗ lungsweiſe erklärbar ſei. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis und berückſichtigte bei der Strafzumeſſung ſeine 11 Vorſtrafen. Anterſuchungshaft anzurechnen beſtand kein Anlaß, da der Angeklagte bis zuletzt zu leugnen ſuchte. * I Es bleibt bei der Strafe! Der 25jährige Angeklagte Wilhelm Kettler aus Ludwigshafen⸗Frieſenheim war vom Mannheimer Schöffengericht wegen Gefangenenbefreiung und Arkundenfälſchung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis bderur⸗ teilt worden. Gegen dieſes Arteil legte er Berufung ein mit der Begründung, daß die Strafe zu hoch ausgefallen ſei. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme kam die Große Mann⸗ heimer Strafkammer zu der Ueberzeugung, daß die ausge⸗ ſprochene Gefängnisstrafe durchaus gerechtfertigt ſei. Die Be⸗ rufung wurde koſtenfällig verworfen und lediglich vier Monate Anterſuchungshaft wurden angerechnet. * Zuhälter erbeutete 6000 Mart. Der 26jährige An⸗ geklagte Wilhelm Hoffmann aus Mannheim wurde unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis verurteilt. In der Zeik von 1934 bis 1937 hatte er von der Dirne Margarete H. insgeſamt 6000 Mark aus Anzuchtgeldern erhalten. Der Angeklagte war geſtändig. Er hat die Dirne nach dem Tod ſeiner Eltern kennengelernt und iſt von ihr nicht mehr losgekommen. Später drohte ſie ihm mit„Hochgehenlaſſen“. Der Angeklagte arbeitete auch und hat ſich nur während ſeiner Arbeitsloſigkeit von ihr Geldbe⸗ träge von 7 bis 10 Mark täglich geben laſſen. Er lebte nicht ſchlecht und verbrachte die freie Zeit in Gaſtſtätten bet Spiel und Trank. Wenn beide zuſammen ausgingen, fuhren ſie immer auswärts, um nicht geſehen zu werden. Die Zechen wurden meiſtens von ihr bezahlt. Zwei Sittlichkeitsverbrecher abgeurteilt. Der 22fäh⸗ rige Werfer Wieber aus Freiburg drängte Kindern durch ſchmutzige Bilder eine unſittliche Denkungsweiſe auf, um die Kinder ſeinen Gelüſten gefügig zu machen. Die Große Straf⸗ kammer verurteilte ihn zu neun Monaten Gefängnis, abzüglich ſechs Wochen Unterſuchungshaft. Im zweiten Fall wurde der 35jährige Kar! Hohl aus Mannheim wegen des gleichen Deliktes mit zehn Monaten Gefängnis beſtraft. Dieſer geklagte hatte ſich in einer Badeafiſtalt gegenüber Mäd ſchamlos benommen. Ferner war er angeklagt wegen Erre⸗ gung öffentlichen Aergerniſſes. Aãclelien clieueu clem Vol leogeamelaochiaft Frühmorgens iſt Hochbetrieb im Lager des weiblichen Arbeitsdienſtes Heiterblick. Morgengymnaſtik, Anziehen und Reinemachen ſind vorüber. Jetzt, um 7 Uhr, treten alle ſechzig Mädel im Kreis zur Morgenfeter an. Strah⸗ lend ſcheint die Sonne über den Platz vor dem Lager⸗ gebäude, während die Führerin feierlich den Fahnenſpruch ſagt. Dann geht es zum gemeinſamen, vergnügten Früh⸗ ſtück: Gemüſeſuppe und Butterbrot. Dabei wird noch man⸗ cherlei beſprochen, weil einige Veränderungen in der Arbeitsteilung nötig geworden ſind. Alle freuen ſich auf das darauffolgende Morgen⸗ ſingen. Kein Mädel ſchließt ſich aus. Wer keine gute Stimme hat, ſingt leiſe, ſingen aber können ſie alle. Es iſt ein Genuß, zuzuhören, weil die Führerin ausgezeichnet dirigiert. Konſequente Uebung hat zu erſtaunlichen Er⸗ folgen geführt. Locker und zart klingen die ſchönen Lieder: „Wacht auf, es kräht der Hahn“,„Guten Morgen, mein Liebchen“, und das Leinweberlieb:„Horch, was kommt von draußen rein“ iſt ſo ſorgfältig durchgearbeitet, daß es das Lauſchen in die Ferne ſpürbar verdeutlicht. Dies Morgenſingen klingt noch lange im Arbeits⸗ rhythmus wieder, als die Mädel längſt im Haus und Garten tätig ſind. Neun werden heute zum Arbeitsdienſt geſchickt, denn der Arbeitsdienſt Heiterblick ſieht ſeine Hauptaufgabe in der Haushilfe und Betreuung der Arbeiterfrau. In einem Haus iſt die Mutter über⸗ anſtrengt. Sie atmet auf, als ihr ein geſchicktes und freundliches Mädel für einige Wochen die Hausarbeit ab⸗ nimmt und bei der Verſorgung der Kinder hilft. Nun kommt ſie endlich etwas zur Ruhe.— In einem anderen Haushalt iſt die Mutter geſtorben und die verwaiſten Kin⸗ der bedürfen beſonders liebevoller Pflege, damit ſie den ſchweren Verluſt nicht allzu bitter empfinden“ Du ſollſt ein Baby übernehmen, wirſt du das auch können?“ fragt die Führerin ein blondes Mädel.„Beſtimmt“, antwortet ſie entſchieden,„ich habe lange für meinen kleinen Neffen geſorgt und weiß ganz genau Beſcheid.“ Ich frage eine andere, ob es nicht ſchwer ſei, im frem⸗ den Haushalt unter ungünſtigen Bedingungen zu arbei⸗ ten, und ſie erwidert ſtrahlend:„Das iſt doch gerade ſchön, da weiß man wenigſtens am Abend, was man ge⸗ ſchafft hat.“ Als ich die Mädchen beim Stalldienſt, bei der Garten⸗ arbeit und beim Küchendienſt beobachte und ſehe, mit welcher Sorgfalt und Gründlichkeit ſie ihre Aufgaben er⸗ füllen, verſtehe ich, was mir die Führerin vorhin ſagte: „Es kommt gar nicht darauf an, was getan wird, ſondern wie es getan wird.“ Wir gehen an einer Gruppe arbeitender Mädchen vorüber.„Wie lange ſind Sie ſchon im Lager?“ frage ich eine Blondbezopfte.„Zwei Tage.“ Ich wende mich an die nächſte:„Schon elf Tage“, lautet die ſtolze Antwort. „Wir haben gerade Wechſel gehabt“, erklärt die Führerin. „Unſeren Mädels machte es großen Spaß, als ſie nach kurzem Hierſein die Neueſten abholen durften und nun ſchon ſelbſt zu den Alten gehörten. Nach dem gemeinſamen Mittageſſen im großen Speiſeſaal erklärt mir die Führerin, wie ſich ſeit 1933 der Frauenarbeitsdienſt entwickelt hat Die großen Lager mit einſeitiger Arbeit ſind verſchwunden, auch von hauswirt⸗ ſchaftlichen Schulungskurſen hat man innerhalb des weib⸗ lichen Arbeitsdienſtes abgeſehen, weil es nicht ſeine Auf⸗ gabe iſt, eine Ausbildungszeit zu erſetzen. Wohl wechſeln die Mädchen mit Hausarbeit, Küchendienſt, Stalldienſt und Gartenarbeit ab, weil die Arbeit gemacht werden muß, aber bei all dieſen Arbeiten kommt es darauf an, daß die Mäd⸗ chen ſie als lebendige Forderung erkennen, die ihren Leben Inhalt verleiht. Dieſe Arbeit ſoll in das eigentliche Auf⸗ gabengebiet der Frau fallen und volkswirtſchaftlichen Wert beſitzen. Führend ging Pommern in ſeiner Siedlungsarbeit voran. Dort wurden die Arbeitsdienſtwilligen der Sied⸗ lungsarbeit eingefügt und der Siedlerfrau zur Unter⸗ ſtützung geſchickt. In anderen Lagern des weiblichen Arbeitsdienſtes machte man ähnliche Verſuche. Die Zu⸗ ſammenarbeit mit den Bauernhöfen erwies ſich als nützlich und hilfreich für die arbeitsüberlaſteten Bauernfrauen. Außer der Haushilfe und Betreuung der Arbeiterfrau hat es ſich der Arbeitsdienſt Heiterblick zur Aufgabe ge⸗ ſtellt, Kinder zu betreuen, die von der NS. überwieſen werden, während ihre erholungsbedürftigen Mütter ver⸗ ſchickt werden. Jusgeſamt ſtehen 20 Plätze bereit. Zwei Tage ſpäter komme ich noch einmal. Eben iſt eine neue Ladung Kinder eingetroffen, Einzelne ſind noch ängſtlich und ſammern nach der Mutter. Da höre ich die ruhige Stimme der Führerin neben mir:„Sehen Sie nur, wie unſere Mädel ſofort zuſpringen. Eine geprüfte Kin⸗ dergärtnerin hat die Aufſicht und leitet an. Immerhin— es iſt mühſam, mit ſo verſchiedenartigen Quälgeiſtern fertig zu werden.“ 5 Aufnahme: L. v. Koerber— M. Was die fremde Tante nur von mir will! Schließlich ſitzen alle angezogen nach ihrem Mittags⸗ ſchlaf bei der ſüßen Milchſchokolade und eſſen Hörnchen. Das Füttern der Kleinen, die noch nicht ſelbſt eſſen gelernt haben, iſt ſchwer an dieſem erſten Tage. Morgen wird es beſſer gehen Da ſchiebt ein Vater ſein verheultes, dickes Bengelchen in die Tür und flüchtet eiligſt Liebevoll wird es in Empfang genommen.„Wenn die Eltern ſehnell weg⸗ gehen, iſt es am beſten“, erklärt die Kindergärtnerin, „dann beruhigen ſich die Kleinen am ſchnellſten. Morgen iſt dieſes verzweifelte Geſchöpfchen ſchon höchſt vergnügt.“ Am Spätnachmittag bei der Beſprechung ſitzen die 28 zuletzt gekommenen Mädel mit der Führerin im Kreis. Einige blicken noch fremd und abwartend— aber das dauert nicht lange. Die Führerin ſpricht mit ihnen von der Bedeutung der Fahne, von der täglichen Morgen- und Abendfeier und dem Fahnenſpruch, der jeden Tag einen neuen leitenden Gedanken gibt. Sie ſpricht von der Ver⸗ pflichtung der Uniform gegenüber, die der Außenwelt zei⸗ gen ſoll, daß die Mädel, die ſie tragen, eine ſelbſtverſtänd⸗ liche innere Haltung beſitzen. Mit ihrer ruhigen, freund⸗ lichen Stimme prägt ſie den Mädchen ein, daß ſie in Uniform weder rauchen, trinken, noch tanzen dürfen. Die Sinngebung der Freizeit und Feierabendgeſtaltung be⸗ weiſt, daß es andere Freuden gäbe, als die oberflächlichen des gewohnten Lebens. In lebhafter Rede und Gegenrede werden die Forde— rungen des Gemeinſchaftslebens: Hilfsbereitſchaft, gegen⸗ ſeitige Rückſichtnahme, Ehrlichkeit und Offenheit be⸗ ſprochen. Jede ſoll bereit ſein, ihre kleinen Sorgen zurück⸗ zuſtellen, um für die großen Aufgaben des Arbeitsdienſtes aufgeſchloſſen zu ſein. Lenka v. Koerber. FFFFFTFF—FT—T—T—T—..........u.bubub—b—b—K—bb—b—K—K——— Bücherſchau. Singer, Friedrich, Der Münſtertum am Horizont. Roman aus der Ortenau. 80(412 S.) Freiburg im Breisgau 1937, Herder. In Leinen 4.80 RM. Der Roman ſchildert das Schickſal der Menſchen im engen Raum der Ortenau zwiſchen dem Ende des Dreißig⸗ jährigen Krieges und dem Frieden von Raſtatt. Denn gerade der ſchmucke Streifen zwiſchen Schwarzwald und Rheinebene am Fuß der Hornisgrinde hat in dieſen Jahren mehr Leid erfahren als irgend eine andere Gegend Deutſch⸗ lands und hat in dieſer Zeit ſein typiſches Grenzland⸗ ſchickſal erlebt. Auf dem ſchmalen Durchmarſchriemen mußten ſich die feindlichen Kräfte am ſtärkſten ſtauen und zur Ent⸗ ladung drängen, wie es auch die geſchichtliche Entwicklung gezeigt hat. In der Schlacht bei Sasbach 1675 fand der gefürchtete Turenne den Soldatentod. Mehr noch als die kriegeriſchen Ereigniſſe hat aber die Landſchaft ſelbſt, die Unbeſtreitbar eine der ſchönſten von ganz Deutſchland iſt, den Schriftſteller zu ſeinem Werk angeregt. In dieſer Landſchaft lebt ein Volk mit kief verankertem chriſtlichen Glauben, der es befähigt, aus Not und Tod, Niederbruch und feindlicher Verwüſtung immer wieder hoffnungsfroh aufzubauen und dem Vernichtungswillen des Gegners bäuerlich zu trotzen. Als ewiger Fluchtpunkt der Sehnſucht ſteht ihnen der Finger Gottes, das eintürmige Straßburger Münſter, am Horizont, ein wehmütig geſchauter Mahner zum Kampf gegen die Mächte der Zerreißung und Ver⸗ welſchung, die von Weſten drohen. a Der geheime„Held“ der Erzählung iſt der Bauern⸗ junge Chriſtian Benkeſer vom Sindelhof, der das Ende des Großen Krieges eben noch ſchrecklich genug erleben muß. Die bei Bühl geſchlagenen abziehenden Schweden und Franzoſen brechen in das bisher faſt verſchonte Dorf, erſchlagen ſeine Eltern und brennen den Hof nieder. Nun nimmt das Leben Chriſtian hart in die Schule. Flucht aus dem Dorf, Wiederkehr in verbrannte und ausgeplün⸗ derte Häuſer, Aufbau und wieder Flucht wechſeln mit⸗ einander ab. Dazu kommen andere Gefahren, die Menſch und Tier bedrohen. Und auch das eigene ungebärdige Blut macht dem jungen Bauernſohn zu ſchaffen. Ein Ziel ſteht ihm vor Augen: der vom Ahn ererbte Hof muß wieder aufgebaut werden. Aber es kommt anders, als Kr ſich ſeine Zukunft gedacht hat. Sein älteſter Bruder, der gg Burſche verſchleppt worden war, kehrt von den Soldaten heim. Gemeinſam bauen ſie zwar den Hof auf, aber der Aeltere iſt nun der„Sindelhofer“. Doch ſcheint das Glück Chriſtian zu begünſtigen. Sein kleines Gut, das vom bäter⸗ lichen Beſitz abgetrennt wird, blüht auf, ſein Weib, ſchenkt ihm ſieben geſunde Kinder, während auf dem alten Freihof die Wirtſchaft verlottert, die Kinder ſterben. Schließlich findet Gottfried, der Aeltere, den Soldatentod. Nun wird Chriſtian Herr auf der Väter Erbe, aber er wird des heißerſehnten Beſitzes nicht recht froh. Er klagt ſich an dem Bruder den Hof nicht gegönnt zu haben. Und nun kommt auch das Unglück über Chriſtian! Die Leidenszeit durch die Franzoſeneinbrüche wird bald noch ſchlimmer als jene des dreißigjährigen Elends. Schwer ringt der Bauer mit ſeinem Stolz, bis er ſich Hofes einſetzt. 5 Der Bauer Chriſtian ſtirbt unter dem Glockenläuten, das den Raſtatter Frieden verkündet. Dieſe Generation hat ihre Aufgabe erfüllt im zähen Durchhalten, im Unbeſieg⸗ baren Lebenswillen, in der Treue zu Haus und Acker und Land. Den Enkeln winkt ein beſſeres Los l Der Landſchreiber vom Oberrhein! Die„Badiſche Chrz⸗ nik“ erſcheint für das Jahr 1938 erſtmals als„Land⸗ ſchreiber vom Oberrhein“. Doch änderte der Kalender fe Stadt und Land nicht nur den Namen. Vielmehr erfuhr er eine grundlegende Umgeſtaltung in Text und Bildern. Dabei feſſelt in ganz beſonderem Maße, daß dieſer„Land⸗ ſchreiber vom Oberrhein“ zurückgriff auf die Art und Form der alten Kalenderſchreiberei. Er ſtammt nämlich aus einer einzigen Feder! Das heißt, altes und neues Zeitgeſchehen wird durch ein Auge betrachtet, wie es bei den alten Kalendermachern geſchah. So wird die ſonſt faſt durchweg in Vergeſſenheit geratene Tradition des alten, oberrhei⸗ niſchen Kalenderweſens neu aufgenommen, wie ſie Baden 1938 mutet außerordentlich reichhaltig an. Zeitbetrachtungem wechſeln mit echten, heiteren und beſinnlichen Geſchichten und Anekdoten; Naturſchilderungen miſchen ſich unter pal kende Darſtellungen aus der Vergangenheit Badens und ſeiner großen Geſtalten. Da wird des Gründers von Karls⸗ ruhe gedacht, der 1938 200 Jahre tot iſt. Der Groß⸗ herzogin Luiſe wird als„Wohltäterin und Menſchenfreundine ein Erinnerungsblatt anläßlich der hundertſten Wiederkeht ihres Geburtstages gewidmet. Der„Eiſenbahnlandtag“ bon 1838 wird gewürdigt. Der munteren Schnurren wurde manche Handvoll eingeſtreut. Kurz, man hat etwas zu leſen! Sehr umfänglich iſt der Kalender bebildert. Zeich⸗ nungen wechſeln mit guten Photo⸗Wiedergaben. So darf man herzhaft dem„Landſchreiber vom Oberrhein“ eine große Leſergemeinde vorherſagen! Die Feder, die iſt in Baden im beſten Sinne des Wortes daheim! te ginnt das vielſeitige Familien⸗ und Unterhaltungsblatt „Fürs Haus“ mit dem Abdruck einer intereſſanten Artikel⸗ ſerie über die Mutter des großen Staatsmannes Muſſolini, Der Verfaſſer, Otto Karſtädt, hat in ſeiner ausführlichen und behilderten Abhandlung ein Lebensbild dieſer aus⸗ erwählten Frau geſchaffen und wird auch jede deutſche Mutter intereſſieren. Gediegene Ausſtattung, gute Romane und ein reichhaltiger Moden⸗ und Handarbeitenteil machen „Fürs Haus“ zu einer empfehlenswerten Wochenſchriſt. „Fürs Haus“ erhält man durch den Buch⸗ und Zeitſchriſten⸗ handel oder vom Verlag, Berlin SW'e 68, Ritterſtr. 50/51. ö Berſammlungs⸗ Kalender. Tv. 98. Heute abend 8.30 Uhr Spielerverſammlung. Der Verein beteiligt ſich morgen Donnerstag an dem Handballturnier des Sportvereins Waldhof. 6.30 Uhr VfR Mannheim— Tv. 98. Gammel ⸗Anzeiger Unt für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verb ufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Winterſaatgetreide müſſen bis kom⸗ menden Samstag in unſerem Lager gemacht werden. Junger Mann über den Tabahherbſt geſucht. Kloppenůhelmerstr. 40. Jung. Mann oder Frau über den Tabaßherbſt geſucht. Freiburgerſtr. 13 Steinzeug⸗ Einmachtöpfe 7 Kunden und a 7 7 ö 8 5 Beſchwerer%* kaufen Sie bei 8 5 i Karl Herdt, Bauſtoffhandlung „Jum flectartal“. Heute Mittwoch Insertion, Nachmittag 5 die Heibende Kraft, Ache die immer wieder Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Auguſt Vogler. Umsatz schafft! Wer hat gewonnen? Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch-Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 13. Ziehungstag 21. Auguſt 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 NW. 172940 6 Gewinne zu 5000 RM. 14973 38009 364444 6 Gewinne zu 3000 RM. 225575 256304 315681 5,24. Gewinne zu 2000 MM. 50680 65947 98929 160658 23496 286684 241814 264367 275292 339872 358148 374690 54 Gewinne zu 1000 Na, 15987 28374 40294 99351 107801 128778 155447 157740 158834 190959 194058 261467 282140 287115 238989 289893 279498 272578 276631 321280 336551 363398 3868817 3869653 377594 389014 398374 128 Gewinne zu 500 RM. 044 1365 180 9321 27864 41420 42189 35591 47729 47944 55676 56195 60989 82551 70559 76290 77825 78490 89184 89306 95209 100147 106500 10860 1254 127934 139618 133498 155158 158538 158770 167334 171029 179712 180936 182450 184768 205928 23388 216921 219097 224155 228211 28503“ 285778 239485 249798 868888 268453 278017 283418 300765 301370 301729 320162 329744 841879 353010 358924 355841 357308 358327 378486 3946438 486 Gewinne zu 300 Nuk. 7646 8384 13943 23227 24128 24558 28170 30804 36398 42548 44598 45944 50175 50809 51847 8415 55499 58868 S444 7220 80954 81635 82488 83173 91016 91740 95597 100457 lo oa 108840 109256[1060 120016 127413 188045 182224 184348 137166 158359 159285 163457 163973 168584 356577 489789 174338 182974 299211 260776 207103 210138 226747 975457 222297 228728 229853 288143 240321 280904 361807 288588 272297 2728841 278882 277325 279867 303791 307268 317108 324478 334000 342288 343385 344457 345040 352709 355710 356680 357129 3599 359844 362944 366785 367049 388757 374626 377450 878981 88074% 385168 390894 394880 395064 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 NM. 168971 2 Gewinne zu 5000 RM. 316799 6 Gewinne zu 3000 RM. 87499 186023 383423 00 14 Gewinne zu 2000 RM. 73812 80157 85497 118463 143700 336006 357456 7 32 Gewinne zu 1000 Ra. 3388 14835 149553 181480 296265 219252 222959 252704 256039 275881 291657 306366 308658 3502 367365 390766 84 Gewinne zu 500 NW. 5 a 3286 8744 19518 42219 51567 81439 108807 112 9985 129688 135297 161904 176449 184297 199118 4066 8326 16811 20384 2245 184 Gewinne zu 300 NM 6 80 35488 48212 28068 30189 11111 2 114881 124218 126191 181122 132839 133387 198345 747. 141548 143219 14 152171 187848 188883 170471 178448 67 178888 178242 178787 181691 182359 189992 198524 5 4 2 10 298828 217921 281161 241888 244391 858 280784 261050 2628358 268342 278984 27 279885 282989 285 7158 287288 310788 81 7 312653 317888 318720 325135 340147 340817 354389 358249 397408 359.— 868309 373725 883044 383117 383691 3675 5 48 7 je 10000, 108 zu ſe 5000, 232 zu je 3000, 542 zu ſe 1710 zu je 1000, 2736 zu je 500, 5542 zu ö — 8— Die Peſt wütet im Land 22 2 2— 7 der Bauer ſieht ſeine Kinder ſterben und verderben. Ein einziges Reis, einen Wildſchoß treibt noch der alte Stamm, zum Kind der Tochter bekennt und ihn zum Erben de den Ehrennamen eines„klaſſiſchen Kalenderlandes“ vordem eintrug. Der Inhalt des„Landſchreibers vom Oberrhein“ für ihn verfaßte, Roſa Muſſolini— die Mutter des Duce. Soeben be⸗ Se S De= he fü di W 5 8—— 2 r 7* in g Nr. 197 5 N 15 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 25. Auguſt 1987 als er 8 1 5 10 0 Einſatzbereite SGA Sportliches dun hat der Meiſterſchaftswettbewerb über 100 m Freiſtil 0 nes. dit nakonagagacſadch Bagercgoreeſcan, e f ſcheen in den Fun N e 5 z veröffentlicht einen Aufſatz des Stab 234 8312 5 1 1 f. Roth(Nikar) und Diehl(Neptun) 0 der e A 5 6 Ader den Giga der SA. In dem Af Das Waldhof⸗Jubiläum. ten e als Favoriten bezeichnet werden. Seinen ſcen ſat heißt es im weſentlichen: 30 Jahre Fußball— 15 Jahre Handball. Freiſti 2 e wohl über die 200 m Freißgz Ich habe in meinem Tagesbefehl an die SA den Führern Einer der ſi n ae e ee ee ah menwettbewerbe ſind zahlen⸗ Freihof. a Die q r der ſich um den Sport reich verdient gemacht] mäßig ſehr gut beſetzt. Das 100⸗m⸗Freiſtilſchwimmen bringt ließlich und Männern der Sturmabteilungen, die aktiv, vorbereitend habenden Vereine der Stadt Mannheim iſt der S 1 5 beiſpielsweiſe 22 Bewerber an den Start. Bei den Fr 9 n wird oder betreuend an den Reichswettkämpfen der SA in Ber⸗ Mannheim⸗Waldhof Weit über bien Gr e e iſt ebenfalls mit ſcharfen n 1 e e rd dez lin mitgewirkt haben, meinen chen und meine Anerkennung Heimat und des Reiches bie ist 2 955 de Kämpfen zu rechnen. 5* 1 0 3 N 5 8 3 15 r Rame bekannt, be⸗ 3 ich an für ihre Leiſtungen ausgesprochen. kannt nicht nur als Sportverein, ſondern als Begriff 1 18 1 el Syſtemes e„„ s Begriff eines 4 7* ‚ 21 b and e ee lee b erſor⸗ Syſtemes des Fußbal“ und Handballſpieles. Waldhofſſtem Deutſcher Gieg im„Zukunſtsrennen“ 29 derlich war, um dieſe erſtmalige Großveranſtaltung der ge⸗ 1 5 e. 375 1955 e i 90 90 e 0 ten SA auf dem Gebiet der wehrſportlichen Ertüchtigun b e önnen überlegene Einheit durch die Der zweite T tionale 18 Land, i Erfolg ueber mögen 155 Worte 1. Zusammenarbeit, durch überlegte Form, die durch 82 8 cg 05 95 e e r n. Ein 05 itkä ili 5 Training zur Selbſtverſtändlichkeit geworden iſt. Dem Jubi⸗ war, nach dem„naſſen Auftakt am Sonntag, vom 5 an die an den Reichswettkämpfen beteiligten Männer der 0 hkeit geworden iſt. Dem Jubi⸗ Wetter außerordentlich b Stamm. bingen nicht viel ſagen— S ie viel. lar gelten auch unſere Glückwünſche. 8 t ßerordentlich begünſtigt. Im Mittelpunkt des In⸗ er ſic 4 1 als ae übliche ununt ängl. ae 4 del Anläßlich des Jubiläums fi N i 1. ſtand die Entſcheidung des Zukunfts⸗Rennens“, die en des fate 5 unumgängliche Formalität, denn ußt den 9 den e findet ein Handballturnier mit 21000 Mark ausgeſtattete Zweijährigen⸗Prüfung, in der 4 0 wi 1 1 1 8 was alles in dieſem Dank, in dieſer Aner⸗ mia 1 k 0 Standartenführer Her⸗ Spihentlaſſe d Vertreter Italiens und Frankreichs mit der 5 ennung liegt. 5 un eten Pokal ſtatt. s nehmen nachſtehende[ Spitzenklaſſe Deutſchland fen. Hi N ächti⸗ ane Sie wiſſen nicht, daß dieſe Anerkennung ſich richtet an[ Vereine endgültig teil: f h ger beulſchen Erfolg durch den Seh det Gee ab den Kumpel aus Oberſchleſien ebenſo wie an den Mann, der][ Gau Südweſt: TG 61(Pfalz) Ludwigshafen; Tv. Lamper heim Adlerfee unter Meiſterjockey Otto Schmidt vor dem Franzo⸗ ubeſieg⸗ an den Hochöfen der Ruhr ſeine Arbeitskraft einſetzt und] Gau Baden: Spv. Schw 5 e ſen Caſtel Fuſano und Formidable. Der Start verzögert ich er und dort ſeine Pflicht tut— nach e e Begriffen voll[ Mannheimer Verei e durch die Nervoſität der Pferde etwas. Nach dem Höchſch 155 ſeine Pflicht tut, in dieſer für ihn ſelbſtverſtändlichen Pflicht⸗ 5 9 Vereine: VfR, Mech, Tv. 46, Poſtſportverein, len der Startbänder ſetzten ſich Adlerfee und der Fr 5 e i 5 1 1 5 15 ſieht, was für ihn e Waldhof Reſerven, Tv. 98 sofort an die Spitze, gefolgt von Formidable Arbedo u e Chrz⸗ der Begriff Pflichterfüllung in ſich ſchließt.— Der deutſche* Jaromir, während der italieniſche Hengf N „Land⸗ Atbeſter der Stirn und der Faust der in der SA marſchiert, Es findet eine Ausſcheidung und das Hauptturnier I schluß bildete. An dieſer Reihenſolge anverte ſih bis 12 der ii iſt längſt— das muß einmal wieder mit aller Deutlichkeit] ſtatt. Die Paarungen lauten wie folgt:. Enie nichts Als es in bie Gerade ging lag Adlerfee iner erfuhr geſagt werden— über den bürgerlichen Pflichtbegriff, hin⸗ Ausſcheidung: TSG 61 Ludwigshafen— S 5 noch klar in Front vor Caſtel Fuſano, bei deſſen Angriff i dem das„ich muß“ ſteht 5 f i gshafen Spv. Wald⸗ 5. 85 ſ ngriff es ee e, tegie korg der i r kurzen Aufforderung von Otto Schmidt bedurfte „Land⸗ iht ſoldatiſcher Pflichtauſſahung, das in der abloluten Hauptrunde: To. ethei be e eee um die prächtige Ebbesloher Stute klar mit zweiein alb un F Bille e deen 8 1 ergibt Sieger C: Tv. 5 5 e Längen als Siegerin durchs Ziel zu bringen. 3 chen bank 5 05 der Faden des Pflichtbewußtſeins nicht ee 98 S ene B ergibt Sieger Ef VfR eee 2400 5 79 0 wies mit dem „ ab. Sein Leben hat einen anderen, einen tieferen, einen f— Tv. 98 Seckenheim ergibt Sieger F. 5 n Weimar⸗Rennen?(2400 Meter) und dem„Dos⸗ 1 1 wa n uc dder ſelken davon Und Vorſchlußrunde: Sieger E. Sieger Dergibt Sieger Ausgleif(1800 Meter) noch zwei wertvolle 6000⸗Mark⸗Prü⸗ erte das macht wohl den wahren Kämpfer aus.— Sein Leben G; Sieger E— Sieger F ergibt Sieger H. e d Baden iſt keine 1 iche keine Formſache, die man mit Schlußrunde: Sieger G— Sieger H. Ergebniſſe: b ee ,, 1b ſein iſt 1 5 weit mehr! Und darum kann niche feder SA⸗ off 105 e das Waldhofturnier? Eine mehr els 2. Mone Eper 5 rare. Ferner feels genlfab, Gr 91 Mann ſein, denn nur der Kern eines Volkes gehört zu den offene Frage. Die meisten Vereine haben noch nicht ihre fon, Flüſterton, Veil Tot.: 1 11.10.— CW. chichten Kümpfernamuren 9 3 volle Spielftärke erreicht. Tc 61 Ludwigshafen hat am 0 üſterton, Veilchen. Tot.: 19, 10, 11, 11:10.— EW⸗ 5 10 3 91 1 55 wal kein Befehl hält die Männer in den 8 0 Sonntag über Haßloch einen knappen 13:1 2⸗ Sachſen⸗ Weimar R 6000 M s un eihen der SA, kein Geſetz des Staates ſchreibt ihren Ein⸗ Sieg nach Verlängerung errungen und VfR hat den Reichs⸗. 2 nene ark— Aae ſatz und ihr Opfer vor, niemand veranlaßt ſie, 51 6 9 bahnſportverein hoch mit 1514 Toren geſchlagen Setenheim Lam 5 1 0 e ener le ee e im Beruf ſtehen und dort ihre meiſt ſchwere Arbeit tun, mit unterlag auch Haßloch knapp mit 10:8 Toren und hat Wat Wiiunte Te 893 10. 12, 18 10. van 9108 feen ich noch mehr zu tun, ſich in Reih und gegen Herrnsheim ein beſſeres Können gezeigt. Wie ſich die 5 us, Adiunta Tot. 93, 19. 12. 13210. EW. 440 0. erkeht ſed zu ſtellen, ſich unterzuordnen, Disziplin zu üben und Bezirksklaſſenrereine im Turnier halten, iſt noch unbek os⸗ Ausgleich— 6000 Mark— 1800 Meter— g“ bon zu 1 a 8 i doch dürften auch hier Beberra chungen 1 8 5 1 Graditz Landmädel(H. Zehmiſch), 2. Mal⸗ 1 1* e n 72155 1 eee Beim Spiel VfR— Tv. 98 Seckenheim dürfte nach ag. Grape 0 1 1 Wiener Walzer, Pfeifer⸗ ga; Anſporn für beide: dem Sieger 10 e 55 12 bee Ermeſſen ſchon die Entſcheidung des einen End⸗[ 131410. EW: 348.10 Scene eee; 18% 8 1 1755 e egen, dem ſpielteilnehmers fallen. Es iſt mit einem erbitterten Kampfe„ ö 0 dau re de Arbeit an ſich ſelbſt, damit auch er zu rechnen; beide Vereine haben ſich in der letztjährigen Zukunftsrennen— 21000 Mark— 1200 Meter e große 00 05 1 e Se Es haben ja im Verbandsrunde wiederholt mit einem unentſchiedenen Re⸗ 1. Geſtüt Ebbeslohs Adlerfee(O. Schmidt), 2. Caſtel Fu ⸗ e bee lee de eee de, ee e dee e ee ee ener ee ge ee det Je L. 8 8 f. 5 es geleiſtet: ſe 0 5 i 5 eden: Arbedo, Procle. Jaromir. Tot.: 3, 15, 20:10.— keit erwieſen. Die letzte Zehntelſekunde, der Zeit⸗ und Platz⸗ n EW: 128.10„ h unterſchied ſind inſoweit nur Aeußerlic keiten, zwar für den 5 8 75 9 ö gablal 70 n für den Einſatz 9 die Tal 135 unwe⸗ Fußball 8 D. 1 90.(5 8 n ih, 2. Ste ts 8 Artikel ſentliche Merkmale. Das iſt das Entſcheidende: nicht wenige; 3 5. is(H. Zehmiſch), 2. Staatsoper, 3. Gre⸗ 1 I Shenform ſondern möglichſt alle in möglicht i Berichtigung. Die geſtern veröffentlichte Terminliſt⸗: Ferner liefen: Torerotochter, Saarkampf, Senora. Tot.: 10 Durchſchnittsleiſtung. In ihr bat die eigene e dee iſt als nicht maßgebend zu bnd 5 55 nicht 9 1116 31, 138, 15, 13:10.— EW: 120.10. 1 lord, nur als Schrittmacher für einen immer beſſer werden. iſt und auch von ſeiten des Seckenheimer Vereins nicht ver⸗ Merkur ⸗Ausgleich— 2100 Mark— 1600 Meter deulſch den Durchſchnitt einen Sinn. anlaßt war. Nach Bekanntſein der amtl. Termine werden 1. A. Daubs Grollezu(88 Zade), 2. Seydlitz, 3. Heidelö 1 Ich weiß auch, daß uns manche von denen, die uns früher wir an dieſer Stelle die richtigen Spieltermine bringen. 705 860 68 5 48. Feldſoldat, Nair, Heroine. machen e e auch 1 5 15 5 verſtehen werden. So war——, e 7 iſchrift Dienſt der einen Seite ganze Kerle, die nur ihren 5 N Favorite Ausgleichs ⸗Jagdrennen— 3050 19 ſt kannten und Einſatz und Opfer an Zeit, an Gut und 150 Meldungen zu den 2. Badiſchen Schwimm⸗Meiſter⸗ Mark— 3800 Meter— 1. Frau A Wortmanns Spata(M. 50 57 0 8 11 5 1 9 8 die uns e und ſchaften in Offenburg. e Ratsherr, 3. Handſchar. Ferner liefen: Mak⸗ 9 en. Lebegreiſe, die ihre Freizeit in Bars totſchla⸗ Am 29. Auguſt erhä.. onia. Tot.: 23, 20, 19:10.— EW: 136:10 g f i„ 5 1 ö„ Auguſt erhält das neue ſtädtiſche Schwimmba 3 2 P e in Offenburg bine ſportliche wehe dur des Peer Ei dige 7 een en en den ene Schwimm⸗Meiſterſchaften. Noch ſelten haben dieſe Titelkämpfe Deutſche Erfolge in Paris Aae i ee c 1915 5 5 eee 8 Binden Noſtini-Italien Florettweltmeiſtre. ünſt i 7. e a a ü 2 0 Insgeſamt wurden 86; 8 728 5 f tterie 1 9 19110 EE alls alen en eie Meldungen abgegeben. Bei den 7. Akademiſchen Weltſpielen gab es auch am erboten halb bleibt auch e 10 85 11 20 010 auch heute noch. Des. Davon entfallen allein 100 auf die Einzelkämpfe der Männer Dienstag wieder einige deutſche Siege. Beim Schwimmen — f 5 h unſer Kampf derſelbe. Unſer Daſein iſt er?[ 30 auf die Einzelkämpfe der Frauen und 20 Meld bolte ſich Fräulein Surmann(München) über 100 Meter 775 n 19 a Adolf Hitlere, ohne die auch] die Staffeln Sehr oft 1 0 ehen Jahten 975 Freiſtil den erſten Weltmeiſterinnentitel. In 1:20 Minuten ärkſte Macht nichts wäre. Und wir wiſſen um die Not⸗ Ji 1 5 2. ies ſie di ineri b 112 f j ö mer wendigkeit der körperlichen 5 1 Nallon Bede Diel nach mleingangen vergeben werden Deeper Aebelftand lenderin Pell e e — Begriſſe in der Tat zur Einheit verſchmolzen ſind alles mitt in dieſem Jahte nur noch im ao m⸗Bruſſchwimmen f C( rr So ergänzt ſich der Kampf der St feilen 85 und in der 3 mal 100 m⸗Freiſtilſtaffel zutage. Aber dieſer Die Handballer erledigten ihr erſtes Spiel gegen die Ver⸗ h pf urmabteilungen mit der Aifafd t dadur 5 treter d N a rbeit unſerer ſtolzen nationalſozialiſtiſchen Wehrmacht. Wir mitand iſt dadurch leicht zu erklaken, daß der Heidelberger freter der Schweiz und blieben überlegen mit 1274(5.0) ſchaffen als weltanſchauliche dg gen Wehrwillen und][ z Nikar durch die Akademiſchen Weltſpiele in Paris ſtark in e i mit der körperlichen Ertüchtigung die Wehrkraft. Die Wehr⸗ 1 1 e ,,,, Meſzmeiſter in Fioretenzelfechten der männer wurde 5 macht krönt dieſe Begriffe durch das Wehrkönnen, die Wehr⸗ der Mannſchaftsaufſtellung hat. Umſo erfreulicher iſt die Tat⸗ der Italiener Noſtini mit 8 Siegen vor ſeinem Landsmann 2341 kunſt. i ſache, daß ſich heiſpielsweiſe über die 400 ⸗m⸗Freiſtilſtrecke Pinton(7) und dem Franzoſen Coutte(4). Die drei deutſchen 222295 Damit ſetzt die Arbeit der Sturmabteilungen und die der eden 9 10 e gemeldet haben, von denen Vertreter blieben in der Ariſchen runde hängen. f 7 277 8 1 1— 7. 8.— i 5 8 7 259915 Ang de cen A den e 55 pie größten Aussichten hat e 5. der Gruppe A ſchlug Italiens Stu⸗ 8 95— ſtahlharte Körper, Fee Einſagfähigkeit. Bewerber Ausſichten, den Titel zu erringen. Die ſtärkſte Beſet⸗ entenvertretung die Franzoſen hoch mit 50. 127934 g 5. 180885 2354 301875 35832 8 Deutſche Siege in allen 84705 Länderkämpfen. 91740 Innerhalb von drei 168545 Tagen führte das Fach⸗ 226721 amt für Leichtathletik 29000 ſieben Länderkämpfe 359054 durch, die von den deut⸗ 380740 ſchen Mannſchaften alle gewonnen wurden und einen neuen Beweis des Erfolgs der Brei⸗ tenarbeit im deutſchen 143700 Sport lieferten. Oben: 202347 Gillmeiſter(rechts) ge⸗ 350269 winnt den 100⸗Meter⸗ ö Lauf vor dem Polen 81139 5 5 195686 Zaslona(zweiter von 287860 links) in Warſchau. 3 Ganz links der Ber⸗ 8075 liner Fiſcher. Unten: 110550 Der 100⸗Meter⸗Lauf ge⸗ 17477 gen Belgien in Wup⸗ 20494 pertal. Vogelſang⸗Köln 579540(rechts) vor Konze⸗ 8% Wuppertal(links). ö Weltbild(M). —— Weltbild(). 5 Adolf Heuſer Deutſcher Meiſter im Halbſchwergewicht. 5 5 1 Aus dem harten Meiſterſchaftskampf im Polizeiſtadion in ö Berlin: Witt⸗Kiel wird in die Seile gedrängt. Der Bon⸗ ner Adolf Heuſer errang die Meiſterwürde in der achten Runde durch k. o. 5 55 „Ohne Sport kann die Reiterwaffe in langer Frie⸗ denszeit nicht leben!“ Ein Meiſter im Rennſattel, General von Roſenberg, rief es einſt der deutſchen Kavallerie zu. In der jungen Kraftfahrkampftruppe findet ſeine Mah⸗ nung heute wieder ein Echo. Fühlt ſie ſich doch in vielem als Erbe der Kavallerie, als die bewegliche Waffe unſerer Tage, die raſch und überraſchend ihre Feuerwaffen an der entſcheidenden Stelle des Kampffeldes zur Geltung brin⸗ gen ſoll. Dazu gebraucht ſie Männer, die das Kraftfahr⸗ zeug in der Vollendung meiſtern, die mit ihm wie der Reiter mit ſeinem Pferd verwachſen ſind, die einen Blick für alle Vor⸗ und Nachteile des Geländes haben, ſie mit ſchnellem Entſchluß zu nutzen und zu vermeiden wiſſen, die vor allem aber ein ſtarkes Herz, den feſten Willen in der Bruſt tragen, komme, was kommen mag, das geſteckte Ziel zu erreichen. In der Stube, auf dem Kaſernenhof allein werden ſolche Perſönlichkeiten nie heran⸗ wachſen. Die Natur, das Gelände ſelber mit ſeinen tauſendfältigen Abwandlungen muß helfend eingrei⸗ fen, muß den Fahrer immer wieder vor neue Lagen, vor neue Entſchlüſſe ſtellen. Nicht von heute auf morgen, nicht durch die Erwerbung eines oder mehrerer Militärführerſcheine wird der Mann am Lenkrad zu einem ſoldatiſch hochwertigen Kraft⸗ fahrer werden, ſondern nur durch ſtändige Schulung unter Bedingungen, die dem Ernſtfall möglich nahe kommen. Rennreiten, das den Reiter am ſchärfſten auf Herz und Nieren prüft, war ſchon in der Kavallerie die Domäne weniger körperlich Bevorzugter. Jagd⸗ reiten, das die große Maſſe erfaſſen konnte, mußte an ſeine Stelle treten, hatte aber nach den Worten der Reitvorſchrift auch„hohen erzieheriſchen Wert“, war geeignet,„die ſeeliſchen und körperlichen Eigen⸗ ſchaften des Reiters zu entwickeln, das Selbſtver⸗ trauen und den Ehrgeiz, dieſe mächtige Triebfeder menſchlichen Handelns zu wecken“. Gleiche Erwä⸗ gungen haben die Vorgeſetzten der Kraftfahrkampf⸗ truppe angeſtellt: ein Caraceiola, der einen Renn⸗ wagen mit doppelter D⸗Zuggeſchwindigkeit über die Autobahn ſteuert, braucht nicht jeder feldgraue Kraftfahrer zu werden. Aber ſeinen Dienſtwagen mit Mehrradantrieb muß er über ein Gelände, wie es auf jedem Kriegsſchau⸗ platz zu erwarten iſt, ſteuern können. Aus dieſen Gedan⸗ kengängen heraus ſind die Kraftfahrjagden entſtanden. Auf dem Kaſernenhof ſind die Fahrzeuge in breiter Front aufgefahren. Ein Hornſignal:„Achtung!“: Ein paar Worte über die Geländeſtrecke. Wieder ein Hornſc z „Aufſitzen!“ Ein Wagen nach dem anderen ſtartet. In ruhiger Fahrt geht es zunächſt durch die Straßen des Standortes, ein Stück auf gebahnten Wegen landein⸗ wärts. Dann winkt ein Poſten, am weißen Ueberzug über dem Stahlhelm als Wegweiſer kenntlich:„Rechts ab⸗ biegen!“; die Geländeſtrecke beginnt. Papierſchnitzel deuten ſie an. Winterregen haben den Feldweg mit Pfützen über⸗ ſät, die die Schlaglöcher trügeriſch verdecken. Da heißt es als Beifahrer, die Füße gegen die Vorderwand ſtemmen, auf daß man nicht wie ein Bündel Flicken hin⸗ und herfliegt. Man fährt durch das Gelände nicht ſo bequem wie auf der Autobahn. Die Schnitzel weiſen mit einer ſcharfen Kurve nach links in das Stangenholz des Kiefernwaldes hinein. Um ein Haar hätte es der Beifahrer, der das Fahrzeug „franzen“ ſoll, überſehen. Mit einem Donnerwetter auf den Unachtſamen kann gerade noch der Fahrer das Steuer herumwerfen. Jetzt heißt es lavieren; denn die Stämme ſtehen dicht. Man muß den Blick weit voraus haben, um einen Zwiſchenraum zu erſpähen, durch den der breite Wagenkaſten ſich gerade noch durchquetſchen kann. Das Stangenholz wird zur Schonung, in der bei⸗ leibe kein Flurſchaden angerichtet werden darf. So muß man die ſchmale Schneiſe be⸗ nutzen. Aber, o weh!„Falſche Freunde“ haben ein paar mittelſtarke Baumſtämme auf ſie ge⸗ wälzt. Ueber ſie, die ein Stück mitzurollen verſuchen, muß man hinweg. An Tempo hat man beträchtlich verloren, und der Hinter⸗ mann iſt beträchtlich aufgerückt. Das iſt pein⸗ lich. Wenn auch eine Geländefahrt keine Wettfahrt iſt, überholt zu werden, iſt doch gegen den Ehrgeiz. Endlich iſt man frei. Da winkt ein Poſten:„Achtung! Sandgrube!“ Steil ſenkt ſich der Höhenrand. Die reine Rutſchbahn! Aber der Fahrer vermindert Rechts: Immer der Reihe nach. Ein Wagen hinter dem andern darf paſſieren, damit im Waſſer keine Stockung eintritt. Links: Mit kräftigem Hau⸗ ruck! raus aus dem Moor! An beſonders ſchwierigen Stellen treten die Schiebekommandos in Erſcheinung. wirft dafür eine Skizze in den Wagen:„Da iſt das Ziel, eine Furt, 20 Kilometer oſtwärts. Nun ſuche den Wege Man war darauf gefaßt, denn Kartenleſen, ſchnelles Orientieren im Gelände gehören zum Handwerkszeug des militäriſchen Kraftfahrers. So verliert man nicht viel Zeit. Ein Blick auf die Karte: Der Entſchluß iſt gefaßt. Man fährt nicht querfeld. Man wählt den Feld⸗ Oben: Das erſte Hindernis iſt eine Wippe, über die die Wagen fahren müſſen. * Links: Die Fahr⸗ zeuge, die an der Fahrt teilnehmen, haben auf dem Platz vor der Ka⸗ ſerne Aufſtellung genommen. Rechts: Auch das gehört zur Ge⸗ ländefahrt: Die feſtgelaufenen Rä⸗ der müſſen wieder freigeſchaufelt werden. Aufnahmen(5): Weltbild— M. kaum die Geſchwindigkeit. Er weiß, Sand bremſt ſchon mehr als erwünſcht, und er braucht Schwung, um drüben den kurzen Hang emporzukommen. Sand und Kies wirbeln iuf. Schon iſt er oben, aus dem Walde heraus und auf weiter Heidefläche. Wird der Motor alle ſeine Kraft entfalten können? Bald ſchwindet die Hoffnung. Der Vordermann ſitzt bereits feſt. Trügeriſch iſt der Untergrund. Sumpf lauert unter den berbſtbraunen Büſchen. Hohnlachend drückt an ich an dem Unglücklichen vorbei. Aber bald ereilt einen ſelber das Geſchick. An einem Graben wühlt ſich das Vorderrad ein. Ein Glück: der vorausdenkende Jagdherr hat hinter ein paar Weidenbüſchen ein Schiebekommando bereitgeſtellt.„Hau⸗ruckl“, und man iſt wieder 1 Das Moor iſt zu Ende, aber die Schnitzel auch. Ein Poſten weg, auch wenn er einen kleinen Umweg be⸗ deutet. Nach einer haben Stunde ſteht man vor dem breiten Flußbett. Flaggen bezeichnen die Schleife, die in ihm zu fahren iſt. Hochauf ſpritzt die Flut. Der Beifahrer wettert nicht ſchlecht. Aber man denkt:„Laß ihn nur, mit Schwung geht's am beſten!“ Manu täuſcht ſich, rutſcht ab, kommt ins tiefe Waſſer. Det Motor ſtreikt, und wohl oder übel muß man bis in die Knie im kalten Waſſer ſich zum Schieben bequemen. Jenſeits wieder Schnitzel, die zum Exerzierplatz weiſen. Dort warten die letzten, nicht ganz unbekannten Hinderniſſe: Trichterfeld, die Schützengräben, der Kletter⸗ wall. Auch ſie werden überwunden, wenn auch auf dem regenglatten Hang des Kletterwalles mancher Fahrer hängenbleibt und das Schiebe⸗ kommando in Anſpruch nehmen muß. Die Kaſerne iſt wieder erreicht. Auf dem Exerzier⸗ platz ſammeln ſich die Teilnehmer. Der Jagdherr verteilt nach altem Brauch die grünen Brüche. Keiner fehlt. Unfälle ſind auf Kraftjagden ſo gut wie ausgeſchloſſen. Das Hauptgefahrenmoment der Motoriſierung, die übergroße Schnelligkeit, fällt fort, und an das Material werden hohe Anforderungen geſtellt Das gehört ſo zum Dienſt des Kraftfahrers in der Wehrmacht. Aber dafür werden ſie alle gründlich geſchult und die Maſchinen auf Herz und Nieren geprüft. Die Hohe Schule des Heereskraftfahrers iſt in Wünsdorf in der Mark. Hier befindet ſich die Verſuchsanſtalt für ſämt⸗ liche Kraftfahrzeuge, von dem 100⸗Kubikzentimeter⸗Klein⸗ kraftrad bis zu ſchwergewichtigen Geländezugmaſchinen. Hier wird jeder Motor einer ſelten harten Leiſtungsprobe unterzogen, hier muß das Material ſeine Feſtigkeit in Fahrten auf Biegen und Brechen unter Beweis ſtellen. Dafür bietet die märkiſche Landſchaft mit ihren Hängen, aber vor allem mit dem Sand und Woor die beſten Ge⸗ legenheiten. Was hier unter den kritiſchen Blicken 1 Fachleute beſteht, wurde wirklich aus dem beſten Materia gefügt und wird der Truppe gute Dienſte leiſten. Hier erhalten die beſten Fahrer ihre techniſche Ausbildung. Nur eine gesunde Jugend ſichert el flächace Zuluft VS