5. Ziel, Weg!“ elles g des nicht uß iſt Feld⸗ eg be⸗ in vor en die ochauf nicht nur, äuſcht Der man Zum mitzel, en die rniſſe: letter⸗ auch valles hiebe⸗ Die rzier⸗ jraulch e ſind Das g. die u das eſtellt n der ſchult Die rf in ſämt⸗ klein⸗ inen. probe it in ellen. ngen, 1 Ge⸗ Monatlich Mk. 1.40, durch die Pot Mk. 1.80, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Milkimeterzelle 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Frnſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck- Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Athm.- Secken heim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsftörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hüͤrdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 937. Jahrgang Donnerstag, den 26. Auguſt 1937 9 7 Die Fronten in Fernoſt Die militäriſche Lage in Nordchina hat ſich nach den neueſten Nachrichten offenſichtlich zu Gunſten der japaniſchen Offenſiotruppen gewendet Die tagelangen ſchweren Kämpfe der japaniſchen Abteilungen am Nankau⸗Paß gegen fünf chineſiſche Diviſionen haben am letzten Dienstag, wie bereits gemeldet, zur Eroberung des ſtrategiſch wichtigen Paſſes geführt. Fortgeſetzte Wolkenbrüche, die mit Gluthitze abwechſelten, hatten in dem bergigen Gelände zunächſt einen durchſchlagenden japaniſchen Erfolg verhindert. Jetzt iſt nach einer Mitteilung des japaniſchen Hauptquartiers ein Ein⸗ bruch in die chineſiſchen Stellungen in breiter Front gelun⸗ en. Die japaniſchen Truppen rückten, weiterhin unter beer Witterungsverhältniſſen, langſam in Richtung allf die Stadt Tſchinghai, ſüdweſtlich von Tientſin, vor. Die ſeit Beginn der Kampfhandlungen unterbrochene Bahn— ſtrecke Peiping—Tientſin wurde inzwiſchen wieder herge⸗ 10 Trotzdem dauert der Kleinkrieg zwiſchen chineſi⸗ chen Freiſchärlern und den japaniſchen Truppen in der Ge⸗ end der Stadt Tientſin noch an. Nach Meldungen aus lentſin iſt es bei Schinghai ſüdlich von Tientſin ſogar zu größeren Kämpfen gekommen. Hier ſtehen ſich nach einer engliſchen Darſtellung erhebliche Truppenmaſſen auf beiden Fronten gegenüber. Trotz der zahlenmäßigen Ueberlegen⸗ heit der Chineſen ſoll es den Japanern neuerdings gelun⸗ gen ſein, die Chineſen zu ſchlagen. In dem heißumkämpften Gebiet von Schanghai hat ſich die Situation nach dem Eingreifen der zahlenmäßig hohen und durch ihre beſſere Bewaffnung weit überlegenen japaniſchen Verſtärkungen ebenfalls gewendet, wenn die Nachrichten über den Gang der ee o auch hier tellweiſe widerſpruchsvoll find. Der frühere Oberkommandie⸗ rende der japaniſchen Streitkräfte auf der Inſel Formoſa, General Matſui, iſt zum Oberbefehlshaber der japaniſchen Landungstruppen im Gebiet von Schanghai ernannt wor⸗ den. Nach amtlichen japaniſchen Mitteilungen iſt es den Landungstruppen trotz großer Schwierigkeiten gelungen, ihre Operationen erfolgreich durchzuführen. Dabei mußten die Truppen oft bis an die Bruſt durch Waſſer waten, nach⸗ dem ſie durch Boote und Flöße in die Nähe des Landes ge⸗ bracht worden waren. Bei ihrer Landung ſtießen die Japa⸗ ner vielfach auf chineſiſche Maſchinengewehrneſter und Schüt⸗ zengräben, die ſtellenweiſe bis auf 50 m ans Ufer heran⸗ reichten. Trotzdem ſind die bisherigen Verluſte der Lan⸗ dungstruppen nach Mitteilungen japaniſcher Kreiſe nur ge⸗ ring. leber den weiteren Fortgang der Kämpfe an den Schanghaifronten befragt, erklärte der japaniſche Mili⸗ tärattache, daß die Beschießung des Hongkongbezirkes, in dem noch etwa 10 000 japaniſche Ziviliſten leben, durch chi⸗ neſiſche Artillerie in den letzten Tagen untragbar ſei. Da⸗ her würden die japaniſchen Operationen gegen den Pu⸗ kungraum in den nächſten Tagen eingeleitet. Sollte das dortige chineſiſche Militär— wie alle Anzeichen erkennen laſſen— über den Whangpu auf den ſüdlichen Stadtteil Nantau zurückweichen, wären die Japaner gezwungen, das dichtbevölkerte Nantauviertel zu beſchießen, das die franzöſiſche Niederlaſſung von drei Seiten umſchließt. Es erhellt auch hieraus, mit welcher Erbitterung der Krieg von beiden Seiten geführt wird. Während ſo die Waffen ihre laute Sprache reden, fehlt es bis heute überhaupt an einer amtlichen Krie gserklä⸗ rung, ja es iſt noch nicht einmal zu einem offiziellen Ab⸗ bruch der diplomatiſchen Beziehungen gekommen. Auch der Wirlſchaftsverkehr zwiſchen den beiden Reihen iſt nicht ab⸗ eriſſen. Nichtsdeſtoweniger hat man wohl in den jetzt in ang gekommenen Feindſeligkeiten ohne Rückſicht auf ihren ferneren Umfang und ihre 5 7018 Dauer, die ja von japa⸗ niſcher Seite bereits möglicherweiſe auf mehrere Jahre veranſchlagt wird, den Nuftakt zu einer künftigen Auseinan⸗ derſetzung der beiden gelben Völker zu ſehen. So wie die Dinge heute im Fernen Oſten liegen, kann man von den Friedensbemühungen Dritter gewiß kein Aufhalten erwar⸗ ten. Der Friedensappell, den der amerikaniſche Staatsſekre⸗ tär Hull zu Beginn dieſer Woche in Geſtalt einer Preſſe⸗ erklärung an Japan und China gerichtet hatte, iſt entgegen anderslautenden Nachrichten laut einer Mitteilung Hulls bisher unbeantwortet geblieben, und man darf beſtimmt an⸗ nehmen, daß er das Schickſal der Vermittlungsbemühungen des britiſchen Außenminiſters teilen wird. Wie aus Tokio berichtet wird, teilte der Sprecher des Auswärtigen Amts mit, daß Japan bisher den britiſchen Vorſchlag auf Neutra⸗ liſterung Schanghais nicht beantwortet habe. Der Sprecher, fügte hinzu, daß er überzeugt ſei, Japan könne nicht ſein kloſtverſtändliches Recht, die japaniſchen Einwohner in changhai mit eigenen Machtmitteln zu ſchützen, aufgeben. Die eſtmächte werden ſich über dieſe Sprache nicht mehr wundern dürfen, und ſie ſollten noch weniger erwarten, daß die fernöstlichen Gegner die Einmiſchung Dritter etwa über die geſchilderte lokale Schlichtung hinaus dulden würden. Die Beſprechungen Chamberlains iu.London, 26. Aug. Die Beſprechungen des britiſchen Mi⸗ 1 8 räſidenten E e t Nenne Eden teil ord Halifaz ſowie dem ebenfalls an der Unterredung Außenmenden ſtändigen Unterſtaatsſekretär im britiſchen 2% Sent Sir Robert Vanſittart, dauerten am Vormittag tunden Sie wurden nachmittags wieder aufgenom⸗ 0 und beendet. Wie Preß Aſſociation dazu meldek, habe ant gel noch heute abend London wieder verlaſſen, 1 5 9785 Ferien in Schottland fortzuſetzen. Chamberlain chlede 15 internationale Lage beſprochen und unter den ver⸗ 90 die 2 e 1 5 8 5 in e i 5 ernen en und die neuerlichen 8 ſszwiſh fall im Mittelmeer. —————— Nr. 198 Chinas Schiffahrt blockiert Eine Maßnahme des japaniſchen Schanghai-Geſchwaders Tokio, 26. Auguſt. Der Kommandant des in den Gewäſſern von Schanghai operierenden ſapaniſchen Geſchwaders hat gegen chineſiſche Schiffe, die ſich in chineſiſchen Hohitsgewäſſern befinden, die Blockade erklärt Die Agentur Domei erklärt hierzu, daß dieſe Maßnahme ausſchließlich gegen China gerichtet ſei. Es ſei keinesfalls be⸗ abſichtigt, die Schiffahrtsrechte dritter Mächte zu ſchädigen. Das japaniſche Außenminiſterium werde in einer beſonderen Erklärung zum Ausdruck bring daß die Beſorgniſſe aus⸗ ländiſcher Kreiſe, die den Beginn einer allgemeinen Blockade der chineſiſchen Gewäſſer befürchten, unbe⸗ gründet ſeien. Der Vormarſch der Kwantungarmee Die Japaner melden weitere Erfolge. Tokio, 26. Auguſt. Die japaniſche Kwantung⸗Armee meldet weitere japa⸗ niſche Erfolge an der Grenze der Provinzen Tſchachar und Suijuan. Drei chineſiſche Diviſionen wurden füdlich von Schangpei geſchlagen. Japaniſche Flugzeuggeſchwader grif⸗ fen in den Kampf ein und belegten die Stadt Tatung(180 Kilometer ſüdweſtlich von Kalgan) mit Bomben. Japan zieht die für die Olympiſchen Spiele 1940 gemeldeten Reiteroffiziere zurück. Wie das japaniſche Kriegsminiſterium offiziell mitteilt, erfolgte. des Ernſtes der Lage die Zurückziehung der zur Tei Führer der japaniſchen Reiteroffiziere war der Hauptmann Niſchi genannt worden. Auch Italien will ſeine Intereſſen ſchützen. Zum Schutz der italieniſchen Intereſſen in Ching wird das dort anweſende Bataillon italieniſcher Marineſoldaten; demnächſt durch ein Bataillon Grenadiere verſtärkt werden. Das Grenadierbataillon iſt bereits von Addis Abeba nach; Maſſaua unterwegs, um dort in den nächſten Tagen nach China eingeſchifft zu werden. Amerikaniſche Bombenflugzeuge für China. Wie die Bellanca⸗ Flugzeugwerke in Newceaſtle(Dela⸗ ware) beſtätigen, hat dieſe Firma in den letzten Tageg 20 einmotorige Zweiſitzer⸗Bombenflugzeuge, die eine Höchſt⸗ geſchwindigkeit von rund 450 Stundenkilometer entwickeln, nach China verſchifft Die Flugzeuge waren angeblich ur⸗ ſprünglich für die Fan Bolſchewiſten beſtimmt, ſie⸗ wurden aber nach dem Inkrafttreten der Spanienklauſel im Neutralitätsgeſetz in Amerika behalten. ſchiffungen ſollen geplant ſein. Weitere Ver⸗ rr Ein unbegründeter Pro eſt Polniſche Vorſtellungen beim Danziger Senat Danzig, 26. Auguſt. Wie von polniſcher Seite berichtet wird hat der Stellver⸗ tertreter des zurzeit von Danzig abweſenden polniſchen diplomatiſchen Vertreters, des Miniſters Chodacki, Lega⸗ tionsrat Peskowſki, an den Senat der Freien Stadt eine Note gerichtet, in der die polniſche diplomatiſche Vertre⸗ tung gegen gewiſſe Maßnahmen der Danziger Schulbe⸗ hörden proteſtiert, die nach Anſicht der polniſchen Stelle nicht dem Danzig⸗polniſchen Abkommen vom 18. September 1933 entſprechen ſollen. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro von zuſtändiger Stelle hört, handelt es ſich in allen dieſen Fällen nicht um pol⸗ niſche Kinder, ſondern um deutſche Kinder Danziger Natio⸗ nalität, vorwiegend um Kinder deutſchſtämmiger Eiſenbahn⸗ bedienſteter, die unter einem gewiſſen Druck der polniſchen Eiſenbahnbehörden ihre Kinder in die polniſchen Schulen ge⸗ ſchickt haben.. a 55 Nachdem der Danziger Senat in großzügiger und friedfertiger 1 jedoch vergeblich, zunächſt verſucht hat, auf dem Verhandlungsweg dieſe Frage zu bereinigen, hat er ſich nunmehr genötigt geſehen, in Durchführung der in Danzig geltenden Beſtimmungen die Kinder dieſer deutſchen Eltern den deutſchen Schulen in Danzig zuzuführen. Die Vorſtellungen ſeien alſo abſolut unbegründet. 8 i —— 5 Bofſchafter Faupel von Salamanca abgereiſt Der bisherige deutſche Botſchafter General Faupel und Frau en 7 er e nach Peuſſchland ab. Amtliche und private Kreiſe bereiteken Botſchafter Faupel einen herz⸗ lichen Abſchied. Auch die Preſſe bedauert den Fortgang des Botſchafterpaares. Oeutſchlands Seeſtreitkräfte in Spanien Konteradmiral von n übernimmt wieder das ommando. 5 erlin, 26. Aug. Der Flottenchef, Admiral Carls der 1 das 1 Über die deutſchen Seeſtreitkräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern anſtelle des erkrankten Kon⸗ teradmirals von Fiſcher übernommen hatte, wird nunmehr nach deſſen Wiederherſtellung von 1 abgelöſt. Konter⸗ admiral von Fiſcher reiſt auf dem 5 a ien und Frankreich nach e und übernimmt 1 908 Kommando über die deutſchen Seeſtreitkräfte. Admira Carls wird gleichfalls auf dem Landwege in die Heimat zurückkehren.„ 6 nahme an der Reiterkonkurrenz für die Olym⸗ piſchen Spiele in Tokio 1940 ausgewählten Offiziere. Als bekannte andwege durch Bel⸗ der eumarſh in Gunlunder Die erſten nationalen Bataillone in die Stadt eingedrungen. San Sebaſtian, 25. Auguſt. Feldfunkſtationen an verſchiedenen nationalſpaniſchen Fronten meldeten am Mittwoch nachmittag die Einnahme von Santander durch die nationalen Kolonnen. Das Schickſal von Santander konnte bereits mit dem Fall von Torrelavega, dem letzten Bollwerk der das⸗ kiſchen Milizen im Südweſten der Provinzialhauptſtadt, als beſiegelt angeſehen werden. Die Front der aſturiſch⸗Haski⸗ ſchen Milizen war damit endgültig zuſammengebrochen. Der Vormarſch der nationalen Truppen ſtieß kaum noch auf andere Hinderniſſe als auf geſprengte Brücken. Ueber den Verlauf der letzten entſcheidenden Operakio⸗ nen wird aus Salamanca folgender Bericht gegeben: Am Mittwoch ſetzten ſämtliche nationalen Kolonnen ihren konzentriſchen Vormarſch auf Santander fort. Sie näherten ſich in Eilmärſchen der Provinzhauptſtadt. Der Gegner verſuchte nur noch im Norden von Torrelavega Widerſtand zu leiſten. Die Brigaden von Navarra, die am Tag zuvor Torrelavega beſetzt hatten, haben ihren Vor⸗ marſch nur langſam fortſetzen können, da der Gegner ſämt⸗ liche Brücken geſprengt hal. Auch auf den Marſchſtraßen klaffen rieſige Sprengtrichter. Santillana im Norden von Torrelavega wurde von den na⸗ tionalen Streitkräften umzingeln. Andere Kolonnen beſetz⸗ ten die Orte Requejada und Polonca ſowie wichtige Stel⸗ lungen in den Bergen von Severon, wo ſich die Nakionalen bereits am Mittwoch vormittag in etwa 6 km Luftlinie in ſüdweſtlicher Richtung von Santander befanden. Die Le⸗ gionärstruppen hatten den Berg Garona, ſüdweſtlich von Santander, erſtürmt und den Ork Renedo genommen, ſowie 8 beſetzt. Das erbeutete Material iſt ſehr umfang⸗ reich. Die an der Küſte operierenden Legionärstruppen wa⸗ ren inzwiſchen auf dem Marſch von Caſtro⸗Urdiales nach Santander bereits bis zu den Orten Larado und Santona gekommen. Der letztere Ort wurde in den erſten Nachmit⸗ tagsſtunden des Mittwochs beſetzt. Nationale Flieger bombardierten ſeit dem frühen Mitt⸗ wochmorgen unaufhörlich die nördlich und nordweſtlich von Torrelavega liegenden Straßen, um den Abzug der bolſche⸗ wiſtiſchen Streitkräfte zu verhindern. — Straßenkämpfe vor dem Einzug Der nationale Kundfunkſender an der Madrider Front teilt mit, daß am Miltwoch um 18 Uhr mehrere nalkionale Bataillone in Santander einmarſchiert ſind. Ueber die Entwicklung in den letzten Stunden vor dem Einmarſch dieſer Truppenteile wird von anderer Seite be⸗ richlel, daß ſich ein Teil der Bevölkerung Santanders unker Beihilfe der Guardia- Zivil und eines Teiles der Milizen er⸗ hoben habe und daß ſchwere Straßenkämpfe ſtattgefunden hätten. Schließlich habe die Stadt um Uebergabe nachgeſucht. Der Präſidenf der baskiſchen Regierung, Aguirre, der, wie bereits gemeldet, die Flucht ergriffen hat, ſei zuſammen mik ſeinem früheren ae e und Juſtizminiſter bereits am Mittwochnachmiktag in Bayonne eingekroffen, während zwei andere Miniſter in Paris eingetroffen ſeien. Der offizielle Einzug der Nationaltruppen ſei für Donnerstag früh ange⸗ ſetzt worden. Begeiſterung im nationalen Spanien Die Nachricht, daß nationalſpaniſche Kreiſe ſich Santan⸗ ders bemächtigk haben, wird im nationalen Spanten ſtür⸗ miſch begrüßt. In Valladalid und in Burgos bildeten ſich begeiſterte Kundgebungen, die ſich unter fortgeſetzten Hoch⸗ 0 auf General Franco und auf Spanien und unter dem Geſang nationaler Lieder durch die Straßen beweg⸗ ten. Die öffentlichen Gebäude und privaten Häuſer prangen im Flaggenſchmuck. Ueberall werden Lebensmitteltrans⸗ porte für die Bevölkerung von Santander zuſammenge⸗ 16585 uch im übrigen notſonclen Spanien herrſcht nach hem gleichen Bericht große Begeiſterung. Angewöhnliche Bordgemeinſchaft 17 Geiſeln zugleich mit ihren Wächtern gerettet Wie die„Times“ aus Hendaye berichtet, ſoll der britiſche Zerſtörer„Keith“ in der vergangenen Nacht von St. Jean de Luz nach Capo Mayor bei Santander ausgelaufen ſein, um„Präſident“ Aguirre und die Mitglieder der baski⸗ ſchen Regierung, die ſich noch in Santander befanden, an Bord zu nehmen. Gleichzeitig werde man verſuchen, die 17 Geiſeln, die die Basken bei der Räumung Bilbaos mitge⸗ führt hätten, zuſammen mit den britiſchen Staatsan ehöri⸗ 115 in Santander an Bord des britiſchen Kriegsſchiſfes zu; ringen. An Bord der„Keith“ befinden ſich auch der Gouverneur von Irun, Kommandant Troncoſo, ſowie der britiſche Kon⸗ ſul in Santander, um bei dem Abtransport der Geiſeln als Zeugen zu fungieren. Die britiſche Bolſchaft in Hendaye habe ſich auf die Vorſtellungen des Militärgouverneurs von Irun hin bereiterklärt, die 17 Geiſeln abzuholen, nachdem die Machthaber von Santander mitgeteilt hätten, daß ſie nicht mehr in der Lage ſeien das Leben der Geiſeln 55 a- rantieren. Zugleich mit den Geiſeln wurden außer den W liedern des baskiſchen i auch die fer Wächter der Geiſeln auf dem britiſchen n Sicherheit gebracht. 5 ſchiff Lob für Deutſchlands Land wirtiſchaft Empfang des Milchwirtſchaftlichen Kongreſſes durch die Reichsregierung.— Ausländiſche Anerkennung. Berlin, 25. Auguſt. Die deutſche Reichsregierung veranſtaltete zu Ehren der ausländiſchen Delegierten des 11. Milchwirtſchaftlichen Weltkongreſſes im Marmorſaal des Berliner Zoo einen Empfang. Namens der Reichsregierung und der Schirm⸗ herren des Kongreſſes begrüßte Reichsminiſter Dar re die ausländiſchen Delegierten, die zahlreich erſchienenen Mit⸗ glieder des Diplomatiſchen Korps und die deutſchen Ehren⸗ gäſte aus Staat, Partei und Wehrmacht. Reichsminiſter Darre gab in ſeiner Anſprache der Hoffnung Ausdruck, daß der Milchwirtſchaftliche Weltkongreß nicht nur der Milch⸗ wirtſchaft aller Länder wertvolle Anregungen geben, ſon⸗ dern auch die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den verſchiedenen Nationen ſtärken und fördern möge. Präſident Maenhaut(Belgien) dankte Reichsminiſter Darre namens des Weltmilchverbandes für die groß zigige Organijalſon, mit welcher der Kongreß durchgeführt worden ſei. Man könne ſchon heute ſagen, daß der Berliner Weltmilchkongreß der ſchönſte und wohlgelungenſte von allen 5 5 beranſtalteten internationalen Milchkongreſſen geweſen ſei. Die Kongreßteilnehmer würden in ihren Hei⸗ matländern mit Begeiſterung von dem berichten, was ſie in Deutſchland gesehen hätten. Insbeſondere gelte dies hin⸗ ſichtlich der Organiſation und dem Einſatz der deutſchen Landwirtſchaft im Rahmen des Vier jahresplanes. Das, was ſie in dieſen Tagen in Deutſchland gelernt hät⸗ ten, würden die Kongreßteilnehmer zum Nutzen der Land⸗ wirtſchaft im eigenen Lande verwerten. N Namens der deutſch ſprechenden Nationen ſprach der Führer der Schweizer Delegation, Direktor Dr. Feißt⸗Bern. Mit großem Intereſſe habe man den agrarpolitiſchen Um⸗ bruch in Deutſchland und die Maßnahmen des Reichs⸗ bauernführers Darre in den letzten Jahren verfolgt. Er habe jetzt feſtſtellen müſſen, daß Deutſchland ein Reich der Zucht und Ordnung und der Verantwortung geworden ſei. Der Bauer ſei heute in Deutſchland nicht mehr Unter⸗ nehmer, ſondern der erſte Diener des Staates. Für die engliſch ſprechenden Delegationen dankte der Führer der engliſchen Delegation, Earl of JIveagh. Den Dank der franzöſiſch ſprechenden Delegation brachte der Führer der franzöſiſchen Delegation, Senator Bonon, zum Ausdruck. Auch die Führer der übrigen größeren Delega— tionen, darunter der italieniſche Vertreter, bekundeten Dank und Anerkennung. Die Koͤcß⸗Arbeit auf dem Lande Eine Sondertagung auf Vogelſang. Burg Vogelſang, 25. Aug. Gelegentlich einer Sonder⸗ tagung der Gauwarte der NSch„Kraft durch Freude“ auf Burg Vogelſang ſprach Amtsleiter Dr. Lafferentz über die auf dem Lande durchzuführenden kulturellen Maßnahmen, die geeignet ſeien, an der Beſeitigung der Landflucht ent⸗ ſcheidend mitzuwirken. Reichsleiter Dr. Ley wünſche, daß das Abkommen mit dem Reichsnährſtand, das der NSG „Kraft durch Freude“ die Betreuung der Landbevölkerung überträgt, möglichſt ſchnell praktiſch zur Auswirkung kommt. Dazu gehöre eine dauernde und rege Zuſammen⸗ arbeit mit dem Reichsnährſtand und der Hitlerjugend Eine Vorausſetzung für die kulturelle Arbeit auf dem Lande ſei die Verſchönerung des Dorfbildes. Bis zum nächſten Früh⸗ fein müßten wir einen großen Schritt weitergekommen ein. Der Reichsbeauftragte für Landwirtſchaft in der NSG „Kraft durch Freude“, Gutsmiedl, in deſſen Händen die Dorfverſchönerung liegt bemerkte hierzu, daß zurzeit über 5000 Dörfer an der Verſchönerungsarbeit ſeien, das ſeien alſo etwa 10 v. H aller deutſchen Dörfer. Im nächſten Jahr müßten es 10 000 Dörfer ſein. Nach der Ernte, alſo etwa Ende Oktober und im November, ſei eine große Wer⸗ beaktion für die Dorfverſchönerung vorgeſehen, die die Win⸗ terarbeit ſtark in Gang bringen ſolle. Wichtig ſei auch die Saalbeſchaffung. Vorbereitungen für die Auslandsdeukſchtumkagung. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP. Gauleiter Bohle, der in Stuttgart eingetroffen iſt, um die letzten Vorbereitungen für die 5. Reichstagung der Aus⸗ landsdeutſchen zu leiten, weilte im Stuttgarter Rathaus. Oberbürgermeiſter Strölin hieß ihn willkommen und üäber⸗ reichte ihm die Ehrenplakette des Deutſchen Auslanbsinſti⸗ tuts. Gauleiter Bohle dankte für die Ehrung, überreichte dem Oberbürgermeiſter eine von der Auslandsorgamſation der Stadt Stuttgart als Symbol der Verbundenheit geſtif⸗ tete Oberbürgermeiſterkette und trug ſich anſchließend in das Goldene Buch der Stadt ein. Die Macht des Schickfals Wenn ich wenigſtens ſagen könnte: Hör mal, ich habe Dir früher in der Penſion manches mit vertuſchen hel⸗ fen, ich habe Dir zu dem und dem Rendezvouz verholfen! Nein, das kann ich nicht einmal ſagen, denn Du warſt ja immer eine kleine Heilige in dieſer Beziehung, ich konnte Dich nie begreifen, und die meiſten anderen konnten es auch nicht. Ja, alſo lade mich bei Dir für die nächſte Zeit ein. Ich muß jedoch erſt hier abwarten. Vielleicht kommt er gar von ſelber zu uns, wenn er ſich durchgeſetzt hat? Das wäre das Schönſte, ſieht aber dem ſtolzen Rudolf Heinsberg nicht ſehr ähnlich. Ich werde da doch wohl klein beigeben müſſen. Du glaubſt ja nicht, wie froh ich bin, daß ich mich noch nicht durch mein Ja⸗ wort an den Grafen Keller gebunden habe. Er iſt ja ſehr nett, aber er iſt faſt kahlköpfig, ſieht ſehr ſchlecht aus und iſt total verſchuldet. Letzteres muß man heute ja in den Kauf nehmen, wenn man nun einmal darauf erpicht iſt, einen alten Adel zu erhalten, und die ganze Partie erſchien mir durchaus paſſend. Einige Wochen ſpäter wäre ja auch alles bereits zu ſpät geweſen. Nun iſt mir der Titel Gräfin Keller nicht mehr wichtig. Ja, ich kann mich überhaupt nicht begreifen, wie ich den Mann zu einer Heirat in Betracht ziehen konnte. Wenn Rudolf Heinsberg mich wieder küßt, iſt Graf Keller ſchnell genug vergeſſen. Alſo, meine liebe Ilſe⸗Dore, ſorge, daß wir uns bei Dir wieder finden. Schreibe mir einige Zeilen, damit Papa mich allein fahren läßt. Ihn kann ich jetzt nicht brauchen. Er ſoll nichts wiſſen. Ich will ihn über⸗ raſchen, denn er hat auch nie an Rudolf Heinsbergs Schuld geglaubt. ö Einen herzlichen Kuß von Deiner Gret. 78 2 8 5 Das EE⸗Lager am Haſenbruck 1277 Großzelte für 24000 SS- Männer. Nürnberg, 26. Auguſt. Von allen Zeltlagern des Reichs⸗ parteitages liegt das Zeltlager der SS der Stadt Nürnberg am nächſten Wuchtige Tore laſſen den Beſucher des Lagers tig daſteht. Durch das Lager führt die 10 Meter breite Stra⸗ zur Stadt der 127 Großzelte herein, die zum größten Teil fer⸗ ße. Die Großzelte ſind in der gleichen Art ausgeführt wie diejenigen im SA-Lager Langwaſſer Sie faſſen 230 Mann. An kleineren Zelten ſind insgeſamt 45 vorhanden; hier han⸗ delt es ſich um Stabs-, Sanitäts- und Verpflegungszelte. Das SS⸗Lager wird am 5. oder 6 September bezogen. Insge⸗ ſamt 24000 Mann SS werden hier Unterkunft haben. In der Mitte des Lagers wird am Gäſtezelt gegenwärtig noch gearbeitet Daneben liegen die Kommandanturbaracken Die Waſchanlagen Feuermelder und die Uebertragungseinrich⸗ tungen mit Lautſpre s ſind die gleichen wie im SA⸗ EE beitsd t ſeit Anfang Juli täglich mit Aufbau de gearbeitet. Aufbau des A Lagers Zum Aufbau der Lager, der der Reichsparteitag⸗Bau⸗ gruppe unterſteht, ſind insgeſamt drei Abteilungen Reichs⸗ arbeitsdienſt zu je 150 Mann abkommandiert, die ſeit dem 1. Juli im Lager Langwaſſer untergebracht ſind. Das Werk dieſer Arbeitsdienſtmänner vor den Toren der Stadt der Reichsparteitage ſteht nun fertig da. 8 S A-Sturmbann z. b. B. als Hilfspolizei. Der SA⸗Sturmbann z. b. V. trat mit ſeinen Fahnen an, um als Hilfspolizei für den Parteitag verpflichtet zu werden. Nachdem Oberſturmbannführer Chriſtoff dem SA⸗Gruppen⸗ führer Jüttner Meldung erſtattet hatte, ſchritt dieſer die Front ab. Dann nahm er zu einer kurzen Anſprache das Wort Er ſei überzeugt, daß die Männer auch beim diesjäh⸗ rigen Reichsparteitag ihre Aufgabe als Hilfspolizeitruppe vorbildlich erfüllen werden. Im Namen des Polizeipräſi⸗ diums von Nürnberg und Fürth verpflichtete hierauf Regie⸗ rungsrat Dr. Holz den Sturmbann für die Dauer des Reichsparteitages auf die Verwendung im Sicherheit. sdienſt. Die Hochwaſſerverheerungen Beträchkliche Schäden in Bayern und Oeſterreich.— Drei Todesopfer der Donau München, 26. Auguſt. Die Scheitelwelle des zurzeit ablaufenden Iſar⸗Hochwaſ⸗ ſers, die am Dienstag zwiſchen 15 und 18 Uhr in München⸗ Bogenhauſen den Pegelhöchſtſtand von 440 em erreichte, paſ⸗ ſierte am Mittwochmittag Landshut. Der Eintritt des Waſ⸗ ſers durch die ſtädtiſche Flutmulde in die Kleine Iſar ſtand nach Berichten vom gleichen Tage unmittelbar bevor. In Dingolfing lag der Höchſtſtand abends bei 220 em und in Landau nachts bei 280 em Pegel. Das mittlere Hochwaſſer für Dingolfing betrug 183 em. Die Loiſach erreichte in Eſchenlohe den ungewöhnlich hohen Stand von 340 em Pegel. Das Waſſer des Kochelſees iſt im Steigen begriffen. Vom Dienstag bis Mittwoch iſt der Seeſpiegel von 87 em auf 220 em angeſtiegen. Das ſtündliche Steigen betrug 27 em. In Paſſau iſt die Donau innerhalb von 24 Stun⸗ den um 89 em geſtiegen. Der Pegelſtand am Ilzſtadt⸗Pegel betrug 457 em. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf der Donau bei Leipheim. Sieben Arbeiter waren mit dem Ausziehen eines Gerüſtes beſchäftigt, wobei ſie auf zwei miteinander verbundenen Pontons arbeiteten. Plötzlich gerieten die Pontons durch das reißende Hochwaſſer der Donau ins Schwanken, ſodaß ſämtliche Seile riſſen. Die Arbeiter verſuchten, ſich durch Abſpringen in den Strom zu relten und ſchwimmend das Ufer zu erreichen. Ein zur Hilfeleiſtung herbeieilender Kahn konnte vier der in Le⸗ bensgefahr schwebenden aufnehmen. Es gelang indeſſen nicht mehr, auch die übrigen drei zu retten. Sie fanden in den reißenden Fluten den Tod. 5 Schwere Hochwaſſerſchäden und Ueberſchwem⸗ mungen werden auch aus der Umgebung von Wien gemeldet. Der Schwechat⸗Fluß, der den niederöſterreichiſchen Voralpen entſpringt, trat bei der Schwechat, die bereits zu den Vororten Wiens gehört, aus den Ufern und ſetzte die Stadtrandſiedlunggen unter Waſſer. Die Gefahr wuchs, als der Mitterbach die Dämme ſprengte und ſeine Fluten mit denen des Schwechat⸗Fluſſes vereinigte. Die Wiener Feuerwehr und freiwillige Helfer aus Schwe⸗ chat arbeiteten die ganze Nacht, um der Elemente Herr zu werden. Die Uhr tickte. Der Vogel im Bauer zwtitſcherte heu, der Papagei forderte: Gib Küßchen Dore! Draußen fielen die Tropfen gegen das Fenſter, und der Wind raſchelte in den Zweigen. Ilſe⸗Dore ſah und hörte nichts. Ihr Herz lag wie ein Stück Eiſen ſchwer und kalt in der Bruſt. Ein einziger, klarer Gedanke rang ſich aus all dem Wirr⸗ warr empor:„Gret Alſter, die berückend ſchöne Gret Alſter war ſeine Braut! Sie! Sie war es alſo! Und wenn ie ihn jetzt wieder haben will, ſo wird er ihr nicht wider⸗ ttehen können. Gret Alſter kann kein Mann widerſtehen!“ Dazu ſein unerklärliches Schweigen! Zog es ihn ſelbſt ſchon mit allen Faſern ſeines Herzens zu Gret und bereute er bereits, ſich mit ihr, Ilſe⸗Dore, verlobt zu haben? Noch war dieſe Verlobung nicht öffentlich, noch konnte er ohne jeden öffentlichen Skandal zurück. Noch würde nur Onkel Sebaldus ſagen:„Siehſt du, mein Kind, er iſt es eben doch nicht wert geweſen.“ Noch blieben ihr die Blicke anderer Menſchen, halb mit⸗ leidig, halb ſchadenfroh, erſpart! Noch traf es nur ſie ſelbſt, wenn Rudolf Heinsberg ſich plötzlich doch wieder zu Gret Alſter bekannte. a Plötzlich hob Ilſe⸗Dore den feinen, braunlockigen Kopf. Rudolf Heinsberg verſchenkte ſeine Liebe nicht in einem Atemzuge! Er war treu! Er war mit ſeiner ehemaligen Braut fertig, wenn er auch niemals ihren Namen ge⸗ alſo? hatte. Rudolf war treu! Was fürchtete ſie eigentlich alſo Sein Schweigen! Sein unerklärliches Schweigen! Aber es konnte doch ſein, daß er ſie mit allem über⸗ raſchen wollte? Und Prinz Liebenſtein war doch auch noch bei ihm? Er wenigſtens würde doch geſchrieben haben, wenn— Rudolf— wirklich—!. „Nein. ich glaube an ihn. Ich will immer, immer an ihn glauben. Auch Gret Alſters Brief ſoll dieſen Glauben gicht erſchüttern. Und— ich werde ſie einladen! Rudolf ſoll frei ſein. wenn ich es fühle. daß er ihrem Zauber Der Verkehr zwiſchen den Häuſern kann Booten aufrechterhalten werden. Meldungen über beſonders große Zerſtörungen durch daz Hochwaſſer kommen insbeſondere aus der Steiermark So ſind faſt alle Landſtraßen, die zu dem Touriſtenzentrum Mariazell führen, unbenutzbar geworden. Durch zerſtörte Brücken iſt ein beträchtlicher Schaden erwachſen. Das Unwetter hat ferner in Frankenmarkt in Oberöſterreich und in Rohrbach(Niederöſterreich) große Verwüſtungen ange⸗ richtet. Die Enns ſtieg innerhalb von fünf Stunden um zweiein⸗ halb Meter. In der Nähe der Stadt Steyr trat ſie weit über ihre Ufer. Auch ein Todesopfer iſt bereits zu be⸗ klagen. Eine Brücke über den Ramſing⸗Bach in Oberöſterrei ſtürzte ein, als gerade ein Zigeunerwagen hinüber⸗ fahren wollte. Der Vater der gener fand konnte drei ſeiner Angehörigen retten, während das jüngſte Kind ertrank. nur in Im Tiroler Alpengebiet konnten die großen Verkehrsſtörungen, die infolge der in den letzten Tagen niedergegangenen Regengüſſe eingetreten waren, bis Mittwoch zum größten Teil wieder behoben wer⸗ den. So iſt der Verkehr auf der Arlbergbundesſtraße wieder⸗ hergeſtellt, insbeſondere zwiſchen Imſt und Haiming, Imſt und Naſſereith, ſowie zwiſchen Lermoos und Grieſen und im Tannheimer Tal. Auch die Durchgangsſtrecke von Gar⸗ miſch über Lermoos und den Fernpaß nach Landeck iſt wie⸗ der befahrbar. Nur die Strecke Lermoos—Laenn war noch geſtört Kurzmeldungen ö Demonſtrations-Generalſtreik in Krakau. In Krakau brach morgens plötzlich ein Generalſtreit aus, an dem ſich die Arbeiter ſämtlicher Fabriken, der kom⸗ munalen Anſtalten ſowie die Führer der Straßenbahn und der Autobuſſe beteiligtenz auch die Krakauer Zeitungen können nicht erſcheinen. Der Streik trägt einen demonſtkg⸗ tiven Charakter; er ſteht offenbar in Zusammenhang mit dem Streik der bäuerlichen Volkspartei. Wie verlautel ſoll das Streikkomitee beabſichtigen, den Streik auf das Elektrizitätswerk und die Waſſerwerke auszudehnen. Ein Teil der Krakauer Geſchäfte hat aus Furcht vor Unruhen geſchloſſen. Unruhen auf einer Bahama ⸗Inſel. London, 26 Aug. Ernſte Unruhen haben ſich auf Ing⸗ gua, der ſüdlichſten der Bahama⸗Inſeln, ereignet. Dis Funkſtation und andere Gebäude ſind in Brand geſetzt und völlig vernichtet worden. Bei den Unruhen wurde ein Ein⸗ wohner getötet. Der britiſche Kommiſſar, ein Amerikaner und 13 Beamte wurden von den Auffſtändiſchen gezwun⸗ gen, die Inſel in einem Motorboot zu verlaſſen. Die Flücht⸗ linge landeten ſchließlich wohlbehalten in Cuba, über 200 Kilometer von Inagua entfernt. schwedens Außenminiſter in Warſchau. Warſchau, 26. Aug. Der ſchwediſche Außenminiſter traf mit dem Flugzeug zu ſeinem offiziellen Beſuch ein. Er wurde auf dem Flugplatz von Außenminiſter Beck, Vizeaußenm⸗ niſter Graf Szembek ſowie dem Stockholmer polniſchen Ge⸗ ſandten Potworowſki begrüßt. 5 Exploſion in einer bulgariſchen Grube. Sofia, 26. Aug. Auf einer Kohlengrube bei Kula in Nordbulgarien ereignete ſich ein ſchweres Grubenunglück, das vier Todesopfer forderte. Ein Arbeiter betrat einen Stollen, der wegen Exploſionsgefahr von der Gru⸗ benverwaltung geſperrt worden war. Gerade in dieſem Augenblick ereignete ſich eine Exploſion. Durch den Lut⸗ druck wurde der Arbeiter in ein Waſſerlo Als drei Kameraden zur Hilfeleiſtung herbeieilten, erfolgte eine zweite, weit ſchwerere Exploſion, bei der alle vier den Tod fanden. Blondes Haar bedaff wegen seiner Empfind- lichkeit besonderer Pflege. Man wäscht es daher nur mit Mitteln, ale, ee die kein Hlkali und keine Kalkseife im Haar zurücklassen. sorgen, daß es nicht nachdunkelt, also mit — 5 4 5 2 e 5 1 9 Eür Blondinen besonders pfehlen: Schwarzkopf Schaumpon Sorte Kamille zu 20 Pf. Schwarzkopf-Extra-Blond mit Blondverstärker zu 30 Pf. Sr ſie kein Opfer bringen könnte? Und Gret? Er hat ſie ge⸗ liebt! Denn wegen des Geldes hätte er ſich niemals mit ihr verlobt. Ich allein habe zurückzutreten, wenn ſie ſich finden.“ Und Ilſe⸗Dore ſchrieb an Gret Alſter, daß ſie ſie herz lich bitte, zu ihr zu kommen auf einige Wochen. Als Minni den Brief durch den Garten zum Kaſten trug, war es Ilſe⸗Dore, als müſſe ſie ſie zurückrufen, als dürfe dieſer Brief nie, nie Gret Alſter erreichen. Aber ſie blieb ruhig ſtehen, ſah, wie Minni draußen am Tor den Brief in den Kaſten beförderte. Das Mädchen kam zurück, kokettierte ein bißchen mit dem neuen jungen Gärtner und verſchwand dann im Hauſe. Ilſe⸗Dore aber dachte:„And es iſt doch gut ſo!“ In den nächſten Tagen berichteten auch die hieſigen Zeitungen über den Fall des Arztes Doktor Rudolf Heins berg. Und da gab es denn allerlei verſchiedene Mienen auf verſchiedenen Geſichtern, ſoweit die Menſchen laſen und die Geſchehniſſe verfolgten. Bruno Tiſſen, der am Abend ſeiner Frau die Zeitun⸗ gen immer vorlas, und der mit Heinsberg an einer Ma ſchine gearbeitet hatte, meinte nach Schluß des Artikels: „Na, Mariechen, da haſt du es wieder mal. Was nicht alles paſſieren kann. Na, der Doktor wird ſchön froh ſein. Es muß ein ekliges Gefühl geben, wenn man immer weiß, die Leute vermuten hinter einem nen Mörder. Hm, du der ſchreibt ſich wie unſer Heinsberg. Weiß ſchon, 1 x dem du dir auch die Augen ein biſſel verdreht haſt. Wei ich wußte, daß er gar nicht dran dachte, verheirateng, Frauen nachzuſtellen, hab ich 5 ruhig mit deinen hüb⸗ ſchen, blauen Guckerln kollern laſſen. Hm.“ Kein Gedanke kam dem braven Tiſſen, daß der Doktot ſein Freund und Kollege aus Saal 6 ſein könne. Fortſetzung folgt. geſchleudert, in ch das ark, trum örte Das h und ange. eiein⸗ weit zu be⸗ erreich züber⸗ e drel Lind der in treten wer⸗ ieder. Imſt und Gar⸗ wie. r noch ilſtreit kom n und ungen nſtra⸗ ig mit lautet, if das Ein ruhen ikanes zwun⸗ Flücht⸗ r 200 er traf 1 zenmi⸗ n Ge⸗ Ula in glück, betrat Gru⸗ dieſem Luft⸗ udert, folgte er den — bedaft npfind- nderer Scht es Mitteln, lassen o mit wenn ſte ge⸗ mit ie ſich herz⸗ Kaſten 9 is dem badlioclien Caud Ao Täglich 1 Toter und 23 Verletzte Die Straßenverkehrsunfälle in Baden. Der Rückgang Srraßenverkehrsunfälle, der ſchon ſeit einiger Zeit feſtzuſtellen war, hat angehalten. Im zweiten Vierteljahr 1937(April bis mit Juni) wurden insgeſamt 2921 Straßenverkehrsunfälle gemeldet gegenüber 3139 für die gleiche Zeit des Vorjahres. Hier beträgt ſomit der Rück⸗ gang 218 Unfälle oder 7,0 b. H. Bei den Unfallopfern iſt Folgendes feſtzuſtellen: Die Zahl der Getöteten hat von 124 auf 80 abgenommen, alſo um 35,5 v. H. und die Zahl der Verletzten von 2289 auf 2130, alſo um 6,9 v. H. Was ſchon früher einmal feſtgeſtellt werden konnte, daß nämlich die Zahl der ſchweren Unfälle allmählich zurückgeht, wird hier⸗ nach wiederum bestätigt. Immerhin forderte auch im ver⸗ gangenen Viertelfahr der Straßenverkehr in Baden durch⸗ ſchnittlich täglich einen Toten und mehr als 23 Verletzte. Dabei waren unter den Toten 15 und unter den Verletzten 277 Kinder unter 14 Jahren. Unter den Unfallgetö⸗ teten befanden ſich ß Kraftfahrzeugführer oder einſaſſen, 25 Radfahrer und 20 Fußgänger. Von den Straßenverkehrsunfällen ereigneten ſich nur wenig mehr als ein Fünftel auf freier Strecke(darunter 15 auf Reichsautobahnen), während 2256 d. ſ. faſt 80 v. H., innerhalb geſchloſſener Ortstelle erfolgten. Davon kamen allein 493 auf die Stadt Mannheim, 272 auf die Stadt Karlsruhe, 189 auf die Stadt Freiburg, 167 auf die Stadt Pforzheim, 141 auf die Stadt Hei⸗ delberg uſw. Knapp zwei Drittel aller Unfälle(1839) waren Zuſammenſtöße von Fahrzeugen, während 1082 Un⸗ fälle anderer Art waren. 19 Anfälle ereigneten ſich an Bahnübergängen, wobei es in ſechs Fällen zu Zuſam⸗ menſtößen mit Schienenfahrzeugen der Eiſenbahn kam. Urſache hierzu war u. a. in fünf Fällen Nichtbeachten der für Bahn⸗ übergänge geltenden Warnzeichen und in vier Fällen Durch⸗ fahren der Bahnſchranken. Folgende Hauptzahlen dürften noch beachtenswert ſein: Bei 2626 Straßenverkehrsunfällen, das ſind 89,9 v. H. aller Unfälle, waren Kraftfahrzeuge beteiligt, und zwar insgeſamt 3693(im Vorjahr 3985). Darunter befan⸗ den ſich 1744 Perſonenkraftwagen, 710 Liefer⸗ und Laſt⸗ kraftwagen, 1073 Krafträder, 76 Zugmaſchinen, 59 Kraft⸗ omnibuſſe uſw. Außerdem waren beteiligt: 1093 Fahrräder (im Vorjahr 1120), 420 Fußgänger, 147 beſpannte Fuhr⸗ werke, 81 Schienenfahrzeuge der Straßenbahnen und ſechs ſolche der Eiſenbahne andere Fahrzeuge, 46 geführte oder frei herumlaufende 47 jour lere. 127 Unfälle(129) waren auf den Fahrbahn zurückzuführen(Glätte oder Schlüpfrigkeit, loser Splitt u. ä.). () Bruchſal.(Die alte Anftitte.) Die 17jährige Ilſe Röger aus Karlsruhe, die ſich auf einer Radtour nach Heidelberg befand, hängte ſich auf der Landſtraße bei Unter⸗ grombach an einen Laſtkraftwagenanhänger, und zwar gerade in dem Augenblick, als der Wagen in eine Kurve fuhr. Das Mädchen geriet mit dem Fahrrad auf den Gehweg und ſtürzte ſo unglücklich, daß ihm vom Rad des Anhängers ein Fuß ab⸗ gedrückt wurde. Ruft b. Lahr.(Einbruch.) In der Nacht wurde im Gaſthaus„Zum Ochſen“ eingebrochen. Dem Dieb fie⸗ ien Geld, Zigarren, Zigaretten und Wurſt im Geſamktwerle von etwa 200 Mark in die Hände, außerdem verſorgte er ſich im Keller mit Wein und ſonſtigen Getränken. (—) Collnau.(Knabe totgefahren.) Der neun⸗ jährige Sohn des Taglöhners Fritz Weis geriet unter den Wohnwagen eines Wanderzirkus. Der Wagen ging über den Jungen hinweg und verletzte ihn ſo ſchwer, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Hotzenwälder im Banat. Säckingen. Die große Jubiläumsfeier der Hotzenge⸗ meinde Saderlach im rumäniſchen Banat, die vor 200 Jah⸗ ren durch Auswanderer aus dem Hotzenwald gegründet wurde, hat am Sonntag ſtattgefunden. Arſprünglich war dieſe Feier auf acht Tage vorher angeſetzt geweſen, doch hatten die Feſt⸗ lichkeiten verſchoben werden müſſen. Eine Abordnung aus der Heimat, dem Oberrhein und Hotzenwald, die vor etwa 14 Tagen zur Jubiläumsfeier nach Saderlach aufgebrochen war, hat durch dieſe Verſchiebung an den eigentlichen Jubiläums⸗ feierlichkeiten nicht mehr teilnehmen können, doch hakte vor acht Tagen eine erhebende Vorfeier in Saderlach ſtattgefun⸗ den, mit der auch eine Totenehrung verbunden war. Ergrei⸗ fend wirkte beſonders, als die Abordnung aus der alten Hei⸗ mat an die beiden älteſten Siedlergräber in Saderlach trat und aus einer Schachtel mitgebrachte Heimaterde auf die Grä⸗ ber ſtreute. Die alte Hotzenfahne wurde entfaltet und ſenkte ſich zu Ehren der Toten. * er 25 Jahre Sängergau Baden Das badiſche Sängertreffen in Pforzheim. h, Pforzheim, 25. Auguſt. Aus allen Teilen unſeres Heimatlandes werden in den Tagen vom 28. bis 30. Auguſt Sänger in Pforzheim vereinigt ſein, um an der Gautagung, verbunden mit der 75⸗Jahrfeier des Sängergaues Baden teil⸗ zunehmen, und Pforzheim, die gaſtfreundliche Schmuck⸗ und Ahrenſtadt an der Pforte des Schwarzwaldes, wird dieſen Sängern einen herzlichen Empfang bereiten und durch die reichgeſchmückte Stadt der Jubiläumstagung einen wahrhaft feſtlichen Rahmen geben. 5 Die Tagung beginnt Samstagabend mit einem Feſt⸗ konzert, gegeben von den Pforzheimer Männerchören, etwa 1200 Mitwirkenden. Die Vortragsfolge bringt nach dem Chor„An das Vaterland“ des badiſchen Komponiſten Kon⸗ radin Kreutzer in Lob der Muſik, deutſche Volkslieder und 1 fünf Abſchnitten Lieder den Helden zum Gedächtnis, zum Lob Lieder für Führer, Volk und Vaterland. Die Jubiläums⸗ deter am Sonntagvormittag iſt umrahmt mit Geſamtchören, Anſprachen des Sängergauführers Karl Schmitt und ſeines Stellvertreters Dr. J. Münch. Angeſchloſſen iſt die Sän⸗ gerkundgebung auf dem Rathausplatz, bei der Oberbürger⸗ meiſter Kürz⸗Pforzheim, Kreisleiter der NSDAP. Knab⸗ Pforzheim und Sängergauführer K. Schmitt ſprechen werden. Aus Anlaß dieſes Jubiläums gibt der Sängergau Baden ein Gedenkbuch heraus, das im erſten Teil die Namen aller Sänger des Sängergaues Baden zu deren ehrendem Ge⸗ denken enthält, die im Wellkrieg oder für die Bewegung ge⸗ fallen ſind. Im zweiten Teil des Buches erſcheinen alle Ver⸗ eins⸗Wahlſprüche mit den Namen der Textdichter und Kom⸗ poniſten. Zu dieſem J ruhe von allen ba nach Pforz Auguſt, 0 r beg 24 Uhr e n gibt die Reichsbahndirektion Karls⸗ Unhöf tit der iſe e 5 Tabakbau und Tabakernte in Baden Nach Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes haben im Erntejahr 1936, umfaſſend die Zeit vom 1. Juli 1936 bis zum 30. Juni 1937, 69 282(i. V. 68 783), Tabakpflan⸗ 04(113 338) Grundſtücke mit 1275 541(1 270 812) thalt bebaut. Der geſan Zuſtand belief 19 85 tittlich je ha 257 wert der Tabalkernte belief ſich auf 48,74(39,75) Mill. Mark. Der mittlere Preis für 1 dz Tabak war 148,19(116,93) 32,89(34,00) Mill. Mark. Für den eigenen Hausbedarf(Kleinpflanzerbedarf) ſind von 8783(9383) Pflanzern Grundſtücke mit 2638 (2782) d Flächeninhalt bebaut worden. In Baden, dem wichtigſten deutſchen Tabakanbaugebiet, haben im Erntejahr 1936 38 704(38 370) Tabakpflanzer 60 965(60 558) Grund⸗ ſtücke mit 611 555(606 070) a Flächeninhalt bebaut. Der geſamte Ernteertrag ſtellte ſich auf 16 557 693(17 167 293), d. J. durchſchnittlich je ha 2707(2833) kg. Der Geſamtwert der badiſchen Tabakernte betrug 25 412 775(20 270 412) 1 der mittlere Preis für 1 dz Tabak war 153,48(118,08) Mark. Freiburg.(Schrecken der Landſtraße.) Als Schrecken der Landſtraße bezeichnete der Staatsanwalt mit Recht den 24jährigen verheirateten Fridolin Beck aus Jechin⸗ gen a. K., der ſich vor dem Freiburger Schöffengericht we⸗ gen einer wilden Fahrt zu verantworten hatte, die er auf ſei⸗ nem Motorrad im Juni im Kaiſerſtuhlgebiet unternahm. Er wollte zeigen, was er konnte und krank ſich reichlich Mut an, um dann in einem Tempo von 80—90 Stdkm. trotz der Mah⸗ nung ſeines Soziusfahrers durch die Gegend zu raſen. Er überfuhr dabei eine ganze Familie von vier Perſonen. Die Ehefrau Ziſer aus Sasbach ſtarb an den ſchweren Verletzun⸗ gen, und der Ehemann Ziſer wird zeitlebens körperlich geſchä⸗ digt bleiben. Die beiden Kinder und der Soziusfahrer trugen mehr oder minder ſchwere Verletzungen davon. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens. Mildernde Umſtände wurden versagt, von der Unterſuchungshaft wurde nichts an⸗ gerechnet. Freiburg.(Bock zum Gärtner gemacht.) Den Bock zum Gärtner machte man, als man den Adolf Schweizer aus Wyhl, jetzt in Freiburg, zum Zwangsverwalter eines Hauſes in Freiburg beſtellte. Er unterſchlug von 1922 Mark eingezogenen Mieten ca. 700 Mark und richtete ſich mit den dafür gekauften Waren ein Lebensmittelgeſchäft in dem von ihm verwalteten Hauſe ein. Ferner benutzte er eine Summe von mehreren hundert Mark, die er von einem Mädchen zur Aufbewahrung erhielt, zur Anſchaffung von Einrichtungsge⸗ genſtänden für ſich ſelbſt. Das Schöffengericht verurteilte entſprechend dem Strafantrag des Staatsanwalts den unge⸗ treuen Sachwalter, der übrigens ſchon neunmal und zwar auch einſchlägig vorbeſtraft war, wegen Unterſchlagung zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis ſowie zu 100 Mark Geldſtrafe bezw. weiteren 20 Tagen Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens. Mannheimer Brief. Bom Strandbad und dem Ende der Ferienfreuden.— Die neuen Fahnen unſerer Garniſon— Plankenaufbau und Induſtrieausſtellung. Der Hochſommer verabſchiedet ſich mit ſchönem Wetter wie überhaupt dieſe Jahreszeit für die Mannheimer und ihre Gäſte ganz erträglich war. Nur die Landwirte hätten ſich mehr Regen gewünſcht; die Niederſchläge der letzten Tage haben dem Tabak nicht mehr viel genützt, dagegen ſind ſie den Kartoffeln und Rüben zugute gekommen. Im Stadtinnern merkt man nicht viel davon, welche Fülle 500 Arbeit die Bauern in den Vororten zu bewältigen aben. Nun gehen auch die Schulferien ihrem Ende entgegen. Man merkt es an dem ſehr lebhaften Fernverkehr, mit dem viele Sommerfriſchler wieder in die Heimat zurückkommen. Nicht ſo ſehr von der Ferienzeit abhängig iſt das Mann⸗ imer Strandbad, das in dieſem Sommer wieder Rekord⸗ eſuche aufzuweiſen hatte. Während des niederen Waſſer⸗ ſtandes werden jetzt dort draußen die notwendigen Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten durchgeführt. Der Strand wird hlaniert, enn durch den Wellenſchlag vorüberfahrender Schiffe gibt e dauernd Anſchwemmungen von Kies, die in gewiſſen Jeitabſtänden verteilt werden müſſen. Auch um ſcheinbar 8 geringe Kleinigkeiten muß ſich die Stadtverwaltung mmern, damit der gute Ruf unſeres Strandbades gerecht⸗ fertigt bleibt. eld Ein ſeltenes Ereignis brachte das vergangene Wochen⸗ R e: den Einmarſch der neuen Fahnen unſeres Infanterie⸗ S re Von Ludwigshafen kommend marſchierte die ahnenkompagnie mit klͤngendem Spiel durch die Stadt, die reich mit Fahnen geſchmückt war. In den Planken ſchwenkten der Spielmannszug und die Regimentsmuſik mit den zwei Schellenbäumen heraus, und es gab einen Parademarſch, daß es den alten Soldaten unter den Zu⸗ ſchauern ordentlich in den Knochen zuckte; aber auch die Jugend war mit Begeiſterung dabei und bemühte ſich, mit den Soldaten Schritt zu halten. Wenn wir gerade bei den Planken ſind, ſo ſoll auch die Tatſache nicht unerwähnt bleiben, daß der zweite Plankendurchbruch bereits im Wiederaufbau begriffen iſt. In den Engen Planken zwiſchen D 5/6 und E 5/6 ſind die Vorarbeiten für die Erſtellung des neuen Techniſchen Rathauſes ſoweit gediehen, daß der Aufbau des nieder⸗ gelegten Quadrates E 5 in Angriff genommen werden kann. Einſtweilen beherrſcht jetzt der große Börſenbau das Bild, der erſt jetzt zur Geltung kommt. Allerdings wird er wieder zurücktreten müſſen, wenn das Techniſche Rathaus vollendet iſt. von dem Quadrat E 6 ſind nur das Kath. Bürgerſpital mit der Kirche und die dem Finanzamt gegen⸗ überliegende Häuſerreihe ſtehen geblieben. Auf dem übrigen Gelände dieſes Quadrates ſoll ein Parkplatz erſtehen; in dieſem Stadtteil ein dringendes Erfordernis. Die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung Mannheim 1937 geht ihrer Fertigſtellung entgegen. Sie wird ein be⸗ deutender Anziehungspunkt für auswärtige Beſucher ſein. Schon ſind die vier Zelthallen errichtet, und in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen ſelbſt ſind fleißige Hände ununterbrochen an der Arbeit, um die Ausſtellungsſtände rechtzeitig ſertig⸗ zustellen. Außerdem kommt auf das Freigelände zur Secken⸗ heimerlandſtraße hin noch ein großes, 5000 Perſonen faß⸗ ſendes Zelt zu ſtehen, das für Kdß⸗Darbietungen vor⸗ geſehen iſt. Lalcale ſeuudocuiau Geflügelſchau mit Parkfeſt. Alljährlich fand hier durch den Geflügelzüchter⸗Verein eine Lokal⸗ und Jungtierſchau ſtatt. Jahr iſt man dazu übergegangen, für die Jungtierſchau eine örtliche Park- und Zuchtplatzbeſichtigung abzuhalten. Die hieſigen Geflügelzüchter werden wiederum der Oeffentlichkeit ein Bild geben von der Züchterarbeit die bis heute an der Aufzucht von Jungtieren uſw. ge⸗ leiſtet wurde. Nur in der allmählichen Verbeſſerung liegt die Kunſt des Züchters, der außer ſcharfer Beobachtungs⸗ gabe auch große Geduld haben muß. Umrahmt wird dieſe) Schau mit einem Parkfeſt bei der Zuchtanlage. Neben Konzert und Tanz kann man ſein Glück verſuchen im Schießen, Bockſtechen und bei der Tombola. Wertvolle Preiſe winken. Daß auch für das leibliche Wohl geſorgt iſt, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Dieſe Veranſtaltung im Freien in Geſtalt eines Parlfeſtes wird ihren beſonderen Reiz haben und von der hieſigen Einwohnerſchaft mit viel Intereſſe beſucht werden.(Näheres ſiehe auch Anzeigenteil.) * Dieſes Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe. Endergebnis der Betriebe aus dem Kreisgebiet Mannheim. Zum Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe ſind im Kreisgebiet Mannheim 427 Klein⸗, Mittel⸗ und Groß⸗ betriebe mit einer Gefolgſchaftsſtärke von 42 100 Mann angetreten. Auf die einzelnen Betriebsgemeinſchaften ver⸗ teilen ſich dieſe Betriebe etwa folgendermaßen: Kreis⸗ betriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß 21, Textil 4, Bekleidung 4, Bau 13, Holz 12, Eiſen und Metall 39, Chemie 14, Druck 17, Papier 5, Verkehr und öffentliche Betriebe 31, Banken und Verſicherungen 16, Freie Berufe 5, Leder 5, Stein und Erde 3, Handel 88, Das Deutſche Handwerk 150 Betriebe. Die Betriebe haben mit dieſen Meldungen ein ge⸗ waltiges Bekenntnis zum Führer und ſeinen arbeits⸗ politiſchen Zielen abgelegt. Die Betriebsführer haben mit ihren Meldungen ſich des Vertrauens, das die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung ihnen durch die Uebertragung der Führereigenſchaft erwies, würdig gezeigt und ihre Bereit⸗ ſchaft bekundet, für die Ziele der neuen deutſchen Arbeits⸗ politik als aktivſte Kämpfer zu marſchieren. Durch den Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe wird der ſoziale Fort⸗ ſchritt in freiwilligem Wettkampf in einem ſolchen Tempo vorwärts getrieben werden, daß der Wille des Führers die geſamte deutſche Wirtſchaft ſolle ein einziger national⸗ ſozialiſtiſcher Muſterbetrieb werden, ſeine baldige Verwirk⸗ lichung finden wird. I Er fand ſeine Kleider nicht mehr„, Am 9. Auguſt wurden am Rheinufer herrenloſe Kleidungsſtücke aufgefun⸗ den. Der Eigentümer konnte nunmehr ermittelt werden. Es handelt ſich um einen Mann, der gebadet und infolge einge⸗ tretener Dunkelheit ſeine Kleider nicht mehr gefunden hat. * U Berkehrsunfälle. J 2 n Im Laufe des letzten Tages ereig⸗ neten ſich hier insgeſamt ſe 0 f hier it ſechs Verkehrsunfälle. Hierbei wur⸗ den zwei Perſonen leicht verletzt und ſieben Fahrzeuge beſchä⸗ digt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. 8* Mädchen über Bord gefallen und ertrunken. Am Sams⸗ tag nachmittag ereignete ſich bei Speyer, zunächſt von niemand bemerkt, auf dem Rhein ein Unfall, der ein Menſchenleben forderte. Auf dem Motorſchiff„Rhenus 28“, das von Mannheim kommend rheinaufwärts fuhr, befand ſich bei der Kapitänsfamilie die in Mannheim wohnende 15 Jahre alte Anna Ebel. Der Kapitän des Schiffes ſagte aus, daß ſich das Mädchen um 12 Uhr noch in der Schiffs⸗ küche befunden habe und mit Geſchirrabwaſchen beſchäftigt geweſen ſei. Es habe dabei Waſſer mit dem Schöpfeimer aus dem Rhein holen wollen. Als der Kapitän, der zwiſchen⸗ zeitlich im Maſchinenraum weilte, wieder zurückkam, war das Mädchen verſchwunden. Es iſt anzunehmen, daß das Mäd⸗ chen beim Waſſerholen über Bord gefallen und ertrunken iſt. — Gebührenfreiheit für hilfsbedürftige Blinde. Verrich⸗ tungen der Geſundheitsämter, die von den Kreiſen ſelbſt Ur e ee von Fürſorgeaufgaben zu Gunſten der Hülfsbedürſtigen evölkerung benötigt werden, ſind nach den geltenden Beſtimmungen gebührenfrei. Hilfsbedürftige Blinde, die ein Zeugnis des Geſundheitsamtes zur Er⸗ langung von Vergünſtigungen ſozialer Art benötigen, er⸗ halken, das Zeugnis gebührenfrei, wenn der zuſtändige Be⸗ irksfürſorgeverband die Hilfsbedürftigkeit beſcheinigt hat. er Reichs- und Preußiſche Innenminkſter hat die Bezirks⸗ fürſorgeverbände erſucht, hilfsbedürftigen Blinden auf An⸗ trag ſolche Beſcheinigungen auszuſtellen und bei der Prü⸗ fung der Hilfsbedürftigkeit nicht kleinlich zu verfahren. — Das neue Reichskursbuch. Die erſte Winterausgabe 1937/38 des von der Reichspoſt und der Reichsbahn ge⸗ meinſam herausgegebenen Reichskursbuches(Große Aus⸗ gabe) und die Winterausgabe des Kraftpoſtkursbuches mit den am 3. Oktober in Kraft tretenden Winterfahrplanen werden rechtzeitig vor dem Fahrplanwechſel erſcheinen. Der Verkaufspreis für die große Ausgabe des Reichskurs⸗ buches beträgt RM 3.50, für die gleichzeitig erſcheinende kleine Ausgabe— ohne die Abteilung„Fremde Länder — RM 2.50. Außerdem wird zum Preiſe von RM 0.50 wieder ein Sonderheft„Schnellſte Reiſeverbindungen zwi⸗ ſchen Berlin und den bedeutendſten Orten Europas mit Angabe der Fahrpreiſe“ herausgegeben, Das Kraftpoſtkurs⸗ buch mit den Fahrplänen der Kraftfahrlinien der Reichs⸗ oſt, der Reichsbahn und der Kraftverkehrsgeſellſchaſt ade wird an die Bezieher des Reichskursbuches (gegen Gutſchein) zum Vorzugspreis von RM 0.50 abge⸗ geben, für die übrigen Bezieher koſtet es RM 2.—. Die Heimatſpiele in Ladenburg. Von der Not der Bauern um das Jahr 1525 gibt uns der Inhalt des Ladenburger Heimatſpieles„Der Bund⸗ ſchuh ruft“ von Cornel Serr ein recht anſchauliches Bild. Am kommenden Sonntag nachmittag findet die letzte Auf⸗ führung dieſes Spiels auf dem Marktplatz in Ladenburg ſtatt. Es handelt ſich hier um ein ausgeſprochen boden⸗ ſtändiges Heimatſpiel, bei dem die hiſtoriſch belegte Ver⸗ gangenheit Ladenburgs und der Umgebung vor unſeren Augen auferſteht und uns jene Notzeit des deutſchen Bauern miterleben läßt. Auch dieſe letzte Aufführung verdient einen recht guten Beſuch.— An den Sonntagen im September wird dann ein anderes Spiel„Die groß' Glock“ aufgeführt. Aus den Nachbargauen Germersheim. dem hieſigen 1 ter verun gens der Frau 1 Vor einigen nommen hatte. Worms.(Falſcher Oberfeldwebel gefaßt!) 1 813 82 1 2 Ir N 8 1 2 A In den letzten Tagen hat in Worms ein junger Mann, der n de ſich als Oberfeldwebel des Heeres ausgab, Einmiete⸗ und Darlehensbetrügereien verübt. Der Schwindler war in Wirklichkeit der von der Polizei geſuchke ſck Wendland, der aus der Tſcheck Kriminalpolizei hat Wendland taten in Kaſſel verhaftet. Die N ſchädigte auf, ſich unbedingt zu me dung erſtattet, unterſtützt den gefäh ler. Worms.(Die alte Nachläſſigkeit) Di jährige Helg einſelthum iſt an den Verbrühur is geſtorben, die ſie zog, al ltern in einen Topf mit Waſſer fiel. Hettenleidelheim. Vor erſchlagen.) Kurz vor 6 portieren von Feldbahnf tödlicher Unfall. ſtürzende Lokomoti Theodor Schwehm wollte. Merbert chten „ Saarbrücken — e u b f wirt J. N. ile fahren. Dabei Ochſen durch, der 9 Räder. Auch von einem Oe er worden ſein. Mit ſchweren Verletzungen r unglückte nach Aalen ins Krankenhaus ſtakb. Landwirt Defute Fragen der Weinbauwirtſchaft Fortgang der Keichstagung des Weinbaues Heilbronn, 26. Auguſt. 8 In der Reichstagung deutſchen Weinbaus höfer⸗Trier m Vortrag über behandlung“ eiten auf dieſem ſich die Abneh immer ohne dert waren ferne der eberblick über ebiet. Es gelte da⸗ Weinbehandlung auf die Ge⸗ i 5 habe, damit die 6 finden. Vorträge, die das kämpfung beleuchten ſoll⸗ Zillig⸗Bernkaſtel⸗Kues über das Winzer von der Schädlingsbekämp⸗ g kämpfung ſei im Weinbau 7 emerkensr Aufgabengebiet en 6 hädlingsbe die sſetzung für einer ausreick Traubenernte. Eine der Schädlingsbekämpfung räche ſich in er⸗ hebliche oder nahezu völlige Ernteau dlings⸗ bekämpfung ſei aber ar wichtig, der n ihr hänge die E erte ab, die bei einem F 8 igsbekämpfung der Allge⸗ meinheit verloren gingen. Die Technik der weinbaulichen Schädlingsbekämpfung habe ſich immer mehr vervollk Winzern ſtän⸗ Ve 5 den heute M Ve ung 1d bligliche Schadlnge der Rebe zu bekampfen. Es komme aber alles darauf an, daß die Winzer ſich der ihnen gegebenen Mittel nicht nur oberflächlich bedienten, ſondern ſie ſo an⸗ 17 7 3 wendeten, wie es für einen vollen Erfolg notwendig ſei.— Ueber den Rebſchädlingsbekämpfungsdienſt des Reichenähe⸗ ſtandes ſprach Dr. Jöͤhnſen⸗Berlin. Es ſei klar, daß mit dem Einſatz der Schädlingsbekämpfun smaßnahmen ganz planmäßig verfahren werden müſſe. Dem einzelnen Winzer fehle in den meiſten Fällen die nötige Ueberſicht, wann und mit welcher Intenſität die Schädlingsbekämpfung einzuſetzen habe. Dazu ſei eine Stelle notwendig, die genau das Auftreten und die Entwicklung der einzelnen Schädlinge verfolge. Da auch die Witterungseinflüſſe beim Auftreten der Schädlinge eine ſehr weſentliche Rolle ſpielten, ſei natürlich auch eine Ueberſicht über die klimatiſchen Entwicklungen er⸗ Der Schädlingsbekämpfungsdienſt des Reichsnähr⸗ der dieſe Aufgaben auf Grund jahrelanger Erfah⸗ bewährter Praktiker ſammle und danach die not⸗ gen Maßnahmen einleite, habe ſich in jeder Weiſe glänzend bewährt.— Eine geſchloſſene Sondertagung der Traubenſüßmoſtherſteller t n 1 Er ſtellu und Koch⸗ Berlin über„W 9 ang des Traub 1 utſchland 7 — U⸗ 1 245 2 7 8 . 4 genommen. Sie war z — — eſamten 2 — Dem Wein gewifſſ 1 9 Mad Abſatzſchu de⸗ ſchen Weinbauwirtſchaft habe ſich in dieſer Richtung Gunſten der Erzeuger wie auch der Verbraucher eingeſchal⸗ tet. Die Einrichtung eines Süßmoſtbetriebes iſt genehm. gungspflichtig. Es ſind alle Maßnahmen getroffen, damit auf dieſem Gebiete keine Ueberproduktion eintritt. — hellbronn.(Aufregende Verbrecherſagz) In der Bahnhofs⸗Vorſtadt wurde der bereits mehrfach vor⸗ beſtrafte 26 Jahre alte Harald Mogler aus Böckingen von zufällig des Wegs kommenden Kriminalbeamten in dem ugenblick überraſcht, als er im Begriff war, eine in einem Verkaufsſtand geſtohlene und mit den mitgeführten Die⸗ beswerkzeugen erbrochene Geldkaſſette zu leeren. Der JFeſtnahme ſuchte ſich der Einbrecher, der u. a. auch mehrere Packungen Zigaretten erbeutet hatte, durch die Flucht zu entziehen. Der Aufforderung der Kriminalbeamten, ſtehen zu bleiben, leiſtete er keine Folge, weshalb die Be imlen gezwungen waren, von ihrer Schußwaffe Gebrauch zu machen. Ein Schuß in den Oberſchenkel ſetzte der Flucht des Verbrechers ein Ende. Dem Burſchen konnten bereits vier in Heilbronn verübte Einbruchsdiebſtähle nachgewieſen werden. Der Taſchenkalender gab Aufſchluß. Siegen, 25. Aug. Volle ſieben Jahre gingen dahin, ohne daß der rätſelhafte Tod der 17 jährigen Haustochter Elfriede Jung aus Klafeld(Kreis Siegen), die am Morgen des 11. Mai 1930 von ihrem Pflegevater in dem Sohl⸗ bacher Weiher tot aufgefunden wurde, aufgeklärt werde konnte. Zwar lenkte ſich ſchon damals der dringende Ver dacht, der Mörder ſeiner jugendlichen Geliebten zu ſeiſ, auf den jetzigen Angeklagten Otto Krombach; indes muß das gegen ihn eingeleitete Ermittlungsverfahren eingeſtel werden Der Mord oder Totſchlag— Selbſtmord komm nicht in Frage— an dem im vierten Monat ſchwangeren Mädchen blieb lange Zeit unaufgeklärt. Rein zufällig fan ſich nun im April ds. Is in der Wohnung der Eltern dez Mädchens ein kleiner Taſchenkalender vor, den die Ermor⸗ dete mit Vermerken verſehen hatte. Dieſe Notizen gaben der Staatsanwaltſchaft Siegen Veranlaſſung, das Verfah⸗ ren gegen Krombach wieder aufzunehmen. Bereits im Vet⸗ der Ermittlungen legte der nunmehr des Mordes gn⸗ Otto Krombach ein Teilgeſtändnis ab. Er gab zu, i i em Anfall von Wut getötet zu haben. Hanbdelstell Stärkere Reichs bankentlaſtung Geldmarkt im Zeichen der neuen Reichs anleihe Auguſt 1937 die zuſätzliche Ultimo⸗ s weiterhin um 24. H.(Vorwoche die tentlaſtung hat gegen⸗ um gleichen Folge hatten, agen haben. Verringerung anknoten und Mark aus oten allein nahm um en weiſen 18, wobel en, und der Länder⸗ nleihevorbe⸗ wird mit . . Fußball vereinigung. And anſchleßend Lebensmittel: Neue Fettheringe 2 Stück 10 u. Raſtatterſtr. 4 Heute friſchgebranntes Brathering tune Suladetta⸗i d. Gräten Heorg Röſer Oelsardinen Doſe 20. 28 0 U 8 Pf. OeflngekzüͤchterBerein Nhm. Sedenbeim 1 Sonntag, den 28. und Montag, 30. Auguſt 1987 Parkfeſt ner Juchtanlage, verlängerte Naſtatterſtraße Derdietansen Konzert. Sanz, Anterbaltangsschiezen. Bockſtechen, Tombola uw. Wertvelit Preiße. Ans ſchank: Pfiſtecer-BSrũn. .... Nierzu ledet freumdhihſt in Der Beranſtalter. 5 3555———.—— Sammel⸗Anzeiger für Nikeder ber Leb. E 1 Verterisgerzfcriſef. Bestellungen enf Binterſastgetreide wiſſen dis kom euden Serstag in unſerem Seger gemacht werden Teglabn-Zettel Ar Bier muri Salami-⸗ u. Zerbelatwurſt ä 8 12g 50- nr Bor derſchinden, gekocht — We rr b FTU E n Wer hat gewonnen? Sewinnauszug 8. Klaſſe 49. Preußiſch-Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lottetie Ohne Gewähr Nachdruck verbolen Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich dode Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lofe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1072 140170 21238 23118 2 8888 92050 12288 12387 1 8 5 5 1 202 8 8.40 237505 — e 77 65 Kietzung Rurden gezogen 287766 eis e 887 885 = 5—— 318524 878845 1288 280 2874 277705 S 2589 33276 n i . 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In ihrer Handtaſcke müſſen ſich ungefähr noch zweihundert Schweizer Franken befinden. Auch der Paß iſt vorhanden. Aber was nützte der noch? Man würde vielleicht ſchon jetzt nach ihr ſuchen. Das Flugzeug, mit einem Funkſender ausgerüſtet, hatte beſtimmt ihre Flucht ſchon gemeldet; es war vielleicht hier ganz in der Nähe gelandet. Man würde ihr Signalement an alle Grenzorte telegraphieren. Un⸗ möglich, erneut nach der Schweiz zu enkkommen,— ob⸗ wohl ſie ſo nah war. Oder ſollte ſie's doch noch vrſuchen? Sollte ſie es wagen, ein Auto zu ſchartern, nach Waldshut zu jagen und dort über den Rhein zu gehen? Nein. Ihr Mut iſt gebrochen. Fröſtelnd ſteht ſie im Schalterraum des kleinen Poſtamtes. Sucht zu einem Ent⸗ ſchluß zu kommen. Es muß ein Ausweg gefunden werden. Vor allem hier aus der Gegend fort, wo man ſie ſuchen würde! In zehn Minuten fährt ein Autobus nach St. Blaſien ab. Sie ſteigt ein. Ihr Schweizer Geld wird hier nichtbe⸗ anſtandet. Sie wechſelt es ein. Der Ort liegt ſtill und verödet. Sie Saiſon iſt lange vorüber. Um nicht all zu ſehr aufzufallen, kauft ſie ſich einen billigen Regen⸗ mantel. Das Geld ſchrumpft zuſammen. Mit dem nächſten Zuge fährt ſie nach Freiburg weiter. Es iſt ihr nicht ganz geheuer auf dieſer Fahrt. Jeden Au⸗ genblick konnte irgendwo ein Beamter kommen und ſi verhaften. Sie fühlt ſich verfolgt, gejagt. Kirchner würde nicht locker laſſen; nicht locker laſſen, bis er ſie faßte. Eigentlich war es töricht, noch fliehen zu wollen. Die Hoff⸗ nung auf ein Gelingen der Flucht war ſehr ſchwach. Aber ſie wollte doch alles verſuchen. Vielleicht kam ihr irgend ein Zufall zu Hilfe,— vielleicht gelang es ihr doch noch, irgendwo unterzutauchen. ** * Kirchner hockt verbiſſen zuſammengeduckt neben Klein, der das Steuer hält.„Wo ſind wir denn eigentlich?“ fragt er. »Ich habe mich mächtig verflogen!“ antwortet Klein ärgerlich,„dieſer verdammte Nebel— und dann der Oſt⸗ wind— wir halten auf Freiburg zu.“ „Und wo ungefähr iſt ſie abgeſprungen?“ „Es kann in der Nähe von Waldshut geweſen ſein. Wir liegen über dem Schwarzwald.“ „Kannſt du nicht landen?“ „Vor Freiburg nicht.“ „Kirchner hat einen weiteren Funkſpruch durchgeben laſſen:„Betty Andreas mit Fallſchirm entkommen. Sofort an Grenzorte mitteilen, Feſthalten. Verhaften! Signale⸗ ment: Schlank, groß, blond, blaue Augen, geboren 21. 8. 94 Frankfurtmain. Deutſcher Reiſepaß. Blaugraues Kom⸗ plet, hellgraue Schlangenſchuhe, hohe Abſätze, ohne Man⸗ tel Kappe Genauere Angaben folgen:„Abſprungort wahrſchein⸗ lich Linie Waldshut St. Blaſien. Bitte ſofort ſämtliche Bürgermeiſterämter benachrichtigen.“ Bald iſt man auf dem Freiburger Flugplatz gelandet. Neben dem Luftpolizeibeamten ſteht ein älterer, jovial ausſehender Herr und zieht vor Kirchner den Hut. „Kriminalrat Bertoli!“ ſtellt er ſich freundlich vor, „Sie hatten uns Nachricht gegeben. Die Grenzorte ſind bereits unterrichtet. In Anbetracht der Wichtigkeit dieſes Falles möchte ich gerne perſönlich mit Ihnen beſprechen, was nun wohl am beſten zu tun iſt, Kollege Kirchner!“ Inſpektor Kirchner tritt nervös von einem Fuß auf den anderen.„Selbſtverſtändlich,“ erwidert er,„werde ich mich ſofort in die Gegend begeben, wo die Frau abge⸗ ſprungen iſt.“ Es entſteht eine Pauſe. Dann fragt er:„Kann ich ein Auto haben?“ i Der Kriminalrat zuckt bedauernd die Achseln.„Be⸗ daure, wir haben im Augenblick nur einen einzigen Wa⸗ gen zu unſerer Verfügung, und der iſt in Reparatur.“ Kirchners Laune wird durch dieſe Auskunft durchaus nicht gehoben. Er beißt die Zähne zuſammen. Innerlich kochend, zwingt er ſich doch zur Ruhe. Er iſt überreizt, übermüdet. Das kommt ihm jetzt zum Bewußtſein. Der Kriminalrat machte ein nachdenkliches Geſicht. Plötzlich hellt ſich ſeine Miene auf, und ſich lebhaft an Rirchner wendend ſagt er:„Sie können vielleicht ein Mo⸗ torrad haben.“ Ein Leuchten geht über die Züge Kirchners.„Das wäre mir ja noch lieber!“ entgegnet er. Eine halbe Stunde ſpäter brauſt er bereits auf einer vorzüglichen Maſchine durch's Höllental. Wie der leibhaf⸗ tige Teufel. ** * St. Blaſien. Bürgermeiſteramt. „Hier konnte alſo nichts feſtgeſtellt werden?“ Kirchner iſt von der raſenden Fahrt ſehr mitgenommen. Unabläſ⸗ ſig arbeiten die Backenknochen. „Bedaure ſehr, Herr Inſpektor. Nichts bemerkt. Aber eee in Höhenſchwand—“ 3 5709 „— rief mich eben an. Dort iſt im Walde ein Fall⸗ ſchirm gefunden worden!“ „Ah! Danke!— Entſchuldigen Sie— aber dann muß ich alſo auf Wiederſehen!“ ** * Höhenſchwand. Bürgermeiſteramt. Inſpektor Kirchner. Der Bürgermeiſter. „Jawohl, der Fallſchirm. Ich habe ihn hier auf den Hof transportieren laſſen. Iſt leider total zerriſſen. Habe nach Freiburg telephonjert. Man ſagte mir, daß Sie be⸗ reits unterwegs ſeien. Falls Sie anriefen, wollte man Sie hierher dirigieren.“ „Sie ſehen— ich bin ſchon da. Wer hat den Fallſchirm gefunden?“ f „Der Förſter.“ 1 55 „Hat man eine verdächtige Perſon geſehen?“ „Ja. Ein Waldarbeiter iſt einer Dame begegnet, die ihn nach dem Wege gefragt hat. Sie trug keinen Mantel, trotz all der Kälte. Das war ihm aufgefallen.“ „Das war ſie wahrſcheinlich.“ „Die Beſchreibung des Mannes, ſoweit eine ſolche mög⸗ lich war, ſtimmt mit dem Signalement überein.“ „Hm— und wo hat ſie ſich hingewendet?“ „Das iſt nicht feſtgeſtellt!“ „Natürlich hat ſie ſich ſo raſch wie möglich aus dem 9 gemacht. Sie haben doch hier nur eine Autobus⸗ nie?“ Kirchner denkt einen Augenblick angeſtrengt nach. Wird ſie nach Waldshut gefahren ſein? Dort wäre ſie nicht mehr über die Grenze gekommen. Das mußte ſie ſich ſelber ſagen. Die Annahme, daß ſie nach St. Blaſien ge⸗ fahren ſei, lag viel näher. Gewißheit konnte man durch Befragen der Autobus⸗ ſchaffner erlangen. Um keine Zeit zu verlieren, fährt Kirchner ſofort wie⸗ der los, auf St. Blaſien zu. Er hält den ihm begegnenden Autobus an, indem er ſich mit dem Motorrad quer über die Straße ſtellt. Eine Minute ſpäter hat er Gewißheit. Frau Betty Andreas iſt vor etwa drei Stunden mit dieſem Wagen von Höhenſchwand nach St. Blaſien gefahren. Dort feſtzuſtellen, daß ſie den Freiburger Zug beſtieg, iſt für ihn eine Kleinigkeit. Aber es iſt zu ſpät, um ſie noch am Bahnhof in Frei⸗ burg faſſen zu laſſen. Möglicherweiſe hat ſie auch den Zug ſchon vorher verlaſſen. Verbiſſen preßt Kirchner die Zähne zuſammen. Durch die raſch niederfallende Dämmerung ſauſt er zur Rück⸗ fahrt in das gähnende Höllental. 5 Freiburg hat ſich die Spur von Frau Andreas ver⸗ aufen 3 * 1 5 ** Andreas verabſchiedete ſich von Kommiſſar Lippmann, um, wie er ſagte, noch in der Nacht nach Berlin zu fahren. In Wirklichkeit ſchlug er die Richtung nach Köln ein und kam in den frühen Morgenſtunden in Düſſeldorf an. Hier machte er Halt und ſtieg in einem kleinen Hotel ab, um ſich erſt einmal auszuſchlafen. Am folgenden Tage bummelte er planlos umher, ohne Ziel, ohne Berechnung. Es tat ihm wohl, als Fremder unter Fremden unterzutauchen. Plötzlich wurde er von einem Mann angerempelt. „Sieh mal an! Welche Freude, dich hier zu treffen, mein Junge! Das hätte ich nicht gedacht! FCortſetzung falgt.) Der fremde„Onkel“ Skizze von Heinö Rikart. Die junge Frau, die eben den Tiſch deckte und den Morgenkaffee anrichtete, hatte einen merkwürdig müden Zug im Geſicht. Trotzdem die Sonne nur ſo vom Himmel lachte und beinahe alles, was da lebte und liebte auf unſe⸗ rer kleinen Erde, zum Mitlachen zwang. Aber Frau Elſe, noch ſo jung, 925 man ihr kaum die Ehe glauben konnte, trug ſchon den Witwenring. Nach kaum zweijährigem Glück war ihr Gatte überraſchend geſtorben, die Aerzte ſelbſt ſtanden vor einem Rätſel. Trotzdem nun darüber Jahre hingegangen waren, lebte die junge Frau noch immer zu⸗ rückgezogen— kaum daß ſie mit ihrer Schweſter öfter zu⸗ ſammen war.— In dieſem Augenblick ſtrudelte plötzlich ihr kleiner Blondkopf ins Zimmer, der ſchon alle Anlagen zu größter Selbſtändigkeit zeigte:„Muſch, es hat geklingelt. Und nun ſtehen blaue Männer mit Strippe im Korridor!“ Es gehörte ja nicht allzuviel Ueberlegung dazu, um ſich zu ſagen, daß Bubi geöffnet hatte. Aber was in aller Welt wollten denn„blaue Männer mit Strippen?“— Des Rät⸗ ſels Löſung war einfach. Anſtelle des alten Telefons ſollte ein neuer Apparat für Selbſtanſchluß eingebaut werden. Das war etwas für Bubi, der den ganzen Vormittag, mit Augen ſo rund wie Butzenſcheiben, den Arbeitern im Wege ſtand und zuguckte. Und als das neue Selbſtanſchlußamt in Betrieb genommen wurde, war der Blondkopf der Erſte, der die Wirkung des neuen Trudelapparates erproben wollte. „Paß' einmal auf, Bubi, das iſt ganz einfach. Wenn du mit Tante Emmi ſprechen willſt, brauchſt du nur ſo an der Scheibe zu drehen— gleich wird ſie ſich melden,“ erklärte Frau Elſe und drückte ihrem Jungen den Hörer in die Hand. Da glitt ein überraſchtes Strahlen über Bubis Geſicht: f 75 Tante Emmi, biſt du wirklich da? Wie geht es dir? Halloh— ja— halloh, Tante Emmi, komm' doch bitte wieder mal her und bringe mir ſolche Bonbons mit wie das letzte Mal.“ s Damit war immerhin das Wichtigſte geſagt, was Bubi auf dem Herzen haben konnte. Und demzufolge war er nicht wenig begeiſtert von der neuen Errungenſchaft der Technik. Musch und Bubi alſo waren und blieben die beſten Freunde, auch wenn er— es konnte ja nicht anders ſein — von Zeit zu Zeit ſeinen verdienten Klaps bekam. Der ſchmerzte zwar weniger, aber er rührte ganz bedeutend an der männlichen! Ehre Bubis.— Wieder einmal durch eine ſolche Ehrenkränkung verletzt, buddelte ſich Bubi zu ſeinem Nachmittagsſchlaf feſt in ſein Bett ein und zog ſo⸗ gar den Zipfel ſeines Bezuges weit über ſeinen Kopf, der⸗ art der Muſch den Kuß zum Abſchied verweigernd. Muſch wollte wieder einmal zu Tante Emmi. Aber ſoviel ſich Bubi auch bemühte, die ſchlechte Erde in einem traumloſen Schlaf zu vergeſſen, der Sandmann wollte nicht kommen. So lag er denn und ſtarrte die Muſter der Decke an.. Plötzlich aber zog er ſein Näs⸗ chen kraus und ſchnupperte. Dann ſetzte er ſich hoch und tat es wieder. In der Tat— das mochte der Geruch von Gas ſein! Bubi fühlte ſofort wieder ſeine ganze Wichtig⸗ keit, ſtrampelte aus dem Bett und probierte kurze Zeit ſpä⸗ ter an den Hähnen in der Küche. Muſch hatte ihm das zwar ſtreng. unterſagt, aber in dieſem Ausnahmefall... Was konnte nicht alles paſſieren, wenn er, Bubi, nicht ſchnelle Abhilfe ſchaffte!? Jetzt aber ging es erſt recht los! Von hier und da kam ein leiſes, ziehendes Geräuſch, und der Geruch wurde in Augenblicken ſtärker. Verzweifelt ſchraubte Bubi überall herum und endlich— ja, da tat er unbewußt das Klügſte, was er konnte. Er rannte aus dem Raum und warf die Tür huter ſich zu a Nach einiger Ueberlegung wußte Bubi auch weiter Rat. Wozu hatte denn Mutti den Trudelapparat? Wie war das noch? Alſo erſt den Hörer abnehmen— ſo! Nun die Finger in eines dieſer Löcher und drehen. Bis zum Anſchlag. Noch einmal! Aber niemand meldete ſich. Wenn man nur wüßte, wie oft die Muſch das wiederholt hatte?!— So lauſchte und drehte er denn abwechſelnd bis ihm plötzlich eine männ⸗ liche Stimme entgegentönte:„Halloh— hier Borkfeld!“ „Nanu, ein Onkel? Ich will doch meine Tante Emmi ſprechen,“ wunderte ſich Bubi.„Was willſt du denn bei meiner Tante Emmi?“ Auf der anderen Seite herrſchte ein kurzes, überraſchtes Schweigen. Dann:„Kleiner Mann, hier biſt du falſch ver⸗ bunden, deine Tante Emmi iſt nicht hier.“ „Doch,“ beharrte Bubi ſicher,„meine Mutti iſt auch da. Du mußt ſie rufen, Onkel— hier iſt nämlich Gas in der Wohnung! Ich kann alleine nichts dagegen machen.“ Die andere Stimme antwortete wieder erſt nach eini⸗ gem Ueberlegen.„Welche Nummer wollteſt du denn wählen?“ Schweigen. Und endlich:„Du ſollſt mir meine Tante Emmi rufen! Wenn ich hier drehe, dann meldet ſich meine Tante Emmi!“ „Paß' einmal auf, mein Junge, ich werde dir helfen,“ kam es zurück.„Kannſt du mir öffnen wenn ich komme?“ Bubi bejahte es ohne zu zögern, und legte dann den Hörer wieder auf die Gabel. Der Fremde ließ ſich inzwi⸗ ſchen die Aufſicht geben und ſtellte feſt, von wo aus er ſo⸗ eben angerufen worden war. Kaum eine Minute ſpäter gab er einem Taxiſchofför die Adreſſe an und forderte größte Eile. Bubi öffnete auf das Klingeln und muſterte den Herrn, der ihm nun gegenüberſtand, lange und kopfſchüttelnd:„Ich kenne dich ja gar nicht, Onkel. „Ich bin auch ein fremder Onkel,“ lächelte der andere über den kleinen Knirps und als er den leichten Gasgeruch bemerkte, der nun auch ſchon auf der Diele zu ſpüren war, da drängte er ſich ohne weitere Umſtände an dem Kinde vorbei in die Wohnung. Als die Gefahr beſeitigt war, ſtrich der Fremde ſacht über Bubis blondes Gelock.„Dummer Jung' ſagte er mit einer heimlichen Zärtlichkeit zu dem Kinde und in ſeiner Stimme ſchwang etwas wie leiſe Sehnſucht.„Was wird denn dein Vater nun ſagen, wenn er en daß du einen fremden Onkel in die Wohnung gelaſſen haſt?“ „Vati,“ ſagte der Junge und ſah mit ſeinen hellen Augen den Unbekannten an,„den habe ich nicht mehr. Aber du mußt hier bleiben bis Muſch kommt— ich muß ihr nämlich zeigen, mit wem ich umgehe.“ Die Worte des Jungen weckten ein herzliches Lachen. Gleich darauf aber war der Fremde wieder ſeltſam ernſt. Sein Blick wanderte langſam durch das Zimmer und deſ⸗ ſen behagliche Einrichtung. Und er blieb lieber, als er es dem Jungen zeigen mochte. Vielleicht nur, um auch die Mutter kennen zu lernen. Es war eine ſchlichte, natürliche Wärme, die dieſe Räume ausſtrahlten und die ein ſo be⸗ redtes Zeugnis von ihrem Bewohner gaben. Eine Wärme, nach der er ſich ſehnte. Als Bubis Mutter endlich, noch nicht ganz Herr der Situation, in die Wohnung trat, noch mit dem Mantel be⸗ kleidet, war er überraſcht. Die junge, gerkenſchlanke Frau, die ſoeben mit herzgewinnender Freundlichkeit auf ihn zu⸗ trat, hätte er kaum bei einer zufälligen Begegnung, für ſchon verheiratet gehalten.—— „Dr. Borkfeld,“ hatte er ſich vorgeſtellt und nun ſaßen die beiden Menſchen an dem kleinen Kaffeetiſch. Es lag eine eigenartige Befangenheit zwiſchen ihnen, die das Ge⸗ ſpräch nur ſtockend vorwärts brachte. Da erſchien plötzlich Bubis blonder Wuſchelkopf in der ſich einen Spalt breit öffnenden Tür:„Mutti, was ich noch ſagen wollte— das war nämlich furchtbar nett von dem Onkel, daß er gleich fen iſt. Dafür müſſen wir ihm noch„dankeſchön“ agen.“ Und dann verging doch noch eine längere Zeit, als Frau Elſe und ihr Beſuch gedacht hatten, ehe Dr. Borkfeld das Haus verließ. Und als die Muſch einen Monat ſpäter verträumt und ſinnend ihren Bubi fragte, was er denn wohl zu einem neuen Vati ſagen würde, da meinte der kleine Frechdachs ernſt: „Ach, du meinſt den fremden Onkel, Mutti— nun ja, damit wäre ich wohl einverſtanden!“ ln