og ur loro zaag ungeahnt poau zgpevun cpu uennut ö ebrgu vc gear ug guebuvlup unn ei no svc a0 non bo bus„agen pan dt mn gerne obyg dig gegn ide nern unc Sep spd „gas emen : Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk 1.60, u ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 lazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläßſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr niprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich far die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 7. 37: 1155 37. Jahrgang Mster vuſthfter befor Auf dem Wege nach Schanghai ſchwer verwundet London, 26. Auguſt. Wie Reuter aus Schanghai meldet, wurde der britiſche Bolſchafter in China, Sir Hughes Knatchbull⸗Hugeſſen, auf der Rückfahrt von Nanking nach Schanghai in ſeinem Kraftwagen durch Maſchinengewehrgeſchoſſe angreifender lugzeuge ſchwer verletzt. Der Botſchafter mußte einem Ho⸗ pital zugeführt werden. Sir Hughes Knatchbull-Hugeſſen bekleidete das Amt des britiſchen Botſchafters in China erſt ſeit September 1936. Ergänzend wird dem Reuterbüro aus Schanghai ge⸗ meldet, der britiſche Botſchafter ſei von einer MG⸗Kugel in der rechten Magengegend getroffen worden, als japaniſche Flugzeuge im Gleitflug ſeinen Wagen auf der Straße von Nanking nach Schanghai etwa 50 Meilen von Schanghai ent⸗ fernt mit Maſchinengewehren beſchoſſen hätten. Der verun⸗ glückte Botſchafter wurde ſofort in ein Schanghaier Hoſpi⸗ kal gebracht. Unmittelbare Lebensgefahr beſteht nicht, obwohl darauf hingewieſen wird, daß ſeine Verwundung ernſt ſei. Die Reutermeldung beſagt weiter, der Wagen des Bot⸗ ſchafters habe auf der Fahrt von Nanking nach Schanghai die britiſche Flagge geführt. Vor Antritt der Reiſe ſeien auch die chineſiſchen Behörden in Nanking unterrichtet worden. Die Japaner ſeien allerdings nicht in Kenntnis ge⸗ ſetzt worden, da die Reiſeroute nur durch chineſiſche Linien hindurchführte. Auch ſeien, wie es weiter heißt, im Augen⸗ blick n Beſchießung keine chineſiſchen Truppen in der Nähe geweſen. Von japaniſcher Seite wird in Schanghai der Un⸗ fall des britiſchen Botſchafters auf das tiefſte bedauert. Es wird darauf hingewieſen, daß die Japaner von der Reiſe des Botſchafters nicht unterrichtet geweſen ſeien. Wie ſich der Zwiſchenfall abſpielte. Ueber die Verwundung des britiſchen Botſchafters Sir Hughes Knatſchbull⸗Hugeſſen wurde in Schanghai von eng⸗ liſcher Seite Folgendes mitgeteilt: Der VBotſchafter reiſte im Wagen mit dem Militärattachee Oberſt Lovat⸗Fraſer. In der Nähe des Wagens wurde von japaniſchen Flugzeugen eine Bombe abgeworfen. Auch wurde mit einem Maſchinengewehr auf das Auto gefeuert. Der Botſchafter erhielt eine Verletzung am Rückgrat. Das Rückgrat iſt gebrochen, jedoch iſt das Rückenmark nicht zerriſſen, und es iſt keine Lähmung eingetreten. Vor 24 Stunden kann man nicht ſagen, ob der Volſchafter 15 außer Lebensgefahr befindet. Die Erholung wird wohl mehrere Monate in Anſpruch nehmen. Ferner wird berichtet, der Bot⸗ ſchafter ſei zu ſch wach, um ſich einer Operation zur Beſei⸗ tigung der Kugel unterziehen zu können. Die Aerzte haben eine Blutübertragung vorgenommen. Der japaniſche Vizeadmiral Haſegawa habe, wird weiter mitgeteilt, eine genaue Unterſuchung der Angelegen⸗ heit angeordnet. In japaniſchen Marinekreiſen erklärt man, eine britiſche Flagge am Kühler der Wagens ſei kein genügendes Erkennungszeichen. Außerdem ſei der Wa⸗ gen auf einer ſtrategiſchen Skraße in Kriegszeiten gefahren und habe leicht mit einem chineſiſchen Generalſtabswagen verwechſelt werden können. In einer ſpäteren amtlichen Mitteilung heißt es, der Botſchafter und ſeine Begleitung ſeien in zwei Kraftwagen gereiſt, die beide den Union Jack gezeigt hätten. Ohne vorhe⸗ rige Warnung habe ein japaniſches Flugzeug die Kraftwa⸗ gen mit Maſchinengewehrfeuer beſtrichen. Ein zweites Flug⸗ zeug habe ſie bombardiert, nachdem ſie angehalten hätten. Die Inſaſſen hätten, als ſie die ſie verfolgenden Flugzeuge bemerkten, ſo ſchnell wie möglich die Autos lic el und ſeien in Deckung gegangen. In dieſem Augenblick ſei einer der Bomber herabgeſtoßen und habe die Wagen mit MG⸗ Feuer bedeckt. Der engliſche Botſchafter hatte ſich nicht ſo ſchnell wie die anderen in Deckung bringen können und ſei daher getroffen worden. Großes Aufſehen in London Amtliche Erklärung des Foreign Office. London, 27. Auguſt. Die Verwundung des britiſchen Botſchafters in China hat in London großes Aufſehen erregt. Sämtliche Zeitungen be⸗ richten in größtem Ausmaß über den Vorfall. Die Extraaus⸗ gaben fanden reißenden Abſatz. Die Berichte aus e wonach die Japaner dem britiſchen Konſul ihr dauern wegen des Vorfalles ausgeſprochen haben, werden 1 zufolge in London amtlicherſeits mit Dank verzeich⸗ et. Es wurde jedoch darauf hingewieſen, daß Großbritan⸗ nien die Regierungen Japans und Chinas darauf aufmerk⸗ ſam gemacht habe, daß ſie für jeden Schaden, der britiſchem Eigentum entſtehe, und für jede Verletzung, die britiſchen Un⸗ terkanen zugefügt werde, verantwortlich gemacht würden. Obwohl zugegeben werde, daß der britiſche Botſchafter nur durch einen unglücklichen 0 500 Gegenſtand eines An⸗ griffes geworden ſei, ſo gebe doch die Tatſache, daß ein zi⸗ viler Kraftwagen mit 8. würfen Anlaß. Das Foreign Office veröffentlicht am Donnerstagabend 18 iht:„Die britiſche Re bischen hat die Nachricht von der Verletzung des britiſchen Botſchafters eine Erklärung, in der es he in Schanghaf durch Schüſſe mit großer Beſorgnis aufgenommen Die britiſche Regierung erwartet zurzeit wei⸗ . obald dieſe Nachrichten vor⸗ iegen, wird ſie in der Lage ſein, angemeſſene Schritte bei der tere erforderliche Nachrichten. apaniſchen Regierung zu unternehmen.“ FFF L= omben beworfen worden ſei, zu Vor⸗ Freitag, den 27. Auguſt 1937 Hirota drückt tiefſſtes Bedauern aus Der japaniſche Außenminiſter Hirota hat ſein tiefſtes Be⸗ dauern über die Verwundung des britiſchen Botſchafters ausgedrückt. Außenminiſter Hirota erklärte dabei, vorſätzliche Abſicht der japaniſchen Flieger ſei abſolut ausgeſchloſſen. Sie müßten im bedauerlichſten Irrtum gehandelt haben, da der Botſchafter die Gefahrenzone ohne vorherige Ankündigung befahren hätte. Die Kaiſerlich Japaniſche Regierung ſichert eingehendſte Unterſuchung des Unglücksfalles zu. 8 „Anwendung ſchärfter Kriegsgeſetze“ Zu der hier viel erörterten Frage, wo eigentlich Gefan⸗ gene bleiben, ſtritt der Sprecher des japaniſchen Oberkom⸗ mandos Gerüchte ab, die von einer planmäßigen Erſchie⸗ ßung der Gefangenen wiſſen wollen. Er bezifferte die Geſamtzahl der chineſiſchen Gefangenen ſeit dem Beginn der Operationen im Raum von Peiping und Tientſin auf 4500. Die derzeitige Kampfart ſchließe jedoch die Einbrin⸗ gung von Gefangenen aus, da der Gegner in krittſchen Augenblicken rechtzeitig flüchte, ſeine Uniform wegwerfe, Zi⸗ vilkleidung anzöge und in unüberſichtlichem Gebiet einen Guerilla-Krieg begänne, den jedoch Japan im Intereſſe eines kurzen Krieges nicht wolle. Infolgedeſſen ſei die Anwendung ſchärfſter japaniſcher Kriegsgeſetze erforderlich. Die Blinkſignale aus dem Sowjet⸗Konſulat. Nach einer Meldung aus Schanghal beklagen ſich die Ja⸗ paner darüber, daß noch immer vom ſowjetruſſiſchen Konſu⸗ lat in Schanghai aus den Chineſen Signale geblinkt werden. Auffallenderweiſe würden die Zeichen immer dann gegeben, ſobald ſich chineſiſche Flugzeuge in der Luft befänden. Mutige Haltung der Beutſchen Ruhmesblatt für die deutſche Kolonie. Der Abtransport von einigen hundert Deutſchen und Deutſchſtämmigen aus Schanghai mit dem Dampfer„Gnei⸗ ſenau“ verlief dank der vom Generalkonſulat, der Orts⸗ parteileitung und der Gemeindeverwaltung der internatio⸗ — Niederlaſſung getroffenen Vorbereitungen reibungs⸗ os. Hervorragenden Anteil an der glatten Abwicklung des Abtransports hatten auch die SA und das NS, die un⸗ geachtet der großen Hitze für das Sammeln der Flüchtlinge und ihres Gepäcks in vorbildlicher Weiſe ſorgten und füber⸗ all 1 17 5 Hand anlegten, weil chineſiſche Kulis nicht zur Verfügung ſtanden Die Flüchtlinge wurden zuerſt auf klei⸗ nere Schiffe gebracht, die ohne Zwiſchenfall ſämtliche Fahr⸗ göſte— insgeſamt etwa 650— durch die Feuerlinie auf em Huangpu⸗Fluß zum Dampfer„Gneiſenau“ leiteten, der auf der Außenreede von Wuſung lag. Die Stim⸗ mung der Abreiſenden war eubicz Und zuverſichtlich. Es gab keine Tränenſzenen und kein Gedränge. Das Nski begab ſich unbekümmert um alle Gefahren ins Kampfgebiet, um deutſche Volksgenoſſen und deutſche Werte aus der Tungchin-Aniverſikäk und aus dem be⸗ drängten Hongkiu⸗Jangtſepu-⸗ Viertel herauszuholen. Die Mitglieder des Nstiß führten ihre Bergungsarbeit in brennenden Straßen und ohne Kückſicht auf die Gefahren, die von Luftbomben, Dachſchützen und Granaten drohten, durch. Ihre Leiſtungen werden ein Ruhmesblatt in der Ge⸗ ſchichte der deutſchen Kolonie bleiben. Die zurückgebliebenen Deutſchen nehmen an dem in der internationalen Niederlaſſung organiſierten Sicherheits⸗ dienſt teil. Ihre Stimmung iſt ruhig, wenn ſie auch ge⸗ ſchäftliche Sorgen um den Wiederaufbau ihrer Exiſtenz haben. Unter ihnen, wie auch unter den Frauen, herrſcht die Neigung, auf dem Poſten auszuharren. Die japaniſche Blockade Erklärung des Außenamtes in Tokio.. Das japaniſche Auswärtige Amt hat zur Verhängung der Blockade gegen chineſiſche Schiffe durch den Befehlsha⸗ ber des japaniſchen Geſchwaders in Schanghai eine amt⸗ liche Erklärung herausgegeben. Sie beſagt, die Blockade werde gegen die chineſiſchen Schiffe lediglich durchge⸗ führt, um den Konflikt mit China zu einem ſchnellen Ab⸗ ſchluß zu bringen. Japan hoffe, daß die Blockade die Nan⸗ king⸗Regierung zur Reviſion ihres japanfeindlichen Stand⸗ punkts veranlaſſe. Die Blockade wolle die Rechte Drit⸗ ter auf keinen Fall verletzen oder ſtören. 5 Wie aus Schanghai gemeldet wird, haben ſich bereits einige chineſiſche Schiffseigentümer unter dem Druck der japaniſchen Blockadeerklärung für die chineſiſche Schiffahrt mit ausländiſchen Intereſſenten in Ver⸗ bindung geſetzt, um ihre Schiffe an dieſe zu verkaufen. Die ausländiſche Schiffahrt im Blockadegebiet wird von der japaniſchen Maßnahme nicht betroffen. Britiſche Konzeſſion wird nicht preisgegeben Zu dem Inhall von Miniſterpräſident Chamberlaius Beſprechung verlautet, daß man zu dem Schluß gekommen ſei, mit allen Mitteln britiſches Leben und Eigentum in Schanghai zu ſchützen. Die britiſche Regierun 1 0 kei- nerlei Räumung in Betracht und werde ihre Bemühungen 1 Schanghai aus der Zone der Kampfhandlungen auszuſchalten. gleich wird daran erinnert, daß die chineſiſche und die japaniſche Regierung darauf aufmerkſam gemacht worden 1555 daß die britiſche Regierung ſich vorbehält, die beiden egierungen für jeglichen Schaden oder Verluſt britiſcher Rechte und britiſchen Eigentums verantwortlich zu machen. 1 — Nr. 199 Nach der Einnahme CGantanders Sankander, 26. Auguſt. Am Donnerstagmittag zogen die Brigaden von Navarra und die Legionärstruppen unker dem Jubel der Bevölkerung in Santander ein. Die ganze Stadt prangt im Schmuck na⸗ kionaler Flaggen. 5 Ein britiſcher Leutnant, der von einem engliſchen Kriegs⸗ ſchiff in letzter Minute aus Santander mit anderen briti⸗; ſchen Staatsangehörigen gerettet worden war, ſchildert dem. Reutervertreter in St. Jean de Luz die letzten Stun⸗ den in Santander vor der Einnahme der Stadt durch die. Truppen General Francos Der Leutnant hatte auf Seiten! der Bolſchewiſten gekämpft. Er erklärte, daß es in der Nacht! zum Mittwoch in Santander weder Waſſer noch Licht gege⸗ ben habe. In jeder Straße ſeien Schießereien an der Ta⸗ gesordnung geweſen, ohne daß auch nur eine Spur von „Ordnungsdienſt“ und Polizei zu bemerken geweſen ſei. Die ſchlimmſten Szenen von Räuberei und Plünderei habe man beobachten können. Das Ganze ſei ein unvorſtell⸗ barer Zuſtand der Anarchie und des Grauens geweſen. In der Morgendämmerung habe der Kampf der Flüchtenden um Boote und Schiffe begonnen. Der britiſche Leutnant meinte ſchließlich, daß bei dem überaus ſchnellen Fall der Verteidigungslinie von Santan⸗ der die Diſziplinloſigkeit und die Unordnung der bolſchewiſtiſchen Heerhaufen eine große Rolle geſpielt! hätten. * J 40000 Mann Bolſchewiſtenmiliz abgeſchnitten In militäriſchen Kreiſen wird die Zahl der in der Pro⸗ vinz Santander abgeſchnittenen bolſchewiſtiſchen Milizen auf etwas über 40 000 geſchätzt, ohne Berückſichtigung der Milizen, die ſich bereits den Nationalen ergeben haben. Der größte Teil der marxiſtiſchen Führer iſt bereits gefangen⸗ genommen worden. Man weiſt in militäriſchen Kreiſen darauf hin, daß die Provinz in elf Tagen erobert wurde. Das für Spa⸗ nien zurückeroberte Gelände hat eine Ausdehnung von 5460 Quadratkilometern. Auf dieſer Fläche wohnen 400 000 Menſchen. Die e d Santander hat 90 900 Einwohner. An Landſtraßen ſind 1450 Kilometer, an Eiſen⸗ bahnen 491 Kilometer erobert worden. Es wird noch bekannt, daß in der Stadt eine Bevölke⸗ rung von 140 000 angetroffen worden iſt. Da Santander in normalen Zeiten nur 90 000 Einwohner hat, beträgt der Bevölkerungszuwachs aus der Provinz und aus Vilbao etwa 60 000. Die roten Milizen, die ſich noch nicht ergeben haben oder noch nicht in Gefangenſchafk geraten ſind, haben ſich nörd⸗ lich von Sankander im Sardinenfiſcherhafen geſammelt, ſich des Flughafens bemächkigt und die Flucht ihrer Häupl ⸗ linge verhindert. Ein Flugzeug mit füif bolſchewiſtiſchen Militärs wurde nach dem Aufſtieg von ihnen abgeſchoſſen. Die nationalen Wachſchiffe haben noch ein zweites Schiff aufgebracht, auf dem ſich zahlreiche bolſchewi⸗ ſtiſche Rädelsführer befanden. Die Nachricht von dem Einmarſch der nationglen Trup⸗ pen in Santander hat in den bolſchewiſtiſchen Kreiſen Gi⸗ jons(Aſturien) eine wahre Panik ausgelöſt. Viele Ober⸗ bonzen bereiten ihre Flucht nach Frankreich vor oder ſind bereits verſchwunden. Die nationalen Truppenverbände, die im Oſten und Südoſten noch 20 bis 40 Kilometer von Santander ent⸗ fernt ſtanden, ſetzten ihren Vormarſch auf die Provinz⸗ hauptſtadt am Donnerstag fort, ohne auf Widerſtand zu ſtoßen. Ein Verſuch bolſchewiſtiſcher Elemente, vor dem Ein⸗ ug der nationalen Truppen in die Stadt den Rund⸗ 1 nkſende? zu zerſtören, wurde von Patrouillen, ie aus nationalen Einwohnern gebildet worden waren, im letzten Augenblick verhindert. Der Rundfunkſender von San Sebaſtian, den die Volſchewiſten ſeinerzeit mit ſich ge⸗ ſchleppt und in Santander wieder aufgebaut hatten, arhei⸗ tet bereits wieder zuter nationaler Leitung in der befreiten Stadt. An die falſche Abdreſſe Ein britiſcher Proteſt bei Franco. London, 26. Auguſt. Die britiſche Regierung hat gegen den Bombenabwurf auf den britiſchen Dampfer„Naomi Julia“ vom 23. dieſes Monats Proteſt bei den Behörden in Salamanca eingelegt. Es wird, wie verlautet, gleichzeitig mitgeteilt, aß die Re⸗ 0 ſich nunmehr genötigt 01 alle erforderlichen Ge⸗ genmaßnahmen zu treffen, falls ſolche erforderlich würden. * Wie de war ſeinerzeit ſofort nach dem Zwiſchen⸗ fall, bei dem der britiſche Dampfer in der Höhe von Ajaccio mit Bomben belegt worden war, von maine Seite aus Salamanca erklärt worden, daß es ſich unmöglich um dlahs e bie Flugzeuge gehandelt haben könne, daß vielmehr die bolſchewiſtiſchen ind die in Murcia und Cartagena gelegen 105„die Provokation unter⸗ nommen haben. Dieſe bolſchewiſtiſchen Zentralen, die nach ſicher belegten Ausſagen gefangener ſowfetruſſiſcher Flie, er über Flugzeuge mit nationalſpaniſchen Erkennungszeichen 1 e haben den Zweck, Spannungen W der na⸗ 7 paniſchen Regierung und anderen Mächten hervorzu⸗ rufen. Im Flugzeug über den Pamir Die Lufthanſa erkundet neue Flugmöglichkeiten nach Oſtaſien Berlin, 25. Auguſt. Am 24. Auguſt verließ gegen Mitternacht das Junkers⸗ flugzeug Ju 52 DAC„Rudolf v. Thüna“ der Deutſchen Lufthanſa mit der Beſatzung Direktor Irhr. v. Gablenz, lugkapitän Unkucht und Oberfunkermaſchinift Kirchhoff den lugplatz Kabul(Afghaniſtan) zum Flug nach dem 2500 km entfernten Anſifan(Südweſtſtrecke der chineſiſchen Provinz Kanſu), das nach 11 Flugſtunden um die Miltagszeil er⸗ reicht wurde. Nach einſtündiger Zwiſchenlandung flog die Maſchine nach Sutſchou weiter, wo ſie ebenfalls planmäßig eintraf. Dieſer Flug wurde unternommen, um einen weite⸗ ren Luftweg nach dem Fernen Oſten zu erkunden. Hierbei wurde zum erſten Mal das Pamir- Hochgebirge, der nörd⸗ liche Teil des Himalaja-Gebirges, überflogen. Bekanntlich ſieht die Deutſche Lufthanſa eine ihrer wich⸗ tigſten Aufgaben in der Einrichtung und Unterhaltung gro⸗ ßer Fernflugſtrecken, um in erſter Linie Deutſchland mit den wirtſchaftlich bedeutungsvollen Ländern anderer Erdteile auf dem kürzeſten und ſchnellſten Weg zu verbinden. So wurde vor mehr als dreieinhalb Jahren die Atlantisſtrecke nach Süd⸗ amerika dem regelmäßigen Luftpoſtverkehr erſchloſſen und ſeitdem ohne Unterbrechung betrieben. Als Vorarbeit für einen geplanten regelmäßigen Nordatlantik⸗Luftpoſtverkehr wird von der Deutſchen Lufthanſa auch in dieſem Jahr wie⸗ der eine Reihe von Erkundungsflügen nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika unternommen, nachdem im ver⸗ e Jahr bereits acht planmäßige Flüge durchgeführt werden konnten. Seit Jahren arbeitet die Lufthanſa auch an der Erſchließung neuer Flugwege nach dem Fernen Oſten. Es wurden bereits in den Jahren 1933, 1935 und 1936 auf verſchiedenen Wegen mehrere Flüge nach China ausgeführt. Vor einigen Tagen ſtartete wiederum eine Junkers Ju 52 ausgerüſtet mit drei BMW⸗Hornet⸗132⸗Motoren, in Berlin zum Flug über Rhodos, Damaskus, Bagdad, Teheran und Kabul nach dem Fernen Oſten. Auf dieſem Fluge galt es, das Pamir⸗Hochland zu überfliegen, um einen neuen Weg nach Oſtaſien zu erkunden, der etwa 2000 km kürzer iſt als die bekannte Strecke über Indien. Der Pamir, das„Dach der Welt“, iſt der Knotenpunkt der aſiatiſchen Gebirgs⸗ ſyſteme und liegt in einer durchſchnittlichen Höhe von 3600 Meter. Da der Flug bereits von Kabul aus faſt durchweg über unbewohntes, teils wildzerklüftetes Hochland führte, das teilweiſe noch unerforſcht iſt, bedeutet dieſer Erſtflug auf einem bisher unbekannten Weg nach dem Fer⸗ nen Oſten einen neuen ſchönen Erfolg der deutſchen Handels⸗ luftfahrt. . 8 Glückwunſch Sven Hedins. Berlin, 27. Aug. Aus Anlaß der erfolgreichen eber⸗ fliegung des Pamirgebirges durch das Junkers⸗ flugzeug Ju 52„Rudolf von Thüng D Anoy“ mit der Beſatzung Freiherr von Galbenz, Flugkapitän Untucht und Oberfunkmaſchiniſt Kirchhoff ſandte der bekannte Aſienforſcher Spen Hedin telegraphiſch folgenden Glück⸗ wunſch an die Deutſche Lufthanſa:„Hocherfreut ſende ich Ihnen herzlichſte Glückwünſche zur großen hiſtoriſchen Tat.“ 20 Jahre deutſcher Luftverkehr Im Auguſt 191? wurde die erſte Flugſtrecke eröffnet. In dieſen Tagen ſind 20 Jahre verfloſſen, ſeit im Auguſt 1917 die deutſche Heeres verwaltung eine der Luft⸗ poſtbeförderung dienende Luftpoſtlinie zwiſchen Dünaburg und der Halbinſel Krim einrichtete, die mehrere Monate lang im Betrieb war. Dieſe Verbindung war die erſte plan⸗ mäßig betriebene Luftverkehrsſtrecke der Welt. Im Sommer 1918 folgte dann die erſte innerdeutſche Luftpoſtſtrecke Ber⸗ lin— Hannover— Köln. Auch der 5 Perſonen⸗ Luftverkehr wurde in Deutſchland eröffnet: Am 5. Februar 1919 nahm ie da⸗ malige Deutſche Luftreederei den Flugdienſt auf der Strecke Berlin— Weimar auf. In viereinhalb Stunden erreichte man Weimar, für damalige Verhältniſſe eine ganz ausge⸗ zeichnete Leiſtung. Noch im Frühjahr 1919 wurden zwei weitere Perſonenflugſtrecken Berlin Hamburg und Ber⸗ lin—Köln in Betrieb genommen. Die damals in Deutſch⸗ land als erſtes Kabinenflugzeug auf den Strecken der Luft⸗ reederei verwendete Junkers F 13, ein Ganzmetall⸗Tief⸗ decker mit vier Fluggaſtſitzen, ſteht, wenn auch nur noch als e 90 auf Nebenſtrecken, noch heute nach 18 Jahren bei der Deutſchen Lufthanſa im Dienſt. Die Macht des Schickſals Roman von Gert Rothberg. 36 Friedrich Unkelt las auch die Zeitung, legte ſie dann beiſeite und ſagte zu Sohn und Schwiegertochter: „Das iſt unſer Heinsberg. Ich habe ja gleich geſagt, daß mir die Sache komiſch vorkommt. Und der Herr Lieben⸗ ſtein, der damals auf dem Feſt ſo fidel war, hat ſich ja hinterher auch als Prinz entpuppt, und dem Manne hab ich den guten Rat gegeben, mehr zu eſſen, weil er nur aus Haut und Knochen beſtände Man ſoll ſeine Zunge hüten, man kann ſie nicht genug hüten, und ich miſche mich ge⸗ wiß in nichts mehr ein. Aber fidel war's an dem Abend wirklich.“ Onkel Sebaldus las ſeinen Damen vor. Und für ſte alle drei gab es ja keinen Zweifel. Nur, Ilſe⸗Dore hätte doch das erzählen können? Vielleicht hatte ſie es ſelber nicht gemußt? Und— ſie hatte ſich von einem Menſchen küſſen laſſen, der ebenſo gut hätte— hm,—ſein können? Der Oberſt ſah ſich ſtreng um. a „Nur keine Ausſtellungen. Man ſieht eben, wie reif das Kind iſt und über wieviel Menſchenkenntnis es verfügt. Manchen Leuten könnte ſie ein Vorbild ſein trotz ihrer Jugend Wenn die Menſchen nicht immer gleich Steine auf ihre Mitmenſchen würfen, wäre es ſchon immer beſſer geweſen. Klatſchen und reden, wiſpern und tuſcheln und immer eifrig einem Mitmenſchen die Ehre abſchneiden zu helfen, iſt kein Kunſtſtück. Aber die Ilſe Dore! Der ſoll einer das nachmachen. Ein ganzer Kerl iſt ſie! Onkel Sebaldus hatte geſprochen und ſeine Damen ſtichelten eifrig an ihren Handarbeiten. Dabei dachten ſie beide ein und dasſelbe, nämlich, daß die Ilſe⸗Dore wirk⸗ lich zu beneiden ſei, dieſen Mann zu bekommen. Dieſen Doktor Heinsberg! Freilich, ein Baron oder gar ein Prinz war es nicht, aber es war eben ein beſonderer Menſch, und Ilſe⸗Dore würde ſchon wiſſen, was ſie wollte. Deutſchland und Dänemark Zum Verbot des„Schleswiger“ Berlin, 26. Auguſt. Unter der Ueberſchrift, Um den Schleswiger“ ſchreibt die „Berliner Börſen⸗Zeitung“: In Flensburg erſcheint als Or⸗ gan der däniſchen Minderheit die Zeitung„Flensborg Avis“. Dieſe däniſch geſchriebene Zeitung gibt den in deutſcher Sprache geſchriebenen„Schleswiger“ heraus. Es hat ſich als notwendig erwieſen, das Erſcheinen des„Schleswiger“ zu verbieten, eine Maßnahme, die in der däniſchen Preſſe Aeu⸗ ßerungen lebhaften Proteſtes hervorgerufen und zu erreg⸗ ten Betrachtungen über die deutſch⸗däniſchen Beziehungen geführt hat. Es muß doch der wichtigſte Weſenszug eines Minderheitenorgans ſein, daß es eben in der Spra ch e der Minderheit, nicht aber des Gaſtlandes gedruckt wird. So war auch der„Schleswiger“ das einzige in Deutſch⸗ land erſcheinende Minderheitenorgan, das in deutſcher Sprache geſchrieben iſt. Dieſer unnatürliche Zuſtand konnte die Verſuchung mit ſich bringen, mit Hilfe der deut⸗ ſchen Sprache auf deuͤtſchem Boden eine Politik zu treiben, deren Tendenz nicht nur auf die däniſche Minderheit ge⸗ münzt war. Der„Schleswiger“ iſt dieſer Verſuchung erlegen. Er hat ſich— wie geſagt: in deutſcher Sprache, auf deut⸗ ſchem Boden und in der Tarnung eines Minderheitenorgans gegen Deutſchland Ausfälle erlaubt, die den Charakter innenpolitiſcher Oppoſition trugen. Dieſe unbe⸗ ſtreitbare Tatſache rechtfertigt in vollem Umfange das deut⸗ ſche Einſchreiten. Das Verbot des„Schleswiger“ hat nichts mit den deutſch⸗däniſchen Beziehungen zu tun, ſondern war nur das logiſch einwandfreie Ergebnis eines unnatürlichen Zuſtandes. Polens Kampf gegen den Kommunismus. Die politiſche Polizei in Polen hat zu einem neuen Schlag gegen die Kommuniſten ausgeholt, die ſich für Kundgebungen anläßlich des„Internationalen Tags der Kommuniſtiſchen Jugend“ vorbereiteten. In der letzten Nacht wurden ſowohl in Lemberg wie in Warſchau zahl⸗ reiche Verhaftungen von Kommuniſten durchgeführt und umfangreiches Hetzmaterial beſchlagnahmt. In Warſchau wurden mehr als 50 Kommuniſten verhaftet, unter ihnen berüchtigte jüdiſche Hetzer. 240 Jagdflugzeuge für Amerikas Kriegsmarine. Die Curtiß⸗Wright⸗Flugzeugwerke in Buffalo gaben be⸗ kannt, daß das amerikaniſche Kriegsminiſterium 240 zwei⸗ motorige Jagdflugzeuge beſtellt habe. Mit dieſen Maſchi⸗ nen, die eine Höchſtgeſchwindigkeit von 500 Stundenkilo⸗ meter entwickeln, ſollen die zurzeit in Bau befindlichen 1 Kreuzer und Schlachtſchiffe ausgerüſtet wer⸗ den. Der deutſche Aſienforſcher Wilhelm Filchner wieder frei Dem deutſchen Forſcher Wilhelm Filchner, der ſechs Mo⸗ nate lang von den Tunguſen in Sinkiang feſtgehalten wurde, iſt nach engliſchen Meldungen freier Abzug über die indiſche Grenze gewährt worden. f Am Abend kam dann ein ausführlicher Brief des Prinzen. Und da wußte Ilſe⸗Dore, daß Rudolf ſie mit der ganzen Angelegenheit hatte überraſchen wollen, und aus dieſem Grunde nicht ſchrieb. e 8 5 „Ich mache mich natürlich einer Hinterliſt ſchuldig, aber ich kann mir denken, wie ſehnſüchtig Sie auf einige Zeilen von Rudolf warten. Dieſes Bewußtſein treibt mich zu dieſem Brief, Morgen iſt die Verhandlung, dann wird Rudolf ſelbſt ſchreiben.“. Dieſe Stelle in dem Schreiben des Prinzen las Ilſe⸗ Dore immer wieder. Und dann ſaß ſie lange und ſann. Wenn der Prinz ſich irrte? Wenn Rudolf doch von Erinnerungen gepackt war? Wenn er Gret Alſter in⸗ zwiſchen ſchon geſehen hätte? „Nein! Es wird nicht ſein!“ Daran klammerte ſie ſich. 8 Und dann kam am übernächſten Tage ein lieber, lan⸗ ger Brief von Rudolf. 5 „Jetzt weißt du. mein Liebling, warum ich ſo lange ſchwieg. Sei nicht böſe, du wirſt mich ja verſtehen können, Ilſe⸗Dore. Die Aufregungen der letzten Wochen gaben mir nicht Ruhe genug, an dich ſo zu ſchreiben, wie du es ver⸗ dienſt. Bald bin ich wieder bei dir und dann will ich dir danken für deine Liebe, für deinen Glauben an mich. In Ilſe⸗Dore war ein einziges Jauchzen.„Er liebt mich. nur mich!“ 5 Die ſchöne ſtets ſo übermütige, verwöhnte Gret ſtand vor ihrem geiſtigen Auge. 5 5 Liebte dieſe Rudolf wirklich, oder war es nur wie bei einem Kinde, das unbedingt etwas haben will, was man ihm im Augenblick weggenommen hat? Wenn aber Gret Alſter nun wirklich litt? Was dann? Ilſe⸗Dores weiches Herz zuckte bei dieſem Gedanken. Doch ſie war doch ſelbſt viel zu glücklich, um freiwillig zu⸗ rückzutreten. Nur wenn Rudolf es verlangen würde, dann, ja, dann würde ſie ihn freigeben. ſonſt nicht. 8 Mit ſeinem Brief aing ſie dann noch hinüber zu ſeiner Mutter. Auf dem Wege überlegte ſie, ob ſie der alten Dame etwas ſagen ſollte. Sie kam zu keinem Schluß, und gehörige— kamen von den bolſchewiſtiſchen Kurzmeldungen Fünfter Jahrestag der Regierungsübernahme in Thüringen. Anläßlich der Wiederkehr des fünften Jahrestages der Uebernahme der thüringiſchen Regierung durch die NS. DAP hatten der Reichsſtatthalter und Gauleiter itz Sauckel und die Männer der thüringiſchen Staatsregle⸗ rung zu einem Staatsakt im umgebauten ehemaligen Sit, 9201 des Landtages geladen. Miniſterpräfzdent Marſchler nahm das Wort zu einem Rechenſchaftsbericht Aus ihm geht hervor, daß die wirtſchaftliche Lage des Lan⸗ des Thüringen in jeder Weiſe geſund iſt. Prokeſt der ſteiriſchen Buchhändier. Wien, 27. Aug. Der Verein der Buchhändler in der Steiermark hat in einer Vollverſammlung beſchloſſen, wegen des Ueberfalls auf Grazer Buchhandlungen, die das Führer⸗ buch„Mein Kampf“ in die Auslage geſtellt hatten, proteſtieren und eine Strafanzeige bei der Grazer Polizei zu erſtatten. Wie von dieſer mitgeteilt wird, iſt ein Verfahren wegen des Ueberfalles im Gange. „Diebſtahl für uns Kommuniſten nichts Ehrenrühriges“ Wien, 26. Aug. Nach einer genteuerlichen Jagd ſſt ez der Polizei der niederöſterreichſſchen Stadt Krems an der Donau gelungen, zwei kommuniſtiſche Schwerverbrecher ges fangenzunehmen. Beide Marxiſten— en e ilizen in Spanien und hatten ſich nach Oeſterreich durchgeſchlagen, um hier von Diebſtahl und Einbrüchen und Bettelei z leben. U. a. hatten ſie alle Badekabinen, die in den Kremſer Donauauen aufgeſtellt ſind, erbrochen und beraubt. Bei ihrer Feſtnahme erklärten die beiden, daß für ſie als Kom muniſten der Diebſtahl nichts Ehrenrühriges wäre. Paris. Der franzöſiſche Miniſterrat behandelte eine Reihe wirtſchaftlicher und finanzpolitiſcher Geſetzesvorlg⸗ gen. Er beſchloß u. a. den Brotpreis zu erhöhen. London. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph! auf Sanſibar kam es zwiſchen arabiſchen und indiſchen Stämmen in Majengo zu ſchweren Zwiſchenfällen. Die Ein⸗ geborenen lieferten ſich eine regelrechte Schlacht. London. Aus Simla wird gemeldet, daß die indische Regierung den aufrühreriſchen Stämmen des Waziriſtan Friedensbedingungen bekanntgeben wolle. Die Bedingun⸗ gen ſehen die Herausgabe von 2000 Gewehren und die Be⸗ zahlung einer Buße in Höhe von 6000 Pfund vor. Athen. Nach Beendigung der Herbſtmanöver in Ma⸗ zedonien, etwa Mitte Oktober, wird Miniſterpräſident Me⸗ taxas zum Gegenbeſuch des kürkiſchen Miniſterpräſidenten nach Ankara reiſen. RNewyork. Die Washingtoner Regierungskreiſe verfolgen die Entwicklung im Fernen Oſten mit unverminderter Auf⸗ merkſamkeit, zümal ſie der Auffaſſung ſind, daß der Hull⸗ ſche Friedensappell nicht die gewünſchte Wirkung erzielt zu haben ſcheint. Jinniſche Flugzeuge zuſammengeſtoßen. Helſinki, 27. Aug. Ueber dem Ladoga⸗See vor dem Städtchen Koxholm ſtießen bei einem Uebungsflug zwei fin⸗ niſche Militärflugezeuge zuſammen. Die aus vier Perſonen beſtehenden Beſaßungen wurden getötet. Die Urſache des Un⸗ glücks ſteht noch nicht feſt. f Die Torpedierungen im Marmara⸗Meer Die Türkei kündigt Unterſuchung an. Ankara, 27. Auguſt. Das Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten richtete zwei Noten an alle diplomatiſchen Vertretungen, von denen die eine einen Bericht über die Torpedierung ſowjetſpaniſcher Schiffe enthält und die zweite über das angebliche Auftau⸗ chen fremder Unterſeeboote im Marmara⸗Meer be⸗ richtet. Die erſte Note kündigt die Eröffnung einer amtlichen Unterſuchung über die Torpedierung des ſowjetſpaniſchen Schiffes„Armuro“ in den türkiſchen Hoheitsgewäſſern an. Die zweite Note betrifft die Beobachtung eines türkiſchen Ge⸗ ſchwaders, das am 19. Auguſt in der Nähe der Inſel Mar⸗ mera im Marmara⸗Meer berdächtige Erſcheinungen wahr⸗ nahm, die auf die Anweſenheit eines fremden Unterſeeboo⸗ tes hindeuteten Obwohl dieſe aufſehenerregende Feſtſtellung noch nicht durch Tatſachen beſtätigt iſt, ließ die türkiſche Re⸗ gierung zwei Waſſerflugzeuge Erkundungen ausführen, die ohne Erfolg blieben. 6 Der Miniſter unterrichtete die Vertretungen davon, daß, wenn ſich die Anweſenheil des Anterſeebookes beſtätige, die Regeln des internationalen Rechts ſeiner Beſchlagnahme und im Falle des Nichtbefolgens die Beſchlagnahme durch Waf⸗ fengewalt und eventuelle Vernichtung rechtfertigen. 1 1 dann war es ſchon zu ſpat, zich noch erwas zu uvperlegen, dann ſaß ſie eben neben Rudolfs Mutter, und dieſe ſtrich ihr wie immer über das weiche, lockige Haar. Und ſte lächelte, als Ilſe⸗Dore ihr erzählte, welch große Sehnſucht ſie nach Rudolf habe. 5 „And er erſt nach dir Nicht erwarten kann er es, bis er heimkommt,“ ſagte Frau Heinsberg lächelnd.. Sie ſaßen und plauderten. Einmal ſagte Ilſe⸗Dore: „Rudolf iſt jetzt in eurer Heimat, Mutter. Wenn ihm — nun dort ſeine frühere Braut begegnet?“ 8 „Sie iſt tot für ihn Er wird ſie vielleicht begrüßen. wie er ihm völlig gleichgültige Menſchen begrüßt. die ihn plötzlich wieder anſprechen und ihn damals verließen. Ru dolf iſt nicht wandelbar. Seine Liebe gehört dir, und ſelbſt eine Gret Alſter wird nichts mehr daran ändern,“ ſagte Rudolfs Mutter ſanft, aber ſehr beſtimmt. 5 Gret Alſter. Jetzt war der Name gefallen, jetzt hätte 15 eigentlich ſprechen müſſen, hätte ſagen müſſen daß ſie Gre Alſter kannte, dachte Ilſe⸗Dore, und ſchwieg dennoch Aber es mar ihr wie eine Schuld gegen die ſilberhagrige Dame, die ſie ſo herzlich und mütterlich aufgenommen. — Gedenktage 27. Auguſt 1567 Der italieniſche Maler Tizian in Venedig geſtorben. 1770 Der Philoſoptz Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Stuttgart geboren, 1857 95 deutſche Heerführer Oskar v. Hutier in Erfurt ge⸗ oren. 28. Auguſt 1749 1 8 Wolfgang v. Goethe in Frankfurt a. M. ge⸗ oren. i 1802 Der Dichter und Germaniſt Karl Simrock in Bonn 99 boren. i 3 1915 Der Beginn des Kriegszuſtandes zwiſchen Italien und dem Deutſchen Reiche. 5 5 5 14 r zul Rr,, ee E K e e e Aus den Nachbargouen 72 7. 20 Vernünftiger Verbrauch. n Die Nerloble i dann Selbſtmord. 1 Die Frage einer zweckmäßigen Verteilung der dor⸗ 9 i 1 ſchwere Blutte ignete ſi 8.* 5 vol e Rheinga tf 1 5 handenen Verbrauchsgüter und vor allem der Nahrungs⸗ . ds El) 1 N 0 9 2 einge Ielt 2 21 8 4 1 2 8 55 7 18* 90 4 dib nete 8. Der Dlenſtenecht Wilhelm 976 15 3097 Spätſommer. mittel auf die Verbraucherſchaft iſt für die geſamte deutſche NS. 5 er e 85 l. Volks wirtſchaf 8 Wichtiakei 8 8 Fri alt, aus Oppau, verſetzte ſeiner Verlobten. der Hausange⸗ Eigentlich merken wir in unſern Tagen ſehr wenig,.* Wichtigkeit. 3 1 5 8 rec ſtellten Wilma Keller, 21 Jahre alt, hier wohnhaft, einen daß ſchon der Spätſommer regiert. Der diesjährige Spät⸗][ den neuen Vierjahresplan des Führers geſtellte Auf⸗ 1 Sit lebensgefährlichen Stich in die Herzgegend. Anſchliezend ſommer ſcheint übrigens viele hochſommerliche Tage auf Lager gabenproblem einer geſunden Verbrauchslenkung kann ſich ebenfalls ei Stich ie He 77 5 7 5 15 f 1 os e Fin 8 1 iſident brachte er ſich ebenfalls einen Stick in die Herggegend hei,[zu haben. Nach den letzten Wetterberichten deutet alles]aber nur reſtlos gelingen, wenn die Einſicht des einzelnen ericht der e N Abe 15 250 8 zur] darauf hin, daß die ſommerliche Witterung noch reichlich] Volksgenoſſen entſcheidend mithilft. 5 Tat ſind noch unbekannt Parkbeſucher wurden durch das in den September hinei 4 Trot ede er Spät⸗ 5 VCC 8 2 Lan⸗ ne der Keller, die das Bewußtſein bereits n zuden Setember hinein anhält. Trotz alledem, der Spät⸗ Um eine erhöhte Selbſtſtändigkeit unſerer Ernäh⸗ Stöhnen der Keller, die das Ußtſein bereits verloren ſommer regiert die Stunde. Die erſten Drachen ſteigen 5 5. 5 5 hatte, auf die Tat aufmerkſam. Die Verletzte wurde durch über die Stoppelfelder. Unſere Landwirte stehen ſch 51 Ait rungsgrundlage zu erreichen und damit eine größere Un⸗ 1 4 f N n 8 1*. ee 0 Le U 1 L 5 7 3 7 Murr 12 5 2 ö die Rettungswache in A Städtiſche Krankenhaus einge⸗ ten in der Tabakernte. Die letzten Ii des Jahres abhängigkeit unſerer Wirtſchaft vom Auslande zu erzie⸗ ö 57 N des Ott vurde N cb im 5 if 1 ö 2 5 2„ 18 51* 8 Es es, ö nr: Fire 5* 17 2 58 r 1 liefert 15 1 10 rde noch im Laufe der Nacht die Sommeraſtern, die Dahlien, ſchimmern in allen Farben len, N ſtreben eine Verbreiterung der Ernäh⸗ vegen in 05 n 5 1 5 1. 5 und im Garten leuchtet das goldene Rad der Sonnenblume. rungsgrundlage unſeres Volkes zu finden, indem wir den ihrer⸗ ee dee 11110 N 1 1. Zum zweiten Mal blühen die Roſen, die das Scheiden des Verbrauch lebensnotwendiger Nahrungsmittel ſo zweck⸗ „ zu zes) Aus Füſſen wid gemeden Unterhalb Brunnen bei Sommers ankündigen. Nun, wenn auch die Dämmerſtunde mäßig wie möglich geſtalten. Wegen des unverändert %% ßüſſen wurde eine männliche Leiche gefunden, die ſeit etwa ſich jetzt„Fr a 5 8885 2 8585 5 5 e N 8. zei zu 14 Tagen im Waſſer gelegen haben dürfte. Die Leiche hatte] I letzt immer früher zeigt, ſo dürfen wir immerhin, ſtarken Deviſenbedarfes bleibt natürlich die Grundforde⸗ ahren ſich verhängt, ſonſt wäre ſie bei dem reißenden Hochwaſſer 1 der September im allgemeinen ſtabil zeigt, mit einem] rung, die deutſche Ausfuhr zu fördern, beſtehen unter der letzten Tage fortgetrieben worden Aller Wahrſcheinlich.] onen Spätſommer rechnen. 5 gleichzeitiger möglichſt weitgehender Einſchränkung der Jes“ keit nach handelt es ſich um einen gewiſſeg Helmath Hahl Einfuhr, was nur bei voller Ausnutzung der uns zur iſt ez aus Ludwigshafen, der ſeit 5 9. Auguf, vermißt wird. i Acht Verkehrsunfälle. Bei acht Verkehrsunfällen wur⸗ Verfügung ſtehenden binnenwirtſchaftlichen Möglichkei⸗ n der An dieſem 5 179 ſeine Geliebte als Leiche aus dem den fünf Perſonen verletzt und vier Fahrzeuge beſchädigt. We⸗ ten gelingen kann. Zu dieſem Zwecke hat unſere Regie⸗ er gez Lech gezogen worde 5 gen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ rung verſchiedenſte Maßnahmen ergriffen, um jede nur 971 Ludwigshafen.(Ein, Fall unglaublicher Ro⸗ nung wurden 97 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. An 18 mögliche Leiſtungsſteigerung unſerer Landwirtſchaft zu, 1a 1 heit.) Im Aöan ds. Js. Mee 52 Age e e eee i ee de erreichen, aber dieſes Problem iſt nicht nur eine Sache 0 f Ae o alte 8 Fre N 0 Ifshund Usge weil hre N a0 0 0 ſche 8 4 2. 8— A 5 1— ener geſen Tong berbrocht 1 715 aß diesem wieſen. Fahrzeuge kechniſche Mängel auf: der Erzeuger, ſondern es muß auch durch jeden einzelnen 5 3¹ Hels 1 5 1. n„ 3 Jeſe Neſell. MNoyhr 51 2 3587 5 9 0 1 Tage betrunken war, band den Hund feſt und ſchlug dann 55 Verbraucher voll und ganz gefördert werden. „ Bel zweimal mit der Axt auf ihn ei Da es nicht rich. 45 Heute beſteht immer noch ein erheblicher Einfuhr⸗ weimal mit der Axt auf ihn ein es nicht richtig ge 2 i— Heute beſteht immer noch ein erheblicher Einfuhr N 1 8 N 85. 5 Unentgeltlicher Sonntag im Schloßm So ä 8 8 e 2 5 Kom. troffen war riß ſich das Tier los und rannte davon. Nach den 29 Auguſt iſt das Schloßmuſeum e 5 bedarf für unſere Ernährungswirtſchaft, der ſogar im 190 n 5 11 1 11 1 12 0 Eintritt zugänglich Die Ad ee beinen an Rieſert erſten Halbjahr 1937 gegenüber der gleichen Zeit des ſtiche. e dieſe Handlungen vollbrachte er in Gegenw ee 8 8 5 5 15 Forfähres deff eaen i Woaff,„, eine 10 Kindern. Er fand 55 vor dem cee Tag ausnahmsweiſe ſchon um 10 Uhr vormittags und Vorfahres geſtiegen iſt. Wohl k vorla⸗ ſtündig und zuchte die Roheitsdelikte mit Trunkenheit zu enden um 17 Uhr. Es iſt Gelegenheit geboten, die Schau größerem Umfange— Aahrungsmittelerport nicht be⸗ entschuldigen Das Urteil lautete wegen Vergehens gegen der Deutſchen Geſellſchaft für Goldſchmiedekunſt„Bildniſſe rückſichtigt— gewachſen und die Steigerung betrug ge⸗ raph⸗ das Tierſchutzgeſetz auf ſechs Monate Gefängnts. deutſcher Männer, Gold chmiedekunſt, Liebesringe“ u be⸗ genüber dem erſten Halbjahr 1936 21 vom Hundert, iſchen f die Böſck hinabgeſtürzt ſichtigen. Die große Ausſtellung„Mannheim als Feſtung aber das Ziel freie Deviſen aus der Ausfuhr für anderen 100 1 23 7 ch nabg 17. Stadt“ 17 5 11 7 2 8 id 2 R 1. 8 7. e Eſſ Drei Fahrzeuge die öſchung hin geſtürz 8 und Garniſonsſtadt“ iſt gleichzeitig noch zugänglich. Einfuhrbedarf in erhöhtem Maße zu erhalten, iſt da⸗ — Giengen a. Br. In der Kurve auf der Heidenhei⸗ 5 ä 5.. durch nicht in dem Verhältnis erreicht worden, wie dies diſche merſtraße geriet em Motorrad beim Ueberholen e Haben Sie ſchon Ihr neues Da F.⸗Mitgliedsbuch? Mit volkswirtſchaftlich wünſchenswert wäre. riſtan Fuhrwerks ins Schleudern und ſtürzte die ſteile Böſchung] Wirkung ab 1. Oktober 1937 werden, nachdem die Mit⸗ Aus dieſ e 8 5 f lte 5— 5 3* 35 N 8—— 8 5 8 8* 8 8 8 15 de e bre 7 Ver- ngun, nab. Dem Fahrer wurde der Bauch aufgeriſſen, ſo daß gliedsbuchumſchreibung erfolgt iſt, fämtliche alten Mitglieds- Aus dieſem Grunde ſtrebt unſere ſtaatliche Ver⸗ e Be⸗ er in ſchwerverletztem Zuſtand ins Kreiskrankenhaus Hel⸗ unterlagen der früheren Arbe ergewerkſchaften und An⸗ brauchslenkung dahin, im Alltag eines jeden vernünftig denheim gebracht werden mußte. Zwei junge Männer geſtelltenverbände außer Kraft geſetzt. Ausgenommen hier⸗]wirtſchaftenden Haushaltes Anwendung des Grundſatzes . aus Augsburg, die im Beiwagen mitfuhren, blieben un⸗] von find lediglich die Unterlagen, die wegen Ruhen der zu erreichen: Gleichmäßige Verteilung unregelmäßig„an⸗ Ma- verletzt. 788 5 Mitgliedſchaft bei einer DAß⸗Dienſtſtelle aufbewahrt wer⸗ fallender“, vor allem landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, auf Me⸗— heidenheim. Im Stadtteil Schnaitheem ſtießen ein d ö e r 2 8 0 ber Erzeugniſſe, N 1 In 5 en und die Mitgliedsbücher der Arbeitsopferverſorgung. zßeren Zeitr d aleichze eſteigerten Verbre enten Perſonenwagen aus Ansbach und einen Perſonenwagen 9 0 9 gung größeren Zeitraum und gleichzeitig geſteigerten Verbrauch 75 Die Außerkraftſetzung bedeutet, daß eine Anrechnung der in ee e lebe aus Langenau zuſammen. Der Ansbacher Wagen Heike fellheren Bel 855 Verbänden An g pd benen 5 e e N olgen ſich durch zu raſches Bremſen in der Kurve quer geſtellt Anxrechte nicht mehr möglich iſt, wenn die Mitgliedsunter⸗ Einer der weſentlichſten Hilfsfaktoren für die Ver⸗ Auf⸗ und war ſo in die Fahrbahn des 9 a gekom⸗ lagen nicht bis zum 30. September 1937 bei einer DAF brauchslenkung großen Stiles waren ſchon 1936 das Hull⸗ e e Herzog 3 115 1 Glücklicher⸗ Dienſtſtelle zur Umrechnung eingereicht worden ſind. Wer] Winterhilfswerk des deutſchen Volkes und die AS.⸗Ge⸗ elt zu 1 N Sade den. 3 N heute ſeine Unterlagen noch nicht zum Umtauſch gegen ein] meinſchaft„Kraft durch Freude“. Das WoW. iſt ein, 1 1 51 5„ DAßF⸗Mitgliedsbuch abgegeben hat, muß das bis volkswirtſchaftlicher Ausgleichfaktor von ganz großer Be⸗ b gegen 6 hr wurde auf der Elſenbahntrecke Seligenſtidte zum 30, September 1937 kun. deutung denn es werden durch das Winterhilfswerk dem, ez die zeich des a 9 en—— 1 ee a une n e 5195 N fin aufgefunden Der junge Mann iſt allem Anſchein nach in Markte in Ueberfluß vorhanden ſind, ſodaß die Tätig⸗ done einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit in den Tod gegangen. AA deni adi schen Land keit des WH W. tatſächlich noch dazu bei dem Umfange s Un⸗ 5 Aden,(Vom Fernlaſtwagen überfo 3 5 Ankäufe in hohem Grade marktregelnd 8 Es ren) Abends wurde auf der Straße zwiſchen Brühl un a. 25 2 5 a ürfte unſere Leſer intereſſieren, daß z. B. 1936 unter ger hängen ein 31 Jahre alter Harde er, der. auf einem eee 5. 8 0 e 15 dieſem Geſichtspunkt durch das WoW. 19 Millionen eee ee, 5 Augenblick der Ueberholung wurde der Radfahrer unſicher, halle in Bühl eine Zuchtviehſchau, die aus den Bezirken Bühl, faber Ah haben die 958 eh chtete ſtürzte vom Rad und geriet unter den Anhänger des Laſt⸗ Raſtatt und Kehl ſehr gut beſucht war. Insgeſamt waren für Handw k 115 Ein elh 561 35 5 90 85 5 1 6 denen wagens. Dabei wurde er ſo ſchwer verletzt, daß er tot un.] 130 Stück Vieh aufgetrieben, davon 25 Bullen in den drei 1 8 055 e 995 Im vergangenen Jahre iſcher ter dem Anhänger hervorgezogen werden mußte Das Un⸗ Klaſſen über drei Jahren und von eins bis zwei Jahren, Buren e deutſche Volksgenoſſen lange iſtau⸗ glück geſchah vor den Augen ſeiner Braut. ferner Kühe über ſechs Jahre, unter ſechs Jahren, Kalbinnen, laubsreiſen und Wochenendfahrten 3u Lande durch Kd. er be⸗— Weilderſtadt.(Kein Waſſer auf Steinobſt Zuchtfamilien und Einzelzüchterſammungen. Die Schau zeigle, ermöglicht, was einem Umſatz einſchl. der Nebenausgaben lichen trinken) Die 19 Jahre alte Tochter des Bahnarbeiters daß im Hinblick auf 8 ee dae der jedes Kdef.⸗Fahrers von etwa 110 Millionen Neichsmark iſchen Michael Lörcher im Steckental trank nach dem Genuß von Fortſchritte erzielt e ſind. 8 85 9 85 2 gleichkommt. Aber auch hier kann man eine vorſichtige e ß..., ung Folge, Das Mädcher it 15 eonderg ge N FF ßerhalb übli Saiſon. in Gegende Dar, duenne erbracht werden, wo es inzwwiſchen ge. ber Kühe mund die Kuh ene die der Fiſantes Scha; deren neee ea 2 1 e Verheiſch. vahr⸗ ſtorben iſt. berg in Baden⸗Baden an erſter Stelle ausgezeichnet, di auch N ſch 5 Umſatzz chs erh icht. eboo⸗ Oppenheim.(Unglück in der Kurve.) Ein aus auf der Reichsnährſtandsſchau in München 1 1 Wie die großen Erfolge zeigen, ſind ſolche Maß⸗ lung Richtung Worms kommender Motorradfahrer fuhr an der davontrug. Auch in der Mae der e 12 1 5 nahmen der Verbrauchslenkung ſehr zweckmäßig, aber Re⸗ gurve Jes nördlichen Orksausganges von Nackenheim auf] Schafberg führend. Einen peſonderen Eindraß leinde Ttern. man kann auf die Einſicht eines jeden Volksgenoſſen nicht 1, die einen Laſtzug Der Motorradfahrer ſauſte direkt gegen das Familienſammlung des Bullen„Heini“ der Gemeinde Stein⸗ verzichten, da dies für die Zielerreichung am wichtigsten Führerhaus, prallte ab und wurde gegen die Pritſche ge⸗ bach, der mit 13 Nachkommen vorgeſtellt wurde. Hier iſt iſt. Nur in hunderttauſenden kleinen Einzelmaßnahmen 1. ſchleudert, wo er blutüberſtrömt mit zertrümmertem Schä- die weitgehendſte Ausgeglichenheit hinſichtlich Bruſt⸗ und Flan⸗ 5 1 1 5 4 3 8 del kot liegen blieb Bei 9 Verungfickten handelt es 0 kentiefe ſowie Rippenwölbung feſtgeſtellt worden. Es iſt zu] wird die erſtrebte große Geſamtwirkung erreicht und es a 0 um den verheirateten 33jährigen Schloſſer Ludwig Huck wünſchen, daß der Bulle möglichſt lange der Zucht erhalten iſt deshalb von größter Bedeutung, daß„ Wal duls Mainz⸗Weiſenau. Nach Beendigung der polizeilichen bleibt. In der Einzelbewertung erhielt er den erſten Preis. Haushalt ſich in den Dienſt dieſer großen volkswirtſchaft⸗ a Fieſſtellungen durfte der Laſtwagenführer die Fahrt wieder[ Die beſte Einzelzuchterſammlung ſtellte wiederum Hofgut lichen Aufgabe ſtellt und jede Hausfrau ihre Wirtſchaft ßeortſetzen. abe fiche d a g dee J ſo führt, wie es in ihrem und im Intereſſe des geſamten —— 8 1 N ehend hinſichtlich Fo 3— J S wü 8 iſ legen,„Antler einem eingeſtürzten Haus verſchülkel. Der Bent Mittelbaden hat in ganz Baden bei allen Prä⸗ HE ſtrich Köln, 26. Aug. Bei Ausſchachtungsarbeiten für den miierungen am beſten abgeſchnitten. Von 600 Prämien, die 5 5 5 e f 1d ſie lusbau eines Hauſes in Sindorf bei Köln verloren plötz![ der Lafdesverband Badischer Rinderzüchter verteilte, fielen— Führeranwärter für den Arbeitsdienſt. Führeran⸗ nſuch lich die Seitenmauern ihren Halt, ſtürzten ein und riſſen allein 460 auf die Bezirksgruppe Mittelbaden. wärter im Arbeitsdienſt werden in allen Arbeitsgauen einen Teil des Obergeſchoßes des nebenanſtehenden Ge⸗ i 8 f zum 1. Oktober 1937 eingeſtellt. Erwünſcht iſt eine hand⸗ pit bäudes mit in die Tiefe. Jabei wurden ein Arbeiter und(). Kehl.(Ableben der älteſten Einwohne⸗ werkliche oder kaufmänniſche Vorbildung. 5 vier in der Grube ſpielende Kinder im Alter von zehn bis[rin.) Die älteſte Einwohnerin Kehls, Frau Katharina Jacob, Aus Mannheimer Gerichtsſälen. Der 23jährige Kurt Dore: zwölf Jahren von den Trümmern begraben. Es gelang[ die noch vor kürzem in e a 5 50 S8 15 Mane. gen cer 5 8 1 ii 5 11 5 7 U i i L. 0 äche Och 2 Alls. inge 5 ge 0 ech 0 d ihn ſehr bald, die Verſchütteten zu bergen Alle fünf Perſonen[ Geburtstag feiern konnte, iſt unerwartet an Altersſchwäch In einer berüchtigten Straße krieb er ſich herum, machte wurden in das Bergheimer Krankenhaus gebracht Wäh⸗ geſtorben.: ſich als„Freund“ in dieſen Kreiſen wichtig und ſtahl einer igen tend die Verletzungen bei drei Kindern nur ſehr leicht ſind, 9 Freiburg.(Petri Heri) Dieſer Tage gelang dem] Dirne 780 Mark und eine e nde 0 liegt der Arbeiter und das vierte Kind ſehr ſchwer darnie⸗ Mitglied des Angelſportvereins Freiburg, Steinberg, im[ Pater unterſchlug er 350 Mark Angeblich wollte der Ange⸗ 1 f er. An dem Aufkommen des Mannes wird gezweifelt. Schluchſee ein großer Fang An dek Schleppangel biß plöz; flagte eine Reiſe unternehmen, um ſich eine neue Stellun f 10 A Iwei Feuerwehrleute Opfer ihres Berufes. Bei lich ein ſchwerer Hecht an, der nach halbſtündiger ſchwieriger e Für feine Sata en 5 1 Einzeleucter 5 10 einem Brande in Dommershauſen(Hunsrück) erlitten meh⸗ Arbeit geborgen werden konnte. Er hatte eine Länge von 1,10 zehn Monate Gefängnis, ab fünf Wochen Unterſuchun shaft ſag gere Feuerwehrleute ſchwere Brandwunden. Während ein[Meter und einen Amfang von 40 Zentimeter und wog Die ira imer gerütteille den ihne Emil Siegel e, f„ ö n de g f 0. 5 5 agle harte ſich an einer Schülerin vergangen, die aushilfs⸗ 10 enen in einem Koblenzer Krankenhaus den Ver⸗ Badiſche Schachmeiſterſchaft in Villingen. weiſe in der Landwirtſchaft der Eheleute Siegel Dienſte bame, gen Wie bahnamtlich mitgeteilt wird, Zur Zeit wird in der Schwarzwaldſtadt Villingen die] eigen ar eüngeklagte deftitt die Tat. wurde ober duch ſtießen nachts 1 Uhr zwiſchen Sinzig und Remagen zwei] badiſche Schachmeiſterſchaft ausgetragen, zu der 9 Mel⸗ em f. anbihe, 5 rette 15 . üterzüge, die aus der Richtung Koblenz kamen, aufeſn⸗ dungen erfolgt ſind. Es ſind dies Heinrich, Dr. Lauterbach, 1 105 icht 5 ire 1 9 55 l hade e ander auf. Der erſte Zug lag vor einem Halteſignal. der[Dr. Meyer, alle aus Mannheim, Prof. Naegeli⸗Bern, Na 5 15 N n Werte e zweite 1 5 auf dieſen auf, wobei die Lokomotive des letz: Pelzer ⸗Düſſeldorf Kieninger ⸗ Schramberg, Eiſinger und S 1 1 11 dati a pen 8 65 dentlich 15 ö ten Zuges ſowie drei Wagen des haltenden Zuges entglei⸗[ Barnſtedt aus Karlsruhe ſowie Weißinger⸗Durlach. Prof. pritztouren damit zu unte Berſchie ich wurden ſten. En Pack 5 7 0 d, ein Schaffner li hat die Schweizer Schachmeiſterſchaft inne. Erſatzteile abmontiert und an anderen Krafträdern ange⸗ e ackwagen iet i rand, ein aegeli ha 5. 5 5 0 wurde lach Pee Sümtliche Gleise mußten 3 und 85 1 fünf Runden befindet ſich Heinrich⸗Mannheim in n 40 l eld e 11 N derr geſamte Verkehr rechtsrheiniſch umgeleitet werden. Führung, der ſich 4 Punkte erkämpfte. Ihm folgen Eiſinger⸗ ella 5 8 1 50 0 e in ls Jahre Juchthaus im Tolſchlagsprozeß Krombach. Karlsruhe und Pelzer⸗Düſſeldorf mit je 3 Plt., Dr. Mever ge 915 f Hef i und in die 100 6 1 b e t ge⸗ In dem Mordprozeß Krombach verkündete das Schwurge⸗ und Profeſſor Naegelt 3 Pkt. und eine Hängepartie Barn⸗] Pfalz, nach Heſſen und in die nähere Umgebung 5 richt Siegen gegen Mitternacht folgendes Urteil: Der Ange⸗ ſtedt⸗Karlsruhe und Weißinger⸗Durlach. 1,5 und 1 Hänge⸗ 2 5 5 4 eien 1 1 0 1 5. 25 Gade ad wegen Totſchlags an der 17½ Jahre alten partie, Dr. Lauterbach 1, Kieninger 0 Pkt, e e 5 5 15 10 1 i 1 5 a 9 85 ge⸗ urkellt die uhr gerlicen Ehr e en Auf die d 11165 Heinrich Mannheim. bis jetzt mit 1 A züalich vier Monaten zwel Wochen Auterluchungshaf: 5 von 10 Ja Man ſah bis jetzt bei dem Turnier außerordentlich inte⸗— 5 ils ündung führte 8. 5 5. de dn b 85 ſante Partien. Die Spieltiſche waren von Zuſchauern Mannheimer Schweinemarkt v. 26. Auguſt. 200 Läufer 0 Sagen 1 5 daß die 5. 5 W dicht n und viele hielten den ganzen Tag über 20 bis 25, 343 Ferkel bis ſechs Wochen 8 his 12, über ſechs und tragt. hatte wegen Mordes die To im Turnierlokal aus. 5 Wochen 12 bis 20 Mark. Marktperlauf mittel.— e Gportliches. Waldhof⸗Jubiläumsturnier. Tv. Lampertheim Reichsbahn Mannheim 12:6(6:85) RfR Mannheim— Tv. 98 Seckenheim 10:6(513) Nach einem ſpannenden Kampfe, der ſich erſt in den letzten Minuten zu einem Siege der Lampertheimer über die Reichsbahn geſtaltete, traten die beiden Vertreter der badiſchen Gauliga, VfR Mannheim und der Tv. 98 Secken⸗ heim an. Es war von vornherein klar, daß der Sieger aus dieſem Treffen Teilnehmer am Endſpiel ſein würde. Beide Mannſchaften waren deshalb auch von Anfang an auf Sieg eingeſtellt. VfR ſtellte ſich mit einer Mannſchaft vor, wie wir ſie ſeit Jahren bei dem einſtigen Süddeutſchen Meiſter nicht mehr geſehen haben. Der Sturm iſt jung und drauf⸗ gängeriſch, während die Hintermannſchaft unter der Füh⸗ rung von Morgen ſich meiſt aus erfahrenen Spielern zu⸗ ſammenſetzt. Die Seckenheimer ſtellten eine ebenbürtige Mannſchaft ins Feld, die geſtern allerdings auch etwas Pech hatte. Doch fehlt es vor allen Dingen im Sturm. Die erforderliche Schnelligkeit ſowohl in der reinen Ausführung von Durch⸗ brüchen als auch in der gedanklichen Erfaſſung der ge⸗ gebenen Situationen, wie es eben von Gauligiſten erſter Klaſſe verlangt wird, iſt noch nicht erreicht. Trotzdem ſah man beachtliches Können. Es iſt nicht verſtändlich— das muß auch hier einmal geſagt werden—, daß ein Teil der Vereinsleitung nicht das geringſte Verſtändnis für dieſe Abteilung hat, die ſich zu dieſer Höhe emporgearbeitet hat und deren Spiele zu beſuchen, manchem Seckenheimer zu ſonntäglicher Erholung geworden iſt. Zum Spiele ſelbſt. Nach anfänglicher Führung von Seckenheim zeigt ſich, daß der VfR gefährlich geworden iſt. Die wenige Härte, die ihm von der gegneriſchen Seite entgegengebracht wird, läßt in zu 3 billigen Toren kommen. Bei dieſem Stande ſcheint Seckenheim ſich zu finden und beherrſcht das Feld. Der VfR hat eine Schwächeperiode, die zwar für Seckenheim den Ausgleich bringt, aber nicht richtig ausgenutzt wurde. Auch iſt den Blauen das Glück hold; mehr als fünfmal hintereinander rettet die Latte, zweimal werden Strafſtoßtore zurückgepfiffen. Bei einem Stande von 3:5 fängt die zweite Spiel⸗ zeit an, die allerdings den VfR im Vorteil ſah und ihm den verdienten Sieg brachte. Mit 10:6 Toren haben ſie ſich die weitere Teilnahme an dem Turnier erkämpft. * Groß⸗Klubkampf und Deutſche Vereinsmeiſterſchaften in Friedrichsfeld. Der hieſige Tbd.„Jahn“ hat für kommenden Sonntag einen Klubkampf für Aktive und Jugend mit dem Tv. Friedrichsfeld vereinbart, bei welcher Gelegenheit gleich⸗ zeitig die deutſchen Vereinsmeiſterſchaften für Leichtathletik durchgeführt werden. Die Kämpfe beginnen morgens um 9 Uhr auf dem Platze des Tv. Friedrichsfeld und um⸗ faſſen folgende Diſziplinen: Vereinsmeiſterſchaften Klaſſe B für Aktive: 200, 800, 3000 m, 4 100 m⸗Staffel, Hochſprung, Weitſprung, Speer⸗ wurf, Diskus. Vereinsmeiſterſchaften der Klaſſe B für Jugend: 100, 400, 1500 m, 44100 m⸗Staffel, Hochſprung, Weitſprung, Stabhoch„Kugel, Speer, Diskus. Für die Uebungen der Aktiven werden jeweils die 2 beſten gewertet, während bei der Jugend jeweils 3 Mann in Frage kommen und zwar nach der tauſend Punkten⸗ wertung. Zu dem Klubkampf der Aktiven kommen dann außer den Uebungen der Vereinsmeiſterſchaften noch fol⸗ gende Uebungen: Kugelſtoßen, Dreiſprung, Keule, 100 m⸗ Lauf. Da die Mannſchaft des Tbd.„Jahn“ durch verſchiedene Urlauber verſtärkt ſein wird, darf man ſchöne Leiſtungen und ſpannende Kämpfe erwarten. Vorausſichtlich finden dann mittags als Abſchluß noch Handballſpiele ſtatt. Boxkampf Farr— Louis erſt Montag Newyork, 27. Aug. Der für Donnerstag in Newyork vorgeſehene Boxkampf Farr— Louis wurde wegen des anhaltenden Regens auf Montagabend verlegt. Ausklang in Iffezheim Badener Rennwoche geht am Sonntag zu Ende. Die bisher mit großem Erfolg durchgeführte Inter⸗ nationale Rennwoche in Baden⸗Baden wird am Sonntag beendet. Noch einmal werden ſich auf dem klaſſiſchen Raſen Iffezheims große Kämpfe abspielen, noch einmal werden aus⸗ ländiſche Pferde ſich mit deutſchen Vollblütern meſſen. Der letzte Tag verſpricht bei durchweg ſtarken Feldern intereſſan⸗ ten Sport. Viel Reiz geht vor allem von der Hauptprüfung des Schlußrenntages, dem Preis der Stadt Baden⸗Baden über 2100 m, aus. Der italieniſche Stall Razza del Soldo, deſſen Vertreter Gaio am Eröffnungstag bekanntlich überlegen das Fürſtenberg⸗Rennen gewann, bringt in dieſer mit 9000 Mark ausgeſtatteten Prüfung den vierjährigen Muzio heraus. Die deutſchen Pferde werden gegen dieſen einzigen Ausländer keinen leichten Stand haben. Die ausſichtsreichſten deutſchen Bewerber ſind der höchſtgewichtete Ebro, der unverwüſtliche Goldtaler, der Sieger des Sachſen⸗Weimar⸗Rennens, Ricardo, und von den Dreijährigen Audens, Laurus und Hadrian. Der alte Maiflieder, der nur knapp von Landmädel geſchla⸗ gen wurde, könnte überraſchen. Eingeleitet wird der Kehraus mit dem Oppenheim⸗Ren⸗ nen über 1800 m, der von Ausgleich 3⸗Pferden beſtritten wird. Der Damen⸗Preis über 2100 m iſt als Verkaufsrennen ausgeſchrieben und iſt den Amateurreitern vorbehalten. Zwi⸗ ſchen Lerchenau, Metternich, Silberſtreif und Pontifex ſollte ſich die Entſcheidung abſpielen. Eine erhebliche Steigerung bringt der Heidelberg⸗Aus⸗ gleich über die lange Strecke von 2800 m. Auch in dieſem Ausgleich 1 ſind die Italiener vertreten, und zwar durch den dreijährigen Paſubio, der aber kaum gut genug ſein dürfte, um unſere beſten Handicappferde zu ſchlagen. Der Ausgang des Rennens iſt ſehr offen, immerhin ſind Seine Hoheit, Lampe, Walzerkönig, Poet's Fancy und Scävola in die engere Wahl zu nehmen. Den Fremersberg⸗Ausgleich über 1600 m könnte noch einmal Grollezu gewinnen, während im Troſt⸗Rennen über 1400 m Tempo, Gratianus, Leuthen, Greco und Galleria Brera beſonders genannt zu werden verdienen. Mit dem über den ſchwierigen Naturkurs von 5800 m führenden Alten Badener Jagdrennen(9650 Mark) wird die Rennwoche abgeſchloſſen. Zwiſchen Feldpoſt, Ahnherr, Kriegsflamme und Schwertknauf ſollte ſich das Jagdrennen abſpielen. Die Spiele um den Keichsbundpokal der Gau⸗Fußball⸗ Mannſchaften wurden vom Reichsfachamt wie folgt feſtge⸗ ſetzt: Vorrunde: 10. Oktober; Zwiſchenrunde: 23. Januar; Vorſchlußrunde: 20. Februar; Endſpiel: 6. März. Schweden und Dänemark 1 1 5 in Kopenhagen einen Handball⸗Länderkampf aus, den die Schweden erſt nach 1 Kampf mit 8:4(4:3) Toren für ſich entſcheiden konn⸗ en. Ein Städte⸗Mannſchaftskampf im Säbelfechten wird am 12. September in Düſſeldorf durchgeführt. Beteiligt ſind die Mannſchaften aus Frankfurt a. M., Berlin, Hannover, Amſterdam und Luxemburg. Die beiden Handballmannſchaften, die am 10. Septem⸗ ber im Rahmen der NS⸗Kampfſpiele in Nürnberg gegenein⸗ ander ſpielen, wurden 5 namhaft gemacht. Das Reichs⸗ fachamt hat die beſten deutſchen Spieler aufgeboten, ſodaß ein großes Spiel gewährleiſtet iſt. Deutſchlands Golfſpieler verloren den in Baſtad ausge⸗ tragenen zweitägigen Länderkampf gegen Schweden glatt mit 1-8 Punkten. Nach zehn Länderkämpfen verzeichnen die Schweden alſo acht Siege; Deutſchland gewann nur zwei⸗ mal. Beim Amerikaner⸗Sportfeſt in Helſinki gab es feine Kämpfe und gute Leiſtungen. San Romani ſchlug die beſten Finnen über 1500 m in 3:51,8 Minuten, P. Walker durch⸗ lief die 100 m in 10,4 Sekunden und Warmerdam gewann den Stabhochſprung mit 4,27 m. Beim Italien-⸗ Rundflug, deſſen Ausgangspunkt Rimini am Adriatiſchen Meer iſt, unterzogen ſich 76 Piloten den nicht leichten techniſchen Prüfungen, die ſich über zwei Tage erſtreckten. Die deutſchen Teilnehmer ſchnitten ausgezeichnet ab. Am Mittwoch beginnt dann der eigentliche Rundflug. rund 150 Zimmermann, daß auch die Näheres an kehren am 5. Sonderzug 19.01 Uhr. zurückgelegte Benutzung mi gegeben. und ſpannend wird. Ueber die geſamte Ausſchreibung no dieſer Stelle in Die RBD Karlsruhe hat zur Fahrt nach Hockenheim zwei Verwaltungs⸗Sonderzüge eingelegt mit 60prozentiger Fahrpreisermäßigung. Die Sonderzüge zum Rennen ber⸗ an 19.16 uhr(Preis 80 Pfg.) Der Anſchluß Heidelberg ab 6.46 Uhr erhält ebenfallz 60 Prozent Ermäßigung. Fahrpreis 70 Pfg. Rückfahrt mi 130 Meldungen zum Motorradrennen in Hockenheim. Bis zum Nennungsſchluß ſind bei des 7. Hockenheimer Rennens am 5. Nennungen fink, Bock, Mellmann, Fleiſchmann, Hentze, Kluge, Winkler Petruſchke, Mansfeld, Bodmer, Herz, Detert⸗Fauſt, Regig 6* ei dem Veranſtalte September insgesamt Namen, wie eingegangen. daß Koh⸗ Weyres, Seppenhauſer,— Kahrmann, Schumann, Gall, Ley und viele andere geben die Gewähr 1 diesjährige Veranſtaltung wieder Intereſſan, 5 0 einigen Tagen. 5 September: Mannheim Hbf ab 7.14 Uhr ockenhgeim ab 18.37 Uhr, Schwetzingen gb Die Anſchlußzüge zu den beiden Sonderzügen haben 50 Prozent Fahrpreisermäßigung aus der Entfernung der Zufahrt, die nicht größer ſein darf, ckis die im Sonderzug Strecke.— Die Sonderzüge ſind auch zur t Fahrkarten des allgemeinen Verkehrs frei⸗ Ohne Gewähr — Wer hal gewonnen? Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch-Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 15. Ziehungstag In der 44716 53353 210 Gewinne 22482 24481 178636 180937 372750 379652 In der 129589 142947 115097 134621 398479 167549 167968 398885 500000, 2 zu je 2 Gewinne zu 5000 RM. 4 Gewinne zu 3000 RM. 10 Gewinne zu 2000 RM. 66 Gewinne 70 1000 RM. 2 Gewinne zu 5000 RM. 10 Gewinne zu 3000 RM. 14 Gewinne zu 2000 RM. 3868393 376398 38 Gewinne zu 1000 RM. 162 Gewinne zu 300 RM. 29866 30754 30773 33139 33685 42406 44682 45550 47016 47405 68166 78045 81852 87706 89058 94600 97363 103862 105623 121105 132465 134973 139547 139881 142442 158895 161034 163237 163815 Im Gewinnrade verblieben: 24. Auguſt 1937 heutigen Vormittagszlehung wurden gezogen 111346 107325 208520 57901 95756 102806 269340 394518 3648 10408 27520 28123 31217 4788 00222 127831 140327 142575 164954 166262 174988 299971 211811 281478 268521 276220 288841 292573 292899 805915 320326 331616 333554 336511 353794 367444 369258 393541 398484 102 Gewinne zu 500 RM. 46854 51273 57390 58528 77199 112809 120370 123646 131586 134722 135770 135847 147854 152080 173870 2044388 208754 220467 234505 251474 264273 281462 288184 292575 302786 303707 310878 313973 314807 320221 326895 328657 330087 332732 345673 350806 354780 358204 366402 366988 367271 374905 382491 383827 389940 u 300 RM. 7175 27993 29164 30999 34863 37024 39025 46822 55320 56172 62738 64464 64847 81758 92480 92743 94643 94749 95614 99010 100198 101510 110889 115962 116474 120164 120585 121139 125595 127874 139035 153148 1538974 154186 161087 172405 9395 10886 28323 33400 43363 44774 1476 1630 7474 15327 19512 21997 181939 182126 186993 191404 198004 199401 2019285 293874 294636 208185 208717 210610 211030 217331 220822 22391 225429 226882 240183 245341 246126 254709 258941 2560 271984 281248 281397 281490 286500 289061 289777 298268 297789 802518 309827 310631 321019 333983 837448 338012 338659 340689 348498 349957 351869 355334 360859 363146 864081 365020 368380 94 258805 380997 382529 384939 886462 393838 heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 316972 37182 44224 112648 193754 362628 60721 69122 94652 258579 272124 18368 25734 34704 37135 109798 154883 169718 189355 201819 211178 221973 225050 842388 350142 360512 394048 395338 68 Gewinne zu 500 RM. 2857 41230 69867 87200 91523 10292 141892 154782 155833 159283 163652 164728 1798ʃ5 189593 190811 201604 231482 247504 251808 252742 270894. 272610 277119 280459 284384 291057 310658 318390 351277 870918 390733 7437 8836 10984 15104 26326 26588 168454 170903 171970 184884 188549 210078 210244 214738 218694 219189 220377 222151 253635 254697 255222 281424 265835 266184 271834 274932 286328 289302 2920384 296552 297578 300808 300927 306261 312881 327313 339575 343214 345306 352823 354822 355075 361859 363822 370479 386031 386597 394260 397288 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu ze 100000, 2 zu je 50000, 6 zu je 30000, 12 zu je 20000, 46 zu je 10000, 100 zu je 5000, 210 zu ſe 3000, 484 zu je 2000, 1506 zu je 1000, 2404 zu je 500, 4842 zu je 300, 114382 zu je 150 RM. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim. Beſteuerung des älteren Neuhaus beſitzes. Rach dem Runderlaß des Herrn bad. Miniſters des Innern vom 27. Juli 1937 Rr. 58651 kann zum Ausgleich der durch die Reichsgeſetze vom 2. April 1936 und 22. Februar 1937 bei dem älteren Reuhausbeſitz eintretenden ſteuerlichen Mehrbelaſtung gegenüber dem ſeitherigen Landesrecht auf Antrag unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen Rachlaß an den Zinſen der öffentlichen Baudarlehen und erforderlichenfalls ein zuſätzlicher Steuernachlaß gewährt werden. Die Erleichterungen können nur erhalten: a) Wohngebäude mit Wohnungen bis zu 150 m Wohnfläche, die in der Zeit vom 1. Januar 1927 bis 31. März 1931 bezugsfertig geworden ſind, b) Wohngebäude mit Großwohnungen(über 150 qm Wohnfläche), die in der Zeit vom 1. Januar 1931 bis 31. März 1931 bezugsfertig geworden ſind. Die Anträge auf Gewährung von Zins⸗ und Steuer⸗ nachlaß müſſen unter Verwendung der vorgeſchriebenen Vordrucke bei der Stadtzaſſe Mannheim(N 1, Erd- geſchoß) eingereicht werden. Die Vordrucke ſind dort! zum Selbſtkoſtenpreis erhältlich. Die Anträge müſſen Dank aus. — 8——— Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem 5 Heimgang unseres lieben Entschlafenen und für die überaus zahlreichen Blumenspenden sprechen wir unseren herzlichsten Ganz besonders danken wir der Metzger- Innung Mannheim-Land, der Kameradschaft ehemaliger Soldaten für ihre Nachrufe und letzten Ehrenbezeugungen. Familie Hartmann. Mhm.-Seckenheim, 27. August 1937. — HS A 8 ä—— ↄ——..— ß——— nw... e. H!!!!!ffTfTß ßfßT0TſTVTFTTTTTTTTTTTTT—T—T—T——— c bis ſpätestens 15. September 1987 geſtellt ſein. Alle Reuhausbeſitzer, die Zins⸗ und Steuernachlaß nach dem Runderlaß vom 27. Juli 1937 beantragen wollen, müſſen ihre Anträge ſtellen. Dies gilt auch für die Fälle, in denen auf Grund früherer Anträge durch die Stadtkaſſe vorläufig Stundung der ange⸗ forderten Steuer eingeräumt wurde. Werden dieſe An⸗ ſchaften träge nicht bis ſpäteſtens 15. September 1937 unter 5 Verwendung der vorgeſchriebenen Vordrucke erneuert, Tbd.„Jahn“. ſo gelten ſie als zurückgezogen. Sonntag, Auskunft über die Gebäude des älteren Reuhaus⸗ beſitzes, die für die Erleichterungen nach dem Runder⸗ laß vom 27. Juli 1937 in Betracht kommen und über⸗ die Vorausſetzungen, unter denen die Erleichterungen gewährt werden, erteilt die Stadtkaſſe, Hypotheken⸗ abteilung N 2, 4. Mannheim, 25. Auguſt 1937. Der Oberbürgermeiſter. Verſammlungs⸗ Kalender. f Fußballvereinigung. und anſchließend Spielerverſammlung für alle Mann⸗ Betr. Klubkampf und Spiele am kommenden ſowie Abturnen findet heute abend eine wichtige Beſprechung im„Kaiſerhof“ ſtatt, wozu alle Aktiven eingeladen ſind. Aus parteiamtſichen Mitteilungen entnommen: HJ, Gef. 29/171. Sonntag, den 29. Auguſt, antreten zur Tagesfahrt nach Eberbach mit voller Verpflegung und Rad um 7 Uhr morgens am Heim. geſucht. Räſtatterſtt. 10. Heute abend wie üblich Training ethene zum Tabakhängen zu vermieten. Waldshuterſtr.! Tablonn Aale für Bauhandwerker (nach vorgeschrieb. städt. Muster) zu haben in der Neckarbote-Druokerel Sammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verbeufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Winterſaatgetreide müſſen bis kom⸗ menden Samstag in unſerem Lager gemacht werden. Beſtellungen auf Landsberger⸗Miſchung müſſen ſofort gemacht werden. Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und Industrie liefert Neckar-Bote- Druckerei. Ein ein Mann Kämpft um sein ölüok— der groge Film einer grogen Liebe! PAL ASI. Heute Tanzschule Hammer fz NMhm.-Seckenheim,] Bücklinge Achernerstr. 31. Lachs herz Kursbeginn: W Dienstag, 31. Aug. Bratheuint u. Freitag, 3. Sept., abends 80 Uhr. Anmeldungen erbeten. Einzelstunden jederzeit. Echte 1 Würfe Paar 35 7 0 Lebensmi Feinkof Insertion, die freibende Kraft, die immer wieder Umsatz schafft 1 anſtalter nsgeſamt e Koh⸗ Winkler, „Regitz hrmann, Gewähr, tereſſant ung noch ſckenheim Jöentiger ten ver⸗ 1 4 Uhr, ebenfallz ahrt mit igen ah n haben ung der onderzug uch zur hrs frei — okterle verboten ae vinne mmer 362628 272129. 109798 3 225050 102921 3 179818 1 272610 3 390733 — Heute ch eintrefe zebensmil Feinkof Die Einfahrt beginnt. Dicht gedrängt ſtehen die Kumpels in den vieretagigen Förderkörben einer großen Grube. Immer tiefer und tiefer geht die Seilfahrt. 300, 500, 700, ja 1000 Meter hinab in das Innere des Berges, der die ſchwarzen Diamanten umſchließt. Mit dieſer Seil⸗ fahrt in den Schoß der Erde iſt der Weg des Häuers zu ſeiner Arbeitsſtätte noch nicht beendet. Zunächſt iſt alles noch freundlich in ein angenehmes Dämmerlicht elektriſcher Lampen getaucht, die breiten Eingangsſtollen ſind gut aus⸗ gemauert. Weiter geht der Weg. Die Stollen werden enger und enger. Die feſten elektriſchen Lampen verſchwinden und nun beginnt der Geſpenſterzug der Bergleute in dem fahlen Licht ihrer Sicherheitslampen. Ein ewiges Rau⸗ ſchen und Brauſen geleitet ſie durch die Nacht des Berges. Eine unheimliche Muſik, die für einen Menſchen, der das Bergwerk nicht kennt, etwas Drohendes hat. Den Kumpel kümmert's wenig. Es iſt ja die Muſik ſeines Werktages, dieſes Brauſen der Waſſer, die fortgepumpt werden. Die Wände und der Boden ſind feucht. Stumm geht es nach vorn. Zuletzt kann der Häuer nicht mehr aufrecht gehen. Eine gute dreiviertel Stunde iſt ſeit Beginn der Einfahrt vergangen. Die Luft wird heiß und ſchwer, kriechend arbeitet ſich der Häuer noch etwas vor, dann ſteht er vor Ort, d. h. vor dem Flöz, das er zu bearbei⸗ ten hat. In den Berg förmlich eingezwängt, ſchuftet er in harter Fron fünf Stunden lang in duſterer Nacht, im blaſſen Schimmer ſeiner Grubenlampe. In ſeine Ein⸗ ſamkeit dringt nichts weiter als das ewige Rauſchen des Berges und der nerventötende Lärm der Bohrer. Der Häuer und die Fördermänner bilden die vorderſte Front unter Tage. In den engen Schächten und Stollen ſind ſie immer umlauert von den Gefahren des Geſteinbruches, ein⸗ brechenden Waſſers, ſchlagender Wetter oder auftretender Grubenbrände. Wir fragten einen der Kumpels, ob es denn gar keine Anzeichen für das Drohen einer ſolchen Gefahr gibt.„Manchmal ja. Immer ſind unſere Sinne wach, wir fühlen es, wenn das Wetter ſchwer wird, wir ſehen es am Schein der Grubenlampe, wenn etwas nicht ſtimmt, oder unſer Gehör verrät uns ſeine drohende Ge⸗ fahr. Da iſt es manchmal wie im Felde, wo man ſich von dem ſtärkſten Trommelfeuer nicht aus der Ruhe bringen ließ, aber immer packte uns der Schrecken beim Auftreten des kleinſten unbekannten Geräuſches. So iſt es hier unten auch. Was irgendwie vom Alltag hier unten ab⸗ weicht, bedeutet Gefahr.“ Wenn der Bergmann fünf Stunden lang vor Ort gearbeitet hat, ſind ſeine Kräfte erſchöpft. Dann kriecht er abgeſpannt aus ſeinem Loch hervor. Die Ausfahrt be⸗ ginnt. Wieder formt ſich der Geſpenſterzug und dennoch, iſt es etwas anderes. Sobald der Kumpel aufrechtſchreiten kann, ſobald das Wetter etwas friſcher wird, beginnt er mit den Kameraden zu ſprechen. Wieder ſtehen ſie in den Förderkörben. Aufwärts geht es dem Lichte entgegen. Das iſt die Front unter Tage. Ein Heer von 500 000 Bergarbeitern geht in Deutſchland tagtäglich ſeiner ſchweren Arbeit nach. Und iſt das Gedinge, ſo wie man den Bergmannslohn nennt, auch nicht allzu hoch. Der Kumpel kann von ſeinem Schacht nicht laſſen. Er liebt ſeinen Berg. Schon ſeit dem 13. Jahrhundert, in dem die Knappſchaften gegründet wurden, trägt er ſeinen Knappen⸗ olz in der Bruſt. Er weiß, daß er zu den erſten Soldaten der Arbeit gehört. Schon in der Vorkriegszeit hat man ſich am deutſchen Bergarbeiter ſchwer verſündigt, indem man es duldete, daß er durch das Ueberhandnehmen frem⸗ der billiger Arbeitskräfte überfremdet wurde. Wenn im Jahre 1906 bei einer ſtatiſtiſchen Erhebung ſich von den Bergleuten des Ruhrgebietes nur 58 Prozent zur deut⸗ ſchen Staatsangehörigkeit bekannten, dann war das eine 90 mehr ertragbare Verdrängung des deutſchen Berg⸗ manns. Dieſe Zeiten ſind vorbei, aber auch heute iſt der Bergmann noch lange nicht auf Roſen gebettet. Wir wiſſen: dort unten ſtehen unſere Kameraden in vorderſter Front. Sie haben die härteſte Fron auf ſich genommen, damit unſere Maſchinen mit Kohlen gefüttert werden, können. Die Kohlen ſind das Blut unſerer Wirtſchaft. Was wir an Gütern der Ziviliſation und Kultur genie⸗ zen, irgendwie iſt die Kohle an ihrer Herſtellung maß⸗ gebend beteiligt. Dem Kumpel liegen ſolche Gedanken fern. Das Berg⸗ werk iſt ſein Schickſal. Sein Vater und ſein Großvater aren Häuer, ſeine Brüder ſind Häuer und gar mancher 1 5 ſeiner Verwandtſchaft und Kameradſchaft iſt aus der Nacht des Berges nicht wieder an das Tageslicht zurück⸗ gekehrt. Irgendwie prägt ſich das auch in den Zügen des ˖ ergmanns aus, aber es nimmt ihm nicht ſeine Fröhlich⸗ S5 wenn er ſeinen beſcheidenen Vergnügungen nachgeht. eltſam von dem Beſuch im Bergwerk und bei den Kum⸗ pels ergriſſen, nehmen wir Abſchied:„Glück auf Kame⸗ rad!“ ö Georg Beßler Aufnahme: Krüger(Bavaria)— M. Der weiß vom Geheimnis der Erde Auf meinem Schreihtiſch ſtehen Blumen. Durch das Fenſter lacht der blaue Himmel. Licht, Luft und Sonne geben allein ſchon dem Raum ſein freundliches Behagen. Mein Stuhl iſt gepolſtert. Ab und zu nehme ich einen Zug aus meiner würzigen Zigarre und träume den bläu⸗ lich zerfließenden Ringen des Rauches nach, indes die Feder über das Papier gleitet. Meine Gedanken ſuchen nach Worten, die die Geſtalt des Kumpels, des einfachen Bergmannes, einmal beſinnlich umfaſſen wollen. Da wird mir der kraſſe Gegenſatz zwiſchen meinem Arbeitsplatz und der Arbeitsſtelle des Kumpels fühlbar, und ich weiß auf einmal mehr von der Leiſtung dieſes ſchlichten Arbeiters, der in der feuchten, dumpfen Nacht der Erde in Schmutz und Atemnot ſeinem Tagewerk nachgeht. Tagewerk, das Wort iſt nun einmal der unachtſamen Feder entfloſſen. Nun mag es ſtehen bleiben, um in ſeinem grotesken Gegenſatz die Arbeit des Bergmannes noch viel eindringlicher zu beleuchten. Die Sprache hat für die Erfüllung unſerer täglichen Pflichten nur das Wort Tagewerk geprägt. Kein Beruf, ſelbſt wenn er die Nacht⸗ ſchichten kennt, ſteht ſo im Gegenſatz zu dieſem Worte Tagewerk, als der des Bergmannes. Er wirkt unterirdiſch, dort wo der Aberglaube die Unholde und dunklen Mächte ſucht. Im Altertum, in dem man Erdbeben und andere unterirdiſche Kataſtrophen dem Wirken feindlich geſinnter Götter zuſchrieb, mutete man keinem freien Menſchen die Arbeit unter Tage zu. In vorchriſtlicher Zeit kam die Bergarbeit gleich hinter der Todesſtrafe. 5 Für die Schwere der Bergarbeit mag dieſe Tatſache uns auch heute noch als Maßſtab dienen, aber der Fluch, den die Furcht vor den unterirdiſchen Mächten über des Bergmannes Arbeit legte, iſt längſt von ihr genommen Die Bergarbeit iſt heute ſo ehrbar wie jede andere, ja der Bergarbeiter findet heute beſonderes Verſtändnis für die Schwere ſeines Berufs, und jedermann weiß, wie ge fäbrlich ſein Tagewerk iſt. 5 1 Wir wiſſen um den harten Exiſtenzkampf des Kum⸗ pels und meſſen ſeinen Wert nicht nach der Höhe ſeines Gedinges. Vor uns ſteht er groß und treu als ein Bei⸗ ſpiel und. Gleichnis. Sein harter Beruf fordert von ihm Opfer, die uns allen zugute kommen. Aber nicht darum allein bewundern wir den Bergmann. Wohl weiß der Kumpel, daß es Hunderttauſende gibt, denen es beſſer geht, als ihm, und trotzdem zieht er ſeinen dunklen Arbeitskittel nicht aus, trotzdem hat er das Lachen nicht verlernt. Mag er hart geworden ſein mi Kampfe um die Eriſtenz und um die Kohle, mag er Schrecken erlebt haben unter Tage, er kann zu ſeiner Zeit aus ſich herausgehen und fröhlich ſein wie die anderen. Das einmal als Leiſtung erkennen, wie der Kumpel ſein Leben formt, macht uns ſelbſt beſcheiden. Wie oft wird das Lob ſo mancher eitlen Toren beſungen. Hier verſinten gegenüber einem ſchlichten deutſchen Arbeiter tauſend Dinge des Alltags, die wir oft viel zu ernſt neh⸗ men, geradezu ins Weſenloſe und Lächerliche. Dieſer Kumpel opfert durch ſeine Charaktergröße, die er in der Erfüllung ſeiner harten Berufspflicht beweiſt, mehr für die Gemeinſchaft, als ſie ihm wiederzugeben vermag. Einen Ausgleich ſozialer Gerechtigkeit wird das Hilfs⸗ werk für die Bergleute des Ruhrreviers bilden, daß der Führer und Reichskanzler auch den Feierſchichtenausgleich eingeleitet hat. 97 Ebenſo aber erfordert es die Gerechtigkeit, daß man das Wirken des Kumpels aus ſeiner alltäglichen Selbſt⸗ verſtändlichkeit einmal heraushebt. Für uns als Mah⸗ nung und für den Kumpel als eine Quelle der Kraft, die ihn nicht ſtumpf werden läßt, wenn ihn die Not ſeines Berufes hart anfaßt. Die Selbſtverſtändlichkeit, mit der der Kumpel ſein Leben trägt, iſt ſtilles Heldentum der Arbeit. 5 M. Es war an einem jener heiteren Sommerabende, da Roſenduft die Welt erfüllte, und die Büſche rauſchten wie nach erfriſchendem Regen. Mondrunde Lampions ſpreiz⸗ ten ihre protzigen Backen über„Herens Sommergarten“, wo des Städtchens Jugend ihre erſte Heimlichkeit zwiſchen den verſchwiegenen Sträuchern und Hecken ſpazieren führte. Luſtiges Lachen plätſcherte von den Mädelslippen, die wie Erdbeeren dufteten. Ihre Kleider zitterten und ſchaukelten ſüß und zart wie Pfirſichblüten, und ihre Fußſohlen brannten nach einem Tanz. Wogegen ſich die Erwachſenen behaglich an ihre Tiſche pflanzten. Es würde ein Konzert geben. Oben auf der kleinen Bühne unter einem Sternenkranz flimmernder Lampen ſtimmten die vier Mitglieder des beliebten Liebhaber⸗ quartetts„Dolce grazioſo“ ihre Inſtrumente und Herzen Und es gab noch eine Ueberraſchung an dieſem Abend: Carola, des Amtsgerichtsrats Töchterlein, eine zunge Dame von vielleicht neunzehn heiteren Sommern, hatte ihren Kopf ins heimatliche Neſt geſtreckt, um ſich den gelehrten Staub aus den Augenwinkeln zu wiſchen. Es waren Semeſterferien auf der Univerſität. Sie war das Wunder dieſes Abends und die Umworbene und Umdrängte während des nachfolgenden Tanzes. Ihr Lächeln und ihre gefällige Klugheit errichteten Hoffnun⸗ gen und zerſtörten Zukunftspläne in den Männerbrüſten und ⸗köpfen. 5 Dabei geſchah es dann, daß auch jene vier Quartettiſten, deren Herzen eben noch im freundſchaft⸗ lichen Gleichklang aufgeſpielt, ihre Zukunftshoffnungen zuſammentrugen, um es ſich damit in Carolas Herzen wohl einzurichten. Alle vier waren ſie nämlich Jung⸗ geſellen, der ſchüchterne Lehrer Wippel, der korrekte Rechtsanwalt Breiſig, der feinnervige Privatgelehrte Dr— Fang und ſogar noch der breite, wuchtige Kaufmann Mar Brauer. Das war das Peinliche an der Sache, obwohl nicht alle vier gleich jung zu neunen waren. Dem Kauf⸗ mann graute es im Nacken ſchon beträchtlich, und auch dem Rechtsanwalt ſchimmerte ſchon der Kopf auffällig durch die Haare. So geſchah es dann, daß dieſes eben noch mit Beifallsſtürmen überſchüttete Quartett an dieſem Abend zu Bruch ging. Violine, Flöte, Cello und Bratſche entzweiten ſich feindſelig und wurden in ihren muffigen Käſten eingeſargt. Niemand im Städtchen ſchenkte dieſem traurigen Intermezzo ſeinen Beifall. Verſtändnislos! ſchüttelte man überall den Kopf. Vier hervorragende. Männer verzankten ſich untereinander um ein Mägdelein, verriegelten ihre Türen und Herzen voreinander, ja, ihre Herzen. Das war wohl das ſchlimmſte. Carola zeigte wenig Kummer darüber. Das war nicht ihre Art. Zudem fühlte ſie ſich entſchieden unſchul⸗ dig. Aber ſie nahm ſich vor, die Angelegenheit wieder; beſtens in Ordnung zu bringen. ö Eines ſchönen Morgens flatterte dem Lehrer Wippel! ein geheimnisvolles Brieflein ins Haus. Es trieb ihm das Blut in die Backen und veranlaßte ihn dazu, ſeinen Sonntagsrock auszuklopfen und ſich eine weiße Nelke ins Jackett zu heften. Als die Sonne purpurn in die Scheibe fiel, glitt er, das Flötenfutteral unterm Arm, mit flat⸗ ternden Rockſchößen aus ſeiner Tür und ſchritt auf heim⸗ lichen Pfaden dem Strandwald zu. Heuduft drang von, den Wieſen. In den Büſchen ſchlugen die Droſſeln an. Fern, fern klang ein Singen, das man nur vernimmt, wenn man jung iſt und verliebt dazu. Und das war der Lehrer. Er verlor faſt ſeinen Kopf dabei. Nun, da er in den verabredeten Platz ein⸗ ſchwenkte, kniſterte ihm die Hemdbruch vor Schuldgefühl, denn Carola war ſchon anweſend. Sie ſaß trällernd auf der Bank und ſpielte mit ihren Schuhſpitzen im Sande. Lachend ſtreckte ſie dem Lehrer ihre Hand entgegen und knixte ſogar ſchelmiſch vor ihm, daß ihr leichtes roſa Kleid ſich in viele, ſüße Falten legte. Gar zu gern hätte der ſchüchterne Flötiſt ſeine Finger dahineingetan. Er wurde faſt rot über dieſen Gedanken und erinnerte ſich flugs tugendhafterer Dinge. „Ich danke. danke Ihnen vielmals, Fräulein Carola, daß Sie ſo lieb waren..“ mühte er ſich ab. Es fiel ihm nicht leicht.„O, bitte, ich habe Ihnen zu danken, daß Sie gekommen ſind“, unterbrach ſie ihn, wobei ſie ihn in betörende Blicke wickelte. Carola lud ihn zum Sitzen ein. Zögernd kam er ihrer Bitte nach. Er fühlte ſich reichlich waghalſig, ſich mit einem jungen Mädchen in dieſem Einſamkeit ſo glatt⸗ weg auf eine Bank zu ſetzen. Wenn es wenigſtens zwei Stühle geweſen wären. Dazwiſchen gab es doch irgend⸗ eine Unterbrechung, aber eine Bank... Dazu kam noch, daß Carola dicht an ihn heranrückte. Wippels Herz pochte durch die wattierte Bruſt, durch Hemd und gute Vorſätze. In der Erregung wurden ihm die Worte knapp. Da nahm ſich das Mädel etwas heraus. Ihre Hand legte ſie ihm einfach auf die ſeine und zwitſcherte ihm ins Ohr: „Lieber Herr Wippel, Sie ſpielen doch für mich?“ Wie eine Liebkoſung berührten ihn ihre Worte. Wippel bebte. Ihren ganzen Körper fühlte er da auf ſeiner Hand. Es war ſchrecklich— wunderbar ſchrecklich... „Ja, Fräulein Carola, herzlich gern...“ preßte er, hervor. Da entglitt ihm ihre Hand. Ein Gebirge rollte ihm von der Bruſt. „Ich danke Ihnen. Und was werden Sie ſpielen? Darf ich etwas wünſchen?“ bat ſie ſüß. Wippel wurde blutrot darob. Er fand nur ein Nicken. „Das Ständchen von Haydn, wenn ich wünſchen darf. Da iſt ſoviel Zärtlichkeit darin.“ Sie opferte ihm wieder einige zärtliche Blicke, wozu er nur zu nicken wagte. Plötzlich ergriff ſie ihn bei der Hand und zog ihn tief ins Gebüſch der Hecken, die den Platz umſäumten. „Es klingt ſo wunderbar aus dem Gebüſch. Wie aus einem verwunſchenen Schloß. Wenn man ſo lange in der Stadt war, möcht' man mal träumen.— Ich gebe Ihnen den Takt, wenn Sie beginnen ſollen. Warten Sie hier?“ Sie wiſchte ihm zärtlich über die Backe und ver⸗ ſchwand hinter der Hecke. Mit brennendem Geſicht blieb der Flötiſt zurück. Köſtlich ſtill war es im Gezweig. Nun hatte er alle Muße, ſeine liebliche Erregung in ſich zu belauſchen. Ins Herz hinein ſollte er ſich ihr ſpielen. All das, was er nicht ſo gut von der Zunge bekam, ſollte nun EZ AHL V NON M Ge N doch über ſeine Lippen fließen. Der Lehrer zuckte zuſam⸗ nen. Ertönte nicht eben das Zeichen? Er trocknete ſeine Stirn und ſetzte die Flöte an die Lippen. Es raſchelte im Gebüſch. „Sind Sie bereit?“ zirpte es verſchmitzt. „Ja“, antwortete der Flötiſt noch leiſer. Dann ertönte das Kommando:„Achtung! Eins, zwei, drei..“ i 5 Lieblich quollen die Töne aus Wippels Flöte. Zarteſte Perlen waren es, die er ihr zuwarf. Aber merkwürdig viel Muſik drang aus dem Buſch, als ſtimmten alle Vögel ringsum darin ein. Eine Violine ſang dazwiſchen, ein Cello ſummte, und eine Bratſche ſchluchzte durch die Naſe. Wie klangvoll alles ineinanderfloß— wie innig ſich ver— mählte. Man merkte es wohl: dieſe Inſtrumente waren ſich gute Kameraden Vergnügt hakten ſie ſich unter und tänzelten und wiegten dahin, im traulichen Gleichſchritt verein. Kaum aber waren die Töne im Gebüſch verklun⸗ gen, da taten ſich ringsum vier Hecken auf. Flöte, Violine, Cello und Bratſche ſtreckten ihre Köpfe hervor und ſchau⸗ ten voller Empörung auf die friedlich dahockende Carola. „Das iſt ja..“ ſetzten des Bratſchiſten mächtige Backen zu einem Donner an. „Wunderbar“... ſprang ihm Carola kichernd ins Wort.„Ich danke Ihnen, meine Herren, ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Es war das ſchönſte Konzert, das ich erleben durfte,. Ja, ganz gewiß! Wie wundervoll ſich Ihre Inſtrumente verſtehen. Es iſt eine ſtarke Freund⸗ ſchaft zwiſchen Ihnen. Miene Herren, war es wohl un⸗ artig von mir, Sie hierher zu bitten? Ich wollte Ihnen nur Ihre Männerfreundſchaft zurückbringen, die Sie durch meine Schuld verloren haben. Nicht mehr. Sind Sie mir böſe darum? Ich dachte: wenn ſich Ihre Inſtru⸗ mente ſo gun verſtehen, dann müßten es auch Ihre Herzen können. Und Ihre Inſtrumente haben ſich verſtanden. Bitte, tun Sie es auch!“ Die Männer ſehwiegen. Das war eine hübſche Zu⸗ ſtimmung, dieſer Augenblick männlicher Schwäche Carola nutzte ihn gut. In jede Hand legte ſie die zerbrochene Freundſchaft zurück— in jedes Herz hinein. Noch immer ſtanden die Männer verlegen da. Sie waren zutiefſt be⸗ ſchämt. Man merkte es ihnen gut an, wie ſie ſich zu ſchaf⸗ fen machten, um über dieſen Augenblick hinweg⸗ zulommen. Da ſtimmte der ſanfte Lehrer auf ſeiner Flöte ein ſchelmiſches Liedchen an. das einem aut zu den Ohren Bitte! Zwischen Haulburg und Sumatra Skizze aus den Tropen von Hedwig⸗Margarete Gangl. Als John D. Keitel zum erſten Male nach Sumatra ausreiſte, war er 19 Jahre alt. Damals hieß er noch Johann Keitel, kurz Hans, und beſaß die ganzen Illuſionen des jungen Hamburgers aus einer Familie, die ſeit Jahrzehnten die Söhne zum Abſchluß ihrer kauf⸗ männiſchen Ausbildung in die Tropen ſchickte. Er war ein ſchlanker, kräftiger Junge mit etwas zu rotem Ge⸗ ſicht— ſpäter, nach jahrelangem Aufenthalt in Indien auf Kaffeepflanzungen und Gummiplantagen war dieſes Rot einem dunklen Braun gewichen, das ſeine hellen! Augen prächtig heraushob— und befand ſich im Stadium der erſten großen Liebe. 5 Nie vergaß John das Lächeln ſeines Vaters, als er ihm erklärte, daß er nur unter der Bedingung nach Sumatra ginge, daß er vorher Emily heiraten dürfe. Eine andere Antwort hat ſein Vater ihm nie gegeben als dieſes Lächeln, und John hat es verſtanden, als er ein Jahr ſpäter immer noch als Clerk eines großen Handels⸗ hauſes unbeachtet in Medan arbeitete. Die erſte Zeit dort unten war ſchwer, aber er biß ſich durch und ſchluckte Einſamkeit und Ueberhebung der! Kollegen, die ſchon lange draußen waren, hinunter. Heim⸗ weh hat er wenig gehabt, eine Sehnſucht nach Emily ab⸗ gerechnet, die bald einen Großkaufmann heiratete und! ſomit aus ſeinem Leben verſchwand. 5 An Frauen fehlte es nicht, ſolange er noch in der Stadt ſelbſt war. Später dann kam er durch Zufall und. gegen den Willen ſeines Vaters auf eine holländiſche; Kaffeepflanzung. Da begann ſeine große Einſamkeit, und hier war es auch, wo er ſich zum erſten Male als John D. Keitel eintrug, der Einfachheit halber und um eine Diſtanz von daheim irgendwie zu demonſtrieren. Er fuhr denn auch nach fünf Jahren nicht nach Hamburg, es hatte ihn gepackt und hielt ihn auf Sumatra feſt. Erſt nach neun Jahren, als ſeine Mutter ſtarb, fuhr er kurz ent⸗ ſchloſſen heim Aber die Heimkehr war übereilt, er hätte noch länger draußen bleiben ſollen. In Hamburg näm⸗ lich beſchloß die Familie, ihn zu verheiraten, und damit begann die Tragik ſeines Lebens Er war alles fabelhaft. eingefädelt: Geſelligkeit und Tanz, Bootsfahrten und zu⸗ fällige Begegnung, es klappte alles vortrefflich, und nach ſechs Monaten heiratete John Regina Peterſen. Aber er beſaß erſt nach der Trauung den Mut, ihr die Einſam⸗ keit ihres gemeinſamen Lebens da unten klarzumachen. Er hätte es nicht tun ſollen, der gute John, denn als er nach vier Monaten abreiſen mußte, erklärte ſie ihm, daß ſie unmöglich jetzt abreiſen könne, denn— das Kind— wie er ſich das dächte— allein auf der Plantage! Sie wolle es abwarten, bis— nun übers— Jahr!— Seine Vorſtellungen ſtießen auch in ihrer Familie auf Wider⸗ ſpruch. Kurzum, John reiſte allein ab. Es war ein bitterer Kelch, aber er hatte neun Jahre gelernt zu ſchweigen. Von nun an führte ihm eine junge Japanerin auf der Plantage den Haushalt. O'Hanna⸗San tat es mit Liebe und Mitleid war ſtets da, wenn er ſie brauchte. So verging die Zeit; ſeinen Sohn, den er nicht kannte, hielt die Mutter in Hamburg zurück. Er war ein zartes Kind, wie ſie ſchrieb, unmöglich, ihn in die Tropen, in das heiße Klima von Sumatra zu bringen. O'Hanna⸗San ſaß damals des Nachts ſtundenlang an ſeinem Lager und fächelte ihn, wenn er ſchlaflos lag. Wieder nach fünf Jahren fuhr er heim, widerwillig ſaſt, mit dem Gedanken, daß er nichts mehr ändern könne war ſchön und jung und gleichgültig gegen die Zukunft. ſechs Monate und hat alle Fragen Reginas lächelnd ab⸗ gewieſen. Aber, ſein Sohn war 12 Jahre alt, und, aus Scham vor dieſem Sohne, blieb er ein ganzes Jahr heiratet habe und nach Holland zurückkehren wolle, reiſte er Hals über Kopf ab. Er traf ſie nicht mehr in Sumatra an, ſie hinterließ ihm eine kurze Notiz, es ſei die beſte letzten Ausreiſe nach Sumatra fuhr Julia von Rotter⸗ Zeichnung: Grunwald— M. Da taten ſich Violine, Cello ringsum vier und Bratſche hervor Hecken ſtreckten auf. ihre Flöte, Köpfe klingt und manche Bosheit aus dem Herzen vertreibt, Schon tat der Herr Fang einen zärtlichen Bogenſtrich hinzu. Der breite Kaufmann knurrte noch, aber er wagte ſchon einen biſſigen Galopp, womit er ſich eiligſt an des Lehrers liebliche Weiſe hängte. So blieb dem korrekten Rechtsanwalt nichts als ein näſelndes Brummen, womlt er ſich hinter des Flötiſten luſtig flatternde Rockſchöße hermachte, um in kameradſchaftlicher Eintracht neben den Freunden einherzumarſchieren. Die Inſtrumente ſummten und ſangen. Glück und Freude ſtrömte aus ihnen, aber die Männer merkten es noch nicht, daß es ſchon ihre Zungen und Herzen waren, die die Melodie der Freundſchaft durch die Sommernacht trugen. Aber das Mädchen wußte davon, denn ſie ſchaute in ihre Herzen und wußte um ihre Geheimniſſe, denn ſie war jung und trug das Bild eines geliebten Mannes in der Bruſt. Einmal würde ſie ſeine Frau ſein an ſeinem Leben. Und er war eigentlich ganz einver⸗ ſtanden, daß alles ſo bliebe. Es blieb aber nicht ſo, Reginas Familie hielt es für nötig, daß ſie mit ihm hinausginge, und ſo fuhr ſie mit, ließ aber den Sohn in Hamburg. Sie hatten kein Glück, es war eine ſtür⸗ miſche Ausfahrt, und Regina litt ſchwer darunter. Später kam die Hitze, die nicht viel beſſer auf ihr Gemüt eln⸗ wirkte. Als ſie auf der Pflanzung ankamen, war Reging trotz der äußerſt primitiven Wohnung wie erxlöſt. Nie war zuvor eine Schlange im Hauſe geweſen, aber gerade Regina mußte es erleben, daß am Abend eine Rieſenſchlange vor ihrem Bett lag. Als John heimkam, waren alle Koffer gepackt. Die Japanerin kniete reſigniert in einer Ecke und ordnete alles. Regina reiſte ſofort heim. Sie ſchlief die letzte Nacht in einem Hotel in Medan, John aber fand keine Ruhe. Er verbrachte dieſe Nacht an der Bar des Hotels und betäubte die letzten Zuckungen ſeines Herzens. Dann begann ein anderes Leben. Er ſuchte Geſellig⸗ leit in Medan, und dort begegnete er der großen Liebe ſeines Lebens. Julia war die junge Frau eines alten hol⸗ ländiſchen Kaufmanns. Sie führten ein großes Haus, und die Geſellſchaft von Medan traf ſich dort. John war gleichfalls dort zu Gaſt. Ganz plötzlich ſtarb der alte Holländer, und Gerüchte tauchten auf, daß eigentlich nur Schulden da ſeien. Julia war arm und,— kann ein Menſch ſagen, wie ſo etwas kommt? John war da— John half ihr— John liebte ſie. Sumatra raunte und llatſchte, und ſicher drang das alles auch bis Hamburg, Julia lebte in einem winzigen Hauſe außerhalb von Medan. Ueber die Geſellſchaft lächelten ſte beide. Sie Er iſt dann doch wieder nach Hamburg gefahren auf daheim. Erſt als ein Freund ihm ſchrieb, daß Julia ge⸗ Löſung. Da vergrub er ſich ganz in ſeine Einſamkeit. Seiner Frau aber ſchlug er nun die Scheidung vor. Wie aus innerer Wut auf ſich, um noch den Tribut für ſeine Feig⸗ heit zu zahlen. Umſonſt— Regina willigte nicht ein. Er bat ſie, zu ihm zu kommen, das ſei unmöglich durch die Erziehung des Sohnes. Er iſt nach ſieben Jahren noch einmal heimgefahren, verbittert und alt. Seine Haut war wie braunes Leder, ſeine hellen Augen haßerfüllt und ſcharf wie die eines Raubvogels. Er blieb nur zehn Tage in Hamburg. Sein Sohn ſollte auf eine Kaffeeplantage nach Braſilien gehen. Er widerſprach nicht.„Du mußt das verſtehen“, ſagte Regina kühl. O, er verſtand,— der Skandal!— Das Schickſal hat John nichts erſpart. Auf ſeiner dam aus mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Töch⸗ tern aus demſelben Schiff mit nach Java. Sie machten die Reiſe zuſammen: ſechsundzwanzig Tage lang. Sechs⸗ undzwanzig Tage voll Qual und Wehe! Sie kannten ſich nicht, Julia war eine gute Mutter geworden. Aber nachts konnte mancher ſie ſchluchzen hören, der auf Deck am Fenſter ihrer Kabine vorbeiging.. Erſt nach zehn Jahren iſt John gänzlich vereinſant dort unten in Sumatra geſtorben. Nur die kleine 4 O' Hänna⸗San war bei ihm.— 8 2. Son Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (1. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Karl Hofmeiſter iſt aus der Realſchule des Rheinſtädt⸗ chens hinausgeworfen worden, weil er ſich mit einem Lehrer nicht zu ſtellen vermochte Dem Direktor fiel es ſchwer, den Primaner von der Schule zu verweiſen. Karl wird von ſeinem Vater nach Braſilien geſchickt. Einen Tag vor dem Weinfeſt erfährt man im Städtchen, daß Karl Hofmeiſter ſeinem Onkel in Braſilien durchgebrannt und mit dem Zeppelinluftſchiff als blinder Paſſagier nach Deutſchland gekommen iſt. Die Jugend iſt begeiſtert von dem Teufelskerl, der Vater Hofmeiſter fürchtet dagegen die Schande, daß Karl von der Polizei in Empfang ge⸗ nommen wurde. Heidi, die Tochter des Direktors der Schule, Klaſſenkameradin des jungen Ausreißers, vertei⸗ digt ihren Spielkameraden. Daß er dem Dr. Völker, der ihn nun einmal nicht leiden konnte, allerlei grobe Streiche geſpielt hat, das war M. nicht ſchlimm. Selbſt der Vater hat Karl Hofmeiſter gut 8 leiden mögen, wenn ſeine Leiſtungen in der Klaſſe auch löte, manches zu wünſchen übrig ließen. Profeſſor Welling hat köpfe ſogar eine bildſchöne Wut gehabt auf den Dr. Völker, als der ſo ein Geſchrei machte wegen der dummen Streiche. N Er hat natürlich dem Lehrer recht geben und die Diſziplin treibt, der Schule wahren müſſen, aber auch Dr. Völker hat ſeit⸗ enſtrich dem nichts mehr zu lachen gehabt, und nach Ablauf des wagte nächſten Jahres wird er aus dem Lehrerkollegium der an des Schule ausſcheiden. rrekten Aber nun? Wenn Karl auch nicht geſtohlen hat oder womit ſo etwas Aehnliches— er ſitzt im Gefängnis. Ob kurz ekſchöße oder lang— für das Städtchen hier iſt er ein Gezeich⸗ en den neter. Die rheiniſchen Weinbauern hier verſtehen jeden Spaß, aber um Leute, die im Gefängnis geſeſſen haben, ck und machen ſie einen weiten Bogen. len es Das iſt nun das Ende. Karl Hofmeiſter wird ſich ai nie mehr in ſeiner Heimat blicken laſſen dürfen.„Ich ernacht komme zurück, Struppes“, hat er noch geſagt an dem Tag, ſchaute da er mit ſeinem Onkel, dem ledergeſichtigen, ſtreng enn ſie blickenden alten Herrn, zum Bahnhof ging und ſie, Heidi, nes in„ganz zufällig“ ihm auf der Straße begegnete.„Ich komme zurück, eh du dir's denkſt!“ Sie hat gläubig den Worten nachgeträumt. Sich vor⸗ geſtellt, wie Karl Hofmeiſter eines Tages heimkehren . würde, nach Jahren vielleicht, als ein ſonngebräunter, in einver⸗ der Wildnis gehärteter, ſtolzer Mann. Oh, ihm würde icht ſo. es nicht ergehen wie dem Wandersmann in dem Gedicht! it ihm Karl Hofmeiſter würde nicht erſt bis zum Häuschen ſeiner Sohn Mutter zu laufen brauchen, bevor ihn jemand erkennen e ſtür⸗ würde! Später Nun kam er ſo zurück. Nein, ſchlimmer noch: er 15 eln⸗ würde überhaupt nicht mehr zurückkehren, nachdem er im Regina Gefängnis geſeſſen hatte. erlöſt. Ein Jugendtraum war zu Ende. n, aber Stumm, mit geſenktem Kopf, ſchleicht Heidi Welling d eine über den einſamen Schulplatz in das Haus ihres Vaters. imkam, 5 1 55„Es hat ſie arg zuſammengeriſſen“, ſagt die Frau 5010 Profeſſor Welling, zu ihrem Mann in das Arbeitszimmer 120 tretend.„Heidi liegt oben in ihrem Bett und hat ganz 519 heiße Hände.“ 22„Tja, hm. hm... Profeſſor Welling wan⸗ dert, die Hände auf dem Rücken, im Zimmer umher. eſellig⸗„Eine ſehr dumme Geſchichte. Sehr, ſehr dumm.“ Liebe Frau Welling lächelt mütterlich.„Die Jugend, Wal⸗ en hol⸗ ter! Etwas Ehrenrühriges hat Karl Hofmeiſter doch nicht Haus, getan. Man wird ihn doch nicht ernſtlich beſtrafen.“ 5 155.„Mag ſein, mag ſein. Eine Geldſtrafe höchſtens. Hm. 1 Tja. Werden ihn wohl nur feſthalten, bis ſeine Perſona⸗ ch 915 lien einwandfrei feſtgeſtellt ſind. Aber trotzdem— hm, 1 du lennſt doch die Leute hier. Zu dumm, daß die Nach⸗ 2 15 richt in der Zeitung ſteht. Hier im Städtchen wird er te un vorläufig unmöglich ſein und.. und jedenfalls...“ uburg. Profeſſor Welling bricht ärgerlich ab und nimmt, nach b 0 einer Ablenkung ſuchend, einen Brief, der geöffnet auf 1 ſeinem Schreibtiſch liegt.„Lies mal, was Profeſſor Ser⸗ kunft, vatius mir ſchreibt.“ en auf Frau Welling greift nach dem Brief und lieſt. Plötz⸗ ud ab⸗ lich aber hebt ſie erſtaunt den Kopf.„Wie? Servatius d, aus will unſere Heidi? Aber das iſt doch Wahnſinn, Walter! Jahr e weit über die Vierzig und Heide noch faſt ein lia ge⸗ 0 reiſte„Gewiß, gewiß. Vorläufig iſt die Mamſell ja noch mata nicht heiratsfähig. Aber— hm— die Jahre vergehen e beſte ſchnell. Servatius iſt ein tadelloſer Menſch, tüchtiger Hiſto⸗ tiker, ernſter Charakter— hm, ja— wenn er ſo ernſt Seiner ſchreibt, kann man nicht darüber hinweggehen. Ich muß 2895 ihm jedenfalls Rede ſtehen, wenn er— wann ſchreibt er Feig⸗ och?— richtig, wenn er nächſten Mittwoch herkommt.“ n. Et„ Möchteſt du denn Heidi als Frau deines alten ich die Studienfreundes ſehen, Walter?“ 1 noch„Tja. Würde abzuwarten ſein. Wie du ganz richtig t war Jaaſt, vorläufig iſt Heidi ja noch viel zu jung. Sieht 1 und Fervatius ja auch ein. Aber ſpäter— hm, ja.. Du Tage ennſt ihn ja gut genug. Kannſt du dir einen beſſeren, intage ernſteren und vornehmer denkenden Mann als Schwieger⸗ mußt ſohn vorſtellen als Servatius?“ 1d.„Das nicht, Walter. Aber du.. du haſt an jemand 9005 anders als an deinen 55 Servatius bisher ge⸗ ſeiner 17 wenn du dir über Heidis Zukunft Gedanken mach⸗ jotter⸗ eſt. Sei ehrlich, Walter... Das Lächeln in Frau Wel⸗ Töch⸗ ugs mütterlichem Antlitz vertieft ſich.„War es wirklich achten ganz uneigennützig, daß du dem Karl Hofmeiſter Sechs⸗ mer ſo eindringlich gepredigt haſt, ſpäter Philologie n ſich zu ſtudieren?“ a nachts„Warum denn nicht?“ Profeſſor Wellings Geſicht k am eine unruhige Verlegenheit. Warum ſollte ich ihm raten, Philologe zu werden?“ 1 f eines Tages dein Nachfolger zu werden, Wal⸗ 1 der! So hatteſt du dir's im ſtillen doch gedacht?“ 1 Profeſſor Welling bleibt ſtehen und ſtreicht ſeiner Stau feiſe über den Esa. 85 biſt eine gefährlich N L n. kluge Frau, Erna.— Tja.. hm... Was ſind Pläne? Was ſind Entwürfe? Karl Hofmeiſters Zukunft wird nun wohl etwas problematiſch. Philologe wird er kaum. Ja — hm— na, alſo. Wenn Servatius zu uns kommt, wer⸗ den wir jedenfalls ernſthaft die Sache mit ihm bereden müſſen. Seine Werbung mit einem einfachen Hinweis auf Heidis Jugend abzutun, wäre unverantwortlich.“ An dieſem Abend öffnet Frau Welling vor dem Schlafengehen noch einmal ganz leiſe die Tür des„Toch⸗ terzimmers“ und ſteht lange ſinnend vor dem weißen Mädchenbett. Heidi ſchläft unruhig. In ihrem Geſicht ſteht ein neuer, ernſter Zug, als ſei es plötzlich reifer und nach⸗ denklicher geworden. Frau Welling betrachtet ſtill dieſes ſchlafende Geſicht. Wann hört die Kindheit auf? Wer kann das ſagen? Vielleicht ſind für Heidi heute die goldenen Tore des Kinderlandes auf ewig zugefallen. Die Lippen der Schlafenden bewegen ſich. Frau Welling beugt ſich herab und lauſcht. Einen Namen flü⸗ ſtert Heidi im Schlaf, ganz, ganz leiſe. Ein ſchmerzliches Zucken geht dabei um ihren Mund. Frau Welling nickt vor ſich hin, geht auf den Fußſpitzen aus dem Zimmer und ſchließt leiſe hinter ſich die Tür. Der große Tag iſt gekommen. Rotgoldenes Herbſt⸗ laub wuchert auf den Terraſſen am Rhein. Im grünen Waſſer ſpiegelt ſich die Sonne des Spätſommertages. Vom herbſtlichen Sterben merkt man heute nichts hier am Rhein. Um ſechs Uhr in der Frühe haben ſchon die Glocken angefangen zu läuten. Um ſieben zogen die Trommlerkorps der Nachbardörfer an und vereinigten ſich mit der Muſik der Freiwilligen Feuerwehr. Um acht, nach dem feſttäglichen Gottesdienſt, dröhnten die Böllerſchüſſe oben in den Weinbergen, begleitet vom jubelnden Hurra der Burſchen und Mädchen. In farbenfrohen, leichten Kleidern ſtob die Schar der Jungen hinauf zwiſchen die Rebenhänge. Wo ſonſt die Winzer und Bauern ernſt Zeichnung: Drewitz— M. Heidi zerpflückt in ſtarker innerer Verlegenheit und Unſicherheit eine der Pelargonien auf der Brüſtung des Balkons. und gebückt ihre ſchwere Arbeit taten an den ſtillen, ſteini⸗ gen Hängen, lachen und kichern heute hundert Kobolde, blinken in der Morgenſonne bändergeſchmückte Winzer⸗ hüte und bunte Kleider. Noch iſt die Maſſe der Bevölkerung verſtreut in den Weinbergen, aber die Straßen ſind trotzdem ſchon unge⸗ wöhnlich belebt von feſtfrohem Getriebe. Menſchen aus den Nachbardörfern, Winzer, Gaſtwirte, Küfer und Kel⸗ terer aus Bacharach und St. Goar, Salzig, Bingen, Lorch und Kaub, ja ſelbſt über die Hunsrückberge her ſind welche gekommen aus dem Moſeltal. Rheiniſche Schützen in ihren weißen Hoſen und grünen Röcken, Turn⸗ und Sportvereine aus der Nachbarſchaft, dazwiſchen die wein⸗ frohen Geſichter der„Probierler“: vergnügte alte Herren und fachmänniſch jede Blume beſchnüffelnde Vertreter der großen Weinfirmen. 5 „Rheiniſcher Frohſinn, rheiniſcher Wein“, ſagt der Profeſſor Servatius, vom Balkon der Villa Welling dem fröhlichen Feſttreiben zuſchauend.„Wo immer man in der Welt ſchweift, nach dieſem heimatlichen Bild ſehnt man ſich ſtets zurück.“ i Heidi Welling ſteht neben dem Gaſt und betrachtet ihn verſtohlen mit einem eigentümlichen Gefühl. Von dem Brief des Profeſſors Servatius an ihre Eltern weiß ſie natürlich nichts, aber ſeitdem Servatius vorgeſtern abend hier angekommen iſt, hat er ihr mehr Aufmerkſamkeiten gewidmet und ſich mehr mit ihr beſchäftigt, als die kleine Heidi es ſonſt von Gäſten ihres Vaters gewöhnt iſt. Für ein junges Mädchen, das unter gleichaltrigen Real⸗ chülern aufgewachſen iſt und gemeinhin nur als ein gnä⸗ dig geduldeter Kamerad unter den„Jungens“ betrachtet wird, it es natürlich ein großes Ereignis, daß ein Mann wie Profeſſor Servatius ſich ſo intenſtv mit ihm abgibt, es in ſeine Geſpräche zieht, ruhig und ernſt. als ob es eine AKEL bol . ihm gleichgeſtellte Dame ſei. Heidis Herz iſt dankbar dem freundlichen Mann zugewendet. Vor einer Woche noch wäre ihr der Profeſſor Ser⸗ vatius vielleicht komiſch vorgekommen und die Zielſcheibe ihres Backfiſchſpottes geworden, denn im Grunde iſt ſie ebenſo übermütig und zu loſen Streichen aufgelegt, wie Karl Hofmeiſter es war. Aber in dieſen letzten acht Tagen ſeit der Nachricht, daß Karl Hofmeiſter im Gefängnis ſitzt, iſt ſie ganz ſtill und geduckt einhergeſchlichen, kommt ſich verraten und betrogen vor und ſchämt ſich ihres Jugend⸗ traumes. „Als ich das letztemal hier in meiner Heimat war, da wehte die franzöſiſche Trikolore über dem Amtshauſe“, ſagt Profeſſor Servatius ruhig.„Wiſſen Sie noch, Heidi? Es war am 14. Juli, und die Beſatzungstruppen feierten gerade ihr Nationalfeſt. Ein bißchen künſtliches Feuerwerk am Rheinufer, ein paar Fahnen über dem Eingang des„Kaſino“,— die Berge und Burgen ſchienen ſtolz und unberührt darauf herabzuſehen und den fremd⸗ ländiſchen Soldaten, die am Abend im Hotel„Rheinblick“ franzöſiſchen Schaumwein tranken, mochte in ihrer allzu lärmenden Luſtigkeit wohl ſelber das Empfinden kom⸗ men, daß dies Land nichts gemein hatte mit ihren Feſten.“ Heidi lacht leiſe vor ſich hin.„Nein, die Weinleſe iſt auch ein ander Ding.“ „Ein Heimatfeſt“, nickt Servatius.„Sehen Sie nur, wie ſie da herunterziehen von den Rebenhügeln! Körbe voll reifer Trauben am Arm und auf den Köpfen! Bän⸗ der am Hut, lachende, ſonnverbrannte Geſichter! Ge⸗ kicher und derbe Späße! Das iſt rheiniſches Land!“ Profeſſor Servatius ſpricht ruhig, ganz ohne Pathos und Effekthaſcherei. Aus jedem Satz, den er ſpricht, fühlt man die Wahrheit, das ſelbſtverſtändliche, gelaſſene: So iſt es und nicht anders. Und wie er ſie jetzt anſieht, freundlich, gläubig, als wolle er ſagen: Auch du biſt ein Stück dieſer Heimat, kleine Heidi, ein Stück Rheinland. Heidi zerpflückt in ſtarker innerer Verlegenheit und Unſicherheit eine der Pelargonien auf der Brüſtung des Balkons. Wie anders iſt dieſer Mann als zum Beiſpiel der Dr. Völker, der ihr fade Komplimente ſagte, wenn er bei Vater zu Gaſt geladen iſt. Bald fünfzig Jahre ſoll Profeſſor Servatius ſein? Ein alter Mann? Wie er da ſteht, könnte er für vierzig gelten. Und alt erſcheint er auch nicht. Ein Mann— ſelbſtſicher, gefeſtigt, voll ruhiger Kraft... Heidi ſchrickt unwillkürlich zuſammen. Sie hat ſich ſelbſt auf dem Gedanken ertappt: So ähnlich wie der Profeſſor Servatius müßte Karl Hofmeiſter ausſehen, wenn er nach Jahren als tüchtiger, erfahrener Mann heimgekehrt wäre aus den Urwäldern Südamerikas. „Ja, ich bin auf dem Wege der uralten Germanen⸗ ſehnſucht“, ſagt Profeſſor Servatius beim Mittageſſen, eine Frage Frau Wellings beantwortend.„Ich reiſe morgen nach Italien weiter, um einige Studien zu machen.“ a „Das trifft ſich ja großartig“, fällt Heidi eifrig ein. „Vater hat mir verſprochen, daß ich in den Ferien jetzt eine Italienreiſe machen darf. Sie beginnen zwar erſt in acht Tagen, aber...“ „Auch dann wird's mit der Reiſe wohl noch nichts werden“, lächelt Profeſſor Welling.„Dieſen Herbſt werde ich keine Zeit zu Vergnügungsreiſen haben.“ „Dann könnt ich ja mit Herrn Servatius fahren, Vater!“ „Heidi!“ Frau Welling wirft der Tochter einen ſtren⸗ gen Blick zu, während ſie innerlich erſchrickt. Iſt es ſchon ſo weit? Hat er ſchon mit Heidi geſprochen? Ueber die — Zukunft? Heidi jedoch läßt der vorwurfsvolle Mut⸗ terblick kalt. Sie zieht ein wenig die Schulter hoch. „Warum denn nicht, Mutti? Wenn Herr Servatius mich mitnimmt?“ Des Profeſſors Augen gehen unſchlüſſig zwiſchen dem Mädchen und den Eltern hin und her.„Das— würde mir natürlich eine Freude ſein, wenn. Wie ſtellen Sie ſich dazu, gnädige Frau?“ Frau Welling lacht gezwungen.„Verzeihen Sie, lieber Profeſſor, Heidi iſt manchmal etwas impulſiv und draufgängeriſch wie ein Junge. Sie wird natürlich hübſch hierbleiben, bis mein Mann im nächſten Jahr ſeine ge⸗ plante Sommerreiſe antritt.“ „Geſegnete Mahlzeit allerſeits.“ Profeſſor Welling legt ſeine Serviette hin und überſieht gefliſſentlich den ſchmollenden Blick, den ihm ſein Töchterchen zuwirft. „Tja— hm.. es wird Zeit, daß ich zu meinen Win⸗ zern komme. Du weißt doch, Servatius, ich hab auch ſo'n kleinen Weinberg, und ein Weinbergbeſitzer gehört bei der Leſe zwiſchen ſeine Leute. Seht euch den Feſtzug vom Balkon an oder noch beſſer: Miſcht euch heute nachmittag in den Trubel da draußen.“ Frau Welling entſchuldigt ſich. Sie hat den Nachmit⸗ tag über alle Hände voll zu tun mit den Mädchen, denn ſie muß für zwanzig Winzer und Arbeiter Kaffee und Kuchen bereiten. Ihr Mann nickt bedächtig.„Hm— tja — dann mußt du ſchon mit unſerer kleinen Heidi vorlieb⸗ nehmen, Servatius. Sie wird dir ſchon zeigen, was es heute hier zu ſehen gibt.“ „Und ob, Vater!“ Heidi ſtürmt in ihr Zimmer hin⸗ auf, um ihren Sommerhut zu holen. Die Hausfrau bittet den Gaſt, in der Fenſterniſche neben ihr Platz zu nehmen und ſieht ihn ernſt an. „Es iſt gut, Herr Servatius, daß wir einen Augen⸗ blick allein ſind. Nach dem Brief, den Sie uns ſchrieben, werden Sie mir nicht verübeln, daß ich eine ernſte Frage an Sie richte?“ i Wie ſollte ich 1 Frau!“ i „Vor allem: Haben ie mit Heidi über Ihre Hoff⸗ nungen geſprochen?“. „Nakürlich nicht.“ Servpatius ſieht erſtaunt 45 0 hielt es für bef 8 Ihre Meinung über meinen Wunſch ennenzulernen.“ n 2„ CFortſetzung folgt.) Kreuzworträtſel. 7 2* ss ſ0 7 1 9 10 11 8. E 1 9 3 0 7 18 19 20 27 22 2 8 Waagerecht: 1. Nahrungsmittel, 7. Stadt in Rumänien, 8. Stadt in Thüringen, 9. Schwur, 11. fran⸗ zöſiſche Münze, 12. Affenart, 14. Längenmaß, 16. Haus⸗ tier, 18. Farbe, 20. Getränk, 21. ruſſiſcher Fluß, 22. Waſſer⸗ pflanze, 23. Strauchfrucht.— Senkrecht: 1. Beutel⸗ tier, 2. Opernmelodie, 3. Teil des Wagens, 4. Stadt in Marokko, 5. Liebesgott, 6. Werkzeug, 10. Zeitangabe, 12. Arm des untern Rheins, 13. Rotwild, 15. kalter Wind, 17. Stadt in Belgien, 19. Zeitabſchnitt, 20. Handlung. (ä= ae). Silbenrätſel. a— da— dan— den— ed— eſt— eu— kro— mund — ne— ne— op— pier— ra— ſo— taw— te— tik— vos— wa. Aus vorſtehenden 20 Silben ſind 10 zweiſilbige Wör⸗ ter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide⸗ mal von vorn nach hinten geleſen, ein Zitat von Ovid ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Italieniſcher Dichter, 2. Stadt in Arabien, 3. Stadt in Weſtfalen, 4. Männlicher Vorname, 5. Fluß in Rußland, 6. Luftkurort in der Schweiz, 7. Stadt in den Vereinigten Staaten, 8. Fürſt⸗ licher Kopfſchmuck, 9. Fechtdegen, 10. Lehre vom Licht. Sie sind niclit behindert! 8 Ein behelfsmaßiger Verband macht Verletzungen SO störend, Hansaplast jedoch ehinde e Sie nicht. Ein idesler Verband: Leicht anzulegen, blutstillend,“ 8 ceimtötend u. bew'egungsfügig. Silben⸗Rätſel. ba— das— de— de— di— dikt— dyll— e— e — el— fen— hae— i— ku— la— le— li— li— lin— na ne— ni— no— o— o— o— o— op — peln— re— rich— ſe— ſta— the— tiv— us— vi. Aus vorſtehenden 37 Silben ſind 13 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Geſtell. 2. Name eines Sonntags. 3. Streichinſtrument. 4. Erzählendes Gedicht. 5. Italie⸗ niſche Inſel. 6. Heilmittel, 7. Spartaniſcher König. 8. Tür⸗ kiſcher Titel. 9. Türkiſche Stadt. 10. Königsname. 11. Obrigkeitliche Verordnung. 12. Muſikaliſche Form. 13. Stadt in Schleſien.— Werden die Wörter richtig gebildet, müſſen Anfangs- und Endbuchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Terenz ergeben. H7¹ N von 15 Pf. en. Namen⸗Verſteck⸗Rätſel. In jedem der nachſtehenden Sätze iſt ein männlicher Perſonenname verſteckt enthalten 1. Es war ſein Glück, daß er milde Richter hatte, 2. Gern ſtieg er bereits in früher Morgenſtunde die Berge. An die See darf nicht gehen, wer nervös iſt. Sage mal, Berta, du willſt ſtudieren? Eine Waldwanderung gewährt ſtets Erholung. Von dieſem Zeug entnahm er einen größeren Poſten. auf = Anſetz⸗Rätſel. mentireen ſagen raffen achten gieren achten kehren holen radieren eſſen kommen minieren ſitzen.— Ein jedes der vorſtehenden Zeitwörter wandle man durch Vorſetzen von zwei Buchſtaben in ein anderes Zeitwort um. Geſchah dies richtig, ergeben die Anfangsbuchſtaben einen alten, uns lieb gewordenen Freund, von dem wir unlängſt uns trennen mußten. Wer war dieſer Freund? Die je zwei Buchſtaben ſind folgende: an da de er er fr no pa re ſt tr um um. des l ee pftegemfte Sie Prospekt von Or. August Wolff, Sielefel „Zum Wochenende“ und„Zum Zettvertretb' Nr. 35 erſcheinen als Beilage. DA 2 Vl. 37: 636 626. Pl.⸗Ni. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zettung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtti in Berlin SW 68. Lindenftr. 101/102. Auswechſel⸗Rätſel. In den nachfolgenden 14 Wörtern ſoll je ein Buch⸗ ſtabe durch einen andern ausgewechſelt werden. Dieſe neuen Buchſtaben müſſen, miteinander verbunden, ein beliebtes Reiſeziel nennen.— Kali Kalender Idar Schal Baſe Farbe Reiſe Floſſe Kapital Scherge Schaff Stutz Alle Matte. Doppel⸗Sinn⸗Rätſel. Was manche Stadt Zur Zierde hat, Ward manchem Geiſte, Daß er was leiſte. Es iſt ſo ſchön, Darin zu gehn; Auch wollen Gaben f Verwendung haben. Auflöſungen aus voriger Nummer. Silbenkreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Salami, 3. Lineal, 5. Nutria, 6. Laute, 7. Nero, 9. Kater, 11. Manko, 13. Odeſſa, 15. Formoſa, 16. Libellen, 17. Ka⸗ ſerne, 19. Enkel, 21. Amſel, 22. Lena, 24. Mime, 26. Japa⸗ ner, 28. Sekunde, 29. Vaſelin.— Senkrecht: 1. Sage, 2. Minute, 3. Liane, 4. Alpen, 6. Lauter, 8. Roman, 9. Kalifornien, 10. Hades, 12. Koralleninſel, 13. Oſaka, 14. Saline, 18. Serbe, 20. Kelle, 21. Amme, 23. Najade, 24. Minerva, 25. Roſe, 27. Berlin. Silben⸗ Ergänzung: Girlande, Savanne, La⸗ vendel. Sarrazac, Havanna, Folgezeit, Spartaner, Eboli, Sandale.— Geſellſchaftsreiſe.— Einſchalt⸗Rätſel: Wen ſehnſüchtiger Drang nach den Wundern der Fremde hinaustrieb, lernt in der Fremde— wie bald— innigſtes Heimatsgefuehl. Schach⸗ Aufgabe: 1. De8—dd, beliebig, 2. Sds ſetzt durch entſprechendes Abzugsſchach matt. Fremdenführer. Schara de: Fehl⸗Aufgabe: Relief Eliſe Gallien Elite Nullität Bolivar Olifant Gallium Elixier Nalliers. — Regenbogen. Humor Der Barbiergehilfe erzählte dem Kunden:„Jedesmal, wenn wir einen Kunden ſchneiden, müſſen wir zehn Pfen⸗ nig in eine gemeinſame Kaſſe tun. Aber heute iſt mir das 1 0 Ich habe eine Erbſchaft von dreitauſend Mark ge⸗ macht.“ Der Kunde ließ ſich nicht fertig raſieren. * Schnitzel beklagte ſich bei ſeinem Schwiegervater fort⸗ während über ſeine Frau. „Du haſt ganz recht!“ ſagte einmal der Schwieger⸗ vater.„Sollte dir meine Tochter noch einmal Anlaß zur Klage geben, werde ich ſie einfach enterben!“ Seitdem fand Schnitzel keinen Anlaß zur Klage mehr. * Auf allen Raſenplätzen des kleinen Kurorts ſtand ein Schild:„Betreten der Grünanlagen bei 50 Pfennig Strafe verboten.“ „Das iſt aber billig“, wunderte ſich ein Gaſt.„Bei uns zu Hauſe koſtet es ſechs Mark.“ „Ja“, ſeufzt der Wärter,„damit haben wir's zuerſt auch verſucht. Aber dabei kam kein Pfennig in die Kaſſe.“ 8 5 Zeichnung: Werner— N „Aber Kinder, was ſoll denn das heißen? Ihr reiße ja die letzten Blättchen vom Baum!“ 5 „Müſſen wir, Mutti,— wir ſpielen Winter!“ . „Was hat Kolumbus entdeckt?“ „Auſtralien.“ „Falſch. Nun, Heinz?“ „Afrika.“ „Auch falſch. Aber, Ernſt, du wirſt es wiſſen.“ „Das Ei.“ Die Wunderuhr Es gibt Millionen Uhren, große und kleine, aber die Wunderuhr von Lierre dürfte einmalig ſein. Ein fleißiger Uhrmacher hat ſie gebaut, mit 93 Zifferblättern. Wozu 93 Zifferblätter? Die Zeit wechſelt auf dieſer Erde. Wenn wir um den Globus herumfahren, müſſen wir immer die Uhren ſtellen. Die Uhr von Lierre zeigt alle nur erden lichen Uhrzeiten auf der Erde an. Und noch mehr: wir ſehen die Uhr nach der ſogenannten Dezimalzeit, d. h. der Tag nach zehn Stunden eingeteilt und jede Stunde hun dert Minuten. Auf anderen Zifferblättern ſehen wir die Mondphaſen, die Gezeiten, die Kometen und ſogar die Eklipſen. Um die Räder der Uhr, von denen übrigens keins mehr als 4,5 Zentimeter groß iſt, manches nur Milli metergröße erreicht, herzuſtellen, brauchte der Uhrmacher Zimmer 18 Monate und für das Einſpielen nochmals drei Monate. Außerdem befinden ſich am Gehäuſe des elektriſch betriebenen Werkes vier Knöpfe. Drückt man auf einen, ſo wird die Geſchichte der Uhr in Deutſch, Fran zöſiſch, Engliſch und Flämiſch erzählt, je nachdem, auf welchen Knopf man gedrückt hat. Amtlich beglaubigt Was ſoll man ſchon machen, wenn ein Mädchen, das nicht ſchreiben kann, ſeine Identität durch die Unterſchriſt auf einem Ausweis beglaubigen ſoll? Laſſen wir uns von dem Vorſteher einer Gemeinde in Mazedonien belehren, Erſchien da eines Tages auf dem Gemeindeamt ein jun⸗ ges Mädchen und verlangte Ausweiſe zum Zwecke der Eheſchließung. Wie überall in der Welt, war dieſe Be⸗ hörde nicht zuſtändig, aber der Gemeindevorſteher hatte ein gutes Herz und wollte das Mädchen wenigſtens mit einem Ausweis für den zuſtändigen Vormundſchaftsrich⸗ ter in der Kreisſtadt ausrüſten. Das Mädchen ſollte den Ausweis unterſchreiben, und dabei ſtellte ſich heraus, daß ſie weder leſen noch ſchreiben konnte. Was tun? Der Ge⸗ meindegewaltige war kein Dummkopf. Er nahm den Amtsſtempel und drückte ihn kurzerhand auf den einen Arm des Mädchens, dazu beglaubigte er dieſen Stempel in dem Ausweis. Man hört, daß der Vormundſchafts⸗ richter dieſes geſtempelte Mädchen anerkannte. Schluß des redakttonellen Teils. Kalkjtickjtoff ein Jünger für die gerbſtiaat Es iſt im allgemeinen üblich, dem Wintergetreide bereits bei den Beſtellungsarbeiten Phosphorſäure und Kali mitzu⸗ geben Nach langjährigen Erfahrungen entwickeln ſich die außer mit Kali und Phosphorſäure auch mit Stickſtoff recht⸗ zeitig im Herbſt abgedüngten Winterſaaten kräftig und ſind ſo gegen Auswinterungsſchäden widerſtandsfähiger als Be⸗ ſtände, die im Herbſt keinen Stickſtoff erhalten haben. Durch beſſere Bewurzelung können ſie auch im Frühjahr die Winter⸗ feuchtigkeit beſſer ausnutzen— ein Umſtand, der von großer Bedeutung beſonders in den Gebieten iſt, die unter Trocken⸗ perioden im ſpäten Frühjahr oder Vorſommer leiden Wichtig für die gleichmäßige Entwicklung der Winterſaaten iſt auch, daß die im Herbſt mit Stickſtoff verſorgten Beſtände im Früh⸗ jahr bei Wachstumsbeginn alle Hauptnährſtoffe zu einem Zeitpunkt zur Verfügung haben, wo vor allem bindige Böden noch nicht betretbar ſind Unter den wegen ihres Widerſtandes gegen Auswaſchung und ihrer langſamen aber nachhaltigen Wirkung für die Herbſt⸗ düngung beſonders geeigneten Stickſtoffdüngemittieln har der Kalkſtickſtoff eine große Bedeutung. Kallſtickſtoff, der in drei und energiſch wirkender Form. Durch ſeinen hohen Gehalt an Kalk fördert er die Gare und ſchafft damit günſtigere Vor⸗ ausſetzungen für Durchlüftung, Erwärmung und Waſſerhal⸗ tung des Bodens. Auf ſchweren Böden wirkt er ſomit bel regelmäßigen Anwendung der Verkruſtung entgegen. An leichteren Mineralböden, die noch nicht genügend mit Kall geſättigt ſind, vermag der Kalkſtickſtoff eine gute Düngewirkung auszuüben Ein beſonderer Vorzug der Aten e vor der Saat beſteht in ihrer unkrautvernichtenden und bodenreini⸗ genden Wirkung. Dieſe wird durch die bei der Umwandlung des Kalkſtickſtoffs im Boden vorübergehend entſtehenden Um ſetzungsprodukte hervorgerufen, die auf keimende Unkrau⸗ ſamen und Krankheitserreger abtötend wirken. Tieriſche Schäd⸗ linge wie Drahtwürmer, Engerlinge, Erdraupen uſw. meiden meiſt die mit Kalkſtickſtoff gedüngten Wintergetreideſchläge. Kallſtickſtoff läßt ſich gur mit Kali und Thomasmehl oder Rhenantiaphosphat miſchen, ſo daß alle drei Kernnährſtoffe in einem Arbeitsgang ausgebracht werden können. Auswaſchungs⸗ verluſte ſind bei Kalckſtickſtoff auf allen tiefgründigen Böden in allgemeinen nicht zu befürchten, ſo daß man auf dieſen u. die ganze Kalkſtiffſtoffgabe bereits im Herbſt ausbringen kann. Auf leichteren Böden gibt man im Herbſt zweckmäßiger etwa bis ½ der vorgeſehenen Geſamtſtickſtoffgabe vor der Saat, den Reſt im Frühjahr auf den Kopf. — 7 als gemahlener Kallkſtickſtoff, Perlkalkſtickſtoff und Kalkſtickſtoff gekörnt geliefert wird, enthält 20,5. 21,5 Prozent: Stickſtoff und etwa 60 Prozent Kalk(Cao) in beſonders ſchnell Dachanstriene Kinder⸗ a, e a 11 anne ce achen— toct- 3 . Borsdert Lelezg Kinder⸗ Backzeit im Dinter! 5 ſreude m Sarantol halten Werde i Hei ſich Eier über ein Jahr! Mitglied Haus! der Nimm ein NSW. Ferienkind! MITTELMEERREISE mit dem grögten Motorschiff der Welt„aueusrus“, 33 000 24. Oktober bis 1. November 7 5 Genua Korsika- Tunis Tripolis— Sizilien-Neapel-Genus onne Devisen schwierigkeiten ab RN W Sinheitsklasse. 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