Predigt terverein, — iche. in. igend. oli ſen bah, neu, m Holz beſchüdſg 8. verkauft einbach annheim, deingers r. e ff at: Schah —— Tokterie verboten . winne mmer zuſt 1987 293131 159405 1 93418 2 235027 171789 9 58052 191774 36522 5 — umel ꝛerſtr. 4 2 f Heister 1 dreraugenlet Lebe well lauptstr. llt — 7 graſi N Nr. 200 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 28. Auguſt 1937 Zeichnung billiger als Kauf Vom 25. Auguſt bis 9. September liegt die neue Anleihe zur Zelchnung auf. Das iſt eine Angelegenheit, die jeden Volksgenoſſen angeht, der Mittel oder Erſpar⸗ niſſe hat, die er in Reichsanleihe anlegen kann. Der Ruf zur eichnung wendet ſich an alle Kreiſe, an den Unternehmer wie an den Handwerker und Bauern, an alle Sparer über⸗ haupt. Ja, iſt denn überhaupt ein Papier, wie es die Reichs⸗ anleihe darſtellt, eine geeignete Anlage auch für denjenigen, der nicht über Tauſende von Mark 0 Da kann es nur eine Antwort geben: Es gibt kei ne Anlage die im glei⸗ chen Ausmaß höchſte Sicherheit und beſte Verzin⸗ ſung in ſich vereinigt wie gerade die Reichsanleihe. Der Erwerb garantiert alſo nicht nur, daß die Erſparniſſe in ihrem Wert erhalten bleiben, ſondern die Anleihe gewährt dem Beſitzer eine durchaus angemeſſene Verzinſung. Die 4% prozentige Reichsanleihe wird zu einem Kurs von 989“ v,. ausgegeben. Für 98.75 Mark wird alſo ein Zins von 4.50 Mark pro Jahr gezahlt. Auf 100 Mark umgerechnet entſpricht dies einem Zinsfuß von 4,63 vH. Auf eine Tatſache muß beſonders hingewieſen werden: Die Zeichnung ſtellt den Weg dar, auf die bil⸗ ligſte Art die Anleihe zu erwerben. Wer die Anleihe zelchnet, braucht außer der Börſenumſatzſteuer(40 Pfg. pro 1000 Mark Kurswert) keine Speſen zu zahlen. Der Zeichner bekommt dann die Stücke baldmöglichſt(dh. allge⸗ mein nach einigen Wochen) geliefert. auch nicht ſofort in voller Höhe gezahlt zu werden. Vielmehr iſt es möglich, die Einzahlungen in Raten vorzunehmen, und zwar 20 vH. am 21. September, 40 vH. am 5. Oktober und je 20 vH. am 27. Oktober und 5. November. Wer aber erſt wartet, bis die neue Anleihe an der Börſe notiert wird, kann das Papier keineswegs ſo billig wie durch die Zeichnung erwerben. Einmal ſteht gar nicht feſt, ob der Kurs bis dahin nicht bereits geſtiegen iſt. Ganz im Gegenſatz zu einer Anzahl ausländiſcher Anleihen ſind die Reichsanleihen nicht einen Tag unter ihrem Ausga⸗ bekurs an der Börſe notiert worden. Die Anleihen von 1935 und 1936 werden im Gegenteil bereits zu einem Kurs von 99 oH. und höher bewertet. Derjenige, der zu ſpät kommt, 15 für den Kauf an der Börſe durch die Bank weitere Spe⸗ en zu zahlen, und zwar: 1. die übliche Börſenumſatzſteuer (2 pro Mille), 2. eine Maklergebühr(Courtage) in Höhe von 75 Pfg. pro 100 Mark, 3. 277 pro Mille Proviſion, 4. eine Abwicklungsgebühr. Es empfiehlt ſich alſo ſehr wohl, die Zeichnungsfriſt auszunutzen. Jede Bank, jede Sparkaſſe oder Kreditgenoſſenſchaft nimmt dieſe Zeichnung entgegen oder vermittelt ſie. Die verſchiedenen ſeit 1935 ausgegebenen Anleihen die⸗ nen dazu, die für die Reichsaufträge ausgegebenen, in kurzer Zeit fälligen Wechſel durch die erſt nach Jahren fälligen An⸗ leihen abzulöſen. Damit gewinnt alſo das Reich Zeit, all⸗ mählich nach Maßgabe ſeiner Steuereingänge die großen Ausgaben zu decken. Die Anleihe ſoll daher auch ein An⸗ e ed r ſein, das nicht von heute auf morgen wieder verkauft wird. Und doch beſteht für jeden— und das iſt ge⸗ rade für den kleinen Sparer wichtig zu wiſſen— die Mög⸗ lichkeit, im Notfall das Papier jederzeit wieder verkaufen zu können. Gegebenenfalls wird jedes Kreditinſtitut bereit ſein, ihm den Gegenwert ſofort auszuzahlen. Der Sparer braucht alſo keine Angſt zu haben, daß er ſein Geld nicht im Be⸗ darfsfall ſofort wiederbekommen könnte. Einſchließlich der neuen Anleihe von 700 Millionen Mk., von denen 100 Millionen bereits feſt übernommen ſind, hat das Reich ſeit 1935 rund 6,69 Milliarden Mark begeben. Allein 2,2 Milliarden Mark entfallen auf dieſes Jahr, ein Beweis für die Aufnahmefähigkeit des Kapitalsmarktes und für die Sparkraft und das Vertrauen unſerer Be⸗ völkerung. Von den drei Anleihen des Jahres 1935 und der Juni⸗Anleihe 1936 ſind aber bereits 124 Millio⸗ nen Mark getilgt. Und wenn man noch die ſeit 1933 vorgenommenen Tilgungen auf ältere Anleihen zurech⸗ net, ſo ſind ſeit dieſer Zeit mindeſtens 4 Milliarden Mark durch das Reich zurückgezahlt worden. Dieſe Zahlen ſprechen für die durch und durch geſunde Finanzgebarung des Rei⸗ ches. Seit dem Rechnungsjahr 1932/3 it das Aufkommen des Reiches an Steuern und Zöllen von 6647 Millionen bis zum Rechnungsjahr 1936/37 auf 11 492 Millionen Mark ge⸗ ſtiegen. Nach den gerade jetzt neu herausgegebenen Zahlen des Reichsfinanzminiſteriums iſt das Steueraufkommen des Reiches in den erſten 4 Monaten des. Rechnungs⸗ jahres, alſo bis Ende Juli, mit 4240 Millionen Mark ſchon 714 Millionen Mark höher als zur gleichen Zeit des Vorjah⸗ res. Das Steueraufkommen ſteigt alſo unaufhörlich, und es wird, wie Staatsſekretär Reinhardt kürzlich ausführte, noch weiter 1 Die deutſche„ iſt geſund, unſere Währung iſt n Dieſer Schutz der Spa⸗ rerintereſſen zwingt zu Vertrauen. Jede unſerer neuen An⸗ leihen iſt bisher 5 untergebracht worden, ſo wird es auch diesmal ſein. Will da nicht jeder Sparer das Bewußtſein in ſich tragen, daß auch er das große Aufbauwerk durch ſeine Zeichnung gefördert hat? H. J. M. —T—TTPTbT—TT—Tw—TT—w—T—1—ww—wwww Oeutſche Waſſerſtraßenpolitik Rede des Staatsſekrelärs 5 auf dem Elbeſchiffahrks⸗ ag. Lübeck, 27. Aug. Der diesſährige Elbeſchiffahrtstag ſteht im Zeichen des für 1938 vorgeſehenen Anſchluſſes des Mit⸗ tellandkanals an die Elbe und be 5 t ſich insbeſondere mit dem Ausbau der Elbe zum Großſchiffahrtsweg. Wird doch die Elbe in dem ab 1938 in ſich a e n deutſchen Waſſerſtra 19 5 die Nordſüdachſe bilden, die die Verbin⸗ dung zwiſchen dem größten deutſchen Hafen, Hamburg, und dem Hafen Lübecks berſtellt. In der Hauptveranſtaltung entwickelte Staatsſekretär onigs in großen Fun ein umfaſſendes Bild der deut ⸗ e 0 K 10 n Waſſerſtraßenpolitik und den Zuſammenhängen zwi⸗ chen Elbe und Mitkellandkanal. Er betonte einleitend, daß eine Elbe⸗Politik mit klarer Zielſetzung erſt nach der inne⸗ ten Ueberwindung des deutſchen Partikularismus durch die Regierung Adolf Hitlers möglich geworden ſei. Auch die letzige Betreuung nach einheitlichen Richtlinien berückſich⸗ tige inreichend die Bedürfniſſe der Landesteile, durch die die Elbe fließe. Dennoch ordneten ſich heute alle Anträge der Länderregierungen und Behörden dem Geſamtplan un⸗ ter und fänden ihre Berückſichtigung in dem Bereich des techniſch Möglichen und wirtſchaftlich Vertretbaren. Der Staatsſekretär erinnerte an die Aufhebun h „was auch für die Frage e Sacken, d 100. Segnungen der 0 Pläne keilhälten. flichtungen zur Unterhaltung der Ströme un zur Gew 25 der Freibeil der SSchſfahrt nachkomme. Die Anleihe braucht Deutſchland ſei immer bereitwillig genug geweſen, der Tiſchechoſlowakei für den Ausbau der Elbe und die Förderung der Elbe⸗Schiffahrt ſeine Erfahrungen zur Ver⸗ feier zu ſtellen und Löſungen zu ſuchen, die der beider⸗ eitigen Schiffahrt, die nicht an den Landesgrenzen halt machen könne, die höchſten Entwicklungsmöglichkeiten ſi⸗ cherten. Wenn Deutſchland einmal mit der Tſchechoflowakei in neue Verhandlungen über die Regelung der Elbe und der Elbe⸗Schiffahrt eintreten ſollte, ſo ſei die erſte und ein⸗ zige Vorausſetzung für ein Gelingen ſolcher Verhandlungen abſolutes Vertrauen, unbedingte gegenſeitige Achtung und Einfühlun svermögen in die Bedürfniſſe des anderen Staates. Eine Notwendigkeit, im gegenwärtigen Zeitpunkt zu einer neuen Elbe⸗Schiffahrtsakte zu kom⸗ men, wurde von Staatsſekretär Königs als nicht gege⸗ ben erachtet. Er gab aber in dieſem Zuſammenhang der Hoffnung Ausdruck, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung der 8 Seite erhobenen Forderung, die deut⸗ ſchen Schiffe mit der Nationalflagge ungehin⸗ dert verkehren zu laſſen, nicht mehr länger entgegentreten werde. Anſchließend ging der Vortragende auf die Elbe⸗Schiff⸗ fahrt im einzelnen ein. Aufgaben des Weinverteilers Sondertagungen in Heilbronn Heilbronn, 26. Aug. Im Rahmen der Veranſtaltungen der erſten Reichstagung des deutſchen Weinbaus fand neben den geſchloſſenen Sondertagungen der Arbeitsgemeinſchaft „Reben⸗Anerkennung“ und„Wirtſcha tsberatung“ eine öffentliche Sondertagung der Keichs achſchaft der Weinver⸗ teiler ſtatt, in der zunächſt Reichsfachſchaftsleiter Hues gen aus Traben⸗Trarbach über die Aufgaben des Wein⸗ verteilers ſprach. Die Verhältniſſe vor der Machtergrei⸗ ung ſeien durch unausgeglichene Märkte, wilde Preis⸗ chwankungen und häufige kataſtrophale Marktzuſammen, brüche gekennzeichnet geweſen. Die Hauptvereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft habe als erſte Maßnahme einen Erzeugerſchutz durchgeführt. Der Vortragende ſtreifte die in dieſer Richtung ergangenen Anordnungen über die Richtpreiſe und die Schlußſcheinpflicht. Auch das Kommiſ⸗ ſionsweſen habe eine Regelung soren die dem Kommi ſionär den gleichen 5a We wie dem Winzer. Durch ein e Verbot von Weinverſteigerungen habe man auf ie Preisentwicklung eingewirkt, ſowie durch eine Zulaſ⸗ ſungskontrolle dieſe Verſteigerungen den Qualitätsweinen vorbehalten. Für die Zukunft werde angeſtrebt, daß dieſe Veranſtaltungen vornehmlich den Charakter einer Einkaufs⸗ quelle für den Handel erhalten. Neben dem Erzeu e ſei der Verbrau⸗ cherſchutz der zweite Grundſatz für die Durchführung der Marktordnung. Nur einwandfreie Weine könnten eine Ab⸗ ſatzförderung erhalten. Erhöhtes Verantwortungsbewußtſein hinſichtlich des Qualitätsgrundſatzes werde zwangsläufig auch den Winzer dazu erziehen, im Rahmen ſeiner Möglich⸗ keiten Qualitätsweinbau zu betreiben. Dritter Grundſatz der; Marktordnung ſei die Erzielung einer geordneten Warenbe⸗ wegung. Der Weinverteiler nehme eine Treuhänderſtellung zwiſchen Erzeuger und Verbraucher ein. Seine Verteilungs⸗ aufgabe umſchließe auch die fachgemäße Pflege, Behand⸗ lung und Lagerung des Weins. Nur zuverläſſige und red⸗ liche Kaufleute könnten mit einer derartigen Aufgabe be⸗ traut werden. Ueber Sonderfragen der Weinverteilung ſprach Dr. Ueberle. Der Weinbau 1175 Anſpruch darauf, ſo führte er u. a. aus, daß ſein unter ſchweren Mühen gewonnenes Pro⸗ dukt auf dem fte de bie Wege zum Verbraucher gelange. In gleicher Weiſe ſei dieſe Forderung aber auch im Inter⸗ eſſe der beſtehenden, fachmänniſch geleiteten Verteilungsbe⸗ triebe zu erheben. Dieſe müßten davor geſchützt werden, daß unzuverläſſige Elemente durch unfachliches Geſchäftsgebaren Verwirrung auf dem Abſatzmarkt ſtiften. Die wünſchens⸗ werte Sichtung der vorhandenen Betriebe ſei ſchwierig. Eine rein ſchematiſche Maßnahme könne nicht befriedigen. Gaſt⸗ ſtätten und Einzelhandelsbetriebe, die erſt nach dem 2. Sep⸗ tember 1935 den Uebergang zum Weinverteilungsbetrieb vollzogen häben, ſeien genehmigungspflichtig. Aufgabe der Weinbauwirtſchaftsverbände ſei es, die Verhältniſſe hier ge⸗ nau zu prüfen. Neue Zulaſſungsanträge würden durch die Weinbauwirtſchaftsverbände behandelt. Die letzte Entſchei⸗ dung ſtehe ausſchließlich der Hauptvereinigung der deuk⸗ ſchen Weinbauwirtſchaft zu. Im wohlverſtandenen Intereſſe der beſtehenden Betriebe werde die Errichtung eines Nertei⸗ lerbetriebs von dem Vorhandenſein eines wirtſchaftlichen Bedürfniſſes und dem Nachweis ausreichender Fachkenntniſſe abhängig gemacht. Dies gelte auch für den Weinver⸗ mittler. Im Zuge der Bereinigung der Weinvermittler⸗ betriebe ſei die karteimäßige Erfaſſung der beſtehenden Be⸗ triebe ſehr wichtig. Es ließen ſich drei Haupttypen ſeſiſtel⸗ len: der ausgeſprochene Großhandelsvermittler, der vielfach erfahrener Weinkaufmann ſei, der Proviſionsagent, der ſein Geſchäft im eigenen Namen aber für fremde Rechnung ab⸗ ſchließe, und ſchließlich der Vertreter. Neben den beiden erſt⸗ genannten Vermittlergruppen habe man es noch mit einer Unzahl von Gelegenheitsvermittlern zu tun, d. h. Privat⸗ perſonen, die gelegentlich Weinverkäufe vermitteln. Es han⸗ dele ſich dabei um eine zweifellos unerfreuliche Eyſcheinung. benötigt 60 Zentner Kaffee, 160 Zentner Zucker, 400 Zent⸗ ner Butter, 1300 Zentner Kartoffeln, 25 000 Liter Milch, 912 000 Soldatenbrote, ſowie je 2700 Zentner Hafer und eu. Lagerung und Pflege des Weines Die Aufgabenbereiche des Gaſtwirtes. — Heilbronn. Reichsſtatthalter und Gauleiter Murr ſtattete mit ſeiner Begleitung der Ausſtellung einen Beſuch ab. Bei einem Empfang der ausländiſchen Tages⸗ und Fach⸗ preſſe ergriff der Präſident des Internationalen Weinbau⸗ amts, Senator Barthe⸗Paris, das Wort, wobet er die Heil⸗ bronner Lehrſchau als für die ganze Welt vorbildlich bezeich⸗ nete. Der Nachmittag war dem Gaſtſtättengewerbe gewidmet. Zunächſt ſprach der Vorſitzende der Hauptvereini⸗ gung der deutſchen Weinbauwirtſchaft, Winzer Diehl. Die Aufgabe des Gaſtwirtes beſtehe vor allem darin, daß er den Wein während der Lagerung in ſeinem Keller richtig pflege und in fachmänniſcher Weiſe zum Ausſchank bringe. Der Redner zeigte dann noch einmal die großen Linien der Nähr⸗ ſtandpolitik im Weinbau auf und betonte die große Schwie⸗ rigkeit der Aufgaben, die man gerade auch bei den Gaſtwirten vorgefunden habe. Erleichtert habe man dieſe Aufgaben durch den Zwang zu einer vollſtändigen und eindeutigen Etikettie⸗ rung der Flaſchenweine. Auch daß die Wein verſteige⸗ rungen Henchligungeplchng und damit den guten Qua⸗ litäten vorbehalten worden wären, helfe dem Gaſtwirt bet der Erfüllung ſeiner Aufgaben. Was die Preisfrage für die Weine im Ausſchank betreffe, ſo ſei zu fordern, daß ſcharf und genau kalkuliert und der Wein nicht zu einem Luxusge⸗ tränk gemacht würde. Der Wein müſſe immer mehr zum Volksgetränk werden. Als zweiter Redner behandelte Bezirksfachgruppenlefter Rommel⸗Stuttgart noch einmal eingehend die Pflichten des Gaſtwirts bei der Pflege und beim Servieren des Weines. Er forderte Erleichterungen oder Abſchaffung der Weinſteuer. Trotz der notwendigen Berückſichtigung der allgemeinen finanz⸗ wirtſchaftlichen Belange dürfe man nicht vergeſſen, daß gerade dieſe Steuer dem Wein ſeinen Ruf als Luxusgetränk einge⸗ bracht habe. a Leiſtungswettbewerb der Aebungsyrmen. Durch den Reichsbewerbungsausſchuß find für den 1. Leiſtungswettbewerb der Deutſchen Uebungswirtſchaft die Siegerfirmen feſtgeſtellt worden. Aufgrund hervorragender Leiſtungen konnten von den bad. Uebungsfirmen drei als Sieger ermittelt werden. Die beſte Gemeinſchaftsarbeit die Uebungsfirmen: Fritz Rieger u. Co., Elektrogroßhandel, Rheinfelden; Stäbler u. Co., Bankgeſchäft, Pforzheim; Kon⸗ ſtruktionsbüro für Verbrennungsmaſchinen, Mannheim. Eine„lobende Anerkennung“ erhielt die Uebungsfirma Aſtor, Generalvertrieb der Maggiwerke, Waldshut. Nach einer Mitteilung des Jugendamtes iſt der Reichsbewerbungs⸗ ausſchuß dabei, die Uebungsfirma zu ermitteln, die den Preis des Reichsorganiſationsleiters Pg. Dr. Ley erhält. anten dafür, daß die deutſche Kegierun i Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Samstag, 28. Auguſt: 9.30 Sendepause; 15 Ich reiſe über's grüne Land, Wan⸗ derlieder; 15.20 Schwabenjugend an der Waterkant; 16 Auf! der Alm, da gibt's ka Sünd, Ferienreise mit Alpenball und Bergbeſteigung; 17 Buntes Wochenendkonzert, Schallplatten; 18 Tonbericht der Woche; 19 Tanzmuſik, Schallplatten; 20 Der Wildſchütz, komiſche Oper von Lortzing; 22.15 Echo von der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart; 23 Tanzmuſik. 5 Sonntag, 29. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen; anſchl.: Wet⸗ ter, Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Sonntagmor⸗ gen ohne Sorgen; 10 Morgenfeier der J.; 10.30 Fröhliche Morgenmuſik, Schallplatten; 11 Das deutſche Lied; 11.30 Bach⸗Kantate; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 18.15 Muſik am Mittag; 14 Jeder einmal in Kaſperlshauſen, luſtiges Spiel; 14.30 Muſikaliſche Lecker⸗ biſſen zur Kaffeeſtunde; 15.30 Chorgeſang; 16 Muſik im Freien; dazwiſchen Funkberichte vom Pferderennen um den Preis der Stadt Baden⸗Baden; 18 Anterhaltungskonzert, Schallplatten; 19.15 Ausſchnitte aus der Großkundgebung der Auslandsorganiſation der NSDAP. in der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn in Stuttgart; 19.40 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Zwiſchen den Kontinenten, bunter Reigen im Aether; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.15 Echo von der 5. Reichstagung der Auslands deutſchen in Stuttgart; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nachtmuſik. Montag, 30. Auguſt: 9.30 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf, heitere Feier⸗ abendmuſik; 2245 Virtuoſe Muſik; 22.15 Echo von der 5. Reichstagung der Auslands deutſchen in Stuttgart; 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 31. Auguſt: 9.30 Sendepause; 19 Zum Feierabend, Schallplatten; 20 Heiliges Blechle, ſäwäbſſche Hörfolge; 21 Zauber der Stimme, Schallplatten; 22.15 Echo von der 5. Reichskagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart; 22,30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 1. September: 9.30 Sendepause; 19 Anſer ſingendes, klingendes Frank⸗ rt; 20 Die Streiche des Nasreddin Hodſcha, fünf Kurz⸗ 1 55 mit Zwiſchenmuſik; 21 Echo vom Reichsparteitag 1937; 21.15 Zum 30. Todestag von Edvard Grieg; 22.15 Echo von der 5. Neichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart; Reichsſender Frankfurt a. M.: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſik am Morgen; 9.45 Sendepauſe; 10 Schulfunk; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Sendepauſe; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, offene Stellen, lokale Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Zeit, Nach⸗ richten; 14.10 Schallplattenkonzert; 15 Volk und Wirtſchaftz 15.15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18 Zeitgeſchehen im Funk; 20 Zeit, Nachrichten: 22 Zeit. Nachrichten: 22.15 Samstag, 28. Auguſt: 9.30 Sendepauſe; 15.15 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Kom⸗ poſitionen von Bernhard Köhler, zu ſeinem 60. Geburtskag; 16 Auf der Alm, da gibt's ka Sünd, kleine Ferienreiſe mit Alpenball und Bergbeſteigung; 19 Große Galavorſtellung des Zirkus Humſti⸗Bumſti in Hintertupfenbach, luſtiges Funk⸗ bild; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. f Sonntag, 29. Auguſt: ö 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Deutſche Scholle; 8.45 Mor⸗ genmuſik, 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Ehre iſt raſſege⸗ bunden; 10 Wer zuchtlos iſt, wird niemals auf die Dauer Führer ſein; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Du meine rote Heide, Funkfolge; 12 Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder: Jeder einmal in Kaſperlshaufen; 14.30 Vom tiefen bis zum 5˙“C, Schallplatten; 15 Deutſche Scholle; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; als Einlage: 17 bis 17.15: Sportereigniſſe des Sonntags; 18 Fünf vom Kabarett; 19.45 Sporkſpiegel des Sonntags: 20 Orcheſterkonzert: 22 geit. Nachrichten: Montag, 30. Auguſt: f 11.40 Deutſche Scholle; 14.10 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf, heitere Feierabendmuſik, 20.10 Stutt⸗ gart ſpielt auf, Förtſetzung; 21.15 Brahms⸗Konzert; 22.30 Nachtmuſik und Tanz.. f Dienstag, 31. Auguſt: 10.45 Sportfunk für die Jugend; 11 Sendepauſe; 11.40 Deutſche olle; 19 Auffordekung zum Tanz; 20.10 Opern⸗ abend, deutſche Romantiker; 22.20 Unterhaltung und Tanz. f Mittwoch, 1. September: a 11.45 Deutſche Scholle; 19 Unſer ſingendes,. Frankfurt; 20 Zeit, Nachrichten, Nürnberg⸗Echo; 20.20 An⸗ ſer ſingendes, klüngendes Frankfurt, Fortſetzung; 21.15 Nach getaner Arbeit iſt gut ruhn, Funkfolge zum Feierabend; 22.20 Kamerad, wo biſt du?; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Kreuz und Quer Die berauſchten Gänſe— Die Schlange, die Bier krinkt— Er wollte ſeiner Schwiegermutter imponieren— Der 8„Tiger“ im Kürſchnerladen Die Hundstage ſind vorüber, und nach einigen kühlen, regneriſchen Tagen ſind wir auf einmal im Spätſommer aufgewacht. Es liegt ſchon etwas Herbſtliches in der Luft zwar ſcheint wieder die Sonne, aber milder iſt ihre Wärme, und früher ſchon verſinkt ſie hinter den Abendwolken. Vor⸗ bei iſt dieſer herrliche Sommer, vorbei die Hitze, vorbei auch der Durſt, den die heißeſte Zeit brachte und der manchen über das gewohnte Maß trinken ließ. Welches Unheil angerichtet wird, wenn 3. B. ein Kraftfahrer nicht Maß halten kann, hat man gerade in dieſer Zeit draſtiſch wie⸗ der feſtſtellen können, und öfter als ſonſt las man Unfall⸗ meldungen mit der Spitzmarke„Betrunken am Steuer“. Ein berauſchter Menſch kann viel Schlimmes anrichten. Weniger gefährlich iſt es, wenn Tiere mal einen Rauſch haben. Ja, auch das gibt es, man hat ja ſchon manches⸗ mal von freudig torkelnden Schweinen und anderen Vier⸗ üßlern geleſen, denen durch Zufall irgendwie etwas Alko⸗ holiſches in den Rachen hinabgelaufen iſt. Nun wird aus Ungarn ſogar ein Geſchichtchen von betrunkenen Gänſen erzählt. Em Landwirt in Balaton, der nebenbei Schnaps brannte, hatte den Abfall in einen Tümpel geleitet, nicht ahnend, welche Folgen dieſe Maßnahme für die umheriau⸗ fenden Gänſe haben würde. Tags darauf entdeckte die Bauersfrau zu ihrem Schreck, daß ſämtliche Gänſe ſchein⸗ bar tot am Boden lagen. Man ruͤpfte ſie raſch, da die Fe⸗ dern wertvoller als das Fleiſch ſind, um die Kadaver gu vergraben. Groß war das Erſtaunen der Frau, als ſie einige Stunden ſpäter die Gänſe, die völlig betrunken waren, umherlaufen ſah. Sie mußten jetzt, da ſie federlos waren, endgültig geſchlachtet werden. Für den Abfall des Schnapsbrennens hat der Bauer jetzt einen anderen Ort als den Tümpel vorgeſehen. Ein ſehr trinkfeſtes Tier ſcheint dagegen die Schlange zu ſein. Wohl ſelten hat ein Menſch in einer Bar ſo viel Aufſehen erregt wie jener Miſter Sullivan, der plötzlich aus einem Koffer eine drei Meter lange Schlange heraus⸗ holte, ſie vorſichtig an den Tiſch lockte und ihr aus ſeinem Glas einen gehörigen Schluck Bier zu trinken gab. Sulli⸗ van verſicherte, daß ſeine Schlange das einzige Weſen die⸗ ſer Gattung ſei, das an den regelmäßigen Biergenuß ge⸗ wöhnt ſei. Dagegen habe er nie feſtſtellen können, daß ſeine Schlange Anzeichen von Trunkenheit entwickele ſelbſt wenn ſie eine gehörige Menge Gerſtenſaft vertilat harte. „Es iſt klar, daß Mann und Schlange den Zuſchauern Die Matht des Schickſals Roman von Gert Rothberg. 37 12. Kapitel. Generaldirektor Felix Baumgart ſchüttelte Doktor Heinsberg die Hand.„Wie ich mich freue, kann ich Ihney gar nicht ſagen. Ich war damals verreiſt, als die ganze infame Geſchichte paſſierte. Ich habe aber gleich geſagt als ich zurückkam: Menſchenskinder, wart ihr denn wahr⸗ haftig alle zuſammen verrückt geworden, dem Heinsbere eine ſolche Tat auch nur im Traume zuzutrauen? Da ſol doch gleich das und jenes dreinſchlagen] Nun, es half abe alles nichts. Man hatte Sie mit der Laſt eines Freiſpruche wegen Mangels an Beweiſen beladen, und Sie waren fort weg, verſchwunden. Werden Sie denn nun nicht wieder hier in unſerer ſchönen Stadt ſich anſäſſig machen? Ich bitte Sie, fetzt ſind Sie doppelt intereſſant, und die ganze Welt wird ſich doch nun noch von Ihnen kurieren laſſen.“ Der Redeſchwall des gutmütigen dicken Herrn rauſchte an Rudolf Heinsberg vorüber. Ihn trieb es heim zu Ilſe⸗ Dore und zu ſeiner Mutter! Ihm waren alle die Freund⸗ ſchaftsbeteuerungen nichts mehr wert, wenn ſie vielleicht zum Teil auch noch ſo gut gemeint ſein mochten. Einladungen über Einladungen hatte es ſchon geregnet. Er wollte keine dieſer Einladungen annehmen. Da ſprach aber Harry Liebenſtein das große Wort gelaſſen aus: „Verzeih ihnen, ſie haben ja nicht gewußt, was ſie ſollten. Zum Beiſpiel dem guten, dicken Generaldirektor kannſt du es aufs Wort glauben, daß er nur mitgeheult hat und ſelber gar kein eigenes Urteil beſitzt. Aber juſt zu dem werden wir miteinander gehen, mein Freund. Mich intereſſtert da was an der Familie.“ i „Ich wollte nicht, du weißt es!“ ſagte Heinsberg un⸗ gehalten. 8 Harry Liebenſtein lächelte ſeltſam. „Tu es mir zuliebe und ſchaff dir einen Abgang, an den manche Menſchen noch ein biſſerl denken.“ „Wie meinſt du das?“ Die Frage klang ſcharf. Der andere zuckte die Achſel. 5 „Ich mein ſchon was. Ich mein doppelt was, aber ich ſag es dir nicht. Ich bin wochenlang mit dir durch dick und dünn, ſei ſchon ſo freundlich, und geh mit mir auf das Feſt des guten, dicken Herrn Generaldirektors,“ meinte Liebenſtein dann ungerührt. f. „Meinetwegen. Ich weiß nur nicht, was das für einen Zweck haben ſollte.“ 5 5 5 5 „Zweck, Zweck, Wenn ich das Port höre. Muß denn alles einen Zweck haben? Zweckloſe Dummheiten ſind die beſten. Alſo gib deine Zuſage.“ „Du haſt ſie“ „Danke. 8 8 Liebenſtein ging pfeifend aus dem Zimmer. Drüben zei ſich pfiff er noch einen Deſſauer. Und das war immer ein Zeichen, daß er in ſehr guter Laune war. „Verrückter Kerl!“ dachte Heinsberg.„Na letzten En⸗ des kann man ſich ja noch einmal zeigen, es iſt ja doch das letzte Mal. Vielleicht, daß ich auf der Hochzeitsreiſe mit Ilſe⸗Dore durch das Rheinland reiſe und ihr auch hier die alte ſchöne Stadt zeige, vielleicht, daß es ſich ſo trifft. „Ilſe⸗Dore,“ flüſterte er leiſe vor ſich hin.„Ilſe⸗Dore wie lieb ich dich habe. Du ſollſt glücklich ſein, Ilſe⸗Dore ganz glücklich. Und ich mit dir.“ 5 8 Drüben pfiff Harry Liebenſtein noch immer. Er war in ausgezeichneter Laune. Er wußte was. 5 etwas Wunderſchönes! Der gute Juſtizrat mochte ein erſtklaſſiger Verteidiger ſein, aber privat war er eine ebenſo erſtklaſ⸗ ige Quaſſelſtrippe.: —— ſtellte ſich der Mann nur ſo? Bezweckte er im⸗ mer etwas, wenn er ein Wort ſagte? Beinahe könnte er Liebenſtein, es glauben And mit dem Rat, er möge doch mit Doktor Heinsberg das Feſt des Generaldirektors be⸗ ſuchen, war eine Abſicht verbunden. 1 Und er hatte dieſe Abſicht inzwiſchen herausgeſchnüf⸗ felt. Der Juſtizrat wollte ſich einen e verdienen, wollte etwas ganz machen helfen, was vor ahren zer⸗ brochen war. Aber nee, mein lieber alter Herr, da 5 nichts draus. Die ſchöne Gret Alſter, die da ſo elegant un mächtig imponierten. Auf andere Art wollte da in War⸗ ſchau ein Muſiker ſeiner Schwiegermutter imponieren. Da⸗ für ſtand er jetzt vor Gericht. Er hatte vor einiger Zeit ſeiner Frau eine Anzahl Felle fük einen Pelzmantel ge⸗ kauft, die er zum Teil in bar, zum Teil in den landesüäb⸗ lichen Wechſeln bezahlte. Eines Tages brachte er die Ware aber zurück mit der Begründung, daß ſie ſeiner Schwieger⸗ mutter nicht gefiele. Da die Preiſe inzwiſchen bereits wie⸗ der angezogen hatten, nahm der Verkäufer die Felle zu⸗ rück und gab die Anzahlung wieder heraus. Mit den Wech⸗ ſeln hatte es jedoch gewiſfe Schwierigkeiten, da ſie ſchon in Umlauf geſetzt worden waren. Es wurde dann der Ausweg gefunden, daß der Muſiker ſie jeweils an den Kürſchner zur Einlöſung weitergeben ſollte, wenn ſie ihm räſentiert würden. Das klappte auch durchaus— bis auf en letzten Wechſel, der merkwürdigerweiſe nicht wieder zum Vorſchein kommen wollte. Der Muſiker war darüber nervös geworden, da er befürchtete, daß mit ſeinem Namen Unfug getrieben werden könnte. Nun war wieder einige Zeit vergangen, da erſchien der Muſiker abermals, und zwar in Begleitung ſeiner Schwiegermutter, in dem La⸗ den und erklärte dem Kürſchner, er werde ihn wie ein Eichhörnchen niederſchießen, wenn er nicht ſofort den reſt⸗ lichen Wechſel herausrücke. Ein Verſuch des erſchreckten Händlers, die Situation ins Lächerliche zu ziehen, mißlang; denn plötzlich zog der Muſiker eine rieſige Piſtole hervor, wie ſie die Cowboys in den Indianerfilmen verwenden, und um ein Beiſpiel ſeiner Treffſicherheit zu geben, nahm er einen im Laden ſtehenden ausgeſtopften Bären aufs Korn und drückte ab. Es gab einen fürchterlichen Knall: der Bär fiel um. Dasſelbe katen die durch den Lärm her⸗ beigelockten Familienmitglieder des Kürſchners mit der Ehefrau an der Spitze. Der Händler ſelbſt aber hielt es für geraten, ſich ſchleunigſt in das anſtoßende Büro zurück⸗ zuziehen. Einmal in Wut verſetzt, vielleicht auch, um ſeiner Schwiegermutter durch eine impoſante Fortführung dieſer Rolle Reſpekt einzuflößen, knallte der Muſiker luſtig wei⸗ ter, worunter beſonders der feine große Ladenſpiegel zu leiden hatte. Plötzlich aber änderte ſich die Szene, denn mit gräßlichem Gebrüll ſprang unverſehens aus dem hin⸗ teren Raum ein Tiger in den Laden und drohte ſich zähne⸗ fletſchend auf den Schützen zu ſtürzen. Dieſer jedoch legte geilſtesgegenwärtig auf das Tier an. Der Schuß ging durch das Ohr des Tigers, worauf die Beſtie ſich auf die Hinterbeine ſtellte und' mit kläalicher Stimme zu erkennen gab, baß ſie gar kein Tier, ſondern nür ein leeres Tiger⸗ fell mit dem Kürſchner als Inhalt war, der den Mufiker auf dieſe Weiſe von weiteren Zerſtörungen abhalten wollte. Nun geriet der Schütze erſt richtig in Wut, es fiel noch ein Schuß, worauf der noch nicht entkleidete Tiger mit einem kühnen Satz durch das Fenſter auf den 5 Hier aber geriet er nur vom Regen in die Traſef An unter den Beſen des reinigungsbefliſſenen Hauswüchee der ihn zwang, Zuflucht 35 einem Schuppendach den fes zu ſuchen. Inzwiſchen kam dann die Polizei herbe 10 die Komödie fand ihr natürliches Ende, freilich auch 10 unausbleibliches Nachſpiel vor Gericht, das den Muſiter wegen Störung der öffentlichen Ruhe zu drei Wochen g verurteilte. Ob ſich der Wechſel jedoch in der Zwiſchen ſt angefunden hat, iſt in der Verhandlung ni l worden. 0 g nicht bekannige Buntes Allerlei „Das Fahrrad verdirbt die guten Sitten“ „Das Fahrrad verdirbt die guten Sitten. Es züchte eine wenig anmutige Spezis weiblichen Amazonentumz Welche auffällige Erſcheinung wäre es früher geweſen ener einzelnen Dame etwa auf einem Reitpfade meilen weit vor den Toren der Stadt auf einſamen Wegen zu 1 gegnen? Zurzeit iſt es ſchon garnichts auffälliges mehr, irgendwo am zehnten oder gar zwanzigſten Kilometerſten vor der Stadt in einem Wirtshaus eine halb männiih gekleidete junge Amazone ihr Rad anlehnen zu ſehen und mit hochrotem Angeſicht einen Kognak fordern zu hören . Auf viel ältere Gymnaſiaſten übt das Radfahren un zweifelhaft einen ſchlechten Einfluß. Da ſie zuviel Zeit alf der Chauſſee zubringen bleiben oft die begabteſten Schüler im Latein und Griechisch ſehr zurück Nicht zu len. nen iſt, daß längſt in den breiteſten Schichten der nich radelnden Bevölkerung eine allgemeine Verſtimmung übet das Radlerunweſen herrſcht und daß man nicht begreit warum Geſetzgebung und Polizei dieſem Unfug 95 genüber eine ſolche Wich 1 den Tag legen Ueber es iſt das Mittel zur Dekompoſſtich der Familie und des% Aus einer Broſchüle 2 f 1 erſchienen in Berli, ) A* „Das Fahrrad u Groß⸗Lichterfelde⸗Weft in e 1899. 300⸗Kilometer⸗M ohne zu raſten. Eine eigenartige Wette wurde kürzlich in Egg bel Deggendorf abgeſchloſſen Der 61jährige Schmiedmeſſtn L. Fiſcher von Egg erklärte ſich bereit, gegen einen ent⸗ ſprechenden Wettbetrag von Egg nach München und zurüz zu Fuß zu wandern und dabei weder zu ſchlafen noch f einer Raſt ſich niederzuſetzen. In weniger als drei Tagen bewältigte der Schmiedemeiſter dieſe Strecke, die rund 300 Kilometer beträgt. Mit einer Durchſchnittsleiſtung von 5 Kilometern in der Stunde hatte der wackere Schmiede⸗ meif die geſtellten Bedingungen erfüllt und durchge⸗ bplaßk im Gerichtsſaal ſaß. die wird ſich verrechnen. Im Ge⸗ Liebenſtein ging hin und her. Plötzlich hörte er mit Pfei⸗ fen auf, eine finſtere Falte ſtand ſchräg auf ſeiner Stirn. „Das arme blaſſe Dingelchen, die Hannel Berghaus, die gibt alſo hier eine Gaſtrolle als Geſellſchafterin im Hauſe des Generaldirektors? Kann ich mir ja denken, wie wohlig ſie da gebettet iſt, die Töchter und ihre Frau Mama ſahen mir ganz nach Güte und Wohlwollen aus. Wenn das der alte Graf wüßte, daß ſeine Tochter jetzt Dienſte ſolcher Art tut! a Dabei iſt die Hannel ſtets ſolch ein liebes, weichherziges Dingel geweſen. Und wie die ausgerechnet aus Oſtpreußen ins Rheinland kommt, möcht ich auch wiſſen. Nun, ich bir froh, ſie hier getroffen zu haben. Ach ja, eigentlich hat fie eine Aehnlichkeit mit Ilſe⸗Dore. Ob ich mich deswegen ſe freue über dieſes Zuſammentreffen? Herrje, die Mama wird ja nicht ſehr erbaut ſein wenn ich es ihr ſage. Hannel iſt eben gar ſo arm, und nur noch dieſe abhängige Stellung! Ach was, die Mama wird ſchon einſehen, daß es beſſer iſt, ich heirate ſo ein liebe⸗ Ding, als daß ich ein Leben lang ſo durch die Welt fla niere. Hm, die beiden Töchter der liebwerten Familie Baumgart ſcheinen ernſtlich zu denken, mein Intereſſe gelte ihnen. Das kann ja eine heikle Situation ergeben Alſo Vorſicht, ſonſt ſpielen ſie ihre üble Laune an dei kleinen, blaſſen Hannel aus.“ Prachtvolle Räume, auserleſene Geſellſchaft, Weine, erſtklaſſiges Diner, gute Laune und luſtige mengewirr. Wahrhaftig Generaldirektor Baumga Gemahlin verſtanden es ausgezeichnet, Feſte zu geben. ihnen langweilte man ſich nicht. Ein bißchen hämiſch Flüſtern wurde ja laut. Doch das hörten die Gaſtgeber j⸗ nicht. Man mutmaßte nämlich ziemlich ungeniert, daß das heutige Feſt zu Ehren des Prinzen Liebenſtein, deſſen In⸗ kognito inzwiſchen längſt gelüftet war, und ſeines Freun⸗ des, des Doktor Heinsberg, gegeben wurde. Daß man im Hauſe Baumgart dieſe zwei Herren ſich als Schwieger⸗ ſöhne wünſchte. Elly und Käte Baumgart ſaßen in koſtbaren Toiletten da und trugen viel Schmuck, was einige ältere Damen nicht paſſend fanden. Auch die Kleider der beiden jungen Damen waren entſchieden zu koſtbar, viel zu koſtbar. Junge Mädchen trugen ſo etwas doch noch nicht. Elly und Käte hatten ihre Geſellſchafterin ſtundenlang hin und her gejagt. Es machte ihnen Spaß, das ſtille, feine Mädchen fühlen zu laſſen, daß ſie nur ein beſſerer Dienſtbote war. Daß ſie die Komteſſe Berghaus vor ſich hatten, wußten ſie allerdings nicht. Sie war ihnen nur als Johanna Berghaus bekannt. Sie ließen je nach Stimmung ihre Laune an ihr aus und kümmerten ſich nicht darum, ob das junge, blaſſe Mäd⸗ chen verweint ausſah. Elly und Käte Baumgart flüſter⸗ ten miteinander. Käte hatte ſich total verſchoſſen, wie ſie der Schweſter gegenüber zugab. In Doktor Heinsberg! Elly, die Aeltere, ſah ſich bereits als Prinzeſſin Lieben⸗ ſtein. Ihre kleine, etwas dickliche Figur war immer ſteif ausgereckt ſeit dem Tage, an dem die Mama feſtgeſtellt hatte, daß Prinz Liebenſtein ihr Schwiegerſohn werden müſſe und daß Elly beſonders gut zu ihm paſſe. Käte hatte aus ihrem Wolgefallen für Doktor Heinsberg von Anfang an kein Hehl gemacht und ſo ſchied ſie aus dieſen ehrgeizi⸗ gen Wünſchen der Mutter. 5. Der Prinz und Doktor Heinsberg tanzten mit ihnen. Sie tanzten jedoch auch mit anderen Damen; ſie ſchienen beide Gewicht darauf zu legen, keine der Damen zu kurz kommen zu laſſen. Das gefiel nun Elly und Käte Baum⸗ gart durchaus nicht, aber vorläufig konnte man nichts tun. Frau Baumgart ſah immerzu auf die Tür, und ſie hatte mit dieſer offen zur Schau getragenen Anruhe be⸗ reits auch andere Gäſte angeſteckt. Eben flüſterte die Frau von Kerrwig ihrer Freundin zu:„Wiſſen Sie, was ich mir einbilde?“ s 5 „Bitte?“ 5 5 „Daß auch Gret Alſter kommen wird. Sie hat aber, wie es ſcheint, abgeſagt. Eingeladen iſt ſie auf jeden Fall, denn der Generaldirektor iſt in die Geſchäfte Herrn Alſters zu ſehr verwickelt, als daß man ſich gegenſeitig ſchneiden könnte. Wenn man es auch in dem heutigen Falle ſehr 170 5 getan hätte, denn die Wünſche der Generaldirektorin i nd ia bekannt. die Unruhe iſt nämlich die, ob Gret Alſter genteil, eine Blamage wird ſie höchſtens erleben. Harry am Ende nicht doch noch kommen wird? Sie wiſſen doh, daß Fräulein Alſter die Braut Heinsbergs war, als die ſcheußliche Geſchichte paſſierte.“ „Ach ja, das hatte ich ganz vergeſſen,“ meinte mit hoch⸗ roten Wangen die Rätin, und ihre Augen funkelten vir Neugier. Die beiden Damen flüſterten alſo, als die Tit aufging und der Diener der Gaſtgeberin die Ankunſt Fräulein Alſters meldete. Frau Baumgart wurde dunkel rot, dann rauſchte ſie quer durch den Saal. Nach einer Weile ſchon kam ſie mit der jungen Dame zurück. Mit leidlich feſter Stimme ſtellte ſie Gret allen M⸗ weſenden vor, die ſie bisher nicht gekannt hatten, dann ſetzte ſie hinzu:„Leider hat Fräulein Alſter erſt ſo ſpit kommen können. Sie wollte durchaus die Heimkehr ihrez Herrn Vaters abwarten, der aber nicht kam, Herr Alſter iſt auf Reiſen, und ſo entſchloß ſie ſich zu meiner größten Freude, ſich unter meinen Schutz zu begeben und doch no zu kommen.“ „Wer dich nicht kennt, kann dir das beinahe glauben dachte der Generaldirektor und ſah ſeine Frau mit ge⸗ miſchten Gefühlen an. Gret ſtand vor Rudolf Heinsberg. 4 Marmorblaß war ihr ſchönes Geſicht, das von welli⸗ gem, dunklem Haar umrahmt war. Die feinen Naſenflügel zitterten leicht, die dunklen Augen ſahen ihn an, zärtlich, lockend, voll Liebe wie einſt. Die weiße gepflegte Hand ſtreckte ſich ihm entgegen. 1 „Meinen Glückwunſch, Herr Doktor, ich habe mich ſo ſeht gefreut, Ihnen hier begegnen zu können.“ In ſeinen großen blauen Augen ſtand kalte Abweht, aber höflich klang ſeine Stimme:„Die Freude iſt auf mei⸗ ner Seite, gnädiges Fräulein. Ich hatte nicht gehofft, alles ſo unverändert wieder zu finden.“ Gret ſchlug das Herz ungeſtüm. 5 Seine Worte hatten ſicher einen verſteckten Sinn. Er tanzte mit ihr. Eiskälte wehte von ihm zu ihr her⸗ ber, ſie fühlte es, und hätte am liebſten laut aufgeweint. Die Reue kam mit Macht, packte, ſchüttelte ſie. And ringsum ſah man lüſtern⸗neugierig auf die beiden Men⸗ ſchen, die vor Jahren verlobt geweſen waren. 2 „Wäre es nicht beſſer geweſen, Sie hätten dieſe Schau⸗ ſtellung vermieden, gnädiges Fräulein?“ Mit angfe ellen Augen ſah ſie ihn an. 5 „Wir ſind beide frei. Der unſelige Irrtum, alles it fort. Vergib mir, Rudolf.“ Wie brauſend die Töne des Walzers den Saal durth⸗ klangen!„An der ſchönen blauen Donau!“ Der alte, immer wieder neue Walzer, der das Blut raſcher durch die Adern jagte. 5 Gret Alſter ſah dem Manne in das ſchöne, harte Geſicht. 0 50h f mir nicht?“ 1 abe längſt verziehen.“ „Rudolf?“ 90 1 7 25 „Ich habe verziehen, weil ich eingeſehen habe, daß es das Schickſal herzlich gut mit mir meinte, als es unz trennte.“ Faſſungslos ſah ſie ihn an. Gleich würde der Tanz zu Ende ſein. Was ſollte ſie nur ſagen? Was konnte ſie ihn nur noch ſagen?. „Sie ſprachen davon, daß wir beide noch frei ſeien Es wundert mich. Man hat Sie doch ſehr verehrt?“ Wie grauſam gleichgültig ſeine Stimme klang. Ich— habe nicht vergeſſen“ Das war eine Anwahrheit! Und er wußte es; und des⸗ halb blieb ſein Lächeln hart. J „Tatſächlich: und es wäre doch gut geweſen, wenn Sie vergeſſen hätten.“ Mit hell ſchwingendem Ton verklang der Walzer von Meiſter Strauß. 5 „Jetzt haben unſere Gäſte ſich mit den Augen weit mit ergötzt als mit den Füßen,“ meinte der Generaldirekte zu ſeiner Frau. e. 0 Die kochte innerlich, lächelte aber liebenswürdig, 115 dübſes Lächeln auch etwas verzerrt in ihrem Geſicht fta Aber da Doktor Heinsberg ſich jetzt zu ihren Tö tern ſellte, ſo war ſie ſchnell derſbhnl Er würde ja doch nin ſo dumm ſein und dieſe altbackene Sache wieder aufwin men wollen. Fräulein Alſter allerdings, die machte 9 8 als ob ſie mit allen Teufeln der Hölle um 10 Beſitz kämpfen wolle. Nun, nun, es kam darauf an. Man würde ja ſehen. g r 1 ˖ 5 züchtet nentumz, geweſen, meilen. N zu be⸗ s mehr, ieterſten männlich hen und u hören, ren un⸗ Zeit alf Schüler zu leug, er ghicht ing über begreiſ, ug ge⸗ N gg bel dmeiſter len ent⸗ d zurüc noch zu Tagen ie rund ung von chmiede⸗ durchge⸗ — en doch, als die nit hoch⸗ lten vor die Tit Ankunſt dunkel n Dame llen M a dun ſo ſpat r ihrez 1 Alſter größten och noch auben, mit ge⸗ t welli⸗ enflügel zärtlich e Hand o ſeht lbweht, uf mei⸗ t, alles 5 Herz Sinn. hr her⸗ eweint, e. Und Men⸗ Schau⸗ lles t durch⸗ 5 Blut Geſicht. daß es „ Uns anz a ie ihm en. Es d des⸗ n Sie r von mehr rektot wenn fia en ge⸗ nig fwär⸗ te in einen an „„“ 2ß2•%•%5êẽð̊ẽ᷑ĩ„— 29 2 „ % 8 Habt Nachſicht miteinander! Wie manches Menſchenherz iſt an der Liebloſigkeit von Mitmenſchen geſcheitert und gebrochen. Verſtändnisloſigkeit war es meiſt, Mangel an gütiger und freundlicher Nach⸗ ſicht, nicht einmal immer böſer Wille. Das zeugt Herzen, die verbittert abſeits ſtehen, weil man ſie nicht ſchont, weil niemand Geduld mit ihnen hat, weil ſie überall aneckten und niemand mit ihnen Nachſicht übte bis ſie ſich zurecht gefunden, zurecht geſtoßen hatten. Und da wurden ſie ſelber hart und verſchloſſen, böſe Nachfolger und Produkte ihrer harten Erzieher oder ihrer harten Umgebung. Und doch leben wir ja alle von der Nachſicht, von der gegenſeitigen Hilfe. Niemand unter uns iſt ohne Fehl' und Tadel, niemand, der nicht der Geduld ſeiner Mitmenſchen, der nicht gütiger Nachſtcht bedarf. Aber das vergeſſen jene harten Naturen gern. Un⸗ geduldig und unnachſichtig gegen andere, heiſchen ſie ſelber größte Nachſicht, wohin ſie kommen. Nachſicht iſt eine ſtarke Kraft deſſen, der ſie übt. Sie iſt ein Beweis von Menſchenkenntnis und ſeeliſcher Reife, ſie iſt eine der ſchönſten Eigenſchaften des menſchlichen Herzens. Nachſicht iſt das größte Geſchenk, ſie iſt Geduld und Anerkennung zugleich. Sie lächelt über Phariſäer und Spießer, ſie tötet Läſterungen und lähmt hemmende Zwie⸗ tracht. Sie iſt für das Vorankommen und für den Aufbau und nicht für das Einreißen. Wer Nachſicht empfängt, wird ſich mit doppelter Kraft ſelbſt zu überbieten trachten. Er empfängt Glauben und Vertrauen, er gewinnt an gutem Selbſtbewußtſein und fühlt Freude an der Arbeit. Wer Mitarbeiter erziehen will, entfalte ſie, ihren guten Willen und ihre Fähigkeiten durch nachſichtige Geduld, durch Anerkennung und freundlich gegebene Fingerzeige. Schelten und Ungeduld lähmen allmählich ſo ſehr, daß Gleichgültig⸗ keit emporwächſt, wo ſtrebendes Mühen ſeinen Platz haben ſollte. Nachſicht iſt gütige Kameradſchaft. Sie fordert ſelbſt⸗ verſtändlich eine klug geführte, feſte Hand. Man darf Nachſicht nicht mit Schwäche verwechſeln. Es gibt Eltern, die aus äffiſcher Liebe zum Kind ſo ſchwächlich Nachſicht üben, daß die Kinder für das Leben verdorben werden. Wer aber echte Nachſicht wiederum mit blinder Schwäche perwechſelt, geht fehl. Nachſicht muß bewußt hell⸗ hörig, helläugig ſein, will klug und mit ſtarker Reife des Urteils geübt werden. „Zwiſchen uns Menſchen iſt das Waſſer faſt immer ſo tief, daß wir nicht zueinander kommen können, aber zu⸗ weilen ſtrahlt über dem dunklen Meer ein nie vorher ge⸗ ſehener Stern auf, der uns das andere Ufer zeigt und uns den Willen und die Kraft gibt, hinüber und zuſammen zu kommen!“ So hat uns Dehmel gemahnt, Sorge zu tragen, daß uns der Stern gütiger Nachſicht und verſtändnisvoller Kameradſchaft aufgehe, der uns hinleuchtet zur Seele des anderen. Viei Roer Vom richtigen Ausruhen „Ruhen Sie ſich auch richtig aus, wenn Sie nach einem angeſtrengten Arbeitstag nach Hauſe kommen?“ Wahr⸗ ſcheinlich würden die meiſten Menſchen darauf mit einem bedingungsloſen„Ja“ antworten. Würde man aber weiter fragen, wie denn dieſes Ausruhen beſchaffen iſt, ſo könnte man leicht in die Lage kommen, über die Art ihres Aus⸗ ruhens den Kopf zu ſchütteln, denn in den meiſten Fällen beſteht es darin, daß man das Tempo der voraus⸗ gegangenen Arbeitsſtunden nun auch auf den Reſt des Tages, der eigentlich der ſeeliſchen und der körperlichen Enkſpannung gewidmet ſein ſollte, überträgt. „ Anſtatt ſich zu„entſpannen“, iſt man bis zum äußerſten„geſpannt“. Geſpannt auf das neuſte Kino⸗ ſtük und, während man es ſieht, auf das 5 oder unglückliche Ende. Man iſt geſpannt, ob der erwartete Anruf zur rechten Zeit kommt, und ob die Nummer 3333 ſich wirklich als das große Los erweiſt. Man iſt„auch geſpannt“ auf die neueſten Meldungen der Abendzeitung und auf den Ausgang des letzten Mordprozeſſes. Man geht zum ennen und wartet dort voll„Spannung“, ob Jolanthe oder Winifred das Rennen macht, und mit der gleichen Spannung ſtürzt man ſich am nächſten Tag in die Wogen des Ausverkaufs und iſt darauf„geſpannt“, ob wir oder unſere Nachbarin das Stückchen Seide erhaſchen werden. Zu Hauſe ſtürzt man ans Radio, weil man doch ſo zgeſpannk“ iſt, wer gewinnt: Stuck oder Roſemeyer. Jeden⸗ fälls iſt man auch in ſeinen Mußeſtunden immer voll 28pannung“ und Erwartung. So ins Blut geht dieſes Tempo, daß wir glauben, einfach ohne dieſe Spannungen nicht mehr leben zu können. And doch ſollten wir verſuchen, unſere Tage ein wenig getuhſamer zu geſtalten. Gerade, weil das Leben, det eruf, die Hausfrauenpflichten an die meiſten von uns die allergrößten Anforderungen ſtellen, ſollten wir unſere Mußeſtunden friedlicher geſtalten, ſollten verſuchen, uns nicht nur körperlich, ſondern auch ſeeliſch zu entſpannen. Wer nicht leſen will, der begießt vielleicht ſeine Blumen, wenn er ein kleines Gärtchen hat, oder macht eine Hand⸗ arbeit oder nimmt ſonſt eine Beſchäftigung vor, bei der die von der täglichen Arbeit mitgenommenen Nerven autlpannen käönnen. Vielleicht ſpielen wir auch einmal anſere Lieblingsplatte. Muſtk iſt ja für viele die große Jaugerin, die die aufgeregten Nerven beruhigt. N „Jedenfalls ſollten wir uns alle, die wir in den täglichen Pflicht ikreis eingeſpannt ſind, ſolch ſtille Erholungsſtunde len, Seeliſche Entſpannung ſollte uns edenſo 8 in wie Eſſen und Trinken. A. Hausfrau und Mietrecht 100 einige ce en einer Wohnung der Hauswirt verlangen, da neben dem Ehemann auch die Ehefrau den Mietvertrag Veuctzeichnet. Dieſe gebe nec Unterſchrift iſt von Bedeutun, Furückbehaltungsrecht an den eingebrachten Sachen der hefrau geltend machen darf Wenn nämlich der Mieter zit, ſeiner Verpflichtung zur Zahlung des Mietzinſes in ückſtand gerät, ſo kann im Falle des Auszugs des Mieters der Vermieter für eine Reihe ſeiner Forderungen die Nude des Mieters zurückbehalten, dh er kann es ber⸗ 1 ern, daß dieſe aus der Wohnung entfernt werden. Da un meiſt die Möbel uſw. der Ehefrau gehören. wäre diefen Die 92 des Umzuges kommt wieder heran, und es ſei echtsfragen erinnert. Wohl ſtets wird beißt g, weil in ſolchen Fällen der Hauswirt ſein Sachen gegenüber das Rückbehaltungsrecht undurchführbar. wenn nicht auch die Ehefrau als Mitmieterin den Miet⸗ vertrag unterſchrieben hätte. Ein Mietvertrag bezieht ſich im übrigen nicht nur auf die Miete von Wohnungen, ſondern eine Miete liegt beiſpielsweiſe auch vor, wenn die Hausfrau ſich irgendwelche Gegenſtände zum Gebrauch in der Hauswirtſchaft kommen läßt, die ſie gegen Zahlung einer Gebrauchsgebühr dann wieder zurückgibt. Fälſchlicher⸗ weiſe wird in ſolchen Fällen meiſt davon geſprochen, daß man ſich die Sache„geliehen“ hätte. Bei der Leihe iſt aber der Gebrauch der in Frage ſtehenden Sache unentgeltlich. Iſt dagegen ein Entgelt zu entrichten, dann ſtellt ſich das Rechtsverhältnis als Miete dar. Die Hausfrau, die ſich bei⸗ ſpielsweiſe von ihrem Inſtallateur zum Reinemachen einen Staubsauger gegen eine gewiſſe Stundengebühr geben läßt, mietet dieſen. Sie hat die Verpflichtung, die Sache in ge⸗ brauchsfähigem Zuſtande zurückzugeben. Für Beſchädi⸗ gungen hat ſie aufzukommen, es ſei denn, daß die Schäden durch den ordnungs⸗ und vertragsmäßigen Gebrauch ent⸗ ſtanden ſind. Auch das Entnehmen eines Buches aus der Leihbibliothek ſtellt ſich nicht als Leihe⸗ ſondern als Miet⸗ vertrag dar. Spiele für Kranke Die Welt des Kranken iſt eine andere als die Welt des Geſunden. Zwar ermangelt auch mancher Geſunde nicht einer mehr oder weniger ausgeprägten ſelbſtiſchen Ein⸗ engung, aber der Kranke iſt gewöhnlich ſo in ſein Leiden eingehüllt, daß er nichts anderes mehr denkt und fühlt. Die ſeeliſche Beeinfluſſung während der Krankheit, die Be⸗ ſreiung von dem Krankheitsbewußtſein, die Stärkung des Geſundungs willens iſt nicht der geringſte Teil der Behand⸗ lung. Eines der Mittel dazu iſt in der Zeit der Geneſung das Spiel, insbeſondere auch während eines Aufenthaltes im Krankenhauſe. Denn was tut der Leichtkranke und Geneſende während des langen, langen Tages? Er wartet auf den Beſuch und die Porte und Gebärden des Arztes; er wartet auf die Mahlzeiten(wie manche Geſunde in der Sommerfriſche), und in den Zwiſchenzeiten plaudert er mit den Nachbarn. Wovon? Nun, vielzuviel von Krankheit. E, Weitſch erzählt in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochen⸗ ſchriſt“, welche Erfahrungen er gemacht hat, als er den Kranken verſchiedener Anſtalten und Heime neue Spiele zur Probe gab. 5 5 Die alten, gewöhnlich auch vorhandenen Halma, Dame, Mühle ſind ſchon zu„abgeſpielt“. Schach iſt den meiſten zu ſchwierig. Trotz dem neuen lockenden Angebot blieben die älteren Männer bei ihren Karten. Die füngeren griffen gern zu Einzel⸗ und Geduldſpielen, Vexierſpielen, von denen es etwa 40 neuere Arten gibt. Einzelſpiele waren im allgemeinen beliebter als Gemeinſchaftsſpiele. Frauen ſpielten noch lieber als Männer. Nur die Nervenkranken lehnten zumeiſt die Spiele als zu kindiſch ab; ſie neigten mehr zu nützlichen Beſchäftigungen. Die Verſuche waren ermutigend, weil ſie den Kranken Freude brachten. Achte das Eigentum des Kindes Die Liebe unſerer Kinder zu ihrem Spielzeug, über⸗ 591755 zu ihrem Eigentum, iſt oft eine unbegrenzte und eeiſpielloſe. Iſt dieſes Eigentum lebendig, d. h. ind es Haustiere oder Käfig⸗ und Aquariumtiere, dann tritt zu⸗ weilen auch noch ein echter Opfergeiſt hinzu. Ihre Liebe und ihr Opferſinn füllt dann ihr ganzes Denken aus und durchſtrömt das kleine Herz. Zuweilen werden andere Pflichten, wie Schularbeiten, Aufſicht über jüngere Ge⸗ ſchwiſter und dergleichen darüber vergeſſen, ſo ſehr iſt das Kind von ſeinem„Eigentum“ erfüllt. G. iſt ihm alſo das Große in ſeinem jungen Leben, für das es Verantwortung fühlt. Sein Eigentum wird ſozuſagen ſchon der Sinn ſeines Daſeins, weil ſein Denken und ſeine Neigung be⸗ teiligt ſind. Wir ſehen oft kleine Mädchen mit ganz ſchauervollen Puppen, Jungens mit Pferdchen, die keinen Schweif mehr haben und auf drei Beinen ſtehen. Dieſe Beiſpiele zeigen uns, wie ſehr Herz und Phantaſie an dieſem 1855 Eigen⸗ tum beteiligt ſind, und es wäre grauſam, ihnen dieſe Illuſionen zu zerſtören. Wir ſollten vielmehr eine hohe Achtung haben vor dieſer Kinderliebe, die ſelbſt das Häßlichſte zu vergolden vermag, etwas, daß Erwachſene längſt verlernt haben, weil ſie das Wunderland der Kind⸗ heit verließen. Wenige nur vermögen mit den goldenen Spiele: Zauberſchuhen dahin zurückzukehren und können ſie es, dann werden ſie meiſt„Phantaſten“ geheißen. Lee Kleine, nette, leichte Kleidchen Bilderdienst Kiegliceh Wir brauchen alle dieſe kleinen, anſpruchsloſen, leicht zu reinigenden Kleidchen, in denen man jederzeit friſch und adrett ausſieht. Sie ſind preiswert und dankbar, er⸗ ordern auch keine großen Schneiderkünſte, ſondern nur ein ißchen guten Geſchmack— und erzielen immer eine gute Wirkung. Sind unſetze Kinder größer, ſo treten Bücher, Marken⸗ ſammlungen, Handarbeiten, Bilder und andere wertvollere Dinge in das Bereich ihres Eigentums. Hier ſpricht ſchon mehr die Freude am Wert des Beſitzes mit, und dieſes Eigentum achtet auch der Erwachſene ganz von ſelbſt, weil es ja„Wert“ hat. Wir aber wollen einmal an die Spielkiſte oder an den Spielſchtank treten. 8 „Du lieber Himmel!“ iſt oft Mutters entſetzter Ausruf. Und dann beginnt ſie in aller Liebe heimlich zu kramen und zu ordnen, fortzuwerfen, zu leimen und zu flicken. g „Halt ein, Mutter! Was Du da tuſt, iſt gut gemeint, aber völlig verkehrt.“ ö Was wir Mütter in ſolchem Falle tun ſollen, iſt: erſt einmal die Mitarbeit des Kindes heranziehen. Schon aus erzieheriſchen Gründen, denn das Kind ſoll von klein auf Ordnung halten lernen. Und wenn Mutti mitaufräumt und es fröhlich tut und dabei lacht und ſcherzt und vielleicht ſingt, dann iſt„Aufräumen“ ſogar ein herrliches Spiel, beſonders für langweilige Regentage. i „Und dabei hört Mutti dann, warum dieſes oder jenes Spielzeug ſo beſonders geliebt wird und lernt darüber eine ſtille Achtung. So wird vieles nicht fortgeworfen, ſondern der Liebe des Kindes überlaſſen und damit vfel Tränen erſpart, denn Kinder können um entſchwundenes, be⸗ ſcholtenes oder belächeltes Eigentum bitterlich weinen. Darum: Achte das Eigentum deines Kindes. Gommerſegen im Gemüſeladen Eine Fülle bunter Gaben Kaum anderswo ſpiegelt ſich die ganze Fülle des ſom⸗ merlichen Ernteſegens ſo geſchloſſen wider wie in der augenblicklichen Vielſeitigkeit und Fülle des Gemüſeladens. Neben den Früchten des Feldes iſt es vor allem das Obſt, das durch ſeine Vielartigkeit das Auge auf ſich zieht. Ne⸗ ben gelben, grünen und roten Aepfeln verſchiedener Sorten wetteifern saftige Tafelbirnen mit den Aepfeln um die Gunſt des Raufers. Gelbe, rote und blaue Pflaumen bie⸗ ten ſich an. Sie wirken aber noch einfach gegenüber den fand d Pfirſichen und mehr noch den herrlichen Wein⸗ trauben. Allerlei Beeren kommen aus Wald und Heide als Sommergruß zu uns. Mirabellen und Reineklauden ver⸗ vollſtändigen die bunte Reihe der Obſtſorten und Arten. Unter den Gemüſen 9 1 im Augenblick die grüne Bohne eine bevorzugte Rolle. Sie wird in Men en um⸗ Wola und bietet ein wichtiges Vorratsgemüſe für den inker. Sehr beliebt iſt die Tomate, die eine von Jahr zu Jahr ſteigende Bedeutung gewinnt? Neben langen Sa⸗ latgurken ſind kleine Einmachgurken, dicke Salzgurken und die ſchönen G Senfgurken gefragt. Was gibt es noch? Salat und Spinat, Rettich und Bluͤmenkohl, Sellerie und orree, Kohlrabi, Weiß⸗ und Rot⸗ und Wirſingkohl, dicke Zwiebeln, Perlzwiebeln und Schalotten. Es reift in den Sommertagen alles ſchnell heran, und die Hausfrau hat jetzt Gelegenheit, ihre Familie ſo recht mit Gemüſe geſund⸗ e Sie verſäumt aber auch nicht die gute Gelegen⸗ heit zum Sammeln von Vorräten im Einmachekeller. Doch gehen wir auch nicht ganz vorbei an der ſchlichten Kartof⸗ fel, die jetzt in vielen Sorten zu haben iſt. Jede einzelne dieſer anſpruchsloſen Knollen birgt wertvolle Volksnah⸗ rung. In ihrer glatten, matt glänzenden Schale ſpiegelt ſich etwas wider von dem reichen Sommerſegen aus Feld und Garten. Gerichte für vier Perſonen Pikante Soße zu Sülze oder kaltem Fleiſch Die Soße findet namentlich bei Herren meiſt großen Beifall. Welſh Rarebits Dieſes in Speiſehäuſern meiſt recht teure Nachgericht können wir zu Hauſe mit wenig Mühe herſtellen. Schrippen werden in Querſchnitte geſchnitten und kurze Zeit in Milchwaſſer gelegt, Sie dürfen nur feucht, nicht weich werden. In der Zeit verrühren wir ein ganzes Ei mit etwas Salz und einem Suppenteller voll geriebenen Käſe Und ſtreichen dieſen Brei dick auf die Semmelſcheiben. Sie werden auf einem Blech in den Bratofen geſchoben und gehen bei richtiger Oberhitze in wenigen Minuten ſchön goldgelb hoch. Apfelſtippe Friſche ſchöne Pellkartoffeln mit„Stippe“ ſind ein vollkommen ſättigendes und nahrhaftes Mittageſſen, auch ohne Fleiſch. Zu einer Apfelſtippe nimmt man einen großen Löffel Schmalz oder Kokosfett und etwa 50 Gramm würfelig geſchnittenen Siehe und ſchwitzt darin drei bis vier zerſchnittene Zwiebeln goldgelb. Dann kommen 750 Gramm in Scheiben geſchnittene Aepfel und Salz dazu. Sie müſſen kurze Zeit durchſchmoren, gerade ſo lange, wie man braucht, um die Kartoffeln zu pellen. Die Menge reicht für zwei Kilogramm Kartoffeln Bienenmarmelade 5 Zwei Kilogramm gute Birnen— harte Kochbirnen eignen ſich nicht hierzu— werden geſchält, vom Kernhaus befreit und durch die Maſchine gedreht. Dann werden ſie ohne Waſſer aufgeſetzt und unter beſtändigem Rühren eine halbe Stunde gekocht. Jetzt kommen zwei Kilogramm Zucker dazu, mit denen das Mus noch einmal ungefähr eine halbe Stunde weiterkochen muß. Zum Schluß wird ein kleines Glas Rum dazwiſchen gerührt. Die Halt⸗ barkeit dieſer Marmelade iſt begrenzt, daher iſt es beſſer, 5 85 kleineren Mengen zu bereiten. Ihr Geſchmack iſt ehr fein. 8 N Sperrt und Spiel Einheimiſcher Fußball. Die Bezirksklaſſe beginnt morgen mit den Verbands⸗ ſpielen der Saiſon 1937/38. Der Auftakt wird ſchon zeigen, in welcher Spielſtärke die einzelnen Mannſchaften ins„Ge⸗ fecht“ gehen. Seckenheim hat, bevor entgültig entſchieden iſt, in welcher Klaſſe es zu ſpielen hat, noch ein Entſcheidungs⸗ ſpiel um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe ausgetragen.— Ziegelhauſen iſt der Gegner.— Schon am vergangenen Sonntag ſtanden ſich beide Mannſchaften in Ziegelhauſen gegenüber, um im Vorentſcheidungsſpiel gegenſeitig die Kräfte zu meſſen. Nach ſchönem Spiel konnte die Secken⸗ heimer Mannſchaft einen klaren 512⸗Sieg erkämpfen. Das Ergebnis kam jedoch nur deshalb zuſtande, weil die ein⸗ heimiſchen Spieler in einer ſelten geſehenen Form waren. Es war wirklich vorbildlicher Fußball, der zu begeiſtern vermochte. So langſam wird es aber Tatſache, daß Secken⸗ heims Mannſchaft auswärts die ſchönen Spiele liefert und auf eigenem Platze jeweils mit einer Art„Kickerei“ auf⸗ wartet. Es wäre ſo langſam an der Zeit, daß ſich die Spieler deſſen bewußt ſind, daß auch das„Zu⸗Hauſe⸗ Publikum“ ſchönen Fußball ſehen will. Ziegelhauſen bringt eine Kampfmannſchaft, die ſich von gar nichts beirren läßt. Bei dieſen Spielern wird nicht nach dem Torſtand geſchaut, ſondern von Anfang bis zum Schluß gekämpft, gleichwie um Sieg oder Niederlage. Die Seckenheimer Elf muß aufpaſſen um keine Ueberraſchung zu erleben. Das Können beider Mannſchaften bürgt für ein ſchönes Spiel, zumal man auf beiden Seiten das z. Zt. ſtärkſte Mannſchaftsaufgebot bringen wird. Seckenheim läßt ſpielen: Bauder II Bauder J Exel Würthwein II Feuerſtein Würthwein Schade Mack Seitz Gropp Fuchs Dazu kommt noch ein guter Schiedsrichter— Herr Kupfernagel⸗Wiesloch—, ſodaß alle Vorausſetzungen für einen guten Sport gegeben ſind. Es iſt alſo nur noch auf ein gutes und erfolgreiches Ende zu warten. Hoffen wir⸗ das Beſte. Auswärtiger Sport Das letzte Auguſt⸗Wochenende bringt wieder ein Fülle von ſportlichen Großereigniſſen. In faſt allen Lagern herrſcht wieder Hochbetrieb. Der Fußball bringt den zwei⸗ ten Ausſcheidungskampf der deutſchen Nationalmannſchaft! ur Weltmeiſterſchaft 1938 ſowie die 1. Hauptrunde um den! ſchammer⸗Pokal, Meiſterſchaftskämpfe gibt es im Waſſer⸗ ball und Kunſtfliegen, um Weltmeiſterehren ſtreiten die! Studenten und Studentinnen in Paris und die Radfohrer in Kopenhagen und einen weiteren Länderkampf verzeich⸗ net der Boxſport mit der Begegnung Italien— Deutſch⸗ land in Trieſt. a Der Fußball erlebt nach der Spielſperre ſeinen erſten großen Tag. Die deutſche Nationalmannſchaft tritt wieder in Aktion, und zwar iſt am Sonntag in Königsberg auf dem Wege zur Endrunde der Weltmeiſterſchaft 1938 Eſtland unſer Gegner. Nach dem 2:0⸗Sieg über Finnland in Hel⸗ ſinki benötigt Deutſchland nur noch einen Sieg, um End⸗ rundenteilnehmer zu ſein. Dieſer eine Sieg muß entweder am Sonntag in Königsberg oder ſpäter gegen Schweden in Hamburg erzielt werden. Wir glauben, daß unſere Vertretung Jakob; Janes⸗Münzenberg; Roſe⸗Goldbrunner⸗ Schädler; Lehner⸗Gauchel⸗Berndt⸗Szepan⸗Simetsreiter den kürzeſten Weg wählt, d. h. den Königsberger Kampf zu einem Siege geſtaltet. Zwar haben die Eſten ſeit der letz⸗ ten Begegnung, die 1934 in Stettin von Deutſchland hoch 5:0 gewonnen wurde, viel hinzugelernt, doch müßte nor⸗ maler Weiſe am Sonntag aus Königsberg ein einwand⸗ freier Sieg gemeldet werden können. Ein weiteres Ereignis bildet die erſte Hauptrunde um! den Tſchammer⸗ Pokal. An ihr ſind die„Ueberle⸗ benden“ aus den vielen Vor⸗ und Zwiſchenrunden ſowie zum erſtenmal die Gaumeiſter beteiligt. 28 Spiele ſtehen zur Entſcheidung, uns intereſſieren natürlich in erſter Linie nur die, an denen ſüddeutſche Mannſchaften beteiligt ſind: Kickers Frankenthal— Schalke 04, VfR Mannheim— Kik⸗ kers Offenbach, VßB Mühlburg— FSW Frankfurt, Frei⸗ burger F— Wormatia Worms, FW Zuffenhauſen— Sp. Vg. Fürth, 1 SSW Ulm— 1. Fc Nürnberg, ASV Nürn⸗ berg— Pf Stuttgart, Baſuwaren München— Karlsru⸗ er FV, VfB Friedberg— SV Waldhof, SpVg. Köln⸗Sülz! 7— Eintracht Frankfurt, Dunlop Hanau— Tod. Eims⸗ büttel. Das zugkräftigſte Spiel ſteigt zweifellos in dem fälziſchen Städtchen Frankenthal, wo der eutſche Meiſter Schalke 04 antreten muß. 20 000 Zuſchauer werden am Sonntag dieſes Spiel mit Spannung verfolgen. Neben zahlreichen Freundſchaftsſpielen in Süddeutſch⸗ land tragen die beſten Nachwuchsſpieler von Südweſt und Württemberg in Darmſtadt einen Gaukampf aus. Im Handball iſt es noch immer ruhig. Ein Spiel von weittragender Be⸗ deutung iſt lediglich der Gaukampf zwiſchen Württem⸗ berg und Süd weſt in Heilbronn. In Mannheim geht das Turnier des badiſchen Meiſters SV Waldhof zu Ende. Mittelpunkt des letzten Tages werden das Spiel der erſten Mannſchaft des Veranſtalters gegen die Darmſtädter Städtemannſchaft ſowie das Frauenſpiel VfR Mannheim — Stadt Darmſtadt ſein. Südweſt⸗Handballelf geändert Die Südweſt⸗Handballelf zum Gauſpiel gegen Württem⸗ berg am kommenden Sonntag in Heilbronn mußte auf eini⸗ en Poſten geändert werden. Anſtelle von Obermark(Pol. rankfurt) ſpielt nun Bohrmann(SV Wiesbaden) Mittel⸗ ſtürmer und anſtelle von Becker(Germania Pfungſtadt) tritt nun Weingärtner(Vikt. Griesheim) als linker Flügel⸗ ſtürmer ein. Die Leichtathletik f ſteht kurz vor dem Abſchluß der Saiſon. Nicht lange mehr, und dann gehts wieder in die Halle. Noch einmal treffen bei den verſchiedenſten Sportfeſten die beſten Könner auf dieſem Gebiet zuſammen. In München ſtarten beim Frau⸗ enfeſt des SV Jahn ſo bekannte Athletinnen wie die Olym⸗ piaſiegerin Valla(Italien), Cſak(Ungarn) Mauermener (Veutſchland) und weiterhin Weiß(Polen), Baumg(Oeſter⸗ reich), Winkels S Eckert(Deutſchland), Steuer Deutſchland) und Ratjen(Deutſchland). In den deutſchen auen ſelbſt kommen noch einige nationale Feſte zur Durchführung, ſo in Frankfurt und in Kaſſel mit dem Gaukampf Heſſen— Mitte. Die Jugend des Gaues Südweſt trägt in Mainz ihre Meiſterſchaften aus.—. In Berlin treffen die alten Vorkämpfer der Leichtathletik bei einem„Sportfeſt der alten Meiſter“ aufeinander. 5 Boxen Baden— Südweſt. Der für den 4. September nach Mannheim angeſetzte Gaukampf der Amateurborer zwiſchen Baden und Südweſt mußte auf den 12. September verlegt werden. An dieſem Tage ſtehen ſich folgende Mannſchaften gegenüber:(vom Flie⸗ gengewicht aufwärts): Stetter(B.)— Bamberger(S.), Reuter(B.)— Rappfſilber(S.), Hoffmann(B.)— Schöne⸗ berger(S.), Hettel(B.)— Puffay(S.), Wurz(B.)— Ims(S.), Zlotecky(B.)— Lehrmoſer(S.), Keller(B.) — Köhler(S.), Maier(B.)— Seidel(S.). Im Boxen ſteht der erſte Länderkampf dieſes Jahres zur Entſchei⸗ dung. Italien und Deutſchland eröffnen den Reigen in Trieſt. 16 deutſche Amateure treten die Reiſe an und kämpfen am 1. September noch in Budapeſt gegen Ungarn. Italien iſt von jeher Deutſchlands ſchwerſter Geg⸗ ner geweſen. So iſt es auch dieſes Mal.— In Miltenberg kommt es zu einem Städtekampf zwiſchen Frankfurt am Main und Nürnberg. Im Mokorſport muß der„Große Motorrad⸗Preis von Italien“, der am Sonntag auf der Monza⸗Bahn bei Mailand ausgetragen wird, als größtes Ereignis genannt werden. Im Rahmen dieſes Rennens führt der Internationale Motorradfahrer⸗ Verband das Rennen um die Geſchwindigkeits⸗Trophäe durch. Alles, was im europäiſchen Motorrad⸗Rennſport einen Namen hat, wird zur Stelle ſein.— Das einzige Rennen in Deutſchland iſt das Hohenſyburg⸗Dreiecksrennen, zu dem etwa 200 Nennungen eingegangen ſind. Der Schwimmſpork bringt den Endkampf zur deutſchen Waſſerballmeiſterſchaft wiſchen Duisburg 98 und dem Tttelverteidiger Waſſer⸗ 1 Hannover in Bielefeld.— In Offenburg wurden ie Gaumeiſterſchaften von Baden abgewickelt. zu denen 15 Meldungen abgegeben wurden.— Gaumeiſtertitel ſind auch für die Jugend des Gaues Südweſt in Worms zu ver⸗ eben und in Salach kämpfen die beſten württembergiſchen Waſſerball⸗Mannſchaften um Meiſterehren. Unter„Verſchiedenes“ müſſen an erſter Stelle die Akademiſchen Weltſpiele in Paris genannt werden, die am Samstag mit den Radren⸗ nen auf der Prinzenparkbahn und am Sonntag mit dem Fußball⸗Endſpiel in Colombes zu Ende geführt werden. Im Rahmen der Nibelungen⸗Kampfſpiele in Worms turnt die Deutſchlandriege, kämpfen die Fechter und die Handballer und Hockeyſpieler.— In Plauen werden die Hünfkampf⸗Meiſterſchaften der deutſchen Polizei entſchie⸗ den.— Sonſt ſind noch das Schwerathletik⸗Jugendfeſt in Kirn a. d. Nahe, die Raſenkraftſport⸗Meiſterſchaften des Gaues Südweſt in Ludwigshafen, die Freiſtil⸗ Meiſterſchaften des Gaues Baden in Lahr(Bantam⸗ bis Leichtgewicht), die ſüdweſtdeutſchen Rollhockey⸗Meiſterſchaf⸗ ten in Frankfurt und die Frankfurter Herbſtre⸗ gatta zu nennen. 20:2— höher gings nicht! Der frühere deutſche Fußballmeiſter Fortuna Düſſeldorf ſpielte am Mittwoch in Bad Harzburg gegen eine Auswahl⸗ elf des Nordharzes. Die Duſſeldorfer erſtmals wieder mit Mehl ſpielend, gewannen dieſes Spiel mit der phantaſtiſchen Torziffer von 20:2. Der Standardverteidiger Paul Janes wurde nach der Pauſe ausgewechſelt. Das Baden⸗Badener Hauptrennen. Franzöſiſcher Sieg in Baden-Baden. Baden-Baden, 28. Aug. Die Internationale Rennwoche von Baden-Baden erreichte am Freitag mit der Entſcheidung des Großen Preiſes von Baden im Werte von 42 000 Mark ihren ſportlichen Höhepunkt. Zum erſten Male ſeit 1924 war in dieſem wertvollen Rennen wieder ein aus⸗ ländiſcher Sieg zu verzeichnen. Dadji aus dem franzöſiſchen Stall Bouſſae gewann unter C. Elliott überlegen vor dem Italiener Gaio. Die Ergebniſſe: Schwarzwald⸗Rennen, 6000 Mark, 1000 Meter: 1. Geſt. Erlenhofs Cleopatra(O. Schmidt), 2. Gräfin Iſabella, 3. Patron; f. Nobelpreis, Bellona. Tot.: 18, 19, 30:10. EW: 92210. 5 Badener Meile, 5300 Mark, 1600 Meter: 1. Geſt. Walfrieds Fidelitas(W. Held), 2. Heimfahrt; 3. Hadrian; f. Wiener Walzer, Dardanos, Cyrillus, Leibhuſar. Tot.: 23, 10, 11, 10:10. EW: 64:10. Preis von Raſtatt, 3200 Mark, 1800 Meter: 1. 5. Buchmanns Infant(H. Schmidt), 2. Purpurſtern, 3. Narr⸗ halla; f. Saarpfälzer, Kanzliſt, Neandertal, Schwertlilie. Tot.: 88, 23, 17, 28:10. EW: 41210. Großer Preis von Baden, 42 000 Mark, 2400 Meter: 1. M. Bouſſaes Dadji(C. Elliott), 2. Gaio, 3. Ricardo, 4. Blaſius; f. Wahnfried, Chilone, Periander, Abendfrieden, Iniga Iſolani, Elpis, Tot.: 35, 12, 12, 30, 12:10. EW; 72:10. Waſſerfall, Ausgleich, 4500 Mark, 2100 Meter: 1. Geſt. Walfrieds Occultus(W. Held), 2. Odin, 3. Märchenwald; f. Palaſtherold, Taifun, Periflor, Paderborn, Geradeaus, Graf Schleiden. Tot.: 108, 26, 22, 23:10. EM: 56410. Yburg⸗ Ausgleich, 2100 Mark, 1400 Meter: 1. Stall Ammerlands Oberhaupt(J. Göbl), 2. Veilchen, 3. Män⸗ neken; f. Sagenheld, Spanga, Flüſterton, Uferſchwalbe. Tot.: 135, 12, 12, 17110. EW; 7410. Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen, 3100 Mark, 3600 Meter: 1. Fr. A. Wortmanns Spata(M. Wortmann), 2. En⸗ thuſiaſt, 3. Grenzesluſt. Tot.: 13:10. EW: 24310. Nadweltmeiſterſchaften Leoni-Italien Straßenmeiſter der Amateure. Bei den Rad⸗Weltmeiſterſchaften in Kopenhagen ermit⸗ telten am Dienstag die Amateure den Straßenweltmeiſter. Von den angetretenen 56 Amateuren kam über die 204 Kilo⸗ meter lange Strecke der Italiener Adolfo Lioni in einer Fahrzeit von 5:48:20 Stunden zum Weltmeiſtertitel vor dem Dänen Frode Sörenſen und dem Deutſchen Fritz Scheller. Es kam zu Zwiſchenfällen. Sogar die Siegerehrung wurde ge⸗ 5 als die italieniſche Flagge am Siegesmaſt gehißt wur⸗ e, ertönten Pfiffe und während der Hymne wurde immer wieder nach Frode Sörenſen gerufen.— Die Ergebniſſe: Straßenweltmeiſterſchaft für Amateure(204 Kilometer); 1. Adolfo Leoni⸗Italien 5:48:20 Stunden; 2. Frode Sören⸗ ſen⸗Dänemark Vorderradlänge zurück; 3. Fritz Scheller⸗ Deutſchland dreiviertel Länge zurück; 4. Boſio⸗Italien 5:48:21 Stunden; 5. Bo, iger⸗Schweiz; 6. Demmeni⸗Holland: 7. Erieſſon⸗Schweden; 8. Jones⸗England; 9. Cottur⸗Italien; 10. Hackebeil⸗Deutſchland; 11. Sztrkati⸗Oeſterreich; 12. Cou⸗ derc⸗Frankreich; 13. de Hoog⸗Ho, and; 14. Perrei⸗Schweis: 15. Dumoulin⸗Belgien; 16. Ott⸗Schweiz; 17. Lunden⸗Schwz den; 18. Karaki⸗Ungarn; 19. Berg⸗Schweden alle dichkauß 20. Carapezzi⸗Frankreich 5:54:46 Stunden. Walter Lohmann Steher⸗Weltmeiſter Die Steher⸗Weltmeiſterſchaft 1937 der Radfahrer endete mit einem großen deutſchen Triumph. Walter Lohmann (Bochum) holte ſich hinter ſeinem Schrittmacher Meinhold den Titel eines Weltmeiſters für 1937 und verhalf ſo den deutſchen Farben während der Kopenhagener Radſportwoche zum erſten Sieg. Lohmann wiederholte 305 den deutſchen Erfolg aus dem Jahre 1931, denn ſechs Jahre zuvor hatte an der gleichen Stelle Walter Sawall für Deutſchland die Weltmeiſterſchaft erkämpft. Frankreichs Titelhalter Ter, reau und der deutſche Meiſter Adolf Schön belegten die Ehrenprätze. Severgnini, Meuleman und G. Wambſt wur⸗ den überrundet. Hockenheimer Motorradrennen 1937 Die Nennungsliſte zum Hockenheimer Motorradrennen 1937 mit dem 6. Meiſterſchaftslauf für Solo⸗Krafträder an 5. September konnte bereits abgeſchloſſen werden, und mer die Beliebtheit der ſchnellen Hockenheimer Strecke kennt, wird verſtehen, wenn wir ſagen, die Nennungsliſte mußte abge⸗ ſchloſſen werden. Der deutſche Meiſterſchaftslauf für Solo⸗ Maſchinen rief alles auf den Plan, die Meiſter der Rennbahg ſind alle da, um ihren Ruf zu gerteidigen, aber die vorzüg⸗ lichen deutſchen Nachwuchsfahrer ſind ebenfalls alle am Statt, um ſich die Lorbeeren für die Laufbahn eines Großen z erringen. Es iſt ſchwer, einzelne herauszugreifen, wenn alles nam hafte antritt. Dieſe Rennbahn hat ſchon alle Fahrer gesehen ſo fuhr der Held im Auto⸗Union⸗Rennwagen Roſemeyet gz Motorrad⸗Rennfahrer 1933 einen Rundenrekord mit 129 Stundenkilometer. Bullus erledigte in demſelben Jahre de Strecke mit einer Tagesbeſtzeit von 129,4 km⸗ſtd. Die Strecke ſah in jedem Jahre intereſſante Schlachte und immer ſchneller wurden die Rennen, immer beſſer die Tagesbeſtzeit, die Otto Ley im vergangenen Jahre auß BMW. auf 153 Stundenkilometer ſchraubte. Am 5. September wird ſelbſtverſtändlich auch Ley und ſein Stallgefährte Gall auf BMW. ſtarten und es wird eine verbiſſene Jagd um die Tagesbeſtzeit geben. Der geſamte DW. ⸗Stall iſt mit ſeinen beſten Fahren vertreten, für NSU. bürgen die drei Kämpen Fleiſchmanp, Mellmann und Hentze, wir finden die alte Klaſſe in Hans Richnow auf Rudge, wir ſehen Kohfink, Gablenz, Demand, Lommel, Hans Bock, Erwin Zimmermann auf NSuU., Paul Weyres auf Harley und eine ganze Anzahl ausgezeichneter Lizenzfahrer. Die Beſetzung iſt— wie die nachfolgende Nennungsliſte ergibt— ganz auserleſen. Es iſt begreiflich, daß die Lite abgeſchloſſen werden mußte, um einer Ueberbeſetzung zu be⸗ gegnen. Bereits in den nächſten Tagen wird Hockenheim in Zeichen des großen Tages ſtehen, bald wird das Training beginnen. Die Vorbereitungsarbeiten ſind in vollem Gang, denn es iſt nicht leicht für 150 000 Zuſchauer gerüſtet zu geiſ, Ein Mercedes⸗Rennwagen auf dem Hockenheimer⸗Ring Der Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar iſt es gelungen, aus Anlaß des großen Hockenheimer Rennens mit dem 6, Meſ⸗ ſterſchaftslauf für Solo⸗Krafträder am 5. September einen der großen Mercedes-Rennwagen zur Eröffnung des Ren nens auf die Strecke zu bringen. So werden die vielen Tauſende, die ſich das Sportereignis in Hockenheim nich entgehen laſſen, den ſiegreichen deutſchen Rennwagen zu ſehen bekommen, von dem man zwar immer hört, der abet den wenigſten bis jetzt gezeigt werden konnte. Der Wagen wird von dem bekannten Rennfahrer Bäumer gefahren, — Die Akademiſchen Weltſpiele Deulſche Erfolge im Schwimmen, aber hohe Waſſerball⸗ niederlage. Im Olympiſchen Schwimmſtadion von Tourelles wurden die Schwimmwettbewerbe der Akademiſchen Weltſpiele fort geſetzt. In den Männerwettbewerben reichte es gegen die ſtarke ungariſche Konkurrenz zu keinem Sieg, denn Olympia ſieger Ferene Eſik holte ſich ſowohl die 100 Meter Kraul al auch die 200 Meter Bruſt. Ueber 100 Meter Kraul kam Wille⸗Berlin als beſter Deutſcher auf den vierten Platz. J Bruſtſchwimmen unterlag Schulte gegen Cſik nur mit Hand ſchlag. Bei den Frauen gab es dafür aber einen deulſchen Sieg, und zwar über 100 Meter Rücken, wo die Krefelder Schminke in 1:27,5 ganz überlegene Siegerin vor der Eng länderin Spence und Frl. Surmann⸗Deutſchland wurde Auf den vierten Platz legte ebenfalls eine 9 Schwimmer Beſchlag und zwar Frl. Meier.— die ungariſchen Wa ſerballer, die am Vortag ſchon mit einem Bombenſeß aufwarteten und einige Olympiaſieger in ihren Reihen h ben, kamen am Mittwoch auch gegen Deutſchland zu einen klaren Sieg. Das Reſultat lautete 9:1(2:0).. Zum erſtenmal gibt es bei den Akademiker⸗Weltſpiele auch Wettbewerbe im Schießen, die mit dem Kleinkal, berſchießen und dem Piſtolen⸗Schnellfeuerſchießen begann Unſere Kleinkaliberſchützen ſchlugen ſich ſehr gut; Herber und Lorenz kamen hinter dem ſiegenden Franzoſen 5 Louis auf die Plätze und in der Mannſchaftswertung ug Deutſchland hinter Ungarn Zweiter.— Im Piſtolenſchne feuerſchießen holte ſich der Grieche Vichos den Sieg. 5 Beim Fechten wurde das Mannſchaftsturnier auf Dege in Angriff genommen. Hier ſchied die deutſche Mannſchal bereits in der Vorrunde aus, da ſie gegen Aegypten und ge gen Italien jeweils mit 6:10 verlor. Die Vorrundenkämpfe zum Fußballturnier wurden ab. eſchloſſen. eberraſchung. In der Gruppe ſpielte, ſchlug Belgien die Studenten von Ungarn, Die letzte Begegnung endete mit einer großen 0 0„in der auch Deutſchan die u Heutſchland bekanntlich 1:0 siegreich geblieben waren Da jede Mannſchaft in dieſer Gruppe auf zwei Punkte kan, mußte das Torverhältnis lber den Verblel im Wettbewerb entſcheiden. Deutſchland wurde mit dem beſten Torpeſhin nis doch noch Gruppenſieger vor Ungarn, während Vela als dineige Mannſchaft mit negativem Torverhältnis aus“ e Im Stadion von Colombes trafen die beiden einig Nationalmannſchaften aufeinander, die zum Hocken nend; S hatten, Deutſchland und Frankreich. Deuſſchlanh tudenten ſiegten klar 7:3. Der Titel wurde jedoch 1125 5 vergeben da noch ein Rückſpiel ausgetragen wer muß. Mit weniger Erfolg kämpften unſere Studentinnen im Roland⸗Garros⸗Stadion g ich nier. Im Gemiſchten Doppel ſchied jetzt auch die dane Vertreter Weber⸗ Hildebrandt aus, die gegen das öſte chiſche Paar Kriegs⸗Kinzl 6:4, 4:6, 0:6 unterlag. beim Tennistur Studenten und N