tren die rlin an ö beför⸗ matfor⸗ Dabei Abfall⸗ iſplitter n Stück Jut im Weizen⸗ Fleiſc m jener Steine fanden Orga⸗ chlamm in dem e Men⸗ rt, teils ſchon Schweiz den, es haben, ld, das itzündet 8 zuerſt d einen e erſten n Bau⸗ In, den 1 Herd⸗ nen des 1 el ſchon tember Waage ag und eht in Ueber chſtraße lla und er Kaſ⸗ e ſchön a. Im ega in Stein⸗ ten die! rägers, ie. tember Ihr auf 8 Mo⸗ windet . Der Fupiter jon um Stunde rn da⸗ 5 Neu⸗ 0. ſteht letztes che. emeinde Stein. Männer Lotterie verboten —— binne nmer i uſt 193) 397640 218385 9 99707 297587 360680 38693 Rr. 201 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 30. Auguſt 1937 a 2 8 den Vertretern der Behörden und der Partei begrüßte Weltmarkt Leipzig much, der Chef des berühmten Yorkſchen Jägerbataillons Zuckerſüße Weintrauben 8 der n pen Herb ſimeſſe. Die Ausfener aht die Männer des Rundfunks und führte ihnen die nur in 5 Eröffnung der großen& ſſe. Die Ausſtellerzah Ortelsburg gepflegte Falknerei vor. Ueber die Erinne⸗ Die Weinbeere— die feinſte Beerenfrucht. wächſt weiter. Die Leipziger Herbſtmeſſe, der große Weltmarkt des internationalen Handels, hat ihre Pforten geöffnet. Die Geſamtzahl der Ausſteller beträgt nach den Angaben des Meſſeamtes 5505, das ſind 435 mehr als 1936 und 1125 mehr als 1933. Rund 20 fremde Staaten ſind durch 360 Ausſteller vertreten. Auch ſonſt iſt der Ausländerbeſuch ſehr ſtark. Nach einer Zählung des Leipziger Meſſeamtes ſind beſtimmt 6000 auskändiſche Einkäufer zu erwarten, was ungefähr dem Beſuch der Leipziger Herbſtmeſſe 1936 (5916) entſpricht, aber einen weſentlichen Zuwachs gegen⸗ über der erſten Herbſtmeſſe ſeit der Machtübernahme im Jahre 1933 darſtellt, die von 3697 ausländiſchen Ein⸗ käufern beſucht war. Der Zuwachs um 2300 Auslands⸗ einkäufer iſt hauptſächlich auf die ſtärkere Beteiligung aus den Randländern des öſtlichen Mittelmeeres zurückzufüh⸗ ren. Auch aus Südamerika ſind mehr Einkäufer als ſonſt angemeldet. Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Eſtland, Litauen und Finnland entſenden mehr als das Doppelte an Einkäufern gegenüber dem Vorjahr. Den ſtärkſten Einkäuferbeſuch ſtellen indeſſen die Hauptkunden⸗ länder Deutſchlands in Weſt⸗ und Nordeuropa. Oer Oſten deutſches Schickſalsland Staatsſekretär Funk bei der 700⸗Jahr⸗Feier der Stadt Elbing. Staatsſekretär Funk ſtattete der Stadt Elbing anläßlich der Feier ihres 700jährigen Beſtehens einen Beſuch ab. In einer Feſtſitzung der Stadtverwaltung führte Staatsſekretär Funk u. a. folgendes aus: Am Ausklang feſtlicher Tage ſind Sie hier zu einer feier⸗ lichen Sitzung verſammelt, zu der ich Ihnen die beſten Grüße und Wünſche des Reichsminiſters Dr. Goebbels überbringe. Dr. Goebbels, ein Sohn des Rheinlandes, hat erſt kürzlich in Breslau zum Ausdruck gebracht, wie ſehr er ſich dem deutſchen Oſten verbunden fühlt aug der Erkenntnis, daß der Oſten deutſches Schickſals hand iſt. Der Führer hat uns ge⸗ lehrt, daß unſer Volk wieder ſtark werden wird, wenn es er⸗ kennt, was der Oſten für das deutſche Leben bedeutet. Von hier kommen die Ströme des Blutes, die den Volkskörper ge⸗ ſund und kräftig erhalten, von hier kommen die urwüchſige Kraft und der kämpferiſche Geiſt der oſtpreußiſchen Menſchen. Unweit dieſes Landes ſtand wohl die Wiege der Germanen, von hier ſandten ſie ihre Völkerſtröme, die die alte und die neue Welt befruchteten. Und hierher zieht es uns heute wieder zurück, nachdem wir erkannt haben, daß wir mit der Vernach⸗ läſſigung dieſes Landes ſchwere Einbuße an Volkskraft er⸗ litten haben. Uralt heiliges Land, getränkt mit dem Blute unſerer Ahnen, geheiligt durch die Opfer des Weltkrieges, bedeutungs⸗ voll durch die Ueberlieferungen, die uns von großer Kultur⸗ und Staagtenherrlichkeit vergangener Jahrtauſende künden: das iſt der deutſche Oſten. Ihre Stadt iſt ein Teil von ihm und, wie ihre Geſchichte zeigt, durch Jahrhunderte ein Angelpunkt des öſtlichen Lebens. Der Deutſche Ritterorden überſchritt wenige Jahre vor der Geburtsſtunde Elbings die Weichſel und gründete hier Burg und Stadt Elbing als einen Brückenkopf zur Eroberung Preußens. Kaufleute aus dem rheiniſch⸗veſtfäliſchen Wirt⸗ ſchaftsgebiet pflanzten das Reis, aus dem die mächtige Hanſe⸗ ſtadt Lübeck entſproß. Und Elbing darf ſich rühmen, eine Tochter dieſer einſt weltumſpannenden Handelsmetropole zu ſein. Der kriegeriſchen folgte die friedliche Wiederbeſiedlung; hier bei Ihnen folgte dem Schwert der Planwagen des Kauf⸗ mannes. Soldaten und Kaufleute waren es auch in unſeren Tagen, die Elbing zu ihrem alten Ruhme verhalfen. Die Soldaten des Führers bereiteten den Boden, auf dem unter vielen anderen das große Werk Ferdinand Schichaus zu neuer Blüte erſtehen konnte. Schon die Anfänge der NSDAP. im Gau Oſtpreußen zeigten, daß hier in Elbing die Entwicklung zum Guten beſonders ſchnelle Fortſchritte machen würde. Der Gau Ostpreußen konnte 1933 dem Führer als erſter melden, daß die Arbeitsloſigleit beſiegt ſei. Heute iſt Elbing ein wichtiger Faktor in der Aufbauarbeit des Dritten Reiches geworden. Staatsſekretär Funk ſchloß ſeine Anſprache mit dem Wunſche weiteren Blühens und Gedeihens der Stadt Elbing. Oſtpreußenfahrt der Rundfunkintendanten Nachdem die Rundfunkintendanten unter Führung des Reichsintendanten des deutſchen Rundfunks, Dr. Glaßmeier, durch Maſuren gefahren waren, wurde die herrliche Wald- und Seelandſchaft im ſüdlichen Teil Oſt⸗ preußens, das Kampfgelände der Schlacht bei Tannen⸗ berg, bereiſt. Zunächſt führte der Weg durch Deutſch⸗ lands größten zuſammenhängenden Waldbeſtand, den Johannisburger Forſt, mit dem Ziel Ortelsburg. Unter rungsſtätten des Weltkrieges ging es zum Reichsehren⸗ mal, wo zu Ehren des verſtorbenen Generalfeldmarſchalls ein Kranz niedergelegt wurde. Preisſenkung für Zellwolle Ein wichtiger Rohſtoff des Vierjahresplanes.— Weiterer Ausbau der Erzeugung. Berlin, 30. Auguſt. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat mit Wir⸗ kung vom 1. September 1937 den Preis für deutſche Zell⸗ wolle von 1,60 auf 1,45 Mark je Kilogramm geſenkt. Damit iſt ein wichtiger Schritt auf dem Gebiete der Preisbildung getan, weil er ſich auf einen Rohſtoff bezieht, der in Deutſchland hergeſtellt wird und der ſich in zunehmen⸗ dem Maße in der Spinnſtoffwirtſchaft eingebürgert hat. Bei der Feſtſetzung des neuen Zellwollpreiſes iſt auch berück⸗ ſichtigt worden, daß die Erzeugung dieſes wichtigen Rohſtoffes im Rahmen des Vierjahresplanes weiter ausgebaut wird. Wie der Deutſche Handelsdienſt hierzu erfährt, liegt die Bedeutung dieſer Preisſenkung in erſter Linie auf politi⸗ ſchem Gebiet, d. h. auf dem Gebiet des Vierjahresplanes. Durch dieſen Schritt wird gezeigt, daß die politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Führung entſchloſſen iſt, ſich der gegebenen Lage Deutſchlands anzupaſſen, d. h. die Wirtſchaft unabhängig zu machen von ſolchen Rohſtoffen, deren Bezug uns in dem ind verſchloſſen iſt, in dem wir an ſich auf ſie angewieſen ind. Mit der neuen Senkung des Zellwollpreiſes auf 1,45 Mark je Kilogramm iſt nunmehr ein Stand erreicht, der ſich etwa den zurzeit niedrigen Preiſen für Baumwolle nähert und nicht unerheblich unter dem Preis für Wolle liegt. Gleichzei⸗ tig iſt auch zu beachten, daß auch in dem neuen Preis noch immer die Reſerven enthalten ſind, deren die Zellwollinduſtrie für die notwendige Ausweitung ihrer Produktion und die weitere Ausdehnung des Exports bedarf. Die Induſtrie ſtellt aus Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung Mannheim. J Mannheim. Die Vorbereitungen zur großen„Ober⸗ rheiniſchen Induſtrie-Ausſtellung Mannheim 1937“ ſind in vollem Gange. Die Ausſtellung wird am 4. September durch den Miniſterpräſidenten Walther Köhler der Oeffent⸗ lichkeit übergeben. Bei einem Rundgang durfte man heute feſtſtellen, daß die erſten Ausſteller berefts mit der Anliefe⸗ rung begonnen haben. Mehrere tonnenſchwere Induſtrie⸗ erzeugniſſe ſind unter Ueberwindung beſonderer Schwierigkei⸗ ten bereits auf ihren Standplatz geſchafft worden. Vor allem erkannte man ſchon die einheitliche Ausgeſtaltung, die der Oberrheiniſchen Indaſtrie⸗Ausſtellung ein beſonderes Ge⸗ präge geben wird. Nicht nur die große Rhein⸗Neckar⸗Halle elbſt, ſondern auch die vier Ausſtellungszelte werden einheit⸗ lich mit weißem Neſſel verkleidet und durch blaue Streifen abgesetzt. Die hervorſtehenden Pfeiler der Haupthalle erfah⸗ ren eine Verkleidung mit Hakenkreuzfahnen. Die Einheitlich⸗ keit wurde vor allem deswegen gewählt, um alles Markt⸗ ſchreieriſche zu vermeiden. Der Bedeutung der Ausſtellung entſprechend, gibt die Reichsbahn für alle Ausſtellungstage Sonntagsrückfahrkarten mit dreitägiger Gültigkeitsdauer aus. Die Sonntagsrückfahr⸗ karten liegen an ſämtlichen Bahnhöfen der Gaue Baden und Saarpfalz auf, ſo daß man auch vom Bodenſee oder vom weſtlichen Zipfel des Saarlandes mit Sonntagsfahrkarten nach Mannheim gelangen kann. Darüber hinaus gibt es auch im 150⸗Kilometer⸗-Umkreis von Mannheim an Bahnhöfen an⸗ derer Gaue dieſe Sonntagsrückfahrkarten. Die Mannheimer Straßenbahn, die ſich auf einen ſtar⸗ ken Betrieb eingeſtellt hat, werkauft in den Straßenbahn⸗ wagen Eintrittskarten zur Ausſtellung. Dabei iſt die Hinfahrt zur Ausſtellung ohne Rückſicht auf die Entfernung koſtenlos. Großer Erfolg des deutſchen Films„Der Herrſcher“ in Venedig. Der deutſche Tobis⸗Film„Der Herrſcher“ hinterließ bei der Filmkunſtſchau in Venedig, vor allem wegen der über⸗ ragenden Leiſtung von Emil Jannings, einen außerordentlich ſtarken Eindruck. Die beherrſchende Geſtalt des Induſtriefüh⸗ rers Clauſen, die Jannings mit unerhörter, mitreißender Tra⸗ gik darſtellt, iſt ohne Zweifel die gewaltigſte, bis ins letzte dramatiſch durchdrungene ſchauſpieleriſche Leiſtung, die in die⸗ ſem Jahre bisher auf der Filmſchau in Venedig zu ſehen war. Hier hat man es mit Filmkunſt im höchſten Sinne des Wortes zu tun. Manche Hausrebe trägt dank der heißen Sommerwochen ſchon reife Trauben. Mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Traubenreife werden die Weinberge geſchloſſen. Auch auf den Märkten beginnt der Verkäuf von Speiſetrauben. Unter den Beerenfrüchten iſt die Weinbeere die weitaus edelſte Frucht. Wie die Natur ganz gewiß nicht den Blumen Farben und Düfte gab, damit wir Menſchen uns daran ergötzen, ſondern um Tiere zur Beſtäubung anzulocken und ſo die Art der Pflanze zu erhalten, ſo hat ſie auch vielen Früchten Farbe, Fruchtfleiſch und den beſonderen Geſchmack deshalb gegeben damit Tiere, zumeiſt Vögel, die Früchte verzehren, dadur die im Fruchtfleiſch geborgenen Samen befreien und ausſäen und die Pflanze in dieſer Weiſe weiter verbreiten. Der Menſch, der ja von Natur ein„Alles-Eſſer“ iſt, wird aber ſehr früh ſchon verſucht haben, ſolche Früchte auch ſeiner Ernährung oder wenigſtens ſeinem Gaumen dienſtbar zu machen. Früchte, die ihm beſonders zuſagten, hat er dann— ſchon aus Be⸗ quemlichkeit— in Pflege genommen und ſo„Obſt“⸗Bau zu treiben begonnen. Dadurch, daß die Sträucher und Bäume in gerodetes, fruchtbares Erdreich verſetzt wurden, vergrößer⸗ ten und veredelten ſich ihre Früchte ganz von ſelbſt. Johannis- und Stachelbeere ſind Steinbrech-Gewächſe; ſie ſind in einigen Arten in Europa und Deutſchland heimiſch, ganz wie die zu den Roſengewächſen gehörenden Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Was durch Pflege und Verede⸗ lung aus der kleinen Walderdbeerfrucht für große Garten⸗Erd⸗ beeren hervorgegangen ſind, weiß jeder. Durch künſtliche Kreu⸗ zung von Himbeere und Brombeere har man neuerdings einen Miſchling gezüchtet: die Logan⸗ oder Brimbeere. Das wichtigſte Beerenobſt war aber ſeit uralten Zeiten der Wein. Wir wiſſen heute, daß die Rebe, der Weinſtock, ſchon lange vor der Verbreitung der Weinkultur in ganz Süd⸗ europa und einem Teil Mitteleuropas anzutreffen war. Wie die Funde in den vor etwa 4000 Jahren errichteten Schwei⸗ zer Pfahlbauten beweiſen, trug bereits die Wildpflanze eßbare und wahrſcheinlich wohlſchmeckende Beeren. In den Gegenden zwiſchen dem Schwarzen und dem Kaſpiſchen Meer, zumal in der perſiſchen Provinz Ghilan, finden ſich noch heute die üppigſten wildwachſenden Weinſtöcke. Sie ſchlingen ihre Aeſte und Ranken über die höchſten Bäume hinweg und bilden an manchen Stellen undurchdringliche Dickichte. Das iſt dasſelbe Gebiet, aus dem der alte griechiſche Geograph Strabon be⸗ richtete, der Weinſtock habe Stämme, die zwei Mann nicht umſpannen könnten. Dorthin verlegt man heute den Beginn der Weinkultur, die dann ihren Weg nach Norden und Nord⸗ weſten(Klein⸗Aſien unnd Griechenland) ſowie nach Süden Aegypten) nahm. Eine andere Art der Weinrebe iſt in Nord⸗ amerika heimiſch. Edle Weinſorten laſſen ſich nicht durch Samenkerne ver⸗ mehren. Man pflanzt ſie vielmehr durch Stecklinge oder durch Ableger fort. Die Stecklinge, auch„Blindreben“ genannt, wer⸗ den im Frühjahr als halbmeterlange Stücke von zweijährigen Reben abgeſchnitten, von den Knoſpen bis auf etwa zwei „Augen“ befreit und in lockeres Erdreich geſteckt. Im nächſten Herbſt oder Frühjahr wird ſolche„Wurzelrebe“ verpflanzt. Ableger gewinnt man von Reben, die nach unten gebogen und mit Erde bedeckt werden, am Mutterſtock aber ſo lange bleiben, bis ſie Wurzeln geſchlagen haben. Deutſche Weine, vor allem die Rheinweime, ſind in der ganzen Welt berühmt. Handelsteil Geringer Amſatz Am Aktienmarkt war bei recht geringem Geſchäft die Geſamthaltung weiter widerſtandsfähig. Deutſche Waffen verzeichneten eine Steigerung von 2,75, Orenſtein eine von 1,37 Prozent. Kali⸗Chemie lag 2,5 Prozent höher. Die Hal⸗ tung des Rentenmarktes war kaum verändert. Die Umſchuldungsanleihe notierte halbamtlich wieder mit 94,50, Altbeſitzanleihe war leicht erhöht. Auch einige Induſtriean⸗ leihen waren etwas gebeſſert. Am Geldmarkt blieb Blankotagesgeld unverändertj mit 3,12 bis 3,37 v. H. Am Deviſen markt ſetzte ſich die Abſchwächung des Pfundes fort. 5 Deviſenmarkt. Belga(Belgien) 41,94(Geld) 42,02(Brief), dän. Krone 55,23 55,35, engl. Pfund 12,37 12,40, franz. Fran⸗ ken 9,311 9,329, holl. Gulden 137,26 137,54, ital. Lire 13,09 13,11, norw. Krone 62,17 62,29, öſterr. Schilling 48,95 49,05 poln. Zloty 47,00 47,10, ſchwed. Krone 63,79 63,91, ſchweiz. Franken 57,15 57,27, ſpan. Peſeta 16,98 17,02, tſchech. Krone 8,666 8,684, amer. Dollar 2,491 2,495. dle Macht des Schickſals Roman von Gert Rothberg. 38 Wo war denn der Prinz? Ja, wo war der? e Der Generaldirektor wußte es auch nicht. Eben hätte er doch noch getanzt, berichtete er. Seine Frau beruhigte ſich. Wenn er eben noch getanzt hatte, war er auch noch da. Er würde doch nicht etwa ihr Feſt, ihr himmliſches Feſt heimlich verlaſſen wollen? Das durft ein Affront, den er ihr um keinen Preis antun fte. Ihre Augen durchſuchten die Reihen der Gäſte, aber des Prinzen 1 bißchen vornüber geneigte Ge⸗ ſtalt fanden ſie nicht. Prinz Liebenſtein war einfach dem Trubel entwichen. Er ging draußen unter dem Weinſpalier auf und ab und warf ſchließlich ein Steinchen an das erleuchtete Fenſter, inter dem er ſchon eine geraume Weile einen ſchlanken Schatten beobachtet hatte. Es war ja immerhin möglich, aß er mit dem Steinchen ein ſchlankes 9 1555 ans Fen⸗ 82 lockte. Aber ebenſogut konnte es auch das Komteſſerl Zwiſchen dem Geſträuch wartete er, was ſich nun er⸗ eignen würde. Das Fenſtet öffnete ſich, zwiſchen den wei⸗ zen Vorhängen erſchien ein blonder Kopf. Hannel Berghaus! „Verzeihung, ich muß Sie ſprechen!“ S»zögerte, dann nickte ſte. „Ich komme!“ And dann ging ſie wirklich neben ihm, in ein gro⸗ ßes weißes Tuch bi A Akazie, deren Blätter und behütet wurde. bereits abgefallen waren, blieb er ſtehen. Schmal und ſcrghedlkre ſtand ſie neben ihm, die einſt verhätſchelt „Fräulein Hannel, wir waren eigentlich immer Freunde. Aus dieſem Grunde darf ich es wagen, heute ſo ohn: Sitte und ohne jedes Herkommen hier neben Ihnen er gehen. Ich kann es nämlich nicht ertragen, daß Sie ſich hie- zum Opfer für den Uebermut dieſer reichen Mädchen demütigen.“ 5 Hanne Berghaus' Stimme klang leiſe, ſchmerzlich, als ſie ſagte: 3 „Es— blieb mir nichts anderes übrig.“ „Wirklich? Aber man erzählte mir doch einmal, daß Exzellenz Farnhorſt ſich um Sie bewerbe? Das wäre doch ein Ausweg geweſen? Er iſt reich und unabhängig und hat Sie ſicherlich geliebt.“ „Ich— konnte nicht.“ Er nahm ihre kleine Hand in die ſeine. „Hay nel, als ich Sie vor einigen Tagen hier ſah. wußte ich eigentlich zum erſten Male wieder, wie ſchön die Zeit damals in Mayenburg war.“ Keine Antwort.. „Hannel, weshalb ſchlugen Sie die für Sie ſo günſtige Werbung Farnhorſts aus?“ Faſt unverſtändlich klang es zu ihm empor: „Weil— ich— die Zeit von Mayenburg auch nicht vergeſſen konnte.“ s e „Mein armes, kleines Hannelchen. Und ich habe mich da draußen in der Welt amüſiert. Ich habe gedacht, auch du haſt längſt vergeſſen Nun ſah ich dich wieder und da — weiß ich auf einmal, daß du mir vielleicht etwas er⸗ ſetzen wirſt, was mir verloren iſt. Nicht verloren, verlie⸗ ren kann man nur, was man beſeſſen hat. Ich habe eine Frau geliebt. Ich will ganz ehrlich ſein: bis vor einigen Tagen glaubte ich, ſie nicht vergeſſen zu können. Seit ich dich wieder ſah, Hannel, weiß ich aber, daß es möglich ſein wird.“ „Du— biſt ſehr ehrlich, Harry.“ Weil du 5 Werdet Willſt du es verſuchen mit mir? Ich habe dich eigentlich immer lieb gehabt. Auf eine an⸗ dere Art wie die Liebe zu der Braut meines Freundes in mir lebte, aber doch lieb. Und ich denke ſchon, daß wir es wagen könnten, mein kleines, liebes Hannelchen.“ Seine Arme legten ſich feſt um den ſchmalen Körper. Hannel Berghaus lehnte den blonden Kopf an ſeine Schulter. „Ich habe alles geduldig getragen, aber gezittert habe ich heimlich, ob ein Zufall mir wohl einmal verrät, daß du verheiratet biſt.“ „Morgen verläßt du hier das Haus. Ich bringe dich zu meiner Tante Scheven. Die hat immer ein gutes Herz und einen köſtlichen Dickkopf gehabt. Sie wird meiner Familie klar machen, daß du die paſſende Fran für mich biſt. Packe alſo alles. Ich fahre gegen elf Uhr morgen früh vor und hole dich.“ Hannel Berghaus hatte kein Gefühl mehr haben dür⸗ fen in den letzten zwei Jahren. Sie war nur eine Mario⸗ nette geweſen, die den Nörgeleien, Launen und Zänkereien der Elly und Käte Baumgart ſtandzuhalten hatte. Jetzt aber kroch es doch in ihr empor wie ſelige Erlöſung— und ein bißchen, ein ganz kleines bißchen Freude war da⸗ bei, was wohl die Damen morgen ſagen würden? Wo man hier doch ſtark hoffte, der Prinz würde ſich für Elly entſcheiden. Harry Liebenſtein küßte ſeine kleine Braut zärtlich. „Ich 1230 jetzt wieder hinein, leider. Auf Wiederſehen morgen früh.“ „Auf Wiederſehen, Harry!“ Es klang glückdurchzittert, und dann huſchte ſie leicht⸗ füßig davon. Harry Liebenſtein blickte ihr nach, bis ſie im Hauſe verſchwand, dann ging er auch langſam wieder zur Ge⸗ ſellſchaft zurück. Er bereute den raſchen Entſchluß nicht. Es 1155 ſo gut, war das Beſte, was ihm noch hätte paſſieren önnen. f Fortſetzung folgt. Spert und Spiel Einheimiſcher Fußball. 98 Seckenheim 1 Ziegelhauſen 1 10:1 gefallen— Seckenheim ſpielt So überzeugend wie das Reſultat war auch Die Entſcheidung iſt Bezirksklaſſe. das Spiel. Ziegelhauſen wußte nur die erſten 30 Min. Widerſtand zu leiſten, dann war aus. Die Seckenheimer Mannſchaft ſpielte zügig und mit Elan und damit war der Gegner ausgeſchaltet. Sah man die erſte halbe Stunde wenigſtens noch Widerſtand, ſo war die zweite Halbzeit das ganze Spielgeſchehen auf Seckenheim abgeſtimmt. Dieſe Momente nützte die einheimiſche Mannſchaft auch zur Genüge aus. Wie am laufenden Band fielen die Tore; Schade, Mack, Seitz, Gropp und Fuchs beteiligten ſich zu faſt gleichen Teilen an dem Torſegen; auch Feuerſtein war noch Aktionär, um die zweiſtellige Ziffer herzuſtellen. Es wäre eine Beleidigung für die Gäſte, wenn man ihnen unterſchieben wollte, daß ſie nicht ihre Pflicht getan hätten. Jeder machte, was er konnte, und daß die Seckenheimer Mannſchaft in Hochform war, dafür konnte der Gegner nichts.— Kupfernagel-Wiesloch war der Spielpartie ein vorbildlicher Leiter; ſein Spiel war fehlerfrei. Die Kritik ſagt: Seckenheims Torwart hatte ſo gut wie nichts zu tun; das einzige Gegentor war ſträflicher Leichtſinn. Die Verteidigung tat ihre Pflicht; Bauder und Exel verdienen das Ergebnis zu:0. In der Läuferreihe wurde die Arbeit mit Ruhe und Bedacht erledigt, ins⸗ beſondere Feuerſtein zeigte ſeine gute Seite, ohne damit zu ſagen, daß die Gebrüder Würthwein ſchwach geweſen wären. Schade— Mack waren planvoller wie am Sonntag, auch Seitz war wirkungsvoller, und damit war die Leiſtung des Seckenheimer linken Flügels Fuchs Gropp erreicht. Die Einheitlichkeit brachte auch die Tore am laufenden Band. Mit 10 Toren in einem Entſcheidungsſpiel wartet nicht jede Stürmerreihe auf und das allein ſagt die Kritik. Zuſchauer ca. 400, die mit den Leiſtungen zufrieden ſein konnten. ch Die unteren Mannſchaften ſpielten: 2. Mannſchaft Ziegelhauſen II 1:1 3. Mannſchaft— Rheinau II 110 AH⸗Mannſchaft— Edingen AH 0:1 Jungliga Reichsbahn Jungliga 9:0 Jugend komb.— Ziegelhauſen 1. Igd. 1:2 * Ilvesheim erzwingt ein 1:1 Phönix Mannheim— Alemannia Ilvesheim 1:1(11) Um es vorweg zu nehmen, man ſah bei dieſem Treffen viele unnötige Härten, die auch bei einem ſchweren Kampf, wie es dieſes Spiel war, hätten vermieden werden können. Phönix hatte zu Beginn des Spieles mehr Torgelegenheiten und ſpielte überlegen, konnte aber nichts verwandeln. Später kam aber Ilvesheim in Fahrt, und der vorjährige Meiſter zeigte einen ſehr guten Fußball. Bei einem gut eingeleiteten Angriff konnte dann auch K. Weber für Ilvesheim den Führungstreffer erzielen. Langſam gewannen die Alemannen die Oberhand, doch kam Phönix kurz vor Halbzeit zum Ausgleich; H. Weber lenkte den Ball ins eigene Tor. Hartmann⸗Ilvesheim mußte in der letzten Hälfte der erſten Halbzeit wegen Verletzung ausſcheiden, war aber in der zweiten Hälfte wieder auf dem Platze. — Die zweite Hälfte brachte abwechſlungsreiches Spiel, doch fehlte es beiderſeits am Zuſammenarbeiten. Verſchiedene Torgelegenheiten wurden vergeben, und es kam zu keinem Treffer mehr. Als Schiedsrichter fungierte Sturm⸗Pforz⸗ heim zwar gut, doch hätte er bei verſchiedenen Gelegenheiten mit mehr Energie auftreten müſſen. Die Kämpfe am Oberrhein 1637 II. Die Verſtärkung zwang den Herzog, ſich längs des Rhei⸗ nes weiter auszudehnen, um aus umfaſſenderen Gebieten die nun für ſein Heer nßtigen Lebensmittel zu beſchaffen, ſie brachte ihm aber auch die Möglichkeit, zu verſuchen, ob er nicht Weerths Verbindung mit Breiſach durchſchneiden könnte. Er brachte das feſte Schloß Mahlberg und die Stadt Ettenheim, deren Bewohner geflüchtet waren, und ſich nach Kenzingen begeben hatten und wo Bernhard„an allerlei Vivers, ſonderlich an Wein und Früchten einen ſtattlichen vorrath“ fand, in ſeine Gewalt und rückte am 2. September vor die befeſtigte Stadt Kenzingen. Seine erſte Aufforderung, ſich zu ergeben, ließ deren Kommandant unbeantwortet. Er dachte nicht an Uebergabe, ſondern hatte ſich längſt auf eine förmliche Belagerung eingerichtet. Die Belagerung begann am folgenden Tag, Der Herzog ließ Gräben anlegen und am Gukleuthaus Schanzen auf⸗ werfen.„Grobe Stuck“ warfen ihre Kugeln in die Stadt. Die Beſatzung blieb die Antwort nicht ſchuldig. Sie erwiderte das Feuer und fügte dem Feinde mit Kanonen⸗ und Mus⸗ ketenſchüſſen Schaden zu. Um elf Uhr ließ Bernhard die Be⸗ ſchießung unterbrechen und die Stadt zur Uebergabe auffor⸗ dern. Aber davon wollten Beſatzung und Bürgerſchaft nichts hören, wußten ſie doch, daß Johann von Weerth ihnen Hilfe bringen werde Erſt tags zuvor hatte er Nachricht geſchickt, „daß er in aller Präparation begriffen, die Stadt Kenzingen zu entſetzen“. Um die Mittagszeit ſchickte der Herzog aber⸗ mals einen Trommelſchläger, der gleich auch den Kapitu⸗ . mitbrachte, in die Feſtung. Der Kommandant bat um Friſt bis 5915 folgenden 2 5 da er zunächſt mit der Bürgerſchaft ſich beſprechen müſſe. Daß es ihm nur darauf ankam, Zeit zu gewinnen, blieb dem Herzog nicht verborgen. Er begann die Beſchießung ſogleich von neuem und ſchoß in kurzer Zeit am„Eierkuchen“ eine ſolche Breſche, daß acht Mann nebeneinander ſtürmen konnten. Doch während die Weimarer mit ſtarken Fäuſten in die ma vordrangen, erhielt Bernhard die Nachricht, die Kaiſerlichen ſeien im Anrücken. Er hob ſofort die Belagerung auf und rückte dem Gegner bis Ettenheim entgegen. Unter⸗ deſſen machten die Kenzinger einen Ausfall. Sie riſſen die aufgeworfenen Schanzen und Vatterieſtellungen ein und machten dann ihre Stadt für einen neuen Ernſtfall bereit. Der Herzog ſtieß bei Ettenheim auf die Kaiſerlichen. Sie tanden in Schlachtordnung auf dem rechten Unditzufer. ernhard rückte über die Ettenheimer Höhe vor, über Etten⸗ eim hinaus, das er in Brand ſteckte, und nahm auf dem inken Ufer Stellung. Während Weerth ſeine Infanterie und Artillerie durch den Bach vorrücken ließ, nahm Bernhard die Truppen zurück. Kaum hatten ſedoch zwei Abteilungen kai⸗ ſerlicher Infanterie, vier Küraſſierregimenter, die kroatiſchen Abteilungen und alle Dragoner den Bach durchquert, gls ſich Auswärtiger Sport Fußball Länderſpiel: Königsberg: Deutſchland— Eſtland 4:1 Gauſpiel: Darmſtadt: Südweſt— Württemberg(Nachw.) 1:2 1. Hauptrunde um den Tſchammer⸗Pokal: dickers Frankenthal— Schalke 04 173 VfR. Mannheim— Kidkrs Offenbach 4:1 VfB. Mühlburg— FSV. Frankfurt 221 FV. Zuffenhauſen— SVg. Fürth 0: 1. SSV. Ulm— 1. Fe. Nurnberg 4.1 ASV Nürnberg— Pf. Stuttgart(n. Verl.) 0:1 Bajuwaren München— Karlsruher FV. 14 VfB. Friedberg— SV. Waldhof 0:2 Dunlop§— Tod. Eimsbüttel 0:2 Sülz— Eintracht Frankfurt 2:0 Homt r SV.— Holſtein Kiel! 01 ch Jäppertal— Deſſau 05 2 er BfR. Köln 74 Alemannia Playdt— Duisburger FV. 08 123 Tura Bonn— SV. Kaſſe! 42 Freundſchaftsſpiele: t Kreuznach— 1. FC. Kaiſerslautern 61 Ludwigshafen— FK. Pirmaſens MTV. Stuttgarl— Stutlgarter Kickers VfB. Ludwigsburg— Stuttgarter SC. SV. Wiesbaden— FC. 05 Schweinfurt SV. 02 Offenbach— Wormatia Worms FV. Saarbrücken— SV. Bonn-Beuel Freiburger FC.— Bf. Neckarau(in Achern) FV. Ebingen— Ulmer FV. 94 Sfr. Eßlingen— Schwaben Augsburg FV. Geislingen— 1 FC. Pforzheim VfL. Homburg(Saar)— 1. Fe. Pforzheim FV. Lahr— FV. Kehl BC. Augsburg— Brühl St. Gallen Kickers Würzburg— Anion Böckingen . Deutſchland— Eſtland 4:1 Das erſte Länderſpiel der neuen Spielzeit. Das erſte Fußball⸗Länderſpiel der neuen Spielzeit führte Deutſchland mit dem kleinen Eſtland zuſammen, und zwar bor 16000 Zuſchauern in Königsberg. Die deutſche Mann⸗ ſchaft kam ſchwer ins Spiel, lag bei der Pauſe mit 0:1 im Rückſtand, um dann aber doch noch klar und eindeutig mit 4:1 zu gewinnen. Da dieſer zweite deutſch⸗eſtniſche Länder⸗ kampf eine Ausſcheidung zur Weltmeiſterſchaft war, hat ſich nun Deutſchland die Teilnahmeberechtigung an den nächſtjäh⸗ rigen Endkämpfen auf franzöſiſchem Boden erworben. Während der erſten Halbzeit klappte es auf deulſcher Seite nicht ſo recht, weil die Verbindung zwiſchen der Abwehr und dem Angriff fehlte und der Sturm zu verſchnörkelt und auch überhaſtet arbeitete. Die beiden Außenläufer verſteif⸗ ten ſich zu ſehr auf die Verteidigung. Der ruhende Pol war von der erſten Minute an wieder Paul Janes als rechter Ver⸗ teidiger. Ein anderes Bild bot die zweite Hälfte. Die leichte Enttäuſchung der Zuſchauer wich ſchnell frohen Hoffnungen, als Lehner in der 53. und Gauchel in der 55. Minute aus dem O:1⸗Rückſtand eine 2:1⸗Führung gemacht hatten. Berndt (Berlin) erzielte ein drittes Tor, aber der Ball war ihm gegen die Hand geſprungen und ſo konnte der Treffer keine Anerkennung finden. Doch ſchon zwei Minuten ſpäter hieß es durch Lehner, der eine Ecke, die elfte, direkt verwandelte, 3:1. Der deutſche Sieg war damit ſichergeſtellt. Die Ueber⸗ legenheit der deutſchen Elf hielt weiter an. Berndt ſchaffte unermüdlich und erzwang Ecken am laufenden Band(am Schluß 17:2 für Deutſchltand). Dref Minuten or, Schluß fei bänf noch ein biertes Tor, und zwar durch Gauchel, der eine Lehner⸗Flanke mit prächtigem Sprung verwandelte. c D h ο o do d g ED do do do i D D ihnen vier Regimenter Weimariſcher Ravollerie und zwei franzöſiſche Infanterieregimenter entgegenwarfen. Hin und her ging ein wütendes Kämpfen. Die Kaiſerlichen mußten auf das rechte Unditzufer zurück. Weerth ſelber ſoll mit knap⸗ per Not der Gefangenſchaft entgangen ſein. Erſt die Nacht trennte die Kämpfenden. Entſchloſſen, hinter dem Feind herzubleiben, überſchritt Bernhard von Weimar in der Frühe des nächſten Morgens die Unditz und bekam gerade noch die Nachhut zu faſſen. Er drückte ſie auf die bei Kippenheim lagernde Hauptmacht zu⸗ rück, beſchoß dieſe drei Stunden lang mit grobem Geſchütz, wagte aber ebenſowenig einen Angriff wie Weerth, ſondern führte ſchließlich ſeine abgekämpften Verbände in das Lager bei Wittenweier zurück, ins„Waſſerloch“, wie es ſpöttiſch Weerth nannte, der in ſeinem Lager bei Schuttern die Trup⸗ pen zur Ruhe kommen ließ. Da die dem Herzog verſprochenen franzöſiſchen Verſtär⸗ kungen ausblieben, war die Weimariſche Armee zur Un⸗ tätigkeit verurteilt. Zur Gefahr, eingekreiſt, von aller Ver⸗ bindung abgeſchnitten, durch die wachſende gegneriſche Macht erdrückt zu werden, kam der erbärmliche Zuſtand der Truppen, für welche die Beſchaffung von Lebensmitteln mit jedem Tag ſchwieriger wurde. Was die nächſte Umgebung an Lebensmitteln hergeben konnte, war raſch aufgebraucht; dem Elſaß lag am Herzog nichts, Straßburg weigerte ſich gar, etwas für ihn zu tun. Der Beſitz der Stadt Kenzin⸗ gen hätte die Lage erleichtert. Stattdeſſen ſah man an den Rändern des Gebirges den Feind ſich immer ſtärker ſam⸗ meln und das eigene Lager am rechten Rheinufer förm⸗ lich ſäumen. Kenzingen ſelbſt erhielt durch Teile der Re⸗ gimenter Mercy und Tiefenbach anſehnliche Verſtärkung. Bald machten ſich Mangel und Elend empfindlich be⸗ merkbar. Der Zug nach Kenzingen hatte die Kavallerie, die drei Tage nicht aus dem Sattel gekommen war, ſtark mit⸗ genommen. Nach der Rückkehr ins Lager mangelte es an ausreichendem Futter für die Pferde. Sie begannen maſ⸗ ſenweiſe zu fallen. Bei den Mannſchaften führte die Au⸗ guſthitze zu anſteckenden Krankheiten Die Franzoſen liefen u, den Kaiſerlichen über, wo immer nur ſich die Gelegen⸗ eit dazu bot. So beſchloß der Herzog, mürbe und ſelbſt kör⸗ perlich leidend,„ſich in die Defenſive zu begeben“. Bis auf einige Regimenter, die er in den Rheinſchanzen ließ, führte er ſein Heer auf das linke Stromufer zurück. Weerth lag daran, dene Uebergang in ſeine Hände zu be⸗ kommen. In der Frühe des 21. September griff er die Werke mit aller Macht an, konnte indes ſich nicht durch⸗ ſetzen, da der Her 5 vom linken Rheinufer aus Truppen in die Werke warf. Bei den wiederholten Angriffen wurde Weerth ſelbſt verwundet. Eine Piſtolenkugel drang ihm durch die Wange und blieb zwiſchen Ohr und Hals ſtecken. Trotz der Verwundung kämpfte er weiter, immer in vor⸗ derſter Reihe. 5 60000 an der Hohenſyburg Bock Doppelſieger.— Pietſch ſchnellſter Wagenfahrer. Weſtfalens„kleiner Nürburgring“, der 5,380 km fafsge Dreieckskurs zu Füßen der Hohensyburg, war am letzten Auguſtſonntag das Ziel der weſtdeutſchen Motorſportfreunde 60 000 waren nicht nur gekommen, um die beſten Motorrad- und Sportwagenfahrer im Kampf, ſondern auch unſeren erfolgreichen Rennfchrer Bernd Roſemeyer mit ſeinem Auto⸗ Union⸗Grand⸗Prix⸗Modell ſowie den tüchtigen Nachwuchs⸗ fahrer von Mercedes⸗Benz, Hans Hugo Hartmann, in eim⸗ gen ſchnelle Runden zu fehen, ſo ſchnell, wie es eben die ſcharflurvige Strecke zuließ. In den Rennen der Lizenz, fahrer kamen leider Mellmann und Hentze mit ihren NSu. nicht an den Start, ſo daz für den wackeren Privatfahrer Bock(Mannheim) der Weg zum Siege in der Halbliterklaſſe, in der er mit einem Mittel von 118,2 km⸗ſtd. der abſoluk ſchnellſte Motorradfahrer überhaupt war, frei. Der Mann⸗ heimer holte ſich zudem noch in der Seitenwagenklaſſe his 1000 cem den Sieg. Schnellſter Wagenfahrer war der Schwarzwälder Pietſch, der im Rennen der 2000 ⸗cem⸗Kom⸗ preſſor⸗Sportwagen in der ſechſten Runde mit 124,0 kmeſtd. die ſchnellſte Rundenzeit und mit 119,8 km⸗ſtd. auch mit ſei⸗ nem Alfa Romeo ſiegreich war. Schwerathletik⸗Meiſterſchaften des Gaues Sſidweſt. Am Samstag und Sonntag kamen auf dem Sportplatz der TSG. 61 Ludwigshafen die ſchwerathletiſchen Meiſter⸗ ſchaften des Gaues Südweſt zur Durchführung. Ueber 300 Teilnehmer lieferten ſich im Gewichtheben, Ringen und Raſen⸗ kraftſport heiße Kämpfe. Sowohl im Ringen als auch im Gewichtheben ſorgte der vielverſprechende Nachwuchs für manche Ueberraſchung. Mit ganz hervorragenden Leiſtungen warteten die Gewichtheber auf, während die Leiſtungen in Raſenkraftſport hinter den Erwartungen zurückblieben. Der erfolgreichſte Verein des Gaues war die TSG. 61 Lud⸗ wigshafen, die für die weitaus meiſten Siege zum 2. Male den Heinrich⸗Treiber⸗Wanderpreis errang. Südweſt⸗Gehermeiſterſchaften. Zu einem großen sportlichen Erfolg geſtaltete ſich das i Mainz durchgeführte 40⸗km⸗Gehen um die Meiſterſchaft dez Gaues Südweſt. Dabei ſtellte Otto Albrecht vom Reichs bahnſportverein Mainz in 3:24:14 eine neue deutſche Beſtlei⸗ ſtung auf lein offizteller Rekord wird über dieſe Strecke nicht geführt); die alte Beſtleiſtung betrug 3:29:14 Std. 1 5 SA.⸗Gruppe Kurpfalz bei den NS.⸗Kampfſpielen. Die SA.⸗Gruppe Kurpfalz, die kürzlich bei den Reichs⸗ wettkämpfen der SA. in Berlin ſo vorzüglich abſchnitt, wird ſelbſtverſtändlich auch mit ihren beſten Kräften bei den NS⸗ Kampffpielen in Nürnberg vertreten ſein. Die Gruppe hal für den 1500⸗m⸗Patrouillenlauf eine Mannſchaft gemeldet, die ſich wie folgt zuſammenſetzt: Otruf. H. Krieg(Sta. 18), SAM. O. Schlemmer(Sturm 3⸗4), Oberſcharf. J. Bohr⸗ mann(Sturm 24⸗4), StM. U. Andreſohn(Sturm 3212) SAM. J. Adam(Sta. 18), SAM. W. Reinhard(Sturm 12-110), SAM. G. Eliſſer(2110), Rof. H. Rieſensperger (1-110), StM. F. Roß(25⸗115), StM. E. Baum(3⸗115) SAM. F. Hirſch(24-115), Rof. F. Zimmer(Na⸗115), Rof, H. Schneider(1117), Rof. J. Weiſel(2-224), Nof. E. Lenz (11250).— Für die leichtathletiſchen Wettbewerbe wurden SAM. Hornberger(2⸗5) für die 100 m und Scharf. L. Wolf(12115) für den 400⸗m⸗Lauf gemeldet. Im Boxen vertritt der SA.⸗Reichsſieger Ernſt Pebry(14-166) die Inker⸗ eſſen der Gruppe und zum Gewichtheben wurde W. Spren⸗ gert(11166) genannt.— Leider iſt es nicht möglich, die ausgezeichneten Wehrwettkampfmannſchaften der Gruppe, die in Berlin den 2. und 3. Platz belegten, in Nürnberg einzuſet⸗ zen, da die SA., wie jede andere beteiligte Formation, in allen Wettbewerben nur eine Mannſchaft ſtellt. Kehraus in Iffezheim. Italienerſiege. Der letzte Tag der internationalen Baden-Badener Rennwoche erfreute ſich eines außerordentlich ſtarken Be⸗ ſuchs. Die Sonderzüge aus Baden⸗Baden und Karlsruhe waren ſehr gut beſetzt und als bei herrlichem Spätſommer⸗ wetter das„Oppenheim⸗Rennen“ in Iffezheim den Tag einleitete, herrſchte auf Tribünen und Plätzen reger Be⸗ trieb. Den ſportlichen Mittelpunkt des Finales bildete der mit 9000 Mark ausgeſtattete„Preis der Stadt Baden⸗ Baden“ über 2100 Meter. Hier kamen die Farben der italie⸗ niſchen Stalles Razza del Soldo, der ſchon im borauf⸗ gegangenen„Heidelberg⸗Ausgleich“ in dem dreijährigen Hengſt Paſubio(P. Caprioli) einen Sieger hatte, erneut zum Erfolg. Chilone gewann unter dem deutſchen Reiter Helmuth Schmidt das Rennen vor Atis, der der beſt Deutſche war, und ſeinem Stallgefährten Muzio. Die Ex pedition des italieniſchen Stalles hat ſich in dieſem Jahre als überaus glücklich erwieſen. Nicht weniger als viermal ſtellte er in Baden⸗Baden einen Sieger. CbFbbpPbCCCCCCCCCCPPPCPPPPPPT0TGTGTCTGTGTGTfT(TfßT(TTbTTTTbTbT0T0T0T0TTbTbTbTbTbbT Die Biographen Bernhards, Röſe und Droyſen mühen ſich, den Leſer glauben zu machen, daß die Weimariſchen Truppen ſchlecht daran waren, habe ihren Helden über den Rhein zurückgezwungen. Daß es Weerth nicht beſſer ging ja gehen konnte, verraten ſie nicht. Dafür ſpricht ein Brief Weerths an den Kurfürſten von Bayern eine umſo deul⸗ lichere Sprache: Es habe ein ſcharfes Renkontre gegeben, el ei in den Backen geſchoſſen, die Kugel ſtecke noch, er wiſe demnach nicht, wie es ablaufen werde. Er bäte um Hilfe, ſonſt ginge alles zugrunde. Die Seinen ſtünden ſeit zwei Jahren am Feind, hätten noch keinen Heller empfangen und doch ſo oft und zum Nutzen ihres Herrn den Feind ge⸗ ſchlagen. Seine braven Völker, der ganzen Welt wohlbe⸗ kannt, hätten oft weder Brot noch Schuhe und dennoch ſeien ſie nie unwillig. Ihnen zu helfen wäre einmal dringen nötig.— Unter der Hitze und den Anſtrengungen litten die Kaiſerlichen gewiß nicht weniger als die Weimarer. Sie hatten die gleichen Verpflegungsſchwierigkeiten. Auch det rechtsrheiniſche Bauer gab freiwilig keine Lebensmittel het, er bekam ſie eben abgenommen— wo nicht ſchon längſt alles geholt war! Jeden Soldaten, er mochte 1 95 un⸗ 25 welchem Fähnlein er wollte, fürchtete und haßte det Auer. Gedenktage: 30. Auguſt. 526 Der Oſtgotenkönig Theoderich der Große in Ravenna eſtorben. 1813 Sieg der Preußen über die Franzoſen bei Kulm und 1255. 627005 4 Der Geograph Friedrich Ratzel in Karlsruhe gebore 1870 Schlacht bel 1 l 5 5 1928 Der Maler und Bildhauer Franz v. Stuck in München geſtorben. i 5