ganze hutzige warze kahler rachen Iſtes Nong fü n im ſt ins zeburt 1) es Kleo⸗ zwögel r mil⸗ chnee n den J wird Ar⸗ fs füt in ein Falle ange ungs⸗ ft, ſo ng zu oder 7 ann⸗ 146 682 nüber derben Kühe 1182 1202. olten öchſt⸗ 2434 ntin⸗ J. —ů erie boten ne er Nr. 203 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 1. September 1937 zeſlicher Herbſt in Deutſchland R DV. Wenn die letzten Garben von den Feldern einge⸗ fahren ſind, neigt ſich der Hochſommer allmählich hinüber in den Herbſt. Wie zu einem großen Feſt beginnt ſich die Natur zu ſchmücken. In tauſend Farben breitet ſie ihren Glanz aus. Auf den Höhen des Schwarzwaldes, in den Wäldern des Harzes leuchten die Becher des roten Fingerhuts; die tief zur Erde hängenden Birkenkronen auf den Landſtraßen der Lüneburger Heide überziehen ſich mit ſchimmerndem Gelb, und in den Bauerngärten ſteht bunt die Tracht der Aſtern, Dahlien und Georginen. Ueberall miſcht der Herbſt ſein Gold und Braun, ſein Gelb und Rot in das Bild der Land⸗ ſchaft, und wenn das Weinlaub an den Häuſern purpurn verglüht, iſt der Farbenrauſch vollendet. Nicht glücklicher kön⸗ nen wir durch Deutſchland reiſen als in dieſen Wochen. Goldener Herbſt! Wo entfaltet er ſich ſo ſchön wie an den Hängen der bayerischen Berge, in den Buchenwäldern Mecklenburgs, in Oſtpreußen oder in den Tälern des Rheins und des Neckars, wenn die Trauben zur letzten Ernte reifen. Wir erleben den Segen der Erde, die Freude der Menſchen über den Erfolg mühſeliger Arbeit während lan⸗ ger Monate draußen auf den Feldern. Wenn die Winzer ſich noch zur Leſe rüſten, hat der Landmann ſeine Ernte meiſt ſchon unter Dach und Fach gebracht. Er darf ein wenig Atem holen. Saure Wochen— frohe Feſte! Jetzt kommt die Zeit der Jahrmärkte, der Kirchweih und Kirmes, der Schützenfeſte und Volksbeluſtigungen. Wer Deutſchland wirklich kennenlernen will, ſollte ſich auch einmal einen Tag, einen Abend Zeit nehmen für eins der alten Volksfeſte, die es nicht nur auf dem Lande, ſondern auch noch in manchen Städten gibt. Fangen wir ein⸗ mal in Worms an. Die ſchöne Nibelungenſtadt feiert ihr Backfiſchfeſt. Nun hat dieſes große Volksfeſt nichts mit den jungen Mäd⸗ chen zwiſchen 14 und 17 zu tun(obwohl die tüchtig mit⸗ machen!), ſondern es gilt den wirklichen Fiſchen, die man in Worms beſonders ſchmackhaft zuzubereiten verſteht. Urſprüng⸗ lich fand um dieſe Jahreszeit ein„Fiſchertag“ ſtatt, meiſtens am Bartholomäustag. Die Gewäſſer wurden dann zum Rei⸗ nigen und zum Ausbeſſern der Ufer abgelaſſen. An dem damit verbundenen„Ausfiſchen“ durfte ſich jeder, auch ohne Fiſche⸗ reiberechtigung, beteiligen. Schon früh war dieſes„Ausfiſchen“ oder„Auflaſſen“ mit Ulk und Spaß verbunden. Es iſt im Laufe der Jahrhunderte zu einem der ſchönſten Volksfeſte ge⸗ worden, an dem man ſich gegenſeitig Fiſche ſchenkt, zum Teil echte, zum Teil in Zuckerwerk oder Gebäck nachgebildete. Wollen wir einmal erfahren, was ein Schäferlauf iſt, lo müſſen wir uns rechtzeitig zum 12. September nach Heidenheim im Württembergiſchen begeben. Wie auch in Urach und Markgröningen war dieſes Volksfeſt urſprünglich nur ein Stelldichein ſchwäbiſcher Schäfer und Schäferinnen; aber es iſt längſt eine Volksbeluſtigung für Jung und Alt, für Einheimiſche und Fremde geworden. Im Mittelpunkt des Feſtes, das an alte Zunftbräuche der Schä⸗ fer anknüpft, ſteht noch immer der Schäferlauf, den man auch Hammelſprung nennt; denn die Sieger erhalten einen Hammel zum Geſchenk. An dieſem Tag iſt in Heidenheim alles zu finden, was nun einmal zu einem rechten Volksfeſt 3 Wettkämpfe, Preisverteilung, Jahrmarkttreiben und Tanz.— Schon einen Tag vorher, am 11. September, hat Bad Dürkheim in der Rheinpfalz 125 Wurſtmarkt eröffnet, der bis zum 19. September dauert. Dieſes größte Weinfeſt Deutſchlands hat nahezu Weltberühmtheit erlangt, und es gibt viele Pfälzer, die allen Ernſtes behaupten, das Leben ohne Dürkheimer Wurſtmarkt ſei ein Irrtum. Tag und Nacht— mit nur kurzer Unter⸗ brechung— herrſcht hier Hochbetrieb an den charakteriſtiſchen Weinſranden ver tleinen Winzer, den ſogenannten Schub⸗ kärchlern, in den Rieſenweinzelten oder in dem großen Ver⸗ gnügungspark. Eine beſondere Sehenswürdigkeit iſt das größte Faß der Welt“, eine Naturweinſchenke, die fünfhundert Perſonen faßt und achtmal ſo groß iſt wie das bekannte Heidelberger Faß. Wieder im Württembergiſchen, wo altes deutſches Brauch⸗ num mit ſo viel Liebe zähe bewahrt wird, feiern die Schwaben vom 18. bis 27. September die Macht des Schickjals Roman von Gert Rothberg. 40 „Du wollteſt Titel! Weiß ich! Nicht hoch genug konnte die Leiter ſein in dieſer Beziehung. Aber ſei du ganz froh, wenn deine Töchter geachtete, anſtändige Bürgersfrauen werden. Baſta. Ich habe die Herren für morgen mittag zu Tiſch gebeten. Sie ſind ſehr tüchtig und energiſch, und ſie ſind ſchon mit anderen Sachen fertig geworden als wie mit zwei verwöhnten Weiberchen. Laß mal gut ſein, es iſt ſchon das Beſte.“ Da ſchwieg Frau Baumgart überwältigt ſtill. Rudolf Heinsberg aber ſtand am Fenſter ſeines Zim⸗ mers im Hotel und wartete auf die Rückkehr Harry Lie⸗ benſteins. Der brachte ſeine kleine Braut zu ſeiner Tante Scheven. Heinsberg kannte die Dame von früher her. Er war als Student von ſeinem Freunde Harry einmal mit dorthin genommen worden, und er dachte noch jetzt mit innerlichem Behagen an die kernigen Ausſprüche der Für⸗ 55 Scheven. Direkt herzerfriſchend waren dieſe Ferientage 18 „Ob adelig oder nicht, mir egal. Mir gilt der Menſch. Man hat unter dem Hochadel ſchon die ſchönſten Lumpen vorgefunden, genau ſo gut, wie in unteren Kreiſen, und edle, tüchtige Menſchen gibts auf beiden Seiten. Nur nichts eberzüchtetes, die Natürlichkeit iſt immer geſünder. Ich habe mich ſchon einmal mit einem Handwerksburſchen an einen 15 geſetzt unten in der Leuteſtube. Weil mir der Kerl 85„ganz einfach. Der hatte allerlei erlebt, Gutes und Schlechtes, und gab noch obendrein zu, daß er an dem Schlechten meiſtens ſelber ſchuld geweſen ſei. Nun, ich habe In in meine Dienſte genommen. Er iſt noch heute da. zch werde mich hüten, euch Windbeuteln zu ſagen, wer es iſt, damit ihr womöglich auf ihn heruntergafft. Mir ge⸗ 2 es, daß er treu und fleißig iſt, wenn er auch mal ein Telumpter Handwerksburſche war. Tja, man hat mir im 98955 ſchon allerlei übel genommen. Von oben! Hm. Ich nene uit aber nie was draus gemacht und heiße bei mei⸗ Der lieben Angehörigen nur noch: die verrückte Scheven! ſtohl Titel gefällt mir! Die Verwandtſchaft ſoll mir ge⸗ tohlen blei en. Katharina Liebenſtein und ihr Sohn ſind das Cannſtatter Volksfeſt, das ſo volkstümlich iſt, daß es von ſchwäbiſchen Auswan⸗ derern ſogar in die neue Heimat jenſeits der Weltmeere ver⸗ pflanzt worden iſt. Entſtanden iſt es aus einem Erlaß König Wilhelms J. von Württemberg vom 18. März 1818, in dem verfügt wurde, daß alljährlich ein großes Feſt abgehalten werden ſollte als„Ermunterung zur fortſchreitenden Verbeſ⸗ erung der Viehzucht“, aber auch für„allerlei Kurzweil und Unterhaltung“. In den Weinbaugegenden iſt der September ſchon erfüllt von der lärmenden Freude der Weinleſefeſte und dem bunten Farbenſpiel der Winzerfeſtzüge. Es ſind Volks⸗ feſte an der Wende vom alten zum neuen Weinjahr. Faſt jeder Ort am Rhein, an der Moſel, am Main und an der Nahe hat ſein Winzerfeſt, ja ſogar Grünberg im Schleſiſchen fehlt nicht in dieſem herbſtlichen Reigen. Der Herbſt iſt die Jahreszeit der Volksfeſte. Die Schauſteller und die um⸗ herziehenden Artiſten haben jetzt ihre großen Tage. Auf dem Marktplatz, mitten im Herzen des Ortes oder draußen vor den Toren der Stadt wachſen die luſtigen Zeltlager mit ihren Buden und Karuſſells empor, und noch bis ſpät in die Nacht hinein ertönen Muſik und Rummelbetrieb. Kirmes, Kirchweih oder Schützenfeſt: alle ſtehen ſie unter dem unzer⸗ ſtörbaren Geſetz ausgelaſſener Lebensfreude nach langen Mo⸗ naten ſaurer Arbeit. Mit dem Erntedank⸗Brauchtum des deutſchen Bauernſtandes geben ſie ein farbiges Bild vom deut⸗ ſchen Volkstum, das ſich mit der bunten Herbſtſtimmung in der Natur wunderbar zuſammenfügt. Der Höhepunkt iſt das Reichs⸗Erntedankfeſt auf dem Bückeberg am 3. Okto⸗ ber. Es iſt der Tag des deutſchen Bauernſtandes und das eindrucksvollſte Bekenntnis zur Arbeit am heimiſchen Boden. Wer Bayern kennenlernen will, darf natürlich nicht am Oktoberfeſt in München(25. September bis 10. Okto⸗ ber) vorübergehen. Auf der Oktoberwieſe zu Füßen der erzenen Bavaria, feiert das Münchner Herz ſeine großen Triumphe. Ueberall in deutſchen Landen kommen um dieſe Zeit ſchönheitsdurſtige Gemüter und erfahrene Feinſchmecker auf ihre Koſten. Wir gehen jetzt wieder ein Stück nordwärts nach Heſſen⸗Naſſau. Wir wollen in den Tagen vom 11. bis 17. Oktober an dem hiſtoriſchen Lullusfeſt in Bad Hersfeld teilnehmen. Lullus, ein Schüler des Bonifatius, gilt als der eigentliche Gründer Hersfelds. Das Lullusfeuer, das auch heute noch alljährlich am Montag der Feſtwoche entzündet wird, geht wohl auf die Wachtfeuer der mittelalterlichen Wallfahrer zurück, die hier im Kloſter zuſammenſtrömten; und in dem Ruf„Bruder Lolls“ lebt der alte Gruß der Pil⸗ ger fort. Durch die alten Tore der Stadt bewegen ſich die Kolonnen des Feſtzuges mit den Fahnen der Zünfte und den Bannern der Schützen. Punkt Mitternacht wechſeln Bür⸗ germeiſter und Feuermeiſter den alten Feuerſpruch. Nachdem die Fackel auf den Holzſtoß geworfen worden iſt, ertönen Überall die„Bruder⸗Lolls“⸗Rufe, die Stadtſoldaten werfen Nüſſe unter die Menge, und die Lullus⸗Glocke, eine der älte⸗ ſten in Deutſchland, läutet die Geburtsſtunde des Feſtes ein. Drei Tage und drei Nächte brennt das Feuer; am Donners⸗ tagabend macht der Feuermeiſter in ſeinen Abſchiedsworten am glimmenden Holzſtoß von ſeiner Lollsfreiheit ausgiebig Gebrauch, hechelt die Ereigniſſe des Jahres durch und ver⸗ ſchont auch die würdigen Stadtväter nicht mit ſeinem harm⸗ loſen Spott.— Am zünftigſten beſchließen wir unſere Herbſt⸗ wanderung in der fröhlichen Pfalz. In e ein iſt am 19. Oktober der weitbekannte Pur zelmarkt. Dieſes alte Volksfeſt geht auf Friedrich III. zurück, der Billigheim 1450 das Marktrecht verlieh. Die Bezeichnung„Purzel⸗ markt“ ſtammt von den Purzelbaumvorführungen der Kinder auf der Feſtwieſe. Neben Sacklaufen, Wurſtſchnappen, Ring⸗ ſtechen, Stangenklettern und Wettlauf mit vollen Waſſer⸗ kübeln ſpielt die Vorführung alter Volkstänze eine Haupt⸗ rolle. Die Burſchen tragen lange ſchwarze Hoſen, Spenzer und Kamiſol ſowie als Kopfbedeckung den Dreiſpitz(„Nebel⸗ ſpalter“), die Mädchen Röcke mit bunten Schürzen und Buſen⸗ tuch, auf dem Kopf das„Nebelkäppchen“. Wer jetzt durch Deutſchland wandert, durch ſeinen feſt⸗ lichen Herbſt, zu dem Natur und Menſchen ſich fröhlich ſchmük⸗ ken, der wird angeſteckt von dieſer Heiterkeit, wenn er nicht ein unverbeſſerlicher Griesarxam iſt! noch die einzigen, die zu mir halten. Was obendrein ihr Schaden nicht iſt, was ſie aber vorläufig nicht wiſſen. Denn ſonſt verpraſſelt der Harry noch mehr Geld. Sagen Sie auch nichts, Heinsberg.“ 5 5 Das war eine der Morgenunterhaltungen geweſen, die die Fürſtin mit ihm, Heinsberg, damals gepflogen hatte. Er hatte ſich ſehr wohl gefühlt bei dieſer Frau, die ſo ge⸗ recht und ſelbſtbewußt ihre Urteile fällte Und ſich niemals einem andern Spruche anſchließen würde. Dorthin hatte Harry ſeine kleine Braut gebracht. Ohne jede vorherige Anmeldung. And die alte Fürſtin würde das junge Mädchen 3093 bei ſich aufnehmen. Rudolf Heinsbergs Gedanken gingen zu Gret Alſter. Wie einfach ſie es ſich gedacht hatte, ihn wieder zurück⸗ zugewinnen. Mit einigen bittenden Worten glaubte ſie, die Vergangenheit auslöſchen zu können. 2 Hätte er ihr wieder gut ſein können, wenn Ilſe⸗Dore nicht in ſein Leben getreten wäre? Nein! 5 5 5 Die Vergangenheit mit allem, was ſie an Schmerzlichem ür ihn gehabt hatte, war tot! Es lebte nur die beglückende ſelige Gegenwart, in der Ilſe⸗Dores Liebe war! 2 Draußen auf dem Korridor erklang eine frohe Stimme. ö Liebenſtein war eben zurückgekommen und ulkte 5 f Zimmermädchen. Gleich darauf betrat er immer. Er warf Hut und Handſchuhe auf den Tiſch mit einem der das 15 5 und ſetzte ſich dann in die Ecke des grünen, mit Nelken Henna ach el Lachtel And lachte! Lachte „Rudolf, was meinſt du wohl, was Tante Scheven ſagte, als ich ihr meine kleine blaſſe Braut vorſtellte und ſie gleichzeitig bat, ſie unter ihren Schutz zu nehmen bis zu Anſerer Hochzeit? Sie ſagte wörtlich: So, alſo ſie ſoll das Opferlamm ſein, das du 0 5 herausgeſucht haſt? Sie tut mir ſehr leid, ſehr. Mir tut überhaupt jede Frau leid, die da denkt, ohne ein Manns⸗ bild nicht auskommen zu können. Aber die hier iſt ganz beſonders zu bedauern. Obendrein kann ſie nicht ganz bei Verſtande ſein. Denn gerade dich! Hu! Na, ich werde ſie inzwiſchen ein bißchen aufhetzen, wie ſie noch am beſten mit dir fertig werden kann. Die Liebenſteiner kenne ich. Die muß man rennen laſſen. Die fühlen ſich bloß obenauf, wenn ſie wiſſen, daß ſich daheim eine Frau um ſie bangt. Wiſſen ſie aber, daß man ſich aus ihrem Trottelleben nichts macht, ſich ſelber inzwiſchen amüſiert, kommen ſie it für dein leichtſinniges Leben Sportliches. Nationales Motorradrennen Hockenheim am kommenden Sonntag. Mit rund 180 Nennungen zur der Veranſtaltung auf Deutſchlands ſchnellſter Rennſtrecke iſt auch in dieſem Jahr wieder mit ausgezeichnetem Sport zu rechnen. Da⸗ für bieten unter anderem auch weitere Gewähr die Namen all der Kämpfer des Motorſports, die in hundertfachen heißen Schlachten ſchon um den Sieg ſtritten. Der Rekord⸗ halter Otto Ley, Nürnberg(153 Stdklm.) wird ſeinen Titel als ſchnellſter deutſcher Straßenfahrer verteidigen müſſen, haben doch ſämtliche Deutſchen Werke ihre Ma⸗ ſchinen im Rennen. Die Lizenzfahrer der Klaſſen 250, 350 und 500 cem beſtreiten wiederum den letzten Meiſter⸗ ſchaftslauf. Daneben werden die Ausweisfahrer dieſer Klaſſen ihr großes Können zeigen und auch die Lizenz⸗ beiwagenfahrer beſtreiten 2 Kämpfe der Klaſſen bis 600 und 1000 cem. Es erübrigt ſich, einen Namen zu nennen und es wäre Herabſetzung des einen, wollte man ſeinen Namen hinter den des anderen ſetzen. Gibt ſich doch die geſamte Elite des deutſchen Motorſports ein Stelldichein an dieſem Tag. Eine beſondere Zugkraft wird unbedingt der Silber⸗ pfeil der Daimler⸗Benz⸗Werke auf das Publikum ausüben, der unter dem Steuer des bewährten Fahrers Bäumer⸗ Bünde einige Rekordrunden drehen wird. Die Reichsbahn gibt in Anbetracht der für die Süd⸗ weſtecke des Reiches verkehrspolitiſch ſo wichtigen Veranſtal⸗ tung im Umkreis von 75 km auf allen Stationen in Baden, Württemberg, Heſſen und Pfalz Sonntagskarten nach Hok⸗ kenheim aus. Außerdem laufen wiederum 2 Sonderzüge ab Mannheim und ab Baden⸗Oos mit 60 Proz. Fahrpreis⸗ ermäßigung, während die Zubringerzüge hierzu noch mit 50 Proz. Fahrpreisermäßigung zu benützen ſind. Die Strecke iſt in tadelloſen Zuſtand gebracht, und 8s ſteht zu erwarten, daß auch dieſes Jahr wieder die alten Klaſſenrekorde fallen. Das am Freitag und Samstag ſtatt⸗ findende Training wird bereits zeigen, daß ſich die Strecke wiederum bewährt. Für die billige Verpflegung der zu erwartenden Zuſchauermaſſen ſorgt die Stadt Hockenheim. An der Strecke ſelbſt ſind Reſtaurationsſtellen errichtet. Auch innerhalb der Stadt ſind die Gaſtſtätten Hockenheims aufs Aeußerſte gerüſtet, um allen Anſprüchen der Gäſte der Stadt gerecht werden zu können. —— Deutſche Athletikſiege gab es beim internationalen Sportfeſt in Lille. Konze(Wuppertal) gewann die 100 Me⸗ ter in 11.4, Kiſters(Düſſeldorf) die 400 Meter in 49.8, Schumacher(Düſſeldorf) die 800 Meter in 1:59.6 und Raff (Oberhauſen) die 1500 Meter in 3:59.8. Die Fußball⸗Nationalelf, die am 5. September in Ber⸗ lin zum Opfertagsſpiel gegen den Gau Brandenburg an⸗ tritt, wurde auf einem Poſten geändert. Der Waldhöfer Siffling wurde zum Jubiläum 5 Vereins freigegeben und durch Karl Hohmann(VfL Benrath) erſetzt. Die Mitropa-Endſpiele wurden jetzt terminlich feſtge⸗ ſetzt. Das erſte Spiel zwiſchen Ferencvaros Budapeſt und Lazio Rom findet am 12. September in Budapeſt ſtatt und wird von Kriſt(Tſchechoſlowakei) geleitet Den Rückkampf am 14. Oktober in Rom leitet der Schweizer Schiedsrichter Wüthrich. f 5 Louis Punktſieger über Farr Nur 40 000 Juſchauer Newyork. Der mit ſo großen Hoffnungen abgeſchloſſene Schwergewichtskampf zwiſchen den Boxern Louis(USA) und Farr(Wales) hatte in der Nacht vom Montag zum Dienstag kaum 40 000 Zuſchauer in das Newyorker Yankee⸗ Stadion gelockt. Neben der finanziellen Enttäuſchung, die der Kampf bei Veranſtaltern und Boxern auslöſte, war man in amerikaniſchen Kreiſen auch mit dem ßportlichen Ausgang dieſer Begegnung weniger zufrieden 5 Joe Louis, der als hoher Javorit in den Kampf ging,. konnte den britiſchen Meiſter Tommy Farr nicht entſchei⸗ dend ſchlagen und mußte ſich über 15 Runden mit einem Punktſiege begnügen. Kurz vor Beginn des Kampfes wurde eine Reihe von früheren Weltmeiſtern vorgeſtellt. von denen Max Schmeling weitaus den ſtärkſten Beifall erhielt. von ſelber wieder heim, und dann hocken ſie immer bei ihrer Frau, denn ſie ſind immer ſehr eiferſüchtig auf ihre Frauen geweſen, die Liebenſteiner. Na, komm her, kleines Mädel, mache nicht ſolche verängſtigte Augen. Ich werde bich lehren, wie du ihn dreſſierſt. Du biſt ein liebes Kerl⸗ chen und viel zu ſchade für den dort. Aber du willſt ihn, da iſt nichts zu machen. Ich werde für ein gutes Mittageſſen ſorgen, dann ver⸗ dufteſt du wieder, mein Junge. Wie? Ich ſoll der Familie klar machen, daß die Kleine hier die beſte Frau für dich iſt? Sehr tapfer, mein lieber Harry. Mich alte Frau in das feindliche Lager ſchicken zu wollen. Fällt mir gar nicht ein, dort zu Kreuze zu kriechen, nachdem wir uns jahre⸗ lang nur durch die Kriegsbrille beäugelt haben, die Ver⸗ wandtſchaft und ich. Nee, das machen wir anders. Du hei⸗ rateſt hier bei mir. Der ganze Klimbim gehört dir ja doch einmal. Heute, wo du mir endlich mal was Vernünf⸗ tiges berichtet haſt, kannſt du es ja wiſſen, daß du mein alleiniger Erbe biſt. Und deine Mutter machſt du gefügig, wenn du ihr ſagſt, daß ich dich ſofort enterbe, wenn du das Kleinchen hier nicht zur Frau nimmſt. Deine Mutter hat das Geld immer ſehr geſchätzt, wenn ſie auch nie habgierig auf anderer Leute Geld geweſen iſt. So, jetzt gehe ich, und du biſt alt genug, ohne Einwilligung der Verwandtſchaft auch des Teufels Großmutter zu heitaten!“ Der Prinz wand ſich wieder vor Lachen und Heinsbera lachte mit. „Und wie geht es der lieben alten Dame ſonſt? „Ich habe ſie das gefragt. And ſie hat mir geantwortet, vorläufig ginge es ihr noch gut, an die Erbſchaft ſei vor⸗ läufig nicht zu denken. Ihr Rheuma ſei auch noch da, und das Mittel, das ich ihr einmal gegen die läſtigen, Haare auf der Oberlippe empfohlen habe, ſei Schwindel.“ „Großartig!“ 5 5. „Ja]! Und ſie hat ſich bereit erklärt, zu mir nach Brech⸗ ten zu kommen. Auf einige Wochen, wenn ich mit Hannel non der Hochzeitsreiſe zurück komme.“ 55 „Sehr 1 it 1155 gut, Harry. 5 „Sehr gut iſt's 8 f Die Freunde ſahen ſich in die Augen, dann lagen ihre Hände mit feſtem Druck ineinander.. Zwei Stunden ſpäter reiſten ſie ab. And 1 D⸗Zug ſaßen, der ſie mit Windeseile dahintru i ſeinen Gedanken nach. Heinsberg a an Ilſe⸗Dore Wie er ſich nach ihr geſehnt hatte in all den Wochen. Ob ſie es ahnen konnte? f 8 1 ö ö J „Hätte ich die Wahl...“ Eliſabeth von England und Herr van Twiet. Die große Königin Eliſabeth von England geht durch die Geſchichte als jungfräuliche Königin, die um ihrer Herrſcherwürde willen herb darauf verzichtete, das Glück des Lebens zu genießen, das jeder Frau in der Liebe, in der rechten Liebe blüht. Dieſer Ruhm dürfte wohl nur eine Höflichkeit im wahrſten Sinne des Wortes ſein. Maria Stuart iſt eine Blutzeugin dafür, daß auch Eliſa⸗ beth letzten Endes von weiblichen Regungen ſich beſtim⸗ men ließ. Graf Eſſex aber wußte mehr davon, daß auch Eli⸗ ſabeth in manchen Stunden den Purpur ablegte, um nichts anderes zu ſein als ein liebebedürftiges Weib. Eine ziemlich unbekannte Anekdote gibt uns mehr als alles Einblick in die Herzensangelegenheiten der großen Fürſtin. Es war beim Empfang einer holländiſchen Geſandt⸗ ſchaft. Die Königin ſieht, daß Lord W. mit einem Mit⸗ glied der Geſandtſchaft, van Twiet, heimlich ſpricht. Der Blick van Twiets läßt die Königin erkennen, daß von ihr die Rede ſein mußte. Beſtärkt darin wurde ſie dadurch, daß beide mit einem Schreck ſofort das Geſpräch abbrachen, als ſie den Blick der Königin bemerkten. Kurz nach dem Empfang kam Lord W. zur Königin, um ihr wichtige Nachrichten aus Spanien zu überbringen. Eliſabeth wollte aber nichts davon hören, ſondern be⸗ gehrte zu wiſſen, was van Twiet geſagt hatte. Der Lord kam in die größte Verlegenheit und ſuchte Ausflüchte, die Königin ließ aber nicht locker. Die Haltung der beiden bei ihrem Geſpräch war doch zu auffallend. Als ſich aber der Lord nicht anders mehr zu helfen wußte, ſagte er: van Twiet habe ſich ganz beſonders auf den Empfang ge⸗ freut, der ihm endlich das Glück gab, die große Königin von Angeſicht zu ſehen. Er, der Lord, habe deshalb beſon⸗ ders acht darauf gegeben, welchen Eindruck Ihre Maje⸗ ſtät auf van Twiet gemacht hatte. Van Twiet habe die ganze Zeit unverwandt Ihre Majeſtät angeſtarrt. Als er dann ihn, den Lord, in ſeiner Nähe bemerkte, habe er ihm zugeflüſtert:„Bei Gott, die ganze Welt hält Eliſabeth für ane große Königin. Das iſt ſie wahrhaftig. Aber ſie iſt noch mehr, ſie iſt ein wundervolles Weib.“ Die Königin war auch damit nicht zufrieden.„Wäre es nur das, Lord, hätten Sie keinen Augenblick gezögert, mir dieſe Kleinigkeit zu ſagen. Außerdem, Ihr Geſpräch mit Twiet dauerte etwas länger und... wegen dieſer Worte brauchten Sie beide nicht ſo zu erſchrecken, als Sie merkten, daß ich nach Ihnen hinſah.“ Der Lord wand ſich, da er aber aus dem Zorn der Königin ihre ganze Ungnade heraushörte und die Köni⸗ gin klipp und klar alles wiſſen wollte, was geſprochen wurde, gab er dann auch das weitere Geſpräch preis.„Ich wußte, daß van Twiet mit einem ſchönen Fräulein in Amſterdam verlobt iſt. Als ich ſeinen Enthuſiasmus für Ew. Majeſtät ſah, fragte ich ihn, ob ſeine Braut nicht ebenſo ſchön ſei wie Ew. Majeſtät.— Er ſchwieg einen Augenblick, dann ſagte er:„Bis jetzt glaubte ich, ſie ſei die ſchönſte aller Frauen, aber jetzt halte ich ſie nur für rei⸗ zend. Ach, wenn einer ſo glücklich wäre, mit einem ſo herrlichen Geſchöpf, wie dieſe Monarchin iſt, eine Braut⸗ nacht feiern zu dürfen. England iſt ein ſchönes Land, reich und mächtig. Hätte ich aber die Wahl, ein Jahr König von England zu ſein oder eine Nacht in Eliſabeths Armen.. Bei Gott, meinetwegen könnte König von England ſein, wer will, ich würde... In dieſem Augen⸗ blick bemerkten wir den Blick Ew. Majeſtät.“ „Ein feines Geſpräch“, bemerkte die Königin.„Ihre Frage iſt ſchon allerhand, und nun erſt die Antwort des Holländers... Nun, ich habe einmal im voraus ver— ziehen, und dabei bleibt's. Laſſen Sie mich jetzt allein. Auch die Nachrichten aus Spanien wollen wir erſt morgen beſprechen.“ Das Geſpräch muß alle weiblichen Gefühle in der Königin aufgewühlt haben. An einem der nächſten Tage empfing die Königin nochmals die holländiſche Geſandt⸗ ſchaft, die ſich verabſchieden wollte. Die Königin ſchloß ihre Anrede mit ein paar verbindlichen Worten und ließ jedem der Mitglieder eine Kette übergeben, zum Andenken an ihre Freundſchaft. Nur van Twiet erhielt keine. Er wurde aber gebeten, näherzutreten. Alles trat ehrerbietig zurück. Van Twiet war nicht wenig beſtürzt. Die Königin gab ihm eigenhändig eine doppelte Kette mit ihrem Bild. „Nehmen Sie das von mir als Andenken an eine Köni⸗ gin, von der Sie zwar mit übertriebener Schwärmerei, aber doch mit freundſchaftlicher Wärme geſprochen haben.“ Van Twiet ſtammelte einige Worte, um ſich zu ent⸗ ſchuldigen. Die Königin erklärte ruhig:„Keine Entſchul⸗ digung, wie ich auch meine Neugier nicht entſchuldigen will. Sagen Sie Ihrer Braut, daß eine Königin ſie grüßt, daß ſie ihr alles Glück wünſcht— und ſagen Sie, daß es für ſie und für mich gut iſt, daß ein Meer Holland von England trennt...“ „Große Königin...“ flammte van Twiet in Bewun⸗ derung auf. Eliſabeth bedeutete ihm, ſich zu mäßigen im Hinblick auf die Gegenwart der anderen. Aber ſie flü⸗ ſterte:„Nicht jetzt dieſen Titel. Sie ſahen nur die Frau in mir, warum... Ich wiederhole Ihnen: es iſt ein Glück für Sie, für Ihre Braut und für mich, daß ich erſt jetzt erfahren habe, was Sie von mir denken.“ Damit reichte ſie ihm, offenſichtlich tief bewegt, die Hand. Spötter ſpinnen die Sache dann aus, ſie habe gleich danach den Grafen Eſſer rufen laſſen, um bei ihm das eingebildete Glück zu finden, da ſie ſich von dem wahren n der Liebe, das in van Twiet vor ihr ſtand, losſagen mußte. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 3. September: Miete A 1 und 1. Sondermiete A 1: Spiel an Bord. Luſtſpiel von Axel Jvers. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Samstag, 4. September: Miete G 1 und 1. Sondermielbe G 1: In neuer Inszenierung: Ein Maskenball. Oper von Guiſeppe Verdi. Anfang 19.30, Ende etwa 22.15 Uhr. Sonntag, 5. September: Miete B 1 und 1. Sondermiete B 1: Pygmalion. Komödie von Bernard Shaw. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. f Montag, 6. September: Miete C 1 und 1. Sondermiete C 1: Friedrich Wilhelm l. Schauspiel von Hans Rehberg. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Dlenstag, 7. September: Miete E 1 und 1. Sondermiele E 1: Spiel an Bord. Luſtſpiel von Axel Jvers. Anfang 20, Ende 22 Uhr. i Mittwoch, 8. September: Mieke M 1 und 1. Sondermiete M 1: Pygmalion. Komödie von Bernard Shaw. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. ö 5 Heilkräuter in Wald und Feld Kräuter ſammeln bedeutet Geſundheit ſammeln. Abgeſehen von den Heilwerten der Kräuter ſelbſt bietet das Sammeln eine ſehr geſunde Beſchäftigung. Für die Augen iſt das„ins Grüne blicken“ ein wohltuendes und erfriſchendes Bad, und für den Körper bietet das Bücken eine vortreffliche Gymnaſtik. Dazu kommt das Wandern und Entſpannen in der friſchen Luft. Das Sammeln darf nun nicht wahllos geſchehen und auch nur mit größter Rückſicht auf die Pflanzen in Wieſe und Wald. Größere Mengen zu ſammeln iſt vollkommen unangebracht, denn das Trocknen verlangt Platz und Zeit. Es ſollen möglichſt auch nur die Dorfbewohner Kräutet ſammeln, Städter nur dann, wenn ſie ſich auf die Kräuter verſtehen. Wichtig beim Sammeln iſt, daß wir nicht auf die Wieſen laufen, ſondern nur an den Wegen oder Rainen ſammeln, denn der Bauer iſt berechtigt, das Be⸗ treten ſeiner Wieſe zu verbieten. Zum Sammeln wird ein kleines Säckchen mitgenom⸗ men. Dieſes Säckchen können wir uns aus billigem Neſſel ſelbſt nähen. Wenn wir nun mit den Kräutern heimkommen, müſſen wir das Säckchen ſofort entleeren und die Kräuter ſortieren. Wir trocknen ſie entweder in der Sonne oder auf der mäßig warmen Herdplatte oder auch im lauwarmen Bratofen. Die Kräuter müſſen vollkommen trocken werden, ſonſt ſchimmeln ſie. Zum Aufbewahren füllen wir ſie dann in kleine Blech⸗ oder Glasdoſen mit Deckeln. Wir ſpülen dieſe Doſen vor⸗ her mit heißem Waſſer und trocknen ſie gut aus. Den Inhalt der Doſen ſchreiben wir auf Etiketten, damit wir ſchon von außen erkennen, welche Kräuter ſie enthalten. Was können wir nun im Laufe des Jahres ſammeln? Folgende kleine Aufſtellung genügt ſchon, um uns von den wichtigſten Kräutern zu unterrichten. Für die Nerven ſei Baldrian, Erdbeerblätter, Pfeffer⸗ minz, Schlüſſelblume, Anis und Fenchel empfohlen. Für den Magen: Wermut, Pfefferminz, Arnika, Enzian, Himbeer und Brombeer, auch Schafgarbe und Wacholder. Verdauungsbeſchwerden heilt man mit: Wermut, Benediktenkraut, Wacholder, Engelwurz und Sennes⸗ blättern. Erkältungskrankheiten behandelt man mit: Flieder⸗ blüten, Lindenblüten, Eibiſch, Löwenzahn, Altheewurzel, Fenchel, Salbei und Knöterich. Bei Gicht und Waſſerſucht nehmen wir folgende Kräuter: Attichblätter, Katzenpfötchen, Bitterklee und Ehrenpreis. Gegen Nierenleiden ſind Bärentraubenblätter er⸗ folgreich. Blaſenerkrankungen heilen Bärentraubenblätter und Hagebutten. Bei krampfartigen Schmerzen helfen Kamillen, auch bei Entzündungen leiſten ſie gute Dienſte. Eine Zeitlang waren Heilkräuter„unmodern“ ge⸗ worden, weil eine falſch eingeſtellte Medizin zu kurz⸗ ſichtig war, ihre heilende Wirkung zuzugeben. Das iſt heute anders geworden. Jeder Apotheker und Drogiſt wird beſtätigen, daß Heilkräuter wieder viel verordnet und ge⸗ fragt werden. Viei Roer Neues aus alter Wäſche Viele praktiſche Dinge aus Leinen. Die Wäſchemode hat ſich in den letzten Jahrzehnten erheblichen gewandelt. Heute bevorzugen wir Leibwäſche aus den feinſten Wirkwaren, und die ſchöne, haltbare Leinenwäſche iſt ganz und gar aus dem Gebrauch gekom⸗ men. Manches aus früheren Zeiten übriggebliebene, oft noch von der Großmutter ererbte Wäſcheſtück liegt daher zwecklos Jahr für Jahr im Schrank, weil man es heute nicht mehr tragen kann. Man kann es aber auf die ver⸗ ſchiedenſte Weiſe umarbeiten und ſo den ſchönen Stoff wieder zu Ehren kommen laſſen. Aus einem unmodernen Taghemd läßt ſich ohne Schwierigkeit für das Töchterchen ein Unterrock anferti⸗ gen. In der Abbildung iſt zu ſehen, wie man es zweck⸗ mäßig zuſchneidet. Den Halsausſchnitt und die Arm⸗ ränder kann man zum Beiſpiel umhäkeln und in den Volant einen Einſatz ſetzen oder irgendwelche anderen Verzierungen anbringen. Sehr hübſch ſieht auch eine ſchmale Kante in Schiffchenarbeit aus. Die Taghemden mit Aermeln aus Großmutters Zeiten ſind in der Länge und Weite meiſt ſo reichlich bemeſſen daß man ein modernes Nachthemd mit kleinen angeſchnit tenen Flügelärmeln daraus ſchneiden kann, nachdem man die ſchmale umhäkelte Paſſe und die kleinen Aermel fort⸗ geſchnitten hat. Den Halsausſchnitt und die Aermelränder kann man mit Blenden aus einem karierten oder geblüm⸗ ten Waſchſtoffreſt verzieren. Auch ein Knabenoberhemd läßt ſich aus ſolch einem Hemd anfertigen. Es ſieht in derbem Leinen beſonders hübſch aus und iſt heute wegen ſeiner Haltbarkeit recht beliebt. Auch für eine hübſche Schürze für die Mutter reicht beiſpielsweiſe der Rückteil eines alten Leinenhemdes gu, Oben und unten kann ſie nach Wunſch gerade geſchnitten, oder abgerundet werden. Die Aermellöcher werden bis zur Gürtellinie herunter ausgeſchnitten; dann werden Taſchen, Träger und Bindebänder angebracht, und zulegt wird das Ganze mit bunter Stickerei verziert. Ebenſo gu kann man auch Kinderſchürzen anfertigen. Die Abbildung zeigt eine ſolche, bei der die Träger an die Taſche ange⸗ ſchnitten und zuſammen mit dieſer auf die Schürze auf geſteppt ſind 3 Die ſchönen Beinkleider von ehedem mit den breiten Lochſtickereikanten und den ſchmalen Säumchen haben aus⸗ einandergetrennt(wie die Zeichnung veranſchaulicht) eine Breite, die für ein kleines Kopfkiſſen für den Kinderwagen ausreicht. Für die Rückſeite wird ein glattes Stück Stoff genommen, das aus dem oberen Teil des Beinkleides ge⸗ ſchnitten wird. Auf dieſe Weiſe können alſo aus einem Beinkleid zwei hübſche Kopfkiſſen entſtehen. Desgleichen kann man aus den unermeßlich weiten und ſehr breiten Volants der Unterröcke jener guten alten Zeit ſchoͤne Kiſſenbezüge arbeiten. Schließlich läßt ſich aus einer alten Nachtjacke ſehr gut eine Schlafanzugjacke für Kinder an⸗ fertigen. Das dazu gehörige Höschen kann man aus einem alten Beinkleid zu⸗ ſchneiden. Am oberen Rand und unten an den Beinen erhält es einen Gummizug. Aus den kleineren abfallenden Teilen kann man noch aller⸗ lei hübſche Sachen für den Haushalt machen. Wir erwäh⸗ nen hier nur Ueber handtücher, Tablett Serviettentaſchen, Kaffee⸗ und Teewär⸗ braucht dabei häufig den Kniff, mehreie Teile durch Hälelel miteinander zu ver; binden. So laſſen ſich aus kleineren Teilen ſogar noch Kiſſenplatten und Tiſchdecken herſtellen. Als Verzierung wirken Stickereimotive in Kreuzſtich odet Streublümchen in Spannſtich ſehr hübſch. Auch Hohlſaum oder Durchbrucharbeit eignet ſich gut. Die Ränder der Decken können farbig eingefaßt werden. Bei grobem Ge— webe iſt Ausfranſen ein hübſcher Abſchluß. Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß man auch ö allerlei praktiſche Beutelchen und Behälter, beſonders füt die Reiſe, Schuh⸗ und Badetaſchen aus alten Wäſcheteilen anfertigen kann. Auch das abgebildete„Ausfahrjäckchen? und Mützchen für das Kleinkind ſind aus altem Leinen genäht. Für dieſen Zweck kann man den Stoff auch ein⸗ färben. Die einfache Form der Jacke wird durch den bunt beſtickten Rand geſchmackvoll verziert. Auch die Knöpfe an Jacke und Mütze ſind hierbei mit Leinen überzogen und beſtickt. — RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5 Konzert; 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.15 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe(7 bis 7.10) Frühnachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgenkon⸗ zert; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wet⸗ ter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwet bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Mittwoch, 1. September: 9.30 Sendepause; 19 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 20 Die Streiche des Nasreddin Hodſcha, fünf Kurz⸗ ſzenen mit Zwiſchenmuſik; 21 Echo vom Reichsparteitag 1937; 21.15 Zum 30. Todestag von Edvard Grieg; 22.15 Echo von der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart; Donnerstag, 2. September: 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Sendepauſe; 19 Muſik für jeden ſoll es ſein, ſie klingt vom Deutſchen Eck am Rhein; 20 Zeit, Nachrichten, Nürnberg⸗ Echo; 20.20 Muſik für jeden ſoll es ſein, ſie klingt vom Deut⸗ ſchen Eck am Rhein, Fortſetzung; 21.15 Liebesſcherz und Lie⸗ besſchmerz, Lied⸗ und Chormuſik; 22.30 Anterhaltungsmuſik. i Freitag, 3. September: 10.45 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 11 Sende⸗ pauſe; 11.40 Deutſche Scholle; 19 Unterhaltungskonzert; 20 Zeit, Nachrichten, Nürnberg⸗Echo; 20,20 Unſere Wehrmacht muſiziert, die Luftwaffe ſpielt; 21.15 Deutſche in aller Welt, Hörfolge; 22.30 Eins ins Andere. f Samstag, 4. September: 11.45 Deutſche Scholle; 15.15 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Sie alle bindet ein heiliges Band, auslandsdeutſche Mädchen auf dem Heiligenberg; 16 Froher Funk für Alt und Jung, allerlei Allotria; 19 Blasmuſik; 19.45 Nürnberg⸗ Echo; 20.10 Es ſingt und klingt der Rhein, fröhliche Mufik vom Rhein und ein Singſpiel„Hexe Loreley“) Reichsſender Frankfurt a. M.: Mittwoch, 1. September: 11.45 Deutſche Scholle; 19 Unſer ſingendes, klingenden Frankfurt; 20 Zeit, Nachrichten, Nürnberg⸗Echo; 20.20 U ſer ſingendes, küngendes Frankfurt, Fortſetzung; 21.15 59 getaner Arbeit iſt gut ruhn, Funkfolge zum Feierabend; 22. Kamerad, wo biſt du?; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Donnerstag, 2. September: 9.30 Sendepause; 19 Nachtſchwärmer, Schallplatten; 20 Nachrichten; anſchl.: Wie es euch gefällt, Opernkonzert; 21 Echo vom Reichsparteitag 1937; 21.15 Neues aus der Schall kiſte, Schallplatten; 22.15 Echo von der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart; 22.30 Unterhaltungsmuſtk Freitag, 3. September: 9.30 Sendepauſe; 19 Echo vom Reichsparteitag 1957 19.15 Stuttgart ſpielt auf, heitere Feierabendmuſik, 20.10 Feſtliches Konzert des Reichsrundfunks für die Deutſchen in aller Welt; 22.15 Echo von der 5. Reichstagung der Aus⸗ landsdeutſchen in Stuttgart; 22.30 Eins ins Andere. Samstag, 4. September: 8 9.30 Sendepause; 15 Wer recht in Freuden wandern will, was machen wir am Sonntag; 16 Muſik am Nachmittag, Schallplatten; 18 Tonbericht der Woche; 19 O laß dich hal⸗ ten, goldene Stunde, pätſommerliche Sendung; 19.30 Der Schwarzwald honigt, Hörbilder; 20.10 Es ſingt und klingt der Rhein, fröhliche Muſik und ein Singſpiel„Here Loreley“ 22.15 Echo von der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart; 22,30 Auslandsdeutſche und ihre Gaſtgeber, Ausſchnitte aus Kameradſchaftsabenden anläßlich der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart — bes gin werb„muttet und Rind“ i trin dann ein, wenn die fraß der Familie zur gelbnniife nien aus relcht. 1 decken, Tellerdeckchen, merhüllen. Man ge. Bienen affe. * ar nner „ % TTT 6. 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Der geringſte Verſuch, mir zu entwiſchen, koſtet dich deinen Hals— du verſtehſt mich! Vorwärts!“ Mit dieſen Worten zerrt er den völlig Faſſungsloſen aus dem Lokal auf die Straße, ruft eine Taxe an, gibt dem Schofför eine Adreſſe bekannt und nimmt im Wagen neben Andreas Platz. * **. Es geht durch verſchiedene Straßen, die Andreas nicht kennt, einer abgelegenen Gegend zu. Vor einem großen, patriarchaliſch ausſehendem Hauſe wird Halt gemacht. An⸗ dreas fühlt ſich aus dem Wagen geſtoßen. Iſt eine Flucht möglich? Augenblicklich durchzuckt ihn dieſer Gedanke,— aber ebenſo raſch läßt er ihn auch wieder fallen. Der Fremde hat ihm das Handgelenk wie mit einem Schraub⸗ ſtock umklammert. Vor ihnen öffnet ſich eine Tür. Ein älterer Diener verneigt ſich mit verhaltener Reſpektbezeugung. Ohne ein Wort zu ſprechen ſchreitet der Fremde mit ſeinem Begleiter vorüber, auf eine Treppe zu. Im oberen ſchallt. klopft er an eine Tür; ein lautes„Herein!“ er⸗ allt. Andreas fühlt ſich in ein Zimmer geſchoben. Es iſt ihm zu Mute, als ſchaue er träumend ſich ſelber zu. Alles kommt ihm hier unwirklich und geſpenſterhaft vor. Die Wirklichkeit mußte irgendwo draußen außerhalb ſeines Bewußtſeins geblieben ſein. In einer Ecke des Raumes, am Fenſter, erhebt ſich eine hagere, ſchlanke Geſtalt. Es iſt eine vornehme Er⸗ ſcheinung, aber ein Mann mit einem düſteren, durchdrin⸗ genden, greifenden Blick. „Ein guter Fang, Kap'tain!“ ſagt der Fremde jetzt zu dem Hageren,„ein glänzender Coup. Andreas!“ „Der andere zuckt zuſammen.„Andreas?“— Ja, wirk⸗ lich! Andreas!“ Er ſpricht dies in einem Ton aus, als ob er hinzufü⸗ gen wollte: herzlich willkommen! Andreas ſteht ſtarr und blaß da. Noch immer weiß er nicht, wo man ihn eigentlich hingebracht hat, wer dieſe Menſchen ſind. Was wollten die nur von ihm? Jetzt ſprechen die beiden ganz leiſe zuſammen. Er kann kein Wort hören. Plötzlich tritt der Hagere mit gerunzel⸗ ter Stirn dicht vor ihn hin und fragt: ⸗Gibſt du zu, Andreas zu ſein?“ Dem Mörder iſt es zu Mute, als ſei eine ſcharfe Klinge auf ihn niedergefahren. „Ich bin James Smith aus Newyork!“ Kaum hat er die Worte geſprochen, da ſitzt ihm auch ſchon die Fauſt des Hageren im Geſicht. Es flimmert ihm vor den Augen. Blut ſchießt aus der Naſe— ein wilder Schmerz raubt ihm faſt die Beſinnung. Er taumelt. Sein Begleiter fängt ihn mit einem ehernen Griff noch im letz⸗ ten Augenblick auf. Der Schlanke, Hagere grinſt ihn befriedigt an.„So— das war für den Miſter Smith— Miſter Andreas!“ Andreas ſucht ſich zu faſſen. Dieſe Methode kannte er doch? Anwillkürlich muß er an den„feinen Johny“ denken. In einem Anfall wilder Verzweiflung greift er blitz⸗ 10 in die Taſche nach ſeinem Revolver. Aber man kommt ihm doch noch zuvor. Sein erſter Freund hat ihm die Hand mit einem Griff umgebogen, daß er aufſchreit dor Schmerz. Der Revolver iſt ihm entglitten und poltert 1 Boden. 5 b 8525 N 4. 2 7 2 re b Dritt ſchaut ex um fich.„L8o bin ich denn eigentlich?“ ſchreit er,„was wollt ihr von mir?“ „Sühne!“ Der Hagere hat es mit düſterer Stimme ge⸗ rufen,„Sühne für deinen Mord!“ „Seid ihr denn Kommiſſare? Wir ſind hier doch nicht auf der Polizei!“ „Nein. Mit der Polizei haben wir nichts zu tun. Wir wollen auch nicht mit ihr in Berührung kommen!“ Andreas wiſcht ſich mit der Hand die Stirn, als ob er eine Spukgeſtalt wegſcheuchen müßte. „So reden Sie doch— was wollen Sie? Laſſen Sie mich in Frieden! Ich habe Ihnen ja nichts getan!“ „Uns perſönlich allerdings nicht. Aber einem der Unſrigen. Du haſt ihn kaltblütig niedergeſchlagen.“ „Wen?“ „Den buckligen Henry!“ Das trifft wie ein Donnerſchlag. Andreas reißt die Augen weit auf. Einen der Ihrigen— dieſe Männer— das waren die Rächer des Buckligen, deſſen Geiſt hier ge⸗ gen ihn aufſtand. Sein Geſicht iſt rot angelaufen. Noch immer blutet die Naſe. Er hält ſich ein Taſchentuch vor das Geſicht. .„Nicht wahr, jetzt bleibt dir die Puſte weg!“ ſagt der Jüngere von den beiden, der ihn hergebracht hatte,„wir Wessen jetzt über dich richten. Aber nach unſerer eigenen eiſe.“ „Das kann ich nicht anerkennen.“ „Du mußt es— ob du es willſt, oder nicht.“ „Ich habe mit euch nichts zu tun!“ „Halte das Maul jetzt— oder wir knallen dich nieder, verſtanden?!“ Er ſieht ſeinen eigenen Revolver auf ſich gerichtet. Schweigt. Beißt die Zähne zuſammen. Würgt, ſchluckt. Seine Hände zittern. „Alſo ich frage jetzt, und du wirſt antworten,“ ſagt der Hagere, ſeine düſteren Augen nicht von ihm wendend. Alſo e— biſt du der Mörder Andreas— ja oder nein?“ Andreas ſchweigt. „Antworte!!!“ „Ja— ich bin es.“ „Na ſiehſt du— jetzt geht es ſchon.— Warum haſt du den buckligen Henry erſchlagen?“ ich „Rede!“ donnert die Stimme des Schlanken. „Ich— wollte fliehen— und brauchte Geld.“ „Richtig. Da ſchlägt man dann einfach denjenigen nie⸗ der, der einem geholfen hat. Siehſt du, mein Junge, das iſt es, was uns gegen dich aufgebracht hat. Nichts Schlim⸗ meres gibt es bei uns, als Verrat. Dein Verrat ſchreit nach Sühne.„Macht Jagd auf ihn!“ das war unſer Be⸗ fehl,„ihr dürft nicht eher ruhen, als bis ihr ihn findet,— nun haben wir dich. Nun werden wir Abrechnung halten.“ In Andreas' Ohren ertönt dieſe Stimme wie eine Po⸗ ſaune. „Was wollen Sie mit mir machen?“ fragt er mit ſchwankender Stimme. „Eigentlich müßten wir dich in ein Auto ſetzen, dich darin feſtbinden, Benzin darüber gießen und dann ein klei⸗ nes Feuerchen machen. Aber ich fürchte, du würdeſt uns dann für andere Zwecke verloren gehen.“ Er lachte. „Wir haben da einen älteren Herrn, mußt du wiſſen, — es iſt vielleicht nicht mehr alles ganz richtig in ſeinem Oberſtübchen— aber— was tut das! Der hat ſo ſeine Liebhaberei. Iſt Sammler. Sammler von alten, mittel⸗ alterlichen Marterwerkzeugen. Der bittet uns ſchon lange, ob wir ihm nicht ein geeignetes Objekt— oder Subjekt, — für ſeine„Verſuchskammer“ beibringen könnten. Wir haben uns immer geweigert. Aber für dich iſt der Mann das Gegebene. Er wird dich gern in Behandlung nehmen.“ Andreas! Blicke irrten im Raum umher, als ob er ir⸗ zendwo einen Halt ſuchen müßte. Die beiden Männer lachen ihm ins Geſicht. (Fortſetzung folgt.) Der Hügelhof liegt, wie ſein Name beſagt, auf einer kleinen Anhöhe außerhalb des Dorfes. Weite, grüne Wie⸗ ſen dehnen ſich vor dem Gehöft, dahinter träumt ſchwei⸗ gend ein uralter Tannenwald. Und der Wanderer, den ſein Weg an dieſer friedvollen Stätte vorüberführt, mag glau⸗ ben, es müßte gut ſein, in dem niedrigen roten Hauſe zu wohnen. Er mag glauben, daß glückliche Menſchen hier ihr Leben verbringen. Einfach, ohne Sorgen, tief verbunden der Erde und ihrem dunklen Segen. Der Wanderer irrt. Die Menſchen dieſes Hofes ſind nicht glücklich. „Marie,“ ſagt der Hügelbauer ernſt zu ſeiner blonden Frau,„es iſt mein letztes Wort, Marie: ich verkaufe den Hof nicht. Die Stadt iſt nichts für dich und für mich, wir gehören aufs Land, auf dieſen Hof. Mein Vater würde im Grabe keine Ruhe mehr finden, wenn ich davonzöge!“ Die hübſche zierliche Frau, deren dunkle Auge einen ſeltſam reizvollen Gegenſatz zum hellen Blondhaar bilden, ſtampft zornig auf.„Aber ich halte es nicht mehr aus in dieſer Einſamkeit. Ich will in die Stadt. Alle ſind in der Stadt, Anne und Käte und Liesbeth!“ „Sagſt du mir das ſchon wieder?“ Die Stimme des Bauern wird drohend. „Sie können wenigſtens ihr Leben genießen— ſeidene Kleider tragen— was habe ſch denn hier?“ „Schweig, ich bleibe!“ „Aber ich gehe!“ Die Worte des Bauern werden eiſig, ſein Blick klar und 10 5 Mun ſo geh, wenn du magſt, ich hindere dich nicht mehr!“ Die Frau zuckt zuſammen. Einen Augenblick lang ſteht ſie wie erſtarrt. Der Bauer wendet keinen Blick von ihrem blaß gewordenen Geſicht, hart und unnahbar ſieht er ihrem Entſchluß entgegen. Da läuft ſie wie in plötzlichem Trotz davon. Eine Tür knallt. Schwer läßt ſich der Hügelbauer Wilhelm Wendt auf einen Stuhl fallen, und die Kälte ſeines Geſichtes weicht einer plötzlichen Traurigkeit, die erſchütternd anzuſehen iſt. Er hört oben die Schritte der Frau. Er hört, wie ſie die Türen der Schränke öffnet und wieder ſchließt. Grußlos verläßt Marie Wendt das Haus, in dem ſte ihre glücklichſten jungen Jahre verleben durfte. Sie geht ohne Abſchied davon, in eine Welt hinein, die ihr lockend erſcheint um ihrer Buntheit willen. In kindlicher Verblen⸗ dung läßt ſie ein Heim, deſſen tiefen Wert ſie nicht ahnt. Der Hügelbauer birgt ſein Geſicht in den verarbeiteten Händen. * Die Tage kommen und gehen wie ſonſt. Erntearbeiten laſſen keine Zeit zur Beſinnung. Man ſteht vor Tau und Tag auf und ſchafft bis in den ſpäten Abend hinein. Es ſcheint, als hätte ſich nichts auf dem Hügelhof geändert. Knecht und Magd allein wiſſen es, wie ſtill der ſonſt ſo freundliche Bauer geworden iſt, wie einſam das Haus ohne die Frau. Sie mache einen Beſuch bei Verwandten in der Stadt— ſo hat man ihnen geſagt. Sie aber glauben das längſt nicht mehr, denn der Sommer geht hin, es wird Herbſt, Kartoffelfeuer brennen auf kahlen Feldern— Ma⸗ rie Wendt aber kommt nicht zurück. Und auch der Poſtbote bringt keine Briefe aus der Stadt, Es ſcheint als wäre die blonde Frau verſchollen, irgendwo, niemand weiß ihren Aufenthalt, niemand ſpricht mehr von ihr.— Das Geſicht des Bauern wird hart und finſter. Die Leute gehen ihm aus dem Wege, ſie fürchten ſich vor der Kälte ſeiner Augen. Wer dieſe Augen jedoch des Abends ſehen würde, wenn alles im Hauſe ſtill geworden iſt, der könnte ſehen, wie die Kälte darin einer hilfloſen Angſt und Trauer weicht. Der könnte ſehen, daß der Bauer un⸗ ruhvoll hin⸗ und her wandert und in die Nacht hinein lauſcht, als warte er auf den leichten, geliebten Schritt. Er wartet vergeblich. Nun wird es bald Winter ſein, Die letzten Gaben des Feldes ſind eingefahren, und Schweigen legte um das einſame Gehöft auf dem ſchönen Waldhügel. Der Dauer vom Hügeſhof Skizze von Lydia Kath. Eine Sturmnacht iſt da. Harter Wind fährt durch die Wipfel der Bäume, er zerrt an Zäunen und Dächern und heulend fährt er ums ſichere Haus. Es iſt ein Brauſen und Rauſchen, als führe die Wilde Jagd durch die Lüfte. Nie⸗ mand vermag 05 ſchlafen. Auch Wilhelm Wendt liegt wach,. er findet ſeit Wochen und Monaten keinen Schlaf mehr. Wieder und wieder legt er ſich die Frage vor: habe ich ſie fortgetrieben mit meiner Härte? Hätte ich anders ſein müſ⸗ ſen?— Ihm kommt keine Antwort. Der Sturm wird ſtärker. 1 Da, plötzlich ein leiſes Pochen an der Haustür. Der Bauer fährt auf.„Wer iſt da?“ Keine Antwort. Sein Herz beginnt hart in der Bruſt zu ſchlagen. Er öffnet und fängt eine zitternde Geſtalt in ſeinen Armen auf. Marie ndt iſt heimgekommen. Aber wie bleich ihr Geſicht, wie ſchmal, und wie traurig die bittenden Augen ner harten, verarbeiteten Hand über das ſturmzerzauſte Haar der Frau. Er weiß, die Stadt hat ſie ihm zurückgege⸗ ben, diesmal für immer. 1 Maria Wendt wird den e nie mehr verlaſſen. Erſt jetzt ſpürt ſie den Segen, der auf der Scholle ruht. Nur ein Strohhalm Schreibwarenhandlung zum beſchaulichen Verweilen ein. Es iſt bunt und hübſch dekoriert— tauſend nette Sachen und Sächelchen locken den Vorübergehenden an. Da gibt es Schreibpapier in mancherlei Farben und Formen, luſtige und Ringe aus farbigem Baſt, Skizzenblöcke, Federhalter und manches andere noch. Dinge, die Erwachſenen nützlich ſind— aber auch Dinge, die Kinderherzen höher ſchlagen laſſen. Und ſo bleiben auch die meiſten Kinder vor dieſem bunten, luſtigen Schaufenſter ſtehen— ſie ſchauen und ſtaunen, ſie loben, tadeln und wünſchen. Dann eilen ſie weiter, denn Geld zum Kaufen fehlt ihnen allen. Mancher Wunſch bleibt freilich im kleinen Herzen haften— viel⸗ leicht, vielleicht wird der Wunſch zum Geburtstag oder einer anderen Gelegenheit wieder lebendig. alt ſein— ſtarrt unentwegt 9 75 die Scheiben des Schau⸗ enſters. Sein Finger beſchreibt kleine Kreiſe, Bahnen, ege auf dem blitzenden Glas— ſeine Augen ſehen nichts als die herrlichen Schätze, die ſo zum Greifen bereit zu lie⸗ gen ſcheinen und doch ſo unerreichbar weit. Was mag dieſem kleinen Buben wohl am meiſten be⸗ gehrenswert ſein von all den bunten Sächelchen? Ich ſtelle mich neben ihn, bewundere mit ihm die Tintenwiſcher und goldenen Griffel und frage ſchließlich: f 9 1 0 möchteſt du denn am allerſſebſten haben, Karl⸗ einz?“ „Am allerliebſten?“ Das hübſche, friſche Kindergeſicht wird nachdenklich, aber dann kommt prompt und ſicher die Antwort: „Am liebſten 1 15 ſo einen langen Strohhalm haben!“ Er deutet auf ein Glas, in dem ſaubere, glänzende Trinkſtrohhalme ſtehen:„Ja, ſo einen Strohhalm!“ 6 1 5 iſt auch rührend in ſeiner felbſtverſtändlichen Beſcheidenheit. Und er regt zum Nachdenken an. All die anderen ſchönen Sachen, die Tintenwiſcher mit den lachenden Geſichtern, die leuchtenden Farbſtifte verſchwinden plötzlich vor dem Blick des Kindes, und der Wert des gelben Strohhalmes ſteigt ins Unermeßliche. Und ſo mag dieſes kleine Erlebnis ein Gleichnis der Beſcheidenheit ſein. Es mag uns zeigen, daß Dinge, die uns ſelbſt vielleicht wertlos erſcheinen, anderen Freude bereiten können. Es mag uns in dieſem Sinne zum Handeln anregen. Nur ein Strohhalm— und er war doch begehrenswert! Der Bauer fragt nicht. Er 113 t ſeltſam weich mit ſei⸗ ö In einer breiten Straße lädt das Schaufenſter einer Tintenwiſcher und leuchtende Farbſtifte, Papierſervietten