ußen⸗ utſche Ag“ Zeit riebs⸗ der ndels⸗ n tſchen allen ande⸗ ſind, erden echen. ders Abiete ir die n ſich Groß⸗ ufah⸗ tähete riebs⸗ eleſon Pfalz ktetie erboten nne ner t 1987 157555 162067 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., am Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 37: 1155 37. Jahrgang Göring bei den Auslandsdeutſchen Rieſenkundgebung in der Skutkgarter Schwabenhalle. Zu einem der eindrucksvollſten Höhepunkte der an gro⸗ ßen Erlebniſſen ſo überaus reichen Feſttage geſtaltete ſich die gewaltige Großbundgebung, die am Donnerstag abend in der neuerſtellten Schwabenhalle mit dem Miniſterpräſiden⸗ ten Generaloberſt Göring ſtattfand. Die Anfahrt zur Schwa⸗ benhalle glich einem wahren Triumphzug. Der rieſige Raum, der mit dieſer erſten in ihr veranſtalteten Großkundgebung ügleich ſeine Weihe erhielt, war ſchon längſt vor Beginn der anftaltung mit mehr als 20 000 begeiſterten Volksgenoſ⸗ ſen bis zum letzten Platz beſetzt. Auch vor der Halle, wohin die Kundgebung durch Lautſprecher übertragen wurde, hat⸗ ten ſich viele Zuhörer eingefunden. Auf der Tribüne be⸗ merkte man Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath. Die Heilrufe endeten erſt, als Hermann Göring ſich mehr⸗ mals von ſeinem Platz erhob und freudig bewegt über die⸗ ſen triumphalen Empfang die Tauſende mit dem Deutſchen Gruß begrüßt hatte. Mit demſelben Jubel wurde auch die Gattin des Miniſterpräſidenten, Frau Emmy Göring, be⸗ rüßt. 5 Nach dem Einmarſch der Standarten betrat Gauleiter Bohle das Rednerpodium. Er wandte ſich in erſter Linie an ſeine Auslandsdeutſchen, aber auch an die vielen Stutt⸗ garter, deren Willkommensgruß an den Miniſterpräſidenten er unter nicht endenwollendem Beifall in die Worte zuſam⸗ menfaßte:„Hermann Göring iſt bei uns!“ Dann ergriff Miniſterpräſident Göring das Wort zu einer großangelegten, immer wieder von ſtürmi⸗ ſchem Beifall unterbrochenen und auf alle deutſchen Sender und Kurzwellenſender übertragenen Rede. Er führte u. a. aus: Mein Weg kommt direkt vom Obersalzberg, und ich kann euch deshalb die Grüße Eures Führers überbringen, der immer nur an Euch denkt und für Euch handelt. Miene Es beglückt mich beſonders, daß ich in dieſem Augenblick nicht nur zu Euch, die Ihr hier vor mir ſteht, ſprechen darf, ſondern daß durch den Aether hindurch Tauſende und Hunderttauſende von Deutſchen aus aller Her⸗ ren Länder im Geiſte bei uns ſind und nicht nur den Wor⸗ ten, ſondern der ganzen Begeiſterung lauſchen, mitgeriſſen von dieſem einzigartigen wundervollen Tempo unſerer Zeit und unſerer Weltanſchauung. Es iſt für mich eine innere und große Freude, ſolch eine aufrichtige und tiefe Verbundenheit der Landsleute, die es draußen weiß Gott nicht leicht haben, ihr Tagewerk zu voll⸗ bringen, zu ſehen. Und zum dritten begrüße ich es, daß ich Gelegenheit habe, zu den Auslandsdeutſchen über die ſchwerſte Arbeit meines Lebens zu ſprechen, um Aufklärung zu geben über den gewaltigen Vierjahresplan, um Euch zur Mitarbeit aufzufordern, weil ich Euch brauche, 05 einzelnen im Oſten oder Weſten, Süden oder Norden er großen Welt. Ich brauche Euch, und damit braucht Euch Deutſchlan d.(Beifall.) Tauſende ſind heute zum erſten Male wieder in ihrem alten angeſtammten Vaterlande. Tauſende, die ſicher nichts gewußt haben von Deutſchland als das, was ihnen die El⸗ tern und Vorfahren erzählten und was ſie enlkollt in der Preſſe des jeweiligen Landes zu leſen bekamen. Tauſende erleben dieſes einzige Deutſchland, wie es erſtanden 5 unter den ſiegreichen Fahnen unſeres Führers, und erfa ſen den gewaltigen Kräfteſtrom, der von dieſem Lande aus⸗ geht. Dieſe Verbindung von Herzen zu Herzen iſt unerläß⸗ lich für Euere Haltung, für Euer Leben. Ich wünſche, daß Ihr alle einen Funken jenes Geiſtes mitnehmt, der Deutſchland neugeſtaltet hat. Wenn Euch die anderen, die nicht mitkommen konnten, fragen, dann ſollt Ihr reden und antworten mit der gleichen Glut, ſprechen von den großen Dingen, die durch den Führer ge⸗ ſchehen ſind und geſchehen werden. In den furchtbaren Zei⸗ den der Not und der Schande nach dem Kriege hatten wir ein Deutſchland, daß Auslandsdeutſche über die Achſel angeſehen wurden, weil man Deutſchland überhaupt nicht mehr ſah. Heute können in einem ſtolzen und ſtarken Reich die Aus⸗ landsdeutſchen das Haupt wieder ſtolzer und freier erheben. aran muß man ſich wieder gewöhnen. Aber damit allein, meine auslandsdeutſchen Volksgenoſſen, iſt es nicht getan. Nur der darf das Haupt kühn erheben, der lein Recht, das er Leiſtung, dazu hat und der Dankbarkeit empfindet gagenüber dem, der ihm dieſes Recht wiedergab. Welche Vorteile Euch der Sieg des Nationalſozialismus gebracht hat, das brauche ich Euch nicht aufzuzeigen, das habt 1 im Wandel der Jahre wohl ſelbſt am kräftigſten und be⸗ en geſpürt. Um dieſer Erfolge willen iſt es aber auch not⸗ Bols daß Ihr das nicht hinnehmt als ein Geſchenk der worſehung, ſondern begreift. daß bier etwas geſchaffen urde, das nicht ſeinesgleichen in der Geſchichte der Zeiten und Völker hat. Das müßt ihr in euch tragen, dann werdet ihr zu jener mut und Dankbarkeit kommen, die wir von euch fordern jhüſſen, und die Pflichten als Auslandsdeutſche erfüllen, die als Repräſentanten unſeres Reiches tragt. 5 f Nicht auf die wenigen Bokſchafter und Geſandten allein ann es ankommen, ſondern auf die Deutſchen, die im Aus⸗ lund wohnen. Sie ſi a 5 125 Reſches Sie ſind der Spiegel unſeres Volkes und unf i 8 Der Nationalſozialismus verpflichtet jeden Deutſchen, ein fene Nationalſozialiſt und ein gläubiger Sozialiſt zu in. Und ein Volk ſteht letzt da, eine Geſchloſſenheit. Aus 9 5. da alle gegeneinander ſtritten, iſt jetzt eine kaft geworden, eine Energie und ein Wille. Das hat ſia, Nürat in der Welt durchgeſetzt. Man darf heute, das muß ſche Welt zur Kenntnis nehmen, nicht mehr ungeſtraft deut⸗ mu Rechte und deutſche Intereſſen kreten. Wer das lut, der nuß die Erfahrung machen, daß deutſche Kanonen uns Ge⸗ Freitag, den 3. September 1937 nugtuung verſchaffen. Wenn nun wieder gewiſſe Journali⸗ ſten die Feder ſpitzen und ſchreiben, er hat gedonnert und ge⸗ wettert wie der Kriegsgott, dann erkläre ich: Kein Land hat wie das deutſche ſo den Krieg bennen ge⸗ lernt, kein Land wird ſo wie das deutſche einen Krieg mei⸗ den, ſolange es kann. Der Führer hat in mehreren eindeuti⸗ gen Reden, und— was noch viel wichtiger iſt— in meh⸗ reren eindeuligen handlungen der Welt den Frieden geboten und die Möglichkeiten des Friedens aufgezeigt. Die Welt ſoll nun nicht etwa annehmen, daß Deutſchland kriegslüſtern ge⸗ worden wäre, wenn es einmal einige Monate keine Friedens⸗ verſicherungen abgibt. Der Führer hat geſprochen. Er hat den Frieden geboten. An dem Work des Führers darf nicht ge⸗ zweifelt werden!(Beifallsſturm.) Ihr Auslandsdeutſchen ſollt es wiſſen, ſollt es jedem draußen erklären, Deutſchland hat ſeine größten Er⸗ folge im Frieden erreicht und wir ſie weiter fried⸗ lich verarbeiten. Das Programm des Aufbaues ſieht einen abſoluten Frieden vor. Ohne den geht es nicht. Die⸗ ſer Aufbau iſt allein das Werk dieſer vielgeſchmähten Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und ihres Füh⸗ rers, ein Werk, wie es wirklich einzigartig in den Zeiten und Völkern iſt. Ihr, meine Volksgenoſſen im Auslande, müßt ſtolz ſein auf dieſes Volk, müßt ſtolz ſein auf dieſe Bewegung und dieſen Führer. ſchmäht werdet, dann zeigt, daß Ihr deutſche Nationalſozia⸗ liſten ſeid und weiſt dieſe Schmähungen zurück. Wenn man Euch auch ſagt, im Ausland dürfe dieſe Peſt nicht vorhanden ſein, es ſei unglaublich, daß die Auslandsdeutſchen ſich als Nationalſozialiſten organiſieren, dann müßt Ihr erklären: In Deutſchland iſt die nationalſozialiſtiſche Partei die allei⸗ nige Trägerin des politiſchen Willens. Der Auslandsdeut⸗ ſche kann alſo nichts anderes ſein als Nationalſozialiſt. Es iſt nicht ſo, daß unſere Reichsdeutſchen draußen im Ausland die Unruheſtifter ſind. Wenn es ſich um Unruhe in der Be⸗ völkerung handelt, ſind nicht wir zuſtändig. Aber wir leug⸗ nen es nicht, daß wir mit Intereſſe beobachten, wie heute in den verſchiedenſten Ländern ſich Bewegungen und Parteien bilden, die in äußeren oder in inneren Entſcheidungen vieles gemeinſam mit uns haben. Das ſind aber keine Reichsdeut⸗ ſchen. Das iſt die Reagenz aus der Not der Völker. Denn wenn eine Regierung zuſieht, wie ſich im eigenen Lande der Bolſchewismus ausbreitet, dann muß eine Gegenbewegung. entſtehen. Nicht wir ſind es, die dieſe Gegenbewegung her⸗ vorrufen. Ihr Reichsdeutſchen im Ausland habt das Recht, wo Ihr auch ſeid, Euch als Deutſche und Nationalſozia⸗ liſten zu bekennen. Dieſes Recht ſteht Euch zu, weil die Heimat, das Dritte Reich, auf dem Gedankengut der Welt⸗ anſchauung des Nationalſozialismus aufgebaut iſt. Selbſt⸗ verſtändlich ſollt Ihr dabei Euch in Eurem Gaſtland ſtets mehr der Pflichten bewußt ſein, die Ihr habt, als der, Rechte. Eure Pflicht iſt es, Euch im Gaſtlande gut zu füh⸗ ren und die Geſetze des Gaſtlandes zu achten. Viele Angehö⸗ rige Eurer Gaſtvölker erleben Deutſchland nur in einer uns feindlichen Welt. Wer ſoll ihnen denn nun ein richtiges Bild von Deutſchland vermitteln, wenn nicht Ihr, und zwar da⸗ durch, daß Ihr das beſte Beiſpiel gebt. Die größte Tat, die das Dritte Reich geſchaffen hat, iſt, die Volksgemeinſchaft, die Einheit aller Deutſchen. Zeigt auch draußen in der Welt dieſe Geſchloſſenheit. Erſcheint im⸗ mer als ein unankaſtbarer und unangreifbarer granikner Block des Deutſchtums. Dann leiſtet Ihr der Heimat den größten Dienſt. Seid Helfer dieſer Heimat, ſtellt den Eigen⸗ nutz zurück und ſtellt das Größere, das Volk, Deutſchland, voran. Mitarbeiter am Vierjahresplan Werdet jeder einzelne Mitarbeiter an dem gigantiſchen Vierjahresplan. Er ſoll Deutſchland endlich unabhängig ma⸗ chen nach jeder Richtung wo es nur irgendmöalich ift. Seid stolz darauf, daß es deutſchem Geiſt gelungen iſt, Dinge zu geſtalten, die Deutſchland bislang nicht hatte, bei denen es vom Auslande abhängig war und die es ſich nun ſelbſt geſchaffen hat in gleicher Güte, ja teilweiſe ſogar beſſer. Ihr ſollt aber auch Künder ſein, daß ſich dieſes Deutſch⸗ land nicht abſchließen will von der Welt. Wir Melk das alles vielleicht gar nicht nötig gehabt, wenn die elt nicht ſo unvernünftig wäre. Wir wollen aus eigener Kraft das Leben dort geſtalten, wo die Mißgunſt der an⸗ dern es uns verbieten wollte. 8 Deutſchland hat ſich in dieſen Jahren politiſch und militäriſch frei, ſtark und unabhängig gemacht. Der Vierjahresplan gibt die Grundlage dafür, um Deutſchland auch handelspolitiſſch und wirtſchaftlich in die leiche Unabhängigkeit und damit tatſächlich in die letzte Frei⸗ heit zu ſetzen. a Das wird in dieſen vier Jahren geſchaffen. Darauf dürft Ihr Euch verlaſſen. Ihr ſollt daran mitarbeiten und als Deutſche überall Wer⸗ ber der dutſchen Werte und der deutſchen Waren ſein. Ihr ſollt aber auch immer daran denken, daß die Heimat augen. blicklich noch ſchwer mit verſchiedenen Ro h ſt o f orgen kämpft. Hier müßt Ihr Träger der Verbindung ſein, damit die augenblickliche Not in dieſem und jenem leichter behoben werden kann. Ihr sollt vor allen Dingen, ſoweit ihr Kaufleute ſeid und im Wirlſchaftsleben ſteht, mitarbeiten, um die deut(che Ausfuhr zu erleichtern. Wir haben kein Gold, keine Deviſen. 0 habe ſie nicht vergeudet, denn ich habe ſie nicht vorgefunden. Aber wir müſſen trotzdem leben und wir werden leben. Ihr Auslandsdeutſchen müßt es draußen beweiſen, daß jetzt ein neues Reich entſtanden iſt. Ich kenne eure Sorgen. Wenn ich davon 8 dann will ich mich vor allem an die deutſchen Seefahrer wenden. Schon morgen ſind Vertreter aus allen Arbeitsge⸗ bieten der Seefahrt bei mir. Ich weiß, daß etwas geſchehen muß. und deshalb wird etwas geſchehen! Und wenn Ihr in der Welt draußen ge⸗ — Nr. 205 Auch die wirtſchaftlichen Sorgen der Reichsdeutſchen im Auslande ſind mir bekannt. Ich muß aber auch die Aus⸗ landsdeutſchen, die im Handel tätig ſind, auffordern, nach den Grundſätzen einer anſtändigen nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsgebarung zu arbeiten, die durchaus genügend Raum für Verdienſt läßt. Verdienſt ſoll ſein, wo Leiſtung iſt. Nirgends aber darf eine Notlage im Innern oder beim Gaſtvolk ausgenutzt werden. Das iſt nicht nationalſozialiſtiſch. Da habt ihr zu be⸗ weiſen, daß ein neuer Geiſt im neuen Reiche herrſcht. Nie⸗ mals werde ich dulden, daß durch das Moment der Profite eine größere wirtſchaftliche Zukunft verſchloſſen wird. Ein letztes Wort hierzu: Da iſt die Vertretung durch die uns ſo„teuer“ geworden Juden Glauben deut⸗ ſche Firmen wirklich, daß damit der deutſchen Wirtſch aft gedient iſt? Dort vielleicht, wo der Jude ſelbſt einen großen Profit hat und ſein Raſſegefühl davon etwas überlagert wird.(Heiterkeit). Die anderen Völker werden das nicht, verſtehen können. Bergeßt eines nicht: Die Heimat iſt und bleibt das Wich⸗ kigſte und Entſcheidenſte. Und wenn die Heimat von den Volksgenoſſen Opfer verlangt, dann müßt Ihr Auslandsdeuk⸗ ſchen auch bereit ſein, Opfer zu bringen. Erſt die Heimat und dann die übrige Welt!. Volkswohl über Konzern⸗Intereſſen Wir haben alles getan, um Euch das Leben zu erleich⸗ tern. Ich darf nicht um einer einzelnen Gruppe, noch weni⸗ ger um einzelner Firmen oder Menſchen willen Intereſſen verraten, die der Allgemeinheit zukommen. Das müßt Ihr! begreifen. Man muß hart ſein, wo es um das Schickſal von 66 Millionen geht. Glaubt Ihr, daß ich nur zum Spaß die Deutſchen Eiſenwerke geſchaffen habe? Ich habe das getan, weil Deutſchland das Eiſen zu ſeinem Aufbau braucht. Mag auch das ausländiſche Eiſen billiger ſein. Deutſchland muß erſt ſeine eigene Pro⸗ duktion ſicherſtellen. Wenn das die Induſtrie nicht verſteht, wenn ſie alles allein beſitzen will dann tut mir das leid. Aber das ändert nichts an der Tatſache: Die Keichswerke ſtehen, und kein Pfahl wird verrück' werden. Wie ich entſchloſſen ſein werde, über das Schickſal des Ein⸗ zelnen. wenn es das Wohl der Allgemeinheit erfordert, ſo werde ich auch nicht ſchwach ſein, das Volks⸗ intereſſe über das Intereſſe von Konzernen zu ſtellen. Dasſelbe gilt, wenn es ſich um die Sicherung der Ernährung des deutſchen Volkes handelt. Man will es immer ſo darſtellen, als ob das deutſche Volk darbe, weil dieſe grauſame tyranniſche Regierung Kanonen ſtatt But⸗ ter mache. Wenn das deutſche Volk überhaupt Ernährungs- ſorgen hat— und die haben wir— dann einzig aus dem Grunde, weil einige Völker und Mächte Deutſchland nicht ge⸗ nügend Lebensraum geben wollen, um ſich aus eigener Er⸗ zeugung zu ernähren. Man macht ſich luſtig über die deutſche Nahrungsnol, ſchreit aber wie beſeſſen, wenn wir von unſerem Lebens⸗ raum ſprechen. So ſchlimm wie die Nahrungsnot draußen ausgemalt wird, iſt ſie nun auch wieder nicht. Deutſchland hat genü⸗ gend Brotgetreide, um ſein Volk zu ernähren, und es iſt lediglich Sache der Organiſation, dafür zu ſorgen, daß das Getreide, das für den Menſchen beſtimmt iſt, auch dem Menſchen und nicht dem Vieh zukommt. Wo Bauern das nicht begriffen haben, habe ich mich mit äußerſter Stren⸗ ge eingeſetzt. Ich greife zu den äußerſten Mitteln, aber— das deutſche Volk wird ernährt, ſolange ich auf dieſem Poſten ſtehe! Ich werde notfalls auch davor nicht zurückſchrecken, durch ſchärfſte organiſatoriſche Maßnahmen eine gerechte Auftei⸗ lung des Brotes ſicherzuſtellen. Ich tue, was notwendig iſt, gleichgültig ob das populär iſt oder nicht, denn ich will meine Pflicht dem olk gegenüber kun, damit niemand Not zu leiden braucht.(Beifall.) Wenn man behauptet, dem deutſchen Volke werde im⸗ mer wieder etwas vorgemacht, ſo ſage ich: Dazu ſteht mir das Volk des nationalſozialiſtiſchen Reiches zu hoch, als daß ich ihm etwas vorzulügen brauche. Die Sorgen, die wir haben, beſprechen wir mit dem Volke. Das Volk ſoll⸗ wiſſen, welche Sorgen uns alle drücken und in welch ſchwe⸗ rer Zeit wir leben. Es ſoll aber auch verſtehen, daß es eine große Zeit iſt und baß wir durch das Schwere hin⸗ durch nach oben kommen wollen. Wir nehmen das Schwere auf uns. Unſere Generation hat, wenn auch ohne unſere Schuld, den Krieg verloren. Dieſe Generation muß jetzt die Wechſel bezahlen und einlöſen, um den kommenden eine beſ⸗ ſere Zukunft zu bauen. Ich gelobe dem deutſchen Volke: Niemals werde ich dem Volk etwas verſprechen, was ich nicht halten kann und ich werde es niemals belügen, wenn es auch noch ſo ſchwer werden ſollte, die Wahrheit zu ſagen. Ich fordere auch vom deukſchen Volk das gleiche reſtloſe Vertrauen.. Ich weiß, daß oft ſchwere Tage und Zeiten ommen, wo man ſchwach wird. Uns geht es ja auch nicht anders. Wer hat am ſchwerſten gelitten und getragen? Auf weſſen Schul⸗ tern ſind ſchließlich die furchtbarſten Sorgen ind Nöte ge⸗ häuft worden? Iſt dies nicht der Führer? Denkt daran, was er für Euch draußen getan hat, daß er Euch ein neues Leben gab, daß Ihr wieder ſtolz ſein dürft, Deutſche zu ſein. Nun kut auch Ihr alles für Deutſchland und für den Führer. Gebt alles für ihn und für die Heimat, und dann dankt Gokt, daß Ihr jetzt wieder ſingen könnt:„Deulſchlund, Deutſchland über alles!“ 8 Als Hermann Göring geendet hatte, dankten ihm die vielen Tauſende durch min ena Heilrufe und Beifalls kundgebungen. Die Sowjfetpiraten im Mittelmeer Ein engliſcher Dampfer verſenkt.— Verſtärkung der britiſchen Flotte. London, 2. September. Wie Preß Aſſociation meldet, hat die Reederei des bri⸗ tiſchen Dampfers„Woodford“ ein Telegramm erhalten, wo⸗ nach der Dampfer auf der Fahrt von Barcelona nach Va⸗ lencia, 18 Meilen von der Küſte entfernt, torpediert worden ſei. Dabei ſeien ein Mann getötet und ſechs Mann verletzt worden. Der Zwiſchenfall habe ſich zwiſchen der Inſelgruppe Columbretas und der Küſte abgeſpielt. Die Verwundeten ſeien in Benicarlo an Land gebracht worden. Die„Wood⸗ ford“ iſt ein Tanker von 6987 Tonnen. Wie Reuter nach telefoniſcher Rückſprache mik dem Ka⸗ pitän meldet, iſt der torpedierte engliſche Tankdampfer „Woodford“ drei Stunden nach der Törpedierung geſunken. Die Mannſchaft des Dampfers konnte in Reklungsbogten Benicarlo erreichen. Damit erhöhten ſich die Opfer der bol⸗ ſchewiſtiſchen Piraterei im Mittelmeer um ein weileres. Im Hinblick auf ihre fortgeſetzten Rißerfolge bemühen ſich die Bolſchewiſten anſcheinend weiterhin, die Lage im weſtlichen Mittelmeer zu komplizieren und„Zwiſchenfälle“ heraufzu⸗ beſchwören. Der Torpedoangriff eines unbekannten U-Bootes gegen den engliſchen Zerſtörer„Havoc“ wird in London als außerordentlich ernſte Angelegenheit be⸗ urteilt. Die Suche mehrerer engliſcher Kriegsſchiffe nach dem U-Boot wird ununterbrochen fortgeſetzt.„News Chro⸗ nicle“ meldet, daß ſie das U-Boot im Falle der Entdeckung ſofort verſenken würden, wenn es ſich weigern ſollte, an die Oberfläche zu kommen und ſeine Nationalität mitzuteilen. Der Zerſtörer„Havock“, auf den der bolſchewiſtiſche U⸗ Bootsangriff im Mittelmeer erfolgt iſt, kehrte am Donners⸗ tag abend zuſammen mit einem anderen Zerſtörer, der ſich an der Suche nach dem U-Boot mitbeteiligt hatte, nach Gibraltar zurück. Im Anſchluß an den Miniſterrat in London, deſſen Vor⸗ ſitz der Schatzkanzler Simon führte, wurde Donnerstag abend folgendes Communique veröffentlicht: „Ein Miniſterrat unter Vorſitz des Schatzkanzlers wurde heute im Außenamt abgehalten, wobei die internationale Lage ſowohl im Fernen Oſten wie im Mittelmeer erörtert wurde. Im Hinblick auf die jüngſten Angriffe auf die britiſche Schiffahrt wurde beſchloſſen, die Zahl der Zerſtörer im weſtlichen Teil des Mittelmeers zu verſtärken. Es wurden weiter Vorkehrungen für eine weitere Kabinettsſitzung in der nächſten Woche getroffen.“ Mittelmeerausſprache in Genf London, 3 September. Außenminiſter Eden teilte am Donnerstag dem fran⸗ zöſiſchen Geſchäftsträger in London, Cambon, mit, daß die britiſche Regierung dem franzöſiſchen Vorſchlag einer Dis⸗ kuſſion der Lage im Mittelmeer unter den Mittelmeermäch⸗ ten anläßlich der in der nächſten Woche ſtattfindenden Ta⸗ gung des Völkerbundsrales in Genf angenommen hat. In Aſturien einmarſchiert Der letzte bolſchewiſtiſche hafen im Norden blockierk. Salamanca, 3. September. Im nationalen Heeresbericht heißt es u. a.: Unſere Truppen haben ihren glänzenden Siegeszug fortgeſetzt und alle Schwierigkeiten des Geländes dank ihres vorzüglichen Kampfgeiſtes und dank der Geſchicklichkeit ihrer Operationen überwunden. Sie beſetzten die Hafenſtadt San Vicente de la Barquera an der Santander⸗Front und Unguera auf der Grenze der Provinz Aſturien. Dann über⸗ ſchritten ſie den Grenzfluß Deva und ſetzten ihren Vormarſch in Aſturien fort. Sie eroberten hier Villanueva, Pimiango und Colombres, alles Ortſchaften in der Provinz Aſturien. Im Hinterland wurden die über 2000 Meter hohen Stellungen im Labra⸗Bergmaſſiv ſowie Puente To⸗ bar, ferner Collado Mayor, Piedrasſuengas und der Ge⸗ birgspaß Calobas beſetzt. Unſere Truppen haben beſonders mit den Schwierigkeiten des Geländes zu kämpfen gehah⸗ und ſind teilweiſe auf leichten feindlichen Widerſtand ge⸗ ſtoßen Unſere Truppen werden in allen Ortſchaften von der Bevölkerung mit großer Begeiſterung empfangen. In einzelnen Orten waren die Eingänge von den Bewoh⸗ nern feſtlich geſchmückt worden. Der aſturiſche Hafen Gijon, der einzige, über den die Bolſchewiſten noch im Norden verfügen, iſt von der nakio⸗ nalen Fronk in Zuſammenarbeit mit der Luftwaffe voll⸗ ſtändig blockierk. Jeder Schiffsverkehr iſt unterbunden. Botſchafter Faupel heimgekehrt Der begrüßenswerke Beſuch Jungſpaniens Hamburg, 2. Sept. Mit dem Dampfer„Cap Norte“, der die nationalſpaniſche Jugend nach Hamburg brachte, kehrte der bisherige deutſche Botſchafter in Spanien General Fau⸗ pel nach Deutſchland zurück. Er äußerte ſich bei ſeiner An⸗ kunft über die Haltung des nationalen Spanien. Die Deut⸗ ſchen hätten allen Grund, zu Franco vollſtes Vertrauen zu haben. Die militäriſche Lage ſei für die nationale Bewe⸗ gung außerordentlich günſtig. General Faupel wies auf ſtarke Sympathien des nationalen Spanien für Deutſchland hin. Er begrüßte es aufs lebhafteſte, daß die Reichsjugend⸗ führung eine ſtarke Gruppe ſpaniſcher Jugendführer nach Deutſchland eingeladen habe Deutſcher Junge verſchleppt. Santander, 3. Sept. Ein deutſcher Staatsangehöriger, der vor der bolſchewiſtiſchen Revolution viele Jahre in Madrid gelebt hat, iſt nach dem nationalen Sieg von San⸗ tander in dieſe Stadt gekommen, um ſeinen 11½jährigen Jungen zu ſuchen, der dort bei Ausbruch des Krieges zur Erholung weilte. Durch die Ausſagen von Einwohnern Santanders wurde nun feſtgeſtellt, daß die Bolſchewiſten das Kind auf ihrer Flucht mit nach Aſturien verſchleppt und es zu ſchweren Grabenarbeiten gezwungen haben. 5 f f 5 Nb Vormarſch auf Nanking⸗Schanghal⸗Bahn Vereinigung aller japaniſchen Landungsabteilungen Tokio, 2. September. Das Kommando der japaniſchen Landungsabteilungen im Gebiet von Schanghai meldef wichtige japaniſche Jort⸗ ſchritte im Wuſunger Kampfgebiet. Die ſapaniſchen Truppen erſtürmten die Shitzelin-⸗Forks im Nordweſten von Schang⸗ hai. Da ſie auch die Wuſung⸗FJorts ſchon ſeit Tagen beherr⸗ ſchen, konnten ſie ſetzt zwiſchen allen Landungsäbteilungen der japanſſchen Armee die Verbindung herſtellen. Damit ſind die Vorausſetzungen für einen geſchloſſenen Vormarſch des Landungskorps auf die Eiſenbahnlinie Nanking Schanghai geſchaffen worden. Nach einer weiteren japaniſchen Meldung aus Schanghai befindet ſich die Tungchi⸗Univerſität nunmehr in japaniſchem Beſitz Ferner verlautet, daß die Japaner die Stadt Paoſhan umzingelt haben. Im Jangtſepoo⸗Gebiet werden ſtarke japa⸗ niſche Truppenbewegungen beobachtet. Auto einer deutſchen Firma beſchoſſen Auch ein Reichsdeutſcher verwundet. Schanghai, 2 Sept. Drei Angeſtellte der deutſchen Firma Telge und Schröter gerieten auf dem Rückwege von einer Unterſuchung Lagerhauſes ihrer Firma im Yangtſepu⸗ Gebiet mit ihrem Auto im Honkiu⸗Bezirk in der Nähe des Hinkiu⸗Parkes zwiſchen japaniſche und chineſiſche Stellungen und wurden von Chineſen mit einem Maſchinengewehr be⸗ ſchoſſen. Dabei wurden der Deutſche Rudolf Berg durch einen Streifſchuß am Hinterkopf und einen Beinſchuß und der Tſchechoſlowake Canetti durch zwei Schüſſe am Auge und an der Schulter verwundet. H. Roß, der dritte Inſaſſe des Wagens, wurde nicht getroffen Berg und Canetti ſprangen, als das Feuer auf den Wagen eröffnet wurde, ſo⸗ fort aus dem Auto und ſuchten Deckung am Straßenrand. Japaniſche Soldaten brachten die Verwundeten in das Pau⸗ lus⸗Hoſpital. Lebensgefahr beſteht nicht. Hrota zum Konflikt mit China Vor ausländiſchen Preſſevertretern gab Außenminiſter Hirota zum Konflikt mit China eine Erklärung ab. So⸗ wohl in Nordchina als auch in Schanghai hätten Provoka⸗ tionen auf chineſiſcher Seite die Feindſeligkeiten heraufbe⸗ ſchworen. Die Urſache ſei darin zu ſuchen, daß die Führer des heutigen China ſeit langem den Antijapanismus für ihre politiſchen Zwecke gefördert hätten. Sie hätten durch ihr Zuſammengehen mit dem Kommunismus offen den Krieg gegen Japan vorbereitet. In dieſer Hinſicht beſonders kennzeichnend ſei der kürzlich abgeſchloſſene Nichtan⸗ g r 1 pakt zwiſchen China und Sowjetrußland. Japan könne nun als Bollwerk gegen die kommuniſtiſche Be⸗ drohung Oſtaſiens nicht untätig bleiben. Der chineſiſch⸗japa⸗ niſche Konflikt ſei nunmehr in vollem Gang. Japan ſei dennoch bereit, die nach China entſandten Streitkräfte zurückzurufen und mit China Freundſchaft zu ſchließen, falls die Nanking⸗Regierung den Beweis einer grundlegenden Neuorientierung Japan gegenüber erbringe. Bis dahin allerdings ſei Japan entſchloſſen,„ſeine nunmehr feſtgelegte Politik ſtrikt durchzuführen“. Schließlich verſicherte Hirota, die Rechte dritter Mächte zu garantieren, wobei er der Hoffnung Ausdruck gab, daß dieſe Mächte ſich ſolcher Handlungen enthalten würden, die die Feindſeſigkeiten verlängern könnten. 9 78 Des Kurzmeldungen f Neue Poſtzollordnung in Danzig durchgeführt Amtlich wird aus Danzig mitgeteilt: Am 1. September 1937 ſind neue Vorſchriften über den Poſtzollverkehr mit dem Ausland in Kraft getreten. Das polniſche Finanzmini⸗ terium hatte am 2. Juli 1937 eine Poſtzollordnung erlas⸗ en. Der Text der neuen Poſtzollordnung hatte Gegenſtand eingehender Beſprechungen zwiſchen Danzie id Polen ge⸗ bildet, die das Ziel hatten, die beſonderen Danziger Ver⸗ hältniſſe zu berückſichtigen. Der Senat hat nunmehr dur Verordnung betreffend die Tätigkeit der Poſtorgane im Poſt⸗ zollverbdehr die Poſtverwaltung der Freien Stadt Danzi angewieſen, die Vorſchriften der Poſtzollordnung zur Durch⸗ führung zu bringen. 8 Der Zuſtand Maſaryks leicht gebeſſert Prag, 3. Sept. Der Zuſtand des Altpräſidenten Maſaryt hat ſich im Verlauf des Vormittags leicht gebeſſert. Infol⸗ gedeſſen iſt Miniſterpräſident Dr. Hodza wieder nach Prag zurückgekehrt und auch Staatspräſident Dr. Beneſch wird mittags wieder in Prag ſein. Jedoch iſt die Reiſe Beneſchs in die Slowakei verſchoben worden. Meuterei an Bord eines Handelsdampfers London, 2. Sept. Auf dem ſüdafrikaniſchen Handelsſchiff „Sherard Osborn“, der ſich zurzeit auf dem Wege von Mg⸗ deira nach Rotterdam befindet, ſind ſchwere Unruhen aus⸗ gebrochen, die an Meuterei und Sabotage grenzen Die eng⸗ liſche Admiralität wurde durch mehrere Funkſprüche, von de⸗ nen einer durch das engliſche Schlachtſchiff„Reſolution“ übermittelt wurde, von den Unruhen unterrichtet. Der Zer⸗ ſtörer„Broke“ ging ſofort von Plymouth in See. Nach einer weiteren Meldung iſt die Ruhe an Bord inzwiſchen wjeder⸗ hergeſtellt. Die„Sherard Osborn“ iſt eines der Schiffe, das beim Unglück der„Titanic“ Hilfe leiſtete. Anfall italieniſcher Militärflieger Rom, 2. Sept. Ein Aufklärungsflugzeug ſtieß über dem Flugplatz in Verona in nur 100 m Höhe mit ſeinem Fahr⸗ geſtell an die Tragfläche des Apparats des Staffelführers, Der Pilot ſtürzte ab und kam ums Leben, während der Staf⸗ felführer trotz der Beſchädigungen an Tragfläche und Steuer eine Notlandung vornehmen konnte und nur geringere Ver⸗ letzungen erlitt. Brand auf einem franzöſiſchen Jerſtörer Paris, 3. Sept. In Toulon brach an Bord des Zerſtörerg „Intrepide“, der gerade als Ueberwachungsſchiff nach den ſpaniſchen Gewäſſern in See gehen wollte, Feuer aus, das in den Kohlenbunkern ſeinen Anfang nahm. Nach zweiſtündi⸗ gem Kampf gelang es der Mannſchaft ſowie Marine⸗ und Militärfeuerwehr den Brand zu löſchen. ſtanden. Eine Unterſuchung über die Urſachen des Brandes iſt eingeleitet worden. Ein Sabotageakt ſoll, wie es heißt, nicht vorliegen. Hongkong vom Taifun ver wüſtet Viele Todesopfer.— Unüberſehbarer Schaden.— FJeuers⸗ brunſt im Chineſen viertel London, 2. September. Hongkong wurde am Donnerstag von einem heftigen Taifun heimgefucht, der unüberſehbaren Schaden anrichſele und ganze Straßenzüge in Trümmerfelder verwandelte die Straßen ſind nach allen Richtungen blockiert. In dem im Weſten von hongkong gelegenen chineſiſchen Stadtteil Weſt⸗ Point iſt ein Großfeuer ausgebrochen. Die Verluſte der Schiffahrt können zurzeit noch nicht überſehen werden, doch befürchket man, daß viele Fahrzeuge unk⸗ gangen(nd. Der Hafen war zur Zeit des Sturmes mit Schiffen an; gefüllt, von denen mehrere ſchwer beſchädigt wurden Der ſapaniſche Dampfer„Aſama Maru“ wurde in der Junk⸗Bay auf Grund getrieben. Weitere Schiffe wurden an verſchie⸗ denen Stellen durch die Gewalt des Sturmes und des Wel⸗ lenganges an Land geſchleudert. Nach Beſchreibung von Augenzeugen gleicht Hongkong nach dem Taifun einer Stadt, die von einem ſchweren Luft⸗ beabſichtigee Glücklicherweiſe konnte man ein Uebergreifen der Flammen auf die Mun“ tionskammer verhindern. Es ſind nur Materialſchäden en bombardement heimgeſucht wurde. Die Zahl der Todesopfer wird bei vorſichtiger Schätzung mit 100 angegeben. De kommen dann noch die bei den zahlreichen Schiffsbrüchen au See ums Leben gekommenen Perſonen. Im Eb'neſenvierte von Weſt⸗Point, das wie weiter oben erwähnt, von einer Feuersbrunſt heimgeſucht wurde, konnten bisher 15 Leichen geborgen werden. Viele Menſchen liegen noch unter den Trümmern begraben Der Sturm erreichte zeitweiſe eine Ge⸗ ſchwindigkeit von rund 180 Kilometerſtunden. Die Macht des Schickſals Roman von Gert Rothberg. 41 Faſt durchſichtig blaß war in dieſen letzten Wochen Ilſe⸗Dores ſchönes Geſicht geworden. l Ddu biſt krank,“ ſagten händeringend die Tanten. Sie ſchüttelte nur den Kopf. 5 „Du wirſt ſehen, es kommt nichts bei der ganzen Ge⸗ ſchichte heraus,“ flüſterte Tante Auguſte ihrem Gatten zu. Der wußte ſchon längſt nicht mehr, was hier recht und unrecht war, und ſagte gar nichts mehr zu dem allen. Ilſe⸗Dore zu fragen, ſcheute er ſich. Es warnte ihn inner⸗ lich etwas, in dieſen Kampf des jungen Herzens einzu⸗ greifen. Denn ſo viel wußte er nun bereits doch, daß es ſich nur um Rudolf oe handeln mußte. 8 Zorn auf den hochgewachſenen Mann war in ihm. en der nun nicht endlich zu ihm? Jetzt, wo einer Werbung nichts, aber auch gar nichts mehr im Wege ſtand. „Ich erhalte morgen Beſuch. Gret Alſter kommt. Ich hatte euch ſchon früher von dieſem Beſuch, den allerdings ich in Friesland machen wollte, erzählt. Nun kommt Gret. Seid recht herzlich zu ihr.“ 5 Sie nickten nur. Man mußte jetzt alles tun, um Ilſe⸗ Dore nicht zu kränken, blaß und elend wie ſie ausſah. Und Gret Alſter kam! Sie war ſchon früher, von der Penſion her, als Ilſe⸗ Dores guter Vater noch lebte, mit hier geweſen, und die Tanten hatten ſie noch recht gut in Erinnerung. Onkel Sebaldus auch. Er wußte, was ihm der dunkelhaarige kleine Satan damals für Augen gemacht hatte, als er ein⸗ mal zu einer Feſtlichkeit in voller Aniform erſchienen war. Sie war alſo da. Aber ſie war nicht mehr ſo übermütig! Ganz und gar ernſt war ſie geworden. Und nun bedauerte es Onkel Sebaldus faſt ein bißchen, denn jetzt hätte man doch wahrhaftig ein bißchen gute Laune rechk gut gebrau⸗ chen können, wo doch die Ilſe⸗Dore ſo blaß und ſo traurig einherſchlich. Als die Mädchen allein waren, ſagte Gret haſtig: „Wann werde ich ihn ſehen?“ „Am Montag. Ich habe einen kleinen intimen Geſell⸗ ſchaftsabend in Ausſicht genommen und die Einladungen bereits verſchickt.“ a „Wie gut du biſt, Ilſe⸗Dore, ich danke dir,“ ſagte das ſchwarzhaarige ſchöne Mädchen aufatmend. Und der Montag kam! Ilſe⸗Dore in einem ganz einfachen, blaß⸗roſa Kleid, keinen Schmuck als eine blaſſe Roſe auf der Schulter. Der Kaſten, mit wertvollſtem Schmuck gefüllt, ſtand unbeachtet im Wandſchrank. Trotzdem ſah ſie unausſprechlich liebrei⸗ 910 aus, trotz ihrer Einfachheit und ihrer rührenden äſſe. Gret hingegen ſah aus wie eine ſchöne, ſeltene Blume in ihrem ſchweren cremefarbenen Seidenkleid und der lan⸗ gen dreireihigen Perlenkette, die ein Vermögen präſen⸗ tierte. „Donnerwetter,“ meinte Onkel Sebaldus, wetter.“ Aber Tante Auguſte hörte es nicht. Prinz Liebenſtein dachte entſetzt:„Allmächtiger, was ſoll das bedeuten?“ Als er mit Ilſe⸗Dore tanzte, fragte er ſie geradeheraus: „Gret Alſter iſt eine Penſionsfreundin von mir. Sie hatte mich eingeladen, nach Oſtfriesland auf ihr Gut zu kommen. Ich konnte der Einladung damals nicht folgen und ſo iſt ſie zu mir gekommen.“ Die Erklärung war lückenhaft genug für den Prinzen. Er fragte aber nichts weiter. 5 5 Rudolf Heinsberg lachte trotzig auf, als er es ihm ſagte „Gib dir doch keine Mühe, Harry. Eine fein eingefä⸗ delte Geſchiſtte, ſehr kompliziert, und dennoch klar zu durchſchauen Ilſe⸗Dore ergriff mit Freuden die Gelegen⸗ heit, Gret Alſter hierher zu zitieren, weil es ihr längſt „Donner⸗ leid iſt, daß ich ſte geküßt habe. Vielleicht denken wir noc viel zu naiv für dieſe junge Dame? Vielleicht iſt ihr haupt ſächlich leid, daß ich kein einfacher Arbeiter bin? Vielleicht wollte ſie eben doch nur ein Spiel? Ein Spiel, das ſie jederzeit beenden konnte, wenn ſie meiner überdrüſſg war?“ „Rudolf?“ 5 Der ſtrich ſich über die heiße Stirn.„Es iſt doch ſo, du wirſt nichts an meiner Meinung ändern.“ Da ſchwieg der Prinz. 5 Die geſellſchaftliche Form verlangte, daß Heinsberg ſich auch der ſchönen Freundin Ilſe⸗Dores widmete, genau, wie er ſich mit allen anderen Damen unterhielt. Gret wurde von der ganzen Herrenwelt angeſtaunt wenngleich vielleicht nicht einer dachte, daß er dieſes ſchöne Mädchen unbedingt zu Frau haben müſſe. Es war da etwas um Gret, was unbedingt zur Vorſicht mahnte. Ohne da man hätte ſagen können, was es war. Und dennoch hatte ein Rudolf Heinsberg einmal sein ganzes Glück in dieſem Mädchen ſehen können. Fortſetzung folgt. 0 Gedenktage 3. September 70 Titus erobert und zerſtört Jeruſalem.. 1757 Karl al geht Gtoßhergog von Sachſen⸗Weimar, in Weimar geboren. 1849 Der Arzt und Dichter Ernſt Frhr. v. Feuchtersleben in Wien geſtorben. 1872 Der Induſtrielle E. F. v. Siemens in Berlin geboren. 1888 Der Dichter Hans Friedrich Blunck in Altona geboren. 1914 Deutſche Kavallerie vor Paris. 1917 Einnahme von Riga durch die Deutſchen unter Gene; ral Hutier. 5 Sonnenaufgang: 5.39 5 Monduntergang: 17.54 Uhr 7 Sonnenuntergang: 19.99 Uhr Mondaufgang: 3.52 Ubt 1 1 — A— e nnn Deen — 1 SC 22— — K 3 S 22 S 107 o ,, Badiſche Chronik Der Fremdenverkehr in Baden im Juli. () Karlsruhe. Der Anſtieg des Fremdenverkehrs in Baden hat auch im Monat Juli angehalten. Wie das Badi⸗ ſche Statiſtiſche Landesamt feſtgeſtellt hat, ſind in den 40 wichtigſten badiſchen Fremdenplätzen im Juli 205 561 Fremde in Hotels, Gaſthöfen, Fremdenheimen, Erholungsheimen, Sanatorien und dergleichen abgeſtiegen, wobei insgeſamt 904 653 Uebernachtungen zu verzeichnen waren. In Maſſen⸗ quartieren untergebrachte Fremde und Jugendherbergsgäſte ſind hierbei nicht eingerechnet. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres beträgt die Zunahme bei den Fremdenankünf⸗ ten 14 900 oder 7.8 Prozent, bei den Uebernachtungen 71 554 oder 8,6 Prozent. Die Zahl der ausländiſchen Beſucher hat ſich gleichfalls, wenn auch weniger ſtark, nämlich um 3,2 Pro⸗ zent erhöht. f Heidelberg.(Gäſte aus Bulgarien.) Am Mitt⸗ wochnachmittag trafen, von Karlsruhe kommend, die etwa 50 bulgariſchen Handwerker, die ſich auf einer achttägigen Deutſchlandreiſe befinden, ein. Nach dem gemeinſamen Mit⸗ tageſſen machten ſie eine Rundfahrt durch die Stadt, beſich⸗ tigten das Schloß und nahmen dann noch den Nachmittags⸗ kaffee auf der Molkenkur ein. Die Gäſte ſind begeiſtert von Baden, von Heidelberg und von der Deutſchlandreiſe über⸗ haupt. Abends wurde die Fahrt auf der Reichsautobahn nach Frankfurt fortgeſetzl. () Bretten.(In Spanien tödlich verletzt.) Der in Spanien anſäſſig gewordene Fritz Maier von Sulzfeld iſt in Bilbao, als er ſich auf dem Wege zu ſeinem Geſchäft be⸗ fand, von einer Granate ſo ſchwer verwundet worden, daß er den erlittenen Verletzungen bald darauf erlegen iſt. Die Frau und das Kind des Verunglückten ſowie die Eltern der Frau befinden ſich e awärtig in Sulzfeld. Freiburg.(Zuchthaus für Raſſenſchä nder.) Die Zweite Große Strafkammer Freiburg verurteilte den 38jährigen Juden Theophil David Weil aus Eichſtetten am Kaiſerſtuhl, zuletzt wohnhaft in Freiburg, wegen Räſſenſchande zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Sieben Wochen Ankerſuchungshaft werden an⸗ gerechnet. Weil hatte intime Beziehungen zu einer Deutſch⸗ blütigen, die bereits im Sommer 1935 begangen, auch nach Erlaß der Nürnberger Geſetze bewußt aufrechterhalten. Ir echt jüdiſcher Manier verſuchte er, ſich als den Verführken hinzuſtellen. Abſchlußtagung des Deutſchen Forſtvereins. Freiburg. In der Aula der Aniverſität Freiburg fand mit einer zweiten Vollverſammlung die Tagung des Deut⸗ ſchen Forſtvereins in Freiburg ihr Ende. Anſchließend an die Vollverſammlung fand die Auslandstagung ſtatt, auf der nach Begrüßungsworten des Generalforſtmeiſters Dr. v. Keu⸗ dell der franzöſiſche Staatsſekretär Liautey für den herzlichen Empfang dankte, der ihm in Freiburg zuteil geworden ſei. Er verwies auf die Verbundenheit der franzöſiſchen und der deulſchen Forſtwirtſchaft und ⸗wiſſenſchaft, die vor allem auch darin zum Ausdruck komme, daß verſchiedene führende fran⸗ zöſiſche Forſtmänner Schüler der großen deutſchen Forſtanſtalt in Tharandt(Sachſen) geweſen ſeien. Zum Schluß der Ta⸗ gung dankte Generalforſtmeiſter v. Keudell dem gaſtgebenden Lande Baden und der Stadt Freiburg und verkündete eine Tagungsordnung für Berlin, die vor allem darauf abhebe, die Ausſprache zu erweitern.— Mit einem dreifachen Horrido auf den Reichsforſtmeiſter fand die Tagung ihren Abſchluß. * Aus dem Gerichtssaal Mannheim. Die Große Strafkammer Mannheim diktierte dem 35jährigen Angeklagten Heinrich Schweitzer aus Schwetzingen eine Gefängnisſtrafe von bier Monaten zu, weil et in einer Eigenſchaft als Oberſekretär bei der Bezirksſpar⸗ kaſſe Schwetzingen durch Doppelbelaſtung von Poſtfrankie⸗ rungen die Portokaſſe um 10 Mark erleichtert und dieſen Be⸗ nag für ſich verwendete. Er bezog ein Gehalt von 236 Mark. Jun hat er zu der Freiheitsſtrafe noch die Entlaſſung aus den Dienſten der Sparkaſſe auf ſich nehmen müſſen. Vom Mannheimer Schöffengericht wurde der 64jährige Karl Wilhelm Danielowfki aus Pohibels wegen Urkunden⸗ fülſchung in Tateinheit mit Unterſchlagung und Untreue zu aunem Jahr drei Monaten Gefängnis, abzüglich drei Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Der Angeklagte hat 1936⸗37 für Gewerbetreibende die Lohnſteuerangelegenheiten geregelt. 80 5 5 2 2 5 1 Durch einen niederen Einſatzbetrag und einen höheren Auf⸗ ſclag in den Quittungsbeträgen erzielte er einen unrecht⸗ mäßigen Erlös von insgeſamt 700 Mark. Den Geſchäfts⸗ 1 hatte der Angeklagte jeweils gefälſchte Quittungen vor⸗ egt. Der 33jährige Ernſt Robert Sporn aus Ludwigshafen war bei einem Kohlenhändler von 1932 bis 1935 als Kraft⸗ wägenführer tätig. Nach ſeiner Entlaſſung ſtahl er ſeinem Chef auen Photo, etwa 12 Liter Benzin für ſeine Reiſen und bei funf„Beſuchen“ Werkzeug und eine Bohrmaſchine. Der An⸗ gellagte iſt mehrfach vorbeſtraft. Er gibt eine Straftaten zu. Das Mannheimer Schöffengericht erkannte auf eine Ge⸗ längnisſtrafe von einem Jahr drei Monaten, davon gehen zwei Monate Unterſuchungshaft ab. Ein Jahr Gefängnis erhielt der Angeklagte Ernſt Lieſen aus Mannheim. Er iſt 40 Jahre alt und hatte früher in auem Großunternehmen einen Monatsverdienſt von 1000 ark. Später wurde er entlaſſen und erhielt bei einer Bau⸗ parkaſſe einen Poſten mit einem Monatsdurchſchnittsein⸗ ommen von 400 bis 500 Mark. Trotzdem ließ ſich der An⸗ . vom Arbeitsamt Mannheim wöchentlich 16,80 Mark lterſtützung auszahlen und betrog ſo die Volksgemeinſchaft um rund 600 Mark. Das Amtsgericht war der Auffaſſung, b dieſer Volksbetrug ſtreng geahndet werden müſſe. fa Die Zojährige Elſe Wieland aus Offenburg und die 28⸗ nige Emma Nebholz aus Elberfeld hatten in ihren Woh⸗ ann der Unzucht Vorſchub geleiſtet, indem ſie Paare auf⸗ e und ſich„Vergütungen“ zahlen ließen. Die Ange⸗ 1 85 Wieland wurde zu acht Monaten, die Rebhol; zu er Monaten Gefängnis verurteilt. Aus den Nachbargauen „Darmſtadt.(Ein Schüler vermißt.) Seit Dienstag, 31. Auguſt, wird der 9 Jahre alte Schüler Hein⸗ rich Volk vermißt. Der Junge iſt von der Schule nicht in ſeine elterliche Wohnung zurückgekehrt. Er iſt 1.30 Meter koß, kräftig, hat blondes Haar, braune Augen und dicke ibpen. Belleidet iſt er mit einem blauen Jäckchen mit Hornknöpfen, beiger Hoſe mit Streifen, weißem Hemd, braunen Strümpfen und Kneipſandalen. Der Vermißte hat einen Sprachfehler. s f Bad⸗Nauheim.(Omnibus fährt gegen einen Baum.) Auf der Straße nach Nieder⸗Weiſel kam einem mit Arbeitern der Reichsautobahn beſetzten Omnibus ein Laſtkraftwagen entgegen, deſſen Fühcer zu ſpät die Fahrtrichtung angab. Der Omnibus wollte noch ausweichen, geriet aber dabei mit voller Wucht gegen einen Baum. Wie durch ein Wunder blieben die Fahrgäſte faſt unverletzt. Lediglich einige Hautabſchürfungen und klei⸗ nere Glasſplitterverletzungen waren die Folgen des An⸗ pralls, bei dem der Wagen natürlich beſchädigt wurde. N Gaildorf.(Totgedrückt.) Auf der regennaſſen Straße bei der Ziegelei Schneider kam ein Perſonenauto ius Schleudern und ſtieß mit der rechten Wagenſeite mit mem von zwei Kühen gezogenen Leiterwagen zuſammen. Die 68jährige Witwe Roſine Schneider von Rotenhaar, die neben dem Leiterwagen herging, wurde dabei totgedrückt. Die beiden Kühe wurden verletzt; das eine Tier mußte not⸗ geſchlachtet werden.— Durch einſtürzende Erdmaſſen getötet. „Eßlingen a. N. In einer Lehmgrube der Ziegelei Obereßlingen ſtürzten Erdmaſſen ab und begruben einen 33⸗ jährigen italieniſchen Arbeiter. Dieſer erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung ins Kranken⸗ haus ſtarb. Der Erziehungsanſpruch der HJ Der Reichsjugendführer in Skuktgark. Stuttgart, 2. September. In einer Kundgebung in der überfüllten Stadthalle prach Reichsjugendführer von Schirach zu der reichsdeut⸗ been Jugend aus dem Ausland, den Auslandsdeutſchen, en Angehörigen des HJ⸗Standortes Groß⸗Stuttgart und der Stuttgarter Elternſchaft. Rund 15 000 Perſonen waren anweſend. Reichsjugendführer von Schirach betonte, daß ſich die reichsdeutſche Jugend mit der auslandsdeutſchen Jugend untrennbar verbünden fühle.„Ihr ſeid die Brüder und Schweſtern der großen Familie der deutſchen Jugendbewe⸗ gung und Ihr könnt gewiß ſein, daß der kleinſte Pimpf bei uns an Euch denkt.“ Mit der Verwirklichung des Gemeinſchaftsgedankens habe ſich die nationalſozialiſtiſche Jugendbewegung zu dem 1 Grundſatz:„Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt“ durch die Tat bekannt. Die Ermordeten der Jugend⸗ bewegung, an ihrer Spitze Herbert Norkus. hätten dieſe Gemeinſchaftsidee durch das Blut geheiligt. Die auslands⸗ deutſchen Jugendlichen hätten während ihres Aufenthalts in Deutſchland genügend Gelegenheit, ſich davon zu über⸗ auge daß die deutſche Jugend von einer gewaltigen re⸗ been Bewegung ergriffen ſei. Bei der Macht⸗ übernahme ſeien zwei Millionen Jugendliche in Gottloſen⸗ verbänden organiſiert geweſen, und dies in einer Zeit, in der das 1 mitregiert habe. Dieſe Zeit ſei endgültig vorbei.„Man kann es mir nicht verdenken, wenn ich ge⸗ wiſſenloſen Hetzern und Menſchen, die nicht in erſter Linie Deutſchland dienen wollen, den Erziehungsanſpruch auf die deutſche Jugend verweigere, auf die Jugend, die in unſerer 5 wieder in einem höheren Sinne treu gewor⸗ en iſt.“ Der Reichsjugendführer erklärte weiter, wer künftig in der HJ führen wolle, müſſe ein halbes Jahr im Ausland zugebracht haben. Die Führung der Jugend ſolle ſo be⸗ fähigt werden, eine gerade im vergangenen halben Jahr mit Erfolg in Angriff ane Aufgabe zu erfüllen: Brücken zu bauen zu den Jugendorganiſationen anderer Länder. Giftige Beeren gegeſſen. Die Sennerin Suſanna 1 0 951 Högl bei Baß Reichenhall hatte eine 5 f Menge von Einbeeren oder Peſtbeeren, um deren Giftig⸗ keit ſie anſcheinend nicht wußte, genoſſen. Sie ſtarb darauf hin unter gräßlichen Schmerzen auf der väterlichen Alm 15 Königssee Gebiet Der Hüterbub von der e 0 er leichfalls ſolche Beeren gegeſſen hatte, kam noch mit dem eben davon. Mordtat an einer jungca Frau. 8 München, 2. Sept. Gegen 6.30 Uhr früh wurde auf einer Wieſe etwa 150 Meter von i 5 8 lering und Puchheim die Leiche einer jungen Fra. 0 8 faſt völlig entkleidet Am Hinterkopf be⸗ fand ſich eine 5 und der Hals wies e auf. Es liegt zweifellos uſtmord vor Neben der Leiche lag ein unbeſchädigtes Damenrad Die Tote iſt feſtgeſteilt als eine Schneiderin aus Puchheim, die in München in Arheit ſtand und täglich in ihre Wohnung nach Puchheim zurück⸗ kehrte. Zur Ermittlung des Täters iſt eine Belohnung bis zu 1000 Mark ausgeſetzt worden. N Mutter von 12 Kindern ermordet.— Selbſtmord des Täters. Kall. Nachdem zwiſchen dem 54 Jahre alten Wilhelm Breuer und der 39 055 alten Frau Helena Wollenweber ſeit einigen Tagen ſchwerer Streit beſtanden hatte, da die Frau ein mit Breuer beſtehendes Verhältnis löſen wollte, drang der Mann gewaltſam in die Wohnung ſeiner Gelieb⸗ ten ein Es kam zwiſchen beiden zu einem ſchweren Kampf, in deſſen Verlauß Breuer die Ehefrau Wollenweber durch einen Schuß in die Schläfe tötete. Unmittelbar nach der Tat begab ſich der Mörder in ſeine Wohnung, wo er ſich einen tödlichen Kopfſchuß oeibrachte. Die ermordete Fray iſt Mutter von zwölf Kindern, deren älteſtes 17 Jahre und deren jüngſtes acht Wochen alt iſt. Die täglichen Verkehrsunfälle. Geſtern abend wurde in der Seckenheimer Hauptſtraße der 90 jähr. Mich. Probſt, der gerade den Radfahrerweg paſſierte, von einem Radfahrer geſtreift, ſtürzte zu Boden und zog ſich einen Oberarmbruch zu. Er wurde ins Mannheimer Krankenhaus verbracht. Heute früh ſtieß an der Straßenkreuzung Kloppenheimer⸗ und Kapellenſtraße am Waſſerturm ein Perſonenkraftwagen aus Mannheim mit einer Radfahrerin von der Siedlung zuſammen. Die Radfahrerin erlitt glücklicherweiſe nur leich⸗ tere Verletzungen. Die Schuldfrage muß noch geklärt werden. * Aus der Zimmerſchützengeſellſchaft. Beim diesjährigen Königſchießen, das am letzten Samstag ausgetragen wurde, war der jugendliche Walter Klumb der beſte Schütze. Er iſt ſomit Schützenkönig für dieſes Jahr. * — Sonnkagsrückfahrkarten zur Oberrheiniſchen Indu⸗ ſtrie-Ausſtellung. Zum Beſuch der in Mannheim vom 4. bis 19. September ſtattfindenden Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung geben die in den Gaugebieten Baden und Saarpfalz liegenden Bahnhöfe, ſowie die im Umkreis von 150 Kilometer um Mannheim liegenden Bahnhöfe der an⸗ deren Gaugebiete während der ganzen Dauer der Ausſtel⸗ lung Sonnkagsrückfahrkarten(auch Blanko) mit je Ztägiger Geltungsdauer nach Mannheim aus. Die Rückfahrt muß ſpäteſtens am 3. Geltungstag um 24 Uhr angetreten wer⸗ den. Mit den am 17, 18. und 19. September gelöſten Karten muß die Rückfahrt am 20. September 94 Uhr be⸗ endet ſein. Die Karten gelten zur Rückfahrt nur, wenn ſie auf der Rückſeite den Stempel der Ausſtellung tragen! Ausgenommen hiervon ſind die feſtaufliegenden Sonntags⸗ rückfahrkarten während der tarifmäßigen Geltungsdauer * () Neues Leben im Staatstheater. Bevor die Spielzeit am 11. September mit„Wallenſteins Lager“ und„Picco⸗ lomini“ und am 12. September mit„Lohengrin“ beginnt, veranſtaltet das Badiſche Staakstheater in ſeinem Hauſe zwei große Werbeabende und zwar am Samstag, den 4. und Sonntag, den 5. September, jeweils um 20.15 Uhr. Das intereſſante Programm dienk in der Hauptſache dazu, das Publikum mit den neuverpflichteten Milgliedern bekauntzu⸗ machen. . Elmendorff dirfgiert in Paris. Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff, der während des Sommers bei den Wag⸗ nerfeſtſpielen in Vichy„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ „Triſtan und Iſolde“ und mehrere Konzerte dirigierte, weilt jetzt in Paris, um auf der Deutſchen Kulturwoche eine Auf⸗ führung von„Triſtan und Iſolde“ zu leiten. *. — Ueberflüſſige Ortstafeln und Wegweiſer. Die Fach⸗ gruppe Alte und Abfallſtoffe der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel weiſt darauf hin, daß durch die neuen Richtungsſchilder an den Ueberlandſtraßen die etwa bisher an den Straßen angebrachten Schilder mit Orts⸗ entfernungsangaben überflüſſig werden. Im Intereſſe der Altſtoffſammlung werden die Wegeunterhaltungspflichtigen gebeten, die nicht mehr notwendigen Schilder zu entfernen und für ihre Verwertung Sorge zu tragen. — Welche Steuern ſind Betriebsausgaben? Damit die Steuerleiſtungen auf den kichtigen Steuerkonten verbucht wer⸗ den, muß volle Sicherheit darüber herrſchen, welche Steuern zu den Betriebsausgaben rechnen. Betriebsausgaben ſind alle Ausgaben, die durch den Betrieb(das Geſchäft, das Unter⸗ nehmen) veranlaßt ſind. In erſter Linte wäre hier die Um⸗ ſatzſteuer zu nennen. Ferner gehören dazu auch die Steuern vom Gewerbebetrieb, insbeſondete die Gewerbeertragsſteuer und die Gewerbekapitalſteuer. Dieſe Steuern ſtellen auf das Vorhandensein des Betriebes ab und laſten auf ihm. Die Steuern vom Gewerbebetrieb ſind alſo bei der buchmäßigen Ermittlung des Gewinns als gewinnmindernd zu berückſich⸗ tigen, und zwar nach der Rechtſprechung des Reichsfinanz⸗ hofs mit dem Betrag, mit dem ſie wirtſchaftlich das betref⸗ fende Wirtſchaftsfahr belaſten(d. h. alſo, daß für die Ab⸗ zugsfähigleit die Tatſache der Zahlung entſcheidend iſt; für welchen Zeitraum die Steuern veranlagt ſind, wird nicht beachtet). — Vorſicht mit Benzin! Immer wieder kommt es vor, daß beim Reinigen und Waſchen von Kleidern mit Benzin in der Nähe von brennenden Gasflammen, Küchenherden, Ofenfeuerungen uſw. Brände entſtehen. Man darf Benzin nicht in Benutzung nehmen oder Benzinbehälter offen ſtehen laſſen, wenn in dem gleichen Raum der Gaskocher brennt oder ſonſt offenes Feuer vorhanden iſt. Die aus Benzin ſich entwidelnden Dämpfe, die unſichtbar ſind, bilden erne große Exploſions⸗ und Feuersgefahr, ſofern ſie mit offenem Feuer in Berührung kommen und ſind geeignet, die ſchwerſten Brand⸗ und Körperſchäden hervorzurufen. Vor der Benutzung von Benzin ſind die Gasflammen zu löſchen, auch brennende Zigarren und dergl. zu entfernen. In Räumen, in denen Herd⸗ feuer oder Ofenfeuer brennen, darf Benzin überhaupt nicht in Gebrauch genommen werden. Abgeſehen von ſchweren Ver⸗ letzungen, die die Folgen leichtfertigen Umgehens mit Benzin ſind, macht ſich jeder, der auf dieſe Weiſe Brandſchäden ver⸗ urſacht, wegen fahrläſſiger Brandſtiftung ſtrafbar. * Tropenwetter im September. Das überaus warme Wetter wird weiter anhalten und nach den ſoeben ein⸗ laufenden Wettermeldungen ſogar die 30⸗Grad⸗Grenze tags⸗ über überſteigen, nachdem nun ganz Mitteleuropa von ſub⸗ tropiſchen Luftmaſſen überflutet wird. Die Waſſerwärme des Rheins betrug heute früh 20 Grad. 0———7 5„55„F. 22. ͤ v 3 ist Standard, das selbst- tätige Waschmittel in der gelb- roten packung. Sein milder, qusgiebiger Schaum macht guch besonders schmutzige Wösche wieder frisch und blütenrein. 3 Gebührniſſe bei militäriſchen Aebungen Die zu Uebungen einberufenen Unterofftziere und Mann⸗ ſchaften des Beurlaubtenſtandes erhalten für jeden Tag der Dienſtleiſtung Löhnung nach folgenden Tagesſätzen: a) Mann⸗ ſchaften 0,50 Mark, b) Gefreite, ferner Teilnehmer an der 1. Reſerveübung zum Gruppen-, Geſchütz⸗ uſw. Führer 0,70 Mark, c) Unkeroffiztere(Anterfeldwebel), ferner Teilnehmer an der 2. Reſerveübung zum Zugführer 1 Mark, d) Feldwebel, Oberfeldwebel und dem Feldwebel und Oberfeldwebel gleichſtehende Dienſtgrade, ferner Teilnehmer an der 3. Reſerveübung zum Offizier 1,80 Mark. Der Anspruch auf Löhnung beginnt mit dem Tage der Ankunft beim Truppenteil. Für den Entlaſſungstag wird die Löhnung nur gewährt, wenn an dieſem Tage noch Dienſt geleiſtei wird oder Zehrkoſtenvergütung nicht zuſteh! Wird Zehrkoſten vergütung gezahlt, ohne daß am Enklaſ⸗ ſungstag Dienſt geleiſte iſt, ſo iſt für dieſen Tag Löhnung nicht zu zahlen. Die bloße Entlaſſung gilt nicht als Dienſt⸗ leiſtung. Neben der Löhnung wird zur Verpflegung für den Kopf und Tag bei voller Tagesverpflegung ein Betrag in Höhe des jeweiligen Neichsbeſoldungsabzugs für die Heeres⸗ bderpflegung(Verpflegungsgeld), für Teilmahlzeiten der ent⸗ prechende Teilbetrag gewährt. Dieſe Beträge fließen den Be⸗ köſtigungsmitteln zu. Der Einberufene tritt in die Verpfle⸗ gung mit der entsprechenden Teilmahlzeit, z. B. bei Ein veffen um 15 Uhr mit der Abendkoſt. Am Entlaſſungstag wird nur Morgenkoſt gewährt. Wird jedoch am Entlaſſungs⸗ tag noch Dienſt geleiſtet, ſo daß die Entlaſſung erſt nachmit⸗ tags ſtattfindet, ſo ſteht für die verabreichten Teilmahlzeiten der entsprechende Teilbetrag des Reichsbeſoldungsabzugs(ge⸗ gebenenfalls auch des Verpflegungszuſchußanteils) zu. Für Urlaub gilt folgendes: Bei Tages⸗(Sonntags-) urlaub ſowie bei Urlaub während der hohen kirchlichen Feier⸗ tage(Oſtern, Pfingſten, Weihnachten) werden Löhnung und Verpflegungsgeld weitergewährt. Den Unteroffizieren und Mannſchaften; des Beurlaubtenſtandes werden für die Fahrt zum Antritt der Dienſtleiſtung die Fahrkoſten für Benutzung öffentlicher regelmäßig verkehrender Beförderungs⸗ mittel(auf der Eiſenbahn für die 3. Wagenklaſſe— bei Entfernungen über 200 Kilometer Schnellzugbenutzung ge⸗ ſtattet) erſtattet. Außerdem wird Zehrkoſtenvergütung ge⸗ währt. Die Vergütungen werden für die Fahrt vom Wohnort zum Einberufungsort gezahlt. Für die Fahrt boom Entlaf⸗ ſungs⸗ zum Wohnort gelten die gleichen Beſtimmungen wie für die Fahrt zum Einberufungsort. — Auch Minderjährige brauchen das Arbeitsbuch. Durch Geſetz über die Aenderung der Gewerbeordnung für das Deut⸗ ſche Reich vom 16. Juni 1937 ſind die beſonderen Vor⸗ ſchriften der Gewerbeordnung über das Arbeitsbuch für Min⸗ derjährige aufgehoben worden. Auch für Minderjährige ſind mithin nur noch die Beſtimmungen des Geſetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches vom 26. Februar 1935 maß⸗ gebend, d. h. auch die Minderjährigen bedürfen des vom Arbeitsamt ausgeſtellten Arbeitsbuches. Arbeitsbuchpflichtig ſind Arbeiter und Angeſtellte einſchließlich der Lehrlinge und Volontäre. Ausgenommen ſind nur volksſchulpflichtige Kin⸗ der, Heimarbeiter, Arbeiter und Angeſtellte, die ihren Wohn⸗ ort im Ausland haben, Mitglieder der Beſatzung eines See⸗ fahrzeuges, ſowie Perſonen, für die ein Entgelt von mehr als 1000 Mark im Monat feſt vereinbart iſt. Die Beſchäf⸗ tigung von Arbeitern und Angeſtellten, auch von Hausgehil⸗ finnen, darf nur erfolgen, wenn dieſe im Beſitz des Arbeits⸗ buches ſind. Wer entgegen dieſen Vorſchriften handelt, macht ſich ſtrafbar. Auskünfte erteilt das Arbeitsamt. * — Gute Nußernte zu erwarten. Nußbäume tragen nicht in jedem Jahre gleichmäßig gut, da ihre Blüten gegen Wit⸗ terungseinflüſſe insbeſondere ſpäte Fröſte, recht empfindlich ſind. In dieſem Jahre aber haben die Nußbäume reiche Frucht angeſetzt ſo daß mit einer guten Nußernte gerechnet werden kann. Die Anpflanzung von Nußbäumen wird übrigens in den letzten Jahren beſonders gefördert. „Kraft durch Freude“. Zur Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung vom 4. bis 19. Sept 1937 in den Rhein⸗Neckarhallen ſind bei Kdỹ Karten zu 65 Pfg. erhältlich. Da für jeden Tag beſondere Karten ausgegeben werden, müſſen dieſe vorher beſtellt werden. Die Karte berechtigt zum Beſuch der Ausſtellung (ab 17 Uhr) und des 3ſtündigen Abendprogramms(Groß⸗ Variete) in der Feſthalle. Die Monatsprogramme für September ſind erſchienen Näheres in den üblichen Ausgabeſtellen. NSDAP ⸗Nachrichten. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Won Seckenheim. Montag, 6. September, fangen unſere Heimabende wieder an: Montag: Ellen Rudolf; Dienstag: Margarete Groh; Mittwoch: Lilo Welker; Donnerstag: Martha Gehrig und Elſe Ehrhardt. Punkt 8 Uhr am Heim. Ein heimlicher Schädling Unangenehm wird jedem ſein, der auf ſeinem Feld oder in ſeinem Garten eines Tages feſtſtellen muß, daß ſeine Rüben oder ſein Kohl oder ſonſtige Pflanzen trotz guter Pflege und günſtiger Witterung die Blätter hängenlaſſen und umkippen. Noch ärgerlicher iſt es, wenn auch junge Obſtbäume und Roſen plötzlich eingehen, ohne daß ihnen eine Krankheit oder Beſchädigungen anzusehen ſind. Die Be⸗ ſchädigung bekommt man erſt zu ſehen, wenn man die ün⸗ terſuchung auf den Wurzelſtock ausdehnt; ohne Mühe läßt ſich der Stamm aus der Erde ziehen, da er kaum noch Wurzeln beſitzt und auch die reſtlichen meiſt völlig entrindet ſind. Wenn alles ſo wahllos unterirdiſch abgeknabbert wird, iſt das ein ſicheres Zeichen für das Vorhandenſein eines ſehr unangenehmen Gaſtes, der Wühlmaus. Ihr wird man ſo ſchnell wie möglich zu Leibe gehen. Ausräuchern oder Vergiften, andere Maßnahmen kommen kaum in Betracht. Beim Räuchern muß man darauf Rückſicht nehmen, daß die Gänge der Wühlmaus ſehr lang und vielverzweigt find, und man' wird daher an den Räucherapparat eine Luftpumpe anſetzen, um das Gas wirklich bis in die äußerſten Winkel des Baues drücken zu können. Bei Verwendung von Gift kommt es auf die Wahl des Köders an. Er muß dem Ge⸗ ſchmack der Wühlmaus angepaßt ſein. Getreide, und darum auch Giftgetreide iſt ungeeignet. Sellerie, Rübe, Möhre, Kartoffel, Apfel, Löwenzahnwurzel und Johannisbrotſchrot werden gern gefreſſen und müſſen, mit dem Gift verſehen, recht tief in die Gänge eingeſchoben werden, damtt nicht etwa Haustiere oder Wild gefährdet werden. Erprobte Gift⸗ präparate ebenſo wie Räuchermittel findet man im Merk⸗ blatt 8/9 der Biologiſchen Reichsanſtalt Berlin⸗Dahlem, das ſich zuſchicken laſſen ſoll, wer nicht auf Schwindelpräparate hereinfallen will. Handelstell Normaler Reichs bank⸗Al imo Die Inanſpruchnahme des Notenbankkredits in der letz⸗ ten Auguſtwoche hielt ſich nach dem Reichsbankausweis vom 31. Auguſt 1937 bei einer Zunahme der geſamten Kapitals⸗ anlage um 638 auf 5771, Millionen Mark in normalen Grenzen. Wenn man berückſi im Auguſt ziemlich ſtark waren, ſodaß faſt die geſamte Ulti⸗ moſpitze des Juli in Höhe von rund 700 Millionen Mark wieder abgedeckt werden konnte, ſo ergibt ſich auch daraus kein größeres Ausmaß der Belaſtung und im Rahmen der fortlaufend ſteigenden Wirtſchaftstätigkeit eine normale Kre⸗ ditbeanſpruchung, Eine Erhöhung des Poſtens Sonſtige Ak⸗ tiven um 33,1 auf 766,6 Millionen Mark entfällt haupt⸗ ſächlich auf eine Inanſpruchnahme des Betriebskredites ſei⸗ tens des Reiches Der Umlauf an Reichsbanknoten wurde um 525,3 auf 5115,5 Millionen Mark und der an Rentenbank⸗ ſcheinen um 18,2 auf 400,4 Millionen Mark erhöht, der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 83,9 auf 1575,9 Mil⸗ lionen Mark zu. Ein Teil der von der Reichsbank neu ge⸗ währten Kreditmittel dürfte wiederum auf Girokonto An⸗ lage gefunden haben, was in der Erhöhung der täglich fäl⸗ ligen Verbindlichkeiten um 53,1 auf 736,0 Millionen Mark zum Ausdruck kommt, wobei die privaten Einzahlungen ſtärker waren als die öffentlichen. Der geſamte Zahlungs⸗ mittelumlauf ſtellte ſich Ende Auguſt 1937 auf 7097 Millio⸗ nen Mark gegen 6470 Millionen Mark in der Vorwoche, 7107 Millionen Mark im gieichen Vormonatstermin, um 6536 Millionen Mark zum entſprechenden Zeitpunkt des Vorjahres Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände zeigen insgeſamt eine kleine Steigerung um 0,1 Millionen auf rund 75.8 Miſſienen Mark. Voller Erſolg der Leipziger Meſſe Leipzig, 3. Sept. Nach fünftägiger Dauer iſt die Leip⸗ ziger Herbſtmeſſe am Donnerstag zu Ende gegangen. Sie hat die Erwartungen der Ausſtellerſchaft erfüllt und ſich als eine gute Mittelmeſſe erwieſen. Von den mehr als 5000 Ausſtellern verläßt der größte Teil die Meſſe recht zufxie⸗ den. Das gilt nicht nur von deutſchen Fabrikanten und Lie⸗ feranten, ſondern auch von den ausländiſchen Ausſtellerfir⸗ men, die in Leipzig gute Erfahrungen mit der Meſſekund⸗ ſchaft gemacht haben. Gerade weil die Meſſe nicht nur Rohmaterialien und Halbfabrikate, ſondern in ungeahnter Fülle auch Fertug⸗ waren zeigte, ließ ſie die künftigen Verarbeitungsmög⸗ lichkeiten, die in den neuen Roh- und Werkſtoffen liegen, erkennen. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Manaheimer Getreidegroßmarkt v. 2. Sept. Notierun⸗ gen unverändert. Mannheimer Kleinviehmarkt v. 2. Sept. Auftrieb und Preiſe: 234 Läufer 20 bis 25, 400 Ferkel, bis ſechs Wochen 8 bis 12, über jſechs Wochen 12 bis 20 Mark. Marktver⸗ lauf: ruhig. Wir beginnen die neue Spielzeit mit dem einzigartigen Furbenfilm Das neue Verfahren zeigt Landschaften u. Menschen in natürlichen Farben. Von heute ab täglich ſüßen lem zu haben bei Wilh. Spendgel, Obſtweinhelterei. Schöne „Farbenrausch aus Kalifornien“ „Hinreißende Handlung“ „Ein Paradies der Farben“ Ein technisches Wunderwerk“ so u. ähnlich sagt die begeisterte Berliner Presse. Zepfel ab 5 Uhr zu verk. Kloppenheimerstr. 33. — datum ohnen. Hale Beginn je abends 8 Uhr. empfiehlt Spielzeit: Freitag bis Montag. Jab. Würthwein Gehenſtände Kinder Fife gerte eren, aller mt dieses einzigartige Filmwerk Kaffeeröſterei. finden raſch ansehen zu dürfen,—— PALAS T. g 8 ſriſch vom VöſterAeberzählige einen Käufer durch eine Verloren blauleinener Freiburgerſtr. 121 fangs eee Sportliches. Vereinsabturnen des Tbd.„Jahn“. Mit einem Abturnen ſämtlicher Abteilungen beſchließt der Tbd.„Jahn“ auch in dieſem Jahre wieder ſeine turn⸗ ſportliche Arbeit im Freien, um den Hallenbetrieb wieder in verſtärktem Maße aufzunehmen. Am geſtrigen abend haben bereits die Turnerinnen und Jugendturnerinnen in einem 6⸗Kampf an den Geräten ihre Kräfte gemeſſen, während der heutige Abend dem Wettkampf der Turner und Jugendturner in einem Geräte⸗Vierkampf reſp. Drei⸗ kampf vorbehalten iſt. Die Verlegung des Geräteabturnenz in die Halle wurde aus Zweckmäßigkeitsgründen vorgenom⸗ men. Am Sonntag findet dann das Hauptabturnen in den leichtathletiſchen Uebungen im Wörtel ſtatt. Morgens 8.30 Uhr beginnend werden von den 15 Einzelwettbewerbern um die Vereinsmeiſterſchaft folgende Kämpfe durchgeführt: 3000 m⸗Lauf, Diskus, Speer, Keule, Handballweitwurf, Kugelſchocken. Ferner die Mehrkämpfe der Aelteren 3 und 4. Mittags ab 1.30 Uhr folgende Einzelkämpfe: 100 200, 1500 m, Kugelſtoß, Würfelſtoß, Weitſprung, Hoch- ſprung, Stabhoch, Schleuderball. Ferner die Mehrkämpfe der Schüler, Schülerinnen, Jugendturnerinnen, Tur rinnen, Jugendturner, Turner und Aeltere 1 u. 2 Uebungen der jüngeren Generation und Aeltere 3 u. beſtehen aus einem Lauf, Sprung, Stoß oder Wurf. Jugendturner, Ueter⸗, Oberſtuf und Aeltere 1 u. 2 ſtreiten einen 5⸗Kampf beſtehend aus 100 m⸗Lauf, Weit⸗ ſprung, Hochſprung, Kugelſtoß und Schleuderball. Das Hauptintereſſe wird ſich wieder auf den Kampf um den vom Verein geſtifteten Jahnſchild, der als Wanderpreis gus⸗ getragen wird konzentrieren. Gewertet werden die 8 beſten Einzelleiſtungen eines jeden Teilnehmers nach der N⸗ Punktenwertung(nicht 1000 Punktenwertung, wie ſprünglich geplant). Wer die höchſte Punktzahl errei iſt Wanderpreisſieger. Sieger war im letzten Jahre Au Keller. Der Ausgang in dieſem Jahre iſt vollkommen off Den Abſchluß bildet die Siegerverkündung, die in dieſem Jahre ſofort nach Beendigung der Veranſtaltung im Wörtel vorgenommen wird. Abends kameradſchaftliches Beiſammenſein im Lokal. Von einer Tanzunterhaltung wurde mit Rückſicht auf andere Veranſtaltungen in dieſen Jahre abgeſehen. Der Beſuch vor allem der Veranſtaltung am Sonntag mittag kann nur empfohlen werden, 1 Ter minliſte für Anterbaden⸗Weſt. Nachſtehend die amtl. Terminliſte der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt für Fußball. 0 5. 9. 37: Heddesheim— Käfertal(Gund, Plankſtadh) Viernheim— Seckenheim(Gaa, Plankſtadt) Ilvesheim— Neulußheim(Pfeiffer, Grötzingen) Friedrichsfeld— Feudenheim(Zeller, Karleg 09 Weinheim— 07(Kupfernagel, Wiesloch 12. 9. 37: Käfertal— 07 Mannheim(Naßner, Schwetz) Heddesheim— Friedrichsfeld(Senn, Plankſt) Seckenheim— 08(Hoferer, Karlsruhe) Neulußheim— Phönix(Neuweiler, Pforzheim) Feudenheim— Ilvesheim(Strößner, Hdlbg) 09 Weinheim— Viernheim 19. 9. . 07 Mannheim— Viernheim(Kurz, oftereß) Ilvesheim— Heddesheim(Eichhorn, Reilingen Hockenheim— Seckenheim(Pfahler, Nußloch) Friedrichsfeld— Käfertal(Joſt, Pforzheim 08 Mannheim— 09 Weinheim Phönix— Feudenheim(Dietz, Durlach) Feudenheim— 07 Mannheim(Selzam, Hdlbg) 09 Weinheim— Hockenheim Käfertal— 08 Mannheim(Unverfehrt, Pforzh⸗ 26. 9. 37: Viernheim— Phönix(peiſeler, Karlsruhe) Seckenheim Ilvesheim(Schuſter, Pforzheim Neulußheim— Fr'ſeld(Benſching, Karlsruhe : Seckenheim— 07(Wacker, Nieſern) Heddesheim— Phönix(Münzer, Rohrbach) Hockenheim— Neulußheim(Dehm, Durlach) Käfertal— 09 Weinheim. Viernheim— Friedrichsfeld(M. Gaa, Plant Feudenheim— 08 Mannheim(Bingler, Hdlbg! 9 Weinheim— Neulußheim o8 Mannheim— Heddesheim(Pfahler, Nuß! Hockenheim— Feudenheim(Schrempp, Karle; 10. 10. 37: Phönix— Käfertal(Neuweiler, Pforzheim) Ilvesheim Viernheim(Lauer, Plankſtadt Friedrichsfeld Seckenheim(Kurz, Oftersh) : Ilvesheim— 07 Mannheim(Stier, Eſchelbr Heddesheim— Viernheim(Seibert, Plankſtadt Friedrichsſeld— Hockenheim(Bingler, Odlog Neulußheim— Kä er al(Bauſcher, Pforzhein) 09 Weinheim Seckenheim 3 07 Mannheim— Hockenheim(Voll, Pforzhein Viernheim— Feudenheim(Möſſinger, Karlet 08 Mannheim— Phönix(Höckele, Pforzhein Ilresheim— Friedrichsfeld(Naßner, Schweß 24. 10. 37: Seckenheim— Neulußheim(Schmidt, dog! 09 Weinheim— Heddesheim 31. 10. 37: 07 Mannheim— Phönix(Bachmann, Karket Seckenheim— Heddesheim(Lauer, Planſſtade Hockenheim— Ilvesheim(Köhler, Sandhaufe * Käfertal— Viernheim(Sturm, Pforzheim Friedrichsfeld— 08(Kupfernagel, Wiesloch Feudenheim— Neulußheim(Stier, Eschen 7. 11. 37: 08 Mhm.— 07 Mhm.(Pfeiffer, Brötzingel Neulußheim— Heddesheim(Schnorr, Hdlbg! Viernheim— Hockenheim(Herzog, Eppelh) Käfertal— Feudenheim(Köhler, Sandhausen Phönix— Seckenheim(Schlemmer, Karlsruhe 09 Weinheim— Ilvesheim 09 Weinheim— Friedrichsfeld f Heddesheim— Feudenheim(Kupfernage) Phönix— Hockenheim(Rehm, Pforsheind. Seckenheim— Käfertal(Küſterer, Pfone Viernheim— Neulußheim(Münzer, R 0 Ilvesheim— 08 Mannheim(Schmidt, dib“ 14. 11. 37: 21. 11. 37: Hockenheim— 0s Mannheim Meiser, Kar Friedrichsfeld— Phönix(Moos, Karlsruß Käfertal— Ilvesheim f Neulußheim— 07 Mannheim Feudenheim— 09 Weinheim. 28. 12. 37: 08 Mannheim— Neulußheim Heddesheim— Hockenheim Feudenheim— Seckenheim 07 Mannheim— Friedrichsfeld Phönix Mannheim— 09 Weinheim 10 Bei der Einteilung der Schiedsrichter können 1 Aenderungen eintreten. ble Der erſtgenannte Verein iſt Platzverein. Die Ent beginnen bis auf weiterens: 1. Mannſchaften 15 2. Mannſchaften 13,15 Uhr ohne Wartezeit. ließt Urn⸗ ieder bend nnen ſſen, lrner Drei⸗ mens nom⸗ n in egen rbern ührt: wurf, und 100, Hoch⸗ impfe lic tung kſtadt) dt) inge) zarlsr) loch. hwetz) ankſt) dlbg) tersh) ingem) och) zheim 5lbg) forzh.) uhe) zheim ruhe) ach) ich) lankſt) Ydlbg) Nußl) darlsr;) czhein akſtadt) ftersh) chelbt) nkſtadt Hdlbg) rzhein rzheinh Farler) 1 zhein ſchwez Hdlbg! Tärlst niſtadt haufen ein ieslo ſchelbr Zingel Hdlbg! pelh⸗) hausen clsruhe ge!) im) rzhein oh rbach Hdlbg) Karle rlsruhe 1932 . h 7 2 , ,, ö e , e e, e, A Alljährlich treffen ſich in Nürnbergs ehrwürdigen Mauern die treuen Scharen Adolf Hitlers, alljährlich ſtrömen Hun⸗ derttauſende herbei, um dieſe Heerſchau des Führers mitzuerleben, um hier neue Kräfte zu ſammeln für den weiteren Kampf. Niemals iſt für ein Volk der Kampf um ſein Daſein zu Ende, niemals dürfen die Träger einer großen Idee müde werden, wenn ſie die Zeit der Er⸗ füllung ihrer großen Ziele immer näher führen wollen. Und ſo haben wir es er⸗ lebt, daß ſich die Parteitage der NSDAP. von Jahr zu Jahr hinaufſteigerten zu neuen Zielen. Die Menſchen, die da glau⸗ ben mochten, daß mit dem triumphalen Tag des Sieges das Weſen und die Be⸗ deutung der Parteitage ſich erſchöpfen könnten, ſind noch weit davon entfernt, den Sinn dieſer Heerſchau des Führers in ſeiner ganzen Größe zu erfaſſen. Soll das Reich der Zukunft gebaut werden, ſo dürfen die Waffen nicht ſtumpf werden, ſo müſſen die Herzen immer wie⸗ der zu neuer Tat begeiſtert werden, damit die Idee des Führers nicht im Kleinkram des Alltags zerſtört werde. Stand die erſte Heerſchau des Führers 1933 ganz im Zeichen der Alten Garde, ganz im Zeichen der SA., die den Sieg erſtritten hatte, ſo wuchſen die Scharen des Führers von Jahr zu Jahr, denn immer gewaltiger wurde die Anziehungskraft der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee, immer größer wurden die Aufgaben geſpannt, und jedem Son⸗ derziel des Staatsaufbaues wurde eine eigene Organiſation gegeben, die nun ihre Kräfte zuſammenfaſſen konnte. Damit aber dieſes Eigenleben nicht zu Eigen⸗ brötelei werden konnte, mußte der Wille dieſer Organiſattonen immer wieder gleichgerichtet, mußte der Blick aller wie⸗ der auf das große allgemeine Ziel des Nationalſozialismus eingeſtellt werden, denn leine Gliederung, von den Partei⸗ gekoſſen angefangen, lebt um ihrer ſelbſt willen, ſie alle leben um des Volkes wil⸗ len, ſind nichts als Dienerinnen an der Gemeinſchaft. Wohin auch ein Volksge⸗ noſſe geſtellt ſein mag, er iſt ein Kämpfer für den Führer und wird als ſolcher ge⸗ wertet nach Opfer und Leiſtung. . So entwickelte ſich von Parteitag zu Parteitag dieſes ſtolzeſte Volksthing der Deutſchen zur Heerſchau einer einigen Nation. Es iſt unmöglich, daß nun alle Deutſchen nach Nürnberg marſchieren kön⸗ nen. Immer wieder wird es vor allem die kämpferiſche, in den Organiſationen tätige Jugend ſein, die an den Aufmär⸗ zen und Kundgebungen unmittelbar teilnimmt. In den Kongreſſen und zu den Sondertagun⸗ gen werden ſich die Beſten des Volkes, die Führer, ver⸗ ſammeln. Aber ſie ſind dort nicht unter ſich, ſie ſchließen ſich dort nicht ab. Wir alle ſind in Nürnberg, wir alle nehmen mittelbar teil an dem großen Erleben dieſer Tage, weil wir wiſſen, daß in dieſen Feſtſtunden dem ganzen zolke wieder der Wille der Führung verkündet und für die nächſte Zukunft der Weg gewieſen wird. f Um dieſe Willenskundgebung webt ein wunderbares Geheimnis, unbegreiflich für jeden, der nicht vollſtändig en Weg erkannt hat, der überhaupt zur nationalſoziali⸗ lüſchen Willensbildung führt. Obwohl es nur Entſchei⸗ dungen gibt, die von verantwortlichen Führern gefällt i haben wir immer wieder bei den Proklamationen er Reichsparteitage gefühlt, daß aus dem Munde des Führers der Wille des Volkes verkündet wurde, und von edem einzelnen wurden in dieſer Stunde alles Dunkle und alle Zweifel genommen. Oo tam es, daß in der nationalſozialiſtiſchen Führer⸗ ſchaft das Volk zum erſten Male einer Führerſchicht be⸗ gegnete, die für ihre Handlungen mit ihrer ganzen Per⸗ Fönlichkeit ſelbſtverantwortlich eintrat. Dieſe Stärke des . auh ertums hat noch immer ein Volk begeiſtert, und es eht in ſolchen charaktervollen Männern ſeine Freiheiten am beſten gewahrt. Weil das oberſte Geſetz alles natio⸗ nalſo gliſtiſchen Handelns der Dienſt am Voltsganzen it, i Aufnahme: Bittner(Reichsparteitag 1936)— M. Fahnenſchwinger in Nürnberg mußte eben auch hierbet der Wille des Volkes am voll⸗ kommenſten zum Ausdruck gelangen. So kam es jedesmal auf dieſer Heerſchau zu dem gleichen gewaltigen Erleben. Es geſchah das, was der Führer am klarſten ausgedrückt hat:„Alle Parteigenoſſen, die einmal im Jahre aus ihren kleinen Orten zu einem Reichsparteitag zogen, wurden nicht erfüllt mit Zweifeln, mit Unklarheit, die ſich aus Einwendungen der Oppoſition, aus Diskuſſionen hätten ergeben können, ſondern ſie lehrten zurück, erfüllt mit einem neuen blinden Vertrauen und neuer, unerhörter Zuverſicht.“ So ſtehen ſich Führer und Volk in einer unzertrenn⸗ lichen Einheit in Nürnberg gegenüber, Gebende und Emp⸗ fangende zu gleicher Zeit. Da marſchieren die SA. und SS., da ziehen die Kolonnen des Arbeitsdienſtes vorüber, die Politischen Leiter marſchieren auf, und den Führer um⸗ brauſen die Heilrufe der Hitlerjungen und des BDM. Die Kolonnen des Luftſchutzes treten vor ihrem Führer an, ebenſo wie das NS. Und Deutſchlands junge Wehrmacht bekundet ihrem Oberſten Befehlshaber unver⸗ brüchliche Treue. Jeder iſt gewillt, dem Führer zu zeigen, daß er ſich ganz in den Dienſt des Volkes ſtellt, daß für ihn nur das eine Bekenntnis gilt:„Ich dien!“ Man kann den Willen und das Bekenntnis zum Füh⸗ rer auf dieſer Heerſchau aus jedem einzelnen Antlitz her⸗ ausleſen. Es leuchtet im ſtrahlenden Glanze der Jugend aus den Augen des Hitlerjungen ebenſo wie aus dem harten Antlitz eines ehe⸗ maligen Frontſoldaten. Hier ſtehen die Scharen Hitlers Schulter an Schulter und empfinden in dieſem feſtlichen Augen⸗ blick, daß dieſes Schulter⸗an⸗Schulter⸗ Stehen das Symbol der neuen Zeit iſt. Der einzelne geht im Volksganzen auf, und aus dem Gemeinſchaftserleben er⸗ wächſt ein neuer Glaube. „Es iſt der Glaube der Edleren und Beſſeren,“ wie Ernft Moritz Arndt ſagt, „der die Erde in den Himmel erhebt und den Menſchen und das Volk durch die all⸗ mächtige Idee zu jeder kühnſten Tat und tapferſten Tugend kräftigt und ermutigt. Denn wenn ihr glaubet und bekennet, daß das Vaterland ein glorreiches, freies, un⸗ vergängliches Deutſchland ſein ſoll, wenn ihr glaubet und bekennet, daß die Deut⸗ ſchen immer fromme, freie, tapfere und gerechte Männer ſein ſollen— ſo wird der Glaube die neue Zeit gebären, und unſere Enkel und Urenkel werden diejeni⸗ gen als ihre Retter und Erhalter ſegnen, welche auch in den dunkelſten Tagen nicht verzweifelt haben, daß eine deutſche Mor⸗ genröte wieder aufgehen würde. Und wir haben nun die Morgenröte geſehen und wollten in den Nebeln der Frühe verzwei⸗ feln, daß die Sonne nicht durchdringen werde!“ Das ſchrieb Arndt im Jahre 1818, in der Zeit nach den Freiheitskriegen, in einer Zeit des inneren Wandels der Na⸗ tion, in einer Zeit, da auch den Guten Zweifel kommen konnten, ob die Früchte der Freiheitskriege auch recht geerntet würden. Wir aber ſtehen heute am Ab⸗ ſchluß des größten Freiheitskampfes unſe⸗ rer Nation, in dem die innere Zwietracht für immer zu Boden geſchlagen wurde. Aber wir müſſen Hüter dieſes Sieges ſein und dürfen nie müde werden. Wenn die⸗ ſes„Nie⸗müde⸗Werden“ aus den Heer⸗ ſcharen in Nürnberg dem Führer entge⸗ genleuchtet, dann weiß er, daß es mit einem ſolchen Volke gelingen muß, die Zukunft zu meiſtern, und das Volk weiß, daß unter einer ſolchen Führung Deutſch⸗ land zu jeder Leiſtung befähigt iſt. Dieſe Feierſtunden, die uns ſolch tiefſtes Erken⸗ nen vermitteln, laſſen ſich nicht mit Wor⸗ ten ſchildern. Wer hinter dem Aufmarſch der Maſſen in Nürnberg nur die Organi⸗ ſation ſieht, die Parade, der weiß nicht um den Geiſt der Hitlerſcharen, der weiß nicht, daß dieſe äußere Haltung freiwilliger Aus⸗ druck der diſziplinierten Seele und des entſchloſſenen Willens des deutſchen Volles iſt. Zwiſchen Führung und Voll findet hier ein geheimnisvoller Austauſch gewaltiger Kräfte ſtatt, und Führung und Volk kehren ſtärker denn je von dieſer Heerſchau an ihre Arbeit zurück. Die Begeiſterung, die in dieſen Tagen in die Seele der Menſchen gepflanzt wird, iſt nicht ein leichtes Strohfeuer, ſondern ſie iſt beſtändig wie die Flamme des Herdes und gibt uns dauernd Wärme. Nur durch dieſe gegenſeitige unbedingte Hingabe zwiſchen Führung und Gefolgſchaft vermag eine Nation, zu unſterblichen Vaitatgen zu gelangen, nur ſo kann ſie ſich die Freiheit erringen und erhalten, nur ſo vermögen wir, das große Ziel der Volksgeſamtheit im Auge zu be⸗ halten und ſtark zu bleiben gegenüber den kleinen Unbilden des Alltags. 1 5 5 — 8. 7 Die Heimat Denkſt du des Schloſſes noch auf ſtiller Höh'? Das Horn lockt nächtlich dort, als ob's dich riefe, am Abgrund graſt das Reh. Es rauſcht der Wald verwirrend aus der Tiefe.— O ſtille, wecke nicht! es war, als ſchliefe da drunten ein unnennbar Weh. Kennſt du den Garten?— Wenn ſich Lenz erneut geht dort ein Mädchen auf den kühlen Güngen ſtill durch die Einſamkeit und weckt den leiſen Strom von Zauberklängen, als ob die Bäume und die Blumen ſängen rings von der alten ſchönen Zeit. Ihr Wipfel und ihr Bronnen, rauſcht nur zu! Wohin du auch in wilder Luſt magſt dringen, du findeſt nirgends Ruh, erreichen wird dich das geheime Singen; ach, dieſes Bannes zauberiſchen Ringen entfliehn wir nimmer, ich und du! Joſeph Freiherr von Eichen dorff. Große Göttin einer kleinen Welt Erzählung von Georg W. Pijet. Wenn ich noch ſo erwachſen tue— an dem kleinen Knuſperhäuschen vor meiner Tür komme ich nicht vorbei, ohne einen Blick hineinzuwerfen. Es iſt noch gar nicht lange her, daß unſere Naſen lange, holprige Linien auf die blanken Scheiben malten. Und wenn der Strahl un⸗ ſerer Augen auch hätte zeichnen können dann wären tau⸗ ſend goldene Kringel da drinnen aufgeflammt— auf die⸗ ſer wundervollen Welt aus Bombons und Schokolade. Ganz in der Nähe der Tür ſtanden wir. Wenn ſie geöffnet wurde, haſchten wir ein Düftchen Schokolade und ein Rüchlein Süßigkeit. Nun ſteht mein kleiner Junge alle Tage davor und tut dasſelbe, was ſein Vater getan.— Eines Tages erzählt er mir:„Vati, da unten im Schokoladengeſchäft iſt ein feines Fräulein. Die ſchenkt uns immer was, wenn wir mal kein Geld haben. Eine ganz große Tüte voll Bombons. Iſt das nicht fein von dem Fräulein?“ „Das iſt ſehr nett von dem Fräulein. Aber ihr dürft ſie nun nicht allzuoft anbetteln. Sie will doch etwas ver⸗ kaufen und nicht alles verſchenken.“ Mein Junge ſchaut mit einen Augenblick lang ganz ungläubig an. Dann meint er ſehr weiſe:„Wenn ſie's uns aber ſchenkt. Warum ſollen wir's nicht nehmen?“ Ich zuckte mit den Achſeln. Gegen dieſe Logik komme ich ſchlecht an.„Dann ſoll ſie's doch nicht verſchenken, wenn ſie's nicht darf“, brummt er mächtig verächtlich. Kleine, liebe Verkäuferin mit deinem gütigen Herzen, hätteſt du das gehört, deine Güte hätte ſich vielleicht doch gewendet. Aber es war gar keine Verkäuferin, ſondern eine große, wundervolle Göttin, die in dieſer kleinen Welt des Schokoladenladens regierte. Eines Tages betrat ich das Geſchäft. Ein Schwarm Kinder umlagerte den Ladentiſch, dahinter ſtand in leuchtender Schürze, mit blinkenden Augen und rotgehauchten Backen, die kleine Verkäuferin, die Tütchen auf Tütchen füllte. Dazu erzählte ſie ein Mär⸗ chen, das ſie ſich wohl ſelbſt ausgedacht oder von den Geſichtern der Kinder abgeleſen haben mag. Es lautete ungefähr folgendermaßen: „Da ſchenkte der kleine Prinz der ſchönen Prinzeſſin eine große Tüte, die ſo groß wie des Prinzen Kopf war. Die Prinzeſſin aber warf ihm die Tüte vor die Füße und rief:„Solche Tüte ſchenkt der Knecht einer Dienſtmagd!“ Da ſchlich ſich der Prinz betrübt von dannen. Am nächſten Morgen erſchien er wieder vor der Prinzeſſin. Diesmal hatte er eine Tüte mitgebracht, die ſo groß war, daß die Prinzeſſin darin Platz gehabt hätte. Aber wieder warf ihm die Prinzeſſin die Tüte vor die Füße und rief:„Dum⸗ mer Prinz, ſolche Tüte ſchenkt der Schäfer ſeiner Schä⸗ ferin!“ Am nächſten Morgen rollte ein großer Wagen in den Schloßhof. Fünf Paar Schimmel zogen ihn. Darauf lag eine Rieſentüte, die ſo hoch wie das Schloß war. Als die Prinzeſſin das ſah, lachte ſie unbändig und rief:„Dum⸗ mer Prinz, ſolche Tüte ſchenkt der Schweinehirt ſeiner Kuhmagd. Ich aber will eine Tüte von dir haben, die bis in den Himmel hinaufreicht.“ Damit warf ſie den Blumenſtrauß, den ihr der Prinz gebracht hatte, gegen die Tüte. Es gab einen fürchterlichen Knall. Die Tüte platzte auseinander, Auf ihrem Grund lag das kleine, rote Herz des Prinzen. Jedesmal war es das Herz des Prin⸗ zen, das in der Tüte lag. Deshalb, Kinder, kommt es nie⸗ mals auf die Tüte an, ſondern auf Sie unterbrach ſich plötzlich und blickte mich fragend an:„Womit darf ich dienen, mein Herr?“ Am liebſten hätte ich jetzt auch um eine kleine Tüte gebeten, aber ich bedachte, daß ich ja erwachſen war.. „Bedienen Sie nur erſt die Kinder fertig“, ſagte ich. Sie lächelt mich dankbar und verteilt dann eilig ihre Tüten unter den Kindern. Ein paar Nickel⸗ und Kupfer⸗ münzen klingen auf dem Zahlbrett. Von den meiſten emp⸗ fängt ſie nur das Patſchhändchen als Entgeld. Auch etwas. Dann jubelt die luſtige Blaſe zur Tür hinaus. Sie lächelt verſonnen an mir vorbei, als hätte ſie ſoeben den größten Betrag ihrer Tageskaſſe eingenommen.„Ich hatte auch einmal ſo ein Schokoladengeſchäft, in das ich immer hin⸗ einguckte, aber leider niemals hineingehen durfte.“ Sie errötete über ihre Worte und entſchuldigte ſich.“ „O nein, reden Sie nur weiter!“ bitte ich ſie,„ich habe auch in meiner Kinderzeit ſolch Knuſperhäuschen ange⸗ himmelt. Das hat wohl jeder, glaube ich.“ Sie nickt.„Ich war niemals in ſolch einem Laden, ſondern immer nur davor. Da wünſchte ich mir, ſolch einen Laden zu beſitzen. Und dann wollte ich alle Kinder zu mir einladen, die, ſo wie ich, immer nur draußen ſtehen durften. Ach, was man ſo zuſammenträumt...“ ſchließt ſie ihren Bericht. Ihre Blicke gleiten über die aus⸗ gebreiteten Herrlichkeiten. Eines Tages erzählt mir mein Junge:„Vati, denk mal, die nette Verkäuferin da drüben iſt weg. Entlaſſen.“ „Soſo! Habt ihr's doch geſchafft. Weshalb habt ihr ſie auch dauernd angebettelt? Ihr ſeid die Schuldigen!“ wet⸗ terte ich ein bißchen. e Die kleine Verkäuferin war wirklich weg. Vertrieben aus dem Paradies. Sie tat mir einen Augenblick leid. Große Göttin meiner kleinen Märchenwelt... Ein paar Tage ſpäter war ſie vergeſſen. Ihr liebes Herz war ver⸗ geſſen— und es lag doch am Grunde der Tüte. Ganz unten. Man ſah es nicht ſogleich. „Du, Vati, die Verkäuferin iſt wieder dä,“ berichtet mir eines Tages mein Junge völlig atemlos.„Und wir haben's fertiggebracht“, ſetzte er ſtolz hinzu.„Ich will dir's erzählen. Wir waren nämlich beim Chef. Ein paar Freunde und ich. Und der Steffi erzählte ihm alles. Wie nett das Fräulein war, und daß ſie uns immer ſolche ſchönen Märchen erzählte. Und daß wir es als Jungen einfach nicht zulaſſen können, daß ſie wegen uns entlaſſen werde. Und daß der Chef das Fräulein nur richtig kennen müſſe. Dann baten wir ihn, doch das Fräulein wieder einzuſtellen. Wir verſprachen ihm auch, das Fräulein nie⸗ mals mehr anzubetteln. Darauf gaben wir ihm ſogar unſer Wort. Und nun iſt das Fräulein wieder da. Das iſt fein.“ „Da habt ihr euch aber was Schweres aufgeladen“, werfe ich ein. Mein Junge ſchaut mich fragend an, alſo erkläre ich es ihm näher.„Wenn euch nun das Fräulein etwas ſchenkt, ohne daß ihr ſie anbettelt?“ Mein Junge zieht ſeine Stirn kraus und überlegt. Lange und ſchwer. Endlich lächelt er mich an. Heraus hat er's.„Ja, das iſt was anderes. Wenn ſie's uns von ſelber gibt“, meint er ſehr überzeugt,„bloß anbetteln tun wir ſie nicht mehr.“ Nun bin ich reſtlos geſchlagen. Meine ganze Vater⸗ autorität kann ſich nicht mehr dieſer kindlichen Logik wider⸗ ſetzen. Er weiß ja noch nicht, daß Augen betteln und ſehn⸗ ſüchtige Blicke bitten können,— tauſendmal ergreifender als ein Wort. Und daß dieſe kleine Verkäuferin eine große Göttin iſt, die alle ſtummen Wünſche der Kin⸗ deraugen erfüllen möchte... N 5 2 u She Hebt Seschchtbe CG U(ree OC* „Nu habnſes ja geſchafft. Plumſch hinter dem Ladentiſch. „Wer hat was geſchafft?“ frage ich. „Na.. die Hönickens nebenan.“ „Ach ſo. Hm. Die Hönickens, ja. Wie man's anſieht.“ Sie nimmt mein Geld und vertut ſich beinahe beim Wechſeln.„Wie man's anſieht? Na, ich weiß ja nicht. Alle Jahre ein Kind, immer friſch und munter, und wenn zehne voll ſind, kommt der Staat und macht ein Sied⸗ lungshaus frei, damit ſich die Herrſchaften auf ihren— Lorbeeren ausruhen. Die kriegen keins mehr, die haben es geſchafft.“ „Möchten Sie die zehn Kinder haben, Frau Plumſch?“ „Nee, nich in die Tüte!“ ſchreit ſie. „So. Warum alſo neiden Sie Hönickens das bißchen Glück, nun endlich eine geſunde und geräumige Wohnung zu haben?“ „Jiiich?“ Sie ſchreit es wieder.„Erlauben Sie mal. Neiden? Das iſt aber ein Mißverſtändnis.“ „Dann um ſo beſſer. Schließlich war es auch Ihre Kundſchaft?“ Ich habe es Willm erzählt, der jetzt in Hönickens Stube und Küche in der Stadt wohnt und heute, nach .“, ſagt die rundliche Frau Hönickens ſetzt ſich nun an die Spitze der Karawane. Zeichnung: Grunwald— M. Monaten, noch den Kopf ſchüttelt, wieſo Vater, Mutter und zehn lebendige Kinder in ſolcher Enge ſo lange woh⸗ nen konnten. „Querköppe...“, knurrt er.„Wir haben noch allerlei „Plumſche“ in der Straße. Sie quängeln wenn nichts ge⸗ tan wird, und wenn was getan wird, dann quängeln ſie auch. Richtige Querköppe...“ Es hat Willm nicht ruhen laſſen. Eines Tages ſagt er:„Am Sonntag fahren wir mal zu Hönickens raus. Sie machen mit?“ „Einverſtanden. Wer noch?“ Er nennt eine Reihe guter Namen, Hausbewohner und Nachbarn, die den Hönickens in böſer Zeit Gutes taten.„Und dann die Steintalers...“ „Was? Die ſich immer über die unruhigen Hönickens beſchwerten?“ „Ja. Und dann die Koblanks.“ „Was? Die die „Jawohl. Und auch die Plumſchen. Die vor allem.“ „Willm, was planen Sie?“ „Der Widerſpenſtigen Zähmung. Kurieren oder platzen— das iſt hier die Frage. Die Hönickens wiſſen Beſcheid. Die Gäſte auch. Wir gehen nach dem Motto: Hier können Familien Kaffee kochen. Freſſalien nimmt jeder ſelber mit.“ „Willm, Sie Teufelskerl, wie haben Sie das fertig⸗ gebracht?“ „Na, neugierig ſind ſie doch alle— und die Neider am meiſten.“. Wahrhaftig: am Sonntag, es iſt noch früher Nach⸗ mittag, fahren wir in die„Wüſte Sahara“. Das muß ein fröhlicher Spötter unter den Siedlern geweſen ſein, der das unfruchtbare Land„Sahara“ nannte. Nun wir uns wenden, ſehen wir hinter uns das graue Gewirr der Türme, Dächer und Eſſen. Schwerer Atem liegt darüber. Es tut wohl, einmal Abſtand von der Stadt zu haben. 8 Finken ſchlagen am Weg. Ein Hahn kräht. Roſen blühen auf Beeten. Ein Windmotor ſchnurrt. In der Stadt dampft der Aſphalt. „Da—“, ruft die Plumſchen.„Ich freſſ' einen Beſen, — das iſt Hönickens Otto.“ Ordentlich ſtolz iſt ſie darauf, daß ſie ihn zuerſt ſah, Er iſt uns mit dem Fahrrad vorausgeſchickt worden und ſetzt ſich nun an die Spitze der Karawane, die ſicher und bald die Oaſe Hönicke in der Sahara erreicht. Vater Hönicke hat ſich mit ſeinem geſamten Anhang am Zaun ſeines neuen Heims verſammelt. Mir kommt hier die Erinnerung an jene Zeit, da die Familie Hönik⸗ kens noch in der ärmlichen Küche der alten Wohnung hauſte— nun ſtehen ſie vor uns, fröhlich, befreit, wie Men⸗ ſchen, die nach langer Irrfahrt heimgefunden haben. Die engen vier Wände ſind gefallen,— daraus wurde der weite Horizont. Die Decke überm Kopf ſchwand,— das iſt nun der Himmel. Auch der Fußboden entglitt,— unter ihren Schritten iſt die Erde. Die Sonne blinzelt nicht im Vorübergehen auf anderthalb Stunden herablaſſend herein, nein, hier draußen liegt ſie prall und golden und freundſchaftlich bereit, von frühauf bis ſpätab Die Trabanten umringen uns gleich in ungebändig⸗ ter Wiederſehensfreude und ſtoßen dabei wahre Indianer rufe aus, ſo erdverwurzelt ſind ſie ſchon. Wir Männer ſind herber in der Freude und ſchlagen uns zum Händedruck kräftig auf die Schultern. Die Frauen aber— und es nimmt gar kein Ende— juchzen und jauchzen, daß es eigentlich nicht mehr in die Sahara paßt, ſondern mehr in die benachbarte Siedlung Zillertal. Es iſt aber auch kaum zu glauben, was aus den Bleichgeſichtern geworden iſt! Und wenn die Frauen ein ums andere Mal ausrufen:„Sind Sie's denn wirklich, Frau Hönickens?“ und„Biſt du's denn wirklich, Friedel⸗ chen?“, dann iſt das wirklich ſo. Da ſage mir noch einer was gegen die neidiſche und geizige Plumſchen! Ich fürchtete, ſie würde brummeln, weil ſie Kaffeebohnen und Kuchen mitbringen muß Und nun, da wir alle gemächlich durchs Haus ſchlendern, packt ſie der Hausmutter ſtill einige Würſte, Konſerven, Waſch⸗ mittel auf den Küchentiſch. Das Haus klingt und ſingt vom Keller bis unter die Sparren. Es iſt alles beſcheiden, was ſich vor uns auftut. Manchmal iſt es gar noch weniger, denn wo der Mann über fünf Jahre ohne Erwerb war und erſt jetzt, faſt zu⸗ gleich mit der neuen Wohnung, wieder feſte Arbeit bekam, fehlt es überall. Die Plumſchen, die vielleicht an ein ſo⸗ genanntes bürgerliches Landhaus glaubte, wird ihren Neid einpacken müſſen, Und auch die anderen„Plumſch“ der Straße kommen nicht auf ihre Erwartung. Proſt, Kaffee!] Wir ſchmeckt nach ſolcher Tippeltour die Taſſe in froher Geſellſchaft! Und wie ſchnell vergehen die Stunden! Landluft macht brüderlich, ja, und in die hellen Mädchenſtimmen fallen die dunklen Männerſtimmen ein, das gibt einen Singſang, den uns erſt einmal einer nachmachen ſoll.— Steintaler, der übernervöſe Kinder fremdling, liegt auf dem Raſen, und drei, vier Gören von denen, die ihm in der Stadt immer zu ſehr„auf dem Kopf herumtrampelten“, klettern nun über ſeinen Leib, kreiſchen, ſtampfen, trommeln... unabläſſig, links rauf, rechts runter, wie ein Baggerwerk. 5 Koblanks ſpielen einen zünftigen Einkriegezeck. Die Plumſchen dagegen läßt ſich noch einmal durch den kleinen Garten führen, und ein Schwarm der übrigen geht mit. Wie ſchnell haben die Hönickens die Pflege alles deſſen erlernt, was hier grünt und reift! „Das kommt ganz von ſelbſt“, ſagt der Mann,„Freude an einem bißchen Land haben wir ja alle im Blut.“ Das bezeugen auch die gelben Küchlein, die piepend der Henne nachlaufen. Tauben gurren vorm Schlag. Ka⸗ ninchen hoppeln unterm Drahtgeſtell.„Bald wird eine Ziege angeſchafft.“ Das Tagesgeſtirn neigt ſich der Erde zu. Den Feld- weg herauf kommt Marſchmuſik. Irgendwo iſt was los⸗ geweſen, nun geht's heimwärts. „Da ſchließen wir uns an!“ ruft Steintaler, der Stille. Und ſo wie wir beſchließen, haben wohl auch an⸗ dere Stadtgäſte gedacht, denn die Muſikanten haben einen langen Zug hinter ſich, der immer größer wird. Wieder ſtehen die Hönickens am Zaun: Vater und Mutter in der Mitte, die zehn Kinder ringsherum. Lange noch winken wir zur„Wüſte Sahara“ Neben mit marſchiert die Plumſchen. Kurieren oder platzen, hat Willm geſagt.„Na, Frau Plumſch...“ „„Ich nehme alles zurück. Hönickens ſind mit ihren zehn Kindern doch nicht auf Vorteile ausgeweſen.“ „Wie meinen Sie das?“—„Liebe Güte, die Männer Wo haben Sie denn bloß Ihre Augen?“ „Was denn? Sie meinen—“ Nun ſpricht es ſich herum. Freilich hat ſonſt keiner was bemerkt. Im Cifet des Geſprächs bleiben wir ſtehen und ſehen rückwärts. Weit oben fliegt und kreiſt ein Vogel, es könnte über 9 nickens Haus ſein. 5 „Ein Storch natürlich“, ſagt einer mit Augenzwinkern zur Plumſchen hin. Andere widerſprechen. Es iſt ein tolle Rätſelraten. Bis die Muſik vorne dazwiſchen ſchlägt: Vögel ſind ſchon da, alle Vögel, alle. Gut, ſoll alſo ein jeder Recht haben, auch die Plumſchen mit dem Stor Sie iſt ja auch ohnedem nicht— geplatzt, ſondern kuriert 8 das iſt auch für uns Gutmeinende das Beſſere von etdem. — A . S 2 eſen, ſah. und und hang mmt önil⸗ lung Men⸗ urde „— t,— nicht ſſend und idig⸗ mer⸗ agen auen und aßt, f den ein lich, edel⸗ und neln, Und packt aſch⸗ r die iftut. kann t zu⸗ kam, 1 ſo⸗ hren nſch⸗ tour ehen die Some Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W 62 (2. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Profeſſor Welling wird durch ein Schreiben ſeines Jugendfreundes Profeſſor Servatius überraſcht, in dem diefer um die Hand von Heidi bittet. Frau Welling hat Bedenken gegen den Antrag, da Servatius mehr als dreißig Jahre älter iſt als Oeidi. Am Tage der Weinleſe iſt der Freund Gaſt in der Familie Welling, Heidi ahnt von dem Antrag nichts. Der Gaſt erzählt, daß er am nächſten Tage nach Italien reiſen wolle. Heidi bittet, ſich anſchließen zu dürfen. Die Mutter proteſtiert heftig dagegen. Da der Vater an dem Winzerfeſt teilnehmen muß und die Mutter ebenfalls in Anſpruch genommen iſt, ergibt es ſich, daß Heidi und Servatius den Nachmittag gemeinſam verbringen. Frau Welling fürchtet, daß zwiſchen ihrer Tochter und dem Gaſt ein Einverſtändnis beſtehen könnte. Servatius verſichert jedoch, daß er mit Heidi noch nicht geſprochen hat. —— „Das iſt recht, Herr Servatius, und ich will Ihnen meine Meinung als Heidis Mutter auch ohne Rückhalt ſagen. Heidi iſt noch ein Kind. Sie iſt überhaupt noch nicht fähig, über etwas ſo Ernſtes wie einen Lebensbund nachzudenken. Laſſen Sie ihr die unbekümmerte Sorg⸗ loſigkeit der Jugend und verwirren Sie das junge Blut nicht mit Gefühlen, für die es noch nicht reif iſt.“ Profeſſor Servatius nickt bedächtig.„Es war ſelbſt⸗ verſtändlich nicht die Abſicht meines Schreibens, bereits jetzt leine Entſcheidung herbeizuführen. Es mag ſeltſam klingen, aber ſchon vor zwei Jahren, bei meinem Beſuch hier, zog mich etwas zu ihr hin, und wenn ich mir ſeither meinen Lebenskameraden vorgeſtellt habe, ſo hat er ſtets die Züge Heidis getragen. Das wird auch ſo bleiben, gleichgültig, ob zwei oder fünf Jahre vergehen ſollen, bis Sie mir erlauben, die entſcheidende Frage an Heidi zu ſtellen. Mein Brief bezweckte nur, Ihnen und Welling meine Hoffnungen anzuvertrauen.“ Frau Welling berührt den Arm des anderen leicht mit ihrer Hand.„Wenn es Sie beruhigen kann, lieber Herr Servatius: Mein Mann fragte mich, als wir über Ihren Brief ſprachen, ob ich mir einen beſſeren Mann für unſere Heidi vorſtellen könnte als Sie.“ Servatius atmet ſichtlich auf.„Ich darf alſo hof⸗ fen, gnädige Frau?“ „Sofern Heidi ſelbſt ſich Ihnen anvertrauen will. Das heißt: Wenn ſie reif genug geworden iſt, darüber zu entſcheiden.“ „Herzlichen Dank. Das genügt mir vollkommen.“ Frau Welling ſieht den ruhigen Mann zweifelnd an. „Schreckt Sie der Altersunterſchied nicht, Herr Servatius? Jugend gehört zur Jugend.“ „Und ich zum alten Eiſen“, lacht der Profeſſor. „Nein, gnädige Frau, ich fühle mich noch nicht als Greis. Ich traue mir die Fähigkeit zu, Heidi glücklich und zufrie⸗ den zu machen.“ „Trotzdem.“ Frau Welling ſeufzt ein wenig und er⸗ hebt ſich.„Die Zeit muß es lehren, ob Heidi an Ihrer Seite das Glück finden kann.“ Aus Servatius iſt aufgeſtanden.„Nochmals ergebe⸗ nen Dank, gnädige Frau, daß ich die Gewißheit Ihres Wohlwollens mit auf die Reiſe nehmen kann. Sie wer⸗ den Heidi vorbereiten, ihr ſagen...?“ „Nein“, lacht Frau Welling und ihr Geſicht ſieht im rheiniſchen Uebermut einen Augenblick faſt genau ſo jung aus wie das der Tochter.„Ich werde mich ſchwer hüten! e e Sie dem Mädel das ſelbſt— wenn es ſo weit iſt!“ „Natürlich iſt's ſo weit, Mutti! Der Feſtzug for⸗ miert ſich ſchon!“ Heidi ſteht in ihrem breitrandigen Sommerhut an der Tür und winkt ungeduldig.„Kom⸗ men Sie, Herr Servatius! Wir verſäumen ſonſt das halbe Feſt!“ * Trommler und Pfeifer, dröhnende Blechmuſik, Feuer⸗ wehrhelme und Schützen⸗Federhüte, weiße Sommerkleider und bunte Winzertrachten. In der ſchmalen Straße, die ſich lang dahinzieht zwiſchen Strom und Berghängen iſt ſchon kein Durchkommen mehr. Jubel und Trubel über⸗ all, Fahnenſchwenken und Winken mit Weinlaubgirlan⸗ den, Lachen und Singen. An den Brüſtungen der Ter⸗ raſſen, in den Fenſtern der Hotels ſtehen dichtgedrängt die Fremden. „Am Rhein, am Rhein, da wachſen unſre Reben!“ „Kling klang, goldner Wein, ſchäumet im Pokale!“ Profeſſor Servatius hat faſt den Mut verloren an⸗ geſichts der Menſchenmaſſen in der Straße. Unmöglich ſcheint's, ſich durch dieſe Enge hindurchzuwinden. Aber Heidi weiß Rat. Mit Stolz des Heimatkindes übernimmt 1 die Führung, ſchleppt ihn abſeits vom Trubel durch bimale Gäßchen, durch kleine Gartenwege und Torgänge, is ſie auf Umwegen den offenen Rheinplatz erreichen, wo man den Feſtzug am beſten ſehen kann. 4 8 Minute zu früh, denn ſchon rollen, von Muſik ud donnernden Hurrarufen begleitet, die geſchmückten die ſch heran. Glatthäutige, wohlgenährte Ochſen ziehen 11 e Karren, auf denen die Winzer und Küfer Weinlaues Mitteln ihre Symbole aufgebaut haben. Men hen vom Rhein, Reben, Feldblumen und frohe ſchür 8 Rieſige Fäſſer und Kelter, an denen grünbe⸗ Mädel 0 hantieren, buntbebänderte Winzerwagen, Auges 91 vom laubgeſchmückten Wagen herab lachenden natlirli e Römer kredenzen. Auch die Loreley fehlt 1 95 nicht. Sie ſtrahlt und lacht über das ganze a eſicht und hält einen mit Reblaub umkränzten echer in der Hand. ſlagfeliſe Scherze fliegen empor zu den Wagen, werden Stärkerl 10 zurückgegeben, kleine Mädchen in weißen i isch eidchen, Blumen im Haar, tragen Körbchen mit Arm bestückten Trauben, Burſchen und Mädchen ziehen und Gli Arm ſingend vorbei, ein Rauſch von Frohſinn lück liegt über den Menſchen. 725 5 1 Leben!“ Pub Servatius hat rote Wan⸗ aus in 55. länzende Augen bekommen. Er ſieht direkt jung ieſer Stunde, wo hundert frohe Kindheitserinne⸗ 223. 4 rungen in ihm erwacht ſind. Heidi denkt nicht mehr daran, daß ihr Begleiter ein älterer Herr in Amt und Würden iſt. Sie wird von ein paar Freundinnen auf den Feſt⸗ wagen luſtig angerufen, erwidert lachend, ſpringt zu dem Wagen und läuft ein Stück mit, um ſchließlich mit geröte⸗ ten Wangen atemlos ſich durch die Volksmenge zu Ser⸗ vatius zurückzudrängeln. „Jetzt gibts Luft! Wir wollen ſehen, ob wir Vater erwiſchen können!“ Die Hoffnung, in den„Schwarzen Bären“ zu drin⸗ gen, wo Profeſſor Welling mit ſeinen Winzern ſitzt, er⸗ weiſt ſich als trügeriſch. Selbſt der Hausflur iſt voll von ſtoßenden, drängenden Menſchen, die keinen Platz mehr finden. Aber nebenan, von der kleinen, ſchmalen Terraſſe des Gaſthofs„Zum Elslein von Caub“ ruft der Arzt Dr. Pilgram die beiden vergnügt an. „Servatius! Donnerſchlag! Sie hier, alter Schwede? Immer rein in die gute Stube! Wir rücken zuſammen!“ Lärmende Männerbegrüßung. In drangvoll fürchter⸗ licher Enge ſitzen die Herren ſchon, aber es wird doch noch ein Plätzchen frei gemacht für Servatius und Heidi. „Der Alkohol, mit Maß genoſſen, iſt das beſte und geeignetſte Mittel zur Auffriſchung der Lebensgeiſter“, doziert Dr. Pilgram, die Gläſer vollſchenkend.„Wohl⸗ ſein, Servatius! Der 1933er hat's in ſich.“ „Eine Gottesgabe!“ „Stimmt wie's Amen im Gebet, aber der liebe Gott hat keinen Dank dafür. Iſt der Jahrgang ſchlecht, mur⸗ ren unſere Winzer:„Herrgott! Iſt der Wein mißraten!“ Iſt er aber gut, dann lachen ſie vergnügt:„Teufel! Iſt das ein Weinchen!“. s 3 Zeichnung: Drewitz— „Du?!“ Heidis Herz ſetzt eine Sekunde aus, um dan in raſendem Tempo zu pochen.„Wie kommſt du hierher?“ Heidi ſitzt, zwiſchen dem Arzt und Servatius einge⸗ klemmt, und beantwortet luſtig die Fragen nach ihrem Vater. Muß auch ſelber mit anſtoßen. Einmal ſieht ſie in der vorüberflutenden Menge draußen ein paar be⸗ kannte Geſichter. Drei oder vier Primaner. Sonſt hätte Heidi ſich ins Fäuſtchen gelacht und den Durchbrennern zugerufen, daß ſie entdeckt ſeien, aber heute iſt ihr, als trenne ſie eine Kluft von den„dummen Jungs“ da. An Profeſſor Servatius' Seite fühlt ſie ſich vornehm und er⸗ wachſen. „Und jetzt hinauf in die Berge!“ Servatius hat ſein leeres Glas hingeſtellt und drückt die Hände ſeiner Be⸗ kannten. Der Feſtzug hat ſich aufgelöſt, die Straße iſt freier geworden. Durch eine enge Seitengaſſe ſchreiten die beiden bergan auf ſteinigen, ſteilen Pfaden, durch Rebengärten empor zu der Feſte dort oben. Ein Ausblick iſt dort auf halbem Wege zur Höhe, eine Bank, von der man, ſchon über den Dächern der Häuſer, hinausblicken kann über den Rhein. Dort machen ſie atemſchöpfend halt. Fernab der Trubel des Städtchens. Zwiſchen Reben⸗ hängen und ſteilen Felſen windet ſich der grüne Strom. Feldblumen blühen am Wegrand zwiſchen Stein und Schiefer. Drüben, am linken Ufer ſtrahlt noch die Nach⸗ mittagsſonne. Hier aber ſenken ſich ſchon die Abend⸗ ſchatten über das Land. „Sie paſſen ſo wundervoll hinein in dies frohe Leben, Heidi“, ſagt Servatius,„daß ich faſt traurig werde, bei dem Gedanken, daß Sie es einmal verlaſſen.“ Das Mädchen lacht.„Vater denkt nicht daran, jemals von hier fortzuziehen. Man könnte ihm ruhig ein Schloß in Berlin oder ſonſtwo anbieten!“ „Ihr Vater wohl nicht, Heidi, aber Sie ſelbſt.“ „Ich? Warum denn? Ich werde auch nie anders⸗ wohin ziehen als an den Rhein.“ „Auch nicht mit mir?“ Servatius erſchrickt, kaum daß er die Frage ausgeſprochen hat. Der Sommertag, das rheiniſche, luſtige Leben, der Wein haben ihm einen Augenblick das Herz auf die Zunge getrieben. Etwas gequält lächelnd ſucht er die Frage ins Scherzhafte abzu⸗ keiten. Aber es iſt ſchon zu ſpät. Heidi ſtarrt mit großen, erſchrockenen Augen zu ihm empor. Ein Zittern liegt in ihrer leiſen Stimme.. a 28 EL Zi pu. „Wollen Sie... mich denn mitnehmen?“ Servatius ahnt nicht, daß in Heidis Köpfchen vor⸗ läufig nur der Gedanke an die erſebnte Italtenreiſe rumort. Er räuſpert ſich verlegen.„Nun ja.. fetzt natürlich noch nicht, Heidi. Aber vielleicht ſpäter ein⸗ mal... wenn Sie ſich Ihre Zukunft reiflich überlegt haben... ich.. ich geſtehe, daß ich mir keinen ſchöneren Traum denken könnte, als mit Ihnen zuſammen durchs Leben zu gehen.“ „Wie ſpricht er nur?“ denkt das Mädchen verwundert. „Das klingt ja faſt wie in einem Roman. Und warum hat er bloß auf einmal ein ſo rotes Geſicht?“ „Heidi?“ Einen Herzſchlag lang begegnen ſich die Augen des Mannes und des jungen Mädchens. Heidi fühlt plötzlich ein Schwindeln in ihrem Kopf. Iſt es das? Meint er, daß ſie mit ihm gehen ſoll als ſeine... Frau? Nein, das iſt doch ein Witz! Das iſt doch unmöglich! „Heidi“, ſagt der Mann tief und ernſt.„Könnten Sie ſich das denken?“ Da weiß das Mädchen, was er meint. Sie hält den Blick ſtarr gradeaus gerichtet, hinüber zum Rhein. Ganz ſtill und verſonnen ſitzt ſie ſo und lauſcht dem großen Wundern, das in ihr iſt. Profeſſor Servatius liebt ſie. Profeſſor Servatius möchte, daß ſie einmal ſeine Frau wird! Freilich, anders hat er wohl ausgeſehen, der Mann, von dem ſie manchmal geträumt hat, der einmal kommen würde und ſie hinausführen in das Leben. Wie Karl Hofmeiſter ſah er in ihren Träumen wohl aus. Pah, Kinderſpiele! Wer iſt Karl Hofmeiſter? Ein Spielkame⸗ rad, ein dummer grüner Junge, er hat es durch ſeine leichtſinnige Tat wieder einmal bewieſen. Der hier aber iſt ein Mann! Ein gütiger, erfahrener Mann, der die Welt geſehen hat, deſſen Namen einen Klang hat. Wie ſie die Augen aufreißen würden, im Städtchen und in der Schule, die dummen Bengels, die ſie immer von oben herab wie ein kleines Mädchen behandeln! Wie ſie ſich ducken würden, wenn Heidi Welling eines Tages als Braut des Profeſſors Servatius vor ihnen ſtände. Wer⸗ ner Brock würde ſeine Mütze ziehen und Dr. Völker— hei!— der unausſtehliche Völker würde ihr gar die Hand küſſen müſſen! „Heidi!“ Die ſtille Schönheit des ſchweigenden Mäd⸗ chengeſichtes läßt den Profeſſor Servatius langſam die Faſſung verlieren. Verſtohlen taſten ſeine Finger nach ihrer Hand.„Sag mir wenigſtens, Heidi, ob dun „Nein!“ Das Mädchen reißt ſich los von der heißen Männerhand in jähem Entſetzen, ſpringt auf, läuft davon, verſtört, mit Lachen und Weinen kämpfend. Zwiſchen den Reben verſchwindet ihr breiter Sommerhut. Profeſſor Servatius bleibt auf der Bank ſitzen und blickt der entfliehenden Jugend traurig nach. Die Abendſchatten ſind tiefer herabgeſunken. Es iſt ſchon dunkel am Rheinufer, als Heidi, atemlos vom Lauf, vor dem Garten der Realſchule jählings haltmacht. Eine Geſtalt iſt da aus dem Schatten der Gartenmauer getre⸗ ten und auf ſie zugekommen. „Du?!“ Heidis Herz ſetzt eine Sekunde aus, um dann in raſendem Tempo zu pochen.„Wie kommſt du hierher?“ „Ich hab auf dich gewartet, Heidi“, ſagte Karl Hof⸗ meiſter.„Einmal mußteſt du doch kommen.“ Noch immer ſtarrt Heidi den Jugendfreund wie eine Erſcheinung an.„Biſt du denn... warſt du ſchon zu Hauſe?“ „Nein, nach Hauſe geh ich nicht“, ſagt der junge Menſch trotzig.„Nach dem Brief, den mein Alter mir nach Friedrichshafen geſchrieben hat. Und überhaupt, ich bleib nicht hier. Ich geh morgen wieder fort, aber nicht nach Braſilien.“ s „Biſt du denn Karl, iſt das denn wirklich wahr, daß du. im Gefängnis warſt?“ Karl Hofmeiſter ſteckt die Hände in die Hoſentaſchen. „Ihr ſcheint ja hier ſchöne Räubergeſchichten über mich erzählt zu haben. Gefängnis! Quatſch!“ „Aber es ſtand doch in der Zeitung, daß du dich auf dem Luftſchiff eingeſchlichen haſt!“ g „Natürlich hab ich. War doch Ehrenſache, daß ich dem alten Kaffeeſack von Onkel ausriß und die erſte Ge⸗ legenheit benutzte, wieder heimzukommen. Was ſollt ich denn machen? Geld hatte ich doch nicht.“ Karl lacht vergnügt im Gedanken an das überſtandene Abenteuer. „Bei der Landung haben ſie mich natürlich erwiſcht und mich im Polizeigewahrſam eingeſperrt.“ „Alſo doch! Wie konnteſt du nur, Karl!“ „Na, das iſt doch kein Gefängnis! Auf der Wache haben ſie mir die Leviten geleſen und allerhand angedroht von wegen Betrugs und ſo weiter. War halb ſo ſchlimm. Nauke hätte mich noch ganz anders heruntergemacht, ſag ich dir. Und dann mußt ich natürlich dableiben, bis ſie meine Perſonalien feſtgeſtellt und mein Alter mir Reiſe⸗ geld geſchickt hatte. Acht Tage hat's gedauert, aber geſtor⸗ ben bin ich daran nicht, wie du ſiehſt.“ f Der leichtſinnige Ton läßt Heidi das Blut ins Ge⸗ ſicht ſchießen.„Nein, du nicht! Aber daß deine Mutter ſich faſt zu Tode geärgert hat darüber, das iſt dir wohl gleichgültig! Und dein Vater! Und meiner! Und ich ſelbſt!“ „Haſt du an mich gedacht, Heidi?“ „Nein“, ſagt das Mädchen ſtreng und verachtungs⸗ voll.„An einen, der ſeinen Eltern und uns allen Schande macht, einen, der ſich im Dunkel hierherſtiehlt, weil er im Gefängnis war, weil er keinem mehr hier bei Tage ins Geſicht ſehen kann— an ſo einen denk ich nicht!“ „Na, ſei ſo gut, Struppes!“ „Ich verbitte mir, daß du mich ſo nennſt! Ich ver⸗ bitte mir überhaupt, daß du mich hier beläſtigſt! Ich..“ Heidi bricht plötzlich in ein helles Weinen aus. Zornig ſtampft ihr Füßchen den Boden. 55 „Seid ihr denn alle verrückt geworden hier? Hör doch mal zu, Heidi! Du lachſt dich tot, wenn ich dir erzähle, wie ich meinem Onkel ausgekniffen bin!“! (Fortſetzung folgt) eee eee 1 9285 ie 0 f 22 B 2 24 e 57 Waagerecht: 1. Europäiſche Hauptſtadt, 4. männ⸗ licher Perſonenname, 8. Einteilungsbegriff, 9. Stadt in Braſilien, 10. ſagenhafter engliſcher König, 12. aſiatiſches Reich, 13. Schreibflüſſigkeit, 15. Name des Meeres zwiſchen Italien und dem Balkan, 18. künſtlich angenommene Hal⸗ tung, 20. Frucht mit harter Schale, 22. Abſchiedswort, 23. Senkblei, 24. ſibiriſcher Strom, 25. Feſttracht. Senk⸗ recht: 1. Großer Baumbeſtand, 2. Volksſtamm, 3. Haus⸗ haltsplan, 5. Einzelgeſang, 6. weiblicher Perſonenname (Koſeform), 7. Stadt in Togo, 11. Teil des Baumes, 12. preußiſcher Staatsmann aus dem vorigen Jahrhundert, 14. Halbedelſtein, 15. nordiſches Göttergeſchlecht, 16. Feſt⸗ ſaal, 17. weiblicher Perſonenname, 19. feierliches Gedicht, 21. römiſcher Sonnengott Schachaufgabe. e ee ee 2 0 N 2 2 E , 2 4 * N do c 1 N 0 N W A8 do 8 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt, Denkſport⸗Aufgabe. Auf einer Straßenbahnlinie fährt alle 10 Minuten regelmäßig in beiden Richtungen ein Wagen. Ein Mann J — 7 d erzählt am Stammtiſch, daß er zwei Stunden dieſe Strecke in einer Richtung entlanggelaufen ſei; dabei ſei er 12 Wagen begegnet, und 12 Wagen hätten ihn überholt. Ein anderer Stammtiſchgaſt erklärte ſofort, das könne nicht ſtimmen. Was antwortete nun der letztere auf die Frage: Woher willſt du wiſſen, daß das nicht ſtimmen kann, du warſt ja gar nicht dabei? Silbenwechſelrätſel. Becher, Lerche, Mandſchu, Tabak, Miſpel, Werre, Schema, Monſun, Winde, Gendarm, Serail, Richtung, Glaube. Themis, Mutter, Pegel. In den vorſtehenden Wörtern iſt die letzte Silbe zu ſtreichen und eine der nachfolgenden vorn anzuſetzen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter ergeben eine Auf⸗ forderung an alle Ferienreiſenden: an da e ed er ho i i ing my ni rob rü ſpar tal trep. Magiſche Gleichung. F55I5II,,.. 8 Es bedeutet a: Bibliſche Stadt, b: Großes Gotteshaus, e: Dreſchboden, d: Genußmittel, e: Gewebe, k: Faſer⸗ pflanze, g: Wertvoller Beſitz, h: Wilde Jagd, i: Gebrech⸗ liches Pferd, k: Sagenhafte Kindergeſchichte, Il: Franzö⸗ ſiſcher Strom, m: Natürliches Waſſerbecken, 8: Wander⸗ wunſch für die Leſer. Kettenrätſel. Bank Brett Bruch Reim Schutz Spiel Stab Stück Wort Zahl Zoll. Aus vorſtehenden 11 Wörtern iſt die gleiche Zahl zweiſilbiger Wörter zu bilden, und es ſind dieſe dann zu einer Kette zu vereinigen. Vor dem Einseifen die Haut mit NIVEA geschmeidig machen, dann ist des Ra- sieren so schmerzlos We ein Haarschnitt C 10 Schüttelrätſel. Acht Oſt Senn Termin. Wenn man obige vier Wörter gehörig durcheinander⸗ ſchüttelt, tritt ein Naturereignis in die Erſcheinung, das auf der Nordlandreiſe beſonderes Intereſſe erweckt. Auflöſungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Kartoffel, 7. Arad, 8. Gera, 9. Eid, 11. Sou, 12. Lar, 14. Meter, 16 Kuh, 18. Rot, 20. Tee, 21. Ural, 22. Tang, 23. Hagebutte — Senkrecht: 1. Kaenguruh, 2. Arie, 3. Rad, 4. Fes, 5 Eros, 6. Laubſaege, 10. Datum, 12. Lek, 13. Reh, 15. Bora 17. Gent, 19. Tag, 20. Tat. Silbenrätſel: Dante, Aden, Soeſt, Edmund, Newa, Davos, Eutaw, Krone, Rapier, Optik. Das Ende kroent das Werk. Silben⸗Rätſel: J. Stativ, 2. Okuli, 3. Violine, 4. Idyll, 5. Elba, 6. Lanolin, 7. Leonidas, 8. Efendi, 9. Ushac, 10. Theoderich, 11. Edikt, 12. Serenade, 13. Oppeln.— Sopiel Leute, ſoviel Anſichten. Namen Verſteck Rätſel: 1. 3. Werner, 4. Albert, 5. Ewald, 6. Eugen. Anſetz⸗Rätſel: dementieren anſagen ſtraffen trachten regieren erachten umkehren erholen paradieren freſſen umkommen nominieren daſitzen. Das treue Pfund. Aus wechſel⸗Rätſel: Kadi Kalander Iſar Schah Oaſe Faree Reihe Gloſſe Kapitel Scherbe Schiff Sturz Alge Mette.— Das Hochgebirge. Doppel⸗Sinn⸗Rätſel: Anlagen. Erich, 2. Ernſt, Achtung! Ausschneide und semme in a preisfrage Nr. 12 Wä‚rum schont few Fosern und Gewebe? N Nächste Anzeſge in 8 Tagen! Teilnahmebe dingungen und Presse in der letzten Anzeige töben RM. 50 Sraue Haare erhalten dugendfarbe d. eint. Aittel, Garantie! Viele Dauk- schreiben! Auskunft gratis! Fr, Maller, München 0 295 Alpenrosenstr. 2 Dachanstriche Masserdlent, teerkr., xall- Strelehbar, 8 Jahre halt bar. Frospaxt WI Kasten- 10 Paratect-Werk. 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Nr. 614.. 3 Platte, — 1 Ihr ſpendet Glück für [die Jugend M. 1.30. Nr. 2803. Siegelring, mo- Kt 1 Pf derne Form, 1. 40. Txrau- — Ting, Double, M. 1.20. Donbis-Ring mi Stall, Ser NI. 80.— 4s Fingm- Papiersttelt. elnsend. 71 Vers. geg. Nachf: Jahresversand 30 000 Uhren, 20 000 Ringe. . Nervennahrung pockg. M 1.50— Ooppelpckg. nur M3. de u. Stroschore kostenlos von Dres e! i — Lehrer:„Kannst du mir jagen, wie lange Abam an Eva im„Paradieſe verweilten?“ Schüler:„Bis zum Herbſt!“ „„So, warum gerade bis zu dieſer Jahres tt? 91 Schüler:„Weil die Aepfel vorher nicht reifen.“ „Zwei Freunde trafen ſich nach längerer Zeit.„Ab treibſt du?“ fragte der eine. 1 „Ich habe ein Lebensmittelgeſchäft, das ganz gu Und du?“ 1 8„Mir geht es nicht ſo gut wie dir. Wenn mein Kundſchaft nicht zufrieden iſt, bleibt ſie weg, und wen ſie zufrieden iſt, kommt ſie erſt recht nicht wieder.“ „Ja, was haſt du denn für einen Beruf?“ „Ich bin Heiratsvermittler.“ geht. .. Sie glauben gar nicht, nieine Herren, wie höflich die Japaner ſind. Da paſſierte es mir in Tokio, daß it mich in der Bahn auf den Hut eines mir fremden Hern ſetzte. Hier in Deutſchland würde man mich anfauchen: „Können Sie nicht aufpaſſen, Sie alter Eſel!“ In Japan ſagt man: „Verzeihung, mein Herr, würden Sie ſich für einen Augenblick von Ihrem Platz erheben, ich will nur eben den Korkſtreifen aus meinem Hut entfernen, er könne Ihnen Unbequemlichkeiten verurſachen.“ * Zwei Herren ſteigen in die Elektriſche und benehmen ſich reichlich arrogant. Ein älterer Herr, der ihnen gegen überſitzt, ſieht ſie längere Zeit durchdringend an. Daum erhebt ſich der eine und ſagt:„Was fällt Ihnen eigentlich ein, mein Herr, uns die ganze Zeit zu fixieren?“ Da antwortet der Herr:„Der Arzt hat mir verordnet, möglichſt viel ins Grüne zu ſehen!“ Die Hausfrau iſt empört. „Aber, Minna, warum haben Sie die Fenſter mn innen geputzt und nicht auch außen?“ N „Ja, gnä' Frau, innen hab ich ſie geputzt, damit die gnä! Frau hinausſehen können, und draußen hab' ich f nicht geputzt, damit die Leute nicht zu uns hereinſchaue können“ 24. Die ältere, redſelige Dame auf dem Vergnügungs⸗ dampfer verfolgte mit intereſſierten Augen die Möwen, die dauernd das Schiff umkreiſten. „Wo kommen dieſe Vögel eigentlich her?“ wandte ſe ſich ſchließlich an den Kapitän. 5 „Tja—“, der Kapitän drehte ſich zum Erſten Offizin um,„wiſſen Sie vielleicht— wo kommen dieſe Vögel eigentlich her?“ „Aus Eiern, Herr Kapitän“, gab dieſer zur Auskunſt. „Aus Eiern!“ A MITTELMEERREISE mit dem grögten Motorschiff der Welt„aUsbsrus“, 330001 24. Oktober bis 1. November Genua Korsika- Tunis Tripolis— Sizilien-Neapel- Genus ohne Devilsen schwierigkeiten Ab RM Elnheltsklasse. Nur Kabinenplätze Anschlußaufenthalt in Italien möglich 120 L auskunft und anmeldung: 2 Amtliches Italienisches Reisebüro, Berlin W U. d. Unden 39. Tel.: 1 76 26 und alle grögeren Relsebirss — —̃ͤ lechten Juckreiz? Nehmen Sie San.-Rat Dr, Strahl's Haussalbe! Probe und Prospekt kostenl. Orig. Dosen 1.18 u. 2.07 RM Augustin Nachf. Berlin SW 68/71 Nat und Hilfe finden die Mütter und ihre Kinder durch das Hilfswerk „Mutter und Kinde . —— D N gende verwenden: das gibt eine ei Haut. einen len leit I Stuck 338 3 Stück 908 Belge. 5A 2 Bl. 37; 638 626. Pl ⸗Nr. 8.— Für die auf diefer Seite a lh fe Verlag S0 0s indenſtr. 1 At PRALMOTLIVE-RASIERCREMEe/pgese ft. St Schon hob ros jet n Vorteil merken: ———— 2— T ²˙ A. ꝗ⁰ͥ... ⁊ᷣ⁊ ß ² 1]⁵²—]˙Ü“Uw... 2 ee,.. . EFF