kterie erboten une mer t hr Nr. 206 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 4. September 1937 — Fäͤhrſt du mit nach Nürnberg?“ Von Helmut Sündermann SK.„Fährſt du mit nach Nürnberg?“— Dieſe Frage, die 1 dieſen 75 70 in Deutſchland von Millionen geſtellt und von Hunderttauſenden mit Ja beantwortet wird, ſtellte ich auch einem auslandsdeutſchen Freund in Stuttgart. Und latt der Antwort zog er ein kleines Päckchen Karten aus der Tasche zeigte ſie mit einem faſt liebevollen Lächeln und ver⸗ wahrte ſie wieder als einen teueren Schatz. Und er rechnete aus:„Heute iſt Mittwoch. In acht Tagen um dieſelbe Zeit werde ich draußen auf dem Zeppelinfelz beim Arbeitsdienſt ſein.“ Er wird den Vorbeimarſch ſehen, die Feierſtunde erleben, und vor allem: er wird den Führer hören. Das aber iſt nur eine Karte, die er hat. In freudiger Erregung berichtet er noch von den anderen großen Stun⸗ den, die ihm in Nürnberg bevorſtehen: Er ſpricht vom Par⸗ teikongreß, wo die führenden Ran dden ee zu den großen Problemen der Zeit Reden halten, die die ganze Welt hört. Als b weiß daß bewahrt er die Karte zum Schluß⸗ kongreß. Er weiß, daß er Zeuge der großen Schlußrede des Führers werden wird. Und er ſpricht weiter: von der abendlichen Feierſtunde der Politiſchen Leiter mit ihrem wunderbaren Lichterdom, vom SͤA⸗Appell mit ſeiner unvergeßlichen Totenehrung, von den ſtolzen Vorführungen der Wehrmacht Zweimal ſchon hat er den Parteitag miterlebt. Zweimal galt ſeine Urlaubsreiſe, von weither aus dem europäiſchen Südoſten, dieſem Ereignis. Und doch geht er wieder voll Spannung nach Nürnberg— er weiß, daß er hier, in dieſen Tagen allein die Kraft finden kann und finden wird, die ihn drau⸗ ßen auf einſamem Poſten als aufrechter Deutſcher ſtark blei⸗ ben läßt. * Wie es dieſem Freund von draußen geht— ſo geht es den Millionen unſerer Volksgenoſſen im Reich. Ob ſie nun ſelbſt ſich einen Torniſter umſchnallen und nach Nürnber ziehen oder ob ſie zu Hauſe durch Zeitung und Rundfun und durch die Erzählung der Heimkehrenden die Nürnber⸗ ger Tage miterleben. Zum fünftenmale im neugegründeten Reich werden die Nürnberger Tage begangen. Nicht nur im Leben der deut⸗ ſchen Nation, ſondern auch im Felde des weltpolitiſchen Jah⸗ res ſind ſie zu 95 Begriffen geworden. Nicht nur der deutſche Volksgenoſſe nimmt teil oder läßt ſich berichten, die Mächte und Staaten der Welt beobachten, wenn auch aus anderem Geſichtspunkte, mit gleichem Intereſſe das Ereig⸗ nis des Reichsparteitages. Auf den Tribünen der Luitpold⸗ areng oder des Zeppelinfeldes finden ſich nicht nur Deutſche aus allen Teilen des Reiches und der Welt ein, die Diplo⸗ maten der fremden Mächte und Freunde Deutſchlands aus vielen fernen Ländern ſind in gleicher Weiſe hochgeachtete Ehrengäſte. Ueber zweihundert treter der ausländiſchen Preſſe berichten Tag für Tag mit Telephon und Kabel an ihre Redaktionen irgendwo draußen in der Welt, wo in den nächſten zehn 8 die Frage nicht abreißen wird:„Was meldet Nürnberg?“ Die Nürnberger Tage haben weltpolitiſches Gewicht be⸗ kommen— nicht deshalb, weil hier etwa Worte der Drohun und der Weltrevolution fallen wie in Moskau, ſondern we hier die Worte des Führers zu ten großen Pröblemen der Zeit geſprochen werden und weil ſich hier die politiſche Marſchroute des geeinten nationalſozialiſtiſchen Deutſchland abzeichnet. Dazu aber iſt Nürnberg in dieſem Jahre in noch ſtär⸗ kerem Maße als in den vergangenen berufen, die Totalität der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und die allumfaſſende Arbeit der Partei zum Ausdruck zu bringen. In den Hauptkämpfen der NS⸗Kampfſpiele werden ſich in Einzel⸗ und Mannſchaftskämpfen die beſten Sportler aller Gliederungen der Partei, der Wehrmacht, der Polizei und des Reichsbundes für Leibesübungen meſſen. Bereits die Ausſcheidungen, die für die SA kürzlich in Berlin, für die SS bereits bei den Sonnwend⸗Wettkämpfen ſtattfanden, haben Reſultate gezeitigt, die höchſte ſportliche Leiſtungen ſſtr Fürnberg erwarten laſſen. Hier wird die deutſche Jugend Gelegenheit haben, zu zeigen, daß ſich die Höhe der ſport⸗ lichen Maſſenerziehung, wie ſie von der Partei betrieben wird, ebenſo vor aller Welt ſehen laſſen kann, wie die Ein⸗ i dan ſportlicher Meiſter, deren Können ein Anſporn ür die ganze ſportliche Jugend iſt. Das Ereignis ſelbſt— die Tatſache, daß nun Jahr für Jahr die Beſten des Sportes vor dem Führer den Beweis ihrer Leiſtung und ihres Könnens ablegen dürfen, wird ein beſonderer Impuls der deutſchen ſportlichen Erziehung überhaupt ſein und ein Bauſtein am Hauſe der sportlichen deutſchen Nation. In jedem SA⸗, SS⸗ oder NSKK⸗Sturm, auf jedem Sportplatz Deutſchlands wird der Gedanke an Nürnberg während des ganzen Jahres zum Antrieb des Ehrgeizes werden. Schon in der Jugend wird dieſer Ehr⸗ geiz beginnen. Denn bekanntlich wird auch die Hitlerjugend wenn auch ſelbſtverſtändlich nicht in Konkurrenz mit den übrigen Gliederungen in Nürnberg ihre ſportlichen Rei sſieger feſtſtelken und ihre Leiſtungen dem Führer und er Ration vor Augen führen. So ſteht den NS⸗Kampfſpielen eine große Zukunft bevor eine Zukunft, die wir in dieſem Jahre mit frohem Mut beginnen. * Nürnberg für den Parteitag gerüſtet. i Blick auf den Adolf⸗Hitler⸗Platz, wo die Vorberei⸗ für den Reichsparteitag nahezu fertiggeſtellt ſind. tungen — Wü e ergen- ans t „ Fährſt du mit nach Nürnberg?“— das iſt die Frage dieſer Tage.„Warſt du dabei?“— das wird eine Frage fein, die nicht nur während kommender Wochen dem Teilnehmer am i Spend geſtellt wird, ſondern ſicher noch oft in ſeinem Leben. Und er wird ſtolz die Tage von Nürnberg 1937 zu den großen 1 es Lebens zählen. Auch dann, wenn einmal alle großen Bauten des Füh⸗ rers fertiggeſtellt ſind und dem Nürnberger Erlebnis ſtei⸗ nernen Ausdruck verleihen, wenn noch viel mehr Deutſche als heute Jahr für Jahr nach Nürnberg fahren, auch dann wer⸗ den die erſten Parteitage, die wir erlebten und erleben, nicht vergeſſen ſein, ſondern in der deutſchen Geſchichte le⸗ bendig bleiben als gewaltige Demonſtrationen der Kraft und des Lebenswillens der Nation. Der Reichsparteitag im Rundfunk Abendliche Skandardſendungen Berlin, 4. September. „Der deutſche Rundfunk hat auch in dieſem Jahre wieder die Aufgbe, die Geſchehniſſe des Reichsparteitages zu über⸗ tragen. Nach der techniſchen Seite gibt es für ihn im allge⸗ meinen keine beſonderen Probleme mehr. Dennoch gibt es für die Rundfunkingenieure auch heute noch eine Fülle von Zufälligkeiten und von kurzfriſtig angeſetzten Veranſtaltun⸗ en, die an die Bereitſchafts⸗ und Leiſtungsfähigkeit des unkiſchen Apparates höchſte Anſprüche ſtellen. Von Grund auf neu aber ſind jedes Mal die an den Rundfunk geſtellten künſtleriſchen Anforderungen. Die Schwierigkeſt der Geſtaltung all der großen Nürnberger Ereigniſſe liegt ja darin, daß man die zu leiſtende Arbeit vorher nur in ganz großen Zügen beſtimmen bann. Wich⸗ tig iſt, daß man oft im Bruchleil einer Sekunde ſeeliſch und unt bereit iſt, den Geſchehniſſen die ihnen angemeſſene ünſtleriſche Form zu geben. Reichsintendant Dr. Glasmeier hat ſich entſchloſſen, in dieſem Jahre den geſamten ſprecheriſchen Stab aller Reichsſender nach Nürnberg zu beordern. Jeder ſoll einmal eingeſetzt werden, und zwar für ſolche Aufgaben, für die er ſich am beſten eignet. Es ſoll damit erreicht werden, daß kein Sprecher über Gebühr in Anſpruch genommen wird und ſich dadurch verſchleißt. Seine Fähigkeit, ſich zu begei⸗ ſtern und großen Dingen die ihnen angemeſſene funkiſche Form zu geben, ſoll auf weniges konzentriert werden, damit dieſes Wenige um ſo ſtärkere Geſtaltung findet. Dieſe Maß⸗ nahme hat ſich bereits bei dem ſeit dem 1. September täg⸗ lich über die Sender gegebenen„Auftakt zum Reichspartei⸗ tag“ aufs beſte bewährt. Neu iſt in dieſem Jahre auch, daß auf Anweiſung des Reichsintendanten tagsüber die Großveranſtaltungen nicht mehr geſchloſſen übertragen werden. Statt deſſen iſt für je⸗ den Abend zwiſchen 20.10 und 22 Uhr eine Standardſen⸗ dung„Reichsparteitag 1937“ angeſetzt. Dieſe tägliche Abend⸗ veranſtaltung, die eingebettet iſt in ein großes muſikaliſches Rahmenprogramm, bringt kaleidoſkopartig das geſamte wichtige Geſchehen des Tages. Darüber hinaus ſoll das Tagesprogramm der Bedeu⸗ tung der Ereigniſſe entſprechend erleſene Unterhaltung brin⸗ gen. Hörſpiele, belehrende Wortſendungen. der Reichsintendant keine moderne, von den Hörern als Jazz empfundene Tanzmuſik. Sinfoniſche und ſchwere Opernmuſik wird in dieſen Tagen nicht gegeben. wünf EE Sperrung des Luftraums über Nürnberg Anläßlich des Reichsparteitags 1937 iſt der Luftraum über dem Stadtgebiet und der Umgebung von Nürnberg, begrenzt durch die Linie Pegnitz— Lauterhofen Neumarkt Freyſtadt—Pleinfeld—Gunzenhauſen—Ansbach—Neuſtadt a. d. Aiſch—Höchſtadt— Forchheim— Pegnitz, vom 5. bis ein⸗ ſchließlich 14. September 1937 für alle Luftfahrzeuge ge⸗ ſperrt. Zuwiderhandlungen ſind ſtrafbar. Für Flugzeuge im Fluglinienverkehr gilt Sonderregelung, Das Luftſperrgebiet wird durch Flugzeuge luftpolizeilich geſichert. Die Fialhaaße fordern under i anfliegende Flugzeuge durch Abgabe roter Signalſchüſſe zum Verlaſſen des Sperrgebiets auf. So gewarnte Flugzeuge haben hierauf ſofort zwecks Vermeidung anderweitiger Maßnahmen auf Gegenkurs zu gehen. Kampf der Verkehrsgefahr! Von Regierungsaſſeſſor Dr. Er nſt, Verkehrsreferent im Bad. Miniſterium des Innern. In dieſen Wochen häufen ſich wieder in den Zeitungen des Landes die Meldungen über Verkehrsunfälle. Nach Mo⸗ naten eines verhältnismäßig gleichmäßigen Standes ſchien es, als ob die durch die Preſſe monatlich laufend veröffent⸗ lichten Zahlen der Verkehrsunfälle langſam eine ſich fortſet⸗ zende Rücklläufigkeit der Unfälle, der Zahl der Toten, Ver⸗ letzten und Sachſchäden einleiten würden. Dieſes Ergebnis mußte mit der Hoffnung erfüllen, daß die Diſziplin auch im Verkehrsleben Gemeingut des Volkes als der Geſamtheit der Verkehrsteilnehmer zu werden beginnt. Die Freude über dieſe Entwicklung erſchien umſo berechtigter, als die fortſchrei⸗ tende Motoriſierung und die dadurch bedingte Vermehrung der Kraftfahrzeuge als der zahlenmäßig am höchſten an Ver⸗ kehrsunfällen beteiligten Verkehrsmittel jeden gleichmäßigen Verlauf der Unfallkurve bereits als Erfolg bewerten läßt. Die Sommermonate, die ſchon mit ihrem geſteigerten Reiſeverkehr für ein Fremdenverkehrsland wie Baden die Ge⸗ fahr eines Steigens der Unfallkurve bieten, ſcheinen nunmehr wieder die Hoffnung auf eine weitere Rückläufigkeit der Zahl der Verkehrsunfälle zunichte zu machen. Zugegeben, daß ſich eine gere Anzahl von Verkehrsunfällen nie wird ganz ver⸗ meiden laſſen, daß Verkehrsunfälle im Zeitalter der Motori⸗ ſierung und des Radfahrers naturgegeben ſind. Aber man muß ſich fragen, ob 8 i Unvernunft, Nückſichtsloſigteit und mangelnde Verant⸗ wortung noch weiter getrieben werden können, als dies heute auf un⸗ eren Straßen noch immer vielfach der Fall iſt.. Partei und Staal haben das Mögliche in der Bekämp⸗ fung der Verkehrsgefahren getan. Der Staat arbeitet durch ene Poltgerbehörden täglich mit allen Mitteln an der Ver⸗ beſſerung der Verkehrsverhältniſſe und verſucht, den Gefah⸗ ren des Verkehrs dort in geeigneter Weiſe entgegenzuwirken, wo ſie greifbar in Erſcheinung kreten. Verkehrsgefährliche Stel⸗ len werden jyſtematiſch erkundigt; die Verkehrsunfallſtatiſtik 3 2 1 25 3— 3 2 2 1 wird in möglichem Maße ausgewertet. Die Wegeaufſichts⸗ behörden laſſen in enger Ziſanmengrbeit mit der Vellche⸗ polizet unter Aufwendung erheblicher Mittel Straßenbau⸗ arbeiten durchführen, durch die gefährliche Straßenſtellen be⸗ reinigt werden. Die motorisierte Verkehrspolizei tat draußen f e Vorträge 8 rtl AnIId auf den Straßen des Landes ebenſo aufopfernd ihre Pflicht wie die Beamten, die im Straßendienſt der Städte und Dörfer tätig ſind. Die Partei hat wiederholt die Volksgenoſ⸗ ſen auf ihre Pflicht hingewieſen, im Verkehr endlich Disziplin zu zeigen. Die Männer des NSKK. führen freiwillig in Nuech berufsfreien Zeit den Verkehrserziehungsdienſt des Korps urch. Was ſoll nun noch geſchehen? Selbſtverſtändlich werden Staat und Partei ihre Anſtrengun⸗ gen weiterhin fortſetzen, in der Bekämpfung der Verkehrs⸗ gefahren nichts unverſucht zu laſſen. Die Polizei wird wis bisher gern und willig alle Anregungen von Seiten der Volks⸗ genoſſen verfolgen und aufnehmen, die Erfolg verſprechen. Aber was noch geſchehen ſoll, iſt, daß der Verkehrsteilnehmer, und nicht nur der Autofahrer, ſondern auch der Fußgänger, der Fahrzeuglenker und insbeſondere der Radfahrer endlich mehr Dilziplin, mehr Verantwortung, mehr Gemeinſchafts⸗ ſinn zeigen. Der Verkehrsteilnehmer hat letztlich ſein Schick⸗ ſal ſelbſt in ſeinen Händen! Was ſoll man dazu ſagen, daß Kraftfahrzeugführer am hellen Tage die Bahnſchranken durch⸗ fahren, obwohl der Bahnübergang durch auf beiden Seiten der Straße aufgeſtellte Baken auf Entfernungen von 240 m, 160 m und 80 m angezeigt iſt; was ſoll man dazu ſagen, daß Radfahrer in Rudeln auf den Straßen fahren und, wie man es beobachten kann, ohne Achtung plötzlich die Fahrbahn von Kraftfahrzeugen überqueren? Was oll man dazu ſagen, daß Eltern ihre Kinder noch unbeaufſichtigt an den Fahrbah⸗ nen der großen Straßen ſpielen laſſen und Erwachſene dieſe Fahrbahnen in Anspruch nehmen, als gäbe es keine Motori⸗ ſierung des Straßenverkehrs? Fuhrwerke fahren ohne Rück⸗ ſtrahler. And es gibt wahrhaftig noch Menſchen, die ſich nicht ſcheuen, Alkohol in einer Menge zu genießen, die not⸗ wendigerweiſe auch ohne ſichtbare äußere Beeinfluſſung die Reaktionsfähigkeit gerade des Fahrzeuglenkers in Sekunden der Gefahr mindern muß. Es kann wirklich oft nicht mehr anders als mit Verbrechen an der Volksgemein⸗ ſchaft das bezeichnet werden, was diejenigen, die ſich mit der Bekämpfung der Verkehrsgefahren befaſſen müſſen, täg⸗ lich an Leichtſinn der Verkehrskeilnehmer zu ſehen und hören bekommen. Der Reichsführer SS. und Chef der Deutſchen Polizei hat entsprechend kürzlich in einem Erlaß, der auch durch die Preſſe ging, die Polizei angewieſen, Perſonen, die trotz übermäßigen Alkoholgenuſſes ein Fahrzeug lenken oder ſonſt im Straßenverkehr betroffen werden, als„Kriminelle“ anzuſehen und zu behandeln. Wenn heute das deutſche Volk ſtolz darauf iſt, daß es in den RNeichsautohahnen die ſchönſten Straßen ſein eigen nennt, daß das deutſche Straßennetz als vorbildlich bezeichnet werden kann, dann ſoll es auch dem Werk des Führers dadurch 5 wiſſen und bezeugen, daß jeder einzelne ſich end⸗ lich im Verkehr beherrſchen lernt und immer ſo handelt, wie er will, daß der Andere, der ihm im Verkehr ausweicht, ihn überholt oder ihm ſonſt begegnet, ſich ſeinerſefts verhält.— Wer jedoch wegen ſeines Verhaltens im Straßenverkehr im⸗ mer noch nichts gelernt hat und entgegen jeder Belehrung, Warnung und Strafe ſich als Verkehrsteilnehmer ungeeignet zum Führen von Fahrzeugen erweiſt, wird auf die Dauer oder auf Zeit eben aus der Verkehrsgemeinſchaft ausge⸗ ſchloſſen werden müſſen, ohne daß auf ſeine perſönlichen Verhältniſſe mehr als die im Intereſſe der Geſamtbeit ver⸗ nhelnmmon Fußgänger wird damit rechnen müſſen, daß jedes verkehrs⸗ widrige Verhalten die Ahndung erfährt, die es verdient. Der badiſche Holzhauer Schulung der Waldarbeiter Wer unſere badiſchen Wälder durchwandert, wird häu⸗ fig auf Holzhauer ſtoßen, ohne ſich darüber klar zu fein, daß es ſich bei dieſen Mitarbeitern der Forſtwirtſchaft um einen nicht ganz leichten Beruf handelt, der eine gute fach⸗ liche Ausbildung nötig macht. Infolgedeſſen dürfte die Aus⸗ führung intereſſieren, die von Oberforſtrat Dißlin und! Forſtaſſeſſor Wintermantel von der Forſtabteilung in Karlsruhe über den badiſchen Holzhauer und ſeine Schu⸗ lung in einer Broſchüre gemacht werden, die der Deutſche Forſtverein anläßlich ſeiner Tagung in Freiburg in einer bei Joſ. Waibel, Freiburg herausgegebenen Broſchüre ber⸗ öffentlicht hat. Dort wird ausgeführt, daß wir in Baden zwei Gruppen von Holzhauern unterſcheiden: die ſogenannten ſtändigen und die Saiſon⸗ oder unſtändigen Arbeiter. Die erſte Gruppe ſtellt ſeit alters her eine Art Berufsſtand dar und iſt in der Hauptſache im Schwarzwald beheimatet. Von kürzeren Unterbrechungen abgeſehen, ſind dieſe Be⸗ rufsholzhauer während des ganzen Jahres im Walde be⸗ lch ge u. a. auch bei Wegebau, Wegeunterhaltung, Be⸗ 5 egründung und Beſtandspflege. Die unſtändigen rbeiter finden ſich dort, wo die Waldwirtſchaft gegenüber der Landwirtſchaft zurücktritt: Bodenſeegegen d, Hegau, Baar, Rheinebene, Bauland und Odenwald. Ihre Arbeit im Wald beſchränkt ſich im allgemeinen auf die Wintermonate. Der badiſche Waldbeſitz beſchäftigt rund 30 000 Arbeiter. Obwohl der Berufsholzhauer des Schwarz⸗ waldes fachtechniſch auf beachtlicher Höhe ſteht und es ſich zur Ehre anrechnet, auch in den ſchwierigſten Gelände⸗ verhältniſſen eine e ſaubere Holzhauerei zu liefern, erachtet es die Landesforſtverwaltung im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Arbeitsrechts als ihre Pflicht, ihre Arbeiter techniſch weiter zu Forsch ihnen die Erkenntniſſe der arbeitswiſſenſchaftlichen Forſchung zu ermitteln und ſie in das nationalſozialiſtiſche Gedankengut einzuführen. So wurde im April 1934 der erſte dreiwöchige 5 hauerſchulungskurs an der Forſtſchule in Karls⸗ ruhe abgehalten, an dem 26 Holzhauer teilnahmen. Bei der Feſtlegung des täglichen Lehrplanes wurde beſonderer Wert auf die Abwechflung zwiſchen geiſtiger und körper⸗ licher Arbeit gelegt. Auch der theoretiſche Unterricht wurde nach Möglichkeit am Objekt abgehalten. Der erſte Kurs ent⸗ ſprach den Erwartungen, ſo daß die badiſche Landesforſt⸗ verwaltung weitere Kurſe folgen ließ. So wurden 1934 bis 1936 261 badiſche Holzhauer geſchult. Im Jahre 1937 1 0 die Kurſe in dem neu eingerichteten Waldarbeiter⸗ chulungslager in Herrenwies ſtatt. Der Schulungsplan iſt praktiſch gehalten und mit waldbaulichen Vorträgen und Lehrwanderungen ſo auch in die holzarbeitenden Induſtrie⸗ werke, yerbunden. Ergänzt wird das Programm durch den Beſuch von Theater, Kulturfilmen, Ausſtellungen und denkwürdigen Stätten. i 5 12 11 Die Schulung der Waldarbeiter iſt nunmehr eine Dau⸗ ereinrichtung geworden von dem. aus, daß die großen Aufgaben der Forſtwirtſchaft nur mit einer fach⸗ 1 gut ausgebildeten Gefolgſchaft e nen. ie entſpricht zugleich der nationalſozialiſtiſchen An⸗ ſchauung, daß jeder Beruf zu Höchſtleiſtungen geführt wer⸗ den muß. Kreuz und Quer Nächklicher Spuk in einer Kirche— Es war ein Rabe— Die ſchießende Aktentaſche— Ein Stück aus der Lippe gebiſſen. Es iſt nicht jedermanns Sache, ſich mit einem„Geiſt“ herumzuſchlagen, erſt recht nicht, wenn ein ſolcher in den ehrwürdigen Mauern eines Gotteshauſes fein Unweſen treibt. So befand ſich die Bevölkerung des kleinen öſter⸗ reichiſchen Ortes 8 ſeit Monaten in Aufregung über einen unerklärlichen Spuk, der von unbekannter Hand nächt⸗ licherweiſe im Dorfkirchlein verübt wurde. Das Ungewiſſe, lozuſagen Beängſtigende lag darin, daß ab und zu in den Nachtſtunden das Innere der Kirche beleuchtet war, wäh⸗ rend die Türen ſorgfältig unter Verſchluß gehalten wurden. Recht ſonderbar mußte es obendrein anmuten, daß, wenn jemand ſich der Kirche näherte, die Beleuchtung jedesmal erloſch. Aber niemand, ſelbſt die kräftigſten Leute des Or⸗ tes ließen ſich dazu herbei, eine etwaige Begegnung mit dem unheimlichen Geſpenſt— was konnte es ſonſt ſein?— heraufzubeſchwören. So blieb es dem Pfarrer überlaſſen, in die Spukgeſchichte einzugreifen. Das tat er denn auch. Und klopfenden Herzens verfolgten die Bewohner das vor⸗ tehende Ereignis. Aber gar bald kehrte der Geiſtliche zu er vor der Kirche in Spannung verharrenden abergläubi⸗ gen Gemeinde zurück. Sein Geſicht leuchtete vor ſchelmiſcher Freude, und um ſeine Mundwinkel zog ſich ein bezeichnen⸗ des Lächeln, in das die Verſammelten aus vollem Herzen einſtimmten, als ſie erfuhren, daß als Urheber der geheim⸗ nisvollen Beleuchtung ein Rabe in Betracht käme, der durch ein zerbrochenes Fenſter in die Kirche geflogen war und ſich als Ruheplatz ausgerechnet einen elektriſchen Lichtſchal⸗ ter ausgeſucht hatte. Es war alſo ein recht natürlicher Vor⸗ gang, Sobald ſich der Vogel auf den Schalter ſetzte, brannte das Licht in der Kirche und erloſch jedesmal, wenn er beim Hergnnahen von Perſonen davonflog. Das war alſo eine ſehr harmloſe Angelegenheit. Nicht ganz ſo fie für die, die es angeht, iſt eine neue amerikaniſche Erfindung: Das„Geſpenſt“ in der Akten⸗ taſche. Eine Aktentaſche iſt heute eine ſo allgemeine Zierde der beſchäftigten Menſchheit, daß keiner befürchtet, es könn⸗ ten darin außer den zuweilen auch vorhandenen Akten noch andere gefährliche Dinge verborgen ſein. Das wird aber ſeit neueſtem, wenigſtens in USA, anders werden. Die amerikaniſchen Banken haben nämlich ihre Kaſſenboten mit höchſt intereſſanten Taſchen ausgeſtattet, die neben ihrem eigentlichen Zweck, Geld zu transportieren, noch eine ſinn⸗ volle Einrichtung verbergen. Reißt etwa eine jener unſym⸗ patiſchen Perſönlichkeiten, die Mein und Dein nicht zu un⸗ terſcheiden wiſſen, dem Boten die Taſche aus der Hand, ſo gibt ſie automatiſch vier Schreckſchüſſe ab. Gleichzeitig ent⸗ wickelt ſie eine dichte Rauchfahne, die hinter dem flüchten⸗ den Gangſter herweht. Den Räuber zu erwiſchen, iſt dann nur noch eine Kleinigkeit. Die profeſſionellen Banknoten⸗ räuber ſollen über dieſe neueſte Erfindung wenig begei⸗ ſtert ſein und ſehr klagen, daß die moderne Technik es einem immer ſchwerer mache, ſich„redlich“ durch Leben zu ſchlagen. Daß die Lippen einer ſchönen Frau etwas ſehr Reiz⸗ volles ſind und daß mancher ſich ſchon verſucht gefühlt hat, in dieſe ſchwellenden roten Kirſchen hineinzubeißen, bedarf keines Beweiſes. Die Frage iſt nur— und ſie wurde die⸗ ſere Tage vor der Fünften Zivilkammer des Pariſer Ge⸗ richts eingehend aufgerollt— ob dieſe Regel auch für einen Hund, ſei er noch ſo raſſerein und ſchön, Geltung hat. Fräulein Irene Jouglet iſt eine bekannte Konzertſängerin, die ſogar in Wien den internationalen Geſangpreis errun⸗ gen hat. Sie lebte und wohnte zuſammen mit Fräulein Margot Millet, ihrer beſten und einzigen Freundin, die ſich vor einiger Zeit eine entzückende engliſche Bulldogge, auf den Namen Patrick hörend, zulegte. Das Hundevieh war der Liebling der beiden jungen Frauen, aber es wußte fan gut, wer eigentlich ſeine Herrin war, und hing mit anatiſcher Liebe an Margot wenn es auch die Zärtlichkei⸗ ten Irenes mit der majeſtätiſchen Miene eines Paſchas ent⸗ egennahm. Bis eines Tages die Kataſtrophe paſſierte. Vielleicht war der edle Patrick etwas nervös— wer kann in eine Hundeſeele blicken? Jedenfalls faßte er es falſch auf, als die Sängerin ihrer Freundin— und ſeiner Her⸗ rin— die Hand auf die Schulter legte, ſprang plötzlich an Irene Jouglet empor und riß ihr ein kleines Stück Fleiſch aus der Lippe. Fräulein Millet ſcheint ſich bei dieſem Vor⸗ fall nicht als beſonders liebevolle Freundin bewieſen zu haben. Denn ſie warf nicht nur das winzige Stückchen Fleiſch, das die Bulldogge verächtlich hatte fallen laſſen, in einen Aſchenbecher, ſondern nahm auch, vor die Wahl geſtellt, die Partei ihres hochgeſchätzten Hundes und nicht der miß⸗ handelten Irene. Daß deren Zuneigung zu Margot dar⸗ aufhin erkaltete, läßt ſich ohne weiteres begreifen, und zwar umſo mehr, als die Sängerin nach Heilung der ſchmerzhaften kleinen Wunde zu ihrem Kummer feſtſteilen mußte, daß die hohen Töne nicht mehr in voller Reinheit bei ihr herauskamen, was vor Gericht die berühmte Ge⸗ ſangspädagogin am Pariſer Konſervatorium Cesbron⸗boi⸗ leur, als Sachverſtändige beſtätigte. Fräulein Jouglet be⸗ wertet den Schaden, den ihr die eiferſüchtige Bulldogge zu⸗ gefügt hat, auf zwanzigtauſend Frances, was man im Hin⸗ blick auf die Entwertung des Geldes nicht einmal als über⸗ trieben bezeichnen kann. Und da der Hund Patrick ja kein Bankkonto beſitzt, richtet ſie ihre Forderungen gegen ſeine Herrin, ihre ungetreue Freundin Margot. Die weiſen Rich⸗ ter der Fünften Zivilkammer taten das, was ſie in ſolchen heiklen Fällen immer zu tun pflegen— ſie vertagten zu⸗ nächſt einmal. Dem Tapferen hilft das Glück Sei tapfer! Das Glück iſt mit dem Tapferen. Nicht immer der Erfolg, der äußere augenblickliche Erfolg. Aber das Elück, die innere Befriedigung, das ſtolze fröhliche Selbſtgefühl und das rechte Verſtändnis für die Welt um uns. Welt und Leben ſind ernſt, oft leidvoll, oft wider⸗ ſinnig, und doch ſchön und doch voller Vernunft. Feindſchaften, Krankheiten, Mißgeſchicke werden ſedem zugemeſſen, dem einen mehr, dem andern weniger And wer ſelber auf guten, glatten Wegen geht, den wird das Schickſal von tauſend ſeiner Brüder bedrücken, wenn er ein Menſch iſt und ein Herz hat. Deshalb gehört Tapferkeit zum Leben. Nicht Leichtſinn, der vor der Gefahr die Augen ſchließt ſondern Tapferkeit, die ihr entſchloſſen ins Geſicht ſchalt Leichtſinn iſt ein Rauſch, der in ſcharfer Luft raſch ver⸗ fliegt. Leichtſinn iſt ein ſchwanker Steg, der unter einer ſchweren Laſt ſchließlich doch einmal zuſammenbricht. Der Ernſt, der ſtärker iſt als der Leichtſinn, begegnet ihm doch an irgendeiner Ecke des Lebens einmal. Wir brauchen deshalb zum Leben mehr als leicht, innigen Optimismus. Wir können gewiß auch keinen kopf hängeriſchen Peſſimismus brauchen— tapfer mülſeg wir ſein. Schauen wir zurück! Ueber manches Waſſer ging unſer Leben ſchon hinüber und manchen ſteilen Berg hinauf, Wir werden auch noch über die anderen hinüber und her auf kommen. Es mag Opfer koſten. Aber es muß doch vorwärtz gehen. Und ſo hat alles ſchließlich Sinn und Ziel. „Das Leben iſt doch ſo ſchön“, ſagt ein Marquis Po noch im Sterben. And wo einer immer ſeinen Poſten ge⸗ habt hat, wenn er tapfer war, wird er ſchließlich ſtolz und hoffend mit Goethe an den Pforten der Ewigkeit ſprechen; Nicht ſo vieles Federleſen! Laß mich immer nur herein. Denn ich bin ein Menſch geweſen, Und das heißt ein Kämpfer ſein. Gedenktage 5. September 1638 König Ludwig XIV. von Frankreich in St. Germaln⸗ en⸗Ldye geboren. 1767 Der Schriftſteller Auguſt Wilhelm v. Schlegel in Han, nover geboren. 1774 Der Maler Kaſpar David Friedrich in Greifswald eboren. 1914 ſbis 0 Maſuriſchen Seen(bis 10. September). Die Macht des Schickſals Roman von Gert Rothberg. 42 So rätſelhaft iſt das Menſchenherz! 5 Gret Alſter blickte auf Rudolf Heinsberg. In ihren großen dunklen Augen ſtand die heiße Leidenſchaft. Er ſah dieſen Blick und ging zu ihr hinüber, ſie um 2— Est telt uf Hito thyr Lachcrer wr berückend. Und Ilſe⸗Dore ſah das alles. Ihre dunkelblauen Augen blickten wie erloſchen. Sie wandte ſich ab. Rudolf Heinsberg aber fragte das ſchöne Mädchen in ſeinem Arm: „Ich kam wegen dir, Rudolf, ſprich nicht ſo fremd zu mir, ich ertrage es nicht.“ „Ich werde nie anders zu Ihnen ſprechen, gnädiges Fräulein, wenn Sie das doch endlich einſehen wollten. Der Ring, den Sie mir damals im Gefängnis vor die Füße warfen, den ich zertrat, er wird nicht mehr gekittet wer⸗ den. Ich halte nichts von gekitteten Sachen.“ Gret Alſter ſank zuſammen. Soeben verklang der letzte Geigenton. Sie raffte ſich auf. „Mir iſt nicht gut, führen Sie mich ein wenig hinaus. Es muß ganz klar werden, ganz klar.“ Ohne zu antworten führte er ſie auf die Veranda hinaus. Das fiel weiter nicht auf. Man promenierte im⸗ mer einmal zu zweien über die Veranda oder durch die anſtoßenden Räume. Gret Alſter warf ſich in einen Seſſel. Er blieb vor ihr ſtehen, blickte ohne Mitleid auf ſie nieder, die er einſt ſo heiß geliebt hatte. Da er nichts ſagte, ſondern nur höflich ſtehen blieb, ſagte ſie leiſe: „Was alſo muß ich tun, um dich endlich ganz zu ver⸗ ſöhnen?“ „Es gibt nichts, was mich verſöhnen könnte, auch wenn 5 inzwiſchen mein Herz nicht anderweitig verſchenkt hätte.“ Hart, grauſam fielen die Worte auf ſie nieder, die ihn mit großen, entſetzten Augen anſah. „Du— biſt nicht mehr frei?“ „Nein!“ „Dann— dann— weshalb haſt du mir das nicht ge⸗ lag, als wir uns auf dem Feſt des Generaldirektors trafen?“ „Ich hatte keine Urſache dazu.“ „Vergib mir, Rudolf, o vergib. Ich liebe dich. Heute bin ich älter, reifer. Was ich im kindlichen Unverſtand, in gekränkter Eitelkeit getan, braucht mir doch nicht zum ewigen Verhängnis werden.“ „Beruhigen Sie ſich doch. Es hat keinen Zweck. Sehen Sie das doch endlich ein!“ Sie ſchluchzte wild vor ſich hin. Plötzlich blickte ſie jäh „Ich glaube dir nicht. Glaube dir nicht, daß du eine andere liebſt. Du biſt weder verlobt noch verheiratet. Du ſagſt das alles nur, um mich zu erſchrecken, zu ängſtigen.“ „Habe ich mich je ſolcher Unwahrheiten bedient?“ „Du lügſt! Du liebſt niemand!“ ſagte ſie außer ſich. „Sie irren! Meine Liebe gehört einem ſchönen, reinen Mädchen.“ f Gret Alſter blickte an ihm vorüber. Es war, als zerriſſe ein Vorhang vor ihr. Sie ſah ein ſchönes, ſchlankes Mäd⸗ chen mit dunkelblauen, leidvollen Augen, ſie ah ein ſüßes, blaſſes Geſicht. Gret wußte plötzlich, wen Rudolf Heins⸗ berg liebte, lieben mußte 5 „Ilſe⸗Dore iſt es! Sag es, daß es Ilſe⸗Dore iſt.. Faſt unbewußt hatte ſie es geſagt. 8 Er antwortete nicht, biß nur ganz sammen. abwartend auf feſt die Zähne zu⸗ Doch ſein beharrliches Schweigen war ihr Antwort genug. And da grub ſich der Haß in ihr heißes, leidenſchaft⸗ liches Herz. Der Haß gegen die Freundin.. Sie ſtand auf. Das koſtbare Armband an ihrem linken Handgelenk hin und her ſchiebend, ſagte ſie: 5 „Jetzt weiß ich wenigſtens, woran ich bin. Darum alſo! And ſie liebt dich auch! Sie iſt falſch und treulos, die blaſſe, ſchöne Ilſe⸗Dore. Falſch und treulos, wie ich nie gedacht.“ 7 Sie ſah ihn nicht an, als ſie leiſe, faſt ziſchend ſagle? „Nein, kein Wort mehr über ſie. Sie ſteht ja ſo hoch über einer Gret Alſter, ſo hoch, ſo hoch!“ Gret Alſter ging vor ihm her, kühlte ſich die Augen mit Kölniſchem Waſſer und betrat ein Weilchen ſpäter wieder den Saal. Ilſe⸗Dore ſah ſie kommen, ſah auch Rudolf ſich wieder unauffällig unter die anderen Herren miſchen, und dachte ſchmerzlich: 5 „Sie haben eine Ausſprache gehabt. Ich will es bei⸗ den leicht machen. Ich haſſe Gret nicht. Wie kann ſie dafür, wenn in ihrem Herzen die Liebe zu ihm nicht ſterben konnte! Und was kann ſie dafür, daß ſie ſo berückend ſchön iſt, daß auch Rudolf ſich jetzt beſann, daß ſeine Liebe doch nur ihr gehört? Daß er ſich täuſchte, als er glaubte, mich zu lieben?“ Und als Rudolf mit ihr tanzte, ſagte ſie leiſe: „Weißt du jetzt, warum ich keine Verlobung wollte?“ „Nein, es iſt mir noch immer unverſtändlich.“ Traurig ſah ſie ihn an. Weshalb wagte er noch im⸗ mer nicht, ihr die Wahrheit ſchonungslos zu ſagen? Sie war doch vorbereitet? Er ſchwieg und ſah nur mit finſterer Strenge in ihr weißes Geſicht. Der Tanz wurde zur Qual für beide. Ilſe⸗Dore wurde an dieſem Abend diskret aber eifrig gemuſtert. And ohne daß ſie es wußte, war ſie der Gegenſtand allgemeinen In⸗ tereſſes geworden. Rudolf Heinsberg verneigte ſich ſtumm vor ihr beim Abſchied. Er ſah ſie auch nicht mehr an, und ihr krampfte ſich das Herz zuſammen. Gret Alſter, die auffallend viel gelacht und getanzt hatte in den letzten Stunden, ſtand dabei, und ihre Augen ſahen von einem zum andern. Als Ilſe⸗Dore dann in ihrem Schlafzimmer ſtand, liefen die Tränen über ihr Geſicht. „Alles iſt vorbei. Ich bin überflüſſig. Ich habe zu gehen.“ Und Ilſe⸗Dore ſchrieb in dieſer Nacht mehrere Briefe, ſchlafe und ſchrieb, ohne nur eine Sekunde lang zu afen. Gret Alſter aber ging ruhelos in ihrem ſchönen Gaſt⸗ zimmer auf und ab. Haß und Liebe ſtritten in ihrem lei⸗ denſchaftlichen Herzen. Sie achtete nicht mehr auf die Gaſtfreundſchaft, die ſie hier genoß. Sie brütete Rache! Unaufhaltſam ſchritt ſie hin und her, und die weiche Seide ihres Kimonos umrauſchte ſie. „Oh, Rudolf iſt ein guter Rechner. Ilſe⸗Dore iſt rei⸗ cher noch als ich. Viel reicher, und das weiß er zu ſchätzen. Doch ſie ſoll ihn nicht haben. Keine andere ſoll ihn haben, gleich, ganz gleich, ob ſie Ilſe⸗Dore heißt oder nicht.“ Als der Morgen heraufzog, grau, trübe, der ganze Himmel mit Schneewolken bedeckt, da hatte Gret Alſter ihren Plan fertig, einen Plan, wie ihn eben nur eine verſchmähte Frau entwerfen konnte. Minni ging mit dem Tablett über den Korridor. Aus der Tür trat Gret Alſter. a Das Mädchen knickſte und grüßte. „Geben Sie mir das Tablett. Ich werde es meiner Freundin bringen, Minni.“ Minni blickte etwas befremdet, tat aber ſofort, wie man ihr geheißen. Gret Alſter verſchwand gleich darauf in der Tür zu Ilſe⸗Dores Schlafzimmer. Und niemand ſah, wie Gret Alſter ein weißes Pulver in die Teekanne ſchüttete, die klein und zierlich auf dem Tablett ſtand und mit ihren niedlichen japaniſchen Figu⸗ ren ganz reizend ausſah. Schlacht an der Marne— Schlacht an den Gret ging bis ans Bett. Ilſe⸗Dore ſchien noch feſt zu ſchlafen. Die Brüſſeler Spitze eines wunderſchönen Nacht häubchens ſah zwiſchen den Kiſſen hervor. Gret ſtellte das Tablett auf den Tiſch neben dem Bell, Sollte ſie Ilſe⸗Dore wecken? Nach einer kurzen Ueberlegung ließ ſie es. Sie ging zur Tür zurück und dort ſtieß ſie abſichtlich gegen eien Stuhl. Daun huſchte ſie hinaus. Ilſe⸗Dore würde jg doch um dieſe Zeit aufwachen, denn es war ihre gewöhnliche Zeit. Sie ſchlief nie länger. And Gret Alſter ging in ihr Zimmer zurück. Ohne Ueberlegung, rein mechaniſch ging ſie zurü, ſagte ſich nicht einmal, daß der Verdacht doch auf ſie fal⸗ len mußte, wenn Minni ſagte, daß ſie, Gret Alſter, iht das für Ilſe⸗Dore beſtimmte Tablett aus der Hand ge. nommen. i Es war ihr vielleicht auch ganz gleich. Vielleicht dachte ſie an nichts, wußte nur, daß Ilſe⸗Dore den geliebten Mann niemals haben durfte. Niemals! Und völlig mechaniſch nahm ſie dann ein Bad und kleidete ſich an. Hiernach frühſtückte ſie. Dann ſaß ſie un⸗ tätig da und wartete. Wartete auf das Furchtbare und tat nichts, was es hätte aufhalten können. Aber es war ja auch ohnehin vielleicht zu ſpät. Gegen 9 Uhr klopfte es an ihre Tür. Kerzengerade ſtand Gret Alſter. Die Hereintretende war Frau von Nöder. Sie hielt mehrere Briefe in der Hand, auch einen bereits gebff⸗ neten. Sie hatte einen ganz verſtörten Ausdruck in den gütigen Altfrauengeſicht und ſagte mit zitterndet Stimme:„Fräulein Ilſe⸗Dore iſt fort. Mitten in der Nacht wahrſcheinlich, denn Adam, der Portier weiß von nichts. und er tritt ſeinen Dienſt Punkt 7 Uhr an. Hier find mehrere Abſchiedsbriefe. Den an mich habe ich ge⸗ öffnet. Er gibt keinerlei Aufklärung über Fräulein Helm⸗ rodtes unerklärlichen Schritt. Im Bett lag die große Puppe, die ſonſt immer auf der Chaiſelongue ſitzt und von Fräulein Helmrodte als teures Andenken aufbewahrt wird. Das Frühſtück ſteht noch völlig unberührt da.“ Das Frühſtück! 5 Gret Alſter zuckte zuſammen, duckte ſich. Ihre Hände krümmten ſich, ihre Stimme klang heiſer:„Iſt auch füt mich ein Brief da?“ „Ja, hier, bitte!“ Gret Alſter hielt Ilſe⸗Dores Abſchiedszeilen in den Händen. Sie riß das Schreiben auf, überflog es. Las ez immer wieder. Ein Satz: Ich gehe, weil ich euch Gelegenheit geben will, auh wiederzufinden! Ich liebe ihn mehr als mein Leben! Doch Du haſt ältere Rechte, Gret! Denkt nicht meht an mich, denkt, ich ſei tot! Ich weiß für mich einen Wirkungskreis, der ein großer und ſchöner iſt. Ich ent“ ſage, wenn ich auch nie vergeſſen werde.“ Dieſer Satz! Dieſer Satz, der allen Haß auslöſchte! Der nichts übrig ließ als eine unauslöſchliche Dankbarkeit. Ilſe⸗Dore war gegangen! Sie Weg zu Rudolf Heinsberg geräumt. hatte freiwillig den Alles verſtummte vor dieſer Tatſache! 1 Wie heiße Wellen jagte es über Grets Hesi Sie ging zur Tür, ging den Gang enklang, betrat das Schlafzimmer Ilſe⸗Dores. i i rau von Röder folgte ihr, und in ihren Augen war Entſetzen. Gret Alſter irrte durch das Zimmer, in ihren Augen war irres Leuchten. te ſga len ed be, Heiſin wenn ich nun wüßte, we. hin ſie ſich gewandt hat?“ flüſterte ſie. i it Große Schweißperlen rannen ihr über die Stirn Mit dem ſeidenen Tuch, das ihr loſe um die Schultern hi verſuchte ſie, dieſe rinnenden Perlen zu trocknen. Fortſetzung folat. 4 A F 1 Nicht 10 che Welt bider⸗ erden niger. wird wenn ließt chaut, ber⸗ einer Dor doch leicht⸗ 10 rüſſen unſet inauf, ) hel wärtz Poſa 4 ge⸗ z und echen. maln Han. wal n den Jul vet f dem Figu⸗ feſt zu Nacht⸗ Bett, ging einen a doch önliche zurüc ie fal⸗ T, iht id ge⸗ dachte jebten D und ie un⸗ e und war al geöff⸗ dem 8 Bereit für Nürnberg Am Vorabend des Frauenkongreſſes. Nur noch wenige Tage wird es dauern, dann ſind wir Frauen wieder in der Nürnberger Kongreßhalle, zu⸗ ſammen mit Tauſenden von Frauen und Mädchen aus allen Teilen des Reiches. Die Sonne ſcheint durch die hohen Fenſter herein und läßt die Sinfonie von Rot und Weiß und Gold und Zartblau aufleuchten. Wie eine Offenbarung des neuen Lebensgefühls erſcheint uns dieſe Halle immer wieder in ihrem getragenen Ernſt und ihrer frohen Farbengebung zugleich. Ganz offen und bereit wollen wir die Nürnberger Feierſtunden begehen und in uns all das Schöne und Starke und Frohe aufnehmen, das ſie uns ſchenken. Ver⸗ gangenes ſollen wir hinter uns laſſen. Aber ehe wir nach Nürnberg gehen, ehe wir wieder einen neuen Anfang mächen, wollen wir einen Augen⸗ blick ſtill ſtehen und uns fragen: Wo ſtehen wir? So wie der Soldat eine Standortbeſtimmung trifft, ehe er zu neuem Angriff vorgeht, ſo auch wir. In dieſen Tagen vor Nürnberg legen wir darüber Rechenſchaft ab, wie weit wir gekommen ſind. Nicht Rechenſchaft vor Men⸗ ſchen, die vielleicht unſerer Arbeit im Deutſchen Frauen⸗ werk kritiſch gegenüberſtehen. Sie können wir mit einer Flut von Zahlen und Tatſachen überzeugen, daß ihre Kritik ſchnell zum Schweigen gebracht wird. Unſere Kurſe, unſere Heime, unſere Verſammlungen, die Stati⸗ ſtiken, die wir aufſtellen, ſprechen davon, wie wir bemüht ſind, den Auftrag zu erfüllen, der uns als Organiſation der deutſchen Frauen geworden iſt. Doch dieſer äußere Auftrag iſt ja nur der ſichtbare Ausdruck des inneren Befehls, der uns gegeben iſt. Er gilt zuerſt uns ſelbſt, die wir im Dieutſchen Frauenwerk mitarbeiten. Unſere beſten Kräfte haben wir in unſere Arbeit zu ſtecken, die Kräfte, die aus dem Wiſ⸗ ſen um die Unvergänglichkeit göttlicher Geſetze fließen. Stille des Herzens tut uns not dazu, daß nicht die Haſt des Alltags über uns die Herrſchaft gewinnt. In dieſen Tagen vor Nürnberg beſinnen wir uns darauf: Wir haben dieſen inneren Befehl an uns manchmal überhört, aber doch iſt er noch ſtark genug in uns, daß er uns nicht freiläßt, wenn wir vor ihm fliehen. Nein, wir gehen nicht auf in äußerer Betriebſamkeit, wir fühlen es immer wie⸗ der, daß all unſer Werk getragen ſein muß von innerer, ewiger, unvergänglicher Kraft. Wir haben das Werk vor⸗ wärtsgetrieben, ſo gut wir konnten— die Fehler, die wir begehen, bemühen wir uns täglich wieder gutzu⸗ machen. 5 Unſer Werk ſteht, es iſt im Werden. Verankert iſt es in den Herzen von Millionen Frauen. Es iſt ein An⸗ fang, denn noch ſind Millionen Frauen da, die ihren Tag leben, als gäbe es kein Volk, das ſie braucht. Noch ſind Arbeiterinnen da, die außer ihrem freien Wochenende keinen Lebensinhalt kennen; noch gibt es Angeſtellte, die bei der Arbeit im Büro vergeſſen, daß ſie Frauen ſind; noch gibt es Mütter, die ihre Kinder für niemand anders als ſich ſelbſt erziehenz noch ⸗gibt zes Frauen, die jenſeits aller Verantwortung leben. Es gibt noch Familien, die in materieller Not ſind; es gibt noch Mütter, die kaum das Nötigſte für ihre Kinder verdienen. Es gibt Schwie⸗ rigkeiten und Nöte hier und dort. Gerade am Vorabend des Parteitages wollen wir ihnen ins Auge ſehen. Denn, wir fürchten uns nicht vor der Wirklichkeit, die wir ken⸗ nen. Wir wiſſen, wo wir ſtehen. Mit Stolz ſchauen wir auf das Geleiſtete zurück, mit Mut und Ernſt ſtehen wir den noch ungelöſten Aufgaben gegenüber. So dürfen wir nach Nürnberg gehen, und aus dem heglückenden Erlebnis des gemeinſamen Wollens, aus dem Schauen unſerer Kraft den Glauben uns neu ſchen⸗ ken laſſen, der uns ſtark macht, auch an die Aufgaben her⸗ anzutreten, die noch unſerer warten. Erfüllung durch das Kind Wieviel„ungeſtillte Sehnſucht nach dem Kind“ geht durch dieſe Welt. Sie iſt wohl die traurigſte ſeeliſche Krank⸗ heit, beſonders traurig dadurch, weil ſie auch noch auf das körperliche Wohlbefinden übergreifen kann. Es iſt eine von den Aerzten feſtgeſtellte Tatſache, daß 907 aller hyſteriſchen rauen gewollt oder ungewollt kinderlos ſind oder aber ſich dem Einkindſyſtem verſchrieben haben. Die Nerven⸗ heilanſtalten geben hierüber die traurigſten Beweiſe. 8 Denn die Krankheit„ungeſtillte Sehnſucht nach dem Kind“ iſt eine heimlich nagende Krankheit an Seele und ganismus. Wenn ſie früh genug erkannt wird und der Wille zur Beſſerung da iſt, ſo kann jede Frau dem ſeeliſchen Verfall aus dem Wege gehen. Sie muß vor allem tief er⸗ kennen, daß ihres Lebens letzte und beſte Erfüllung die Mutterſchaft iſt, und daß alles andere dagegen in den Schatten fällt. Ihr Leben, ihre Liebe zum Gatten, zur ganzen Um⸗ welt, ihr Sehnen und Hoffen, ihre Arbeit und Fürſorge zihält erſt durch das Kind die wahre Erfüllung. Alles, was die Natur ihr an großen, opferbereiten Gefühlen mitgab, le unverbraucht in der Vorratskammer ihrer Seele lagern, inden hier ihren glückhaften, geſunden Ausklang. Sie elt dadurch die Wahrheit des tiefen Wortes, daß 1 en ſeliger macht als nehmen. Sie lebt in einer immer⸗ ind aden erhobenen Freude am Geben. Nie ermüdend nd ihre Tage, erhellt von dem Bewußtſein, daß da ein Weſen lebt, das ganz auf ſie angewieſen iſt und das ihre — 5 Fürſorge immerwährend verlangt. Ihre größte Beglückung aber liegt wohl darin, daß ihre ſeeliſchen Kräfte ſich be⸗ tätigen dürfen, daß da ein kleines Seelchen an ihrer Hand in den Tag hineinſchreitet, ein kleiner Menſch, der der ſorgſamſten Führung und Liebe bedarf. And ſo ſteht die Mutter da, immer gebend, ſorgend und führend, und vergißt darüber all ihre eigenen kleinen Alltagsſorgen. Sie fallen in den Schatten vor der Er⸗ füllung ihres Lebens durch das Kind. Auf dieſe Weiſe mächſt ſte innerlich mit, wächſt geſund hinaus über die Wogen des Alltags, und jede ungeſunde Zwangsvorſtellung oder Aebertreibung in einer Richtung bleibt ihr fremd. e Seele erſtarkt mehr und mehr durch geſunde Mutter⸗ chaft. Und wer ſo immer gebend im ewigen Kreislauf des Lebens ſteht, gibt ſich nicht leer, denn er ſteht mit den höheren und beſſeren Mächten in Verbindung, dem Schöpfer und Betreuer aller Dinge. Vici Roer Frau und Sport Die Frau von heute hat ſich ihre Stellung ſelbſt ge⸗ ſchaffen, in zähem Kampf gegen die Vorurteile 112 älteren Generation. Sie iſt nicht mehr„nur“ dem Manne unter⸗ geordnet: ſie ſteht mitten im Kampf. Was liegt da wohl näher, als daß ſie ſich ins Freie ſehnt, um ihrem Körper friſche Luft zukommen zu laſſen, ſich die Lungen ordentlich mit friſcher Luft vollzupumpen? Aber es ſind nicht nur dieſe Umſtände, die die Frau dem Sport näher bringen, ſondern der bei der Frau ganz anders als beim Manne ge⸗ artete Körperbau ſpielt hierbei eine große Rolle. Gerade die Frau muß in ihren Wachstumsjahren großes Gewicht auf richtige Körperpflege legen, und dazu gehört in aller⸗ erſter Linie Licht, Luft und Sonne. Die Sonne iſt der größte und natürlichſte Heilfaktor. Was ſoll die Frau aber für einen Sport betreiben, ſoll ſie ſich einem beſtimmten Sport widmen, oder aber wahllos jede ihr zuſagende Sportart mitmachen?— Vor einſeitigem Sport ſei gewarnt, auch vor der Unſttte der Uebertreibung, der Sucht nach Höchſtleiſtung. Das ſoll man im allgemeinen ruhig dem Manne überlaſſen. Manche Frau hat ſich durch Ueberanſtrengung ein Leiden auf Lebenszeit geholt. Man ſoll den Sport nicht als Selbſtzweck, ſondern als Mittel zum Zweck ausüben. Vernünftiger Sport wird immer und in jedem Fall eine geſunde Wirkung ausüben, auch für ältere Frauen. Mütter mit erwachſenen Töchtern ſollten es ſich nicht nehmen laſſen, noch einmal wieder jung zu ſein und ſich mit ihren Kindern im Freien herumtummeln; ſie werden ſehen, daß durch zweckmäßigen Sport die Haut ſich wieder glättet, die Runzeln und Sorgenfalten aus dem Geſicht verſchwinden und ſie ſelbſt ſich verjüngen. Dieſes Wunder bringt der beſte Arzt, die Sonne, zuſtande— die Sonne in Verbindung mit friſcher Luft. Die Sportarten, die für die Frau am beſten geeignet ſind, ſind Uebungen mit ſchwingender Bewegung, alſo keine Kraftbeanſpruchungen, die in ihrer Art mehr für die feſtere Konſtitution des Mannes geeignet ſind. Frauen ſollten vorwiegend Gymnaſtik treiben, Ballſpiele machen; auch der Schwimmſport iſt zu empfehlen. Der Ruder⸗ und Paddel⸗ ſport iſt gleichfalls ſehr geeignet. Der gleichmäßige Rhythmus des Hin⸗ und Herbewegens beim Paddeln wird Bauch⸗, Bruſt⸗ und Rückenmuskeln ſtärken, und ſo gleich⸗ zeitig die Frau vor Sitzbeſchwerden bewahren. Wandern, ohne Gewaltmärſche, gehört mit zu dem gefündeſten Sport, eee„„„„„„„„ Der Nachmittagsanzug wderdtene eiebleh N Sehr elegant und angezogen wirkt unſer ſommerliches Straßenkleid. Es zeigt den modiſch gekürzten Rock und trägt weiche Glockenfalten. 1 1 1 —— ũũX«k 35* Das Kind ſchläft Niemals erſcheint uns das Vertrauen, mit dem ein kleiner Menſch den Aufbruch ins Leben vollzieht, größer, als wenn man ein Kind ſchlafen ſieht. Schmerzliches und Frohes geſchieht ringsum, Luſt und Zuſammenbruch; eine Welt kann in Trümmer gehen, aber kein Schein berührt das kleine, ſchlafende Geſicht. Es iſt, als ſei es weit ent⸗ rückt, niemand weiß etwas von ſeinen Träumen, die das Geſicht zucken oder lächeln machen; meiſt aber iſt es hell, als ſei ein unſichtbarer Stern über ſeiner Stirn. Und iſt es nicht ſo, daß bei jedem Kind, wie bei dem Kind in der Krippe, alle Möglichkeiten zu einer wunderbaren Ent⸗ faltung liegen, verborgen in Schlaf und Schweigen? Da iſt das Lächeln— überwältigender nichts als das erſte Lächeln mit dem Schimmer des Erkennens; es iſt noch kein Lachen, ſondern jene geheimnisvolle Zwiſchen⸗ ſtufe von vertrauendem Ernſt und einer aus dem Tiefſten ſteigenden Freude, es taucht auf aus dem Glanz der Augen und breitet ſich über das Geſicht, es verweilt ein paar Sekunden und fließt dann wieder zurück in den tiefen Brunnen, auf deſſen Grund es geruht hat. In dieſem Lächeln. das das Antlitz des Kindes aufſchließt, wie ſich eine Knoſpe im Licht öffnet, iſt alles beſchloſſen, was wir Erwachſenen längſt hinter uns gelaſſen haben; es iſt der heimliche Quell des Glücks, der noch am Herzen der Erde geborgen iſt. Die Schneiderin kommt Für die Hausſchneiderei ſollte man gute Vorberenenezen treffen, damit das Nähen ſogleich beginnen kann und nicht erſt beim Eintreffen der Schneiderin die Beſorgungen ge⸗ macht werden und die Nähmaſchine in Ordnung gebracht wird. Die Nähmaſchine iſt ſchon mehrere Tage vorher zu reinigen und zu ölen. Man muß den Staub gut entfernen und alle Teile mit Maſchinenöl gut einfetten und in die Löcher der Maſchine das Oel träufeln.— Auch alle zur Schneiderei gehörigen Zubehörteile beſorgt man vorher: Zu den Stoffen paſſendes Nähgarn oder Nähſeide, Schneider⸗ kreide, Steck- und Nähnadeln, Futterſtoffe, Steifgaze, Naht⸗ band uſw. Man überlege genau, was für Knöpfe, welche Garnitur man verwenden will. Auch revidiere man vorher. ſeinen Flickkaſten, ehe man neue Stoffe kauft. Man wird oft überraſcht ſein, wieviele Vorräte man hat, die ſich zur Ergänzung von Kleidern oder Bluſen verwenden laſſen. Praktiſche Kochrezepte Bismarckheringe Friſche Heringe werden gereinigt, Kopf und Schwanz abgeſchnitten, die Rückengräte glatt herausgenommen und die ſo gewonnenen Filets in friſches Waſſer gelegt. Nach einer Stunde wird das Waſſer gewechſelt und nach wieder einer Stunde zum dritten Male. Dann wird das Waſſer fortgegoſſen und die Heringe kommen in ſo viel Eſſig, 5 ſie mit ihm bedeckt ſind In dem Eſſigbad bleiben ſie fün bis ſechs Stunden liegen. Darauf läßt man ſie auf einem Durchſchlag etwas abtropfen, ſchichtet ſie in einen irdenen Topf und beſtreut ſie ſchichtweiſe mit folgender Miſchung: 65 Gramm Salz, 30 Gramm Zucker, einer in dünne Kringel geſchnittenen Zwiebel, etwas Lorbeerblatt, etwas engliſch Gewürzkörner, drei bis vier Nelken, für fünf Pfennig Pfeffer, die letzten Sachen kleingeſtoßen und alles gut mit⸗ einander vermiſcht. Der Topf wird feſt verſchloſſen, in zwei bis drei Wochen ſind die Heringe zu eſſen. Man muß morgens mit der Bereitung anfangen, da man ſonſt mit der Zeit nicht bis zum Abend reicht. Schweinefilet— zart und ſaftig Schweinefilet ſchmeckt weitaus am beſten, wenn man es auf offener Pfanne 20 Minuten lang unentwegt mit heißem Fett überſprudelt. Ein Filet von 300 bis 400 Gramm braucht zehn Minuten von jeder Seite, ein ſchwereres entſprechend länger. Waſſer kommt gar nicht heran. Man hält die Pfanne ſchräg am Stiel und ſchöpft mit dem Löffel das Fett(ganz gleich welches, nur reine Butter eignet ſich nicht), das während des Begießens bei⸗ nahe mehr wird. Man braucht alſo gar nicht ſo viel Fett, wie man zunächſt glaubt. Nachdem man etwas zur Soße abgenommen hat, kann man in dem auf der Pfanne ver⸗ bleibenden Reſt noch einmal Klopſe oder Koteletts braten. Schwedenpunſch Echter Schwedenpunſch iſt jetzt teuer und ſchwer zu bekommen. Wir können uns ſelbſt einen Erſatz bereiten, indem wir zunächſt ½ Liter Waſſer mit der abgeriebenen Schale einer Zitrone, einer Stange Vanille und 350 Gramm Zucker 20 Minuten lang kochen laſſen. Die Flüſſigkeit muß dick tropfen, darf aber noch nicht kriſtal⸗ liſteren. Sofort nachdem ſie vom Feuer gezogen iſt, kommen eine halbe Flaſche weißer Bordeaux und zwei Flaſchen Arrak dazu, und die gut durchgeſchüttelte Miſchung wird in feſtverkorkten Flaſchen gelagert. Je länger ſie liegen, um ſo beſſer wird der Punſch. Er iſt eine ſehr aparte Bewirtun für Beſuch nach dem Abendbrot und wird möglichſt ka vorgeſetzt. Karamelſpeiſe 70 Gramm Zucker werden auf gelindem Feuer gebräunt, mit ein wenig Waſſer glatt gerührt, zu dem nach Vorſchrift aufgekochten Inhalt eines Vanilleſoßenpulver⸗ päckchens gegoſſen und 5 Blatt gut aufgelöſte weiße Gelatine dazwiſchen gezogen, die Speiſe kommt in eine Glasſchüſſel und kann ohne Soße gegeſſen werden. Käſegebäck 100 Gramm Mehl, 100 Gramm geriebener Schweizer⸗ käſe, 100 Gramm Butter oder Margarine werden gut durchgeknetet, ausgerollt, in Plätzchen geſtochen und auf gebuttertem Blech gebacken. N 4 — Nel fe en . 222 4 e * Sperrt und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. In Unterbaden⸗Weſt ſpielen morgen: 09 Weinheim— 07 Mannheim Heddesheim— Käfertal Ilvesheim— Neulußheim Friedrichsfeld— Feudenheim Viernheim— Seckenheim Seckenheim muß in ſeinem erſten Spiel zu einem der ſpielſtärkſten Vereine der Gruppe und hat wenig Ausſichten auf Punktgewinn. Für die Seckenheimer Mannſchaft iſt jedoch der Umſtand, daß ſie unbefangen ins Spiel gehen kann, von nicht zu unterſchätzendem Vorteil. Die Secken⸗ heimer haben nichts zu verlieren und ſo kann die Mann⸗ ſchaft hemmungslos ſpielen und zeigen, daß ſie Punkte nicht ohne Kampf abgibt. Daß man etwas kann, wurde in den zwei Entſcheidungsſpielen gegen Ziegelhauſen unter Beweis geſtellt. Alſo nicht vorher verzagen, ſondern auf⸗ recht und mit Schneid ins Gefecht, denn— wer wagt— gewinnt! 5 Wünſchen wir dem Seckenheimer Fußball einen guten Auftakt! ch Auswärtiger Sport Nach den ſportlichen Großereigniſſen in den letzten Wo⸗ chen iſt man leicht verführt, das erſte September⸗Wochen⸗ ende als„mager“ zu kennzeichnen. In der Tat fehlen ſolche Großveranſtalkungen wie es u a die Rad⸗Weltmei⸗ ſterſchaften und die Akademiker⸗Weltſpiele waren, aber dennoch darf man mit dem„September⸗Auftakt“ zufrieden ſein, er bringt auf allen Gebieten etwas. Im Fußball ſteht unſerer Nationalelf eine dankbare Aufgabe be⸗ vor. Im Berliner Olympia ⸗Stadion trifft ſie auf eine Auswahl des Gaues Brandenburg und will mit dieſem Treffen dem brandenburgiſchen Opfertag zu einem vollen Erfolg verhelfen. Die„Nauonalen“ ſpielen in ſolgender Aufſtellung: Jakob(Regensburg); Janes(Düſſeldorf)— Münzenberg(Aachen); Kupfer(Schweinfurt)— Goldbrun⸗ ner(München)— Kitzinger(Schweinfurt); Lehner(Augs⸗ burg)— Helmchen(Chemnitz)— Lenz(Dortmund)— Hoh⸗ mann(Benrath)— Fath(Worms). In Süddeutſchland wird die Meiſterſchafts⸗Spiel⸗ zeit durch den Gau Bayern eröffnet. Sppg Fürth— Wak⸗ ker München, Fc 05 Schweinfurt— Schwaben Augsburg, BfB Ingolſtadt— 1. Fc Nürnberg, Jahn Regensburg— 1860 München ſind die erſten Punkteſpiele. Da Schwein⸗ furt, Regensburg und Augsburg Spieler zur Nationalelf abſtellen, iſt mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die beiden Spiele Fe 05 Schweinfurt— Schwaben Augsburg und Jahn Regensburg— 1860 München ausfallen.— Freibur⸗ ger FC und Wormatia Worms holen am Sonntag in Frei⸗ burg das aus der 1. Hauptrunde des Tſchammer⸗Pokal⸗ Wettbewerbs noch rückſtändige Spiel nach.— Eine Reihe intereſſanter Freundſchaftsſpiele vervollſtändigt das ſüd⸗ deutſche Fußballprogramm. An vorderſter Skelle erwäh⸗ nen wir das Jubiläumsturnier des SV Waldhof, das ne⸗ ben der Mannſchaft des Jubilars noch den Pokalmeiſter VfB Leipzig, den württembergiſchen Meiſter VfB Stutt⸗ art und den VfR Mannheim im Wettbewerb ſieht. Von en übrigen Treffen ſind das Kreisauswahlſpiel zwiſchen Oſtpfalz und Südpfalz in Neuſtadt an der Weinſtraße, das Gaſtſpiel des Niederrheinmeiſters Fortung Düſſeldorf bei der 1 Eintracht ſowie 1. Fc Kaiſerslautern— Vfe Neckarau, Kickers Of 2850— Kaſſel 03, FV Kehl— Sportfr. Stuttgart und VfB Coburg— Stuttgarter Kik⸗ kers u. a. zu erwähnen. Im Ausland gibt es neben den Ligaſpielen auf dem Inſelreich zwei Länderkämpfe, die Finnland und Norwegen. in Helſinki ſowie Frankreich und Italien in Paris als Geg⸗ ner ſehen. Auch im Handball wird der Reigen der ſüddeutſchen Punktekämpfe eröffnet. Hier macht der Gau Württemberg den Beginn mit folagen⸗ den Treffen: TV Altenſtadt— KSW Zuffenhauſen, TSV Schnaitheim— TW Cannſtatt, TV Urach— Tſchft. Göp⸗ pingen.— Die Spiele um den Pokal des Gaues Südweſt werden am 9 5 in Worms abgeſchloſſen. Endſpiel⸗ gegner ſind TGS 61 Ludwigshafen und Polizei Wlesba⸗ den.— Zuſammen mit dieſem Treffen wird in Worms auch entſchieden, wer als zweiter„Neuling“ in die Süd⸗ weſt⸗Gauliga kommt, Viktoria Griesheim oder MTV Lud⸗ wigshafen. Im Hockey werden die Punkteſpiele in Württemberg und Vagern fort⸗ geſetzt. In der Leichkathletik beanſpruchen die Endkämpfe zur Deutſchen Vereins⸗Mei⸗ terſchaft das weitaus größte Intereſſe. In München kämp⸗ 0 die Männerſchaften des Berliner Sc, der Stuttgarter Kickers, des TSV 1860 München und ASV Köln. Im Dresdner Oſtragehege will bei den Frauen der Dresdner Sc ſeinen Titef gegen den Sc Charlottenburg, die Ham⸗ burger Tichft. und den DOSc Berlin verteidigen.— Ueber- all im Reich werden e DMV⸗Kämpfe veranſtattet, die letzte Gelegenheit zur Verbeſſerung der Punktzahlen wird alſo vorgenommen.— Nationale Feſte werden in Homburg(Saarpfälziſche Kampfſpiele). Saarbrücken (Frauen) und Darmſtadt veranſtaltet.— Ein deſonderes Ereignis, das nach unſerer Niederlage durch England all⸗ gemein intereſſieren dürfte, iſt der finniſch⸗engliſche Länder⸗ kampf in Helſinki. Die Ruderer ſtehen kurz vor dem Abſchluß ihrer Saiſon. Am Wochen⸗ ende werden in verſchiedenen Teilen des Reiches Herbſt⸗, Jugend⸗ und Altherrenregatten veranſtaltet, ſo in Stutt⸗ gart, Offenbach, Neuwied und Hamburg. Im Ringen wird der erſte Teil der deutſchen enten abgewickelt. In Hannover kämpfen die Bantam und Leicht⸗ gewichtler um die Titel. Der Mokorſpork bringt mit den Motorradrennen in Hockenheim den ſechſten Lauf zur deutſchen Meiſterſchaft. 173 Meldungen würden abgegeben, darunter auch die der beſten Fabrik⸗ fahrer wie Mellmann und Fleiſchmann, Kluge, Winkler, Mansfeld, Bodmer, Herz, Kahrmann und Schumann.— Tags zuvor am Samstag, wird in Donington die Engliſche TT für Wagen ausgefahren. Unter den 27 gemeldeten Wagen befinden ſich auch vier BMW, die in engliſcher Li⸗ zenz gebaut wurden und von Henne, Aldington, Fane und Dobbs geſteuert werden. Unter„Verſchiedenes“ erwähnen wir der Wichtigkeit halber die Sommer⸗ [piel⸗Meiſterſchaften am Samstag und Sonntag in Erfurt an erſter Stelle. In der Teilnehmerliſte ſind wieder alle Meiſter und Reichsſieger des Vorſahres zu fin⸗ den.— In Düſſeldorf⸗Heerdt werden die Deutſchen Kanu⸗ ſegel⸗Meiſterſchaften entſchieden.— In Wiesbaden geht ein nationales Golfturnier am Sonntag zu Ende und in Düſ⸗ ſeldorf und uſtpig werden mit guter Beteiligung Fecht⸗ turniere veranſtaltet. Sport in Kürze Marieluiſe Horn ſiegte am erſten Tag der amerika⸗ niſchen Tennismeiſterſchaften in Foreſt Hills im Frauen⸗Ein⸗ zel über die Amerikanerin Milne 6:0, 6:4.— Die USA. Tennismeiſterſchaft im Gemiſchten Doppel gewannen in Brock⸗ line Frau Fabyan⸗Budge mit 2:6, 10:8, 6:0 gegen das franzöſiſche Paar Henrotin⸗Petra. 0 Mit deutſcher Betefligung wird am 11. und 12. Sep⸗ tember in Brüſſel ein internationales Hockeyturnier durchge⸗ führt. Rot⸗Weiß Köln und der Aachener HC. treffen mit Belgiens Spitzenklaſſe zuſammen. Der Revanchekampf zwiſchen Herbert Runge und dem Ungar, Nagy kommt am 8. Oktober im Rahmen der Groß⸗ veranſtaltung der Amateurboxer in der Deutſchlandhalle zum Austrag. Olympiaſieger im Halbſchwergewicht, Michelot⸗ Frankreich, und der deutſche Meiſter Pietſch⸗Leipzig beſtreiten einen Einlagekampf. Die Deutſchlandriege turnt am Opfertag des Deutſchen Sports, am 25 und 26. September, in Krefeld und Bie⸗ men. Die Teilnahme von Stadel⸗Konſtanz, Bedlert⸗Neuſtndt und Steffens⸗Bremen ſteht für Krefeld bereits feſt. Weltmeiſter Walter Lohmann⸗Bochum ſtartet bei den Steherrennen auf der Radrennbahn in Köln-Riehl, die von 12. auf den 10. September vorverlegt wurden. Im Mittel, punkt ſteht der Große Preis der Hanſeſtadt Köln. Das„Braune Band“ wird im nächſten Jahre am 31. Juli entſchieden Die internationale Münchener Rennwocht iſt für die Zeit vom 24. Juli bis 2. Auguſt 1938 feſtgeleg worden. Der Italiener Paſubio, der in Baden⸗Baden den Hes delberg⸗Ausgleich“ für die Farben des Stalles del Soldg gewann, wurde an den Stall Ruhrſtein verkauft und kom nach Köln zu K. Keller in Training. Der ausgezeichnen Hengſt bleibt alſo in Deutſchland. Deutſche Reiteroffiziere beteiligen ſich vom 25. Septem⸗ ber bis 3. Oktober am 8. Wiener Reit⸗ und Springturnier Die Kavallerieſchule Hannover entſendet Pferde aus dem Spring- und Vielſeitigkeitsſtall, läßt die Dreſſurpferde aber zu Hauſe. Weltbild(M). Cramm⸗Henkel Amerika⸗Meiſter. Von rechts: Henkel, von Cramm, Budge und Mako vor dem entſcheidenden Kampf. Die deutſchen Spitzenspieler ſiegten in der Schlußrunde in einem Dreiſatzkampf mit 6:4, 7:5, 6:4 über die Amerikaner. Damit wurde ſeit 18 Jahren zum erſtenmal der amerikaniſche Doppeltitel von Ausländern erobert.— Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5 Konzert; 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.15 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe(7 bis 7.10) Frühnachrichten, 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgenkon⸗ zert; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wet⸗ ker, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 5. September: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gym⸗ naſtik; 8.30 Kath. Morgenfeier; 9 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10 Was iſt deine Pflicht? Die Forderung des Tages!, Morgenfeier der HJ.; 10.30 Fröhliche Morgenmuſik; 11.30 Caſimir v. Paſzthory, Lieder; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag, Fort⸗ letzung; 14 Kafſperle als Bademeiſter, Kinderſtunde; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 15 Chorgeſang; 16 Sonntagnach⸗ mittag aus Saarbrücken; dazwiſchen: Funkberichte vom gro⸗ ßen Feſtzug anläßlich der 5. Reichstagung der Auslandsdeut⸗ ſchen in Stuttgart; 18 Durch die Wälder, durch die Auen, Almanach für Jäger und Naturfreunde; 18.55 Schaltpauſe; 19 Auftakt zum Reichsparteitag Nürnberg 1937; 19.15 Kleine Abendmuſik, Schallplatten; 19.45 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Großes Unterhaltungskonzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter; 22.30 Ausſchnitte aus dem Schluß⸗ appell der Auslandsorganiſation der NSDAP. im Hof des neuen Schloſſes in Stuttgart; 22.55 Wir bitten zum Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 6. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Der kluge Soldat und ſeine ſchnel⸗ len, gewandten und ſtarken Geſellen, Märchenſpiel; 10.30 Sendepauſe; 18 Empfang des Führers und Reichskanzlers durch die Stadt Nürnberg; anſchließend: Konzert; 20.10 Stuttgart ſpielt auf; 21.15 Kammermuſik; 22.30 Ueber⸗ nahme; 24 Liegt nicht in Deutſchlands Mitten mein liebes Nürnberg, Szenen aus Richard Wagners„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. Dienstag, 7. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Ein Gang durch Alt⸗Nürnberg, kleine Führung durch die alte freie Reichsſtadt; 10.30 Sende⸗ pauſe; 20 Reichsparteitag Nürnberg 1937, Kulturtagung im Opernhaus; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.40 Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik. durch die Stadt Nürnberg; anſchließend: Konzert; 209 Mittwoch, 8. September: 9.30 Sendepause; 10 Formen deutſcher Muſik; 1030 Sendepause; 18 Stuttgart ſpielt auf; 20.10 Reichsparteitag Nürnberg 1937; 22.30 Tanzmuſik. Neichsſender Frankfurt a. M.: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerh⸗ 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert Nachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Welker, 8.10 Gymnaſtik, 8.30 Muſik am Morgen; 9.45 Sendepauſe; 10 Schulfunk; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Sendepauſe⸗ 14.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; Sonntag, 5. September: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 805 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Deutſche Scholle; 8.45 Orgel muſik, 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Wille zum Lebenz 10 Was iſt deine Pflicht?, die Forderung des Tages; 10.30 Chorgesang; 11.15 Wir helfen dem Führer, der Führer hilft uns; 12 Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder, Kaſperle als Bademeiſter; 14.30 Muſikaliſche Rückantworten, Wunſch⸗ konzert; 15.15 Deutſche Scholle; 16 Nachmittagskonzert; al- Einlage: 17 Sport des Sonntags; 18 Heiteres— gereimk und ungereimt, vergnügte Stunde; 18.55 Schaltpauſe; Auftakt zum Reichsparleitag 1937; 19.15 Friſch geſtrichen, Unterhaltungsmuſik; 19.45 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zum 30. Todestag bon Edvard Grieg; 22 Zeit, Nachrichten 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter; 22.15 Sport; 22.30 Aus⸗ ſchnitte aus dem Schlußappell der Auslandsorganiſation der NSDAP. in Stuttgart; 22.55 Wir bitten zum Tanz; Nachtmuſik. Montag, 6. September: 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepauſe; 18 Empfang des Führers und Reichskanzler Stuttgart ſpielt auf; 21.15 Unterhaltungskonzert; 22.30 Di Meiſterſinger von Nürnberg, von Richard Wagner. Dienstag, 7. September: 10.45 Sportfunt für die Jugend; 11 Sendepauſe; 1140 Deutſche Scholle; 15.15 Für die Frau; 15.45 Sendepae; 19 Schöne Melodien zum Feierabend; 20 Reichsparteitag Nürnberg 1937, Kulturkagung im Opernhaus; 22.20 Kane: rad, wo biſt du?; 22.30 Anterhaltung und Tanz. Mittwoch, 3. September: 5 9.30 Sendepause; 11.45 Deutſche Scholle; 19 Anſer fil gendes, klingendes Frankfurt; 20.10 Reichsparteitag Nürſ⸗ berg 1937 22.30 Unterhaltung und Tanz. 8 e, Das Feſt der Auslandsdeutſchen in Stuttgart.. Die Fahnen ſenken ſich zur Ehrung der Gefallenen der Auslandsorganiſation der NSDAP. 5. Reichs tagung der Auslandsorganifation. Weltb Reichsminiſter Rudolf Heß ſpricht auf der Großkundgebung in der Adolf ⸗ Hitler Aa en, 5 1 zur Eröffnung der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Anweſ heit von rund 80 000 Volksgenoſſen. Weltbild(M). bahn zu . (U ⸗Kamuf⸗ FFC C 1 5