N tauche tedritth Le Lu inn ſiſ lange gen he 1 weng gewillt werkraß nhaltetz ) Wird 1 Wind⸗ freien e heut, kauft en zwei! r glaſ⸗ er Fl gefügler Gutes Haus el ihre Mann cht zu n ſeine ilnahm einmal. ommer⸗ — ermiete Shah. onder⸗ iuſepfe rmiele Rolj onder⸗ mel⸗ o nig etwa miele . Al Gul⸗ rmielt Rolf — tetie boten ine ler 1037 Nr. 209 Neckar ⸗Vote(2. Blatt) Mittwoch, 8. September 1937 — 7 Nene 7 3 Fiünrers“ Fortſetzung:„Die Proklamation des Führers“. — Das ſchwerſte ſoziale Problem gelöſt Tatſache iſt nun, daß Deutſchland ſein ſchwerſtes ſoziales Problem gelöſt hat und zwar reſtlos gelöſt hat! Es gibt in unſerem Lande keine wirklichen Arbeits⸗ 8 loſen mehr. Im Gegenteil: Auf unzähligen Gebieten herrſcht heute be⸗ reits wieder ein Mangel, beſonders an gelernten Kräf⸗ ten. Ich glaube, dies iſt ein größerer ſozialer Erfolg, als wenn es in anderen Ländern gelingt— genau ſo wie früher bei uns— die Produktion ſo lange zu ruinieren und zu zerſtören, bis endlich das ſogenannte befreite Proletariat we⸗ liger ſeiner Sorgen ledig, als vielmehr ohne Arbeit und damit ohne Brot iſt... e Wir können mit dem Ergebnis dieſer unſerer Tätigkeit aber umſo zufriedener ſein, als es dabei gelungen iſt, nicht nur die Löhne, ſondern auch die Preiſe nahezu voll⸗ kommen ſtabil zu halten. Darüber hinaus aber hat der Nationalſozialismus durch. ſeine tauſendfältig geleiſtete Ar⸗ beit verſucht, die ſozialen Lebensbedingungen zu verbe. ſern und zu verſchönern. 5 5 N Was hierbei durch unſere großen Hilfsorganiſationen mitgeleiſtet wurde, wird Ihnen im Laufe dieſes Kongreſſes durch konkrete Zahlen belegt werden. Im geſamten kann man jedenfalls aber die Tätigkeit der Arbeitsfront in ihren verſchie⸗ denen Aemtern, die Arbeit des Winterhilfswerkes ſowie der NS⸗Volkswohlfahrt und endlich die ergänzende Arbeit von„Kraft durch Freude“ als die ſicherlich gewaltigſte ſoziale Gemeinſchaftsleiſtung bezeichnen, die bisher überhaupt irgendwo ſtattgefunden hat. Was gerade der Bolſchewismus aber dem entgegenzuſetzen hat, iſt nur lächerlich. Die Art, in der wir uns im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland bemühen, die ſozialen Probleme zu löſen, hilft mit an jener Erziehung der einzelnen Volksgenoſſen zu einem ſozialen Pflichtbewußtſein, das als Endreſultat auch die Vollsgemeinſchaft im edelſten Sinne des Wor⸗ tes ergeben wird. Und dieſes iſt ſicher: Wir ſind ihr im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland tauſendmal näher als in den von Klaſſen⸗ und Wirtſchaftskämpfen zerriſſenen marxiſtiſchen Staaten. Die neue Wi tſchaft Wenn wir von diefer beſonderen Arbeit auf das Gebiet der allgemeinen Wirtſchaft übergehen, dann ſehen wir auch hier um uns zahlreiche kriſenhafte Erſcheinungen. Ich habe jahrelang vor dem Glauben gewarnt, als könne die Be⸗ hebung 15 internationalen Weltwirtſchaftskriſe von einer internatjonglen Seite her erfolgen, und ſtatt deſſen immer betont, daß zuerſt die einzelnen natio nalen Wirtſchaften in Ordnung gebracht werden müßten. So wie wir politiſch als Nationalſozialiſten überzeugt waren, daß uns die Freiheit nicht eines Tages geſchenkt werden würde, ſondern daß wir ſie uns ſelbſt zu erkämpfen haben, ſo waren wir auch durchdrungen von dem Glauben 0 die gleiche Richtigkeit dieſes Prinzips im wirtſchaftlichen eben. g Es gibt als Dogma weder eine ſozialiſtiſche Wirtſchaft, noch gibt es eine freie Wirtſchaft, ſondern es gibt nur eine verpflichtende Volkswirtſchaft, d. h eine Wirtſchaft, der im Geſamten die Aufgabe zukommt, einem Volke die höchſten und beſten Lebensbedingungen zu verſchaffen. Sollte aber eine Wirtſchaft auf dem einen oder anderen Gebiet überhaupt nicht in der La ge ſein, von ſich aus die geſtellten großen Aufgaben zu erfüllen, dann wird die a der Volksgemeinſchaft andere Mittel und ege ſuchen müſſen, um den Erforderniſſen der Allgemein⸗ heit zu genügen. Das Ziel des Vier jahresplanes Der Wille des nationalſozialiſtiſchen Staates nun, die wirtſchaftlichen Grundlagen 925 Nation zu ſichern, hat ſei⸗ nen ſchärfſten Ausdruck gefunden in dem Entſchluß, der nen hier im vergangenen Jahre verkündet wurde: Innerhalb einer kurz bemeſſenen Zeit die Nalion auf einer 0 7 lebenswichtiger Gebiete von der Willkür oder den Unſicherheiten des Auslandes ee zu machen. Dieſer Enlſchluß wird ebenſo ſicher verwirklicht, wie einſt der nakionalſozialiſtiſche Staaf verwirklicht wurde. oweit zu ſeiner Verwirklichung privatwirtſf chaft⸗ liche Kräfte genügen, werden ſie damit befaßt, ſowie aber eine erſichtliche Unmöglichkeit eintritt, auf dieſem Wege das geſteckte Zie. zu erreichen, wird die Nationals folche dieſe Arbeit übernehmen. a Es möge ſich niemand darüber täuſchen: Einer Volksge⸗ meinſchaft, der es gelingt, eine gewaltige Armee aufzu⸗ auen, einen rieſigen Arbeitsdienſt zu mobiliſieren, das Gigantenunternehmen der Deutſchen Reichsbahn 10 leiten aw wird auch gelingen, z B. die deutſche Stahl, und „o duktion auf jene Höhe zu bringen, die not⸗ wendig iſt! Wel lind ſchon mik anderen Aufgaben fertig geworden als mii den im Bierjahresplan beſtimmten! Und ich möchle ſchon heute Ihnen, meine Parteigenoſſen und-Genoſſinnen, die Verſicherung abgeben, daß dieſe Arbeit unker der Lei⸗ kung des Parteigenoſſen Göring genau in dem vorgeſehenen Tempo verläuft. Eines iſt ſicher: Es gibt weder eine Ideologie der Staats⸗ noch eine ſolche der Privatwirtſchaft. In beiden Fällen trägt die letzte Verantwortung immer derſelbe Fak⸗ tor nämlich die Geſamtführung der Nation, d. h. die Volks⸗ gemeinſchaft ſelbſt. Anſere Kolonialfor derung Im übrigen gibt es in unſerer Wirtſchaft nur eine einzige Frage, die uns ſeit Jahren fortgeſetzt mit ſchwerſten Sorgen erfüllt: Es iſt die Sch wierigkeit unſerer Lebensmittelverſorgung. Der deutſche Lebensraum iſt ohne koloniale Ergänzung zu klein, um eine ungeſtörte, ſichere, dauernde Ernährung unſeres Volkes zu garantieren. Kein anderes Volk bann eine größere Leiſtung auf die⸗ ſem Gebiet aufweiſen als wir. Die Zahlen, die Pg. Darré Ihnen in dieſem Kongreß unterbreiten wird, ſind glänzende Beweiſe für dieſe Behauptung. Allein, es iſt ein auf die Dauer unerträglicher Gedanke, Jahr für Jahr vom Zufall einer guten oder ſchlechten Ernte abhängig zu ſein. Es iſt daher die Forderung nach einem dem Reich ge⸗ hörenden Kolonialbeſitz in unſerer wirkſchafklichen Rot begründet, und die Einſtellung der anderen Mächte zu dieſer Forderung eine einfach nicht verſtändliche. Deutſchland hatte ſeine Kolonien einſt dieſen Mächten weder geraubt noch geſtohlen. In einer Welt, in der man heute nur ſo von moraliſchen Phraſen trieft, wäre es angebracht, auch dieſe Tatſache zu berückſichtigen! Im übrigen ſpricht für die deutſche nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung eine einfache und nüchterne 5 Als wir vor fünf Jahren die Macht übernahmen, glich das wirtſchaftliche Leben Deutſchlands einem Friedhof Heute aber iſt es wieder erfüllt von dem Rhythmus der Schaffens⸗ kraft und der Arbeit eines der fleißigſten Völker der Welt. Dies alles iſt nur möglich durch die Autorität der heutigen Staatsführung, die ihrerſeits wieder ihre Wurzel hat in der nationalſozialiſtiſchen Partei. Wir ſind überzeugt, daß gerade auf dem Gebiet der Wirtſchaft aber die Parteigenoſſen und Parteigenoſſin⸗ nen und alle wahrhaften Nationalſozialiſten überhaupt die höchſte Pflicht beſitzen, der Führung des Reiches blind zu vertrauen und ihre Anordnungen oder auch nur ihre Bitten ſofort zu berückſichtigen. Denn wir haben einen ſchwereren Kampf als andere durchzufechten. 137 Menſchen auf einem gkm ſind ſchwerer zu ernähren als 11 oder 12. Dieſes Wunder kann uns nur gelingen bei äußerſter Diſziplin der ganzen Volksgemeinſchaft, bei einem ſofortigen Eingehen Aller auf die Notwendigkei⸗ ten des Tages oder der Zeit. Wir Deutſche können es uns nicht erlauben, auf dieſem Gebiete jeden ſeinen eigenen Weg gehen zu laſſen! Gemeinſam werden wir jedes Problem, ſo oder ſo, zu löſen in der Lage ſein. Für ſich allein würde jeder nut das Opfer der allgemeinen Schwierigkeiten werden. Deutſchland iſt frei! Wenn ich mich nun der Politſk zuwende, dann glaube ich, meine Parteigenoſſen, genügen nur wenige Feſtſtellun⸗ gen zum Rechenſchaftsbericht auf dieſem Gebiet. Um uns herum iſt die Welt erfüllt von Krieg und Kampfgeſchrei! Unruhe erfüllt die Völker, und Revolutionen erſchüttern viele Staaten! Deutſchland nach einem grauenhaften, verlorenen Krieg, nach einer ſchandbaren Revolution, nach 18jähr'ger Aus⸗ plünderung und Erpreſſung bietet heute trotzdem das Bild einer in ſich geſchloſſenen ruhigen Kraft. Ein Friede, der geſchützt wird durch das eigene Volk. Drei Tatſachen möchte ich heute als Abſchluß eines Kapi⸗ tels der deutſchen Geſchichte hier feſtſtellen: f 1. Der Verkrag von Verſailles iſt kol! 2. Deutſchland iſt frei! 3. Der Garant unſerer Freiheit iſt unſere eigene Wehr⸗ macht! Wenn die nationalſozialiſtiſche Staatsführung nichts wei⸗ ter in der Geſchichte unſeres Volkes aufzuweiſen hätte als dieſe drei Ergebniſſe ihrer Führung und ihrer Tatkraft, dann würde ſie ſich damit allein ſchon einen Ruhmesplatz ſichern in den geſchichtlichen Annalen unſeres Volkes. Ein Diktat, das für Ewigkeit gedacht war, haben wir in noch nicht einmal fünf Jahren beſeitigt! Eine neue Wehrmacht in knapp vier Jahren wieder aufgebaut. Dabei iſt aber Deutſchland heute nicht iſoliert, ſondern in enger Freundſchaft verbunden mit mächtigen Staaten. Die 8 Nürnberg im Zeichen des Beginns des Reichsparteitages. Der feſtlich geſchmückte Deutſche Hof, in dem der Führer während des Reichsparteitages wohnt. natürliche Intereſſengemeinſchaft des natkonalſozialiſtiſchen Deutſchland und des faſchiſtiſchen Italiens hat bh in den letzten Monaten immer mehr als ein Element der Sicherung Europas vor dem mg Wahnſinn erwie⸗ ſen. Es wird in Zukunft nicht möglich ſein, an irgendeiner Stelle über dieſe Willensgemeinſchaft hinweg einfach zur Tagesordnung ſchreiten zu können. Unſer Abkommen mit Japan dient der gleichen Aufgabe: Zuſammenſtehen in der Abwehr eines Angriffes auf die Kulturwelt, der heute in Spanien, morgen im Oſten oder übermorgen vielleicht woanders ſtattfinden kann. In uns allen lebt die ſtarke Hoff⸗ nun, daß auch andere Mächte die Zeichen der Zeit verſtehen möchten zur Stärkung dieſer Front der Vernunft und des Schutzes des Friedens und unſerer Kultur! Der deutſche Menſch Wenn Sie in dieſen Tagen über das gewaltige Bauge⸗ lände dieſer Stadt gehen oder die 15 vorhandenen Ver⸗ ſammlungsräume betreten, dann wir auf ſie alle die ſtolze Ueberzeugung einſtrömen, daß die Nation auch auf kultu⸗ rellem Gebiet die Zeit ihres Verfalls beendet hat und den Beginn eines neuen großen Aufſtiegs ſoeben erlebt. Die größte Revolution aber hat Deutſchland erlebt durch die in dieſem Lande zum erſten Male planmäßig in Angriff genommene Volks⸗ und damit Raſſenhygiene. Die Folgen dieſer deutſchen Raſſenpolitik werden enk⸗ ſcheidendere ſein für die Jukunft unſeres Volkes als die Auswirkungen aller anderen Geſetze. Denn ſie ſchaffen den neuen Menſchen. Sie werden unſer Volk davor e wie ſo viele geſchichtliche traurige Vorbilder anderer Raſſen, an der Un⸗ kenntnis einer einzigen Frage das irdiſche Daſein für immer zu verlieren. Denn welchen Sinn hat all unſere Arbeit und unſer Mühen, wenn wir ſie nicht in den Dienſt der Er⸗ haltung des deutſchen Menſchen ſtellen d Jeder andere Fehler iſt zu beheben, jeder ſonſtige Irr⸗ tum einmal zu korrigieren, nur was auf dieſem Gebiete verſäumt wird, kann ſehr oft niemals mehr gutgemacht werden Ob aber auf dieſem raſſen⸗ und damit volkshygie⸗ niſchen Gebiet unſere Arbeit eine fruchtbare war, können Sie wohl in dieſen Tagen hier am beſten ſelbſt ermeſſen. Denn was Ihnen in dieſer Stadt enkgegentritt, das iſt der deutſche Menſch. Kommen Sie und ſehen Sie nun ſelbſt, ob er unter der nationalſozialiſtiſchen Führung ſchlechker oder ob er nicht beſſer geworden iſt. Meſſen Sie nicht nur die Zahl der mehr geborenen Kin⸗ der, ſondern meſſen Sie vor allem das Ausſehen unſerer Jugend Wie ſchön ſind unſere Mädchen und un⸗ ſere Knaben, wie leuchtend iſt ihr Blick, wie geſund und friſch ihre Haltung, wie herrlich ſind die Körper der Hunderttauſende und Millionen, die durch unſere Organiſa⸗ tionen geſchult und gepflegt werden. Wo gibt es heute beſſere Männer, als ſie hier zu ſehen find. Es iſt wirklich die Wiedergeburt einer Na⸗ tion eingetreten durch die bewußte Züchtung eines neuen Menſchen. Und dies iſt die geſchichtlich erhabenſte Recht⸗ fertigung für unſer Handeln in der Vergangenheit und die 1 8 Verpflichtung für unſer Wollen und für unſere Ent⸗ chlüſſe in der Zukunft Denn nur wer ſein Volk geſund er⸗ hält, ſichert ihm dieſe Zukunft. So ſehen wir in dieſer Woche das neue deutſche Volk vor uns auferſtehen, ſehen die geſunde und ſo ſchöne Ju⸗ gend, ſehen die harten Geſtalten unſeres Arbeitsdienſtes, ſehen die Hunderttauſende der Männer unſerer Kampfbewe⸗ 80 und erleben vor allem die ſtolze Selbſtſicherheit der oldaten unſeres jungen Heeres. Ein wahrhaft erhebendes Ergebnis einer hiſtoriſchen Arbeit! Im fünften Jahre nach der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution können wir keine herrlichere Feſtſtellung kreffen, als die eine, es iſt wieder ſchön ein Deutſcher zu Rein und ein Glück in Deukſchland zu leben! Das deutſche Volk, die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die nakionalſozialiſtiſche Armee und unſer Reich Sieg⸗heil! Die Proklamation iſt verleſen Man muß ihre Aufnahme inmitten der Tauſende deutſcher Männer und Frauen aller Lebensalter erlebt haben, um ihre Wirkung zu verſtehen. Die Proklamation, die alle ſchwebenden Fragen der Innen⸗ und Außenpolitik, der Wirtſchaft und der Kultur behan⸗ delte, vernahmen die Zuhörer mit einer andächtigen Auf⸗ geſchloſſenheit, die ſich immer wieder in Beifalls⸗ und Zu⸗ ſtimmungskundgebungen äußerte. Dann vertagte Rudolf Heß den Kongreß, und wie⸗ 11 51e der Jubel ſeiner Getreuen den Führer zurück in die Stadt. Die Kulturtagung Große Kulturrede des Führers.— Die Verkündung des Natkionalpreiſes. i f Nürnberg, 8. September. Die Kulturtagung des Reichsparteitages 1937. Reichsleiter Roſenberg mit einer Rede, i nder er u. a. ſagte: Wie einſt Martin Luther, um ſeine Reformation zu ret⸗ ten, ſichgegen die Schwarmgeiſter wenden mußte, ſo hat, wenn auch in anderer Form auch die Weltanſchau⸗ ung des Nationalſozialismus alle Urſache, bei feierlichen An⸗ laſſen ene Kräfte zurückzuweiſen, die zwar von allgemein anerkannten völkiſchen Poſtulaten ausgehend, dann doch nur einige wenige Punkte einer geiſtigen Geſamtheit heraus⸗ 12 5 und mit ſektiereriſcher Be eſſenheil dieſe als die ein⸗ zigen Maßſtäbe für die weltanschauliche Betrachtung und Wertung er Wir legen Gewicht 1 25 zu erklären, daß keine dieſer Gruppen und 5 5 n das Recht be⸗ ſitzt, ſich als Vertretung nationalſozialiſtiſcher Weltanſchau⸗ ung auszugeben oder gar als Vollender unſerer Weltan⸗ ſchauung aufzutreten. 5 a Vielmehr ſtellen wir als unverrückbares Poſtulat das Bekenntnis auf, daß die Vertretung und Durchſetzung der nationalſozialiſtiſchen 1 das geiſtige eie recht der NS DAßp iſt und bleiben wird. Die NSDAP i 5 uns alle nicht nur unſere i ſondern auch unſere ehr ⸗ lich erſtrittene geiſtige und ſeeliſche Heimat!. Wenn dies nach der Seite der Schwärmer und ſonſtiger Einzelgänger einmal ausgeſprochen werden muß, ſo gilt ent⸗ ſcheidend es auch für viele Vertretungen einer weltänſchau⸗ lichen Vergangenheit. 5 Gegenüber der entſcheidenden Behauptung von der 1 55 enhaften Gleichheit aller Menſchen ſind wir der heut eſtbegründeten Ueberzeugung, daß gerade die tatſächliche ngleichheit dieſer Seelen und Charaktere die Vorausſetzung für jede wahre Kultur der Weltgeſchichte geſchaffen hat. Aus dleſer Ueberzeugüng ergibt ſich deshalb für uns nicht als das Vorbild des deutſchen Arzles als Lehrer und Erzle⸗ Rundfunk⸗ Programme etwa die„künſtliche Tden g zwiſchen Seele und Leib, her geliebt und hoch verehrt. In Profeſſor Sauer⸗ 75 Pr. 9 ſondern die Erkenntnis, daß in einer vielleicht nicht immer bruch hat der im Ruheſtand lebende Geheimrat Bier einen Reichsſender Stuttgart: materiell faßbaren Weiſe Körper, Seele und Geiſt eine würdigen Nachfolger gefunden Sein Name hat im In⸗ und Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerz; Ausland vor allem durch ſeine Arbeiten auf dem Gebiet der Lungenchirurgie beſondere Bedeutung erhalten. Seine viel⸗ ſeitige Perſönlichkeit übt heute auf Patienten, Schüler und Studenten die ſtärkſten Wirkungen aus. Den dritten Nationalpreis hat der Führer dem ſchungsreiſenden Dr. Wilhelm Filchner verliehen. Die erſte Tat dieſes echten deutſchen Forſchers war der im Jahre 1900 begonnene und auch glücklich mit nur zwei Pferden durchgeführte Ritt über den Pamir. Drei Jahre ſpä⸗ ter überquerte Filchner als Leiter der deutſchen China⸗Ti⸗ bet⸗Expedition das Reich der Mitte von Schanghai aus. Filch⸗ ner legte die Forſchungsreſultate in einer ganzen Reihe von Werken nieder. Im Jahre 1910 überquerte Filchner auf Schneeſchuhen Spitzbergen. Im Anſchluß daran leitete er in den Jahren 1910 bis 1913 eine Expedition in die Antarktis, wo er das Prinz⸗Regent⸗Luitpold⸗Land entdeckte. Im Jahre 1926 brach er wieder zu einer Expedition auf. Er wurde zwei Jahre von Tibetern feſtgehalten und in Europa auch ſchon totgeſagt. Filchner hat von dieſer Expedition ſchwere körper⸗ liche Schäden davongetragen. Im Jahre 1934 entſchloß ſich Filchner zu einer neuen Expedition, die Mitte 1936 nach Ver⸗ handlungen mit der Nanking⸗Regierung beginnen konnte. Zu Anfang d. J wurde er beim Grenzübertrikt von Zentral⸗ china nach Chineſiſch⸗Turkeſtan wieder feſtgenommen. Erſt in den letzten Tagen konnte die Preſſe berichten, daß er durch Eingriffe verſchiedener Behörden wieder in Freiheit geſetzt wurde. In Filchner verehrt über Deutſchlands Grenzen hinaus die ganze Welt einen echten deutſchen Forſcher, der unter Hintanſetzung von Geſundheit und Leben ſeinen großen wiſſenſchaftlichen Zielen dient. Ich mache mich gewiß zum Dolmetſch aller Deutſchen, wenn ich den erſten Trägern des Nationalpreiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft die Glückwünſche des Führers, der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung und des deutſchen Volkes zum Ausdruck bringe. Möge auch in fernſter Zukunft, auch wenn von nach uns kommenden Generationen noch verdiente Deutſche mit die⸗ ſem vom Führer geſtifteten Preis ausgezeichnet werden, nur ſolche dieſe Ehrung erfahren, die ſich würdig und mit Stolz in die Reihe derer ſtellen können, denen der Führer heute zum erſten Male den Deutſchen Nationalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen hat.“ Frau Profeſſor Trooſt dankte ergriffen dem Führer für dieſe Ehrung ihres verſtorbenen Mannes. Al⸗ fred Roſenberg nahm die Glückwünſche des Führers entgegen. Die Feſtverſammlung bereitete ihm minutenlange Kundgebungen. Die gleiche Ehrung durch den Führer wie durch die Feſtverſammlung wurde den beiden großen Aerz⸗ ten Geheimrat Profeſſor Dr. Bier und Geheimrat Dr. Sauerbruch die ebenfalls in nächſter Nähe des Führers ſaßen, zuteil Die Auszeichnung des Forſchungsreiſenden Dr. Wilhelm Filchner, der fern von ſeiner deutſchen Hei⸗ mat weilt, wurde ebenfalls mit begeiſterter Zuſtimmung auf⸗ genommen. Darauf nahm der Führer das Wort zu einer mehr als einſtündigen großen Kulturrede, in der er in tiefgründiger, klarer und hinreißender Weiſe das Weſen der deutſchen Kunſt aufzeigte und ihr Richtung und Anſporn für die Zukunft gab. Die Ausführungen Adolf Hitlers machten auf die Zu⸗ hörer einen tiefen Eindruck und riefen immer von neuem Zu⸗ ſtimmungskundgebungen hervor. Wir werden die groß angelegte Rede ihrer Bedeutung entſprechend in beſonderer Weiſe noch ausführlich wiederge⸗ ben. Unter der Leitung von Profeſſor Dr. Sigmund Hauſeg⸗ ger ſpielte dann das Philharmoniſche Orcheſter München den vierten Satz der Fünften Symphonie von Bruckner. Der Ge⸗ ſang der Nationalhymnen bildete den Abſchlus der feierli chen Staatsaktes, nach deſſen Beendigung die Preisträger noch lange Zeit hindurch Glückwünſche entgegennehmen Dreieinigkeit bilden, deren Zerſtörung zugleich die Zerſtö⸗ rung jeder Vorausſetzung einer organiſchen Kulturreform be⸗ deuten würde. Aus dieſer Erkenntnis folgt für uns, daß das deutſche Volk— entgegen ſo manchen Behauptungen— nicht erb⸗ ſündig, ſondern erbadlig iſt. Und aus der Geſamtheit dieſes neuen Lebensimpulſes bekennen wir, daß die hohen Werte eines ſtarken Volkes und ſeiner Kultur nicht in Un⸗ terwürfigkeit, Knechtſeligkeit und ſo oft überheblicher Demut liegen, ſondern im Stolz auf ſich ſelbſt und in der Achtung vor ſich ſelbſt begründet ſind. Der Nationalſozialismus iſt emporgeſtiegen wie ein Al⸗ penzug nach einer rieſenhaften Erruption. Er iſt da, ob der Außenſtehende ihn bejahen oder ablehnen mag, die Welt täte jedoch gut, ihn eben als ein gewaltiges Phänomen der Na⸗ tur zu betrachten und als nicht mehr wegzudiskutierende Tatſache in ihr Bild des Lebens einzufügen 7 5 4 5 Konzert, 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.45 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe(7 bis 7.10 Frühnachrichten, 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Welter landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgenkon⸗ zert; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wet⸗ ter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwel bis Drei, 15 Sendepause; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wette Sport; 24 Nachtmuſik.. Mittwoch, 8. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Formen deutſcher Muſik; Sendepause; 18 Stuttgart ſpielt auf; 2040 Reich Nürnberg 1937; 22.30 Tanzmuſik. f Donnerstag, 9. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Volksliedſingen; 18 Nachmittags, konzert; 20.10 Reichsparteitag Nürnberg 1937, von der kr, öffnung der NS.⸗Kampfſpiele und Grundſteinlegung dur den Führer, vom Vorbeimarſch der Politiſchen Leiker bor dem Führer; 22.30 Volks- und Anterhaltungsmuſtk, Feftag, 10. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Olympia der deutſchen Arheit⸗ 10.30 Die Kampfspiele der Hitlerſugend; 10.45 Sendepaue⸗ 20 Reichsparteitag 1937, Appell der politiſchen Leiter af der Zeppelinwieſe, der Führer ſpricht; 22.30 Eins ils Andere. For⸗ Verleihung des Nationalpreiſes Auf der Kulturtagung hielt dann Dr. Goebbels zur Ver⸗ kündung des Nationalpreiſes eine Rede, in der er u. a. aus⸗ führte: Am 30. Januar 1937 haben Sie, mein Führer, durch einen Erlaß den deutſchen Nationalpreis für Kunſt und Wiſ⸗ ſenſchaft geſtiftet. Dieſer Nationalpreis wird jährlich an drei verdiente Deutſche in der Höhe von je 100 000 Reichsmark zur Verteilung gelangen. Die Annahme des Nobel-Preiſes wurde damit für alle Zukuneft Deutſchen unterſagt. In einer Auführungsbeſtimmung wurde angeordnet, daß die Verleihung des Nationalpreiſes in einem feierlichen Staatsakt alljährlich auf dem Reichsparteitag in Nürnberg ſtattfinden ſoll. Ueber die Verteilung des Preiſes entſcheidet der Führer. Zum erſtenmal ſeit ſeiner Stiftung wird der Deutſche Nationalpreis heute auf dem Keichsparteilag der Arbeit in Nürnberg von Ihnen, mein Führer, verliehen. Ich habe in Ihrem Namen die Preisträger bekanntzugeben. Sie erfah⸗ ren durch die Verleihung die höchſte Ehrung in Kunſt und Wiſſenſchaft, die das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu ver⸗ geben hat. Profeſſor Ludwig Trooſt, der große Baumeiſter, der eigentlich verdient hätte, als Erſter Träger des Deutſchen Nationalpreiſes zu werden, weilt leider nicht mehr unter den Lebenden. Der Führer hat beſtimmt, daß ihm ſymboliſch über das Grab hinaus als Erſtem dieſe E zuteil Samstag, 11. September: 9.30 Appell der HJ. im Stadion mit Rede des Füh⸗ rers; 10.30 Sendepauſe; 15 Wer recht in Freuden wander will, was machen wir am Sonntag; 16 Froher Funk ft Alt und Jung; 18 Wie es euch gefällt; 20.10 Reichsparteilgg 1937: Bom Appell der HJ. im Stadion mit Begrüßungs, worten und der Rede des Führers; von den Hauptkämpfen der NS.⸗Kampfſpiele; vyr der DA F.⸗Tagung in der Kön a vom Haupttas des Kd. ⸗Volksfeſtes; 22.80 Taz muſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Mittwoch, 8. September: 9.30 Sendepauſe, 11.45 Deutſche Scholle; 19 Unſer ſin⸗ gendes, klingendes Frankfurt, 20.10 Reichsparteitag Nun berg 1937; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Donnerstag, 9. September: 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 15.90 Sendepause; 19 Ueber Länder und Meere, buntes Unterhal, tungskonzert; 20.10 Reichsparteitag Nürnberg 1937, von der Eröffnung der NS.⸗Kampffpiele und Grundſteinlegung durch den Führer; vom Vorbeimarſch der politiſchen Leiter vot dem Führer; 22.20 Lokale Nachkichten, Wetter, Sport; 2230 Volks⸗ und Anterhaltungsmuſik. Freitag, 10. September: 10.45 Mutter kurnt und ſpielt mit dem Kind; 11 Sende⸗ pauſe; 11.40 Deutſche Scholle; 19 Mal ſo— mal ſo, Schall platten; 20 Reichsparteitag 1937, Appell der politiſchen Lei ter auf der Zeppelinwieſe, der Führer ſpricht; 22.30 Tanz⸗ muſik. einen Bau⸗ er⸗ füllt der Führer deshalb eine Dankespflicht, wenn er be⸗ ſtimmt, daß Profeſſor Ludwig Trooſt, zwar durch den Tod von uns geſchieden, aber in ſeinen Werken ebenſo weiter⸗ erb die Reihe der Träger des Deutſchen Nationalpreiſes eröffnet. Als Erſtem unter den Lebenden hat der Führer den Deutſchen Nationalpreis dem Parteigenoſſen Alfred Ro⸗ ſenberg verliehen. Alfred Roſenberg hat in ſeinen Werken in hervorragendſtem Maß die Weltanſchauung des National⸗ ſozialismus wiſſenſchaftlich und intuitiv begründen und fe⸗ ſtigen geholfen. In einem unermüdlichen Kampf um die Reinerhaltung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung hat er ſich ganz beſondere Verdienſte erworben. Erſt eine ſpätere Zeit wird voll zu ermeſſen vermögen, wie tief der Einfluß dieſes Mannes auf die geiſtige und welt⸗ anſchauliche Geſtaltung des nationalſozialiſtiſchen Reiches iſt. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung und darüber hinaus das anze deutſche Volk wird es mit tiefer Genugtuung begrü⸗ en, daß der Führer in Alfred Roſenberg einen ſeiner älte⸗ ten und treueſten Mitkämpfer durch Verleihung des Deut⸗ chen Nationalpreiſes auszeichnet. Samstag, 11. September: 9.30 Appell der HJ. im Stadion mit Rede des Führers; 11.45 Deutſche Scholle; 15.15 Volk und Wirtſchafk; 15.30 Die Sache mit dem Vogel, heitere Szenen; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 19 Aus Sage und Mythos, volksküm⸗ liches Wagner⸗Konzert; 20.10 Reichsparteitag 1937: Vom Appell der HJ. im Stadion mit Begrüßungsworten und der Rede des Führers; von den Hauptkämpfen der Ns⸗ Kampfſpiele; von der DAF.⸗Tagung in der Kongreßhalle; vom Haupttag des KdF.⸗Volksfeſtes; 22.30 Nächlliches Ständchen. F———.—————— Marktberichte 1 a 5 8 80 mußten. Waunheimer Großviehmarkt v. 7. Sept. Zum Maul „Für den zweiten Deutſchen Nationalpreis für Kunſt und 5. 8 heimer Großviehmarkt waren aufgetrieben: 82 Ochſen, 220 Wiſſenſchaft at der Führer eine Zweiteilung in Beträgen Bullen, 334 Kühe, 238 Rinder, 8 Freſſer, zuſammen 891 von je 50 000 Mark angeordnet. Als Träger wurden vom f 5 Stück Großvieh mittl. Qual., gegen die Vorwoche 209 mehr, Die Zuteilung erfolgte den Kontingenten entſprechend hei einer unveränderten Höchſtnotiz für Ochſen zu 42 bis 45, Bul⸗ len 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44. Am Käl⸗ bermarkt waren 1328 Tiere mittl. Qual. aufgetrieben(Von. woche: 1182). Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60 bis 65 Pfg. Der Schweinemarkt war mit 1132 Tieren(1302 wen ger als Vorwoche) beſchickt. Die Zuteilung erfolgte bei einn Höchſtnotiz von 56 Pfg. dem Kontingent entſprechend. Führer zwei Aerzte beſtimmt: Geheimrat Profeſſor Dr. Auguſt Bier und Geheimrat Profeſſor Dr. Ferdi⸗ nand Sauerbruch. Damit werden zwei deutſche Wiſſenſchaftler preisgekrönt, deren Namen in der ganzen Welt von ſtärkſtem internatio⸗ nalen Klang ſind. Geheimrat Bier wird, obwohl er jetzt ſchon im Ruheſtand lebt, von allen deutſchen Aerzten nicht nur als der große vorbildliche Chirurg, ſondern auch „Nürnberg, die deutſche Stadt“ In der altehrwürdigen Karthäuſer⸗Kirche des Germani⸗ ſchen Nationalmuſeums wurde am Dienstag nachmittag die Ausſtellung„Nürnberg, die deutſche Stadt“ durch ihren Schirmherrn, den Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, nach einer Anſprache des Reichsleiters Roſenberg feierlich eröffnet. — Roman von Gert Rothberg. 45 Ilſe⸗Dore lächelte 8 d g Wie ſchön war doch eine ſolch ſorgloſe Kindheit! Das junge Mädchen ſaß unter der großen, ihre Aeſte tief herabhängenden Tanne, die mitten auf der großen Wieſe auf der rechten Seite des Hauſes ſtand. 5 Wie friedlich es hier war! Fernab der Welt und ihren Enttäuſchungen. Drüben ging ein Jäger. Ilſe⸗Dore zuckte zuſammen. Der Jäger hatte eine Aehnlichkeit mit—— Rudolf Heinsberg! 5 Mit Rudolf Heinsberg, der inzwiſchen längſt Grets Gatte ſein würde? 5 5 Aber er war es nicht. Rudolf war noch größer, nicht ganz ſo breit. 5 Ilſe⸗Dore wollte ihre Gedanken gewaltſam in andere Bahnen zwingen und wandte ſich ab. a i Vom Hauſe her kam Frau Haas, die Wirtſchafterin. „Wenn gnädiges Fräulein jetzt zum Abendeſſen her⸗ überkämen? Ich hätte ſo ſchöne Hähnchen gebraten, und hinterher gibts Waffeln mit Eis.“. „Solche Genüſſe? Liebes Häslein, ich bekenne mich geſchlagen.“ Ilſe⸗Dore folgte der kleinen, behäbigen Frau und unterhielt ſich mit ihr. Ilſe-Dore aß immer mit der Oberpflegerin zuſammen. Die war auch ein leidgeprüftes Menſchenkind, und ihre Züge waren dennoch nicht in Entſagung und Schmerz verzerrt. 5. „Erſt habe ich mich halb tot geheult, als er die andere nahm, dann habe ich mir geſagt: So, jetzt ſoll er auch noch den Triumph haben, daß ich an ihm zugrunde gehen muß? Nein! Und ſiehe da, es ging ganz gut. And heute bin ich ſogar recht zufrieden mit meinem Los.“ „Zufrieden! Wenn ich doch auch noch einmal ſo recht zufrieden ſein könnte,“ ſagte Ilſe⸗Dore, und ſah zum Fenſter hinaus, wo wilder Wein ſich luſtig emporrankte. In die Augen der Pflegerin Marga kam ein ſtiller, nachdenklicher Blick. Sie ſagte aber nichts. Ilſe⸗Dore ſprach wie aus einem Traum erwachend: „Wie glücklich Sie ſind, daß Sie vergeſſen konnten.“ Da wußte die Oberpflegerin Marga, daß ſie recht ge⸗ habt hatte mit ihrer Vermutung, und daß Ilſe⸗Dore Helmrodte einen tiefen Kummer mit ſich herumtrug, trotzdem ſie mit den Kindern lachte und ſcherzte. „Möchten Sie nicht wieder in Ihre ſchöne Villa zu⸗ rück? Zu den Menſchen, die Sie ſicherlich alle lieb hat⸗ ten, wie auch wir Sie alle in unſer Herz geſchloſſen haben? Ich kann mir nicht denken, daß Sie für immer hier in dieſem Winkel verbleiben wollen? Sie ſind für ein anderes Leben beſtimmt. Glauben Sie es doch.“ „Das——ſagen—— Sie mir?“ „Ja, es mag ſeltſam genug klingen. Aber es iſt doch ſo. Immer dürfen Sie Ihre Jugend und Schönheit nicht hier vergraben. Sogar die Kinder gehen wieder in ihre Hei⸗ mat zurück. Ihr Hierſein war eben nur für kurze Zeit. Und ſie freuen ſich, wenn ſie wieder fort können. Jedes hängt eben an ſeinem Daheim, auch wenn es noch ſo ärm⸗ lich iſt. Es iſt nicht einmal Andank, es iſt nur eine allzu logiſche Folge im menſchlichen Leben. Eben auch ſchon im Leben des Kindes. Und Sie, liebes gnädiges Fräulein, Sie ſehnen ſich innerlich krank nach etwas.“ Ilſe⸗Dore ſah ſie groß an, und ihre Lippen waren ſchneeweiß. Plötzlich legte ſie ihre Hand auf diejenige Margas und ſagte: 8 „Sie—— haben recht, Marga. Ich kann den Mann meiner Liebe nicht vergeſſen.“ „Was tat er Ihnen, daß es zur Trennung kam?“ „Wenn ich es ſagen könnte, wie alles kam,“ flüſterte Ilſe⸗Dore, und ſie zitterte am ganzen Körper. Da legten ſich zwei weiche, mütterliche Arme um ſie. Eine gute Stimme ſagte: i „Denken Sie, ich ſei Ihre Schweſter. Sprechen Sie!“ And Ilſe⸗Dora ſprach. 35355 Sie weinte, ſchrie beinahe all das Herzeleid herunter, das ſie namenlos gequält hatte in dieſen letzten zwei Jah⸗ ren. Dann war es ſtill. Oberpflegerin Marga hielt den braunen Mädchen⸗ kopf an ihrer Bruſt, ſtrich lind darüber hin, ſagte leiſe⸗ „Wie Föricht Sie waren, Ilſe⸗Dore. Doktor Heinsberg iſt nicht verheiratet. Gret Alſter iſt längſt tot. Sie hat in einem Anfall geiſtiger Umnachtung Gift genommen, nachdem Heinsberg ihr wahrſcheinlich auf jenem Feſt in 16185 Hauſe erklärt hatte, daß er auf ihre Liebe ver⸗ 8 e.“ Ilſe⸗Dore ſaß wie vernichtet. „Gret Alſter haet Schaudernd brach ſie ab. Marga nickte ernſt. „Ja!“ a „And— wo iſt—— Heinsberg? Woher wiſſen Sie überhaupt, was meine Vergangenheit barg?“ Ein ſchönes, ernſtes Lächeln ſtand im Geſicht Margas, „Aus den Zeitungen, die, allerdings äußerſt verhal— ten über die Vorgänge in der Villa Helmrodte berichteten. Das andere wußte ich, als ich Sie hier ſah, als Sie die Abſicht äußerten, hier zu bleiben. Meine Schweſter ſſt mit einem Beamten Ihrer Werke verheiratet, und ſo er⸗ fuhr ich immer, was ich wiſſen wollte, weil es mich füt Sie intereſſierte. Und durch meine Schweſter weiß ich auch, daß Doktor Heinsberg ein finſterer, freudloſer Mann ge⸗ worden iſt, der nirgends hingeht, der immer über ſeinen Büchern ſitzt und dennoch ein vielgeſuchter Arzt iſt. Ich weiß, daß Frauen aller Stände ihn beſuchen, ſich eine Krankheit einreden, nur um ihm nahe zu ſein, und da er immer gleich bleibt iſeiner Eigenſchaft als Arzt. As Menſch iſt er für jeden unnahbar.“ 55 Ein weißes Mädchengeſicht leuchtete durch die Däm⸗ merung des Zimmers. a „Was ſoll ich tun? Ich weiß dach nicht einmal, ob et mich noch ein wenig lieb hat?“ 5585 8 Schluß folgt.