Nr. 210 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 9. September 1937 — Fortſetzung: Deutſche Kunſt. Die Kunſt der Vergangenheit Es iſt unmöglich, das Gemälde eines Meiſters des 17. ahrhunderts abzulehnen, weil ſich aus ſeiner kultur⸗ eſchichtlichen Kenntnis des römiſchen Lebens für unſer Auge zahlloſe uns heute bewußt gewordene Stilwidrigkeiten auf⸗ eigen. Hier muß an das Kunſtwerk von einem höheren Ge⸗ ſchspunkt herangetreten werden. Es gibt nicht nur einen Reſpekt vor den maleriellen Beſitztümern eines Volkes, ſondern auch einen ſolchen vor den kulturellen! ö Und dieſer Reſpekt hat dann auch zu gelten, wenn im ein⸗ zelnen gewiſſe Auffaſſungen der Gegenwart nicht mehr! übereinſtimmen mit der das Kunſtwerk beſtimmenden oder durch das Kunſtwerk ſelbſt vertretenen Vergangenheit. Vor allem: Jedes gewaltige Kunſtwerk trägt ſeinen eigenen Wert in ſich. Es kann nicht mit anderen Maßſtäben gemeſ⸗ ſen werden. Es iſt unmöglich, im Jahre 1940 aus einer beſtimmten politiſchen oder weltanſchaulichen Einſtellung heraus ſich einen Maßſtab zu ſchaffen, um ihn dann anzulegen an den weltanſchaulichen Gehalt der Kunſtwerke vergangener Zeiten und dieſe dann entweder zu be⸗ jahen oder im nichtzutreffenden Fall abzulehnen. So wenig es möglich iſt, die leiblichen Vorfahren nach ihrer beſonderen Einſtellung zu Problemen der damaligen geit heute im einzelnen anzuerkennen oder zu verdammen, ſo wenig iſt es auch möglich, ein wahrhaftes Kunſtwerk ein⸗ ach deshalb nicht gelten laſſen zu wollen, weil das in ihm peranſchaulichte oder dargeſtellte Ideal der damaligen Welt unseren heutigen Auffaſſungen nicht mehr genügt, oder ihnen vielleicht ſogar entgegenſteht. Es iſt daher unmöglich, die ankike Kunſt etwa deshalb abzulehnen, weil ſie heidniſch war und unkerdeſſen eine chriſtliche Welt kam, wie es genau ſo unmöglich iſt, eine cheiſtliche Kunſt abzulehnen, weil manche unterdeſſen auch zu ihr nicht mehr in voller Aebereinſtimmung ſtehen! Es iſt unrecht, an die großen kulturellen Schöpfungen ewaltiger künſtleriſcher Heroen den oft ſehr zeitbedingten ollſtab augenblicklich herrſchender Auffaſſungen anzulegen. Rur ein amuſiſch veranlagtes Weſen kann zu einem ſo unmöglichen Verfahren greifen. Allein nicht nur dies: es iſt ein ſolches Vorgehen auch eine Reſpektloſigkeit vor unſerer großen Vergangenheit und außerdem eine geſchicht⸗ liche Beſchränktheit. Nur ein national reſpektloſer Mann wird Mozarts„Zauberflöte“ verurteilen, weil ſie vielleicht im Text weltanſchaulich ſeinen Auffaſſungen entge⸗ enſteht. Das große Kunſtwerk trägt einen 9 ert in ſich. Dieſer Wert wird nicht gemeſſen mit dem Maßſtab einer das Kunſtwerk als ſolches garnicht berühren⸗ den mehr oder weniger zeitlich bedingten Auffaſſung! Wenn im übrigen jede Generation das Recht in An⸗ ſpruch nehmen würde, Kunſtwerke einer politiſchen, welt⸗ anſchaulichen oder religiöſen Vergangenheit einfach auszu⸗ tollen, dann würde ſicherlich vor allem jede politiſche Am⸗ wälzung ſofork die Bernichkung der in einer anderen poli⸗ liſchen Umwelt großgewordenen Kultur bedeuten. Dies iſt aber genau ſo ſinnlos, als es ſinnlos wäre, in einer nakio⸗ nalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung alle materiellen Werte zu vernichten, die unter nichknationalſozialiſtiſchen Gedankengängen im Lauf der Jahrhunderte enkſtanden und aufgeſpeichert worden ſind. Vox allem aber wird Kunſt überhaupt nicht widerlegt durch Literatur durch Reden oder durch Schreiben, ſondern nur durch beſſere Leiſtungen. Muſik kann nur widerlegt wer⸗ den durch Muſik, Dichtkunſt nur durch Dichtkunſt, Baukunſt nur durch Baukunſt, Tanz nur durch Tanz, Bildwerke nur durch Bildwerke und niemals durch literariſche Betrachtun⸗ gen. Es iſt daher das oberſte Gebot bei jeder Kunſtwertung die Pflicht der größten Toleranz gegenüber den wahr⸗ haft großen kulturellen Schöpfungen der Vergangenheit. Eine ſelbſt große Zeit wird es ſich erlauben können, ſowohl politiſch als auch kulturell die Arbeit der Ahnen mit jenem Reſpekt zu behandeln, mit dem ſie ſelbſt wünſcht, daß auch ihr Zeitalter einſt von den Nachkommen geachtet wird. Sie wird einſt nicht beurteilt werden an dem, was ſie einriß, 1110 nur an dem, was ſie ſelbſtgebaut und geſtal⸗ et ha Wir alle ſind uns bewußt, daß es nicht genügen kann, das Vorhandene nur zu bewahren, ſondern daß es nunmehr notwendig 15 auch in unſerer Zeit einen ſtol⸗ gen Beitrag zu dieſem großen, unſeren nationalen Kul⸗ turbeſitz zu liefern. Es iſt kein Zufall, daß im Leben der Völker die Zeiten der Dichter und Sänger nicht immer zu⸗ ſammenfallen mit den Epochen großer politiſcher Erhebungen, Beltſchickſale entſcheidender Kämpfe. Wenn in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Ver⸗ armung an großer dichteriſcher und muſikaliſcher Geſtal⸗ tungskraft eingetreten zu ſein ſcheint, dann iſt neben ande⸗ ren Gründen ſicherlich dieſer eine mit entſcheidend, daß ſehr piele in ihrem Innern muſiſch veranlagte Menſchen heute Geſchichte machen, ſtatt ſie zu beſchreiben, das heißt, ſich das Leben von Helden ſelbſt erwählt haben, ſtatt es zu beſingen. Und der Feuergeiſt in unſerer Jugend fin⸗ det ſeit über einem Viertelfahrhundert wahrhaft genug an⸗ dere Möglichkeiten, um ſich auszuleben, als die des nur wie⸗ dergebenden, dichteriſchen Ueberſchwanges oder der muſika⸗ liſchen Geſtaltung. Wer weiß, wieviel gottbegnadete Künſtler ſich unter je⸗ nen zwei Millionen befunden haben mögen, die zum Teil als jugendliche Freiwillige mit Liedern auf den Lippen noch im Tode das Bekenntnis zu einem wahrhaft muſiſchen Helden⸗ tum abgelegt haben! Dann aber ſchlug die nationalſozialiſtiſche Bewegung unzählige Menſchen ſo ſehr in 11 00 Bann, daß ſie nicht nur Beruf und Stellung, ſondern ſogar Weib und Kind vergaßen, um für die Erhebung ihres Volkes in en 3 der neuen Gemeinſchaft zu kämpfen. 155 er jahrzehntelange literariſche Angriff gegen den ſoli⸗ den Querſchnitt einer Kunſthetätt ung, führ damit aber nur 1 5 Kunſtſchwindelei, d. 5 ie immer wieder ver⸗ angte„Originalität“ kann von der Maſſe der Kunſtſchaffen⸗ en nicht gefunden werden durch das Herausheben nach vorne, denn dies iſt nicht nur den ſeltenſten Einzelerſchei⸗ nungen vorbehalten, ſondern durch ein freches Herausſprin⸗ gen nach rückwärts! f 2 Dieſe ſchmachvolle Rückentwicklung aber haben unſere iteraten verbrochen. Ihnen gelang es, durch eine fort ⸗ währende Anwendung des Wortes„Kilſch“ auf eine gut ge⸗ wollte anſtändige Mittelleiſtung jene exaltierten Verirrungen zu züchten, die einer literariſchen Blaſiertheit vielleicht als intereſſante oder gar phänomenale Abwechſlung erſcheinen mögen, tatſächlich aber ein ſchandbarer Rückſchritt ſind, ein Kulturverfall, wie er zu keiner früheren Zeit jemals ſtatt⸗ gefunden hat. Es iſt nicht wegzuleugnen, daß in eben dem Maße, in dem im 19. und gegen das 20. Jahrhundert zu und in dieſes hinein die Kunſtliteratur zunahm, die Zahl der wirklich gro⸗ ßen Künſtler abzunehmen anfing! Die Kunſt dem Volke! Es iſt eine Beleidigung für die Großen unſerer Ver⸗ gangenheit, anzunehmen, daß ſie nur gelebt haben, nur dich⸗ teten und muſizierten für eine kleine Schicht durch und durch korrupter und fauler Exiſtenzen. Das Volk aber iſt viel zu einfach und natürlich, als daß es nicht Gefallen finden würde an der natürlichen Größe ſeiner alten Meiſter. Fra⸗ gen ſie doch die Maſſen, die abwechſelnd in die„Entar⸗ tete Kunſt“ und in die Ausſtellungderdeutſchen Kunſt hineingehen, oder die die Werke in unſeren Muſeen beſuchen, was auf ſie mehr Eindruck macht. Fragen ſie dieſe geſunden Menſchen, und ſie werden eine eindeutige Antwort bekommen. Aber fragen ſie nur ja nicht jene äußerlich und innerlich blaſſen Erſcheinungen einer gewiſſen intellektuellen Dekadenz! Denn dieſe ſind nicht das deutſche Volk! Es iſt daher die erſte große Aufgabe des neuen Drit- ten Reiches, daß es die kulturellen Werke der Vergangenheit ſorgfältig pflegt und ſie der breiten Maſſe unſeres Volkes zu vermitteln verſucht. Ob und inwieweit es uns gelungen iſt, im deutſchen Volk die Freude am Theater und damit an der Dich⸗ tung und Muſik zu heben, kann jeder einzelne leicht ſelbſt feſtſtellen. Es iſt hier ſeit dem Jahre 1933 eine Wende ein⸗ getreten, die ebenfalls eine Revolution bedeutet. Nicht um⸗ ſonſt iſt eine der größten Organiſationen aller Zeiten ins Leben gerufen worden mit dem ſchönen Ziel, durch Freude den Menſchen Kraft zur Lebensbehauptung zu geben, ſie zu lehren, das Leben in ſeiner Härte mannhaft zu ertragen, aber auch nach ſeinem Glück mit Freude zu greifen. Wer aber durch eine ſolche Lebensauffaſſung in ſeinem prüden Innern verletzt zu ſein behauptet, der kann in den gerichtlichen Verhandlungen der vergangenen Monate wohl geſehen haben, daß es beſſer iſt, einem geſunden Lebens⸗ drang ſein Recht zu geben, als die goltgewollte Natur un⸗ vernünftig zu vergewaltigen. Es gibt keine große Epoche im Völkerleben, in der nicht die Intereſſen der Gemeinſchaft ihre überragende Bedeutung durch den ſichtbaren Eindruck großer Architekturen anzuſtreben verſucht haben. Die Leiſtungen und Ergebniſſe dieſes Strebens aber haben der Menschheit erſt den richti⸗ gen Gemeinſchaftsgeiſt vermittelt und damit die Vorausſet⸗ zung für die Schaffung und Erhaltung der menſchlichen Kultur geſichert. Die Autorität, die das deutſche Volk im 20. Jahrhun⸗ dert vor dem Zuſammenbruch gerettet, es vor dem Chaos des Bolſchewismus zurückgeriſſen hat, iſt nicht die eines Wirtſchaftspverbandes, ſondern die der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der nationalſozialiſtiſchen Partei und damit des nationalſozialiſtiſchen Staates! Die Gegner werden es ahnen, aber vor allem die Anhänger müſſen es wiſſen: Jur Stärkung dieſer Autorität enkſtehen unſere Bauten! Dies iſt die Tendenz, die dieſen Bauwerken zugrunde liegt! Und weil wir an die Ewigkeit dieſes Reiches— ſoweit wir in menſchlichen Maßſtäben rechnen können— glauben ſollen auch dieſe Werke ewige ſeien. Wenn Gott die Dichter und Sänger heute Kämpfer ſein läßt, dann hat er aber den Kämpfern jedenfalls die Bau⸗ meiſter gegeben, die dafür ſorgen werden, daß der Erfolg dieſes Kampfes ſeine unvergängliche Erhärtung fin⸗ det in den Dokumenten einer einmaligen großen Kunſt! Dies mögen die kleinen Geiſter nicht verſtehen, aber ſie haben ja unſeren Kampf nicht begriffen Dies mag unſere Gegner verbittern, allein ihr Haß hat unſere Erfolge auch bisher nicht zu verhindern vermocht. Einſt aber wird man in höchſter Klarheit begreifen, wie groß der Segen iſt, der aus den gewaltigen Bauwerken dieſer geſchichtemachen⸗ den Zeit in die Jahrhunderte hinausſtrahlt. Denn gerade ſie werden mithelfen, unſer Volk politiſch mehr denn je zu einen und zuſtärken ſie werden ge⸗ ſellſchaftlich für die Deutſchen zum Element des Gefühls einer ſtolzen Zuſammengehörigkeit, ſie werden ſozial die Lächer⸗ lichkeit ſonſtiger irdiſcher Differenzen gegenüber dieſen ge⸗ waltigen gigantiſchen Zeugen unſerer Gemeinſchaft beweiſen und ſie werden pſychologiſch die Bürger unſeres Volkes mit einem unendlichen Selbſtbewußtſein erfüllen, nämlich dem: Deutſche zu ſein! Dieſe gewaltigen Werke werden aber zugleich auch die erhabenſte Rechferkigung darſtellen für die politiſche Skärke der deutſchen Nation. Dieſer Staat ſoll nicht eine Macht ſein ohne Kulkur, und keine Kraft ohne Schönheit. Denn auch die üſtung eines Volkes iſt nur dann moraliſch berechtigt, wenn 55 Schild und Schwert einer höheren Miſſion iſt. Wir ſtreben aher nicht nach der rohen Gewalt eines Dſchingis Khan, ondern nach einem Reiche der Kraft in der Geſtalkung einer ſterken ſozlalen und beſchirmten Gemeinſchaft als Träger und Wächter einer höheren Kultur! Der Empfang des Führers im Nürnberger Rathaus. Im Vordergrund der Füh⸗ rer, daneben Oberbürger⸗ meiſter Liebel, Reichs⸗ miniſter Heß und Gau⸗ leiter Streicher. Die Pole des Machtkampfes. Rede Roſenbergs vor dem Parteikongreß. Am Mittwochnachmittag fand der Parteikongreß in der Luitpoldhalle ſeine Fortſetzung. Punkt 18 Uhr betrat der Führer, gefolgt von dem geſamten Führerkorps der Partei, die Luitpoldhalle, wiederum von nichtendenwollendem Jubel und ſtürmiſcher Begeiſterung begrüßt. Nach dem Einmarſch der Standarten erteilte der Stell⸗ vertreter des Führers dem Beauftragten des Führers für die geiſtige und weltanſchauliche Schulung der NSDAP, Reichsleiter Noſenberg das Wort. Dieſer führte in ſeiner Rede u. a. aus: „Als die erſten Kämpfer des Nationalſozialismus ſich unter Adolf Hitler zuſammenfanden, war in ihnen das Ge⸗ fühl beſtimmend, daß wir nach 1918 nicht inmitten einer Revolution unter vielen anderen lebten, ſondern uns in einer entſcheidenden Weltenwende befanden. Unter dem furcht⸗ baren Druck von Hunger, Elend und Verſailler Schmachdik⸗ tat wäre ein anderes Volk vielleicht zerbrochen Deutſchland fand aber in ſich noch jene Kräfte, um in einer kurzen Zeit⸗ ſpanne von 15 Jahren den tiefſten Zuſammenbruch in eine große Wiederauferſtehung zu verwandeln. Weltgeſchichtlich betrachtet, ſteht heute die Demokra⸗ tie dem Bolſchewismus genau ſo innerlich hilflos gegen⸗ über wie einſt die Heilige Allianz gegenüber der demokra⸗ tiſchen Revolution. Erbarmungswürdig gar ſichtig und ver⸗ ängſtigt wie Kaninchen vor der Klapperſchlange blicken die ſogenannten Demokratien auf den bolſchewiſtiſchen Welt⸗ brand. Das demokratiſche Sichgehenlaſſen gegenüber einer angreifenden konzentrierten Kraft muß eben charakterlich und politiſch unfähig ſein, die Mächte der Zeit zu bändigen. Die kommenden Jahrzehnte werden darüber entſcheiden, ob unſer alter Kontinent noch ſtark genug iſt, um Kultur⸗ geſtalten der Ueberlieferung zu verteidigen und neue wider⸗ tandsfähige Gebilde des Lebens für unſer Jahrhundert zu chaffen. So ringen geſtaltende Kräfte gegen blutiges Chaos, ſchöpferiſche Arbeit gegen ſchillernde und n De⸗ magogie, ein Wille zur Neugeſtaltung des Daſeins gegen das Syſtem paraſitärer Ueberkruſtung unſeres Lebens. Aus dem Machtkampf unſerer Epoche aber ragen immer deutlicher zwei Pole hervor, in denen dieſe beiden Tendenzen ihre ſichtbarſte Ver⸗ tretung gefunden haben. Auf der einen Seite ſteht der Na⸗ tionalſozialismus, in ſeinen Antrieben als Schirmherr nicht nur großer deutſcher Geſchichte und Werte— in gemeinſa⸗ mer Front mit ihm weſensverwandten Weltanſchauungen anderer Völker— ſondern als der Schirmherr Europas ſchlechthin, und auf der anderen der Bolſchewismus als Ver⸗ körperung aller niederziehenden Triebe, aller Haßinſtinkte gegen große Form und große Werte. In welch furchtbarer Weiſe die Ausrottung eines noch europäiſch fühlenden Menſchentums von der jüdiſchen Füh⸗ rung der Sowjetunion durchgeführt wird, mag ein einziges Beiſpiel zeigen: Die Sowjetregierung rühmt ſich, im Laufe dieſer Jahre zwei große Kanalprojekte verwirklicht zu haben: den Weiß⸗Meer⸗Kanal und den Moskau⸗Wolga⸗Kanal. Dieſe roßen Bauten wurden von politiſchen Gefangenen, die mit träflingen zuſammengekoppelt wurden, durchgeführt. In den Zwangsarbeitslagern längs des Weiß⸗Meer⸗Kanals wa⸗ ren 300 000 Häftlinge in menſchenunwürdigen Umſtänden untergebracht. die im Laufe der Arbeitsjahre ſtarben und dann immer wieder durch neue todgeweihte Häftlinge und Verbantte, nicht ſelten aus den 1 5 Kolonien, nachge⸗ füllt wurden. Ein früherer Mitarbeiter, der zwangsweiſe in dieſen Sowjetlagern tätig ſein mußte und ſpäter fliehen konnte, errechnet als Sachverſtändiger die Anzahl eder in der ganzen Sowſetunion zu Zwangsarbeit und Verbannung ver⸗ ürteilten politiſchen Gegner des jüdiſchen Blutregiments auf weit über 5 Millionen Menſchen. Der Bau des Weiß-Meer⸗ Kanals hat in den vergangenen Jahren Hunderttauſende an Menſchenopfern gekoſtet Die Kirchen haben es nirgends vermocht, die Völker zur befreienden Tat gegen den blutigen atheiſtiſchen Bolſchewismus aufzurufen. Darüber hinaus bringen es Kirchenführer fertig, in dieſen Bolſchewismus gar chriſtliche Ideen hineinzudichten. Ein römiſch⸗katholiſcher Schriftſteller hat in einem Werk „Der Vakitan als Thron der Welt“ die Stellung ſeiner Kirche dahin umſchrieben, daß er wörtlich erklärte:„Er(der Anti⸗ chriſt) lebt in der Form des Bolſchewismus mit der Gebärde der Erlöſung, in der Form des Faſchismus als Staatsan⸗ betung heidniſchen Schnittes. Die römiſch⸗katholiſche Kirche muß nach ihrem Weſen zu dieſer zweiten Gebärde des Anti⸗ chriſt noch unverſöhnlicher ſtehen als zum radikalen Sozia⸗ lismus Denn dort iſt ein Wille zum Menſchen, hier nur ein Wille zur Macht.“ Und aus evangeliſchen Kirchenkreiſen in Deutſchland hat er folgendes Echo gezeitigt:„Die Berichte laſſen keinen Zweifel darüber, daß der neue Feind(Neuheidentum) weit⸗ aus gefährlicher iſt, als es der alte(Gottloſenbewegung) Wa Vor dem Forum dieſes Kongreſſes der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung müſſen wir erklären, daß, wenn Vertreter von Religion und Kultur in anderen Staaten und im Na⸗ men anderer Inſtitutionen nicht nur nicht die weltzerſtö⸗ rende bolſchewiſtiſche Bewegung bekämpfen, ſondern ſich ſo⸗ gar gegen uns, als die Erhalter europäiſcher Tradition rich⸗ ten, daß auch ſie damit an jenen Bedingungen und Urſachen mitwirken, die den Untergang der Völker vorbereiten. Wenn in Deutſchland die Straßen Adolf Hitlers ent⸗ ſtehen, ſo iſt das ein Zeichen neuer Schöpfung und Schön⸗ heitswillens. Wenn die Rieſenmauern des Stadions und die Kongreßhalle in den kommenden Jahren hier in Nürn⸗ berg emporwachſen werden, ſo ſind ſie Symbole höchſter Selbſtachtung einer Nation und Darſtellung einer unbändi⸗ gen Arbeitskraft, War früher der Kampf der große Ausleſefaktor der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung, 10 iſt es heute die Arbeit geworden. Das Zuſammenwirken zwiſchen einem ſtarken Inſtinkt und einem hellen Bewußtſein, einer inneren Wahr⸗ haftigkeit gegenüber dem Schickſal unſerer Zeit iſt durch⸗ führbar nür in kameradſchaftlicher Arbeit.„Das iſt ein Wert, den wir pflegen müſſen im Bewußtſein deſſen, daß die Sendung des Nationalſozialismus, die wir viel früher ſchon als groß empfunden haben, gerade in der jetzigen Epoche zu neuer Macht ſich fortentwickelt hat zum Segen Deutſchlands, Europas und der Welt.“ Mit herzlichen Beifallskundgebungen begrüßten die Zu⸗ hörer ſodann Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, der als nächſter Redner das Wort nahm. Hilgenfeldt ſchil⸗ derte, immer wieder von Beifall unterbrochen, in ſeiner Rede vor dem Parteikongreß die großartigen und einzig daſte⸗ henden Leiſtungen, die das WHW ein ſtändig wachſendem Umfang zu verzeichnen habe. Um die Größe dieſer Selbſt⸗ hilfe ders deutſchen Volkes zu veranſchaulichen, gab er zahl⸗ reiche Vergleiche. So führte er u. a. an, daß das Opfer der Nation in vier Wintern mit rund vier Milliarden dem Gold⸗ beſtand Dänemarks, Norwegens und der Schweiz entſpre⸗ che. Die ideelle Grundlage des WSH W̃ charakteriſierte er mit dem Grundſatz, man habe nicht an das Mitleid des Volks ap⸗ pelliert, ſondern an ſeine Kraft, man gebe nicht Almoſen, ſondern man verlange Kameradſchaft. Nach dem Dank an das Millionenheer der namenloſen Helfer und Helferinnen behandelte Hauptamtsleiter Hilgen⸗ feldt das„Ernährungshilfswerk“, das in Zuſammenhang mit dem Vierjahresplan vor weni⸗ gen Monaten ins Leben gerufen wurde. Es ſei ebenſo eine Gemeinſchaftsarbeit wie das WW des deutſchen Volkes, „das ſich immer mehr über ſeinen urſprünglichen Rahmen hinaus zur planmäßigen nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrts⸗ pflege ausweitet“. Auch für die Ausgaben der NS, ſoweit ſie beſonders die Zukunft unſeres Volles betreffen, wie die orſorge für „Mutter und Kind“, gab der Redner eine Fülle von Zah⸗ chen und Vergleichen. Schließlich teilte er mit, ähnlich wie im vergangenen Jahre angefangen wurde der Rhön durch beſondere Maß⸗ nahmen Hilfe zuteil werden zu laſſen, die NSW in dieſem Jahr begonnen habe, der jahrhundertealten Not der baye⸗ rieſchen Oſtmark zu ſteuern. Als letzter Redner auf dem Parteikongreß am Mittwoch ſpraech der Reichs är zt führer Or Wagner. Er zeigte in einer umfaſſenden Rede, in der er auch zu vie⸗ len wichtigen Einzelfragen Stellung nahm, wie die natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung in der Bevölkerungs⸗ und Geſundheitspolitik zu grundlegenden Wandlungen geführt habe. Die Untrennbarkeit des Raſſegedankens vom deutſchen Sozialismus wurde ſehr deutlich betont. Eingehend beſchäftigte er ſich mit der Frage der Gebur⸗ tenziffer an Hand von reichem Zahlenmakerial. In dieſem Zuſammenhang ertlart Pg. Or. Wagner, die kinderreiche Mutter ſoll den den gleichen Ehrenplatz in der Frontgemein⸗ ſchaft erhalten wie der Frontſoldat, wobei er ankündigte daß ein Ehrenzeichen für die deutſche kinderreiche Mutter geſchaffen werde. Gäſte der Deutſchen Arbeitsfront Unweit des Parteitagsgeländes, am Valzner Weiher, hat die DA inmitten eines ſchönen Waldes ein Lager errichtet, in dem alljährlich 16 500 Arbeiter aus allen Gauen des Rei⸗ ches als Gäſte der Deutſchen Arbeitsfront an dem gewaltigen Geſchehen des Reichsparteitages Anteil haben ſollen. Der große Einzug der DA ⸗Gäſte hatte bereits am Dienstag be⸗ onnen Zug um Zug wurden die 81 Zelte belegt. Alle Dia⸗ ekte des Reiches ſurrten durch das vorbildlich eingerichtete Zeltlager. Die Macht des Schick fals Roman von Gert Rothberg. 46 „Oh, doch wohl. Denn das eine der Mädchen, die in Heinsbergs Haushalt beſchäftigt ſind, erzählte, daß Fräulein Helmrodtes Bild auf dem Schreibtiſch des Herrn Doktors ſtehe.“ „Ich— kann— ihn— doch— nicht— ich— habe doch geglaubt, er liebt Gret wieder, als er ſie ſah? Die arme Gret, die an ihrer Liebe ſtarb?“ „Rudolf Heinsberg hätte Gret Alſter ſicherlich nicht geheiratet, auch wenn er Sie nicht inzwiſchen kennen ge⸗ lernt hätte, Ilſe⸗Dore.“ Ilſe⸗Dore ſchwieg. Dann fragte ſie: „Wie können Sie das annehmen? Gret war ſchön. Sie hat immer alle Männer bezaubert.“ „Rudolf Heinsberg wohl kaum mehr. Er wußte, wie frei ſie ſich zu bewegen pflegte. Das hätte ihn meilenweit von ihr getrieben, ſelbſt wenn ſie ihm damals nicht den . vor die Füße geworfen hätte, als alle Welt ihn ver⸗ ieß.“ ö Ungeſtüm faßte Ilſe⸗Dore nach Margas Hand. „Wie können Sie das alles wiſſen?“ a „Ich bin die Schweſter der Prinzeſſin Hannel Lieben⸗ ſtein. Verzeihen Sie den kleinen Betrug mit dem Beam⸗ ten bnd Werke. Natürlich exiſtiert dieſer Schwager nicht, ſondern nur Schwager Harry Liebenſtein.“ „Und von ihm wußten Sie alles?“ Sal 5 N „So haben Sie mich verraten?“ 5 „Nein! Ich konnte mich doch ruhig für die ſchöne Ilſe⸗ Dore Helmrodte intereſſieren? Da fand keiner was da⸗ bei. Ich habe nie geſchrieben, daß Sie ſich 5 befinden. Ich fand es gut, daß Sie zunächſt erſt einma an Leib und Seele geſunden konnten. Es war viel beſſer, Sie blieben hier. eine Zeitlana! Ich wußte genau, daß eines Tages Das Volksfeſt in der Koͤx⸗Stadt Frohſinn bei Muſik, Tanz und Unterhaltung. Mit beiſpielloſem Schwung und uUnverfälſchter Fröhlich⸗ keit wurde die Kd ß⸗Stadt in Nürnberg am Valzner⸗Weiher eröffnet. Der Leiter der DAß, Reichsleiter Dr. Ley, und der Frankenführer Julius Streicher wurden bei dieſer weiten, ausſchließlich dem Frohſinn und der Gemüt⸗ lichkeit errichteten Stadt überaus herzlich begrüßt. Schon der erſte Tag, bereits die erſten Stunden nach der Eröffnung der Kdß⸗Stadt und der großen Volksfeſtwieſe, haben das gehalten, was man ſich von der Unterhaltungsſtätte der DAF verſprochen hat. Pauſenlos wickelte ſich das Pro⸗ gramm ab, das von 2000 Mitwirkenden, den beſten deut⸗ ſchen Artiſten, den Akrobaten von Weltruf, den bekannteſten Anſagern und Komikern und vielen anderen Künſtlern, ſo⸗ wis zahlreichen Volkstumsgruppen aus allen Gauen Deutſch⸗ lands beſtritten wurde. Von der erſten Minute an herrſchte überall fröhliche Ausgelaſſenheit, und die Darbietungen ern⸗ teten Beifallsſtürme a Zurückſtellung Wann iſt ſie möglich? Das neue Wehrgeſetz und die dazu erlaſſene Muſte⸗ rungsverordnung verlangt grundſätzlich von jedem Deutſchen Erfüllung der aktiven Wehrpflicht. Es ſind nur verhältnis⸗ mäßig wenige Gründe zugelaſſen, die eine Zurückſtellung von der Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht zulaſſen. Ueber dieſe Gründe herrſcht noch vielfach Unklarheit; ſie ſind im Para⸗ graphen 25 der Muſterungsverordnung dargeſtellt. Es können insbeſondere zurückgeſtellt werden: J. der einzige Ernährer hilfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter, 2. ein Sohn eines zur Arbeit oder zur Aufſicht geſundheitlich unfähigen Bauern, Landwirts, Grundeigentümers, Päch⸗ ters oder Gewerbetreibenden, wenn dieſer Sohn die ein⸗ zige und unentbehrliche Stütze zur wirtſchaftlichen Erhal⸗ tung und Fortführung des Hofes oder Betriebes iſt, der einzige Bruder eines Soldaten, der im Kriege gefal⸗ len oder an einer im Kriege empfangenen Verwundung oder Krankheit geſtorben oder mehr als 60 vom Hundert kriegsbeſchädigt iſt, wenn ohne dieſe Zurückſtellung die Angehörigen hilflos würden, 4. ein Dienſtpflichtiger, der das Eigentum oder den Beſitz eines Hofes oder eines Grundſtückes oder Betriebes im Nachlaßwege oder noch im Laufe des Jahres 1935 durch Kauf oder Pacht erworben hat, wenn er auf die Bewirt⸗ ſchaftung angewieſen iſt und ſein Beſitztum auf andere Weiſe wirtſchaftlich nicht erhalten kann, 5. der Eigentümer, Inhaber oder Betriebsleiter eines indu⸗ ſtriellen oder gewerblichen oder kaufmänniſchen Betrie⸗ bes, wenn ihm die Leitung des Betriebes erſt innerhalb des dem Muſterungsjahr borangehenden Jahres im Nach⸗ laßwege oder noch im Laufe des Jahres 1935 durch Kauf oder Pachtung zugefallen iſt und der Betrieb auf andere Weiſe nicht erhalten werden kann, 6. ein See⸗ oder Binnenſchiffahrt treibender Dienſtpflichtiger der ſeemänniſchen oder Landbevölkerung bis zur nächſten beſonderen Muſterung, 7. Schüler höherer Schulen bis zur Erlangung des Reife⸗ zeugniſſes, 0 8. ein Dienſtpflichtiger, der in der Vorbereitung für einen Lebensberuf durch die Heranziehung zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht bedeutenden Nachteil erleiden würde, für die Dauer der Berufsausbildung oder bis zum Ab⸗ ſchluß des Hochſchulſtudiums, 9. ein Schüler einer Landwirtſchafts⸗, Forſt⸗ oder Handels⸗ ſchule, eines Technikums, einer Seefahrt⸗, Schiffsingenieur⸗, Schiffbau⸗ oder Debegfunkſchule(Paragraph 26 Abf. 4) für die Dauer des Beſuches dieſer Anſtalten, 10. ein Dienſtpflichtiger römiſch⸗katholiſchen Bekenntniſſes, der ſich dem Studium der Theologie widmet, für die Dauer des Studiums, 11. in Ausnahmefällen ein Dienſtpflichtiger, der bei einer Be⸗ hörde oder Dienſtſtelle des Reiches, der Länder, Gemein⸗ den, Gemeindeverbände und lonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts beſchäftigt iſt und dort aus dringenden dienſtlichen Gründen nicht entbehrt werden kann, wenn er eine Beſcheinigung des Leiters der betreffenden Behörde oder Dienſtſtelle vorlegt. Neu aufgenommen iſt die Beſtimmung, daß Kauf oder Pachtung, wenn ſie im Laufe des Jahres 1935 geſchehen ſind, als Zurückſtellungsgrund gelten. Es iſt hiermit eine Ueber⸗ gangsbeſtimmung geſchaffen, um Härten, die ſich ſonſt durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht ergeben könnten, zu vermeiden. unſer heutiges Geſpräch da ſein würde. Aber heute rate ich Ihnen: Quälen Sie ſich nicht länger und geben Sie auch Rudolf Heinsberg die Freude am Leben zurück.“ „Sie ſind Johanna Liebenſteins Schweſter? Und da ſind Sie hier?“ fragte Ilſe⸗Dore noch immer faſſungslos. „Das wundert Sie? Ich habe abgeſchloſſen mit der Liebe. Weil ich fürchte, dem Grafen Lothar Ausbert im 2 draußen einmal zu begegnen, deswegen bleibe ich hier!“ 8 Ilſe⸗Dore ſtreichelte über die verarbeiteten Hände der Komteſſe Marga. Leiſe ſagte ſie: ü 5 Harry Liebenſtein denn das, daß Sie hier ind?“ „Nein, er wollte es nicht. Doch das Glück, der Reich⸗ tum ſollten nur für Hannel ſein. Ich will nichts davon für mich. Mir genügt meine Arbeit.“ Schweigen! 8 „Was ſoll ich tun? Marga, was raten Sie mir?“ „Sie haben Rudolf Heinsberg verlaſſen. Anders, wie Gret Alſter ihn damals verließ! Aber doch haben auch Sie ihn verlaſſen, wenn auch in dem guten Glauben, ihm zu ſeinem vermeintlichen Glück verhelfen zu wollen durch dieſe heimliche 95 Er hat immer nur Sie geliebt und an Ihnen iſt es, Ihr Fortgehen gutzumachen.“ „Begleiten Sie mich, Marga!“ „Gern. Wann wollen wir fahren? Morgen fahren die Kinder heim nach Braunſchweig. Am Montag trifft der neue Transport ein, da bin ich gut wieder zurück und habe ſogar für meine Schweſter und den Schwager einen Sonntag übrig.“ 5 Schweſter Marga, wir fahren alſo?“ 5 Ein tränennaſſes Geſicht ſchmiegte ſich an das der Ael⸗ eren. * Im Gebüſch ſchluchzte ein Vogel. Im Graſe wiſperte es. Der Duft der Spätroſen kam zu dem einſamen Manne herüber, der auf der Bank zwiſchen dem Geſträuch ſaß und . hinſtarrte. in Abend wie der andere, wenn nicht Harry Lieben⸗ einem Beſuch von der Dienſtpflicht Katholiſche Theologieſtudierende ſind nur von der gt, füllung der aktiven Dienſtpflicht, nicht aber der Reichsarheſtz dienſtpflicht zurückzuſtellen. Unter die Zurückſtellungsgründe(berufliche Gründe) fal len auch dienſtpflichtige Bewerber für die Offtzierlaufbahn, 5 die Schule ſchon verlaſſen haben und im Beſitz des Aus del, ſes eines Truppenteils ſind, daß ſie vorausſichtlich am 1.4 des auf die Muſterung folgenden Jahres als Fahnenfunkbe eingeſtellt werden. (1) Ein Zurückſtellungsgrund, der vom Dienſtpflich oder ſeinen Angehörigen in der Abſicht herbeigeführt wor, den iſt, den Dienſtpflichtigen der Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht zu entziehen, iſt nicht zu berückſichtigen. 0 (2) Der Zurückſtellungsantrag eines Dienſtpflichtigen, det damit begründet wird, daß er die einzige Stütze ſeiner Elten oder Verwandten iſt, iſt in der Regel abzuweiſen, wenn eig anderer zu deren Unterſtützung Verpflichteter ſich dieſer Pflicht entzieht, ausgewandert iſt oder eine längere Freiheitsſttaß zu verbüßen hat. (8) Ein Dienſtpflichtiger iſt in der Regel rückzuſtellen, wenn ein anderer zur oder Verwandten Verpflichteter erträglichen wirtſchaftlichen Oz tigen egel dann nicht ze Anterſtützung der Elter nachkommen kann. dieſer Verpflichtung Untet (4) Zurückſtellungsgründe nach Nr. 1 bis 5 ſind in de Regel auch dann nicht zu berückſichtigen, wenn unterſtützungs fähige Verwandte leben. rückſtellenden mindeſtens 25 Jahre alt und infolge des Be Als ſolche ſind nicht anzusehen verheiratete Brüder, die bei Beginn der Dienſtpflicht des Ju. ſitzes eines eigenen Hausſtandes nicht in der Lage ſind, aß. dere zu unterſtützen. Das gleiche gilt, wenn ein Bruder oder mehrere Brüder in der Wehrmacht über die aktive Dienst pflicht oder im Reichsarbeitsdienſt über die Arbeits dienſtpflh hinaus dienen, oder ihnen von ihrem Truppenteil Arbeitsdienſtgau beſcheinigt wird, daß ſie können. (5) Die Verheiratung eines rückſtellungsgrund. (1) Jeder Dienſtpflichtige und ſeine Verwandten erſten Grades ſowie ſeine Ehefrau können ſeine Zurückstellung nach Paragraph 25 beantragen. oder von noch weiter dienen Dienſtpflichtigen iſt kein J. Der Antrag soll möglichſt feiß, zeitig, päteſtens bei der Muſterung ſchriftlich oder zur N.“ derſchrift bei der Kreispolizelbehörde geſtellt werden. Treten die Gründe für die Zurückſtellung erſt nach der Muſterung ein, ſo kann der Antrag nachträglich bei der Kreispoltzeibe⸗ hörde geſtellt werden. (2) Die Beteiligten können ihre Anträge durch Vorlegen von Urkunden und Stellen von Zeugen und Sachverſtändigeg unterſtüßen. Die Urkunden müſſen urſchriftlich vorgelegt wer den oder amtlich beglaubigt ſein. Die Erwerbsunfähigkeit der Perſon, zu deren Gunſten die Zurückſtellung eines Dienſt⸗ pflichtigen beantragt iſt, muß beſtätigt werden. Vergleichsfahrten auf der Autobahn Bruchſal— Bad Nauheim Erſtaunliche Schonung der Fahrer und Materialerſparnis. Nachdem ein ſtarker Perſonenwagen ſich auf der Reichs⸗ autobahn als gleichzeitig unvergleichlich ſchnell und ſparſam gegenüber der Fahrt auf der von Generalinſpektor Dr. Todt ein Dieſel⸗Laſtzug beſtimmt. Ueber das Ergebnis wird n der„Straße“ berichtet. Eine erſtaunliche Schonung der Fahrer und eine erhebliche Einſparung von Treibſtoffen war das Ergebnis. Auf der e der Nauheim erreichte der beladene aſtzug auf der Autobahn einen Stundendurchſchnitt von 56,9 Km., wobei die nor⸗ male Reiſegeſchwindigkeit gewählt wurde; auf der Reichs⸗ ſtraße wurde mit ein Durchſchnitt von 41,3 Km je Stunde erzielt. brauch an Gasölöſtellte ſich auf der Autobahn auf 49,1 Li⸗ ter, auf der F e auf 77,5 Liter. Der kilometriſche Kraftſtoffverbrau ſteigt alſo auf der Reichsſtraße trotz Senkung der Reiſegeſchwindigteit Die Schonung des Fah rers geht u. a. daraus hervor, daß der Steuerradweg auf der Autobahn 61,9, auf der Reichsſtraße aber 1200 Meter betrug Schonung des Fahrers bedeutet natürlich größere Verkehrsſicherheit. Die Verſuche ergaben ſchließlich, daß die Vermeidung von Leerfahrten von Laſtzügen auf Auto- bahnen zweckmäßig iſt, da der Verbrauch des leeren Zuges 155 um 1,7 Liter je 100 Km niedriger iſt als der des be⸗ adenen. Reichsſtraße erwies, wurde zur nächſten Vergleichsfahrt — Zweite Prüfung für das Lehramt an Volksſchulen, Im Dezember 1937 wird eine zweite Prüfung für das Lehr⸗ amt an Volksſchulen ſtattfinden, falls ſich eine größere Zahl von Bewerbern hierzu meldet. Die Geſuche um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis 1. Oktober 1937 auf dem Dienſtweg dem Miniſterium des Kultus und Unterrichts vorzulegen, ſtein ihn einfach holte und mit hinaus nach Brechten nahm. Nach Brechten, wo das Glück wohnte. Ob es gut war, daß er das Glück des Freundes ſah? War er dann nicht doppelt einſam in ſeinem ſchönen Heim? Weshalb konnte er der Mutter die Güte und Fürſorge „Ilſe⸗Dore,“ ſtöhnte der einſame Mann,„liebe kleine Ilſe⸗Dore! Wie konnteſt du glauben, daß ich dich je ver⸗ geſſen würde, um eine andere zu heiraten?“ 3 a Hell ſchien der Mond jetzt und er warf ein geſpenſti⸗ ſches Licht auf den Weg. e And in dieſem Lichtſtreifen ſtand plötzlich eine ſchlanke, helle Geſtalt. 5 5 „Rudolf, vergib mir. Ich hätte dich nie verlaſſen dür⸗ fen, doch ich wollte nur das Beſte, Rudolf.“. Heinsberg ſprang auf, mit einem Satze war er bei ihr, faßte ihre Hand. 5 a „Biſt du ein Geſpenſt, das mich narren will? Mich höhnen? Peinigen? Nein, nein, du biſt aus Fleiſch und Blut, biſt Ilſe⸗Dore.“ Er riß ſie an ſich und küßte ſie wie wahnſinnig. „Du biſt gehommen, du!“ Wieder ſchluchzte der Vogel leiſe und innig. 15 Wie ein Kind nahm Heinsberg das geliebte Mädchen auf ſeine Arme. „Komm zur Mutter, Ilſe⸗Dore.“ Sie ſchlang die Arme um ſeinen Hals. 4 „Rudolf, ich habe mich unſagbar nach dir geſehnt. „And dennoch kamſt du erſt heute?“ „Ich dachte doch—— l 2 Sprich es nicht aus, Ilſe⸗Dore. Laß ruhen, was uns ſo Schmerzliches brachte. Die Gegenwart, die beglückende, in der nur du und ich ſind, die iſt mit ihren Noſen da. 155 1 die Roſen. Ich liebe dich, Ilſe⸗Dore, ich iebe dich.“ In den Büſchen wehte es leiſe, geheimnisvoll, und es war, als ob alles ringsum flüſterte: »Ich liebe dich! Ich liebe dich!“ „„ höchſtmöglicher Reiſegeſchwindigkeit nur j er Ver⸗ * e 28 8 ebte Konditoret betre⸗ Eben wollten die beiden die erſtrebte Konditorel betre⸗ 140 —— e gehen unzu reuzel leg svong u de reqnue bob uazoch übe usbuv; Ueg 391 10 ue ne uounzacpnag ace Ae ebene eee n nee oa ales gun usgeluz cinpt avoch seeheu nis ui usgang sequenzen oil ue anu jvupu nu 301 ue ⸗oncldd uso sgazeu avqplpanl 1 4c pig ozpglun auscpez 100 gun ua oben dig gun gusen on ueseaoag eh Ao uspouzuspoez dig eg u bie ueivao leu nut upp Icpiu pig pu pile legelnezun uoa 01 10 egen enz zuhlo uur ic uv opeavbig duze 6p zogune mouvlvagz * ** eue ada ob qui— uegunss gufg gepsec 3g sieg 10 ꝓnang usgupgg uslojger uoa invrck sregag hic sed ujecpgzg gun uneuups ueuhgis sp kennen zeig sc uepifg pi pr Glue ue epengda jon 10 usg ung gte ͤ ue un eee ee ellvu 918 T0 gun keiſpz qu sc ujel nk uejesjob ffegbpx uz ohpruvzanz due zune ano usbobesgv 111 5316 10 Tode usa ⸗upflavneg uekanz Lupß uf ie Jade ivnbpu vun— Zumo; aeg uon leg sig zobupf ss nenvo jpulcpu ppc e aeg si eee e enen ihn ez ⸗anv dd o uson ei fen uebuiaqun res anu Pod uh uvm uus ſezuugz usg zen anu oog sgl 25 uusg api lou ieee u un eee eien e ee on ug: Jpnepang uon spa eg ang gagheblnv usgog F uebniz di Beil zecag ue nog obzuze 82 4626 08 Inv uegehgug menen ne spa ze gun Jgvazlaellpgz zeivz Ae deen ehr eee eee nene bunu due eon Ustpnfgolgue ueſeig jc gel ze Reiea opügquebnzz and Usjpanesnv iu blu A og dig age usgu pq useanz ur ume uon; planes ac ug: uv zuudag gun fasste seh sspiu ug! 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Ich habe den Mann für meine Experimente von Ihnen ſozuſagen doch nur gemietet!“ „Jawohl. Aber wir wollen nicht mit der Polizei in Konflikt geraten. und ſo, wie Sie ihn behandelt haben, fällt er unbedingt auf, wenn er entlaſſen wird.“ „Das laſſen Sie nur alles meine Sorge ſein, Peter. J kann ihn heilen laſſen und aufpeppeln.— Ich ſchreibe Ihnen jetzt den verſprochenen Scheck aus. Wieviel war es doch noch?“ „Fünftauſend.“ „Was— fünf? Drei, dachte ich!“ „Aber nicht für die lange Zeit. Schreiben Sie fünf— oder ich verrate Sie der Polizei.“ „Oho, Peterle!“ „Schreiben Sie— „Sie ſcheinen zu denken, ich mache das alles nur zum Vergnügen. Aber ich tue es nur um der Wiſſenſchaft einen Dienſt zu leiſten.“ Der Hagere ſieht auf ſeine Fingerſpitzen.„Ah— drehen Sie ſo die Sache!“ „Das wußten Sie nicht? Ich arbeite ſchon ſeit Jahren an meinem Werk. Mir fehlte bisher nur die Praxis. Sie wiſſen, daß ich ſämtliche Apparaturen, die notwendig ſind, beſitze. Aber mir fehlte bisher das Objekt dazu, an dem ich die Wirkung der Inſtrumente ſtudieren konnte.“ Der Hagere hat die Auslaſſungen Braſanows ruhig mit angehört. „Ich will mich mit Ihnen nicht ſtreiten. Nur eins möchte ich wiſſen: wird der Mann überhaupt noch am Le⸗ ben bleiben?“ „Zweifellos. Aber natürlich. Ich wollte Ihnen gerade erzählen— wir kamen von meiner wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beit ab. Ja ſo: ich wollte in meinem Werk doch nicht bloß dieſe alten Inſtrumente beſchreiben. Das haben vor mir ſchon viele getan. Genaue Abbildungen haben wir auch genug, zum Beiſpiel aus den Schreckenskammern in Nürn⸗ berg. Mir war es mehr um die phyſiſche und pfychologiſche Wirkung der Folter zu tun. Da haben wir heutzutage doch Möglichkeiten— ich denke nur an das Phonetiſche——“ „Was— Sie meinen—2“ „Nun ja, das Phonetiſche. Man kann das alles auf Wachsplatten aufnehmen. Im Mittelalter gab es ſo etwas noch nicht. Auch iſt es hochintereſſant, die Auswirkungen der verſchiedenen Inſtrumente ſowohl im Geſichtsausdruck, als auch in der Modulation der Stimme zu bebobachten und auf photographiſchen und Wachsplatten feſtzuhalten. „Sie haben— 2“ „Natürlich habe ich Aufnahmen gemacht!“ „Wo befindet ſich der Mann jetzt?“ „Ich habe ihn in das Fremdenzimmer hinaufſchaffen laſſen, wo er unter ärztlicher Aufſicht geſundet.“ „Wann wird er wieder hergeſtellt ſein?“ „In drei bis vier Wochen liefere ich ihn wieder ab. Dann werden Sie ihn wohl der Polzei übergeben?“ „Nein. Für uns iſt er erledigt! Wir laſſen ihn laufen!“ „Na— dann iſt ja alles in ſchönſter Ordnung,“ ſagt Braſanow, und beendet damit die Unterredung. ** 15 Alfred Röder, nebſt ſeinem Bruder Guſtav, Inhaber einer Maſchinenfabrik, führt in Aachen ein großes Haus. Seine Frau, geborene Sobatka iſt eine ſehr elegante und im geſellſchaftlichen Leben der Stadt gerne geſehene Er⸗ ſcheinung. Außerdem ſind noch zwei Kinder da, ein ſechs⸗ jähriger Sohn und eine achtjährige Tochter. Guſtav Röder iſt unverheiratet und lebt als Philantrop in einem beſon⸗ deren Häuschen. Das Leben der Familie war ſeit Jahren ungeſtört da⸗ hingefloſſen. Sorgen kannte man nicht; denn die Fabrik ging gut, zumal Alfred ſtets mit der Zeit ging. Er war ein Geſchäftsmann von zäher Energie und großem Fleiß. Niemals hätten die Röders gedacht, daß irgend etwas imſtande wäre, den Gleichmut ihres Lebens zu ſtören. „Da platzte es wie eine Bombe herein. Frau Irmgard Röder glaubte, ſie treffe der Schlag. Ihr eigener Schwa⸗ ger, der Ziegeleibeſitzer Andreas ſollte ein Mörder ſein! In den Zeitungen erſchien ſein Bild— ja— er war es! 5 ſond gen pla Gel die dar. der fon ſone ren ſe 2——— 2 2. S= 2 2 2*. deſ der 9e And Betty, ihre leibliche Schweſter, beſchuldigte man der Mitwiſſerſchaft— beide wurden nun polizeilich verfolgt und geſucht— es war unglaublich—„du, Alfred,— haſt du geleſen?— Dieſe Schande! Mit Fingern zeigen wird man auf uns.„Nette Verwandtſchaft!“ wird's heißen— es iſt ja nicht auszudenken!“ „Beruhige dich, Irmgard. Es wird erſt alles unterſucht werden müſſen. Mir iſt es natürlich auch peinlich. Aber was können wir machen?“ „Verreiſen. Gras über die Sache wachſen laſſen. Jeden⸗ falls verlange ich das von dir.“ „So— du verlangſt das! Wegen dieſer Verwandt⸗ ſchaft! Da ſoll ich mir noch Umſtände machen.“ „Dir macht es nichts aus.“ „Oho— nein, ſo geht das nicht. Reiſe du— aber ich kann hier nicht abkommen. Fahre meinetwegen zu Schlü⸗ ters nach Freiburg. Die Leute führen ein gaſtliches Haus. Sie nehmen dich ſicherlich gerne wieder wie früher ſchon einmal für einige Wochen auf. And Freiburg iſt hübſch— na, du kennſt es ja. Du wirſt dich erholen, und dieſe un⸗ ſelige Sache— na— das wird ſich ſchon finden.“ „Du willſt bleiben— trotz allem?“ „Ich gebe nichts auf das Gerede der Leute. Wer weiß überhaupt von dieſer Verwandtſchaft? Andreas iſt erſt einmal flüchtig bei uns geweſen.“ „Aber jetzt wird man ſich ſeiner erinnern.“ „Du malſt dir das ſchlimmer aus, als es iſt. Ganz egal — alſo ich bleibe!“ „Du— hör mal— was wird wohl aus Elsbeth wer⸗ den? Das arme Kind!“ Plötzlich zuckt ſie unter einem Ge⸗ danken zuſammen,„wenn es ihr etwa einfällt, hierher zu kommen?“ „Dann ſuchen wir ihr das ſchwere Los, ſo gut es geht, zu erleichtern.“ „Du hätteſt den Mut dazu, ſie bei dir aufzunehmen?“ „Hätte jedenfalls nichts einzuwenden, wenn du deine Nichte hier aufnehmen wollteſt. Man ſollte ihr ſchreiben.“ „Nein, nein— das geht nicht— denke an meine Stel⸗ lung in der Geſellſchaft! Nur nichts heraufbeſchwö'ren— und übrigens— wir ſprachen ja nur von der Möglichkeit, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.“— Einige Tage ſpäter tritt Frau Röder die Reiſe nach Freiburg an. Bei Schlüters wird ſie herzlich empfangen und auch gern aufgenommen. Man iſt taktvoll genug, von der furchtbaren Angelegenheit in ihrer Gegenwart nicht zu ſprechen. So kommt auch ſie am beſten darüber hinweg. Sie er⸗ fährt auch vorläufig nichts davon, daß Elsbeth Andreas plötzlich in Aachen aufgetaucht iſt. ** ** Ja— ſie iſt gekommen, bleich, blaß, ärmlich und ab⸗ geriſſen, mit klagenden Augen. Scheu ſtand ſie am Garten⸗ tor immer noch unſchlüſſig, ob ſie es wagen ſollte zu klin⸗ geln. Onkel Alfred ſtand zufällig am Fenſter. Er ſteht ſie. Das junge Ding kommt ihm bekannt vor— oder iſt es nur eine Aehnlichkeit? Er geht hinaus, durchmißt den Garten mit langen Schritten. Das junge Mädchen bleibt wie gebannt ſtehen. „Verzeihung— Herr Alfred Röder?“ „Jawohl, aber ich glaube, wir haben Anlaß du zu ein⸗ ander zu ſagen— Elsbeth?“ Sie zuckt zuſammen. Senkt den Kopf.„Sie erkennen mich?“ „Im Stillen habe ich dich ſchon erwartet. Jedenfalls hielt ich's für möglich, daß du erſcheinen würdeſt— aber nun tritt mal erſt näher!“ „Sie— Onkel— du jagſt mich nicht fort?“ „Red' keinen Anſinn— du biſt uns natürlich willkom⸗ men,— das heißt, Tante Irmgard iſt leider nicht da; ſie iſt nach Freiburg gefahren.— Na, und du? Wo kommſt du her?“ „Ich war zu Hauſe, bei Onkel Ulli—“ „Na das mußt du mir alles erzählen. Was hat Schwa⸗ ger Ulli geſagt?“ „Geſagt? Er war ziemlich kurz angebunden— ich könnte bei ihm leider nicht bleiben— das Gerede der Leute—“ (Fortſetzung folgt.) DER GEHPELZ VON ERIQGHLEUSOHNER Der Gong ſchlug an. Das Flüſtern in Parkett und Rängen verſtummte. Aus dem Orcheſter brach die dämoniſche Sturzſee der Introduktion zur Oper„Carmen“ Sinnbetörend. Die Wachſamkeit der Gedanken lag gleich bei dem erſten Satz der Ouvertüre im Fangnetz dieſer mitreißen⸗ den Muſik. Verſunken war für einen jeden Hörer die veich bevölkerte Umwelt. Auch die beiden Herren im erſten Rang waren unver⸗ kennbar bezwungen. Bei dem einen wenigſtens traf es mit aller Beſtimmtheit und ohne die geringſte äußere und innere Ablenkung zu. Nicht ſo ungeteilt war die Aufmerk⸗ ſamkeit des anderen. Seine rechte Hand bekundete ein ihm offenbar näher liegendes Intereſſe. Mit ſchlangenhaft taſten⸗ der Vorſicht glitt ſie durch den verhüllenden Schutz der herrſchenden Dunkelheit an die linke Rocktaſche des Nach⸗ bars heran, um im nächſten Augenblick mit deſſen Gardero⸗ benmarke raſch wieder zurückzuſchnellen. „Dieſe Carmen-Muſik,“ bemerkte er gleich darauf, nur um die ſoeben geſchaffene Situation mit dem Schein abſo⸗ luter Harmloſigkeit zu drapieren,„dieſe Carmen⸗Muſik hat bei mir immer eine ganz eigenartige Wirkung. Stets kommt mir dabei ein ganz ähnliches Erlebnis in den Sinn. 915 wird ganz ſchlimm. Ich muß auf eine halbe Stunde inaus.“ Und unter den befremdet geweiteten Blicken des Ange⸗ ſprochenen enteilte der ſcheinbar ſo ergriffene Mann nach dem Erfriſchungsraum. Mit der Läſſigkeit des Weltmannes nahm er an einem einſamen Tiſchchen Platz, beſtellte einen Likör und entwickelte eine merkwürdig eifrige Tätigkeit, in⸗ dem er die Garderobenmarke ſeines Nachbars vor ſich auf den Tiſch legte und auf ein eigens hierzu mitgebrachtes, gleich groß geſchnittenes Stück grauer Pappe dieſelbe Num⸗ mer mit Blauſtift hinzeichnete. Befriedigt, daß die Fälſchung ſo vorzüglich gelungen war, begab er ſich wieder an ſeinen Platz Aber noch vor Beginn des letzten Aktes verließ er ihn endgültig, nachdem er die für kurze Zeit„entliehene“ Garderobenmarke ihrem Beſitzer wieder geſchickt in die Taſche hineinpraktiziert hatte. So war die Annahme eines Diebſtahls durchaus unmöglich, und nach fünf Minuten nahm er auf die gefälſchte Marke hin einen koſtbaren Gehpelz in Empfang. Sicheren Schrit⸗ tes verließ er alsdann das Theater Carmen war tot. Die Lichter flammten auf. Die Vor⸗ ſtellung war beendet. Dr. Langerhanns, der ſich von ſeinem Nachbar ſo vor⸗ eilig verlaſſen ſah, erhob ſich gut gelaunt von ſeinem Sitz und begab ſich, den Torero⸗Marſch leiſe vor ſich hinſum⸗ mend zum Garderobenſtand. Zu ſeinem Entſetzen erklärte ihm die bedienende Frau, daß ſein Pelz ſchon abgeholt wor⸗ den ſei. Eine heftige Auseinanderſetzung. Raſche Aufnahme des Verluſtprotokolls. Dann ſtürzte der Beſtohlene auf die Straße. Hin zum nächſten Poltzeirevier. Und mit einem Beamten ging es durch alle Reſtaurationen, Caféhäuſer und Weinlokale. Im Sturmſchritt und mit ſpringenden Blicken. Vergebens. Der geſuchte Dieb war entkommen. * Der Vorfall wühlte natürlich für die nächſten zwei Tage bei Dr. Langerhanns und ſeiner jungen Gattin die friedlich ſchlagenden Herzen auf und am dritten auch die Brieftaſche des Hausherrn. Denn er brauchte einen neuen Pelz. Und als er ihn zum erſten Male anzog, tat er den Schwur:„Nie wieder allein!“ Darum ging er die nächſten Tage nur in Begleitung ſeines kleinen Frauchens aus Das war nun freilich ſehr gut gemeint und auch durchaus geeignet, bei allen vernachläſſigten Ehefrauen den Ausbruch höchſter An⸗ erkennung hervorzurufen. Nur bei ſeiner eigenen Frau hatte das anhängliche und aufmerkſame Weſen des aller Achtungsſuperlative ſo überaus würdigen Herrn Dr. Lan⸗ gerhanns eine andere, ja geradezu entgegengeſetzte Wir⸗ kung. b 1 5 hat doch etwas zu bedeuten!“ ſagte ſich die junge Konfekt iſt ihm für mich zu teuer! Mein Schnuckelchen hier, mein Schnuckelchen dal Als wenn mein Name Edith, der doch ſo ſchön klingt, daß ich ihn mir bei meiner Geburt bei⸗ nahe ſelber gewählt hätte, meinem Herrn Gemahl nicht zärtlich genug erſchiene! Das iſt verdächtig. Du haſt was ausgefreſſen! Oder— du willſt was ee Aber warte nur, das werde ich dir anſtreichen! Ich weiß, wie man das macht. Wenn du etwa glaubſt, du könnteſt mich mit Konfekt über deine wahren Abſichten täuſchen, dann kannſt du dein durchſichtiges Verhalten ſchon jetzt als verkracht betrachten. Mich— und täuſchen! Uebrigens: mit Konfekt— l Wie gemein!“ „Na,— was iſt denn ſo gemein, mein liebes Schnuckel⸗ chen?“ platzte da, völlig ungeahnt eintretend, Dr. Langer⸗ hanns in den ganz ſelbſtvergeſſenen Monolog ſeiner erboſt dreinſchauenden Frau hinein. „Dein Konfekt!— Haſt ſchon richtig an der Tür ge⸗ horcht, alter Heuchler!“ „Na, da kenn' ſich ein anderer in den Frauen aus!“ „Dafür kenn' ich mich umſo beſſer in den Männern aus. Am beſten in dir, alter Sünder!“ In den weit aufgeriſſenen Augen des„alten Sünders“ ſtand hilfloſes Staunen.. „Ja, ja. Guck mich nur recht groß an. Oder denkſt du vielleicht, ich weiß nicht, warum du jetzt mal ein paar Tage nie ohne mich ausgehſt und mich mit Bonbons fütterſt? Die Scheinheiligkeit kenn' ich!“ „Ja— ſag': paßt dir das etwa nicht? Willſt du denn allein ausgehen?“ „Werd' ich auch!— Brauch' deine erheuchelte Gnade nicht! Bin keine dumme Pute!“ „Noch nie geweſen! Aber ich will dir mal was ſagen: beruhige dich erſt einmal und dann komm', bitte, in mein Arbeitszimmer! Dort ſteht der Kognak, Und dann fange die Unterhaltung noch einmal an! Aber ſo, wie ſich's gehört! Ich erwarte dich.“ Damit verließ Dr. Langerhanns ſeine Frau. Sein Frauchen aber ſetzte ſich den Hut auf, zog 10 55 Perſianer raſch über die Schultern und verließ die Woh⸗ Hung Mit der„Dreiſtigkeit“, wie ſie ein auf„Rache“ ge⸗ ſtelltes Vorhaben an jungen„empörten“ Frauen in die Er⸗ Wee treten läßt, tänzelte die Gattin des in ſeinem Arbeitszimmer vergeblich wartenden Dr. Langerhanns durch das Treiben der bevölkerten Straßen der Weltſtadt. Plötzlich fühlte ſie inſtinktiv einen Schatten hinter ſich, der auf das raſchere Tempo, das ſie unwillkürlich einſchlug, erkennbar einhielt. Dann trat der Schatten ihr links zur Seite, grüßte ſehr ergeben und ſprach mit gepflegten und gemütswarm durchbebten Worten, die Bitte aus, nab es ihm vergönnt ſein möge, die Bekanntſchaft der„gnädigen Frau“ an einem würdigeren Orte, als es nun einmal die Straße wäre, machen zu dürfen. Der Blick mit dem Frau Edith nunmehr den kühnen Kavalier betrachtete, ſtreifte den 1 1 5 anfänglich mit dem Ausdruck ganz unperſönlicher Ueberraſchung, machte aber blitzartig eine ſichtbare Wandlung in die wohltuende Leuchtkraft lebhaften Intereſſes für den ſoeben gehörten ritterlichen Wunſch hinüber. Und Frau Edith nahm mit einer faſt auffallenden Freude die angetragene Beglei⸗ tung an. Bei dem gemeinſamen Dahinſchlendern der beiden legte es die junge Frau mit virtuoſem Geſchick darauf an, bei ihrem Begleiter den Eindruck zu erwecken, als wäre ſie dem unwiderſtehlichen Einfluß ſeiner klangwarmen Ver⸗ führerſtimme rettungslos verfallen. Sie ermangelte darum auch nicht, zu erkennen zu geben, daß ſeine Einladung zu einem Täßchen Kaffee im Augenblick ganz nach ihrem Ge⸗ ſchmack wäre. Und es lag ſogar ein gewiſſes Tempo der Haſt in der Art, wie ſie ihrem Ritter um einen halben Schritt voraneilte. 5 i. f 1 —. 7