e ee, 4⁵ F» A ‚ M-ůͥàmw, iu be ze n Hof 28 617 u agoul 87 TSC ee ae gut % eo unn een enen ige D N e een e, Ie 2 e Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg. an Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte lr, 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täguch, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 37: 1155 37. Jahrgang Nürnberg, 9 September. In einer großen Rede auf dem Parteikongreß am Don⸗ nerstag über die dunklen Pläne des Bolſchewismus führte Dr. Goebbels u. a. Folgendes aus: „Spanien iſt die Welt am Scheidewege“ ſo ſchreibt das bolſchewiſtiſche Zentralorgan„Die Rundſchau“ in ſeiner Nummer 31 vom 22 Juli 1937. Mit dieſen Worten iſt tref⸗ fend die internationale Bedeutung des Spanien⸗Problems charakteriſiert. Es iſt in der Tat ſo. hier muß die Entſcheidung fallen zwiſchen Bolſchewis⸗ mus, d. h. Jerſtörung und Anarchie auf der einen, Auko⸗ kifät, d. h. Ordnung und Aufbau auf der anderen Seite. Was heute in dem ſo unglücklichen Spanien vorgeht, das kann ſich morgen in jedem anderen Lande abſpielen, deſſen Volk nicht Einſicht und Tatſachenſinn genug beſitzt, um die drohende Gefahr zu erkennen und aus dieſer Erkenntnis die Mittel und Möglichkeiten zu ſchöpfen, um ihr wirkſam zu begegnen. Die Moskauer Komintern wird nicht müde, der Welt⸗ öffentlichkeit einzureden, die nationale Bewegung in Spa⸗ nien, die in die am 17. Juli 1936 ſchon gärende Entwicklung eingegriffen hat, ſei ein Militäraufſtand reaktionärer Gene⸗ räle, der vom ſpaniſchen Volk eindeutig abgelehnt werde. Die Wahrheit dagegen iſt, daß dieſe Bewegung einen Akt völküſcher Notwehr gegen den für dieſelbe Zeit an⸗ geſetzten und dann auf den Auguſt 1936 verſchobenen Auf⸗ ſtand der Kommuniſtiſchen Partei Spaniens darſtellt. Dieſer Aufſtand wurde in Mos au ſeit Jahren geplant, von Moskau organiſiert und kommandiert und wird auch heute von Moskau praktiſch durchgeführt. Genau belegte Daten beweiſen, daß die Komintern die gewaltſame Machtergreifung und Sowjetiß“ do Spaniens planmäßig vorbereitet hatte daß ſie unmittelbar vor dem Gelingen ihrer Pläne ſtand und nur in letzter Minute durch die Tatkraft eines Mannes daran gehindert würde. Es muß daraus die politiſche Schlußfolgerung gezogen werden, daß der ſogenannte rote Valencia⸗Ausſchuß keine„Regierung“, ſondern das Exekutivkomitee der bolſchewiſtiſchen Organiſa⸗ tion darſtellt, die noch einen Teil Spaniens in Beſitz hält. Rolſpanien iſt alſo kein Staat im völkerrechtlichen Sinne, ſondern ein vom ſpaniſchen Volkskörper gewalkſam losge⸗ lrennkes Gebiet, das rechtmäßig von den legalen Bertrekern des ſpaniſchen Volkes zurückerobert wird. Es iſt abſur d, Deutſchland vorzuwerfen, es habe die Abſicht, den Nationalſozialtsmus in Spanien einzufüh⸗ ken und ſich hier eine geiſtige Einflußmöglichkeit zu ſichern, oder es verfolge den Plan, Teile des ſpaniſchen Staatsge⸗ bietes unter Ausnutzung des gegenwärtigen Notſtandes zu annektieren. Wir wollen weder das eine noch das andere. Aber es kann unter keinen Umſtänden geduldet werden, daß die Kommuniſtiſche Internationale ſich im Weſten Euro⸗ pas eine neue Operationsbaſis ſichert, von der aus der Keil der bolſchewiſtiſchen Weltrevolution umſo wirkſamer 10 gefahrbringender in Europa hineingetrieben werden un. Wir machen deshalb auch gar keinen Hehl daraus, daß unſere wärmſten Sympathien bei General Franco ſtehen, deſſen heroiſchen, opfervollen und idealiſtiſchen Kampf das 1 deutſche Volk auf das kiefſte bewundert. Es war des⸗ alb mehr als ein diplomatiſcher Akt, daß der Führer und ber ilalieniſche Regierungschef General Franco als die ein⸗ ige Regierung in Spanien anerkannten. Der Jude ſteckt dahinter Es iſt hier an der Zeit, die internationalen Zuſammen⸗ hänge, die ſich hinter den ſpaniſchen Vorgängen auftun, näher zu beleuchten. Man kann ſich die faſt rätſelhaft in⸗ mutende Zuſammengehörigkeit zwiſchen Bolſchewismus und weſtlich⸗liberalem Intellektualismus nur erklären, wenn man annimmt. daß es ſich hier um eine geiſtige Erkrankung handelt. Dazu kommt noch, daß ſich im Ba das ünternatlonale Judentum die bequemſte Tarnung geschaffen hat für eine politiſche und moraliſche Kriminali⸗ at, die zwar ſeinem inneren Weſen entſpricht, die aber, würde ſie nackt und bloß zur Schau getragen, den Abſcheu und das Entſetzen der ganzen Bolſchem erregen müßte. Denn die Internatfonalltät des Bolſchewismus wird ja heuptſächlich durch das Judentum beſtimmt. Der Zude wirkt ſich im Bolſchewismus in der Tal als die Inkarnation alles Böſen aus. Es iſt müßig, die materielle Hilfe, die Moskau und eine ſunze Reihe ſogenannter demokratiſcher Staaken dem ro⸗ 1 Spanien haben angedeihen laſſen, im einzelnen darzu⸗ 1 0 Sie iſt durch die Tagespreſſe ſo ausgiebig und mit n unanfechtbarem Materfal vorgetragen worden, daß ſich es weitere Beiſpiel dafür erübrigt. In der kurzen Zeitſpanne vom 6. März bis 14. Mai ds. Js, alſo nach dem Inkrafttreten des Kontrollplanes, paſ⸗ ſierten allein 190 ſowjetruſſiſche und 88 rotſpaniſche Muni⸗ bonsſchiffe mit dem Ziel ſpaniſcher Häfen die Dardanellen. te lieferten dem roten Spanien 162 Tanks, 130 Kanonen, 2 Flugzeuge, 395 Laſtkraftwagen, 12 Flabgeſchütze, 31 420 anen anderes Kriegsmaterial und Munition. Im ebruar und März wurden in Reval 101 Sowjetflugzeuge nuch Spanien verladen. Am 1. März gelangten nach Al⸗ Die Wahrheit über Spanien. Or. Goebbels enthüllt die dunklen Pläne des Bol ſchewismus— Große Rede auf dem Parteikongreß bite auf dem Landwege 50 ſchwere ſowjetruſſiſche Ge⸗ Freitag, den 10. September 1937 — Nr. 211 Ungezählt das Kriegsmaterial, das von Frank⸗ reich und über Frankreich nach Rotſpanien gegangen iſt und noch geht. Endlos 5 die Reihe der Waffen⸗ und Mu⸗ nitionslieferungen, die die Tſchechoſlowakei bisher getätigt hat. Firmen in England, Holland und der Schweiz beteiligen ſich an dieſem Geſchäft. Der inter⸗ national⸗jüdiſche Waffenhandel iſt dabei im weiteſten Um⸗ fang eingeſchaltet. Und das alles geſchieht unter einem in⸗ ternationalen Kontrollplan und im Zeichen der Nichtein⸗ miſchungspolitik. In der Demokratie werden die Köpfe durch die Zahl überſtimmt, im Bolſchewismus werden die Köpfe mit dem Beil der Guillotine a geſchlagen! Das Ergebnis iſt hier wie dort dasfelbe, die Köpfe fehlen, und über einer füh⸗ rerlos gewordenen Maſſe kann der internationale Jude ge⸗ fahrlos die Diktatur des Terrors und des Geldes aufrichten. Es iſt unverkennbar, daß die Ge genwehr gegen dieſen plumpen und dreiſten Verſuch einer Vorbereitung einer jüdiſchen Weltherrſchaft unter den Völkern in erfreu⸗ lichem Maße zunimmt. Eine Reihe von Ländern hat dieſe 5 außerordentlich gefährliche Bedrohung ihres nationalen zeſtandes bereits vollkommen abgeſchüttelt Wo ſich aber in Europa tatkräftige und mutige Männer in den einzelnen Völkern gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr erheben, werden ſie als vom Nationalſozialismus oder Faſchismus beſtochene und ausgehaltene Subjekte ſeitens des Judentums und der ihm hörigen 1 angepöbelt, der Nationalſozialismus oder Faſchismus ſelbſt aber als imperialiſtiſcher Expanſions⸗ verſuch Deutſchlands oder Italiens diskreditiert. Es ſei deshalb feſtgeſtellt, daß wir niemals die Abſicht hatten oder auch nur haben können, aus dem Nationalſozialismus eine Export⸗ ware zu machen. Wir denken viel zu geſchichtlich, als daß wir glaubten, daß eine aus dem tiefſten Weſen eines Volkes entſprungene politiſche Weltanſchauung wahl, und ein⸗ ſchränkungslos in ein anderes Land ausgeführt werden könnte. Der Nationalſozialismus iſt nicht nur kein Export-, er i im Gegenteil ein deutſcher Pakenkartikel, den dusſchließ⸗ lich für unſer Land zu reſervieren und in Wirkſamkeit Ju bringen unſer größtes Bemühen iſt. Wenn wir alſo über die internationale Gefahr des Bol⸗ ſchewismus ſprechen ſo nur, um Zuſammenhänge aufzudek⸗ ken, die nicht allein für uns, ſondern für alle Staaten, vor allem für die demokratiſchen, die akuteſte Gefahr in ſich ſchließen. Moskaus Generalprobe Es iſt, als habe die Welt die Augen vollkommen ver⸗ ſchloſſen vor dem an ſich ſo offenliegenden Verſuch der Mos⸗ kauer Komintern, in Spanien ein Experimentier⸗ feld der bolſchewiſtiſchen Weltrevolution aufzumachen. Denn der Kampf in dieſem unglücklichen Lande iſt nichts anderes als die Generalprobe dazu. Hier hält Mos⸗ kau Heerſchau über ſeine Hilfsvölker ab Hier hat es eine bequeme Gelegenheit, die Bundesgenoſſen in aller Welt zu überprüfen und ſeine taktiſchen und ſtrategiſchen Maßnah⸗ men zur Vorbereitung des großen Weltaufftandes darnach einzurichten. Hier wird die Weltrevolution mit Syſtem weiter getrieben und gleichzeitig ausprobiert, wie⸗ weit Europa nun iſt und was man ihm in ſeinem gegen⸗ wärtigen Zuſtand bereits zumuten kann. Furchtbar wie in Sowjetrußland ſind die Zerſtörun⸗ gen, die dieſe Weltpeſt an der Familie und an der Ehe an⸗ richtet. Herabwürdigung der Frau, Sozialiſierung des Wei⸗ bes, Marterung des Kindes, das ſind die Grundſätze, nach denen hier verfahren wird. Im Gegenſatz dazu ſpielen die Weiber des Bolſchewismus ſelbſt ſozuſagen die Petroleuſen der roten Anarchle. i Am 2. Auguſt 1937 wurden von roten Milizſoldaten vor Madrid den nationalen Truppen fünf Frauen zum Tauſch egen einen Arzt angeboten. Eine Parſſer Korreſpondenz hebſchtet darüber, daß eine nackte Frau über den Schützengraben hinausgeſchoben wurde, um ſie als Muſter zu zeigen. Nach der„Daily Mail“ vom 22 Auguſt 1936 wurden 28 Nonnen aus dem Kloſter Santa Clara An⸗ beſchreiblichen Martern unterworfen, vergewaltigt und getö⸗ tet. Ein zurückgekehrter Belgier berichtet im„Echo de Pa⸗ ris“ vom 29. März 1937 aus Mahora, daß ſich junge Frauen ſelbſt getötet haben, um der Vergewaltigung zu ent⸗ gehen. Die Sozialiſlerung der Frau wird auch in Rotſpanien praktiſch durchgeführt. Uns liegt ein Gut⸗ ſchein im Original vor, der folgenden Wortlaut hat: „Gutſchein für zehn Nächte des Kameraden Juan Polo⸗ meque mit einer Frau, welche er will. Toledo, den 7. Auguſt 1936.“ Derartige Gutſcheine ſind in Toledo, Malaga und an der Cordoba⸗Front in Maſſen gefunden worden. 1 1 und unbeſchreiblich ſind die Leiden, benen un„ Kinder im bolſchewiſtiſchen Spanien ausge 1 ſind In einer 1 Zeitung erzählt ein ſpani⸗ ſcher Flüchtling, daß die Milizen ſein ſtebenfahri es Kind vor ſeinen Augen vom vierten Stock auf den Ka ernenhof warfen, wo es tot liegen blieb. Ein geflüchteter belgiſcher Freiwilliger 5 im„Echo de Paris“ vom 29. März 1937, wie zwölf⸗ und„ e Mädchen in der ſcham⸗ loſeſten Weiſe von den Roten mißbraucht wurden. Kultur bar bar ei und Naubßb Unſchätzbar ſind die Verluſte, die der Bolſchewismus in t Spanjen der Kunſt und 3 Kultur zugefügt hat. Unter den 20 000 Kirchen und Klöſtern, die von den Roten hier noch einmal in aller Eindringlichkeit — geplündert und zerſtört wurden, befindet ſich eine aroße An⸗ zahl hiſtoriſch und architektoniſch unerſetzbarer Bauwerke. Wundervolle Gemälde aus dem Prado⸗Muſeum in Madrid wurden im Januar 1937 nach Odeſſa verladen. Ein großer Teil der Kunſtſchätze aus Muſeen und aus Privatbeſitz in Madrid wurde in rieſige Kiſten verpackt und nach einem Sowjethafen verſchickt. Das iſt Kulturbarbarei und zugleich ein großangelegter jüdiſcher Diebſtahl, der ſich unter poli⸗ tiſcher Maske tarnt. Die Kirchenvernichtung Ein beſonderes Kapitel in der ſpaniſchen Leidensgeſchichte nehmen Religion und Kirche ein. Wenn wir eine Reihe von Stimmen zitieren, die aus kirchlichen Kreiſen kamen und für Rotſpanien Stellung nahmen, ſo iſt dieſes Verhal⸗ ten angeſichts der Tatſachen vollkommen unverſtändlich; vor allem, wenn man ſich dabei vergegenwärtigt, daß dieſe ſel⸗ ben kirchlichen Kreiſe ſich nicht genug moraliſch entrüſten können über angebliche Verfolgungen, denen die Kirchen in Deutſchland ausgeſetzt ſein ſollen. Dabei iſt im Ver⸗ laufe unſerer Revolution nicht einem eingk⸗ De n Geiſtlichen auch nur ein Haar gekrümmt worden. ie Vernichtungspraxis aber des Volſchewismus ſowohl in Rußland als auch in Spanien gegen die Kirchen iſt eins furchtbare und grauenerregende. Allein die Tatſache, daß der Führer die Kirchen in Deutſchland vor dieſem Schickſal bewahrt hat, müßte ſie ihm gegenüber zu ewigem Dank verpflichten. Staktdeſſen aber werden ſie nicht müde, über ihre religiöſe Betätigung hinaus in die Sphäre der ſtaatlichen Macht einzudringen und hier eine Wirkſamkeit auszuüben, die weder ihrer Auf⸗ gabe noch ihrem göttlichen Auftrage enkſpricht. Nach unanfechtbarem Zahlenmaterial, das auf rein bol⸗ ſchewiſtiſchen Statiſtiken aufgebaut iſt, wurden in Sowjet⸗ rußland 42000 Prieſter ermordet. In Spanien wurden bis zum 2. Februar 1937 etwa 17 000 Prieſter und Mönche und 11 Biſchöfe ermordet. Ein ſchwediſcher Flücht⸗ ling berichtet unter dem 10. November 1936:„Ich habe Kirchen geſehen, wo die Wände mit Frauenleibern bedeckt, Nonnen, die geköpft oder verbrannt worden waren— und die man reihenweiſe an den Kirchenwänden aufgenagelt hatte.“ In Spanien gab es vor dem Bürgerkrieg 71 353 Kirchen, Kapellen und Klöſter. Davon wurden über 20000 3 er⸗ ſtör t. In Madrid deren über 2201, davon iſt heute keine mehr geöffnet, die meiſten zerſtört. Joſé Diaz, General⸗ ſekretär der Kommuniſtiſchen Partei Spaniens, beſtätigte das am 5. Mai 1937 in einer Rede, in der er erklärte: „In den Provinzen, in denen wir herrſchen, exiſtiert keine kirche mehr.“ Aehnlich geht es mit den Schulen. Es liegen Befehle vor, in denen man lieſt:„Eltern, die ihre Kinder nicht in die kommuniſtiſchen Schulen ſchicken, ſind Faſchiſten.“ Der ahnungsloſe Zeitgenoſſe fragt ſich manchmal mit türzung, wie es denn überhaupt möglich ſei, daß ein ſo verruchtes, die Menſchheit guälendes und marterndes Syſtem ſich auch nur 24 Stunden halten könne, ohne von der Wut und Emyßring des dayon ſietraffenen Valbes hinweggefeat zu werden. Das graufame und blutige Mittel, mit dem es ſich an der Macht hält, heißt Terror, und zwar Indivi⸗ dual und Maſſenterror. Die ganze Menſchheit hallt wider vom Wehgeſchrei, wenn beiſpielsweiſe in Deutſchland einem Juden verdientermaßen einmal eine Ohr⸗ feige verabreicht wird. Was aber bedeutet das gegenüber einem Terror, der ganze Völker zerſtört, martert, peinigt und ausrottet. Es gehören ſchon Nerven dazu, um dieſe grauenvolle Blutpraxis auch nur in der Darſtellung nachzuerleben. In unſerem Beſitz befinden ſich Fotografien von gemarterten und geſchändeten Frauen und Kindern, die wegen ihrer Scheußlichkeit überhaupt nicht veröffentlicht werden können. Das ſind keine Menſchen mehr, die ſolches planen und durchführen, das ſind vielleicht Teufel, die ein unerklär⸗ bares und geheimnisvolles Schickſal auf die Welt losge⸗ laſſen hat, um die Völker zu peinigen und zu martern und ſie damit auch wahrſcheinlich wieder zur Beſinnung zu bringen. Lenin ſelbſt hat 1 die Frage, was denn die kommu⸗ niſtiſche Moral ſei, auf dem 12. Parteikongreß zur Antwort gegeben:„Morden, Zerſtören, keinen Stein auf dem anderen laſſen, wenn es der Revolution nützt.“ Der ſpaniſche Bolſchewiſt Ventura wandelt nur in Lenins Bah⸗ nen, wenn er auf dem 7. Weltkongreß der Komintern 1935 in Moskau erklärt:„Wir werden den ſtrengſten Terror ein⸗ führen.“ 8 Er und die Seinen haben dieſes Wort wahrgemacht. Ein belgiſcher Hoteldirektor berichtet am 14. Mal 1937 im „Matin“, daß in Valeneia etwa 30 000 Menſchen getötet worden ſeien, und daß ſich viele junge Mädchen aus Bür⸗ erkreiſen den roten Milizen hingeben mußten, um ihr Le⸗ en und das ihrer Familie zu retten.„Gringoire“ berichtet am 6. Januar 1937: In Guarena habe man einem Einwoh⸗ ner die Därme mit einer Autopumpe aufgebläht. Anderen Gefangenen habe man e e in die Klei⸗ der gebunden und ſie 111 laſſen. Die 1 wurden in Stücke zerriſſen. Ebenſo furchtbar ſind die Leidensberichte über die Marterung und Tötung von Geiſeln. f i Die internationalen Brigaden, die an der rotſpaniſchen Front eingeſetzt werden, unterſtehen dem Kommando der e hr b Anführer war der jüdiſche General Kleber. Sein eigentlicher Name iſt. Fekete. Er 10 gebürtig aus Ungarn und war mit noch vier anderen Juden an der Ermordung der Zarenfamilſe be⸗ teilig Auf ſein Schuldkonto kommt der größte Teil der Greueltaten der internationalen Brigaden.: Bes Die Pläne des Bolſchewismus Der Bolſchewismus will ſich in Spanien eine Platt- form zur Revolutionierung von Weſteuropa ſchaffen. Nach⸗ dem ihm die Bolſchewiſterung Zentraleuropas durch die nationalſozialiſtiſche Revolution unmöglich gemacht worden iſt, ſucht er ſich Spanien als Einfallstor zum Weſten zu öff⸗ nen. Der bolſchewiſtiſche Imperialismus will ſich einen Stützpunkt für Armee und Flotte im Weſten Europas und im weſtlichen Mittelmeer ſchaffen. Der Bolſchewismus verfolgt die Abſicht, über die Spa⸗ nienfrage unter allen übrigen Staaten ſyſtematiſch Kon⸗ flikte herbeizuführen Das beweiſt mit aller Deutlichkeit, daß hier eine akute Gefahr für ganz Europa vorliegt. Wir haben den Feind mitten unter uns, aber er muß er⸗ kannt werden, wenn man ihn ſchlagen will. Darum zei⸗ gen wir mit Fingern auf ihn, machen die Welt aufmerkſam auf die Bedrohung der Menſchheit durch den Bolſchewismus und werden nicht müde, die Zeichen der Zeit in dieſem Sinne zu deuten Wir haben in einer Zeit, in der Deutſchland ſeine tiefſte Erniedrigung erfuhr, in der auch vor unſeren Toren der rote Feind ſtand und ſich eben anſchickte, unſere Städte und Provinzen zu überfluten, vor unſerem Volke den Kampfruf„Deutſchland erwache!“ angeſtimmt. Gegen eine Welt des Widerſtandes, gegen Ge⸗ lächter, Hohn, Verfolgung und blutigen Terror haben wir uns durchgeſetzt; und was zuerſt Verzweiflungsſchrei einer kleinen und verleumdeten Sekte war, das wurde dann zum Kampfruf eines ganzen Volkes, das ſich aus ſeiner tiefen Narkoſe wieder aufrichtete. Spanien geht die ganze Welt an Man braucht Europa nicht mehr in zwei Teile zu teilen, das hat der Bolſchewis⸗ mus und die Komintern ſchon beſorgt. Das iſt ja auch der Sinn dieſer roten Revolution, deren furchtbare Zuckungen ſich jetzt über Spanien verbreiten. Ob und wie die Dinge nun weiter getrieben werden, das hängt nicht mehr von unſerem Willen allein ab. Hier entſcheidet ich zuch die Stellung Europas zur Frage des internationalen Judenkums. Denn das Judentum will dieſen Kampf, es bereitet ihn mit allen Mitteln vor, es hat ihn nötig zur Einleitung der bol⸗ ſchewiſtiſchen Weltherrſchaft. Darum hetzt es durch Preſſe und Propaganda die ahnungsloſen Völker gegenelnander; Wenn aber ſetzen ſich dagegen die erwachten Völker zur ehr. Das Judentum, das als Hauptträger der bolſchewiſtiſchen Weltrevolution erkannt und denunziert iſt, ſtellt ſeinem We⸗ ſen nach ein aſoziales und paraſitäres Element unter den Kulturvölkern dar. Im Bolſchewismus hat es ſich den ge⸗ eigneten Boden geſchaffen, auf dem es gedeihen kann. Dar⸗ um ſtehen auch die Juden der ganzen Welt gegen Franco. Unerſchrocken wollen wir mit Fingern 915 den Ju⸗ den zeigen als den Inſpirator, Urheber und Nutznießer dieſer furchtbaren Kataſtrophe. „Wir werden zu keiner Handlung ſchreiten, die Europa in zwei Blöcke teilt,“ ſo ſagte noch am 12. April 1937 einer der angeſehenſten engliſchen Staatsmänner. Nein, nicht wir, aber Moskau wird ſchreiten, Moskau iſt geſchritten, und da⸗ gegen gilt es ſich mit allen zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln zur Wehr zu ſetzen. Denn es iſt noch nicht zu ſpät. Die Kräfte des Gegen⸗ ſtoßes ſind ſchon mobil gemacht. Der Anſturm aus dem Oſten, der im Jahre 1932 zum vernichtenden Schlag gegen Zenkraleuropa ausholte, iſt an Deutſchlands Grenzen zum Stehen gebracht worden. Deutſchland hat ſich gegen den Weltfeind erhoben. Der Führer iſt uns als Retter erſtanden. Wenn in 500 Jahren noch Geſchichte geſchrieben wird, dann wird ſein Name unter den ganz Großen des Abendlandes leuchten. a Noch iſt nichts verloren; noch iſt alles zu gewinnen. In Italien, in Japan, in Oeſterreich, in Ungarn, in Polen, in Braſilien, in der Türkei, in Portugal hat dieſer Kampf ſchon ſichtbar eingeſetzt. i 5 Wir ſind ſtolz in dem Bewußtſein, einen Pee Großen unſerer Geſchichte mitten unter uns zu wiſſen, deſſen Fahne wir tragen und deſſen Gebot wir gehorchen dürfen. Wir danken dem Führer, daß er uns zu Mitkämpfern dieſes großen Kampfes berufen hat und damit unſerem Le⸗ ben erſt ſeinen eigentlichen Sinn und Zweck gab. Er hat uns gelehrt, die bittere Notwendigkeit dieſer hiſtoriſchen Auseinanderſetzung zu erkennen und darüber hinaus, ie richtig durchzuführen und ſiegreich zu beenden. Wir Deulſchen ſind nicht mehr hilflos und berlaſſen, ſon⸗ dern ausgeſtattet mit den Waffen des Wiſſens und gottlob auch wieder mit dem deutſchen Schwert, das über die Si⸗ cherheit unſeren Grenzen wacht. Ein Kampf um Vaterland, Freiheit, Ehre, Familie, Gott und Religion, um Kind und Frau, um Schuke und Erzie⸗ hung, um Ordnung, Sitte, Kultur und Ziviliſation, um unſer kägliches Brot hat begonnen. In Deutſchland iſt er ſiegreich ſchon beendet. Ein Neues iſt im Werden. Es wird ein internationales Syſtem der Selbſtachtung, der Großzügigkeit, der Anſtän⸗ digkeit, der Ehre, der Freiheit und des Verſtändigungswil⸗ lens, der Zubilligung der Lebensrechte an jede Nation, des ſozialen Aufbaus, des wirkſchaftlichen Emporſtiegs und einer neuen Blüte von Kunſt und Wiſſenſchaft ſein. Für dieſe Ideale wollen wir kämpfen, ſolange noch ein Atemzug in uns iſt. Adolf Hitler zeigt uns den Weg. Rede Dr. Dietrichs Reichspreſſechef Dr. Dietrich hielt vor dem Parteikon⸗ greß eine Rede über:„Preſſefreiheit und internationale Kriegshetze“. Die Rede wurde zu einer mehr als einſtündigen wuchti⸗ en Anklagerede gegen die internationalen Kriegshetzer, die hinter der Maske einer angeblichen„Preſſefreiheit“ verſteckt und außerhalb der Berantworlung der Regierungen ſtehend, die inkernationale Jreſſe zu einem Gefahrenherd der Welt⸗ politik werden ließen. N Wir werden die Rede noch ausführlich wiedergeben. Volksnahe Juſtiz Als nächſter Redner auf der Parteikongreß ergriff Reichs⸗ leiter Dr. Frank das Wort zu ſeinem Vortrag über„Rechts⸗ leben und Juſtiz des nationalſozialiſtiſchen Reichs“. Dr. Frank zeigte in einem ausführlichen Ueberblick, wie im abgelaufenen Jahr durch eine Reihe von höchſt bedeut⸗ ſamen Geſetzen die weitere Verwirklichung des Nationalſo⸗ zialismus auf den verſchiedenſten Gebieten rechtlicher Hin⸗ ſicht erfolgreich wurde. Das Stadion der 400000 Der Führer legt den Grundſtein Nürnberg, 9. September. In einem Jeſtakt von mitreißender Schönheit wurde am Donnerstag durch den Führer die Grundſteinlegung zum Stadion der 400 000, einer der kulturſchöpferiſchen Taten des Nationalſozialismus, vollzogen, und zugleich wurden die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele, die zum erſten Male in dieſem Jahre zum Auskrag kommen, eröffnet. Das neue Stadion liegt etwa auf der Höhe des alten Stadions jenſeits der großen Straße, die vom Märzfeld in einer Länge von 1,75 km und einer Breite von 90 m quer über den Dutzendteich in den Luitpoldhain führt. Schon jetzt iſt der Blick auf die große Straße ein Erlebnis von ſchwer zu beſchreibender Großartigkeit. Auf dem Raum, wo das Stadion der 400 000 erſtehen wird, iſt eine proviſoriſche Tri⸗ bünenanlage errichtet worden. Auf der gegenüberliegenden Seite ragt ein mächtiger Turm empor, der auf der Stirn⸗ ſeite das SA⸗ Sportabzeichen trägt. Von den Stufen dieſes Turmes grüßen die Standarten herab, die auch den ganzen Mittelblock des Feldes füllen, auf dem die Formationen der Bewegung aufmarſchjert ſind. Das ganze Feld iſt von dem leuchtenden Bild der Sturmfahnen eingefaßt In der Mitte der Tribünen ragt weit ein Vorbau heraus, auf dem das Modell des Deutſchen Stadions in der Größe 1:200 ſteht, das einen Be⸗ griff von der Großartigkeit und Monumentalität der hier erſtehenden Anlage gibt. Vor dem Modell erhebt ſich aus ſil⸗ bergrauem Granſt der Grundſtein. Kurz vor dem Eintreffen des Führers, den die Heilrufe ſchon von weitem ankündigen, wird die Blutfahne in das Innere getragen, während ſich alles von den Plätzen erhebt und das heilige Zeichen der Bewegung ehrfurchtsvoll mit der erhobenen Rechten grüßt. Ringsum auf den provi⸗ ſoriſchen Wällen drängen ſich Tauſende und Abertauſende, unter ihnen auch die 16 000 Arbeiter aus allen deutſchen Gauen, die am Parteitag als Gäſte teilnehmen Auf der Ehrentribüne iſt wieder das geſamte Führerkorps der Par⸗ tei vertreten. In das Bunt der deutſchen und ausländiſchen Uniformen miſcht ſich das feſtliche Schwarz der Kleidung der Ehrengäſte des Führers. Aus der Ferne klingt der Präſentiermarſch herüber. Den Vorbau betritt der Führer. Anſprache des Stabschefs Der Stabschef erſtattet jetzt Meldung an den Führer: „Mein Führer! Ich melde Ihnen als Chef des Stabes der SA die zur Feier der Grundſteinlegung des Deutſchen Stadions erfolgte Aufſtellung der Ehrenformationen aus jenen Gliederungen, die dereinſt weſentliche Träger der kör⸗ perlichen Ausbildung und damit der Durchführung der deut⸗ ſchen Spiele ſein werden.“ Dann ſpielen die Muſikzüge„Ein junges Volk ſteht auf“, das von den Männern mit übervollem Herzen mitgeſungen wird. Nun wendet ſich der Stabschef zum Führer. „Mein Führer! Vor noch nicht einem Jahre gaben Sie der SA den Befehl, die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele vorzubereiten und alljährlich während des Reichsparteitages durchzuführen. Heute ſtehen die Männer der Kampfforma⸗ tionen bereit, Ihnen, mein Führer, den Dank für das in ſie, in ihr Wollen und Können geſetzte Vertrauen durch die Tat abzuſtatten. Ein kurzes Jahr hat genügt, um die große Ar⸗ beit nicht nur anzufangen, ſondern um ſie auch ſchon zu einem erkennbaren Ergebnis zu führen. Wenn Sie heute, mein Führer, den Grundſtein legen zu dem gewaltigen Deutſchen Stadion, dann darf ich Ihnen verſichern, daß die Anerkennung, die in dieſer Ihrer Tat für uns liegt, uns wiederum erneut Anſporn ſein wird, die ganze Kraft für das Ziel einzuſetzen, das ſie uns vor nun⸗ mehr 15 Jahren ſchon wieſen. Auf dem Reichsparteitag der Ehre haben Sie, mein Füh⸗ rer, den kommenden Entwicklungsgang des Deutſchen von ſeiner früheſten Jugend bis ins höchſte Alter aufgezeigt. Mein Führer, ich bitte Sie, nun die Grundſteinlegung zum Deutſchen Stadion zu vollziehen und die Nationalſozia⸗ liſtiſchen Kampfſpiele zu eröffnen.“ Reichsminiſter Kerrl verlieſt dann die Urkunde, in der es heißt, daß der Führer in Verfolg ſeiner Proklamation auf dem Parteitag der Ehre die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele ſchuf, deren Träger die SA iſt und die zukünftig im neuen Stadion auf den Reichsparteitagen des deutſchen Volkes durchgeführt werden Dann wird die Urkunde in eine Kaſſette geſchloſſen und durch fünf Steinmetzen eingemauert, während alle Mu⸗ ſikzüge mit einer Paraphraſe über das Kampflied„Volk ans Gewehr“ einſetzen. * Der Wortlaut der Arkunde Die bei der Grundſteinlegung zum Deutſchen Stadion in einer Kaſſette eingemauerte Urkunde hat folgenden Wort⸗ laut: „Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erließ am 27. November des vierten Jahres nach der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Revolution im neunzehnhundertſechsunddreißigſten Jahr chriſtlicher Zeitrechrechnung folgenden Befehl: „In Verfolg meiner Proklamation am„Keichsparteitag der Ehre“ ſchaffe ich hiermit für alle künftigen Reichspar⸗ keitage die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele. Zum Träger dieſer Kampfſpiele beſtimme ich die SA. Sie iſt mir verank⸗ worklich für ihre Durchführung“ b Um dieſen Kämpfen eine würdige und weihevolle Stätte zu geben, wurde vom Führer der Bau dieſes Deut⸗ ſchen Stadions angeordnet. Seine een Form und Geſtalt erhielt es vom Generalbauinſpektor Profeſſor Albert Speer. Die Errichtung dieſes Bauwerkes erfolgt durch den auf Anregung der Stadt Nürnberg 1 und unter der Leitung des Reichsminiſters Kerrl ſtehenden Zweckverband „Reichsparteitag Nürnberg“ als Körperſchaft des öffentlichen Rechts. Den Grundſtein legte heute am 9. September im fünften Jahr nach der nationalſozialiſtiſchen Revolution und im neunzehnhundertſiebenunddreißigſten Jahre chriſtlicher Zeitrechnung der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Nach ſeinem Willen ſollen ſich nunmehr die Deutſchen jähr⸗ lich in der Zeit des Keichsparteitages bis in fernſte Jahr⸗ hunderte hinein an dieſer Stätte im 5 miteinander meſſen, um das höchſte Jiel der nakionalſoz aliſtiſchen Re⸗ volution zu verwirklichen— ein Bolk, geſtaltet in körper licher Kraft und e erfüllt von der ſtolzen Skärke kapferer Männer und ſchönſter Frauen.“ a — Eröffnung der NS⸗Kampfſpiele. Der Führer eröffnet die Kampſſpiele Jetzt tritt der Führer an den Grundſtein und vollz, die Grundſteinlegung durch drei Hammerſchläge, bel den Deutſche! In dieſem geſchichtlichen Augenblick, da i den Grundſtein zum Deutſchen Stadion lege, erfüllen 975 drei heiße Wünſche: 1 1. Möge das gewaltige Bauwerk ſelbſt zum Ru Skolz des deutſchen Volkes gelingen. 5 bn und 2. Möge es der ewige Zeuge ſein einer im Nali ſozialismus geeinten Nakion und eines machtvollen Beige 3. Möge es die deutſchen Männer und Frauen für alle Zeiten ermahnen und hinführen zu jener Kraft und Schön. heit, die der höchſte Ausdruck des Adels einer wirklichen Freiheit ſind. Ich erkläre damit im Jahre 1937 die Nationalſoziall. ſtiſchen Kampfſpiele zu Nürnberg für eröffnet, . Im 1 7 5 Augenblick, da der Führer die Kampfſpiele für eröffnet erklärt, donnern die Geſchütze und die Muſl. züge fallen mit den Liedern der Nation ein, die von den 8 0 dieſer geſchichtlichen Stunde mitgeſungen werden m gleichen Augenblick beginnen im alten Stadion die Vor. entſcheidungen der Kampfſpiele mit dem Wettbewerb des deutſchen Wehrwettkampfes. * Die 1. NE⸗Kampfſpiele Hervorragende Leiſtungen ſchon in den Vorkämpfen. Nürnberg, 10. September. Die 1. NS⸗Kampfſpiele wurden mit der gewaltigen Feier der Grundſteinlegung zum Deutſchen Stadion durch den Führer und Reichskanzler am Donnerstag feierlich eröffnet Auf allen Kampfſtellen ſetzte ſchlagartig das vielſeitige Pro, gramm ein, das in erſter Linie auf wehrſportliche Uebungen abgeſtellt iſt. 8 Ueberragende Leiſtungen gab es bei den Vorkämpfen zum 1500 Meter Mannſchafts⸗Patrouil⸗ lenlauf zu dem die Gliederungen mit je einer Mannſchaſt von einem Führer und elf Mann im großen Dienſtanzug antraten Eindrucksvoll legte der Arbeitsgau 27— Baden — als beſter Vertreter des RA die Strecke in 4:51, Mi⸗ nuten zurück.. f Im Modernen Fünfkampf wurde die 4. Uebung, das 300⸗Meter-Schwimmen entſchieden. Leutnant Lemp, ſchon bei den Olympiſchen Spielen ſchnellſter Schwimmer, ſchlug in 4.26.1 als weitaus Beſter an SS⸗Unterſturmfüh⸗ rer Hildebrandt erhielt die Platzziffer 2 vor SS⸗Unterſchar⸗ führer Bramfeldt und Oberleutnant Cramer, der dadurch ſei⸗ nen erſten Platz in der Geſamtwertung an SS⸗Unterſturm⸗ führer Hildebrandt abtreten mußte. Hart war der Endkampf in der 2. Gruppe zwiſchen Oberleutnant Scharte, Leutnant Schulze, Oberleutnant von Wichart und SA⸗Sturmbannfüh⸗ rer Greven.. ö Einen der ſchärfſten Kämpfe führte die HJ mit dem Mannſchafts Mehrkampf durch, der aus einem 20⸗Kilometer⸗Orientierungsgepäckmarſch, zwei KK⸗Schieß⸗ übungen, dem 200⸗Meter⸗ Hindernislauf und dem Keulen⸗ zielwerfen beſtand Sieger wurde das Gebiet Schleſien mit 4178 Punkten vor Sachſen, Franken, Mittelelbe und Meck⸗ lenburg. Die Krönung der wehrſportlichen Prüfungen bil det der Mannſchafks⸗Fünfkampf. Er wurde mit dem 30⸗Meter⸗Schwimmen in voller Ausrüſtung in Angriff ge⸗ nommen und in der Hauptkampfbahn vor 35 000 begeiſterken Zuſchauern mit dem 2 0⸗Meter⸗Hindernislauf fortgeſetzt. Der Reichsarbeitsdienſt(Gau 13, Magdeburg⸗Anhalt) erkämpfte ſich durch überragendes Abſchneiden im Schwimmen die Führung vor der SA und Ss, die den Hindernislauf ge⸗ wonnen hatte. i„ 5 Zwiſchen den beiden Halbzeiten fiel die erſte Entſchei⸗ dung in der Leichtatletik, in der deutſchen Staffel Allianz⸗Berlin ſiegte unangefochten vor der SS⸗Sportge⸗ meinſchaft Berlin und dem Polizeiſportverein Berlin. Rie⸗ ſigen Beifall erhielten die Turner der Deutſchlandriege füt ihre Vorführungen. Schalke 04 ſchlägt VfB Leipzig 4:0(2:0). a Die beiden Pokalendſpielgegner, Schalke 04 und VfB Leipzig, beſtritten am Donnerstag in der Hauptkampfbahn den Fußballkampf Die Weſtdeutſchen, die am 3. Januar in Berlin den Leipzigern klar 1:2 unterlegen waren, erwieſen ſich diesmal klar als die beſſere Mannſchaft und gewannen Die Sondertagungen Die Reihe der Sondertagungen auf dem Reichsparteitag hat begonnen. Zunächſt fand die Sondertagung der Hitlerjugend⸗Führerſchaft ſtatt, in deren Mittelpunkt ein eindrucksvoller Arbeitsbericht des Reichsjugendführers, Reichsleiters von Schirach fan die Leiſtung der Hitlerſugend im abgelaufenen Jahr and. Der Reichsjugendführer befaßte ſich dabei mit einer gro⸗ zen Anzahl intereſſanter Einzelheiten. Er erwähnte gun Beiſpiel ausführlich die in dieſem Jahre durchgeführte Heim⸗ beſchaffungsaktion, und teilte mit, daß ſeit dem 1. Januar nicht weniger als 543 Grundſteine gelegt wurden. Ausführlich ging Schirach weiter auf die Führer nach⸗ wuchs frage ein. Er befaßte ſich mit den Aufgaben der Akademie der Jugendführung in Braunſchweig, deren Bau in dieſem Jahre begonnen wurde und der bis 1939 fertig geſtellt ſein wird. Die Verbindung mit fremdländi⸗ ſchen Jugendverbänden— nämlich mit der ita⸗ lieniſchen. japaniſchen und franzöſiſchen Jugend— die det Reichsjugendführer in ſeinem 17 305 Bericht ebenfalls ein⸗ gehend behandelte, ſei in dieſem Jahre beſonders fruchtbar gewesen Zu den allgemeinen Aufgaben übergehend, erklärte der Reichsjugendführer, daß die Hitlerjugend als die welt⸗ anſchauliche Erziehun sgemeinſchaft der deutſchen Jugend auch weiterhin ihren Ehrgeiz darin ſehe, die deutſche Jugend freiwillig unter ihrer Fahne zu ſammeln und jeder zwangsweiſen Hineinpreſſung fernbleibe. Die Hauptämter NS 30 und Handel und Handwerk hatten ſich zuſammengefunden, um, wie alljährlich, aus dem Munde des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley die zu⸗ künftige Ausrichtung ihrer Arbeit entgegenzunehmen. 15 Ley ſtellte ſeinen grundſätzlichen Ausführungen den Dan an die alten Betriebspioniere des Nationalſozialismus voran und kündigte 155 die Zukunft eine noch engere a0 an des arbeit der beiden Aan an. Im Anſchluß an dieſe Rede ſprachen die Leiter der beiden Hauptämter, Dr. von Renteln und Claus Selzner l 8 er mit folgendem Ausſpruch ſeinen Wünſchen Ausdruck gibt. S g. F 7 Golidariſch mit Italien Ankwork auf die Einladung zur Mikkelmeerkonferenz Berlin, 9. September. Die britiſche und die franzöſiſche Regierung haben am 6. September einer Reihe von Regierungen, darunter auch der Reichsregierung, eine Einladung zugehen laſſen zu einer Konferenz, die am 10. September in der Nähe von Genf zuſammentreten und die Maßnahmen zur Beſeitigung der letzthin im Mittelmeer hervorgetretenen Schwierigkeiten beraten ſoll. Die Reichsregierung hat in ihrer Antwort betont, da ſie ſelbſtverſtändlich jeden Verſuch, die durch den Bürger⸗ krieg in Spanien verurſachte Unſicherheit im Mittelmeer zu beenden, begrüße, und daß ſie ſich freuen würde, wenn es gelänge, zu dieſem Zwecke zwiſchen den beteiligten Mächten eine VBerſtändigung über gemeinſam zu ergreifende Maß⸗ nahmen herbeizuführen. Gleichzeitig hat die deutſche Ant⸗ wort aber daran erinnert, daß die Reichsregierung, als ſie vor wenigen Monaten ihrerſeſts mit elner z hnlichen Initiative hervortrat, bei der britiſchen und der fran⸗ zöſiſchen Regierung einer Haltung begegnete, die für ſie wenig ermutigend iſt. Bei der Stellungnahme der Reichsregierung konnke fer; ner die Tatſache nicht unberückſichligt bleiben, daß die Sow⸗ jekregierung es für richtig gehalten hat, in dieſen Tagen we⸗ gen gewiſſer Vorfälle im Mittelmeer unbewieſene Anſchul⸗ digungen gegen die italieniſche Regierung zu erheben und weitgehende Forderungen datan zu knüpfen. Die Reichsre⸗ gierung pflichtet der ikalieniſchen Regierung darin bei, daß dieſer nicht zugemutel werden kann, ſich an einer Sonder- konferenz zu beteiligen, ſolange der durch die Note der Sow⸗ jekregierung verurſachte Zwiſchenfall nicht eine befriedigende Erledigung gefunden hat. Troß aller dieſer erſchwerenden Umſtände hat aber die Reichsregierung den Verſuch, durch gemeinſame Beratung zu einer Beruhigung der Lage zu gelangen, nicht verzögern wollen. Sie hat deshalb im Einvernehmen mit der italie⸗ niſchen Regierung vorgeſchlagen, anſtelle der Einberufung einer Sonderkonferenz den Londoner Ni chtein⸗ miſchungsausſchuß mit der Angelegenheit zu be⸗ faſſen. Die Beratung in dem Londoner Ausſchuß würde zu⸗ gleich den Vorteil bieten, daß daran außer den von Eng⸗ land und Frankreich eingeladenen Mächten auch noch an⸗ dere intereſſierte Mächte wie z. B. Portugal und Polen teil⸗ nehmen könnten. Die italſeniſche Antwort Die italieniſche Atnwort an England und Frankreich, die zur gleichen Zeit in Rom überreicht wurde, wie die deutſche Antwort in Berlin, zerfällt in drei Teile und iſt nhaltlich der deutſchen Antwort ähnlich. Die italieniſche Antwort iſt in Bezug auf die Teilnahme an der geplanten Mittelmeerkonferenz negativ gehalten. Italien macht aber in ſeiner Antwort ebenfalls den Gegen⸗ vorſchlag, die Behandlung der zur Erörterung geſtellten Fragen dem Nichten mi ſchungsausf ch u ß zu über⸗ weiſen, in dem auch Portugal vertreten iſt, das, wie einige andere Staaten, zu der Mittelmeerkonferenz nicht eingela⸗ den wurde. — Dokumente der Seeräuberei Zwei aufſchlußreiche Telegramme. In den letzten Tagen konnte als Angreifer des im Mit⸗ telmeer überfallenen britiſchen Zerſtörers„Havoc“ ein bol⸗ ſchewiſtiſches Unterſeeboot nachgeweſen werden. Zu gleicher Zeit wird nun bekannt, daß die baskiſchen Bolſchewiſten ſei⸗ nerzeit ſogar ſchriftliche Befe hie zum Angriff ihrer U-Boote und Flugzeuge auf deutſche Kreuzer erließen. Der Wortlaut dieſer Befehle— es handelt ſich um zwei Tele⸗ gramme von Bilbao nach Santander, die nach der Ein⸗ nahme von Santander aufgefunden worden ſind— wird etz durch den„Völkiſchen Beobachter“ veröffentlicht. Daraus geht übrigens auch ſchlagend hervor, in welcher Weiſe mar⸗ kiſtiſches Untermenſchenkum ſich und ſeine Verbrechertaten nuit einem amtlich⸗offiziellen Mäntelchen und hochtrabenden Amtsbezeichnungen“ umgibt.— Der Text der beiden Telegramme, die von der ſogen.„Baskiſchen Regierung“ bezw. dem„Chef der kantabriſchen Seeſtreitkräfte“ an die betreffenden Stellen mit dem Vermerk„Vorſicht“ gerichtet ſind, lautet: 1. An den Kriegskommiſſar Santander. Es wird befoh⸗ len, daß Unkerſeeboole„C 2“ und„C 5“ ſich in der Nähe von Sankong bereithalten, um im Fall, daß Handelsſchiffe oder Stadt beſchoſſen wird, ſofort deutſches Schiff zu lor⸗ pedieren.— Bilbao. 1. Januar 1937. 2 An Chef der Waſſerflugzeuge, Santander.— Nach Ethalk dieſer Mitteilung haben Sie in aller Eile die größt⸗ mägliche Anzahl von Apparaten bereitzumachen ſtop. Die Mannſchaften haben in Malano zu bleiben und Befehle zum bflug und Inſtruktionen abzuwarten, die an die Tele⸗ phonnummer 1708 gegeben werden ſtop. Wir halten Jagd⸗ flugzeuge bereit, um den Flug der Waſſerflugzeuge zu chien ſtop Wahrſcheinlich Aufgabe Flug über Santona und Bombardierung, wenn nötig, des deutſchen Kreuzers. Bilbao, 2. Januar 1937. Stempel. Der„Völkiſche Beobachter“, der den Wortlaut der ſchrift⸗ lichen Befehle der baskiſchen Bolſchewiſten zum Angriff auf deülſche Kreuzer veröffentlicht hat, iſt darüber hinaus in der age, die Originaltelegramme von Bilbao an Santander, 15 0 Santander gefunden wurden, photographiert wieder⸗ zugeben. a Fankreich verſtärk' die Mitte meerflotte Paris, 9. Sept. Marineminiſter Campinchi hat die fünfte urpedobootsfloktille beauftragt, ſich zum Auslaufen ins ttelmeer bereitzuhalten, um die dort zurzeit ſtationierten arinediviſionen zum Schutze der Schiffahrt„ verſtärken. —— * U* er 992 Keine Militär miſſionen Deutſche Kichtigſtellung. 8 Berlin, 9. September. In der ausländiſchen Preſſe erſcheinen immer wieder lendenziöſe Meldungen, wonach ſich angeblich deutſche Mi⸗ litärmiſſionen in fremden Ländern befinden und dort alle möglichen Einflüſſe auf aktuelle Vorgänge ausüben. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß Deutſchland in keinem Land der Welt eine Militärmiſſion unkerhält. Richtig iſt vielmehr, daß verſchiedene fremde Staaten ſich die milikäri⸗ ſchen Erfahrungen einzelner früherer deutſcher Offiziere zu Nutzen zu machen ſuchen, und ſie zu dieſem Zweck durch private Dienſt erträge verpflichten. Dieſe ehemaligen Offi⸗ ziere handeln bei dem Abſchluß ſolcher Dienſtverkräge auf eigene Initiative und eigene Verantwortung, ohne daß amtliche deutſche Stellen dabei beteiligt ſind. Privater Aufenkhalt in Berlin. Berlin, 10. September. Der öſterreichiſche Staatsſekretär für die auswärtigen Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt, der zwei Tage in Ber⸗ lin weilte, benutzte ſeinen privaten Aufenthalt in der Reichs⸗ hauptſtadt, um dem Miniſterpräſidenten Generaloberſt Gö⸗ ring auf deſſen Einladung einen Beſuch in ſeinem Haus in der Schorfheide abzuſtatten. Hierbei ergab ſich die Gelegen⸗ heit zu einer freundſchaftlichen Ausſprache über die allge⸗ meine Lage und die Beziehungen der beiden deutſchen Staa⸗ ten, die in herzlichem Geiſt verlief. Vier Memelländer begnadigt. Der litauiſche Staatspräſident hat 42 Perſonen, die durch das Kriegsgericht verurteilt worden waren, begnadigt, dar⸗ unter auch vier Memelländer. Es handelt ſich bei Letzteren um die zu vier Jahren Zuchthaus verurteilten Hugo Wan⸗ nag, Johann Bethge, Herbert Nogar und um den zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilten Paul Klein. Den nun noch verbliebenen 24 im großen Memelländer Prozeß Verurteil⸗ ten ſind keine Strafermäßigungen zugebilligt worden. 8* N 92* Die Krankenkaſſen⸗Sp tzenver bände Verordnung zur Neugeſtaltung. Berlin, 9. September. Die Zwölfte Verordnung zur Neuvrdnung der Kranken⸗ verſicherung, die am 1. Oktober 1937 in Kraft tritt, wandelt die Spitzenverbände der Krankenkaſſen, nämlich die Reichs⸗ verbände der Orts⸗, Land⸗, Betriebs- und Innungskran⸗ kenkaſſen in öffentlich rechtliche Körperſchaften um. Die Auf⸗ gaben der Reichsverbände ſind in der Verordnung geſetzlich feſtgelegt. Sie beziehen ſich neben der Beratung der Ver⸗ bandskaſſen auf den Abſchluß und die Aenderung von Ver⸗ trägen mit den Verbänden und Vereinigungen der Heilbe⸗ rufe, der Heilanſtalten, der Lieferanten der Krankenverſiche⸗ rung ſowie mit anderen Trägern der Reichsverſicherung oder deren Verbänden. 7 Neben den Reichsverbänden gibt es in Zukunft keine Kaſſenvereinigungen mehr. Die zurzeit beſtehenden, deren Zahl im geſamten Reichsgebiet über 100 beträgt, werden in einem vereinfachten Verfahren durch den Vorſitzenden des Oberverſicherungsamtes aufgelöſt oder, wenn ausnahms⸗ weiſe ein Bedürfnis für ihre Erhaltung beſteht, in Verſiche⸗ rungsträger(Kaſſenverbände) umgewandelt. Durch die neue Verordnung wird ſomit die Organiſation der Krankenverſicherung erheblich vereinfacht. Die Kranken⸗ kaſſen⸗Spitzenverbände erhalten eine klare Rechtsform und beſtimmte Aufgaben und werden feſt in den Rahmen der der geſetzlichen Krankenverſicherung eingebaut. Damit iſt gleichzeitig ſichergeſtellt, daß ſie nicht mehr einſeitige In⸗ tereſſenvertretungen werden können. Bombenflugzeug abgeſtürzt.— Vier Toke. Paris, 9. Sept. Bei der Landung auf dem Militärflug⸗ platz Merignac ſtürzte eine ſchwere Kriegsmaſchine, einer der neuen Bomber„Bloch 210“ über einem in der Nähe liegenden Wald ab. Bei dem Aufſchlag auf die Erde erfolgte eine Exploſion Die vom Flugplatz herbeigeeitte Ret⸗ tungsmannſchaft barg unter Einſatz ihres Lebens aus dem brennenden Flugzeug zwei Inſaſſen. Die anderen drei Be⸗ ſatzungsmitglieder kamen in den Flammen um. Der eine der beiden Geretteten iſt kurz nach ſeiner Einlieferung in N das Krankenhaus an den ſchweren Brandwunden geſtorben. Kohlenoxydgaſe in der Scheuer— Vier Tole Mailand, 9. Sept. Ein eigenartiges Unglück, das vier Todesopfer forderte, ereignete ſich in der Nähe von Ber⸗ gamo. Zwei Kinder wurden in einer Scheuer beim Heutre⸗ ten von einer Ohnmacht befallen. Da man von den beiden kein Lebenszeichen vernahm, wollte der Beſitzer des Bau⸗ ernhofes nach den Kindern ſehen. Er erlitt aber ſoſort beim Betreten der Scheuer einen Erſtickungsanfall und hatte ge⸗ rade noch die Kraft, um Hilfe zu rufen. Drei weitere Per⸗ ſonen des Anweſens verſüchten die Verunglückten zu ber⸗ gen, fielen jedoch ebenfalls bewußtlos zu Boden, als ſie in das Gebäude eintraten. Erſt durch die Feuerwehr konnten die fünf Perſonen aus der Scheuer geborgen werden. Doch war eine Perſon bereits kot und drei weitere ſtarben unmit⸗ zelbar darauf. Das Unglück wurde durch Kohlenoxydgaſe herbeigeführt, die ſich bei der Austrocknung des Heues ge⸗ bildet hatten. 232 Cholera-Fälle in Schanghai und Hongkong London, 9. Sept. Ueber die Cholera⸗Epidemie im er⸗ nen Oſten veröffentlicht Reuter in einer Meldung aus in⸗ gapore folgende Ziffern: In der letzten Woche wurden in Schanghai 29 Fälle von Cholera gemeldet, von denen neun zödlich endeten. In Hongkong waren in der letzten Woche 203 Perſonen an Cholera erkrankt, von denen 126 ſtarben. —— 5—— Städt. Hochſchule für Muſik und Theater. Die Schau⸗ ſpielſchule bringt in ihrer Studienaufführung am Samstag, den 11. September, abends 8 Uhr, im Caſinoſaal, R 1, das jugendliche Luſtſpiel„Die Mitſchuldigen“ von Wolfgang von Goethe zur Aufführung. Die Regie führt die Lehrerin der Schauſpielſchule, Frau Eliſabeth Stieler, Mitglied des Nationaltheaters Mannheim. Eintrittskarten zu kleinen Preiſen im Vorverkauf und an der Abendkaſſe. Verkaufsſonntage vor Weihnachten. Gemäߧ 105 b Abf. 2 in Verbindung mit§S 41 a der Gewerbeordnung und dem Erlaß des Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters vom 23. Juli 1937 Nr. 18 622 wird für die Stadt Mannheim geſtattet, daß an den Sonntagen am 12. und 19. Dezember 1937 in offenen Verkaufsſtellen verkauft werden darf. Die Verkaufszeiten für alle Arten von Verkaufsgeſchäften werden von 12—18 Uhr feſtgeſetzt. Während dieſer Zeit dürfen Gehilfen, Lehr⸗ linge und Arbeiter in den Verkaufsgeſchäften beſchäftigt werden. Das Zufahren von Waren iſt an den genannten Sonntagen in der Zeit von 12—19 Uhr geſtattet. „Kraft durch Freude“. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veranſtaltet Montag, 20 September, abends 8 Uhr, im Schloßſaal einen Varieteabend. Der Zeitpunkt iſt wohl ungünſtig, wenn man aber weiß, daß es ſich um ein Programm handelt, das Spitzenleiſtungen der Varietekunſt aufweiſt, dürfte man ſich den Genuß nicht entgehen laſſen. Die Leiſtungen der Künſtlergruppe ſollen bei weitem noch die der Groaſſer⸗ Truppe übertreffen. Im Schloßſaal iſt Beſtuhlung vor⸗ geſehen, ſodaß keine weiteren Ausgaben entſtehen. Der Teil der Bevölkerung, die bisher ſchon die bunten Abende Abende der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erlebte, wird als treue Anhänger der Kdß gut daran tun, auch mal einen Abend zu einem ungünſtigeren Zeitpunkt zu beſuchen, damit dieſe die Möglichkeit hat, auch im Winter wieder recht unterhaltende Abende zu beranſtalten. Die Bevölkerung unſerer Nachbargemeinde Ilvesheim iſt eben⸗ falls hierzu eingeladen. Der Eintrittspreis beträgt 60 Pfg. Die Eintrittskarten werden durch die Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront angeboten. 8 I Nationaltheater Mannheim. Am Samstag, den 11. September, findet die Erſtaufführung von Paul Graener's Oper„Hanneles Himmelfahrt“ ſtatt. Vorher wird eine Sin⸗ fonie des Komponiſten(opus 96) unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Ernſt Cremer gespielt. * — Das Kolonialabzeichen wird noch verliehen. Deut⸗ ſchen, die während des Weltkrieges 191418 in den ehemaligen deutſchen Schutzgebieten im Intereſſe der Schutzgebiete tätig waren, wird auf Autrag auch jetzt noch das Kolonialabzeichen (Elefant) vom Führer und Reichskanzler verliehen. Inter⸗ eſſenten können die hierzu notwendigen Antragsformulare und Auskünfte bei der Bundesleitung des Deutſchen Kolonial⸗ kriegerbundes, Berlin⸗Lichterfelde⸗Weſt, Baſelerſtraße 55 er⸗ halten. 25 1 — Prozeßverfretung im Ausland. Prozeß vertretung iſt immer Vertrauensſache, und ganz beſonders gilt dies für Prozeſſe die im Ausland geführt werden müſſen. Für je⸗ den deutſchen Volksgenoſſen und für jede deutſche Firma ſollte es ſelbſtverſtändlich ſein, ihre Prozeßvertretung nur verkrauenswürdigen Perſonen anzuvertrauen. Vor allem muß darauf geachtet werden, daß die Prozeßvertretung bon ariſchen Rechtsanwälten wahrgenommen wird. Daß dieſe Selbſtverſtändlichkeit noch nicht genügend beachtet wird. zeigt eine Mahnung des Gaues Ausland des NS⸗Rechts⸗ wahrerbundes in der Juriſtiſchen Wochenſchrift. Es ſei' mit den Intereſſen des deutſchen Volkes unvereinbar, wenn deutſche Fremen mit der Wahrnehmung von Auslandspro⸗ zeſſey jüdiſche Anwälte beauftragten Ein triftiger Grund afür könne auch von den Wirtſchaftskreiſen trotz aller Ein⸗ wendungen nur u den ſelteſten Fällen angeführt werden. Die deutſche Wirtſchaft könne heute über eine Weſtkortei ariſcher Rechts- und Patentanwälte verfügen, die vom Gau Ausland des NS-Rechtswahrerbundes geführt werde. In allen Fragen der ausländiſchen Prozeßführung ſteht die Geſchäftsſtelle des Gaues Ausland zur koſtenloſen Bera⸗ tung zur Verfügung — — Strafanzeige bei Berſtoß gegen die Arbeitsbuchpflicht. Um einen planmäßigen Arbeitseinſatz und eine zweckentſpre⸗ chende Verteilung der Arbeitskräfte zu gewährleiſten, hatte die Reichsregierung ſeinerzeit die Einführung eines Arbeits⸗ buches beſchloſſen. Das Arbeitsbuch hat insbeſondere fetzt bei der Sicherſtellung des erforderlichen Kräftebedarfs für die Durchführung des Vierjahresplanes eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Es wird daher nochmals darauf hingewieſen, daß nach ergangenen g i der Beſtimmungen Arbeiter und Angeſtellte, für die die Arbeitsbuchpflicht eingeführt iſt, in Zukunft nur beſchäftigt werden dürfen, wenn 5 im Beſitze eines ordnungsmäßig ausgeſtellten Arbeitsbuches ſind. Die Unternehmer ſind u. a verpflichtet, von allen Eintragungen in das Arbeitsbuch unter Verwendung beſonderer bei den Arbeitsämtern und Bürgermeiſtern erhältlicher Vordrucke den Arbeitsämtern Anzeige zu erſtatten. 1 wiederholter Hinweiſe muß immer wieder feſtgeſtellt werden, daß dieſe Vorſchriften nicht beachtet werden. Die Arbeitsämter ſind daher angewieſen, in jedem Fall der i e Strafanzeige bei der Staatsanwaltſchaft zu erſtatten. Es wir erwartet, daß dieſer Hinweis genügt, um Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder an die Beachtung der ihnen obliegen⸗ den Verpflichtungen zu erinnern. EIGENER KRAFT! 1 Diese forderung wirtschafffich denkender Hausfrauen verwirk- licht Standard, das selbsttätige Waschmittel. Ohne Beigaben er- reicht es höchste Waschleistung. STANDARD SCHAUMT AUS e. eee. N ö J 0 d e , 75 1 e,. 5 pe, 5 „om 5 PPP We ö Haſtungspflicht bei der Wehrſteuer Bei dem Wehrſteuergeſetz führte die Haftungspflicht der Eltern vielfach zu Mißverſtändniſſen. In einer Darlegung des Miniſterialrats Dr. Wagner vom Reichskriegsminiſte⸗ rium, die im letzten Heft der Zeitſchrift der Akademie für Deutſches Recht erſcheint, wird nun Klarheit geſchaffen. Eine vielfach mißverſtandene Vorſchrift regelt die Haf⸗ tung der Eltern. Nicht ſelten wird nämlich die Anſicht vertreten, der arme Sohn reicher Eltern, alſo ein Wehrpflich⸗ tiger, der ſelbſt kein Vermögen und kein Einkommen von mehr als 224 Mark jährlich hat, wohl aber wohlhabende El⸗ tern beſitzt, müſſe, falls er nicht zu dienen braucht, damit eine Wehrſteuerpflicht der reichen Eltern auslöſen. Eine ſolche Vorſchrift hat das Geſetz natürlich nicht treffen wollen, aber auch keineswegs zum Ausdruck gebracht. Vielmehr iſt lediglich die Erfüllung einer in der Perſon des Sohnes be⸗ ründeten Wehrſteuerpflicht in gewiſſen Fällen durch Inan⸗ ſernghahn der Eltern geſichert. Iſt alſo in obigem Beiſpiel er Sohn überhaupt nicht wehrſteuerpflichtig weil ihm das nötige Einkommen fehlt, ſo kann von einer Elternhaftun ſchon deshalb keine Rede ſein. Vielmehr ſetzt ſie voraus, daß der Sohn in ſeiner eigenen Perſon Wehrſteuer ſchuldet. Iſt das der Fäll, ſo können allerdings die Eltern als Geſamt⸗ ſchuldner mit herangezogen werden. Es handelt ſich alſo in Wirklichkeit um eine Sicherung der Steuerleiſtung von ſeiten ſolcher Schuldner, die entweder minderjährig ſind, aber El⸗ tern oder wenigſtens einen Elternteil beſitzen, oder trotz Voll⸗ jährigkeit von den Eltern oder einem Elternteil anz oder überwiegend unterhalten werden. Die praktiſche Ae une liegt in den Fällen, in denen der Sohn nicht durch Abzug vom Arbeitslohn der Wehrſteuer unterliegt, mithin nur da, wo er kein Einkommen als abhängiger Arbeitnehmer, ſon⸗ dern aus K Arbeit oder anderen Quellen hat, mit⸗ hin veranlagt werden muß. Hier sollen, und das iſt der Hauptſinn der Vorſchrift, die Eltern zur Vermeidung der eigenen Inanſpruchnahme aus der Mithaft ihren Einfluß dahin geltend machen, daß ſich der Sohn nicht ſeiner eigenen Steuerpflicht entzieht. Schließlich iſt noch darauf hinzuweiſen: Von 1938 an muß die Gemeindebehörde auf der Steuerkarte be⸗ ſcheinigen, ob und mit welchem Satz der Inhaber wehr⸗ ſteuerpflichtig iſtt Für das Jahr 1937 haben die Arbeitgeber allerdings den Wehrſteuerabzug auch ohne entſprechende Eintragung in der Steuerkarte vorzunehmen, Der Arbeits⸗ lohn für den Monat Auguſt 1937 unterliegt bereits dem Wehrſteuerabzug! Aus dem Gerichtssaal Ein Vertreter als Betrüger. i Mannheim. Der 34jährige Max Michael Hofmann aus Stuttgart erhielt vom Mannheimer Schöffengericht ein Jahr Gefaͤngnis. Er kaſſierte 866,86 Mark und behielt das Geld für ſich. Der Angeklagte war in einem Zigaretten⸗ großhandel als Vertreter tätig, erhielt einen einmaligen Zu⸗ ſchuß von 250 Mark und 3 Prozent Vergütung. In den vier Monaten ſeiner hieſiger Tätigkeit ſetzte er 1300 Mark um mit einem Verdienſt von ganzen 40 Mark. Die Firma drängte auf Zahlung der unterſchlagenen Gelder und ver⸗ langte eine Sicherheit. Der Angeklagte übereignete ohne Wiſ⸗ len einer Frau das Schlafzimmer und fälſchte auch die Un⸗ terſchrift. Hofmann iſt ſchon viermal vorbeſtraft. Angetreue Hausgehilfin. Emma Wittermann räumte ihre Skraftaten ein. Sie iſt 25 Jahre alt und wohnt in Mannheim. Ihr Geburtsort iſt Lingenfeld. Die Angeklagte ſtahl einer Herrſchaft Tiſchtücher und einem anderen Hausherrn eines Gaſthofes einen goldenen Herrenring im Werte von 200 Mark und verſchiedene Wäſche⸗ ſtücke im Wert von 94 Mark. Die Angeklagte hat ſchon verſchiedene Vorſtrafen. Sie wurde als eine gemeine Diebin gekennzeichnet und erhielt die vom Staatsanwalt beantragte Gefängnisſtrafe von zehn Monaten. Ein Djeb plündert die Ladenkaſſe. Am in ein Mannheimer Ladengeſchäft eindringen zu können, ſchnitt der 24jährige Hans Brückner aus Mannheim die Rolladengurte durch und zog den Rolladen hoch. Er öffnete die Ladenkaſſe und nahm aus derſelben das Wechſel⸗ geld in Höhe von ſieben Mark heraus. Der Angeklagte be⸗ nahm ſich vor dem Amtsgericht Mannheim recht großſpre⸗ cheriſch und glaubte dadurch Eindruck zu erwecken, daß er Notlage geltend machte. Aber auf keiner Arbeitsſtelle hielt er aus und iſt von ſeinen Eltern weggezogen, um aus öffent⸗ lichen Mitteln Anterſtützung zu erhalten. Der Staatsanwalt beantragte gegen dieſen Burſchen ſechs Monate Gefängnis, die auch vom Einzelrichter ausgeſprochen wurden. Badiſche Chronik () Durlach.(Verunglückter Radfahrer.) Ein 18jähriger Junge fuhr auf einem Fahrrad vom Turmberg kommend auf der ſteil abfallenden Reicherſtraße in Richtung Durlach. Bei der Kurve am Auguſtenberg verlor er die Herrſchaft über ſein Fahrrad und kaſte gegen einen Baum. Mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung wurde er bewußtlos in das Durlacher Krankenhaus eingeliefert. (), Bruchfal.(Trauben und Tabak.) In den mei⸗ ſten Reborten ſind, durch die frühe Reife der Trauben veran⸗ laßt, die Weinberge bereits geſchloſſen worden. Durchweg iſt ein guter Herbſt mit hohem Moſtgehalt zu erwarten. Durch den letzten Regen hat ſich das noch ſtehende Haupt⸗ gut beim Tabak trefflich entwickelt und verzeichnet bei dem jetzigen Brechen ein recht befriedigendes Blatt, ſo daß die Tabakpflanzer des Bezirks auf einen guten Verkaufspreis rech⸗ nen können, da auch Grumpen und Sandblatt von der Ver⸗ arbeitung geſucht ſind. ( Philippsburg.(Beſuch auf der R heinſchanz⸗ insel.) Auf einer Lehrfahrt der Teilnehmer an der Freibur⸗ ger Tagung des Deutſchen Forſtvereins trafen hier an 100 Forſtmänner ein, um die Pappelanlagen der Rheinſchanz⸗ inſel zu beſichtigen, zugleich die Pappelwaldungen des unteren Rheintals. Forſtrak Dr. Ebner gab die Erläuterungen der Anzucht der Pappel in den Umbruchgeländen der Rheinniede⸗ rungen, ſowie die Zu⸗ und Abflußregelung. Hohes Intereſſe fand die Pappelpflanzſchule mit ihren erſtaunlichen Wuchs⸗ leiſtungen. O) Konſtanz.(Selbſtmord im Bodenſee.) Abends beobachteten Zollbeamte von ihrem Motorboot aus einen Mann auf der Höhe von Seemoos, der ſich von einem Ruderboot aus in den See ſtürzte. Das Zollboot näherte ſich raſch und die Beamten verſuchten, den Mann durch Zuwerfen von Rettungsringen zu retten. Er ſank jedoch im gleichen Augenblick unter und konnte bis heute nicht geborgen wer⸗ den. In dem Ruderboot, das Eigentum eines Booksvermie⸗ ters iſt, wurden verſchiedene Kleidungsſtücke, aber keinerlei Ausweispapiere gefunden. Ein Taſchentuch trägt das Mono⸗ gramm R. H. Die Polizei konnte bis jetzt noch nicht ermitteln, um wen es ſich bei dem Ertrunkenen handelt. Reichsautobahn Bruchſal— Karlsruhe vor der Vollendung. (0 Durlach. Mit Rieſenſchritten ſchreiten die Arbeiten an der Reichsautobahn bis zur Endſtelle Robert⸗Wagner⸗ Allee voran. Innerhalb weniger Tage iſt die große Beton⸗ maſchine bis an die Unterführung herangerückt und hat die eine Hälfte der Straßendecke fertiggeſtellt. Es bleibt nun noch die kurze linksseitige Fahrbahn zu betonieren. Sobald die Ar⸗ beiten bis an den Wald gegen Hagsfeld abgeſchloſſen ſind (bis dahin iſt die geſamte Fahrſtrecke bereits fertiggeſtellt) und die letzten Verſchönerungen ihren Abſchluß gefunden haben, ſtehen wir vor der feierlichen Eröffnung der Strecke, die für Ende dieſes Monats vorgeſehen iſt und den Durch⸗ gangsverkehr über Bruchſal—Heidelberg— Frankfurt a. M. bis Bad Nauheim ermöglicht. Der umfangreiche Maſchinen⸗ park wird dann für die Strecke Durlach— Pforzheim(Stutt⸗ gart) eingeſetzt. Auf einem großen Teil dieſer Strecke iſt die Fahrbahn in ihrer ganzen Breite ſchon ausgehoben. Die Parteitagsgäſte aus der Diplomatie beſuchen den Schwarzwald. Offenburg, 10. Sept. Am Donnerstag trafen in zwei Sonderzügen die Parteitagsgäſte des Führers aus dem Diplo⸗ matischen Korps in Offenburg ein. Sie wurden von Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner und Mitgliedern der badiſchen Regierung ſowie Vertretern des Staakes und der Stadtverwaltung empfangen. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Offenburg begrüßte das Diplomatiſche Korps und über⸗ mittelte den Gäſten die beſten Wünſche für den Verlauf ihrer Fahrt in die ſchönſten Teile des Schwarzwaldes, die von Offenburg ihren Ausgang nimmt. Nach einem kleinen Imbiß traten die Diplomaten in Kraftwagen des NS KK. die Fahrt in den Schwarzwald an. Die Bevölkerung von Offenburg, die die Straßen bei der Abfahrt umſäumte, ſpendete den Gäſten freundliche Huldigungen. * Freiburg.(Tödlicher Sturz.) Im Vorort Lit⸗ tenweiler ſtürzte ein 30jähriger Mann beim Traubenabmachen von der Leiter und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er bald darauf ſtarb. (=). Säckingen.(un Blutvergiftung geſtor⸗ ben.) Ein Knabe der Familie Steinmeier hatte ſich eine kleine Wunde beim Barfuüßlaufen zugezogen, die nicht weiter beachtet wurde. Es ſtellten ſich aber Schmerzen ein, und wenige Tage darauf mußte der Junge ins Spital gebracht werden, wo eine ſchwere Blutvergiftung feſtgeſtellt wurde, der der Knabe bald darauf erlegen iſt. Aus den Nachbargauen Laſtzuganglück.— Fahrer tot, Beifahrer ſchwer verletzt. Landau. In der Nähe von Walsheim fuhr die mit unbeladenen Anhängern versehene Zugmaſchine des Fu unternehmers Mattern aus Böhl⸗Iggelheim mit dem jährigen Fahrer Matthias Holzmann aus Reichertshofen und dem Beifahrer Jakob Horn aus Erlenbach bei Kaiſerslautern die Böſchung hinunter. Zugmaſchine und Anhänger überſchl⸗ gen ſich und begruben die beiden Fahrer unter ſich. Holzmann wurde auf der Stelle getötet, der Beifahrer ſchwer verletzt ge⸗ borgen und ins Landauer Krankenhaus transportierk Er liegt mit ſchweren Schädel⸗ und inneren Verletzungen bedenf lich darnieder. Als Urſache des Unglücks wird vermutet, daß die Steuerung defekt war und die Bremſen verſagt haben, K. — Mühlacker Kr. Maulbronn.(Betriebsau flu mit dem Flugzeug.) Daß ein Betriebsausflug mik dem Flugzeug gemacht wird, dürfte nicht alle Tage vorkom⸗ men. Eine hieſige Faſſondreherei verſchaffte ihrer Gefolg⸗ ſchaft das Vergnügen, ſich ihren Heimakort aus dem Flug⸗ zeug anzuſehen. 5 D Noröheim Kr. Brackenheim.(Im Moſtfaß vom Tode überraſcht.) Ein hieſiger 56 Jahre alter verhei⸗ rateter Maurermeiſter eilte ee ſich mit dem Reinigen von Moſtfäſſern. Als ſeine Angebörigen abends von 99 Feldarbeit nach Hauſe kamen, vermißten ſie den Mann und fanden ihn nach längerem Suchen in einem größeren Moſt⸗ faß tot auf. Man nimmt an, daß ein Herzſchlag dem Leben des allgemein geachteten Handwerkers ein vorzeitiges Ziel geſetzt hat. NOR ⸗Marſchblock Südweſt formiert ſich in Stuttgart Skuktgark. Im Laufe des Donnerstagnachmittags trafen in Stuttgart die 500 RSKK⸗Männer ein, die am Sonntag in Nürnberg als Marſchblock der Motor⸗Brigade Südweſt am Führer vorübermarſchieren werden. Sie kommen aus dem Bereich der Motor⸗Standarten Heilbronn, Ulm, Karls⸗ ruhe, Freiburg, Konſtanz und Stuttgart, 500 ausgewählte Führer und Männer, die mit ſtolzer Freude den Nürnber⸗ ger Tagen entgegenſehen. Sie ſind auf dem Cannſtatter Waſen untergebracht, und zwar im Feſtzelt der Leichtſchen Brauerei. Die Hälfte der großen Halle nehmen die Stroh⸗ lager ein, die andere Hälfte iſt mit Tiſchen und Bänken für den Tagesaufenthalt eingerichtet. Hier findet auch am Frei⸗ tag ein Kameradſchaftsabend des Marſchblocks gemeinſam mit dem NS des Standortes Stuttgart ſtatt. Zwei NSgKK⸗Kapellen, von der Motor⸗Standarte 55 und vom Ludwigsburger Sturm 18, werden konzertieren, und ein ſchmiſſiges Unterhaltungsprogramm wird teils von Stutt' garter Künſtlern, teils von RS K⸗Männern beſtritten Am Vonnerstag und am Freitag ſind mehrere Stun⸗ den mit Exerzieren ausgefüllt, denn der Marſchblock muß zu einer Einheit zuſammengeſchweißt werden, bevor er nach Nürnberg fährt. Standartenführer Harzer⸗Heilbronn hat dieſe Aufgabe übertragen erhalten, die in der kurzen Zeit nur gelingen kann, weil die Begeiſterung alle 300 Mann mit einem Willen erfüllt. Am Samstag früh 6,40 Uhr fährt der Sonderzug pom Bahnhof Bad Cannſtatt nach Nürnberg ab. Der Füh cer der Motorbrigade Südweſt, Oberführer Emminger, wird den Marſchblock perſönlich am Führer vorbeiführen. Die Rückkehr des Marſchblocks nach Stuttgart iſt für Mittwoch vorgeſehen. ett h Der Reichsbankausweis Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. September hat ſich in der erſten Monatswoche die geſamte Anlage der Notenbank in Wechſeln, Schecks, Lombards und Wertpapie⸗ ren um 221,9 auf 5549,3 Millionen Reichsmark verringert. Abſolut iſt die Entlaſtung diesmal noch etwas größer ge⸗ weſen, indeſſen bleibt ſie prozentmäßig hinter der vorjähri⸗ gen zurück. Abgeſehen davon, daß offenbar die Anleihezeich⸗ nung noch nachwirkt, dürfte gleichzeitig ſche ieder der terium gegen den Rektor Hämlein in Raſtatt eine Reihe un⸗ wahrer Behauptungen übelſter Art aufgeſtellt, für die er den Wahrheitsbeweis nicht anzutreten vermochte. In den Briefen ſpielte er ſich als SA.⸗Mann auf. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 9. Sept. Alle No⸗ tierungen unverändert. [BVerſammlungs-Kalender. N Fußballvereinigung. Das Training heute abend fällt umſtändehalber aus. Die übliche Spielerverſammlung findet wegen des Trauerfalles im Lokal„Zum Prinz Max“ ſtatt. Um pünktliches Erſcheinen aller Spieler (um 8.30 Uhr) wird gebeten. Aus parteiamtlichen Mitteflungen entnommen: Del, Ortswaltung Seckenheim. Morgen Samstag, 11. 9., 20 Uhr, nehmen ſämtliche DAF ⸗Walter an der Ton⸗ fülmvorführung im Saale des„Badiſchen Hof“ teil. NSDAP., Ortsgruppe Seckenheim. Morgen Samstag, den 11. ds. Mts, abends 8 Uhr, findet im Saale des„Bad. Hof“ eine Tonfilmvor führung ſtatt. Die politiſchen Leiter treffen ſich um 7.45 Uhr im„Bad. Hof“. Heil Hitler Der Propagandaleiter. f 2 Milchrvieh- Auktion am Mittwoch, den 15. September 1937, vormittags 11 Ahr in Großſachſen(Bergſtraße) Fabrikgebäude Adolf Hitlerſtr. e— von ca. 25—30 hochtragenden Kühen und Herdbu liſchaft, Königsberg(Pt.), 1 ch nh end Ange a (Dem Alle Tiere 5 5 ſind auf Grund von Blutunterſuchung frei von Bazillus Bang. Durchaus zuverläſſiges u. gewandtes Mädchen mit guter Schrift u. guten Zeugniſſen geſucht. Richt mehr fortbildungsſchulpflichtig Vorzuſtellen vorm. von 1112 Uhr. Färberei Kramer Seckenheimer Landſtraße. Wer will P weiterzahlen? Bohnen⸗ Wenig gebr. Pbbenr⸗ Kaffee Mahmaſcſne 99 98 mit rantie, 2 . Miſch⸗ beſond, preisw. u. zu günſtigen Zahlungs⸗ Kaffee bedingungen. mit 200% 85 5 8 Phoenix ⸗ Bohnenßaffee 5 N g Rähmaſchinen 250 gr 38 Pfg. e 5 1 Mapnheim, N 4, 13 80% Rabatt.) Diese Woche der langerwartete Frauen-Film 2 Zelt der Handlung: 1914 vor Kriegsausbruch Man ist erschüttert von der starken Sprache des Herzens, die dieser Film Wunderbar offenbart. Letzte gelegenheit Lustspiel. Vom Fohlen zum Derbysieger wunderbarer Pferdefilm. Außerdem neue Ufa- Woche. Beginn punkt 8 Uhr. PALAST. Schöne Eß⸗ empfiehlt zu verkaufen. Mloppenheſmerskr. 33. Insertion, die treibende Kraft, 5 die immer weder Umsatz schafft Kaffeeröſterei. . Veckapſel Ja wünnen D ruckar beite 15 für Handel, Gewerbe und Industrie werden schnellstens angefertigt in det „Druckerei des Neckar- Bote“ zwei * — —— r T—— 1937 .— 2 , N,. 70 W,. 0 2 Die Herbſttage waren ſo ſchön wie ſelten über die Land⸗ ſchaft gekommen. Die Pflaumen prangten in reifer Bläue, die Apfelbäume warteten gebückt unter ihrer rotbackigen Laſt, daß jemand käme und ſie davon befreie, und die Kar⸗ toffeln und Rüben ſchafften den Bauern nur frohe Ge⸗ ichter. 2 Förſter Rauſchebart war indeſſen nicht ſo unbeſchwer⸗ ten Gemütes, ſchon eine ganze Woche nicht. Seit jeden Tag im Reviere die Ueberreſte eines geſchlagenen Faſanen⸗ huhnes gefunden wurden, hatte er gerechten Zorn im Leibe, Unabläſſig ſaß er auf den Uebeltäter an und pirſchte fleißig durch Feld und Flur, um ſeiner habhaft zu wer⸗ den, aber niemals bekam er den Raubvogel ſo dicht vor den Lauf, daß er ihn hätte ſchießen können. Immer war er ſchneller als der Menſch. Es war ein Habichtweibchen, eine Spezialiſtin im Schlagen von Geflügel jeglicher Art. Eines Morgens warnte der Hahn auf dem Hofe der Förſterei, und während Rauſchebart zum Fenſter hinaus⸗ ſchaute, ſchlug es gerade die beſte Legehenne vor ſeinen Augen. An ein Schießen war in der Eile natürlich nicht zu denken. Wieder hatte er das Nachſehen. Flink ruderte der ſtarke, dunkel geſperberte Vogel über die Heide, um auf der weiten Waldwieſe ſeinen Raub in aller Stille zu kröpfen. Nachdem dies geſchehen, ſchwang er ſich auf eine Randkiefer, pluſterte ſich auf, ſäuberte ſeinen graugelben Hakenſchnabel und auch die gleichgefärbten Zehen, die heim Halten der Beute mitgeholfen hatten, und ließ ſich die volle Morgenſonne auf das Federkleid ſcheinen. Das Tier war auf dem großen Wanderzuge weſtwärts begriffen. Nicht, daß es die Erreichung ſeines Reiſezieles eilig gehabt hätte. Einen Endpunkt ſeiner Herbſtfahrt kannte es nämlich nicht. Wo es ihm gefiel, blieb es ſo lange, wie es möglich war. Manches Revier hatte es ſchon auf ſeinen Schwingen heuer durchmeſſen, aber nirgends war ihm der Tiſch ſo abwechſlungsreich vorgekommen wie hier. Kaninchen kobolzten in reicher Zahl an allen Waldrainen umher, Enten gründelten zu jeder Tageszeit auf den kleinen Seen im Forſte, ganz zu ſchweigen von den vielen Singvögeln, nicht zu vergeſſen Specht und Häher, die bis in den Abend hinein lamentierten. Satt wurde Klicka, das Habichtsweibchen, alſo ſtets. So verbrachte es den Vormittag im Nichtstun und in aller Beſchaulichkeit. Als es nachmittags hungrig wieder zum Kröpfplatze zurückkehrte, um die Reſte der erſten Mahl⸗ zeit zu verzehren, mußte es lange ſuchen. Dabei entdeckte es eine haſtige Bewegung hinter einer buſchigen Kiefer. Sofort war Klickas Argwohn erwacht. Ein Fuchs war es nicht, der ſich dort verſteckt hielt, auch kein Reh, ſondern. ein Feuerſtrahl blitzte ihr entgegen, von rollendem Don⸗ ner untermalt. Singend ſchlugen die Schrote rings um ſie her in die Stämme, ohne ihren Körper zu treffen. Ein baar knallten durch die Schwungfedern, und als die zweite Feuergarbe ihr entgegenjagte, hatte ſie ſich ſchon durch ſchnellen Tiefflug in Sicherheit gebracht. Rauſche⸗ bart verſchwand ärgerlich hinter der Deckung und ſchwur allen Habichten zeitlebens Rache. Um eine Erfahrung reicher ſchwebte Klicka nun ein Valdgeſtell entlang. Geſpenſterhaft griffen ihre dunklen Schwingen durch das Wipfelwerk des Hochwaldes. Auf den grünen Moosteppichen und dem Gewirr an Fallreiſig zeichnete ſich ihr weitklafternder Schatten ab. Die fungen Buffarde quienten im abendlichen Forſte. Feuerlunte, die Eichkatze, genoß inzwiſchen am Rande des Altholzes den chönen Abendſonnenuntergang. Wo die Föhrenäſte am lärkſten, die Kiefernzapfen am größten und die Abend⸗ ſonne am längſten weilte, hielt ſich das Tierchen auf. Hin⸗ gekauert, die feinfingrigen Hände wie zum Beten gefaltet, blinzelt es die warmen Strahlen an. Es tut ein bißchen chön, mit ihnen; denn die Nächte werden ſchon recht emp⸗ findlich kalt. Auf ſeinem brandroten Sommermantel lodert das Abendfeuer. An der Unterſeite ſchimmert ſein ſilber⸗ weißes Fließ, von dem lichterloh erſtrahlenden Schweif wie von einem Pelze umgeben. Jeden Abend hält es ſeine Andacht an dieſer fried⸗ vollen Stätte. Es iſt aber auch wirklich ſchön in der Rand⸗ kiefer, die ſommersüber dem Schwarzſpecht als Kinder⸗ ube diente. Von hier aus vermag Feuerlunte, weit über le Schonungen zu blicken und das Leben und Treiben drin gut zu beobachten. Der Rehbock, der eben aus der Kiefernkultur in das Altholz wechſeln wollte, hat den Ko⸗ bold nicht entdecken können, aber die Eichkatze hat ihn ſofort geſehen und iſt auch ſchon zum Scherzen aufgelegt. dien plötzlichen Rutſcher vollführt ſie auf dem Aſte, daß le Rinde flittert und allerlei Flechtwerk herniederkrümelt. Entſetzt ſpringt der Spießbock beiſeite, dann äugt er zu ü Schelmin empor, voller Empörung ſeinen Unwillen 9 5 den Schabernack vermeldend:„Bau bau bö bö!“ Er il weiterziehen, aber da raſſelt das vergnügte Tierchen duch ſchon in engen Schraubenwindungen den dicken be pen zu ihm hinab, herauf, abermals hinab und wie⸗ er hinauf:„Juck, juck, juck, juck!“ ſchnalzt es frohlockend inter dem mürriſchen Einzelgänger hinterdrein. Reiche Beute . Aufnahme: Mauritius— M. Goldfliegen ſummen ſpieleriſch über ihm am Holze. Langſam trübt ſich das Licht und wird weich und fließend. Ein feiner Nebelhauch ſchwebt über der Kiefernſchonung. Als eine purpurrote Scheibe ſinkt der Sonnenball zwi⸗ ſchen die Föhrenwipfel. Leicht löſen ſich die Glieder des Tierchens aus der Verſchränkung, und ks ks, behende turnt es weit auf ſeinem Aſte hinaus. Immer noch ſchilt der Bock. Längſt hockt das Kätzchen wieder auf ſeinem Aſt und genießt die ſonnige Stille. Eben hat ſich Feuerlunte aus dem Wipfelwerk einen Zapfen ge⸗ pflückt, um ihn als letzte Abendkoſt noch zu verzehren Da ſieht ſie den Schatten hinter ſich, vernimmt noch den Sog der rauſchenden Habichtsſchwingen und iſt blitzſchnell den dicken Borkenſtamm hinuntergeraſſelt, im Nu von dem Raubvogel verfolgt. In haſtiger Spirale jagt ſie wieder die Baumſäule empor— Klicka ſchlägt oben ſchon nach ihr—, ſtürzt zum zweiten Male hinab und iſt ganz ent⸗ ſetzt, den Habicht auch dort ſchon wieder vor ſich zu ſehen. Abermals rutſcht Feuerlunte empor und verhält mitten in der Wendeltreppenfahrt—„juck, juck, jujujuhu!“— ſich nach ihrer Verfolgerin umſehend, aber da ſchlägt dieſe ihr bereits die Fittiche gegen den Leib und hackt mit vor⸗ geſchleudertem Fange in ihren buſchigen Schweif. Geſchwinde iſt die Eichkatze um den Stamm geflitzt, klack, klack— die nächſten Krallenhiebe trafen in die Rinde. des Baumes, und Borkenſplitter rieſeln herab. Ein paar⸗ mal ſchlug Klicka daneben, aber jetzt bekam Feuerlunte eins gegen die Flanke. Dem kleinen Nager iſt jedes Jauchzen vergangen. Es iſt kein Spiel, wie es Eichhörnchen ſonft lieben, hier geht es um Leben oder Tod Hitzatmig zeigt das Eichhörnchen das Gebiß, ſeine Flanken beben, ſeine zierlichen Glieder zittern vor Aufregung und Anſtrengung. 11 5 wer die Nerven behält, kann in dieſem Kampfe Sieger ein. Klicka weiß dies auch, hat ſie doch in ihrem Leben ſchon genug Eichkatzen gejagt. Auch mit dieſer will ſie fertig werden. Wieder ſtößt ſie vor und treibt mit wuch⸗ tigen Flügelſchlägen Feuerlunte um den Stamm. Ein Glück, daß die Kiefer dick iſt. Wäre ſie dünner, wäre es um den Zapfenausklauber ſchon längſt geſchehen. So aber iſt der Baumumfang ein guter Schutz, und Feuerlunte iſt allemal dadurch im Vorteil. Deshalb bleibt ſie auch an der Randkiefer und meidet die übrigen Föhrenſtämme... Haßerfüllt läßt das Habichtweibchen endlich von dem Kampfe ab und ſchwingt ſich mißmutig klickernd auf einen Aft, das vermeintliche Opfer genau im Auge behaltend. Vielleicht gibt es ſich doch noch eine Blöße! Platt an die Borke gedrückt, beobachtet auch Feuerlunte die Feindin. Niiſſend ſchiebt ſie ſich ein Stück empor, und wie von un⸗ gefähr entdeckt ſie erſt jetzt ſchräg über ſich den Einſchlupf am Stamm. Eine vom Schwarzſpecht gezimmerte Höhle iſt es, geräumig genug, um darin zu nächtigen. Mehrmals hat die Eichkatze ſchon darin geſchlafen, aber in aller Haſt um das Leben hat ſie die Oeffnung nicht wahrgenommen. Nun kommt ſie ihr recht. Einen Augenblick verweilt Feuer⸗ lunte noch, als wäre die Freude über die Errettung rieſen⸗ groß. Dann iſt ſie im Nu in der Höhlung verſchwunden. Mißtrauiſch ſchwenkt Klicka um den Stamm, mantelt ihre Schwingen um die Oeffnung und iſt ganz verblüfft, als ſie das Eichhörnchen nirgends mehr erblickt. Von oben nach unten reitet das Habichtweibchen die Randkiefer ab, dann gibt es die Verfolgung auf und entſchwindet zwiſchen den hohen Föhren. Noch niemals erſchien Feuerlunte das Abendrot ſo blutigrot wie um dieſe Viertelſtunde, als es kaum handtellergroß über die Wandung ſeiner Spechts⸗ klauſe wanderte An der Tafel eines Hotels in Oſtende ſitzen zwei junge Belgier in fröhlicher Unterhaltung. Sie haben ge⸗ meinſam die Univerſität beſucht, ihre Examen gut be⸗— ſtanden und wollen nun nach einer kurzen Erholungsreiſe ſich gemeinſam als Advokoten in Brüſſel niederlaſſen. Seit zwei Tagen erſcheint regelmäßig am Mittags⸗ tiſch ein Engländer. Mit unbeweglichem Geſicht verzehrt er ſein Mahl, und ohne ein Wort zu ſprechen, geht er da— von. Soeben naht er wieder. Die beiden Freunde nicken zum Gruß, der kaum merklich erwidert wird. Ihre Unter- haltung ſtockt einen Augenblick. „Ob dieſer ſtockſteife Miſter jemals aus ſeiner Ruhe zu bringen iſt?“ fragt Jean ſeinen Freund Rene. „Ich weiß es nicht, aber ſein Phlegma reizt mich.“ Bei dieſen Worten dreht René ſpieleriſch aus dem Brot kleine Kügelchen und ſchnellt ein ſolches Kügelchen, ohne ſich eigentlich etwas dabei zu denken, zu dem Engländer hinüber. Es fällt auf deſſen rechten Arm und bleibt am Aermel haften. Lord Durham löſt das kleine Geſchoß ab und ſchiebt es mit größtem Gleichmut, ohne nur eine Miene zu ver⸗ ziehen, in die Taſche. Dieſe Ruhe reizt Rene zu neuem Angriff, und ſchon ſchnellt ein zweites Kügelchen gegen ſeine Lordſchaft. Dies⸗ mal trifft es die linke Schulter. Aber auch fetzt verzieht ſich kleine Miene im Geſicht des Engländers. Mit der gleichen ruhigen Gelaſſenheit ſteckt er auch dieſe Kugel in die Taſche. René wird ärgerlich, und ohne langes Beſinnen ſchnellt er eine dritte Kugel ab, ſie trifft den Engländer mitten auf die Stirn, zur heimlichen Freude der Kellner, die das Spiel beobachtet hatten und kaum ihr Lachen ver⸗ bergen können. Wieder nimmt Lord Durham die Kugel, ohne ein Wort zu verlieren, vom Tiſch und ſteckt ſie zu den anderen. Bald ſtehen die beiden Freunde auf, um auf der Terraſſe eine Zigarre zu rauchen. Kaum hatten ſie Platz genommen, als der Engländer auf ſie zutritt und in fließendem Franzöſiſch René um eine kurze Unterredung bittet. „Sie werden ohne lange Erklärung begreifen, mein Herr“, beginnt der Engländer,„daß Sie mich vorhin gröblich beleidigten. Ich habe daher das Recht, Genug⸗ tuung von Ihnen zu fordern, die Sie mir als Mann von Ehre nicht verweigern werden!“ „Selbſtverſtändlich!“ erwidert Rens mit Verbeugung,„ich ſtehe Ihnen zur Verfügung!“ „Allright! Morgen früh um fünf Uhr. Die näheren Bedingungen werden unſere Sekundanten feſtſtellen. Ich habe die Ehre, mein Herr!“ Er grüßt gemeſſen und entfernt ſich mit der ihm eige⸗ nen ſteifen Würde. Die beiden Freunde waren bleich ge⸗ worden. Beſtürzt ſchauten ſie ſich an. Eine ſolche ernſte Wendung hatten ſie nicht erwartet, aber die Sache ließ ſich nun nicht mehr ändern. Pünktlich zur vereinbarten Stunde fand die Begeg⸗ nung der beiden Duellanten ſtatt. Die Schritte wurden ab⸗ gezählt, die Piſtolen ſorgfältig geprüft und geladen. Bevor die Sekundanten das Zeichen gaben, trat Lord Durham noch einmal vor, zog eine kleine Brotkugel aus der Taſche und ſagte, ſie René zeigend:„Vergeſſen Sie nicht— damit trafen Sie mich hier!“ Er ließ das Kügelchen fallen und deutete auf ſeinen rechten Arm und kehrte auf ſeinen Platz zurück. In der höflicher 8 eee Zeichnung: Grunwald. Als Lord Durham Reus die Hand reichte, drückte er ihm eine kleine goldene Kapſel in die Hand. nächſten Minute krachten zwei Schüſſe René ſchwankte— die Kugel hatte ihm den rechten Arm durchbohrt. Die Wunde war nicht gefährlich, wohl aber ſehr ſchmerzhaft; es vergingen vier Wochen, bis Rene den Arm wieder gebrauchen konnte. Täglich hatte ſich Lord Durham nach ſeinem Befinden erkundigt, und als er erfuhr, daß ſein Gegner wiederhergeſtellt war, ſuchte er ihn auf. a„Sie werden entſchuldigen, mein Herr“, redete er René an,„da nun ihr Arm geheilt iſt, geſtatte ich mir, Sie darauf aufmerkſam zu machen, daß mir die Genug⸗ tuung, die Sie geleiſtet, noch nicht genügt. Ich habe ge⸗ duldig Ihre Geneſung abgewartet, doch nun möchte ich mein Recht geltend machen und Sie zur Fortſetzung unſeres Duells auffordern!“ „Ich bin bereit!“ entgegnete René, äußerlich ruhig, aber innerlich wütend über die Art und Weiſe, wie dieſer kaltblütige Engländer ſeine Rache nahm. Am nächſten e Fradhlanq von Olaf S&lmandl. Morgen fand ein abermaliger gleichen Bedingungen ſtant Wieder zog Lord Durham vor Beginn eine Brotkugel aus der Taſche und ſagte:„Vergeſſen Sie nicht—, damit trafen Sie mich hier!“ Er deutete auf ſeine Schulter. Dann krachten die Schüſſe. Ein Zweig über dem Kopf des Engländers fiel, von Renés Kugel getroffen, zur Erde, während der junge Belgier mit durchſchoſſener Schutter bewußtlos zuſammenbrach. Man verband ihn und brachte ihn dann nach Gent zu einer Schweſter, die ſeine Pflege übernahm, ohne ihr von dem wirklichen Sachverhalt etwas mitzuteilen. Man ſchob einen Unfall vor. Lange lag René im Fieber, und mehr als zwei Mo⸗ nate vergingen, bis er auf dem Wege der Heilung war. Langſam erholte er ſich, aber die Zeit wurde ihm nicht lang, da ein bildſchönes Mädchen, eine Nichte ſeines Schwagers, auf Beſuch weilte und ihm täglich Geſellſchaft leiſtete. Schon lange war ſein Herz von Liebe zu Jeannette erfüllt, aber er wagte es nicht, ihr ſeine Gefühle zu ge⸗ ſtehen. Erſt als ſie wieder abreiſen mußte, fand er den Mut und die Worte, und ſein Glück kannte keine Grenzen, als auch ſie ihm ſagte, daß ſie ihn liebte. Man beſchloß, mit der Hochzeit nicht lange zu ſäumen da auch Rene ſich danach ſehnte, bald in Brüſſel ſeine Tätigkeit aufnehmen zu können. „Uebrigens René, ich habe ganz vergeſſen, dir etwas mitzuteilen“ ſpricht eines Tages ſeine Schweſter ihn an, „Seitdem du hier biſt, hat ſich öfters ein Herr nach deinem Befinden erkundigt, er wollte aber nie hereinkommen!“ „Was für ein Herr?“ fragte Rense voll böſer Ahnun⸗ gen.„ Zweikampf unter den heißt er etwa Lord Durham?“ 2 „Ja, natürlich ſo nannte er ſich: biſt du bekannt?“ „Ja, wir haben uns in Oſtende häufiger geſehen, möchte ihn unbedingt ſprechen. Da mir der Arzt erlaubt hat auszugehen werde ich ihn morgen aufſuchen!“ Dieſe Mitteilung verſetzte René in große Erregung; er konnte ſich denken, was der Engländer wollte und in welcher Gefahr er ſchwebte. Kühl und rachſüchtig wartete er nur ſeine Geneſung ab, um ihn zum dritten Male vor die Piſtole zu fordern, und diesmal, das ſpürte Rens, würde ſein zielſicherer Gegner ihn erbarmungslos nieder⸗ knallen. Mochte es ausfallen, wie es wollte, Rens war feſt entſchloſſen, dieſer unerträglichen Nachſtellung ſo oder ſo ein Ende zu bereiten. Am nächſten Morgen machte er ſich denn auf zur Wohnung Lord Durhams, der erſtaunt ſchien, ihn zu ſehen. René ging ohne Umſchweife auf ſein Ziel los.„Ich weiß, daß Sie mich noch immer verfolgen“, begann er, „und wenn ich Ihnen heute zuvorkomme und mich Ihnen auch das drittemal zur Verfügung ſtelle, ſo geſchieht es, um mich endlich von Ihnen befreit zu ſehen. Nur muß ich Sie bitten, das Duell um einen Monat zu verſchieben, bis nach dem Tage, an welchem ich ein Mädchen, das ich über alles liebe, geheiratet habe.“ „Sie wollen heiraten?“ fragte Lord Durham,„dann werde ich ſelbſtverſtändlich warten. Sie werden mich jedoch ſehr verbinden, wenn Sie mir geſtatten, den Hoch⸗ zeitsfeierlichkeiten beizuwohnen.“ „Gewiß!“ lautet die etwas froſtige Antwort.„Ich ſehe keinen Grund, es ihnen zu verweigern.“ Mit höflichen Verbeugungen ſchieden ſie voneinander. Vier Wochen ſpäter fand die Hochzeit ſtatt. Die junge Frau ſtrahlte vor Glück, und auch René machte trotz des ihm drohenden Verhängniſſes den glücklichſten Eindruck. Der letzte unter den Gratulanten, die an ihn heran⸗ traten, war Lord Durham. Als er Rens die Hand reichte, drückte er ihm eine kleine goldene Kapſel in die Hand mit den leiſe geflüſterten Worten:„Mein Hochzeitsgeſchenk für Sie!“. Dann war er verſchwunden. Als Rens ſich endlich einen Augenblick unbemerkt ent⸗ fernen konnte, öffnete er die goldene Kapſel. Sie enthielt nichts als eine kleine vertrocknete Brotkugel. mit ihm enn Karks Lie Es wird viel gelacht in der Welt. Auch über Dinge, über die man beſſer nicht lachen ſollte. So auch über Henn Karks große Liebe. Henn Kark war damals noch jung. In den beſten Jahren und weit und breit der tüchtigſte Schmied. Aber daß ein ſo großer Mann ſich in die Lehrerin Clara ver⸗ liebte, fand man lächerlich. Einmal war die Lehrerin eine ganz feine, zerbrechliche Perſon, und wie konnte zum andern ein grober, rußiger Schmied daran denken, eine ſo kluge und geſcheite Perſon zu heiraten, wie es die Lehrerin Clara war. Aber die Liebe! Sie fragt nicht nach dem Mund der Leute und danach, was die Menſchen davon denken, ſie kann Himmel erſtürmen und Berge verſetzen. Und was konnte ſchließlich auch Henn Kark dafür, daß er die Lehrerin liebte. Er hatte zuerſt gar nicht an die Lehrerin gedacht. Als er aber eines Tages am Schulhaus vorbeiging, ſah er, daß etwas an der Fahnenſtange nicht in Ordnung war. Wenn ein ſtarker Wind käme, dann würde ſie nicht feſt genug ſtehen. Sie könnte umgeriſſen werden, und vielleicht könnte ſie dabei ein Kind verletzen. So überlegte Henn Kark, und weil er ſich um die Kinder ſorgte, holte er ſein Werkzeug und beſſerte den Schaden aus. „Das iſt ſehr freundlich, Henn Kark!“ ſagte die Lehrerin und fragte, was es koſtete. „Ach, es koſtet nichts!“, und dabei trat der große Mann verlegen von einem Fuß auf den anderen.„Es iſt ja wegen der Kinder.. nein, Fräulein, dafür nehme ich nichts!“ „Dann ſollſt du auch viele Male bedankt ſein...“ Das war zuerſt geſchehen. Es war gewiß nicht viel. Es war aber doch ſo viel, daß Henn Kark die ſchönen ſtrahlenden Augen der Lehrerin geſehen hatte, und auch ihre Stimme hatte ihm ſo angenehm im Ohr geklungen wie ſelten etwas. Eines Tages ſtand Henn Kark an ſeinem Amboß und ſchlug auf das glühende Eiſen, daß die Funken ſprühten. Es war eine Luſt für ihn, denn er hatte ein ſchönes Stück zu ſchmieden. Mittenhinein in die Arbeit ſtürmte auf ein⸗ mal der kleine Peter Haverkamp. „Henn Kark...“ ſtieß der Junge atemlos heraus,„du 11 7 ſchnell zur Schule kommen und eine große Feile mit⸗ ien Da war etwas paſſiert, und Henn Kark legte ſchleu⸗ nigſt ſeinen Hammer hin, nahm die große ſchwere Feile und eilte mit dem Jungen zur Schule. Das war immer⸗ hin eine tolle Sache, und es war gut, daß die Lehrerin gleich zum Schmied und nach der Feile geſchickt hatte: Niemand anders wäre imſtande geweſen, zu helfen als der Schmied, denn die kleine Louiſe Engelmann hatte irgendwie— niemand konnte ſich erklären. wie ſie es fertiggebracht hatte— den kleinen Kopf zwiſchen zwei Eiſenſtangen des Gitters hindurchgezwängt und konnte ihn nun nicht wieder zurückbekommen. Von dem Gewürge hatte das Kind ſchon einen ganz roten Kopf, und es ſchrie fürchterlich vor Angſt. „Eine ſchöne Beſcherung...“ ſagte Henn Kark, dann ſetzte er die Feile an, feilte eine der Stangen durch, bog ſie ein Stück heraus und befreite das kleine Mädchen aus ſeiner bedrängten Lage. „Gut, daß ich noch in der Schmiede war, Kind! Wenn ich zum Landeshauptmann weggeweſen wäre, dann hätteſt du bis heute abend hier gefangen geſeſſen und hätteſt nicht weg können. Und wenn es dann vielleicht gerechnet hätte, wäreſt du ganz naß geworden.“ Alle fanden dieſe kange Rede von Henn Kark, der ſonſt kaum mehr als drei Worte ſagte, ſehr luſtig und lachten Sogar das Fräulein lachte und war ſehr froh. Sie fragte wieder, was Henn Kark für ſeine Mühe be⸗ käme, denn er wäre doch von der Arbeit weggegangen. „Es iſt ja ein Kind geweſen.. Fräulein.. das koſtet nichts!“ „Du haſt wohl Kinder ſehr gern, Henn Kark?“ „Das wohl. Fräulein!“ E J, Erzählung von Alfred Thieme Wenn man es recht bedachte, war es ſehr freundlich von Henn Kark, daß er nichts bezahlt haben wollte, aber die Leute fanden es nicht nur dumm, weil ja die Gemeinde hätte bezahlen müſſen, ſondern ſie fanden auch was darin, worüber ſie leiſe redeten und tuſchelten. Leute reden gern über Sachen, die ſie nichts angehen. Henn Kark, der zu niemanden darüber ſprach, war ſich in der Zwiſchenzeit auch darüber klar geworden, daß er die Lehrerin liebte Er überlegte ſich die Sache hin und her und fand die ganze Sache ſelbſt unmöglich. Man kann doch nicht... nein es geht nicht.. aber viel.. vielleicht doch...! Es war ganz merkwürdig. Wenn Henn Kark durch den Wald ging, mußte er an die Lehrerin denken, war er in der Schmiede und ſchlug auf den Amboß, waren ſeine Gedanken bei dem Fräulein, wachte er am Morgen auf, ging er am Abend ſchlafen. immer Clara, immer Clara. Es war unheimlich und lächerlich, geſtand ſich der Schmied. Aber was kann einer gegen die Liebe machen] Die Leute haben für ſo etwas eine feine Naſe, und ſie redeten darüber, wenn Henn Kark nicht dabei war, im Krug oder beim Kaufmann. ö Dann kam das Dritte: Die Lehererin hatte wieder eine Kleinigkeit heil zu machen und hatte um Henn Kark ge⸗ ſchickt. Es war keine wichtige Sache und auch keine ſchwie⸗ rige Arbeit. Nur ein Stück Blech war an einer Truhe wieder anzubringen, weiter nichts. Aber Henn Kark ar⸗ beitete ſehr lange daran und machte es ganz kunſtvoll und fein zurecht, ſo daß Fräulein Clara hernach ganz erſtaunt war. „Aber das muß ich dir bezahlen, Henn Kark!“ 8 „Ach, es macht nichts, es koſtet nichts! Nein, wirklich nichts, Fräulein Clara!“ 5 „Doch, ich will es dir bezahlen. Es iſt eine Sache für mich und nicht für die Kinder..!“ „Wenn ich alſo was nehmen ſoll, Fräulein, dann muß ich das auch wohl ganz genau berechnen, und dann wird es auch nicht billig ſein...!“ 8 „Aber, Henn Kark, was redeſt du für dummes Zeug! „Es iſt kein dummes Zeug! Sehen Sie da habe i den Weg gemacht. Dafür muß ich etwas haben.. Nicht wahr? Und dann habe ich auch noch zwei Schrauben ges braucht. Dafür muß ich doch auch etwas haben.. Nicht wahr? Und dann habe ich doch auch das Blech mit⸗ gebracht. Ich habe es zwar noch gehabt... Aber immer- hin, ich muß auch dafür etwas haben... Das iſt doch ſchon eine gehörige Sache, nicht wahr? Das iſt doch eine ganze Menge, Fräulein!“ „Gewiß. Henn Kark, ich werde es aber wohl doch be⸗ zahlen können. Meinſt du es nicht auch?“ „Ja, wenn das ſo iſt, dann muß ich ja auch ſagen, wieviel es macht! Ich muß nämlich genau, richtig aus, gerechnet und überlegt, zehn Pfennige haben, Fräulein Clara! Zehn Pfennige, ſage ich! Zehn Pfennige muß ich haben Das iſt wohl kein unverſchämter Preis...“ f Fräulein Clara ſagte darauf nichts. Sie hätte vielleich lachen können. Ja, das hätte ſie. Aber ſie war eine ſeht feinfühlige und ſehr kluge Perſon. Sie lachte nicht, ſon dern ſie ſagte ganz einfach:„Ich glaube, Henn Kark, du liebſt mich!“ 4 „Daß du es nur weißt, Clara— ich liebe dichll Ja, es iſt ſo Und danach erzählte das Fräulein Clara dem g Schmied von ihrer eigenen Liebe zu einem Studenten in der Stadt, und daß es zwiſchen ihr und dem Schmied a einmal nichts werden könnte. Und dann war es eigent⸗ lich aus. Henn Kark hat noch manche Freundlichkeit für die Lehrerin getan, obgleich es mit ihnen nichts werden konn Die Leute, die das bald gewußt haben— woher, 1 nicht ſagen—, machten boshafte Worte darüber. Abet meine, man ſoll nicht über alles lachen in der Welt 55 will nur noch ſagen, daß Henn Kark in ſeinem Leben 15 ſam geblieben iſt, und wenn man ihn fragt, warum, da brummelt er etwas vor ſich hin, was ſich ge Art zurechtlegen kann. der nach ſeiner Ar KK.. e — 2— ,, a ,... 8— Ef N 5 4 . 1——— . , 0* Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (3. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Am Abend des Feſttages wandert Servatius mit Heidi zwiſchen den Weinbergen. Servatius vergißt das Ver⸗ sprechen, das er Frau Welling gegeben hat und macht An⸗ deutungen, die das Mädchen verwirren. Als Heidi den Sinn der Worte verſteht, lehnt ſie heftig ab und läuft davon. Vor dem Schulgarten tritt ihr Karl Hofmeiſter in den Weg. Er hat auf Heidi gewartet. Karl erzählt von ſeiner Fahrt als bilnder Paſſagier im Zeppelin. Der leichtſinnige Ton läßt Heidi das Blut ins Geſicht ſchießen. Sie verbittet ſich, daß ſie von ihm angeſprochen wird. „Laß mich! Ich.. ich mag nichts von dir wiſſen!“ Lachende Stimmen kommen vom Rheinufer her. Eine Schar junger Burſchen ſchlendert dort heran, die ganze Breite des Weges ſperrend. Wenn man ſie jetzt hier ſieht, an der dunklen Gartenmauer, zuſammen mit dem„Sträf⸗ ling“...! Von jähem Schrecken gepackt, macht Heidi kehrt und läuft den Weg zurück, den ſie eben gekommen, vorbei an den hellerleuchteten, von ſingenden Menſchen gefüllten Hotelterraſſen, bis ſie das ſchützende Dunkel der Seitengaſſe aufnimmt. Erſt jenſeits der kleinen Häus⸗ chen, wo der ſteinige Pfad durch die Rebengärten anſteigt, verlangſamt ſie ihren Lauf. Profeſſor Servatius! Er kann doch noch nicht fort ſein! Sie muß ihm begegnen auf dieſem Pfad. Lang⸗ ſam ſetzt Heidi ihren Weg fort, aber niemand kommt ihr entgegen. Erſt droben beim Ausblick ſieht ſie ihn. Er ſitzt noch immer auf der Bank und ſchaut ins dunkelnde Land hinaus. „Herr Servatius!“ Ueberraſcht hebt der Mann den nungsſtrahl bricht aus ſeinen Augen. zurückgekommen!“ „Ja. Ich wollte Sie bitten... Verzeihen Sie mir, daß ich davonlief. Es..d es war ſehr dumm von mir. Ich wollte Sie bitten, mich nach Hauſe zu bringen, Herr Servatius.“ „Gerne, Heidi.“ Wieder iſt ein ſtummes Staunen in der Seele des Mädchens. Profeſſor Servatius, den ſie einfach hat ſitzen laſſen, erhebt ſich gehorſam. Faſt etwas Dienendes iſt in ſeiner Haltung, als er neben ihr den ſchmalen Pfad bergab ſteigt. Als die erſten Dächer des Städtchens vor ihnen auf⸗ tauchen, bleibt Heidi mitten auf dem Weg ſtehen.„Reiſen Sie wirklich morgen nach Italien, Herr Servatius?“ „Ja, das tue ich.“ „Dann nehmen Sie mich mit!“ Atemlos, ſtoßweiſe kommen die Worte. Heidis Hand klammert ſich wie hilfe⸗ ſuchend um ſeinen Arm.„Laſſen Sie mich fortfahren! Ich werde auch hübſch folgſam ſein, Herr Servatius, und Ihnen keine Sorgen machen! Nur nehmen Sie mich mit!“ Profeſſor Servatius findet ſich nicht zurecht. Was ſoll dieſer plötzliche Ausbruch? Kaum zwanzig Minuten ſind es her, da Heidi noch erklärte, nie vom Rhein fort⸗ gehen zu wollen, da ſie mit einem entſetzten„Nein“ vor ihm floh, als er behutſam die ſchickſalsſchwere Frage ſtellte. Und nun plötzlich. „Wenn Ihre Eltern es erlauben“, nickt er bedachtſam. Für mich würde es natürlich eine große, große Freude 900 Ich werde mit Ihrem Vater darüber ſprechen und „Vater erlaubt es nicht“, ſagt Heidi erregt.„Und Mutter noch viel weniger. Ich bin ja ein Kind! Für alle hier bin ich ein dummes Kind! Nur für Sie nicht!“ 175„Nun, nun— wenn ich Ihre Eltern ernſtlich darum e „Und wenn ſie dann nein ſagen?“ Immer noch hält Heidis Hand den Arm des Mannes umkrampft.„Lieber Herr Servatius! Laſſen Sie mich mitfahren! Ich kann hier nicht mehr bleiben! Ich will fort! Nehmen Sie mich mit, auch wenn Vater es nicht will!“ Aber Kind! Nun ſeien Sie mal vernünftig, Heidi! Ich kann Sie doch nicht— ſozuſagen— entführen?“ Wenn Sie mich.. lieben?“ Servatius ſtockt der Atem bei dem ſtill verſchämten Vort des Mädchens. Aber im nächſten Moment macht er ſich frei von dem Bann, der ihn befallen will. Feſt und kühig klingt ſeine Stimme. „Das ſind romantiſche Ueberſpanntheiten, Heidi, die eigentlich zu einem friſchen Rheinlandmädel wie Sie gar nicht paſſen. So wundervoll es wäre, mit Ihnen zuſam⸗ men durch das ewige Rom zu wandern, ohne die Einwil⸗ feine Ihrer Eltern kann natürlich keine Rede davon ſe Die Hand um Servatius' Arm löſt ſich und ſinkt ſchlaff herab. Entſagungsvoll ſenkt das Mädchen den Kopf. Servatius ſieht nur den blonden, wirrhaarigen Scheitel neben ſich, das trotzige Lächeln um Heidis Mund ſteht er nicht. Aber zum Glück ſcheint das liebe Mädel wieder vernünftig geworden zu ſein. Während ſie durch die ein⸗ derte dunkle Seitengaſſe ſchreiten, fragt ſie ganz ruhig und erſtändig, ob er morgen früh direkt nach Italien reiſe. ervatius ſchüttelt den Kopf, aufatmend, daß Heidi nicht auf ihr unverſtändiges Anfinnen zurückkommt. 2Zunächſt nach Baſel. Ich bleibe dort einen Tag im Hotel International. Dann geht es weiter über ügano, Genua, Rom bis nach Pompeji.“ *. Kopf. Ein Hoff⸗ „Heidi!“ Sie ſind Heidi hat längſt den Eltern und dem Gaſt gute Nacht geſagt und iſt auf ihr Zimmer gegangen, als ſie Schritte ie Treppe emporkommen hört und Frau Welling eintritt. ind hoiſt du noch nicht zu Bett, Heidi? Sag mal, was undedas für Sachen? Profeſſor Servatius ſagt, daß du edingt mit ihm nach Italien reiſen willſts“ „Darf ich, Mutti?“ „Die Aufs keinen Fall“, lehnt Frau Welling ſtreng „Warum nicht, Mutter? Er will mich ſchon mitneh⸗ men, wenn ihr es nur erlaubt.“ „Das glaub ich!“ zur Tür.„Stell' nicht ſo furchtbar törichte Fragen, Kind. fig ſchlag dir den Gedanken aus dem Kopf. Vater hat 1 Servatius ſchon geſagt, daß keine Rede davon fein ann. Als die Mutter gegangen iſt, tritt Heidi zögernd an das offene Fenſter. Noch immer dringt Geſang und dem dunklen Rheinſtrom ſchaukeln lichtergeſchmückte Boote von Ufer zu Ufer. Da unten aber im Schatten der Gar⸗ tenmauer ſchlendert eine dunkle, undeutliche Geſtalt hin und her— wie ein Soldat, der Poſten geht: Karl Hofmeiſter! Da wendet Heidi ſich entſchloſſen vom Fenſter ab und beginnt in ihrer Kommode zu kramen. Das Paſtheft liegt noch da. Auch das Täſchchen iſt da mit dem Spargeld: Achtunddreißig Mark und zwanzig Pfennige! Trotzig ſtopft Heidi Geld und Paßheft zu den Wäſcheſtücken und Kleidern in den kleinen Handkoffer. Durch das offene Fenſter klingt das langgezogene N des Echobläſers, die ſchwermütige alte eiſe: „Behüt dich Gott, es wär ſo ſchön geweſen... . Zeichnung: Drewitz⸗M. „Warum nicht, Mutter? Er will mich ſchon mitnehmen, wenn ihr es nur erlaubt.“ III. Der Feſttrubel iſt verrauſcht. Welke Laubgirlanden hängen an den Häuſern des Rheinſtädtchens, hier und da gucken noch ein paar Fahnen aus Fenſtern und Dachluken. Auf den Straßen wird der Ueberreſt von Blumen, bunten Papierſchlangen und Laub zuſammengefegt und an den meiſten Häuſern ſind trotz der Mittagsſtunde noch die Fenſterläden geſchloſſen. Droben zwiſchen den Reben ſchaffen ſchon wieder die Winzer und Winzermädchen, aber was geſtern rauſchen⸗ des, frohes Feſt war, iſt heute ſtrenge Arbeit geworden. Korb um Korb wird mit Trauben gefüllt, auf den Köpfen hinuntergetragen den ſteinigen Steilweg und in die Kelter und Preſſen geſchüttet. Auf dem Schulhof ſtecken die Realſchüler in den Pau⸗ ſen die Köpfe zuſammen, um über das große Ereignis zu debattieren, Karl Hofmeiſter iſt wieder da! Geſtern abend ſchon haben Hans Kaltheim und zwei andere Primaner ihn geſehen, aber als ſie ihn anriefen, hat er ſich taub geſtellt und ſich verdrückt. Und heute mor⸗ gen hat man ihn wieder vom Klaſſenfenſter aus beobach⸗ ten können. Er bummelte, die Hände in die Hoſentaſchen vergraben, an der Rheinböſchung entlang, ohne das Win⸗ ken vom Schulfenſter aus zu erwidern. Der, um den ſich das Schulgeſpräch heute von Quarta bis Prima dreht, ſitzt währenddeſſen auf einem der alten, eiſernen Poller am Rheinufer, kaut an einem langen Grashalm und hört mit halbem Ohr zu, was Fritz Höve⸗ ler, der Sohn des Mühlenbeſitzers, ihm zu ſagen hat. Fritz, der vorhin zu ſeiner Ueberraſchung den Jugend⸗ kameraden hier am Rheinufer getroffen hat, iſt höchſt un⸗ willig, als er erfährt, daß Karl Hofmeiſter bereits ſeit geſtern nachmittag in der Stadt iſt.„Warum biſt du nicht zu uns gekommen, Menſch?“ wirft er ihm ärgerlich vor. „Grade geſtern abend hätten wir doch allerhand aushecken können. Es war einfach nichts los, du! Kein einziger von uns hatte ne Idee, ich auch nicht. Wenn wir ge⸗ wußt hätten, daß du hier biſt...“ „Ich hab keine Luſt zu Kindereien, Fritz!“ „Früher haſt du das keine Kinderei genannt, wenn wir einen Zauber veranſtalteten! Weißt du noch bei der vorigen Weinleſe, als wir den Brandſchlauch aus dem Spritzenhaus klauten und die vom Tanz heimkehrenden Feuerwehrler mit ihrer eigenen Spritze ernüchterten!“ Wie„ Menſchl Du glaubſt doch nicht, daß 6 Reiſe, die Vater dir verſprochen hat, wirſt du ſchon m* 8 8 3 5 2 5 2 1 fer Serge nicht jetzt un wnnesfüls alt e Frau Welling wendet ſich gereizt Das Warum werde ich dir ſpäter mal erklären. Vorläu⸗ frohes Lachen von den Hotels und Gaſthöfen herüber. Auf —— 1. „Ihr vielleicht nicht, Fritz. Aber mein lieber Alter hält mich für den verlorenen Sohn, und es gibt außer meinem Vater auch noch andere hier, die mich für einen halben Verbrecher halten.“ „Vielleicht Dr. Völker“, höhnt der Freund. „Oder auch— zum Beiſpiel— Heidi Welling.“ „Die Heidi?!“ ſagt Fritz Höveler gedehnt und läßt einen leiſen Pfiff hören.„Menſchenskind, dir kann's ganz egal ſein, was die dumme Krabbe von dir denkt. Die iſt beſorgt und aufgehoben. Die läuft dir ſobald nicht wieder in den Weg.“ „Ich weiß ſchon“, nickt Karl,„ſie iſt heute mittag nach Boppard zu ihrer Tante gefahren und bleibt ein paar Tage dort.“ „Nach Boppard?“ Fritz Höveler will ſich ausſchütten vor Lachen.„Wer hat dir denn das aufgebunden?“ „Na, die Martha— das Hausmädchen von Wel⸗ lings.“ „Karl, da haſt du dich verkohlen laſſen“, ſagt Fritz Höveler überzeugt.„Heidi Welling iſt nach Italien ge⸗ reiſt, mit ihrem Verlobten, dem Profeſſor Servatius.“ „Blödſinn! Davon hätt' das Hausmädchen doch was gewußt.“ „Na, dann haben ſie ſich eben heimlich verlobt. Jeden⸗ falls iſt die Heidi mit ihm abgehauen!“ Karl Hofmeiſters Geſicht färbt ſich langſam dunkelrot. „Wir beide haben uns noch nie geprügelt, Fritz“, ſagt er finſter,„aber das kann jetzt paſſieren, wenn du nicht deine dämlichen Witze läßt und mir ehrlich ſagſt, was das be⸗ deuten ſoll. Was weißt du?“ Fritz Höveler wird es etwas unbehaglich unter dem drohenden Blick des Freundes. Er zuckt verlegen die Achſeln.„Wenn du's ganz genau wiſſen willſt: Wir alle haben geſtern die beiden zuſammen geſehen. Heidi und der Profeſſor waren im„‚Elslein von Caub' und nachher ſind ſie, ganz allein, auf die Berge geſtiegen. Dr. Pilgrim, der heut morgen bei meinem Alten war, hat ausdrücklich geſagt, daß der Profeſſor wohl der Zukünftige ſei und auch, daß er heute nach Italien reiſt. Na, und die Haupt⸗ ſache: Du weißt doch, daß Paul Scheulen ſeit Oſtern Haus⸗ knecht im Hotel„Rheinblick“ iſt, nicht? Paul hat heute früh Gepäck nach Boppard gebracht, und da hat er die Heidi am Bahnhof geſehen, wie ſie gerade'ne Fahrkarte für den Schnellzug löſte.“ ö „Mit dem Profeſfor?“ „Nöß, allein. Aber die Sache iſt ja nicht ſchwer zu⸗ ſammenzureimen. Das mit der Tante in Boppard iſt nur Schiebung. Die Heidi und ihr Profeſſor haben ſich natür⸗ lich verabredet, treffen ſich unterwegs irgendwo und reiſen zuſammen nach Italien.“ Karl Hofmeiſter hat den Kopf tief geſenkt und denkt angeſtrengt nach. Seinem Geſicht merkt man die wilde haſt, beſtätigt ſich. als ich nach Heidi Welling fragte. heute mittag in Boppard erwartet, da es aber bis jetzt noch nicht erſchienen ſei, habe ſie ſelber bereits bei Wel⸗ lings angerufen und ſich erkundigt. ganz beſtürzt geweſen. nach Boppard gefahren.“ B Erregung nicht an, die in ihm tobt. Nur ſeine Hände ballen ſich unwillkürlich. Endlich hebt ex den Kopf.„Kannſt du mir Geld leihen, Fritz?“ „Fünfzig Pfennig? Oder'ne Mark?“ „Nein, ich brauch mindeſtens zwanzig Mark!“ „Zwanzig?!“ Fritz Höveler ſpringt auf und macht ein. entſetztes Geſticht.„Menſch, bei dir iſt wohl was los im Kopf? Wo ſoll ich zwanzig Mark herkriegen? Wenn unſere ganze Bande die Taſchen auskratzt und zuſammen⸗ legt, heute, nach der Weinleſe, kommen da keine fünf Mark heraus! Was willſt du denn mit ſo viel Geld?“ „Ihr nachreiſen“, ſagt Karl entſchloſſen.„Mach nicht 8525 dämliches Geſicht, Fritz, ſondern hör zu. Das mit er Verlobung iſt Quatſch. Profeſſor Welling wird die Heidi doch nicht mit einem Mümmelmann verloben. Dazu iſt er ein viel zu vernünftiger Kerl. Wenn doch was dran iſt, wenn Heidi heimlich ſich mit dem Profeſſor verlobt hat und mit ihm nach Italien reiſt, dann dann hat der Kerl das Mädel beſchwatzt!“ Karls Augen blitzen zornig, daß Fritz Höveler unwillkürlich einen halben Schritt zurückweicht.„Dann hat er ſie überredet, mit ihm ins Ausland zu reiſen! Iſt ja wohl für einen Mann nicht ſo ſchwer, ſo ein unerfahrenes Kind einzufangen! Dann will er— Aber ich werd ihm den Spaß verderben, Fritz! Ich reiſe ihm nach! Ich werd die beiden finden und die Heidi zurückbringen, verlaß dich drauf!“ Fritz Höveler packt die Begeiſterung. Er ſchlägt dem Freund anerkennend auf die Schulter.„Menſch, Karl, das iſt eine tolle Idee von dir! Hinterher fahren, nach Italien, dem braven Schulmeiſter das Mädel abknöpfen und ſte zurückbringen— Dunnerwetter, auf ſo eine Idee kommſt bloß du!“ „Geld!“ ſagt Karl bitter.„Ohne ein bißchen Geld kann ich nichts machen. Kannſt du wirklich nicht 2“ „Ich pumpe meinen Alten an!“ meint Fritz vergnügt. „Wir treffen uns in einer Stunde!“— Eine Stunde ſpäter iſt Fritz Höveler wirklich wieder da und drückt freudeſtrahlend dem Kameraden zwei Fünf⸗ markſtücke und zwei Einmarkſtücke in die Hand. 1 ich von meinem Vater nicht kriegen, Karl. ark. Zehn Langt das?“ „Ich bin inzwiſchen Die zwei Mark ſind von mir ſelber. „Es muß langen“ enirſcht Karl. auch nicht faul geweſen. Ich war beim Bademeiſter Koenen und hab. geſpräch mit Boppard zu verſchaffen. Die Nummer von Heidis Tante fand ich im Telephonbuch.“ ihn himmelhoch gebeten, mir ein Telephon⸗ „Du haſt mit der Tante geſprochen?“ „Jawohl“, nickt Karl grimmig,„und was du geſagt Die alte Dame war höchſt aufgeregt, Sie habe das Mädel Frau Welling ſei Heidi ſei um elf mit dem Dampfer 916 1 8 Fe en, weil die Poliziſten dich beim Kra⸗ ebeßl JVVß•˙V) 0 Bahnhof in Boppard geſeßenk⸗ „Stimmt!“ ruft Fritz. z Um halb eins hat ſie a Cortſetung folgt) 8 eee eee 1 70 8—— r u 2 Silbenrätſel. a bre ca dus ei ex fa ga ha il in me na nis pfen port pri re ſchee ſchnu tel ti tis tut zel zit. Aus vorſtehenden 26 Silben ſind 13 zweiſilbige Wör⸗ ter zu bilden, die folgende Bedeutung haben: 1. Kleines Raubtier, 2. Bezeichnung für etwas, 3. Gebäck, 4. männ⸗ licher Perſonenname, 5. Fluß in Pommern, 6. andere Bezeichnung für Ausfuhr, 7. Strom in Vorderindien, 8. muſikaliſche Form, 9. Erkältungskrankheit, 10. italie⸗ niſche Inſel, 11. Erzeugnis der Kochkunſt, 12. Gewürz, 13. andere Bezeichnung für Schlußſumme. Nach richtiger Bildung der zu ſuchenden Wörter ergeben dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten und Endbuch⸗ ſtaben von unten nach oben ein Zitat von Shakeſpeare. Denkübung: Das Preisſchießen. Bei einem Preisſchießen kommen 15 Gewinne vor, von denen jeder folgende immer um gleich viel kleiner als der nächſt vorhergehende iſt. A, der den 4. und 12. Gewinn erhielt, empfing dafür insgeſamt 10 Reichsmark, und 8 bekam den 7., 9. und 14. Gewinn, die zuſammen 12 RM. betrugen. Wieviel bekommt C, der den 6. Preis gewinnt? Und wie groß iſt die ganze als Preiſe verteilte Summe? Buchſtaben⸗Rätſel. Kann der Feind nicht widerſtehen, Iſt ſein Widerſtand das Wort. Streichſt du Kopf und Fuß ihm fort, Wirſt du aus dem Reſt erſehen, Was, damit der Angriff ruht, Sich alsbald der Feind wohl tut. Schach⸗Aufgabe. 0 0 f A b 0 e , 7 2 2 ,,, 7 2 . 2 , ,, e d h Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Bruchſtück⸗Aufgabe. Ra um Ir us Sp at Bu et Dr. er Al ne Ha, en.— In vorſtehenden ſieben Wörtern fehlen je die mittelſten zwei Buchſtaben. Dieſe ſuche man. Sie werden, aneinandergereiht, uns einen von allen Jä⸗ gern erſehnten und freudig begrüßten Zeitpunkt nennen. Verſteck⸗Rätſel. 1. Auf dem Ebro ſcheinen große Waſſerfeſte ſtattzufinden 2. Dem Stearin gebe ich entſchieden den Vorzug. 3. Nun ade, liebe Heimat, auf Wiederſehn! 4. Es wurden vom Gendarm Banditen in großer Zahl [verhaftet. 5. Die Kuh raſte davon. 6. Im Galopp erledigte er dies alles. In jedem der vorſtehenden Sätze iſt ein Schmuckgegen⸗ ſtand verſteckt enthalten. Verbindungs⸗Aufgabe. All, Auer, Blatt, China, Chriſt, Dieb, Dorn, Ehe, Eifer, Fluß, Geiß, Glas, Hof, Hoſen, Hut, Iſer, Kreuz, Lage, Licht, Licht, Lohn, Nacht, Nerz, Pelz, Rinde, Rolle, Schiff, Schnur, Stahl, Stock, Sucht, Tag, Takt Tank, Unter, Zug.— Aus vorſtehenden 36 Wörtern ſetze man 18 Doppelwörter zuſammen, Richtig gebildet und richtig geordnet ergeben dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben einen aſtronomiſchen Wendepunkt im Jahre Jo ist es uirklick besser] Behelfsmdßige Verbande für kleine Verletzungen sind umständlich, hinderlich u. unhygie- 1 nisch. Besser ist Hanseplast: Ein- 8088 fachste ArN--EendUng, Plutstillend, d keimtötend d. bewiegungsfügig. 2 8 * 2 Von 15 Pf. an. Auflöſungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Wien, 4. Karl, 8. Art, 9. Rio, 10. Lear, 12. Siam, 13. Tinte, 15. Adria, 18. Poſe, 20. Nuß, 22. Ade, 23. Lot, 24. Lena, 25. Gala.— Senkrecht: 1. Wald, 2. Ire, 3. Etat, 5. Arie, 6. Ria, 7. Lo⸗ me, 11. Rinde, 12. Stein, 14. Opal, 15. Aſen, 16. Aula, 17. Aſta, 19. Ode, 21. Sol. Schachaufgabe: 1. Sgö—e6, Keß—d6 oder 6, 2 Sb es, beliebig 3 matt a; Keß es, 2. Dds—g6 F, Ke6—e5 oder e7, 3. Sba— ds oder cs matt. Denkſport⸗Aufgabe: Die Antwort lautete: Wenn wir eine Straßenbahnlinie entlanglaufen, müſſer uns immer mehr Wagen begegnen, als uns überholen können. Die von beiden Seiten kommende Wagenzahl kann nur dann gleich ſein, wenn wir an der Strecke ſtehen⸗ bleiben; denn wenn wir die Strecke in einer Richtung ent⸗ langgehen, brauchen die Wagen, denen wir entgegengehen, keine 10 Minuten, um uns zu erreichen, weil wir ihnen einen Teil der Strecke abnehmen. Die Wagen aber, die uns überholen, müſſen die Teilſtrecke, die wir bereits ge⸗ laufen ſind, erſt aufholen. Silbenwechſelrätſel: Robbe, Edler, Iman, Sparta, Talmi, Ingwer, Niſche, Damon, Erwin, Rügen, Hoſe, Erich, Iglau, Mythe, Anmut, Treppe.— Reiſt in der Heimat. i Magiſche Gleichung: a: Sodom, b: Dom, e: Tenne, d: Tee, e: Leinen, k: Lein, g: Schatz, h: Hatz, 1: Mähre, k: Mär, l: Seine, m: See,&: Sonnenſchein. Kettenrätſel: Brett⸗Spiel, Spiel⸗Bank, Bank⸗ Schutz, Schutz⸗Zoll, Zoll⸗Stab, Stab⸗Reim, Reim⸗Wort, Kaum iſt die Gnädige aus 5 ſchreit ſie ſchon: 2 Im Wanderzirkus:„Alle bloß beim Schwein iſt's mir 1 Sahne und Eiern gekocht. Wi Gaſt. „Schmeckt es beitreten?“ „ Bei uns gab es jüngſt Warmbier. norddeutſche Angelegenheit und wird aus heißem Bier, Er meinte:„Meine Frau . „Alſo, Sie wollen unſerem Zeichnung: Stange— M dem Bad zurückgekommen, inna, ein Bad!“ Tiere habe ich ſchon dreſſiert, noch nie gelungen!“ Das iſt wohl beſonders ſchwierig?“ „Ja— wir laſſen's ſchon immer vorher ſchlachten!“ Warmbier iſt eine r hatten einen Münchner als Ihnen?“ fragte ich. kocht den Kaffee anders.“ Spar⸗ und Vorſchußverein Wenn ich bitten darf, zuerſt nur dem Vorſchußvereinſ“ Nicht dereuf 245 a Juiühne putzen iſt viel, zähne pſtegen alles. commnt es an, mit welcher Kreft Sie die Zähne putzen, sondern detsuf, daß auch der äußerste Winkel der Zahnreihen effaßt N Wird.— NMives-Zahnpeste dringt übefell hin und wirkt such dort, ο die mechanische Reini gung nicht hinteicht. Oss ist denn Zehnpflegel Schutzmann:„He! Sie! Fenſter?“ 7* weſenheit ſchiautzig machen!“ Warum klettern Sie in das Heimkommender:„Pſt! Nicht ſo laut! Ich wohne hier. Die Treppe meines Häuschens iſt während meiner Ab⸗ gewaſchen worden, und die darf ich nicht Wort⸗Bruch, Bruch ⸗Stück, Schüttelrätſel: Stück⸗Zahl, Zahl-Brett. Mitternachtsſonne. Achtung! Ausschneiden und semmein! preisfroge Nr. 2: Wie Wirkt sich ein kleiner Essigzosctz im few: Waschbod aus? N Nächste Anzeige in 8 tagen] Tellnahmebedingungen und Preise ſa det Tünnes hat bei einem Feinmechaniker eine Stellung angenommen. Am anderen Tage trifft ihn Pitter. „Na, wie gefällt es dich, Tünnes?“ „Oh, ſoweit janz jut! Men bloß, et is en penibel Werk. Mer müſſe mit'n dauſend⸗ ſtel Zentimeter rechne!“ „Dunnerlätſch! Un wieviel Dauſendſtel hat ſo'ne Zentimeter?“ „Millione un aber Millione!“ ſagt Tünnes. * „„Wiſſen Sie, Frau Müller, am liebſten möchte ich mein Zimmer an einen Schach⸗ ſpieler vermieten!“ „Warum denn das?“ „Ja, ich habe nämlich gehört, daß die ſo ſelten und erſt nach langem Ueberlegen ziehen...“ Spendet Freiplätze Ihr ſpendet Glück für * die Jugend NS. demorrhoiden- 5. Juckreiz? Kinder⸗ Nehmen Sie San.-Rat Or. Strahls HJaussalbe. Probe u. Pros p. kostenl. letzten Anzeige Landverſchickung Original Dosen 1. 18 und 2. 07 RN — Augustin Nachf., Berlin SW 68/71 Treue um Treue Wie lange hält ein Automobil? Man frage Mi. William Kemp, der vor einigen Tagen vor dem Richter in Eaſtbourne ſtand unter der Anklage, leichtſinnig ge fahren zu ſein. Mr. Kemp iſt immerhin 90 Jahre alt, und der von ihm benutzte Wagen befinder ſich nicht weniger als 28 Jahre in ſeinem Beſitz. Vielleicht war das Alter des Wagens an dem Unfall ſchuld, denn durch ſein Alter ſollte Mr. Kemp über den Verdacht, leichtſinnig zn ſein, erhaben ſein. Schwer war das Vergehen nicht, und der Richter wollte Mr. Kemp ein Hintertürchen öffnen. Er ſollte ſich verpflichten, den 28jährigen Wagen nicht mehr zu fahren. Da kam er bei Mr. Kemp ſchlecht an. Er ſei überzeugt, daß der Wagen noch weitere 20 Jahre ſeine Pflicht erfüllen werde. Er, Kemp, werde das zwar kaum erleben, aber er denke nicht daran, ſich von dem Wagen zu trennen. Für dieſe Treue und für den Glau⸗ ben an die Unvergänglichteit des Autos mußte Mr. Kemp eine kleine Geldſtrafe bezahlen. M 7 50 Normal- Doppel Flasche t lasche 20 R HAUS TKNK KOR bei Nieren-, Blasen- und Frauen- leiden Harnsöüre, Eiweiß, Zucker 2 Beil, Nr. 87 erſcheinen als mender 5 eine tte erſch lic ide „Zum Wochenende 54 2 VI. 37: 636 626. Anzeigen iſt der Verlag der dorl Zettung gicht zuftändig. und„Bum Bettvertrerb“ PI.=— teſer Se PI. ⸗Ne. 8. Für die auf dieſe Verantwort lage Verlag 8101 105 die Schriftlettung Kurt Wintler, für Anzelgenten Car! Görg. blalf Deutſcher Proving⸗Verleger, ſämtl. in Berlin Se 68, Eindeuſtt. erg