—— N.„ Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr funſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 37: 1155 37. Jahrgang Huictbnim auf Nürnberg Die alte Kaiſerſtadt Nürnberg, die nunmehr national⸗ ſozialiſtiſche Kongreßſtadt geworden iſt, erhält wieder ihr bürgerliches ehen zurück Das Feſtgewand wird wieder abgeſtreift, aber die deutſche Oeffentlichkeit ſteht noch unter dem Eindruck dieſer Tagung, deren Geſamtwirkung ſo ein⸗ heitlich war, daß man ſie auch nur im Ganzen ſehen kann. Wenn der„Lichtdom“ auf der Zeppelinwieſe eine halbe Mil⸗ lion Menſchen aus der Nacht herauslöſt und faſt jedes ein⸗ elne Antlitz in hellem Scheinwerferlichte ſcharf hervortreten läßt ſo iſt gerade dieſe Meiſter ung der Technik etwas beſonders Bezeichnendes. Eindrucksvoll waren auch in dieſem Jahr die Vorführungen der Wehrmacht, die abermals das beſte Zeugnis über den Fortſchritt des Ausbildungsſtandes, der Organiſation und Bewaffnung der deutſchen Armee lieferten. Eine großartige Wirkung übte hier beſonders der geſchloſſene Einſatz von 450 Flugzeugen aus. Daneben fanden die Vorführungen der Kavallerie, der Tankabteilungen und der Artillerie, insbeſondere die Schnel⸗ ligkeit und Genauigkeit, mit der die Uebungen vollzogen wurden, viel Bewunderung. Dieſer äußere Rahmen umſchloß auch in dieſem Jahre eine ganze Reihe großer Reden und Kundgebungen, de⸗ ren Auftakt die Proklamation Adolf Hitlers und deren Abſchluß ſeine Anſprache auf dem Schlußkon⸗ greß am Montag abend bildete. Man iſt immer wieder davon überraſcht, auf welchen einfachen Nenner der Füh⸗ rer und Reichskanzler die ſchwierigſten und verwickelkſten Probleme bringt und wie er ſie auf dieſe Weiſe den großen Maſſen verſtändlich macht. Das verdeutlicht beſonders die große Schlußrede, in deren Mittelpunkt die Anprangerung des Bolſchewismus als einer Gefahr für den Beſtand der europäiſchen Ziviliſation ſtand. Ein weiteres Beiſpiel iſt die Kulturrede. Immer wieder tritt zu dem volkstümlichen Wort das bildhafte Gleichnis, und plaſtiſch glaubt auch der einfachſte Mann Probleme und Zeitfragen, über die er viel⸗ leicht ſchon nicht berſtandene Bücher geleſen hat, in Einfach⸗ heil und Eindringlichkeit vor ſich zu ſehen. Darin liegt na⸗ türlich eine durchſchlagende Wirkung. Adolf Hitler weiß zu packen, er wird verſtanden. Wie draſtiſch wußte er den Mit⸗ kämpfern aus der SA, der SS, dem NS und dem NS⸗ In die Geſchichte ihres Kampfes zu verdeutlichen, als er dieſen Kampf auf die Formel brachte, daß es damals gegol⸗ ten hätte, der Gewalt gegen die Vernunft die Vernunft der Gewalt entgegenzuſetzen; dieſe Gewalt der Vernunft ſeien die Sturmabteilungen geweſen. Aehnlich iſt die Wirkungskraft der Reden des Reichs⸗ propagandaminiſters Dr. Goebbels, der auf dieſes er⸗ probte Syſtem auch ſelbſt in einer Anſprache an die Pro⸗ pagandiſten der Partei hinwies. Wir haben bei uns den Bolschewismus mit Stumpf und Stiel ausgerottet, die Schärfe dieſes Kampfes ſcheint ihre volle Rechtfertigung ge⸗ funden zu haben. Er iſt das ſchleichende Gift der Völkerzer⸗ etung, und die Mittel und Methoden ſeiner kulturzerſtören⸗ den und volksverwüſtenden Arbeit hat Dr. Goebbels mit teichem Dokumentenmaterial belegt So war ſeine Haupt⸗ rede auch ein Appell an die maßgebenden Stellen in Lon⸗ don und Paris, wo zu gleicher Zeit das vielgenannte Ar⸗ tangement von Nyon auf der Tagesordnung ſtand. Unter den Hunderttauſenden in Nürnberg ſtanden nicht wenige deutſche Arbeiter. Sie ſtellen ſa überall den Hauptteil der Mitglieder in den Formationen. Diesmal aber waren auch die Werkſcharen der Deutſchen Arbeitsfront als beſondere Formationen angetreten. Was ihnen General⸗ oberſt Göring als Leiter des Vierfahresplanes und Adolf Hitler zu ſagen hatten, das ging den Arbeiter als den un⸗ entbehrlichen Mitarbeiter der Wirtſchaft ganz beſonders an. „Der Plan wird durchgeführt werden, weil er für das Le⸗ ben der Nation nötig iſt“— dieſe Begründung hat auch der letzte Arbeiter verſtanden, und zuſtimmend wurde ber olitik der Erhaltung der Preiſe und der Stabilität der öhne Beifall zuteil. Beſonders waren offenbar die ange⸗ tretenen Arbeiter dem Beauftragten des Führers und eichskanzlers für den Vierjahresplan dankbar, daß er den rehsſchaden des Denunziantentums ſcharf geißelte und die ufforderung ergehen ließ, nicht in der Vergangenheit der arbeitenden Menſchen herumzuſchnüffeln, ſondern nach der altung von heute zu urteilen. Die ganze Woche über währte 55 Volksfeſt„Kraft durch Freude“. Der Reichsorganiſa⸗ zonsleiter der NSDAP und Reichsleiter der DA, Dr. Ley, er mit ſeinen Gäſten, ſo oft es ſeine Zeit erlaubte, mitten unter den fröhlichen Beſuchern der Stadt ſaß, ſtattete ihr noch am letzten Abend einen Beſuch ab. Noch einmal rollte as tieſige Programm mit ſeinen über 3000 Mitwirkenden vor den unzähligen Zuſchauern ab. Selbſtverſtändlich haben die Veranſtaltungen in Nürn⸗ erg auch in dieſem Jahr nicht ihren Eindruck auf das Aus⸗ and verfehlt. Auch hier ſteht naturgemäß die von uns 1 on in anderem Zuſammenhang erwähnte Schl ußrede d olf Hitlers auf dem Parteikongreß im Mittelpunkt er Betrachtungen. Namentlich die italieniſche Preſſe gibt leſe Rede in großer Aufmachung und ausführlich wieder. 5„Popolo d Italia“ veröffentlicht ſie beiſpielsweiſe auf e erſten Seite mit der Ueberſchrift„Hitler verherrlicht die deneinſame deutſch⸗italleniſche Aktion für die Verteidigung 15 Ziviliſation gegen die bolſchewiſtiſche 597 5 Der„Cor⸗ 11 della Sera hebt die Erklärung hervor, daß das Reich 125 Ausdehnung des Bolſchewismus in Europa dulden 1 und daß für Deutſchland keine andere Orientierung 5 1 als die Achſe mit Rom. Aber auch in Paris 5 in London wir 1 7 der letzte Tag des Nürnber⸗ 10 ele der NSDAP, vor allem die große Rede 0 15 tark beachtet und von den Zeitungen in mehr oder 1 ger ebücztes Form unter Hervorhebung der wichtig⸗ Stellen wiedergegeben. Beſonders die Kennzeichnung n und Verurteil 25 5 j 1 herausgestellt. der kommuniſtiſchen Umtriebe wird dal Mittwoch, den 15. September 1987 Anterzeichnung in Nyon Das Abkommen in Kraft getreten.— Die Schlußſitzung der Konferenz. Nyon, 14. September. Die Tagung in Nyon iſt mit der Unterzeichnung des „Abkommens über die Bekämpfung der I.Boot⸗Piraterie im Mittelmeer“ abgeſchloſſen worden. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos wies in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender darauf hin, daß in Nyon nur das Problem der U⸗Bobt⸗Angriffe geregelt worden ſei. Andere ähnliche Pro⸗ bleme würden demnächſt in Genf erörtert werden. Der Pakt werde ſofort in Kraft treten und gehe über die Inter⸗ eſſen der Anliegerſtaaten des Mittelmeeres hinaus, weil er die Sicherheit der großen internationalen Schiffahrtsſtraßen ſchütze. Der ſowjetruſſiſche Außenminiſter Litwinow be⸗ tonte beſonders, daß durch keine internationale Abmachung das Recht der Sowjetunion beſchränkt werde, Streitkräfte im Mittelmeer ebenſo wie in jedem anderen Meere zu ha⸗ ben, wenn ſie es für notwendig halte. Im Namen der Balkan⸗Entente unterſtrich der jugofla⸗ wiſche Delegierte Puritſch ſeinerſeits den Gedanken einer Feſtigung des Friedens. Der engliſche Außenminiſter Eden erklärte, auf eine Kommentierung des Abkommens verzichten zu wollen. Er wünſche nur die enge Mitarbeit aller intereſſierten Länder. Hierauf wurde die Konferenz vom Vorſitzenden geſchloſſen. Enge engliſch⸗franzöſiſche Zufſammenarbeit Wie an zuſtändiger engliſcher Stelle erklärt wird, ſind zwiſchen England und Frankreich Vorkehrungen für die engſte Zuſammenarbeit bei der Ausführung der See⸗ kontrolle im Mittelmeer getroffen worden. Wie es heißt, ſeien keine ſtarren Zonen feſtgelegt worden, ſo daß im Not⸗ fall, falls ſich ein britiſches Schiff in der Gegend eines Zwi⸗ ſchenfalls befinden ſollte, es zu Hilfe eilen würde, auch wenn der Angriff in der franzöſiſchen Zone erfolgte. Es werde eine enge Zuſammenarbeit nicht nur zwiſchen den Flotten⸗ ſtäben, 15 auch zwiſchen denen der Luftwaffen beſtehen. * Wie aus Rom berichtet wird haben die Ergebniſſe der Mittelmeer⸗Konferenz von Nyon nach Anſicht der italieni⸗ ſchen Preſſe deutlich gezeigt, daß derartige Verhandlungen ohne Italien unmöglich ſeien. Abgeſehen von dem Aus⸗ ſchluß Sowjetrußlands von der Mittelmeerkontroſle wird die Gefahr betont, daß durch die ſowjetruſſiſchen Manöver in Nyon eine endgültige Klärung der engliſch⸗italieniſchen Beziehungen verzögert. wenn auch nicht ganz vereitelt wer⸗ den könnte. Italien könnte aus zwei Gründen die Aufforde⸗ rung zur Teilnahme an der Kontrolle ablehnen, erſtens weil das Tyrrheniſche und das Adriatiſche Meer in Zu⸗ ſammenhang mit dem ſpaniſchen Konflikt von untergeord⸗ neter Bedeutung ſeien, zum anderen weil die an Italien, aber nicht auch an Deutſchland ergangene Einladung als Verſuch erſcheine, einen Unterſchied zwiſchen den beiden Mächten der Achſe Rom⸗Berlin zu machen. Gegenüber den vor allem in der„Times“ und dem „Daily Telegraph“ geäußerten Hoffnungen auf eine Teil⸗ nahme Italiens an 5 in Nyon beſchloſſenen Mittelmeer⸗ kontrolle betont der Direktor des halbamtlichen„Giornale d Italia“, es handle ſich dabei offenbar um willkürliche Vor⸗ wegnahmen Das halbamtliche Blatt erklärt weiter, es ent⸗ halte ſich jeder Stellungnahme über die italieniſche Ant⸗ wort, die zu gegebener Zeit bekanntgegeben werde. Einem aufmerkſamen Beobachter ſei aber vielleicht ſchon ein ge⸗ wiſſer Gegenſatz zwiſchen dem gewollten Optimismus der ausländiſchen Preſſe und den grundſätzlichen Realitäten der Beſtimmungen aufgefallen, die im neuen„Mittelmeerab⸗ kommen“ feſtgelegt wurden, das in Nyon bereits unter⸗ zeichnet und 1 55 unwiderruflich geworden ſei. England und Frankreich hätten ſich die geſamte Kontrolle des Mittel⸗ meeres im Weſten wie im Oſten zugeſprochen, ein Vorgehen, das die Aufmerkſamkeit der übrigen Großmächte erregen müſſe, für die dieſes Meer der Mittelpunkt ihres nationalen Lebens ſei Dieſe höchſt ſonderbare Tatſache werde aber in ihrer Bedeutung keineswegs dadurch abgeſchwächt, ſondern vielmehr erhöht, falls England und Frankreich die Ab⸗ ſicht haben ſollten, mehr als 60 Einheiten im Mit⸗ telmeer zuſammenzuziehen. Das Blatt bemerkt abſchließend in ſeiner Stellungnahme das Abkommen von Nyon werde nur die Wirkung haben die ſowjetruſſiſchen Waffentrans⸗ porte nach Sowiefſpanien' ſchützen ——.———— Abreiſe Hitlers von Nürnberg Der Abtransport der Teilnehmermaſſen. Nürnberg, 14. September. Am Dienstag verließ der Führer und Reichskanzler wie⸗ der die Stadt der Reichsparkeitage. Auf der Fahrt vom Deutſchen Hof zum Hauptbahnhof bereitete ihm die Bevöl⸗ kerung ebenſo wie die vielen Parteitagsgäſte begeiſtecte Huldigungen Auf dem Bahnſteig ſchritt er unter den Klän⸗ en der Lieder der Nation die Front der Ehrenabteilung 925 SS⸗Standarte„Deutſchland“ ab. Zur Verabſchiedung hatten ſich u. a. eingefunden: Gauleiter Streicher, Ss⸗Ober⸗ gruppenführer Schmauſer, Hauptdienſtleiter Schmeer, Ge⸗ neralbauinſpektor Profeſſor Speer, Oberbürgermeiſter Lie⸗ bel. Mit dem Führer verließ auch ſein Stellvertreter. Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, Nürnberg. 5 Auch der Rücktransport der Sonderzüge hat nunmehr in vollem Umfang eingeſetzt. Nachdem im Laufe des Mon⸗ tag nachmittags bereite große Teile der Ss abbefördert würden, hat im Laufe der Nacht die Rückreiſe aller übrigen e begonnen Zu dieſem Zweck mußten die eerzüge, die auf einem Umkreis von über 200 Kilometern auf den größeren Bahnhöfen hinterſtellt ſind, herangeholt werden. Nr. 215 Der Paläſt na⸗Plan vor dem Nat Eine Erklärung Edens.— Polen wünſcht möglichſt große Aufnahmefähigkeit aläſtinas. Genf, 15. September. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates begann mit einer Ehrung für den verſtorbenen chileniſchen Staats⸗ mann Rivas Vicung. Hierauf genehmigte der Rat den Be⸗ richt des Mandatsausſchuſſes, ſoweit er ſich auf die Ver⸗ waltung Paläſtinas und Transjordaniens in den letzten bei⸗ den Jahren bezog. Das vorläufige Gutachten des Mandats⸗ ausſchuſſes über den engliſchen Teilungsplan wurde einer beſonderen Prüfung vorbehalten. Der engliſche Außenmini⸗ ſter Eden gab zu dieſer Frage eine längere Erklärung ab, in der er die Argumente des Peel-⸗Berichtes noch einmal zuſammenfaßte. Er erſuchte den Rat, der britiſchen Regie⸗ rung die Ermächtigung zu erteilen, unverzüglich die Einzel⸗ heiten des Teilungsplanes, wenn möglich in Zuſammenar⸗ beit mit Juden und Arabern, auszuarbeiten. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos äußerte ſeine Sympathie für die engliſchen Vorſchläge. Der polniſche Außenminiſter Beck betonte das beſondere Intereſſe Polens an Paläſtina. Allerdings ſei die jüdiſche Auswanderung für Polen nicht nur eine Frage des nahen Oſtens, ſondern ein Komplex ernſter wirtſchaftlicher und ſo⸗ zialer Fragen ähnlich wie für andere Länder Mittel⸗ und Oſteuropas. Das Judentum habe ſich aus„hiſtoriſchen und gefühlsmäßigen Gründen“ auf die Einwanderung nach Pa⸗ läſtina eingeſtellt und es ſeien in Polen auf dieſem Gebiet bereits wertvolle Erfahrungen vorhanden. Der Vorſitzende des Mandatsausſchuſſes erläuterte hier⸗ auf ſein vorläufiges Gutachten, indem er feſtſtellte, daß der Ausſchuß mit der engliſchen Regierung in drei Punkten einig ſei, nämlich der Undurchführbarkeit des gegenwärtigen Mandats, dem Grundſatz der Teilung und der Schaffung eines beſonderen Regimes für die heiligen Stätten. Dagegen ſeien hinſichtlich der Beſchränkung der Einwanderung, wenn ſie für die ganze Dauer der Verhandlungen über ein neues Paläſtina⸗ Statut vorgeſehen ſei, Einwendungen zu machen. Hierauf war die Ausſprache beendet und der Rat beauf⸗ tragte die Vertreter von Lettland, Rumänien und Schwe⸗ den, eine Entſchließung auszuarbeiten, die dem Rec, wenn möglich, in ſeiner nächſten Sitzung vorgelegt werden foll. Thomas Garrigue Maſaryk 7 Der erſte Präſident der Tſchechoſlowakei. Prag, 14. September. Der ehemalige Präſident der Tſchechoſlowakiſchen Repu⸗ blik Maſaryk iſt am Dienstag früh um 3.29 Uhr auf Schloß Lang im 88. Lebensjahre desto Thomas Garrigue Maſaryk, am 7. März 1850 im Gö⸗ ding(Mähren) geboren, trat zunächſt als Philoſoph und Sozialpolitiker hervor, ehe er ſich der Tagespolitik zu⸗ wandte. Mit 32 Jahren wurde er Profeſſor in Prag, etwa ein Jahrzehnt ſpäter ließ er ſich in das öſterreichiſche Abge⸗ ordnetenhaus wählen, wo er um die Jahrhundertwende die Führung der Tſchechiſchen Volkspartei übernahm. Gegen Ende des Krieges gründete er in Paris den tſchechoſlowaki⸗ ſchen Nationalrat, und im Dezember 1918 wurde er Prä⸗ ſident des neuen Staatsweſens. Der Inhalt ſeiner philoſo⸗ phiſchen Beſtrebungen wird kurz dahingehend charakteriſiert, daß ſeine Anſchauungen auf eine Vereinigung des deutſchen Idealismus mit dem weſtlichen Poſitivismus tendierten! Er ſchrieh u. a.„Der Selbſtmord als ſoziale Maſſenerſchei⸗ nung“, eine kritiſche Darſtellung des Marxismus, ein zwei⸗ bändiges Werk über Rußland und Europa und endlich „Das neue Europa“. Maſaryk gilt als der eigentliche e e des ſcchechoſlowakiſchen Staates und iſt zweifellos die weitaus bedeutendſte Perſönlichkeit, die das Tſchechentum der Gegen⸗ wart aufzuweiſen hat. Der Tod des greiſen Staatsmannes hat daher ſein Volk tief betroffen, dem er als Lebenswerk die Erfüllung eines alten Traumes, nämlich den ſelbſtändi⸗ en Staat, hinterläßt, zugleich freilich eine Reihe innerer ufgaben, die von einer Löſung weit entfernt ſind, darun⸗ ter die Auseinanderſetzung mit den nationalen Minderhei⸗ ten, an der Spitze der ſtarken deutſchen Volksgruppe Paris betrauert den Tod Maſaryfs Paris, 15 Sept. Die franzöſiſche Preſſe widmet dem Hinſcheiden Maſaryks ausführliche Kommentare, in denen 1 Ausdruck kommt, daß die Perſönlichkeit des Altpräſi⸗ enten für die franzöſiſche Oeffentlichke!“ faſt zu emer le⸗ gendären Geſtalt des tſchechoſlowakiſch aates geworden. 15 5 1 1 15 an die p Rolle erinnert, 1e Mafaryk als erſter Staatschef der tſchechoflowakiſchen Republik 17 5 hat, und man betont allgemein den 25 i den der Tod Maſaryks auch für Frankreich be. 5— 7 —— ö 1 *. 7 2 Die Jungvolkführer in Nom Marſch zu den Ehrenmälern und zum Kapitol. Rom, 15. September. Die 450 Jungvolkführer, die ſeit Freitag voriger Woche in der italieniſchen Hauptſtadt weilen, haben ſich am Diens⸗ tag mit Muſikzug und Fahnen zum Grabmal des Unbekann⸗ ten Soldaten und zum Ehrenmal der gefallenen Faſchiſten begeben, wo Gebietsführer Langanke Kränze niederlegte. Die jungen Deutſchen wurden hier von einem Vertreter des Staatsſekretärs Ricci und einer Ehrenkom agnie Jung⸗ faſchiſten und Avant⸗Gardiſten empfangen. Von dort aus begaben ſich die Jungvolkführer ins Kapitol, wo ſie von dem Gouverneur von Rom empfangen wurden. Den Jung⸗ volkführern wurden von einer zahlrel chen Menſchenmenge, beſonders auch beim Marſch durch Rom, herzlichſte Kundge⸗ bungen bereitet. Bei Vorführungen der Opera Nazionale Balilla im Fo⸗ rum Muſſolini unterhielt ſich Muſſolini mit dem Leiter der Italienfahrt, Gebietsführer Langanke, und ſprach noch ein⸗ mal ſein beſonderes Lob über die ſtramme Haltung der Jungvolkführer bei der Parade aus. Die Jungvolkführer dankten Muſſolini mit einem Siegheil, das er mit dem Rö⸗ miſchen Gruß erwiderte. Politiſches Allerlei Schwediſche Jugend erwacht.— Kundgebung gegen den Juden Katz. Schwediſche nationaliſtiſche und gleichgeſinnte Stubenten veranſtalteten an der Hochſchule in Stockholm eine Kundge⸗ bung gegen den jüdiſchen Profeſſor David Katz, der mit dem erſten ſchwediſchen Lehrſtuhl für Kinderpſychologie betraut wurde, anläßlich ſeiner Antrittsvorleſung Schon eine Zeit⸗ lang vor Beginn der Vorleſung verteilten vor den Toren der Hochſchule Anhänger der Lindholm⸗Partei Flugblätter, in denen ſcharfe Angriffe gegen die Regierung, namentlich aber gegen den Unterrichtsminiſter Engberg und gegen die Leitung der Hochſchule enthalten waren. Desgleichen wurde darin gegen die Verjudung der Hochſchule proteſtiert, die durch die Tatſache, daß einem Juden ein für das Bokskeben o wichtiges Lehrfach übertragen wurde, beſonders augen⸗ fällig zum Ausdruck kam Als Rektor Thunberg im Beiſein von etwa 20 Profeſſoren ſich bei der Einführung unmittel⸗ bar an Katz wandte, brach ein Huſtenſturm los, der ſich noch ſteigerte, als Katz ſelpſt am Rednerpult erſchien and in ge⸗ brochenem Schwediſch antwortete. Laute Proteſtrufe und Lärm erfüllten den Hörſaal, und gruppenweiſe zu dreien und vieren begannen die Hörer den Saal demonſteatin zu verlaſſen. Verbot einer Henlein⸗Kundgebung. Leitmeritz, 15. Sept. Die Bezirksleitung der Sudeten⸗ deutſchen Partei hatte bei der ſtaatlichen Behörde um die Genehmigung der Abhaltung eines Erntedankfeſtes für den 25. und 26. September in Leitmeritz nachgeſucht. Hierbei . auch Henlein ſprechen. Die ſtaatliche Behörde in 1 hat nun die Abhaltung dieſes Feſtes verboten. In der Begründung heißt es, daß das geplante Erntedank⸗ feſt weiter nichts als eine politiſche Kundgebung ſei. Ein großer Teil der Einwohner von Leitmeritz, ſo heißt es in dem Verbotsbeſcheid weiter, ſei Anhänger demokratiſcher Ideen, die mit den enden der Sudetendeutſchen Par⸗ tei im Widerſpruch ſtänden. Wie die Sudetendeutſche Partei hierzu erklärt, wurde gegen dieſes Verbot Berufung einge⸗ legt. Darüber hinaus ſoll das Verbot auch zum Gegenſtand einer parlamentariſchen Interpellation gemacht werden. Sudetendeutſches Kreisblatt verboten. Böhmiſch-Leipa, 15. Sept. Die Landesbehörden ſtellten das ſudentendeutſche Kreisblatt„Der Trommler“ plötzlich ein. Die zehn Parlamentarier des Wahlkreiſes Böhmiſch⸗ Leipa ſandten als Proteſt gegen dieſe Einſtellung ein Tele⸗ gramm an die Landesbehörde und den Innenminiſter Dr. Czerny. Die Einſtellung des„Trommler“ ſtehe im Wider⸗ ſpruch zu den in der Verfaſſung und im Minderheitenver⸗ trag verankerten Rechten der deutſchen Volksgruppe im tſche⸗ Verbotes choflowakiſchen Staat, weshalb die Aufhebung des gefordert werden müſſe. 2. Kapitel. Im ſogenannten kleinen Zimmer, das noch die Ausmaße eines kleinen Saales hatte, ſaßen um den ovalen Tiſch außer Doktor Zenker und ſeinem Schwie⸗ gerſohn ſechs Herren und drei Damen. Mit großer Span⸗ nung folgte man den etwas trockenen Ausführungen des aber immer genialen Luftſchiffbauers. gleichſam, als fältig ab. Hin und wieder ſtrich Dr. Zenker ſich mit der Hand durch den grauen Bart oder über die hohe, kantige Stirn. Zu⸗ weilen machte einer der Herren eine Zwiſchenfrage, und beſonders war es der Baron Iſhijo Tſukamato, der ſehr wißbegierig ſich zeigte. „Der Nenninhalt des Tragkörpers unſeres Luftſchiffes, das einen bedeutenden Fortſchritt der Entwicklung der Leichter⸗als⸗Luft⸗Fahrzeuge' darſtellt, beträgt faſt 200 000 Kubikmeter, die Geſamtlänge 335 Meter, der größte Durchmeſſer 38,5, die größte Höhe 42,5 Meter. Stromlinienkörper. Querſchnitt regelmäßiges 32⸗Eck. Die Maſchinenanlage beſteht aus neun umſteuerbaren May⸗ bach⸗Motoren, Typ V. L. 3 von je 580 P. S., alſo insge⸗ ſamt 5220 P. S. in Einzelgondeln. Bei voller Maſchinen⸗ kraft legt das Schiff 238 Kilometer pro Stunde zurück, bei normaler Dauerleiſtung 208 Kilometer. Im unteren Stockwerk befinden ſich die Kontroll⸗ und Navigations⸗ räume, darüber die Schlafräume für die Mannſchaft. Die beiden oberen Stockwerke dienen der Unterbringung von genau 100 Paſſagieren. Ein Speiſeſaal iſt da für 105 Perſonen.. er kann auch als Tanzſaal benutzt werden! An den Seiten der Kabinen befinden ſich glasgedeckte Ve⸗ randen. Im oberſten Stockwerk unſeres fliegenden Hotels, das irgendein witziger Reporter„Dreadnought der Lüfte genannt hat, ſind die Küchen untergebracht. Der Aktions⸗ radius beträgt 42 000 Kilometer— unſere Erdumſeael⸗ Er ſprach ruhig und langſam, wäge er erſt jedes Wort, das er ſagte, ſorg⸗ nalen am Angrif Die nächſten Olympiſchen Spiele „Grundloſe Gerüchte“.— Erklärung des japaniſchen O. K. Als Antwort auf die verſchiedenen Meldungen hinſichtlich der Frage der Durchführung der nächſten Olympiſchen Spiele in Tokio gibt Dr. Nagai als Generalſekretär des Ja⸗ paniſchen Olympiſchen Komikees eine Erklärung ab, in der es heißt: „Die Gerüchte über die Nichtabhaltung der Olympiſchen Spiele 1940 in Tokio ſind grundlos. Trotz der Spannung in Jernoſt hat Japan ſeine Stellungnahme zu den Olympiſchen Spielen 1940 nicht geändert. Die Entſchloſſenheit Japans zur Befriedung in Fernoſt gewährleiſtet baldige Beſeitigung jeglicher Kriſenſtimmung und die Abhaltung der Olympi⸗ ſchen Spiele. Die Stadtverwaltung von Tokio als Gaſtgeber und die Sportorganiſationen ſind entſchloſſen, die Spiele ab⸗ zuhalten. Das Organiſationskomitee wird weiter alle Vor⸗ bereitungen treffen und gibt dem Wunſche Ausdruck, daß die zwiſchen Japan und dem Ausland wegen der Durchführung der Olympiſchen Spiele 1940 in Tokio beſtehenden Mißver⸗ ſtändniſſe beſeitigt werden mögen.“ Francos Offenſive bei Leon Schlechtes Wetter an der Aſturienfronk. Santander, 14. September. An der Aſturienfront werden die Operationen durch un⸗ beſtändiges Wetter beeinträchtigt. Die nationalen Flieger nutzten ein vorübergehendes Aufklaren des Himmels aus. Sie verfolgten feindliche Truppenanſammlungen durch Tief⸗ angriffe und führten wiederum mehrere Bombenflüge aus. Im öſtlichen Frontabſchnitt beſetzte die nationale Infanterie mehrere für die weiteren Kampfhandlungen wichtige Höhen. Sie beherrſcht von dieſen aus im Oſten die an der Küſte 65 Km. von Gijon entfernt liegende Straßenkreuzung von Ri⸗ badeſella, wo die Bolſchewiſten ihre Horden zuſammengezo⸗ gen haben. Im Sektor Oviedo beſchoß die nationale Artillerie die feindlichen Bergſtellungen. Im Norden von Leon ſtürmten die nationalen Streitkräfte wichtige feindliche Stellungen zu beiden Seiten der Hauptſtraße Leon— Oviedo. Die Straße San Pedro de Luna⸗Puebla de Gordon iſt vollſtändig im nationalen Beſitz. Danach wurden die Ortſchaften Geras, weſtlich der Hauptſtraße am gleichnamigen Fluß gelegen, Zaradilla und Carbonera ſowie die Höhen, die den Ort Santa Lucia beherrſchen, genommen. Santa Lucia wurde von den Bolſchewiſten vor der Räumung in Brand geſteckt. Rückkehr des Kardinals Gegura Eine Folge der politiſchen Wandlung in Spanien. Rom, 14. September. Der Papſt hat Kardinal Pedri Segura y Saenz zum Erzbiſchof von Sevilla ernannt. Kardinal Segura war bis Mai 1931 Erzbiſchof von Toledo und Primas von Spanien. Nach dem damaligen politiſchen Umſturz wurde er zum Verlaſſen des Landes gezwungen. Als er Mitte Juni ver⸗ ſuchte, auf ſeinen Poſten zurückzukehren, ließ ihn die Regie⸗ rung in Guadalajara aufgreifen und an der Weiterreiſe verhindern. Erſt jetzt, nachdem der weitaus größte Teil Spaniens in der Hand der nationalen Truppen iſt, konnte Kardinal Segura in ſeine Heimat zurückkehren. Das Durcheinander in Aſturien Oerkliche Aufſtände gegen Valencia. San Sebaſtian, 15. September. Das Auseinanderfallen der Gegner General Francos wird als ein„Kampf aller gegen alle“ charakteriſiert Die örtlichen Machthaber und Konkurrenten erheben ſich nach und nach gegeneinander und erklären ſich unabhängig von Valencia. Bezeichnend ſind die tollen Zuſtände in Giſon, über die jetzt Näheres bekannt wird. In Gijon habe der Bolſchewiſt Belarmino Jonas Aſturien zum unabhängigen Kanton erklärt und ein Direktorium eingeſetzt, das nun ſyſtematiſch die von Valeneig beauftragten, z. T. ruſſiſchen und franzöſiſchen, Funktionäre ermorde. Zugleich ſei ein Schiff mit alten Leuten, Frauen, Kindern und Gefangenen beſetzt und im Hafen von Gijon unter die rotſpaniſchen Kriegsſchiffe gelegt worden, um die Flugzeuge der Natio⸗ zu hindern. Die neuen Frontlinien bei Schanghal Die Oberkommandos Marine ſowie die Landu Schanghai machen Mittei gen der benen gem der Kampfhandlungen ſei teile der ineſiſchen Truppen aus dem ſtrategiſch wichtige der japaniſchen Armee und der ngskommandos im Gebiet ban lung von den bedeutenden Etſol. einſamen Offenſive. Die Ergehn die Zurückdrängung der Han Abschnitt zwiſchen dem Wangpu⸗Fluß und Schanghai in d 11750 chineſiſche Stellung öſtlich Ta kleiner Gewinn wurde mit ſtarken Opfern e nüt Unterbrechung der 1 Nanking—Schanghal Japans Aktionen in Südchina Nach der vorhergegangenen Beſchießung der chineſiſche 9 an der cee Kriegsſchiffe, wie die jap Dienstag das Voccatigre⸗ ton⸗Fluſſes halbwegs zwi ſchoſſen. Nach Zerſtörung Batterien kehrten die japaniſchen Kriegsſchif näher bezeichneten Baſis zurück. Bias⸗Bucht haben japanische aniſche Marine bekanntgibt, au der Streit um die Schließung zweier japaniſcher Konſulale. Anläßlich der von den Sowjets angekündigten zwang weiſen Schließung der japaniſchen Konſulate in Odeſſa und Nowoſibirſk hat das japaniſche auswärtige Amt eine Erl, rung herausgegeben Dieſe lehnt entſchieden die ſowſetruff⸗ lebe Auslegung des 1925 ausgetauſchten über die Einrichtung konſulariſcher diplomatiſcher Behörden beider Länder untereinan der ab. Eine zwangsweiſe Schlie⸗ zung beider Konſulate unter dem Vorwand daß die Anzaſl der Sowjetkonſulate in J apan in letzter Zeit vermindett Fort an der Mündung des Naß ſchen Kanton und Hongkong be Ke ce un e zu ihrer nich Memorandum worden wäre, wodurch die bisher gleiche Zahl der Kone latsvertretungen zugunſten Japans verändert könne ſei, nicht das japaniſche Recht auf die genannten Konſulatsſtellen aufheben, Liſſabon. Das Panzerſchiff„Admiral Scheer“ hat Liſſg bon wieder verlaſſen; fund Abſchied hatten ſich zahlreiche Deutſche am Kai einge unden. Wer waren die Attentäter? Immer noch Dunkel um die Pariſer Anſchläge. Paris, 15. September. Im Zuſammenhang mit den beiden Anſchlägen gegen bie Gebäude der Pariſer Nachforſchungen der Poliz näher genannt wird. Dieſer Zeuge Arbeitgeberverbände und deß ei berichtet der„Paris Soir“, daß es einem ſeiner Mitarbeiter gelungen ſei, einen„geheimniz vollen Zeugen“ ausfindig zu machen, deſſen Namen nich habe nach längeren Dienſt in der Fremdenlegion die franzöſiſche Staatsange⸗ 3 erhalten. Vor etwa acht Tagen habe man ohn ge ragt, ob er bereit ſei, ei zu ſprengen. Er habe 1 worden. Im übrigen beſchränken n Gebäude in Paris in die Lu en Antrag abgelehnt und ſei dar, aufhin allerlei Schwierigkeiten ausgeſetzt geweſen, die er ſe, doch nicht näher erläutern wolle. Bereits am vergangenen Montag ſei die Pariſer Polizei von ihm über die Vorfälle in Kenntnis geſetzt worden, habe aber ſeinen Ausführungen keine allzu große Bedeutung beigemeſſen. Erſt nach den bei⸗ den Anſchlägen ſei er erneut von der Polizei vernommen ſich die Pariſer Abendblätter auf die ſpärlichen Nachrichten, die im Zuſammenhang mit der polizeilichen Unterſuchung an die Oeffentlichkeit gelan gen. Die Volksfrontpreſſe gefällt ſich weiterhin in grotesken Anſchuldigungen. 100 000 Franken zur Au attentate gegen die Gebäude von nen ausgeſetzt. R fdecküng der beiden Sprengſtoff Arbeitgeberorganiſatio⸗ ungsroute nur etwa N 36 000 Kilometer zwiſchen dem 55. und 20. Breitegrad. ö 9 Ueber dem Ganzen ſchwebt der Geiſt des Vaters des erſten Rieſenluftſchiffes— Doktor Eckeners Geiſt, der die Welt mit ſeinen neuen Erfind⸗ ungen und Entdeckungen ja immer wieder überraſcht. Die Bezeichnung 127“ iſt auch keine willkürlich gewählte, ſon⸗ dern ſie perſonifiziert die Anzahl der Menſchen, die das Luftfahrzeug befördern kann, nämlich 27 Mann Beſatzung und 100 Paſſagiere! Dazu eine geringe Nutzlaſt. Sie ſehen alſo, meine Herrſchaften, daß fur die Bequemlichkeit der Paſſagiere alle Vorſorge getroffen iſt. Fünf Mitfahrende haben ſich bereit erklärt, ihre Inſtrumente mitzunehmen! Dazu haben wir Radiokonzert. Im beſchränkten Maße kann auch Sport betrieben werden. Leider war es nicht möglich, ein Schwimmbaſſin zu montieren—“ er lachte herzlich—„weil Waſſer zu ſchwer iſt! Die Verpflegung wird jedoch eine erſtklaſſige ſein und in nichts hinter der Speiſekarte eines Ozeanrieſen zurückſtehen! Dafür koſtet die Fahrkarte Berlin Berlin via Europa Atlantik Amerika— Stiller Ozean—-Aſien ja aber auch 50 000 Mkl. Leider war es mit dem beſten Willen nicht möglich, den Fahrpreis billiger zu legen.“ N 5 N „Und das Riſiko auf Leben und Tod.“ unterbrach Vicomte Gardine den Sprecher mit leiſem Sarkasmus. „.- iſt, glaube ich, nicht größer als auf der Eiſen⸗ bahn, dem Schiff oder Flugzeug. Garantieren kann man natürlich nicht. Sicherheitshalber ſind jedoch genügend Fallſchirme an Bord.— Ich möchte jetzt noch zwei Haupt⸗ faktoren erwähnen. Zunächſt das Irralumin. Es iſt die⸗ ſes Metall eine Erfindung meines Mitarbeiters Ralf Irr⸗ gang. Es iſt noch 20 Prozent leichter als das bisher zum Luftſchiffbau verwandte Duralumin, und der Zähigkeits⸗ koeffizient überragt das Duralumin um 45 Prozent. Dieſes Metall und das von Irrgang und mir zuſammen erfundene Gas, das ſtatt Benzin in den Motoren zur Ver⸗ brennung gelangt und das bedeutend leichter als Luft iſt — das, meine verehrten Herrſchaften, iſt unſer großes Ge⸗ heimnis, das wir erſt nach unſerer Rückkehr preisgeben möchten! Nur ſo viel ſei Ihnen geſagt: das ſtatt Ben⸗ zin verwende e Gas wird in großen Mengen in verhält⸗ nismäßig winzige Behälter gepreßt, und dadurch wird ſich auch die Verwendung des keuren Heliumgaſes ſehr bil Paris. Die franzöſiſche Regierung hat einen Preis von ſparſamer geſtalten inſofern, als die ungeheuren Koſten des Ablaſſens von Uebergas bei Landung faſt ganz u Wegfall kommen.— Und nun hoffe ich, Ihnen genügend verraten zu haben. Da kommt meine Tochter—“ „Störe ich, Papa... 2“ fragte Ruth, einen lachenden Blick auf die Anweſenden „Nein, Kind, wir ſind werfend. ſerkig „Dann möchte ich dieſen Walzer mit dir tanzen, Papa,.. Walzertraum!— dein Lieblingstanz— ih habe ihn exkra deinetwegen bei der Muſik beſtellt.“ Robert Zenker erhob f Arm. „Tanzen wir!“ „Machen Sie die Fa den Baron Tſukamato. ich und reichte ſeiner Tochter den hrt auch mit?“ fragte Poppof „Ich habe es leider verſäumt, mich anzumelden,“ ent gegnete der kleine bebrill nenzlächeln. te Japaner mit ſeinem Perma⸗ „Aber ich möchte gern mit. Nein, ich muß mit! Ich werde mich ſofort an Irrgang wenden. Die 3 führungen Doktor Zenkers haben mich ſo mächtig gepach, daß ich unbedingt mit v ſchuldigen Sie mich— ich on der Partie ſein will. muß Irrgang ſuchen!“ Der Baron, der die ruſſiſche Sprache ebenſo perfekt be⸗ herrſchte wie die deutſche, engliſche und franzößſche und uf dem Feſte ſchon wiederholt den Dolmetſcher geſpielt 5 trippelte leichtfüßig hinaus. In der Nähe des Buffet ſtieß er auf Irrgang, Laers und des Konſuls A „Entſchuldigen Sie d der Baron.„Ich habe et der ſich in Geſellſchaft Frau van hrbecker befand. ie Störung tauſendmal!“ ſan? was Wichtiges mit Ihnen zu 52 ſprechen, Herr Irrgang— kann ich noch mitfahren?“ „Mein lieber Herr Baron, das iſt leider ein 5 Alles iſt beſetzt,“ lächelte Irrgang. Unmöglichkeit! dauernd.„Wenn Sie wüßten, wieviel Herrſchaften ſich n der letzten Viertelſtunde müht haben! Es iſt wie Wenn ich nun aber mit derſelben Bitte zu gala geſagt, leider ganz unmögun irgendeinen Paſſagier bewe würde, für mich zurückzuſtehen— ginge das?“ „Selbſtverſtändlich Doch bezweifle ich es!“ a(Fortſ. folgt) Ding ber r. N haf nd der t bog Erf. gebn f l ichtige i in dee ſel de n fapg. ng ung 'on der, er his. uch die nut rn er; eſiſchen ind die hai— eſiſche aniſche t, Am etruſſt⸗ ndumz hörden Schlie⸗ Anzahl undett Nonſh⸗ könne telle Liſſ⸗ lreich: er. gegen de 1 1 daß imnis⸗ nicht gere zange 1 e orfälle ungen n bei⸗ mmen lätter g mit gelan⸗ tesken von sto ſatio⸗ biel osten nz in igend nden tzen, ich den Aus dem badliocliem Caud SAg⸗ Studienfahrt durch Badens Nahrungsmittelinduſtrie. Zu der von der Reichsbetriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß durchgeführten zweiten Studienfahrt, die Badens Nahrungsmittel-, Nährmittel⸗, Getränke⸗ und Süßwaſſer⸗ erſtellungsbetrieben galt, fanden ſich in Karlsruhe 40 Teilnehmer ein. Hier wurde die„Kondima“, welche haupt⸗ ſächlich Halbfabrikate für die Schokoladeninduſtrie und Kon⸗ ditoren herſtellt und daneben noch eine Süßmoſtkelterei betreibt und Kathreiners Malskaffee⸗Fabrik beſichtigt. Der 2. Tag brachte Beſichtigungen in Weinheim(Teigwarenfabrik W. Henſel Gm.b. H.), in Mannheim(Hildebrand⸗Mühle) Aid in Waldprechtsweier(Schwarzwaldſchokoladenwerk). Mit dem Beſuch des Obſtgroßmarktes Bühl begann der dritte Tag, der dann nach Offenburg zu den Vivil⸗Werken und nach Breiſach zur Sektkellerei Dautz führte. weiteren drei Tage füllten Beſuche bei der Breisgauer Milchzentrale, der Verbrauchergenoſſenſchaft, der Brauerei Ganter, in Lörrach bei den Suchardwerken und in Singen bei den Maggi⸗Werken aus. Jedem wurde die ſorgfältig durchorganiſierte Fahrt, die den Teilnehmern einen lehr⸗ reichen Einblick in die Nahrungsmittelbetriebe vermittelte, auch zu einem ſchönen Reiſeerlebnis. Die Das Kameradſchaftstreffen der 111er (J Kaſtakt. Für das Regimentsfeſt der ehemaligen 111er am 9, und 10. Oktober mit der Einweihung des Denkmals iſt folgende Feſtordnung vorgeſehen: Samstag, 9. Oktober, 12 Uhr, E: 1 gen Kameraden am Bahnhof. Ausgabe der 8 Feſtahzei⸗ r Begrüß 57 Franz⸗Halle. Auf Befehl des Oberbefehlshabers der Wehr⸗ macht übernimmt das Infanterie-Regiment 111 mit ſofor⸗ tiger Wirkung die Ueberlieferungspflege des ehemaligen In⸗ fanterieregiments Markgraf Ludwig Wilhelm 3. Bad. N 1. 5 Schwetzingen.(Der Hebeltrunk.) Der Hebel⸗ trunk findet in dieſem Jahre am kommenden Sonntag, den 19. September, ſtatt. Wie üblich, geht ihm nachmittags 2 Uhr eine Feier am Grabe Hebels voran, bei der Pfarrer Höfer⸗Heidelberg die Anſprache halten wird. Am 4.30 Uhr beginnt im Saale des Hotels Hirſch der Hebeltrunk, der neben der Gedächtnisrede des Studienrats Holderer⸗Karlsruhe die Verleihung von Preiſen an Schüler des Realgymnaſiums und der Grund⸗ und Hauptſchule bringt. U Leimen.(Vom Ertrinken gerettet.) In dem zwiſchen Leimen und Nußloch gelegenen Fiſchweiher drohte ein zweijähriges Kind, das in einem unbewachten Augenblick ins Waſſer gefallen war, zu ertrinken. Der Unfall wurde von der vorbeifahrenden Straßenbahn bemerkt, und es gelang dem Sttaßenbahnführer mit Hilfe eines Fahrgaſtes das Kind zu retten. I Buchen.(Das Finanzamtsgebäude.) Der Bau des Finanzamtes ſchreitet rüſtig vorwärts und wird dem⸗ nächſt vollſtändig fertig ſein. Es wird damit gerechnet, daß der Bau im Laufe des Monats Oktober bezogen werden kann. () Weingarten b. Durlach.(Diamantene Hoch⸗ dert.) Die Eheleute Johann Schneider und Frau Friederike, geb. Heppel, feierten bei beſter Geſundheit ihre Diamantene Hochzeit. Der Jubilar iſt 87 und die Ehefrau 84 Jahre alt. c Anteröwisheim.(Gegen Auto gelaufen.) Der ſechsjährige Alfred Schubach wollte einem Kraftwagen aus⸗ weichen und lief damit in die Fahrbahn eines anderen Wagens. Der Knabe liegt mit einem Schädelbruch im Bruch⸗ ſaler Krankenhaus. () Pforzheim.(Eine tapfere Lebensretterin.) Im Mai o. I. rettete die Volksſchülerin Herta Schönleber den Volksſchüler Hardwin Stein im Hermannſee bei Büchen⸗ bronn vom Tode des Extrinkens. Es wurde ihr jetzt eine öffentliche Belobigung zuteil. Die Lebensretterin hat bei die⸗ ſer Tat in ganz beſonderem Maße Mut, Entſchlollenheit und Einfatzbereitſchaft bewieſen. „ Pforzheim.(Aus Eifersucht ſchwer verletzt.) Eine 30jährige Frau wurde in der Altſtadt von ihrem Lieb⸗ haber, einem 4Ijährigen Manne aus Liemburg, nach vor⸗ ausgegangenem Streit überfallen und mit dem Meſſer an der Bruſt ſchwer verletzt. Der Grund zu dieſer Tat iſt Eiferſucht. Die Verletzte mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden, ihr Zuſtand iſt beſorgniserregend. Schopfheim.(Kind erdrückt.) Auf der Straße zwiſchen Haſel und Eichener Höhe geriet ein Perſonenkraft⸗ wagen, in dem ſich eine Frau mit einem zehn Monate alten Kind befand, von de: Straße ab und ſtürzte eine ſechs Meter hohe Böſchung hinunter. Hierbei wurde das Kind herausge⸗ ſchleudert und von dem Fahrzeug erdrückt. Es war ſofort kot. Die Frau, welche ſich auf einer Urlaubsreiſe befand, trug nur leichte Verletzungen davon. Ais Muſſolini im Murgtal war Der bevorſtehende Beſuch des italieniſchen Regierungs⸗ chefs in Deutſchland weckt die Erinnerung daran, daß Muſ⸗ ſolini ſchon in der Vorkriegszeit im Murgtal geweilk hat. Beim Bau der Murgtalbahn, aber auch bei Straßenbauten und in Steinbrüchen waren damals viele Italiener beſchäftigt. Im Sommer 1908 beſuchte der damalige Gewerkſchafts⸗ ſekretär Bento Muſſolini die italieniſchen Arbeiter in Deutſch⸗ land und auch im Murgtal. Im„Ochſen“ in Langenbrand ſprach er in einer Verſammlung italieniſcher Bauarbeiter und hat auch in dem Lokal übernachtet. Man weiß auch in der Umgebung des italieniſchen Regierungschefs von Jet Aufenthalt im Jahre 1908 im Murgtal. Vor einiger Zeit Saut wie die„Schwarzwälder Tageszeitung“ meldet, der Ochſenwirt Geiſer in Langenbrand nämlich von Direktor C. uon Soritta Alberto Lumbroſo in Turin(Via Carlo Aberto) einen Brief, worin er 0 eingehend über Muſſolinis terig ligen Aufenthalt erkundigte und alles verfügbare Ma⸗ rial erbat, das über den Aufenthalt von 1908 Aufſchluß geben könnte. In wiſchen gingen dem Baron 5 der in Turin eine Auftuſeice Stellung bekleidet, die erbetenen Unterlagen zu. 7 2 einem gerade ausfahrenden Perſonenzug Aus den Nachbargauen Groß-Gerau.(Verleitun inei 5 5 U g zum Meineid). Wegen is zum Meineid wurde der 54jährige 900 Schaad 11. von der Großen Strafkammer Darmſtadt zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Er hatte einen Zeugen, der belaſtend ſogen ſeinen wegen Diebſtahls angeklagten Sohn ausſagen 0 beſtimmt, vor Gericht mit dieſer Ausſage zurückzu⸗ halten. Das tat dieſer Zeuge anfangs auch, beſann ſich ober kurz vor der Eidesleiſtung noch eines Beſſeren. 5 Motorrad raſt in eine Marſchkolonne Fünf Schwerverletzte 8 Ottweiler. Im Verlauf der in Eppelborn ſtattgefundenen Kreisübung der Sanitätskolonnen ereignete ſich nachmittags gegen 2 Uhr ein folgenſchweres Verkehrsunglück. Die Feuer⸗ wehr Habach bewegte ſich in Marſchkolonne aus der Wies⸗ bacher Straße der Ortsmitte Eppelborn zu. Aus derſelben Fahrtrichtung kamen unmittelbar hintereinander ein junger Radler und ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad. Bei dem Verſuch, die Kolonne zu überholen, ſteuerte der Rad⸗ fahrer plötzlich nach rechts. Im ſelben Augenblick wurde er von dem von rückwärts nahenden Motorrad erfaßt und zu Boden geſchleudert. Durch den 1 verlor der Motorrad⸗ fahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und rannte in vol⸗ ler Fahrt in die Marſchkolonne. Der 509 und ſein Sozius ſowie drei Mann aus der Kolonne erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen. Siebzehnjähriger ermordete eine Greiſin. Stukkgart, 14. Sept. In Dormettingen, Kreis Rottweil, wurde die 67jährige Bäuerin Eliſabeth Franziska Berner in der Küche ihres Häuschens, das ſie allein bewohnte, er⸗ mordet aufgefunden Nach dem Tatbeſtand mußte Raub⸗ mord vorliegen. Die Kriminalpolizei nahm noch im Laufe der Nacht den 17 Jahre alten Joſef Bertſch aus Dormettin⸗ gen feſt, der nach anfänglichem Leugnen die Bluttat einge⸗ ſtand Er habe die alte Frau am Sonntagabend aufgeſucht, um Geld für Zigaretten von ihr zu verlangen. Als ſie ſich weigerte und Anſtalten machte, einen Nachbarn herbeizuru⸗ fen. ſagte der Mörder weiter aus, habe er ſie gewürgt und ihr den Mund zugehalten, um ſie am Schreien zu berhin⸗ dern. Schließlich habe er ihr mit einem Lattenſtück, einem Stock und zwei Milchtöpfen, die in Trümmer gingen, ſo⸗ lange auf den Schädel geſchlagen, bis die Greiſin ſich nicht mehr rührte. Er habe dann nach Geld geſucht, es in ſeiner Aufregung aber nicht gefunden. Auto fährt in Fußgängergruppe Ein Toker, zwei Verletzte — Backnang. Auf der Sulzbacherſtraße fuhr ein von Skrümpfelbach kommender Perſonenkraftwagen in eine Gruppe von vier Fußgängern. Einer von dieſen, ein beim Bau der Umgehungsſtraße beſchäftigter Arbeiter aus der Rheinpfalz, Vater von 15 Kindern, wurde ködlich verletzt. Ein zweiter Fußgänger erliſf ſchwere, ein dritler leichtere ** Zierenberg.(Von der Kirmes in den Tod.) Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich in der Nacht auf der Straße zwiſchen Oberelſungen und Wolfhagen. Drei junge Leute, von denen zwei aus Ippighauſen und einer aus Wolfhagen ſtammen, hatten eine Kirmes bei Zierenberg be⸗ ſucht. Auf der Rückfahrt, die die drei jungen Leute zuſam⸗ men auf einem Motorrad unternahmen, rannte das Fahr⸗ zeug mit großer Wucht gegen einen Baum. Die beiden jun⸗ gen Männer aus Ippinghauſen verunglückten tödlich, wäh⸗ 11115 der junge Mann aus Wolfhagen leichtere Verletzungen erlitt. — Kornweſtheim.(Ins Rad geſprungen). Aus einer Gruppe von Schülern heraus ſprang ein elfjähriges Mädchen ſo unvermitelt auf die Straße, daß ihm ein aus Richtung Ludwigsburg vorſchriftsmäßig nahender Radfah⸗ rer nicht mehr ausweichen konnte. Bei dem unvermeidlichen Zuſammenſtoß erlitt das Mädchen zwar nur leichte, der Rad⸗ fahrer aber ſo ſchwere 1 daß er ins Kranken⸗ haus übergeführt werden mußte. — Ebingen.(Laſtzug erfaßt dret Perſonen.) Bei der Vorbeifahrt an einem parkenden Laſtwagen kam ein Fernlaſtzug ins Schleudern und brachte zwei Kinder und eine Radfahrerin in ſchwere Gefahr. Alle drei Perſonen wurden von dem Laſtzug erfaßt und ſchwer verletzt. — Jellbach, Kr. Waiblingen.(Am Herdfeuer töd⸗ lich verbrannt), Als die 16jährige Tochter der Familie Friedrich Seibold am Herd hantierte, fingen ihre Kleider durch herausfallende Glut Feuer. Das Mädchen lief mit den brennenden Kleidern über den Hof in die Waſchküche, wo die Flammen durch herbeigeeilte Nachbarn gelöſcht wurden. Die Unglückliche hatte jedoch ſchon ſo ſchwere Brandwunden er⸗ litten, daß ſie im Krankenhaus Bad Cannſtatt verſchied. — Keutlingen. ktFernlaſtzugrammt Omnibus). An der Ecke Burgplatz und Lederſtraße rammte an der Ecke Burgplatz und Lederſtraße ein Fernlaſtzug einen Omnibus und drückte ihn an das Geländer am Bürgerſteig. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Von den 30 Fahr⸗ gäſten des aus Ueberlingen ſtammenden Omnibuſſes wurden fünf durch die Glasſplitter zertrümmerter Fenſterſcheiben verletzt. Adenau.(Kind verfert ſich im Walde). In große Aufregung wurde eine Familie im Nachbarort Pützfeld ver⸗ ſetzt Ein dreijöhriges Kind, das von Altenburg ſtammt und hier bei ſeinen Verwandten weilte, hatte ſich in einem un⸗ bewachten Augenblick vom Hauſe entfernt Man ſuchte nach ihm, jedoch blieben alle Bemühungen die auch in der Nacht fortgeſetzt wurden, ohne Erfolg Erſt am anderen Nachmit⸗ tag fand man das Kind mehrere Kilometer vom Dorfe ent⸗ fernt mitten im Wald Es hatte ſich zum Schutz gegen die Kälte mit Laub zugedeckt. Onkel mit Neffe und Nichte auf einer Schulbank. Aus Neurode im Eulengebirge wird die gewiß ſeltene und inter⸗ eſſante Tatſache berichtek, daß in der jüngſt eingemeindeten Ortſchaft Buchan Onkel, Neffe und Nichte friedlich auf einer Schulbank zuſammenſitzen, um die Anfangsgrundlagen der Wiſſenſchaften zu lernen. Sie ſind alle drei im Jahre 1929 eboren, ſtehen alſo im jugendlich ſchönen Alter von acht Jahren. Saarbrücken.(Tödlicher Unfall im Haupt⸗ nh o f). In der Nacht auf Montag fand man im Saar⸗ e den 46jährigen Lokomotivführer Os⸗ kar Münch aus Saarbrücken mit e tot zwi⸗ ſchen den Gleiſen. Münch war im Dienſt und halte kurz vor⸗ her eine Lokomotive vom Bahnſteig zum Lokomotipſchuppen ſebracht. Danach ging er den Weg noch einmal zurück, um feine verlorene Uhr zu ſuchen. Offenbar iſt er dabei von angefahren worden. . 80 em). Laltale Nuudocliau Altweiberſommer— Kartoffelfeuer Als Herbſtmonat auch als Oſtmond, wird der Septem⸗ ber bezeichnet. Es ſind nicht bloß die Jäger in Deutſchland, die den Herbſt für unſere ſchönſte Jahreszeit erklären. In ihrer eigentlichen Pracht Regt ſich jetzt die Natur mit den reifenden Früchten, den Aepfeln und Birnen, den Pflau⸗ men und Weintrauben. Ein ſchöner Morgen iſt aus dem Nebel angebrochen. Mit Taubrillanten ſind alle Gewächſe überſät, in denen die Sonnenſtrahlen voll reizender Farben⸗ pracht gaukeln. Feine weiße Fäden, die Gewebe zahlloſer kleiner Spinnen, ſchweben auf den linden Luftwellen hin und her, wehen an Baum und Strauch und an dem Hut des Wanderers. Marienfäden— Altweiberſommer. Es poll Glück bringen, wenn die Fäden an den Kleidern hängen bleiben, und mit heller Freude laufen die Jungen und Mädchen des Dorfes in die dichteſten Geſpinſte. Es lockt der heimelige Reiz des Kartoffelfeuers. Kartof⸗ felkraut liegt auf den leeren Feldern in Menge da, und ver⸗ lorene oder vergeſſene Kartoffeln finden ſich auch. Schließlich brennt das Kartoffelkraut und emſig und umſichtig wird das Feuer rg bis der Aſchenhaufe groß genug iſt zur Aufnahme der Knollen Endlich ſind die Kartoffeln„gar“ und fertig zum Eſſen. Der 55 5e Reiz an dieſem Genuß iſt doch das erhebende Gefühl der Selbſtändigkeit und aufkeimenden Männlichkeit, das die Jungen, die ſich als Trapper in Wild⸗ weſt fühlen, erfüllt. Trapper und Indianer ſind an die Friedenspfeife gewöhnt, und ſo holt die zünftige Schar auch allerhand mögliches und unmögliches Gerät zum Rauchen hervor. Mit dem Rauchen fängt auch ein wichtiges Durchein⸗ anderreden an, und einige kramen ihre botaniſchen und hi⸗ ſtoriſchen Kenntniſſe über die Kartoffel aus. Der Sohn des Schäfers hat ein„geheimes“ Wiſſen: Kartoffeln ſollen am hundertſten Tag des Jahres gepflanzt werden; ſie dürfen nur bei abnehmendem Mond geſteckt, und nur bei Voll⸗ mond, nicht bei zunehmendem Mond, behackt werden. Der Sprößling des Krugwirtes meint, daß das Wertvollſte an der Kartoffel der Spiritus iſt. Der Lehrersſohn berichtet, in Deutſchland hätten die Hungersnöte des Dreißigjährigen Krieges viel zur Einführung der Kartoffel beigetragen. Im Siebenjährigen Krieg, als ſchlechte Getreideernten kamen, hätte die Kartoffel die Leute vor der Hungersnot gerettet. Und der Sohn des Jorfſchmiedes ſingt laut:„Kartoffelſupp, Kartoffelſupp, die ganze Woch' Kartoffelſupp⸗“ Das ſei der preußiſche Avanciermarſch, den habe der Alte Fritz erfun⸗ den. Mit dem könne man den Teufel aus der Hölle treiben. „ Ihren 80. Geburtstag kann heute Frau Katharina Seitz geb. Schmich, Waldshuterſtraße 9, begehen. Vom Oberbürgermeiſter der Stadt ging ihr ein Glückwunſch⸗ Auch wir übermitteln Wünſche. * Vom Schach. Schachvereinigung Pfingſtberg beendet mit dem 16. September ihre Sommerveranſtaltungen. Aus dieſem Anlaß hält H. Huſſong einen Vortrag über die Meiſter⸗ ſchaftskämpfe in Bad Oeynhauſen. Anſchließend wird im Lokal Stürzel ein Blitzturnier ſtattfinden. Da es um die Blitzmeiſterſchaft von Mannheim⸗Süd geht, nehmen auch Angehörige der Schachvereine in Seckenheim⸗Ilvesheim, Friedrichsfeld und Neckarau teil, 3 ſchreiben und Geſchenk zu. hiermit der Hochbetagten die beſten Die Vom Nationaltheater. Friedrich Kalbfuß entwarf die Bühnenbilder zu Schillers„Wallenſtein“, der am Samstag, den 18. September, in neuer Inszenierung von Intendant Brandenburg im Nationaltheater erſcheint. Die techniſche Ein⸗ richtung liegt in den Händen von Otto Junker. Am Sams⸗ tag beginnt auch die Werbewoche des Nationaltheaters. In dieſer Woche ſind die Tagespreiſe auf den Stand der Meet⸗ preſſe geſenkt, um allen Freunden des Theaters die großen Vorteile vor Augen zu führen, die der Abſchluß einer Platz⸗ miete bringt. i. — Kampf der Kinderlähmung.— Aufruf zur Blut⸗ abgabe. In der gegenwärtigen Jahreszeit pflegt die epide⸗ miſche Kinderlähmung wieder vermehrt aufzutreten. Nach den Erfahrungen früherer Jahre iſt mit einem Anſteigen der Erkrankungshäufigkeit bis in den Oktober hinein zu rechnen. Als einzig wirkſame Vorbeugung gegen Lähmun⸗ gen haben ſich bisher N von Blutſerum ſolcher Perſonen erwieſen, die an der Krankheit gelitten haben. Leider haben noch nicht alle Eltern von Kindern, die die Kinderlähmung überſtanden haben, Einſicht für die Not⸗ wendigkeit freiwilliger Blutabgabe gezeigt, obwohl dis Bluthergabe völlig gefahrlos iſt und die dafür gezahlte An⸗ erkennungsgebühr auf eine Reichsmark für je zehn Kubik⸗ entimeter Blut erhöht worden iſt. Der Präſident des Reichsgeſundheitsamtes ruft deshalb erneut das Gefühl für Gemeinnutz und Opferbereitſchaft derjenigen Eltern auf, deren Kinder die epidemiſche Kinderlähmung nach 1932 überſtanden haben, jetzt geſund ſind und das ſechſte Le⸗ bensjahr überſchritten haben. Meldungen zur freiwilligen Blutſpende nimmt das für die Wohnung des Blutſpenders zuſtändige Bezirksgeſundheitsamt entgegen. * Beizt euer Winterſaatgut! In den letzten 10 Jahren hat die Beizung des Saatgutes ſtark zugenommen. Trotz⸗ dem kommt heute noch ein größerer Teil des Saatgubes ungebeizt in den Boden. Das darf heute nicht mehr vor⸗ kommen. Hier muß vor allem der Hofberater auf jene Kollegen einwirken, die ſich noch rückſtändig verhalten. Einwände gegen die Beizung des Getreides wie etwa allzu große Ausgaben ſind nicht mehr haltbar, weil die Ausgaben der Beizung nicht mehr im Verhältnis zum Erfolg ſtehen. Dazu betragen ſie kaum einen nennenswerten Bruchteil aller übrigen Beſtellungskoſten. Alle übrigen Be⸗ ſtellungsarbeiten ſind faſt nutzlos, wenn nicht ein Saatgut zur Ausſaat kommt, das allen Forderungen gerecht wird. Mit der Beizung hat der Bauer und Landwirt die Ver⸗ ſicherung, daß das Getreide gegen Krankheitsverluſte ge⸗ ſchützt iſt und bleibt. Heute muß jeder Bauer und Landwirt, der an der Sicherung unſerer Getreideernte und damit unſerer Volksernährung mithilft, kein Saatkorn ungebeizt in die Erde bringen! 5 5 — Söchſtmaße für Briefſendungen in Nollenform. Das Anſchlagweſen iſt unter Zugrundelegung der genormten Ba⸗ zierformate neu geregelt worden. Die Deulſche Reichs poſt äßt mit Rückſicht hierauf von ſofort an verſuchsweiſe für Briefſendungen in Rollenform folgende Höchſtmaße zu: Länge und der zweifache Durchmeſſer zuſammen 110 em, Länge jedoch nicht über 90 em.(Bisher: Länge und der zweifache Durchmeſſer zuſammen 100 cm, Länge jedoch nich 2 ae e — 5 5 1 N 5 1* Verkehrswoche der Arbeitsfront Für den Gau Baden.— Eröffnung in Mannheim. Mannheim, 14. September. Die Gaubetriebsgemeinſchaft 10— Verkehr und öffent⸗ liche Betriebe in der DA Gau Baden— veranſtaltet vom 14. bis 19. September eine Verkehrswoche, die am Dienstag durch den Gauobmann der DAß Gau Baden, Pg. Dr. Roth, feierlich eröffnet wurde. Nach Begrüßungsworten des Gau⸗ betriebsgemeinſchaftswalters, Pg. Sohns⸗Karlsru he, nahm ſofort Gauobmann Pg. Dr. Roth das Wort zur Er⸗ öffnungsrede, in der er einleitend auf die Wichtigkeit des Verkehrs gerade im Grenzgau Baden hinwies. Verkehrs⸗ fragen ſind politiſche Fragen, die zu Lebensfragen von Na⸗ tionen werden. Die Verkehrswoche ſtehe auch unter einem politiſchen Vorzeichen, darum ſeien dieſe Fragen politiſch fte werten und politiſch zu meſſen. Gerade der Rhein⸗ tro m entſcheide das Schickſal unſeres Gaues, und es müſſe als große Tat des Führers gewertet werden, daß er für unſer Volk auf dem Rheinſtrom die Souveränität wieder⸗ hergeſtellt habe und dadurch die uns durch den Verſailler Vertrag auferzwungenen Abmachungen zunichte machte. Nachdem der Rheinſtrom wieder in unſere Hände gekommen iſt, konnte auch unſere Wirtſchaft wieder aufblühen. Dr. Roth ſtellte dann feſt, daß die im Laufe der Jahre ſich 0 Verkehrsform einen großen Fort⸗ ſchritt in der Geſamtentwicklung mit ſich brachte. Erſt durch die Verbeſſerung der Verkehrswege war es möglich, einen einheitlichen Staat zu ſchaffen und die früher ſo oft in Er⸗ cheinung getretenen zentrifugalen Kräfte auszuſchalten. Die utobahnen ſeien die beſten Klammern, die unſeren Raum zuſammenhalten. Die Städte, die Länder und die einzelnen Bezirke und Gaue werden in Deutſchland ſtärker en ergehen wodurch ſich auch das Volk unterein⸗ ander kennenlerne und wodurch auch die Bindung aller Volksteile beſchleunigt werde. Auch die Technik hat durch die Schaffung neuer Verkehrswege einen großen Fortſchritt zu verzeichnen. Dieſer techniſche Fortſchritt muß nun aber auch von unſerem Volk voll ausgenutzt werden. Es iſt da⸗ her erforderlich, daß alle Männer, die im Verkehrsweſen tä⸗ tig ſind, innerhalb unſeres Volkes auch gute Nationalſozia⸗ liſten und zugleich auch gute Deutſche ſein müſſen. Gerade das Ausland macht ſich die Technik beſonders auf dem Ge⸗ biete der Nachrichtenübermittlung äußerſt ge⸗ ſchickt zunutze und es müſſe vermieden werden, daß gerade an dieſen verantwortungsvollen Poſten unzuverläſſige Ele⸗ mente ſtehen. Beſonders Bahn, Zoll und Poſt müſſen ich von allen Männern freihalten, die der Uebermittlung 5 1 Nachrichten dienen könnten. Aus dieſem Grunde ſei es notwendig, daß beſonders im Verkehrsweſen nationalſo⸗ ialiſtiſche Auffaſſung ſich⸗durchſetze, damit das Verkehrswe⸗ en reſtlos im Dienſte unſerer Nation ſtehe und nicht im⸗ mer Eingangspforten entſtehen, die fremden Staaten zu⸗ kommen und unſerer eigenen Auffaſſung ſchaden könnten. Aus dieſem Grunde ſei nationalſozialiſtiſche Erziehung und Ausleſe ganz beſonders wichtig und notwendig. Es müſſe angeſtrebt werden, daß nicht nur gute Fachkräfte er⸗ zogen werden, ſondern alle Männer, die dem Verkehr die⸗ nen, müſſen Bollwerke nationalſozialiſtiſcher Auffaſſung ſein. Es darf in unſerem Grenzbezirk keine Rivalität mehr ge⸗ ben, ſondern es ſei notwendig, daß eine einheitliche ver⸗ kehrspolitiſche Auffaſſung Platz greife und beſonders hier im Gau eine einheitliche Auffaſſung in allen Verkehrsfra⸗ gen erzielt und erreicht werde. Dann ſind wir in der Lage, hier im Grenzgau die Verkehrspolitik ſo auszurichten, daß ſie für den ganzen Gau von Nutzen und Vorteil iſt. Dieſe Verkehrswoche ſoll aber auch nicht nur allein den anweſenden Betriebsführern und Betriebszellenobmännern wertvolle Eindrücke vermitteln, ſie ſoll vielmehr dazu bei⸗ tragen, daß dieſe Eindrücke durch die Teilnehmer den ein⸗ zelnen Gefolgſchaften vermittelt werden, denn dieſe müßten auch über die neuen Verkehrsprobleme unterrichtet werden; dann würden ſie mit Liebe, mit Intereſſe und mit Eifer ihre Arbeit erfüllen, wenn ſie den Sinn und den Zweck ihrer Ar⸗ beit verſtehen. Dr. Roth wünſchte zum Schluß, daß die Tagung für den geſamten Grenzgau von Nutzen ſein möge. Anſtelle des durch Reichsparteitagsbeſprechungen ab⸗ weſenden Oberbürgermeiſters der Stadt Mannheim richtete Dezernent Dr. Bartſch an die Anweſenden Begrüßungs⸗ worte. Nach einem Schlußwort des Gaubetriebsgemein⸗ ſchaftswalters Sohns und den beiden Nationalhymnen fand der erſte Tag der„Verkehrswoche“ ſeinen Abſchluß. Der Nachmittag vereinigte alle Teilnehmer an der „Verkehrswoche“ zu einer Hafenrundfahrt, der ſich am Abend ein Beſuch der Induſtrieausſtellung anſchloß. 5 Mannheimer Großviehmarkt v. 14. Sept. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt ſtanden zum Verkauf: 83 Ochſen, 234 Bullen, 290 Kühe, 233 Rinder, zuſammen 840 Stück Groß⸗ bieh, gegenüber der Vorwoche 51 Stück weniger. Die Zu⸗ teilung erfolgte bei u. eränderter Höchſtnotiz kontingentent⸗ prechend für Ochſen zu 42 bis 45, Bullen 40 bis 48, Kühe 81758 430 e 4¹ bis 44. Am Kälbermarkt ſtanden 1162 ere zum Verkauf(Vorwoche: 1328). Verteilung erfolgte bei unveränderter Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg. Der Auf⸗ trieb am Schweinemarkt war mit 1167 Tieren etwas ſtärker als in der Vorwoche(4132). Die Zuteilung erfolgte bei un⸗ veränderter Höchſtnotiz von 56 Pfg. 5 d — Die Neuordnung der Kleinſiedlung Kleinſiedlung und Landarbeiterwohnungsbau ſind auf dem Gebiet des Siedlungs⸗ und Wohnungsweſens die wich⸗ tigſten und vordringlichſten Maßnahmen. Um dieſe Maß⸗ nahmen noch ſtärker als bisher voranzutreiben, hat der Reichsarbeitsminiſter ſoeben auf beiden Gebieten neue Be⸗ ſtimmungen herausgegeben, die weſentliche Erleichterungen finanzieller und verfahrensmäßiger Art enthalten. Bekanntlich iſt unter dem 21. 4. 1936 eine grundſätzliche Neuordnung der Kleinſiedlung erfolgt. Nach den Beobach⸗ tungen und Erfahrungen des letzten Jahres reichen die da⸗ mals herbeigeführten Vereinfachungen und Erleichterungen jedoch noch nicht aus, um die Kleinſiedlung in ſo großem Umfange zu fördern, wie es ſtaatspolitiſch erwünſcht und notwendig iſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat ſich daher entſchloſſen, die Beſtimmungen über die Förderung der Kleinſiedlung im Einvernehmen mit dem Skellvertreter des Führers und den beteiligten oberſten Reichsbehörden nochmals neu zu faſſen und erheblich weiter zu vereinfachen und zu erleichtern. Die neuen Beſtimmungen behalten den bisherigen Grundauf⸗ bau bei, kürzen aber den äußeren Umfang der bisherigen Beſtimmungen ganz erheblich vermindern die Zahl der An⸗ lagen ſowie Zahl und Umfang der Formblätter und bringen vor allem die völlige Dezentraliſierung des Be⸗ willigungsverfahrens, eine ſtarke Verminderung der über⸗ großen Zahl der bisher in das Verfahren eingeſchalteten Stellen, die Beſeitigung, Auflockerung oder Milderung zahl⸗ reicher einengenden oder bisher ſtrengeren Beſtimmungen, eine bedeutende Verbeſſerung der Bedingungen für die Her⸗ gabe der Reichsdarlehen, eine erhebliche Begünſtigung der kinderreichen Familien und zahlreiche andere, für die Durchführung ſehr weſentlich materielle und verfahrens⸗ mäßige Vereinfachungen und Erleichterungen. Es iſt zu hoffen, ſo ſchreibt das Deutſche Nachrichten⸗ büro, daß die neuen Beſtimmungen der ſtaatspolitiſch und bevölkerungspolitiſch ſo außerordentlich wichtigen Maß⸗ nahme der Kleinſiedlung einen ſtarken Auftrieb bringen werden. Lehrgangsarbeit des Reichsbundes für Leibesübungen im September. 5 Der Reichsbund für Leibesübungen führt im Monat September wieder eine geſteigerte Lehrtätigkeit im ganzen Gau durch. Im Fachamt 1(Turnen) iſt der Reichsbund lehrer Streicher eingeſetzt, der im Bodenſeekreis die dort ſtark hervorgetretene Eignung und Anhänglichkeit zum Ge⸗ räteturnen mit erfahrenen Uebungsleitern fördern ſoll. 0 Woch Bras e 765. N Wochenendlehrgängen— Stockach 18./19., Singen 6 25/26.— werden die zu ſchulenden Turner zuſammen⸗ gezogen. In Bruchſal werden die turneriſchen Spitzenkönpz⸗ rinnen am 18./19. in der Stadtturnhalle vereinigt. Hier iſt Frau Häringer⸗Bruchſal, Gauobmann für Frauenturnen eingeſetzt. Abteilungsleiter und Vorturner ſollen am 255 in Eppelheim bei Heidelberg unter Gaujugendfachwan Wolf nutzbringendes Wiſſen und Können vermittelt be kommen. Im Gauſportheim Wilhelmshöhe bei Ettlingen werden Jugendfußballwarte geſchult. Das ſeit den Olym⸗ piſchen Spielen immer volkstümlicher werdende Baskettball⸗ ſpiel wird unter der Leitung des Gaufachwartes Blank in zwei Lehrgängen gefördert und zwar am 18./19. für die Kreiſe 4, 5, 6(Männer) in Karlsruhe und am 25/26. für die Kreiſe 2 und 3(Frauen) in Mannheim. 5 Wohin gehört das Namensſchild am Fuhrwerk? Obwohl immer wieder auf genausſte Befolgung der Vorſchriften der Reichsſtraßenverlehrsordnung hingewie B wird, machen ſich nach wie vor Fuhrwerksbeſitzer wegen Uebertretungen, die leicht verhütet werden könnten, ſtrafbar,. In der letzten Zeit ſind beſonders Fälle bekannt geworden, in denen Fuhrwerksbeſitzer mit dem Strafgeſetz in Konflil geraten ſind, well ſie nicht ſtreng nach den Vorſchriften über die Befeſtigung der Kennzeichnung an Fuhrwerken gehandelt haben. So entſchied in einem Fall das Kammer⸗ gericht, daß bei Fuhrwerken zwar gegen die Befeſtigung der Kennzeichnung(Schild mit deutlicher Angabe von Pur. und Zuname bezw. Firma und Wohnort des Beſitzers) auch am Geſchirr der Zugtiere keine Bedenken beſtehen, aber nur dann, wenn gleichzeitig an der linken Wagenſeite die Kennzeichnung erfolgt iſt. Darüber ſeien die Vyor⸗ ſchriften ſo klar und beſtimmt, daß ſich an denſelben nicht herumdeuteln läßt. Ein Blick auf die linke Seite des Faht⸗ zeuges könne nicht nur dem Polizeibeamten, ſondern jeden Verkehrsteilnehmer ſchnell und zuverläſſig ſagen, wer der Beſitzer des Fahrzeuges iſt. Es genüge demnach z. B, wenn der Wagen mit einer Plane überſpannt ſei, welch: links die erforderlichen Angaben über den Beſitzer trag, In der heutigen Zeit der Verkehrsſchwierigkeiten müſſe an dieſer Rechtsauffaſſung mehr denn je feſtgehalten werden, — Der Verurteilte hatte ſich nicht vorſätzlich ſtrafbar ge- macht, das geht eindeutig aus der Tatſache hervor, daß er zwei Namensſchilder am Fuhrwerk angebracht hatte it der Abſicht, den geſetzlichen Beſtimmungen Genüge zu leiſten. Er wurde vielmehr ein Opfer ſeiner Unkenntnis. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 15. September: Miete M 2 und 2. Sonder⸗ miete M 1: Schwarzſchwanenxeich. Oper von Siegfried Wagner. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 16. September: Miete B 2 und 2. Sonder⸗ miete B 1: Hanneles Himmelfahrt. Oper von Paul Graener, vorher: Sinfonia breve von Paul Graener. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Freitag, 17. September: Miete C 2 und 2. Sonder⸗ miete C1: Spielan Bord. Luſtſpiel von Axel Ivers. Anfang 20, Ende 22 Uhr. N ö 8 5 5 unte- Wunde he 1 10 8 1 vielseitige, schöne auswahl in allen Preis la gen, Farben und Geweben, jedem Geschmack entsprechend, finden Sie bei uns! N 5 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtgtäaſſe Mannheim werden fällig ſpät ſtens 17. September 1937: das Schul⸗ 2 geld der Höheren Lehranſtalten Betriebsſpannung. für das 3. Sechstel 1937. 17. September 1937; das Schul⸗ für das 3. Sechstel 1937. 20. September 1937: die von den verboten. Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk A.⸗G. Baubüro Darmſtadt. Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. 9. 1937 einbehaltene Bekanntmachung. Hochvoltleitung Rheinau⸗Mundenheim. Die neu erſtellte Hochvoltleitung ſteht ab 8 Samstag, den 18. September 1937 unter voller Das Beſteigen der Maſte und Berühren geld der Höheren Handelsſchulen[ der Leitungsſeile iſt lebensgefährlich und daher ialerin für Vorhänge geſucht. Vorzuſtellen von 11—1 Uhr. Färberei Kramer Seckenheimer Landſtraße. Bürgerſteuer, ſoweit die abzu⸗ liefernde Summe den Betrag von 200.— RM. überſteigt. 20. September 1937: die Gemein⸗ debierſteuer für Auguſt 1937. 20. September 1937: die Gemein⸗ degetränkeſteuer für Auguſt 1937. 20. September 1937: die bis da⸗ hin fällig werdende Vergnügungs⸗ ſteuer. 20. September 1937: die auf Grund von Stundungen und For⸗ derungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Füllig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene e zu erwarten. ne beſondere ahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Pirtſchaft„Zum Engel“. Morgen Donnerstag früh Schlachtfest. Von 9 Ahr ab . Wellfleiſch m. Kraut. 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Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 29. Ziehungstag 9. September 1937 In der heutigen Ziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 144206 2 Gewinne zu 10000 RM. 159433 4 Gewinne zu 5000 RM. 199300 391312 8 Gewinne zu 3000 RM. 637 248822 323331 70180 5 zu 2000 RH. 88486 268650 228328 268789 3 2 Gewinne zu 1000 RL. 19706 47121 78041 101134 16005 186900 140252 144118 156316 158466 160625 180101 18073“ 308327 184214 186874 189449 2029858 215555 226657 245042 255270 310408 811583 318932 354124 360611 363850 381842 394632 263885 102 Gewinne zu 500 RM. 754 1299 1521 22305 24745 2470 117179 46827 51684 56861 78025 86803 88197 92811 105476 109410 22 145289 188839 180843 182449 201513 203018 208939 2168398 282126 251294 281264 264610 266278 289151 273864 274322 280917 341900 288092 288916 297425 297808 298877 323648 332535 337723 348079 351556 371662 373986 375026 385245 388523 5 234 Gewinne zu 300 N.. 2592 3080 6883 10086 13036 12 505 25994 88508 8188 31722 38488 8020 Soo 48889 48305 75300 58074 S213 dass 55188 5808s 98488 8888 85882 58008 2543 124878 128028 128255 130888 183304 141318 142884 143756 174172 89051 1 12455 245284 26219 28805 559795 588053 55350 887507 25580 274544 342457 3435 359413 3 397814. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 4 zu 1 9095 ..... ̃ ˙