igen uellnui nd use Sun; ⸗jog ze ut eundi u ca Svange op ono un 1 aer* 1911 id uv 4% ued udfvach 312g 8 ug! evg uv aon u pla z Sil eule 200 usocpONA&N . hand „nnen ee eie n 0 al oc“ Aan d add fene reg dm Knoch oa aun 5„ UMtagtto „ usdse ing SS“ I ictalnd eure, 1 gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar, 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 1—— ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Hördle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 37: 1155 37. Jahrgang Italiens eniſchloſſene Haltung Durchführung des Nyon-Abkommens ohne Rom unmög⸗ lich.— Eine Floktendemonſtration? Rom, 16. September. Die weitere Entwicklung der durch die Beſchlüſſe von Nyon und die italieniſche Stellungnahme geſchaffenen Lage wird von der italieniſchen Preſſe mit größter Aufmerkſam⸗ keit verfolgt. Wenngleich die römiſchen Blätter keine wei⸗ teren Kommentare enthalten, ſo wird doch in den Ueber⸗ ſchriften die entſchloſſene Haltung Italiens unterſtrichen und betont, daß die Lage im Mittelmeer nur mit Rom, nie ber ohne Rom geregelt werden könne. Sehr ausführlich laſſen ſich die Blätter über das Aus⸗ landsecho der italieniſchen Antwortnote berichten. Die Kor⸗ reſpondenten in London, Paris und Genf bekonen überein⸗ ſtimmend, die Antwort Italiens habe beſonders England in nicht geringe Verlegenheit gebracht, da man mit italieni⸗ ſchen Gegenvorſchlägen rechnete. Die Urheber des Arrangemenks ſeien u ſo berichtet der Korreſpondent des„Meſſagero“ aus Genf, allmählich klar darüber, daß eine prakkiſche Durchführung des Abkommens ohne die Mitwirkung Italiens unmöglich ſei. Andernfalls werde der Auftrag, den England und Frankreich erhalten zu haben vorgäben, werklos, und das Monopol, das ſie glaubten ausüben zu können, laufe Gefahr, auf dem Papier zu bleiben. Denn das ihnen von den Mächten in Nyon zu⸗ erkannte Mandat könne ſicherlich die italieniſche Marine nicht daran hindern, ihre eigenen Handelsſchiffe in jeder Zone des Mittelmeeres zu beſchützen und die Angriffe auf italieniſche U-Boote an jedem belſebigen Punkt des Mittel meeres zurückzuweisen. „Tevere“ ſeinerſeits erblickt in der ſogenannten Mittel⸗ meerkontrolle ein gemeinſchaftliches großes Ma⸗ nöäver der engliſchen und franzöſiſchen Kriegsflotte und ſtellt die Frage, ob dies wohl der Grund ſei, weshalb Ita⸗ lien nicht zur Teilnahme an der Kontrolle im geſamten Mit⸗ telmeergebiet aufgefordert worden ſei. Der Londoner Kor⸗ reſpondent des„Popolo di Roma“ iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang der Anſicht, daß die Konzentration ſo zahlreicher eng⸗ liſcher und franzöſiſcher Flottenſtreitkräfte im Mittelmeer nicht nur der„Aktion gegen die Piraten“ gelte, ſondern dar⸗ über hinaus berufen ſei, vielleicht den Charakter einer Flottendemonſtration anzunehmen, dies umſo mehr, als die Anzahl der engliſchen und franzöſiſchen Ein⸗ heiten nicht vermindert werden ſoll, falls Italien an der Kontrolle teilnehmen werde. Greiſt Chamberlain ein? An zuſtändiger Stelle wird in London erklärt, daß die Reglerungen Frankreichs und Englands nicht auf dem Standpunkt ſtänden, daß der nächſte Schritt bezüglich einer Beteiligung Italiens an der See⸗ kontrolle im Mittelmeer von London und Paris erfol⸗ gen müſſe. Wenn auch mit beſonderem Nachdruck in Lon⸗ don darauf verwieſen wird, daß die Tür für die italieniſche Mitarbeit noch„weit offen“ ſtehe, ſo ſtärkt man doch die Meinung, daß der nächſte Schritt von Italien erfolgen müſſe, und zwar denkt man an die Form von Vorſchlägen an die Mittelmeerkonferenz. Man hebt in London wieder⸗ holt hervor, daß eine Reviſion des Planes möglich ſei. In London ſind noch keine Schritte getan worden, um eine Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes einzuberufen. Auch Ikalien, ſo betont man, habe keine ſolche Sitzung ge⸗ fordert. In dieſem Zuſammenhang verweiſt man auch dar⸗ auf, daß der Nichteinmiſchungsausſchuß eingeſetzr worden wäre, um ſich ſpeziell mit Angelegenheiten des ſpaniſchen Bürgerkrieges zu befallen. Die Konferenz von Nyon aber habe ſich mit Angelegenheiten zu befaſſen gehabt, die weit über die Aufgaben des Nichteinmiſchungsausſchuſſes hin⸗ ausgegangen ſeien. Weiter erklärt man in London, daß die Jachmänner in Genf jetzt daran arbeiteten, die neutrale eaten gegenüber Waſſer⸗ und Luftangriffen zu ültzen. Der„Skar“ glaubt, daß der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain möglicherweiſe erneut ſeine Kontrolle über le engliſche Außenpolitik manifeſtieren und darauf beſtehen werde, daß die Forderung Italiens nach völliger Gleichbe⸗ rechligung bei Zurchführung der Seekonkrolle zugeſtanden werde. Chamberlain ſei ſehr bemüht, den engliſch⸗ ikalieni⸗ en Besprechungen lein Hindernis in den Weg zu legen und auch elwaige Jwiſchenfälle zwiſchen engliſchen und fran⸗ au boeh n touſenſchiffen mik ikalieniſchen Kriegs ſchiffen ülen. Finkelſteins gelehriger Gchüler Wüſte Ausfälle des Valencia-Bolſchewiken Negrin. Gemf, 17. September. In der öffentlichen Ratsſitzun f g am Donnerstag nachmit⸗ Shale der Valencla-Bolſchewiſt Negrin die Provokation ſeinen o-Finkelſteins gegen Italien noch zu überbieten. In 1555 von Lügen und Verdrehungen ſtrotzenden Ausfüh⸗ 995 55 verſuchte er in ſchamloſeſter Weiſe die Zuhörer ge⸗ eutſchland und Italien aufzuhetzen. westen franzöſiſche Außenminister Delbos, der, wie die 10 5 übrigen Ratsmitglieder von der nach Ton und In⸗ 10 55 aßloſen Rede des Valencia⸗Vertreters ſichtlich be⸗ 9 war, nahm das„Arrangement“ von Nyon in Schutz, nn erklärte, man habe nicht auf einmal alles erreichen tüm 1 85 könne nicht alles mit den gleichen Mitteln be⸗ 2 Die Ausſprache wurde ſchließlich abgeb 8 2 0 e eßlich abgebrochen, nachdem 19 t 5 155 5 2 15 i 5 kelſt 15 15 55 0 e f nen geſte e, da 8 5 und mit dem„Appell Spaniens“ befaßfen fan Freitag, den 17. September 19837 Nieſenleiſtung der Reichsbahn 1213 Vollſonderzüge.— Ueber zwei Millionen Fahrgäſte. Nürnberg, 15. Sept. Nach Abſchluß des Reichspartei⸗ tages der Arbeit legt jetzt die Reichsbahndirektion Nürn⸗ berg einen Bericht über die Leiſtungen der Reichsbahn während des Parteitages vor. „Die deutſche Reichsbahn beförderte anläßlich des Reichsparteitages 1937 im Hin⸗ und Rücktransport über 2 100 000 Menſchen nach und von Nürnberg. Innerhalb eines Zeitraums von zehn Tagen ſind insgeſamt 1090 Sonderzüge gefahren worden, darunter allein 400 Züge für die Politiſchen Leiter. Die Formationen der SA, SS, NS u und HJ füllten zuſammen 394 Züge und für den Reichsarbeitsdienſt wurden 111 Züge abgeſtellt. Erwähnt ſei auch, daß 19 Sonderzüge den Diplomaten und für Son⸗ derreiſen zur Verfügung ſtanden. Insgeſamt wurden 1213 Sonderzüge gefahren. 970 Leerzüge waren erforderlich, um die entladenen Sonderzüge zu ihren Abſtellplätzen zu brin⸗ gen, 5 denen Dresden, Zwickau i. S., Roſenheim und Frankfurt a. M. e Der Nürnberger Hauptbahnhof, der im Reiſeverkehr ſchon täglich faſt 500 Züge des allge⸗ meinen Verkehrs zu verarbeiten hat, mußke an einem Tag über 1000 Züge bewältigten. Zur Heranführung lebenswichtiger Güter und Frachten wurden 450 Güterſon⸗ derzüge gefähren. Alle dieſe Sonderleiſtungen ergeben zu⸗ ſammengefaßt eine Mehrbelaſtung des regelmäßigen Fahr⸗ planes der Deutſchen Reichsbahn mit 3041 Sonderfahrten in zehn Tagen. Zum erſtenmal ſetzte die Reichsbahn auch ihre Groß⸗ kraftwagen zur Bewältigung des Maſſenverkehrs ein. Täglich verkehrten 12 Schnellreiſewagen auf der neueröff⸗ neten Reichsautobahnſtrecke Bayreuth Nürnberg und vier 0 0 75 im Pendelverkehr innerhalb des Nürnberger Stadt⸗ ezirks. Der Rücktransport der Formationen ſtellte an die Deutſche Reichsbahn beſonders große Anforderungen, da er im weſentlichen innerhalb von 40 Stunden abgewik⸗ kelt werden mußte. Das Wandergewerbe Die Bedeutung der Wochenmärkte. Berlin, 16. Sept. Im Rahmen der zweiten Arbeitsta⸗ ung 1937 der Wirtſchaftsgruppe ambulantes Gewerbe and im großen Krollſaal die öffentliche Arbeitstagung ſtatt. Nach Begrüßungsworten nahm der Hauptamtsleiter Klaus Selzner das Wort. Der Redner ſtellte u. g. feſt, daß man im neuen Reiche nicht mehr auf das„fa h⸗ rende Volk“ von oben herabblicke, weil das ambulante Gewerbe einen wohlgeordneten Platz einnehme. Im Anſchluß hieran ſprach Miniſterialdirektor Dr. Wienbeck vom Reichswirtſchaftsminiſterium. Er be⸗ tonte, daß das ambulante Gewerbe an den Aufbau ſeiner Organiſation wie ſelten ein anderer Stand herangegangen ſei. Dabei habe man erreicht, durch eigene Arbeit das ſchwie⸗ rige Gebiet des Wandergewerbes zu ordnen und zu klä⸗ ren. Andererſeits hätten die ſtaatlichen Stellen geholfen, die Erſcheinungen zu beſeitigen, die ſtörend wirkten. Miniſterialrat Dr. Clauſſen vom Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft wies darauf hin, daß innerhalb der Ordnung der Ernährungs⸗ wirtſchaft das ambulante Gewerbe einen wichtigen Platz einnehme. In ſeinen weiteren. betonte Mi⸗ niſterialrat Clauſſen die große edeutung der Wochenmärkte, die auch vom Reichsernährungsmini⸗ ſterium anerkannt werde. Die Sorge um eine Aufhebung der Wochenmärkte ſei alſo grundlos. Neue Wochen⸗ märkte würden nur da zugelaſſen, wo eine beſondere Not⸗ wendigkeit vorliege. Gerade in den Stadtrandſiedlungen und auf dem Land ſei das ambulante Gewerbe beſonders geeignet, einen ſtärkeren Verzehr von Fiſchen durch ſei⸗ nen Einſatz zu fördern. Franco an Hitler Glückwunſch zur letzten Nürnberger Rede. Berlin, 17. September. Der Führer des nationalen Spaniens, General Franco, hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: „Im Namen aller Spanier, die gegen die kommuniſtiſche Barbarei kämpfen, beglückwünſche ich Eure Exzellenz leb⸗ haft zu Ihrer letzten großartigen Rede, in der Sie es er⸗ neut verſtanden haben, edle germaniſche Empfindungen dem großen deutſchen Volk vor Augen zu führen. Heil Hitler! General Franco.“ „RNeichspropagandaämter“ Eigenſchaft von RKeichsbehörden. Berlin, 17. September. Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß vom 9. Seplember 1937 den Landesſtellen des Reichsminſſteriums fur Volksauklärung und Propaganda die Bezeichnung „Reichspropagandaämter“ und die Eigenſchaft von Reichs⸗ behörden verliehen. 5 Der chineſiſch⸗japaniſche Konflikt wurde in der wachen Shun des Rates behandelt Entſpre⸗ chend der Anregung des chineſiſchen Vertreters wurde be⸗ ſchloſſen, den Konſultativausſchuß von 1933 demna ch ſt zur Prüfung der Lage einzuberufen. s Nr. 217 Dr. Diehm organiſiert den bulgariſchen Spork. Sofia, 16. Sept. Der Generalſekretär des Deutſchen Olympiſchen Komitees, Dr. Karl Diehm, der ſich zurzeit in Sofia aufhält, hat von der bulgariſchen Regierung den Auftrag erhalten, die ſportliche Ausbildung und Ertüchti⸗ gung der bulgariſchen Jugend nach deutſchem Vorbild neu zu organiſieren. Zur Ausführung dieſes ehrenden Auftrags wird ſich Dr. Diehm zwei Monate in Bulgarien aufhalten. 2 K r r* Ein franzöſiſches Fremdengeſetz Abſchiebung unerwünſchter Ausländer. Paris, 16. September. Die Verhaftung des italieniſchen Emigranten und Anar⸗ chiſten Tamburini, der, wie zuerſt verlautete, der Urheber des doppelten Bombenanſchlags in Paris geweſen ſein ſoll, erregt in der Pariſer Preſſe großes Aufſehen. Jetzt wird je⸗ doch der Verdacht dahin eingeſchränkt, daß man von ſeinen Ausſagen aus vielleicht auf eine Spur der wirklichen Atten⸗ täter kommen könnte. Große Beachtung ſchenken die Blätter dem von Miniſter⸗ präſident Chautemps angekündigten Fremdengeſetz, das die Abſchiebung unerwünſchter Ausländer aus Frankreich er⸗ möglichen ſoll. Dieſer Plan findet allgemeine Zuſtimmung. Nach dem„Figaro“ ſoll u. a. der Paßzwang für alle Länder wieder eingeführt werden. Sich in Frankreich aufhaltende Ausländer ſollen Perſonalausweiſe mit Lichtbild und Fin⸗ enabdrücken erhalten. Schließlich ſollen noch Sondergerichte für Ausländer, wie ſie ſchon während des Kriegs in Frank⸗ reich beſtanden, geſchaffen werden. Das Blatt veröffentlicht eine Erklärung des ehemaligen Innen⸗ bezw. Finanzminiſters Regnier, in der es u. a. heißt: Frankreich ſei ſeit Juni 1936, als die Volksfront an die Macht kam, zum Zufluchtsort aller möglichen anarchiſtiſchen Elemente geworden die aus anderen Ländern vertrieben wurden. Der Spanjen⸗Krieg habe zu dieſem Abſchaum einen bedeutenden Zuwachs von Anarchiſten gebracht, die eine ſtändige Gefahr bildeten. Entſcheidende Aktion der Japaner Ziel: Säuberung bis zum Gelben Fluß. Tokio, 17. September. Das Haupkquartier der japaniſchen Nordchingarmee be⸗ zeichnet in ihrem Lagebericht die am Mittwoch begonnene Großoffenſive zu beiden Seiten der Bahnlinie Peiping Hankau als die größte und entſcheidende Militäraktion. Ziel der Operationen ſei die Einnahme der erſten Hauptoerkei⸗ digungsſtellung der chineſiſchen Armee im Gebiel von Pao⸗ ting, 150 Kilometer ſüdlich von Peiping, die von ſtarken Kräften der Zentralarmee und der nordchineſiſchen Trup⸗ pen verteidigt wird. 5 a N Die Agentur Domei nennt darüber hinaus als das letzte Ziel der begonnenen Offenſive die Säuberung Nordchinas von chineſiſchen Streitkräften bis zum Gelben Fluß. Zu dieſem Zweck ſei die Durchbrechung weiterer chineſiſcher Ver⸗ teidigungsſyſteme ſüdlich von Paoting notwendig. 5 Der Lagebericht des Hauptquartiers meldet bedeutende Erfolge an der geſamten Front mit einem Geländegewinn von 20 Kilometern am linken japaniſchen Flügel öſtlich der Eiſenbahn Peiping—Hankau und hebt beſonders das her⸗ vorragende Zuſammenarbeiten zwiſchen der japaniſchen Luftwaffe, den Panzertruppen und der Artillerie mit der vordringenden Infanterie hervor. Der zahlenmäßig weit überlegene Gegner ſei dieſer Zuſammenarbeit keineswegs gewachſen. Der Siegeszug in Nordchina Beim japaniſchen Oberkommando in Tientſin treſſen ſtündlich Siegesmeldungen von allen Kampfabſchnitten ein. Die unendlich weit ausgedehnte, von der Grenze der Inne⸗ ren Mongolei bis ſüdlich von Tientſin reichende japaniſche Angriffsfront befindet ſich in unaufhaltſamer ſtürmiſcher Vorwärtsbewegung in ſüdweſtlicher Richtung. Der genaue Verlauf der Front iſt nicht feſtzuſtellen. Je⸗ denfalls ſtanden aber die ſapaniſchen Truppen am Don⸗ nerstag abend im Zentrum der Angriffsfront bereits bei Tſchukdutſchen nicht weniger als 50 Kilometer ſüdlich von Lianghſiang, dem Hauptquartier der angreifenden japani⸗ ſchen Streitkräfte. Der rechte Flügel der japaniſchen Armee iſt über Kuangling, 51 Kilometer ſüdweſtlich von Kalgan, hinaus vorgedrungen, während ſich der linke Flügel etwa 30 Kilometer füdlich von Matſchang befindet. ö Die chineſiſchen Truppen ziehen ſich auf der ganzen Front mit großer Eile zurück, was die führende chi⸗ neſiſche Zeitung„Takungpao“ in Nanking zu einem leiden⸗ ſchaftlichen Appell an die Nation veranlaßt hat. Gleichzeitig überſchüttet das Blatt die Führung der 29. Armee mi ſchwerſten Vorwürfen. Die Feigheit, Entſchlußloſie keit und Selbſtſucht der Armeeführung haben dazu gefüh' daß Kalgan kampflos an die Japaner ausgeliefert und leicht zu verteidigende Nankau⸗Paß grundlos aufgege wurde. s Es verſtärkt ſich der Eindruck, daß der neue japa⸗ Oberbefehlshaber Terautſchi mit großer Tnergie alle handenen Kampfmittel einſetzt und dem weichenden hart auf den Ferſen bleibt, um in kürzeſter Zeit den Fluß zu erreichen. Dabei kommt den Japanern de der Regenzeit zugute, wodurch die Verwendung toriſierten Einheiten möglich iſt. Die japaniſche Luftwaffe iſt nach Meld Peiping in den frühen Morgenſtunden in Stär“ reren Geſchwadern afugeſtiegen, um die vorrüch 5 durch Aufklärungflüge und Bombenabwi ützen. 5 555 a — Sc— v „LZ 130“L fährt mit Helium Ein Vortrag von Direktor Dörr in der Techniſchen Hoch⸗ ſchule München. München, 17. Sept. Auf Einladung der Studentenfüh⸗ rung der Techniſchen Hochſchule München ſprach Direktor Dörr vom Luftſchiffbau Zeppelin, Friedrichshafen, über „Zeppelin⸗Luftſchiffe“. In ſeinem eineinhalbſtündigen Vor⸗ trag gab er ein packendes Bild des Lebenswerkes des Gra⸗ fen Zeppelin von ſeinen erſten Anfängen bis zum gegen⸗ wärtig im Bau befindlichen Luftſchiff„LZ 130“. Der Red⸗ ter kennzeichnete insbeſondere die Einzelheiten der Bau⸗ weiſe des Luftſchiffes, die in ihren Grundzügen immer noch die gleiche wie 1900 ſei. Der kommende„LZ 30“ werde, ſo erklärte Direktor Dörr, mit Helium gefü!, ſein. So ſehr dieſe Heliumfüllung aus Gründen der Betriebsſicherheit zu begrüßen ſei, ſo bringe ſie doch einen Auftriebsverluſt von rund 20 Tonnen mit ſich. Beim Bau des„LZ 130“ trete daher, um weiteres Gewicht zu ſparen, der Leichtbau noch ſtärker in Erſchei⸗ nung. Ebenſo werde dadurch eine Aenderung in der An⸗ ordnung der Räume bedingt. Der Vortragende ging weiter auf Fragen des Betriebs⸗ ſtoffes, der Navigation und der verſchiedenartigen Aufga⸗ ben von Flugzeug und Luftſchiff ein und betonte zum Ab⸗ ſchluß die große Unterſtützung, die die Reichsregie⸗ rung, insbeſondere der Reichsluftfahrtminiſter, dem Zep⸗ pelinbau angedeihen laſſe. Deutſcher Nordatlantikflugrekord 3850 Kilomeker in 147% Skunden. Berlin, 16. September. Das Hochſee⸗Poſtflugzeug„H 139 Nordwind“ der Deut⸗ ſchen Lufthanſa, das Mittwochmorgen um 7.10 Uhr deut⸗ ſcher Zeit vom Flugſtützpunkt„Frieſenland“ vor Horta auf den Azoren zum Flug nach Newyork geſtartet worden war, traf bereits abends um 21.45 Uhr in Port Waſhington ein. Das unter Führung von Flugkapitän Diele, Flugkapitän Rodig, Flugmaſchiniſtenfunker Roeſel und Flugzeugfunker Stein ſtehende Flugzeug konnte die 3850 Km. lange Strecke in einer Geſamflugzeit von 14 Stunden und 35 Minuten bewältigen. Die„H 139“ erreichte alſo auf dieſem Flug eine durch⸗ ſchnittliche Reiſegeſchwindigkeit von 275 Km. in der Stunde und unterbot damit die bisher von deutſchen Flugzeugen und Maſchinen anderer Nationen auf dieſer Strecke er⸗ reichten Flugzeiten beträchtlich. Dieſe Leiſtung iſt umſo be⸗ merkenswerter, als es ſich bei der„H 139“ bekanntlich um eine Neukonſtruktion der Hamburger Flugzeugwerke han⸗ delt, die eigens für den Atlantikdienſt der Deuͤtſchen Luft⸗ hanſa geſchaffen wurde und mit Junkers⸗Schweröl⸗Moto⸗ ren ausgerüſtet iſt. Politiſches Allerlei Guter Fang der bulgariſchen Polizei. Die politiſche Polizei, die ſchon ſeit einiger Zeit einer über Bulgarien verbreiteten Organiſation für die Anwer⸗ bung von Freiwilligen für Sowjetſpanien auf der Spur war, konnte endlich zugreifen und die Rädelsführer ding⸗ feſt machen. Sie verhaftete zwölf Perſonen, darunter zwei Frauen, die in der Hauptſtadt Sofia eine geheime Werbe⸗ zentrale aufgemacht hatten, die von der illegalen Kommu⸗ niſtiſchen Partei unterhalten wurde. Unter den Feſtgenom⸗ menen befinden ſich mehrere Funktionäre der Kommuniſti⸗ ſchen Partei. In dem Büro der Bolſchewiſtenbande wurden zahlreiche gefälſchte Päſſe und Schecks auf ausländiſche Banken ſowie anderes belaſtendes Material gefunden, das noch geſichtet werden muß. Polen räumt mit jüdiſchem Bolſchewiſtengeſindel auf. Das Grodnoer Bezirksgericht ſchloß in Wolkowjſk einen Prozeß gegen 47 Mitglieder der ſogenannten Kommuniſti⸗ ſchen Partei Weſt⸗Weißrußlands ab. Sämtliche Angeklag⸗ ten, von denen die Mehrzahl keineswegs Weißruſſen, viel⸗ mehr Juden ſind, erhielten Zuchthausſtrafen 1 ſie⸗ ben und zwei Jahren. 0 Oman von Der Saal war urplötzlich in ſchwarzes Dunkel gehüllt. Das geſchah in demſelben Moment, als Doktor Zenker, ſeine Tochter und Irrgang ſich kaum fünf Schritte von dem Fleck, auf dem ſie minutenlang verweilt, entfernt hatten. g Gleichzeitig vernahm man einen ſchweren, dumpfen Krach, Dazwiſchen ein ungeheures Klirren von ſplittern⸗ dem und brechendem Glas.. Dann ſchrilles Geſchrei.. Doktor Zenker taumelte.. 5 f Ralf Irrgang wurde zu Boden geriſſen... Zugleich ſtieß er einen dumpfen Schmerzensſchrei aus.. 8 Ruth ſank vor Entſetzen in die Knie, wurde aber von dem Vater ſofort mit aller Kraft wieder emporgeriſſen. Die Muſik, die wenige Sekunden vor der jäh herein⸗ brechenden Dunkelheit einen ſotten Tango zu ſpielen be⸗ gonnen hatte, brach jäh mit grellem Mißakkord ab. Pechſchwarze Finſternis herrſchte überall. Auch das Licht in den Nebenräumen war erloſchen. Schreiend und in wilder Haſt ſchob ſich alles, dicht an die Wand gepreßt, den Ausgängen zu.. „Licht— Licht!“ 8 Ein Zündholz flammte im Hintergrund auf. Einer der Diener erſchien mit einem fünfkerzigen Sil⸗ berleuchter in der Hand. Ihm folgten drei andere. Nun konnte man ſich doch wenigſtens orientieren! Und was war geſchehen? Der mächtige venetianiſche Kriſtallüſter mit ſeinen Tauſende von Glasſcherben waren weit in den Saal der“ hineingeſpritzt. 5 Eine äußerſte Ecke des Kronleuchters hatte im Nieder⸗ neuer Munition zu verſorgen. Bolſchewiſtiſche Sprengkolonnen Bluthund kündigt Trümmerhaufen an. Gijon, 17. September. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß in dem bis jetzt noch unter bolſchewiſtiſcher Herrſchaft befindlichen Teil Aftu⸗ riens die entſetzlichſten Verbrechen von Seiten der bolſchewi⸗ ſtiſchen Verbrecher zu erwarten ſind, die während des Kon ⸗ flikts überhaupt begangen wurden. Der berüchtigte Oberbol⸗ ſchewiſt Tomas, der kürzlich erklärte, die nakionalen Trup⸗ pen würden in Aſturien nur noch Trümmerhaufen vorfin⸗ den, macht ſeine Ankündigung wahr. Tomas hat zwei motoriſierte Sprengabteilungen zuſam⸗ mengeſtellt, die mit den nötigen Werkzeugen, Sprengſtof⸗ fen üſw. verſehen ſind und von einem Frontabſchnitt zum andern fahren, um ganze Dörfer, Brücken, Straßen uſw. vor der Räumung durch die Roten in die Luft zu ſpren⸗ gen. Tomas hat ſämtliche Dynamitvorräte in Aſtürien be⸗ ſchlagnahmen laſſen und ausſchließlich für dieſe verbreche⸗ riſchen Zwecke beſtimmt. Gijon bombardiert Nationalſpaniſche Erfolge an allen Fronken. Salamanca, 16. September. Nationale Flieger bombardierten erneut die Hafenan⸗ lagen von Gijon ſowie die Befeſtigungsanlagen der 25 Km. weſtlich von Gijon gelegenen Stadt Aviles. Die militäriſchen Ziele der Flieger wurden zur gleichen Zeit von nationalſpa⸗ niſchen Kriegsſchiffen, die die Blockade an der aſturiſchen Küſte durchführen, unter heftiges Feuer genommen. Trotz Regen weiterer Vormarſch Trotz Regens und einer kiefhängenden Wolkendecke, die zurzeit ſede Fliegerkätigkeit unterbindet, ſetzten die nationa⸗ len Streitkräfte am Donnerstag ihren Vormarſch an der Nordfront fort. Die Bolſchewiſten verſuchen mit allen Mit⸗ keln, den nationalen Siegeszug wenigſtens bis zum erſten Schneefall aufzuhalten. Jedoch müſſen die roten Horden trotz des Einſatzes ihrer letzten Reſerven vor der Wucht des naklonalen Angriffs langſam zurückweichen. Im Abſchnſtt Villaſimpliz an der Straße Leon Oviedo beſetzten die Nationalen wichtige Höhen und ka⸗ men bis zu der 47 Kilometer nördlich von Leon und 60 Ki⸗ limeter ſüdlich von Oviedo gelegenen Ortſchaft Villamanin. Die von hier aus oſtwärts nach Carmenes führende Land⸗ ſtraße liegt unter dem MG⸗Feuer der Nationalen. Die weſtlich der Straße Leon Oviedo marſchierenden Kolonnen operieren in Verbindung mit den öſtlich ſtehenden Gruppen und beſetzten am Donnerstag wichtige Stellungen unmittelbar weſtlich des 1360 Meter hohen A dee Pajares an der Provinzgrenze Leon—Aſturien. Die öſtlich der Hauptſtraße Leon— Oviedo marſchierenden Kolonnen be⸗ ſetzten einige Berge der Sierra Tablas. An der Oſtfront der Provinz Aſturien beſetzten die nationalen Streitkräfte die Dörfer 1 rescares, Ruenes und das Cuera-Gebirge. Nunmehr iſt dieſes Gebirge völlig in nationalen Händen. Das umfangreiche in den letzten Ta⸗ gen erbeutete Material iſt mit wenigen Ausnahmen ſow⸗ jetruſſiſchen Urſprungs. Anwiderlegliche Beweiſe Sowjetruſſiſche U-Boote haben korpedierk. Paris, 16. September. Der„Matin“ meldet aus Hendaye, daß die Regierung von Salamanca das Nichteinmiſchungskomitkee in London mit dem Ergebnis der Unkerſuchung befaſſen werde, die ſie über die jüngſten Torpedierungen im Mittelmeer angeſtellt hat. Es ſollen unwiderlegliche Beweiſe dafür vorhanden ſein, daß zwei der Unterſeeboote, die ſich an den Piratenaktionen beteiligt haben, der ſowjetruſſiſchen Flotte angehören. Dieſe beiden U⸗Boote von je 950 Tonnen Waſſerver⸗ drängung und mit 22 Torpedos bewaffnet ſeien kürzlich in Alicante eingelaufen. Das Begleitſchiff, das den U-Booten zugeteilt war und unter dem Befehl des Kapitäns Waſſilieff ſtehe, ſei dann nach Odeſſa zurückgekehrt, um ſich dort mit ſauſen die linke Schulter Irrgangs geſtreift und ihn mit zu Boden geworfen. Glasſplitter hatten ihn verletzt an der linken Hand und der linken Wange. Es waren unge⸗ fährliche, aber ſchmerzende Fleiſchſchnitte. Das Blut troff ihm aus den Wunden und beſudelte ſeinen tadellosen Frackanzug. Zum Glück war ſonſt kein Menſch verletzt worden. Aber zwei Damen waren vor Entſetzen ohnmächtig gewor⸗ den. Sie wurden raſch in ein anderes Zimmer getragen und weich gebettet. Die elektriſche Lichtleitung verſagte. Offenbar hatte der niederſauſende Lüſter irgendwo eine Hauptleitung zer⸗ riſſen. Nur in den Parterreräumen brannte das Licht, und das ſprach für die Richtigkeit der Annahme die Irrgang, der ſchon längſt wieder auf den Beinen war, ſoeben aus⸗ ſprach. Aller Herzen befanden ſich in größter Wallung. Bei einzelnen Damen ſah man zerriſſene Toiletten. Während ſich die livrierten Diener ſofort mit den Auf⸗ räumungsarbeiten beſchäftigten im fahlen Schein der ſich immer noch vermehrenden Kerzen, ſchob ſich alles aus dem Unglücksſaal heraus. In allen Geſichtern lag noch deut⸗ lich das Entſetzen der überſtandenen Angſt. Frau van Laer war zum Glück im kritiſchen Augenblick nicht mit im großen Saal anweſend geweſen. In der Küche, wo ſie einige Anordnungen hatte treffen wollen, war ihr die Hiobsbotſchaft von einem Diener übermittelt worden. Ihr Gatte hatte ſie ſchnell und ſchonend aufge⸗ klärt. Nun ſtarrte ſie von der großen Schiebetür aus mit tränenumflorten Augen entſetzt auf die Trümmerſtelle. „Entſetzlich!“ murmelte ſie und wandte ſich ab. „Zum Glück iſt kein Menſchenleben zu beklagen!“ trö⸗ ſtete Ruth die Schweſter und führte ſie fort.„Daß etwas herunterfällt, kann an jedem Ort paſſieren. Gewiß, es iſt peinlich für uns, aber es weiß ja ein jeder, daß es nicht etwa auf eine Nachläſſigkeit zurückzuführen iſt. iſt die Eiſenſtange an dem Lüſter gebrochen.“ „Nein, wahrſcheinlich hat ſich die Halteſchraube an der eiſernen Stange gelockert,“ erſcholl Irrgangs Stimme hinter ihnen.„Ich habe mich ſoeben davon überzeugt, daß das Gewinde vom Roſt zerfreſſen iſt. Der venezianiſche Lüſter hat ein ſehr beträchtliches Gewicht. Immerhin iſt es ſonderbar, daß es geſchehen konnte Sicher Feſt, das unter ſo außerordentlich günſtigen Vorzei glimpflich verlaufen und— nichts Schlimmeres pa Krylenko an der Reihe Den Oberhenker ereilt ſein Schickſal. 55 5 Moskau, 16. September. ie amtlich mitgeteilt wird, hat der entr al ausſchuß der ales ke Bundestepublit den beben Volkszuſtizkommiſſar Krylenko ſeines Poſtens enthoben 10 an ſeiner Stelle Antonow Owſejenko zum Juſtizkommiſ im RSI SR ernannk. 0 Die Amtsenthebung Krylenkos iſt offenbar nur der erst Schritt auf dem Wege zu ſeiner endgültigen En fernung. Krylenko bekleidete bisher neben dieſem Jo. ſten auch noch das Amt des Volksjuſtizkommiſſars in der geſamten Sowjetunion. Die vorſtehende Meldung beſag zwar nicht, ob er auf dieſem Poſten c ach weiterhin belaſ ſen werden ſoll. Zieht man aber die neuerdings in der Mog. kauer Säuberungspraxis eingetretene Uebung in Betracht, endgültige Kaltſtellung erſt bei Ernennung der Nachfolgg erraten zu laſſen, ſo dürfte wohl auch das Schickſal dieſez Mannes, der über ein Jahrzehnt eine führende Rolle hel den Maſſenhinrichtungen der Sowjets geſpielt hat, als he ſiegelt anzuſehen ſein. Kurzmeldungen Güſtrow. In der Kongreßhalle verſammelten ſich an Donnerstag nachmittag mik den Hinterbliebenen und Freu den des in Nürnberg tödlich verunglückten Hauptſtellenſe⸗ ters im Stabe des Stellvertreters des Führers, rat Dr. Müller, zahlreiche Vertreter der Partei zu einer Trauerfeier. Berlin. Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hal an Gouverneur von Lindequiſt, einem alten Kolonialpionſer du 1 75. Geburtstag ein Glückwunſchtelegramm 9 andt. Der Herzog von Kent zum zweitenmal im Deutſchen Haus Paris, 16. Sept. Der Herzog von Kent, der jüngene Bruder des Königs von England, ſtattete in Begleitung eh ner Gattin dem Deutſchen Hauſe auf der Internationalen Ausſtellung Paris 1937 einen zweiten Beſuch ab. Der Reichskommiſſar. Miniſterialdirektor Dr. Ruppel, hieß den Herzog und die Herzogin willkommen. Die Gäſte beſichſ ten eingehend die Halle und die Terraſſen des Deutſchen Hauſes und äußerten ſich außerordentlich anerkennend Dach eines Weltausſtellungspavillons eingeſtürzt. Paris, 17. Sept. Infolge der ſtarken Regengüſſe, dee ſeit einigen Tagen über Paris niedergehen, wuͤrde das Dach des Pavillons für Hygiene ſo durchweicht, daß es in det nicht zu Schaden ge Nacht einſtürzte. Perſonen ſind dabei kommen. Auko vom Schnellzug erfaßt.— Drei Toke. Wien, 16. Sept. Ein entſetzliches ſich in Salzburg. Ein engliſcher Kraftwagen wurde dein Uebergang der Bundesſtraße über die Bahnlinie Salzburg Innsbruck von der Lokomotive eines Schnellzugs Von den vier Inſaſſen des Traftwagens wurden drei, und zwar ein Ehepar namens Dow und eine Frau namen; Bella Dow, alle drei aus Glasgow, getötet. Der Gatte der Letzteren, der frühere Polizeidirektor von Glasgow, Al kander Dow, wurde ſchwer verletzt.— Die Unterſuchung er, gab, daß an dem Unglück der Lenker des Kraftwagens die Schuld trägt Fähre gekentert.— 50 Inder ertrunken. London, 17. Sept. Wie aus Ferozpur(Indien) gemeldet wird, ſind 50 Inder ertrunken, als ein Fährboot im Sutlez⸗ Fluß kenterte. Nur ſieben Perſonen konnten gerettet wet⸗ den. Inſtanbul. Am Samstag tritt in Ankara die türkische Nationalverſammlung zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen, um das Arrangement von Nyon zu ratifizieren, Paris. Eine Zeitung in Lille will erfahren haben, daß in Zuſammenhang mit den beiden Sprengſtoffattentaten i Paris ſcharfe Ueberwachungsmaßnahmen von Lille angeordnet worden ſeien. Paris. Unter der Ueberſchrift„Die Rechnung der Volks, front“ veröffentlicht„Petit Journal“ eine Aufſtellung, aus der die Lebensmittelteuerung in Frankreich klar hervorgeh. „Eine böſe Vorbedeutung für die Fahrt!“ Frau Senta. „Keineswegs, gnädige Frau!“ lachte Irrgang ſo harm⸗ los wie möglich. Ueberquerung der Sahara wäre ich um ein Haar bon einem Auto überfahren worden. Und doch, wie Sie wiß ſen, gelang mir der Flug über alle Erwartungen gut. An Morgen, als ich im Vorjahr zu meinem Ozeanflug ſtar⸗ tete, habe ich mich in den Finger geſchnitten— recht kü, tig ſogar! Der Flug nach Neuyork gelang trotzdem ohne jegliche Havarie. Ich könnte Ihnen noch einen ähnlichen Fall anführen. Ich perſönlich meſſe derartigen ungewöhl⸗ lichen Geſchehniſſen, die vor einer beſonderen Sache plötzlich eintreten, die denkbar günſtigſte Bedeutung bei „Sie verſtehen es wie kein zweiter, zu überzeugen, Herr Irrgang!“ lächelte Frau Senta matt und danlbar⸗ „Welche Damen ſind es, die vor Entſetzen ohnmächtig zu ſammenbrachen?“ „Ich weiß es leider nicht.“ 5 „Ich glaube, Frau von Sabotta, die Gattin des öſter, reichiſchen Geſandten, und Madame Ilona Pajorescu, antwortete Ruth.„Aber ſie haben ſich, dank der Hilfe Doktor Sörenſens, ſchon wieder erholt.“ 5 „Gehen wir zu ihnen,“ entſchied die Gattin des Bo ſchafters, deren Geſicht bleich wie Linnen war. 905 Jan van Laer hielt in einem größeren Zimmer, 1 durch Kerzen ziemlich hell erleuchtet war, eine Anſprach an die Gäſte, die beifällig und verſtändnisvoll aufgenen⸗ men wurde. Er bedauerte das entſetzliche Vorkommms aufs tiefſte und bat, ſich zu beruhigen. Leider 1 begonnen hatte, ein vorzeitiges, unſchönes Ende gend men. Eine höhere Macht habe gewiſſermaßen ein 22 geboten. Es ſei noch ein Glück im Unglück, daß ae 5 5 15 5 Man hatte ſich allmählich wieder beruhigt. Hier 15 dort vernahm man bereits wieder leiſes Lachen aus 15 nem Frauenmund, und der unverwüſtliche braſilian“ Geſandte erzählte einer Herrengruppe einen Witz Muſſolini. a f diewohl Im übrigen rüſtete man jedoch zum Aufbruch, wiewil es erſt eine Stunde nach Mitternacht war. Regierungs Autounglück ereignee erfaßt. für die Gegend ſtöhnte 5 „Einen Tag vor meinem Start zur habe das 225 dlzugs. herigen en un! nmiſſag er erſt ſich an Freun llenlei⸗ erungs, 1 einer th hat pionier, um ge⸗ Haus, jüngere ing ſei⸗ jonalen Der eß den eſichtig ulſchen nd. t. ſe, die 18 Dach in der den ge eignete e beim burg erfaßt, ei, und amenz tte det „ Ale; ing er⸗ ns die meldet Sutlej⸗ t wer⸗ irliſche igung zieren, n, daß ten in gegend Volk g, aus rgeht. öhnte harn⸗ t zur ob wi Am ſtar⸗ tri ohne lichen las dem badisclien Caud U Mosbach.(Kind tödlich verunglückt.) Hier ſtürzte das dreijährige Söhnchen des Schloſſers Joſef Maier ſo unglücklich von einem Wagen, daß es kurz darauf an den erlittenen inneren Verletzungen ſtarb. i Mosbach.(Tödlich abgeſtürzt.) Bei Bahnbau⸗ arbeiten an der Strecke Mosbach— Neckarelz ſtürzte der 3ö⸗ jährige Joſef Noe aus Diedesheim, als er von einem Gerüſt aus etwa zehn Meter Höhe ein Seil auf den Boden werfen wollte und ſich darin verfing, ſo unglücklich, daß er an den ſchweren Verletzungen im Neckarſulmer Krankenhaus ſtarb. Noe hinterläßt Frau und zwei kleine Kinder. Ein Verſchulden dritter Perſonen liegt nicht vor. Wertheim.(Vom Bau der Main⸗Stauſtu⸗ fen.) Auf der Strecke Aſchaffenburg— Miltenberg— Wert⸗ heim— Marktheidenfeld— Lohr— Gemünden— Würz⸗ burg werden insgeſamt 13 Stauſtufen errichtet. Die aller⸗ meiſten ſind bereits im Bau fertig. Auch an den letzten Stu⸗ fen ſind die Arbeiten ſo weit vorgeſchritten, daß der Bau der Stauſtufen auf der Strecke Würzburg— Bamberg in Angriff genommen werden kann. Mit den Bauarbeiten an der Stau⸗ ſtufe bei Randersacker wird vorausſichtlich bereits im Oktober begonnen werden. (). Bruchſal.(D[Diamantene Hochzeit.) Am 23. September können im Kreiſe ihrer Familie die Eheleute Damian Oechsler ihre Diamantene Hochzeit feiern. Die Jubilare ſind 84 und 80 Jahre alt und erfreuen ſich recht guter Geſundheit. ()., Sinsheim(Els.).(Neues Kriegerehrenmal in Helmſtadt.) Die Gemeinde Helmſtadt(Kr. Sinsheim) hat für ihre im Weltkrieg gefallenen Söhne ein neues Ehren⸗ mal errichten laſſen, das am kommenden Sonntag, den 19. September, in einem feierlichen Weiheakt durch Miniſterprä⸗ ſident Walter Köhler eingeweiht wird. Dem Tag der Einwei⸗ hung geht ein Heimatabend voraus, zu dem ſich zahlreiche Helmſtadter aus dem ganzen Reich einfinden werden. Der Montag bringt ein heiteres Volksfeſt. Zur Tagung des Hiſtoriſchen Vereins für Mittelbaden. (J Lautenbach. Lautenbach rüſtet ſich zum Empfang des Hiſtoriſchen Vereins für Mittelbaden, der am Sonntag, den 19, hier ſeine Hauptverſammlung abhält. Im Mittelpunkt ſteht die ſchöne Kirche mit ihren wertvollen Altarbildern und Glasgemälden. Am Vormittag wird ein öffentlicher Vortrag gehalten von Pfarrer Harbrecht, einem guten Kenner der Gotik über„Lautenbach, eine Offenbarung der gotiſchen Zeit und ihrer Idee“. Nachmittags iſt eine Führung in der Kirche durch Hauptlehrer Heid, der durch wiſſenſchaftliche Arbeiten über das Reuchtal und ſpeziell Lautenbach an die Oeffentlich⸗ keit getreten iſt. Heidelberg.(Rückkehr von Nür n berg.) Am Mittwoch erfolgte der erſte Einzug des Heidelberger Grena⸗ dier⸗Bataillons mit ſeiner neuen Fahne, die ihm vor kurzem vom Kommandierenden General übergeben worden war. Die Fahne wurde in das Amtsgebäude des Standortälteſten über⸗ geführt, und anſchließend nahm dieſer im Beiſein einer großen Menſchenmenge den Vorbeimarſch der Fahnenkompanie ab. U Schwetz(Eine Hand abgefahren.) Auf dem Bahnhof Oftersheim kam ein Reiſender ſo unglücklich zu Fall daß ihm vom anfahrenden Zug eine Hand vollſtändig abgefahren wurde. Freiburg.(Das„wertloſe“ Altmetall.) Der Heizer Joſef N., der bei einem Freiburger Induſtrieunter⸗ nehmen beſchäftigt iſt, entwendete größere Mengen Altmetall und lieferte es an den Rohproduktenhändler Joſef F. ab. As letzterer dem Heizer N. erklärte, er verzichte in Zuuknft auf ſeine fragwürdigen Lieferungen, gab dieſer zur Antwort, daß an fraglicher Stelle genügend Altmetall liege, man könne ſo viel nehmen, wie man wolle, denn„um das wertloſe Zeug kümmert ſich kein Menſch mehr“. Das Freiburger Schöffengericht belehrte den Angeklagten N. eines Beſſeren und verurteilte ihn zu ſechs Monaten Gefängnis, den Mit⸗ angeklagten Joſef F. wegen Hehlerei zu vier Monaten. 2 Kehl.(Erwin v. Steinbach⸗Schule.) Die hie⸗ ſige Oberrealſchule führt künftig den Namen Erwin v. Stein⸗ bach⸗Schule. e Oberkirch.(Reicher Obſtſegen.) In dieſem Jahr erfreut ſich das Renchtal mit allen ſeinen Seitentälern ales überreichen Obſtſegens. Faſt können die Aeſte die ſüße Laſt nicht mehr tragen, und buchſtäblich läßt ſich von man⸗ gem Baum sagen, daß er mehr Aepfel als Blätter hat. Es it beſtes Renchtäler Edelobſt. Weit über 1000 Zentner wer⸗ den täglich auf dem Oberkircher Obſtgroßmarkt aufgekauft 05 finden ihren Weg zu dem Verbraucher im weiten Vater⸗ U. 2 Freiburg.(Der Herr„Direktor“ auf Frei⸗ ersfüßen.) Immer wieder dasſelbe Lied! Ein„Direktor“, auch wenn er ſich nur ſo nennt und keinen Heller beſitzt, hat Ausſichten bei den Mädchen. In dem Beſtreben„Frau Virektor“ zu werden, merken ſie gar nicht, daß man es weni⸗ ger auf iht Herz als auf ihre Erſparniſſe abgeſehen hat, und ſchließlich bleibt von der ganzen Herrlichkeit nichts übrig. Aber weder die kleinen noch die größeren Mädchen wollen es an⸗ einend anders, und von dieſem Geſichtspunkt aus legte ſich auch der Arheitsloſe Heinrich Weiß aus Freiburg den Titel eines Direktors zu, flüſterte ein wenig von Liebe und ſo und veranlaßte damit ein Mädel, ihm Beträge von insgeſamt 5 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Schließlich ließ ſich 05 Mädchen auch noch dazu bringen, einen Verſicherungsver⸗ nag der angeblich über 1000 Mark Verſicherungsſumme lau⸗ ten ſollte, blanko zu unterſchreiben, was der Angeklagte dazu benutzte, um den Vertrag wider Verabredung auf 2000 Mark auszustellen und die Proviſion dafür einzuſtreichen. Das Schöf⸗ augericht verurteilte den(übrigens verheirateten) Angeklag⸗ en zu einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. — Aus den Nachbargauen . Landau.(Kind zu Tode verbrü h t). Das dreijäh⸗ rige Söhnchen der Göcklinger Familie Joh. Born wollte ſich auf einen Schemel ſetzen, geriet aber in einen Eimer mit kochendem Waſſer, der neben dem Schemel ſtand. Das Kind erlag ſeinen ſchweren Verletzungen. Worms.(Laſtwagen raſt in ein Haus.) Am Ende des Bahnberges beim nahen Gundersheim ereignete ſich in den Mittagsſtunden ein ſchwerer Unfall. Ein mit 60 Zent⸗ nern beladener Laſtwagen fuhr die ſteile Straße herab. Dabei verſagten die Bremſen, ſo daß die Geſchwindigkeit des Wa⸗ gens ehr groß wurde. Als der Wagen am Ende der Straße im rechten Winkel abbiegen mußte, nahm er die Ecke eines Hauſes mit und rannte gegen die Wand eines gegenüberlie⸗ genden Schuppens. Er durchſtieß die Wand und blieb völlig zertrümmert mitten in dem Schuppen ſtehen. Der Fahrer war bei dem Anprall an der Hausecke aus dem Wagen geſchleudert worden, erlitt aber nur leichte Kopfverletzungen. Ein 15jähriger Arbeiter der Gundersheimer Kalkwerke wurde aber bei dem Durchſtoßen der Schuppenwand ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er in bedenklichem Zuſtand ins Stadtkrankenhaus Worms gebracht wurde. a Babenhauſen.(Vo m Triebwagen überfahren.) Auf der Bahnſtrecke Babenhauſen—Aſchaffenburg wurde eine aus Aſchaffenburg ſtammende Frau von einem Trieb⸗ wagen erfaßt und getötet. Die Ermittlungen ergaben, daß die Frau in geiſtiger Umnachtung handelte. Landwirtſchaftliche Anweſen abgebrannt Die Ernte vernichtet —, Bauſtekten, Ar. Laupheim. In dem großen Stadel und Biehhaus des Bauern Eugen Efle enkſtand ein Brand, dem das ganze Wirtſchaftsgebäude mit der darin aufbewahrken diesſährigen Heu-, Dehmd⸗ und Getreideernke zum Opfer fiel. Die freiwillige Ortsfeuerwehr und der Tauphelmer Loſchzug waren mit zwei Mokorſpritzen als⸗ bald zur Stelle. Es gelang den Wehren, den Brand, der ſich auch auf die benachbarten Wohnhäuſer auszudehnen drohte, auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Rettung der Pferde und der vielen Schweine wurde durch widrige Um⸗ ſtände außerordenklich erſchwert. Das übrige Vieh war glücklicherweiſe zur Zeit des Brandes auf der Weide. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Genau um dieſelbe Jahreszeit iſt übrigens im Jahre 1930 das frühere Wirtſchaftsgebäude Efles abge⸗ brannt, und zwar wurde das damalige Feuer von zün⸗ delnden Kindern verurſacht. Scheuer und Skall zerſtört — Ballmertshofen, Kr. Neresheim. Auf noch nicht ge⸗ klärte Weiſe entſtand am Dienstagfrüh in dem Anweſen des Bauern Wilhelm Frech, genannt Hummelbauer, ein Brand, dem Scheuer und Stall zum Opfer fielen. Das le⸗ bende Inventar und die Fahrnis konnten zwar in Sicher⸗ heit gebracht werden, doch entſtand bedeutender Schaden, der nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt iſt. Das an die Stallung angebaute Wohnhaus ſowie ein ebenfalls ſtark gefährdetes Nachbarhaus konnten durch die gute Arbeit der Ortsfeuerwehr gerettet werden. Zwei Frauen beim Ueberſchreiten der Skraße getötet — Stuttgart. Zwei tödliche Unfälle, die zur Vorſicht beim Ueberſchreiten der Straße mahnen, ereigneten ſich am Dienstag und Mittwoch in Stuttgart. Am Dienstagabend wurde in der Heilbronner Straße eine 56jährige Frau von einem Motorradfahrer, der ein Perſonenauto überholen wollte, angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb. Der 19 Jahre alte Mo⸗ torradfahrer wurde feſtgenommen. Am Mittwochmittag wurde auf der Neckarſtraße ein 20jähriges Mädchen, das einem Perſonenwagen ausgewichen war, von dem Kotflügel eines anderen Wagens, der den erſteren überholte, erfaßt und über die Straße geſchleudert. Die ſchweren Verletzun⸗ gen des Mädchens hatten den ſofortigen Tod zufolge. Frau bei lebendigem Leibe verbrannt Bom Allgäu. Die 70 Jahre alte ledige Sofie Schneider aus Sibratshofen war in der Küche mit dem Zubereiten des Mittageſſens beſchäftigt. Plötzlich fiel aus der Herdöff⸗ nung Glut heraus, die die Kleider der Frau in Brand ſetzte, ohne daß dieſe dies zunächſt bemerkte. Im Nu ſtand die Frau in Flammen. Lichterloh brennend eilte ſie ins Freie, um nach Hilfe zu rufen. Dieſe wurde ihr von einigen in der Nähe arbeitenden Bauarbeitern zuteil. Mit ſchweren Brandwunden wurde die Frau in ein Krankenhaus ver⸗ bracht. Die Verbrennungen am ganzen Körper waren jedoch ſo ſchwer, daß ſie wenige Stunden nach ihrer Einlieferung unter fürchterlichen Schmerzen ſtarb. Drei Arbeiter durch Gaſe getötet Neuß, 17. Sept Am Donnerstag wurden in einem Gegen Ane Felde auf dem die Bodenverhältniſſe für die neuen ſtädtiſchen Betriebswerke unterſucht werden, drei Arbeiter bewußtlos aufgefunden. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche hatten bei ihnen leider keinen Er⸗ folg 1 601 Man vermutet, daß ſich durch die Zerſetzung des Mülls Giftgaſe gebildet haben, durch die die Arbeiter uüber⸗ raſcht wurden. Mord aus Eiferſucht an einer Vierzehnjährigen. Augsburg, 16. Sept. Bei der Ortſchaft Kiſſing wurde ein furchtbares Verbrechen aufgedeckt. Das Opfer der Blut⸗ tat war ein 14½¼ jähriges Mädchen. Noch am gleichen Tag wurde ein 23jähriger Burſche unter dem Verdacht der Tä⸗ terſchaft feſtgenommen Nach Mitteilung der Polizeidirektion Augsburg hat der Täter, ein gewiſſer Johann Staffler, be⸗ reits ein Geſtändnis 1 Er gibt an, das Mädchen, die 14jährige Schranner, aus Eiferſucht getötet zu haben. Ein Luſtmord kommt nicht in Frage. Tag des deutſchen Volkstums. Feſt der deutſchen Schule. Wie bekannt, veranſtaltet der Volksbund für Deutſchtum im Ausland wie ſchon in den früheren Jahren auch in dieſem Jahre am 18. und 19. September den „Tag des deutſchen Volkstu ms“, der zugleich das „Feſt der deutſchen Schule“ ſein ſoll. Dieſer Tag ſoll dem Gefühl der Volksgebundenheit mit allen Deutſchen in der Welt Ausdruck geben. Die Volksgenoſſen im Reich werden ſich am„Tag des deutſchen Volkstums“ der ausgewanderten Brüder in der Fremde erinnern, wie umgekehrt die Volks⸗ genoſſen in der Fremde ihrer Heimat gedenken werden. Gleichzeitig ſoll bekundet werden, daß alle deutſchen Volks⸗ genoſſen nicht nur gleichwertig ſind der ſozialen Stellung nach, ſie ſind auch gleichwertig ihrer landſchaftlichen He kunft und vor allem auch ihrer verſchiedenartigen Staats⸗ angehörigkeit. Alle find Volksgenoſſen— der Deutſche aus Rußland, aus Ungarn, der braſildeutſche Staatsbürger, alle ſind Volksgenoſſen und gleichberechtigte Träger der deutſchen Kultur. Von drei Deutſchen muß heute einer außerhalb unſeres T. unter Behörden, die mit Haß alles Reiches wohnen z. T. verfolgen, was deutſch iſt. Man ſtreicht die deutſchen Orts⸗ und Familiennamen, verbietet die deutſche Sprache in den Schulen, macht die deutſchen Arbeiter brotlos, und ver⸗ treibt den Bauer von Haus und Hof. Es handelt ſich hier meiſtens um Deutſche, die nicht freiwillig ausgewandert find, ſondern um die vielen Millionen, die durch den Gewalt⸗ akt der Siegermächte vom alten Reich losgeriſſen wurden, und die man nun mit Gewalt um ihr Deutſchtum bringen will. Wir dürfen ſie ſchon um unſerer ſelbſt Willen nicht allein laſſen in dieſem ſchweren Ringen. Wollen wir angeſichts eines ſolchen Opferlebens wirk⸗ lich engherzig und kurzſichtig die kleine Hilfe, die von uns verlangt wird, ablehnen? Unſer Volk kann und muß Opfer verlangen von jedem Volksgenoſſen, den ein gütiges Schick⸗ ſal davor bewahrt hat, Auslandsdeutſcher zu ſein unter Verneinung der Anerkennung ſeines Deutſchtums. Seckenheimer! Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland kommt jetzt in der„volksdeutſchen Woche“ auch zu euch und bittet mitzuhelfen. Schickt daher keinen der kleinen Sammler fort. Gebt gerne; auch der kleinſte Betrag iſt willkommen, denn„viele Wenige geben auch ein Viel“. Ein Variete⸗Abend von„Kraft durch Freude“. Wie ſchon berichtet, briygt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit ihrem Programm am 20. September eine Fülle beſter Artiſtik. Adam Müller, der bekannte Münchner Humoriſt vermittelt in launiger, humorvoller Anſage zwiſchen Publikum und Künſtler und wird im zweiten Teil des Programms eine eigene Nummer mit ſeinem witzigen Talent beſtreiten. Den bunten Reigen der Darbietungen eröffnet„Willburg“, Olympia⸗Sport in Silber mit ſeinen klaſſiſch ſchönen Figuren. Akrobatiſche Tänze in höchſter Vollendung zeigen dann„Geſchwiſter Normah, Dagmar Torgut Manipulationen im Rhythmus der Muſik. „Pecy und Rolle“, die Rollſchuhſenſation beſchließt den erſten Teil des Programmes.— Nach der kleinen Paufe, die Publikum und Künſtler erfriſcht, zeigt„Georgello“ humoriſtiſche Handſchattenſpiele. 2 Addentas und 2 Woranis, Wunder der Egquilibriſtik, führen das Programm weiter und Adam Müller begeiſtert dann die Zuhörer, wie ſchon eingangs erwähnt, durch ſeinen erfriſchenden Humor. „Miß Torres und Partner“, die einmalige unerreichte toll⸗ kühne Schießſenſation auf lebende Ziele, beſchließt dann das reichhaltige und bunte Varieteprogramm. Es dürfte nicht zuviel geſagt ſein, wenn man behauptet, daß dieſer Abend ein Programm von ſeltener Schönheit zeigt. Darum beſuche jeder am 20. September die J. Variete⸗Feſtſpiele der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Schloßſaal. Die Eintrittskarten zu 60 Pfg. werden von den Amts⸗ waltern der Deutſchen Arbeitsfront angeboten und ſind außerdem an der Abendkaſſe erhältlich. Da der Saal be⸗ ſtuhlt iſt, entſtehen den Beſuchern keine weitere Ausgaben. * Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schweinemarkt v. 16. Sept. Zufuhr und Preiſe: 307 Läufer 20 bis 25, 485 Ferkel bis ſechs Wochen alt 7 bis 11, über ſechs Wochen 11 bis 19 Mark. Marktver⸗ lauf: ruhig. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 16. Sept. Alle No⸗ tierungen unverändert. N Maunheimer Wochenmarkt v. 16. Sept. Vom Stati⸗ ſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Ryfg. ermittelt: Kartoffeln 4,5; Wirſing 11 bis 133 Weißkraut 7 bis 10; Rotkraut 10 bis 12; Blumenkohl, St. 15 bis 48; Karotten, Bſchl. 4 bis 7; Gelbe Rüben 8 bis 102 Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 20 bis 25; Mangold 10 bis 12; Zwiebeln 8 bis 10; Grüne Bohnen 20 bis 307 Grüne Erbſen 25 bis 28; Kopfſalat, St. 5 bis 105 Endivien ſalat, St. 5 bis 12; Oberkohlraben, St. 4 bis 8; Rhabarber 7 bis 9, Tomaten 8 bis 10; Rettich, St. 7 bis 10; Meer⸗ rettich, St. 20 bis 35; Schlangengurken, St. 15 bis 402 Einmachgurken, je 100 St. 80 bis 110; Suppengrünes, Bſchl 3 bis 5; Peterſilie, Schnittlauch, je Bſchl. 4 bis 5; Maronen⸗ pilze 50; Nüſſe 50 bis 705 Trauben 28 bis 355 Aepfel 15 bis 30; Birnen 15 bis 35; Pfirſich 15 bis 35 Zwetſchgen 20 bis 23; Zitronen, St. 6 bis 12; Bananen, St. 5 bis 12 Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 10 bis 12,5. 1 . 0 Nu 8 . * N qq — — ... 8 Das beweistyot züglich dds sfürk schéumencke,selbsttätige Wasch⸗ i cl. Hoch besondefs Vösche reinigt s i und doch schonend. TAN PAR D Sch Rut Aus Eik KRAEr das 1 JN. n::::: RNeichsbahn⸗Verkehrswoche der DAcß Gau Baden Mannheim. Die Vortragsreihe der von der Gaube⸗ triebsgemeinſchaft 10, Verkehr und öffentliche Betriebe, durch⸗ geführten Verkehrswoche wurde mit einem Referat von Direk⸗ tor Dr. Hauenſtein vom Reichsverkehrsminiſterium über„Die Deutſche Reichsbahn“ fortgeſetzt. Dr. Hauenſtein wies ein⸗ gangs auf die große Tat des Führers hin, durch deſſen Ini⸗ tiative es gelungen ſei, die Deutſche Reichsbahn durch Zu⸗ rücknahme in die Oberhoheit des Reiches von inter⸗ nationalem Einfluß zu befreien. Dieſe Rückkehr erfordert natürlich eine Neuregelung der Verhältniſſe auf allen Gebie⸗ ten der Reichsbahn, die durch ein neues Geſetz, das im Ent⸗ wurf bereits vorliegt, endgültig feſtgelegt werden ſoll. Dieſes Geſetz wird nach dem Abſchluß der noch ſchwebenden Ver⸗ handlungen beſtimmt im Laufe des Jahres erſcheinen. Es regelt endgültig die Perſonal⸗, Finanzbeſchaffungs⸗ und Betriebsverhältniſſe. Große Ueberraſchungen wird jedoch das neue Geſetz nicht bringen, denn die Deutſche Reichsbahn war ſich von jeher ihrer nationalen Bedeutung bewußt und dies erſt recht durch die im Jahre 1924 erfolgte Verreichlichung. Der Redner gab dann einen Rückblick über den langen Weg, den die Eiſenbahn bis zu ihrer heutigen Struktur zurücklegen mußte und ſchilderte die Schwierigkeiten der früheren Zeiten, mit denen dieſes wichtige Verkehrsmittel durch die Zerriſſen⸗ heit der einzelnen Länder zu kämpfen hatte. Erſt durch die Zurückdrängung des privaten Einfluſſes und Schaffung eines ſtaatlichen Monopols war es möglich, die Eiſenbahn ihrer nationalen Aufgabe zuzuführen. Die ideale Form der Orga⸗ niſation haben wir allerdings erſt ſeit dem Jahre 1933 durch die Ausſchaltung des Parlamentarismus erhalten. Dieſes rieſige autonome Unternehmen iſt heute in allen Phaſen natio⸗ malſozialiſtiſch ausgerichtet. Den zweiten Vortrag hielt der Leiter der Bezirksgruppe Baden der Reichsverkehrsgruppe Spedition Direktor Rein⸗ hard, der ſich mit den„Aufgaben des Speditions⸗ und Lagereigewerbes“ beſaßte und die Eigenart und volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung dieſes Gewerbezweiges darlegte. Das deutſche Speditions⸗, Möbeltranspork⸗ und Lagereigewerbe iſt in Dienſt und Leiſtung unentbehrlich für die deutſche Volks⸗ wirtſchaft. Die mit dem Vierjahresplan in Zuſammenhang ſtehenden Maßnahmen bringen auch für das Speditionsge⸗ werbe eine Fülle neuer Aufgaben, insbeſondere hinſichtlich wirtſchaftlicherer Transporkgeſtaltung, an deren Erfüllung das Gewerbe entſprechend dem vom Führer geſteckten Ziel mit Tatkraft und Eifer mitarbeiten wird. Nach einer Fahrt am Nachmittag zur Thingſtätte auf dem Heiligenberg in Heidelberg werden ſich die Teilnehmer an der Verkehrswoche am Abend in der„Stiftsmühle“ ver⸗ ſammeln, um die Ausführungen des Leiters der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP., Pg. Bernhard Köhler, Tagung der Handballvereine der Gau⸗ und Bezirksklaſſe. Vor Beginn der Handballpflichtſpiele fand wie all⸗ jährlich eine Tagung der beteiligten Vereine des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen unter der Leitung des Gau⸗ fachwartes Neuberth⸗Karlsruhe in Mannheim ſtatt. Den Vertretern der Vereine, die faſt vollzählig anweſend waren, gab der Gaufachwart einen kurzen Ueberblick über das vergangene Spieljahr, erwähnte die Erfolge von VfR Mannheim bei den Frauen und von Spv. Waldhof bei den Männern und dankte dann allen Mitwirkenden für ihre geleiſtete Arbeit. Endlich, ſo führte er weiter aus, muß den zum Teil unwürdigen Platzverhältniſſen der Gauklaſſenvereine ent⸗ gegengetreten werden. Ein Platz ohne Umkleidemöglichkeit, Waſchräume und Barriere darf es nicht mehr geben. So gelang es dem hieſigen Turnverein nur unter der Zuſage, die Gaſtſpieler mit Kraftwagen an und von dem Spielfeld zu befördern, daß er Spiele auf eigenem Platze austragen darf. Für die Stadtverwaltung Mannheim, die in der Sportplatzfrage in Seckenheim nicht nur nichts getan, ſon⸗ dern alles unterlaſſen hat, ein vernichtendes Urteil von⸗ ſeiten der Gaubehörde.) Die Kaſſenverhältniſſe und die Eintrittspreiſe wurden beſprochen. Als Mindeſtpreiſe wurden 50, 35 und 20 Pfg. feſtgelegt. Für Frauen dürfen die Preiſe der Jugend ge⸗ nommen werden. Die Einſtellung zum Reichsbund und ſeinen Zielen muß eine poſitive werden. Nicht Vereinsmeierei, ſondern die Erziehung der deutſchen Jugend und des deutſchen Menſchen zur Schönheit und Kraft und der damit ver⸗ bundenen Stärke des Charakters und des Geiſtes ſowie zu heißer Liebe von Volk und Vaterland erſt das hohe Ziel. Die Vereine müſſen ſich darüber klar ſein, daß ſie nur Mittel zum Zweck ſind, nur eine Form, die, wenn ſie ſich als unzweckmäßig erweiſt, überflüſſig iſt und geändert wer⸗ den muß. Es wird mitgeteilt, daß ſich zu den Spielen Mann⸗ ſchaften der SS und von Betriebsgemeinſchaften angemeldet haben und daß auch die SA noch folgen wird. Die neu Hinzukommenden müſſen natürlich in der unterſten Klaſſe anfangen, doch bei dem Material, das in den Formation ſteckt, iſt damit zu rechnen, daß auch in Baden eine e Mannſchaft einer Formation in kurzer Zeit in der klaſſe ſpielen wird. Jahr ſind bei den Kämpfen der badiſchen Gauklaſſe nat ſtehende Vereine beteiligt: Spo. Waldhof, Tv. Rot Tl. detſch, VfR Mannheim, Tv. Seckenheim, TSV Oftershei TSV Nußloch, Tv. 62 Weinheim, Tv. Hockenheim und FC Freiburg. 5 — * Am kommenden Sonntag findet in Seckenheim daz erſte Verbandsſpiel ſtatt: a Tv. 98 Seckenheim— Tv. Hockenheim Hockenheim hat ſein erſtes Spiel in der badiſchen Gau klaſſe bereits hinter ſich; in Rot, dem Tabellenzweiten dom vorigen Jahre, unterlag es mit 11:6 Toren, bei einen Halbzeitſtande von 6:1. Sie haben ſich alſo in der zweiten Spielhälfte bereits an den Gauligaverein gewöhnt und ihm einen gleichwertigen Gegner entgegengeſtellt. dee Seckenheimer Turner werden demzufolge ſchon kämpfen m ſen, wenn ſie nicht auch dieſes Jahr wieder die eren in die Spitzengruppe vorgeſtoßen. Sonntag gegen Hockenheim— ſowohl im Fußball als gut Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Anfang 20, Ende 22 Uhr. Unser Haus füllt sich Tag für Tag mehr mit Schuhe von hervorragender Qualität und Preisw/ur digkeit Wir freuen Für den Merl uns àuf lhten Besuch Bekanntmachung. Hochvoltleitung Rheinau⸗Mundenheim. Die neu erſtellte Hochvoltleitung ſteht ab Samstag, den 18. September 1937 unter voller Betriebsſpannung. Das Beſteigen der Maſte und Berühren der Leitungsſeile iſt lebensgefährlich und daher verboten. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk A.⸗G. Baubüro Darmſtadt. 9 Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 98. Das Training findet heute Freitag bereits um halb 6 Uhr ſtatt.— Für Zuſchauer iſt im Sonntag zu den Spielen in Hockenheim Gelegenheit gegeben, mit der Bahn ab Friedrichsfeld für 70 Pfg. hin und zurück zu fahren. Anmeldungen müſſen ſpä⸗ teſtens heute abend 8 Uhr beim Vereinsführer erfolgen. Jungbauernſchaft, Mhm.⸗Seckenheim Heute Freitag abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Jungbauern des Kreiſes Mannheim im Geſellſchaftshaus S 3 Maunheim. Abfahrt 7.38 Uhr ab Rathaus. Der Jugendwart. Sammel⸗Anzeiger Ant für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Vorrätig: Nährhefe, Fixif, Landsberger Gemenge. anz Damen- und Herren- Winter mäntel eingetroffen. Sünstige Zahlungsbedingungen Karl Kreutzer Textilwaren Meersburgerstraße 88. ————Dn——u—-—t—̃— 1 p Abends 8 Uhr im . der NS. Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ Montag, den 20. Sept., SchlogB-Saale Räucherſiſche Lachsheringe 125 fr 30 Pfg Eintritt 60 Pig. Erstklassige Akrobaten, Humoristen usw. Karten bei den Amtswaltern der Deutschen Arbeitsfront erhältlich, Jakob Würthwein, Lebensmittel, Feinboſt — Punkte an einen Neuling abgeben wollen. Kampf un un Insertion, die treibende Wat Den Geſamtſpielplan geben wir noch bekannt. Dieſez Härte werden mehr als je ausſchlaggebende Faktoren be den Verbandsſpielen ſein. Wie wichtig Punkte ſein können und welche Verſchiebungen ſogar noch kurz vor Schl möglich ſind, haben wir voriges Jahr in beiden Richtungen erlebt. Ettlingen mußte, in ausſichtsreicher Poſition liegend abſteigen, Seckenheim wäre bei etwas beſſerem Start naß Das Leder iſt frei— der Kampf kann beginnen hoffen wir, daß unſere einheimiſchen Sportsleute, die ay im Handball— antreten, mit Punkten nach Hauſe kommeg Im allgemeinen wünſchen wir der diesjährigen Spie runde einen ſportlich ſchönen und erfolgreichen Verlag Freitag, 17. September: Miete C 2 und 2. Sonder, miete C 1: Spiel an Bord. Luſtſpiel von Axel Ivelz. Samstag, 18. September(Beginn der Werbe⸗ woche): Miete A 2 und 2. Sondermiete A 1: neuer Inszenierung: Wallenſtern. Dramatiſches Ge. dicht von Schiller. Anfang 18.30, Ende etwa 23 Uhr. Süß⸗Bücklinge 500 Sr 35 Pf. Stück 15 ß. Echte Kieler poll le immer wieder UmSatrsehad WIILIVY FRHT SCH MARIA TAS NAD WIIIY SISSEL Der unerhört starke neue Uia-Film! Freitag bis Montag je abends 8 Uhr. Bohnen⸗ Kaffee friſch vom Röſter empfiehlt Jak. Würthwein Lebensmittel, Kaffeeröſterei. Schöne Aepfel Pfund 10 u. 12 0 ab 5 Uhr zu verk. Kloppenheimerskr. 33. Wlbenlk Nähmaſchine m. voll. Garantie, wie neu, da unverſenkbar in der zeitgemaden Obergangs⸗ kleidung, da ist z. B. der vornehme Alſwetter-Gabardine- Mantel(auch in Sſipon-Form) und links der 97 dlegene Straßen- Anzug für jede Gelegenheſt geeignet Ubergangs-Mäntel 35. 48.— 66. 65. Strasen-Anzüge 38. 47. 68. 92.— beſonders billig abzugeben. Phoenix⸗ Nähmaſchinen Mennbeim Mannheim, N 4, 13. f menen Taglohn- Eeilel für Bauhandwerker 8 (ach vorgeschrlebenem städtischen Muster)„ 5 Druckerei des„Neckar- e etwrrpcdeetdedd r n Gau⸗ pf und ven bei können Schluß htungen liegend ert nu ginnen die an ls auß linge 35 Pf ge 30 Pfg. wein, inboſt, — 1 15 Pb. Tolle Shaft —— 82 Illuſtrierte Beilage zum ——— Aufnahme: Dr. Croy(Mauritius)— M. Späte Früchte „„Bitte, mein lieber Freund, langen Sie zu!“ Auf 5 Tiſch des Balkons ſtand eine große Schale mit 1 Früchten des Herbſtes, ſo wie ſie uns unſere 1 9 ſchenkt. Renate hatte mit einladender Geſte ge⸗ brochen. Herbert, der ihr gegenüberſaß, hatte mit Wohl⸗ 5 0 die kleine Bewegung beobachtet und erwiderte. 8 ie köſtlich iſt doch der Herbſt. Man ſollte die goldene A per dieſer Jahreszeit viel mehr preiſen. Iſt es jemals 8 er Glut des Hochſommers ſo ſchön geweſen? Und ann die Früchte, Renate!“ 91 95 brauchte nicht weiterzuſprechen. Die Schale, die lag em buntgedecktem Tiſch ſtand, ſprach für ſich. Da 5 wundervolle Kaiſerbirnen, grüngelb geſprenkelt, 105 e Pflaumen im Samtblau zarter Unberührtheit, roſen⸗ Traude Aepfel und paſtellfarbene Pfirſiche, auch die bunt en von deutſchen Rebenhügeln fehlten nicht. Was Man der Farbenpracht dieſer Früchte wohl noch gleichen? diese verſteht es ſehr wohl, wenn man ſchon im Anſchauen eher göttlichen Geſchenke des deutſchen Herbſtes einen ichen Genuß empfindet. Feiddenate griff zu einer Frucht und begann wieder: n ke wir den Herbſt! Ich kann es nicht verſtehen, wie zeiſe e Früchte höher ſchätzen kann. Unſere Früchte 00 angſamer als die Gaben des Südens oder der ie 5 aber dafür gab ihnen der Schöpfer ein Aroma, f 159 keinen anderen Früchten zu eigen iſt. Der Ge⸗ ich ni eines Apfels aus dem Klima Mitteleuropas läßt 5 a beſchreiben. Da kommen wir mit den Begriffen 50 tags nicht aus, ſo eigenartig iſt der Charakter einer Herb Frucht. Sie ſind alle trunken von der Sonne des Nee erfüllt ö„Hon einem Saft, der mir köſtlicher dünkt als jener älteren, den die Alten geprieſen haben.“ es, mit git lächelte ſeinem Gegenüber zu:„Du verſtehſt f ltur zu genießen, von dem würzigen Duft der Erde, durch aber das Schönſte bei der Betrachtung dieſer auserleſenen Früchte ſcheint mir z ſein, daß ſich hier die Natur und der Fleiß der Menſchen ſchöpferiſch verbündeten. Wenn man die wilden Früchte ſieht, aus denen in einer 1000jährigen Züchterarbeit unſer Edelobſt der Gegenwart emporgezüchtet wurde, wird man auch der Gärtner gedenken, die hierbei das Werk der Natur in liebevoller Arbeit unterſtützten. In dieſen Früch⸗ ten feiert nicht nur die Sonne eine würzige Auferſtehung, in ihnen bekundet ſich auch die Liebe des Gärtners. Er betreut und behütet ſeine Bäume das ganze Jahr hin⸗ durch, ſchützt ſie vor Schädlingen jeder Art, beſchneidet die Zweige zur rechten Zeit, umſorgt den Boden, auf dem ſie wachſen, bewahrt ſie vor Dürre und Froſt und übt die hohe Kunſt der Veredelung. Danken wir den Gärtnern und ihrer Liebe zum Werk!“ Beide ſchwiegen eine Zeitlang und genoſſen die Gaben des Herbſtes, die mit ihrem unvergleichlichen Duft ein köſtliches Stilleben bildeten, wie es kein Künſtler zu ge⸗ ſtalten vermag. Durch das Laub, das den Balkon umrankte, floſſen die Sonnenſtrahlen in goldenen Strömen, und man ſpürte beim Genuß der Früchte, daß ſie vom Segen der Sonne durchtränkt waren. Späte Früchte! Noch einmal leuchten in ihnen die Farben des Frühlings auf, erfüllt ſich der Zauber der ewig gebärenden Erde, das köſtliche Wunder der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Späte Früchte grüßen den Abend des Jahres, das nun bald in die Nacht des Winters hinabſinken will. Mag das Laub ſich auch bald färben und die Bäume in den Herbſtſtürmen den Schmuck der Blätter verlieren. Die Früchte bleiben uns auch im Winter und ſchmücken unſere Tafel, ſie bleiben uns als Erinnerung an die Jahreszeit der Reife, der letz⸗ ten Sonnenfülle, die uns das Jahr ſchenkt. Aber dieſe Sonnenkraft wirkt ſich auch in unſerem Körper zum Segen aus und erſetzt uns die fehlende Sonne. Späte Früchte ſpenden Sonne, Freude und Geſundheit. 2 S EVH GE 7 5 ANS Der Frühling iſt holde Buntheit, der Sommer grün, der Herbſt iſt wieder bunt, aber unendlich üppiger, golde⸗ ter, ſtrahlender als der Mai. Seine gewaltigſten Farben ind Gold, Gelb und Rot. Gleich rieſigen Blutstropfen riefen die roten Blätter des wilden Weines von den Mau⸗ ern und den Zäunen der Gärten. Wie ein goldenes Meer wogen die Wipfel der Buchenwälder im Herbſtwind, gelb wie Meſſing leuchten die Blätter des Ahorn,— und dann die kecken Aſtern in den Beeten, die prahlenden Georginen, die feurigen Hagebutten und die Ebereſchenbäume mit ihren lachenden, funkelnden Korallenbüſcheln,— welch ein Konzert! Schön ſtirbt die Erde und reich, das muß man ſagen! Noch einmal vor dem Erlöſchen zeigt ſie, welch himm⸗ liſchen Glanzes ihre Kruſte fähig iſt. O Glanz der Weh⸗ mut, Glanz der letzten Tage, du kühler Goldhauch des Abſchiednehmens, ihr flammenden, mählich dunkelnden Pfade der Melancholie. Wir lieben dich, Herbſt, wie wir das Daſein lieben, mit einem bangen, ſchwermutsvollen, in goldiges Dunkel verſunkenen Empfinden. Wir lieben dich, weil du ſo ſchön biſt, weil uns von deinen ſonnen⸗ gebräunten Schultern noch einmal die ſüße Wonne des Daſeins grüßt, von der wir fühlen, daß ſie in Kürze ver⸗ modern wird gleich den Blättern, die durch das kühle Wehen deiner im Dunſt zerfließenden Tage taumeln. Herbſt, du ſchenkſt uns den Reichtum vor dem Ende. Du biſt wie ein Alter, der das Leben hindurch Schätze ſammelt in Fülle und ſie nun fortſchenkt, ehe er ſtirbt. Früchte rollen uns aus deinem Schoß entgegen, ſüße, ſaf⸗ tige, geheimnisvolle Früchte, in denen noch die reifende Sonne des Sommers kocht. Die honigmilden blauen Pflaumen, die ſchlanken Birnen, die runden, bernſtein⸗ farbenen Aepfel ſinken nieder aus ſchwer beladenen Zwei⸗ gen. Und dann die edelſte Herbſtfrucht: der Pfirſich, cham⸗ pagnerfarben, diskreteſtes Aroma, unendlich vornehm. Und das herbe, bäueriſche Kind des Waldes, die dunkel⸗ farbige Brombeere. Und dann der Wein. Sei bedankt, o Herbſt, für dieſe Spende, die den Glanz des Himmels an ihrer laubumrank⸗ ten Stirn trägt. Geprieſen ſei der Uebermut der Trauben⸗ leſen mit Sang, Tanz und Böllerſchüſſen: hier wird ja etwas eingeſammelt, dazu beſtimmt, einen Strahl para⸗ dieſiſcher Verklärung in die ſchattenreichen Tage der Menſchheit zu werfen. Die Traube iſt die Frucht des Dio⸗ nyſos. Ihr gekelterter Saft hebt den Sterblichen in wun⸗ dervollem Schwung über das Irdiſche hinaus in die hol⸗ den Sphären kosmiſcher Melodien. Man nennt dich Sor⸗ genbrecher, o funkelnder Wein, aber du biſt viel mehr: du biſt der Spender einer aus Traum und Ewigkeit ver⸗ führeriſch gemiſchten Luſt, du nimmſt aller Wirklichkeit die Schwere, den gequälten Stirnen die Falten. Aber du ver⸗ langſt Klugheit von den Menſchen; wer dich mißbraucht, iſt ſofort dein Feind, du machſt ihn finnlos und ſtreckſt ihn nieder. O herbſtliche Wanderungen! Wanderungen durch die fruchtgeſchwellten Rebengärten an den milden, ſonnen⸗ beſchienenen Hängen der Flüſſe. Wanderungen über ab⸗ geerntete Felder, auf einſamen Wegen, über die der gol⸗ dene Regen wiſpernder Birken ſich niederneigt. Voll un⸗ ergründlicher Fragen ſchweift der Blick durch klare, kühle, ſtriſtallene Luft, die alle Farben ſeltſam hart und kräftig malt. Nichts iſt durchſichtiger als die Luft mancher ſon⸗ niger Herbſtnachmittage. Eine melancholiſche Muſik dringt herüber: das Summen der Dreſchmaſchinen, das Rufen einzelner Krähen, der monotone Klang der Dreſchflegel auf den ährenüberſchütteten Tennen. Hoch oben ziehen wilde Gänſe lärmend nach Süden, Völker von Feldhüh⸗ nern gehen aus den Ackerfurchen auf, fern klingen die Büchſen der Jäger. Dan treten wir in den Wald. Rot, gelb, braun, ſchon vielfach gelichtet, ragen die alten Wipfel zum Himmel— und warten. Unſere Füße raſcheln in den dürren, hin⸗ geſunkenen Blättern, ein feiner, erdiger Moderduft weht uns an, der Duft des nahenden Endes. Pilze, manche in giftig ſtrahlendem Rot, leuchten geſpenſtiſch unter dem Buſchwerk auf. Wir treten auf eine Halde; fern äſen Rehe, eine Glocke klingt, es iſt gegen Abend, etwas Müdes iſt in die Luft gekommen, das Tal liegt in perlenfarbenem Dunſte da. Dann kommt Sturm, heult dumpf durch Wäl⸗ der und Wieſen. Und wenn die ſchmerzlichen Schreie der Natur verebbt ſind, ſtehen die Bäume entlaubt. Heut aber ſind die Wipfel noch blinkend im Abend⸗ ſchein! Laßt uns heimwärts wandern in unſer dämmeri⸗ ges Zimmer, wo das praſſelnde Feuer im Kamin purpur⸗ rote Lichter über den Teppich und die Möbel wirft. Vor dem Kamin wollen wir uns niederlaſſen, wollen nachdenk⸗ lich in das Glühen und Kniſtern der zu Aſche zerfallenden Buchenſcheite blicken, und eine ſchlanke Flaſche wollen wir öffnen und das wundervolle Gold eines lange vergange⸗ nen Herbſtes in unſere hohen Gläſer rinnen laſſen und wollen trinken— worauf? Auf ein melodiſch bewegtes Daſein und einen barmherzigen Tod. ——.— TTTTT—T—T—T—T—T—TT Der Schweden ⸗Acker Erzählung von E. O. Single. Er lag im Schollenbruch und war mit ſeinen fünf⸗ viertel Morgen ein hübſches Stück Land. Oben ſchmiegte ſich ſein breiter Leib in einer ſanften Welle an den Schol⸗ lenberg, einen niedrigen Hügel, auf dem zwei Pappeln ſtanden, die abends ihre langen Schatten über den Schwe⸗ den⸗Acker warfen, als wollten ſie ihn ſchützen vor den feuchten Nebeln, die ringsum aus den Wieſengründen des Bruchs aufſtiegen. Noch vor 70 Jahren hatte faſt der ganze Schollenbruch den Grafs gehört. Vielleicht hatte es damals ſogar auch noch das„Schweden-Bruch“ oder die„Schweden-Wieſen“ geheißen, wie der Acker noch heute der„Schweden-Acker“ hieß. Alles andereaber war inzwiſchen nach Hainbuch, in deſſen Gemarkung das Feld log, zurückgekommen, mit Aus⸗ nahme dieſes einen Ackers an den Pappeln, den der alte Mathäus Graf verteidigte, als gelte es nicht den Beſitz eines mittelgroßen Stück Bodens, ſondern eines Gutes, von dem ſein Leben abhing. Von neuem aufgelebt war der uralte Streit, als drei Schöffen des Feldgerichtes von Hainbuch zuſammen mit dem Schultheiß Schorer wieder einmal fünf Stunden über den Berg getappt waren, um dem Mathäus Graf 1500 Mark auf die Hand für den Schweden-⸗Acker zu bieten, damit ſie ihre Wieſen beſſer wäſſern könnten. Da hatte der alte Graf, nach dem unvorſichtigen Vorhalt der Hain⸗ bucher: Wie das ganze Schollenbruch, ſo hätten die Grafs damals in der Schwedenzeit auch den Acker für einen Laib Brot bekommen, als die Bucher hungerten und die Grafs auf ihrem abgelegenen Hof verſchont geblieben waren,— die hochfahrende Antwort gegeben: Wenn die Bucher wieder einmal zum Hungern kämen, ſo wolle er, der Mathäus Graf, nicht einmal für ganz Hainbuch einen Laib Brot geben. Daß ſeine Altvordern das Schollenbruch, das ihr Recht und Eigen geweſen ſei, zurückgegeben hätten, das könne er dieſen noch nicht einmal im Grabe vergeſſen. Es war ein hitziges Wort, in jähem Zorn geſprochen, aber es wuchs und wurde zu einem Berg des Haſſes zwi⸗ ſchen den Bauern: Für ganz Hainbuch nicht einen Laib Brot! Noch nicht einmal im Grabe vergeſſen!... Kam einer der Grafs nach Hainbuch, ſo konnte er gewärtig ſein, daß irgendwoher ein Stein geflogen kam. Unbekümmert um den Haß der Menſchen, gebar der Schweden⸗Acker Jahr um Jahr in ſchwellender Reife ſeinen Segen. Es war faſt, als trotze er einem Schickſal, das ihn zum Zankapfel unter den Bauern hatte werden laſſen. Gol⸗ den wogte jeden Sommer das Aehrenmeer über dem Acker. Jedes Jahr kamen ſie vom Grafen⸗Hof herüber, der Alte, zwei Knechte, einer der Söhne mit ſeiner Frau. Diesmal war auch ein Enkelkind des alten Graf dabei: die ſiebenfährige Johanna. Beim erſten Morgengrauen waren ſie aufgebrochen, und als es Abend wurde, zogen ſich die Garben wie hohe, gelbe Zelte den Hügel hinan. Die Grafs kehrten in dieſer Nacht nicht mehr zurück. Die junge Frau hatte zwar erklärt, daß man wenigſtens das Kind heim oder ins Dorf zum Schlafen bringen müſſe, aber der alte Bauer hatte die kleine Johanna, die ſein Liebling war, auf den Arm genommen und gefragt, ob ſie mit ihm hier draußen auf den Garben ſchlafen wolle. Als das Kind, froh des Neuen und Ungewohnten, freudig zuſtimmte, da legten ſie ſich alle für einen kurzen Schlum⸗ mer am Ackerrain nieder, um am nächſten Morgen, wenn die Wagen kämen, gemeinſam die Heimfahrt anzutreten. Es wurde ein drückend heißer Tag. Glaſig flimmernd vom wolkenloſen Himmel brannte die Sonne. Die letzten Tropfen waren aus den Kannen geſchüttet. Das Kind ſuchte Glücksklee in den Wieſen. Die Erwachſenen ſtanden übernächtigt und voll Unluſt herum, bis endlich ſpät gegen Mittag die beiden aneinandergedeichſelten Leiterwagen herangeſchottert kamen und das Aufladen begann. Das ſei das letztemal, ſagte der Sohn, daß er die Fahrt zum Schweden⸗Acker mitmache. Man ſolle ihn den Hainbuchern geben, die nur einen Katzenſprung hierher hätten. Ueberhaupt ſei ein ſolcher Acker, meilenweit vom Hofe entfernt, ein ſtarrköpfiger Unſinn. Worauf der Alte nur ſagte, daß der, dem es nicht paſſe, jederzeit mar⸗ ſchieren könne, und ſie verdroſſen weiterſchafften. Kurz bevor die letzte Garbe hinaufgereicht wurde, ſah ſich die junge Frau plötzlich nach dem Kind um. Vielleicht war es jene geheimnisvolle Bindung zwiſchen Mutter⸗ und Kindesſeele, die hier im Augenblick der Gefahr den Hilferuf lautlos vermittelte, noch bevor das Drohende ſich merkbar äußerte. Die junge Frau ſchritt erſt langſam, dann mit immer ſchnelleren Schritten hinüber nach den Wieſen, wo das Kind noch vor kurzem geſtanden und zu ihnen hinübergeſchaut hatte. Die kleine Johanna hatte ſich bis weit hinunter ver⸗ laufen. Die Frau ſah den hellen Fleck der Kleider ſchon von weitem, aber ihr Herz verharrte noch immer in der klopfenden Unruhe, die ſich ſteigerte, je näher ſie der Stelle kam. Das Kind lag leicht zuſammengekrümmt am Boden und ſchien zu ſchlafen. Aber dann ſah die Mutter, daß ſeine Hände in den ſchwarzen Wieſengrund eingekrallt waren, und daß von den faſt tintenblauen Lippen kleine ſilberne Speichelfäden rannen. Sie riß das Mädchen hoch und lief unter kleinen ſtammelnden Schreien den Hügel hinauf, wo die anderen eben die hochbeladenen Wagen erklettern wollten, um es ſich oben für die Heimfahrt be⸗ quem zu machen. Der Schweden⸗Acker lag jetzt ſauber⸗ gerecht da wie ein geſchorenes Raſenſtück, das in der Sonne bleicht. Der Alte nahm der keuchenden Frau, die ſich kaum mehr auf den Beinen halten konnte, das Kind aus den Armen und trug es in den Schatten. Das Kind hatte einen Hitzſchlag bekommen, das ſahen ſie ſofort. Waſſer! Erſt riefen es alle aufgeregt und wirr durcheinander, dann murmelte es auch das Kind, leiſe, kaum hörbar:„Waſſer!“ Es gab kein Waſſer hier am Schweden⸗Acker, das wuß⸗ ten ſie genau. Während die junge Frau niedergeſunken war und ihre Hand unter des Kindes Kopf gelegt hatte, berieten ſie in fliegender Haſt, ob man das Kind nach Hainbuch hinunterſchaffen oder Waſſer und den Arzt her⸗ aufholen ſollte. So bemerkte niemand, daß der alte Bauer ſchon das Handpferd ausgeſpannt hatte, und ſich mit zwei leeren Kannen auf deſſen breiten Rücken ſchwang. Er ritt den Berg hinunter, der Bauer Mathäus, wie ein alter Landsknecht, knorrig und ſchwer. Am erſten Ge⸗ höft hielt er an. Es war des Schultheiß Chriſtian Schorers Haus. Der alte Graf wußte das, aber er trat nicht leiſe auf, als er mit ſeinen Kannen über den Hof ſchritt. Ich bin mit meinen Leuten oben am Schweden⸗ Das kleine Mittenwald hat ſeinen Namen in der Welt von den vortrefflichen Geigen, die dort gebaut werden, aber auch die größeren Sehweſtern der Violine, nämlich die Bratſchen, Celli und Streichbäſſe, die von dort her⸗ ſtammen, ſind nicht minder edel im Ton und deshalb bei Muſikern ſehr begehrt. Mit einem Cello, das dort ge— baut wurde, hat es ſogar eine beſondere Bewandtnis. Ja, man kann von einer Geſchichte ſprechen, und die will ich erzählen. Ein Geigenbauer, der mit ſeinen Inſtrumenten einen guten Abſatz gehabt hatte und deſſen Sparkonto ſo ſtand, daß er die Arbeit etwas ruhiger angehen laſſen konnte, kam eines Tages auf den Gedanken, es nun einmal mit dem Cellobau zu verſuchen. Zwar hatte er als junger Burſche gelernt, wie man das anfängt, aber um ſeiner Sache ganz ſicher zu ſein, begab er ſich für ein halbes Jahr zu einem Meiſter nach Italien und dann noch drei Monate nach Wien. Seine Rückkehr war im ſpäten Herbſt erfolgt und er wandte die ganze freie Zeit daran, um das Inſtrument zu bauen. Dabei erging es ihm ſeltſam: hatte er beim Geigenbau manches Inſtrument, weil er ſich in der Güte des Tones nicht genug tun konnte, immer und immer wieder umgebaut, manches Stück ſogar ganz verworfen, ſo geriet ihm hier nichts daneben. Das Holz, das er aus⸗ gewählt hatte, erwies ſich als ſtark und biegſam zugleich. Der Boden gelang ihm in einem Gleichmaß, das die an⸗ deren Geigenbauer bewunderten, und die Decken zeigten die Schönheit eines lebendigen Weſens. So entſtand Teil um Teil, und als er das Cello zuſammengeſetzt und po⸗ liert hatte, war es ſchon äußerlich ein Schmuckſtück für 5 3 Meiſter⸗Cellb... Zwiſchen Griffbrett und Saiten ſteckte ein Zettel Zeichnung: Grunwald— M. 8 Da ſtand jedes Orcheſter und Quartett. Als er es aber ſpielte, er⸗ ſchrak er nach den erſten Tönen ſelber und traute ſeinen eigenen Ohren nicht. Er verſuchte es von neuem und ſpielte weiter. Da konnte kein Zweifel ſein: das war ein Meiſter⸗ Inſtrument geworden, wie er es kaum in Italien und Wien in der Hand gehabt hatte. Eines Abends bat er die anderen Geigenbauer zu ſich und ſpielte ihnen vor. Sie konnten feine Meinung nur be⸗ ſtätigen und beglückwünſchten ihn zu dieſem großen Erfolg, dann beratſchlagte man, welcher Preis dafür zu fordern ſei und einigte ſich ſchließlich auf eine beträchtliche Summe, die jedem von ihnen als durchaus angemeſſen erſchien. Weil wenig Ausſicht dafür beſtand, daß ein Käufer nach Mittenwald kommen werde, gab der Meiſter das Inſtrument nach München in Kommiſſion. Da ſtand 5 nun als ein rechtes Prunkſtück im Fenſter, ſtrahlend, flam⸗ mend in ſeinem rötlichen Lack, und zwiſchen Griffbrett und Saiten war kokett ein Zettel geſteckt, auf dem zu ſeſen ſtand:„Mittenwalder Meiſter⸗Cello, preiswert zu ber. kaufen.“ Ja, dieſer Zettel, der überdies noch ein wenig ſchief ſtand, war kokett, denn er verwandelte das Inſtru⸗ ment, gab ihm eine beſondere Note, ſo wie ſie eine ſchöne Frau durch einen geſchickt angelegten Schmuck empfängt. Natürlich blieben die Studierenden der Akadamie bor dem Schaufenſter ſtehen, und mancher von ihnen ging auch wenn er ſich unbeobachtet wußte, in den Laden und erkun⸗ digte ſich näher. Aber jeder, der den Preis hörte, er⸗ ſchrak und ging bedrückten Herzens von dannen. Alle haf ten den Wunſch, das Inſtrument zu beſitzen, waren alle in Verſuchung, und eines Tages war der Spitzname für das Cello da:„Madame Potiphar“. Da trat eines Tages ein junger Muſikſtudent, den noch volle drei Semeſter vom Abſchluß des Studiums trennten, in den Laden und ſagte, daß er das Cello einmal zut Probe ſpielen wolle. Der Beſitzer machte ein nachdenkliches Geſicht; aber ſchließlich konnte der etwas abgetragene An zug des jungen Mannes ja täuſchen. Der junge Muſikant ſetzte ſich hin und ſpielte. Spielte ohne Unterbrechung länger als eine Stunde, weil er ge⸗ fangen und verzaubert war. Auch dem Beſitzer des Ladens machte das Spiel Freude, und als ſchließlich eine Pauſe eintrat, ſagte er:„Sie gefällt Ihnen wohl? die Madame Potiphar? Aber ſie iſt teuer, die Dame— ſehr teuerſe Der Junge ſah und hörte nichts mehr. Er ſtand auf, nahm ſeinen verbeulten Hut und ging ohne ein Wort aus dem Laden. Nach 2 Stunden war er wieder da, und diesmal hatte er eine ganze Menge zu ſagen. Er wolle das Callo kaufen. Später, denn jetzt ſei er noch Student, aber wenn er mit der Akademie fertig ſei und ſein erſtes öffentliches Konzert gebe „So kaufen Sie es doch jetzt ſchon! Ich werde dem Meiſter vorſchlagen, daß Sie es in Raten bezahlen!“ Ma⸗ dame Potiphar ſtrahlte in all ihrer verführeriſchen Schön⸗ heit vor dem Jungen, und in ſeinem Ohr war noch immer der Zauberklang ihrer Stimme. Er wollte ſchon ja ſagen, dieſes bedingungsloſe Ja, mit dem die Leidenſchaft nach dem Erſehnten greift, aber dann riß es ihn herum, und er ſtürzte zum zweitenmal aus dem Laden. Der Beſitzer ſah ihm einen Augenblick nach. Dann nahm er das Cello und begab ſich damit in ſein kleinez Kontor, wo er es in einen Kaſten ſperrte und dabei ſagtet „So, Madame Potiphar, Sie ſollen mir keine guten Fun⸗ gen mehr unglücklich machen!“ Am ſelben Abend noch ging ein Brief an den Mittenwalder Meiſter ab, in dem der ganze Vorgang geſchildert wurde und der mit den Wor⸗ ten ſchloß:„Ich kann das Cello nicht mehr ausſtellen, weil mir die Jungens leid tun und gar dieſer eine. Die Ma⸗ dame Potiphar habe ich in den Kaſten geſperrt. Wenn ich ſie zurückſchicken ſoll, ſchreiben Sie mir das bitte.“ Die Antwort des Meiſters, die ſehr bald eintraf, war kurz und bündig, ſo:„Madame Potiphar bleibt im Kaſten bei Ihnen, bis der Junge fertig iſt. Dann werden wit weiter ſehen.“ In der Akademie hatte an dem Tage, an dem das Cello aus dem Fenſter verſchwunden war, große Aufte⸗ gung geherrſcht. Allen tat es leid, daß Madame Potiphar weg war. Es traf aber niemand ſo wie den einen, der von Stund an mit einer Verbiſſenheit ohnegleichen ar⸗ beitete und ſeinen Abſchluß mit Auszeichnung machte, trotz des ſehr mäßigen Inſtrumentes, mit dem er ſich noch immer behelfen mußte. Als er abends in ſein beſcheidenes Zimmer kam, traute er ſeinen Augen nicht. Da ſtand, wie atmend gn den Stuhl gelehnt, das Meiſter⸗Cello, das er keine Stunde lang vergeſſen hatte. Zwiſchen Griffbrett und Saiten ſteckte noch ein wenig verwegener als damals ein Zettel, auf dem er las:„Es ſchickt mich mein Erzeuger, der Mitten⸗ walder Meiſter, nicht als Madame Potiphar, ſondern von nun an als legitime Frau!“ Das erſte öffentliche Konzert des jungen Muſikers war der Anfang einer großen Künſtlerlaufbahn. Der Bei⸗ fall wollte kein Ende nehmen. Nur einer rührte ſich nicht das war der Mittenwalder Meiſter, der ſtill in ſich hin lächelte und die glücklichſte Stunde ſeines Lebens hat Acker und brauch Waſſer für mein Enkelkind!“ ſagte er und ſtellte ſich vor den Schorer hin, der mit einer Hand noch eben durch den Futtertrog fuhr, als wiſſe er nicht, ob er überhaupt aufſehen ſolle. „Daß du uns überhaupt kennſt heute!“ antwortete der Schorer ſchließlich, und beugte ſich wieder ganz hin⸗ unter zu ſeinem Trog. „Das Kind ſtirbt!“ ſagte der alte Bauer nur, aber es war zu ſpüren, daß es das letzte war, was er überhaupt ſagen würde. Nun reckte ſich der Schorer in die Höhe. Einen Augenblick ſahen ſie einander an, ganz nahe waren ſie ſich, jede Falte in ihren Geſichtern hätten ſie zählen können, jedes kleine Aederchen in ihren Augäpfeln, jeden Blutſchlag an den aufgeſchwollenen Schläfen. So mochten vor 300 Jahren ſchon einmal zwei ihrer Geſchlechter ein⸗ ander gegebenübergeſtanden haben, nur daß es da der andere war, der dieſe drei Worte ſagte, und daß es da nicht Waſſer war, das er heiſchte, ſondern Brot—— Aber dann war es vorbei. Dieſe Augen, die eben noch aufgelodert waren gleich einem ſengenden Strahl, erlo⸗ ſchen faſt. Sie waren jetzt nur noch kleine helle Lichter, die ruhig und klar ineinandertauchten. „Dort iſt der Brunnen!“ ſagte der Schorer und nahm ſelbſt eine der beiden Kannen aus des Alten Händen So konnte dem Enkelkind des alten Mathäus Graf noch Hilfe werden. Es erholte ſich ſchnell, und den Doktor, der bald darauf zum Schweden⸗Acker hinaufkam, brauchten ſie eigentlich ſchon gar nicht mehr. Zum nächſten Sonntag aber kam der alte Graf mit der kleinen Johanna herübergefahren. Seit vielen Jahren traf man ihn zum erſtenmal wieder in der alten Hain⸗ bucher Kirche. Und am Nachmittag, beim Rückweg über den Schollenhügel, da trat der Bauer Mathäus in ſeinem feierlichen Bratenrock noch einmal über Chriſtian Schorers Hofſchwelle, aber diesmal ſagte er ſelbſt überhaupt nichts. Nur die kleine Johanna ſprach mit ihrer hellen Kinder⸗ ſtimme einen Satz her, den ſie ſicher auswendig gelernt hatte, denn ſie ſagte ihn fehlerlos und gut auf wie ein richtiges Gedicht:„Weil Ihr mir Waſſer gegeben habt, Schorer⸗Bauer,“ ſagte ſie,„und er nur einen Laib Brot e hat, gibt Euch der Großvater den Schweden ⸗Acler zurück.“ Als ſie im dämmernden Abend oben bei den Pappeln vorbeifuhren, lag der Schweden⸗Acker wie ſeit 300 Jahren in breiter Ruhe an den Hügel gebettet. Er war ſchon zut Winterſaat gepflügt. Ueber ſeinen feuchtglänzenden Schol⸗ len dampfte der Herbſtnebel. Wie man in Mode kommt Der Komponiſt Nepomuk Hummel hat ſeinen Ruhm einem Zufall zu verdanken. Hummel, ein Schüler Mozarts, war bis zum Jahre 1821 außerhalb Deutſchlands unbe⸗ kannt. Damals konzertierte er in London. Seine Konzerte blieben leer. Nach vielen Bemühungen gelang es ihm endlich, eine Einladung zu erhalten, au einer Abendgeſellſchaft der Lady Dufferin zu ſpielen. Er ſaß am Klavier und ſpielte, fand aber nicht die geringſte Aufmerkſamkeit; die Geſellſchaft unterhielt. ſch ganz laut und ungeniert. Hummel erzürnte ſich darüber ſo ſehr, daß er wütend auf die Taſten ſchlug. Durch dieſe Bewegungen kamen die ſchöngeformten Hände des Kom⸗ poniſten in das günſtigſte Licht. 5 Und ſiehe da, plötzlich erhob ſich die Herzogin von Devonſhire von ihrem Sitz und ſagte laut:„Oh, dieſe Hände, dieſe plaſtiſch ſchönen Hände“. Alles ſah nach dem Künſtler hin und applaudierte— ſeinen Händen. 5 Aber ſein Name wurde nach dieſem Ereignis in 1 4 gen Tagen Mode, ſeine Konzerte waren überfüllt, und 15 Welt niußte natürlich jetzt die ſchönen Hände des Vit tuoſen geſehen haben. 5 pe S 8 . and ez f flam⸗ ett und 1 leſen U ber⸗ wenig Inſtru⸗ ſchöne fängt, tie vor g auch erkun⸗ te, er⸗ le hat⸗ en alle ne für n noch unten, al zur liches e An⸗ Spielte er ge⸗ adens Pauſe adame euer!“ nahm 3 dem esmal Cello wenn tliches dem Ma- öchön⸗ mmer ſagen, nach „und Dann eines ſagte: Jun⸗ ging n det Wor⸗ weil Ma⸗ in ich war aſten wir das ufre⸗ phar der ar⸗ trotz noch kam, d an unde leckte auf kten⸗ von ikers Bei⸗ icht 0 — —— — nder⸗ lernt e ein habt, Brot Acker peln ihren zur chol⸗ (4. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: um Karl Hofmeiſter nicht wieder zu ſehen, bittet Heidi den Profeſſor Servatius, ſie mit nach Italien zu nehmen. Auf ſeinen Einwand, daß die Eltern die Reiſe nicht erlauben würden, verlangt ſie von ihm, daß er ſie entführen ſolle. Servatius lehnt das ab, hinterläßt jedoch ſeine Adreſſe. In der Nacht verläßt Heidi heimlich das Elternhaus. Karl Hofmeifter hört am nächſten Tage, daß Heidi nach Boppard gefahren ſei. Schulfreunde wollen jedoch wiſſen, daß ſie ſich mit dem Profeſſor verabredet habe, um zuſammen nach Ita⸗ lien zu reiſen. Karl iſt entſchloſſen, ihr nachzureiſen. Ein Freund kann ihm 12 Mark leihen. Ein Anruf in Boppard ſtellt feſt, daß Heidi wohl dort angekommen, aber nicht ihre Tante aufgeſucht hat, wie ſie hinterlaſſen hatte. Das be⸗ ſtärkt Karl Hofmeiſter in dem Glauben, daß Heidi mit Pro⸗ feſſor Servatius nach Italien gefahren iſt. Karl Hofmeiſter ſteckt das Geld in die Hoſentaſche und drückt dem Freund die Hand.„Ich tigere jetzt los, Fritz. Bis zur nächſten Bahnſtation mindeſtens geh ich zu Fuß. Ich muß mir meinen Plan noch gründlich überlegen und das kann ich am beſten, wenn ich ſo am Rhein lang laufe. Halt du bloß reinen Mund, vor allem, daß Profeſſor Wel⸗ ling nichts erfährt.“ „Keine Silbe, Karl! Mach's gut und ſchreib mal ine Anſichtskarte aus Italien!“ Mit langen, ſtetigen Schritten wandert Karl Hof⸗ meiſter die Uferſtraße entlang. Das heimatliche Rheinſtädt⸗ chen iſt längſt hinter einer Biegung verſchwunden, aber der Rhein läuft murmelnd weiter neben ihm her, wie ein treuer Geſelle. Karl Hofmeiſter überlegt. Zwölf Mark. Damit kommt man ſchon ein gut Stück ſüdwärts. Man braucht ja nicht grade D⸗Zug zu fahren. Aber wozu überhaupt Geld für die Bahnfahrt ausgeben, wenn's auch anders geht! Ein paar Mark muß man ſchließlich doch auch als Bewegungs⸗ geld in der Taſche haben, und per Auto reiſt es ſich ebenſo ſchön wie mit der Bahn. Kurz hinter Lorchhauſen ver⸗ langſamt Karl ſeine Wanderſchritte und beginnt nach den Autos zu ſpähen, die in gleicher Richtung an ihm vorbei⸗ fahren. Das erſte, das ihm geeignet erſcheint, verſucht er durch Winken und Rufen zum Halten zu bewegen. Aber es fährt glatt vorbei. Auch das zweite und dritte fühlt ſich nicht veranlaßt, zu ſtoppen. Dann aber kommt ein Kabriolett, in dem zwei Damen ſitzen und das einige zwanzig Meter von Karl anhält. „Ein Wandersmann bittet herzlich, ein Stück mitge⸗ nommen zu werden“, ſagt Karl, höflich die Mütze ziehend. Die beiden Autlerinnen blicken aus luſtigen Augen den friſchen, jungen Wanderer wohlwollend an.„Wohin tip⸗ peln Sie denn?“ „Nach Italien!“ Potztauſend! Da haben Sie noch'ne tüchtige Strecke vor ſich! Auf Wanderſchaft?“ 2 Nö, Ferienreiſe ohne Geld“, lacht Karl.„Wenn ich 105 Stück hinten aufſitzen dürfte, wäre ich Ihnen ſehr dank⸗ var.“ „Wir wollen nach Titiſee. Bis Freiburg können Sie alſo mitfahren“, lacht die Dame zurück.„Klappen Sie mal den Kofferſitz hinten auf und ſteigen Sie ein.“ „Danke tüchtig!“ Karl ſchwingt ſich behende in den Sitz. Während die beiden Damen geradeaus auf die kur⸗ venreiche Straße blicken, über die der Wagen den Rhein entlang nach Süden rollt, weht vom Rückſitz her ein zu⸗ ſriedenes Singen herüber. „Klingklang und Singſang! Es zog ein Burſch hinaus in die Welt!“ *. „Ihr Fräulein Schweſter wartet oben in Ihrem Zim⸗ mer, Herr Profeſſor!“ Profeſſor Servatius, eben von einem Beſuch bei ſei⸗ nem Baſeler Kollegen heimkehrend, blickt den Portier des Hotels„International“ verdutzt an.„Meine Schweſter?“ Jawohl, Herr Profeſſor. Das gnädige Fräulein kam mit dem Frühzug und wartet oben in Ihrem Zimmer.“ den krofeſſor Servatius ſchüttelt verwundert den Kopf, ſchwe ſeines Wiſſens hat er nie eine Schweſter gehabt. Er 5 hweigt indeſſen und läßt ſich im Lift zum zweiten Stock öfkrotfahren. Als er jedoch die Tür ſeines Hotelzimmers nftet, verwandelt ſich ſein Erſtaunen in blaſſes Entſetzen, enn aus einem Seſſel am Fenſter erhebt ſich jung und ſchlank— Heidi Welling. Sind Sie mir ſehr böſe, Herr Servatius?“ 8 Profeſſor Servatius ſtreicht ſich über die Stirn, wie 50 einen Traumſpuk zu verſcheuchen.„Sie hier, Heidi? ind Sie. ſind Sie denn mit Ihrem Vater 2“ „Nein, ich bin durchgebrannt.“ gebrarofeſſor Servatius wird der Kragen zu eng. Durch⸗ 95 b Und das ſagt das Mädchen ſo einfach, als ſei 1 75 datürlichſte Sache von der Welt! Die Tochter ſeines Frau Freundes Welling, das Mädchen, das einmal ſeine 15 e ſoll— einfach ihm nachgereiſt, ohne Wiſſen fan 9 n Aber das geht doch nicht“, bringt er müh⸗ önnen ear.„Das iſt doch ganz unmöglich, Heidi! Wie 6 en Sie denn.. Wie haben Sie mich denn über⸗ aupt gefunden?“ 5 erzählten mir doch, daß Sie in Baſel im Hotel i rational wohnen würden.“ Heidi kommt langſam N K heran und hebt kindlich bittend die Hände. daß 0 öſe ſein, Herr Servatius! Ich ſagte Ihnen doch, und 15 zu Hauſe bleiben kann. Sie waren ſo lieb fate d zu mir vorgeſtern, ſeien Sie es auch jetzt. Sie nach J och ſelbſt, daß Sie mich gern mitnehmen möchten 5 Da bin ich alſo...“ Da ſind Sie“, wiederholte Servatius verblüfft. eie ere geht nicht, das geht en gan fe Heidi, Hauſe den ſich hübſch in den nächſten Zug ſetzen und nach ü Ven bultabren, 5 r bittende Ausdruck in Heidis ju Geſicht ver⸗ w n Hei ngem 1 ſich in eigenſinnigen Trotz.„In den Zug ſetzen, tius Ich rg Hauſe werde ich nicht fahren, Herr Serva⸗ Ich reiſe dann einfach allein weiter nach Italien.“ Es iſt ein Schreckſchuß, denn Heidi hat nur noch acht oder neun Mark in ihrem Täſchchen, aber ſie ſieht, daß der Schuß ſitzt. Servatius' Mienen zucken unruhig. „Iſt das wirklich Ihr Ernſt? Sie wollen allein wei⸗ terfahren?“ „Mit dem nächſten Zug“, behauptet Heidi eiſern.„Und Sie werden mich nicht daran hindern konnen, Herr Ser⸗ vatius.“ „Der nächſte Zug geht bereits in einer Stunde. Ser⸗ vatius weiß es genau, denn er hatte die Abſicht, eben die⸗ ſen Zug ſelbſt zu benutzen. Verwirrt ſucht ſein Hirn nach einem Ausweg. Die Situation, der er da plötzlich gegenübergeſtellt wird, iſt eine ſo abenteuerliche, wie ſie ſein geordnetes, ruhiges Gelehrtenleben bisher nicht ge⸗ kannt hat. Indeſſen: ein rettender Gedanke ſtellt ſich ein: Allein, unbeſchützt kann man das tolle Kind natürlich nicht reiſen laſſen. Das wäre unverantwortlich. Welling wird ihm Dank wiſſen, wenn er ſie unter ſeine Obhut nimmt, bis— nun, bis der Vater ſelber ſein entlaufenes Töchter⸗ chen einheimſen kann. Denn natürlich wird man ihm ſo⸗ fort ſchreiben und ihn bitten, perſönlich nachzukommen. Scheinbar in das Unvermeidliche ſich fügend, ſeufzt Ser⸗ vatius leicht auf.„Alſo gut denn, Heidi. Allein können Sie ſelbſtredend nicht fahren. Da Sie darauf beſtehen und nun einmal da ſind, ſo mag es ſein. Wir reiſen zu⸗ ſammen mit dem nächſten Zug.“ 2 N 2 2 Zeichnung: Drewitz— M. „Lieber Herr Servatius!“ Heidi iſt aufgeſprungen und füllt dem Mann in kindiſchem Jubel um den Hals. „Lieber Herr Servatius!“ Heidi iſt aufgeſprungen und fällt dem Mann in kindlichem Jubel um den Hals, ohne jeden Gedanken daran, daß ſie vorgeſtern noch in ſcheuer Angſt vor ihm geflohen iſt, weil er ſie zu ſeiner Frau haben wollte. Servatius aber denkt ſehr lebhaft daran und es wird ihm etwas ſchwül unter der ſtürmiſchen Um⸗ armung. Mit ſanfter Gewalt macht er ſich los und ſchiebt Heidi zur Tür. „Wir haben nur noch eine Stunde Zeit, Heidi, und ich muß.. ich habe noch allerlei zu packen. Vielleicht ſind bal ſo freundlich und erwarten mich unten in der Hotel⸗ alle.“ „Ich werde nicht Sie, ſondern dich erwarten.“ Heidi lächelt ſchelmiſch.„Wie heißt du eigentlich mit deinem Vornamen?“ „Wieſo?“ ſtammelt Servatius von neuem vollſtändig verwirrt.„Wir ſind doch nicht...“ „Aber! Der Portier würde große Augen machen, wenn die Schweſter des Herrn Profeſſor Servatius ihren Bruder unten in der Halle mit„Sie“ anredet!“ „Richtig, ja.“ Servatius faßt ſich abermals an die Stirn.„Sie haben ja vorgegeben, meine Schweſter zu ſein. Warum eigentlich dieſe törichte Myſtifikation?“ „Wäre es dir lieber geweſen, wenn ich geſagt hätte, ich ſei deine Tochter?“ „Nein— das nicht, aber warum überhaupt.. 2“ „Weil die Leute im Hotel Geſichter geſchnitten haben würden, wenn ein fremdes junges Mädchen käme und den Profeſſor Servatius in ſeinem Zimmer erwarten wollte“, ſagt Heidi und fühlt ſich ſehr altklug und überlegen. Aber ſie wird unwillkürlich ein wenig rot dabei. Auch das Geſicht des Mannes färbt ſich einen Schein dunkler.„Ach ſo! Verzeihen Sie, Heidi, daran hatte ich nicht gedacht. Ja, dann muß ich wohl fortan Sie“ „Du“ heißt es, lieber Servatius. Und wie iſt nun dein Vorname?“ 5 „Ich heiße Karl“, ſagt der Profeſſor verwirrt, der ſich 185 nicht ſo ſchnell an das vertraute„Du“ gewöhnen a un. „Karl?“ Ein Schatten von Unmut fliegt über Heidis Züge. Irgend etwas an dieſem Namen ſcheint ihr nicht recht zu gefallen. Aber ſie bezwingt ſich raſch.„Dann auf Wiederſehen, Karl. Und vergiß, bitte, nicht, daß Bruder und Schweſter ſich im allgemeinen duzen, wenn ſie mitein⸗ ander ſprechen.. Piofeſſor Servatius ſteht noch faſt eine Minute lang und ſtarrt nachdenklich die Tür an, die ſich hinter Heidi Dann reißt er ſich zuſammen und geht geſchloſſen hat. zum Schreibtiſch. Man mag ihm zugute halten, daß er in dieſem Augen⸗ blick reichlich verwirrt und aus dem Konzept gebracht iſt durch das abenteuerliche Auftauchen Heidis. Jedenfalls kommt ihm nicht der Gedanke, daß es im Hotel einen Fernſprecher gibt, mittels deſſen man den Profeſſor Wel⸗ ling viel raſcher erreichen kann als durch einen Brief. So ſetzt er ſich hin und ſchreibt raſch einen Brief an ſeinen Studienfreund, in dem er ausführlich die Sachlage dar⸗ ſtellt und den Profeſſor Welling dringend erſucht, ſofort nach Erhalt des Schreibens nach Lugano zu kommen, um dort Heidi in Empfang zu nehmen. Heidi Welling ſitzt währenddeſſen in der Hotelhalle, hinter einem rieſigen Zeitungsblatt verſchanzt. Aber ſie lieſt nicht darin. Geſtern nachmittag noch, als ſie in Bop⸗ pard ſtatt zur Tante zu gehen, den Zug nach Baſel beſtieg, ſaßen ihr die Tränen recht locker. Ein verzweifeltes Men⸗ ſchenkind, das Eltern und Heim verläßt, in die weite Welt hinaus flieht, um den einen nie mehr ſehen zu müf⸗ ſen, deſſen vermeintliche Schande ihren ſchönſten Jugend⸗ traum zerſtört hat. Sie hatte herzliches Mitleid mit ſich ſelbſt und kam ſich wie eine Märtyrerin vor. Aber ein⸗ mal auf ſich ſelbſt geſtellt, allein in dem Zug, der don⸗ nernd durch den Abend dem Süden zuſtrebte, war dieſe ſentimentale Stimmung raſch verflogen. Das Neue, dieſes Bewußtſein, einmal ganz allein ſich durchſchlagen zu müſſen, hatte die alte, übermütige Heidi in ihr geweckt. Die dummen Jungs in der Prima ſollten ſich nur ver⸗ ſtecken mit ihrer törichten Begeiſterung für Karl Hofmei⸗ ſter! Betrug verüben und ſich von der Polizei feſtnehmen laſſen, das würde ſie, Heidi Welling, zwar nicht, aber auch ſie fuhr jetzt hinaus ins Abenteuer. Auch ſie war „durchgebrannt“ und ſie fuhr ſogar noch einem viel auf⸗ regenderen Abenteuer entgegen als Karl Hofmeiſter: Sie war im Begriff, in die Welt hinaus zu gehen, in ein fremdes Land, zuſammen mit einem Mann, der— das fühlt Heidi trotz ihrer Jugend ganz genau— ſie liebte und begehrte. Von dieſer Stunde an war alle Sentimentalität und alle weichherzige Bangigkeit von ihr abgefallen. Die Freude am Abenteuer überwog den Schmerz um den ver⸗ lorenen Jugendtraum. Als ſie in Baſel am nächſten Morgen ausſtieg und den Weg zum Hotel„Internatio⸗ nal“ ſuchte, hatte ſie ſchon faſt vergeſſen, aus welchem tragiſchen Grunde ſie eigentlich geflohen war. Sie war auch darauf gefaßt, daß Servatius ſich weigern würde, ſie ohne den Willen ihrer Eltern mitzunehmen, aber ſie war feſt entſchloſſen, ihn dazu zu zwingen. Die Heidi, die dem Profeſſor Servatius oben in ſeinem Zimmer entgegen⸗ getreten war, hatte nichts mehr an ſich von dem ver⸗ zweifelten, ſich ſelber bemitleidenden Mädchen, das in einer ſtillen Sommernacht unter heißen Tränen daheim ſeine Sachen gepackt hatte, ſondern war ganz der luſtige „Struppes“, der bei jedem tollen Streich der Klaſſen⸗ kameraden mit dabei war. Auch nach der Einwilligung des Profeſſors war Hiedi auf ihrer Hut geblieben, denn dieſe Einwilligung kam ein wenig zu ſchnell. Warum ſchickte er ſie in die Halle? Warum wollte er ſie aus dem Zimmer haben? Sie hätte doch ruhig dableiben und ihm ſogar beim Packen helfen können. Noch ehe Heidi die Treppen hin⸗ untergeſtiegen war, hatte ihr ungetrübter Verſtand das Richtige gefunden. Der gute Servatius wollte wohl allein ſein, um ſich mit Vater in Verbindung zu ſetzen. Oho, Herr Profeſſor! So leicht laß ich mir das Abenteuer nicht verderben! Seit zwanzig Minuten ſchon ſitzt Heidi hinter ihrem Zeitungsblatt, ganz nahe an der Empfangsſchranke und ſpitzt die Ohren jedesmal, wenn der Portier den Anruf eines Zimmertelephons entgegennimmt und die ge⸗ wünſchte Verbindung vermittelt. Aber kein Geſpräch mit dem heimatlichen Rheinſtädtchen wird durchgegeben. Da⸗ gegen wird ein Boy auf Zimmer 325 verlangt. Das iſt Servatius' Zimmernummer. Heidi läßt das Zeitungs⸗ blatt ſinken und beobachtet geſpannt. Nach drei Minu⸗ ten kommt der Boy im Lift wieder herunter, einen Brief in der Hand. i „Expreßbrief! Muß ſofort zur Poſt“, hört Heidi ihn dem Portier im Vorbeigehen zurufen. Ein paar Sekun⸗ den ſpäter iſt ſie ſelber jenſeits des Windfängers. Hinter dem uniformierten Jungen her, der über den Bahnhof⸗ platz dem Poſtamt zuſtrebt. Jenſeits der Straße holt ſie ihn atemlos ein. „Ach, verzeihen Sie! Sie haben doch einen Eilbrief für Herrn Profeſſor Servatius zu beſorgen, nicht wahr?“ „Jawohl, Fräulein Servatius.“ Als gut geſchulter Boy weiß der Junge natürlich bereits, daß die junge Dame, die heute morgen im Hotel angekommen iſt, die Schweſter des Gaſtes auf Nr. 325 iſt, und hat keine Be⸗ denken, ihr den Brief auszuhändigen, als ſie ihm ſagt, daß ihr Bruder noch etwas in dem Schreiben zu ändern wünſche. Als Heidi wenige Minuten ſpäter wieder das Hotel erreicht, wird eben das Gepäck des Profeſſors aus der Tür gebracht und zum Bahnhof getragen. Servatius ſel⸗ ber, den Sommerüberzieher über dem Arm, wartet bereits in 25 055 6 „Da ſi... hm.. da biſt du ja, Heidi. Haſt du dein Gepäck beiſammen?“ 5. 3 „Das gnädige Fräulein hat ihr Gepäck bei mir zur Aufbewahrung abgegeben“, ſagt der Portier dienſtbefliſſen und bringt Heidis Handkoffer unter der Schranke zum Vorſchein. 5 „Dann wollen wir gehen. Es wird höchſte Zeit“, ſagt 1 Servatius, dem Portier ein reichliches Trinkgeld in die 5 drückend. Befriedigt und überlegen öffnet er Heidi die Glastür und ſchreitet mit ihr dem Bahnhof zu. Heidis Geſicht aber drückt eine ebenſo große Befriedigung aus, denn in ihrem Täſchchen ruht wohlverwahrt der Eil⸗ brief an„Herrn Profeſſor Walter Welling“. (Fortſetzung folgt) 0 ..——— 225... TTT 1 ö 4 5 1 35 1 — e 1 ö 1 „Inſel der Erde, 11. Malergerät, 12. germaniſches Getränk, Kreuzworträtſel. 7 0 71 o 22 u 17 8 9 30 3 30 1 22 r Waagerecht: 1. Schiffsſchraube, 8. japaniſches Brett⸗ spiel, 9. aſiatiſche Halbinſel, 10. Spielkarte, 12. Kennzeichen, 13. Europäer, 15. kleine Inſel, 17. waldiger Höhenzug in Braunſchweig, 19. ausgeſtorbener Rieſenvogel, 21. Schwimmvogel, 23. Rennbahn, 24. Blütenſtand, 25. Jah⸗ reszeit, 27. Planet, 29. türkiſcher Männername, 30. Stadt in Bayern, 32. Fettart, 33. Schiefer, 35. Senkblei, 37, per⸗ ſönliches Fürwort, 39. Stimmlage, 40. Faultier, 41. Nutz⸗ pflanze.— Senkrecht: 1. Fluß in Italien, 2. Nebenfluß der Wolga, 3. Europäer, 4. perſönliches Fürwort, 5. Klebe⸗ mittel, 6. Affenart, 7. ägyptiſcher Sonnengott, 8. größte 14. Straußenart, 16. geographiſcher Begriff, 18. Fang⸗ ſchlinge, 20. Fiſch, 22. Metallgeſtein, 23. Getränk, 26. Fluß in Afrika, 28. Farbe, 30. Fechtausdruck, 31. Gewebe, 34. griechiſcher Buchſtabe, 36. Kurort im Speſſart 38. Auer⸗ ochſe, 40. Flächenmaß.(6= oe.) Magiſches Dreieck. a be ee e 11 n R 55 Man ſtelle die in vorſtehendem Dreieck enthaltenen Buchſtaben derart um, daß die drei äußeren Reihen wie die drei waagerechten Mittelreihen Wörter mit folgender Bedeutung ergeben. 1. Farbſtoff, 2. Gleichlaufende Fläche, 3. Sibiriſcher Strom, 4. Großes natürliches Waſſerbecken, 5. Hochland in Vorderaſien, 6. Schickſalsgöttin. Dope Probe u. Stoschote kostenlos von Or, A. Wolff. Sielefeld: W Silbenrätſel. a— a— bak— bern— burg— champ— der— der— des— di— du— e— e— eu— gard— gi— go — hoe— hof— in— it— ke— ket— lin— long— ma— me— nau— ne— nel— o— pi— po— ra — ri— roß— ruy— ſchlü— ſis— ſtre— ta— tar— te— the— ter— ter— ti— wal— wiſch— ze. Aus vorſtehenden 50 Silben bilde man 18 Wörter mit folgender Bedeutung: 1. Arzneiverkaufsſtelle, 2. Griechiſche Schickſalsgottheit, 3. Mohammedaniſcher Bettelmönch, 4. Höfiſche Sitte, 5. Griechiſcher Göttertrank, 6. Seeſäugetier, 7. Griechiſcher Dichter, 8. Blauer Farbſtoff, 9. Stadt in Anhalt, 10. Spaniſche Landſchaft, 11. Holländiſcher See⸗ held, 12. Stadt in Pommern, 13. Stadt in Schleswig⸗ Holſtein, 14. Bildhauer und Baumeiſter, 15. Nutzpflanze, 16. Börſenausdruck, 17. Franzöſiſcher Pferderennplatz, 18. Bayeriſches Königsſchloß.— Hat man die Wörter richtig gebildet, ergeben dieſe in ihren Anfangs⸗ und Endbuch⸗ ſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, einen Aus⸗ ſpruch von Jean Paul. Homonym Scherze. Man ergänze je zwei gleichlautende Wörter. 1. Gebt—, ich werde morgen vor— aufſtehen. 2. Wie ſollen— Leute ſich nähren, wenn ſie nicht wenig⸗ ſtens kräftige— haben? 3. Dem Bäcker glühten beim— die—. 4. Man meinte, wenn ſein jährlicher Reingewinn über eine Million—, ſo— er wohl die Leute. 5. Das— wird durch Feuer heiß, durch— geht der Rauch. 6. Auf— ohne Speck— die Mäuſe nicht hinein. 7. Von den Gäſten, die unſer Nachbar— hatte, gingen einige ſchwer— heim. Auflöſungen aus voriger Nummer. Silbenrätſel: 1. Iltis, 2. Name, 3. Brezel, 4. Eitel, 5. Rega, 6. Export, 7. Indus, 8. Tutti, 9. Schnup⸗ fen, 10. Capri, 11. Haſchee, 12. Anis, 13. Fazit.— In Be⸗ reitſchaft ſein iſt alles. Denkübung: Das Preisſchießen. C erhält 6 RM. Die ſämtlichen Gewinne belaufen ſich auf insge⸗ ſamt 75 RM. Buchſtaben⸗Rätſel: Vergebens— ergeben. Schach⸗Aufgabe: 1. Kes3—d2, Beliebig; 2. S, Loder f2—f4 matt. Bruchſtück⸗Aufgabe: Radium, Frejus, Spagat, Budget, Dreher, Altane, Haufen.— Die Jagd geht auf— Verſteck⸗Rätſel: 1. Broſche, 2. Ring, 3. Nadel, 4. Armband, 5. Uhr, 6. Perle. Verbindungs⸗ Aufgabe: Tank⸗Schiff, Auer⸗ Licht, Glas⸗Fluß, Unter⸗Lage, Nacht⸗Zug, Dieb⸗Stahl, Nerz⸗Pelz, All⸗Tag, Chriſt⸗Dorn, Hoſen⸗Rolle, Takt⸗Stock, Geiß⸗Blatt, Licht⸗Hof, Ehe⸗Kreuz, Iſer⸗Lohn, China⸗Rinde, Hut⸗Schnur, Eifer⸗Sucht.— Tag⸗ und Nachtgleiche.— Herr Quantſch hat ſeine Freunde zu einer Bowle eingeladen. „Wie gefällt euch die Bowle?“ fragte er. „Gerade richtig.“ „Wieſo?“ „Nun, wenn ſie ein bißchen ſchlechter ge⸗ weſen wäre, hätten wir ſie nicht genießen können. Und wenn ſie ein bißchen beſſer ge⸗ weſen wäre, hätteſt du ſie allein getrunken.“ 1 „Mein Gott, Lore, du trägſt ja einen ſo dichten Schleier am Hut. Das iſt doch gar nicht modern.“ „Ich weiß, aber mein Rückenausſchnitt iſt ſo tief, daß ich mich ſchäme, mein Geſicht offen zu zeigen.“ haben!“ 5 0 ſoll ein Zwerg s groß wie die anderen Men „Das iſt ja gerade d Zwerg der ganzen Welt!“ in? Der iſt ja beinahe ebene 1 1 AS 2 5 d nicht bekind 8 clelig oerbun den und nicht behindert. Mit Hlenseplest ist eine kleine Verletzung schnell und mühelos verbunden. Es wirkt Plut- Stillend,keimtëtend und heilung- fördernd. Hansaplast sitzt unver- ruckbarfestu. ist bewegungsfügig. 15 Pf. „Sind Sie vorbeſtraft?“ „Nein, Herr Richter!“ „Schön. Setzen Sie ſich. Wir wollen dieſem Mangel abhelfen!“ ö „Sie wollen nach Amerika? Dort iſt Nacht, wenn bez uns Tag iſt!“ „Ja, anfangs wird mir das wohl etwas komiſch vor kommen!“ „Sie ſchlafen mit der Brille?“ „Wiſſen Sie, ich kann ſonſt die Traumbilder nicht deutlich ſehen.“ Der Idealiſt:„Mein Freund, es ſind nicht die Mün⸗ zen, die dem Leben den Wert verleihen!“ Der Materialiſt:„Du haſt recht, es ſind die Scheine! Ohl NA ee Sehellduredlässige 0 d. fg. F i. Apoth. u. Drog.-Fabr. Akustika Spandau Nicht kratzen! Bei Hautjucken, Flechten, offenen Beinen nehmen Sie San.- Rat Or. Strahls Hausselbe., Probe und Prosp. Ks tl. Orig. Dos. 1.8 u. 2. 07 RM Augustin Nachf., Berlin SW 68771 Für Deutſchlands Jugend 8 f 5 5 iſt kein Opfer zu groß „Und wir kommt es, daß Sie als Hau⸗ ä g ſierer ſo gute Geſchäfte machen?“ Spendet Freiplätze⸗ f „Das ſchreibe ich nur den erſten fünf a Worten zu, die ich immer ausſpreche, wenn eine Frau die Tür öffnet: Fräulein, iſt Ihre Mutter da?“ i Herren- Graue 8 1 u. Damen- Haare. 5. 2 D erhalten Jugendfardo d eint 0 8— 8 7 7 Mittel. Carantiel Viele Dank. 5 1 5* schreiben! Auskunft gratis! l Achtung! Ausschneiden und sammeln N 1 2 ud Kale Höschen 5255 N 0 5 3 Alpeurosenstr. 2 ö Preisfrage Nr. 5 8 Hasehesteffe, Jeppieis ik f Warum genögt bei fewa bereits ein einmaliges Spòblen? Stsppdecken g Bettumrandungen N n nerkennter Ble u. Prelax r- 500 87 5 e ee een eee Sierte de meinen Speristas Gevschtsoοοννe. 1 7 Aus KoSt eO 8 8 f ou eee, 3 90 N Berin-Schoneberg i Posf fc 50 57 S 5 lab ö N Werde Zum Wochenende? und„Zum Zeitvertreib: Nr. 38 erſcheinen als 77—. 5 2 8 P 2 VI. 37: 688 626. Pi.-Nr. 8.— Für die auf diefer Seite erſche nen. a Nschste Anzeige in B agen Teſnohmebedngun¹ονn UNA Presse N def NStzrerr Anzeige Mitglied Anzeigen iſt der Verlag der borl. 8 nicht 9 Verantwgnn 1. ü N 5 5 1 i der NS die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag 8101/10 1 a a n—. 8. l 8 blatt Deutſcher Proving⸗Verleger, fämtl. in Berlin Sh 68, Lindenſe⸗ ö b I. sie schäumt stark 2. sie erweicht den Bert sofort und gründlich 3. ihr Schaum trocknet nicht ein 4. die Haut spannt und brennt nicht