eee Ser — 5 und h nicht . J¹ dei der deggtta reslau den Aus- ſchinen n Hal. en in (.). ember orman ag in. tropa⸗ mpfen boren, nanuel enſtein gsprels: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenp reiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kt. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonm- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 37: 1155 737. Jahrgang Die iltolmeer⸗Palrouille- Gegenſeitige Benutzung der engliſch⸗franzöſiſchen Flotten⸗ ſtützpunkte. Die Ingangſetzung der Mittelmeerpatrouille wird von den engliſchen und franzöſiſchen Flottenbefehlshabern mit auffälliger Beſchleunigung vorbereitet. Der franzöſiſche Admiralsſtabschef, Admiral Eſteva, begab ſich an Bord des in den Hafen von Oran eingelaufenen britiſchen Kreuzers „Barham“, um dort mit dem engliſchen Admiral Pound zu beraten. Anſchließend begaben ſich die Admirale im Kraftwagen nach Arzée. Die Begegnung wird mit der Aufſtellung des Planes für die an der Mittelmeerkontrolle beteiligten Waſſerflugzeuge in Zuſammenhang gebracht. Die leichteren Einheiten des franzöſiſchen Mittelmeer⸗ geſchwaders in Toulon liegen in Bereitſchaft, um auf Be⸗ fehl zu Admiral Eſteva nach Oran zu ſtoßen. Wie aus Pariſer Blätterſtimmen erſichtlich iſt, haben Frankreich und England gemäß den Abmachungen von Nyon und Genf ein Uebereinkommen getroffen, wonach zur Erleichte⸗ rung der Zuſammenarbeit beider Flotten bei Ausübung der Kontrolle im Mittelmeer die engliſchen Flottenſtütz⸗ punkte im Mittelmeer den franzöſiſchen Kriegsſchiffen und umgekehrt den engliſchen Kriegsſchiffen die franzöſiſchen Flottenſtützpvunkte zur Verfügung geſtellt werden. Die Londoner Blätter berichten eingehend über den Beſchluß der Unterzeichnermächte des Nyoner Abkommens, die vorgeſehenen Maßnahmen im Mittelmeer, die ur⸗ ſprünglich lediglich gegen U-Boot⸗Angriffe vorgeſehen waren, auch auf den Schutz vor Ueberwaſſerfahrzeugen und Flugzeugen auszudehnen. Auffallend iſt dabei jedoch, daß die Blätter ſich kaum mit der Ankündigung beſchäftigen, daß England und Frankreich ihre Kriegsſchiffe aus der Ueberwachung der ſpaniſchen Küſte zurückziehen, um dieſe Einheiten nun in das neue Patrouillenſyſtem einzuſetzen. Auch Oeffnung der Pyrenäengrenze? Die Pariſer Preſſe glaubt, verſichern zu müſſen, daß das Fallenlaſſen der ſpaniſchen Küſtenkontrolle nicht poli⸗ tiſchen Charakter habe, es handle ſich vielmehr um eine techniſche Maßnahme der franzöſiſchen und der engliſchen Admiralität, die die jetzt frei werdenden Kriegsſchiffe an den Mittelmeerpatrouillen teilnehmen laſſen wolle. Dieſer Anſicht iſt auch der„Jour“, der jedoch feſt⸗ ſtellt, daß jetzt das Kontrollſyſtem des Nichteinmiſchungs⸗ gusſchuſſes praktiſch ſein Ende gefunden habe. Es blieben jetzt auf dem Gebiete der Nichteinmiſchung nur noch die bon jedem Land erlaſſenen Geſetzesmaßnahmen übrig. Die rein marxiſtiſchen Blätter fordern die Aufhebung der franzöſiſchen Kontrolle an der Pyrenäen⸗Grenze. Der ſozialdemokratiſche„Populair“ meldet, daß die Ge⸗ werkſchaftsbonzen Eitrine, Jouhaux, de Brouckere und Longuet bereits in Genf eingetroffen ſeien, wo ſie mit Del⸗ bos und Eden Beſprechungen über die Wiederherſtellung der„Handelsfreiheit“ mit den Valeneia⸗Bolſchewiſten und über die Aufhebung der Pyrenäen⸗ Kontrolle haben wür⸗ den. Das Gewerkſchaftsblatt„Peuple“ triumphiert, daß mit dem Nyoner Abkommen eine Breſche in das Syſtem der Nichteinmiſchung geſchlagen worden ſei. Die Nicht⸗ einmiſchung ſei tot. Die kommuniſtiſche„Huma⸗ nit“ verlangt die Beſeitigung der Pyrenäen⸗Kontrolle nerhalb der„nächſten Stunden“. Rom: Verſchwörung gegen Italien Die italieniſche Preſſe nimmt die Aufhebung der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Seelontrolle an den ſpaniſchen Küſten, die unter der Begründung erfolgte, daß die beiden Mächte zun ihre Kriegsſchiffe für den Patrouillendienſt gegen die Micobt Piraten im Mittelmeer brauchten, mit größtem Mißtrauen auf. Die Blätter faſſen die Tatſache, daß nun 0 engliſch⸗franzöſiſche Flotte im Mittelmeer konzentriert ird, als eine bewußte Demonſtration gegen talien auf. 61 Die„Stam pa“ ſpricht von einem Abbau der Nicht⸗ win iſchung. Die Beziehungen der Mittelmeermächte ürden von den Verantwortlichen des Abkommens von der an auf den Kopf geſtellt. Der antiitalieniſche Charakter die engliſch⸗franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Verſchwörung, 5 mach Nyon geführt habe, enthülle ſich immer mehr. Nän, Fatſachen ſeien in dieſem Sinne zu verzeichnen. 0 die Auſſtellung der Maßnahmen gegen die 05 155 Flugzeuge und Ueberwaſſerſchiffe, die Aufhebung aß biontrolle an den ſpaniſchen Küſten und die Tatſache, brich franzöſiſchen Flottenſtützpunkte im Mittelmeer der 150 chen Admiralität zur Verfügung geſtellt werden, was ſei i während des Krieges in Oſtafrika geſchehen Pillen dies ſtärke die Ueberzeugung, daß die engliſche anlaß das heimtückiſche Manöver von Nyon ver⸗ unt habe. Die Ausſichten für eine Rückkehr zur Ver⸗ werde 91 Gerechtigkeit ſchwänden immer mehr. Italien ſeine aher, ſo ſchließt das Blatt, mit erneuter Tatkraft Kampfſtellung beziehen. Der, Londoner Korreſpondent des„Popolo di 15 3 ſieht in der Aufgabe der Küſtenkontrolle den Auf⸗ zur Oeffnung der Pyrenäengrenze. Delbos habe ja erſen cl erklärt, daß Frankreich dieſe Grenze bei der a 5 elegenheit öffnen wolle. Es ſei anzunehmen, daß, afür in ſolcher Anlaß ſich nicht von ſelbſt biete, man ſchon bergen werde, ihn hervorzurufen. 3 a 5 Montag, den 20. September 1937 Die Empörung der italieniſchen Preſſe über die neue Dreimächteverſchwörung gegen Italien iſt nur zu ſehr be⸗ rechtigt. Denn tatſächlich handelt es ſich bei den Be⸗ ſchlüſſen von Nyon und bei der Aufhebung der Spanien⸗ Kontrolle nicht, wie die Pariſer und Londoner Preſſe die Welt gern glauben machen möchten, um„techniſche Maß⸗ nahmen“ zur Herſtellung der Sicherheit im Mittelmeer, vielmehr liegen dieſer engliſch-franzöſiſchen Zuſammen⸗ arbeit im Mittelmeer rein machtpoliti ſche Mo⸗ mente zugrunde. Obwohl Italien ſeine nationalen Küſten nicht nur im Thyrreniſchen und Adritatiſchen Meer, ſondern durch Lybien und ſeine Beſitzungen im Aegäiſchen Meer auch mitten im Mittelmeer hat und vier Fünftel ſeiner Zufuhr durch die Straßen von Gibraltar, Suez ſo⸗ wie die Dardanellen erhält, will man— einen anderen Schluß laſſen die Vereinbarungen von Nyon nicht zu— Italien nur noch als einen Mittelmeer⸗-Randſtaat betrach⸗ ten. England will ſich mit Hilfe Frankreichs wieder die Vorherrſchaft im Mittelmeer ſichern und die italieniſche Nation in die nebengeordnete Stellung zurückdrängen, in der ſie ſeit ihrer politiſchen Einigung bis zum Weltkriege geduldet worden war, aus der aber der faſchiſtiſche Wille — ſehr zum Mißvergnügen Londons— Italien für alle Zukunft herausgehoben hat. Und zur Erreichung dieſes Zieles haben ſich die beiden Weſtmächte nicht geſcheut, wieder einmal mit den Linksradikalen, zum Teil auch bol⸗ ſchewiſtiſchen Elementen in Frankreich und Rotſpanien ge⸗ meinſame Sache zu machen. England und Frankreſch haben, ohne eine Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes einzuberufen, die Seekontrolle an den ſpaniſchen Küſten von ſich aus aufgehoben. Das rote Spanien kann damit unbe⸗ hindert ſowjetruſſiſche Militär⸗ und Materialtransporte übernehmen. Ja, nach der Darſtellung der engliſchen Preſſe werden nunmehr alle Schiffe, alſo auch die ſowjet⸗ ruſſiſchen Kriegstransporte für Valencia, von der engliſch⸗ franzöſiſchen Mittelmeerflotte geſchützt. Durch eine ſo offenſichtliche Unterſtützung des Bolſchewismus wird nicht nur der Grundſatz der Nichteinmiſchung auf das ſtärkſte gefährdet, ſondern auch der europäiſche Frieden in unver⸗ antwortlicher Weiſe geſtört. Ikaliens Bedingung für Teilnahme an den Flolken⸗ 15 maßnahmen. Rom, 20. September. Nach einer am Sonntagabend ausgegebenen amtlichen Mitteilung haben die Geſchäftsträger Englands und Frank⸗ reichs bei der am Donnerstag erfolgten Uebergabe der Zu⸗ ſatzbeſtimmungen zu dem Arrangement von Nyon„gleich⸗ zeitig auch um Präziſierungen über die Tragweite der ita⸗ lienſſchen Note vom 14. d. M. erſucht, da ſie Anlaß zu wi⸗ derſprechenden Auslegungen über die italieniſche Annahme oder Nichtannahme der Mitwirkung am Kontrollſyſtem im Mittelmeer gegeben habe“. In einer zweiten, am Sonntag vormittag ſtattgefunde⸗ nen Unterredung, ſo heißt es dann in dem Kommunique weiker, hat Graf Ciano präziſiert, daß die ilalieniſche Regie· rung mit der Aufwerfung der Frage der Gleichberechtigung feſtzuſtellen beabſichtige, daß der talieniſchen Flokte zu einer Teilnahme an den Flottenmaßnahmen die zleiche Stellung vorbehalten werden muß wie den Flotten Englands und Frankreichs. „Muſſolini und Hitler“ Ein Sonderheft der„Illuſtrazione Italiana“ zur Deutſch⸗ landreiſe des italieniſchen Regierungschefs. Als Auftakt der Reiſe des italieniſchen Regierungschefs nach Deutſchland und ſeiner Begegnung mit dem Führer und Reichskanzler hat die größte illuſtrierte Wochenſchrift Italiens, die„Illuſtrazione Italiana“ ein vorzüglich ausge⸗ ſtattetes Sonderheft„Achſe Rom— Berlin“ herausgebracht. Eingeleitet wird die Sondernummer mit einem Artikel „Müſſolini und Hitler“, der von den Bildern begleitet iſt und ſeine Ausführungen unter die Loſung ſtellt:„Die Zu⸗ kunft der Welt iſt in den Händen von zwei Männern: Muſ⸗ ſolini und Hitler!“ Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano verb 17 in dem Sonderblatt unter der Ueber, ſchrift„Die Gb om— Berlin iſt keine Scheidewand“ einen Aufſatz. Es heißt in deſſen Artikel: „Niemand kann in unſerer Politik die Abſicht ſehen, ge⸗ fährliche und bedrohliche 1 1 hervorzurufen. Bei mehr als einer Gelegenheit hat es ſich ergeben, daß die Po⸗ litik des faſchiſtiſchen Italiens und des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands ſich auf zwei Parallel⸗Linien bewegt. Wir ha⸗ ben nicht einen Block gebildet. Die Praxis der letzten Mo⸗ nate hat vielmehr gezeigt, daß die parallele Politik der bei⸗ den großen autoritären Staaten Europas ein außerordent⸗ lich nützlicher Sicherheits ⸗ und riedensfaktor iſt, ein Richt⸗ tein, auf den ſich alle Kräfte, die die Kultur vor der bol⸗ ſcheroiſtiſhen Gefahr ſchützen und fruchtbare und dauerhafte Wiederaufbauarbeit leiſten wollen, einſtellen. Die deutſch⸗ italieniſche Freundſchaft hat bereits die ſozialen Schichten der beiden Länder tief durchdrungen Das iſt ſehr wichtig, da internationale Freundſchaften, wenn ſie nicht im innerſten Bewußtſein der Völker wie ihrer Regierungen verankert ſind, unvermeidlich Schiffbruch leiden müſſen. Die deutſch⸗ italieniſche Freundſchaft wird in dieſem Geiſte fortgeſetzt werden, der keiner F zu den gele⸗ entlich meiner Deutſchlandreiſe unterzeichneten Protokollen f leber das politiſche Gebiet hinaus wird dieſe Zu⸗ ammenarbeit mit gleichem Nachdruck auch auf wirt⸗ chaftlichem Gebiet verwirklicht werden, überhaupt überall da, wo die beiden großen Nationen ihr wachſames internationales Verantwortungsgefühl zeigen können. Nr. 219 N 5* 7 5 Wehrdienſt iſt Ehrendienft Eintritt als Freiwilliger in die Wehrmacht im Jahre 1938. Berlin, 20. September. Das Reichskriegsminiſterium gibt bekannt: Wehrdienſt iſt Ehrendienſt! Für jeden jungen Deutſchen beſteht die Möglichkeit, als Freiwilliger in die Wehrmacht einzutreten, vorausgeſetzt, daß er völlig auf dem Boden des nationalſozialiſtiſchen Staates ſteht, daß er ſittlich, geiſtig und körperlich dieſer ernſten Aufgabe gewachſen iſt und daß er Luſt und Liebe zum Wehrdienſt mitbringt. Neben der Begeiſterung für den Wehrdienſt iſt in den meiſten Fällen der Anlaß zu einer freiwilligen Meldung der Wunſch, den Zeitpunkt zur Erfüllung der aktiven Dienſt⸗ pflicht ſelbſt zu wählen und die Möglichkeit, zu einem Trup⸗ penteil zu kommen, der der dung, den Neigungen und Fähigkeiten des Bewerbers e richt oder mit dem er durch Tradition uſw. bzw. perſönliche Beziehungen verbunden iſt. Die Wehrmacht keramt dem Wunſch jedes einzelnen Frei⸗ willigen in weitgehendem Umfange entgegen. Es iſt dies je⸗ doch nur im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Stellen möglich Eine möglichſt frühzeitige Meldung liegt ſomit im perſönlichen Intereſſe eines jeden Bewerbers. Einſtellungsgeſuche für die Herbſteinſtellung 1938 müſſen von landwirtſchaftlichen Arbeitskräften bis zum 15. September 1937, von Bewerbern für die Heeresunteroffi⸗ zierſchule bis zum 1. November 1937, von allen übrigen Bewerbern bis zum 5. Januar 1938 eingegangen ſein, ſonſt können ſie für die Herbſteinſtellung 1938 nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden. Bei ſpäterer Meldung muß der Bewerber jedoch damit rechnen, einem anderen Wehrmachts⸗ oder Truppenteil zugewieſen zu werden. Ein A nſpruch auf Einſtellung bei dem gewünſchten Wehrmachtsteil, bei der ausgeſuchten Waffengattung oder bei einem beſtimmten Truppenteil beſteht grundſätzlich nicht. Für eine freiwillige Meldung iſt die genaueſte Beachtung einer Reihe von Beſtimmungen erforderlich, deren genauen Wortlaut wir noch veröffentlichen werden. Aus dieſen Beſtimmungen ſei ſchon hier auf folgende Vorſchriften hingewieſen: Der freiwillige Eintritt in den aktiven Wehrdienſt iſt für ollen dee in der Regel vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 25. Lebensjahr möglich. Am beabſichtigten Ein⸗ ſchrlten unt darf daher das 25 Lebensjahr noch nicht über⸗ chritten und muß das 17. Lebensjahr vollendet ſein. Als Stichtag für die Herbſteinſtellung 1938 gilt der 15. 10. 38. Abweichend hiervon werden eingeſtellt: a) Beim Heer: bei den heeresunteroffizierſchulen: Wehrpflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 20. Lebensjahr; b) Bei der Kriegsmarine: In den Flottendienſt: Wehrpflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 23. Lebensfahr. c) Beider Luftwaffe Bei der Fliegertruppe(ein⸗ ſchließlich Sanitätsdienſt): Wehrpflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 23. Lebensjahr. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1918 und jünger dürfen im Jahre 1938 nur dann eingeſtellt werden, wenn ſie beſonders geeignet ſind und ſich zu einer längeren Dienſt⸗ zeit als zwei Jahre in der Wehrmacht verpflichten. Von einer ſolchen Verpflichtung zu einer längeren Dienſtzeit darf nur bei Bewerbern abgeſehen werden, denen durch eine ſpätere Ableiſtung ihrer Arbeitsdienſt. und Wehrpflicht ein beträchtlicher Nachteil für ihre Berufsausbildung erwächſt. Das für den dauernden Aufenthaltsort des Bewerbers zuſtändige Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamt er⸗ teilt auf Anfrage weitere Auskünfte. Dort iſt auch ein Merk⸗ blatt für den Eintritt in den gewünſchten Wehrmachtstel (Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe), das alles Wiſſenswerte enthält, koſtenlos zu erhalten. Adolf Hitler im Manövergelände Berlin, 20. Sept. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der ee kraf am Sonntag im Manövergelände in Mecklenburg ein und begab ſich ſogleich zu den Truppen. Er ſuchte zunächſt die blaue, ſodann die rote Partei auf. ————.—— Zwei weitere Artikel ſtammen aus der Feder von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels und von Dino Alfieri, dem italieniſchen Miniſter für Volksbildung. „Letzten Endes“, ſchreibt Dr. Goebbels,„iſt es die emeinſame Haltung Rae den gleichen europäiſchen riedensaufgaben, das gleiche Bekenntnis zur tapferen Le⸗ bensführung, die gleiche Entſchloſſenheit, der Löſung der in⸗ ternationalen Gegenwartsfragen nicht auszuweichen, ſon⸗ dern ſie im Intereſſe einer neuen europäiſchen Ordnung zu bewältigen, was die deutſche und die italieniſche Nation mit⸗ einander verbindet.“ Miniſter Alfieri unterſtreicht die neuartigen Aufga⸗ ben, die ſich Faſchismus und elde ae auf 127 Gebiete eines re en wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Aus⸗ tauſches geſtellt ätten, und weiſt 5 die außergewöhnliche Bedeutung hin, die den Reiſen für das polikiſche und kul⸗ turelle Sichkennenlernen der beiden Völker zukomme. Das Sonderheft enthält im übrigen Bildmaterial vom Reichsparteitag, ferner von den Beſuchen des Führers, des Generaloberſt Miniſterpräſidenten Göring und des General⸗ N von Blomberg in Italien und widmet dem eutſchen Kolonialanſpruch unter der Ueberſchrift Eine Ungerechtigkeit, die wieder gutgemacht werden muß“ ſowie dem Vierjahresplan zwei ſehr intereſſante Artikel. Wer erhält Kinderbeihilfen? Neue Durchführungsbeſtimmungen des Reichsfinanzminiſters. Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht am 18. September 1937 die vom Reichsminiſter der Finanzen erlaſſenen 6. Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen zur Verordnung über die Gewährung von Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien vom 31. Aüguſt 1937. Einmalige Kinderbeihilfen können nach den neuen Durchführungsbeſtimmungen zur ange⸗ meſſenen Einrichtung des Haushalts kinderreicher Familien ge⸗ währt werden, wenn die Familie vier oder mehr Kinder um⸗ faßt, wobei Stiefkinder oder Adoptivkinder eingerechnet ſind. Die Kinder dürfen das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Eltern müſſen deutſche Staatsangehörige und deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes ſein. Danziger Staatsange⸗ hörige, die ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im deutſchen Reichsgebiet haben, werden wie deutſche Staatsange⸗ hörige behandelt. Die Eltern müſſen im Beſitze der bürger⸗ lichen Ehrenrechte und unbeſcholten ſein. Es dürfen gegen ſie keine ſchwerwiegenden geſundheitlichen Bedenken beſtehen. Ein⸗ malige Kinderbeihilfen können unter beſonderen Vorausſetzun⸗ gen auch als Kinderbeihilfen für Siedlungszwecke(Siedlungs⸗ Kinderbeihilfen) gewährt werden. Der Höchſtbetrag für eine einmalige Kinderbeihilfe iſt auf 100 Mark für fſedes Kind feſtgeſetzt. Der Höchſt⸗ betrag der einmaligen Kinderbeihilfen, die einer Familie ge⸗ währt werden können, iſt 1000 Mark. Zur Stellung des An⸗ trages auf Gewährung einmaliger Kinderbeihilfen iſt der geſetzliche Vertreter der Kinder oder der Elternteil(Stief⸗, Adoptiv- oder Pflegeelternteil), der für den Unterhalt der Kin⸗ der tatſächlich ſorgt, berechtigt. Der Antrag iſt auf einem be⸗ ſonderen Vordruck bei der Gemeinde zu ſtellen, in deren Bezirk der Antragſteller ſeinen Wohnſitz hat. Dem Antrag ſind die Geburtsurkunden der Kinder und die Heiratsurkunden ihrer Eltern und Großeltern bzw. gleichwertige Urkunden beizufügen. Lehnt die Gemeinde den Antrag nach Prüfung ab, ſo kann der Antragſteller die Entſcheidung des zuſtändigen Finanzamtes beantragen. Der Reichsminiſter der Finanzen kann einmalige Kinder⸗ beihilfen ausnahmsweiſe auch dann gewähren, wenn nicht alle eingangs bezeichneten Vorausſetzungen vorliegen. Die Aus⸗ gabe der Kinderbeihilfen erfolgt durch die Kaſſe des zuſtändigen Finanzamtes in Form von „Bedarfsdeckungsſcheinen der Kinderbeihilfen“ in Beträgen von 10 Mark und 50 Mark bzw., wenn ſie als Siedlungskinderbeihilfen bewilligt werden, in„Bedarfs⸗ deckungsſcheinen 8“. Die Bedarfsdeckungsſcheine der Kinder⸗ beihilfen berechtigen zum Erwerb von Möbeln, Hausgerät und Wäſche in den dazu zugelaſſenen Verkaufsſtellen. Die Bedarfs⸗ deckungsſcheine 8 können außerdem zur Aufbringung eines Teils des Eigenkapitals für die Finanzierung neuer Kleinſied⸗ lungen, zum Ausbau zuſätzlicher Wohn⸗ und Wirtſchaftsräume beſtehender Kleinſiedlungen und zur Beſchaffung von Maſchi⸗ nen und Geräten verwendet werden. Bedarfsdeckungsſcheine der Kinderbeihilfen ſind weder übertragbar noch pfändbar. Für verloren gegangene Scheine wird Erſatz nicht gewährt. Laufende Kinderbeihilfen. In Abſchnitt 2 der Durchführungsbeſtimmungen ſind die Bedingungen aufgeführt, unter denen laufende Kinderbei⸗ hilfen gewährt werden können. Die Familie muß fünf oder mehr Kinder, Stieftinder oder Adoptivkinder, die das 16. Le⸗ bensjahr noch nicht vollendet haben, umfaſſen. Für die Eltern bzw. Antragſteller gelten die gleichen Vorausſetzungen wie bei den einmaligen Kinderbeihilfen, jedoch darf das Vermögen der Eltern oder des zum Unterhalt der Kinder Verpflichteten zu⸗ züglich des Vermögens der Kinder 50000 Mark nicht über⸗ ſteigen. Dieſe Grenze erhöht ſich um je 10000 Mark für das ſechſte und jedes weitere mitzuzählende Kind. Das Einkommen der E n darf im abgelaufenen Kalenderjahr nicht mehr als 2100 betragen haben, bzw. der Arbeitslohn darf nicht höher als 1200 Mark im abgelaufenen Kalenderhalbjahr ge⸗ weſen ſein. Umfaßt die Famflie mehr als fünf Kinder unter 16 Jahren, ſo dürfen die l währt werden, wenn Beihilſeberechtigt iſt das fünfte und jedes weitere Kind, das das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die laufende Kinderbeihilfe beträgt 10 Mark monatlich für jedes beihilfeberechtigte Kind und wird auf Grund der Durchführungsbeſtimmungen erſtmalig mit dem Monat Oktober 1937 gewährt. Anträge auf Gewährung von laufenden Kinderbethilfen ſind beim zuſtändigen Finanzamt zu ſtellen. Die Beihilfeempfänger ſind verpflichtet, dem Finanzamt zu Beginn eines jeden Kalenderjahres ihre Einkommens⸗ und Vermögensverhältniſſe darzulegen und polizeiliche Lebensbe⸗ ſcheinigungen über die beihilſeberechtigten Kinder vorzulegen. Der Reichsminiſter der Finanzen kann laufende Kinderbeihil⸗ fen ausnahmsweiſe auch in beſonders gelagerten Fällen ge⸗ währen, insbeſondere für Witwen, auch wenn ſie für weniger als fünf Kinder zu ſorgen haben. Er ſtarrte ſie an. Dann wurde er ebenfalls erregt. Sprechen Sie, Ruth— schehen, Ein Attentat auf Papa.“ „Was 211“ 5 Sein Geſicht hatte plötzlich alle Farbe verloren. Seine Augen waren ſtarr und weit auf Ruth gerichtet. „Man hat Papa vergiften wollen! Gegen drei Uhr be⸗ gaben wir uns endlich zur Ruhe, alſo kürz nachdem Sie uns verlaſſen hatten. Vor dem Schlafengehen pflegte Papa noch immer einige Schluck Waſſer zu trinken, um beſſer ſchlafen zu können. Da ihm das Waſſer in der Karaffe merkwürdig bitter ſchmeckte, ſpie er den erſten Schluck wie⸗ der aus. Er probierte nochmals, ſchluckte das geringe Quantum herunter. Ich ſchlafe im Nebenzimmer. Ich war gerade im Einſchlafen begriffen, als ſich Papa an der Tür meldete. Ich ließ ihn hebein. Er taumelte und ließ ſich ſchwer auf den Stuhl nieder. Sein Geſicht war weiß wie Kreide. Mit unſicherer Stimme ſagte er:„Ich glaube, man hat mich mit dem Waſſer in der Karaffe e wollen. Mir iſt ſo übel. Veranlaſſe doch, daß ſofort ein Arzt geholt wird.“ Was ſoll ich viel erzählen; der Arzt kam und fand Papa halb ohnmächtig. Dank der Hilfe Doktor Börgens wurde das 1 verhütet, und Papa kam bald wie⸗ der böllig zu ſich. Der Arzt prüfte das Waſſer in der laſche und ſtellte 12 daß es vergiftet ſei, höchſtwahr⸗ ſeinlich mit einem ſtarken Zuſatz don Zyankali! Denken Sie ſich nur, Herr Irrgang! Ich bin dann ſofort ans Tele⸗ ſprechen Sie! Was iſt ge⸗ abgeſchoſſen worden ſeien. Die Durchführungsbeſtimmungen treten mit dem 1. Ok⸗ tober 1937 in Kraft, gleichzeitig werden die am 26. Septem⸗ ber 1935, am 24. März 1936, am 10. Juni 1936 und am 20. Auguſt 1936 erlaſſenen Durchführungsbeſtimmungen außer Kraft geſetzt. Italieniſche Arbeiter in München Beginn des Urlauberaustauſches zwiſchen Kd F. und Dopo Lavoro. Auf Grund des zwiſchen Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley für die DAF. und Präſident Cianetti für Dopo Lavoro abgeſchloſſenen Abkommens über den deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Urlauberaustauſch traf in München der er ſte Dopo Lavoro⸗Urlauberzug ein. Er brachte 425 italieniſche Arbeiter und Arbeiterinnen nach Deutſchland, wo ſie ſich eine Woche lang aufhalten werden. Zwei Tage davon werden ſie in München, einen Tag in Nürnberg und zwei weitere Tage in Berlin verbringen. Bereits an der Landesgrenze in Kiefersfelden wurden die italieniſchen Urlauber von den Vertretern von Kd. herzlich begrüßt. Ihnen ſind für ihre Deutſchlandreiſe 20 Dolmetſcher zugeteilt. Bei ihrer Ankunft im Münchener Hauptbahnhof hießen Vertreter der DA F., der Sekretär der Münchener Faſcio ſowie viele Mitglieder der ſtalieni⸗ ſchen Kolonie Münchens die italieniſchen Arbeiter und Ar⸗ beiterinnen herzlich willkommen. Die Kapelle der Werk⸗ ſcharen der Bayeriſchen Motorenwerke empfing die italieni⸗ ſchen Gäſte mit den Klängen des Badenweiler Marſches und der Giovinezza. Auch hatten ſich viele deutſche Arbeiter auf dem Bahnſteig eingefunden, die ihre Arbeitskameraden aus Italien mit erhobenem Arm begrüßten, worauf die Italiener mit einem begeiſterten„Heil Hitler“ antwor⸗ teten. * 4* Engliſcher Zerſtörer bombardiert Schon wieder ein roter Fliegerangriff Die britiſche Admiralität teilt mit, daß der Zerſtörer „Fearleß“, der an der nordſpaniſchen Küſte auf Patrouille iſt, am Freitag gegen Mittag von einem Flugzeug mit ſechs ſchweren Bomben beworfen worden ſei. Alle ſechs Bomben ſeien in der Nähe des Schiffes niedergegangen, ohne jedoch zu treffen. Das Flugzeug ſei in Richtung Gijon zurückgeflogen, das ſich noch in Händen der Bol⸗ ſchewiſten befindet. Hohe Verluſte der ſowjetſpaniſchen Flieger. Aus in Santander aufgefundenen Dokumenten des ſowjetſpaniſchen„Generalſtabes“ geht hervor, welch un⸗ geheure Verluſte die bolſchewiſtiſchen Flieger an der Nord⸗ front hatten. Von 85 erhaltenen Flugzeugen gingen nicht weniger als 63 verloren. Etwas geringer waren die Ver⸗ luſte bei den Bombern. Von 36 Bombenmaſchinen gingen lügzeugen beträgt die 26 verloren. Bei den Aufklärungsfl Verluſtziffer ſogar 100 v. H., denn ſämtliche fünf Waſſer⸗ flugzeuge und 11 Aufklärungsflugzeuge verſchiedener Kon⸗ ſtruktion kehrten nicht zurück. Dieſe Aufſtellung ergibt, das von insgeſamt 137 ſowjetſpaniſchen Flugzeugen 105 ver⸗ lorengingen, die Verluſte an Flugzeugmaterial alſo 76 v. H. betrugen. Großer Luftkampf über Nanking Luftangriff auf die chineſiſche Hauptſtadt. Tokio, 20. September. Das japaniſche MNarinekommando berichtet über einen Großluftkampf über Nanking. Japaniſche Marineflugzeuge griffen die chineſiſche Haupkſtadt an und ſtießen hierbei auf 20 zur Verteidigung Nankings aufgeſtiegene chineſiſche Flug⸗ zeuge, die nach japaniſchen Behauptungen ſämklich abge⸗ ſchoſſen worden ſeien. Die japaniſchen Flugzeuge hätten dann, wie vom japa⸗ niſchen Marinekommando weiter gemeldet wird, die militä⸗ riſchen Anlagen Nankings erfolgreich bombardiert. Die chi⸗ neſiſchen Flugplätze in der Umgebung von Nanking ſollen zer⸗ ſtört worden ſein. Wie das japaniſche Hauptquartier in Nordchina meldet, konnten die Japaner dort ebenfalls bedeutende Luftſiege ge⸗ gen die Flugzeuge der Schanſi⸗Armee erzielen. Wie die Ja⸗ paner behaupten, könne nunmehr die chineſiſche Luftflotte praktiſch als vernichtet gelten. In chineſiſchen Kreiſen wird nach einem gleich⸗ zeitigen Bericht aus Nanking beſtätigt, daß es ſich um den größten Luftangriff handelt, der bisher auf Nanking unter⸗ nommen wurde. Nach chineſiſcher Darſtellung haben nur 11 japaniſche Flieger Nanking erreicht und dort mehrere Bom⸗ ben abgeworfen, ohne allzu großen Schaden anzurichten. Die chineſiſche Luftkommiſſion erklärt, daß vier japaniſche Flieger hon geeilt, um Sie von dem Entſetzlichen zu unterrichten. Von dem Portier des Grand⸗Hotels erfuhr ich, daß Sie vor knapp einer Viertelſtunde nach Erhalt eines Funk⸗ telegrammes aus Berlin ſo ſchnell wie möglich nach dem Flughafen gefahren ſeien. Ohne langes Ueberlegen nahm ich mein Auto und bin hierher gefahren. Ich bin ja ſo froh, daß Sie ſoeben noch ſo glimpflich davongekommen ſind Herr Irrgang!“ „Und in Friedrichshagen hat man eine Bombe über der Luftſchiffhalle abgeworfen..“ ziſchte Irrgang durch die zuſammengepreßten Lippen und riß die Lederkappe mit einem Ruck vom Kopf. Die Monteure und Agholm liefen über die grüne Wieſe nach der Stelle zu, wo das Flugzeug lag. Von allen Ecken und Enden ſtrömten Menſchen her⸗ bei, meiſt Landarbeiter, die ſich auf dem Weg zur Arbeit A und das grauſige Schauſpiel mit angeſehen atten. 5 Eine Bombe.. 2“ ſchrie Ruth und faßte ſich an den opf. „Das iſt ja unglaublich!“ rief Smutſön aus mit auf⸗ geriſſenen Augen. „Wir ſind ſicher von Spionen umlagert! Man will uns hindern, die Weltumſeglungsreiſe anzutreten! Der Teufel mag 1 welche fluchwürdige Nation hier am Werk iſt! Sicher iſt es eine Nation! 0 welcher Privatmann würde ein derartig intenſives Intereſſe bekunden?! Feind⸗ liche Agenten ſind wider uns am Werk, aber wir werden ſie abſchütteln wie giftige Nattern! Verdammt! Sollte die⸗ ſer ſoeben mißglückte Flug ebenfalls ein Attentat ſein? Faſt glaube ich es! Und der Kronleuchter— der venezianiſche Lüſter.. 1? Mein Gott— die Geſchehniſſe der letzten paar Stunden ſehe ich feht mit ſo ganz andern Augen an, nicht mehr ſo harmlos!...“ 5 Sie ſehen zu ſchwarz, lieber Irrgang!“ meinte Smut⸗ ſön kopfſchüttelnd und mißbilligend.„Wie könnte es ſich 7 ins Krankenhaus übergeführt werden. e Kurzmeldungen Zwei Münchener Bergſteiger vermißt. Im Großglockner. gebiet ſind zwei Münchener Bergſteiger ſeit Tagen ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Die beiden wollten bereits am 12. September nach München zurückkehren, ſind aber bis heute noch nicht ein⸗ getroffen. Da inzwiſchen in den Hochalpen außergewöhnl ſtarke Schneefälle eingetreten ſind, iſt man um das Schickſal der beiden äußerſt beſorgt. Die bisherigen Nachforſchungen von Rettungskolonnen der Deutſchen Bergwacht ſind ergebnisloz geblieben. Die polniſche Jacht in Kopenhagen. Nach den in Warſchau eingetroffenen Meldungen befindet ſich die polniſche Jacht „Kreytzof Areiſzewſki“, die mit 16 Beſatzungsmitgliedern au der Oſtſee verſchollen ſein ſollte, wohlbehalten in Kopenhagen. Jüdiſcher Staatsbürgerſchafts⸗Schwindel in Oeſterrei Die öſterreichiſche Regierung hat angeordnet, daß Heimatſcheine die vor Inkrafttreten des Vertrages von St. Germain ausge⸗ ſtellt wurden, keine Gültigkeit mehr haben ſollen. Dieſe Maß⸗ nahme wurde deshalb notwendig, weil zahlreiche Perſonen, hauptſächlich Juden, die für andere Nachfolgeſtaaten der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monarchie optiert haben, nun auf einmal mit alten Heimatſcheinen eine öſterreichiſche Staatsbürgerſchaſt erſchwindeln wollen. 5 Erdſtöße in Oberitalien. In der Stadt Parma wurden ſtarke Exdſtöße verſpürt. Die Bevölkerung floh erſchreckt inz Freie. Einige Schornſteine ſtürzten ein und zahlreiche Scheiben wurden zertrümmert. Auch in der Provinz wurde das Erd⸗ beben bemerkt. Nach 36 Stunden heil geborgen Drei verſchüttete Bergleute gerettet. Recklinghauſen, 20. Sept. Drei Bergleute, die am Itei.⸗ 1 1 0 auf der Zeche„König Ludwig 4/5“ in Rec linahauſen durch das Zubruchgehen eines Skrebens im Jlez eingeſchloſſen worden waren, konnten in der Nacht zum Sonntag nach über 36ſtündiger mühevoller und raſtloſer A beit der Rektungsmannſchafken unverſehrt geborgen werden. Nach der herzlichen Beglückwünſchung durch ihre Retter konnten die drei Knappen noch in der Nacht nach Hauſe zu ihren Familien entlaſſen werden, nachdem die ärztliche Un⸗ terſuchung ergeben hatte, beß ſie vollkommen unverletzt und guter Dinge waren. Ein beſonderes Glück war es, daß bei dem Zubruchgehen des Strebens den Eingeſchloſſenen ein Raum von etwa drei mal vier Meter geblieben war. da alle drei Bergleute ihre Grubenlampen bei ſich trugen, hab ten ſie auch bis auf die letzte Stunde vor der Rettung Lich in ihrem unterirdiſchen Gefängnis. Friſche Luft und flüſſige Nahrung war ihnen in ausreichender Menge durch ein Rohr zugeführt worden. Vierköpfige Jamilie in den Flammen umgekommen. Warſchau, 20. Sept. Nachts brannte in der polniſchen Ortſchaft Nowa Kueſowka bei Wilna ein Wohnhaus nieder, In den Flammen kam eine vierköpfige Familie ums Leben, In den Kellern der Gpü Lubſchenkos Witwe zu Tode gequält. a Warſchau, 20. September, Wie von zuverläſſiger Seite aus Kiew gemeldet wird, wird die Säuberung unter den höchſten Behörden der Ukraine fortgeſetzt, wobei es erneut zu zahlreichen Verhaftungen ge⸗ kommen iſt. Beſonders ſcharf wirkt ſich der bolſchewiſtiſche Terror in den intellektuellen Kreiſen aus So wird verſichert, daß ſich ein großer Teil der Profeſſoren, Aerzte und anderer Vertreter gelſtiger Berufe in den GPU⸗Kellern befindet. Unter dem Vorwurf, ſich auf„nationalſozialiſtiſcher Grund⸗ lage“ betätigt zu haben, und insbeſondere mit dem ehemall⸗ gen Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare, Lubſchen⸗ ko, der bekanntlich Selbſtmord begangen hat, in Verbindung geſtanden zu haben, werden gegen die Verhafteten alle Terrormiktel angewandt, um ſie zu Geſtändniſſen zu zwingen. U. a. wurde au die Frau Lubſchenkos verhaftet. Sie wurde einer 5 von„Verhören“ unterworfen, und die Einwirkungsmaß⸗ nahmen der GPu zur Erpreſſung eines Geſtändniſſes wa⸗ ren derart, daß Frau Lubſchenko ihren Verletzungen im GPU⸗Krankenhaus erlegen iſt. Exploſionsunglück in Algier Sechzig Perſonen verletzt. 5 Die nordafrikaniſche Stadt Algier war der Schauplaß eines ſchweren Exploſionsunglücks. In dem Keller des Neben⸗ gebäudes einer Konditorei ereignete ſich durch eine ſchadhaſte Kälteanlage eine ſchwere Exploſion. Außer dem Gebäude wur- den vier anſchließende Verkaufsgeſchäfte vollkommen zerſtört. Die Gewalt der Exploſion war ſo groß, daß die Glasſplitter der zerbrochenen Fenſterſcheiben 60 Meter weit fortgeſchleudert wurden. Es gab im ganzen 60 Verletzte, vor allem unter den Angeſtellten der Geſchäftshäuſer. Elf Schwerverletzte mußten bei dem Flug ſoeben um ein Attentat auf Ihr Leben han⸗ . 5 aer d.. deln? Das iſt doch ganz ausgeſchloſſen! Kein Menſch wi ja, daß Sie den engliſchen Eindecker benutzten würden, ſelbſt für den Fall, daß man annahm, Sie würden un⸗ 15*. 1 5 7 ö 8 4 verzüglich nach Erhalt der Mitteilung des Bomben tats auf die Luftſchiffhalle in Friedrichshagen „Können Sie ſich auf Ihre Monteure verlaſſen, Smul⸗ ſön?“ fragte Irrgang ſtatt aller Antwort ſehr ernſt. „Wie auf mich ſelbſt!“ ſchwur der Flughafenbeamte. „Sind alle ſchon länger im Dienſt?“ „Ja, bis auf den einen, bis auf Erſtavik, der erſt ſeit wenigen Tagen hier arbeitet. Aber was reden wir da? Das iſt ja Unſinn!“ „Gut— laſſen wir's dabei! Es war ja auch nur eine Anſicht von mir. Ich will niemanden verdächtigen. Im übrigen wird ſich durch die Unterſuchung des Eindeckers ja auch manches aufklären. Doch ich habe keine Zeit zu ver⸗ lieren. Ich muß nach Berlin, nach Friedrichshagen zut Werft. Wollen Sie, bitte, dafür ſorgen, daß ein anderes Flugzeug, möglichſt ein deutſcher Typ, ſtartbereit gemacht wird, Smutſön?“ In einer halben Stunde können Sie fahren!“ „Sie wollen nicht erſt mit zu Papa, Herr Irrgangk“ fragte Ruth mit ſichtlich enktäuſchtem Geſicht. i „Leider iſt mir das unmöglich, znädiges Fräulein! ls ätte ja auch keinen Zweck. Meine Anweſenheit iſt in Friedrichshagen viel wichtiger! Sicher haben Sie doch 1 riminalpolizei von dem mißglückten Anſchlag auf d Leben Ihres Heren Vaters ſogleich benachrichtigt?“ „Mein Schwager hat das ſicher getan.“ 5 155 Ohne ſich um das abgeſtürzte Flugzeug weiter zu küm⸗ mern, beſtiegen ſie das Auto, das Ruth mit ſicherer Hand quer über die Wieſe lenkte. i — ener. ver mber 1 nli l 1 Von islos ſchau Jacht auf agen. reich, heine, U Sge⸗ Maß⸗ onen, öſter⸗ umal ſchaft rden t ins eiben Erd⸗ us dem ladisclien Caud Gchaffen am Oberrhein. gur Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung in Mannheim. Von Otto Blank, ſtellvertr. Gauwirtſchaftsberater. Daß unſer landſchaftlich ſo geſegnetes Badner Land eine vielſeitige, ſtark deviſenſchaffende Induſtrie beſitzt, wird leider oft überſehen. Man ſpricht von unſeren herr⸗ lichen Schwarzwaldbergen, nennt den edlen Wein und weiß oft nicht, daß tauſende Fabrikate deutſcher Wertarbeit vom Schaffen in dieſem Grenzland in vielen Ländern der Welt Künde geben. Wagemut und Fleiß haben in Jahrzehnten Unternehmen von Ruf und Bedeutung entſtehen laſſen, Unternehmen, die ſich auch in ſchwerſten Jahren behaup⸗ teten, als der Vertrag von Verſailles ein organiſch zu⸗ ſammenhängendes Wirtſchaftsgebiet in zwei Teile zerriß. Neben der bedeutenden Eiſen⸗, Metall- und Goldwaren⸗ induſtrie ſtehen in Ober⸗ und Mittelbaden die Textil⸗ und Tabakverarbeitenden Induſtrien. Induſtrien, die bisher zum großen Teil auf ausländiſche Rohſtoffe angewieſen, viele weibliche Arbeitskräfte beſchäftigten und im Vergleich zu anderen Induſtriegruppen ſchlechte Löhne bezahlten. Dieſe Einkommenverhältniſſe üben auf Handel und Ge⸗ werbe nachteiligen Einfluß aus. Hinzu kommt, daß ein Großteil dieſer Induſtrien ſowohl von den Rohſtoffzentren als auch von den großen Verbraucherzentren weit ent⸗ fernt liegt, ſomit hohe Frachten zu tragen hat und im Kampf um den Kunden einem markttechniſch bevorzugten Gegner gegenüberſteht. Trotz all dieſer Hemmniſſe und Schwierigkeiten iſt Badens Induſtrie bei der großen Aufbauarbeit, die ſich in dieſen Jahren unter unſerem Führer vollzogen hat, nicht zurückgeblieben. Die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtel⸗ lung auf dem Gelände der Rhein⸗Neckarhallen in Mann⸗ heim gibt Beweis dieſes Schaffens am Oberrhein. Und neben dieſem Schaffen will die von der Gaupropaganda⸗ leitung geſtaltete Leiſtungsſchau den Beſuchern der Aus⸗ ſtellung zeigen, daß der große Wandel, der ſich vor allem auf ſozialiſtiſchem Gebiet vollzogen hat, auch in unſeren Betrieben nicht haltmachte. Wir Nationalſozialiſten wiſſen, welch fundamentale Bedeutung dieſen ſozialpolitiſchen For⸗ derungen beizumeſſen iſt. Von ihrer Durchſetzung hängt alles ab. Den Anſchauungsunterricht dafür gibt uns täglich die Welt. Oft glaubt man gerade an der Grenze, gewiſſe Rückſichten auf kapitalmäßige Verpflichtungen mit dem Aus⸗ lande nehmen zu dürfen; aber es hat ſich hier in der Regel gezeigt, daß Betriebe, deren Beſitzer Ausländer find, dieſen ſozialen Forderungen am meiſten Verſtändnis ent⸗ gegenbrachten. Sie wußten den Arbeitsfrieden in Deutſch⸗ land zu ſchätzen und das Kapital der Betriebsgemeinſchaft. Ihre Filialbetriebe im Ausland brachten ihnen ſo oft den Wert der deutſchen Gemeinſchaft zu Bewußtſein. Die badiſche Induſtrie iſt ſich ihrer Vorpoſtenſtellung bewußt. Sie trägt das Grenzlandſchickſal und weiß um den ſtarken Schutz des Reiches. Mit der in Mannheim durch⸗ geführten Ausſtellung will ſie kundtun vom Schaffen und Wirken am Oberrhein. 5 8 Zur Eröffnung der Autobahn Bruchſal— Karlsruhe. (), Kaelscuhe. Wie ſchon gemeldet worden iſt, erfolgt die Eröffnung der Reichsautobahnſtrecke Bruchſal Karlsruhe am Freitag, den 1. Oktober, vormittags halb 11 Uhr. zu Beginn des Fröffnungsaktes wird der Leiter der Oberſten Bauleitung Frankfurt, Baudirektor Kado, die erſchienenen häte begrüßen und die Fertigmeldung der Strecke vor⸗ nehmen. Nach dem Werkſpruch eines Arbeitskameraden über⸗ Abt der Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen, Dr. Ing. Todt, die fertige Strecke und hierauf ſpricht Gau⸗ leiter, Reichsſtatthalter Robert Wagner. Anſchließend wird die neue Strecke befahren. In dem Eröffnungsakt erſchei⸗ len, wie gleichfalls ſchon mitgeteilt worden iſt, 220 eng⸗ lische Straßenbau⸗ und Verkehrsfachleute, und zwar 60 Par⸗ lumentsmitglieder, 100 Vertreter engliſcher Grafſchaftsräte, Delegierte von 17 techniſchen Geſellſchaften und Inſtituten, Vertreter der am Straßenbau intereſſierten Wirtſchaftskreiſe ſowie Mitglieder von Organiſationen der Straßenbenutzer (Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer) und der nationalen „Safety⸗Firſt“⸗Geſellſchaft(„Zuerſt Sicherheit“). Dieſe Ab⸗ urdnung wird in D tſchland eine nahezu 2000 Kilometer zunge Reiſe unternehmen, die von Berlin über Leipzig, Nürn⸗ berg, München, Baden⸗Baden, Wiesbaden und Köln führen wird. 700 bis 800 Kilometer ſollen in Autobuſſen auf der Reichsautobahn zurückgelegt werden. Die Reiſe wird insgeſamt ahn Tage dauern. Während dieſer Zeit ſind die britiſchen Beſucher Gäſte des Generalinſpekteurs für den Straßenbau. on Baden⸗Baden fahren die britiſchen Gäſte nach Karlsruhe zur Autobahneröffnung und dann weiter nach Heidelberg. Wallenſtein Zur Neuinſzenierung in Mannheim. .... Es gibt keinen Zufall; 5 Und was als blindes Ohngefähr uns dünkt, Gerade das ſteigt aus den tiefſten Quellen — Des Menſchen Taten und Gedanken, wißt, Sind nicht wie Meeres blind erregte Wellen. Die innere Welt, ſein Mikrokosmos, iſt Der tiefe Schacht. aus dem ſie ewig quellen. 0 Entſcheidende Menſchheitsfragen werden in Schillers tamatiſchem Gedicht aufgeworfen, in dem eine auf ſich ſelbſt gebaute! erſönlichkeit tragiſch zu Grunde geht. Tragiſch im ahren Sinne des Wortes, weil ſie an ſich ſelbſt ſcheitert. nas, Menschenleben unterliegt einer höheren Ord⸗ 9 die über das Perſönliche weit him ausgreift, ſa die die enſchen als Einzelperſönlichkeit zerſchmettern kann. 1 ſe höhere Ordnung aus einer geiſtigen Welt heraus iſt 0 den Sternen gemeint, in denen Wallenſtein ſein Schick⸗ u leſen verſucht„Die Sterne lügen nicht“— doch der hand der gegen heilige Geſetze der Menſchheit verſtößt, es Glſſgegen die Harmonie der Sterne, gegen die Geſetze erf eiſtes in ſeiner eigenen Brufl. Man wird Wallenſtein ate verſtehen, wenn man empfindet, wie Schiller hier ah ich etwas lleberperſönliches walten läßt. Auf das Hin⸗ dengel ſein des ee in eine höhere Notwendigkeit Lagel⸗ſchon Carlyſe hin wenn er etwa in„Wallenſteins il eg in dem Wallenſtein ja nicht einmal 150 auf⸗ ihne Sbehungen zwiſchen den Handelnden und den über lenſteiſn sehenden charakteriſiert; der Wachtmeiſter der Wal⸗ 1 05 Ausſprüche pedantiſch zitiert, wirkt als Karikatur n lofsraliffimus, der Trompeter weiſt in ſeiner bedin⸗ gu len Ergebenheit auf Terzky, der Küraſſter, der den Ma 1 entwiſchen lößt. in ſeiner noblen Großzügigkeit auf Schier ceolomini. Die ganze weitere Kompoſition zeigt, wie 7 15 eie überperſönliche Geſetzmäßigkeit wirken läßt. In fünf Aufzügen der„Picecolomini“ greift Wallen⸗ ——— Eine Wollhandkrabbe im Altrhein gefunden ö. N 5 5 09 karlsruhe. In einem Waſſerbehälter wurde dem zu⸗ ſtändigen Referenten für das badiſche Fiſchereiweſen im Fi⸗ gang miniſterium eine Beute überbracht, die dieſer Tage ein Fiſcher überraſchenderweiſe im Altrhein bei Rhein⸗ e e in gemacht hat. Es iſt dies eine Wollhand⸗ 2 11 Aer gierhergekommen iſt, läßt ſich ſchwer Aden Dielleicht iſt es durch ein Schiff verſchleppt worden. as Tier wurde getötet. 15: 5 * 5„Heidelberg.(B ei der Heimkehr getötet). In Neckarſteinach wurde Frau Käthe Heſſenauer, als ſie von ihrem Fahrrad abſtieg und ihr Haus betreten wollte, von einem Perſonenauto erfaßt, gegen die Mauer geſchleudert und auf der Stelle getötet. 5 Aus den Nachbargauen Schnelles Ende eines Abenteuers. Pirmaſens. Im April ds. Is. hatte der aus Berlin ſtammende Ernſt Heinz Pabel verſucht, am Germanshof die Grenze nach Frankreich zu überſchreiten. Seine Arbeitsſtelle in Berlin hatte er plötzlich verlaſſen und verfolgte die Ab⸗ ſicht, ſich, um der Wehrpflicht zu entgehen, drüben in Frank⸗ reich zur Fremdenlegion zu melden, oder falls ihm dies nicht gelingen ſollte, zu den Bolſchewiſten nach Spanien zu gehen. Man fand bei ihm einen Zeitungsausſchnitt, in dem von neuen Kämpfen an der ſpaniſchen Front berichtet wurde. Nunmehr hatte ſich Pabel vor dem Schöffengericht in Pir⸗ maſens wegen dieſes, wohl meiſt aus jugendlichem Leicht⸗ ſinn begangenen Abenteuers, zu verantworten. Der Staats⸗ anwalt berückſichtigte dieſe Tatſache auch bei feinem Straf⸗ antrag, war jedoch auf der anderen Seite der Meinung, daß ſolche Unbeſonnenheiten gründlich ausgetrieben werden müß⸗ ten. Pabel wurde daher wegen unerlaubter Auswanderung und wegen Paßvergehens zu fünf Monaten Gefängnis ver⸗ Urteilt. — Brettach, Kr. Neckarſum.(motorradfa hrer ſchwer verletzt.) Mittags ſtießen an einer Straßenkreu⸗ zung ein Perſonenauto und ein Motorradfahrer zuſammen. Der Motorradfahrer, ein Einfahrer der NSU.⸗Werke, wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. — Genkingen, Kr. Reutlingen.(Unfall im Stein⸗ bruch.) Im Schotterwerk an der Gönninger Straße drang dem Sohn des Beſitzers Reiff beim Schießen der hölzerne Ladeſtock durch zu frühes Entladen in die Bruſt. Mit ſchwe⸗ ren Verletzungen mußte er ins Kreiskrankenhaus nach Reut⸗ lingen verbracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. — Oberſtenfeld, Kr. Marbach.(Bei Sprengarbei⸗ ten verunglückt.) Bei Sprengarbeiten, die durch den Wegebau im Hardtwald erforderlich ſind, wurde ein Vor⸗ arbeiter von Oberſtenfeld durch einen abirrenden Erdklumpen am Kopf verletzt. Er mußte ins Kreiskrankenhaus eingeliefert werden. — Ulm.(Betrunkener Radfahrer feſtge⸗ nommen.) In der Wilhelm⸗Murr⸗Straße ſtürzte abends ein betrunkener Radfahrer pe zur Blutentnahme ei zeigefängnis eingeliefert. „Der Echmugglerkönig der Eifel“ Bande mit 9 Panzerkraftwagen.— Hohe Strafen. Prüm, 1” Sept. Hier ging vor der Trierer Großen Strafkammer ein Schmug elprozeß zu Ende, der über ein⸗ einhalb Monate gedauert 11 In der Anklageſchrift waren 21 Angeklagte und 150 Zeugen benannt. Ueber 500 Zentner Schmalz allein neben anderen Waren ſind von der Bande nach Deutſchland eingeſchmuggelt worden. Man war den Schmugglern, die bereits ſeit 1933 am Werk waren, ſchon längere Zeit auf der Spur. Faſſen konnte man ſie jedoch erſt, als den Schmugglern eines Tages in der Nähe von Hallſchlag bei einem Transport ein Auto umſchlug. Hallſchlag war auch die Heimat des Hauptangeklagten Schröder, der unter dem Namen„Schmugglerkönig der Eifel“ bekannt war. Wie die Beweisaufnahme ergab, wurden bei den Schmuggelfahrten neun Panzerkraftwagen und ein Motor⸗ rad benutzt. Der Haupttäter Schröder, der in Hallſchlag Landwirt war, konnte ſein unſauberes Gewerbe um ſo beſſer durchführen, als er von Schiebern, die auf der belgiſchen Seite wohnten, unterſtützt wurde. Die Strafen waren infolge des großen Schadens, den der deutſche Staat erlitt, entſprechend hoch. Der„Schmugg⸗ lerkönig“ Schröder erhielt wegen Bandenſchmuggels und Deviſenſchiebung fünfeinhalb Jahre Gefängnis und 3 500 000 Mark Geldſtrafe Die Freiheitsſtrafen der übrigen Ange⸗ klagten ſind ebenfalls hoch, die Geldſtrafen bewegen ſich zwi⸗ ſchen 3000 und 4100 000 Mark. Dieſer Monſtre⸗Prozeß wird noch eine Reihe von Meineidsprozeſſen im Gefolge haben. fein als Perfönlichkeit kaum ein, ſondern die äußere Hand⸗ lung ſpielt ſich eigentlich um ihn herum ab Im weſentlichen erfährt er durch andere, was geſchehen iſt, vernimmt von der Herzogin die Vorgänge am Wiener Hof und läßt es ge⸗ ſchehen, daß ſich ſeine Generäle verbinden und das berühmte Dokument zuſtandebringen Der Gedanke des Verrats, den er nur ſpielend gefaßt hat, bemächtigt ſich indeſſen weiter ſeiner Seele und drängt ihn in„Wallenſteins Tod“ in ein überperſönliches Schickſal hinein. Beim großen Gott des Himmels, es war nicht Mein Ernſt, beſchloſſene Sache war es nie. In dem Gedanken bloß gefiel ich mir. Blieb in der Bruſt mir nicht der Wille frei, Und ſah ich nicht den guten Weg zur Seite, Der mir die Rückkehr offen ſtets bewahrte?“ In einer monumentalen Sprache wird die Situation ent⸗ rollt, in der die eigenen Gedanken objektives Leben ange⸗ nommen haben. Freilich findet das Perſönliche etwa in der Auseinanderſetzung Wallenſteins mit Max Piccolomini — wunderbaren und ergreifenden Ausdruck, aber das große Tragiſche in dieſem Drama liegt doch darin, wie Wallenſtein gar nicht anders kann, als zur Tat zu ſchreiten, nachdem er einmal den Gedanken freie Bahn gegeben hat. Das Nationaſtheater Mannheim führte die drei Dramen an einem Abend erſtmals in der Bearbeitung des Intendanten Friedrich Brandenburg auf. Sie darf wohlgelungen genannt werden, denn das Dramatiſche hat den Schillerſchen Schwung behalten. Wie Brandenburg gelegentlich mitteilte hat er ſich für ſeine Kürzungen an Schillers anfänglſchen Entwurf gehalten, der in der Tat die Aufführung an einem Abend vorſah. Unter der Regie Brandenburgs ſtand die Aufführung einheitlich auf einem hohen Niveau. Robert Kleinert 7 als Wallenſtein in ſeinem ganzen Auftreten das von ieſer Rolle geforderte Format Seine Hal eung, ſeine Geſten + waren feldherrnmäßig und machten auch im dritten Drama die Größe des Geſtürzten glaubhaft, Eine ganz überragende — 82 t dbielern, die zu ihrem Tell zu dem Erfolg des Al Koſtüme trafen wirkſam das Der dritte September⸗Sonntag war ein wetterwendiſcher Tag. Hoffnungsfroh ſandte in den erſten Morgenſtunden aus einem blauen Himmel die Sonne ihre ſpätſommerlichen Strahlen und es ſchien, als ob als Abſchluß der Sommer ſich nochmals mit ſeiner ganzen Kraft zeigen wollte. Jedoch dieſer Optimismus erwies ſich als trügeriſch, denn noch vor der Mittagsſtunde brachte eine neue Trübungszone dem Wetter herbſtlichen Einſchlag. Trüb regneriſch und kühl klang der Sonntag aus. Im Vordergrund ſtanden geſtern die ſportlichen Ver⸗ anſtaltungen, deren Ausgang man mit Spannung erwar⸗ tete. Es iſt für den Chroniſten ein ſeltener Zufall, daß er von einem„Sieg auf der ganzen Linie“ berichten kann. Unſere 98er Turner hatten hier auf den Wörtelwieſen den Turnverein Hockenheim zu Gaſt und gingen als Sieger hervor. Der Turnerbund„Jahn“ weilte geſtern zum fälligen Handballſpiel auf der Rheinau. Auch hier war die Glücks⸗ göttin den Einheimiſchen hold. Die Fußballer mußten geſtern zum fälligen Verbandsſpiel nach Hockenheim. Dieſes Spiel war für die Fußballanhänger ein beſonderes Augen⸗ merk, wurde doch das„unbeſiegbare“ Hockenheim auf eigenem Platze geſchlagen. In Ilvesheim konnten die Alemannen gegen Fortung Heddesheim weitere Punkte aufholen. Alles in allem, für unſere Sportanhänger ein ereignisreicher Sonntag. In Mannheim zog die Induſtrieausſtellung in den Ausſtellungshallen ſehr viele Beſucher an. Geſtern ſtellte ſich auch der 100 000 ſte Beſucher ein, der eine Prämie von 50 RM erhielt. Die Kd§⸗Feſtſpiele waren Samstag und Sonntag letztmals geöffnet; beide Veranſtaltungen waren ausverkauft. Der Cäeilienverein machte geſtern ſeinen Ausflug nach dem ſchönen Amtsſtädtchen Mosbach. In der neuerbauten Kirche trug der Verein eine lateiniſche Feſtmeſſe vor. Auch der Bahnverkehr war vecht rege, der„Dürkheimer Wurſchtmarkt“, der„Neue Pfälzer“, und auch die verſchie⸗ denen Kirchweihen im Odenwald übten ihre Anziehungs⸗ kraft aus. 4 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern morgen Dienstag die Eheleute Peter Gruber und Frau Suſanna geb. Weißling. Herr Gruber iſt zugleich 25 Jahre treuer Abon⸗ nent des„Neckarbote“. Die beſten Wünſche. * Induſtrie⸗Ausſtellung verlängert Mannheim. Der ungeheure Zuſpruch, den die Ober⸗ rheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung wegen der Einzigartigkeit ihres Inhalts und Aufbaus findet, macht es erforderlich, daß das Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda im einmütigen Einvernehmen mit den beleiligten Dienſtſtellen die Veranſtaltungszeit der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtel⸗ lung bis zum 26. September— alſo um eine Woche— ver⸗ längert. Die Ausſtellung, die bereits in 13 Tagen mehr als 90 000 Beſucher hatte, wird einen für Baden und die Saar⸗ pfalz noch nicht geſehenen Rekord an Beſuchern aufweiſen können. Um jedem den Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen, werden nunmehr die Tageskarten zum Preiſe von 50 Pfg. (bisher 1 Mart) ausgegeben, Schülerkarten bei Einzelbeſuch zum Preiſe von 25 Pfg.(bisher 50 Pfg.). Der geſchloſſene Beſuch von Gefolgſchaften und Organiſationen kann zum Preiſe von 30 Pfg. erfolgen. Es iſt auch möglich, falls es gewünſcht wird, bei Boſtellung von mindeſtens 30 Karten nicht nur Sammelſcheine, ſondern auch Einzelkarten an die Betriebe und Organiſationen auszugeben. Niemand darf den Beſuch der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung verſäumen! Ueberall,— bei Dienſtſtellen, Orga⸗ niſationen, ebenſo bei jedem Ausſtellungsbeſucher gibt es nur ein Urteil: Die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung iſt ein⸗ zigartig, die Art und die Konſequenz ihrer Durchführung iſt erſtmalig. Gehe auch Du hin! „Kraft durch Freude“. Auf das heute abend 8 Uhr im Schloßſaal ſtattfindende Variete⸗Feſtſpiel wird nochmals hingewieſen. Unter Füh⸗ rung des erſtklaſſigen Humoriſten Müller wurde das Pro⸗ gramm am Samstag und Sonntag in Neckarau und Sand⸗ hofen abgewickelt. Die großartigen Leiſtungen der Künſtler⸗ truppe füllten in dieſen Orten die Säle. Die Seckenheimer ſollten ſich die Gelegenheit, hervorragende Jongleurkunſt und Artiſtik zu ſehen, nicht entgehen laſſen. Eintrittskarten ſind noch bei Friſeur Volk und an der Abendkaſſe zu 60 Pfg. erhältlich. Leiſtung war der Octavio von Helmuth Ebbs, der, un⸗ terſtützt durch eine glänzende Maske, das lauernde Abwar⸗ ten des Generalleutnants Piceolomini, das ja nicht irgend⸗ wie ins Kleinlich⸗Intrigante abgleiten darf, eine überlegene Wohlausgewogenheit, die ihn im entſcheidenden Moment zu⸗ blgen läßt, bis in jedes Wort, in jede Gebärde hinein aus⸗ rückte. Als Max Piccolomini vereinte Herbert Blech⸗ manns jugendliches Feuer mit edler Haltung. Beryll Sharland wuchs als Thekla beſonders im Auftritt mit dem ſchwediſchen Hauptmann zu einer Geſtalt, deren ſchmerzerfüllte Menſchlichkeit ſpürbar war. Gut wurde auch die großzügige Intriganz der Gräfin Terzky durch Eliſa⸗ beth Stieler charakteriſiert. Zu den ſchönſten Leiſtun⸗ gen zählte Erwin Linders Kriegsrat von Queſtenberg: ie ebenſo hintergründige wie ſelbſtbewußte Diplomatie des ſattelfeſten Hofmannes war in Linders Sprache und Spiel lebendig, Eine andere Seite ſeines Könnens hatte Linder vorher im„Lager“ als erſter Küraſſier gezeigt. Ein ſym⸗ athiſches neues Mitglied des Enſembles lernten wir in 9 udolf Hammacher kennen, der in„Wallenſteins La⸗ ger“ den Bauern und in den beiden e n Dramen den Grafen Terzky überzeugend darſtellte. Die i r⸗ gebenheit Buttlers und ihr Uebergang in ſtarren Haß lebte in dem charaktervollen Spiel von Karl Marx, das blinde Draufgängertum Illos in der Darſtellung Rudolf Bir⸗ kemeyers Hans Beckers Arkebuſter war eine aus⸗ gezeichnete Studie, ebenſo der von ihm 1 Wrangel. Ebnſt Langhei U. kennzeichnete die temperamentvolle, ragwürdige Geſtalt des Iſolani; dieſe Rolle ſchien dem Künſtler beſſer zu liegen als e 8 ners, der man mehr Farbe gewünſcht hätte Von den 1 0 8 8 bei⸗ ugir trugen, nennen wir Lene Blankenfeld, Kl Krauſe, Joſef 8 ach, Heini Ha macher und Joſef! enkerk Die ſt Bühnenbilder von Friedrich Kalbfuß und Zeitkolorit. 8 Wolfram Groddeck. Was iſt Menſchlichkeit? Pſychologie und materielle Auswirkungen der Erbkrank⸗ heiten.— Kampf gegen falſch ausgelegte Moraltheorien. Noch immer ſind jene Stimmen nicht reſtlos verſtummt, die die nationalſozialiſtiſchen Geſetze zur Verhütung erb⸗ kranken Nachwuchſes und zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes als unmenſchlich und im Widerſpruch zur chriſtlichen Sittenlehre ſtehend, hinſtellen. Sie berufen ſich dabei ebenſoſehr auf allgemeine ethiſche Grundſätze als auch auf die Theſen der katholiſchen Moraltheorie. Da ſie es ängſtlich vermeiden, irgendwelche Hinweiſe auf den Umfang, den die Auswirkung von Erbkrankheiten inner⸗ halb der Nation angenommen hatte, zu geben, und weder von den völkiſchen Schäden noch von der ungeheuren ma⸗ teriellen Belaſtung ſprechen, die durch das ſtändige An⸗ wachſen der Zahl der Erbkranken der Volksgemeinſchaft aufgebürdet wurden, iſt es verſtändlich, daß einſeitig un⸗ terrichtete Menſchen ihnen ins Garn gehen. Wenn wir fragen, was menſchlicher iſt— die noch Ungeborenen von dem uns täglich vor Augen ſtehenden Leid ihrer Väter und Mütter zu behüten, oder aber zuzu⸗ ſehen, wie täglich neues Leid gehäuft wird, dann iſt es nicht immer ſicher, daß Volksgenoſſen, die unter einem ge⸗ wiſſen Einfluß ſtehen, die richtige Antwort finden. Auch nicht alle von dieſen werden auf die Stimmen aus den Kreiſen der Erbkranken ſelbſt hören, von denen wir hier eine wiedergeben:„Wer iſt ſo verroht, daß er ſein Leid in ſeinem Kinde wiederholt ſehen möchte? Habt ihr je in die Augen eines kranken Kindes geſchaut, ſo wird euch der ſtumme, anklagende Blick verfolgen, wo ihr auch immer ſeid! Es iſt herzzerreißend, ein leidendes Kind zu ſehen! Man hat doch mit Tieren Erbarmen. Warum verſagt man es dem Menſchen?“ Aber vielleicht werden ihnen Zahlen einiges zu ſagen haben. Zahlen, die eine erſchreckend deutliche Sprache ſprechen. Der Zuſchuß für ein ſchwachſinniges Hilfsſchul⸗ kind beträgt in Deutſchland jährlich 300 bis 500 RM. Der Zuſchuß für jedes erbkranke taubſtumme oder blinde Kind jährlich 1500 RM. Für ein geſundes Schulkind kann und braucht dagegen die Gemeinſchaft, die ja der Staat ver⸗ körpert, nur 75 RM. aufzubringen. Ein Geiſteskranker koſtet der Allgemeinheit täglich 6 bis 8 RM. Der Zuſchuß für einen Pſychopathen oder geiſtig Minderwertigen in der Fürſorgeerziehung beträgt im Zeitraum eines Jahres 1500 RM. Schwer Geiſteskranke unter beſonderer Auſſicht koſten täglich bis zu 20 RM. Im Jahre 1935/36 waren auf Koſten der Bezirks⸗ und Landesfürſorgeverbände in An⸗ ſtalten untergebracht: 199 028 erbkranke Geiſteskranke; 4373 erbkranke Taubſtunrme: 3629 erbkranke Blinde; 31964 erb⸗ kranke Epileptiker, Krüppel uſw. Es befanden ſich insge⸗ ſamt alſo 238 994 ſolcher Perſonen auf öffentliche Koſten in Anſtalten. Der Aufwand hierfür betrug 166 Mill. RM. Nicht mitgezählt ſind hier die Zehntauſende von Erbkran⸗ ken, die ſich in Familienfürſorge befinden und für die ebenfalls erhebliche Zuſchüſſe gezahlt werden. Die Aus⸗ gaben für Erbkranke ſind alſo mit mehr als 200 Mill. RM. im Jahr nicht zu hoch angegeben. An dieſer Laſt hat die deutſche Nation wahrſcheinlich noch lange Jahrzehnte zu tragen. An dieſer Laſt, die ihr aus Verantwortungsloſigkeit und unter Mißbrauch des Menſchlichkeitsgedankens, zu unmenſchlichem Zwecke, auf⸗ gebürdet wurde. Dieſe Nation kann aber verlangen, daß für die Zukunft dafür Sorge getragen wird, daß ſolche Laſten ſich nicht ſtetig vermehren, ſondern daß ſie einmal aufhören. Die deutſche Nation ſieht es nämlich als menſch⸗ licher an, wenn man verhindert, daß Kinder in die Welt geſetzt werden, die zeit ihres Lebens nichts anderes als ein urchtbares Los zu tragen haben. Sie hat erkannt, daß Menſchen nicht ſich und anderen zur Laſt geboren werden ſollen, ſondern zur Arbeit für das Gemeinwohl und zur Daſeinsfreude. Damit tritt ſie der Theſe, daß das irdiſche Leben als ein Jammertal gedacht ſei, entgegen und erkennt ihr Recht und ihre Pflicht, das Leben für ihre einzelnen Glieder nach geſunden und vernünftigen, alſo menſchlichen Grundſätzen zu geſtalten. Sie hält es für menſchlich vertretbar, wenn 200 Mill. Reichsmark dazu verwendet werden, geſunden, zukunfts⸗ frohen Kindern Häuſer zu bauen. Sie hält es für beſſer, wenn die Mittel der Allgemeinheit dafür aufgewendet wer⸗ den, die Brotfreiheit der Nation zu ſichern, wenn damit die Wehr geſchaffen wird, die dem deutſchen Volke ein Leben in Freiheit garantiert. Und wenn wir nun einige von denen, die da noch auf die Einflüſterungen gewiſſer Kreiſe hören, fragen würden, ob ſie etwa auf die glückliche und geſicherte Zukunft ihres eigenen geſunden Kindes verzichten möchten, damit der Staat noch mehr Erbkranke zu unterhalten vermöchte, was würden ſie uns wohl ant⸗ worten? Sicherlich hörten wir kein„Ja“ von ihnen, wohl aber entrüſtete Ablehnung. Damit aber hoffen wir, daß die kleine Rechnung, die wir hier aufſtellten, zur Aufklä⸗ rung beiträgt. Denn ſchließlich geht es ja nicht um das Wohlergehen einiger Intereſſengemeinſchaften mit inter⸗ national gebundener Marſchroute, ſondern um das Wohl und Wehe der deutſchen Schickſalsgemeinſchaft. Der Kampf gegen den Kartoffelkäfer. Anläßlich der internationalen Konferenz für den Ab⸗ wehrkampf gegen den Kartoffelkäfer im Februar dieſes Jahres in Berlin, hörte man verſchiedentlich mit verſtändnis⸗ loſem Kopfſchütteln und Achſelzucken ſagen:„So ein Theater, wegen eines kleinen Käfers kommen ſie aus allen Län⸗ dern der Welt zuſammen, das iſt doch wirklich überflüſſig!“ Wie wichtig es aber iſt, daß dieſem Schädling mit allen Kräften zu Leibe gerückt wird, haben jene Ahnungsloſen bald erkannt: Ein einziges Kartoffelkäferweibchen hat jährlich 31,5 Millionen Nachkommen, die für ihre Er⸗ nährung 10 Morgen Kartoffelfläche ratzekahl freſſen.— Dieſe Käfer pflanzen ſich mit einer unheimlichen Hart⸗ näckigkeit fort und ſuchen ſich, wenn das Futter aus⸗ gegangen iſt, in einer anderen Gegend eine neue Lebens⸗ ſtätte. Dabei freſſen ſie außer Kartoffeln auch Tomaten, und die in Gärten häufig angepflanzten Eierfrüchte und Ziertabakarten; ſelbſt an Kohl, Obſtſträuchern und Ge⸗ treide hat man gelegentlich die blutroten Larven und die 1 em langen rotgelben Käfer, deren auffallendſtes Merkmal hellgelbe Flügeldecken mit zehn ſchwarzen Längsſtreifen ſind, gefunden. 1824 ſind die Kartoffelkäfer zum erſtenmal im Felfen⸗ gebirge Nordamerikas aufgetaucht, anfangs nur als harmloſe Bewohner wilder Nachtſchattengewächſe, bis ſie ſich als die größten Schädlinge der Kartoffelpflanzen entpuppten. In 18 Jahren hatten ſie ſich bereits über eine Landfläche von der ſechsfachen Größe des Deutſchen Reiches fortgepflanzt. — Mit Früchten, Holz und Kartoffeln ſind ſie leicht zu verſchleppen; auf dieſe Art wurden die Kartoffelkäfer wäh⸗ rend des Weltkrieges nach Europa gebracht. Ganz Frank⸗ reich und Belgien ſind bereits verſeucht. Seit 1935 iſt daher in der Gefahrenzone an der deutſchen Weſtgrenze in einer Breite von 100 Kilometern ein ſtändiger Such⸗ und Abwehrdienſt eingeſetzt. Alle Bauern bilden zuſammen mit dem Reichsarbeitsdienſt und den Schulen eine ſtarke Front gegen den Kartoffelkäfer. Noch hat der Schädling ſich in Deutſchland erſt an der franzöſiſchen Grenze im Saargebiet und im ſübdlichen Rheinland gezeigt; da er äber nicht nur ſehr weit fliegen, ſondern auch ſehr leicht verſchleppt werden kann, müſſen wir in allen deutſchen Gauen achtgeben und die geringſte Spur der Ortspolizeibehörde oder der Hauptſtelle für Pflanzenſchutz melden. Denn es gilt, nicht nur dem Deutſchen Volksvermögen unerſetzliche Werte vor dem Verluſt zu bewahren, ſondern auch die gewaltigen Anſtrengungen unſerer Bauern im Kampf um Deutſchlands Nahrungs⸗ freiheit nach Kräften zu unterſtützen. * — Eicheln als Hühnerfutter. Die jetzt von den Bäumen fallenden Eicheln ſollten von den Geflügelzüchtern geſam⸗ melt werden, denn ſie bilden ein erprobtes, auf die Eierpro⸗ duktion günſtig einwirkendes Futter. Die 1 0 werden ge⸗ dörrt, zerſtampft und gemahlen. Dieſes Mehl kommt in klei⸗ nen Gaben ins Weichfutter. Zuviel Eichelmehl würde den Eidotter zu dunkel färben, denn die Eicheln enthalten Tan⸗ nin. Solche dunkel, manchmal ſchwarzgefärbten Eier ſchmecken zwar genau wie andere, haben auch nichts von ihrem Nähr⸗ wert verloren, aber ſie machen den Eindruck, als wären ſie verdorben. Zum Verkauf ſind ſolche Eier keineswegs geeig⸗ net. Der Züchter muß dann mit der Eichelmehlzugabe zu⸗ rückgehen. Luft kann man nicht ſehen, Aber man ſieht es den Menſchen an „Luft, das die Atmosphäre bildende Gasgemiſch aug rund 21 v. H. Sauerſtoff und 78 v. H. Stickstoff(dap 0,03 bis 0,06 v. H. Kohlenſäure, 0,9 v. H. Argon und Spu⸗ ren von anderen Edelgaſen); Luft iſt flüſſigbar und ſſedet dann bei minus 191 Grad. Ein Liter Luft(gasförmig) wiegt 1,293 g.“ Das wäre die Definition der Luft. Man kann ohhe diele Definition leben, aber man kann nicht ohne Luft leben Manche Leute vergeſſen das. Es gibt einen ſehr kraf „Die Luft auf dem Lande iſt deshalb ſo gut, weil die Bauerg die Fenſter nicht aufmachen.“ Dieſer Witz ſoll weniger eine Zielſcheibe des Spottes auf den bäuerlichen Menſchen alter Prägung ſein, ſondern will überhaupt alle die aufs Korn neh⸗ men, die geradezu eine Scheu vor friſcher Luft haben. Viel, leicht iſt es die Angſt vor der Zugluft, vielleicht Bequem. lichkeit, jedenfalls finden wir nur allzu oft in Wohnungen jene muffige Atmosphäre, jenen undefinierbaren Geruch, der an Plüſchſofas und alte Teppiche mahnt. Die Beſitzer ſol⸗ cher alten Dinge ſcheinen zu fürchten, daß durch die offenen Fenſter auch die Motten kommen und ihre letzten Herrli keiten zerfreſſen, oder daß die Sonne ihre falſchen Perſer auszieht. Des Menſchen Wille iſt ſein Himmelreich, und wer f in altem muffigem Plunder wohlfühlt, ſoll darin bleiben, Aber man ſoll nicht Menſchen zwangsweiſe in ſchlechte Luft verbannen, in ſchlecht ent⸗ und belüftete Arbeitsräume, Es it ein Nachteil der Luft, daß ſie unſichtbar iſt. Wäre es chemisch möglich, ihre Beſtandteile etwa durch Farben ſichtbar 10 machen, ſo würden wir wohl manchmal aus dem Erſchrecen nicht mehr herauskommen. Manche ſcheinen erſt zu merken, daß„dicke Luft“ iſt, wenn der Arbeitsraum wirklich schon mit Wolken von Staub oder Ruß vernebelt ict. Betriebsfüh⸗ rer alter Schule werden ſich gedacht haben:„Was ſchadet das ſchon, wenn einer ein bißchen Staub ſchluckt, das ſpült er dann mit einer Molle wieder hinunter!“ Der Arzt würde ſol⸗ chen Optimiſten etwas anderes ſagen, und man müßte ſolche Leute einmal in ein gewerbe⸗hygieniſches oder anatomiſchez Inſtitut führen und ihnen eine Slaublunge zeigen, dann wülk⸗ den ſie ſich wohl Gedanken darüber machen, daß der Menſch nur in geſunder Luft leben kann, ohne auf die Dauer ſchwele geſundheitliche Schäden zu erleiden. Der Zeitunter ſchied Wenn es auf einer Uhr 5 Uhr ſchlägt, ſchlagen die Uhren, die genau gehen, in ganz Deutſchland, in der Schweiz, in Schweden, in Norwegen alle miteinander 5 Uhr; in England, in Spanien, in Belgien aber 4 Uhr; in Ru⸗ mänien, in Bulgarien, in der Türkei 6 Uhr; in China 12 Uhr nachts; in Japan ſogar 1 Uhr morgens, in Chikago aber 10 Uhr vormittags und in San Franzisko erſt 0 Uhr morgens. Und nun ſchreitet die Zeit, die unermüdliche an allen Orten ganz gleichmäßig weiter, Minute um Minule, ſo daß der Zeitunterſchied der verſchiedenen Orte immer der gleiche bleibt. Achſe innerhalb 24 Stunden iſt die Urſache davon. Wenn nämlich ein Ort bei dieſer Drehung die Sonne gerade in ſüdlicher Richtung über ſich bekommt, dann iſt es bei ihm mittags 12 Uhr. Von dieſem Zeitpunkt an wendet er ſich von der Sonne weg, Sekunde um Sekunde, bis er ſe abends etwa um 6 Uhr aus dem Auge verliert; nachts be⸗ findet er ſich auf der Gegenſeite der Sonne, im Dunkel, bis er morgens 6 Uhr in die ſonnenbeſchienene Seite wieder einbiegt. So hat jeder Ort ſeine ihm eigene Stundenzeit die er nur mit den Orten gemeinſam hat, die unter der gleichen Mittagslinie(demſelben Meridian) liegen. Sei verſchiedenen Jahrzehnten hat man aber, weil dies für den Verkehr ſehr hinderlich war, nicht jedem Ort ſeine eigene 86 gelaſſen, ſondern im ganzen Land hat man ſich der eit der Hauptſtadt angeſchloſſen. Ja, man ging noch wei⸗ ter und hat z. B. in Europa die Zeit der größten Stern⸗ warte, der in Greewich in England, für ganz Mitteleuropa als Einheitszeit gelten laſſen(mitteleuropäiſche Zeit), Weſt⸗ europa hat ſeine Uhren genau eine Stunde vorgerückt(weſt⸗ europäiſche Zeit), und die oſteuropäiſchen Staaten haben die ihrigen eine Stunde nachgeſtellt(oſteuropäiſche Zei, Das iſt für den Verkehr eine Erleichterung geworden Dle meisfen Herren Wöhlen zu weite Schuhe, die dem Fus keinen Het geben. Dies in der Neinung, daß elegehte fassige formen nicht bequem sejen. Probieren Sie das Gewandtes Mäoͤchen geſucht. Vorzuſtellen von 11—1 Uhr. Färberei Kramer Seckenheimer Landſtraße. nöchste Nel einen Fritz. Das ist ge- rede die Stärke der Fritz- Schuhfabrik: Formen und Schuhe heràuszubringen, die gut kleiden, der Node entsprechen und doch passen. LesSen Sie sich unsere Herbstmodelle zeigen. Beſtellungen auf Moſtobſt nimmt entgegen Wilhelm Sponagel Apfelweinkelterei. Echt Nahmengenäht 8. . 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Abend der Werbewochet Miete D 2 und 2. Sondermiete D 1: Gaſparole. Operette von Carl Millöcker. Anfang 20, Ende 22330 Freitag, 24. September: 7. Abend der Werbewocher Miete F 2 und 2. Sondermiete F 1: Hanneles Himmelfahrt. Oper von Paul Graener; vorher Sinfonia bre ve, von Paul Graener. Anfang 20, Ende gegen 21.45 Uhr. Samstag, 25. September: 8. Abend der Werbewoche Miete B 3 und 1. Sondermiete B 2: Friedrich Wilhelm J. Schauſpiel von Hans Rehberg. Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Sonntag, 26. September: 1. Morgenfeier: Italien im Spiegel deutſcher Kunſt. Anfang 11.30 Ende gegen 10 ilbr.— Abends: Letter Abend der Werte woche. Miete C 3 und 1. Sondermiete C 2 und fit die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 563 bis 500: 85 neuer Inszenierung: Euryanthe. Romani per von Carl Maria von Weber. Anfang 19.30, En etwa 22.30 Uhr. Fintrittspreiſe für die Vorſtellungen der werben, 0,50 bis 3,30 Mark. Eintauſch ron Gutſcheinen gehoben! Im Neuen Theater(Roſengarten): 5 Freitag, 24. September: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 351 bis 353, 541 bis 550 und Jugen. gruppe Nr. 1 bis 800, Gruppe D Nr. 1 bis 400, 15 E freiwillig Nr. 1 bis 700: Spiel an Bord. ſpiel von Axel Jvers. Anfana 20. Ende 22 Ubr. ſſen Wizy Die Umdrehung der Erde um ihre eigene S SS SD SAS S DS