gend, ingen n der f das jahen N ſi lun n d⸗ ihre ührer Saus⸗ h in ſchutz 8 die ertig⸗ gend⸗ Lei⸗ „daß elfen, hand⸗ zelne gend⸗ mit⸗ r un⸗ hheit, g der Leben nden, m in der eine erden vocher fel⸗ Ende voche o fe. 22.30 vochel eles orhert 9 20 neinde igend⸗ ruppe Luft, — 12 II ermielez t. d. W. — Rr. 221 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 22. September 1937 Eine große Wehrgemeinſchafl Nsg.„Zehntauſend Mann, die zogen ins Manöver.“ So klingt es in dieſen Herbſttagen überall in Deutſchland aus dem alten Soldatenliede. Doch zur gleichen Zeit, da die Korpsmanöver als Teilübungen in den Ländern und Pro⸗ vinzen enden, fahren neue Transportzüge, dicht beſetzt mit feldgrauen Soldaten, durch das Land. Motoriſierte Ver⸗ hände rattern über die Straßen, Flieger ziehen pfeilſchnell ihre Bahn, graue Stahlkoloſſe unſerer Flotte rauſchen durch die Oſtſee: Der Anmarſch aller drei Wehrmachtteile— Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe— zu den großen Wehrmacht⸗ manövern 1937 hat begonnen. llebungsraum iſt das Gebiet der pommerſchen und mecklenburgiſchen Seeküſte, landeinwärts in der Tiefenzone. In dieſer herben nordoſtdeutſchen Landſchaft, blau und grün betupft mit Seen und Wäldern, deren Ausläufer ſich bis tief ins Brandenburgiſche hineintaſten, werden auch die Schlachtfelder der blauen und roten Verbände liegen. Zum erſtenmal iſt der Rahmen der 1 Wehrmanöbver beſonders weit geſpannt worden. Zwei Armeekorps neh⸗ men neben den Verbänden der Luftwaffe und Kriegsma⸗ rine daran teil, um das Zuſammenwirken aller Kräfte zu erproben. Die Geſamtleitung hat Generalfeldmarſchall von Blomberg. Eigene Leitungsſtäbe der drei Wehrmachtteile treffen in ihrem Wirkungsbereich die erforderlichen Maß⸗ nahmen. Neben den Truppen iſt zum erſtenmal auch die Be⸗ völkerung in den Rahmen der militäriſchen Handlun⸗ en fühlbar eingegliedert. Die große Verdunkelungswoche 5 Reichshauptſtadt ſetzt von jedem Volksgenoſſen ein glei⸗ ches Maß aktiver Beteiligung und Einordnung voraus wie von der Bevölkerung im Gebiet der eigentlichen militäri⸗ ſchen Operationen, wo Verkehr und Wirtſchaft, bedingt durch Truppentransporte, gewiſſen Einſchränkungen unter⸗ liegen. Die große Berliner Luftſchutzübung hat übrigens— das ſei hier eingefügt— auch im Ausland als erſte, alle Ernſtfälle berückſichtigende Uebung, größte Beachtung gefun⸗ den. Die italieniſche Preſſe z. B. ſchildert im einzelnen die vorbildliche Durchführung des Luftſchutzes in Berlin. Mit bewunderungswürdiger Diſziplin habe die geſamte Bevöl⸗ kerung die vorgeſchriebenen Maßnahmen zur Abwehr eines Luftangriffs auf die Reichshauptſtadt unterſtützt.„Hermann Göring kann ſtolz ſein“, ſo bewundert die polniſche Preſſe. „Kurjer Warſzawſki“ veröffentlicht einen ausführlichen Be⸗ kicht. Darin wird feſtgeſtellt, daß die rei ber 0 e net ausgefallen ſei und die Zuverläſſigkeit der rganiſation und Diſziplin der Bevölkerung bewieſen habe. Obwohl ſich ſämtliche Berliner Verkehrsteilnehmer im Dunkeln beweg⸗ ten, habe es doch nicht einen einzigen Unfall gegeben. Der Chef der deutſchen Luftfahrt könne ſtolz ſein.„Es hat glän, end geklappt“, das iſt auch das Pariſer Echo.„Paris Midi ſhldert die Angriffe der roten Flugzeuge und die Verdun⸗ kelungsmaßnahmen ſowie die Abwehr, die glänzend funk⸗ loniert habe. Der deutſche Generalſtab könne zufrieden ſein, ſchreibt das Blatt. Er habe nicht nur bewieſen, daß er in der Lage ſei, die Reichshauptſtadt gegen jeden Luftangriff, woher er auch kommen möge, zu verteidigen, ſondern er habe die Bevölkerung vollſtändig beruhigt. Die Bevölkerung habe ſich glänzend verhalten und bewieſen, daß ſie gut in llebung ſei. Sie ſei, daran könne man nicht zweifeln, in der Lage, jeder Eventualität ins Auge zu ſehen. Sinn und Ziel jeder militäriſchen Ausbildung wird es immer ſein, den Ernſtfall möglich ſt getreu darzu⸗ fer Und im Zeitalter der Totalität hat dieſer Grund⸗ az erſt recht Geltung. Denn das Wohl jedes einzelnen von uns iſt abhängig von den Leiſtungen unſerer Volksgemein⸗ ſchaft. Wie aus den verſchiedenartigſten Kräften, Kreiſen und Intereſſen erſt unter der einheitlichen Führung des Nationalſozialismus das Dritte Reich als ſtaatgewordene Gemeinſchaftsidee entſtand ſo kann auch die deutſche Wehr⸗ macht als die Geſamtheit unſerer Waffenträger ihre Auf⸗ gabe nur dann erfüllen, wenn ſich Volk und Wehr ⸗ macht als untrennbare Schickſalsgemeinſchaft fühlen. Sie dienen einander, ſie handeln gemeinſam, ſie ergänzen ſich gegenſeitig. Soldaten waren es, die die Hakenkreuzfahne voran⸗ trugen, Soldaten formten durch ihr Kameradſchaftsbewußt⸗ ein, ihr Vorbild und mit ihrer Gefolgsmannstreue zum Führer aus Maſſe Gemeinſchaft, aus irregeleiteten Klaſſen⸗ kämpfern deutſche Volksgenoſſen. Führer und Bewegung, immer haben ſie ſoldatiſch gehandelt. Und das wird im Deutſchland von heute niemals Säbelraſſeln bedeuten, ſon⸗ dern immer eine Frage jener inneren Haltung ſein, aus der allein alle Verantwortlichkeit, alles Pflichtgefühl und alle Schöpferkraft entſpringen. So ſind auch die Wehrmachtmanöver dieſes Jahres nicht ein Kriegsſpiel mit politiſchem Hintergrund, kein Objekt in⸗ ſerngtionaler Deutungen, ſondern durch die Wahl des ebungsraums und das Weſen unſerer Wehkmacht klar ge⸗ kennzeichnet als die ſelbſtperſtändliche und allenthalben üb⸗ he Prüfung des Waffenſchutzes für ein fried⸗ liebendes und arbeitſames Volk. Engſte Verbundenheit mit ſeiner Wehrmacht, ſei es im Quartier, bei den Luftſchutz⸗ übungen oder im heiteren Bereich der Manöverbälle, hat es immer bewieſen. Denn nach der gerade dem Deutſchen agenen Auffaſſung des Soldatiſchen als einem weltanſchau⸗ K 1 Begriff heißt Volksgemeinſchaft auch Wehrgemein⸗ Freiwillige vor! Wie bereits kurz bekanntgegeben, fordert das Neichs⸗ kriegsminiſterium zum Eintritt als Freiwillige in die Wehr⸗ macht auf, Eine möglichſt frühzeitige Meldung liegt im per⸗ ſönlichen Intereſſe eines jeden Bewerbers. Einſtel⸗ lungsgeſuche für die Herbſteinſtellung 1938 müſſen von Bewerbern für die Ae e ee bis zum 1. November 1937, von allen übrigen Bewerbern bis 5. Januar 1938 eingegangen ſein, ſonſt können ſie für die Herbſteinſtellung 1938 nicht mehr berückſichtigt werden. Für eine freiwillige Meldung iſt die genaueſte Beachtung nachſtehender Beſtimmungen erforderlich: 1. Der freiwillige Eintritt in den aktiven Wehrdienſt iſt für Wehrpflichtige in der Regel vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 25. Lebensjahr möglich. Am beabſichtigten Einſtellungstage darf daher das 25. Lebensjahr noch nicht überſchritten und muß das 17. Lebensjahr vollendet ſein. 1 für die Herbſteinſtellung 1938 gilt der 15. 10. Abweichend hiervon werden eingeſtellt: a) beim Heer: bei den Heeresunteroffiziersſchulen: Wehrpflichtige vom voll⸗ endeten 17. bis zum vollendeten 20. Lebensjahr; b) bei der Kriegsmarine: In den Flottendienſt: Wehr⸗ pflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 23 Le⸗ bensjahr; e) bei der Luftwa f e: Bei der Flieger⸗ truppe leinſchließlich Sanitätsdienſt): Wehrpflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 23. Lebensjahr. 2. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1918 und jün⸗ gere dürfen im Jahre 1938 nur dann eingeſtellt werden, wenn ſie beſonders geeignet ſind und ſich zu einer längeren Dienſtzeit als zwei Jahre in der Wehrmacht verpflichten. Von einer ſolchen Verpflichtung zu einer längeren Dienſt⸗ zeit darf nur bei Bewerbern abgeſehen werden, denen durch eine ſpätere Ableiſtung ihrer Arbeitsdienſt⸗ und Wehrpflicht ein beträchtlicher Nachteil für ihre Berufsausbildung(3. B. Abiturienten) erwächft. 3. Lehrlinge in der Berufsausbildung dürfen als Freiwillige nur dann angenommen werden, wenn ſie ihre Lehrzeit vor Eintritt in den Reichsarabeitsdienſt, alſo min⸗ deſtens ein halbes Jahr vor Eintritt in den Wehrdienſt, vor⸗ ausſichtlich mit Erfolg beenden werden oder die Einwilli⸗ gung ihres Lehrherrn zur Lehrzeitverkürzung beibringen. 4. Angehörige des Geburtsjahrganges 1915 und jüngerer Geburtsjahrgänge müſſen vor Ableiſtung des aktiven Wehrdienſtes der Arbeitsdienſtpflicht genügt haben. Sie werden behördlicherſeits zum Reichsarbeitsdienſt einge⸗ zogen, nachdem ihre Annahme als Freiwilliger bei einer Einheit der Wehrmacht erfolgt iſt. 5. Vorausſetzung für eine Annahme als Freiwilliger iſt. daß der Bewerber a) eine Mindeſtkörpergröße von 160 Zentimeter beſitzt(Heeresunteroffiziersſchulen mindeſtens 165 Zentimeter, ſchwere Artillerie mindeſtens 168 Zentime⸗ ter, Pangerabteilungen höchſtens 176 Zentimeter); b) die deutſche Staatsangehörigkeit(Reichsangehörigkeit) beſitzt; c) Wehrwürdig iſt; d) tau lich für den Wehrdienſt iſt; e) nicht unter Wehrpflichtausnahmen fällt; f) nicht Jude iſt; g) ge⸗ richtlich nicht vorbeſtraft und auch ſonſt unbeſcholten ſſt; h) unverheiratet iſt; i) wer minderjährig iſt, die Genehmigung des geſethlchen Vertreters vorliegt; k) notwendige Zahnbe⸗ handlungen vor der Einſtellung durchführt. Bewerber, die dieſen Bedingungen nicht entſprechen, können als Freiwil⸗ lige nicht eingeſtellt werden. 6. Vor der Meldung zum freiwilligen Eintritt haben bei der zuſtändigen polizeilichen Meldebehörde perſönlich z u beantragen:. a) nicht gemuſterte Bewerber: Die Ausſtel⸗ lung eines Freiwilligenſcheines zum Eintritt in den Wehr⸗ dienſt. Hierzu melden ſie ſich perſönlich bei ee be Meldebehörde zur Anlegung des Wehrſtamm⸗ blattes. Perſonalpapiere und von minderjährigen die ſchrift⸗ liche, amtlich beglaubigte Erlaubnis des geſetzlichen Vertre⸗ ters zum freiwilligen Eintritt, ſind zur Anmeldung mitzu⸗ bringen; b) bereits gemuſterte Bewerber: Die Ausſtel⸗ lung eines polizeilich beglaubigten Auszuges aus dem Wehr⸗ paß Vordrucke ſind bei der polizeilichen Meldebehörde er⸗ hältlich. . 1 le Wahl des Wehr machtsteiles(Heer, Kriegs⸗ marine, Luftwaffe), der Waffengattung und des Truppen⸗ (Marine)⸗Teiles ſteht dem Bewerber mit der Einſchränkung 1555 daß ſie bei Heer und Luftwaffe in der Regel nur bei ruppenteilen möglich iſt, deren Standort in der Nähe des dauernden Asſenthaltsortes des Bewerbers liegt. Bei der Kriegsmarine und beim Regiment General Göring können ſich Bewerber aus dem ganzen Reich melden, bei letzterem jedoch mit Ausnahme von Oſtpreußen. 8. Die Meldung zum 10 Eintritt darf nur bei elnem, und zwar grundſätzlich bei dem Truppen(Marine)⸗ Teil erfolgen, bei dem der Bewerber eintreten möchte(im einzelnen ſiehe Nummer 9). Jeder Bewerber hat ſich ſchrift⸗ lich zu melden. Dieſer Meldung ſind beizufügen: a) der Freiwilligenſchein oder der beglaubigte uszug aus dem Wehrpaß(ſiehe Nummer 6); b) ein handgeſchriebener lük⸗ kenloſer Lebenslauf; e) zwei Paßbilder(keine Seitenanſicht) in bürgerlicher Kleidung, ohne Kopfbedeckung, nicht in Uni⸗ form(Größe 3,7:5,2) mit Namensangabe auf der Rückſeite. 9. Sonderbeſtimmungen für die einzelnen Wehrmachlskeile: l. Heer: a) Einſtellung von Freiwilligen erfolgt im Oktober 1938; b) Dienſtzeit: Zwei Jahre; c) Wahl der Waf⸗ fengattung iſt dem Bewerber freigeſtellt. Es kommen hier⸗ für in Frage: 1 ichtathletik⸗Länder⸗ 8 ampf Deutſchland- Schweden. wann; rechts oben die Eröffnungsfeier nach dem Einmarſch der Teil⸗ nehmer ins Olympia⸗ ſtadion; darunter der 400⸗Meter⸗Hürdenlauf, vorn der ſpätere Sieger Hölling vor dem Schwe⸗ den Areskoug un Sn dee Sede ergebnis ſiegte den mit 107: 101 Punkten. Weltdild(Nd). Infanterie(Schützenkompanie, Baſterab dere zlone⸗ nie, Infanterieſchützenkompanie, Panzerabwehrkompanie (mot.) Nachrichtenzug, Reiterzug), Kavallerie(Reiter und Radfahrerabteilung), Artillerie(leichte und ſchwere Artil⸗ lerie), Beobachtungsabteilung, Pioniere, Kraftfahrkampf⸗ truppe(Schützenbataillon, Kradſchützenbataillon, Aufklä⸗ rungsabteilung(mot.), Panzerabwehrabteilung(mot.), Pan⸗ zerabteilung), Nachrichtentruppe, Fahrtruppe(Kraftfahrab⸗ teilung), Fahrabteilung, Nebeltruppe, Sanitätsabteilung; d) Mel dung hat bei dem Bataillon bezw. der Abkei⸗ lung zu erfolgen, bei dem der Bewerber eintreten will, für den Eintritt in Heeresunteroffiziersſchulen bei der Heeres⸗ unteroffiziersſchule Potsdam ⸗Eiche; e) bevorzugt ein⸗ geſtellt werden: Inhaber des Reiterſcheins: bei Reiter⸗ und Maſchinen⸗ gewehrſchwadronen der Kavallerie, bei beſpannten Batte⸗ rien der Artillerie, bei Infanterie⸗Reiterzügen, bei beſpann⸗ ten Maſchinengewehrkompanien und bei beſpannten Infan⸗ terie⸗Geſchütz⸗Koinpanien; Inhaber einer Be cheinigung über die Kraftfahrausbildung bei einer Motorſchule des NSKc: Bei motoriſierten Truppenteilen, dabei in erſter Linie bei Kraftfahrkampftruppenteilen; Bewerber, die den Nachweis der Morſeausbildung er⸗ bringen können(3. B. Morſezeichen der SA); bei Nachrich⸗ tenabteilungen für Funk⸗ und Horchkompanien oder bei Truppennachrichteneinheiten; Bewerber, die Schiffer ſind oder die den Nachweis waſſerſportlicher Vorbildung erbrin⸗ gen können— ſoweit ſie nicht der ſeemänniſchen Bevölke⸗ rung angehören— oder die Angehörige der techniſchen Not⸗ hilfe ſind: bei Pionieren; Bewerber, die den Sanitätsſchein des Deutſchen Roten Kreuzes, der SA oder H beſitzen: bei Sanitätsabteilungen. Il. Kriegsmarine: a) Einſtellung für den Flottendienſt, dem der größte Teil der Freiwilligen zugeteilt wird, erfolgt je nach Laufbahn im Januar, April, Julf oder Oktober. Ein kleinerer Teil der Freiwilligen wird für den Küſtendienſt(See)(nur aus An⸗ gehörigen der ſeemänniſchen Bevölkerung) im April und Oktober und für den Küſtendienſt(Land)(vornehmlich aus der Küſtenbevölkerung) im Oktober eingeſtellt; b) Dlenſtzeit im Flottendienſt: Vier Jahre zuzüglich eines Ausbildungszuſchlages, der ein Jahr nicht überſleigt (die Bewerber niüffen ſich bei der Annahme für den Fall, daß ſie Unteroffizier werden, mit einer Verpflichtung auf insgeſamt 12 Jahre zuzüglich Ausbildungszuſchlag einver⸗ ſtanden erklären); im Küſtendienſt; Zwei Jahre; c) Mel⸗ dungen ſind jederzeit, möglichſt ein Jahr vor dem gewünſch⸗ ten Einſtellungstag mit dem Vermerk(Flottendienſt) oder (Küſtendienſt) gegebenenfalls unter Angabe der gewünſchten Laufbahn zu richten, an den 1 Admiral der Oſtſee(Ein⸗ ſtellung) in Kiel oder an den II. Admiral der Nordſee(Ein⸗ ſtellung) in Wilhelmshaven; d) bevorzugt eingeſtellt werden: Handwerker aller Art, beſonders aus der Metallinduſtrie; e) Angehörige der ſeemänniſchen Bevölkerung dürfen freiwillig nur in die Kriegsmarine eintreten. 5 Ill. Luftwaffe: f a) Einſtellung von Freiwilligen erfolgt im Oktober 19383 b) Dienſtzeit: Bei der Fliegertruppe und der Luftnachrich⸗ tentruppe: Viereinhalb Jahre oder zwei Jahre, bei der Flak⸗ artillerie und Regiment General Göring: Zwei Jahre; e) Meldungen ſind einzureichen fur die Flieger⸗ truppe bei den Fliegererſatzabteilungen, außerdem bei allen anderen Truppenteilen der Fliegertruppe(Fliegergruppe, Schulung uſw.), für die Flakartillerie bei den lakabteilun⸗ gen. Für die Luftnachrichtentruppe bei den Lu tnachrichten⸗ abteilungen und Luftnachrichtenerſatzabtellungen fowie bei den n Luftnachrichtenkompanien und Luftnach⸗ richtenerſatztompanien, für das Regiment General Göring bei dieſem Regiment und bei den Stäben der Luftkreiskom⸗ mandos 2 bis 7; 8 d) bevorzugt eingeſtellt werden: Handwerker aller Art, beſonders aus der Metallinduſtrie. Inhaber einer Be⸗ ſcheinigung über die Kraftfahrausbildung bei einer Motor- ſportſchule des NSKK; Bewerber, die den Nachweis der Morſeausbildung erbringen können(z. B. Morſezeichen der SA),; letzteres bei der Luftnachrichtentruppe oder bei den Truppennachrichteneinheiten der Luftwaffe; Inhaber des Sanitätsſcheines des Roten Kreuzes, der SA oder HJ; e) Angehörige der fliegeriſchen Bevölkerung dürfen freiwillig nur in der Eulftdaſſe(Fliegertruppe und Luftnachrichten⸗ truppe) eintreten. Der fliegeriſchen Bevölkerung gehören an: A) Die aktiven Angehörigen des NSF(Nationalſoziali⸗ ſtiſches Fliegerkorps) und der Luftſporteinheiten der HJ, die ausgebildet oder in Ausbildung begriffen ſind, im Segel⸗ oder Motorflug, im Nachrichtenverbindungsdienſt, in hand⸗ werksmäßiger Schulung für Flugzeugbau und Flugzeug⸗ inſtandſetzung und die hierüber eine Beſcheinigung des NS FK⸗Sturmführers beſitzen. 5 B) Inhaber von Ausweiſen über fliegeriſche Betätigung. C) Das fliegeriſche Zivilperſonal. 1. der Luftwaffe, 9. der Luftverkehrsgeſellſchaften, 3. der Reichsluftfahrtverwal⸗ tung, ſoweit es mit dem Betrieb oder der Inſtandhaltung von Flugzeugen oder im Nachrichtenverbindungsdienſt der Luftwaffe beschäftigt iſt und ſich hierüber durch einen Ver⸗ merk auf den Seiten 6 ff. des Arbeitsbuches oder eine Be⸗ ſcheinigung des Dienſtſtellenleiters über fliegeriſch⸗fachliche Verwendung und die Art einer Tätigkeit ausweiſt D) Vom Luftfahrtinduſtrieperſonal 1. Die Facharbeiter, die in den Arbeitsbüchern auf Seite 3, Spalte e durch einen Vermerk des Arbeitsamtes als Flugzeugſpezial⸗ arbeiter gekennzeichnet ſind 2. Die Facharbeiter und techni⸗ ſchen Angeſtellten, die ſeit mindeſtens drei Monaten in Rü⸗ ſtungsbetrieben der Luftwaffe beſchäftigt ſind. Facharbeiter in dieſem Sinne ſind lediglich die gelernten und angelernten Arbeiter des Metall⸗ und Holzgewerbes(vergleiche Berufs⸗ verzeichnis für die Statiſtik der Arbeitspermittlung Grup⸗ pen 5 bis 12), deren Arbeitsbücher auf Seite 6 ff. Spalte 4. mit einem entſprechenden Vermerk des Betriebsführers ver⸗ ſehen ſind. Der Berechnung der Dauer der Beſchäftigung iſt, der Tag der Merſterung oder der Annahmeunterſuchung als Freiwilliger zugrundezulegen. N 10. Einſtellungsanträge bei höheren militärk⸗ ſchen oder ſtaatlichen Dienſtſtellen ſind zwecklos. Sie verzö⸗ gern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. Das für den dauernden Aufenthaltsort des Bewerbers zuſtändige Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamt er⸗ teilt 00 Anfrage weitere Auskünfte. Dort iſt auch ein Merkblatt für den Eintritt in den gewünſchten Wehr⸗ machtsteil(Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe), das alles Wiſ⸗ ſenswerte enthält, koſtenlos zu erhalten 5 ginderlachen— binder. 5 freude in dein aus! 75 3 De Manöver des 12. Armeekorp⸗ Bad Münſter a. St., 21. September. Die Manöver des 12. Armeekorps gewinnen in dieſem Jahre eine umſo größere Bedeutung, als ſie in dem Gebiet zum erſtenmal ſtattfinden, das erſt vor eineinhalb Jahren vom Führer aus der Feſſel des Verſailler Vertrags für Deutſchland zurückerobert und dem dann ſeine Wehrfreiheit dien deten wurde. Aber auch vor dem Kriege 1 1 in dieſem Raum, in dem ſich die Manöver in dieſem Jahr ab⸗ ſpielen, ſeit langem keine größeren Truppenmaſſen Uebun⸗ 555 abgehalten— insgeſamt ſeit 30 Jahren. Kein Wunder. aß die Bevölkerung regſten Anteil nimmt. Der gewaltige Manöverraum wird gekennzeichnet durch die Punkte Trier, Bad Münſter a. St., Ku ſel. In Kuſel iſt der Sitz der Manöverleitung, des Kommandie⸗ renden Generals des 12. Armeekorps Freiherrn Kreß von Kreſſenſtein. Nach der angenommenen Kriegslage ſteht„Blau“ ſeit dem 1. September im Kampf mit der 3. Armee in der Linie Prüm-—uUerzig(Moſel), mit der 1. Armee in der Linie Wald nördlich Schwaden— Hebem— Hübel— Weilerbach— Ro⸗ denbach— Kaiſerslautern— Speyer, mit den „Roten“ nördlich der Moſel(4. Armee) und beiderſeits des Pfälzer Waldes(2. Armee). Am Abend des 19. Sep⸗ tember ſind der blauen Armee in der Gegend ſüdweſtlich von Bad Kreuznach und der roten Armee in der Gegend weſtlich von weibrücken Verſtärkungen zugeführt worden. Am 20. September früh haben die Abteilungen ihren Vormärſch angetreten, die der blauen Verbände in Richtung Altenglan und der roten in Richtung Brücken. Nachdem die rote 4. Armee auf Befehl der Heeresgruppe das Vorgehen ein⸗ geſtellt hat, überſchreiten nördlich von Trier verſammelte rote Kräfte am 20. September früh bei Pfalzel die Moſel. Wie ſchwarz von Wolken verhangen iſt der Himmel, und heftige Regengüſſe praſſeln in größeren und kleineren Zwi⸗ ſchenräumen ſtändig hernieder, als ein Pionierbataillon in der vierten Morgenſtunde mit ihrem Gerät heranzieht und an der etwa 160 m breiten Stelle des Fluſſes eine Ponton⸗ brücke zu ſchlagen beginnt(die alte Steinbrücke war vorher vom Feind„geſprengt“ worden). In knapp vier Stunden iſt das Kunſtwerk unſerer Pioniere beendet, und punkt 8 Uhr rücken die„Roten“ hinüber mit Mann und Roß und Wagen. Vor Hermeskeil ſtoßen die Spähtruppen der Roten mit denen der Blauen zum erſten Male zuſammen, Blaue Pioniere werden bei dem Verſuch überraſcht, die Eiſenbahn⸗ brücke zu ſprengen; Rot ſchlägt ſie in die Flucht. Im Ort ſelbſt kommt es zu regelrechten Straßenkämpfen, aber die Blauen weichen zurück auf die Höhen hinter Hermeskeil, die von ihnen mit einer verſtärkten MG⸗Abteilung aufs ſtärkſte geſichert ſind. Die Entſcheidungsſchlacht wird am Donnerstag geliefert werden. Der zweite Tag Der zweite Tag der großen Herbſtübungen des 12. Ar⸗ meekorps ſtand im Zeichen günſtigen, wenn auch im allge⸗ meinen trüben Wetters. Wieder ſäumt ſchon in den frühen Morgenſtunden Bevölkerung die Straßen, durch die die Truppen ihren Weg nehmen müſſen. Wieder jubelt Alt und Jung den friſchen fungen Kriegern zu. Auiſe hin, Zurufe her; Rauchzeug, Berge von belegten Broten, Körbe voll Obſt werden aus den Fenſtern herausgereicht und ver⸗ ſchwinden im Handumdrehen zwiſchen den Zähnen oder in den Brotbeuteln. Aber der Ernſt beginnt. Da im Laufe des erſten Tages die beiden Armeeführungen ſich ſelbſt Klarheit über die Stärke und Poſition ihres Gegners verſchafft haben, ſo dür⸗ fen heute auch in der Preſſe unbedenklich die Namen und Poſitionen der beteiligten Kräfte genannt werden. Es iſt mit Abſicht von der Manöverleitung eine ſtarke und eine ſchwache Armee angenommen worden, um zu ſehen, wie die ſchwächere Kraft ſich der ſtärkeren gegenüber behaupten kann. Die blaue Armee beſteht aus der 33. Diviſion, die al⸗ lerdings um das verſtärkte MG.⸗Bataillon 6 verſtärkt wor⸗ den iſt, während die rote Armee ſich aus der 34. und 36. Diviſion zuſammenſetzt. Die blaue Armee war am Abend des erſten Tages aus dem Raum ſüdweſtlich von Bad Kreuznach in drei Marſchgruppen in Richtung Altenglan vorgerückt und hatte das Heraus⸗ treten der roten 34. Diviſton auch im Hochwald vor Her⸗ meskeil mit Hilfe ihres verſtärkten Maſchinengewehr⸗ Bataillons noch für den erſten Tag zu hindern gewußt. Dieſe rote 34. Diviſion hatte bereits um 7 Uhr des erſten Manövertages— als ſie ihren eigentlichen Uebergang über die Moſel richtig begonnen hatte— durch einen im Pan⸗ zerſpähwagen entſandten Offizier Fühlung mit der roten 36. Diviſion aufgenommen, die ebenfalls in drei Marſch⸗ kolonnen aus der Gegend weſtlich von Zweibrük⸗ ken vorentwickelt hatte und erſtrebte die tatſächliche Ver⸗ bindung mit ihr. Bereits in der fünften Morgenſtunde be⸗ gann für beide Armeen der Tag. Die blaue(33. Diviſion), die aus den Regimentern 110, 104 und 115 mit dazu gehö⸗ riger Artillerie beſteht, erhielt den Befehl, die rote rechte Flanke(36. Diviſion) zurückzuſchlagen, die ihrerſeits ſich in den Beſitz der Höhen ſüdlich von Kuſel zu ſetzen und von dort aus auf die Höhen oſtwärts von Kuſel vorzuſtoßen ſucht. Hier käm 190 auch die ſaarländiſchen Jer ſo⸗ wie das 83. Infanterie⸗Regiment. Ein Gefecht bei Kuſel So entwickelte ſich am zweiten Tag auf den Höhen um Kuſel ein Bewegungsgefecht, das für den Schlachtenbumm⸗ ler mit ſeinem Hin und Her von 1 Reiz iſt. Zu ſehen iſt oft nur für den etwas, der darauf aufmerkſam ge⸗ macht wird, aber eine Truppe kämpft ja umſo vorzüglicher, wenn ſie bis zur Unſichtbarkeit getarnt iſt. Wir aber ſind in der Lage, bis mitten in die Schützenlinien vorzudrin⸗ gen zur Artillerie, zum Maſchinengewehr, zu den Schieds⸗ richtern, jede Abteilung, jede Gruppe in unmittelbarer Nähe 3 und mit 1 9 55 Schützenlinien durch Stoppelfel⸗ der und Kartoffeläcker vorwärts und— wenn nötig— rück⸗ wärts zu entwickeln. Und wir gewinnen Geſchmack am Ma⸗ növerleben, wie es die Großen und namentlich die Kleinen, die gleichfalls ziemlich unbehindert das Gelände durchſtrei⸗ fen dürfen, offenbar in gleicher Weiſe längſt kennen. Ihnen wie uns klopft das Herz, wenn die Roten an einer Stelle ganz deutlich die rechte blaue Flanke zu gare ſcheinen, wenn Blau ſich unbemerkt durch die Kartoffeln heran⸗ chleicht, wenn ſchweres Artillerie⸗ oder. 1 755 auf uns 950 1 und wenn unſere Abteilung außer Gefecht geſetzt wird. N Am dritten Tag dürfte li die 34. Diwiſion die Verbin⸗ dung mit ihrem rechten Flügel erkämpft haben. Die Schlacht wird dann in voller Stärke entbrennen. f vorausſichtlich Beſuch bei der„Brühquelle“ Am Arſprung der Thermen in Baden⸗Baden.— Gang in den Jlorentiner Berg. Ende September werden in Baden⸗Baden wieder die Stollen der Friedrichsquelle geöffnet, um die all⸗ jährliche Prüfung der Rohrleitungen vorzunehmen. RD B. Im letzten Augenblick, ich ſtehe ſchon im weißen Leinenmantel marſchbereit, da zeigt der Doktor auf meine Armbanduhr: die muß zurückbleiben, Anforderungen, wie ſie ihr bevorſtünden, wäre ſie nicht gewachſen. Ich lege ſie zum Schlips, zum Kragen und zum Ueberrock. Starr hängen mir die ſchweren Holzſchuhe an den Füßen, und während der Arzt noch fragt, ob das Herz auch fehlerlos ſei, reicht er mit ein Frottierhandtuch, und ſchon ſetzt ſich unſere kleine Expedition in Marſch. Seit Tagen ſchon iſt die Tür zum Stollen der Friedrichs⸗ quelle in Baden⸗Baden weit geöffnet. An der wieſengrünen Neigung des Florentiner Berges flattern weiße, wehende Dampffahnen— ein Zeichen, daß das unterirdiſche Baden⸗ Baden für wenige Tage Einlaß in ſein Reich gewährt. Sonſt iſt die ſchwere eichene Holztür, die wir durchſchreiten, ge⸗ ſchloſſen, ebenſo die zweite, eiſerne Tür. Geſichert wie ein Banktreſor ſind dieſe größten Schätze des Weltbades. Karbidlampen ſtehen bereit für uns Teilnehmer an dem Ausflug in eine Welt, die nur ſelten eines Menſchen Fuß betritt. Es geht zunächſt wenige Stufen hinab; unſere Lip⸗ pen ſchmecken den milden Salzdampf, der uns in dichten Schwaden anweht. Der Stollen iſt fachmänniſch ausgebaut, nur hin und wieder ragen ſpitze, mühevoll behauene Felſen in den Gang, in dem gerade ein Menſch gehen kann. Neben dem vorſichtig vorwärtsſchreitenden Fuß fließt und plätſchert im Flackerlicht unſerer Lampen ein Bächlein heißen Waſſers. Wir merken plötzlich, wie der Atem ſchwer geht, daß auf der Bruſt ein Alp laſtet. Jetzt mag die Wärme, die uns den Schweiß aus allen Poren treibt, wohl an die 50 Grad Celſius betragen. Die Geſichter triefen vor Näſſe, zu kleinen Bächen ſammeln ſich die Tropfen, unaufhörlich iſt das Hand⸗ kuch in Bewegung. Uns vergeht das Sprechen, alle Kräfte konzentrieren wir auf das Voranſchreiten und aufs begie⸗ rige Schauen. Zur Linken halten wir die lebhaft ziſchende und warnende Lampe in einen großen Spalt hinein, da ahnen wir mehr, als daß wir es gewahren, wie der Fels zu einem ſpeienden Rachen ſich öffnet und aus unfaßbaren Abgründen das brühheiße Waſſer herauftreibt. Wir verſu⸗ chen, tief zu atmen, es gelingt nicht. Die Beklemmung löſt den Wunſch nach Tageslicht aus, nach friſcher Luft und der Weite des Himmels. „Brühquelle“ haben die Menſchen dieſen Schlund mit ſeinen Dämpfen genannt,„Höllenquelle“ eine andere. Dieſer ung verwandt in ihrer Unnahbarkeit iſt die„Höllgaß⸗ Quelle“.„Kühlquelle“ ſcheint dagegen in dieſen ſeltſamen Bereichen der richtige Name für einen Brunnen zu ſein, der „nur, 54 Grad Celſius Wärme mißt. Zwanzig ſolchet heißen Quellen, die in dieſem unterirdiſchen Gängegewirr ks 4 Baden-Baden: Auf der Promenade am Kurhaus. Aufn.: M. Göllner, Frankfurt a. M.(RD M). zuſammenfließen, tragen eigene Namen. Namen, die Pz. ziehungen und Vermutungen Mie 2 f„Fettquelle“ beißt eine fünfte, weil ſich auf ihrem Waſſerſpiegel, wenn er zur Ruhe kommt,„Fettaugen“ zeigen,„Kloſter quelle“ eine weitere, die zu den Gerechtſamen des nahegelegenen Kloſters zum Heiligen Guab gehört,„Freibadquelle“ eine nächſte, weil ſie in früheren Zeiten das Becken einez offenen Schwimmbades gefüllt haben mag,„Urſpr ungs⸗ quelle“ eine andere, die ſchon die Marmorpiſzinen des römiſchen Adels vor zweitauſend Jahren füllen half. Den zwanzig Quellen, deren ſtärkſte, die Friedrichsquelle in 24 Stunden 430 000 Liter heißen Waſſers zutage fördert geſellen ſich die ungenannten, unbekannten, nicht minder tätigen Trabanten, die allein in dieſem Felslabyrinth na Hunderten zählen mögen. Nur einen kleinen Felsſpalt ha⸗ ben ſie ſich ausgewählt, fingerbreit manchmal nur, aus dem es jahraus, jahrein unaufhörlich rieſelt. Jetzt müſſen wir uns tief bücken. Die ganze Breite des Stollens, der ſich zu einer ſchmalen Höhle verengt, füllt ein heißer Bach aus. Unſere Holzſchuhe finden nur ſchwachen Halt auf den wackligen Backſteinen, die von ſorgſamen Hän⸗ den erſter Entdecker in dem dampfenden Flußbett verteilt wurden. Im rechten Winkel ſchwenkt die Höhle: in der Bie, gung ſtarrt uns unheimlich ewige Nacht an. Das Atmen wird immer beſchwerlicher, die Geräuſche des fließenden Waſſers miſchen ſich mit einem dumpfen Brauſen im Ohr, die Gewalt des Elements zwingt zur Umkehr. Wir taſten uns mühſam am gutgeſicherten Kabel des Fernthermometerz entlang, das die ſtändige Verbindung zwiſchen Quellenlabo⸗ ratorium und Thermen herſtellt. Einen anderen Stollen wandern wir weiter, der 60 Meter tief in das Felſenlaby⸗ rinth vorgetrieben iſt. Durch ſchmale, runde Luftſchächte, fünfzehn und mehr Meter hoch, an deren Austritt aus dem Erdreich in dieſen Tagen die weißen Dampffahnen wehen, dringt ſpärlich Sauerſtoff ein. Roſtige Eiſenſtiegen führen hinauf und machen die Schächte zu Notausgängen. Wieder faucht uns aus dunklen Niſchen beim Weiterſchreiten der Dampf mit 70 Grad Celſius an. Die Karbidlampe, die dem Kochen bedenklich nahe iſt, geiſtert noch einmal in das Ge⸗ heimnis, das nicht zu entſchleiern iſt. Dann hört der Stollen plötzlich auf. Man meint den Ar⸗ beiter zu ſehen, wie er die Axt ruhen ließ, wie er vor der Macht der Dämpfe und der Zähigkeit des Felſens kapilu⸗ lierte. Dieſe ſtumme Felswand iſt gleichſam die Grenze zu einem Reich, in das der Menſch nie wird gelangen können. Unſere Holzſchuhe klappern geſpenſtiſch, wir ſchreilen urück. Morgen wird der Stollen wieder geſchloſſen ſein für ein Jahr. Die Dampffahnen auf den Luftſchächten ſind wieder eingezogen, die eiſerne Tür fällt ins Schloß, und die Holztür mit der Aufſchrift„Friedrichsquelle“ hält wie⸗ der der mehrfach geſicherte Riegel. Morgen nehmen die Dampfſchwaden aus vulkaniſchen Bezirken wieder ganz Be⸗ ſitz von dieſem unterirdiſchen Labyrinth, die Quellen plätſchern und gurgeln wieder beruhigt: für ein Jahr iſt ber Spuk menſchlicher Beſuche verflogen... Herbert Duckſtein, Baden⸗Baden. Ein guter Ausweg Geiſtesgegenwart hat ſchon oft zu den. erſtaunlichſten Erfolgen geführt. Dieſe kleine Geſchichte, die ſich wirklich vor langer Zeit ereignet hat, gibt ein hübſches Beiſpiel da⸗ für und beweiſt, daß man mehr erreicht, wenn man kühl und beſonnen bleibt, als wenn man in hitzköpfige Erregung gerät und den Kopf verliert. a N Durch die Mißwirtſchaft des franzöſiſchen Königs Lud⸗ wig XV. litt das Volk bitter unter der ihm auferlegten Steuerlast. Schließlich, es war im Jahre 1773, kam es, wie es kommen mußte: das Volk verlor die Geduld, widerſetzte ſich— und ſchon drohte hier und da offener Aufſtand. Der König, ungerecht und zornig, wollte ſeine Macht zeigen und ſandte eine Kampanie Musketiere unter Füh⸗ rung eines jungen Offiziers nach der Stadt mit dem Be⸗ fehl, auf die„Canaille“ zu ſchießen. Mit„Canaille“ war das meuternde Volk gemeint.„ Nun, die Musketiere marſchierten, und wie ſie die Stadt erreichten, ſahen ſie ſich auf dem Marktplatz einer drohenden Volksmenge gegenüber. Der Offizier bewahrte ſeine Ruhe. Schießen? Auf dieſe friedlichen Bürger ſchie⸗ ßen? Nein! Jedenfalls nicht ſo ohne weiteres. Und ſo krat er denn vor ſeine Mannſchaft, zog des Königs Befehl aus der Taſche und ſagte gelaſſen: 5 „Leute, ich habe hier einen königlichen Befehl, auf die Canaille ſchießen zu laſſen. Mal herhören: Wer nicht zur Canaille gehört, den bitte ich, wegzutreten!“ Zuerſt war das Volk verdutzt, dann verſtand es den Witz und— räumte den Marktplatz. Der Offizier wartele eine halbe Stunde, dann marſchierte er zurück und konnte dem König, ohne zu lügen, melden, daß er den Befehl zu ſchießen nicht habe ausführen können, weil ſich in der Stadt keine Canaille befunden habe Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5 Konzert; 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.15 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe(7 bis 7.10) Frühnachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgenkon⸗ zert; 11.30 Volksmuſik, 12 Mittagskonzert, 13 Zeit, Wet⸗ ter, Nachrichten; 13.15 Mittagsttonzert; 14 Allerlei von Zwet bis Drei; 15 Sendepause; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. 8 Mittwoch, 22. September: 9.30 Sendepauſe; 11.45 Deutſche Scholle; 19 Unſer ſin⸗ gendes, klingendes Frankfurt; 20.10 Unſer ſingendes, klin⸗ gendes Frankfurt, Fortſetzung; 21.15 Bismarck wird Miniſter, Hörſpiel; 21.45 Märſche, Schallplatten; 22.20 Kamerad, wo biſt Du?; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Donnerstag, 23. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 19 Was ihr wollt, Schallplatten; 20.10 Wer's glaubt, wird ſelig, wahre Geſchichten; 21.15 Aus„Die gte a unt Haydn: Der Herbſt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungs⸗ muſik. Freitag, 24. September: 9.30 Sendepause; 10 Kohle, unſer Bundesgenoſſe im Kampf um Deutſchlands Freiheit, Hörfolge; 10.30 Altmei⸗ ſter Heiner Stuhlfaut, bei der Nachwuchsarbeit in der Fuß⸗ ballhochburg Nürnberg; 10.45 Sendepause; 19 Stutkgart ſpielt auf; 20.10 Iſt der Menſch ein wunderlich Geschöpf, 5 Hebels„Schatzkäſtlein“ 7 Italien; 22.30 Operette, heitere Hörfolge aus Johann Pet 21.15 Abendkonzert, altes und neues It 6 Film, Kabarett und Tanz, ein Streifzug mit Schallplatten. und Wirtſchaf Walde muſitaliſche Hörfolge; 19 Der 1 Konig, Mito Sohn, wenn du zum Weine gehſt, frohe Fahrt auf Deut 5 lands Weinſtraßez 22.30 Wir e 1 den Sonntag. Samstag, 25. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Olympiſches Dorf— olympiſcher Friede, eine Erinnerung an die 11. Olympiade in Berlin 10.30 Sendepause; 15 Wer recht in Freuden wandern will was machen wir am Sonntag?; 16 Bunte Melodien; 15 Tonbericht der Woche; 19 Kleine Abendmuſik, Schallplatten; 19.30 O laß dich halten, goldne Stunde; 20.10 Wie es euch gefällt; 22.90 Tanzmuſik.— Reichsſender Frankfurt a. M.: Mittwoch, 22. September: 5 9.30 Sendepauſe; 10 Wieland, der Schmied, Hörbild 10.30 Sendepauſe; 19 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt, 21.15 Beethovenkonzert; 22.30 Wer macht mit, Antethal tung und Tanz. a Donnerstag, 23. September: 8 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 15.00 Sendepause; 19 Kunterbunt, buntes Moſaik von Sendungen; 20,10 Kunterbunt?, Fortſetzung; 21.15 Konzert; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 24. September: 5 10.45 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 11 Sende⸗ zauſe 11.40 Deutſche Scholle; 19 Kleiner Knigge für or iebte Leut“, Schallplatten; 20.10 Ins herbſtliche Land, froh Marſch und Liederteigen, 21.48 Port ihr Herren und ß euch ſagen.. wunderſame Streife durch die 1 Pike und Wächterhorn; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 25. September: 15 Vel 9.30 Sendepause; 11.45 Deutſche Scholle; 15,15 V0. ft; 15.30 Es taget 8 dem Walde zert um Friedrich den Großen und eine Zeit; e K.—— 2 2. 2 2 2„ A 200