95 2 E einbgr g1 iht ewußt en wir — bie reiten erlan er wir reckten Freude r ver⸗ Freun⸗ Wie wäre ihrer In it müden köſtlich ich er⸗ Iſarde. kommt leichen Peugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 1 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., . Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 1.3. Anzeig.⸗Preisliſte 5 3. t gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Uages-und fuzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Felerkage⸗ Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 37: 1155 37. Jahrgang Muſſolinis Gtaatsbeſuch Montag, den 27. September 1987 Der feſtliche Empfang in München.— Ausſprache mit dem Führer. Oer erſte Gruß auf deutſchem Boden Nach glanzvoller Fahrt durch Italien traf Muſſolini in Kiefersfelden ein. Der von den tannenbeſtan⸗ denen Bergen umrahmte Grenzort an der deutſch⸗öſterrei⸗ chiſchen Grenze mit den typiſchen bayeriſchen Bauernhäu⸗ ſern hat zu Ehren Muſſolinis ein prächtiges Feſtkleid an⸗ gelegt. Das Bahnhofsgebäude iſt mit Tannengrün und Girlanden, von denen Schleifen in den italieniſchen Far⸗ hen herabhängen, geſchmückt. Von weißſchimmerndem Spruchband grüßen den hohen Gaſt die Worte: „Deutſchland heißt den Duce willkom⸗ men!“ Als der Sonderzug ſichtbar wird, ſetzt die Muſik mit der italieniſchen Königshymne und dem Siegeslied der faſchiſtiſchen Bewegung, der Giovinezza, ein. Der Stell⸗ bertreter des Führers erwartet mit dem Ehrendienſt und den übrigen zum Empfang Erſchienenen den Zug. Grenzenloſer Jubel und Begeiſterung klingen auf, als der Sonderzug in den Bahnhof einfährt. Die Menſchen⸗ enge läuft dem Zuge entgegen. Nun zeigt ſich im dritten Wagen Muſſolini lacht und grüßt die ihm zujubelnde Menge. Der Stellvertreter des Führers, der Ehrendienſt, Bot⸗ ſchafter von Haſſell und Botſchafter Attolico beſteigen den Salonwagen des Duce. Unter den Klängen der deutſchen Nationalhymnen verlüßt der Sonderzug nach kurzem Aufenthalt die Station Kiefersfelden, um den italieniſchen Regierungschef in die Hauptſtadt der Bewegung, München, zu führen. Auf der Fahrt bis München wurde Muſſolini auf jedem Bahnhof durch die Bevölkerung begrüßt. Ueberall wehten die Fahnen des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ lands und des faſchiſtiſchen Italiens. Gewaltig war der Andrang auf dem Bahnhof R oſenheim. Der Zug näherte ſich dann den Vororten Münchens, und Muſſolini konnte ſchon aus den Fenſtern ſeines Salonwagens den erſten Eindruck von der prächtigen Ausſchmückung der Hauptſtadt der Bewegung gewinnen. Die Ankunft in München Die große Halle des Münchener Hauptbahnhofs bietet ein überaus farbenprächtiges Bild. Am Anfang des Bahn⸗ ſleigs haben Ehrenabordnungen der Schwarzhemden und der Balilla Aufſtellung genommen. Ihnen ſchließen ſich die Ehrenſpaliere des Jungvolks und der Hitler⸗Jugend an. Hinter den Abſperrketten drängt ſich zu vielen Zehntauſen⸗ den die Bevölkerung Münchens. Dem Führer wurde bei einer Ankunft ein ſlürmiſcher Empfang bereitet. Nachdem Wolf Hitler die Front der Mitglieder des Führerkorps det NS Dal P. abgeſchritten hatte, nahm er an ihrer Spitze Aufſtellung. Als der Sonderzug in die Halle einlief, intonierte die Muſik den Lieblingsmarſch Muſſolinis, die„Hymne auf Rom“. In jugendlich friſcher Haltung ſteigt Muſſolini aus dem Wagen. Der Führer tritt auf ihn zu. Er begrüßt ihn mit kräftigem Händedruck und herzlichen Worten. Dann ſchreiten Muſſolini und Adolf Hitler die Front des Füh⸗ tetkorps ab. Begleitet von nicht endenden Heil⸗Rufen der klalieniſchen und der deutſchen Jugend treten ſie auf den Bahnhofsplatz hinaus. Aus den Beifallsſtürmen, von denen ſie auch dort enpfangen werden, klingen die Rufe der italieniſchen iſte:„Duce! Duce!“ hervor. Unter den Klängen der Na⸗ ſanallieder beider Länder und Salutſchüſſen ſchreiten uſſolini und der Führer dann die Front der Ehrenfor⸗ mationen der Wehrmacht und der SS ſowie des Arbeits⸗ dienſtes ab. Sodann beſteigen der Duce und der Führer, umbrauſt von dem Jubel der Maſſen, den Wagen In den nächſten Wagen folgen dann der Stellvertre⸗ ter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, mit dem Ge⸗ wialſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Miniſter Starace, er Reichsaußenminiſter SS.⸗Gruppenführer von Neurath mildem, italieniſchen Außenminiſter Ciano, Reichs⸗ lüniſter Dr. Goebbels mit dem italieniſchen Miniſter für Lolkskultur Alfleri. Es folgt dann der Reichsführer SS. und Chef der Deutſchen Polizei Himmler und dann in langer Wagenkolonne die anderen hohen italieniſchen te begleitet von führenden Männern der Partei und s Staates. Triumphfahrt durch die Stadt Lui Langſam rollt die Wagenkolonne durch den hohen Zaumphbogen, von dem das goldene M leuchtet, in die ſubübenſtrahe Auf dem Stachusplatz ſteht eine Tri⸗ ö ne mit Abordnungen des italieniſchen Volkes. Inmit⸗ 1 des Platzes hängt zwiſchen vier hohen Säulen, die 1 als Rutenbündel der faſchiſtiſchen Bewegung ge⸗ altet ſind, ein großer Erntekranz, der Gruß der 11 chen Bauern an Muſſolini. Jetzt fährt die Wagen⸗ een langſam durch das Karlstor in die Neu⸗ uſerſtraße. Ueberall begeiſterte, jubelnde Maſſen. Das nenbas ſteht im Schmuck der friſchen, leuchtenden Blu⸗ 1 den grün⸗weiß⸗roten Farben Italtens. Auf dem al vor dem Rathaus ein Gewoge einer feſten Men⸗ und naſſe. Immer wieder die Rufe: Duce! Duce! Duce!, ben dale die Heilrufe auf Adolf Hitler. In der Reft⸗ gt zſtraße ſtehen auf beiden Seiten die mit dunklem 0 ſerrhän ten Pylonen, auf denen das Feuer in den 555 en lodert. Der Weg der jubelnden Begrüßung des Ake und des Führers geht ein Stück gemeinſam mit dem 1——— in Faſchiſtenuniform am Fenſter. Er Weg der Erinnerung, den Adolf ſchreitet. Die Fahnentuche an den Häuſern des Max⸗ Joſeph⸗Platzes ſind in dunklerem Rot gehalten. Hier miſchen ſich, ſymboliſch ausgedrückt in den Farben, die Freude des Lebens und der Ernſt des Sterbens. Ein Gruß an die Toten Dann kommt jener Teil der Reſidenzſtraße, in dem 1923 Feldherrnhalle das die ſchwarze Fahne des 9. November hängt. Links an der Mauer der Mahnmal, davor die Wache der SS. Ganz langſam fährt der Wagen mit dem Duce und Das Geſicht des Duce, das bisher von Freude erfüllt war, iſt ernſt gewor⸗ Duce den Arm und grüßt mit dem faſchiſtiſchen Gruß die 16 Toten vom 9. November 1923, die erſten Märtyrer der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ Und in ihnen die vielen Hunderte von Toten, die im Getümmel des Kampfes um die Macht und um dem Führer am Mahnmal vorbei. den, und jetzt hebt der wegung. Deutſchland am Wege geblieben ſind. Ueber der Stätte des Mahnmales hängt die ſchwarze an feſt⸗ In dieſer Stunde 9. November 1923 haben mit ihrem Blut nicht nur den Weg bereitet ſie haben auch den Weg ebnen helfen für die denkwürdige Begegnung des Duce mit dem Führer in der Hauptſtadt der Bewegung. In der Von⸗der⸗Tann⸗Straße ſind die Mauern des Häuſer mit weißem, dann mit grünem, dann wieder mit rotem Tuch Fahne mit den Sigrunen, die für alle Zeiten lichen Tagen über dieſer Stätte weht. begreifen wir eben: die 16 Helden vom für das nationalſozialiſtiſche Reich, Engliſchen Gartens und die Fronten der verhängt. Muſſolini nähert ſich ſeinem Quartier. Vor dem Prinz⸗Carl⸗Palais hatte ſich ſchon viele Stunden vor der Ankunft Muſſolinis, der hier während ſeines Münchner Aufenthaltes wohnt, eine unüberſehbare Menge eingefunden. Jubel ertönte, als der Wagen mit dem italieniſchen Gaſt und dem Führer vorfuhr. Nur die engſte Begleitung folgt dem Duce und dem Führer in das Haus. Der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ dent Ludwig Siebert empfängt hier als Hausherr den Duce, um ihm das Haus zu übergeben. Wenige Minuten ſpäter fährt der Führer durch die Prinzregentenſtraße in ſeine Wohnung am Prinzregentenplatz. Die vor dem Palais verſammelte Menge kann ſich nicht genug tun, durch Heilrufe und Sprechchöre„Wir wollen den Duce ſehen“ den italieniſchen Regie⸗ rungschef zum Hinaustreten auf den Balkon zu veran⸗ laſſen. Die erſte Ausſprache Nach kurzer Zeit fuhr der Stellvertreter des Führers vor dem Prinz⸗Carl⸗Palais vor. Der Jubel nimmt orkan⸗ artigen Charakter an, als der Duce den Wagen beſteigt, an ſeiner Seite Rudolf Heß, und nun fährt der italieniſche Regierungschef durch die begeiſterte Volksmenge zur Wohnung des Führers. Die erſte Ausſprache mit dem Führer dauerte eine Stunde. Nachdem der hohe Gaſt in ſein Palais zurückgekehrt war, fuhr er ſpäter zum Odeonsplatz durch die geſchmückte Brienner Straße zum Braunen Haus. Adolf Hitler geleitet Muſſolini zu den beiden Ehrentempeln. Hier ſind beide mit ihrer engeren Umgebung allein. Der weite Königliche Platz iſt frei. In dieſer Stunde, in der Muſſolini ſich durch die Ehrung der Toten vom 9. November 1923 mit der Ge⸗ meinſchaft der nationalſozialiſtiſchen Bewegung durch die Erinnerung an geopfertes Blut vereinigt, ſollen keine Zu⸗ ſchauer die Weihe ſtören. Adolf Hitler bittet nach der Niederlegung der Kränze Muſſolini, die beiden fertiggeſtellten Bauten der NSDAP. Reichsleiter Schwarz zeigt die Einrichtung, dann gehen Muſſolini und Adolf Hitler mit den hohen Gäſten und den Reichsleitern in das am Königlichen Platz zu beſuchen. letzte Nacht fertiggeſtellte Haus des Führers. Sie nehmen dort im Speiſeſaal in Gegenwart von 58 Män⸗ nern der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und des Faſchismus ein Frühſtück ein. * Der Führer faſchiſtiſcher Ehrenkorporal Die hüchſte Ehre, die die Faſchiſtiſche Partei zu vergeben hat. Ordensverleihungen Au laß des Beſuches Muſſolinis in Deutſchland 1 527975 e an verſchiedene Her⸗ ren der 8 des italieniſchen Regierungschefs Ordensauszeichnungen verliehen und vom Chef des Pro⸗ tokolls, Geſandten Bülow⸗Schwante, überreicht. Hitler an jedem 9. November zu Ehren der Toten der Bewegung Unter anderem erhielten: Se. Exzellenz der Königl. Italieniſche Botſchafter in Berlin Dr. Bernardo Atto⸗ lico und Se. Erzellenz der Generalſekretär der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei Miniſter Sta race das Großkreuz des Verdienſtordens vom Deutſchen Adler, Se. Exzellenz der Chef des Privatſekretariats des Duce Aswaldo Seba⸗ ſtiani, Botſchaftsrat bei der italieniſchen Botſchaft in Berlin Graf Magiſtrati und Legationsrat und Kabi⸗ nettschef im italieniſchen Außenminiſterium Filippo Anfuſo das Verdienſtkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler mit dem Stern. „Mein Beſuch iſt Herzensſache!“ Die„Fränkiſche Tageszeitung“ in Nürnberg bringt eine Unterredung, die der Duce vor der Abreiſe aus Rom dem Sonderberichterſtatter des Blattes gewährte. Danach ſagte der Duce: „Mein Beſuch iſt eine betonte Demonſtration für die gemeinſame Politit eines ſtarken Frie⸗ dens. Wir wünſchen, daß dieſer Beſuch als ein Symbol für die Tatſache gewertet wird, daß die Großmächte Deutſchland und Italien eine kompromißloſe Auffaſſung über die Geſtaltung eines dauerhaften Friedens haben— eines Friedens, der es dem großen anſtändigen Teil der Menſchheit geſtattet, in ſicherer Ruhe zu arbeiten und zu ſchaffen, ohne befürchten zu müſſen, daß nicht nur der Er⸗ folg der Arbeit, ſondern auch die Grundlagen jeder Exi⸗ ſtenz über Nacht von verantwortungsloſen und verbreche⸗ riſchen Elementen vernichtet werden können. Deutſchland und Italien werden niemals S piel⸗ ball eines organiſierten Piratentums werden! Es gibt“, ſagte Benito Muſſolini dann noch,„ſo⸗ genannte Staatsbeſuche, die in einer Unmenge von hohlen Feierlichkeiten ertrinken und deren„Ergebniſſe“ an⸗ ſchließend in einem phraſenreichen Kommuniqué der Oeffentlichkeit ſerviert werden, worauf prompt alles beim alten bleibt. Mein Beſuch in Deutſchland iſt nur eine Herzensſache, ein ſichtbares Zeichen für die herzliche Freundſchaft zwiſchen zwei großen Kulturvölkern, die ein⸗ ander reſtloſes Vertrauen entgegenbringen. Zwei Völker werden einander die Hände reichen, ihren Torniſter und ihr Gewehr auf die Schulter nehmen und Seite an Seite in 15 Zukunft marſchieren, denn dieſe Zukunft gehört uns Vor be mar ſch der Parteifor mationen Schon ſeit Stunden iſt der Königliche Platz vollgepfropft von Menſchen. Da ſchwillt der Jubel zu einem Orkan: der Führer zeigt ſich mit Muſſolini auf dem Balkon des Führerhauſes. Heilrufe hallen wider, die Fähnchen und Wimpel in den italieniſchen Farben und die Hakenkreuz⸗ wimpel fliegen in die Höhe. Der Führer und der Duce grü⸗ ßen das jubelnde Menſchenmeer. Bald darauf verläßt der Führer mit ſeinem Gaſt das Führerhaus und beide bege⸗ ben ſich auf die Kanzel, die zwiſchen den Ehrentempeln mit Front zum Königlichen Platz aufgeſtellt iſt. Fanfarenſtöße. Kurze, knappe Kommandos. Marſchmu⸗ ſik ſetzt ein. Dann beginnt der große Vorbeimarſch der Par⸗ teiformationen vor dem Duce und dem Führer. Eine Stunde lang dauert er. Alle Schichten des deutſchen Volkes marſchierten in dieſer großen Kameradſchaft. Die Parade war ein überzeugendes Bild der a Einheit der Bewegung und ihrer Verbundenheit mit dem Volk. Abfahrt von München Nach Abſchluß der großen Münchener Feſtlichkeiten, deren letzte der Empfang im Haus der Deutſchen Kunſt war, verließ der Führer des faſchiſtiſchen Italien, Benito Muſſolini, um 19.12 Uhr die Hauptſtadt der Bewegung. Zehn Minuten ſpäter folgte der Sonderzug des Führers und Reichskanzlers. Anterredungen Im Anſchluß an den Beſuch, den der italieniſche Regie⸗ rungschef Benito Muſſolini Samstagmittag dem Führer und Reichskanzler in ſeiner Wohnung in München abſtattete, hatten die beiden Staatsmänner eine mehr als einſtündige Unterredung. Gleichzeitig ſtattete der italieniſche Außenmini⸗ ſter Graf Ciano dem deutſchen Reichsaußenminiſter Frei⸗ herrn von Neurath einen Beſuch ab, an den ſich eine längere Ausſprache anſchloß. Ehrungen des Führers für den Duce Der Führer und Reichskanzler überreichte gelegentlich ſeines Gegenbeſuches im Prinz Carl⸗Palafs dem italieniſchen Regierungschef Benjto Muſſolini als perſönliche Ehrung eine nur für ihn beſtimmte einmalige Ausführung des Großkreu⸗ zes des Ordens vom Deutſchen Adler, deſſen erſter Inhaber Muſſolini iſt. Die Ordenszeichen ſind in Gold gearbeitet, der Bruſtſtern iſt mit Brillanten beſetzt. Die Auszeichnung befindet ſich in einer ſilbergeſchmiedeten mit Bernſtein geſchmückten Kaſſette und trägl auf dem Deckel das Hoheitszeichen in Gold. Or⸗ densinſignien uno Kaſſette ſind nach den Entwürfen Mün⸗ chener Künſtler gefertigt und ſtellen eine hervorragende Arbeit deutſcher Goldſchmiedekunſt dar. 85 Auch dafs 15 5 10 e 8 Der Führer hat anläßlich ſeines Besuches 3 Carl Palais dem Duce des faſchiſtſchen Italiens, Be ile Miß. ſolint, ferner das 80 ih l Partei über⸗ reicht. Das Hoheitszeichen in Gold wurde bishet Führer der Parte getragen. . 1 f 0 * 4.* 8 1 140 1 5 1 e E 7 12 . 1 * . 8 . 8 3 37 r 7 8 . 9 4 9 +· Bei den Manövern Muſſolini und der Führer folgen der„Entſcheidungsſchlacht“. Im Manöverfelde, 27. September. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, traf am Sonntagvormittag mit ſeinem hohen Gaſt, dem italieniſchen Regierungschef Benito Muſſolini, im Manövergelände ein. Vom Bahnhof Lalendorf begaben ſich Muſſolini und der Führer unmittelbar in das Manövergelände zu den kämp⸗ fenden Parteien. Die blaue Partei war ſoeben im Begriff, die rote Verteidigungsſtellung anzugreifen. Beiderſeits des Weges, den der Duce und der Führer durch das Gelände nahmen, ſah man zahlreiche ſchwere und leichte Batterien der blauen 23. und 3. Diviſion in Stellung. Ihr lebhaftes Feuer diente der Unterſtützung der ſich an den Gegner heran⸗ arbeitenden Infanterie. Auf dem erſten Beobachtungspunkt bei Belitz ſtanden der Duce und der Führer mit ihrer Begleitung mitten in der Stellung der 30. roten Diviſion, vor der der Angriff der blauen Diviſion ins Stocken geraten war. Unter Einſatz von ſtarker Artillerie, Jagdfliegern und ſchließlich auch Kampf⸗ wagen, die dicht an dem Beobachtungspunkt Muſſolinis und des Führers vorbeirollten, gelang es, den blauen Angriff wieder in Gang zu bringen. Das lebhafte Intereſſe der Gäſte fand hier auch das von Generalmajor Udet geführte Kleinflugzeug„Fieſeler⸗Storch“, das ſeine Landungs⸗ und Aufſtiegsmanöver vorführte. Auf dem Wege zur nächſten Beob achtungsſtelle bei Stielow fuhren der Duce und der Führer dicht hinter der roten Stellung bei den Reſervetruppen, Minenwerferſtel⸗ lungen und Infanteriegeſchützen vorbei. Von Stielow aus konnte man den Angriff der blauen 12. Diviſion im raſchen Vorwärtsſchreiten erkennen. Bei der Weiterfahrt bot ſich den italieniſchen und deutſchen Gäſten unweit Dalwitz das Bild eines ſtarken roten Gegenangriffs gegen den hier tief in die roten Verteidigungsſtellungen eingebrochenen Feind. Der Duce und der Führer ſetzten ſodann hinter der roten Front mitten durch die Stellungen der roten Artil⸗ lerie und Flakartillerie hindurch ihre Fahrt bis zum Schmocks⸗ berg bei Tolzin fort. Dieſer Punkt bot ein umfaſſendes Bild eines großen Teiles des Schlachtfeldes. Vor den Höhen bei⸗ derſeits des Schmocksberges war der Angriff der blauen 23. Diviſion im Feuer der roten Abwehrmaſſen ins Stocken ge⸗ raten. Um ihn wieder in Gang zu bringen, ſetzte Blau nun⸗ mehr ſeine Luftwaffe zum Eingreifen in den Kampf ein. Die Entſcheidungsſchlacht beginnt! Hunderte von Kampf⸗ flugzeugen gehen mit Bomben und MG.⸗Feuer gegen die roten Angreifer vor. Gleichzeitig ſetzt Blau ſtarke Kampf⸗ wagenverbände ein, die ſich in großer Ausdehnung und Tiefe gegen das von Rot beſetzte Höhengelände vorwärts⸗ wälzen. Trotz der ſtarken Abwehr gelingt es den Kampf⸗ wagen bald, in die rote Verteidigung einzubrechen und der nachfolgenden Infanterie den Weg zu bahnen. Ein eindrucks⸗ volles Bild einer modernen Schlacht wickelt ſich vor den Augen des Duce und des Führers ab. Der Höhepunkt der Wehrmachtsmanöver iſt erreicht! Der Maſſeneinſatz von Flugzeugen und Kampfwagen zur Unterſtützung der Infanterie bei Durchbruch durch die feind⸗ lichen Stellungen reißt alle Zuſchauer zu ehrlicher Begei⸗ ſterung und Anerkennung hin. Auf der Höhe des Schmocksberges nahm der Führer und Reichskanzler Gelegenheit, die engliſche und die un⸗ gariſche Manöverdelegation zu begrüßen, die ihm von Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg vor⸗ geſtellt wurden. Jubel um den Duce und den Führer Die Einheimiſchen und Schlachtenbummler, die ſich zu vielen Tauſenden im ausgedehnten Manövergelände eingefun⸗ den hatten, bereiteten dem Duce und dem Führer auf ihrer Manöverfahrt immer wieder begeiſterte Kundgebungen. In allen Dörfern und Ortſchaften, die der Führer und ſein Gaſt berührten, begleitete ſie ſtürmiſcher Jubel. Jedes Haus, auch die kleinſte Ortſchaft, trug reichen Flaggen⸗ und Girlanden⸗ ſchmuck. In den begeiſterten Heilrufen der Tauſende kam ihre ganze freudige Aeberraſchung über den unerwarteten Beſuch des Duce und des Führers zum Ausdruck. Den Soldaten, die hinter der Front dem Duce und dem Führer begegneten, leuchtete die große Freude aus den Augen, daß ſie den Gründer des faſchiſtiſchen Imperiums und den Führer des neuen Deutſchlands von Angeſicht zu An⸗ geſicht ſehen konnten. Auch den hohen italieniſchen Begleitern des Duce und den führenden deutſchen Perſönlichkeiten wur⸗ den begeiſterte Kundgebungen bereitet. Auf ihrer anſchließenden Bahnfahrt nach Kröpelin zum Beſuch des Luftwaffenübungsplatzes Wuſtro w wurden dem Duce und dem Führet von den vielen Tauſen⸗ den, die in allen Dörfern und Städten die Bahnſtreche um⸗ ſäumten, erneut begeiſterte Huldigungen dargebracht. In den Städten Laage, Roſtock und Bad Doberan ſtanden die Maſ⸗ ſen dicht gedrängt auf den Bahnſteigen. Die Muſikzüge der Gliederungen grüßten mit den Nationalhymnen Deutſchlands und Italiens. Brauſende Heilrufe erfüllten die Bahnhofshal⸗ len, als die beiden Sonderzüge langſam durch die Halle fuhren. Empfänge in den Sonderzügen Am Sonntagmittag gab der Führer auf der Fahrt nach Kröpelin in ſeinem Sonderzug dem italieniſchen Generalſtabschef Marſchall Badoglio und den Unterſtaats⸗ ſekretären Pariani, Flottenadmiral Cavagnari und General Walle ein Eſſen. Zu gleicher Zeit waren der Oberbefehlshaber ger Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, und der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, Gäſte des Duce Benito Muſſolini in ſeinem Sonderzug. In Kröpelin und auf der Fahrt nach Wuſtrow ſetzten ſich am Sonntagnachmittag die Kundgebungen der Bepöl⸗ kerung, die zu Zehntauſenden an den Straßen Aufſtellung genommen hatten, mit größter Begeiſterung fort. Der Weg den der Führer mit ſeinem hohen Gaſt Benito Muſſolini durch das nördliche Mecklenburg nahm, glich einer wahren Triumphfahre.. Flakſchießen Auf dem Luftwaffenübungsplatz Wuſtrow an der Oſt⸗ ſee zeigte die Luftwaffe den ſtalieniſchen Gäſten Flak ⸗ ſchießen und Zielſchießen mit den verſchiedenen Kalibern. Anſchließend fanden Flugvor führungen und Beſichtigungen von Flugzeugtypen ſtatt. Zu den Vor⸗ führungen hatten ſich, an der Spitze der Oberbefehls r der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, zahlreiche höhere Offiziere der Luftwaffe eingefunden. .„ In Deutſchlands Waffenſchmiede Muſſolini und Hitler heute in Eſſen. Eſſen, 27. September. Der italieniſche Regierungschef Benito Muſſolini und der Führer werden, aus dem Manöver kommend, am Monkagvormittag den Kruppſchen Werken in Eſſen, der deulſchen Waffenſchmiede, einen Beſuch abſtakten. Die freudige Nachricht wurde der Eſſener Bevölkerung am Sonntagnachmittag durch eine Mitteilung von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels über den Reichsſender Köln und durch einen Aufruf des Oberpräſidenten und Gauleiter Terboven bekannt. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut: „Morgen, Montagfrüh um 7,56 trifft der Duce des italieniſchen Volkes zuſammen mit unſerem Führer auf dem Hauptbahnhof in Eſſen zu einer Beſichtigung der Kruppwerke ein. Damit wird Eſſen in die Reihe der we⸗ nigen Städte geſtellt, die in ihren Mauern ein Ereignis von überragender Bedeutung miterleben dürfen. In der Hauptſtadt der Bewegung haben ſich zwei Männer die Hände gereicht, die, beide aus der- Tiefe ihrer Völker kom⸗ mend, dem Bolſchewismus den unerbittlichen Kampf an⸗ geſagt und ihre Nationen zu Kraft und Stärke emporge⸗ führt haben. Miklbürger von Eſſen! Zeigt Euch dieſes hohen Be⸗ ſuchs würdig! Bereitet ihm einen jubelnden Empfang! Schmückt Häuſer und Straßen! In wenigen Stunden muß die Stadt in ein nene verwandelt ſein! Eſſen, das ſtählerne Herz Deutſchlands, wird morgen unter jubelnder Begeiſterung den kriumphalen Einzug Benito Muſſolinis und Adolf Hitlers erleben. Eſſener Volksgenoſſen, morgen iſt Euer Ehrenkag! Empfangt die hohen Gäſte, wie es ſich für die Waffenſchmiede des Reiches gebührk.“ Die Gauleitung Eſſen teilt ferner mit, daß eine größere Zahl von rheiniſch⸗weſtfäliſchen Betrieben die Gefolgſchaf⸗ ten unter Fortzahlung der Löhne für Montagvormittag beurlaubt hat, um ihnen Gelegenheit zu geben, Zeuge die⸗ ſes in der Geſchichte einzigartigen Ereigniſſes zu werden. Montagabend in Berlin Berlin, 27. September. Am Monkagnachmiktag wird der italieniſche Regie⸗ rungschef Benito Muſſolini in der Reichshauptſtadk eintref⸗ fen, und zwar werden die beiden Sonderzüge ekwa um 17.30 Uhr auf dem Bahnhof Heerſtraße ankommen, der für den Empfang des hohen italieniſchen Gaſtes würdig hergerichtet worden iſt. ö Auf dem Bahnhof werden die Mitglieder des Reichs⸗ kabinetts vom Führer dem Duce vorgeſtellt. Der Führer und der Duce werden dann die Front des Ehrenbataillons der Wehrmacht, das vor dem Bahnhof auf dem nördlichen Fahrdamm der Heerſtraße aufgeſtellt wird, abſchreiten und ſich im Kraftwagen durch die Berliner Triumphſtraße zum Brandenburger Tor und durch die Wilhelmſtraße z um Hauſe des Reichspräſidenten begeben, wo der Duce während ſeines Berliner Aufenthalts Wohnung neh⸗ men wird. Reichsſendungen am Montag Aus Anlaß des Eintreffens des italieniſchen Regie⸗ rungschefs Muſſolini in der Reichshauptſtadt veranſtaltet der deutſche Rundfunk folgende Reichsſendungen: Deutſchlandſender: 17 bis 19 Uhr Unterhal⸗ tungskonzert; gegen 17.30 Uhr Berichte von der An⸗ kunft des Führers mit dem Duce und von der Fahrt durch die Triumphſtraße über Brandenburger Tor zum Reichs⸗ präſidentenpalais. Reichsſender Stuttgart: 19 Uhr bis 20 Uhr feſtliches Konzert. Es werden geſpielt Werke von Mozart, Verdi und Richard Strauß. Es wirken mit: Margherita Perras(Sopran), Helge Roswaenge(Tenor), Karl Schmidt⸗Walther(Bariton). 5 Reichsſender Berlin: 20 bis 20.10 Uhr Nach⸗ richtendienſt. 20.10 bis 22 Uhr Unterhaltungskonzert mit großem Orcheſter und Chor. Gegen 20.45 Uhr Zuſammen⸗ ſchnitt der ab 17.30 Uhr gegebenen Berichte. 5 Reichsſender Stuttgart: 24 bis 2 Uhr Nacht⸗ onzert. Marſchall Badoglio in Hamburg Empfang durch den Reichsſtatthalter. Hamburg, 27. September. Der Generalſtabschef der italieniſchen Wehrmacht, Mar⸗ ſchall Badoglio, der Chef des Generalſtabes des italieniſchen Heeres, Armeegeneral Pariani, und der Stabschef der Fa⸗ ſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, die an den großen Wehr⸗ machtmanövern in Norddeutſchland teilgenommen haben, wer⸗ den am Montagnachmittag nach einem Beſuch Lübecks und einer Fahrt über die Reichsautobahn in Hamburg eintreffen. Im Rathaus werden die Gäſte von Reichsſtatthalter Kaufmann willkommen geheißen. Im Verlauf des Nachmit⸗ tags findet eine Hafenrundfahrt ſtatt. Am Dienstag morgen werden ſich die Gäſte im Sonderzug zur Reichshauptſtadt be⸗ geben, um an den Empfangsfeierlichkeiten für den Duce des italieniſchen Volkes, Benito Muſſolini, teilzunehmen. Oer Abſchluß der Manöver Der Sonntag brachte den Schluß der großen Wehr⸗ machtsmanöver. Die geſamte Entwicklung an der rund 30 km Angriffsfront ſeit dem frühen Morgen ergibt ſich aus der folgenden Zufammenfaſſung: In den Morgenſtunden war die nächtliche Bereitſtel⸗ lung der blauen Armee beendet. Die Diviſionen des 2. und 3. AK. traten zum entſcheidungſuchenden Angriff gegen die Stellungen des roten 10. AK. an in der Abſicht, den Durch⸗ bruch über die Linie Belitz⸗Tolzin in allgemeiner Richtung Laage zu erzwingen. Rot, das die Uebergänge über den Recknitz⸗Abſchnitt bei Laage und Teſſin befehlsmäßig zum Herankommen der Verſtärkungen offenhalten ſollte, nahm die angebotene Schlachtentſcheidung an. Auf der ganzen Front ſetzten daher äußerſt heftige und wechſelvolle Kämpfe ein. Gegen 10 Uhr gelang es zunächſt der blauen 32. Divi⸗ ſion, wirkungsvoll unterſtützt von Panzern, Sturzkampffliegern und Jägern, ſich trotz zäheſter Gegenwehr der dort eingeſetz⸗ ten Teile der 30. Diviſion in den Beſitz des roten Stützpunk⸗ tes hohe Heide bei Belitz zu ſetzen. Gegen einen um etwa 11 Ahr in die rote Stellung er⸗ folgenden Einbruch von Teilen der blauen 12. Diviſion ſüdweſtlich von Dalwitz traten verfügbare Reſerven der roten 22. Diviſion zum Gegenſtoß an. Weiter ſüdlich konnte der Angriff des blauen 3. Armee⸗ korps infolge des hier beſonders zähen roten Widerſtandes zunächſt nur langſam vorwärts kommen. Als in den Mittags⸗ ſtunden mehrere Panzerregimenter in wuchtige — m Stoß beider. ſeits Warnkenhagen trotz verzweifelter Gegenwehr tief in 5 roten Stellungen eindringen, brachten ſtarke Flieger⸗ kampfkräfte, die auf Weiſung des Oberbefehlshabers der Wehrmacht durch den Oberbefehlshaber der Luftwaffe in die Erdſchlacht geworfen wurden, die Entſcheidung zugun⸗ ſten von Blau. Auch das Eingreifen roter Jagdkräfte und ſtärkſtes Abwehrfeuer der roten Flakartillerie konnte den kt. folg der blauen Luftſtreitkräfte nicht weſentlich einſchränken. Die Maſſe der roten Luftwaffe griff im Laufe des 26. September bisher verſchonte Nachſchubanlagen und Rüſtungsbetriebe an. Ihre Erfolge waren zum Teil erheblich da Flakartillerie nicht an allen Stellen in ausreichendem Maße vorhanden war. Weitere Teile der blauen Luft⸗ waffe griffen rote Flugplätze und Nachſchubanlagen an. Damit fanden die Wehrmachtsmanöver ſchluß. 1937 ihren Ab. Die Wehrmacht beim Erntedanktag Die Mitwirkung der Wehrmacht bei dem Staatsakt auf 1 dem Bückeberg iſt ſchon Tradition geworden. Die auf dem Berg verſammelten Hunderttauſende können ſich hier bon dem Können und den neuen Waffen unſerer Soldaten ein Bild machen. In der verhältnismäßig kurzen zur Verfü⸗ gung ſtehenden Zeit und bei dem teilweiſe ungünſtigen Gelände kann jedoch nur eine Schauübung gezeigt werden, die vieles nur andeuten kann. Trotzdem gibt ſie Gelegen⸗ heit, dem Beſchauer die Stärke und Schlagkraft unſerer jungen Wehrmacht vorzuführen. An der Uebung zu Füßen des Bückeberges ſind ein Infanterie⸗Regiment, zwei Kavallerieregimenter, ein Ar⸗ tillerieregiment, eine ſchwere motoriſierte Artilleriegbtei⸗ lung, ein Kradſchützenbataillon, eine Panzerwagenabtei⸗ lung, eine Panzerabwehrabteilung, leichte und ſchwere Flakartillerie, zwei Jagdſtaffeln, und eine Fallſchirm⸗Infanterie⸗Kompanie eine Sturzkampf ſtaffel beteiligt. Ins⸗ geſamt werden über 10 000 Soldaten der verſchiedenen Truppenteile in den Kampf eingreifen. Am Fuß des Bückeberges entſteht in dieſen Tagen ein Zieldorf, von Pionieren erbaut, mit dem Namen„Bücke⸗ dorf“. Pioniere bauen auch mehrere Pontonbrücken über die Weſer, die teilweiſe in den Kampf der Truppen mit einbezogen werden, und die vor allem auch den Anmarſch der vielen Tauſende der Feſtgäſte erleichtern ſollen. Der genaue Verlauf der Schauübung iſt aus dem Programmheft für den diesjährigen Erntedanktag zu er⸗ ſehen und wird außerdem von einem Sprecher der Wehr⸗ macht durch die Lautſprecher erklärt. Durch die inzwiſchen erfolgte Umgeſtaltung des Bückeberges iſt die Uebung der Wehrmacht von allen Plätzen des Berges gut zu ver⸗ folgen. Dem Führer werden bei ſeinem Eintreffen am Fuß des Bückeberges durch ein Ehrenbataillon und eine Salut⸗ batterie die Ehrenbezeigungen erwieſen. Den Ausklang des Erntedanktages 1937 bildet der Jägerzapfenſtreich vot der Kaiſerpfalz in Goslar nach dem Empfang der Bauern⸗ abordnungen durch den Führer. Er wird ausgeführt vom Jägerbataillon Goslar. Die Mittelmeerkonſerenz Die italieniſche Abordnung für Paris. Rom, 27. Abordnung für die Dreierkonferenz September. Die aus ſechs Marineoffizieren beſtehende in Paris italienische hat unter Führung des ſtellvertretenden Admiralſtabschefs, Geſchwa⸗ deradmiral Pini, ſtadt angetreten. die Reiſe nach der franzöſiſchen Haupt Ihr gehören ferner an: Diviſionsadmiral Raineri Baa⸗ cia, zwei Fregattenkapitäne und ein Korvettenkapitän als Sachverſtändige, ſowie ein weiterer Stabsoffizier als Sek retär. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, wird ker Konferenz mit einer Beſprechung zwiſchen den franzöſiſchen und engliſchen Teilnehmern am Montag beginnen, während die offizielle Eröffnung der Konferenz unter Beteiligung der italieniſchen Abordnung erſt Montagnachmittag unter dem Vorſitz von Marineminiſter Campinchi ihren Anfang neh⸗ men wird. Anglück bei einer Volkskundgebung Am Schloß des Königs von Aegypten.— 22 Tote, 140 Verletzte. Kairo, 27. Sept. Bei einer Volkskundgebung vor dem in der Nähe von Alexandrien gelegenen Sommerſchloß des Königs von 120 fer ereignete ſich ein glück, bei dem 22 furchtbares lu Perſonen getötet und 140 verletzt wurden. Die vereinigten wafdiſtiſchen Arbeiterverbände Alexa driens, insgeſamt über 50 000 Perſonen, veranſtaltelen eine Sympathie⸗Kundgebung für den König und für de Wafd⸗Partei. In freudigſter Stimmung hatte ſich eine 1 ſige Menſchenmenge vor der Sommerreſidenz des König in Raſeltin bei Alexandrien verſammelt. Als die Tore de Schloßhofes geöffnet wurden, ſtauten ſich die Maſſen u dem engen Durchgang, während die hinten ſtehenden Kund⸗ gebungsteilnehmer ununterbrochen nachdrängten. So wurden in der hilflos eingekeillen Menge 22 Per. ſonen, darunker 14 Kinder, tokgetreten, während 140 Per. ſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden. Bei der Beg rung der Maſſen wurde der Zwiſchenfall zunächſt kaum beachtet. Der König, der eine Abordnung der Arbeiter empfang gen hatte, begab ſich noch in der Nacht ins Krankenhaus un ſuchte die bei dem Unglück Verletzten auf. Die franzöſtſchen Frontkämpfer in Frankfurt a. M. 3 franzöſiſchen Frontkämpfer trafen, von Potsdam kommend,! Frankfurt ga. M. ein. Sie wurden von einer großen Abordnung deutſcher Frontkämpfer empfangen. Der Gaugeſchäftsführet der NS SV. begrüßte die franzöſiſchen Wan einer lurzen Anſprache. Im Namen der ranzöſiſchen Fron kämpfer dankte Präſident Berard für den herzlichen Emßfals Auf dem Bahnhofsplatz ſchritt er dann die Reihe der deut Frontkämpfer ab, während eine Kapelle die Marſeillaiſe mm die deutſchen Nationallieder ſpielte. Die amerikaniſche Marine verſtärkt ihre Luftſtreittrafke. Der Leiter des Aeronautiſchen Büros in San nien), Konteradmiral Cool, hat bekanntgegeben, daß Pedro(Kalifor⸗ 5 die Luf . ſtreitkräfte der amerikaniſchen Marine bis zum i auf 2000 Flugzeuge erhöht werden ſollen. Die Eren 2 wird in 68 Kampfſtaffeln beſtehen, von denen 39 Staffel Waſſerflugzeugen gebildet werden. Dieſe Waſſerflugzeuge teilen ſich auf die Kreuzer, Schlachtſchiffe und die ug mutterſchiffe. und zwar werden 24 Staffeln an Bord det e Flugzeugmutterſchiffe, 7 an Bord der Schlachtschiff und zehn Staffeln an Bor der Kreuzer genommen. 1 . 2= 2 e 2 2 2 1 — Oe rr— 2 Se e ere er=. D e e 2290 t auf dem bon u ein zerfü⸗ ſtigen rden, egen⸗ ſſerer d ein 1 Ar⸗ abtei⸗ abtei⸗ were taffel Ins⸗ denen n ein Zücke⸗ über 1 mit larſch dem u er⸗ Wehr⸗ iſchen g der ver⸗ Fuß zalut⸗ klang h bot uern⸗ vom las dem badisciiem Laud 1 Mosbach.(Tödlicher Sturz beim Obſtbre⸗ chen.) In dem benachbarten Sulzbach ſtürzte die 38jährige Witwe Anna Schulz beim Zbwetſchgenpflücken vom Baum und zog ſich einen Schädelbruch zu, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Dieſer Sturz iſt bei der diesjährigen Obſternte bereits der dritte mit nachgefolgtem Tode im Kreis Mosbach. (. Baden⸗Baden.(Vorarbeiten für die Auto⸗ bahn.) In der Gegend von Niederbühl werden zurzeit Pfähle in den Boden getrieben. Sie dienen der Feſtlegung der für die Autobahn Karlsruhe—Baden⸗Baden vorgeſe⸗ henen Streckenführung. Bald wird neben Karlsruhe auch die Bäderſtadt in das große Netz der Reichsautobahn einbezogen Säckingen.(Franzöſiſcher Deſerteur.) In Wehr wurde ein Mann feſtgenommen, der ſich bei Feſtſtellung mer Perſonalien als ein aus Straßburg ſtammender fran⸗ zöſiſcher Staatsangehöriger entpuppte. Er ſtand in Franzöſiſch Marokko bei einem Infanterieregiment in Dienſt, deſertierte und kam ungehindert bis Baſel. Hier wurde er von den ſchwetzeriſchen Behörden angehalten und kurzerhand über die eutſche Grenze abgeſch Wiederſehensfeier ehem. 111er. (J Raſtatt. Aus Anlaß des 85. Gründungstages des Regiments findet am 9. und 10. Oktober 1937 in Naſtatt eine große Wiederſehensfeier mit Denkmalsweihe ſtatt. Hierzu ſind alle Kameraden, die in Krieg und Frieden beim Regi⸗ ment gedient haben, ſowie Angehörige gefallener Kameraden hetzlich eingeladen. Anmeldungen nimmt Kamerad K. Mann, Raſtatt, Veilchenſtr. 9, entgegen. Freigelegter Alemannenfriedhof in Donaueſchingen. (—) Donaueſchingen. Bei Erdbewegungsarbeiten für einen größeren Bau ſtieß man auf Grabſtätten, die nach den erſten Vermutungen aus der vorchriſtlichen Zeitrechnung ſtammten. Daraufhin wurden unter Leitung des Forſchers der Baarer Frühgeſchichte, Prof. Dr. Paul Revelio⸗Villin⸗ gen, umfangreiche Grabungen durchgeführt und dabei etwa 80 Grabſtätten freigelegt, die 50—60 em unter der Erdſchicht lagen. Die Forſchungen ergaben, daß die Gräber aus dem J. Jahrhundert ſtammen. Es handelt ſich hier um den größten Friedhof aus der früheren Zeit, der auf der Baar freigelegt werden konnte. Die Gräber beſtehen aus Steinkiſten von 2m Länge und 60 em Breite. Teilweiſe haben ſie Wände aus Trockenmauerwerk und ſind außerdem mit zwei oder drei Muſchelkalkplatten abgedeckt. In den Gräbern wurde eine ganze Anzahl wertvolle Beigaben gefunden, u. a. Schwerter und ſonſtige Schmuckwaren. Bereits im Jahre 1822 wurden an der gleichen Stelle 22 Gräber freigelegt, aus denen eben⸗ falls zahlreiche Funde den fürſtlichen Sammlungen einver⸗ leibt werden konnten. Anläßlich der Manöver im Herbſt 1894 würden in der gleichen Gegend Grabſtätten entdeckt, in denen noch guterhaltene Hiebſchwerter, Speerſpieße, Schiltbuckel, Schnallen, z. T. ſilberbeſchlagen, gefunden wurden. Die wert⸗ vollſten Beigaben fand man in Frauengräbern. So enthielt ein Grab ein ſchönes Kettengehänge, das an einem Gürtel getragen wurde. Eine wertvolle bunte Glaskorallenkette, Ohr⸗ inge aus Bronzedraht, bronzene Rundbroſche, bronzene Schuhſchnallen mit Riemenzunge und ſilbertauſchierte Eiſen⸗ ſchnallen ſind Schätze, die bei den Ausgrabungen entdeckt wur⸗ den. (-) Konſtanz.(Tod durch ausſtrömendes Gas) Der 48jährige Verwaltungsinſpektor Bolanz wurde in der Küche ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Die Anterſuchung ergab, daß ein Unglücksfall vorlag. B. hatte, als er nachts nach Hauſe kam, verſucht, den Gasherd anzu duden, was ihm nicht gelang. Ohne die Gasleitung zu ſichern, ſchlief er ein und fand durch das ausſtrömende Gas den Tod, Gerichtszeitung. „„Wohltäterin“ mit veruntreutem Geld. Verſchwenderi⸗ ſher Lebensaufwand führte dazu, daß die 49jährige Ange⸗ Hagte Klara Zapf aus Stuttgart wegen Antreue und Unter⸗ ſchagung vor Gericht ſtand. Sie war bei einem Großunter⸗ hehmen als Sekretärin tätig und genoß das volle Vertrauen ihtet Betriebsführer. Dieſes Vertrauen mißbrauchte ſie aber, uldem ſie in den letzten vier Jahren insgeſamt 3000 Mark mlerſchlug, obwohl ſie 390 Mark Monatsgehalt bezog. Die Fucht, die große Dame zu markieren, trieb die Angeklagte dazu, ſich als„Wohltäterin“ aufzuſpielen und größere Be⸗ näge zu ſtiften ſowie ſich einen Bekanntenkreis zu halten, dem le reichlich Geſchenke zukommen ließ. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte die Angeklagte zu einem Jahr acht Monaten Gefäng⸗ mus und 200 Mark Geldſtrafe, letztere verbüßt durch die An⸗ terſuchungshaft. N 1 Kaſſierte Gelder unterſchlagen. Der 37jährige An⸗ gellagte Heinrich Guthörle aus Mannheim unterſchlug der 5 beſchäftigenden Firma rund 1500 Mark. Er erſtattete geibſtanzeige, als ſich die Behörden mit dem Fall zu beſchäf⸗ en begannen. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu zehn naten Gefängnis. Heidelberg.(Zuchthaus für ſchwere Amts⸗ ünterſchlagung.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſic der 34jährige Steuerinſpektor Albert Luck aus Sinsheim 1 d. E, zu berantworten, weil er in der Zeit vom Januar 1835 bis Ende Dezember 1936 von den von ihm eingezo⸗ genen Lohnſteuergeldern einen Geſamtbetrag von 8572,30 Mark unterſchlagen und für ſich verbraucht hatte. Um dieſe Anterſchagungen zu decken, hatte der Angeklagte eine Reihe don Manipulationen vorgenommen. Damit nicht durch eine mwernutete Kontrolle ſeine Unterſchlagungen entdeckt werden Aunem, gab er für die Arbeitgeberkartei gefälſchte Lohnſteuer⸗ ameldungen ab. Die Straftaten ſelbſt fanden ihre Erklä⸗ zung allein in dem Lebenswandel des Angeklagten. Bereits im Alter von 17 Jahren hatte Luck Darlehen aufgenommen, 0 Des nie verſtanden hatte, mit ſeinen Mitteln hauszuhal⸗ 55 Et leiſtete ſich Motorräder und Autos, verlor jedoch durch lederverkauf große Summen. Er ſaß in den Kaffeehäuſern 8 machte große Reiſen mit Freunden und Freundinnen 27 war des öfteren Gaſt im Spielkaſino in Baden-Baden. Ler Angeklagte, der alle ſeine Verfehlungen eingeſteht, be⸗ 1 die wachſende Schuldenlaſt als Anlaß für ſeine Anter⸗ ur dagen. Allerdings hat er die unterſchlagenen Gelder nie nue etkung ſeiner Schulden benützt, denn dieſe nahmen ge⸗ z zu der fraglichen Zeit in einem ungewöhnlichen Maße „ Liſprechend dem Antrage des Staatsanwaltes verurteilte 5 kafkammer den Angeklagten zu einer Geſamtſtrafe von leaf Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und 1000 Mark Geld⸗ 75 Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auer von drei Jahren aberkannt. Fe Wiesloch.(Z wel Kinder ſtürzten aus dem ter.) Die beiden kleinen Kinder des Landwirts Karl fer eſſer in der. fielen zuſammen aus dem Fen⸗ bebei das eine einen Schädelbruch davontrug. Das an⸗ Kind blieb unverletzt, da es auf ſein Schweſterchen fiel. 1 Lalcale Nuud ocliau Der letzte Septemberſonntag war ein herrlicher Spätſommertag und ſtand ganz im Zeichen des Altweiberſommers, der alle Regiſter gezogen hatte. Nach trüben und regneriſchen Septembertagen machte ſich am Wochenende ein Hochdruckgebiet bemerkbar, ſogar ſubtropiſche Luftmaſſen unternahmen einen Spaziergang in unſere Regionen, ſodaß wir nochmals einen Nachſommer erlebten. Die Temperaturen erreichten in den Nachmittags⸗ ſtunden faſt die 25 Grad⸗Grenze. Jung und Alt nützten deshalb auch reichlich den ſchönen Tag aus, um ſich in der im ſchönſten Farbenſchmuck prangenden Natur zu erfreuen. Sogar am Strandbad hatten ſich wieder zahlreiche Beſucher eingefunden. Insbeſondere ſetzte geſtern ein ſtarker Aus⸗ flugsverkehr nach der Bergſtraße ein, wo an verſchiedenen Orten„Kerwe“ gefeiert wurde. Auch der Pfälzer Wald und die pfälziſchen Weinorte, wo jetzt die Weinleſe beginnt, war das Ziel vieler. 5 Im Vordergrund ſtanden hier geſtern die ſportlichen Veranſtaltungen. Beſonders Intereſſe erweckte der Groß⸗ kampf der beiden Sportrivalen Ilvesheim und Seckenheim; fanden ſich doch faſt an die 1200 Zuſchauer in den Wörtel⸗ wieſen eln, um Augenzeugen des ereignisreichen Treffens zu ſein. Das Unentſchieden zeigt die Spielſtärke beider Mann⸗ ſchaften. Der Tod hatte hier Edingen zu Gaſt, während der Tv. 98 in Rot zum fälligen Verbandsſpiel angetreten war. In den Nachmittagsſtunden wurde geſtern hier der älteſte Bürger, Michael Probſt, unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Die Kameradſchaft ehem. Soldaten ehrte beſonders den letzten Veteranen aus dem ſieg⸗ reiche Kriege 1870%71. Abends fand im Jugendheim St. Agnes ein Eltern⸗ abend der Jungfrauen und Thereſienſchar ſtatt, der ſich eines guten Beſuches erfreuen konnte. In Ilvesheim nahm geſtern das oberbayriſche Volks⸗ feſt ſeinen Fortgang. In Mannheim wies auch der Schlußtag der Ober⸗ rheiniſchen Induſtrieausſtellung einen guten Beſuch auf, die damit ihren erfolgreichen Abſchluß fand. 2 Sieben Verkehrsunfälle. Zwiſchen Qu und NR 7 lief ein vierjähriges Mädchen beim Ueberqueren der Straße gegen einen Kraftradfahrer. Das Kind wurde zu Boden geſchleudert und trug einen Schädelbruch davon; es beſteht Lebensgefahr. Der Soziusfahrer des Kraftrades wurde ebenfalls zu Boden geſchleudert und verletzt. Bei ſechs weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des Tages ereigneten, wurden drei Perſonen verletzt und ſechs Fahrzeuge zum Teil erheblich beſchädigt. l Todesſturz aus dem Fenſter. In der Schwetzinger Straße ſtürzte eine Frau aus dem 5. Stockwerk ihrer Woh⸗ nung. Sie erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie alsbald ſtarb. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Selbſtmord in der Unter⸗ ſuchungshaft). Der Frankenthaler Notar Julius Bu⸗ denbender hat in der Nacht im hieſigen Amtsgerichtsge⸗ fängnis, wo er ſich wegen fahrläſſiger Tötung und Führer⸗ flucht in Unterſuchungshaft defand, Selbſtmord begangen. Ludwigshafen.(Diebinnen und Hehler vor dem Richter). Wegen Diebſtahls und Hehlerei waren die verheiratete Emilie Schönfelder, die 30jährige Emma Joch und deren Ehemann Philipp Joch angeklagt. Die Schönfelder und Ph. Joch ſind wegen Diebſtahls rückfällig. Joch wurde erſt am 4 Januar nach Verbüßung einer fünf⸗ monatigen Gefängnisſtrafe aus der Strafhaft entlaſſen. Die Frauen Schönfelder und Joch waren als Putzfrauen im Stadthaus Nord tätig. Dort haben ſie aus einem ver⸗ ſchloſſenen Schreibtiſch einen Geldbeutel mit 20,50 Mark entwendet Die Schönfelder war dann ſpäter in einer Lud⸗ wigshafener Kantine beſchäftigt und ſtahl dort gemeinſam mit der Joch eine größere Menge Lebensmittel und Wein. Weiter eignete ſich die Sch. in der Kantine ſechs Beſtecke im Werte von 12 Mark an. Das Kleeblatt war in vollem Um⸗ fange geſtändig. Das Amtsgericht ſprach gegen Emilie Schönfelder zehn, gegen Emma Joch fünf und gegen Phi⸗ lipp Joch ſieben Monate Gefängnis aus. Lampertheim.(Tot aufgefunden). Der 25jäh⸗ rige ledige Arbeiter Phil. Hahl von hier wird ſeit dem 30. Auguſt vermißt. Er wohnte bei einem Verwandten an der Wormſer Chauſſee und hat ſchon wiederholt geäußert, ſeinem Leben durch Freitod ein Ende zu machen. Jetzt nach drei Wochen wurde der Vermißte durch einen Pilz⸗ ſucher im Gebüſch im Walde bei Neuſchloß, abſeits vom Wege, aufgefunden. Der Pilzſucher wurde durch das an einen Baum geſtellte, faſt neue Fahrrad, auf den Mann aufmerkſam, der durch die lange Zeit ſchon pechſchwarz geworden, an einem Drahtſeil aufgehängt an einem Baume ſchwebte. Man fand bei dem Toten einen Abſchiedsbrief, in dem er als Grund ſeiner unſeligen Tat verſchmähte Liebe angibt. * Lieferauto Böſchung hinabgeſtürzt.— Ein Toter. Kufel. Oberhalb Thallichtenberg an der Brückenkurve ereignete ſich ei ſchweres Unglück. Der Lenker des Liefer⸗ kraftwagens der Firma Petri⸗ Schönenberg, der— von Baum⸗ holder kommend— die Kurve mit abgeſtelltem Motor be⸗ fahren haben ſoll, verlor die Herrſchaft über den Wagen, der die Böſchung hinunterſauſte und nach rechts umſchlug. Da⸗ bei wurde der Wagenlenker, Eugen Heß aus Patersbach, der den Wagen vertretungsweiſe fuhr, von ſeinem Sitz in die Wieſe geſchleudert; er kam mit einer unbedeutenden Armver⸗ letzung davon. Zwei Mitfahrer gerieten bei dem Verſuch abzuſpringen, unter den umſtürzenden Kraftwagen. Der ver⸗ heiratete 25jährige Schreiner Ernſt Müller aus Kuſel wurde ſofort getötet. Der 17jährige Herbert Cattarius aus Erdes⸗ bach lag mit dem Unterkörper unter dem Fahrzeug und mußte ſtundenlang unter Schmerzen ausharren, bis der Wagen ge⸗ hoben werden konnte. Der Wagenführer wurde in Anter⸗ ſuchungshaft genommen. 0 c Baumholder.(motorrad auf Langholzfuhr⸗ werk). 50 Steinalbtal in der Nähe der Exzweilerbrücke ſtieß ein mit zwei r beſetztes Motorrad aus Ilges⸗ heim in einer ſcharfen Kurve mit einem Langholzfuhrwerk uſammen, das auf der falſchen Straßenſeite fuhr, Bei dem Anprall flog der Soziusfahrer Ernſt Weiß unter die Räder des Fuhrwerks, das über ihn hinwegging. Schwerverletzt wurde Weiß nach Baumholder ins Krankenhaus gebracht. Der Fahrer Rudolf Lang kam mit leichteren Verletzungen davon, Durch das Motorrad wurde auch ein Pferd ſchwer verletzt. „Drei Tage Oberbayern“ in Ilvesheim. Rund 4000 Beſucher füllten bereits am Samstag abend die große Feſthalle am Neckar, ein Erfolg, der weit die Erwartungen übertraf, denn ſo viele Menſchen kann die Halle nicht faſſen. Etwa 1000 Perſonen harrten ge⸗ duldig aus, bis ſie im Laufe des Abends auch Sitzplätze fanden. Unter dieſen Umſtänden herrſchte von Anfang an eine gemütliche Stimmung, zu der die ganz auf„bay⸗ riſche Belange eingeſtellte Ausſchmückung der Halle weſent⸗ lich beitrug. Die dem Eingang gegenüberliegende Längs⸗ wand war mit einem 40 Meter langen Gemälde bedeckt, das eine Alpenlandſchaft darſtellte. Weiß⸗blaue Wimpel und Lampions hingen von der Decke hernieder, und bayriſche Kellerinnen in Tracht trugen ſchäumende Maßkrüge zu den Dürſtenden. Als Anſager und Humoriſt wirkte Albert Hofele, der durch den Rundfunk bekannte Schwabe aus München, der ſogleich den richtigen Ton fand, um die Ilvesheimer und ihre auswärtigen Gäſte aufs angenehmſte zu unterhalten. Singend und ſprechend bot er ſoviel heitere Kleinkunſt, daß ihm ſchon beim erſten Auftreten ſtürmiſcher Beifall zuteil wurde. Die Stimmungsſänger Hans Hanus und Eduard Pölt⸗ ner, die wir ebenfalls des öfteren im Rundfunk hören, und die„Drei Ilvesheimer Sänger“ wetteiferten um die Gunſt der Zuhörer. Ein Gebirgstrachten⸗Erhaltungsverein aus der Umgebung führte einige Schuhplattler vor. Die einzelnen Darbietungen wurden von der in bunter Tracht ſteckenden Stadtkapelle Ladenburg umrahmt, die ſpäter auch zum Tanz aufſpielte. Eine Tiſchpoſt gab Gelegenheit, ſich auf eigene Fauſt zu unterhalten. Auch am Sonntag nachmittag war die Halle ſchon frühzeitig voll beſetzt; hunderte, ja vielleicht tauſende von Beſuchern, die ſpäter kamen, fanden keinen Platz mehr. Rund um die langen Tiſchreihen hatten die Ilves⸗ heimer Gaſtwirte ihren Ausſchank eingerichtet; Wurſt und Brote Wein und Likör, Kaffee und Kuchen, kurz, alles für des Leibes Wohl gab es„an der Wand entlang“ zu kaufen. Auch die Schauſteller vor der Feſthalle machten kein ſchlechtes Geſchäft. Wie es ſcheint, geben ſich beſonders die Seckenheimer gerne bei ſolchen Gelegenheiten ein Stelldichein drüben auf der Inſel, denn man ſah ſie in Scharen hinüber⸗ pilgern und lange nach Mitternacht ſollen ſie bei den Letzten geweſen ſein. Die vom Verkehrsverein Ilvesheim durchgeführte Ver⸗ anſtaltung kann als voller Erfolg bezeichnet werden, denn am Sonntag blieb die Beſucherzahl dank dem ſchönen Wetter kaum hinter der des Vortages zurück. Der Montag⸗ abend bringt den üblichen Ausklang in engerem Kreiſe. * Turneriſche Werbe⸗Ver anſtaltung. Am kommenden Samstag abend 8 Uhr wird vom hieſigen Turnverein 1898 in ſeiner Turnhalle eine Werbe⸗ veranſtaltung für die Ziele und Zwecke des Rfs durchgeführt, die ſicher allſeitige Beachtung finden wird. Leibesübung und Körperkultur ſind heute ein wichtiger Beſtandteil der Erziehungsaufgabe und Geſundheitspflege des deutſchen Volkes und hat ſich überall durchgeſetzt. Die inner Ge⸗ ſtaltung des Abends wird durch eine ſorgfältige Vorberei⸗ tung und mitwirkenden Kräfte, über den Rahmen der all⸗ gemein üblichen Veranſtaltungen hinausragen. Mit Be⸗ ſtimmtheit werden neben der Kreisriege des 3. Reichsbund⸗ kreiſes des Gaues Baden mindeſtens 2 Angehörige der Reichsriege im Turnen an den Geräten an dem Abend teilnehmen. Mit Spannung ſieht daher der Turn⸗ und Sportfreund dieſem Abend entgegen. * Der Winterflugplan 1937/38. Am 3. Oktober tritt im deutſchen und internationalen Luftverkehr der Winterflug⸗ plan in Kraft, der bis zum 26. März 1938 Gültigkeit be⸗ ſitzt. Dieſer neue Winterflugplan zeigt gegenüber dem der Vorjahre deutlich, daß die Deutſche Lufthanſa erfolgreich bemüht war, immer mehr Ganzjahres⸗Strecken zu ſchaf⸗ fen. So werden, abgeſehen von den reinen Saiſonſtrecken und denjenigen Verbindungen, die lediglich während kur⸗ zer Sommermonate in der Hauptreiſezeit betrieben wer⸗ den, faſt alle wichtigen Strecken weiter beflogen. Ein Blick auf den Winterflugplan läßt erkennen, daß der deutſche Luftverkehr der mit allen Kräften erſtrebten Annäherung des Winterflugplans an den des Sommers beträchtlich näherkommt. Der Herbſt im Volksſpruch Aus Wind und Wetter beſtimmter Tage pflegt das Volk ſeit alten Zeiten Künftiges abzuleiten. Dem Bauern, der 00 täglich im Felde ſchafft, offenbarten ſich Zuſammen⸗ änge im Leben der Natur, die jedem anderen fernbleiben mußten. Aus mancherlei Anzeichen ſuchte er ſich im Voraus Gewißheit oder wenigſtens einen Anhalt über das Wetter der kommenden Wochen und Monate zu verſchaffen, auch über das Gedeihen ſeiner Saaten und den Ertrag ſeiner Ernte. Das als ſicher Erkannte aber formte ſich zu Reimen, die dem Ohre leichter eingingen und feſter im Gedächtnis hafteten. „Auf Wieſ', auf Flur, an Wegen— findſt Du den Gottesſegen“, heißt es ganz allgemein im Herbſtmonat. „Pflücke auch die Kräuter fein— das bringt Dir Geſund⸗ heit ein“ rät ein anderer Bauernſpruch.„Je mehr groß⸗ köpfige Diſteln ſind, deſto beſſer gerät der Wein“, heißt z weiter. Da der September aber auch die Zeit der neuen Ausſaat iſt, meint eine Wetterregel:„Herbſtregen— kommt der Saat e Man nimmt im* daß das Wetter des ganzen Monats September von de ſeines Beginnes aha ſei:„Hat ſich das Wetter Mariä Geburt gut verhalten— ſo wird ſich's welter vi Wochen geſtalten“. Gedenktage 27. September. 1467 Johannes Gutenberg, der Erfinder der Buchdrucker⸗ kunſt geſtorben. 1785 Der Freiheitskämpfer und Mitbegründer der Turn⸗ kunſt Karl Friedrich Frieſen, in Magdeburg geb. 1856 Der Kolonialpolitiker Karl Peters in Neuhaus an der Elbe geboren 5 1870 Uebergabe von Straßburg. 5 1914 Der Dichter Hermann Löns vor Reims gefallen. 1921 Der Tondichter Engelbert Humperdinck in Neuſtrelitz eſtorben. 3 8 1936 Einweihung des 1000. Kilometers der Reichsauto⸗ bahnen. N s— 8 Sonnenaufgang 6.19 Sonnenuntergang 18.12 Mondaufgang 23.06 Monduntergang 14.23 8 6 72 1 1.* 1— 4 n 1 * 1*— 5. „. i 1 11 1 1 „ 1. ö F f e 15 5 1 N 9 4 1 1 1 1 2 ö 9 ö 1 7 N 1 2 5 1 12 1 e 1 „ n 85 1* 1 1 0 5* 1 5 0 15 1 1. 174 2 M . 1 14 1 1 3 . 1* 1 3 f 1 1 N 8 5 15 5 1 1 a 1„ . 14 1 8 88 8 A 1 1 1 5 0 8 7 5 1 1 Ausgaben in Gaſtſtätten als Werbungskoſten Viele Geſchäftsleute haben unter ihren Kunden auch Gaſtwirte, die ſie in der Regel nicht anders beſuchen können, als daß ſie beſondere Ausgaben für Verzehr uſw. machen. Mitunter ſind derartige Aufwendungen recht er⸗ heblich. Es war bisher unklar, ob dieſe Koſten als Be⸗ triebsausgaben behandelt werden können, alſo von den Betriebseinnahmen abzuziehen ſind. Der Reichsfinanzhof hat in einem bemerkenswerten Urteil dahin entſchieden, daß dieſe Ausgaben vom Ein⸗ kommen abgezogen werden dürfen. Ein Finanzamt ſtellte ſich nämlich auf den Standpunkt, daß die Ausgaben für Beſuch von Gaſtſtätten und dergleichen als Koſten der Lebensführung anzuſehen ſind, gleichgültig, aus was für Gründen ſie erſt aufgewendet worden ſeien. Aus Anlaß der Abweiſung der Rechtsbeſchwerde führte der Reichsfinanzhof etwa folgendes aus: Nach der amtlichen Begründung des§ 12 EinkStG. ſind die ſoge⸗ nannten Repräſentationsaufwendungen dann zu den Be⸗ triebsausgaben oder Werbungskoſten zu rechnen, wenn ſie ausſchließlich zur gewerblichen, beruflichen uſw. Tätig⸗ keit gehören und nichts mit dem Privatleben zu tun haben. Daß es ſich hier um derartige Betriebsausgaben handelt, kann nicht zweifelhaft ſein. Bei Kundenbeſuchen in einer Gaſtſtätte iſt der Beſucher in der Regel gezwun⸗ gen, Ausgaben für Eſſen und Trinken auch in ſolchen Fällen zu machen, in denen er als Privatmann über⸗ haupt nicht daran denken würde. Durch dieſe Entſchei⸗ dung iſt ſonach klargeſtellt, daß die ausſchließlich im ge⸗ ſchäftlichen Intereſſe gemachten Aufwendungen für Eſſen und Trinken, wie ſie beim Beſuch von Gaſtſtätten den Geſchäftsleuten und Belieferern der Gaſthäuſer oder Rei⸗ ſenden zur Kundengewinnung entſtehen, abzugsfähige Betriebsausgaben oder Werbungskoſten darſtellen. Neue Verordnung des Stabschefs der SA „Stabschef Lutze hat, wie die Nationalſozialiſtiſche Par⸗ teikorreſpondenz meldet, durch einen Erlaß nunmehr das Tragen aller bisher verſiehenen ſilbernen und goldenen SA⸗Sportabzeichen unterſagt. Die Beſitzer dieſer Ab⸗ zeichen können dieſe bis zur Ableiſtung der Wiederholungs⸗ übungen in ihrem Beſitz behalten oder gegen ſolche in Bronze umtauſchen. Im erſten Fall iſt unter Einreichung des Beſitzzeugniſſes ein neues Abzeichen in Bronze käuflich zu erwerben, im zweiten Falle erfolgt Umtauſch, ebenfalls unter Einreichung des Beſitzzeugniſſes, koſtenlos. M. Ausführung dieſer Beſtimmungen trifft die Oberſte SA⸗Führung folgende Regelung: Der Erwerb oder Um⸗ tauſch der ortabzeichen geſchieht in der SA, SS, im NS, im Reichsarbeitsdienſt und in der Wehrmacht in⸗ nerhalb der Formationen ſelbſt. Die Angehörigen der Po⸗ litiſchen Leitung und der HJ, die im Beſitz ſilberner oder goldener SA⸗Sportabzeichen ſind, ſowie alle anderen Trä⸗ ger dieſer Abzeichen nehmen den Erwerb oder Umtauſch bei den örtlich zuſtändigen SA⸗Standarten vor. Die Mel⸗ dung hat unter Vorlage der Beſitzzeugniſſe bis ſpäteſtens 15. Oktober 1937 zu erfolgen. Es wird dringend darauf hingewieſen, daß nach dem 1. Oktober das weitere Tra⸗ en der e und goldenen SA⸗Sportabzeichen ver⸗ otenm iſt. 5 r Förderung für Beregnungsanlagen Ein Erlaß des Ernährungsminiſters. Die zurückliegenden trockenen Jahre haben in vielen Landesteilen den Wunſch nach künſtlicher Beregnung ge⸗ zeitigt. Die Beregnungsanlagen ſind techniſch und wirt⸗ ſchaftlich in den letzten Jahren ſo vervollkommnet worden, daß ihre Verwendung in den dazu geeigneten landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben die Erzeugung ſtark heben kann, was ganz beſonders jetzt bei Durchführung des Vierjahres⸗ planes von Bedeutung iſt. Zur Steigerung der Erzeugung hat nunmehr der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft im Zuſammenwirken mit dem ßpreußiſchen Finanzminiſter und der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt einen grundlegenden Erlaß herausgegeben, durch den die Einrichtung von Beregnungsanlagen in Preußen über das bisherige Maß der Staatshilfe hinaus nachhaltig ge⸗ fördert wird. Für die zur Durchführung dieſer Maßnah⸗ men an einzelne Landwirte und Bauern gegebenen Dar⸗ lehen wird das Reich eine Zinsverbilligung gewähren. „Der heſſiſche Bauernkönig“ Dr. Otto Böckel und ſein Kampf gegen die Juden. NSK. Es mutet uns Deutſche des Dritten Reiches eigenartig an, wenn wir von einer Jährung, und zwar der 50. Wiederkehr des Tages hören, da in den Rei stag ein neriſcher Reichstagsabgeordneter einzog. Bei den Wahlen B Wenn heute das nationalſozialiſtiſche Deutſchland die Judenfrage gelöſt hat und ihre Erörterung, vom rückblickenden Urteil beſtimmt, immer wieder das Gefühl des ſtolzen Dankes an Führer und Bewegung für dieſe gewaltige Befreiungstat auslöſt, ſo kann auch ein Dr. Otto Böckel nicht vergeſſen werden, der als Kämpfer für Freiheit und Recht weit ſeiner Zeit vorauseilte und ſich als einzelner einem hohen Wollen, wenn auch ohne bleibenden Erfolg, widmete. Seine Zeit, in der ſatter Genuß und wirtſchaftliche Scheinblüte Kennzeichen jüdiſch⸗liberaliſtiſcher Volkzerſetzung waren, war noch nicht reif für die befreiende Tat. Erſt im Feuerofen des Weltkrieges und des Novemberverbrechens mußte das deutſche Volk inner⸗ lich geläutert werden, um ſeinem Rufer zum rettenden Kampf, Adolf Hitler, zu folgen. Otto Böckel war mehr als ein bloßer Redner und Poli⸗ tiker, er lebte ſich in ſeine Aufgabe und Sendung in heiligſter Ueberzeugung und treueſter Hingabe hinein. Er war, wis wenige Gebildete jener Jahre liberalen Kaſtendünkels, ſtets ſeinem Volke innig verbunden und über der Bekämpfung des Juden ſtand ihm das Eintreten für die Behebung der wirt⸗ ſchaftlichen Not deutſcher Bauern und Arbeiter. In Frank⸗ furt am Main als Sohn eines kleinen Bauunternehmers geboren, hat er dank ſeiner reichen Begabung ſich früh in Schule und Hochſchule durchgeſetzt und hatte ſchon als jun⸗ ger Doktor der Rechtswiſſenſchaft die Stellung als Bibliothe⸗ kar in Marburg erhalten. Da ſtellte er ſich neben ſeinen amtlichen Obliegenheiten die ſchöne Aufgabe, im Dienſt der lebendigen Volkskunde die reichen, leider kaum bekannten Volkslieder und heimat⸗ lichen Dichtungen des kurheſſiſchen Landvol⸗ kes zu ſammeln. Keine freie Stunde, kein Samstag und Sonntag verging, ohne daß er mit Notizbuch bewaffnet, oft in vielſtündigen Fußmärſchen, in die Dörfer und Gehöfte zog, um die wie ein Kleinod bewahrten Verſe aufzuzeichnen. Er ging aber nicht als bloßer Buchgelehrter hin, er hörte viel und ſah noch mehr und ſein Herz ſchlug heiß, ſeine Fäuſte ballten ſich, als er die Not der Bauern überall merkte. Wie erinnerte er ſich da der vor vier Jahrzehnten inn Vereinigten Preußiſchen Landtag von Otto von Bismarck gemachten erſchütternden Feſtſlellungen über die Not der heſſiſchen Bauern: „Ich kenne eine Gegend, wo die jüdiſche Bevölkerung auf dem Lande ſo zahlreich iſt, wo es Bauern gibt, die nichts ihr Eigentum nennen auf ihrem ganzen Grundſtücke; von dem Bette bis zur Ofengabel gehört alles Mobiliar dem Juden, das Vieh im Stalle gehört dem Juden, und der Bauer bezahlt für jedes einzelne ſeine tägliche Miete; das Korn auf dem Felde und in der Scheuer gehört dem Juden, und der Jude verkauft dem Bauern das Brot⸗, Saat⸗ und Futterkorn metzenweiſe.“ So oft Otto Böckel in den Spinnſtuben und Höfen zu Gaſte war, hörte er von den wachſenden Sorgen und Nöten des Bauernſtandes, von der furchtbaren Verwirklichung der Worte, die Bismarck im Kampfe gegen die Juden gesprochen hatte. And ſo wurde er, fernab aller weltfremden Gelehr⸗ ſamkeit, zum Anwalt der Bauern, er ergriff das Banner un⸗ entwegten Kampfes gegen die Feinde der ſchaffenden Deut⸗ ſchen. Damals regierte das jüdiſche Geld, der von Juden beherrſchte Zwiſchenhandel, der Vieh⸗ und Schacherjude in ungeahnter Zwingherrſchaft das flache Land. In knapp acht Jahren waren an die 400 Bauerngüter unter den Hammer gekommen, ein Zuſtand, wie er in Deutſchland vor der Machtergreifung des Nationalſozialismus ebenfalls vorgeherrſcht hatte. Immer mehr Bauern wanderten nach Amerika aus oder zogen in die Großſtädte und wurden Fabrik⸗ arbeiter, nachdem ihre väterliche Scholle jüdiſchen Spekulanten zugefallen war. Gegen dieſes Unglück rief Böckel in Hunderten von Ver⸗ ſammlungen zur Selbſthilfe auf, da Staat und Parteien von Bald bekam der wackere Sachwalter des Landvolks den Ehren⸗ links bis rechts ſich reſtlos judenfreundlich verhielten. Und dag Herz des Volkes ſchlug bald für den geborenen Volksredner als der ſich Böckel zuſehends erwies. Er redete die Sprache die alte verſtanden, ˖ llen ſeinen Landsleute die gleiche Not u einer einzigen großen Familie. wenn er unter der Dor e zu den Bauern ſprach namen„heſſiſcher Bauernkönig“ und ſeine Anhän⸗ gerſchaft wuchs gewaltig. Es erinnerte an alte Kampfzeiten germaniſcher Stämme, wenn die hohe, echt nordiſche Hünen⸗ geſtalt Böckels unter den Hunderten von meiſt weither zuſam. mengekommenen Bauern erſchien, nachdem er oft viele Kilo⸗ meter Fußmarſch hinter ſich hatte, denn Eisenbahnen und Kraftwagen gab es für den damaligen Aufklärungskampf nicht, auch ſpäter keine Abgeordnetengelder wie im republika⸗ niſchen Parlamentarismus. Böckel war nicht bloß Redner und Kämpfer gegen die Judenwirtſchaft, er verſuchte auch tat⸗ kräftigſt die Gegenbewegung der Bauern auf eigene Füße zu ſtellen und vom Juden unabhängig zu machen. Obwohl kein Wirtſchaftler und kaufmänniſcher Erfahrun⸗ gen bar, gründete er rein bäuerliche Spar⸗ und Einkaufsgeno⸗ ſenſchaften und führte allenthalben in Heſſen Märkte ein, die judenfrei geſtaltet wurden. 1889⸗90 entſtand auf ſeine Veran- laſſung ein mitteldeutſcher Bauernverein, der praktiſch den jüdiſchen Zwiſchenhandel durch Vermittlung des An⸗ und Verkaufs landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe ausſchaltete. Natürlich ſetzte, von Juden und Judengenoſſen aus gehend, bald eine heftige Gegenwirku nig gegen den unbequemen Volksmann ein, ſie bediente ſich ähnlicher Mittels wie der Kampf der Gegner des Nationalſozialismus vor 1939. Saalabtreibung, Polizeiſchikanen, Verleumdungen, Ueberfalle aus dem Hinterhalt, Terror in jeder Form. Zahlreiche Pro⸗ zeſſe mußte Dr. Böckel führen, mit denen ihn ſeine Feinde ohne Erfolg zu zermürben verfuchten. Er fand immer einen Ausweg, wenn man ihm das Wort verbieten wollte. Einſt ſetzten ihm die Landjäger nach, als er unter einer Dorflinde ſprach. Da hoben ihn ſtämmige Jungbauern auf den Baum und er begann von dort ſeine Rede mit dem Witzwortz „Hier oben bin ich wenigſtens vogelfrei l 1890 wurde durch Marxiſten, die von Juden aufgeſtachelt waren ein tätlicher Angriff auf ihn verübt, wobei zwei ſeiner Begleſ⸗ ter durch Meſſerſtiche verletzt wurden. Die völkiſche Bewegung jenes Jahrzehnts ſcheiterte an der Oberflächlichkeit ihrer Anhänger und an leidigen Führer⸗ ſtreitigkeiten, vor allem aber an geldlichen Nöten. 5 Böckel wurde eine zu großzügig aufgebaute Zeitungsgründung zum Verhängnis. Sein zweimal wöchentlich erſcheinendek „Reichsherold“(Auflage 12 000) konnte 1894 infolge unkaufmänniſcher Verlagsführung nicht mehr gehalten wer⸗ den. Er ſelbſt verlor ſeinen Reichstagsſitz im Jahre 1903 und damit verſchwand auch raſch ſein politiſcher Einfluß. Dazu kam noch, daß ihn die Juden und ihre Helfer beruflich ſchwer⸗ ſtens ſchädigten: Obwohl ſeine volkskundlichen Arbeiten:„Pſy⸗ chologie der deutſchen Volksdichtung“ und„Handbuch des deutſchen Volksliedes“ ſehr beachtliche Leiſtungen waren, ſchwieg ſie die Judenpreſſe völlig tot. Verarm t, verbit⸗ tert und enttäuſcht, zog ſich Otto Böckel aus dem poll⸗ tiſchen Wirken zurück. In einem kleinen Häuschen in Michen⸗ dorf(Kurmark) hauſte er weltabgeſchieden bis zu ſeiſem Tode, der ihn am 17. September 1923 abrief. Ein Leben des Einſatzes für Volk und Vaterland endete tragiſch, weſl die Zeit der Erfüllung noch ferne war. Dr. G. Zeitungspapier erſetzt die Kochkiſte Hausfrauen, die nicht über eine Kochkiſte verfügen, können viel Feuerung, Kochzeit und Aufmerkſamkeit ſparen, wenn ſie ſich an das„Papierkochen“ gewöhnen. Gerichte, die lange und gut ausgquellen ſollen, werden im gut ſchließenden Kochtopf angekocht, jedoch ſo, daß man die letzte Minute das Gericht ſehr gut auf ſtarker Flamme aufwallen läßt, indem man den Deckel feſt aufdrückt und den Dampf nicht entweichen läßt. Dann überdeckt man den Topf von oben mit zwei Lagen Zeitungspapier, zieht ihn vom Feuer, ſchlägt die Bogen raſch unten um den Topf und ſetzt ihn auf eine reichlich dicke Schicht von Zeitungsbögen, die ſtets kreuzweiſe aufgefaltet ſind. Ab⸗ wechſelnd ſchlägt man ſie von oben und von unten über, bis der Topf ſehr gründlich und feſt eingepackt iſt. Wer ein übriges tun will, ſtellt dieſes Paket in Kiſſen oder dicke Decken. Man kann das Gericht nun ſich ſelbſt über⸗ laſſen, muß aber bei dieſem Papierkochen die aufgegebene Flüſſigkeit etwas reichlicher als ſonſt bemeſſen, da das langſame, gründliche Auſquellen mehr Menge ergibt als beim raſchen Kochen auf der Flamme. Damit iſt bereits der geſundheitliche Vorteil des„Papierkochens“ erwieſen — Amtliche Bekanntmachungen 2 Nr Trinkt gene einen, Fflkgorörüu- Rosl Aebergabe des Mittelfelds das Bier Die Ausgabe der Grundſtücks⸗ für Wöchnerinnen Kranke ettel erfolgt morgen Dienstag, und Geneſende. Sept., in der Geſchäftsſtelle der Siu abet Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Lehensmiſtelhaus Theurer, Für Buchſtaben A, B a 5 von 800.— 820 Uhr, Zähringerſtraße 2 c. 8 *„ G, H. J 5„ M 1 zu verkaufen. e N Bonngorterstrage 25 von 91000 Uhr, 2 5 5 2 5 von 1000. 1059 —„ I- von 103011„ Te err 3 Werden angefertigt in der Druckarbeiten Neckar- Bote Druckerei. Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Seckenheim. Mitglieder, die Speiſetar toffeln(gelbe) liefern können, wollen dies ſofort im Lager der Genofſenſchaft melden. N. B. Die Rotthallmorgen und Brunnenfeld können auf ein weiteres Jahr eingebaut werden. Die Kartoffeln für das Ernte⸗Dankfeſt werden ab Donnerstag eingeſammelt. Der Ortsbauernführer. CSSC P%%%CCVCVCCCCCC Inſertlon, die treibende Kraft, die immer wieder Amſatz ſchafft! —— 1. — Hint aufn 7 uli zur. Hibſthilft. N Sie war es leid, ſich mit dem Waſchen der öligen und fettverſchmutzten Berufs wäſche abzuplagen. Sie hatte von ix gehst und probierte es kurzer⸗ 1 hand aus. Nacktsüber weichte ſie die Sachen in heißem ita; Waſſer ein und kochte ſie am 5 Morgen eine. Viertelſtunde in einer friſchen iu ⸗Sfung. Und welch ein Erfolg! Muühelos und viel billiger Hatte ſie in 7 1 kurzer Seit alles ſauber und ö„friſch, dal itt das preiswerte und. bewährte Reinigungsmittel U für Berufswäſche aller Art. 0 ——— Wiſſen Sie äbrigens ſchon, daß Ara ein ſo billiges und. — oerzagliches Beins gut ſütel für der. Helie und ſtark ver, ſchmutzte Hände iſts 1 7 7 9 l 40 1 eee v2 0% W l Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 27. September: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 171, 181 bis 184, 221 bis 229, 2 281 bis 283, 291, 371, 381 bis 389, 391 bis 393, 553 bis 560, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Eugen Onegin. Oper von Peter ITſccha⸗ kowſky. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 28. September: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 121 bis 147, 159, 259, 321 bis 320 359, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 700, Gruppe E fteiwillig Nr. 1 bis 600: Friedrich Wilhelm J. Schauspiel von Hans Rehberg. Anfang 20, Ende nach 22.45 Uhr. Mittwoch, 29. September: Miete A 3 und 1. Sondermiel A 2: Hanneles Himmelfahrt. Oper von Pan Graener; vorher: Sinfonia bre ve, von Paul Grae⸗ ner. Anfang 20, Ende nach 21.30 Uhr. Donnerstag, 30. September: Nachmittags⸗Vorſtellung Schülermiete A 1: Wallenſtern. Dramatiſches dicht von Schiller. Anfang 13, Ende 17.30 Uhr. Abends: Miete D 3 und 1. Sondermiete D 2 41 erſten Male: Der goldene Kranz. Volksſtück vo Jochen Huth. Anfang 20, Ende etwa 22 Ahr. Freitag, 1. Oktober: Miete F 3 und 1. Sonder F 2: Gaſparone. Operette von Carl Millöcker. fang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. f Samstag, 2. Oktober: Miete H 3 und 1. Sondermet H 2 Wallenſtein. Dramatiſches Gedicht von ler. Anfang 19, Ende 23.30 Uhr. 5 Sonntag, 3. Oktober: Miete G 4 und 2. Sonderme G 2: Euryanthe. Romantiſche Oper von Carl von Weber. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 (Eintauſch von Gutſcheinen e 5 Montag, 4. Oktober: Miete E 4 und 2. S J 11 E. 27 6 9 010 en e ig V id. 0 f Huth. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr.