5 den eiten die hum. und o ch⸗ Höhe über⸗ und twas mehr 174 Dr. Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, a der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte At, 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Son und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 8. 37: 1155 37. Jahrgang Muſſolini Dienstag, den 28. September 1987 in Berlin Triumphfahrt von Eſſen nach der Reichshauptſtadt— Jubelnder Empfang. Der italieniſche Regierungschef Benito Muſſolini traf am Montag um 8,07 Uhr in der Kruppſtadt Eſſen ein, um er der Waffenſchmiede Deutſchlands einen Beſuch abzu⸗ ſatten. Er wurde auf dem feſtlich geſchmückten Bahnſteig dom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erwarket, deſ⸗ ſen Sonderzug eine Viertelſtunde früher nach Eſſen gekom⸗ men war. Mit begeiſterten Heilrufen begrüßte die Menge beim Eintreffen des erſten Sonderzuges den Führer. Nur we⸗ nige Minuten vergingen, bis auch der italieniſche Regie⸗ rungschef Muſſolini in einem zweiten Sonderzug in der Kruppſtadt eintraf, ebenfalls mit grenzenloſen Begeiſte⸗ rungskundgebungen empfangen. Der Führer und Reichs⸗ kanzler, der den Sonderzug ſeines Gaſtes auf dem Bahn⸗ ſteig erwartet hatte, begrüßte den Duce, dem anſchließend Gallleiter Terboven und Polizeipräſident SS⸗Obergrup⸗ penführer Weitzel vorgeſtellt wurden. Der italieniſche Regierungschef und der Führer und Reichskanzler verließen dann gemeinſam den Haupthahnhof, um die Fahrt zu den Kruppwerken anzutreten. Ih ihrer Begleitung befanden ſich der italieniſche Außen⸗ miniſter Graf Cjiano mit dem Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath, der Generalſekretär der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei Miniſter Starace mit dem Stellver⸗ treter des Führers, Rudolf Heß. Miniſter für Volks⸗ kultur Alfler i mit dem Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda Dr. Goebbels. Mit den Son⸗ derzügen trafen in Eſſen weiter der italieniſche Botſchafter in Berlin, Attol co, und der deutſche Potſchafter in Rom, von Haſſell, ein. Als Muſſolini und der Führer den Bahnhofsvorplatz betraten, wurden ſie von Kundgebungen der Begeiſterung und Verehrung empfangen, die nicht zu überbieten waren. Die hellen Stimmen der Jugend vor allem, die ſo⸗ gar die Triumphpforte erklettert hatte und überall zwiſchen den Beinen der SS⸗Abſperrung hindurchlugte, klangen her⸗ auf, Nachdem Muſſolini mit dem Führer die Front der Ehrenkompanie der SS⸗Standarte„Deutſchland“ abge⸗ ſchritten hatte, beſtieg man den Wagen, um dann durch die Hache Straße am Bahndamm entlang zu den Kruppſchen Werken zu fahren Den Bahndamm hielten die Pimpfe be⸗ ez. Ganz langſam fuhren die beiden Führer durch die Menſchenmaſſen, die nicht müde wurden, ihnen zuzufubeln. In der Fabrik ſelbſt rauchten die Schlote, dröhnten die Hämmer. Was ſich nur gerade hatte freimachen können, e ſich in der Arbeitstracht an den Fenſtern und hob en Arm zum Gruß. Vor der Hauptverwaltung hielt die Wagenkolonne, und Muſſolinf und der Führer betraten, nachdem ſie zunächſt den Kriegs⸗ und Arbeitsopfern ihren Grüß entboten hatten, das Werksgelände. Der Chef des Hauſes Krupp, Dr. Krupp von Boh⸗ len und Halbach, begrüßte am Eingang des Werkes ine hohen Gäſte und geleitete ſie in die Ehrenhalle des Hauptgebäudes, wo er ſeine Familie und die wichtigſten Mitglieder der Werksleitung vorſtellte. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach erläuterte dann Aufbau und Or⸗ ganifation des Kruppwerkes und wies insbeſondere darauf hin, daß durch die Tatkraft eines einzelnen Man⸗ les dieſes Werk entſtanden und durch Unternehmungsgeiſt und Mut ſeiner Nachkommen zu ſeiner heutigen Größe em⸗ porgeführt worden fel. Er erinnerte auch an den Nieder⸗ gang des Werkes nach dem Weltkriege und an die vielfäl⸗ ügen Bemühungen, wenigſtens einen Teil der Gefolgſchaft weiter in Arbeit und Brot zu belaſſen und den Namen Krupp in der Welt lebendig zu erhalten. Denn heute wie einſt ſei die Firma Krupp ein Familienunternehmen und eren der Tradition des Gründers bildeten auch heute etriebsführung und Gefolgſchaft eine große Familie. Dann ſetzte ſich die Wagenkolonne wieder in Be we⸗ . und in langſamer Fahrt ging es, vorbei an dem lammhaus der Firma Krupp, das klein und unſcheinbar zwiſchen den Rieſengebäuden des heutigen Werkes ſteht, rei Schmiedepreßwerk, das mit ſeiner 15 000⸗-To⸗ reſſe eine der e e deutſcher Technik darſtellt und das Schmieden von zerkſtücken bis zu rund 300 Ton⸗ den Gewicht ermöglicht. Im Anſchluß daran begaben ſich die Gäſte in den Panzerbau. Hier wurde in der guchgeſchwärzten gewaltigen Halle das Walzen und die beiterverarbeitung ſchwerer Panzerplatten gezeigt, ein Ge⸗ let auf dem die Firma Krupp ſchon vor dem Kriege Welt⸗ ruf hatte. Dritter Punkt des Beſichtigungsprogramms war ie Lokomotipfabrik, jene Rieſenhalle, in- der der Führer am 27. März 1936 vom Fahr eſtell einer Loko⸗ motive aus in einer für Deutſchland en Stunde u über 100 000 Eſſener Werktätigen und über den Rund⸗ un zum ganzen deutſchen Volke geſprochen 15 Der Be⸗ rieb zeigte 1 in voller Tätigkeit. Denn während in faſt alen Eſſener Betrieben die Arbeit ruht, iſt dieſer Feſttag be Frupp gleichzeitig ein Werktag; ein Feſt der Ar⸗ aut, zu dem der Takt der Maſchinen und das Dröhnen der mmer die Feſtmuſik liefern. 0 Nach der Beſichtigung der Lokomotiphalle wurde die ießſergung von Geſch tzrohren geit Auf dem teigelände hinter der Halle war eine Reihe der neueſten l ndegän gi en Räder fahrzeuge aufge⸗ gene m machſten Betrieb, der beſichtigt wurde ſah man wmaltige Rohre, die wie Ungeheuer aus der Vorzeit an⸗ puſched ch were Rohre ür die Marine in den nſchledenen Stadien ihrer Herſtelung In einer neuen, türden lichtdurchfluteten Halle wuchſen Artillerie⸗ Rohre für die Marine empor, wurden Panzerplatten und re zu ſtählernen Feſtungen verſchmolzen. In all den Werkteilen, die beſichtigt wurden, blieb die Gefolgſchaft muſterhaft diſzipliniert an ihren Arbeitsplätzen, ein imponierendes Bild deutſcher Schaffenskraft: dieſe Männer der ſchwieligen Fauſt vor rotglühenden Eſſen und Schmiedefeuern, an Drehbänken und Fließbändern. Hier und da machte Dr. Krupp von Bohlen und Hal⸗ bach auf beſonders erprobte Veteranen des Werkes aufmerkſam und der Duce trat hier und da mitten in den Kreis der Arbeiter, aus dem er ebenſo wie der Führer ſelbſt hervorgegangen iſt. In dieſem Augenblick fühlte man, daß dieſe Männer den Kreis niemals verlaſſen haben, dem ſie enkſtammen, und daß ſie heute die erſten Arbeiter ihres Volkes ſind. ihm innerlich und äußerlich ſichtbar verbunden wie einſt. Vielleicht liegt gerade darin das Geheimnis ihres Erfolges, die Wirkung ihrer Perſönlichkeit, daß ſie die Gleichen ge· blieben ſind, heute wie einſt. Auf der Fahrt durch die Straßen des Werksgeländes bildeten viele Tauſende von Arbeitern aus den nichtbeſich⸗ tigten Werkteilen, rußgeſchwärzt in blauen Arbeitsanzügen, ein dichtes Spalier, denn ſie alle wollten Zeuge dieſer hi⸗ ſtoriſchen Stunde ihres Werkes ſein. So wurde die Beſichtigung der Kruppwerke durch den Duce des faſchiſtiſchen Italiens und den Führer des deut⸗ ſchen Volkes zu einem Markſtein ihrer Geſchichte. Das nicht endenwollende Heilrufen der Arbeiterſchaft, das in ſpontan angeſtimmte Lieder überging, als die Gäſte ſich zum Ver⸗ laſſen des Werkes anſchickten bildete den herzlichem Ab⸗ ſchluß der Beſichtigung und war Ausdruck der Stimmung, von der die Werkmänner beſeelt ſind. Abfahrt von Eſſen Um 10,45 Uhr, nach Abschluß der Werksbeſichtigung, fahren Muſſolini und der Führer mit ihrer Begleitung zu⸗ rück zum Bahnhof. Noch einmal klingt den beiden Staats⸗ männern unendlicher Jubel entgegen und noch einmal grü⸗ ßen die beiden Führer abſchiednehmend die Arbeiter der größten Waffenſchmiede des deutſchen Volkes. Die ganze Fahrt zum Bahnhof iſt eine einzige Triumph⸗ fahr t. Der Führer und ſein Gaſt ſtehen wieder aufrecht im Wagen, umtoſt von der Begeiſterung der Menge. Von der Treppe des Hauptbahnhofes grüßen der Duce und der Führer noch einmal zu den Maſſen herüber, um dann, während der Muſikzug die Lieder der Nation ſpielt, den Augen der Menge im Innern des Bahnhofs zu entſchwin⸗ den. Auf dem Bahnſteig hatten ſich die führenden Männer der Bewegung aus dem ganzen Induſtrierevier zum Ab⸗ ſchied verſammelt. Zehntauſende und Abertauſende um⸗ drängten zu beiden Seiten den Bahnhof. Als die ſtürmi⸗ ſchen Kundgebungen gar kein Ende nehmen wollten und immer neue Wogen 9er Jubelſturmes hinaufſchlugen zu dem auf der Bahnhofsüberführung ſtehenden Sonderzug, trat Adolf Hitler an die Brüſtung, und immer dankte er, ſich weit hinüberbeugend und mit erhobenem Arm freu⸗ dig bewegt den Volksgenoſſen. Einen wahrhaft großartigen Abſchied bereitete das Ruhrvolk ſeinem Führer. Um 11,32 Uhr verließ der Ducſe Eſſen, um im Son⸗ derzug die Fahrt nach der Hauptſtadt des Reiches anzutre⸗ ten. Kurz, nachdem Muſſolini die Kruppſtadt verlaſſen hatte, nahm auch der Führer Abſchied von Eſſen Um 11,36 Uhr verließ der Sonderzug des Führers unter Kund⸗ gebungen grenzenloſer Begeiſterung Eſſen. Triumphfahrt durch Deutſchland Von Eſſen begann eine wahre Triumphfahrt des Duce und des 5 8 Hurch das Herz der deutſchen Arbeit, das Ruhrgebiet. In den Zentren der Arbeit, in Bochum, Dortmund und Hamm waren die Maſſen dichtgedrängt zu⸗ ſammengeballt auf den Bahnſteigen und Straßen auf den Dächern und in den Höfen der Fabriken, Werkſtätten und Maſchinenhallen. In ihrer blauen Berufskleidung, oft noch die Arbeitgeräte in der Hand, waren ſie herbeigeeilt. um den Führer und ſeinen hohen Gaſt zu grüßen. Auch über das Ruhrgebiet hinaus, in den Provinzen Wein und Hannover, ſetzte ſich der Jubel der Bevöl⸗ kerung unvermindert fort. In Hannover, wo die beiden üge kurzen Aufenthalt nahmen, nahm der Jubel der vie⸗ 7 Tauſende, die auf den Bahnſteigen und den umliegen⸗ den Straßen verſammelt waren, orkanartige Ausmaße an. Die Männer und n die zu vielen Hunderktauſen⸗ den die geſamte Strecke von Eſſen bis Berlin umſäumten, zeigten ſo dem Führer und ſeinem großen Gaſt, daß im Geiſte das ganze deutſche Volk ſie auf ihrer Fahrt durch das Herz der deutſchen Arbeit und die deutſchen Gaue zur Haupiſtadt des Reiches begleitet. Jg Berlin! Die Sonderzüge des Duce und des Führers trafen 4 1 b 0 Uhr gleichzeitig in Berlin auf N Bahnhof Heerſtraße ein. Die Deutſchlandreiſe Muſſolinis ſteht damit vor ihrem Höhepunkt! terre dagen den gelen N ur Dei lan 8 ührer. Es war die Regierun 7 ichen Fahrt durch norddeut⸗ önung einer unverglei 1975 Land. Der Jubel der Bevölkerung hatte den Duce auf ſeinem Wege zur Reichshauptſtadt geleitet. Nr. 226 Pünktlich laufen die beiden Sonderzüge faſt auf die Sekunde zu gleicher Zeit auf dem Bahnhof Heerſtraße ein. Der Führer und Reichskanzler ſtellt dem italienf⸗ ſchen Regierungschef die Mitglieder Reichsregierung ekretäre vor un ann mit ihm zuſam⸗ Ausgangstreppen werden, die die Spalier beſetzt Begeiſterungsbundge⸗ umliegenden Straßen in tiefgegliedertem halten, klingen nicht endenwollende bungen herüber. Die Rufe„Duce, Duce, Duce, Heil, Heil!“ ſchwellen zum Orkan an. Lächelnd grüßt Muſſolini die menge. Die Muſikkapelle ſpielt den Präſentiermarſch. Der Führer und der Duce ſchreiten, während die geſamte Bee begeiſterte Menſchen⸗ gleitung zurückbleibt, die Front des Ehrenbakaillons ab. Dem Präſentiermarſch folgen die italieniſchen National⸗ hymnen, die Königshymne und die Giovinezza. Anſchlie⸗ ßend erklingen die deutſchen Nationalhymnen. Nach dieſem kurzen militäriſchen Schauſpiel begeben ſich der Führer und der Duce zu ihren Wagen. Der Kraft⸗ wagen führt rechts die Standarte des Duce, links die des Führers. Unter dem unendlichen Jubel des ungeheuren Spaliers, das den ganzen Weg bis zu den Linden fäumt, geht dann die Fahrt zur Wilhelmſtraße. Millionen empfangen Muſſolini Menſchen, Menſchen, nichts als Menſchen. Das iſt der erſte und tiefſte Eindruck des triumphalen Empfanges, den die Bevölkerung in der Reichshauptſtadt Benito Muſſolini und dem Führer bereitet. Alle Ausdrücke ſind zu ſchwach, um die Ausbrüche der Begeiſterung wiederzugeben, die die faſt dreiviertelſtündige Fahrt der aus 50 Wagen beſtehen⸗ den und ungefähr einen Kilometer langen Kolonne beglei⸗ ten. Wie eine gewaltige Welle ſchlagen die Heilrufe über den beiden Staatsmännern zuſammen, als ſie den Bahnhof ver⸗ laſſen. Hinein hämmern im Sprechchor die faſchiſtiſchen Formationen ihr helles„Duce, Duce!“ Von den Berlinern ſofort aufgenommen, miſcht es ſich den ganzen Weg ent⸗ lang mit den Heilrufen. Der mitreißende Anblick jauchzen⸗ der Menſchenmaſſen iſt ſo faſzinierend, daß darüber die Ein⸗ drücke des harmoniſchen und repräſentativen Schmuckes die⸗ ſer herrlichen Prachtſtraße untergehen. Auf dem letzten Teil der Charlottenburger Chauſſee, un⸗ mittelbar vor dem Brandenburger Tor, haben auf der einen Seite die Schulkinder Aufſtellung genommen, wäh⸗ rend auf der anderen Seite die Kriegs⸗ und Ar⸗ beitsopfer auf bevorzugten Plätzen ſtehen. Höhepunkt dieſer Fahrt iſt die Wilhelmſtra 8 e. Sobald der Wagen des Duce und des Führers vor dem Eingangsportal des Hauſes des Reichspräſidenten vorfährt, gibt es kein Halten mehr. Die bislang mühſam zurückge⸗ dämmte Spannung löſt ſich in einem wahren Freudenſturm aus. Ein Orkan von„Heil Hitler!“- und„Duce“⸗Rufen branden hervor. Im Wagen ſtehend danken der Duce und der Führer. Die Ehrenwache iſt ins Gewehr getreten. Unter den Klängen des Präſentiermarſches geht auf dem Fahnenmaſt die Stan⸗ darte des Duce hoch. Ein weithin ſichtbares Zeichen dafür, daß der Schöpfer des neuen Italien während ſeines Ber⸗ liner Aufenthaltes in dieſem ehrwürdigen, mit der Geſchichte des jungen Deutſchland eng verbundenen Gebäude Woh⸗ nung genommen hat. Tausende auf der Straße winken jubelnd und grüßend. Die Hände recken ſich immer wieder. Ein Begeiſterungsſturm ohnegleichen erhebt ſich der unvermindert anhält, als der Führer Adolf Hitler den italieniſchen Regierungschef Muſ⸗ ſolini und Generaloberſt Göring den italieniſchen Außen⸗ miniſter Graf Ciano zur Freitreppe geleiten, wo die Staats⸗ männer von Staatsſekretär Meißner und dem Stv. Chef des Protokolls, Legationsrat Boltze, begrüßt werden. Dann verläßt der fen daz in ſeinem Wagen unter nicht⸗ endenwollenden Heilrufen das Haus des Reichspräſidenten, um 110 zur Reichskanzlei zu begeben. Inzwiſchen haben die Tauſende auf der Straße Sprechchöre gebildet, die im⸗ mer wieder mit ihrem„Duce. Duce, Duce!“ den hohen Gaſt der Reichshauptſtadt grüßen. Die Auffahrt vor de Reichskanzlei Ungezählte Tauſende harren Kopf an Kopf auf dem Wilhelmplatz mit ſeinem feſtlichen Glanz von Fahnen und Lichterfluten. um der Anfahrt der Gäſte zum großen Staats⸗ empfang in der Reichskanzlei beizuwohnen. Immer wieder branden Sprechchöre empor:„Duce, Duce!“ oder„Wir wol⸗ len Muſſolini t dazwiſchen begeiſterte Heilrufe. Plötz⸗ lich ertönt der Geſang der Giovenezza, der bald allgemein aufgenommen und dann machtvoll abgelöſt wird vom Ge⸗ ſang der deutſchen Nationallieder. 10 Minuten nach 20 Uhr verlaſſen die Wagen des ita⸗ lieniſchen Regierungschefs und ſeines Außenminiſters das Haus des Reſches pröſidenten In ihrer Begleitung befinden ſich der Chef des Protokolls, v. Bülow⸗Schwante, und der ſtellvertretende Ehef des Protokolls, Legationsrat Boltze. Wieder begleitet Jubel die Fahrt der italieniſchen Staats⸗ männer zur Reichskanzlei.„ die Ehrenwache vor dem Eingangsportal tritt ins Ge⸗ 1115 die Trommel wird gerührt“ Staatsſekretär Meißner empfängt die hohen Gäſte und geleitet ſie in das Innere des Gebäudes 5 f Auch die Minister Statace und Alf ier i, die im Hotel Adlon Wohnung genommen haben. w den bei ihrer Anfahrt vor der Nein e ſwbal fon der Menge er⸗ kannt worden ſind, mit großer Herzlichkeit begrüßt. 1 2— N Der große Staatsempfang Der Führer und Reichskanzler gab Montag abend zu Ehren des italieniſchen Regierungschefs und Führers des Faſchismus Benito Muſſolini ein Abendeſſen, an dem die in Berlin anweſenden italieniſchen Miniſter, der italieniſche Botſchafter, die Begleiter des Duce, die Herren der italieni⸗ ſchen Botſchaft, die Mitglieder des Reichskabinetts, ferner führende Perſönlichkeiten aus Staat. Partei und Wehrmacht lowie Vertreter von Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft mit ihren Damen teilnahmen. Es waren etwa 200 Gäſte in den feſtlichen Räumen des Führerhauſes verſammelt. Während des Eſſens brachte der Führer und Reichskanzler folgenden Trinkſpruch aus: Euere Exzellenz! Als Führer und Kanzler des deut⸗ ſchen Volkes habe ich die große Ehre und Freude, Ew. Ex⸗ zellenz heute in der Hauptſtadt des Reiches auf das herz⸗ lichſte willkommen heißen zu können. Die deutſche Nation begrüßt mit mir in dieſer feſtlichen Stunde in Ihnen den genialen Schöpfer des faſchiſtiſchen Italien, den Begründer eines neuen Imperiums. Auf Ihrer Fahrt durch Deutſchland werden Ew. Exzel⸗ lenz aus der großen Begeiſterung, die Ihnen aus allen Schichten des deutſchen Volkes enkgegenflammt, entnommen haben, daß Ihr Beſuch mehr bedeutet als nur ein Er⸗ eignis diplomatiſcher und damit rein konventioneller Zu⸗ ſammenkunft. In einer Zeit, in der die Welt voll iſt von Spannun⸗ gen und unruhigen Verwirrungen, in der gefährlichſte Ele. mente es verſuchen, die alte Kultur Europas anzugreifen und zu zerſtören, haben ſich Italien und Deukſchland in auf⸗ richliger Freundſchaft und gemeinſamer politiſcher Juſam⸗ menarbeit gefunden. Dieſe Zuſammenarbeit wird getragen nicht nur von dem gleichen unzerſtörbaren Lebens- und Selbſtbehauptungswil⸗ len des italieniſchen und des deutſchen Volkes, ſondern dar⸗ über hinaus auch noch von eng miteinander verwandten po⸗ litiſchen Idealen, die, unſerer Ueberzeugung nach eine Grundlage der inneren Stärke und Feſtigkeit unſerer Staa⸗ ten ſind. Bilden ſchon dieſe gemeinſamen politiſchen Grund⸗ auffaſſungen ein unſere Völker verbindendes feſtes Band, ſo wirkt in gleicher Richtung die Tatſache, daß zwiſchen den realen Lebensintereſſen Italiens und Deutſch⸗ lands keine ſie trennenden, ſondern ſie immer ergänzende oder verbindende Elemente ſtehen. Die in den letzten Tagen zwiſchen Ew. Exzellenz und mir geführten Unterhaltungen haben dies erneut beſtätigt. 8 Wir ſind dabei des Glaubens, daß unſere politiſche Ar beit der Sicherung des Friedens und der hohen Blüte der europäiſchen Kultur nicht als die Bildung eines gegen an⸗ dere europäiſche Staaten gerichteten Blocks aufgefaßt werden kann. Wir ſind im Gegenteil überzeugt, daß wir durch dieſe unſere gemeinſame Arbeit nicht nur den Intereſſen unſerer beiden Länder, ſondern darüber hinaus dem uns am Herzen liegenden Ziel einer allgemeinen inkernakionalen Verſtändi⸗ gung am beſten dienen. In dieſem Geiſte werden Italien und Deutſchland Seite an Seite die politiſchen Aufgaben prüfen und behandeln, um ſo jedem etwaigen Verſuchen entgegenzutreten, die bei⸗ den Nationen zu trennen oder ſie gar gegeneinander aus⸗ ſpielen zu wollen. Ich erhebe mein Glas und trinke auf das Wohl des Kö⸗ nigs von Italien, Kaiſers von Aethiopien„Ihres erhabenen Souveräns ſowohl, als auf das perſönliche Wohlergehen Ew. Exzellenz ſelbſt und auf die Größe und das Gedeihen der faſchiſtiſchen italieniſchen Nation. Der Trinkſpruch des Duce a Der Trinkſpruch, den darauf der italieniſche Regierungs⸗ chef Benito Muſſolini ausbrachte, hat folgenden Wortlaut: Exzellenz! Die herzlichen Worte, die Eure Exzellenz ſo freundlich waren, an mich zu richten, haben mich tief ge⸗ rührt. Seitdem ich deutſchen Boden betrat, habe ich überall die geiſtige Atmoſphäre eines großen befreundeten Volkes, des Deutſchland im Braunhemd, des Deutſchlands Adolf Hitlers um mich geſpürt. In dem Führer und Kanzler des Reiches grüße ich den Kämpfer, der dem deutſchen Volke das Bewußt⸗ ſein ſeiner Größe wiedergegeben hat. Ich grüße in ihm den Neuſchöpfer der Nation, mit der das faſchiſtiſche Italien durch ſo viele Bande des Geiſtes und der Arbeit verbunden iſt. Die faſchiſtiſche Revolution und die nationalſozialiſtiſche Revolution waren und ſind f chöpferiſche Revolu⸗ tionen. Deutſchland und Italien haben auf ihrem Boden Werke der Kultur und des Fortſchritts geſchaffen. Neue und nicht minder große werden in Zukunft erſtehen. Bei meinem Aufenthalt in Deutſchland habe ich ſolche Werke der Kultur und des Forſchritts geſehen und bewundert. Ich ſah und bewunderte den Lebens⸗ und S chaffens⸗ drang, von dem das deutſche Volk beſeelt iſt, ſeine Man⸗ neszucht, ſeine Willenskraft, ſeinen Glauben. „Die deutſch⸗italieniſche Solidarität iſt eine lebendige und kälige Solidarität. Sie iſt kein Ergebnis politiſcher Berech⸗ nungen oder diplomatiſcher Spitzfindigkeiten, ſondern Aus⸗ druck und Ergebnis naturgegebener Zuſammengehörigkeit und gemeinſamer Inkereſſen. Sie iſt nicht und will nicht ſein ein in ſich e e Block der ſich mißtrauiſch und ängſtlich gegen die übrige Welt abſchließt. Jalien und Deutſchland ſind bereit, mit allen andern Völkern een die guten Wil⸗ lens ſind. Was ſie verlangen, iſt Achtung und Verſtändnis für ihre Bedürfniſſe ihre Notwendigkeiten und ihre berech- tigten Anſprüche. Als einzige Bedingung für ihre Freund- ſchaft verlangen ſie nur, daß man die Grundlagen unſerer ruhmreichen europäiſchen Kultur nicht anzukaſten verſucht. Die Beſprechungen, die ich mit Eurer Exzellenz in die⸗ ſen Tagen geführt habe, haben unſere Freundſchaft bekräftigt und gegen jeden Störungs- und Spaltungsverſuch— von welcher Seite er auch kommen möge— gefeit. Wenn ich nach Italien zurückkehre, ſo nehme ich mit mir die Erinnerung an Eure kraftvollen Truppen, an Eure Volkskundgebungen, an das geiſtige und techniſche Aufbau⸗ werk, das das deutſche Volk unter ſeinem Führer vollbracht hat, die Erinnerung an Eure Tatkraft, an die Aufnahme, die Ihr mir bereitet habt und für die ich Euch zutiefſt dank⸗ bar bin. Vor allem aber nehme ich das beſtimmte Bewußt⸗ ſein unſerer feſten Freundſchaft mit mir. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl des Führers und Kanzlers Adolf Hitler, auf das Gedeihen und die Größe des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Nach dem Eſſen fand ein Konzert ſtatt, bei dem e ee Künſtlerinnen und ma die Gäſte durch Gaben deutſcher und italieniſcher Mufik erfreuten. Das Programm des Dienstag Der 28. September wird in Berlin den Charakter eines Staatsfeiertages erhalten. Die Arbeit ruht in den Betrieben. Der Duce wird am ſpäten Vormittag zunächſt der italie⸗ niſchen Botſchaft und dem Haus des Faſcio einen Beſuch ab⸗ ſtatten Am Nachmittag wird der Duce Gaſt des Miniſter⸗ präſidenten Generaloberſt Göring in ſeinem Waldhaus Karinhall ſein. Der Abend des 28. September bringt die großartige und in der Geſchichte einmalige Kundgebung auf dem Mai⸗ feld, auf der der Führer und der Duce das Wort ergreifen werden. Sie wird der Höhepunkt des italieniſchen Staats⸗ beſuches ſein. Der Führer und der Duce werden ſich gegen 18 Uhr von der Wilhelmſtraße zum Reichsſportfeld begeben. Gegen 18,30 Uhr wird die große Kundgebung auf dem Maifeld ihren Anfang nehmen. Sie wird eröffnet durch Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels. Dann ſpricht der Führer. Nach ſeiner Anſprache werden die italieniſchen Nationalhymnen geſpielt. Darauf wird der Duce zu ſeiner Anſprache das Wort ergreifen. Die deutſchen Nationalhymnen beſchließen die gewaltige Kundgebung. Der Führer und der Duce begeben ſich dann mit ihren Gäſten durch das Maifeld und über das Marathontor zur Regierungsloge. Um 19,40 Uhr beginnt dort das große Wehrmachtkonzert, an dem 4000 Muſiker und Spiel⸗ leute mitwirken. Nach 20 Uhr fährt der Führer mit dem Duce und den italieniſchen Gäſten zur Wilhelmſtraße zu⸗ rück. * Ganz Italien am Rundfunk Beim Empfang des Duce in Berlin. Rom, 28. September. Den Höhepunkt der Deutſchlandreiſe Muſſolinis mit dem Empfang in Berlin konnte ganz Italien am Montag abend im Rundfunk miterleben. Schon lange vor dem Ein⸗ treffen des Duce in der Reichshauptſtadt waren die an den Straßen aufgeſtellten Lautſprecher regelrecht umlagert. Unter der Menſchenmenge hörte man immer wieder die Freude und Bewunderung über die ans märchenhafte gren⸗ zende Aufmachung. Dieſe kaum noch zu überbietende Erwartung kommt auch in der geſamten Preſſe zum Ausdruck. In Rieſenlettern ver⸗ zeichnen die Blätter die triumphalen Ehrungen, die Berlin zu dem„Feſttag Muſſolinis“ vorbereitet hat. Um die Grö⸗ ßenordnung des unvergeßlichen Schauspiels zu verſtehen, das Berlin dem Duce des Faſchismus zu ſeinem Empfang am Montag abend geboten hat, müſſe ſich der Römer, heißt es in einem Berliner Bericht des„Giornale d'Italia“, ver⸗ gegenwärtigen, daß die Triumphſtraße etwa 10 mal ſo lang Und ſo breit iſt, wie der berühmte Korſo zwſichen der Piazza Venezia und der Piazza del Popolo. In allen Berichten iſt immer wieder die Jeſtſtellung zu leſen, daß die Begeiſterung und der Jubel, mit denen der Duce in Deulſchland aufgenommen wird, nicht hinter den rauſchenden Beifallsſtürmen zurückbleiben, die Muſſolini in Ikalien erlebt, ja zum Teil noch übertroffen zu werden ſcheint. Die Großkundgebung im Rundfunk Der deutſche Rundfunk veranſtaltet am Dienstag fol⸗ gende Reichsſendungen: 18 bis 20 Uhr: Reichsſender Ber⸗ lin: Unterhaltungskonzert; gegen 18.40 Uhr überträgt der deulſche Rundfunk die Großkundgebung auf dem Maifeld mit den Reden des Führers und des italieniſchen Regierungschefs und an⸗ ſchließend den Feſtakt im Stadion; 20.25 bis 21.05 Uhr: Deutſchlandſender: Konzert; 21.05 bis 22 Uhr: aus Rom: Großes feſtliches Konzert. Diri⸗ gent Exzellenz Pietro Mascagni Es ſingen Benjamino Gigli, Pig Taſſinari und Ling Paglighi(Sopran), Tan⸗ credo Paſero(Baß); 24 bis 2 Uhr: Reichsſender Frank⸗ furt: Nachtkonzert. 242 Dänemark dankt der Reichsbahn Einweihung der Skorſtrömbrücke. Kopenhagen, 27. Sept. Das däniſche Volk feierte die Einweihung der Storſtröm⸗Brücke, die in vierjähriger Ar⸗ beit geſchaffen wurde. Der König von Dänemark und die übrigen Mitglieder des königlichen Hauſes, die Landesre⸗ gierung und 600 Ehrengäſte aus dem In⸗ und Ausland wa⸗ ren zur Brückenweihe nach Südſeeland gekommen. Unter den Ehrengäſten ſah man von deutſcher Seite den Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Schacht und Reichsverkehrsmini⸗ ſter Dr. Dorpmüller. Nach dem engliſchen Verkehrsminiſter verkehrsminiſter Dr. Dorpmüller. Dem friedlichen Austauſch zwiſchen den Völkern zu dienen, nannte Dr. Dorpmüller das Ziel des neuen Bauwerkes, in dem ſich der Lebenswille des däniſchen Volkes verkörpere.„Wir ſind be⸗ glückt, dieſe Verbindung mit Dänemark zu haben, denn ſie bedeutet eine enge Verbindung zwiſchen den Völkern“.— Der mit großem Beifall aufgenommenen Rede des deut⸗ ſchen Verkehrsminiſters folgte eine Anſprache König Chri⸗ Jad X. Der König gedachle der beiden 1 85 die die ge⸗ ahrvolle b e ert hat und dankte allen denen, die an dem großen Werk mitgewirkt haben. g Zuſammen mit dem König und ſeinem Gefolge beſtie⸗ gen dann die Ehrengäſte den Sonderzug, um zum erſten⸗ mal über die neue Briicke zu fahren. Vor der letzten Sperre, dem neuen Bahnhofsgebäude in Orehoved, hielt der Zug noch einmal bevor er das Band zerritz und damit die Brücke für den Verkehr freigab. Der Generaldirektor der däniſchen Staatsbahnen, Knutzen, ſprach hier Worte des Dankes an alle die Stellen und Aemter in Dänemark, die ſich für den Brückenbau eingeſetzt haben. In deutſcher Sprache wandte er ſich an Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller, ſprach Reichs⸗ um ihm den Gruß und den Dank Dänemarks darzubrin⸗ gen. Er ſagte: i „Wir begrüßen die Deutſche Reichsbahn, das größte Einzelunkernehmen des Erdballs, die Deutſche Reichsbahn. die ſtets an der Spitze der Enkwicklung geſchritten iſt. und die ſtets, nicht zum wenigſten in den ſpäkeren Jahren, neue Siege errungen hat. Wir ſagen Dank, weil die Deukſche Reichsbahn ſtets bereit geweſen iſt, ihre reichen Erfahrun- gen mit uns de teilen, wenn wir Beiſtand und Rat 1 ken. Wir ſind der Reichsbahn auch für den 3 dankbar. den ſie zur Verbeſſerung des Verkehrs mit dem Norden ge⸗ leiſtet hat.“ Der Generaldirektor der däniſchen Skaatsbah⸗ nen ſchloß mit dem Wunſch, daß die Skorſtröm⸗Brücke auch zu ihrem Teil die zwiſchenvölkiſche Verſtändigung fördern möge. 5 5 Valencia⸗Hilferufe in Genf Verdrehungskünſte des Bolſchewiken del Vayo. Genf, 28. September, In einem eigenartigen Kontraſt zu dem Weltereigus des Beſuches des Duce in Deutſchland und der aus ihm vielfach in allen Nationen aufſteigenden Erkennkniſſe über die gerade, offene politiſche Linie der Achſe Berlin Rom ſtehl der Beginn der Ausſprache im politiſchen Ausſchuf des Völkerbundes mit den Ankrägen Sowjelſpanienz als Verhandlungsſtoff. Wie zu erwarten, benutzte Alvarez del Vay o, den Sendling der Valencia⸗Bolſchewiſten in Genf die Voölker⸗ bundsverſammlung als Agitationsbaſis gegen Italien und Deutſchland. Der Völkerbund ſolle u. a.„den deutſchen und italieniſchen Angriff auf Spanien anerkennen“, den Bol ſchewiſten Sowjetſpaniens„wieder das volle Recht zuer⸗ kennen, ſich Kriegsmaterial zu beſchaffen“, und die„Zurück ziehung der nichtſpaniſchen Kämpfer“ veranlaſſen. Es iſt bezeichnend für die Verdrehungskünſte auf dem Parkett des Völkerbundes, wenn del Vayo von den„freien Völkern“ ſpricht, die angeblich„mit Ungeduld das Ende des Terrorismus“ zweier Völker erwarten und den gemeinſg⸗ men Willen der„friedlichen“ demokratiſchen Völker auftu⸗ fen, die zur Ohnmacht und Demütigung verbannt ſeien bor der Drohung des allgemeinen Krieges als der wirklichen Achſe ihrer Außenpolitik. Das Lamento del Vayos erreicht ſeinen Höhepunkt mit der Beſchwörung ſeiner geduldigen Zuhörer, daß der Völkerbund wenigſtens nicht die Unge⸗ rechtigkeit begehen möge, dem Opfer eines Angriffes die Möglichkeiten, ſich ſelber zu verteidigen, vorzuenthalten. Für den Fall der Wirkungsloſigkeit der Hilferufe Som⸗ jetſpaniens verſteigt ſich der Sendling Valencias zu der verſteckten Drohung, Wege einer kollektiven Sicherheit zu ſuchen. Nach ſeiner Schimpfkanonade fühlte man das Be⸗ dürfnis, die Ausſprache auf Dienstag zu vertagen, da an⸗ ſchließend kein Vertreter Luſt verſpürte, ſich mit den„An⸗ klagen“ del Vayos zu befaſſen. Anaufhaltſamer Vormarſch Leon, 28. September, Der genau auf der Grenze der Provinzen Leon⸗Aſturien im Norden von Oſeja de Sajambre und bei den weſtlichen Ausläufern des Europa⸗Gebirges liegende Paß Ventaniellg ſtellte neben dem Pajares⸗Paß den von den Bolſchewiſten am ſtärkſten befeſtigten Punkt der ganzen Aſturien⸗Front dar. In dreitägiger Schlacht wurden feindliche Po, ſitionen, die zum Teil über 2000 Meter hoch liegen, von der Nationalen erſtürmt. Die roten Bergfeſten dieſes Ab⸗ ſchnittes, die teilweiſe an ſenkrechten Felswänden liegen, hielten die Roten für uneinnehmbar. Sie verteidigten ſich daher bis zum letzten Augenblick und wichen erſt nach er⸗ bitterten Handgranaten und Bajonettkämpfen. Die nationalen Streitkräfte haben durch dieſen elwa acht Kilometer tiefen Vormarſch im ſchwierigſten Berggelände den im Weſten gelegenen Tarna-Paß bereits hinker ſich ge⸗ laſſen und bedrohen nun die roten Stellungen von Coba, donga von Süden her. Für den weiteren Vormarſch der Na tionalen ſtehen dieſen nunmehr neue im Gelände abfal⸗ lende Wege offen. General Aranda, der die Operationen an der Nordfornt leitet, hat ſeiner Zufriedenheit über den Angriffs geiſt ſeiner Truppen in einem Rundſchreiben an ſämt⸗ liche Stäbe Ausdruck gegeben. Er ſtellt darin feſt, daß er während ſeiner langen militäriſchen Laufbahn noch nie einen ſo glänzenden ſoldatiſchen Geiſt erlebt hat. Ein beſon⸗ deres Lob widmet der greiſe General den Fliegern, die troz der außerordentlich großen, durch Wetter und Gelände ver⸗ urſachten Schwierigkeiten entſcheidenden Einfluß auf den Gang der Operationen ausüben. Auf der Küſtenſtraße gingen die Nationalen weiter vor und erreichten am Montag die unmittelbare Umgebung von Ribadeſella, das nur noch in Gewehrſchußweite von den vor⸗ derſten Linien entfernt liegt. Den in Ribadeſella liegenden feindlichen Streitkräften ſteht nur noch die nach Gijon füh⸗ rende Straße zum Rückzug frei, jedoch laufen ſie Gefahr, auch hier durch die Möglichkeit einer Schwenkung der nas tionalen Streitkräfte abgeſchnitten zu werden. Von der ganzen kantabriſchen Küſte gehören den Roten nur noch 100 Kilometer und die drei Häfen Villavicioſa, Aviles und Gijon, die jedoch von den nationalen Kriegs ſchiffen blockiert werden. Auf der von Riano nach Norden führenden Straße befinden ſich die nationalen Truppen mur noch wenig über 20 Kilometer ſüdlich von Cangas de Onis entfernt. Auf der von Oſten her kommenden Straße ſtehen ſie 10 Kilometer vor Cangas de Onis in den Bergen öſtllich von Covadonga Das Bombardement von Kanton Weitere japaniſche Luftangriffe. Tokio, 27. September, Das Auswärkige Amt veröffentlicht jetzt eine Aufſſel lung über die Zahl, die Ziele und die Wirkung der Luft angriffe auf Kanton in der Zeit bis zum 25. Septembif Darnach ſind acht Unternehmungen gegen Kanton mit! Einzelangriffen. worden. Als Ziele werden in dem Bericht nur militäriſche Anlagen genannt. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes hält die M lichkeit, daß bei dem Bombardement Zivilperſonen verleß worden ſeien, für äußerſt gering. Die weiteren Unternehmungen der japaniſchen Bo, benflugzeuge richteten ſich am Montag gegen chineſi⸗ che en he und zwar gegen die Kanton Hankau⸗Bahn und die Bahnlinie 100 Nantſchang 65 Hangtſchau. Wie der jſapaniſche Marineattache in h 55 erklärte, ſollen dieſe Angriffe den Abtransport 0 üdching aufgelaufenen e e 1 dern. Mehr als 30 japaniſche Bomber nahmen die 15 ton—Hankau-Bahn zum Ziel und bombardierten den 15 ſchnitt Lochang—Jehang. An der anderen Bahnlinie w den mehrere Wagen⸗ und Güterſchuppen zerſtört. Südafrikaniſche Polizei wieder von Schwarzen augen, 28. b infolge der kommumt Pretoria, 28. Sept. Nachdem es info Woche 5 Lan vaal zu Angriffen auf die Polizei gekommen war, won, ermordet wurden, 1 5 4 5 „. er. turien lichen Riellg wiſten Front e Po⸗ von 5 Ab⸗ iegen, n ſich ch er⸗ d acht ände ch ge⸗ Cova⸗ r Na. abfal⸗ fornt riffs. ſämt⸗ aß er nie heſon⸗ trotz e ver⸗ den r vor g von vor⸗ enden füh⸗ efaht, r na⸗ toten cioſa, riegs⸗ orden 1 nur Onis tehen öſtlich hin. Kan⸗ Ab⸗ wur⸗ iffen. nuni⸗ vans“ vobei rde . In über nter, 1 bei Badiſche Chronik Schlimme Folgen eines Bubenſtreiches. IJ Schwetzingen. Ein Bubenſtreich verurſachte am Bahn⸗ of Neulußheim einen ſchweren Anfall. Der in Mannheim beschäftigte Schloſſerlehrling Ernſt Villhauer war auf der Heunfahrt und hielt ſich mit anderen jugendlichen Reiſenden auf der Plattform des Wagens auf. Bevor der Zug hielt, gab einer der jungen Leute Villhauer einen Stoß, ſo daß B., der ſchon auf dem Trittbrett ſtand, das Uebergewicht bekam und abſtürzte. Der Anglückliche fiel ſo ungünſtig, daß ihm beide Beine abgefahren wurden. Nach der erſten Hilfe⸗ leiſtung wurde der Verunglückte in die Heidelberger Klinik ein⸗ geliefert, wo er noch in der Nacht ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Der Täter wurde feſtgenommen und ins Bezirksgefäng⸗ ais Mannheim eingeliefert. I Neulußheim.(Oeffentliche Belobigung.) Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach hat dem Former Ernſt Gottfried in Neuluß⸗ heim eine öffentliche Belobigung ausgeſprochen. Gottfried hat am 6. Mai 1937 bei dem Verſuch, zwei im Rhein unterhalb der Speyerer Schiffsbrücke verunglückte Paddler vom Tode des Ertrinkens zu retten, entſck' ſſen und mutig gehandelt. Güterzugunfal! 5 () Karlsruhe. Auf ſingen und ruchs die drei wurden noch t. Es trat eine 3 ch e hrs ein, der durch 2 N en wurde. Die dir Uhr war das Gleis Säckingen— Villingen und damit der Durchgangsver⸗ kehr wieder frei. Aufgaben der Diplomlandwirte im Vierjahresplan. () Karlsruhe. In Anweſenheit des Landesbauernführers, der Abteilungsleiter der Landesbauernſchaft, von Vertretern des Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ ſowie des Kultusminiſteriums hielt der Landesverband Baden im R()sbund Deutſcher Diplomlandwirte ſeine erſte Landestagung ab. Im Mittel⸗ punkt ſtanden die Ausführungen des Landesbauernführers Engler⸗Füßlin über das Thema:„Der Diplomlandwirt als Piomer im Vierjahresplan“. Der oberſte Grundſatz der Reichsbauernräte„Volk, Sippe, du“ gelte in gleichem Maße für den Reichsbund Deutſcher Diplomlandwirte. Er ſei der füngſte Stoßtrupp in den Reihen der bäuerlichen Agrarpolitik. Im zweiten Vierjahresplan ſei es für den Diplomlandwirt eine Zwangsläufigkeit, in Reih und Glied ausgerichtet zu werden. Seine Aufgabe werde es ſein, dafür zu forgen, daß ein Nachwuchs daher kommt, woher er kommen muß: aus den Reihen unſerer zweiten und dritten Bauernſöhne.„Was uns, das Führerkorps des Reichsnährſtandes und das Führer⸗ korps des Reichsbundes Deutſcher Diplomlandwirte, zuſam⸗ menführt, ſind 1. die grundſätzliche Ausrichtung im national⸗ ſozialiſtiſchen Gedankengut, 2. die Erkenntnis der Bedeutung von Blut und Boden, und 3. der Wille, unter allen Amſtän⸗ den ſich in das Fühlen und Denken des deutſchen Bauern hineinzuleben. Nur dann werden wir bei unserer Zuſammen⸗ abeit Erfolge haben. Nicht die Leiſtung allein macht die Perſönlichkeit; über der Leiſtung ſteht die Haltung. Was für den Bauern gilt, der ſeine Leiſtungsurkunde in erſter Linie auch für ſeine Haltung erhält, gilt erſt recht für den Diplom⸗ landwirt.“ Anſchließend ſprach der Hauptabteilungsleiter 1 bert Roth(MdR.) zu den weltanſchaulichen Fragen des Bauerntums über Blut und Boden. g (0, Karlsruhe. Die Südweſtdeutſche Fachſchau für das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe und Konditorenhand⸗ werk findet ſtarken Widerhall. Nahezu 7000 Beſucher würden in den erſten zwer Tagen gezählt. Am letzten Sonntag ſtröm⸗ ten Tauſende von Nah und Fern in die umfaſſenden Räume der Markthalle und unterrichteten ſich über den neueſten Stand des Gaſtſtättengewerbes. In den Hallen herrſchte bunter Trubel; man ſah viele Privatleute und Hausfrauen. Im Laufe der Woche wird ſich der Verkehr im Hinblick auf die Hilligen Fahrtmöglichkeiten(Sonntagsfahrkarten von allen Stationen nach Karlsruhe) noch ſteigern. Wie man aus Fach⸗ keiſen hörte, herrſcht weitgehende Zufriedenheit des Gezeigten. Fenn gerade Baden als Reiſe⸗ und Verkehrsland iſt in allen Neuerungen ſehr aufnahmefähig. Auf alle Fälle iſt mit einem ſtarken Erfolg der Fachſchau zu rechnen. Anglücksfälle mit Todesfolge. () Lahr. In einem Anweſen der Schloſſerſtraße ſtürzte del der Wohnungsbeſichtigung Frau Joſef Keller rücklings die Veppe hinunter und ſchlug ſo heftig auf den Boden auf, daß ſie einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Noch ehe ärztliche Hilfe zur Stelle war, ſtarb die Bedauernswerte. „e Pforzheim.(Zuchthaus für unverbeſſer⸗ liche Diebin.) Das Schöffengericht verurteilte die ledige Aalährige Luiſe Pflüger aus Enſingen im Schwäbiſchen wegen Räckfalldiebſtahls zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und drei Jahren Ehrverluſt. Sie hat in Pforzheimer Waren⸗ dauern hauptſächlich Herrenwäſche geſtohlen und dieſe ihren ziebhabern zugeführt. Die Pflüger hat einen großen Teil ihres Lebens in Gefängniſſen und Zuchthäuſern verbracht. Ihre Spezialität war, betrunkene Männer anzulocken und ihnen die Briefkaſchen und Geldbeutel abzunehmen, wobei ihr aumer beträchtliche Geldbeträge in die Hände fielen. — Aus ben Nachbargauen Kaiſerslautern.(Im Nebel gegen Baum ge⸗ 9 5 nt). Als der 29jährige Arbeiter Hermann Jung aus Lamsborn in der Morgenfrühe hierher zur Arbeit fuhr, rannte er im Nebel mit ſeinem Kraftrad gegen einen Baum. Er trug dabei einen ſchweren Schädelbruch und einen Beinbruch davon. Der Verunglückte iſt nachmittags im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. 0 Darmſtadt.(Alter ſchützt vor Torheit nicht). Vor der Großen Strafkammer in Darmſtagt hatte ſich ein 70jähriger Angeklagter aus Rumpenheim zu verantwor⸗ ten, der einer ſchlechten Angewohnheit huldigte und weib⸗ liche Perſonen beläſtigte. Da er das auch bei zwei minder⸗ jährigen Mädchen getan hatte, wurde er zu einem Jahr und rei Monaten Gefängnis verurteilt.— Ein 75jähriger Mann, der wegen des gleichen Vergehens angeklagt war, wird auf Beſch uß des Gerichts erſt noch einmal vom Amtsarzt auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht. Schöllkrippen.(Kind ertrunken.) Das drei Jahre alte Kind der Familie Schultes, das bei ſeinen Angehöri⸗ gen auf dem Felde weilte, wollte allein nach Hauſe. Auf dem Heimweg kam es in die Nähe des Schwimmbades. Wahrſcheinlich hat das Kind am Rande des Bades geſpielt und iſt dabei hineingefallen. Da es wohl längere Zeit im Waſſer gelegen hat, hatten die Wiederbelebungsverſuche keinen Erfolg. 85 Schlüchtern.(U nglücklicher Schlag.) In Wild⸗ flecken wollten zwei Arbeiter Pfähle einrammen. Dabei erhielt der Arbeiter Denk, der in Schöllkrippen beheimatet iſt, ungewollt von einem Kameraden, der danebengeſchla⸗ gen hatte, einen Schlag auf den Kopf. D. erlitt eine ſehr ſchwere Schädelverletzung und wurde in Krankenhausbe⸗ handlung verbracht. — Alm.(Von der Ehefrau zur Unterſchla⸗ gung verleitet.) Ein in Neu⸗Ulm wohnhafter Mann und deſſen Ehefrau hatten ſich an Geldern vergriffen, die ſie für eine Organiſation eingezogen hatten. Die unterſchlagene Summe belief ſich auf rund 2000 Mark. Das Ehepaar hatte ſich jetzt vor Gericht zu verantworten. Die Angeklagten wa⸗ ren von Anfang an geſtändig. Es ſtellte ſich heraus, daß die Frau, die ſich auch einer Urkundenfälſchung ſchuldig ge⸗ macht hatte, ihren Mann zur Begehung der Unterſchlagun⸗ gen angeſtiftet hatte. Der Mann wurde zu fünf Monaten Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe verurteilt, während ſeine Frau 8 Monate Gefängnis erhielt. — Riedlingen.(Einen Taubſtummen über⸗ fahren und geflüchtet.) Abends wurde auf der Straße zwiſchen Grüningen und Pflumern der 27 Jahre alte Taubſtumme Michael Fuchsloch aus Dürrenwaldſtet⸗ ten, der auf ſeinem verſchriftsmäßig mit einem Taubſtum⸗ menabzeichen verſehenen Rade fuhr, von einem Kraftwa⸗ gen von hinten angefahren und 20 Meter weit mitge⸗ chleift. Der Lenker des Kraftwagens ließ Fuchsloch in ſchwerverleztem Zuſtand auf der Straße liegen und fuhr unerkannt davon. Ain Tode vor l der Stadt Bacharach ge⸗ hiefergrube„Rhei tete ſich ein Unfall, der herweiſe kein Menſchenleben forderte. In einem Stol⸗ varen elf Bergleute mit Abbrucharbeiten beſchäftigt. Der Stollen iſt etwa 26 Meter hoch und geht tief in das Innere des Berges hinein. Aus bisher noch unbekannter Urſache löſte ſich in der Nähe des Einganges aus der Decke ein etwa ſieben Meter hoher Felsblod und ſackte in die Tiefe. Im gleichen Auenblick erlöſchten alle Lichter, die die in dem Stol⸗ len arbeitenden Bergleute bei ſich hatten. Die Bergleute waren völlig von der Außenwelt abgeſchloſſen. Zwei in der Nähe der Abſturzſtelle arbeitende Bergleute wurden von dem nachſtürzenden Geröll getroffen und einer teilweiſe verſchüttet. Die Verletzungen ſind jedoch nicht ſchwerer Natur. Das Un⸗ glück wurde ſofort bemerkt, und von allen Seiten eilten die Arbeitskameraden herbei, um die Eingeſchloſſenen zu befreien. Mit vereinten Kräften wurde zugepackt und es gelang auch, die Kameraden zu bergen, die alle erſchlagen worden wären, wenn die mächtige Felswand nicht ſenkrecht auf dem Boden ſtehengeblieben wäre. Deutſche Volkstumsarbeit Hauploerſammlung des BDA. Köln, 27. Sept. Im Rathaus hielt der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland eine Hauptverſammlung ab, zu der ſich führende Perſönlichkeiten der deutſchen Volks⸗ tumsarbeit im In⸗ und Auslande eingefunden hatten. Bundesleiter Dr. Steinacher berichtete über den Stand der Volkstumsarbeit. Ausgangspunkt aller Volks⸗ tumsarbeit ſei das Geſetz der Weſenheit unſeres Volkes, die Volksgenoſſenſchaft, in der wir das Ewige und Unvergäng⸗ liche ſehen. Dieſe Ganzheit, nicht die Staatszugehörigkeit allein ſei weſentlich für die Arbeit, deren Blick immer au die Geſamtlage des Volkes gerichtet ſein müſſe. In ſeinen weiteren Ausführungen kennzeichnete der Redner die Rolle des Rheinlandes als Muſterland des Auslandsdeutſchtums und verfolgte die Geſchichte des deutſchen Weſtens vom volksdeutſchen Gedanken her, wobei er die Erkenntniſſe dar⸗ legte, die aus ihr für die volksdeutſche Arbeit gewonnen würden. Zum Schluß gab der Bundesleiter noch ins ein⸗ zelne gehende Richtlinien. Die Weinleſe Der Herbſt iſt ins Land gezogen. In den Weinbauge⸗ bieten hat nunmehr auch die Reife der Trauben ihren Ab⸗ ſchluß gefunden. Die Weinleſe beginnt. Für den Winzer iſt der Tag der Ernte gekommen. Es iſt etwas Eigen⸗ artiges um dieſe Zeit der Weinleſe. Mit ſtolzer Freude überſchaut der Winzer ſein durch den Rebenbehang ge⸗ kröntes und belohnkes Jahreswerk. Ein Gefühl der Be⸗ friedigung beherrſcht ihn, wenn der Leſebeginn angeord⸗ net wird und er nun mit den Seinen hinausziehen kann in den Weinberg, um Ernte zu halten. Noch bevor der Herbſtnebel der Sonne gewichen iſt und unzählige hellglit⸗ zernde Tautröpfchen die Erde zieren, beginnt des Winzers Tagewerk, Ausgerüſtet mit allen für die Leſearbeit erfor⸗ derlichen Gerätſchaften ziehen die Winzer und Winzerinnen in die für die Leſe freigegebenen Berghänge. Am Fuße des Berges, drunten am Wegrand, finden die Wagen mit den Füllbottichen Aufſtellung. Bald iſt der ganze Berg⸗ hang lebendig geworden. Luſtiges Geplauder und fröh⸗ liche Lieder dringen hinunter ins Tal und zeigen, daß hier die Arbeit unter dem Einfluß einer humorvollen Stim⸗ mung ſchnell vonſtatten geht. Von Zeit zu Zeit ſieht man die Männer mit den gefüllten Tragbütten hinunterſteigen, um deren Inhalt in die bereitſtehenden Füllbottiche zu ent⸗ leeren. So verläuft der Tag der Weinleſe in zwar emſiger, faſt pauſenloſer Arbeit, denn es gilt die wenigen ſonnigen Herbſttage zur Bergung des Ernteſegens auszunutzen. Aber dieſe Arbeit iſt köſtlich in ihrer Art; ſie bringt den Lohn für die mühevolle Jahresarbeit des Winzers. Und wenn die Sonne im Weſten hinter den Bergen verſchwin⸗ det, wenn die hereinbrechende Dunkelheit zum Einſtellen der Arbeit zwingt, dann erſt ſteigen die Winzer und Win⸗ zerinnen ins Tal hinunter. Das Tagewerk iſt vollendet. Lachend und ſcherzend wird nach dem arbeitsreichen Tag ein Zug gebildet, und unter dem Geſang fröhlicher Lieder zieht die ſtimmungsfrohe Geſellſchaft der Heimat zu. Schachfreunde Seckenheim⸗ Ilvesheim. Am vergangenen Sonntag hatten die Schachfreunde Seckenheim⸗Ilvesheim den Schachmeiſter Beck zu einem Simultankampf eingeladen, wo⸗ bei der Meiſter an elf Brettern kämpfte. Nach drei Stunden war der Kampf beendet, und zwar mit 8,5: 2,5 für Beck. Er verlor nur eine Partie(gegen Walter⸗Seckenheim), drei wurden unentſchieden(Ehret, Dr. Gropp, Feuerſtein). Be⸗ merkenswert war die Teilnahme eines blinden Schülers aus der Blindenanſtalt Ilvesheim an dem Kampf. An dieſer Anſtalt hat das Schachſpiel durch Lehrer Jo eine Pflege⸗ ſtätte gefunden. Italienfahrt mit„Kraft durch Freude“. Im übernächſten Monat, d. h. im November, iſt 1000 deutſchen Volksgenoſſen aus unſerem Gau Gelegenheit ge⸗ boten, eine Land und Seefahrt nach Italien und Mittelmeer mitzuerleben. Dieſe Fahrt, die einer Begegnung zweier Völker gleichkommen wird, wird mehr zum Verſtänd nis und gegenſeitigen Achtung beitragen, als es 100 Genfer Reden der Nachkriegsperiode vermochten. Die Hinfahrt erfolgt in der Nacht vom 12. auf 13. November ab Karls⸗ ruhe bis Baſel. Die Weiterfahrt geht über die Schweiz nach Genua, wo 1 Tag Aufenthalt vorgeſehen iſt. Mit dem Kdß⸗Dampfer„Der Deutſche“ führt dann der Weg nach Neapel. In Neapel iſt wiederum 2 Tage Aufenthalt vor⸗ geſehen. Selbſtverſtändlich wird auch Pompeji beſichtigt. Zur See geht es mit dem gleichen Dampfer nach Palermo(1 Tag Aufenthalt), durch die Straße von Meſſina nach Ve⸗ nedig, wo die Urlauber entgültig an Land gebracht werden. Zwei Tage iſt den Urlaubern Gelegenheit geboten, die ſchöne Lagunenſtadt kennen und bewundern zu lernen. Die Rückfahrt erfolgt ab Venedig über Oeſterreich nach Deutſchland.— Die Gefamtkoſten dieſer Italienfahrt be⸗ tragen RM. 150(Bahn und Schiffahrt, volle Verpflegung und Unterkunft, ſowie Sonderfahrten in den genannten Aufenthaltsorten). Ein kleines Taſchengeld in italieniſcher Währung wird vor Anlegen des Schiffes ausbezahlt. Ueber⸗ nachtung und Verpflegung erfolgt ſtets auf dem Schiff. Näheres beim Ortswart der Kd. Anmeldungen müſſen eingehend abgegeben werden. Wochenſtatiſtik der Verkehrsunfälle. Erfreulicherweiſe war in der letzten Woche ein weiteres Zurückgehen der Zahl der Verkehrsunfälle zu beobachten. Es ereigneten ſich im Stadtgebiet Mannheim 22 Verkehrsunfälle, bei denen ſechs Perſonen verletzt, 15 Kraftfahrzeuge und dret Fahrräder be⸗ ſchädigt wurden. — Die Treppenbeleuchtung nicht vergeſſen. War im Auguſt die Tagesabnahme noch verhältnismäßig wenig be⸗ merkbar, ſo ſchreitet ſie jetzt mit Rieſenſchritten fort. Und das frühzeitige Eintreten der Dunkelheit macht es nötig, daß man die Fluͤre und Treppen beleuchtet. Man ſollte dieſe Pflicht genau nehmen, denn eindrücklich mahnen die in fe⸗ dem Jahre vorkommenden Unfälle, die auf ſchlecht oder un⸗ beleuchtete Treppen zurückzuführen ſind. Das bißchen Licht, das hier zu Unrecht geſpart wird, hat ſchon manches Unglück und nebenbei aroße Koſten verurſacht. 1 0 5 5 Der Staatliche Lotterle⸗Einnehmer, 2 das iſt der Glücksbringer, bei dem Sie, ſoweit vorrätig, Loſe und den amtlichen Gewinnplan Alten und bei 9 dem dann auch die Gewinne ausgezahlt werden. An⸗ ſchriften werden Igznen auf Wunſch gern mitgeteilt, wenn Sie an die Preußiſch⸗Süddeutſche Staatslotterie, , Berlin W 35, Viktorſaſtraße 28, ſchreiben. „ Sie erkennen die Staatlichen Lotterie- De 85 Einnahmen an diesem Zeichen im 1 schwarzen, bau umränderten Feld. Sie meinen: Erſt müßte nur einmal die Million da ſein da den S ſchon wiſſen, wie Sie das Geld am beſten verwenden können! Nun— es gibt ſchon Möglich ⸗ keiten, ſchnell und unerwartet auch zu großen Beträgen Was würden Sie mit einer Million aufangen? ꝗS8qJßZ).:“.l.... zu kommen! b U lotterie können Sie ſolche Summen gewinnen. Und vor allem: Faſt jedes 2. Los gewinnt— auf 800900 Loſe fallen in den 5 Klaſſen einer Lotterie 348000 Gewinne. 20. Oktober. In der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staats⸗ F N i i i ü i a ür di ie beginnt am lle Gewinne ſind einkommenſteuerfrei, und ſchon für Ziehung der 1. Klaſſe für die neue Lotterie 9. RM je Klaſſe erhalten Sie ein Achtellos. Die Sichern Sie ſich rechtzeitig Lein Los! Man muß zum Glück Vertrauen haben! Aus dem Gewinnplan der neuen Lotterie: 2 1.000.000 2 300.000 2 300.000 t Präſfdent der Preuß i ſch Süd deut ſchen Staatslotterie 22 õ—— 2 200.000 10 100.000 12 30.000 Außerdem 2 Gewinne zu je 75.000.— Ru und 342 08 weitere gewinne im Gesamtbetrage von 61.910.180. RM. FFF 2 7. 2 N. ee — e . 25 —— . 4 * e Namensbetrachtung zu Michaeli Aus Michel wurde Mickel, Much und Gehlen Michaeli(29. September) ſpielt als wichtiger Termin ſchon ſeit vielen Jahrhunderten eine Rolle. Es iſt deshalb nicht verwunderlich, daß auch der Name des ſtreitbaren Erzengels weite Verbreitung fand. Zahlreiche Deutſche führten den Namen bereits, als der Brauch aufkam, einen Zu- oder Familiennamen anzunehmen. Bis dahin hatte ja in der Regel jedermann nur einen Namen, d. h. ſeinen Taufnamen, geführt. Einen Friedrich, Sohn eines Michael, nannte man beiſpielsweiſe zur Unterſcheidung von den zahlreichen anderen Friedrichen„Michaels Friedrich“, oder „Friedrich, Sohn des Michael“ oder auch— verlateinert und dasſelbe bedeutend—„Friedrich, filius Michaelis“. Dieſe Zunamen ſind dann, wie die Sprachforſchung es nennt, als Familiennamen„feſt“ geworden, wobei die er⸗ fe Zuſätze, wie„des Sohn“,„filius“ uſw., weg⸗ ielen. Sb begegnen uns heute Familiennamen, die auf Mi⸗ chgel zurückgehen, allüberall in deutſchen Landen. Neben der Form Michael ſind die auf irrtümliche Schreibung zu⸗ rückgehenden Michal, Michaal, Micheel(in richtiger Aus⸗ ſprache dreiſilbig zu ſprechen) in manchen Gegenden nicht gerade ſelten. Häufiger jedoch iſt die dem deutſchen Sprach⸗ empfinden mehr angepaßte Form Michel, mit der auch zahlreiche zuſammengeſetzte Namen gebildet ſind: Jung⸗ michel, Kleinmichel, Kuhmichel, Langmichel, Paulmichel Petermichel uſw. Dieſe Zuſammenſetzungen ſind ohne wei⸗ teres verſtändlich, ebenſo Michelmichel(Michel, Sohn eines Michel). Michelmann iſt eigentlich eine Koſeform und daher faſt dasſelbe wie Michelchen. Hollmichel kann„Holunder michel“ bedeuten, aber auch„Lehnsmann Michel“. Im letz⸗ teren Fall gehört der erſte Namensteil zu hold, das ur⸗ ſprünglich die Bedeutung„gnädig, treu ergeben“ hatte und im frühen Mittelalter insbeſondere für das Verhältnis zwi⸗ ſchen Lehnsherrn und Gefolgsmann gebraucht wurde.— In Oberdeutſchland, namentlich in Bayern, ſchrieb man Michl, und wer dieſen Namen oder einen damit zuſammen⸗ geſetzten trägt, kann daraus ſchließen, daß ſeine Ahnen edo des Maines geſeſſen haben. Die Form 11 und beſonders Mickel, Mikkel läßt hingegen auf niederdeutſche Abkunft ſchließen. Das gleiche gilt für Michgelſen, Michel⸗ ſen, Mikkelſen, wo ⸗ſen jeweils für ⸗ſohn ſteht. Michagelſon braucht hingegen nicht unbedingt auf einen niederdeutſchen erſten Träger des Namens zurückgehen. Sehr häufig kom⸗ men die Michelnamen vor: Michaelis, Michaeli, Michaely, Michaels, Michahelles, Michelis, Micheli, Michels, Mig⸗ gels, Mechels. Der rheiniſche Name Quademechels läßt darauf ſchließen, daß mit ſeinem erſten Träger nicht gerade gut Kirſchen eſſen war(niederdeutſch quad, holländiſch kwaad: böſe, ſchlimm). Michaeler, Micheler, Michler, Migg⸗ ler und Mickler bedeuten„der Micheler einer“, d. h. einer von den Micheln. Slawiſierte Formen ſind Michalk, Mi⸗ chalke, Michalſki. Im Heſterreichiſchen, beſonders in Tirol, iſt Michel als Familienname manchmal zu Much verkürzt worden. In dem in Weſtdeutſchland heimiſchen Namen Gehlen haben wir es mit den beiden letzten Silben von Michelen zu tun; ſeine ältere Form Chelen erinnert uns daran, daß der Gaumenlaut am Wortbeginn zuerſt wie unſer heutiges ch geſprochen worden iſt. Man muß ſich eben bei Familiennamen immer vor Augen halten, daß in vergangenen Jahrhunderten jeder ſie ſo ſchrieb, wie er ſie hörte, und daß auch die Kirchenſchrei⸗ ber, die die Taufbücher führten, ſich hierum wenig Gedan⸗ ken machten. Mit der nach Landſchaft und Zeit wechſeln⸗ den Ausſprache wechſelte auch die Schreibung. Wenn aus Michelen Gehlen werden konnte, ſo iſt das ſicher nicht ver⸗ wunderlicher, als wenn aus dem Namen des„Eisheiligen“ Pankratius nicht bloß Bankrath, Bankratz und Baumkratz, ſondern auch Kratius und Kratz hervorgehen konnten.— Michel kommt auch in einigen Ortsnamen vor, hat hier jedoch nicht immer etwas mit Michael zu tun, gehört viel⸗ mehr manchmal zu althochdeutſch mikil, mihhil: groß. So bedeutet beiſpielsweiſe Michelbach„großer Bach“(bzw. den daran liegenden Ort) und Michelſtadt(im Odenwald)„gro⸗ ßer Ort, große Stadt“. Die Kartoffelernte Das Getreide iſt längſt gemäht und eingefahren, das Grummet geſchnitten und eingeholt, auch der Tabak iſt ge⸗ erntet, und nun beginnt ſchon wieder eine neue Ernte: die Kartoffeln werden aus dem Boden genommen. Dürres, braunes Kraut wird nun bald überall die Felder kennzeich⸗ nen, auf denen das Kartoffelgewächs ſommerlang grünte, lila und weiß blühte und danach allmählich zu gilben an⸗ fing. In der Erde aber rundeten ſich derweilen die weißen, geber roten und bläulichen Knollen immer größer und größer. Einſt, vor Jahrhunderten, als die Kartoffel eben aus Peru und Chile in Deutſchland eingeführt, aber dem Volke noch lange ein Fremdling war, glaubte man, ihre kleinen grünen über der Erde gereiften Früchte ſeien das, was ſie dem Menſchen darböten, und man war mit Recht ſehr we⸗ nig davon entzückt. Erſt als Belehrungen von oben klar⸗ zumachen ſuchten, daß die in der Erde ſitzenden Knollen der genießbare Teil der Kartoffeln ſeien, würden ſie ganz all⸗ mählich das, was ſie heute ſind: das Nahrungsmittel des Volkes und eine unſerer wichtigſten Kulturpflanzen. In mannigfacher Art kamen fortan die Erdäpfel auf den Tiſch, zu vielerlei Produkten wurden ſie verarbeitet. Niemand könnte und möchte ſie heute mehr miſſen! Weite, unendlich weite Kartoffelfelder erſtrecken ſich über das deutſche Land. Und überall beginnen nun die Pflüge die Furchen aufzureißen, beginnen die Kartoffel⸗ hacken und ⸗gabeln den Boden zu durchwühlen. An allen Ackerrainen reihen ſich die vollen Kartoffelſäcke, ehe ſie am Abend aufgeladen und heimgeholt werden. Auf den abge⸗ ernteten Feldern aber häuft ſich das trockene Kraut. Es war bisher Brauch und Sitte, das Kraut nach getaner Arbeit zu⸗ ſammenzutragen und anzuzünden. In der lehigen Zeit ſoll aber kein ae eee mehr verbrannt werden. Kartoffel⸗ kraut iſt nämlich nicht ſchädlich, und es kann im landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieb vielerlei Verwendung finden, ſo zum Eindecken von Kartoffel⸗ und Rübenmieten; beſonders vor⸗ teilhaft iſt es als Froſtſchutz auf den Viehweiden. Eine Sad Decke von Kartoffelkraut ſchützt die Grasnarbe vor Froſt. Buntes Allerlei Hagenbeck wird das Tierparadies Europas Wie aus Hamburg berichtet wird, wird Hagenbecks well, berühmter Tierpark nach tiergeographiſchen Geſichtspunkten in 6 Tierzonengärten ausgebaut. Dieſe 6 Anlagen werden nach den Landſchaften der einzelnen Erdteile und der Antarktis ausgeſtaltet werden, in denen die Tiere ihrer na- türlichen Lebensweiſe entſprechend gezeigt werden. Dadur ſoll dem Beſchauer eine umfaſſendere Kenntnis der Lebeng⸗ bedingungen der Tierwelt gegeben, der Park zu einem zvolkstümlich⸗wiſſenſchaftlichen Inſtitut“ erhoben werden Die erſte Anlage— Aſien— wurde in Geſtalt eines großen Freilichtgeheges für eine Herde indiſcher Elefanten ſchon ihrer Beſtimmung übergeben. Dieſe einzigartige Ausgeſtal⸗ tung eines Tierparkes zu einem Tierparadies wird eka fünf Jahre in Anſpruch nehmen. Eichhörnchen als Brötchendieb Von einem reizvollen Erlebnis mit Eichhörnchen, das er bei Verwandten hatte, berichtet einer im„Darmſtädter Tag⸗ blatt“. Die Verwandten wohnten dicht am Wald, und die Tierchen ſind ſo zahm geworden, daß ſie auf den Frühſtücks⸗ tiſch kamen, ſich ſtreicheln und füttern laſſen. Dieſer Tage gabs aber einmal ihretwegen unangenehme Auseinander ſetzung mit dem die Frühſtücksbrötchen liefernden Bäcker Die Brötchen wurden in einer nicht ſehr ſorgfältig zugefal⸗ tenen Papiertüte vor die Tür geſtellt, und in letzter Zeit fehlte täglich ein Brötchen, obwohl der Bäcker behauptete, die richtige Anzahl zu liefern. Man ſtellte nun Wache auf und ſah, wie alsbald nach der Anlieferung der Tüte ein Eichhörnchen kam, eines der Brötchen erfaßte und dam auf den nächſten Baum verſchwand. Der Anblick war ſo po ſierlich, daß dem Dieb gern verziehen wurde. — Ohne Mikrophonprüfung keine Rundfunkbeſchäftigung mehr. Auf Grund des Paragraphen 25 der Erſten Vexord⸗ nung zur Durchführung des Reichskulturkammer-⸗Geſetzez vom 1. November 1933 hat der Präſident der Reichsrund⸗ funkkammer die Wiederaufnahme der amtlichen Mikrophon, prüfung bei den deutſchen Reichsſendern angeordnet, Zur Mitwirkung an den deutſchen Reichsſendern können zukünf⸗ tig nur Künſtler zugelaſſen werden, die die Mikrophoneig⸗ nung und den Ausweis der Reichsrundfunkkammer beſſitzen, Künſtler, die weder ihre amtliche Mikrophonprüfung be⸗ ſtanden, noch ſich zu derſelben ordnungsgemäß angemeldet haben, werden nicht mehr im Rundfunk beſchäftigt. Für eine einſtweilige Weiterbeſchäftigung bis zur Prüfungsableiſtung iſt maßgeblich, daß eine Anmeldung zur amtlichen Mikro; phonprüfung erfolgt iſt. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Feſt des Erzengels Michael. Mittwoch: 6.15 Uhr hl. Meſſe.— 7 Uhr Schülergottesdienſt, Donnerstag: 5—7 Uhr Beicht.— 8—9 Uhr hl. Stunde. Freitag: 6.30 Uhr Beicht— 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt mit Segen.— 6.30 Uhr Roſenkranz.— 8.15 Uhr Predigt für Männer und Jungmänner. Todes-Anzeige. und Onkel abgerufen wurde. 1 In tiefer Trauer: Mhm.-Seckenheim 28. September 1937. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater Herr Thomas Bauder nach kurzer Krankheit, im Alter von 78 Jahren in die Ewigkeit Katharina Bauder nebst Kinder u. Angehörige. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch Nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause, Meßkircherstraße 54 aus statt. abu, K. Sage e. eee 7 7 7 77 755 90 Ja, ſo preiswert iſt dieſes gute . ooo! eLisweichmittel; kein Wunder, A R, H daß Henko ſo viel gekauft wird! 35 2 Es hat ſich doch ſchon herum⸗ 10 0 l lsſe asd] geſprochen, daß richtiges Ein⸗ 72 1 weichen der Wäſche ebenſo wich⸗ tig iſt wie das Kochen. Wenn man abends mit Henko ein; weicht, ſchwimmt am nächſten Morgen faſt der ganze Schmutz im Einweichwaſſer. Dann macht ee, On, Esch AU unsre e Schreibtisch Kameraoſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim⸗Seckenheim. Unſer Kamerad 451 Thomas Bauder iſt geſtorben. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch Rachm. 4 Uhr statt. Antreten um ½4 Uhr bei Kamerad Vogler,„Zum Reckartal“. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer⸗ 1 Verſammlungs⸗ Kalender. 5 Evang. Kirchenchor. Heute Dienstag abend 8 Uhr Probe. Einführung der Fieiſchbeſchau für Hausſchlachtungen in Geckenheim ab 1. Oktober 1937 betr. Durch die geſetzliche Einführung der Fleiſchbeſchau ſür Hausſchlachtungen iſt Seckenheim in zwei Fleiſch⸗ beſchaubezirke eingeteilt worden. 8 In einen oberen Fleiſchbeſchaubezirk(Oberdorf) von Freiburgerſtraße links und Kehlerſtraße rechts, dorf⸗ aufwärts. Ferner die Siedlung. 7 Zuſtändig für dieſen Bezirk iſt: Herr Georg Pfeifer, Wagnermeiſter, Hauptſtraße 1001 In einen unteren Fleiſchbeſchaubezirk(Anter dorf) von Freiburgerſtraße rechts und Kehlerſtraße links, dorf⸗ abwärts. Ferner Seckenheim⸗Station. a Zuſtändig für dieſen Bezirk iſt: Herr Max Seitz, Schuhmachermeiſter, Hauptſtraße 122. ö Anmeldungen nur an den in dem betreffenden Bezirk zuſtändigen Fleiſchbeſchauer. briugt Gewinn 5 lb 2 1 Waschkommode 1100 A nur noch halb ſo mit Spiegelaufsafz] a 2 Nachttische Kleiderschrank billig z. verkaufen. Starke Milch⸗ ſchweine zu verkaufen. Hauptſtr. 100. 122 0736 Sebckenheim-station, Hochſtätt 45. B55 Inſerieren Beachtet unſere jnſerale Wirtschaft„prinz Man“. 2 Mitt woch früh Hierzu ladet freundlichſt ein öciges Ae Woßnpaus Morgen Schlachtfest 4 Von 9 Ahr ab Wellfleiſch m. Kraut und Grundſtück am Staatsbahnhof ſehr billig zu verkaufen. Ernſt Wolf Wtw. mit 23 Zimmer, Küche, Garten Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Gatzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen der Ausſtatiung. 22 b Necltar- Bote · Druclcerei. 1 georg Neser. 8 Neueste Meeraner Scholten 5 Me. 1.35, 1.18, 7 schöne Farbstellungen Melange-Noppen tur praktiscne Blusen u. Kleſder. Mtr. 1.75, 1.40, 1.75 Tuch-Schotten ga, 95'mphrelt, flotte Farbstellung für sportliche Kleider Angora- Fantasie für das sportliche Kleid Mtr. 3.75, 3.33, 2.5 Angora-Noppé es. 180 breit, für sſeg. Kleider u. Compleis Mtr. 8.90, 7.33, 6.35 7.28. 3.90, 4.80 Mtr. 4.85, 4.25, 3.90 155 Nerbst-Stoffe flotte Karos und engl. Art, für qacken und Mäntel, 40 om breit Mtr. Mamtel- Hoffe 140 breit, Velour u. Scucte, mod. Farb. 2 85 Köper-Velvet für elegante Kleider, in den modernen Farbtöpen Mtr. oquẽ ga, ds om breit neue Dessins und Farben Mtr. 4.50, 3.90. 2.90 NMAterege und tcrepe-Salin- Drue!! 8 e Mtr. 3.90, 3.50, 255 e 8.99. 6.78, 3.90 7.35, 6.50, 4ů25 —.., E.. 2 Wang r. Jin a