ga; ch⸗ ge⸗ 1 5. rien inen hun. na · die ihre Am er ihre lus⸗ dier⸗ lütl⸗ ten eſſen edet lopp EE tiere us. urch d zu war inge ang⸗ Zü⸗ jigte ent⸗ auf ebra ein gen. nen, nein der⸗ rabe ager ärts eicht ierk⸗ dicht nem ſein eres eine jäch⸗ igen ſtür⸗ ihlte gene das pen atte an ihn Aber heit Der ehn⸗ ſich iner das- und tet, vor ret⸗ nie⸗ eine tiſch uge⸗ rabt und erer . — Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint tägnch, mit Ausnahme der Sonn und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 37: 1155 — 37. Jahrgang Mittwoch, den 29. September 1987 Ein hiſtoriſcher Tag. Kieſenkundgebung auf dem Maifeld.— Der Duce und der Führer ſprechen zu den Völkern. Berlin, 28. September. Die Reichshauptſtadt erlebte Dienstag einen hiſtoriſchen Tag, den Haupktag des Muſſolinj-⸗Beſuches, der am Nach- mittag auf der Maifeld⸗Kundgebung mit den Anſprachen des Führers und Keichskanzlers Adolf Hitler und des ita⸗ lieniſchen Regierungschefs und Duce des Faſchismus Muſſo⸗ lini ſeinen feſtlichen Höhepunkt erreichte. Die Millionenſtadt ſteht ſchon vom frühen Morgen an ganz im Zeichen des zu Ehren des hohen italieniſchen Ga⸗ ſtes proklamierten Staatsfeiertages. Die werktätige Bevöl⸗ kerung hat ſich frühzeitig aufgemacht, um die Sammelplätze für den Aufmarſch zum Maifeld zu erreichen. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt die Prachtſtraße Unter den Linden mit ihrem einzigartigen Feſtſchmuck wieder ein Hauptanziehungspunkt für die Schauluſtigen, die das herrliche Bild dieſer Via Triumphalis auf ſich wirken laſſen wollen. Ungewöhnlich viele Kraftwagen mit fremden Kennzeichen laſſen erkennen, daß der Zuſtrom auswärtiger Beſucher noch ſtärker gewor⸗ den iſt. Muſſolini im Zeughaus Am Dienstagvormittag kurz vor 9 Uhr ſtattete Muſſo⸗ lin: dem Zeughaus einen Beſuch ab. Er wurde von dem Di⸗ rektor, Konteradmiral a. D. Lorey, empfangen, der ihm die ehrwürdigen Zeugniſſe der großen deutſchen Geſchichte in einem Rundgang durch die Gebäude zeigte. Der italieniſche Regierungschef wurde durch den Licht⸗ hof, der erſt vor kurzem würdig und eindrucksvoll ausge⸗ ſtattet wurde, vorbei an den erschütternden Masken ſter⸗ bender Krieger von Schlüter, vorbei an den großen Ge⸗ ſchüzen des Weltkrieges zur Ruhmeshalle geleitet. Vor det Totenmaske des Generalfeldmarſchalls v. Hin⸗ denburg, die den Mittelpunkt der Ruhmeshalle bildet, verweilte Muſſolini einige Augenblicke, ehe er den Rund⸗ gang fortſetzte. Großes Intereſſe widmete der italieniſche Regierungs⸗ chef den zahlreichen wertvollen und ſchönen Stücken ita⸗ lieniſcher Herkunft, vor allem aus der Zeit der Renaiſſance in der großartigen Waffenſammlung. Die Füh⸗ rung durch die Weltkriegsabteilung im Erdgeſchoß bildete den Abſchluß des Beſuches. Im Berliner Haus des Fascio Nach dem Beſuch im Zeughaus und nach ſeiner Rück⸗ lehr von einem Vormittagsausflug nach Poksda m, bei dem Muſſolini die Garniſonkirche und das Schloß Sans⸗ bouci beſichtigt hatte, fand in der italieniſchen Botſchaft ein kurzer Empfang ſtatt. Um 11.25 Uhr fuhr der Wagen des Duce, begleitet vom Chef des Protokolls von Bülow⸗Schwante vor der Bot⸗ ſchaft in der Standartenſtraße vor. In kurzem Abſtand ſolgte der Wagen des Stellvertreters des Führers. Nach kurzem Aufenthalt begab ſich dann der Duce mit ſeinem Stabe gemeinſam mit dem Stellvertreter des Führers und Gauleiter Bohle zu Fuß in das in der Viktoriaſtraße gele⸗ gene Berliner Haus des Fascio. Schon ſtundenlang vorher waren die Mitglieder des Fascio vor ihrem ſchönen, mit ſtalieniſchen Fahnen und den faſchiſtiſchen Emblemen reich geſchmückten Gebäude angetreten. 2500 Faſchiſten aus ganz Deutſchland waren hier in Reih und Glied aufmarſchiert, ferner 3500 Knaben und Mädchen der italieniſchen Jugend⸗ organiſationen in Deutſchland und zahlreiche Mitglieder der ltalieniſchen Kolonjen aus 18 deutſchen Fasci. Schon von weitem her hörte man das Heil der Menge, das diesmal beſonders kräftig mit italieniſchen Rufen zduce! Duce!“ untermiſcht war. Nachdem Muſſolini das Arektorium des Fascio und die faſchiſtiſchen Sekretäre in Deutſchland vorgeſtellt waren, trug er ſich in das Buch des erliner Fascio ein. Da die Rufe auf der Straße nicht ver⸗ ſummen wollten, und die Menge ſtürmiſch verlangte, Muſſolini zu ſehen, trat er auf den Balkon des Hauſes uͤnd winkte hinunter, zum grenzenloſen Jubel ſeiner treuen ita⸗ lieniſchen Landsleute in Deutſchland. Hieran ſchloß ſich ein kurzer Rundgang durch die Räume, die Muſſolini beſonders intereſſierten, da er zum erſten Male eine italieniſche Fascio⸗Organiſation und ihr Heim im Ausland beſuchte Von Duce-, Muſſolini⸗ und Heil⸗ rufen umtoſt, verließ der Duce, neben dem Reichsminiſter eß ſaß, in langſamer Fahrt den Berliner Fascio. Bei Göring in Kar inhalt 10 Der italieniſche Regierungschef folgte am Dienstagmit⸗ 80 gemeinſam mit dem Außenminiſter Graf Ciano. dem olſchafter Attolico und einigen Herren ſeiner nächſten gebung, unter ihnen Botſchaftsrat Graf Magiſtrati und enteralton ul Renzetti einer Einladung des Miniſterpräſi⸗ en Generaloberſt Göring und Frau Göring in den of Karinhall. e der Fahrt zur Schorfheide bereitete die Bevölke⸗ r dem Duce einen überaus herzlichen Empfang. Die Shorſtſ en hatten reichen Flaggenſchmuck rial In der de Ghede empfing Miniſterpräſident Göring den Duce. aldlhrenkompagnie erwies die Ehrenbezeigungen. Im 155 fal Karinhall blieſen die Waldhörner deutſcher Jäger Ban enilchen Regierungschef den Willkomm. dem Due dem Frühſtüg überreichte Generaloberst Göring in delle 5 Ehrenfliegerabzeichen der deutſchen Luftwaffe gurz vor 16 Uhr verließ der Duce Karinhall. Er traf 1 Uhr von ſeinem hesch in Karinhall wieder im s des Reichspräſidenten ein.. Eine Völkerkundgebung Der 28. September 1937 wird für alle Zeiten im Gedächtnis der Völker haften bleiben. Die Begegnung zwiſchen den führenden Männern zweier großer be⸗ freundeter Nationen, dem italieniſchen Regierungs⸗ chef Muſſolini und dem Führer des Deutſchen Reiches, Adolf Hitler, deren Verlauf von der ganzen Welt mit dem höchſten Intereſſe verfolgt wird, fand am Diens⸗ tagabend ihren Höhepunkt mit einer Kundgebung von gewaltigſten Ausmaßen in dem Rieſenraum des Berli⸗ ner Maifeldes. Die ganze Welt war Zeuge dieſer großartigen, in der Geſchichte einmaligen Kundgebung, auf der der Führer Deutſchlands und der Duce Italiens zu ihren Völkern und darüber hinaus zur ganzen Welt sprachen. Einmalig iſt dieſe Kundgebung in ihrer Bedeutung und Auswirkung, einmalig in Bezug auf die phontaſtiſche Teilnehmerzahl. Das Maifeld iſt heute zum erſten Male der Schauplatz einer Großkundgebung Vor dem Glockenturm liegt eine breite Terraſſe, die für den Aufmarſch der Fahnenträger einen herrlichen Platz bildet. Unterhalb dieſer Terraſſe ragt das große Podium einige Meter in das Feld hinaus. Von hier aus ſprachen der Führer und der Duce. Alle deutſchen und italieniſchen Sender übertrugen die Kundgebung, und zahlreiche ausländiſche Sender übermittelten ſie in alle Teile der Erde, ſo daß weit mehr als hundert Millionen ande unmittelbar Zeugen dieſes gewaltigen Ereigniſſes wurden. Ein wolkenloſer, warmer, faſt ſüdlicher Tag iſt zur Neige gegangen. Langſam bricht die Dunkelheit herein. Auf der Terraſſe vor dem Glockenturm mit der Front zum Mai⸗ feld marſchieren 2500 Fahnen der SA auf und nehmen in breiter Front Aufſtellung. Die Spannung, die über den Hunderttauſenden 16 ſchon ſeit Stunden liegt, hat ihren Höhepunkt erreicht. Von beiſpielloſen Ovationen begleitet, fuhr der Ducſe mit dem Führer, die nach allen Seiten hin grüßten, zur Kundgebung. Ihnen folgte Außenminiſter Ciano, der von Reichsminiſter Frank und dem Chef des Protokolls begleitet wurde. — Nr. 227 Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing als Gauleiter von Berlin den Führer und ſeinen hohen Gaſt am Glockenturm⸗ eingang zum Maifeld und eröffnete die Millionenkundge⸗ bung mit folgender Anſprache: „Duce des faſchiſtiſchen Italien! Mein Führer! Ich melde: Auf dem Maifeld in Berlin, im Olympfaſtadion und den Vorplätzen des Keichsſportfeldes eine Million Men⸗ ſchen, dazu auf den Anfahrtsſtraßen von der Wilhelm⸗ ſtraße bis zum Keichsſporkfeld zwei Millionen, insgeſamt alſo drei Millionen Menſchen zur hiſtoriſchen Maſſenkund⸗ gebung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung verſammell. In feſtlicher Stunde iſt die Bevölkerung der Haupkſtadt des Dritten Reiches aufmarſchiert, Berlin und darüber hinaus das ganze Volk ſind von kiefſter Freude erfüllt. Bewegten Herzens werden in Deutſchland und Italien mehr als hundert Millionen an den Lautſprechern verſammelt ſitzen, um durch die Aetherwellen mit dieſem einzigartigen Ereignis verbunden zu ſein. Ich bin glücklich und ſtolz, den Dolmetſch der Gefühle machen zu dürfen, die uns in dieſer Stunde alle bewegen. Ich habe die hohe Ehre, den Duce Italiens auf dem Boden der Reichshauptſtadt vor dem deutſchen Volke auf das herzlichſte willkommen zu heißen. Ich darf Ihnen im Namen der ungezählten Millionen Deutſchen, die jetzt mit uns verbunden ſind, freudigen und begeiſterten Dank ſagen für Ihren Beſuch Ich darf Ihnen verſichern, daß Ihr geſchichtliches Leben und Wirken im deutſchen Volke tiefſte Bewunderung ausgelöſt hat. Sie ſind in eine feſtliche Stadt gekommen. Sie hat ſich Ihnen zu Ehren bekränzt und geſchmückt. Aber was bedeutet das angeſichts der hochgeſtimmten und jubelerfüll⸗ ten Herzen, die Ihnen aus ganz Deutſchland millionenfach entgegenſchlagen? In Ihnen begrüßt die Stadt Berlin, be rüßt ganz Deutſchland den großen Duce ſeines Volkes un ſeiner Na⸗ tion, den Freund Deutſchlands, den mutigen und zielbewußten Staatsmann, den überragenden eſtalter eines nationalen Volksſchickſals. Seien Sie uns auf das herzlichſte willkommen! Dies rufe ich Ihnen im Namen aller Deutſchen zu, von denen nur ein ganz kleiner Ausſchnitt Sie am heutigen Abend umjubeln kann. Wir grüßen Ihr ſchönes Land und Ihr tapferes Volk. Sie Seite an Seite mit unſerem gelieb⸗ ten Führer zu ſehen, iſt eines der freudigſten Ereigniſſe un⸗ ſeres Lebens. Die große hiſtoriſche Maſſenkundgebung der nakional⸗ Ne Bewegung auf dem Berliner Maifeld iſt er⸗ öffnet! Es ſpricht der Führer! Die Rede des Führers. Der Führer, mit brauſendem Jubel begrüßt, hielt dann folgende Rede: „Männer und Frauen! Wir ſind ſoeben Zeugen eines geſchichklichen Vorganges, der ſich in dieſer Form und in einem ſolchen Ausmaß bisher noch nicht abgeſpielt hat! Ueber eine Million Menſchey haben ſich hier verſam⸗ melt zu einer Kundgebung, an der 115 Millionen Ange⸗ hörige zweier Völker in heißer Empfindung teilnehmen, und die Hunderte von Millionen Menſchen der übrigen Welt als mehr oder weniger intereſſierte Hörer verfolgen! Was uns alle in dieſem Augenblick zuerſt bewegt, iſt die große Freude, in unſerer Mitte als Gaſt einen jener einſa⸗ men Männer der Zeiten zu wiſſen, an denen ſich nicht die Geſchichte erprobt, ſondern die Weltgeſchichte machen! Zweitens fühlen wir, daß dieſe Kundgebung nicht eine der Verſammlungen iſt, wie ſie immer und auch anderwärts ſtattfinden, ſondern ſie ein Bekenntnisausdruck aus gemeinſamen Idealen und zu gemeinſamen Intereſſen. Ein Bekenntnis, das von zwei Männern ausgeſprochen wird, das eine Million Menſchen hier hören, aber 115 Millionen mit heißem Herzen erwarten und bejahen! Und damit iſt dieſer Abend heute keine Volksverſamm⸗ lung mehr, ſondern eine Völlerkundgebung. Der tiefſte Sinn dieſer Völkerkundgebung aber iſt der auf⸗ richtige Wunſch, unſeren Ländern jenen Frie den zu arantieren, der nicht der Lohn einer entſagenden Zeit heißt, 1 das Ergebnis eines verantwortungsbewußten Si⸗ cherns unſerer volklichen, ſeeliſchen und leiblichen ſowohl als auch unſerer kulturellen Subſtanzen und Werte iſt. Damit glauben wir aber auch, jenen Intereſſen am be⸗ ſten zu dienen, die über unſere beiden Völker hinaus eigent⸗ lich die Intereſſen des ganzen Europas ſein müßten. Wenn wir heute in der Lage ſind, hier dieſe Kundgebung abzuhalten, dann ermeſſen wir den Wandel der hinter uns liegenden Zeit. f Kein Volk kann ſich mehr nach Frieden ſehnen als das deutſche, kein Volk hat aber auch mehr die furchtbaren Folgen von ſchwacher Vertrauensſeligkeit kennengelernt als das unſere. Denn hinter uns 15 vor dem Machtantritt des Nationalſozialismus eine Periode von 15 Jahren, die eine einzige Folge von Unterdrückungen, Erpreſſungen, verwei⸗ gertem Ateler Recht und damit von unſagbar ſeeliſcher und materieller Not war. e Die Ideale des Liberalismus und der Demokratie in un⸗ erem Lande haben die deutſche Nation nicht gerettet vor en ſchlimmſten Vergewaltigungen, die ge⸗ ſchichtlich denkbar waren. So mußte der Nationalſozialismus ein anderes und wirkungsvolleres Ideal aufrichten, um un⸗ erem Volk jene allgemeinen Menſchenrechte wiederzugeben, 5 ihm anderthalb Jahrzehnte lang verweigert worden wa⸗ ren. eſer kt. rüfungen, da hat ſich— dies e e deut Polt und ti . Aa 8 gf en— Italien und beſonders das faſchiſtiſche Italien an den Demütigungen unſeres Volkes nicht beteiligt. Es hat in dieſen Jahren Verſtändnis aufzubringen vermocht für die Forderungen einer großen Nakion nach gleichem Recht, für ihr nacktes Leben und nicht zuletzt für ihre volkliche Ehre. Es erfüllt uns daher mit aufrichtiger Befriedigung, daß eine Stunde kam, in der wir uns deſſen erinnern konnten und— mie ich glaube— erinnerk haben! ü Aus der Gemeinſamkeit der faſchiſtiſchen und der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution iſt heute eine Gemein ſa m⸗ keit nicht nur der Anſichten, ſondern auch des Handelns ge⸗ kommen. Dies iſt aber ein Glück in einer Zeit und für eine Welt, in der die Tendenzen der Zerſtörung und der Defor⸗ mation überall ſichtbar ſind. a 5 5 5 Das faſchiſtiſche Italien iſt durch die geniale ſchöpferi⸗ ſche Tätigkeit eines geſtallenden Mannes zu einem neuen Imperium geworden. a Sie, Benito Muſſolini, werden in dieſen Tagen mit eigenen Augen aber die Tatſache am nationalſozialiſtiſchen Staat feſtgeſtellt haben: Auch Deutſchland iſt in ſeiner volklichen Haltung und ſeiner militäriſchen Stärke wieder eine Welkmachk. 5 Die Kraft dieſer beiden Reiche hildet heute den ſtärkſten Garanten für die Erhaltung eines Europa, das noch eine Empfindung beſitzt für ſeine kulturelle Miſſion und nicht durch deſtruktive Elemente der Auflöſung zu verfallen wünſcht Denn Sie alle, die Sie in dieſer Stunde hier verſam⸗ melt ſind oder in der Welt mithören, müſſen es bekennen,. daß hier zwei ſelbſtherrliche nationale Regime den Weg zueinander gefunden haben und zueinander ſtehen in derſeſhen 9 in der die Ideen unſerer demo⸗ kratiſch⸗marxiſtiſchen Internationale überall nur Demon⸗ ſtrationen des Haſſes und damit der Entzweiung aufzuwei⸗ ſen haben. Jeder Verſuch aber, eine ſolche Völkergemeinſchaft durch gegenſeitiges Ausspielen, durch Verdächtigungen oder durch die e ſcte dung unwahrer Ziele auseinanderzubringen oder auflöſen zu wollen, wird ebenſo ſcheitern an dem Wunſch der 115 Millionen, die in dieſer Stunde dieſe und ebung der Gemeinſchaft bilden, wie aber beſonders am Willen der beiden Führer, die hier vor Ihnen ſtehen und zu Ihnen ſprechen!“ Bei den erſten Worten des Führers herrſchte unter den Maſſen tiefſtes andächtiges Schweigen. Die Begrüßungs⸗ worte, die der Führer dann an den Duce richtete, werden mit langanhaltender Begeiſterung aufgenommen. Dieſer Bei⸗ fall erneuert ſich immer wieder und ſchwillt faſt zum Sturm an, als der Führer, ſich wieder direkt an Muſſolini wendend, von dem gemeinſamen Bekenntnis beider Männer, von den Gemeinſamkeiten der beiden Völker und den nationalſozialiſti⸗ ſchen und faſchiſtiſchen Revolutionen ſpricht. Als der Führer die Tribüne verläßt, klingen Jubel und Begeiſterung noch lange nach. Die italieniſche Nationalhymne kündigt an, daß der Duce ſprechen wird. Reichsminiſter Dr. Goebbels geleitet den italieniſchen Regierungschef auf die Tri⸗ büne und erklärt: 3 —— N Es ſpricht der Duce Die Begrüßung, die dem Duce des befreundeten italie⸗ niſchen Staates zuteil wird, iſt gewaltig und von Herzen kom⸗ mend, wie diejenige, die dem Führer bereitet wurde. Der Blick der Hunderttauſende bleibt wie gebannt auf der Redner⸗ tribüne haften. Vor ihnen ſteht jetzt Muſſolini! Der Gründer des italie⸗ niſchen Imperiums, der Schöpfer des faſchiſtiſchen Italiens. Im gleißenden Scheinwerferlicht iſt Muſſolini weithin ſicht⸗ bar, ein wahrhaft geſchichtliches Erlebnis: Der große italie⸗ niſche Staatsmann, umtoſt vom Jubelgruß der deutſchen Nation. Muſſolini hebt immer wieder den Arm zum Faſchi⸗ ſtengruß. Man ſpürt, auch er wird von dem Eindruck dieſer Stunde überwältigt. Dann tritt Ruhe ein. Atemloſe Stille. Der hiſtoriſche Augenblick iſt gekommen, der Duce des faſchiſtiſchen Italien, Benito Muſſolini, ſpricht zum deutſchen Volk. Er führte in deutſcher Sprache aus: „Kameraden! Der Beſuch, den ich Deutſchland und ſei⸗ nem Führer mache, die Rede, die ich jetzt vor Euch halte, be⸗ deuten einen wichtigen Punkt im Leben unſerer beiden Völ⸗ ker und auch in meinem eigenen. Die Kundgebungen, mit denen ich empfangen worden bin, haben mich tief bewegt. Man darf meinen Beſuch nicht nach demſelben Maßſtab meſſen, wie die üblichen diplomatiſch⸗politiſchen Beſuche. Die Talſache, daß ich heute nach Deutſchland gekommen bin, bedeutet nicht, daß ich morgen wo anders hinfahren werde. Nicht nur in meiner Eigenſchaft als Chef der italieniſchen Regierung bin ich zu Euch gekommen, ſondern vor allem in meiner Eigenſchaft als Chef einer nationalen Revolution, der damit einen Beweis für die offene, feſte Verbundenheit zu Eurer Revolution geben will. Mag auch der Verlauf der beiden Revolutionen ver⸗ ſchieden geweſen ſein, das Ziel, das beide erreichen woll⸗ ten und erreicht haben, iſt das gleiche: die Einheit und die Größe des Volkes. Faſchismus und Nationalſozialismus ſind beide Aus⸗ drücke jener Gleicha zeit des geſchichtlichen Geſchehens im Leben unſerer Nationen, die im gleichen Jahrhundert und durch das gleiche Ereignis zur Einheit gelangten. Wie ſchon geſagt, hinter meiner Reiſe nach Deutſchland verbergen ſich keine geheimen Abſichten Hier wird nichts ge⸗ ſponnen, um das ſchon in ſich genug geſpaltene Europa noch weiter zu ſpalten. Die feierliche Bekräftigung der Tatſache und der Feſtigkeit der Achſe Rom— Berlin rich⸗ tet ſich nicht gegen andere Staaten. Wir, Nationalſozialiſten und Faſchiſten, wollen den Frieden und werden immer be⸗ reit ſein, für den Frieden zu arbeiten, einen wirklichen fruchtbaren Frieden, der die Fragen, die ſich aus dem Zu⸗ ſammenleben der Völker ergeben, nicht mit Stillſchweigen übergeht, ſondern ſie löſt. Anwort an bie Welt: Friede! Der ganzen Welt, die ſich geſpannt fragt, was das Er⸗ gebnis der Begegnung von Berlin ſein wird: Krieg oder Friede, können wir beide, der Führer und ich, mit lauter Stimme ankworken: Friede. So wie 15 Jahre Faſchismus Italien äußerlich und gei⸗ ſtig ein neues Geſicht gegeben haben, ſo hat auch Eure Re⸗ volution Deutſchland ein neues Geſicht gegeben: Neu, auch wenn es ſich, wie in Italjen, nach den höchſten, unvergäng⸗ lichen Ueberlieferungen formt, die ſich mit den Notwendig⸗ keiten des modernen Lebens vereinbaren laſſen. And dieſes Geſicht des neuen Deutſchland habe ich gern ſehen wollen. And bei ſeinem Anblick, jetzt, bin ich noch ſtär⸗ ker davon überzeugt, daß dieſes neue Deutſchland— in ſei⸗ ner Stärke, ſeinem berechtigten Stolz, ſeiner Friedfertigkeit — ein Grundelement des europäiſchen Lebens iſt. Ich glaube, daß die Urſache für manches Mißver⸗ ſtändnis und Mißtrauen zwiſchen den Völkern darin liegt, daß die Verantwortlichen die neue, ſich bildende Wirklichkeit nicht kennen. Das Lehen der Völker wie der Einzelperſonen iſt nichts Starres, einmal Gegebenes, ſondern unterliegt einem fortwährenden Umwandlungsprozeß: ein Volk auf Grund von Zahlen und Beſchreibungen oder einer Literatur von vor 20 oder 50 Jahren zu beurteilen, iſt ein Fehler, iſt ein Fehler, der verhängnisvoll werden kann. Dieſer Fehler wird ſehr oft gegenüber Italien begangen. Wenn man die nationalen Revolutionen Deutſchlands und Italiens beſſer kennen würde, würden viele Vorurteile fallen und viele Streitpunkte ihre Daſeinsberechtigung ver⸗ lieren. Wir haben viele Elemente unſerer Weltanſchauung emeinſa m. Nicht nur haben Nationalſozialismus und Faſchte mals überall dieſelben Feinde, die demſelben Herrn dienen: der Dritten Internationale, ſondern ihnen ſind auch viele Begriffe der Lebens- und Geſchichtsauffaſſung gemein⸗ ſam. Beide glauben an den Willen als die beſtimmende Kraft im Leben der Völker, als die Antriebskraft ihrer Ge⸗ ſchichte und weiſen deshalb die Lehren des ſogenannten ge⸗ chichtlichen Materialismus und ſeiner politiſchen und philo⸗ ſophiſchen Nebenprodukte zurück. Beide verherrlichen wir die Arbeit in ihren unzähli⸗ en Erſcheinungsformen als das Zeichen menſchlichen Adels. eide ſtützen wir uns auf die Jugend, die wir erzie⸗ hen zur Diſziplin, zum Mut, zur Zähigkeit, zur Vaterlands⸗ liebe und zur Verachtung eines bequemen Lebens. Das wiedererſtandene Imperium Roms iſt das Werk dieſes neuen Geiſtes, der Italien beſeelt. Die deutſche Wiedergeburt iſt gleichfalls das Werk einer geiſtigen Kraft, des Glaubens an eine Idee, an die erſt nur ein einziger glaubte— dann eine Schar von Vorkämpfern und Märtyrern, dann eine Minderheit und endlich ein gan⸗ zes Volk. Deutſchland und Ikalien verfolgen das gleiche Ziel auch auf dem Gebiet der Wirtſchaftsautarkie: Ohne wirkſchaftliche Unabhängigkeit iſt die politiſche Unabhängigkeit einer Na⸗ tion ſelbſt in Frage geſtellt, und ein Volk von gaser mili⸗ täriſcher Kraft kann zum Opfer einer wirkſchafklichen Blok⸗ kade werden. Wir haben dieſe Gefahr in ihrer ganzen Unmittelbarkeit zu ſpüren bekommen, als 52 in Genf verſammelte Staaten ie verbrecheriſchen Wirtſchaftsſanktionen ge⸗ gen Italien beſchloſſen, jene Sanktionen, die mit aller Schärfe durchgeführt wurden, aber ihr Ziel nicht erreichten, ja dem faſchiſtiſchen Italien ſogar Gelegenheit gaben, der Welt ſeine Widerſtandskraft zu beweiſen. Trotz allem Drängen hat Deutſchland ſich den Sanktio⸗ nen nicht angeſchloſſen. 5 werden das niemals ver⸗ geſſen. Dies iſt der Punkt, an dem zum erſtenmal ganz deutlich das Vorhandenſein eines notwendigen Zuſammen⸗ gehens zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland Und dem faſchiſtiſchen Italien in Erſcheinung tritt. Das, was man nunmehr in der ganzen Welt als die Achſe Berlin— Rom kennt, entſtand im Herbſt 1935 und hat in den letzten zwei Jahren für die immer ſtärkere Annäherung unſerer beiden Völker aneinander, wie für die wachſende politiſche Stär⸗ kung des europäiſchen Firedens großartig gearbeitet. Der Faſchismus hat ſeine Ethik der er treu zu bleiben beabſichtigt, und dieſe Ethik deckt ſich mit meiner perſönli⸗ chen Moral: Klar und offen reden und, wenn man einen Freund hat, mit ihm zuſammen bis ans Ende marſchieren. Alle Argumente, die unſere Gegner ins Treffen führen, ſind hinfällig: Weder in Deutſchland noch in Italien beſteht eine Diktatur, ſondern es beſtehen Kräfte und Organiſatio⸗ nen, die dem Volke dienen Keine Regierung, in keinem Teile der Welt, hat die Zuſtimmung des Volkes in ſolchem Maße wie die Regierungen Deutſchlands und Italiens. Die größten und echteſten Demokratien, die die Welt heute kennt, ſind die deutſche und italieniſche. Wo anders wird unter dem Deckmantel der„unver⸗ äußerlichen Menſchenrechte“ die Politik beherrſcht von Mäch⸗ ten des Geldes, des Kapitals, von geheimen Geſellſchaften und miteinander im Kampf liegenden politiſchen Gruppen. In Deutſchland und Italien iſt es ſtreng ausgeſchloſ⸗ ſe ne, daß private Kräfte die Politik des Staates be⸗ einfluſſen können. Dieſe Gemeinſamkeit der Gedanken in Deutſchland und Italien hat ihren Ausdruck gefunden im Kampf gegen den Bolſchewismus, die moderne Form finſterſter Gewaltherrſchaft, jene uner⸗ hörte Ausbeutung der Leichtgläubigkeit der niederen Maſſen, jene Hunger⸗, Blut⸗ und Sklavenregierung. Dieſe Form menſchlicher Entartung, die von der Lüge lebt, hat der Fa⸗ ſchismus nach dem Kriege mit äußerſter Energie bekämpft. Bekämpft mit dem Wort und mit der Waffe. Denn wenn das Work nicht ausreicht und wenn dro⸗ hende UAmſtände es fordern, muß man zur Waffe greifen. So haben wir es auch in Spanien gemacht, wo Tauſende von italieniſchen faſchiſtiſchen Freiwilligen gefallen ſind für die Rettung der europäiſchen Kultur, der Kultur, die noch eine Wiedergeburt erleben kann, wenn ſie ſich von den falſchen,lügnerieſchen Göttern von Genf und Moskau ab⸗ kehrt und ſich den leuchtenden Wahrheiten unſerer Revolu⸗ tion zuwendet. Kameraden! Ich komme zum Ende. Wir und Ihr ma⸗ chen außerhalb unſerer Landesgrenzen keinerlei Propaganda im gewöhnlichen Sinne des Wortes, um Anhänger zu wer⸗ ben. Wir glauben, daß die Wahrheit ſelber Kraft ge⸗ nug beſitzt, um überall hinzudringen, und daß ſie ſchließlich ſiegen wird. Das Europa von morgen wird faſchiſtiſch ſein, durch den logiſchen Zwang der Ereigniſſe, nicht aber durch unſere Propaganda. 20 Jahre ſind es her, als Euer großer Führer den Ruf zur Erhebung in die Maſſen ſchleuderte, der zum Schlachtruf des ganzen deutſchen Volkes werden ſollte: Deutſchland, erwache. Deutſchland iſt erwacht. Das Dritte Reich iſt da. Ich weiß nicht, ob und wann Europa erwachen wird, wie auf dem Parteitag in Nürnberg geſagt wurde, denn ge⸗ heime, uns dennoch wohlbekannte Kräfte ſind am Werk, um einen Bürgerkrieg in einen Weltbrand zu verwandeln. Wichtig iſt, daß unſere beiden großen Völker— die an Menſchen die gewaltige Maſſe von 115 Millionen bekragen — zuſammenſkehen in einer einzigen unerſchükterlichen Ent ſchloſſenheit. Dieſe heutige gigankiſche Kundgebung gibt der Welt den Beweis.“ Obwohl während der Rede Muſſolinis ſtarker Regen niedergeht, bleibt die Begeiſterung der Maſſen ungebrochen. Muſſolini ſpricht deutſch und findet ſchnell die Verbindung zu den Hunderttauſenden. Er ſpricht mit eigenwilliger Be⸗ tonung und unterſtreicht ſeine Worte mit lebendigen und wir⸗ kungsvollen Geſten. Er ſtemmt ſeine Arme feſt in die Sei⸗ ten, wirft den Kopf ſtolz nach hinten. Jeder ſeiner wuchtigen Sätze, die er in die Menge hämmert, zündet. Schon die erſten Worte, mit denen der Duce die Verbun⸗ denheit zur deutſchen Revolution bekundet, finden begeiſter⸗ ten Widerhall. Ein Sturm der Begeiſterung aber bricht los, als Muſſolini der ganzen Welt auf ihre Frage nach dem Er⸗ gebnis der Begegnung in Berlin, auf die Frage„Krieg oder Frieden?“ mit lauter Stimme auch im Namen des Führers zuruft:„Frieden!“ 1 Die denkwürdige Rede des italieniſchen Regierungschefs endet mit einem beipſpielloſen Begeiſterungsſturm. Immer wieder erſchallen„Duce, Duce“-Rufe, die Muſſolini mit der Feſtſtellung ſchließt: Beide Völker werden in unerſchütterlicher Entſchloſſenheit zuſammenſtehen. Nach der Rede des Duce werden die deutſchen National⸗ hymnen geſungen. Dann beſteigt noch einmal Reichsminiſter Dr. Goebbels das Podium und ſchließt die Kundgebung mit den Worten: Die hiſtoriſche Millionenkundgebung auf dem Berliner Maifeld vereinigt ſich in dem Rufe: Benito Muſſolini Siegheil! Siegheil! Siegheil! Adolf Hitler Sſegheil! Siegheil! Siegheil! Begeiſtert ſtimmen die Millionen ein. Die gewaltige Kundgebung für den Frieden Europas hat damit ihr Ende erreicht. Es folgt der feſtliche Abſchluß im Stadion. Der Führer und der Duce begeben ſich durch das SS.⸗Spalier zu Fuß über das Maifeld. Das Stadion, das bisher faſt völlig im Dunkel lag, flammt in dem Augenblick auf, als der Führer und der Duce, gefolgt von den Spitzen des Staates, der Partei und der Wehrmacht, durch das Marathontor hineinſchreiten. „Trommeln und Pfeifen ſetzen ein. Die Scheinwerfer erlöſchen. Nur der Durchgang unter dem Marathontor iſt in ſtrahlende Helle getaucht, als die 25 Spielmannszüge, 33 Muſikkorps und 10 Trompeterkorps unter den Klängen des Marſches„Preußens Gloria“ einmarſchieren. Mit Rückſicht auf die Witterung wird das muſikaliſche Programm zusammengezogen. Feſtlicher Ausklang im Stadion Feierlicher und eindruckstiefer Ausklang der hiſtoriſchen Millionen? guf dem Maifeld war das vom Gene⸗ ralkommando des 3. Armeekorps veranſtaltete Großkonzert der Wehrmacht im Olympiſchen Stadion. Als Benito Muſſolini und Adolf Hitler auf der in hel⸗ les Scheinwerferlicht getauchten Ehrentribüne ſichtbar werden und die Standarten der beiden Staatsmänner gehißt werden, nimmt der Jubel orkanartige Formen an. In immer neuen Wellen klingt er zu ihnen herüber Beide danken immer wie⸗ der nach allen Seiten. Faſt eine Viertelſtunde jauchzen und rufen und winken und ſubeln die mehr als 100 000 Men⸗ ſchen, die in dem gewaltigen Opal versammelt ſind. Sie verſtummen erſt, als ſcarfe Kommandoworte ertönen. Wie die letzten Töne verklingen, wendet Major ſter ſein Pferd und leitet den eigentlichen Großen Zap fenſtreich mit dem Kommando ein:„Helm ab zum Gebete Hofmmez. Im gleichen Augenblick blenden die Scheinwerfer rund das Stadion herum auf und bauen hoch in die Luft 9110 Lichtdom. Es ſind weihevolle, ſtimmungsvolle Minuten 1 nun mit verhaltener Stärke das Gebet der Soldaten I bete an die Macht der Liebe“ durch das Stadion flingte „Helm auf!“ ſchallt es durch das Stadion. Major Hg, meiſter meldet:„Mein Führer! Großer Zapfenſtreich der Wehrmacht beendet!“ Er läßt die Truppen die Gewehr präsentieren. Die Muſikkorps ſetzen nun zu den italieniſchen Nationalhymnen und unter Begleitung von Kanonenſchlägen zu den deutſchen Liedern der Nation an. Die Stimmung der Maſſen löſt ſich in unendlichem Jubel, als der Führer init ſeinem bohen Gaſt die Tribüne verläßt. 85 Freunde Chinas Eine Entſchließung und wie ſie zuſtandekam. 5 Genf, 28. September, In der Sitzung der Völkerbundsverſammlung brachte der Präſident eine Entſchließung des Konſultativ⸗Komiteez für den oſtaſiatiſchen Konflikt ein, die ſich mit der Fr der Luftbombardements beſchäftigt. Der Sendlind der in. lencia⸗Bolſchewiſten, del Vayo, ließ ſich natürlich die Ge. legenheit nicht entgehen, um allerlei unbewieſene Beſchul digungen gegen Japan vom Stapel zu laſſen. Er verſichert 0 China der„warmen und herzlichen Solidarität“ 0. encias. Bezeichnend für den Eindruck, den die Faſeleien del Vayos auf die Delegierten machten, war es, daß ſich dei Saal immer mehr leerte. Schließlich waren Hun noch rund 25 v. H. der Delegierten anweſend, davon di überwiegende Mehrzahl bolſchewiſtiſche und Volksfront vertreter. Bei dieſer Zuſammenſetzung des Genfer Gre⸗ miums wurde ſelbſtverſtändlich die„Erklärung“ del Vayoz mit lebhaftem Beifall aufgenommen. g Präſident Aga Khan erklärte darauf, da ſich niemand mehr zum Wort meldete, daß er„nach dem üblichen Wer fahren“ das Stillſchweigen der„Verſammlung“ als Zu ſtimmung zu der Entſchließung betrachte. Er verkünden nun, die Verſammlung habe die Entſchließung„einſtim mig“ angenommen, worauf weitere Beifallskundgebungen erfolgten.. Hierauf dankte der chineſiſche Vertreter Wellington Koo„für die ſchnelle und einſtimmige Annahme“ der Ent ſchließung. Die Entſchließung befaßt ſich mit der Frage der Luft; bombardements. Das Komitee lehnt Entſchuldigungen da⸗ für ab und„verurteilt ſie feierlich“. 8 Die Völkerbundsverſammlung trat am Dienstag zum erſtenmal in dem dieſer Tage fertiggeſtellten großen Saal des neuen Gebäudes zuſammen Der Präſident der Ver⸗ ſammlung, Aga Khan, feierte dieſen Einzug in das end⸗ gültige Heim als Zeichen der Kontinuität der Völkerbunds⸗ arbeit und ſprach den Wunſch aus, daß hier eine Stätte der Freundſchaft aller Staaten entſtehen möge. Die Verſammlung nahm hierauf die noch ausſtehende Wahl eines nichtſtändigen Ratsmitgliedes vor. Belgien wurde mit 47 Stimmen einſtimmig gewählt. Neuer Proteſt in Tokio Beruhigende japaniſche Erwiderung. London, 29. September. Wie aus London beſtätigt wird, hat der britiſche Bot ſchafter in Tokio, Sir Robert Craigie, in Zuſammenhang mit der Bombardierung nichtmilitäriſcher Objekte in Ching durch die japaniſche Luftflotte am Dienstag wiederum ein Memorandum übergeben. Die japaniſche Regierung hat nach Londoner Meldun⸗ gen abermals Verſicherungen abgegeben, daß nur miliiz⸗ riſche Ziele bombardiert werden ſollten. Eine Gegenbewegung in Madrid Eingeſtändniſſe des Bolſchewiſtenhäupklings Miaja. San Sebaſtian, 28. September, Ueber die Anſprache des Bolſchewiſtenhäuptlings Miaſa bei der Einreihung neuer Opfer der Zwangsaushebungen der Machthaber von Valencia in die bolſchewiſtiſchen Hor⸗ den von Madrid werden jetzt Einzelheiten bekannt. Noch dem ſchon gemeldeten Eingeſtändnis Miajas, daß die Mo⸗ ral in den bolſchewiſtiſchen Heerhaufen brüchig geworden ſei und daß eine große Zahl ihrer Angehörigen nur ge zwungen Dienſt leiſte, gab Miaja zu, daß es im„Volks heer“, wie er hochtönend die bolſchewiſtiſchen Horden nannte. eine Proteſtbewegung gebe. Dieſe habe die Urſache„in den fortgeſetzten Machenſchaften faſchiſtiſchet Elemente, die ſich eingeſchlichen hätten“. „In Madrid iſt verſucht worden“, ſo ſagke Miaja dann wörtlich,„den Verrat von Bilbao und von Sankander zu wiederholen und die Hauptſtadt dem Feind auszuliefern An der Wachſamkeit der„Polizei“ ſei dieſes Vorhaben aber geſcheitert. Jeder, der für das bolſchewiſtiſche Spanien kämpfe müſſe ein Wächter ſein und jeden denunzieren(J, der nich das nötige Vertrauen zu Valencia habe. Die„verräteriſche Bewegung“ ſei jetzt vollſtändig niedergerungen. Von den zahlreichen„Schuldigen“, die verhaftet worden ſeien, haben einige bereits die„verdiente Strafe“ getroffen. Er wisse, daß viele von den„neuen Rekruten“ Feinde der B 0 8 ſchewiſten ſeien und nur auf den Augenblick warteten. um überzulaufen. Dieſe mahne er zur Vorſicht, denn 5 würden vorzüglich überwacht, und jeder Fluchtverſuch ode Verrat werde unbarmherzig geahndet. Ribadeſella im Sturm genommen Weiterer Vormarſch in Aſturien. Llanes, 28. September. Die nationalen Freiwilligenverbände beſetzten im oli der Provinz Aſturien den wichtigen Berkehrsknotenbie, Kibadeſella an der Mündung des Sella-Fluſſes. Bon ſer an der Küſte gelegenen Ortſchaft zweigk eine urch nach Gijon, eine andere nach Oviedo ab. Gen len Kilometer von Kibadeſella entfernt, Oviedo 8 ome Die Befeſtigungsanlagen von Kibadeſella wurden 857 nationalen Truppen in Juſammenarbeit mit der Luf im Sturm genommen. 7 75 Weiter meldet der wen Heeresberige Front von Leone eine unſerer Kolonnen hal feindliche Front im Abſchnitt Lillo durchbrochen ide acht Kilometer weiter vorgedrungen, wobei die von Hälfte der Sierra Marporqueda ſowie Pena Pitones uns genommen wurden. . . 8 S „— 2 E — e ber. achte mitees Frage r V0 ie Ge eſchul ſchertz “ Vg, en del h det n mu n die front Gre Vayoz mand Ver- 5 Zu⸗ ündete nſtim Ungen ington Ent, Luft, n da⸗ zum Saal Ver⸗ end⸗ unds⸗ e der hende gien Vot⸗ hang hing n ein ldun⸗ ilitä⸗ Fliegerabenteuer in China Bier Wochen vermißt.— Deutſche Flieger feſtgehalten. Kabul, 28. September. Das deutſche Flugzeug„d Andog“, das zu den Flug- zeugen gehört, die einen neuen Luflweg von Deutſchland über die Türkei, Afghaniſtan nach China erkunden, und das vier Wochen vermißt wurde, iſt am Montag um drei Uhr nachmitlags in Kabul(Afghaniſtan) glatt gelandet. Die aus reiherrn von Gablenz, Flugkapitän Antucht und dem Pi- 575 Kirchhoff beſteßende Beſatzung iſt wohlbehalten. Das Flugzeug war am 24 Auguſt in Anſhi in China zum Rückflug über das Pamir⸗Hochland nach Kabul geſtar⸗ tet und wurde ſeitdem vermißt. Die ſofort eingeleiteten Nachforſchungen blieben zunächſt ergebnislos. 5 Es ſtellt ſich nunmehr heraus daß die„Ju 52“ in Cho⸗ tan in Singiang wegen eines kleinen Schadens am linken Motor eine Zwiſchenlandung vornehmen mußte. Dort wurde die Beſatzung vier Wochen lan g in Haft behalten und das Flugzeug beſchlagnahmt. Erſt fetzt iſt es der Beſatzung gelungen, ihre Freiheit zu erreichen und die Erlaubnis zum Weiterflug zu bekommen. Bis zur Er⸗ teilung der Abflugserlaubnis war es ihr nicht einmal mög⸗ lich, auf funkentelegraphiſchem Wege Kenntnis von ihrem Verbleib zu geben. Chotan iſt der Ort. in dem auch der deutſche Forſcher und Nationalpreisträger Filchner erſt vor ganz kurzer Zeit von den Behörden feſtgehalten wurde. Kurzmeldungen Die franzöſiſchen Beamten fordern Teuerungszulage. Der Landesverband der franzöſiſchen Beamten hat in einer außerordentlichen Tagung angeſichts der andauern⸗ den Preisſteigerungen die ſofortige Zubilligung einer Teuerungszulage von 150 Franken im Monat und die Einführung der gleitenden Gehaltsſtaffel gefordert. Im Verlaufe der Auseinanderſetzungen wurde an der Preis⸗ politik der Volksfrontregierung ſchärfſte Kritik geübt. Anklage gegen Frau Skoblin. Der Verdacht gegen den verſchwundenen General Skoblin in Paris verſtärkt ſich mehr und mehr. Von ihm wird jetzt ſchon vielfach ganz offen behauptet, er habe ſtändig mit ſowjetruſſiſchen Kreiſen in Verbindung geſtan⸗ den. Die Polizei ſcheint dieſe Anſicht zu teilen, da ſie die feſtgenommene Frau des Generals Skoblin in das Pa⸗ riſer Hauptgefängnis gebracht hat. Darüber hinaus hät der Unterſuchungsrichter gegen ſie eine auf Beihilfe zu ge⸗ waltſamer Entführung lautende Anklage erhoben. Den Ge⸗ rüchten, nach denen kotſpaniſche Kreiſe die direkten Ur⸗ heber der Entführung General Millers geweſen ſeien, ſchenkt die franzöſiſche Polizei keine Beachtung. Dagegen wird die Spur, die nach Le Havre auf den ſowjetruſſiſchen Dampfer„Maryia Ulianow“ führte, wieder mit großem Intereſſe verfolgt. Nach Zeugenausſagen ſoll am Tage des Verſchwindens von General Miller auf deſſen Landſitz ſüd⸗ lich von Paris ein geheimnisvoller ſargförmiger Kaſten auf ein Laſtauto geladen worden ſein. Rede Attlees mit Hinderniſſen. Auf ſeiner Werberundreiſe iſt dem Hauptſprecher der engliſchen Labour⸗Partei, dem Abgeordneten Attlee, eini⸗ ges Mißgeſchick zugeſtoßen. Als er im Rathaus von Eaſt⸗ ham das Wort ergreifen wollte, wurde er von einem an⸗ ſehnlichen Teil der Menge mit lauten Proteſtrufen daran gehindert Dreimal verſuchte Attlee ſich Gehör zu verſchaf⸗ fen, doch jedesmal mußte er ſeine Bemühungen aufgeben. Schließlich explodierten ſogar Knall⸗, Rauch⸗ und Stink⸗ bomben im Saal, ſo daß ſelbſt ein großer Teil der Anhän⸗ bn Attlees den Saal verließ. Erſt nach Eingreifen der Po⸗ liel konnte Attlee zu Wort kommen Als dann am Schluß einer Rede eine rote Fahne gezeigt wurde, ſtanden auf der Galerie wieder ganze Reihen von Zuhörern auf, riefen 0 wollen Mosley hören“ und ſangen die National⸗ ymne. Kuniſcher Prokeſt in Moskau wegen Grenzverletzung. „Die finniſche Regierung hat beſchloſſen, durch ihren Ge⸗ ſandten in Moskau wegen der wiederholten Grenzver⸗ lezungen durch ſowjetruſſiſche Flugzeuge Proteſt zu er⸗ heben. Aus dem gleichen Anlaß fand in Terijoki eine Maſ⸗ ſenberſammlung ſtatt, die an den finniſchen Staatspräſi⸗ zenten ein Proteſttelegramm richtete, in dem eine Verſtär⸗ mung und eine beſſere techniſche Ausrüſtung der finniſchen Hrenzſchutztruppen verlangt wird, um weitere von den Bolſchewiſten ſyſtematiſch begangene Grenzverletzungen zu verhindern. Der Rücktritt des kürkiſchen Miniſterpräſidenken. Ein offenbar beeinflußter Leitartikel der Zeitung Taann“ gibt eine Erläuterung zu dem Rücktritt des Mini⸗ ſterpräſidenten Ismet Indenue. Die Zeitung ſieht den Orund nicht in Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Staatspräſidenten Atatürk und Ismet Inoenue Sie ſtellt dielmehr feſt, daß vielfach die Meinung verbreitet geweſen ei, das Werk der türkiſchen Revolution und ihre Fortfüh⸗ zung ruhe nur auf den beiden Perſönlichkeiten Atatürk und zudenue. Um dem zu begegnen, ſei es notwendig, neue zanner heranzuziehen, damit nicht behauptet werden lebte nach dem Ableben dieſer beiden führenden Perſön⸗ üchkeiten ſei kein vollgültiger Erſatz vorhanden. Ismet dibenue habe dem Lande und der Revolution unſchäßbare Dienſte geleiſtet. Schwere Exploſion in Baſel Jünf Tote, elf Schwerverletzte. Baſel, 29. September. „In der Baſeler Maſchinenfabrik Burckhardt Ach explo⸗ derte ein Luftkompreſſor. Bis ſetzt vurden fünf Toke ge⸗ brachen. Elf Schwerverletzte wurden ins Krankenhaus ge⸗ acht. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Medadapeſt Der Chef des italieniſchen Generalſtabes, ber call Badoglio, trifft, wie verlautet, am 30. Septem⸗ oder 1. Oktober aus Deutſchland kommend mit ſeiner Begleitung i 5 1 f Charakter n Budapeſt ein. Der Beſuch trägt privaten Nealcden. Offiziell wird mitgeteilt, daß Miniſterpräſtdent ſch Aras nach Beendi 110 der griechiſchen Herbſtmanöver 1 Ankara begibt Er wird dort mit dem kürkiſchen 5 Aspräſidenten Atatürk bedeutſame Beſprechungen über e internationale Politik und die Balkanpolitik führen. dite wport. Das bekannte ee ee Lord Mot⸗ 5 wies vor e Preſſevertkretern auf den uf enswillen Hitlers und Muſſolinis hin und verſicherte 1 h ſeiner perſönlichen Bekanntſchaft mit den bei⸗ Vd gatsmännern, daß dieſe niemals das Glück ihrer 5 55 einen Krieg aufs Spiel ſetzen würden. Wien Gre er neuernannte amerikaniſche Geſandte in 551 Aville⸗Emmet, iſt an einer Lungenentzündun dläglich verstorben. 1 f N Lungenentz 9 früheren Geliebten, einer 42jährigen rigen unehelichen Aus ben Nachbaraquen 8 Ludwigshafen. Betrunken am Steuer.) Der Reiſevertreter Karl Hornung aus Mutterſtadt fuhr in be⸗ trunkenem Zuſtand mit einem Perſonenkraftwagen durch die Frankenthalerſtraße hier. Dabei ſtieß er an der Kreuzung Frankenthaler und Rohrlachſtraße auf einen Perſonenkraft⸗ wagen, der vor ihm hergefahren war und dort wegen des regen Verkehrs anhalten mußte. Es entſtand glücklicherweiſe nur geringer Sachſchaden. Hornung wurde der Führerſchein abgenommen und ſein Fahrzeug vorläufig ſichergeſtellt. hof.) Abends lief der 46jährige verheiratete Rangierer J. Jetter aus Freckenfeld beim Ueberſchreiten der Gleiſe in e e Güterzug. Jetter wurde überfahren und r Stelle getötet. Der Ver ü i äß b e der er Verunglückte hinterläßt Frau Iweibrücken. Vermißter als Leiche gefun⸗ 18 85 Der ſeit 16 September vermißte, in Ixheim 99975 Hafte Wagenputzer Jakob Friedrich Weinland, nach dem die SA vergeblich die Gegend abgeſucht hatte, wurde von einem Fiſcher beim Angeln als Leiche aus dem Hornbach gezogen da Weinland eine ſchwere Kriegsverletzung Gopfſchuß) hatte und in letzter Zelt Anfälle von Schwer⸗ mut zeigte, liegt offenbar Selbſtmord vor. Alzey.(Auto blendete nicht ab). Bei Ensheim ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Der etwa 30 Jahre alte Landwirt Valentin Johannes Scherer aus Sülz⸗ heim war mit ſeinem Fahrrad unterwegs. Auf der Straße nach Oberflöcsheim kam ihm ein Auto entgegen, das nicht abgeblendet hatte. Der Radfahrer wurde unſicher und raunte gegen einen Baum. Er blieb mit ſchweren Kopf⸗ und Bein verletzungen liegen während das Auto unerkannt weiterfuhr Anſcheinend hatten die Inſaſſen den Unfall nicht bemerkt Der Schwerverletzte wurde ſpäter aufgefun⸗ den und ins Krankenhaus eingeliefert. 5 Oppenheim(Fahrt in den To d). Der aus Gimbs⸗ heim gebürtige und im Saarland wohnende 40 Jahre alte Phil. Oßwald weilte nach einer Krankenhausbehandlung in ſeinem Heimatort zur Erholung. Er wollte die Frau ſeines Bruders aus Oſthofen abholen und fuhr mit dem Motorrad dorthin. Auf der Heimfahrt nach Gimbsheim ſtieß er mit einem Oppenheimer Perſonenwagen zuſfam⸗ men. Dabei wurde er und die mitfahrende Schwägerin vom Motorrad geſchleudert. Oßwald war ſofort kot; die Frau trug ſchwere Verletzungen davon. — Markgröningen.(3 weifacher Brandſtifter feſtgenommen.) Die Gendarmerie Ludwigsburg nahm einen in einer nahen Papiermühle bedienſteten Knecht von auswärts feſt, der im Verdacht ſtand, die beiden in letzter Zeit ſtattgefundenen Brände in Markgröningen und Tal⸗ hauſen gelegt zu haben Nach anfänglichem Leugnen hat der Verhaftete ein Geſtändnis abgelegt. — Kellmünz Kr. Biberach.(Fünfjähriges Kind als Blandſtifter.) Das Anweſen des Landwirts Lud⸗ wig Oelgrey brannte vollſtändig nieder. Ein zu Beſuch weilender fünfjähriger Knabe hatte im Stadel etwas ge⸗ ſucht und dabei ein Streichholz angezündet, wodurch das aufgeſpeicherte Stroh Feuer fing. Die Flammen verbrei⸗ teten ſich ſo ſchnell. daß auch das Wohnhaus nicht mehr zu retten war. — Göppingen.(Vier Verletzte bei Verkehrs⸗ unfällen.) Abends wurde in Ebersbach ein Radler beim Einbiegen in die Hauptſtraße von einem von Göppin⸗ gen kommenden Motorradfahrer angefahren. Beide erlit⸗ ten beim Sturz erhebliche Verletzungen. Die Fahrzeuge wurden beſchädigt.— In der Nacht zum Sonntag wurde am Marktplatz in Ebersbach ein Motorradfahrer von einem Auto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Seine Beifahrerin kam mit leichteren Verletzungen davon. Das Kraftrad wurde ſchwer beſchädigt. — Dehringen.(Tödliche Folgen eines Un⸗ falls.) In Hälden war vorige Woche der 56 Jahre alte Landwirt Karl Knapp bei der Ernte von Nüſſen vom Baum geſtürzt. Bei dem Unfall hatte er ſich ſchwere Ver⸗ letzungen zugezogen denen er nunmehr, ohne das Bewußt⸗ ſein wiedererlauſet zu haben, erlegen iſt. i Exploſionsunglück in einer Verzinkerei. In der Ver⸗ zinkerei eines Werkes in Oberbilk bei Düſſeldorf ereignete ſich eine Exploſion. Ein Werksangehöriger wurde getötet, 11 wurden zum Teil ſchwer verletzt. Die Unterſuchungen über die Urſache des Unglücks ſind noch nicht abgeſchloſſen. A Jurchtbarer Verkehrsunfall. Ein 18jähriges Mäd⸗ chen aus Elendorf(Rheinpr.), die Tochter einer Witwe, das mit dem Rade Milch ausfuhr, wurde von einem Kleinbahnwagen erfaßt und kam direkt unter dem Wagen zu liegen. Erſt mit Einſatz eines Hilfswagens aus Aachen, der mit Hebewerkzeugen ausgeſtattet war, konnte die Ver⸗ unglückte aus der ſchlimmen Lage befreit werden. Die Ver⸗ unglückte, die furchtbar zugerichtet war, ſtarb kurz darauf. I Grubenunfälle. Auf der Grube Anna l! in Alsdorf wurde ein Hauer von fallenden Geſteinsmaſſen aus dem Hangenden überraſcht und verſchüttet. Als man ihn ſpä⸗ ter fand, war der Tod bereits eingetreten; er war erſtickt. — Im Untertagebetrieb der Gewerkſchaft Karl Alexander in Baesweiler ereignete ſich ebenfalls ein ſchweres Gruben⸗ unglück. Ein 21jähriger Bergmann wurde von Geſteins⸗ maſſen getroffen. Er erlitt lebensgefährliche Rückenmark⸗ verletzungen. i Auf einer Nachtfahrt ködlich verunglückt. Der 28⸗ jährige Kunſtſchnitzer Karl Aigner aus Königsſee verun⸗ lückte bei einer Nachtfahrt in der Nähe des Ramſauer Helfer mit einem Auto tödlich. Der Wagen geriet bei ſchneller Fahrt von der rechten auf die linke Straßenſeite und wurde an eine Mauer geſchleudert. Zwei mitfahrende Perſonen, darunter auch der Beſitzer des Wagens, erlitten leichtere Verletzungen. i Mit dem Motorrad auf parkenden Laſtwagen. 15 der Straße Oberlangenſtadt Kronach fuhr in der Nach der 18a Anton Höfner aus Johannistal mit ſeinem Motorrad auf einen parkenden Fernlaſtwagen auf. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat. Der auf dem Soziusſitz mitfahrende Johann Fug⸗ mann aus Johannistal erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen. i Sohn und Geliebte mit dem Beil niedergeſchlagen. In Berlin⸗Moabit hatte ein 38jähriger Mann mit ſeiner Fraß, in deren Woh⸗ nung eine heftige Auseinanderſetzung, in deren Verlauf er den Verlobten der Frau mit einem Beil angriff Als dieſer den Schlägen ausweichen konnte, richtete ſich die Wut des Täters gegen die Frau. die mit einem 10jäh⸗ Sohn vor dem Wütenden flüchtete. Er holte ſie ein und ſchlug die beiden Wehrloſen mit dem Beil nieder. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurden ſie ins Krankenhaus eingeliefert. Der Täter wurde ſpäter mit ſchweren Schnittwunden am Hals aufgefunden. Landau.(Tödlicher Unfall im Hauptbahn⸗ Michaeli. Am 29. September iſt der Michaelstag. Er ſteht mit dem deutſchen Volksleben in enger Verbindung, wenn er auch ſchon lange kein Feiertag mehr iſt. Der volkstümliche Vorname Michael iſt ſtark verbreitet, und der Tag wird, beſonders auf dem Lande, gern in fröhli⸗ chem Kreiſe begangen. Der Michgelstag wird ſchon ſeit dem 6. Jahrhundert gefeiert; St. Michael galt als Pätron der Deutſchen, und alle Bilder zeigen ihn als kraftvolle Kämp⸗ fergeſtalt, die das ſiegreiche Schwert in der Hand hält. Auf anderen Bildern iſt er wieder dargeſtellt, wie er den höl⸗ liſchen Drachen vernichtet. Als Wetter⸗ und Lostag ſpielt der Michaelstag im bäuerlichen Leben eine beſondere Rolle. Eine ganze Anzahl von Bauern. und Wetterregeln be⸗ ſchäftigt ſich mit ihm. So heißt es:„Wenn Michael das Wetter gut, ſteckt der Bauer eine goldene Feder an den Hut“.—„Bringt St. Michael Regen, dann kann man im Winter den Pelz anlegen“.—„Wenn an Michaelis der Wind von Nord und Oſten weht, ein harter Winter vor uns ſteht“.—„Michel zündt's Licht an und ſchneid't den Tag ab“ Der letztere Bauernſpruch bezieht ſich auf das Wachſen der Nacht und den jetzt ſchon merklich abnehmen⸗ den Tag. * Aus der Kunſthalle. Vom 1. Oktober ab treten die Winterbeſuchszeiten in Kraft: werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Die Oeffnungs⸗ zeiten des Leſeſaals bleiben unveränderk. * Erſtes Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſik und Theater: Mozartabend im Ritterſaal. Die Hochſchule für Muſik eröffnet die Reihe ihrer diesjährigen Veranſtaltungen am Sonnabend, den 9. Oktober 1937, mit dem 1. Orcheſter⸗ konzert im Ritterſaal des Schloſſes. Die Vortragsfolge ent⸗ hält außer der großen Jupiter⸗Sinfonie zwei ſehr ſelten gehörte Werke, und zwar das Kanzert für 3 Klaviere und Orcheſter, ſowie das Hornkonzert Nr. 3 in Es⸗dur. Die Klavier⸗Soli liegen in den Händen von Jula Kaufmann, Friedrich Schery und Richard Laugs, der bei dieſem Anlaß zum erſten Mal ſoliſtiſch vor das Mannheimer Publikum treten wird. Das Konzert für Waldhorn wird geblaſen von Kammermuſiker Julius Frank, dem erſten Horniſten des Nationaltheaters und Lehrer für Horn an der Hoch⸗ ſchule für Muſik. Dirigent des Abends iſt Direktor Ras⸗ berger. Wie für alle Veranſtaltungen der Hochſchule iſt auch für dieſes Konzert Intereſſe des Publikums vorhanden. Der Kartenverkauf hat zu volkstümlichen Preiſen in den bekannten Mufikalienhandlungen und im Sekretarigt der Hochſchule für Muſik begonnen. * 4 Vom Nationaltheater. Mit Jochen Huth, deſſen Vollsſtück„Der goldene Kranz“ am Donnerstag, 30. Sep⸗ tember, im Nationaltheater erſtaufgeführt wird, kommt einer der bekannteſten deutſchen Luſtſpieldichter in Mannheim zum 10 5 5 5 48— 7 1 erſtenmal zu Wort. Die Spielleitung hat Hans Becker. U Bürgermeiſter a. D. Ritter geſtorben. Nach längerer ſchwerer Krankheit iſt der im Ruheſtand lebende frühere 1. Bürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim, Robert Ritter, im Alter von 75 J geſtorben. Der Verſtorbene war Ehren⸗ präsident des Badiſchen und Ehrenmitglied des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes ſowie Mitbegründer und Ver⸗ waltungsratsvorſitzender der Badiſchen Kommunalen Landes⸗ bank(Girozentrale). Baden verdankt ihm weiter den Aus⸗ bau der Sparkaſſenorganiſation und der Heffentlichen Le⸗ bensverſicherungs⸗Anſtalt. * Von der Landwirtſchaftsſchule Jadeuburg. Für Bäuerinnen und Jungbäuerinnen wurden im Dienſtbezirk der Landwirtſchaftsſchule Ladenburg in der Zeit vom 1. April 1937 bis jetzt 21 Sonderkurſe von der Wirtſchaftslehrerin Fräulein Becker abgehalten. Es wer⸗ den jetzt vorwiegend Obſt⸗ und Gemüſe⸗Verwertungskurſ⸗ durchgeführt, wobei der Süßmoſtbereitung beſondere Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt wird, außerdem wird die Verwendung wirtſchaftseigener Erzeugniſſe theoretiſch und praktiſch durch⸗ genommen. In Oberflockenbach hat ein Tomatenverwertungs⸗ kurs ſtattgefunden, dem ein überaus gut beſuchter Obſt⸗ verwertungskurs vorausging. Weiter kommen Fiſch⸗ und Geflügelverwertungskurſe zur Durchführung, auch Schlacht⸗ kurſe können jetzt nachmittags abgehalten werden. Dieſe Kurſe ſind für Bäuerinnen und Jungbäuerinnen koſtenlos. * Herbſtbeginn in Schriesheim. Am Montag begann in den Weinbergen der Doſſen⸗ heimer Seite die Leſe. Leider hielt ſich das ſchöne Herbſt⸗ wetter nur an dieſem Tag, während am Dienstag an⸗ haltender Regen einſetzte. Die bisher ermittelten Moſt⸗ gewichte laſſen einen guten 1937er erhoffen; während beim Riesling 80 bis 84 Grad gemeſſen wurden, erreichte das übrige Gewächs bis 95 Grad. — Strafakten ſollen e d fe deutlich kennzeich⸗ nen. Der Reichsjuſtizminiſter führt in einem Erlaß aus, 155 in Strafſachen, die einen Verkehrsunfall zum Gegenſtan aben, mitunter im Urteilsſpruch nur die Beſtrafung wegen ſahrlaſſiger bnd ern oder fahrläſſiger Tötung er⸗ wähnt wird, während hiermit in Tateinheit ſtehende Zu⸗ widerhandlungen gegen eine Verkehrsvorſchrift lediglich in den Urteilsbegründungen behandelt werden. i können andere Behörden oder Stellen aus dem de mitge⸗ teilten Urteilsſpruch nicht immer erſehen, daß der ch d ein Verkehrsunfall zugrunde liegt Der Miniſter erſucht dis Anklagevertreter darauf hinzuwirken, daß im Urteilsſpruch auch die etwa verletzten Verkehrsvorſchriften aufgeführt wer⸗ den. 5 DDD Marktberichte (Ohne Gewähr.) Maunheimer Großviehmarkt v. 28. Sept. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt ſtanden folgende Tiere zum Verkauf: 105 Ochſen, 174 Bullen, 259 Kühe, 215 Rinder, zuſam⸗ men 753 Stück 1(Vorwoche 785). Die Zuteilung erfolgte entſprechend den Kontingenten bei einer underänder⸗ ten Höchſtnotiz für Ochſen von 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44. Der Kälbermarkt war mit 1060 Tieren beſchickt(Vorwoche 1081). Auch hier erfolgte die Zuteilung entſprechend der 08 h e bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg. Der Schweine⸗ markt war mit 2224 Tieren(Vorwoche 1820) beſchickt. Bei unveränderter Höchſtnotiz von 56 Pfg. erfolgte die Zuteilung kontingentenlhprechend. 5 7 0 4 ö 5 5 * K* 8 1 f 1 10 9 ö* 55 f 1 1 4 7 9 150 4 „Kraft durch Freude“. In nächſter Zeit werden in Seckenheim Gymnaſtik⸗ Kurſe für Frauen eingerichtet. Die Uebungsſtunden werden von einer ſtaatlich geprüften Sportlehrerin abgehalten. Frauen, die Wert darauf legen, elaſtiſch und geſund zu bleiben oder zu werden, wird empfohlen ſich zu beteiligen. Ueber den Wert regelmäßiger Leibesübungen auch für Frauen bedarf keiner beſonderen Darlegungen. Es braucht ſich niemand zu ſcheuen, die Kurſe zu beſuchen, weil man ſich vielleicht zu ſteif, zu alt oder zu unbeholfen dünkt. Alle Teilnehmer ſind Anfänger und wollen es nicht zu ſport⸗ lichen Rekordleiſtungen bringen. Sie wollen durch leichte Uebungen nur ihren Körper geſund und leiſtungsfähig er⸗ halten. Die Gymnaſtikkurſe ſind gute Vorübungen für das Schwimmen, das jeder Deutſche beherrſchen ſollte. Auch für Männer wird ein Gymnaſtikkurs bei ge⸗ nügender Beteiligung durchgeführt., Viele junge Männer haben es leider ſehr notwendig, ſolche Kurſe zu beſuchen. In Deutſchland leben 25 Mill. ſportfähige Menſchen, nur 5 Mill. üben tatſächlich irgend eine Sportart aus. Viele Leute intereſſieren ſich ganz gewaltig für den Sport. Hunderttauſende füllen Sonntag für Sonntag die Zuſchauer⸗ tribünen. Das iſt im Intereſſe der Aufwärtsentwicklung der Sportbewegung an ſich ſehr begrüßenswert. Viel wichtiger und für die Volksgeſundheit geradezu notwendig iſt es aber, daß ſich immer mehr Volksgenoſſen ſelbſt ſportlich auf irgend eine Art betätigen. Deutſchland braucht in geſundheitlichem und wehrſportlichem Intereſſe Männer, die mehr auf dem Raſen, auf der Aſchenbahn, und im Schwimmbecken zu Hauſe ſind, als auf den Zu⸗ ſchauertribünen. Für viele Volksgenoſſen wäre es beſſer, wenn ſie ſelbſt Leibesübungen treiben würden, als wenn ſie möglichſt alle großen Fußballkanonen mit ihrer ganzen ſportlichen Entwicklung kennen und darüber diskutieren. Bei einem großen Fußballſpiel find nur 22 Spieler tätig, bei einem Boxkampf ſogar nur 2 Boxer und tauſende ſehen nur zu, um 1einhalb Stunden die Nerven aber nicht ihre Glieder anzuſpannen. Der Beſuch eines Sportkurſus iſt für viele junge Männer zwiſchen 20 und 40 Jahren auch deshalb ſehr zu empfehlen, weil dieſe Leute noch ihre aktive Militär⸗ pflicht abzuleiſten haben. Wer ſich heute nicht in irgend einer Form elaſtiſch erhält, wird die kurze Ausbildungszeit ſehr hart empfinden. Der Staat hat keine Zeit und keine Mittel, in 8 Wochen den Leuten noch die allerprimitivſten körperlichen Erforderniſſe für einen brauchbaren Soldaten beizubringen. Den Anhängern des Fußball⸗ und Turnſports wird von vornherein verſichert, daß die Kd⸗Sportkurſe niemals eine Konkurrenz für die Sportvereine werden. Der Reichs⸗ ſportführer, der zugleich Leiter des Sportamts der Kd iſt, würde die Kdß⸗Kurſe niemals fördern, wenn ſie eine Schädigung für die Sportvereine bedeuten würden. Die Kd F⸗Kurſe führen, wie die Erfahrung zeigt, vielmehr den Sportvereinen nur neue aktive Sportler zu. Vielen Volks⸗ genoſſen geben die Kd§⸗Kurſe erſt den Anreiz, ſpäter ſich einem Sportverein anzuſchließen. Intereſſenten wollen ſich zunächſt beim Ortswart der Kdeß Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr unverbind⸗ lich anmelden. Wenn eine genügende Teilnehmerzahl für die Kurſe zuſammen kommt, erhalten ſie beſondere Nach⸗ richt über den Beginn der Kurſe. Reger Verkehr auf dem Neckar Die außerordentlich günſtige Verkehrsentwicklung auf der Neckar⸗Großſchiffahrtsſtraße von Heilbronn bis Mann⸗ heim ſetzte ſich, wie im neueſten Heft der Vierteljahres⸗ ſchrift„Süddeutſche Waſſerſtraßen“ mitgeteilt wird, in den erſten Monaten des Jahres 1937 weiter fort, ſodaß anzu⸗ nehmen iſt, daß trotz der immer noch beſtehenden Tarif⸗ hemmungen im Jahre 1937 ein Geſamtverkehr von 2 Mil⸗ lionen Tonnen erreicht wird. In den Monaten Januar bis Juli 1937 wurden insgeſamt(zu Tal und zu Berg) 1080 630 Tonnen befördert gegenüber 699 077 Tonnen in der entſprechenden Zeit des Vorjahres. Die Geſamtmenge betrug 1936: 1 436 527(1935: 695 141) Tonnen. Ein Ver⸗ gleich mit den Ziffern von 1936 rechtfertigt alſo die Er⸗ wartung, daß in den reſtlichen Monaten des laufenden Jahres die 2⸗Millionengrenze überſchritten werden wird, denn in den Vorjahren brachten die Monate Auguſt bis Dezember mehr als 50 vH. des Geſamt⸗Jahresverkehrs. — Unzuläſſiger Bahnhofshandel mit Nichtreiſenden. Im Anſchluß an die Vereinbarung der Wirtſchaftsgruppe Einzel⸗ handel mit dem Reichsverband deutſcher Bahnhofspächter weiſt die Zeitſchrift des Reichsverbandes eindringlich auf die für den Bahnhofshandel geltenden Beſtimmungen hin. Der Bahnhofspächter dürfe vor 7 Uhr morgens und nach 7 Uhr abends nur an Reiſende verkaufen. Auf Grund ſeines Pacht⸗ vertrages mit der Reichsbahn werde er für Verſtöße verant⸗ wortlich gemacht. Neben der Ueberwachung des eigenen Ge⸗ ſchäfts werden auch Hinweiſe an die anderen Berufsgenoſſen auf dem Bahnhof empfohlen. Vor allem müſſe das Publikum lelbſt immer dieſen Vorſchrifte⸗ Rechnung tragen. Badiſche Chronik Von der Sädweſtdeutſchen Gaſtſtättenausſtellung. (0, Karlsruhe. Die Südweſtdeutſche Fachſchau wurde am letzten Montag von nahezu 2000 Perſonen beſucht. Auch das Abſchlußgeſchäft kann im allgemeinen als guter Erfolg gewer⸗ tet werden. Am Mittwoch findet ein billiger Hausfrauen⸗ Nachmittag ſtatt. Bei der Beſichtigung der Ausſtellung fällt u. a. der Stand der DA. auf, der in wohlgelungenen foto⸗ grafiſchen Aufnahmen ein Bild der Berufserziehung gibt. Eine prächtige Bilderfolge des Landesfremdenverkehrsverbandes Baden zeigt die badiſche Landſchaft in all ihren jahreszeit⸗ lichen Stimmungen. Das Küfer⸗ und Kellereigewerbe findet auf der Fachſchau Werkzeuge aus deutſchem Werkſtoff, oft her⸗ vorgegraben aus dem Handwerkertum vergangener Jahrhun⸗ derte. Eines regen Intereſſes erfreut ſich auf Seiten der Hausfrau u. a. die Pilzſchau. Auch an dieſer Stelle ſei noch⸗ mals auf die verbilligten Sonntagsrückfahrkarten hingewie⸗ ſen, die während der ganzen Dauer der Ausſtellung in Baden und in den Nachbargauen aufliegen. Jeder tauſendſte Be⸗ ſucher erhält übrigens eine beſondere Ueberraſchung in Ge⸗ ſtalt einer Flaſche Kirſchwaſſer. Senatspräſident Dr. Ruoff Vizepräſident des Oberlandes⸗ gerichts. () Karlsruhe. Der Reichsminiſter der Juſtiz hat dem Senatspräſidenten Dr. Ruoff die Stelle des Vizepräſidenten beim Oberlandesgericht Karlsruhe übertragen. Dr. Ruoff wurde damit allgemein Stellvertreter des Oberlandesgerichts⸗ präſidenten Reinle. Der Präſidialleftung des Oberlandesge⸗ richts gehört er ſeit langem an. Am 30. Januar d. J. hatte ihn der Führer und Reichskanzler zum Senatspräſiden⸗ ten ernannt. Ladenburg.(Laienſprelerin ſchwer verun⸗ glückt.) Während der ſonntäglichen Aufführung des Hei⸗ matſpiels„Die groß' Glock“ iſt die Mitwirkende Eliſe Heſ⸗ ſentaler von einem ſchweren Anfall betroffen worden. Als ſie in der Rolle eines Edelfräuleins auf den Marktplatz ritt, ſtürzte das Pferd und begrub die Laienſpielerin unter ſich. Sie mußte mit einem Schädelbruch und einer ſchweren Gehirn⸗ erſchütterung in die Heidelberger Klinik übergeführt werden. Ihr Zuſtand iſt bedenklich. () Bühl.(Unglück beim Aeberholen.) Ein 25. jähriger verheirateter Motorradfahrer aus Freiburg, der auf der Fahrt nach Pforzheim am nördlichen Ortsausgang von Bühl in Richtung Steinbach einen Fernlaſtzug überholen wollte, ſtreifte daber ein auf gleicher Höhe befindliches Kuh⸗ fuhrwerk und kam zu Fall. Im Krankenhauſe wurden ein Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt. ) Pforzheim.(Vermißt.) Der 45 jährige Rudolf Burghardt wird seit letzten Samstag vermißt. Er befand ſich wegen einer Blinddarmoperation im Städtiſchen Kranken⸗ hauſe und wurde am genannten Tag um 16 Uhr entlaſſen, iſt aber nicht nach Hauſe gegangen. Da Burghardt ſchwer⸗ mütig iſt, wird vermutet, daß er ſich ein Leid zugefügt hat. () Schöllbronn b. Ettlingen.(Schwerer Sturz.) Anſcheinend durch das Licht eines des Weges kommenden Motorrades geblendet, fuhr der Einwohner Joachim Lauin⸗ er auf der Ortsſtraße einen Fußgänger an und kam dabei ſelbſt zu Fall. L. zog ſich durch den Sturz einen Schädel⸗ bruch zu. 5 () Söllingen.(madfahrer von Auto getötet.) Zwiſchen Söllingen und Kleinſteinbach wurde der 45jährige Bahnarbeiter Richard Vogel in der Nacht, als er ſich mit dem Fahrrad auf dem Heimweg befand, von einem Perſonenkraft⸗ wagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Fall iſt umſo tragiſcher, als erſt vor wenigen Monaten die Frau des Verunglückten ſtarb. Offenburg.(motorradfahrer gegen Auto.) An der gefährlichen Ecke Weingarten⸗, Ortenberger⸗ und Wil⸗ helmſtvaße fuhr ein auswärtiger Motorradfahrer gegen einen . und trug dabei ſchwere Verletzungen avon. () Lahr.(Schrankenwärter tot aufgefun⸗ den.) Der an einem Bahnübergang bei Kippenheim als Schrankenwärter tätig geweſene Eiſenbahnarbeiter Karl Kalt aus Kippenheim wurde von Straßenpaſſanten tot aufgefun⸗ den. Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß der Genannte während des Dienſtes von einem Schlaganfall ereilt wurde, an deſſen Folgen er ſtarb. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Familienvater war 60 Jahre alt; er hin⸗ terläßt Frau und vier Kinder. (—). Pfullendorf.(93⸗ Jährige geſtorben.) Die älteſte Einwohnerin unſerer Stadtgemeinde, die Witwe Wal⸗ burga Raible, geb. Müller, iſt im Alter von 93 Jahren ge⸗ ſtorben. Ihr Ehemann ſtarb 1933 ebenfalls im Alter von 93 Jahren. Von den neun Kindern ſind fünf ſchon jung ge⸗ ſtorben, ein Sohn iſt im Weltkrieg gefallen. Bemerkenswert iſt, daß auch drei Brüder des Ehemanns Raible über 90 Jahre alt wurden. (—) Meersburg.(Eröffnung der Reichsjuſtiz⸗ chu le.) Die hier errichtete neue Schulungsſtätte der Reichs⸗ juſtizverwaltung, die im beſonderen der Ausbildung der Juſtiz⸗ beamten dient, wird am 1. Oktober in feierlicher Weiſe durch Staatsſekretär Reinhardt eröffnet werden. () Bruchſal.(Zuchtſchweineſchau und Ver. ſteigerung.) Der Bezirksverband Mittelbaden des Ba ſchen Landesſchweinezuchtverbandes hielt in der Schlo halle eine Zuchtſchweineſchau ab, die ſehr gut beſucht Aufgetrieben wurden neun Stationseber, 25 Zuchtſauen 1 24 Zuchteber. Die bei der Körung erteilten erſten und zw ten Preiſe ließen erkennen, daß man recht gutes Zuchtmat auf den Markt gebracht hatte. Alle gekörten Zuchleber den verkauft zu Preiſen von 180 bis zu 330 Mark. Den 1 Preis in der Sammelklaſſe erhielt die Zuchtſtation 8 den 1 b⸗Preis Auguſtenberg und den 1 c-Preis W' * Die Donaueſchinger Mufikfeiern 1937 ein Erfolg. (O Donaueſchingen. Die Stadt ſtand am letzten Samg⸗ tag und Sonntag im Zeichen der Muſikfeiern 1987, die ſi zu einem glänzenden Erfolg für Komponiſten und Muſiker ge⸗ ſtalteten. Zahlreiche Komponiſten, Muſikkenner und beden. tende Muſikwiſſenſchaftler des Reiches hatten ſich zu diesen Feiern eingefunden. Den Auftakt bildete das Großkonzert des NS. Reichs Symphonieorcheſters in der Städtiſchen des, halle, deſſen erſter Teil Werke alter Meiſter, während der zweite Schöpfungen zeitgenöſſiſcher Komponiſten brachte. An Stelle des nach München berufenen Senators Franz Adam leitete Komponiſt Hugo Hermann⸗Stuttgart das Orchester Sowohl der Leiter, von dem eine ſchöne Kompoſition zum Vortrag kam, als auch das Orcheſter, wurden ſtürmiſch ge⸗ feiert. Der Sonntag brachte eine Morgenfeier neuer Kam mermuſik zeitgenöſſiſcher Tondichter. Ausübende waren das Freiburger Streichquartett. Bei dem Konzert der Feſtmuſfk für Bläſer kamen gleichfalls eine Anzahl deutſcher Ko poniſten zu Wort, darunter die anweſenden Komponiſten E. L. Wittmer⸗Freiburg und Joſef Schelb⸗Karlsruhe. Zu Ehren Konradin Kreutzers, der den Grundſtein für die jahrhundert⸗ alte Muſiktradition in Donaueſchingen ſchuf, fanden die Muff feiern 1937 mit einer Konradin Kreutzer⸗Symphonie ihren Ausklang. Beg nn des Lagerhaus⸗Prozeſſes 36 Angeklagte vor der Strafkammer Worms. Vor etwas über einem Jahr kam man in Worms einer Reihe von Verfehlungen auf die Spur, deren Zentrum bei Angeſtellten der Rhenania Wormſer Lager⸗ haus und Spedition AG lag. Es handelt ſich dabei im we⸗ ſentlichen um Diebſtähle und Hehlerei von etwa 300 Ton⸗ nen Getreide und Urkundenfälſchung, wegen der ſich in der Hauptverhandlung neben dem ehemaligen Direktor der Geſellſchaft Alexander Lancelle, 35 Angeklagte zu verant⸗ worten haben. Die Dritte Große Strafkammer Mainz, die im Wormſer Amtsgericht tagt, hat zu dem Prozeß elwa drei Wochen angeſetzt; jede Woche ſoll drei Verhandlungs- tage umfaſſen. Mehrere Stunden beanſpruchte allein die Verleſung der Eröffnungsbeſchlüſſe gegen die 36 Angeklagten. Einige davon, darunter der Prokuriſt der genannten Geſellſchaft, Markert, und deren Lagerhausverwalter Rößner wurden aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Staatsanwalt Friz beantragte für eine Reihe von Angeklagten die Inhaft⸗ nahme wegen Fluchtverdachts und Verdunkelungsgefahr. Seinem Antrage wurde außer in einem, in allen Föllen ſtattgegeben. Demnach befinden ſich nach dem Beginn der Hauptverhandlung 14 von den 36 Angeklagten in Unter- ſuchungshaft. Es handelt ſich bei den Angeklagten neben den leitenden Angeſtellten der Lagerhausgeſellſchaft um Fuhrunternehmer, Kraftfahrer, Fuhrleute, Mühlenbeſiter und Kunden der Rhenania. Aus Mannheim befindet ſich der jüdiſche Kaufmann Julius Maier unter den Verhaf— teten. Die zur Aburteilung ſtehenden Verfehlungen gingen zurück auf das Jahr 1932 und dauerten bis zum Jun vorigen Jahres. Nach der Verleſung der Eröffnungsbe⸗ ſchlüſſe wurden die Angeklagten, ſoweit ſie nicht in Haft behalten wurden, bis zu einem beſtimmten Tage der näch⸗ ſten Woche entlaſſen. Die Hauptverhandlung befaßte ſich zunächſt mit den Angeklagten Lancelle, Markert und Röß⸗ ner. Direktor Lancelle, der im 59 Lebensfahr ſteht, ſchil derte zunächſt ſeinen beruflichen Werdegang und die Ge⸗ ſchäfts⸗ und Arbeitsweise ſeiner Firma. Legt man einen Querſchnitt durch ſeine Ausſagen, ſo ſtellt man ſeſt, daß er von den Verfehlungen ſeiner Angeſtellten nichts gewußt haben will. Dieſe ſeien ihm im Herbſt vorigen Jahres be⸗ kanntgeworden. Die Wertanlg wurde mit der Verneh⸗ mung Lancelles fortgeſetzt. Achtung, Luftſchutzſchule! Alle Amtsträger des R. L. B.(Hauswarte, Blockwarte uſw.) ſowie aktive Helfer(Feuerwehr, Laienhelfer uſw!, die noch keinen Grundſchulungskurſus mitgemacht haben, melden ſich im Laufe dieſer Woche bei Kamerad Gg. Baue „Zur Pfalz“ zur Teilnahme an dem neuen Kurſus au, Kurſus 15 beginnt am Montag, 4. Oktober und endigt al 14. Oktober. Die Blockwarte bitte ich, die in Frage kon menden Kameraden auf den Kurſus hinzuweiſen. J. A.: Hörner. Tumzerein 1893, Mum.-Seckenheim Einladung. ö ee e e, 6 Aurnertscher Aerbe-Abend unter Mitwirkung und Angehörigen der Deulschland-flege„ee, Kreis-Mege 1 sowie der Abteilungen des Vereins. f Eintri Der Vereinsführer. 1 10 tt 50 Pig. 1 Pferdezuchtverein, Mhm.⸗Geckenheim. Die Reithalle iſt geöffnet: Vorm. für ältere Fohlen, nachm. für diesjähr. Fohlen. Hengſte dürfen in die Halle nicht gebracht werden. Sauberes, zuverläſſiges Tages- mädchen ſoſort heſucht. Neu⸗Oſtheim, Feuerbachstr. 40, II. Mabahen oder junge Frau für Hausarbeit ſoſort geſucht. Näheres Neu⸗Oſtheim, Rethelſtraße 3. Inſerieren bringt Gewinn! — Winterhilfswerk 1932/38. Am Donnerstag, den 30. September 1937, iſt 99 Friſt zur Abgabe eines Unterſtützungsantrages für 5 WoW 1937/38 abgelaufen. Alle bedürftigen Voltsgenoſſen, die bis zu genanntem Tage noch keinen Antrag geſtell haben, haben nun noch an obigem Tage von vormittags 8—12 Uhr Gelegenheit, einen Antrag zu ſtellen und zwar auf dem hieſigen Rathaus, Zimmer 10, 3. Stock, Ueber den 30. 9. 37 hinaus können aus techniſchen Gründen keine Anträge mehr angenommen werden. Gebrauchte Gulerhaltenes Fdlz-Tiegel] Bett ſowie ein L rädrig. mit Roſt Handwagen i de enden zu verkaufen. Säckingerſtr. 17. Offendurgerstrabe 15. Schöne Einle chen Ferkel Und morgen kommt es zu berkaufen: zu verzaufen. zum Verkauf Siedlung Walaspftze,— Hofmann, N— Spargelweg 5. Freiburgerſtr. 12. Sind Sachen für Dich unbrauchbar Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, Gib eine„Kleine“ heut noch auf