alls. i ſich ge⸗ deu⸗ ieſen Uzert Feſt⸗ der An dam tet. zune ge⸗ dam das nuſik dom. . L. hren dert⸗ lik hren Rr. 227 Neckar⸗Vote(2. Blatt) Mittwoch, 29. September 1937 — Zwei Führer— zwei Goldaten Ag. Als Muſſolini an der Seite Adolf Hitlers das Kampfgelände der Wehrmachtsmanöver in Mecklenburg durchfuhr, da wurde der Donner der Abwehrgeſchütze, die in dieſer Stunde die letzte entſcheidende Schlacht aus tauſend Feuerrohren einleiteten, zu einem beſonders eindrucksvollen Salut. Das deutſche Volk, verkörpert in ſeinen wehrhaften Söhnen, grüßte mit den Waffen, deren Schutz Arbeit und Ehre der Nation anvertraut ſind, den Führer des Dritten Reiches und ſeinen Schöpfer. So wie in alter Herrenzeit dem fremden Gaſt man Schwertgruß und Gaſtfreundſchaft zugleich entbot, ſo ehrten auch in dieſer Stunde Führer, Volk und Wehrmacht den Schmied des neuen Italien mit den ſtarken Sinnbildern ihres modernen Waffentums. Eine wehrhafte Nation, wieder ſtark geworden durch ihr Bekenntnis zur nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsidee, ſenkte in ehrlicher Anerkennung und in ſtolzer Freundſchaft ihren Degen vor dem italieniſchen Führer und Staatsmann. Zwei Völker, deren Weltanſchauung von verwandtem Geiſte beſeelt iſt, drückten über die Grenze hinweg einan⸗ der die Hand. Und das iſt das Neue und Entſcheidende. Auch früher hat es Staatsbeſuche gegeben. Aber ſie ſpielten ſich meiſt nach dem wohl äußerlich prächtigen, aber herzens⸗ kaltem Zeremoniell ab, das im Verkehr gekrönter Häupter üblich war. Der Schein war da, der Inhalt fehlte. Die Völker blieben innerlich unbeteiligt, Parlament und Regierung taten ſchließlich doch, was ſie wollten. In dieſer hiſtoriſchen Stunde aber fuhren zwei Männer, die verant⸗ wortlich für die Politik ihrer Staaten ſind, gemeinſam einen Weg, deſſen Urſprung bei beiden in die Front des Weltkrieges führt, und das bei beiden dann einmündet in die neue Zeit eines ſtarken Volks⸗ und Staatsbewußtſeins. Darin lag die tiefe Symbolik dieſer Fahrt durch die herbe Mecklenburger Landſchaft. Den beiden Männern, aus eige⸗ ner Kraft des Glaubens und der Tat Führer ihrer Völker, beide Soldaten, beide gehärtet in den Materialſchlachten des Weltkrieges, wurde das Fronterlebnis zur Triebfeder ihrer politiſchen Handlungen.. Soldaten verſtehen einander ohne viele Worte, denn ſe leben in einer Welt der Tatſachen. Und einen überzeu⸗ genderen Beweis für die ehrenvolle und ſtarke Stellung, die des Führers Politik dem deutſchen Volke verſchafft hat, konnte es nicht geben, als dieſe Geſchwader von Kampf⸗ llugzeugen, dieſe Hunderte von Panzerwagen, dieſes ge⸗ ſamte kraftgeballte Aufgebot an Männern und Material, die dieſer Leiſtungsſchau, dieſer Manöverſchlacht vor Muſſo⸗ lini das Gepräge gab. g Vom Waffenfeld ging der Weg der beiden Führer in die Waffenſchmiede unſeres Volkes, von den Soldaten der Wehrmacht zu den Soldaten der Arbeit. Hier in Eſſen, im Ruhrrevier, wo die Schaffenskraft unſeres Volkes ihren überzeugendſten Ausdruck findet, hier prägt ſich auch die Verbundenheit von Werkmann und Wehrmacht beſonders nachhaltig aus. Und das wird auch immer das wertvollſte Erlebnis dieſer Manöver in Mecklenburg bleiben. Alle Flugzeuge, Kriegsſchiffe, Panzerwagen, ſie blieben ſtumpfe Werkzeuge und unnütz, wenn nicht in jedem einzelnen der Männer, denen ihre Anwendung anvertraut iſt. die Ueber⸗ zeugung ruhte, daß ihr Tun ſinnvoll, ihr Einſatz notwendig, jede Anſtrengung dem höchſten Zweck untergeordnet iſt, daß ſie alle füreinander und für das eine friedliche Ziel da ſind: den Schutz Deutſchlands. Mecklenburg war eine gewaltige 1 1 alle Waffenträger, Eſſen iſt das Symbol höchgeſteigerter Gemeinſchaftsarbeit. Beide ſind die Kennzeichen wahrer Führerſtaaten. In den zwei Soldaten, deren Begegnung das weltpolitiſche Ereignis dieſer Tage bildet, ſind ſie ſicht⸗ bar verkörpert im Führer Adolf Hitler und dem Duce Muſ⸗ ſolini. Leiſtungsprobe für 1. 0.5 177 Narſchall Baboglio in Berlir Der Generalſtabschef der italieniſchen Wehrmacht, Mar⸗ ſchall Badoglio, der am Montag mit dem Generalſtabs⸗ ef des italieniſchen Heeres, General Pariani und 8 kabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, in Be⸗ gleitung von General der Artillerie von Reichenau und des deutſchen Milftärattaches in Rom, Oberſt von Rintelen, Hamburg einen Beſuch abgeſtattet hatte, benutzte am Dienstag einen Sonderſchnelltriſebwagen der Reichsbahn, un zu 135 Staatsfeierlichkeiten aus Anlaß des Muſſolini⸗ Beſuches nach Berlin zu kommen. Vor ſeinem Quartier in amburg vor dem Hotel„Atlantik“, wurde dem hohen ita⸗ leniſchen Militär aus Anlaß ſeines Geburtstages ein Ständchen dargebra ht. Engländer ſehen Deutſchland Die engliſchen Berkehrsfachleute in Nürnberg. Nürnberg, 28. Sept. Die auf einer Deutſchland⸗Stu⸗ dienreiſe befindlichen 224 engliſchen Verkehrsfachleute be⸗ ſichtigten in Nürnberg das Parteitagsgelände und wurden dann im großen Saal des Hotels„Deutſcher Hof“ von Oberbürgermeiſter Liebel begrüßt, der ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck gab, daß die Verkehrsfachleute auch nach Nürnberg gekommen ſeien, um hier vielleicht einen der nachhaltigſten Eindrücke zu empfangen von dem Aufbau⸗ willen und der ſchöpferiſchen Geſtaltungskraft des neuen Deutſchland. 5 Aniverſitätsprofeſſor Clements⸗Sondon unkerſtrich in ſeiner Erwiderung, wie ſehr ſich die engliſche Abordnung bei ihrer Ankunft in Nürnberg über den Willkomm ge⸗ freut habe.„Ans als Skraßenbauern“, ſo ſagte er,„liegt es am Herzen, das neue Deutſchland zu verſtehen und die Jugend dieſes Volkes, das wir kennenlernen wollen. Ihr Deutſche“, ſo ſchloß Profeſſorr Clements,„habt nicht nur Aukobahnen gebaut, Ihr habt auch Wege gebaut zu unſe⸗ ren Herzen.“ „Deutſchland und Hitler ein Begriff...“ London, 28. Sept. Die„Horkſhire Poſt“ hat eine ſechs Aufſätze umfaſſende Deutſchlandſerie begonnen. Ein eng⸗ liſcher Beobachter ſtellt dort feſt: Wenn die Engländer ver⸗ ſuchen würden, das große Deutſche Reich beſſer kennenzu⸗ lernen, dann würden ſie ſicherlich ſtärker zu einer Freund⸗ ſchaft mit Deutſchland hingezogen werden, was für den Frieden bedeutſam ſei. Deutſchland und Hitler ſeien ein Begriff, das könne man in jedem Landesteil und in jedem Winkel Deutſchlands feſtſtellen. Für den Engländer wäre die enge Verſchmelzung von Partei und Staat etwas un⸗ gewohntes— weshalb auch der Verfaſſer der Aufſatzreihe es als beſonderes vermerkt, daß jede übelwollende Kritik an der Freiheitsbewegung des Nationalſozialismus als Feindſeligkeit gegenüber Deutſchland aufgefaßt würde. Der Nationalſozialismus, fährt der Berfaſſer dann fork, habe Deutſchland, früher ein unorganiſiertes und undiſzi⸗ pliniertes Land, in ein Netzwerk politiſcher Organiſationen einbezogen, von denen jede einem anderen Iweck diene, die jedoch alle auf dasſelbe Ziel hinarbeiteten. Das habe in Deukſchland eine ſtarke und einheitliche Front geſchaffen, die in jeder Zeit nützlich ſei. Deutſchland werde dadurch in die Lage verſetzt, Maßnahmen ohne verzögernde Diskuf⸗ ſion durchzuführen und die nakionalen Hilfsquellen des Landes voll auszunutzen. Tagung der Kreiskulturſtellenleiter Auf der Gauſchulungsburg Frauenalb fand eine Ta⸗ gung der Kreiskulturſtellenleiter des Gaues Baden der NS. DAP. ſtatt. Der Leiter dieſer Tagung, Gaukulturſtellenleiter Pg. Skähle, ſprach über die kulturpolitiſchen Aufgaben in der Südweſtmark. Er betonte die Notwendigkeit einer engen Zuſammenarbeit ſämtlicher auf kulturellem Gebiet tätigen Volksgenoſſen im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung. Einen breiten Raum der Beratung nahm die Be⸗ ſprechung über die Durchführung der Gaukultur⸗ woche vom 9. bis 17. Oktober 1937 in den einzelnen Krei⸗ ſen des Gaues Baden ein. Der Landesleiter der Reichsſchrift⸗ tumskammer, Pg. Schirpf, gab Anweiſungen und Vor⸗ ſchläge über die Ausgestaltung der Buchwoche, die vom 81. Oktober bis 7. November ſtaktfindet und ſprach ſodann ein⸗ gehend über Schrifttumspolitik. Der Gauwart der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“, Pg. Hafen, und der Lei⸗ ter des Deutſchen Volksbildungswerkes Gau Baden, Looſe, zeichneten in klaren Worten die Ziele der kulturellen Beſtrebungen der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in den Aemtern„Deulſches Volksbildungswerk“,„Külturge⸗ meinde“,„Amt Feierabend“. Ueber die Aufgaben der Volks⸗ muſikkapellen ſprach der badiſche Landſchaftsleiter für Volks⸗ muſik, Pg. Kromer⸗ Freiburg. Pg. Stader von der Gaukulturſtelle behandelte in ſeinen Ausführungen „Raumkultur und Rahmengeſtaltung bei Feiern und Anläſſen der NSDAP.“. Zum Abſchluß der Tagung hielt Referent Pg. Tiefenbrunner ein Referat über„Die kulturpoli⸗ tiſche Aufgabe des Theaters und ſeine Spielplangeſtaltung“. Inſtitut für Kommunalwiſſenſchaft in Freiburg. Freiburg. Nach Vollendung der Aufſtockung des neuen Kollegiengebäudes der Univerſitäk wurde der Plan gefaßt, ein Inſtitut für Kommunalwiſſenſchaft für Forſchung und Lehre einzurichten. Inzwiſchen ſind die Vorbereitungen ge⸗ troffen worden, ſo daß das Inſtitut mit Beginn des Winter⸗ ſemeſters eröffnet werden kann. Das Inſtikut, das Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Maunz leiten wird, umfaßt eine Arbeits⸗ gemeinſchaft von Theoretikern und Praktikern des Kom⸗ munalweſens(Kommunalwirtſchaft, Gemeinderecht uſw.) zu wiſſenſchaftlicher Arbeit und Lehre im Rahmen der Univer⸗ ſität. f Lebens reform bedeutet Lebens bejahung Anläßlich des erſten großen Treffens der Deutſchen Le⸗ bensreform⸗Vewegung in Dresden tagten gleichzeitig die Deutſche Geſellſchaft für Lebensreform München. Es werden folgende Grundſätze der Deutſchen Lebensreform⸗Bewegung bekanntgegeben: 1. Die Weltanſchauung der Deutſchen Lebensre⸗ form⸗Bewegung iſt der National ozialismus. Daraus erge⸗ ben ſich Ziel und Handeln. Die Deutſche Lebensreform⸗Be⸗ wegung iſt entſtanden aus der Abwehr gegen die naturent⸗ fremdende Wandlung unſerer Lebensumwelt. 2. Im Mittelpunkt der Lebensreform ſteht der Menſch als Teil der höheren Lebenseinheit Volk. Lebensrerorm be⸗ deutet: Wiederherſtellung der vielfach verloren gegangenen natürlichen Lebensordnung. Lebensreform bedeutet: Be⸗ jahung des Lebens in ſeiner ganzen Fülle. Befreiung und Entfaltung aller von der Natur verliehenen Kräfte. Le⸗ bensreform bedeutet nicht: ängſtliche Pflege und Schonung des eigenen Ichs, Sektiererei und Bevormundung anderer. 3. Lebensreform beginnt beim Boden. Die auf deutſcher Erde gewachſene Nahrung iſt die für uns gege⸗ bene. Das vielgeſtaltige Leben im Boden iſt ein unentbehr⸗ liches Glied in dem ewigen Kreislauf des Lebens. Nur ein vollwertiger geſunder Boden kann auch vollwertige lebens⸗ fördernde Nahrung hervorbringen. Erſte Forderung natur⸗ gemäßen Lebens iſt eine von lebensgeſetzlichen Erkenntniſ⸗ ſen ausgehende Bodenbearbeitung und odenpflege. 4. Die Nahrung, die ein geſunder Boden gibt, ſoll un⸗ entwertet und unverfälſcht bleiben. Kein Nahrungs⸗ mittel darf ohne zwingenden Grund aus ſeinem biologiſchen Zuſammenhang geriſſen, noch ſonſtwie verändert werden. Nur dann kann es wirkliches„Mittel zum Leben“ ſein. Fortnahme einzelner Beſtandteile und andere nicht notwen⸗ dige oder nicht ſchonende Eingriffe in den natürlichen Friſchzuſtand bel der Gewinnung und Herſtellung ſowie bei der Zubereitung in der Küche ſind abzulehnen. 5. Im Gegenſatz zu der überfeinerten und gekünſtelten Ernährungsweiſe, wie ſie im Zuge der Technik, des Welthan⸗ dels und der Weltwirtſchaft überall Platz gegriffen hat, hält die Deutſche Lebensreform⸗Bewegung aus lebensge⸗ ſetzlichen Gründen an einer einfachen bodenſtändi⸗ gen Nahrung des Volkes feſt. Einfachheit in der Er⸗ nährung hat noch keinem Volke geſchadet, wohl aber zeigt die Geſchichte Beiſpiele des Gegenteils. Die Notwendigkeit, uns heute wieder die einheimiſche Nahrungsgrundlage zu ſichern, begrüßt die Deutſche Lebensreform⸗Bewegung als heilſamen Zwang, mit dem geſtörten volkswirtſchaftlichen auch das biologiſche Gleichgewicht wieder herzuſtellen. 6. Aus Urſprung und Ziel der Lebensreform⸗Bewegung ergibt ſich die Forderung, Über die Ernährungsfrage hinaus das geſamte Leben wieder unter natürliche Lebens⸗ bedingungen zu ſtellen. Im Einklang mit der Geſundheits⸗ führung erſtrebt die Deutſche Lebensreform⸗Bewegung einen neuen Lebensſtil in naturnaher Leibeserziehung aus dem Atem, in Körperpflege, Kleidung, Wohnung und Sied⸗ lung, wie in der geſamten Lebenshaltung überhaupt. 7. Der Weg zu dieſem Ziel führt über die ien, Unterrichtung und Erziehung zu biologiſchem Denken. 1 erfordert weiter biologiſch vollwertige Nahrungsmittel, Körperpflege⸗ und Kurmittel, wie ſie als erzieheriſches Bei⸗ ſpiel in der deutſchen Reformware geſchaffen werden. . 0 Der Rundfunk am Mittwoch Für den 29. September ſind folgende Reichsſen⸗ dungen vorgeſehen: 10 bis 11 Uhr Konzert. Deutſchland⸗ ſender; gegen 10.50 Uhr: Bericht von der Gebe! des Führers und Muſſolinis zur Parade-Aufſtellung Ecke Wiltelmſtraße Unter den Linden und von der Fahrt über die Via Triumphalis zur Techni⸗ ſchen Hochſchule. Anſchließend Bericht von der Parade der Wehrmacht. 11 bis 12 Uhr: Reichsſender Saarbrücken: Deutſch⸗ italieniſches Konzert. 12 bis 13.30 Uhr; Reichsſender Stuttgart: Deutſch⸗ italieniſche Volksmuſik„So ſingt das Volk in Deutſchland und Italien“. 13.30 bis 15 Uhr: Reichsſender Frankfurt: Deutſch⸗ italieniſches Unterhaltungskonzert. 15 bis 16 Uhr; Reichsſender Köln: Italieniſche Un⸗ terhaltungsmuſik der Gegenwart. 16 bis 18 Uhr: Reichsſender Hamburg: Bunte Me⸗ lodien aus Deutſchland und Italien. 2 0.10 bis 22 Uhr: Reichsſender München: Feſtliche Muſik.„Deutſche Muſiker ſehen Italien“. Es wirken mit: Marta Marthenſen(Sopran). Gigeinta della Rocca (Bratſche), Richard Staab(Klavier). 24 bis 2 Uhr Reichsſender Stuttgart: Deutſch⸗ita⸗ lieniſche Opernmuſik. Das Verde Orcheſter des Reichsſenders ſpielt Werke von Weber, Verdi und Wagner. — i Die Ankunft des Duce in München. 55 11 19 nter den Klängen der Nalonalljeder Denſſchlands und Falte ge ſchreſten auſſolint und der Führer die Front der Ehrenformationen der Wehrma Weltbild— ab. i ö (Bildtelegramm) i i 2 2— 2. 8— 5 — dur.——— ä ů ̃— Auf der Fahrt zur erſten Beſprechung. N Weltbild(Mh. Ja Begleitung des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Heß, begibt ſich der ita⸗ eniſche Regierungschef zur erſten Beſprechung in das Haus des Führers in München. 7 * auf den letzten Mann. die Banque de die Großkapitaliſten der damaligen Zeit ihre Reichtümer Paͤtrick Shevelin hinterläßt ein Vermögen Freilich war es wertlos geworden.— Der größte Bank⸗ raub aller Zeiten erſt jetzt geklärt.— 57 Jahre Jagd Der Einbruch in die Man⸗ hattan⸗Bank. Vor einigen Tagen iſt im Alter von 92 Jahren in einer Dachkammer in Harlem ein einſamer Mann geſtor⸗ ben, in deſſen Bettlade man eine ganze Menge alter Aktien und Schatzſcheine der Manhattan⸗Bank fand. Die Anverwandten des Mannes waren über den Fund maß⸗ los erſtaunt, glaubten an einen verborgenen Reichtum und mußten dann bei der Vorweiſung der Bankſcheine erleben, daß in ihrer Gegenwart die Polizei alarmiert wurde. Denn dieſe Schatzſcheine waren das noch fehlende Glied in der Kette der Beweiſe, die zur Aufklärung des größten Bankraubes aller Zeiten notwendig waren. Man hatte in Amerika die Manhattan-Bank für das ſicherſte Bankinſtitut der USA. und der ganzen Welt ge⸗ halten. Man war davon überzeugt, daß die Manhattan⸗ Bank niemals von Einbrechern ausgeraubt werden könne. Es beſtand kein Zweifel daran, daß die Manhattan⸗Bank über die ſtärkſten Sicherheitsanlagen der damaligen Zeit verfügte. Die Manhattan-Bank, die Bank von England, — e France— das waren die Häuſer, denen bedenkenlos anvertrauten. Das wurde jedoch anders nach jenem Morgen, als der Hauptkaſſierer der Manhattan⸗ Bank bleich auf die Straße ſtürzte und laut den Paſſan⸗ ten wie in einem Anfall von Wahnſinn zuſchrie:„Hilfe, Hilfe! Die Manhattan⸗Bank iſt beraubt worden!“ Die Polizei glaubte erſt wirklich, mit einem Wahn⸗ ſinnsanfall des Hauptkaſſierers zu tun zu haben. Doch als man dann in die Schatzgewölbe der Bank hinunter⸗ ſtieg, ergab ſich, daß er nicht wahnſinnig war, nicht über⸗ trieben hatte: die Bank war wirklich das Opfer eines vorläufig unerklärlichen Einbruchs geworden. Die Beute betrug die ſagenhafte Summe von fünf Millionen Dol⸗ lar. Freilich hatten die Täter nur zum allerkleinſten Teil bares Geld gefunden. Aber ſie hatten Schatzſcheine und andere Wertpapiere mitgenommen. Man beauftragte den Kriminaliſten Thomas F. Byrnes mit den Ermittlungsarbeiten. Dieſer unterſuchte die Zuſammenhänge und ſtellte feſt, daß eigentlich nur einer den Dieben Eingang in die Bank verſchafft haben konnte: der Leiter der Gruppe von Nachtwächtern, die für die Sicherheit der Bank von abends 8 Uhr bis mor⸗ gens 7 Uhr Sorge zu tragen hatten. Dieſer Leiter hieß Patrick Shevelin, dem jedoch vorläufig nichts nachzuwei⸗ ſen war. Man ließ ihn unauffällig überwachen und ſtellte dann feſt, daß er ſich eines Nachts mit einer dunklen Per⸗ ſönlichkeit traf, die unter dem Namen Jimmy Hope der Polizei als Geldſchrankknacker bekannt war. Man ver⸗ haftete Patrick Shevelin und unterzog ihn einem ein⸗ gehenden Verhör. Byrnes kam durch einen Trick ſchnell vorwärts. Er behauptete bei einer Vernehmung, die Ein⸗ brecher hätten ihn, Patrick Shevelin, betrogen. Die Beute habe nämlich nicht nur eine Million Dollar, ſondern etwa fünf Millionen Dollar betragen. Man hatte nämlich in den amtlichen Verlautbarungen zur Beruhigung des Publikums nur einen Verluſt von einer Million Dollar zugegeben. Als Shevelin dies hörte, verlor er die Faſſung und verſicherte wütend, daß die Betrüger und Einbrecher ihm nicht einmal das ausbezahlt hätten, was ſie ihm vorher verſprochen hätten. Von 20 000 Dollar Anteil könne gar nicht die Rede ſein. Zu ſpät merkte er, daß er ſich ver⸗ raten hatte. Patrick geſtand, daß er der Einbrecherbande nach und nach Wachsabdrücke der verſchiedenen Schlöſſer und Schlüſſel geliefert habe. Für die Nacht, in der die Tat ausgeführt werden ſollte, ſtellte er den ſchwächſten ſeiner Leute an die Tür, durch die die Diebe eindrangen. Sie hatten alſo keine ſchwere Arbeit, dieſen Wächter nieder⸗ zuſchlagen und dann in die Schatzkammern einzudringen. Er nannte auch die meiſten Namen der Beteiligten— wenigſtens ſoweit er ſie wußte. Nun begann eine abenteuerliche Jagd, die ſich über ſieben Jahre hinzog. Im Laufe von ſieben Jahren kounte man nach und nach einen Täter nach dem an⸗ deren ausfindig machen und den Gerichten zuführen. In⸗ zwiſchen hatte man jedoch alle Schatzſcheine und Aktien, die damals verlorengegangen waren, für ungültig er⸗ klärt und Erſatzſcheine drucken laſſen. Damit waren die noch in Freiheit verbliebenen Verbrecher ſogar der letzten Früchte ihrer Tat beraubt. Nur einen von ihnen, Johnny Dobbs, konnte man nicht ermitteln. Er war wie vom Erdboden verſchwun⸗ den. Man nahm an, daß er ſich nach Europa in Sicher⸗ heit gebracht habe. Erſt jetzt ergab jener Leichenfund in der Dachkammer von New Pork, daß Johnny Dobbs die Schatzſcheine aus dem damaligen Raubzug die ganzen Jahrzehnte hindurch bei ſich verborgen gehalten hatte. Die Hindenburgſpende zum 2. Oltober 425 000 Mark kommen zur Ausſchültung Die Hindenburg⸗-Spende nimmt auch den bevorſtehen⸗ den 90. Geburtstag Hindenburgs zum Anlaß, um, wie regelmäßig ſeit 1927, zum 2. Oktober notleidenden Kriegs⸗ beſchädigten, Kriegshinterbliebenen und Veteranen zu hel⸗ fen, Es kommen 425 000 Mark zur Ausſchüttung, die in Beträgen von durchweg 150 Mark ausgezahlt werden. Von dem Ergebnis der zurzeit im Gang befindlichen Sammlung wird es abhängen, ob die bisherige Unter⸗ ſtützungstätigkeit der von Hindenburg geſchaffenen Stif⸗ tung fortgeſetzt werden kann. Bis zum 30. September nehmen die Poſtämter. Van⸗ ken und Sparkaſſen Beiträge zur Hindenburg⸗Spende an Das Wunder des Vogelzuges Küſtenſchwalbe legt jährlich 34000 km zurück Schon rüſten die Vögel zum Fluge nach ſüdlichen Gegen⸗ den. Wunderbar iſt der Inſtinkt, der die Vögel dabei leitet. Aber nicht nur die bei uns wohnenden Vögel ziehen ſüd⸗ wärts. Auch aus den weiter nach Norden gelegenen Ländern kommen unabſehbare Scharen von Vögeln aller Art, die im Herbſt nach dem Süden ſtreben Auf Helgoland, auf Rü⸗ gen und an der ganzen Oſtſeeküſte kann man den Vogelzug beobachten. Auf Rügen hat man ſeit Jahren planmäßige Beobachtungen vorgenommen, über die jetzt der Leiter der Vogelwarte Hiddenſee berichtet. 20000 bis 25000 Vögel zie⸗ hen im Herbſt täglich über Rügen. So zählte man an einem Tage 5000 Tauben Auf der Oie zählte man 12 000 und in einer Nacht zogen ſogar 30 000 Vögel, von denen man 1300 fing und beringte. Man ſtellte als Zugrichtungen die von Norden und ron Nordoſten feſt. Die Landſicht lenkt natür⸗ lich die Vögel ab, die dann Hiddenſee anfliegen oder aber nach Arkona, Rügen oder dem Darß ziehen. Von Staren beobachtete man, ebenſo von Lerchen, Oſtweſtzüge, die von Rußland her kamen und zur Ueberwinterung nach Eng⸗ land und Frankreich wollten. Nach gewiſſen Beobachtungen überfliegen wahrſcheinlich manche Vögel die Oſtſee in ihrer ganzen Breite. Gelegent⸗ lich beobachtete man ſogar einen ſtarken Zug nach der Greiswalder Die zu. Noch vom Norden und Nordoſten her kommen die Züge, die ſich entweder über Finnland⸗Schwe⸗ den bewegen oder aber mehr ſüdlich gerichtet über die Land⸗ brücke der Kuriſchen Nehrung. Die über Schweden ziehenden Vögel kommen dann über Bornholm und Rügen nach dem Südweſten. Ein anderer Teil führt über Helgoland. Erin⸗ nert ſei an die beiden Seidenſchwanz⸗Invaſionsjahre 1932 und 1935. 1935 wurden mehr als tauſend diezer Vögel am 4. Oktober in Hinterpommern geſichtet, die erſten in Roſſit⸗ ten(Kuriſche Nehrung) aber erſt am 16. Oktober. Offenbar hatten die erſteren die Oſtſee nach Pommern hin überflogen. Ein Kranichzug ging von oben im Norden nach Roſſitten, ein anderer über Schweden nach Rügen und blieb da wo⸗ chenlang zur Raſt. Ein ſeltener Anblick für die Beſucher Rü⸗ gens, wenn ſie Ende September/ Anfang Oktober auf Rügen 10 000 Kraniche raſten ſehen oder einen Kranichzug von tauſend Tieren ſehen können! Eine Küſtenſeeſchwalbe legt alljährlich 17 000 km hin und 17000 km heimwärts zurück! Nur die ſtarke Fettanſammlung im Herbſt befähigt den Vo⸗ gel ſtets, ſo ausdauernd zu fliegen. Daraus erkläre ſich die gute Maſtfähigkeit der Bratgans, die von ihren Voreltern. den Wildgänſen, her noch den Inſtinkt bewahrt hat, das Fett aber nicht mehr durch Flugtätigkeit abſtoßen kann. Buntes Allerlei Wie fließt der Rhein durch den Bodenſee? Man hat lange darüber geſtritten, wie der junge aus den Bergen niederpolternde Rhein von der Bregenzer Bucht bis nach dem Ausfluß bei Konſtanz durch den Bodenſee fließt. Man nahm an, daß er ſich ein eigenes Bett durch den 40 km langen und mehrere km breiten See geſchaffen hätte, Aber die Forſcher haben jetzt feſtgeſtellt, daß davon nicht die Rede ſein kann, ſondern daß der Fluß nur in einer Tiefe von etwa 15 Metern, an manchen Stellen bis zu 90 Melern mehrfach abgedrängt, durch den See fließt. Das Rheinwaſſer braucht etwa 14 Tage, um den Bodenſee zu durchfließen, es legt alſo nur 3 km täglich zurück. Es han⸗ delt ſich hier um eines der eigenartigſten Phänomene, die wir in Deutſchland kennen Eine fünfhundertjährige KRieſenplatane Einen seltenen Anblick bietet eine unter Naturſchutz ſte⸗ hende Platane im Garten der Vierradener Mühle zu Kö⸗ nigsberg in der Neumark. Sie iſt ganz außergewöhnlich ſtark und hoch. Vier mächtige Aeſte ſteigen aus dem mittleren Stamm auf; in der Gabelung befindet ſich eine geräumige Laube, in der um einen Tiſch herum zwei Bänke ſtehen. Zu ihrer luftigen Höhe führt eine Holztreppe mit fünfzehn Stu⸗ ſen empor Hoch darüber wölben ſich die vier ſtarken Aeſte, die mit ihrem breiten Blätterdach gleichſam eine Rieſen. kuppel bilden. Der Kronendurchmeſſer beträgt 30 m, die Höhe faſt ebenſoviel. In 1,25 m Höhe hat der Stamm einen Umfang von 7,87 m und in 2 m Höhe haben die mächtigen Ausbuchtungen der Aeſte ſogar einen ſolchen von 9,74 m 55 ehrwürdige Alter der Platane ſchätzt man auf 500 Jahre. Krieg wegen einer Briefmarke. Das Poſtminiſterium von Nicaragua hatte vor einiger Zeit eine Briefmarke herausgebracht, die für den Luftpoſtverkehr beſtimmt war. Mit der Lupe konnte man auf der Briefmarke, die eine Landkarte enthielt, eine leichte Veränderung von Nicara⸗ guas Grenze gegenüber Honduras feſtſtellen. Die Regie⸗ rung von Honduras ſchickte daraufhin ſofort eine ener⸗ giſche Note an Nicaragua und verlangte die Einziehung der Briefmarken und eine Entſchuldigung. Aber die Regie⸗ rung von Nicaragua ſteht auf dem Standpunkt, daß die Briefmarke richtig iſt, jedenfalls keine ſo ſchweren Fehler aufweiſt, daß man den geſamten Satz vernichten müſſe, Vorläufig iſt die Angelegenheit noch in der Schwebe. Radmila wurde wieder eingefangen. In der Nähe von Jagodina wurde die jugoflawiſche Räuberin und mehrfache Mörderin Radmila Mihailowitſch nach langer Polizeijagd wieder eingefangen. Radmila wurde dadurch berühmt, daß ſie einen unwahrſcheinlich großen Einfluß auf Männer ausübte und mit ihren Reizen ſogar ihre Mitgefangenen männlichen und weiblichen Geſchlechts ſo weit zu betören wußte, daß man ihr die Flucht aus dem Staatsgefängnis ermöglichte. Sie nahm einen Gefan⸗ genen namens Militſch mit, der nach der Flucht in den Dörfern in die Häuſer einbrach und Lebensmittel ſtahl. Dennoch wurden die beiden Gefangenen durch den Hunger dazu getrieben, ſich in eine Ortſchaft zu begeben, und ſich dort der Polizei zu ſtellen. Als Militſch im letzten Augen⸗ blick Widerſtand leiſtete, wurde er von einem Polizei⸗ beamten niedergeſchoſſen. a Ein Viber überfällt einen Knaben Seit einigen Tagen befindet ſich im Berliner Zoolo⸗ giſchen Garten ein Elbebiber, der bei Deſſau in Anhalt gefangen wurde. Der Biber iſt unſer größtes einheimiſches Nagetier. Der ſoeben gefangene wiegt etwa 60 Pfund. Sein Fang, der auf Veranlaſſung des Anhaltiniſchen Landforſtmeiſters geſchah, hat eine bemerkenswerte Vorge⸗ ſchichte. In einer Badeanſtalt in Deſſau wurde eines Ta⸗ ges ein Junge beim Baden von dieſem Biber in den Ober⸗ ſchenkel gebiſſen, ſo daß er eine klaffende Wunde erhielt. Täglich gegen 5 Uhr nachmittags erſchien der Biber an der Badeanſtalt, durchſchwamm ſie und verſchwand wieder. Der Bademeiſter wartete ſchon auf ſein Erſcheinen und gab dann mit ſeiner Trillerpfeife ein Warnungszeichen, worauf alle Badenden ſchleunigſt das Waſſer verließen, um ſich erſt nach dem Verſchwinden des Bibers wieder ins Waſſer zu wagen. Eines Abends gelang es dann, ihn in eine Ecke zu treiben und mit Netzen einzufangen. FFFTTTFTTTTTTT—T—T—T—T—X—T—T—T—T—T—T—TVTVTVTVTTTTTTTTTTTTTT111111+11TI11111———H—̃—H—— ̃——— Bas ſiegende man ven WIV RSæ S8 Die Antwort von Fräulein Chriſta Söderlund aus Vaſſſö traf zwei Stunden ſpäter ein: ſie ſei am Zuge ge⸗ weſen, aber Ruth habe ſich nicht gezeigt. Dieſe Antwort gab zu denken. Zugleich verſetzte ſie aber Zenker und Irrgang in größte Aufregung. Nun war nichts anderes mehr möglich, als die Kriminalpolizei ſo ſchnell wie möglich zu benachrichtigen, denn es war wahr⸗ ſcheinlich, daß es ſich um einen neuen Anſchlag handelte. Die deutſche und ſchwediſche Kriminalbehörde arbeitete hand in Hand und lieferte ein unglaublich raſches Re⸗ Ri Bereits um 1 Uhr wußten dr. Zenker und Irr⸗ ang, die ſich begreiflicherweiſe in der höchſten Erregung efanden, von dem Telegramm, das Ruth im Zug auf dem Bahnhof Skenninge empfangen, daß ſie ſich in Begleitung Frau Ilona Pajorescus befunden und dieſe ſie in das Hotel Imperial in Skenninge begleitet hatte. Ferner, daß die Damen am Abend von einem unbekannten Herrn im Auto abgeholt worden waren. Hier verlor ſich jede Spur. Zur Unterſtützung der ſchwediſchen Behörde hatte die deut⸗ che unverzüglich drei ihrer fähigſten Kriminalbeamten per Flugzeug nach Skenninge geſandt. Regierungsrat Schwenninger, der die Unterſuchung leitete und ſich in der Villa Dr. Zenkers eingefunden hatte, meinte:„Natürlich iſt es durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß der Entführung Ihres Fräulein Tochter etwas ganz anderes zugrunde fiehh als was wir alle vermuten. So könnte es ſich bei dem unbekannten Fremden beiſpiels⸗ weiſe auch um einen Mädchenhändler handeln. Das iſt dur“ zus möglich, doch ſprechen verſchiedene Anzeichen da⸗ Heer Ich hege vielmehr einen n Verdacht gegen dieſe umänin, gegen dieſe Madame Ilona Pajoreseu.“ Irrgang erblaßte bei dieſen Worten jäh und ſtarrte den Regierungsrat beinahe feindſelig an. Der merkte das. „Sind Ihnen von dieſer Dame etwa Einzelheiten digen Blick auf Irrgang. Der berichtete das Wenige, was er über Ilona wußte, und fügte leidenſchaftlich hinzu:„Ich kenne dieſe Dame zwar auch erſt ſeit kurzer Zeit, aber ich glaube keines⸗ wegs, daß ſie ihre Hand hierbei im Spiel hat. Man hat doch auch ſo ſeine Menſchenkenntnis, und mir rühmt man ſogar nach, ſte im beſonderen Maße zu beſitzen. Aber ich habe nur den denkbar beſten Eindruck von dieſer Dame ewinnen können, mit einem großen Schuß Sympathie im Blut für Deutſchland und unſeren Flug. Ich glaube nicht, daß ſich hinter dieſem ſchönen Frauenantlitz ein Dämon bekannt?“ Vieſe Frage richtete er mit einem liebenswür⸗ verbirgt. Ich glaube, Herr Regierungsrat: dieſe Ihre Vermutung können Sie getroſt fallen laſſen!“ Der betrachtete ſich etwas verlegen die blankpolierten Fingernägel, lächelte eigentümlich und erwiderte dann: „Wir Kriminaliſten müſſen immer mißtrauiſch ſein und in jedem Menſchen, der innerhalb unſeres Arbeitsfeldes auftaucht, den Täter vermuten, ſo lange, bis wir uns vom Gegenteil überzeugt haben. Und danach müſſen wir han⸗ deln. Ich wünſche in Ihrem Intereſſe, Herr Irrgang, daß ich mich in meiner Vermutung— wie geſagt: es iſt nur eine ganz vage Vermutung!— täuſchte—“ „In meinem Intereſſe?“ unterbrach ihn Irrgang beinahe unfreundlich. Das iſt nicht nötig, Herr Regierungs⸗ rat——“ Er lächelte, ſich zur Harmloſigkeit und Un⸗ befangenheit zwingend.„Ich wüßte nicht, weshalb! Die Dame ſteht mir vollkommen fern— vollkommen..!“ „Natürlich. Ich weiß, daß Sie nur aus Ihrem Ge⸗ rechtigkeitsempfinden die Dame in Schutz nehmen.“ Dr. Zenker war während der kurzen Unterredung der beiden Herren mit über den Rücken verſchränkten Ar⸗ men und geſenktem Haupt nervös im Zimmer auf und ab gegangen. Sein Geſicht war bleich, und die allzeit gütigen graublauen Augen drückten Bekümmernis aus. Nun blieb er dicht vor dem Regierungsrat ſtehen, legte die Rechte an den Bart und ſagte: „Hoffentlich haben Sie nichts verlauten laſſen, Herr Regierungsrat! Wozu ſollen wir die Menſchen abermals in hellſten Aufruhr verſetzen? Die Empörung über die letzten Geſchehniſſe hat ſich kaum gelegt. Es genügt, wenn wir uns allein mit den Sorgen tragen—“ Vas war wieder einmal ſo recht Zenterſche Zuruc⸗ haltung und Beſcheidenheit, jenes Mannes, der nur das Beſte für die Menſchheit wollte, den die Menſchheit ju⸗ belnd auf ihren Schild erhoben hatte. „Seien Sie ganz unbeſorgt, Herr Doktor! Nicht meht Menſchen, als unbedingt nötig ſind, werden von dem plötzlichen Verſchwinden Ihres Fräulein Tochter Kenntnis erhalten! Ich habe dafür Sorge getragen. Geſtatten Sie, daß ich mich jetzt von Ihnen verabſchiede.“. Als der Regierungsrat gegangen war, lief Dr. Zenit in begreiflicher Ueberreiztheit mit geſenktem Kopf im Zimmer umher. Irrgang ſtand am Fenſter und ſtarrte leeren Auges ins Weite. Er hörte nicht das Jubeln und Zwitſchern der fröhlichen Vogelſchar dort draußen in delt hohen Wipfeln der Bäume, er ſah nicht den blanken, lachenden Sonnenſchein aus lichtblauem Himmel. Kün⸗ mernis hatte ſich in ſein ſchönes, jugendliches Antlitz eil geniſtet, denn er bebte um Ruth Zenker. Und immer wie der flackerte jenes häßliche eine Wort des Regierung, rates in ſeinem fiebernden Hirn auf: Mädchenhändler Wenn das der Fall war! Mein Gott, das wäre ne ſchlimmer als das andere geweſen! Plötzlich vernahm e die tiefe Stimme Zenkers hinter ſich: 85 „Irrgang!“ Er drehte ſich um und blickte in das aſch⸗ fahle Geſicht ſeines väterlichen Mitarbeiters.„Was machen wir nur?....“ Es klang verzweifelt, wie der Auſſchrel eines zu Tode verwundeten edlen Tieres.„Was machen wir nur?(Fortſ. fole. —*. ů9. „** *„ Die 12 Arſachen zum heiraten. Der erſte tuts um die Dukaten, Der zweite um ein hübſch Geſicht, Der dritte will nicht lange warten, Der vierte, weil Mama ſo ſpricht. Der fünfte um ſich zu ergötzen, Der ſechſte iſt nicht gern allein, Der ſiebte will ſich ruhig ſetzen, Der achte denkt, es muß mal ſein. Der neunte tuts aus Mitleidstriebe, Der elft und zwölfte ſind ſo dumm Die wiſſen ſelber nicht warum! Der zehnte bloß aus wahrer Liebe,.