15 ht. ee en ie. t 8 8— 90 a5 2 : tli 1 1 zu gspreis t ch— 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, Da es · und 11 El enblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage 1 eise G2 bin beg leg 8 6 8 Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher i 15 5 a g. 1 j; Druck und Verlag: Georg gi a de 1 Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte für Mannheim⸗Seckenheim e 85 Sekannoſn fl. 5 c ee, e und Umgebung. für die Schriftleitung, ebenso für die Anzeigen Georg Härdle re 5.. Karlsruhe 5 im⸗S i 20.— D.⸗ 371155 5 ſeruſp Verklndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. D.⸗A. 8. 37: 1155 f. 1 ö h 37. Jahrgang Donnerstag, den 30. September 1937 Nr. 228 . eee er— b J l 7 5 6 In mehreren Gliedern rücken die berittenen Mannſchaften 0 er le es Ute 75 9 8 0. Batterien mit ihren beſonderen La⸗ 1 etten⸗ und Rohrwagen. Jetzt dröl i a 5 Der letzte Tag des Staatsbeſuches— Muſſolini auf der Heimfahrt riſierte Artillerie, gefolgt 5 ber Nacht n i e N een 15 0 Lafettenwagen 1 f N 5. ander, zieht im Trabtempo vorbei. ul b Berlin. 29. September. ⸗Miein Führer, ich melde zur Parade angetreten: 591 0 f illeriek f ö 00 n. e mache 1 ber el niche ge⸗ 1 45 1255 Unteroffiziere und Mannſchaften, 1894 tet e Brucke her a . nittag hat der italieniſche Regie⸗ ferde, 145 beſpannte Fahrzeuge, 613 Kraftfahrzeuge. 1 5 Ha, 4 kungschef wiederum begleitet dom stellverkreter des Fh. 11 8. Kraftfahrzeug Appen e Händeklatſchen. Es iſt ein Sonder⸗ m ters, die Rückreiſe in die Heimat angetreken. Nach dieſen Punkt 11,20 Uhr hört man aus der Richtung Charlot⸗ die B 1 1 cle erhebenden Tagen kann es keinem Zweifel mehr unkerlie. tenburger Brücke die erſten Klänge des Parademarſches. 885 e Verkreter der Kriegsmarine r. gen, daß der Aufenkhalt auf deutſchem Boden dem Duce Der Führer tritt die zwei Stufen auf das für ihn errichtete] bei dieſer Parade. Als die 7. Marine⸗Unteroffizierslehrab. ne de ſeſte Gewißheit gegeben hat, daß, wie ſein eigenes Podium hinauf, rechts neben ihm der italieniſche Regie.] teilung mit ihrer blau⸗weiß leuchtenden Fahne anrückt und a- 15 5 5 auch das niſcſtoſſenem Wife Reich ein uner- rungschef Benito Muſſolini.. ant 10 50 0 ee 5 e Raeder ie hütkerliches, von enlſchloſſenem Willen getragenes Boll i e e e 1 iſtelle von Generaloberſt Freiherr von Fritſch neben den er. 0 im Kampf für den wahren und echken Frieden dar⸗ den 1 des 3 p ait ihn weden Se e U den an Jungs 19 5 5 8 von Witzleben, der mit gezogenem Degen den Trup⸗ f Stie ale r welter eee ie Die letzten Stunden des Staatsbeſuches, überſtrahlt von pen voranreitet, gefolgt von ſeinem Adjutanten und dem Paten 1 1 e e ee die der Sonne eines leuchtenden Herbſttages, ſtanden im Zei⸗ Kommandanten von Berlin, Generalmajor Seifert. Ge⸗. oſen ein farbenfreudiges Bild. ler chen, der großen Paraden der deutſchen Wehrmacht. Der neral von Witzleben meldet dem Führer den Beginn Wieder wechſelt der Oberbefehlshaber zur linken Seite ſe. Lorbeimarlch ſämtlicher Waffengattungen vor dem Duce des Vorbeimarſches Ebenſo ſchwenken während der Vor⸗ des Führers. Generaloberſt Gͤring meldet als Oberbe⸗ und dem Führer fand in den Mittagſtunden an der Tech⸗ beimärſche die Kommandeure der einzelnen Truppenteile fehlshaber der Luftwaffe den Vorbeimarſch der ihm unter⸗ he niſchen Hochſchule ſtatt, aus, um neben dem Podium Aufſtellung zu nehmen. ſtehenden Wehrmachtsteile. nd Am Ehrenmal Die Spitze des Vorbeimarſches bilden die Fuß⸗ Den Vorbeimarſch de f jer a 8 5 95 1 5 a truppen des Heeres. In blendendem Paradeſchritt eröffnet der Höhere Kom 5 5 5 e 3 ch Vor der großen Parade fuhr Muſſolini, begleitet von[marſchiert die Truppe auf der leicht mit Sand beſtreuten ralmaj Wei der e bite aten Bog d l uß General Liſt und Außenminiſter Graf Ciano ſowie dem Straße in geſchloſſenen Regimentsblocks und Zugfront vor⸗ lonnen dez L iim 1 e n Ke e Chef des Protokolls, Geſandten von Bülow⸗Schwante, zum l bei; hinter dem Regimentskommandeur die Batalllonskom⸗ ſchließen ſich 115 ee zu Fuß folgen. Daran ſo Ehrenmal Unter den Linden, um die Gefallenen des Welt⸗ mandeure mit ihren Adjutanten und in einer Reihe zu Nhtelun 5 2 5 ee 1 3. ſchwere em krieges zu ehren. Pferde die Kompagniechefs, dann die Spielleute und das Abteilung des 1 15 91 5 85 e n⸗ In feierlicher Stille lag von 9 Uhr an die breite Mufeten pe, die, gegenüber dem Führerpodium nach links teilung des Flakregimente 2² Hint 0 t. 55 15 10 Prachtstraße der Linden. Jeder Verkehr ruhte, und die auf] ausſchwenken. Es kommen die Bgtaillonsfahnen geleitet[ Rohrwagen ſteht man die gewalt en Shen afe 1 51 bl. den Bürgerſteigen wartende Menge verharrte gleichfalls[von Fahnenoffizieren und dann die Blocks der Infanterie.] Richtungshörer, ferner bie ſchwegen S e e 0 zer in ernſtem Schweigen Denn dieſer Vormittag galt der Er⸗ Die Fußmannſchaften der Maſchinengewehrkom⸗ die kleinen 3 ziem-Geſchüt e Wieder 1911 Genen berſt ich innerung an die gefallenen Helden des großen Krieges. Wie pagnien tragen das Gewehr ebenfalls mit aufgepflanz⸗ Freiherr von Fritſch 6 den Führer D n Abſchluß n aus Erz gegoſſen ſtanden die beiden Poſten auf den Stu⸗ em Seitengewehr ſtraff angezogen am Riemen über dern des ganzen Vorbeimarſches bilden e ei⸗ ſen des Ehrenmals, während rechts davon am Scharn⸗ Schulter. Dahinter fahren die berittenen Staffeln mit je 3 5 horst Denkmal 20 kriegsbeſchädigte Männer, zwei Maſchinengewehren auf den Fahrzeugen vier Fahr⸗ die Panzertruppen des Heeres. zahn Seloſtfahrer und zehn Kriegsblinde, Platz gefunden] zeuge in ſtraff ausgerichteter Reihe, dann vierſpännig die Sie werden geführt von Generalmajor Guderian, dem hatten. Sechs Schwarzhemden unter Führung des Landes⸗ Begleitzüge und MG⸗Kompagnien. Den Abſchluß der In⸗ Kommandeur der Zweiten Panzerdiviſion. Es raſſelt und lo⸗ leiters der Faſchiſtiſchen Partei in Deutſchland brachten[ fanterieregimenter macht jeweils die Infanteriege⸗ rauſcht über das Skraßenpflaſter In Reihen zu dritt kom⸗ 15 den rieſigen Lorbeerkranz des Duce, der auf ſchützklompagnie, die mit ihren Fahrzeugen in zwei men zunächſt die leichten Panzer kampfwagen. 8 9 85 Band in goldenen Buchſtaben die In⸗ Gliedern vorbeizieht. Als Abſchluß des Fußmarſches geht Man ſieht die Führer in ihrer ſchmucken ſchwarzen Uni⸗ 10 ſchrift trug:„Benito Muſſolini Anno XV.“ Dazu auf jeder mit ſeiner ſchwarzen Fahne das Pionierbalaillen 6 vorbei 115 mit dem Oberkörper aus ihren Wagen herausragen. ele dae Eittorenbündel In den Jubel um den Führer mischen ſich die Heil und](geihe aß neige Komſgagnie delt Konagnie und Balail⸗ e; Das Ehrenbataillon, beſtehend aus zwei Kompagnien[ Duecerufe, die Muſſolini ankündigen, der in langſa⸗ lon auf Bataitton raſſeln vorüber Schwere Panzer⸗ a. des Heeres, und je einer Kompagnie der Marine und der mer Fahrt, vom Ehrenmal kommend, die Linden entlang.] wagen ſchließen ſich an Ale die Raupenwagen vorbei , Luftwaffe, marſchierte auf. Zahlreiche hohe ttalieniſche OJ. fährt. An der Ecke Unter den Linden—Wilbelmnſtrade vel. Feel geen ele das Schißengcgimen en mig einen 0 ſtziere fanden ſich ein, unter ihnen Marſchall Badoglio und läßt er ſeinen Wagen. Der Führer begrüßt ihn herzlichſt. Dreier⸗Kolonnen 8 dre jachſigen Perſonen⸗ 5 General Valle. Die beiden Staatsmänner beſteigen hierauf den erſten[kraftwagen, die Infanteriegeſchüße und Panzerab⸗ 2 Um 10.45 Uhr traf der italieniſche Regierungschef Be⸗ Kraftwagen und fahren unter den Klängen des Präſen⸗ wehrkanonen hinter den Fahrzeugen. Der flotte Trab⸗ 5 nito Muſſolini ein. Das Ehrenbataillon präſentierte. Muſf: tiermarſches die Reihen der angetretenen Truppen ah Hin⸗ marſch des Muſikkorps wird von dem Surren der Moto⸗ n, ſolint ſchritt. begleitet vom Kommandanten von Berlin. ter ihnen folgen der Reichskriegsminiſter und die Oberbe fen d n Jeneralmajor von Seifert, und General Liſt, unter den fehlshaber der drei Wehrmachtteile. Der Jubel begleitet ſie ſo daß nur abgeriſſene Klange bis zu den Zuſchauern 1 längen der italienſſchen Nationalhymnen die Front des durch das Brandenburger Tor hindurch und pflanzt ſich F) in Ehrenbataillons ab. Dann begab ſich der Duce zu den fort längs der Feſtſtraße, in der die Truppen Aufſtellung das Kraftrad Schül gillon, deutſchen Schwerkriegsbeſchädigten, von denen er jeden genommen haben. e 8 das in Dreierreihen vorbeiknattert Motoriſierte Ar⸗ einzelnen begrüßte. Sechs Faſchiſten und vier deutſche Un⸗ Je mehr es gegen die elfte Stunde geht, deſto höher tillerſe ſchließt ſich an Dann gehen im Vergleich zu den 1 teroffiziere trugen den großen Kranz des Duce, der dann ſteigt die ſpannungsvolle Erwartung auf den Tribünen Raupenfahrzeugen der Panzerregimenter elegant und l. mit ſeiner nächſten Begleitung ſich ins Ehrenmal be⸗ J vor der Techniſchen Hochſchule. Die gelbe Fahne, das leicht die Panzerſpähwagen und andere napf⸗ 18 gab und dort einige Augenblicke ſtill verweilte. Nach dem Zeichen des Herannahens des Führers kommt. Die Ab⸗flayrzeuge vorber benen ſich die Panzerabwehrabteuung an⸗ 1 erlaſſen des Ehrenmals nahm der duce den Vorbei⸗ ſperrmannſchaften letzen die Stahlhelme auf. Nun trifft ſchließt. Den Abſchluß machen die Fahrzeuge der Kraftfahr⸗ marſch des Ehrenbataillons ab und fuhr zu der großen auch ſchon der Stellvertreter des Führers ein, mit lauten kampftruppen⸗Schule. Um 12.40 Uhr iſt der Vorbeimarſch 1 Parade. 8 Heilrufen 1 0 Wenig ſpäter folgen 15 9 70 beendet. f 9 und deutſchen Gäſte. Der Wind treibt Muſikfetzen herüber, 2 5 5 m Die große Parade und nun rollt auch ſchon die Welle der Heilrufe heran, um 1 lch e d da e 15 unter hte 15 0 j ich zu gewaltigem Brauſen zu ſteigern, je näher der ita⸗ 5 f Kaaleße e 1 14 000 Mann aller e Aalngeſchzerk. a fe eg 0 5 Miniſter der geſamten italie⸗ brauſend fortpflanzenden Jubelrufen der Menge beſteigen 8 Der weite Platz vor der Techniſchen Hochſchule iſt bis niſchen Streitkräfte, Benito Muſſolini, und der Oberſte Be⸗ Benito Muſſolini und Adolf Hitler den erſten Wagen und 8 uf zwei mächtige goldene Symbole mit den Hoheitszei⸗ fehlshaber der deutſchen Wehrmacht, Adolf Hitler, kommen. fahren ſtehend und grüßend zurück zur Stadt. gefolgt von „an des faſchiſtiſchen Italien und des nationalſoztaliſtſchen In die Heilrufe miſcht ſich wieder das kgythmiſche Dduee.] den Wagen mit den italdem chen und dentſchen hohen Mi⸗ a auſchland und bis auf die Fahnengalerie an der Dach⸗ Duce⸗Rufen, als der Wagen in raſcher Fahrt vor der litärs, den Miniſtern und der engeren Begleitung. 5 ne der Techniſchen Hochſchule ohne Schmuck geblie⸗ Ehrentribüne vorfährt. Dann kaucht auch ſchon der graue Die Parade hal im Anſchluß an die Wehrmachtmanö⸗ id en. Genau dem Haupteingang der Hochſchule gegenüber iſt Block der Truppen in der Charlottenburger Chauſſee auf. ver erneut beſtätigt, daß der Wiederaufbau der neuen deuk⸗ en ein kleines mit Eichenlaub abgedecktes Podium errichtet, 5 ſchen Wehrmacht vollendet iſt und daß als Inſtrumenk der u 1 dem aus Muſſolini und der Führer die Parade ab⸗ Der Truppenvorbeimarſch ehrlichen Friedenspolikik eine ſchlagkräftige und modern aus⸗ n 1 Wieder iſt auch das ganze offizielle Deutſchland, Man muß bei dieſem in ſeiner Sauberkeit und ſeinem[ gerichtete Waffe zur Verfügung ſteht. u Mice 80 980 5 n afk und 185 e die b glänzenden Eindruck beſtechenden Parademarſch daran den⸗ Begleitet von dem unbeſchreiblichen Jubel der Maſſen e⸗ ß ß ken, daß dieſe Truppen eben fünf ſchwere Manöverwochen[ trafen der italieniſche Regierungschef und der Führer kurz n Militärattachés als die Ehrengäſte dieſer großen Tage 5 i 0 N er f 18 N emeinſam wieder in d Wilhelmſt i erschienen. Auf der großen Auffahrt zur Techniſchen Hoch⸗ hinter ſich haben. Dieſe Parade in Berlin vor den beiden 32 i 1 5 ſich 55 9 i 5. iche W ein. 5 ſchule haben die faſchiſtiſchen Organiſationen, in den er⸗ Führern iſt gleichzeitig die Abſchlußparade der eide begaben unmittelbar in die Reichskanzlei. 9 ſten Reihen Balilla und Jungſtalienerinnen in ihren][ Wehrmachtsmanöver von Mecklenburg und Pom⸗ Die Abreiſe er ſcmucken Umhängen, den weißen Bluſen und den weißen[ mern. Dementſprechend ſind auch Teile der verſchiedenen a a elermützen einen bevorzugten Platz erhalten. Die Kriegs⸗ Armeekorps und Diviſionen, die an dieſen Manövern be⸗ Der italieniſche Regierungschef Benito 0 trat ; und Arbeitsopfer haben genau gegenüber den für die Re⸗ teiligt waren, zur Parade herbeigezogen worden. In den um 15.51 Uhr im Sonderzug vom Lehrter Bahnhof die en. erung beſtimmten Tribünen hren Ehrenplatz. letzten 14 Tagen haben die Fußtruppen durchſchnittliche Rückfahrt nach Rom an. Er wird vom Stellverkreter des ei 1 Gegen 10 Uhr iſt die Aufſtellung der Truppen zur tägliche Marſchleiſtungen von 40 bis 60 Kilometer vollbrin⸗ Führers auf der Jahrk bis an die Grenze begleitet. 0 ſarade beendet In kurzer Zeit haben die Wehrmacht und gen müſſen. Um ſo mehr Eindruck macht dieſes großartige Auch die letzten Minuten ſollten dem Duce noch einmal 9 le Polizei ein Meiſterwerk an Organiſationsarbeit ge⸗ debild beweiſen, daß ſein Beſuch für Berlin und das ganze natio⸗ 8 leiſtet Paradebild.„ nalſozialiſtiſche Deutſchland Herzensſache geweſen iſt. a Schnurgerade ausgerichtet ſtehen von den enden ab„ In der nun folgenden 5 e Vor der Reichskanzlei iſt kein Durchkommen. Jede Mi⸗ eke runes ün nähernd rittenen Truppen haben ſich ſchnell Sprechchöre gebildet, die[ nute, die ver eht läßt den Wunſch der ſich drä de JVVVVVVVVVVVVTV 10 zum Führer und zum Duce herüberrufen. Beide müſſen im⸗ 14 e ee e eee f Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften und die mer wieder für die ſtürmiſchen Huldigungen danken.— An und ſchiebenden Maſſen, nun noch einmal, nur ein einziges at 1000 an der Parade teilnehmenden Fahrzeuge. der Spitze der im Trab vorbeigehenden f 2995 noch den Führer und den Duce gemeinſam auf dem Mehren vor der Meldung der zur Parade angetretenen berittenen Truppen Laßt den Blech dent Ballen. In zehn Men, Nada belle durchführt er Stellvertreter des Führers, reitet vor ſeinem Kavallerieregiment 15 Oberſt Graf Roth⸗ ſchon abfahren, jetzt müſſen ſie kommen. 5 2 brauſen 81 e Reihen, die ihn herzlich ene e kirch, ihm folgt das Trompeterkorps, voran der 1 Und in der Tat: die breiten Fenſter zum Balkon öffnen Une n, Juhelſtürme vom Wilhelmpla hinüber zur Ec ker und der Tambourmajor Es iſt ein wundervolles Bild,] ſich. Schon geht der Jubel 1 915 er den Linden. Der Führer erſcheint, hinter ihm] das Trompeterkorps mit ſeinen helleuchtenden Inſtrumen⸗„Schon geht der Jubelſturm los Er wird nun zu einem beichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blom⸗ ten einſchwenken zu ſehen. Im Galopp ſchlägt der Keſſel⸗ Orkan, als Benito Muſſolini in hellblauer Uniform ſich an 115 und die e drei Wehrmachtsteile, pauker einen großen Bogen hinter dem Trompeterkorps der Seite Adolf Hitlers noch einmal den Berlinern zeigt 15 raloberſt von Fritſch, Generaladmiral. er ſich an den rechten Flügel zu ſetzen. Und nun und ihnen noch einmal für ihre Begeiſterung dankt. Nur 95 0 Raeder und Generaloberſt Göring. Der Führer 5 55 Schwadron auf Schwadron im eleganten Trabe, wie wenige mit tiefem Dank aufgenommene Sekunden ſind es, da den Wagen. Der Kommandant des 3. Armeekorps,[am Schnürchen ausgerichtet, am Schluß die vier MG⸗Staf. und doch ſcheinen es Minuten zu werden: ſo feſt prägt l 5 der Infanterie von Witzleben, tritt vor den Ober-] feln.— Der Kavallerie mit ihrer gelben Standarte folgen bie 15 dieſes unvergeßliche Bild ein. Ein letzter Dank, 0 efehlshaber der Wehrmacht und erſtattet die Mel⸗ ie Staatsmänner treten zurück. 5 ung von der Aufſtellung der Parade: ä die roten Standarten der Artillerie. 2 r ͤ ccc ĩ-v „FCC l— e N—— * 1 5**— 9* 8 — 5 eee a„. 5 5 2 2 1 9* 5 N 4 1 4 9 1 0 5 * 2 * 81 5. 1 4 3 ö 1 ö 1 5 1 ö f 9. 1 . 10 1 1 14 1 3 1 10 Wenige Minuten ſpäter ſchlägt die Welle einer nun zum letzten Mal ausbrechenden Begeiſterung dem Duce und dem Führer entgegen, die nun ihren Wagen zur Ab— fahrt beſteigen. Nach allen Seiten grüßend dankten der Duce und der Führer für die überwältigenden Huldigun⸗ gen. Nach der Fahrt durch ein vielgliedriges Spalier win⸗ kender und grüßender Menſchen langten die Wagen vor dem Lehrter Bahnhof an. Vor dem Hauptportal bleiben Duce und Führer noch einmal ſtehen, ſie wenden ſich der Menge zu und danken für die herzliche Abſchiedskundge⸗ bung. Dann begeben ſie ſich in die Bahnhofshalle. Abſchied Muſſo nis vom Führer Die Mitglieder der Reichsregierung und die Reichslei⸗ ter hatten vor dem für Muſſolini perſönlich beſtimmten Wagen Aufſtellung genommen. Kurz vor der Abfahrt des Zuges ertönten vom Vorplatz die lauten Heilrufe der Menge, die ſich durch die Bahnhofshalle fortpflanzten und lebhaft von dem Publikum aufgenommen wurden, das zur Abfahrt bereits ſich auf den anderen Bahnſteigen aufhielt. Dann betraten Muſſolini und der Führer die Halle. Neben dem Führer ſchritt der Duce die lange Reihe der Erſchienenen ab. Vor der Tür des Wagens verabſchiedete ſich der Führer von ſeinem hohen Gaſt. Beide ſchüttelten ſich lange und herzlich die Hände. Dann beſtieg Muſſolini den Wagen und kam ans Fen⸗ ſte ir. Ueber ſeine anfangs ernſten Züge ſpielte ein Lächeln. Der Führer trat jetzt ebenfalls an das Fenſter heran Und nun ſpielte ſich eine für alle Anweſenden außer- ordentlich eindrucksvolle Szene ab, als der Führer und Muſſolini die letzten Worte wechſelten und man aus den Zügen Muſſolinis den herzlichen und aufrichtigen Dank für die ſicherlich auch ihm unvergeßlichen Skunden in Deutſchland las. Jetzt wurde das Abfahrtsſignal gegeben. Der mitrei⸗ ßende Rhythmus der italieniſchen Königshymne und der Giovinezza erfüllte die Bahnhofshalle, als der Zug lang⸗ ſam den Bahnhof verließ. . Muſſolini winkte vom Fenſter aus, bewegt beim An⸗ ſahe der ihm zujubelnden Anweſenden, die ihn ſcheiden ahen. Bald nach 16 Uhr iſt der Führer, dem u. a. Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring, Reichsminiſter 9905 von Neurath und Dr. Goebbels folgten, unter dem Jubel der 1 wieder in die Reichskanzlei zurückgekehrt. Ueber dem hauſe des Reichspräſidenten iſt die Standarte des Duce niedergegangen Geblieben aber iſt bei den Ber⸗ linern und darüber hinaus im deutſchen Volk die ſtolze, erhebende und ſtärkende Erinnerung an den Staatsbeſuch des italieniſchen Regierungschefs und und Huce Benilo Muſſolini. Ganz Italien am Lautſprecher Die hiſtoriſche Völkerkundgebung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung auf dem Berliner Maffeld iſt von ſämtli⸗ chen Sendeſtationen des italieniſchen Rundfunks unmittel⸗ bar vom Olympiſchen Stadion aus in ganz Italien bis ins letzte Dorf und ins letzte Haus getragen worden. Auf allen Plätzen in Rom und in ganz Italien waren Laut⸗ ſprecher aufgeſtellt, um die ſich ſchon lange vor Beginn der Maſſenkundgebung allenthalben Tauſende und Abertau⸗ ſende ſtauten. So konnten alle Italiener, die Muſſolini im Geiſte auf ſeiner Deutſchlandreiſe begleiten, auch dieſe geſchichtliche Stunde Seite an Seite mit dem deutſchen Volk erleben, und alle fühlten ſofort bei den machtvollen Klängen der Olym⸗ piſchen Glocke die ganze Feierlichkeit und Bedeutung dieſes Völkertreffens. „Feſt geſchmiedet!“ Die Londoner Preſſe über die Achſe Berlin Rom. London, 29. September. „Die Londoner Preſſe berichtet in langen Meldungen über die große Kundgebung auf dem Maifeld und im Olympiſchen Stadion Gleichzeitig veröffentlichen die Blätter zum Teil ſehr ausführliche Auszüge aus den Re⸗ den des Führers und Reichskanzlers und Muſſolinis. In den Ueberſchriften heben die Blätter insbeſondere die Frie⸗ densworte der beiden Redner hervor. Daily be bringt einen zweiſpaltigen Berliner Bericht mit der Ueberſchrift:„Keine geheimen Ziele mit Hitler— Kein Plan, Europa zu trennen— Nazis und Faſchiſten wollen Frieden“. Das Blatt hebt im übrigen wie die meiſten anderen Londoner Zeitungen hervor, daß Muſſolini ein klares und fließendes Deutſch geſprochen habe. Im Leitartikel, in dem ſich„Daily Telegraph“ noch einmal mit der Berlin— Rom ⸗Achſe befaßt, heißt es U. a., in England ſei man ſich voll im klaren darüber, daß eine deutſch-italieniſche Zuſammenarbeit eine wirk⸗ 5 Friedensmacht in Mittel- und Oſteuropa darſtellen ann. Die Achſe Berlin Rom habe große Möglichkeiten, und engliſcherſeits brauche man keine Befürchtungen zu 1 Es beſtehe kein Zweifel darüber, daß der in Berlin ekun⸗ dete Friedenswille ernſt gemeint ſei. Dieſer Friedenswille werde von den Weſtmächlen geteilt. der Weg, der dahin führe, ſei Zuſammenarbeik. Die„Morning Poſt“ ſchreibt im Leitartikel u. a., aus den Reden Hitlers und Muſſolinis könne man entnehmen, daß ſie die Welt davon überzeugen wollten, daß die Entente zwiſchen Deutſchland und Italien mehr als nur oberflächlich ſei. Es ſei wohl möglich, daß die Welt die Revolutionen in Italien und Deutſchland noch nicht ver⸗ ſtanden habe. Die Welt wiſſe aber, daß die 1 7 5 dieſer beiden Na⸗ kionen einen klaren Wirklichkeitsſinn beſäßen und daß beide ſehr gut wüßten, daß ein europäiſcher Krieg ſich zu⸗ 98 ihres öffenklichen Feindes Nr. 1, nämlich des Bol. chewismus, auswirken wurde. Immerhin wiſſe man jetzt, daß die Rom Berlin-Achſe eine ſolide, dauerhafte Ange⸗ legenheit ſei. „Daily Mail“ ſetzt ſich im Leitartikel warm füt die Ver ſt ä digung mit den beiden Ländern der Achſe Berlin Rom ein Eine Tatſache ſei durch die Ereigniſſe der letzten Ta e einwandfrei unter Beweis geſtellt worden, nämlich, daß die Achſe Berlin—-Rom feſt und ſtark ge⸗ ſchmiedet ſei. f Wenn dieſe Achſe auf London verlängerk und dann Paris einſchließen würde und 8 wie angeregt, ſo⸗ gar Warſchau, ſo würde die Kriegs urcht endgültig in den Schallen gedrückt werden. 5 Genf und die Berliner Reden Genf, 30. September. Der Völkerbundsrat hat in ſeiner neuen Zuſammen⸗ ſetzung am Mittwoch ſeine 99. Tagung begonnen. Da Sow⸗ jetſpanjen ausgeſchieden iſt, führt den Vorſitz gemäß der alphabetiſchen Reihenfolge Frankreich. l Im Mittelpunkt auch des Genfer Intereſſes ſtanden die Berliner Reden der beiden Staatsmänner, deren Solidari⸗ kätskundgebungen gewiſſe Hoffnungen hieſiger Intriganten endgültig zerſtört zu haben ſcheint. Die klaren Worte Muſ⸗ ſolinis über Spanſen werden allgemein als die notwendige Ergänzung der konfuſen Spanien-Debatte des 6. Ausſchuſ⸗ ſes der Völkerbundsverſammlung empfunden. Einigung in Paris Die Konkrollzonen im Mittelmeer. Nach einer Sitzung der Marineſachverſtändigen am Mittwoch wurde folgende Verlautbarung ausgegeben: „In der Mittwochſitzung haben die franzöſiſche, die eng⸗ liſche und die italieniſche Flottenabordnung in voller Uebereinſtimmung ein Abkommen vorbereitet, das ſie ihren Regierungen unkerbreiten werden. Das Uebereinkommen ſoll den Schutz der Handelsflotten im Mitkelmeer gegen unzuläſſige Handlungen, wie ſie im Abkommen von Nyon näher beſtimmt ſind, ſicherſtellen.“ Bei der Beratung der Marine⸗Sachverſtändigen Frank⸗ reichs, Englands und Italiens über die Zuteilung der Kontrollzonen im Mittelmeer erſchien— wie von zuſtän⸗ diger Seite mitgeteilt wird—„die Schaffung von Zonen aus ſachlichen Gründen beſſer als ein Syſtem eines ge⸗ meinſamen Streifendienſtes“. Die Aufteilung der Kontroll⸗ zonen ſoll keine andere Bedeutung haben als die, ein und ieſelbe Aufgabe— d. h. die Bekämpfung des Seeräuber⸗ unweſens im Mittelmeer— unter die drei Kriegsflotten aufzuteilen. Das Mittelmeer ſelbſt bleibt für die Schiffahrt völlig offen, da dieſe Freiheit der Seeſchiffahrt auch ausdrücklich in dem Abkommen von Nyon vorgeſehen iſt. Die Konkroll⸗ zonen ſind nicht nach dem Grundſatz aufgeſtellt worden, daß jede der drei Kriegsflotten einen gleichgroßen Teil zu überwachen hätte Aus realpolitiſchen Gründen ſuchten die Antkerhändler vielmehr den drei Mächten möglichſt den Schutz der ſie beſonders intereſſierenden Verbindungswege anzuvertrauen. Darnach erhält Italien im weſtlichen Mittel⸗ meer die Aufſicht über das Tyrrheniſche Meer ſowie die Gewäſſer auf der Höhe von Sardinien, ohne jedoch den Verbindungsweg Marſeille— Algier zu erreichen, deſſen Ueberwachung Frankreich zugeteilt iſt. Im öſtlichen Mittelmeer laufen die Zonen der drei Mächte in Port Said zuſammen, da alle drei Länder an der Freiheit des Suezkanals intereſſiert ind. Die italieni⸗ ſche Kontrollzone erſtreckt ſich längs der Tripolitaniſchen Küſte, während die engliſchen Schiffe im Agäiſchen Meer Wache halten und die franzöſiſchen Schiffe die Aufgaben 92 Flottenpolizei auf der Höhe der ſyriſchen Küſte ver⸗ ehen. pan gegen Völkerbundskrittk „Berantworkungsloſe Art und Weiſe“ Tokio, 29. September. Der Sprecher des japaniſchen Auswärtigen Amtes er⸗ klärte im Zuſammenhang mit der in der Völkerbundsver⸗ ſammlung geübten Kritik an den japaniſchen Luftangriffen in China, daß Japan an den Völkerbundsberatungen nicht ſonderlich intereſſiert ſei. Dennoch ſei die japaniſche Regierung kief verletzt über die verantkworkungsloſe Art und Weiſe, in der Japan auf Grund völlig unzuverläſſigen Materials vom Völkerbund verurkeilt werde Gleichzeilig betonte der Sprecher noch⸗ mals, daß die japaniſchen Flieger ſtrengſte Anweiſung häkten, die Zivilbevölkerung und die nichtmilitäriſchen An⸗ lagen unbedingt zu ſchonen. Spanien ehrt Franco „Nationalfeſt des Führers“ am 1. Oktober. San Sebaſtian, 29. September. Heute jährte ſich der Tag zum erſten Male, an dem durch einen einſtündigen Beſuch des damaligen nationa⸗ len Verteidigungsausſchuſſes ein von ſeinem Präſidenten, General Cabanellas, unterzeichnetes Dekret erlaſſen wurde, durch das der Diviſionsgeneral Francisco Franco zum Chef des ſpaniſchen Staates und zum Generaliſſimus des Heeres, der Marine und der Luftſtreitkräfte ernannt wurde. n wurde ihm der Oberbefehl über alle militäriſchen Operationen übertragen. Die ſpaniſche Fa⸗ lange regte jetzt an, den 1. Oktober als den Tag der Amts⸗ übernahme zum Staatsfeiertag zu erklären. Der Regierungsausſchuß hat nunmehr ein vom 1 705 denten, General Jordana, unkerzeichnekes Dekret er aſſen, wonach in Erinnerung an den Tag, an dem General Franco„wegen ſeiner vaterländiſchen Geſinnung, ſeiues ſoldakiſchen Mutes und ſeines Opfergeiſtes“ zum 290 Führer der Spanien rektenden Bewegung“ eingeſetzt 1 120 1. Oktober zum„Nakionalfeſt des Jührers“ er⸗ ärt wird. Geheime Sender, gefälſchte päſſe Großer Kommuniſtenprozeß in Riga. Riga, 29. Sept. Der große Kommuniſtenprozeß vor dem Rigaer Bezirksgericht bringt aufſchlußreiche Belege über die engen e der lettiſchen Umſturzbewegung zur dritten Internationale in Moskau. Nicht weniger als 10 der angeklagten Kommuniſten ſind nachweislich in Moskau in beſonderen Kurſen ausgebildet worden. Ein Kurzwellenſender ſorgte für unmittelbare Verbindung zwiſchen Moskau und den Agenten in Lettland. In zahl⸗ reichen Flugblättern wurde zuͤm Kampf gegen die Staats⸗ führung des Präſidenten Dr. Ulmanis aufgerufen. Die Kommuniſten benutzten gefälſchte Päſſe und Perſonalaus⸗ weiſe. Man fand bei ihnen ſogar unausgefüllte lettiſche Paßformulare und nicht weniger als 81 gefälſchte Stem⸗ pel einer Dienſtſtelle des lettiſchen Innenminiſteriums, der Polizei ſowie anderer ſtaatlicher und kommunaler Behör⸗ den. Die lettiſchen Kommuniſten haben ſich auch mit einer Hetze gegen Deutſchland beſchäftigt. Mehrere der Angeklagten unterhielten geheime Woh⸗ nungen, in denen die kommuniſtiſchen Verſammlungen ſtattfanden und die den Sendboten aus Moskau Anker⸗ kunft boten. Die bei den Kommuniſten beſchlagnahmken Geldmitlel und Abrechnungen zeigen, daß ſie feſte Mo⸗ naksgehälter bezogen. In den Flugblättern wird„Sowjet⸗ lettland“ als das größte und wichtigſte Ziel der kommu⸗ niſtiſchen Partei Lettlands bezeichnet. a ſchritt bei der Zum Erntedankfeſt Geleitwort des Reichsbauernführers. Zum diesjährigen Erntedankfeſt gibt der Reichsernz rungsminiſter und Reichsbauernführer, R. Walther Dark folgendes Geleitwort: 5 „Der Erntedanktag auf dem Bückeberg iſt der Aus druck des Dankes des ganzen deutſchen Volkes für die N. beit, die das Landvolk leiſtete, um das tägliche Bro der Volksgenoſſen zu erzeugen Der deutſche Vauer kann ſtogz ſein auf feine Leiſtungen: Trotz Steigerung des Verbrauchz und Verringerung der landwirtſchaftlichen Nutzfläche hat der deutſche Bauer durch ſeinen Einſatz die Grundlagen der Volksernährung erweitert. Die letzten Jahre zeigen ſedoch, vor welchen Schwſe⸗ rigkeiken Deutſchland krotzdem immer noch ſteht. dee Schwierigkeiten ſind nicht allein durch Mehrerzeugung 0 überwinden, vielmehr ſind die ſachgemäße Verwerkung der Nahrungsgüter durch die deulſche Hausfrau und die An. paſſung an die Möglichkeiten der Erzeugung weitere ig. gende Säulen der deutſchen Ernährungswirtſchaft. Bei der Aufgabe, dieſe Schwierigkeiten zu meiſtern, hat die deutſche Hausfrau der Ernährungswirtſchaft he. reits wertvolle Unterſtützung geleiſtet. Der diesjährige Erntedanktag ſei erneut ein Appell zur freudigen Mitar⸗ beit an das geſamte deutſche Volk.“ * Erntekrone für den Führer aus Oſtpreußen Oſtpreußen iſt in dieſem Jahre die Ehre zuteil gewor⸗ den, die Erntekrone für den Führer und den Kranz für den Reichsbauernführer zu winden. 50 oſtpreußiſche Jung⸗ bäuerinnen traten von Wehlau aus mit Krone und Kraſtz die Fahrt zum Bückeberg an. e r Anverſchämte Lügen Greuelmärchen: Krupp⸗Kanonen in Ching. Berlin, 30. September, In der amerikaniſchen Preſſe haben in letzter Zeit ge⸗ wiſſe Kräfte auf ihre Art in die japaniſch⸗chineſiſchen Als, einanderſetzungen eingegriffen. Sie entfalten in einer Reihe von Zeitungen eine großangelegte Greuelpropa⸗ ganda, wie wir ſie hinreichend ſeit den Jahren des Well krieges in immer neuen Auflagen kennenlernen mußſlen. Was läge den politiſchen Brunnenvergiftern heute näher, als das gute deutſch⸗japaniſche Verhältnis— wie ſie ez auch in ihren Berichten über die Kämpfe in Spanien o fleißig geübt haben— zu benutzen, um Deutſchland auch hier wieder in beſonders niederkrächtiger Weiſe als den Störenfried der Welt hinzuſtellen? Waren es in Spanien deutſche Flieger, die man ber- antworklich zu machen verſuchte für bolſchewiſtiſche Mord. brennereien, ſo ſind es in China angeblich deulſche Kano. nen, und zwar neue 35 cm⸗Krupp⸗Känonen, die als„Jay. nazi-Geſchütze“ chineſiſche Stellungen in Schanghal be ſchießen. Unter Betonung der Erhabenheit, mit der wir über dieſe von unterirdiſchen Kräften geſchürte Hetze an und für ſich gelaſſen hinwegblicken können, erſticken die führen⸗ den deutſchen Blätter dieſen wüſten Keim der ſyſtematt⸗ ſchen Lügenpropaganda gegen Deutſchland gleich im Ent. ſtehen. U a. widmet die„Berliner Börſenzeitung“ einer um den Schwindel beſonders verdienten amerikaniſchen Nachrichten⸗Agentur nachſtehende deutliche Feſtſtellung: „Wir kennzeichnen ſolche Berſuche im allgemeinen, we die Meldungen von der Lieferung der deulſchen Krupp Kanonen an Japan im beſonderen als einen lächerlichen Schwindel und hängen ſie niedriger, damit alle Melt leicht zu erkennen vermag, welcher Sinnesart und Herkunft die deukſch feindlichen Schwindler ſind, die wieder einmal krampfhaft bemüht ſind, das wegen ſeiner Sauberkeit viel⸗ gehaßte Deutſchland zu belaſten. Kurzmeldungen Skaakskontrolle der Schweizer Rüſtungsinduſtrie. Der ſchweizeriſche Ständerat bewilligte die Entnahme von 58,8 Millionen Franken aus dem Baranlagefonds füt die Anſchaffung von Material für die Artilleriebeobach⸗ tungskompanien und außerdem für den Bau unterirdi⸗ ſcher Munitionslager. Zur Kontrolle der privaten Rü⸗ tungsinduſtrie, worüber ein Volksbegehren vorliegt, ent⸗ ſchlleßt ſich die 1. Kammer für eine Konzeſſionierung an⸗ ſtelle einer ſtaatlichen Monopoliſierung. Die Fabrikation und der Verkauf von Schießpulver ſtehen ausdrücklich dem Bunde zu. Die Herſtellung, Beſchaffung und der Verttieh von Waffen, Munition und ſonſtigem Kriegsmaterial iſt nicht mehr dem Staate vorbehalten. Sie bedarf jedoch einer Billigung des Bundes. Die Einfuhr, Ausfuhr und Durch⸗ fuhr von Kriegsmaterial iſt ebenfalls an eine Genehmi⸗ gung des Bundes geknüpft. 300 Arbeiter„hingerichtet“ GP wütet auch in Sowjetſpanien. Paris, 30. September. Der nationalſpaniſche Sender von Salamanca verbrei⸗ tete, daß im Abſchnitt von Villaverde ein„politiſcher Kom⸗ miſſar“ und verſchiedene andere leitende Bolſchewiſten in die nationalen Stellungen gekommen ſind und erklärt ha⸗ ben, daß ſie vor den gegen ihre Perſon gerichteten Verfol⸗ gungen geflohen ſeien. Schon viele Sowjetſpanier ſeien unter geheimnisvollen Umſtänden durch ſowjfetruſſiſche Bolſchewiſten ermorde worden. Weiter gaben 5 an, daß im Verlaufe des Sep⸗ kember 300 Arbeiter„hingerichtet“ worden ſeien. Barcelonas Benzinvorräte vernichtet Salamanca, 30. Sept. Wie hier aus zuverläſſiger Quelle bekannt wird, ſind ſämtliche Benzinvorräte des Petroleum: Monopols in Barcelona vollſtändig in Brand geraten und vernichtet worden. Die ausländiſchen Konſuln in Barce⸗ lona Haber ihre Regierungen gebeten, mit Brot ver⸗ ſorgt zu werden. Die Bluktat von Nazarekh.— Hohe Belohnung. Die Zahl der Araber, die im Zuſammenhang mit 95 Bluttat von Nazareth, wo Sonntag abend der britiſche in ſtriktskommiſſar des Galiläa⸗Bezirks erſchoſſen wurde, in Nordpaläſtina verhaftet worden ſind, iſt bereits auf 1 eſtiegen. Die Mandatsregierung hat eine Summe ikts⸗ 0000, Pfund zur Ermittlung der Mörder des 1 9 kommiſſars Andrews ausgeſetzt. Die Araber⸗Zeitungen 5 läſtinas proteſtieren gegen dieſe Verhaftungswelle ſah⸗ warnen die Regierung. in dieſer Art und Weiſe fon zue ren. Das rah e Hochkomitee beſchloß, einen Pro andatsregierung zu unternehmen. S. K 1 1 . TTT Die Erfolge der Währungspolitik die Mitarbeit des Sparers.— Rede Schachts. Eſſen, 30. September. Auf dem Siebenten Allgemeinen Sparkaſſen⸗ und Kom⸗ munalbankentag machte am Mitkwoch Reichsbankpräſident Or. Schacht eingehende Ausführungen über die Notwen⸗ digkeit des Sparens. Seit 1933 ſeien die Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen von rund 10 Milliarden Mark auf mehr als 15 Milliarden angewachſen, eine gewaltige Leiſtung, die aber nur neuer Anſporn ſein dürfe.„Wir müſſen den Weg des Sparens weitergehen um der Zukunft unſeres Volkes willen!“ Nur dadurch, daß dauernd geſpart wird, daß ein immerwährender Strom von Erſparniſſen die Wirtſchaft durchflutet, nur dadurch kann ſie leben und wachſen. Auch Steuern ſeien Erſparniſſe, wenn auch erzwungene, die durch freiwilliges Sparen ergänzt werden müßten. Ein anderer Weg des„Zwangsſparens“ ſei die Infla⸗ llon, aber ſie müſſe auf jeden Fall abgelehnt werden; denn ſie nehme dem Güteraustauſch ſeine rechneriſche Grund⸗ lage, und eine Wirtſchaft, die nicht mehr rechnen könne, jondern dem Zufall ausgeliefert werde, müſßſe verſagen.“ Dann widerlegte Dr. Schacht eingehend die Vorwürfe einer Inflationspolitik, die man ihm im Auslande mache, und hielt dem die Erfolge ſeiner Währungspolitik entge⸗ gen. Er habe eine Geſundung des Kapitalmark⸗ des erreicht und ſei den Weg der Kreditausweitung ge⸗ gangen. Auf dieſer Baſis habe das Reich wieder vernünf⸗ tigerweiſe daran gehen können, Anleihen aufzunehmen. Damit ſei die Möglichkeit geſchaffen geweſen, die Kredit⸗ alsweitung der Reichsbank langſam auf dem Kapital⸗ markt zu konſolidieren. Eine dauernde Kontrolle des Ka⸗ pitalmarktes war hierzu das notwendige Inſtrument. Eine außerordentliche Verbeſſerung in den Gemein⸗ definanzen ſei durch dieſe Wirtſchaftspolitik der na⸗ tonalſozialiſtiſchen Staatsführung erzielt worden. Nachdem die Weigerung der Siegermächte, ihr im Ver⸗ aller Vertrag gegebenes Verſprechen der Abrüſtung ein⸗ zulöſen. Deutſchland zur Aufrüſtung gezwungen hatte, brachte die Finanzierung dieſer Aufgabe ein neues Problem. Rohſtoff⸗ und Nahrungsmittelproblem tra⸗ ten in den Vordergrund. Die Auswirkungen dieſes Pro⸗ blems müſſen ſich zuerſt und am ſtärkſten in der Außen⸗ handelswirtſchaft zeigen. Hier traten Mitte 1934 die erſten ernſthaften Deviſenſchwierigkeiten auf. Wir mußten da⸗ mals von dem urſprünglich nur teilweiſen zu einem vollen Transfer⸗Moratorium übergehen. Wenn wir unſere Währungsparität erhalten wollten, mußten wir neue Wege gehen. Das haben wir getan durch eine enkſchloſſene Umſtellung unſerer geſamten Außenhan⸗ delswirtſchaft. Ich habe im Herbſt 1934, wenige Wochen, nachdem mir der Führer die Leitung der Wirtſchaftspolitik übertragen hatte, auf handelspolitiſchem Gebiet den ſogenannten Neuen Plan eingeführt, und gleichzeitig haben wir die Erzeugung heimiſcher Rohſtoffe und die Gewinnung neuer Rohſtoffe im Inland kräftig vorwärts getrie⸗ ben, ſo daß uns dadurch möglich geworden iſt, Einfuhr⸗ rückgänge bei einigen anderen Rohſtoffen durch die Ver⸗ wendung heimiſcher Roherzeuaniſſe zu einem guten Teil wettzumachen. Selbſtverſtändlich hat auch dieſe inländiſche Produktionserweiterung den Einſatz von Kapital erfordert, aber es iſt erfreulich, ſeſtzuſtellen, daß der ganz überwie⸗ gende Teil der Inveſtitionen von der Wirtſchaft ſelbſt auf⸗ gebracht worden iſt. Die Ausdehnung unſeres Außenhandels und die in⸗ ländiſchen Neuinveſtitionen haben weſentlich dazu beigetra⸗ gen, die Verſorgung der deutſchen Bevölkerung mit den notwendigen Konſumgütern ſicherzuſtellen. Dieſe Aufgabe wird guch in Zukunft im Vordergrund ſtehen müſſen. Zur Löſung dieſer Aufgaben iſt die Mitarbeit des Spa⸗ ters unbedingt nötig. Daher richtet der Reichsbankpräſi⸗ dent an die Sparer die Mahnung: Das Dritte Reich 15 Euch; ſeine Aufgaben ſind nur mit Eurer freiwilligen Mitarbeit zu löſen. Dieſe Mit⸗ atbeit des Sparers wird genau ſo gewertet, wie die Mit⸗ arbeit jedes einzelnen 12 1 ſchaffenden Menſchen, aus deren Reihen ſich ja der Sparer rekrutſert. Die national⸗ Jozialiſtiſche Skgaksführung iſt ſich aber auch der Verpflich⸗ lung bewußt, dem Sparer das in ſeinem Wert zu erhal⸗ len, was er dem Reich anverkrauk. Neues deutſches Großflugzeug Jocke Wulff„Condor. „Bremen, 30. Sept. Mit dem Erſcheinen des neuen Großflugzeugs„Ju 90“, über das kürzlich berichtet wurde, wurde auch bei dem Focke⸗Wulff⸗Flugzeugbau in Bremen mit den Probeflügen eines neuen Großverkehrsflugzeuges begonnen. Der ſtändig ſteigende Platzbedarf auf den inter⸗ nationalen Flugſtrecken der Deutſchen Lufthanſa hat es notwendig gemacht, neue Großflugzeuge zu ſchaffen, die den neuzeitlichen Anſprüchen in Bezug auf Reiſegeſchwin⸗ digkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit bei erhöhter Wirt⸗ ſchaftlichekit genügen. o iſt jetzt in Bremen das neue viermotorige Großz⸗ flugzeug„F 200„Condor' entſtanden, ein Ganzmelall⸗ Aefdecker, deſſen ausgezeichnete gerodynamiſche Durchbil⸗ dung eine Durchſchnitksgeſchwindigkeit von 345 Skunden⸗ kilometer n ermöglicht. In den beiden geräumigen, behag⸗ lich ausgeſtafteten Kabinen der Maſchine finden 26 Flug⸗ gäſte Platz. Die Beſatzung des Bootes beſteht aus zwei lugzeugführern, einem Funker und einem Skeward. 5 „ Kempten.(Beim Vogelſchießen erſchoſ⸗ len.) Auf tragiſche Weiſe kam die zehnjährige Franziska fleſchhut zu Tode Als ein 15 Jahre alter Burſche nach ögeln ſchoß, wurde das Mädchen aus noch ungeklärter rſache von einer Kugel in den Hals getroffen. Das Kind verſchied im Krankenhaus. A Todesurteil gegen Kindesmörder. Das Schwurge⸗ ticht in Halle verurteilte den 28 Jahre alten Paul Kramer aus Paſſendorf(Saalekreis) wegen Mordes zum Tode. ramer hatte am 26. Auguſt ſein ſieben Monate altes Kind durch mehrere Fauſtſchläge auf den Kopf getötet, Er be⸗ gründete die mit unbeſchreiblicher Roheit verübte Tat git der Behauptung, das Kind ſei krank und nach ſeiner Anſicht überhaupt nicht lebensfähig geweſen. A Ein Grünewald⸗Denkmal. Bei Eröffnung der Aus⸗ ſelung„Heimat und Geſchichte in Bild und Schrifttum Aſchaffenburg, einer An⸗ wurde mitgeteilt, daß die Stadt g und Schrift⸗ egung des Aſchaffenburger Heimatforſchers leere Guido 1 folgend, beſchloſſen hat, das An⸗ denken Matthias Grünewalds, des 0 8 ohnes der . und eines der bedeutendſten Maler des 15. und 16. ahrhunderts, durch ein Denkmal zu ehren. Die Stadt ſchaffenburg habe für dieſen Zweck bereits 10000 Mark zur Verfügung geſtellt. Aus Ba den und den Nachbargauen. Jugendſchutzkammer in Karlsruhe Vier Jahre Zuchthaus für verbrecheriſchen Stiefvater. 5 g, Karlsruhe. Die neugebildete Jugendſchutzkammer beim Landgericht Karlsruhe hielt unter dem Vorſitz von Fandgerichtsdirektor Böhringer ihre erſte Sitzung ab. Der Vorſitzende würdigte eingangs Zweck und Aufgaben der Ju⸗ gendſchutzkammern und fuͤhrte aus, daß der Schutz der Jugend Geſundheitsſchutzbeſtimmungen zugunſten Jugendlicher. Der erſte Fall, der vor der hieſigen Jugendſchutzkammer zur Aburteilung ſtand, hatte Straftaten von ſeltener Schwere und Roheit zum Gegenſtand. Der 38jährige vorbeſtrafte ver⸗ hetratete Wilhelm Friedrich Uebelhör aus Karlsruhe hatte im Frühjahr 1934 ſeine damals elfjährige Stieftochter ver⸗ Führk und genotzüchtigt und ſich von März 1936 bis 1. Auguſt d. J. fortgeſetzt gegenüber dem ſchwächlichen Mäd⸗ cher vergangen. Der Angeklagte gab die ſchweren Verfeh⸗ lungen zu. Die Jugendſchutzkammer ging über den ſtaats⸗ anwaltlichen Antrag hinaus und verurteilte den Angeklagten zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren, ſowie fünf Jahren Ehrverluſt. Das Urteil iſt rechtskräftig. Der 19jährige unbeſtrafte Karl Erwin Kirchenmaier aus Oeſtringen hatte ſich von Februar bis Juni d. J. in Oeſtrin⸗ gen wiederholt an Mädchen von ſieben bis elf Jahren ver⸗ gangen. Gegen ihn erkannte die Jugendſchutzktammer wegen verſuchten und vollendeten Sittlichkeitsverbrechens nach Para⸗ graph 176 auf ein Jahr drei Monate Gefängnis. Der 24jährige unbeſtrafte Auguſtin Heid aus Oetigheim hatte ſich an einem 12jährigen Mädchen vergangen. Gegen ihn wurde unter Zubilligung mildernder Umſtände eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahre ausgeſprochen. (—) Ueberlingen.(Tödliches Motorradunglüch) In der Nähe von Happenmühle fuhr infolge Nebels der 17⸗ jährige Bauernſohn Joſef Möhrle aus Happenmühle mit ſei⸗ nem Motorrad von der Straße herunter und gegen eine Telegrafenſtange. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und war ſofort tot. Der Beifahrer wurde ſchwer verletzt. ab Nächtliche Großbrände. In Flanitz(Bayer. Oſtm.) brannte nachts ein landwirtſchaftliches Anweſen nieder. Das Feuer war im Heuboden ausgebrochen und hatte im Nu sämtliche Dekonomiegebäude und das Wohnhaus er⸗ faßt. Trotzdem fünf Wehren an der Löſchung des Brandes arbeiteten, fiel der ganze Hof den Flammen zum Opfer.— In der Nähe von Memmingen zerſtörte ein Großfeuer ebenfalls zwei landwirtſchaftliche Anweſen. Die Brandur⸗ e auf Selbſtentzündung des Grummetſtocks zurück⸗ geführt. * Verkäufe auf eigene Nechnung Die Getreideſchiebungen bei der Rhenania. Worms. Nachdem am Vortage noch die Vernehmung des angeklagten Direktors Lancelle abgeſchloſſen werden konnte, befaßte ſich die in Worms tagende 3. Große Straf⸗ kammer des Landgerichts Mainz mit dem ſchwer belaſteten Angeklagten Markert, der als Prokuriſt die Geſchäfte im Lagerhaus der Rhenania Worms verſah. Er hat u. a. an einen seiner Verwandten, einen Müller im Odenwald, 600 Sack unterſchlagenes Getreide geliefert und dafür 2800 Mark erhalten. Dieſe Lieferungen gingen bei dem Verwandten nicht durch die Bücher; es wurden auch keine Rechnungen aus⸗ geſtellt. Der mitangeklagte Lagerverwalter Rößner erhielt aus Markerts Er 550 Mark. Aus dem„Ueberſchuß“ hat Markert, um zu Geld zu kommen, 50 bis 60 Sack Getreide verkauft. Der von 500 Mark wurde wieder mit Röß⸗ ner geteilt. Me gibt an, er habe nicht gewußt, daß auch Rößner in der gleiche Zeit Ueberſchüſſe von Getreide auf ſeine eigene Rechnung verkauft habe. Einem Kunden gegen⸗ als erſter Direktor des Rhenania⸗Lager⸗ über gab er ſich hauſes in Worms aus Hierauf wurde der ſeit 13 Monaten in Anterſuchungs⸗ haft befindliche ehemalige Lagerhausverwalter Rößner ver⸗ nommen. Von ſeinen Straftaten kann nur kurz und ſumma⸗ riſch geſprochen werden: Rechnungen oder Quittungen wurden von ihm nie erteilt. Er gibt zu, 4500 bis 5000 Mark„gutge⸗ macht“ zu haben, während die Anklage hier einen Betrag von 12 100 Mark nennt. Intereſſante Einzelheiten aus dem Verhalten Markerts in der Haft erfuhr man aus der Vernehmung des Anter⸗ ſuchungsrichters, der als Zeuge bekundete, daß Markert in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Heppenheim(Bergſtr.) zur ärzt⸗ lichen Beobachtung war. Er hat ſich dort unter ſtatt in das Bett gelegt, fing Mücken und ſchien ſein Gedächtnis verloren zu haben. In den gleichen Tagen hat er aber einen Zettel geſchrieben, auf dem viele Einzelheiten und Aufrechnungen nach Mark und Pfennig ſowie Ereigniſſe vermerkt waren, die um ein volles Jahr zurücklagen. Dieſe Art des Simulierens hat Markert inzwiſchen aufgegeben. N Den Reſt des Tages beanſpruchten eine Beſichtigung des Rhenania⸗Lagerhauſes und mehrere Zeugenvernehmungen. Arteil im Dechener Mor oͤprozeß Frau Biehl zum Tode verurteilt.— Denzler wegen Geiſteskrankheit freigeſprochen. * Saarbrücken. Da der Sachverſtändige der Auffaſſung war, daß der Angeklagte Denzler an unheilbarer Geiſtes krankheit(Schizophrenie) leidet, beantragte der Staatsan- walt bei ihm die Einſtellung der Verfahrens und ſlellte den Antrag auf lebenslängliche Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanſtalt, da es ſich um einen gemeingefährlichen Geiſteskranken handell, deſſen Verwahrung im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit notwendig ſei. Gegen die Ehefrau Biehl beantragte der Staaksanwalt wegen gemeinſchaftlichen Mordes, jum mindeſten aber wegen Anſtiftung zum Morde die Todesſtrafe und die Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Das Gerſchl ſchloß ſich dem Ankrag des Staatsanwalts an. In einer längeren Begründung wies der Vorſitzende darauf hin, daß ſowohl aus der Vorbereitung wie aus der Ausführung der Tat auf eine wohlvorbereitete Tat ge⸗ ſchloſſen werden müſſe. Es komme nicht nur eine h liche, ſondern mit b 0 ausgeführte Tötung in age. Frau Biehl habe die Tat bewußt gefördert, und dieſe daher als ihre eigene gewollt. a Jugendlicher Mörder. Das Landgericht Kempten hat gegen einen 15 Jahre alten Burſchen Haftbefehl erlaſſen, weil er mit einem Flobertſtutzen der zehnjährigen Fran ⸗ 5 Fleſchhut einen tödlichen Schuß in den Hals beige⸗ racht hat, um dadurch die Aufdeckung vorausgegangener ſittlicher Verfehlungen zu verhindern. 8. 7525 FEE ͤ r ̃ B Lalcale Nuudocliau Turneriſche Werbeveranſtaltung. Die am kommenden Samstag abend vom hieſigen Turn⸗ verein 1898 zur Durchführung kommenden Werbeveranſtal⸗ tung für planmäßig betriebenes Turnen zur Körper⸗ ertüchtigung, findet in weiteſten Kreiſen der Bevölkerung großes Intereſſe. Für die Freunde unſeres ſo hoch ent⸗ wickelten deutſchen Turnens an den Geräten wird es eine ſeltene Gelegenheit ſein, hervorragende Leiſtungen auf dieſem Gebiet ſehen zu können. Unbeſtreitbar iſt ſchon die Kreisriege des 3. Reichsbundskreiſes Badens hinſichtlich ihrer Leiſtungen eine der Beſten im D. R. L. Die zwei Angehörigen der Deutſchlandriege, obwohl noch jung, zählen mit zu Deutſchlands beſten Könnern auf dem Gebiete des Geräteturnens. Es dürfte ſomit beſtimmt jeder Beſucher der Werbeveranſtaltung in ſeinen Erwartungen befriedigt werden. * Den 82. Geburtstag feiert heute Bruno Honeg, Waldshuterſtraße, in einer ſeinem hohen Alter noch ſeltenen geiſtigen und körperlichen Rüſtigkeit. Unſere beſten Wünſche. * Bauunglück in Neuoſtheim. Bei einem Neubau am Paul Martin⸗Ufer ereignete ſich ein folgenſchweres Bau⸗ unglück. Eine Balkonplatte brach plötzlich an der Mauer ab und riß zwei daran beſchäftigte Arbeiter mit in die Tiefe. Ein Arbeiter erlitt dabei ſchwere Verletzungen und wurde ſofort mit dem Sanitätskraftwagen ins Krankenhaus überführt. Die Verletzungen des zweiten Arbeiters ſind glücklicherweiſe leichterer Natur. Die Ermittlungen über die Urſache des Bauunglückes ſind noch im Gange. * I Mozartabend im Ritterſaal. Die Hochſchule für Muſik eröffnet die Reihe ihrer diesjährigen Veranſtaltungen am Samstag, den 9. Oktober 1937, mit dem 1. Orcheſter⸗ konzert im Ritterſaal des Schloſſes. Die Vortragsfolge ent⸗ hält außer der großen Jupiter⸗Sinfonie zwei ſehr ſelten ge⸗ hörte Werke, und zu das Konzert für 3 Klaviere und Orcheſter, ſowie das Hornkonzert Nr. 3 in Es⸗dur. Dirigent des Abends iſt Direktor Rasberger. * Vier Verkehrsunfälle. Bei vier Verkehrsunfällen wur⸗ den zwei Perſonen verletzt und vier Fahrzeuge beſchädigt. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehtrs⸗ ordnung wurden in den beiden letzten Tagen zuſammen 67 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 41 Kraftfahr⸗ zeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. * Aus dem Kulturleben. Die frühere NS⸗Kulturgemeinde iſt als„Mannheimer Kulturgemeinde“ in die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eingegliedert worden. Wenn es bisher nur Wenigen vergönnt war, Theater und Konzerte zu beſuchen, ſo ſoll jetzt dem letzten deutſchen Volksgenoſſen durch ſtark er⸗ mäßigte Eintrittspreiſe die Möglichkeit geboten werden, die großen Schöpfungen unſerer deutſchen Kunſt zu erleben. Es war bisher ein recht bequemer Einwand, zu ſagen, der einfache Arbeiter habe ja doch kein Verſtändnis für Theater uſw. Es hat ſich ſchon oft eindeutig gezeigt, daß für viele Menſchen ein gutes Konzert ein ſtarkes inneres Erlebnis geworden iſt und immer bleiben wird. Man muß den Leuten die Kunſt nur zu erſchwinglichen Preiſen anbieten. 5 Zur Erreichung dieſes Zieles dürfte die Mannheimer Kulturgemeinde die geeignetſte Einrichtung ſein. Sie ver⸗ ſchafft Volksgenoſſen mit ganz geringem Einkommen, die Mitglied der Kulturgemeinde werden, ſchon zu 90 Pfg. einen guten Platz für Opern, Schauſpiel uſw. des National⸗ theaters. Für Volksgenoſſen mit größerem Einkommen be⸗ tragen die Eintrittskarten RM. 1.50 und 1.80. Die ſchlech⸗ ten Plätze(4. Rang uſw.) ſind ausgeſchaltet. Dieſe können zu 30 und 60 Pfg. abgegeben werden. Für jugendliche betragen die Eintrittspreiſe bei Abnahme von 11 Vor⸗ ſtellungen im Spieljahr 90 Pfg. Vorausſichtlich wird, wenn ſich die Mitgliederzahl noch etwas erhöht, in Seckenheim eine Zahlſtelle eingerichtet, ſodaß die Gebühr für die Zuſtellund der Eintrittskarten er⸗ ſpart wird. Mit der OEch ſind Verhandlungen wegen Fahr⸗ preisermäßigung im Gange. Durch die Amtswalter der DAß werden in nächſter Zeit Anmeldeformulare verteilt. — Näheres beim Ortswart der Kd, Freiburgerſtr. 2, Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr. * — Schöne herbſttage. Die ſchönen Herbſttage, die uns jetzt noch geſchenkt ſind, verlocken mit ihrem Sonnenglanz zu einer Fahrt über Land, das jetzt ganz in der letzten Reife ſteht. An den Straßenbäumen ſtehen Leitern, das Obſt wird abgeerntet, und die Jugend lieſt auf, was her⸗ abfällt und haut die Zähne in die ſaftigen Früchte. Stel⸗ lenweiſe hat man ſchon mit der Ernte der Spätkartoffeln begonnen. Melancholiſch liegt der blaue Rauch der Kartof⸗ felfeuer über den Fluren. Ueberall ſieht man die Leute noch in den Tabakfeldern ſtehen und die langen grünen Blät⸗ ter brechen und bündeln. Ihre Hände ſind von dieſem Kraut geſchwärzt, aber ſie ſind guter Dinge. Der Tabak bringt gutes Geld ein Kommt man von der freien Flur in den Wald, dann iſt man erſtaunt über den Reichtum von Eicheln. Der Boden iſt geradezu überſät mit Eicheln und unaufhörlich klopfen ſie zur Erde nieder. Die Eicheln waren in früheren Jahrhunderten eine begehrte Schweine⸗ maſt. Schade, daß dieſer Reichtum des Waldes jetzt unge⸗ nutzt verkommt. — Trauerkſeider gehören zu den Beerdigungskoſten. Nach§ 844 Abſatz 1 BGB hat im Falle der Tötung eines Menſchen der dafür Erſatzpflichtige die Koſten der Beer⸗ digung demjenigen zu erſetzen, welchem die Verpflichtung obliegt, dieſe Koſten zu tragen. Es handelt ſich hierbei lediglich um einen Erſtattungsanſpruch im Gegenſaß Zu dem Rentenanſpruch des§ 844 Abſatz 2 BGB, der dort mit ausdrücklichen Worten als Schadenserſatzanſpruch bezeich⸗ net iſt. Die Frage kann nur ſein, ob die Koſten aufgewen⸗ det ſind, und ob ſie in der nachgewieſenen Höhe notwen⸗ digerweiſe aufgewendet werden mußten. Daß Anſchaf⸗ fungskoſten der Trauerkleidung unter die Koſten der Be⸗ erdigung fallen, iſt allgemein anerkannt. Das Oberlandes⸗ gericht Naumburg iſt daher in einem Urteil zu dem Schluſſe ekommen, daß die mit zu den Koſten der Beerdigung ge⸗ . Koſten für die Anſchaffung der notwendigen Trauerkleidung ohne Abzug für etwa infolgedeſſen ander⸗ 127 erſparte Kleidung vom Erſatzpflichtigen zu erſetzen ind. f *. e 2 Bückebergl! Bückeberg! Dieſer Name iſt in wenigen Jahren zum Symbol geworden für den Erntedank des deutſchen Volkes. Vor der nationalen Erhebung völlig unbekannt iſt er heute Sinnbild für deutſchen Ernteſegen und deutſchen Bauern⸗ 1552 Sinnbild zugleich dieſer Landſchaft, der er zuge⸗ ört. Weit, gleichſam atemholend, dehnt ſich um dieſen Feſt⸗ platz des deutſchen Volkes das Tal der Oberweſer, und der Berg 1 liegt breit und ruhig mit ſeinem Waldrücken inmitten fruchtbarer Felder, als ob er ſie bewachen wolle gegen alles Unheil. Mitten in einer ſolchen ſeit Urväterzeit deutſchen Landſchaft mußte dieſe Stätte liegen, in einer Landſchaft, deren fruchtbare Felder den Gedanken des Erntedankes geboren zu haben ſcheinen. Welchen Reichtum birgt dieſes Weſerbergland an Naturſchönheiten und Kultur! Hamelns graue Renaiſſance⸗ bauten zeugen ebenſo davon wie das bunte Fachwerk Höx⸗ ters. Eine Fülle von Heilbädern, von denen Pyrmonks Name ſchon jeder einmal gehört haben wird, ſicherlich nicht ohne den Wunſch, auch einmal in dem ſchönſten deutſchen Kurpark ſich zu ergehen. Wenn ein Alexander von Hum⸗ boldt, der die ganze Welt bereiſte, Hannoverſch⸗Münden u den ſieben ſchönſtgelegenen Städten der Welt zählte, 2 verrät das genug von dem Zauber der Landſchaft, die all dieſe Kultur⸗ und Heilſtätten umrahmt Rauſchende Waldhöhen begleiten den Fluß auf beiden Ufern. Der Kenner braucht nur den Namen Sollin zu hören, um ſich in unabſehbare Wälder mit herrlichem Wild⸗ beſtand verſetzt zu fühlen. Sie feiern mit, all dieſe Wälder, als begriffen ſie den Sinn dieſes feſtlichen Tages. Sie leuch⸗ ten in Goldgelb und Purpurrot, glänzen in dunklem Bronzeton— ein Farbenrauſch hat das Weſerbergland erfaßt. Dieſe bunten Fahnen des Herbſtes winken jedem der vielen tauſend Volksgenoſſen, die am Hang des Bücke⸗ berges ſtehen, zu! Wandere in dieſe weiten Wälder! Er⸗ lebe mit dem Feſt auch das Land um den Bückeberg. * Das Erntedankfeſt in Mannheim. Aufruf der Kreisleitung der NS Delp.— Das Programm des erſten Oktoberſonntags. Die Kreisleitung der NSDAP lädt die geſamte Be⸗ völkerung zu einer Vorfeier des Erntedankfeſtes am Samstag, den 2. Oktober, 20.15 Uhr, im Nibelungenſgal des Roſengartens ein. Es gelangt zur Aufführung das Oratorium„Segen der Erde“ von Hermann Grabner. Aufführende ſind: Ge⸗ meinſchaftschor 1937 und das Philharmoniſche Orcheſter Mannheim. Als Soliſten wirken mit: Wilhelm Trieloff (Opernſänger Nationaltheater Mannheim), Paula Schneider (Sopran, Heidelberg), Dirigent: Muſikdirektor Alphons Meißenberg, Weinheim. Dieſes Oratorium iſt wie kein anderes geeignet für eine Vorfeier zum Erntedankfeſt und verſpricht, nicht nur eine würdige Einleitung zu dem vom Führer zum Staats⸗ feiertag erklärten„Tag des Bauern“, ſondern auch ein großes Erlebnis zu werden. Wir bitten alle Mannheimer Volksgenoſſſen, ſich rechtzeitig Karten zu beſorgen. Kartenvorverkauf zu 90, 70 und 50 Pfg. bei fämk⸗ lichen Ortsgruppen der NSDaAp und in den Betrieben. Am Sonntag, den 3. Oktober wird das offizielle Ernte⸗ dankfeſt des Kreiſes Mannheim im Schloßhof abgehalten. Beginn der Feier um 11 Uhr. Zuvor findet wieder ein Feſtzug ſtatt, der 10.15 Uhr an der Hauptfeuerwache antritt und ſich über die Breite Straße, Paradeplatz, Planken, Waſſerturm, Ring, Bismarckſtraße nach dem Schloß⸗ hof begibt. Für die Feier ſelbſt iſt folgendes Programm vorgeſehen: Fanfaren— Einmarſch der Formationen— Einmarſch der Fahnen— Lied der Jungbauern und Werkſcharen„Lang war die Nacht“— Einzelſprecher„Wir find des Volkes hartes Arbeitsheer“— Feſtmuſik— Rede des Bauernführers Einzelſprecher„Das Land“— Einzelſprecher„Jung⸗ bauerngebet“— Gemeinſames Lied der Werkſchar und Jung⸗ bauern„Erde ſchafft das Neue“— Einzelſprecher„Einer baut einen Dom“— Rede des Hoheitsträgers— Anruf des Führers— Ausmarſch. Wir laden alle Mannheimer Volksgenoſſen herzlich ein, mit uns dieſen Tag im Geiſte der Volksgemeinſchaft zur Ehre des deutſchen Bauern und zum Dank für die Sicherſtellung unſerer Ernährung zu begehen. Heil Hitler! Die Kreisleitung der NS Delp. * Warum Bückeberg! „In der Kampfzeit bin ich durch meine Parteitätigkeit faſt in allen Gauen Deutſchlands herumgekommen. Ich kann ſagen, daß ich ſowohl Städte als Landſchaften faſt im ganzen deutſchen Vaterlande gut kenne, und gerade deshalb machte ich im Jahre 1933 an höchſter Stelle den Vorſchlag, den durch das Geſetz zum Nationalen Feiertag erhobenen Erntedanktag alljährlich am Bückeberg zu feiern. Kein anderer Platz ſchien mir geeigneter als dieſer. Hier war ein Berghang, groß genug, zu einer machtvollen Kundgebung, hier bok ſich dem 865 9 ein Blick in eine errliche Landſchaft. Am Fuße des Berges entlang zieht ich das leuchtende Land der Weſer, ringsum bis zu dem te Sicht begrenzenden Gebirge, fruchtbarſtes Ackerland, freundliche Dörfer, beſiedelt von einem Menſchenſchlag ge⸗ ſündeſten niederſächſiſchen Bauerntums. Das Studium alter Quellen beſtätigte das jahrtauſendalte Geſchehen entſchei⸗ dender deutſcher Geſchichte in dieſer Gegend. Schließlich fand ſich, daß auch die techniſchen Vorausſetzungen ge⸗ nügend waren, daß leiſtungsfähige Bahnlinien mit ſechs Ein⸗ und Ausladebahnhöfen für Hunderttauſende von Fahrgäſten vorhanden waren, daß wichtige ausreichende Straßen für den motoriſierten Verkehr in der Nähe vor⸗ beiführten. Das Vorhandenſein und Zusammentreffen all dieſer Vorausſetzungen war entſcheidend. Der Bückeberg wurde eine Feſtſtätte des geſamten deutſchen Volkes. Heute, wo zum fünften Male Hunderttauſende aus allen Gauen des Reiches hier zuſammenkommen werden, iſt der Bückeberg dem deutſchen Volke ſchon mehr als ein Begriff Se Hier iſt dem neuen Deutſchland eine Stätte der radition entſtanden, von der Jahr für Jahr neue Kraft⸗ ſtröme ſich in das Volk ergießen, an der in ſpäteren Jahren kommende Generationen ſtehen werden vor Ehrfurcht, weil hier in großer Zeit der große Führer alljährlich mit ſei⸗ nem ganzen Volk ein echtes deutſches Feſt gefeiert hat.“ (Miniſterialrat Gutterer, Leiter des F des Erntedanktages, im Programmheft des diesjährigen Erntedanktages). Der pianiſt als Schwerarbeiter Eine Opernarie oder eine Symphonie wird der Kunſtliebhaber nach dem muſikaliſchen Erlebnis beurtei⸗ len, das ſie ihm vermittelt hat, der Fachmann nach ihrem kompoſitoriſchen Gehalt und der techniſchen Darbietung, der Phyſiologe aber vielleicht nach dem Kalorienverbrauch, der zu der Aufführung notwendig war. Muſikbegeiſterte und Künſtler werden es nicht verübeln, wenn die muſika⸗ liſche Leiſtung auch einmal unter dem gewiß unkünſt⸗ leriſchen, deshalb aber nicht weniger wichtigen Geſichts⸗ punkt der Arbeitsphyſiologie betrachtet wird. Bei der Wiedergabe eines Muſikſtücks arbeitet der Künſtler ſeeliſch und körperlich. Die Vorgänge in ſeiner Seele ſind freilich unwägbar und können daher nicht näher erörtert werden; ſeeliſche Energie und ihr Verbrauch laſſen ſich nicht in Maß und Zahl ausdrücken, und über ſie kann man erſt recht keine Normen aufſtellen, weil die ſeeliſchen Spannungen etwas durchaus Individuelles ſind. Sehr gut meßbar ſind aber der Stoffumſatz und ſeine Steige⸗ rung: Mittels einer ſorgfältig durchdachten Apparatur kann man feſtſtellen, wie oft ein Menſch in der Minute atmet, wie tief er atmet und welche Luftmenge pro Minute durch ſeine Lungen bewegt wird. Dabei wird gemeſſen, wieviel Sauerſtoff er während der Ruhe verbraucht und wieviel Kohlenſäure er beim Atmen bildet. Werden die gleichen Meſſungen dann auch bei Arbeit und Bewegung vorgenommen, ſo bekommt man Zahlen, die den Energie- verbrauch bei verſchiedenen Tätigkeiten gut vergleichen laſſen. Bei zahlreichen handwerklichen Arbeiten iſt bereits die Energieſteigerung gegenüber dem Verbrauch in der Ruhe bekannt: Eine Handnäherin verbraucht um 13 Pro⸗ zent, ein Damenſchuhmacher um 47 Prozent mehr Energie als in der Ruhe, eine Waſchfrau ſogar um 80 Prozent und ein Herrenſchuhmacher um 83 Prozent. Lautes Sprechen, alſo z. B. eine Rede, erforderte einen Energie⸗ aufwand, der den einer Handnäherin, eines Schneiders, ja, eines Maſchineſchreibers weit übertrifft. Lautes Sin⸗ gen reicht durchaus an den Energieverbrauch einer Waſch⸗ frau heran. Damit ſind wir bei der muſikaliſchen„Arbeit“ an⸗ gelangt. Selbſtverſtändlich muß der Energieverbrauch bei muſikaliſchen Betätigungen in weiten Grenzen ſchwanken, und zwar ſchon beim Spielen ein und desſelben Inſtru⸗ mentes. Denn er hängt eng zuſammen mit den Anforde⸗ rungen, welche etwa die zwiſchen Pianiſſimo und For⸗ tiſſimo ſchwankende Tonſtärke, das Tempo und ſchließlich die techniſchen Schwierigkeiten an die körperliche Leiſtung des Spielenden ſtellen. Es muß naturgemäß ein erheb⸗ licher Unterſchied zwiſchen der Wirkung eines Adagio ſoſtenuto und eines Preſtiſſimo ſpürbar ſein. Aber auch die Individualität des Spielers iſt weſentlich für den Energieverbrauch; ob er ein ſtarkes Temperament iſt, ob er außer den für die muſikaliſche Leiſtung erforderlichen Be⸗ wegungen noch andere ausführt, oder ob er ruhig ſpielt, das wird unter Umſtänden weſentliche Unterſchiede aus⸗ machen. Bei Meſſungen hat man darum verſucht, alle ſolche Schwankungen ſoweit als möglich auszuſchalten und alle überflüſſigen Bewegungen zu vermeiden. Es er⸗ gibt ſich nun für jedes Inſtrument, entſprechend der Ver⸗ ſchiedenartigkeit der Tonſtärke und Schnelligkeit, ein Maximal⸗ und ein Minimalwert der Steigerung des Stoffumſatzes(in Prozenten des Ruhewertes): Singen 19,183, Kontrabaß 64, Violine 48—98, Poſaune 35,5 bis 63,1, Dirigieren 53—118, Klavier 47200, Cello 85— 122, Trompete 31— 60,6, Schlagzeug 234—238. Der Mehrver⸗ brauch an Kalorien je Stunde betrug zwiſchen 11 und 234. Die Werte für Geſang liegen an der unterſten Grenze, da ja hier beſonders die Ausſchaltung jeder begleitenden Kör⸗ perbewegung ins Gewicht fällt. Für dramatiſchen Geſang, alſo für die Leiſtungen von Bühnenſängern, müßten ſich die Stoffumſätze erheblich erhöhen. Intereſſant ſind die außerordentlichen Spannungen zwiſchen niedrigſtem und höchſtem Wert bei den verſchie⸗ denen Inſtrumenten. Während ruhiges Spiel nur eine Steigerung von etwa 45 v. H. bedingt, wurde bei einer Wiener Pianiſtin während einer ſchwierigen Liszt⸗Etüde ſogar ein Mehrverbrauch von 270 v. H. gemeſſen. Beim Geſang übertrifft das Maximum das Minimum etwa um das Vierfache, bei Cello und Violine beträgt der Unter ſchied das Doppelte des Anfangswertes. Eine beſonders individuelle Bedeutung hat dabei natürlich der Wert, der für die Dirigenten angegeben wurde. Hier ſpielt das Temperament ebenſo wie die Stärke des Stückes erheblich mit. Zweifellos wird der Energieverbrauch mancher Dirigenten den durchſchnitt⸗ lichen der Schwerarbeiter erreichen und übertreffen. Wäh⸗ rend der Quvertüre zu Roſſinis„Wilhelm Tell“ ſtieg der Energieaufpand bei dem mäßig bewegten Beginn um 53 v. H. und bei der ſtärker bewegten Fortſetzung um 120 v. H.. —— 2—U—ʒü—ͤö Es lockt der Herbſt Jetzt iſt die rechte Zeit zum Wandern Keine Jahreszeit ſtellt in der deutſchen Landſchaft den Menſchen ſo in den Vordergrund wie der Herbſt. Gewiß— gerade jetzt findet der Einſamkeitſucher die feierliche Sie er buntverzauberten Bergwälder, in denen alle Märchen. geſtalten wieder erwachen, die weltverlorene Abgeſchieden⸗ heit eines mecklenburgiſchen, märkiſchen oder oſtpreußiſchen Sees, aber— beſonders ſeit einigen Jahren— iſt der Herbst in Deutſchland wieder die Zeit der Volksfeſte. Zu dem Bunt des Laubes geſellt ſich das Bunt alter Volkstrachten, wem es gilt, den Erntetag, das Frankfurter Volksfeſt am Rö berg, das Münchener Oktoberfeſt oder all die vielen Win⸗ zerfeſte an Rhein, Moſel. Main und Saar zu feiern. Daz größte dieſer Wiperfeſſo der Dürkheimer Wurſtmarkt locke zu einer vergnügten Fahrt längs der Deutſchen Wein ſtraßſe und der nicht nur im Frühling holde Anblſcke ble⸗ tenden Bergſtraße drüben auf der anderen Seite des Rheins. Die Luft ſelbſt ſcheint im Herbſt ein ſonnengoldklg⸗ rer Wein zu ſein, in dem die Umriſſe der Verge und Städte, der Dörfer und Wälder, meiſt vom Silberband eines Fluf⸗ ſes umſchlungen, auffunkeln wie geſtern erſt geſchaffen und doch ſo heimatlich vertraut. Zu keiner Zeit klingen die Juchzer und Jodler von den Alpenbergen fröhlicher als jetzt, wenn im klaren Oktoberlicht tief drunken im Tale die Dörfer in der Landſchaft ſich den Gipfeleroberern darbieten wie ſäuberlich ausgebreitete; Spielzeug auf einem unendlichen Wunderteppich der Nalur. Niemals iſt es den Wanderern vergönnt, ſchönere und grö⸗ ßere Fernſichten 90 erleben, als in ſolcher Herbſtklarheit, in der noch auf hundert Schritte das ſanfte Sichlöſen der wel⸗ ken Blätter in den Wäldern, auf taufend Meter das Wel. lenwandern der Flüſſe und Seen, auf Meilenweite das Le ben und Treiben einer Stadt zu erkennen iſt. Dieſe Gipfel⸗ freude erlebt der Herbſtfahrer, der die deutſchen Mittelge⸗ birge, den Schwarzwald, den Harz, den Thüringer. wald, das heſſiſche und Weſerbergland oder die ſchſeſiſchen Gebirge aufſucht, inmitten der Einſamkeit erhabener Tan⸗ nen⸗ und Laubwalddome. Am Bodenſee aber und am Oberrhein gibt es jetzt manchen Tag, der noch die milde Sonnenglut eines war men Sommerwetters mit der Zauberklarheit herbſtlicher Luft und dem Lichtblau eines verzückten Frühlingshimmels vereint, um mit der ganzen Zärtlichkeit dieſer Stimmung die an ſich ſchon ſo anmutig mit Wald, Wieſen, Wellen und Bergen ſpielende Rheinlandſchaft noch berückender zu geſtal⸗ ten. In Abſtufungen und Abwandlungen iſt aber dieſer ſon⸗ nenheitere Herbſt in allen deutſchen Landen zu erleben, und ſelbſt am Meer iſt jetzt zum mindeſten ein Reiſeziel noch er⸗ ſtrebenswert: die Inſel Rügen mit ihren bunten Buchen- domen hoch droben auf den Kreidefelſen der Stubben kammer. Dieſe Klarheit der Landſchaft 9 55 auch eine Klärung der Seelen hervor. Jeder kann an ſich elbſt und an ſeinen Ka⸗ meraden wahrnehmen, wie das Berauſchende, das im Wind und im— Wein liegt, Mund und Herz öffnet; ſelbſt die verſchloſſenſten unter den Menſchen werden in dieſen fröh⸗ lichen Herbſttagen geſellig und finden zuſammen beim Trunt und Tanz! Die vielen Sonnentage, die den Herbſt von jeher auszeichnen, locken noch einmal alle hinaus in Licht und Luft; das Lachen des Himmels ſpiegelt ſich in allen Auge, und ſo vielfältig bunt wie die Weinberge und Wälder leuch⸗ teten, ſind die Liebesmären und Abenteuer, die Träume und Wünſche, die aus den Volksliedern klingen. Danksagung. Für die große Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Michael Probst sagen wir allen herzlichen Dank. Ganz besondern Dank der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, sowie der Reichsbahndirektion Karlsruhe für die Ehren- bezeugungen und für alle Kranz- und Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.⸗Seckenheim, 29. September 1937. Ty Berſammlungs⸗ Kalender. KKK» ²˙¹ wum e Fußbalivereinigung 98. Ab Freitag dieſer Woche findet das Training in der„Reithalle“ ſtatt. Die Zeiten ſind wie folgt einzuhalten: 6.30 Uhr Jugend und untere Mann⸗ ſchaften; 7.30 Uhr 1. Mannſchaft und Jungliga. Die Spieler werden gebeten, pünktlich zu erſcheinen. An⸗ ſchließend Spielerverſammlung. 98(Handballabteilung). Heute äbend 7.30 Uhr Trai⸗ ning aller Mannſchaften auf dem Platze vor der Turnhalle. Erſcheinen aller Spieler und Jugendſpieler iſt Pflicht. 8 40 Jane no ri model 2 Dru K Arbeiten werden schnellstens e 3 der Druckerei des Neckar- Ein guterhaltener Anzeigen Bord⸗ helfen Ihnen kaufen; ſie helfen dem Wer⸗ bungtrei⸗ benden ver⸗ kaufen Täglich friſche Röſtungen in eigener Groß-⸗Röſterei Gute bewährte Miſchungen, 125 gr⸗Paßet 63, 75, 85 Pfg. 250 gr⸗Paket 1.25, 1.50, 1.70 Eine billige Miſchung, offen 125 br 47 Pfg. Schreibers Kaffee (coffeinfrei) gut, bekömmlich und ausgiebig im Verbrauch 125 gr-Paket 65 Pfg. wagen zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. ſaschlnen aller Syſteme werden repariert, Räheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23498. —— Taglohn-Zettel für Bauhandwerker zu haben in der Neckarbote-Druckere] Sohreibers-Kaffee-ETsatz.Mischupg (25% Bohnen, 75% Malz) 2508r-Paket 38 Pfg. Quieta Paket ab 25 Pfg. Mühlen⸗Franch(Cichorien) Paket 16 u. 22 Pfg. Pfeiffer u. Oillers Kaffee⸗Zuſatz⸗Eſſenz Webers-Carlsbader-Kaffeegewilz schreiber-Tee angenehm, anregend 5 und aromatiſch 450 gr⸗Paket 1 . 46,57. 62, 67, 80 u. 1. 100 ęr⸗Pabet 85, 1.10% . 1.20, 1.30, 1.55 u. 195 Kleinpackungen. 8 zu 10, 19 u. 24 Pfg. Kaba Paket 30 u. 60 Pfg. 1 00. Nabatt— 5 Ed bl liefert in jeder Art und Größe llechar⸗Bole⸗Brumopei fur die Arbeit und jeden Beruf