48 Schultern der Bauern und Landwirte. Durch J lützt es, wenn in Rr. 230 Neckar⸗Bote(2. Blatt) 2 2:. Samstag, 2. Oktober 1937 5 Ein Volk tritt an! Das politiſche Geſicht des Erntedanktages. Ast. Die unermüdlichen und wohl jeden Volksgenoſ⸗ ſen einſetzenden Beſtrehungen zur Bewältigung und Er⸗ füllung der erſten Aufgaben des Vierjahresplanes haben dem ganzen Volke eindrucksvoll zum Bewußtſein gebracht, welche Bedeutung die Ernährungsſicherung für den politi⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Aufſchwung Deutſchlands 75 Schritt für Schritt muß ſich Deutſchland durch ſeine Be⸗ drängniſſe durchkämpfen. Der zu enge Raum das Maß der Bodenſchätze, die klimatiſchen Verhältniſſe, durch deren Verlauf das Wachstum bedingt iſt, ſind Faktoren, die nun einmal nicht e werden können. Die dadurch gegebenen wirtſchaftlichen Zustände waren alſo vorhanden, bedingten hier und da gewiſſe Spannungen, und es war nun die Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung, dieſen durch die Natur gegebenen Spannungen entgegen⸗ zuarbeiten. 8 5 5 Jeder einſichtige Volksgenoſſe wird ſich darüber klar ein, daß angeſichts eines ſeolchen Zuſtandes, der noch er⸗ chwert wurde durch die allgemeine wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Entwicklung, mit halben Maßnahmen nichts gewon⸗ nen werden konnte. Revolutionäre Maßnahmen waren nötig, um trotz aller vorhandenen Schwierigkeiten die Exi⸗ ſtenz des deutſchen Volkes unter allen Umſtänden zu garan⸗ tieren. Als gegen Ende des Jahres 1933 durch das Reichs⸗ nährſtandsgeſetz. durch das Geſetz zur Sicherung der Ge⸗ lteidepreiſe und ſchließlich durch das Reichserbhofgeſetz die Verhältniſſe im agrariſchen Sektor der deutſchen Wirtſchaft rundlegend geändert wurden, da war damit die national⸗ ſaiolitſche Revolution auf agrarwirtſchaftlichem Gebiet grundsätzlich durchgeführt. Die lüberal⸗kapitaliſtiſche Speku⸗ lationswirtſchaft, die das Bauerntum an den Rand des Ruins gebracht hatte, war endgültig ausgeſchaltet. Durch das Reichserbhofgeſetz wurde die bisherige Ware„Voden“ dem willkürlichen Grundſtücksverkehr entzogen und ein gro⸗ zer Teil der landwirtſchaftlichen Nutzfläche für alle Zeit zu dem beſtimmt, was des Bodens Aufgabe iſt: Stetiger Duell der Nahrungsgüter für das Volk zu ſein! Als dieſe revolutionären agrarpolitiſchen Geſetze damals verkündet wurden, da iſt ſich der größte Teil des deutſchen Volkes beſtimmt nicht darüber klar geweſen, welche Bedeu⸗ tung dieſe Neuordnung für das geſamte deutſche Wirt⸗ ſchaftsleben einmal haben würde. Selbſt unter den Bauern und Landwirten hat es viele gegeben, die den Sinn der na⸗ lonalſozialiſtiſchen Agrargeſetzgebung nicht verſtanden, überall nur Einſchränkungen ihrer perſönlichen Freiheit feſtſtellten, ohne zu erkennen, daß die Exiſtenz des einzelnen hr durch die Exiſtenz des ganzen Volkes gewahrt werden konnte. leber die mehr oder weniger lächerlichen Meinungen der unverbeſſerlichen Meckerer und kleinlichen Beſſerwiſſer hinweg ſind die Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Agrar⸗ politik in den vergangenen vier Jahren klar und folgerich⸗ tig weiter durchgeführt worden. Und wer es früher nicht merkte, der hat beſtimmt im letzten Jahr— wenn er ehr⸗ lich iſt— feſtſtellen müſſen, daß ohne die bisherige Ord⸗ nung auf agrarwirtſchaftlichem Gebiet die Ernährung des Volkes unmöglich geweſen wäre, daß damit aber auch die geſamte natfonalſozialiſtiſche Aufbaupolitik, das Werk Woolf Hitlers, ohne tragende Grundlage hätte bleiben müſ⸗ fen. So hat es trotz der ungünſtigen naturgegebenen Be⸗ dingungen in Deutſchland nur elegentlich Spannungen bei dem einen oder anderen Produ gegeben. Der Verbraucher hat zeitweiſe das eine oder andere Erzeugnis der deutſchen Ernährungswirtſchaft nicht in dem Umfange bekommen können, wie er es vielleicht gerne gemocht hätte. Aber ver⸗ hungert iſt in Deutſchland bisher noch keiner, und verhun⸗ gern wird auch in Zukunft niemand. eber die Grundſätze dieſer Entwicklung muß ſich jeder einzelne Volksgenoſſe klar ſein, wenn er zuſammen mit einen Arbeitskameraden das Erntedankfeſt begeht. Ernte⸗ dankfeſt! Das iſt nicht, wie früher, nur eine Angelegenheit der Landwirtſchaft, eine Feier, die nur dem Bauern oder dem Landarbeiter etwas zu ſagen hat. Nein, wenn der Ern⸗ ledanktag zu einem der großen völkiſchen Feiertage erklärt würde, dann hat das ſchon einen entſcheidenden politiſchen Sinn, gerade zu unſerer heutigen Zeit. Der Allmächtige hat aus der Kraft der Erde auch in die⸗ em Jahre wieder eine Ernte geſchenkt, die das Volk vor eicher Not bewahrte. Wofür könnte der Deutſche heute dankbarer ſein als dafür, daß er genügend Brot hat, damit er att wird und dadurch die Kräfte gewinnt, die heute von dem im Intereſſe des ganzen Volkes verlangt werden. Zurch den unermüdlichen Fleiß und durch die ſtetige Ar⸗ beitskraft der Bauern und der Landwirte und der land⸗ wirtschaftlichen Betriebsgeſolgſchaft iſt auch im letzten Jahr der Erde abgerungen worden, was nur irgend möglich war. . Aber die Ernährungswirtſchaft laſtet nicht nur auf den . den Einſatz er Landwirkſchaft iw Rahmen der Erzeugungsſchlacht al⸗ g 90 konnen die Aufgaben der Ernährungswirtſchaft nicht ewältigk werden. Auf dieſem Gebiet endgültig zum Er⸗ olg zum Ziel zu kommen. da bedarf es der unerſchütterli⸗ en Arbeilskameradſchaft von Stadt und Land, von Er⸗ ſeugern und Verbrauchern, alſo des ganzen Volkes. Was der Landwirtſchaft ſoundſoviel Prozent 90 erzeugt werden, die Verbraucherſchaft aber wertvolle ibensmittelmengen durch Unachtſamkeit oder auch durch 1 ichtſinn 18 vergeudet. Gewiß, es ſind oft nur ganz ge⸗ abel Reſte, die im einzelnen beim Verbraucher verderben, 5 dieſe Millionen winzigen Reſte machen in ihrer Ge⸗ lamtheit eine Menge aus, für die Zehntauſende von Bauern ich monatelang abrackern müſſen. 525 fie nur auf die Erzeugungsſteigerung allein kommt 0 arum bei der Ernährungswikſchaft an, ſondern ebenſo⸗ 5 auf den richtigen und rechtzeitigen Verbrauch. Wenn 1100 die nichtlandwirtſchaftliche Bevölkerung am Ernte⸗ 0 bag gemeinſam mit den Volksgenoſſen vom Lande vor neh dann h e um für den 10 5 1 1 „dann begreife ſie auch ihre Pflicht: kein ah⸗ berbegut und ſei es auch nur 985 kleinſte Stück, nutzlos 15 erben zu laſſen! Das gilt insbeſondere für das Brot, 121 oft koch ſo wenig geachtet wird und doch eines der 01 1 Güter der Nation darſtellt. Jede Scheibe 15 ze nicht richtig verwertet wird, bedeutet eine Schä⸗ 15 der Ernährungswirtſchaft. Polkachtet und ehret das Brot! Das ſei der Erntedank aller oſſarnoſſen. Nur wenn Erzeuger und Verbraucher ge⸗ ten en zuſammenſtehen, gemeinſam an den heute ester ernägrungswirtſchaft ichen Aufgaben mitarbeiten, kann de b ann des Volkes Ernährung 1 t werden, und nur ö bann ſind die Grundlagen en, durch die die bluts⸗ em Einſatz gelangen kann! aß 5 eſcha wlan und wirtſchaftliche Kra des deutſchen. In der Beamten⸗Gauſchule Am Fuße des Hornberger Schloſſes. Auf einer tief in das Tal einſpringenden Bergnaſe bei dem hübſchen Schwarzwaldſtädtchen Hornberg erhebt ſich, weiten Blick in das Land öffnend, der Turm des alten Horn⸗ berger Schloſſes, zu deſſen Füßen ein großer mehrſtöckiger Bau aus dem Tannenwald hervorſchaut, der früher einem Hotelbetrieb diente, dann zu einem Beamtenerholungsheim gemacht wurde und nach umgeſtaltenden Erneuerungsarbeiten am 25. Juli 1936 als Gauſchule Hornberg der NSDAP. — Amt für Beamte— eröffnet wurde. Von dieſem Tag an bis heute ſind in 19 Lehrgängen, darunter einem weiblichen, 1712 Beamte in jeweils 14tésger Kameradſchaft durch dieſe Gauſchule hindurchgegangen. Von den 1712 Beamten waren 508 Parteigenoſſen. Außer zu dieſen Lehrgängen wurden auch für Rednerkurſe Beamte aus anderen Gauen, wo die Einrich⸗ tung einer ſolchen Gauſchule noch nicht beſteht, nach Horn⸗ berg einberufen. Die Mittel für die Kurſe und die Unterhal⸗ tung des Hauſes bringen die Beamten ſelbſt auf. Es beſteht eine freiwillige Schulungsgemeinſchaft im Reichsbund der Deutſchen Beamten, Gau Baden, der die größte Zahl der badiſchen Beamten angehört. In einer in der Hornberger Gauſchule abgehaltenen Landespreſſekonferenz wurden die Schriftleiter von dem Leiter der Gauſchule, Storr, über Tätigkeit und Ziel der Schule unterrichtet. Mit dem Typus des unpolitiſchen Beamten muß gebrochen werden. Künftighin darf es nur noch nationalſozialiſtiſche Beamte geben. Aus dieſem Grunde iſt die weltanſchauliche Ausrichtung des Beamten erſtes Erfor⸗ dernis. Wohl wurde in Tauſenden von Verſammlungen das nationalſozialiſtiſche Gedankengut in die Beamtenſchaft hin⸗ eingetragen. Allein dies genügte nicht, um den durch den Liberalismus geradezu unpolitiſch erzogenen Beamten zu einem kämpferiſchen Menſchen zu geſtalten. Der Gedanke, Be⸗ amtengauſchulen in allen Teilen des Reiches einzurichten, wurde von dem badiſchen Gauamtsleiter Mauch in ſo inten⸗ ſiver Weiſe aufgegriffen, daß Hornberg die erſte Beamten⸗ ſchule war, die eröffnet worden iſt und die zudem zu den ſchönſten und modernſten in Deutſchland gehört. In großen Lettern ſteht zu Beginn des Aufgabenkreiſes der Gauſchule der Satz:„Ka meradſchaft gegenüber jedem Mitarbeiter iſt Dienſtpflicht des Beamten“. Eine ſolche Kameradſchaft hat nicht allein zwiſchen gleichgeſtell⸗ ten, ſondern in gleichem Maße zwiſchen Vorgeſetzten und nach⸗ geordneten Beamten zu beſtehen. Aus dieſem Gedanken her⸗ aus kragen auch die Beamten, die die lAtägigen Lehrgänge in Hornberg mitmachen, die gleiche(dunkelgrüne) Aniform, zwiſchen ihnen herrſcht das gemeinſchaftliche„Du“. So wird praktiſcher Kameradſchaftsgeiſt hier herangezogen, der über die Schule hinaus weiter wirken ſoll. In den Lehrgängen ſelbſt wird politiſches Wiſſen vermittelt und vertieft. Jeder Lehrgang umfaßt 100 Beamte. Früh 6 Uhr ertönt in allen Gängen Schallplattenmuſik, ein Marſch, der Tag beginnt ſomit gleich frohgeſtimmt, und raſch geht es zum Frühſport und danach zum Waſchen und An⸗ kleiden. Nach der Flaggenparade wird der Kaffee eingenom⸗ men, und um 8.30 Uhr nimmt ein zwei⸗ bis zweieinhalbſtün⸗ diger Vortrag über weltanſchauliche, raſſenkundliche, politiſche oder andere Fragen im großen Hörſaal der Schule ſeinen An⸗ fang. Danach iſt noch JZeit zu kurzen Spaziergängen, auf denen die Lehrgangsteilnehmer ſich über das am Vormittag behandelte Thema unterhalten. Das Mittageſſen wird in einer großen, einen herrlichen Blick über Hornberg in die Schwarzwaldtäler bietenden Glashalle eingenommen, worauf bis 14.30 Uhr Ruhe⸗ und Freizeit eintritt. Nachmittags wird ſodann in Arbeitsgemeinſchaften das Thema des Vormittags durchgearbeitet und ſchriftlich niedergelegt. Dieſe Arbeiten wer⸗ den vom Leiter der Gauſchule geprüft. Vor Einholung der Flagge werden noch gemeinſam Lieder geſungen, nach dem Nachteſſen iſt abermals Gemeinſchaftsſtunde, in welcher der eine über ſeine Kriegserlebniſſe, der andere aus der Kampf⸗ zeit berichtet, und um 22 Uhr tritt Nachtruhe ein. An den Sonntagen iſt vormittags eine Gemeinſchaftsfeier, nachmit⸗ tags werden gemeinſame Ausflüge in den herrlichen Schwarz⸗ wald unternommen. In welcher Weiſe ſich die in Hornberg getärigte welr⸗ anſchauliche Grundſchulung und politische Erziehung der Be⸗ amtenſchaft auswirkt, geht aus Briefen hervor, die aus Kreiſen der Lehrgangsteilnehmer eingehen. Sie alle danken für die gewonnenen nachhaltenden Eindrücke. Ein Poſt⸗ inſpektor aus Karlsruhe ſchreibt u. a.:„Die glück⸗ liche Wahl der Lehrkräfte, denen es immer gelingt, den in⸗ neren Kontakt zu jedem Teilnehmer zu finden, ihr reiches Wiſſen, die Abwicklung des Lehrganges, die ſtraffe Diſziplin, die Pflege ſchönſter Kameradſchaft und die ganze Ausſtattung der herrlichgelegenen Gauſchule vermitteln den Eindruck, in einem„zuhauſe“ zu ſein.“ Ein Poſtſchaffner aus Mannheim drückt in ſeinem Brief den Wunſch aus, das ganze Perſonal möchte nach Hornberg kommen. Aus R hei⸗ nau ſchreibt ein Weichenwärler:„der Lehrgang werde zu einem Erlebnis, an das man in ſeinem ganzen Leben gern zurüddenten wird“, und ein Poſtrat aus Mann heim ſchließt ſeinen Brief:„Ans allen werden die zehrgänge ein dauerndes und herkliches Erlebnis bleiben, unſer Dank ſoll ſein: Aktivismus für die Sache des Führers“. Die Teilnehmer an der Landespreſſekonferenz konnten ſich dann im Verlauf eines ſich durch das ganze Haus erſtrecken⸗ den Rundganges von der praktiſchen und ſchönen Einrichtung der Gauſchule überzeugen. Im Erdgeſchoß des Gebäudes be⸗ finden ſich außer dem erwähnten Lehrſaal und den Speiſe⸗ ſälen ein geſchmackvoll getäfelter Aufenthaltsraum, ein Leſe⸗ ſaal mit reichhaltiger Bücherei, Dienſtzimmer des Leiters der Gauſchule und ein Arztzimmer. In den oberen Stockwerken liegen die hellen und geräumigen Schlafzimmer, die Waſch⸗, Bade⸗ und Duſchgelegenheiten. Der Preſſeverbindungsmann des Amtes für Beamte, Pg. Büchner, der zu Beginn der Konferenz im Namen des ver⸗ hinderten Gauamtsleiters Mauch dem Vertreter des Reichs⸗ propagandaamtes, Pg. Dr. Wedel, und den Schriftlei⸗ tern Wiakomm entboten hatte, verwies in der Schluß⸗ anſprache darauf, wie jeder Deutſche mit dem Sieg der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung in eine neue Welt eingetreten et, auch die Stellung des Beamten zu ſeiner Arbeit und zu ſeinen Aufgaben gegenüber Volk und Staat eine neue und an⸗ dere geworden iſt. Das durch die Gauſchule Hornberg be⸗ gonnene Erziehungswerk wird die geſamte Beamtenſchaft im Hau Baden zu einer einzigen Gemeinſchaft zuſammenſchwei⸗ ßen. Ich bin zwar. unſichtbar— aber meinen Schaden ſieht man! a Unſichlbar gelangt der Kalk als Beſtandleil des Leitungs⸗ und Brunnenwaſſers in den Waſchkeſſel und beglunk hier ſeine ſelfenfreſſende Tätigkeit. Enthärten sie deshalb immer das Waſſer vor Bereitung der Waſchlauge durch einige hand. voll Henko Bleich⸗Soda, die Sie 13 Minuten im Waſſer wirken laſſen. Nur in weich⸗ gemachtem Waſſer haben Sie die volle Schaum⸗ und Waſch⸗ kraft der Lauge. Nimm Henko, das beim Waſchen ſpart und Seife vor Verluſt bewahrt! Hare, ell 2 Nachtschran ge Kab fflabs Elk E Ne NN EMER WOHNU NES. g FEINRICHTON s GN 5 Han, 7 U mne, 2 ISchränk ig emb, N 2 Beifsfelflen 4 IFrisjerłkommode a 80 5 8 9 0 e 2 Polsterstöähfs MANNHEIM TUEMHAOs N 7,3 Vertreter: Hans Striegel, Ilvesheim, Scheffelstraße 2. r —ůů—— n 7 Frauen und Erntedankfeſt Die Hausfrau mitverantworklich bei der Verwerkung der Ernte. NSkgt. Das Feſt des Erntedankes iſt tief verankert im Volksbrauch unſerer Vorfahren, die von jeher Bauern ge⸗ weſen ſind. Wenn der Hauptteil der Ernte bis auf die letz⸗ ten noch ſtehenden Hackfrüchte geborgen iſt, wenn Speicher, Tennen und Scheunen gefüllt ſind, dann findet ſich das Landvolk in allen Dörfern und Gauen zuſammeag, um den ewig ſchöpferiſchen Kräften der Vorſehung zu danken. Tief ſteckt im deutſchen Bauern das Gefühl der Zuſammenge⸗ hörigkeit von Menſch und Scholle. Sein Acker iſt ihm das von Gott anvertraute Stücklein Erde, für das er allein ver⸗ antwortlich iſt und das er dereinſt ſeinen Kindern und Enkeln ſo unverſehrt und wohlbeſtellt weitergeben will, wie er es von den Ahnen übernommen hat. So iſt ihm jeder Ernteabſchluß wie ein Meilenſtein auf dem Lebensweg und bringt wie von ſelbſt ein Einhalten und Sichbeſinnen mit ſich. Für die vergangene Zeit unſeres Volkes war es kenn⸗ len daß das Feſt des Erntedankes eine ausſchließliche Angelegenheit des Landvolkes unter ſich gewor⸗ den war. Dabei bilden doch der Boden und die unvergäng⸗ lichen Kräfte der Erde die entſcheidende Lebensgrundlage des geſamten Volkes und gerade auch der ſtädtiſchen Bevölkerung. Denn wie auch immer die Entwicklung der Völker fortſchreitet,— ihr Lebensraum, ihre Bodener⸗ zeugung bilden die Vorausſetzung ihrer Nahrungsfreiheit und damit ihrer politiſchen Unabhängigkeit. Wir Deutſchen haben durch den Nationalſozialismus endlich zu dieſer Lebenserkenntnis zurückgefunden. Auch der Städter hat begreifen gelernt, daß für ihn vom Ausfall der Ernte mehr abhängt als irgendeine Wirtſchaftslehre der vergangenen Zeit es wahrhaben wollte. Und zumal jetzt, wo wir in einer ungeheuren Anſpannung aller Kräfte ver⸗ ſuchen, uns von der Einfuhr fremder Erzeugniſſe, die auch bei uns im Lande gedeihen könnten, freizumachen, iſt uns die Bedeutung des Ernteausfalls ganz klar geworden. Und damit zugleich iſt für die Stadtfrau dieſe Frage vollſtändig aus dem Bereich des„Nur⸗Intereſſanten“ oder gar einer unangebrachten Romantik herausgerückt. Denn ſie ſelbſt iſt auf einmal mitverantwortlich geworden für das, was der Bauer in der Ernte eingebracht hat, daß es nun auch rich⸗ tig und zweckmäßig verwendet und ausgenutzt wird. Nie iſt die e e des Brotes kla⸗ rer hervorgehoben worden als in unſerer Zeit. Es iſt nicht damit getan, daß der Bauer jedes Korn ab⸗ liefern muß, damit das Brot daraus werden kann. Wer das fertige Brot nicht ehrt und es achtlos verderben läßt oder gar fortwirft, der macht ſich des gleichen Unrechtes ſchuldig wie der, der ſein Getreide nicht ordnungsgemäß ab⸗ liefert. Und das Gleiche gilt von all den anderen Früchten des Feldes, die durch die Hand der Hausfrau gehen. Die beſte Ernte iſt vergeblich, wenn die Hausfrauen ſie nicht verantwortungsvoll verwerten. Sie ſind recht eigentlich die Treuhänderinnen dafür, daß des Bauern Mühe und Sorge nicht umſonſt geweſen iſt das ganze Jahr hindurch. So gehören Stadt und Land untrennbar zuein⸗ ander in der gleichen Treue. Wenn beim Erntedankfeſt auf dem Bückeberg eine Bäuerin dem Führer die Erntekrone Das ganze Terrain wurde ſtändig von einem kleinen Heer verdeckter Kriminalbeamter überwacht. Die drei Herren begaben ſich in das Direktionszimmer, das mit einfacher Eleganz ausgeſtattet war. Hieran ſchloſſen ſich die Arbeitsräume des techniſchen Perſonals. Punkt 9 Uhr fand ſich Regierungsrat Schwenninger ein. Kurz bor 10 Uhr wurde das Nahen eines Flug⸗ zeuges aus nordweſtlicher Richtung telephoniſch gemeldet. Sie ſind's!“ ſagte Dr. Zenker und erhob ſich ſofort. Ja, ſie waren es, die man ſo ungeduldig erwartete. Aus der Paſſagierkabine des Flugzeuges, das ſich im küh⸗ nen Gleitflug der Erde näherte, flatterten zwei weiße Tücher. Das Flugzeug ſtand, und noch ehe die vier Herren im ſchnellen Lauf das Fahrzeug erreicht hatten, waren Ruth und Ilona ſchon draußen. „Da ſind wir!“ rief Ruth mit freudeerregter lauter Stimme und eilte dem Vater mit ausgebreiteten Armen entgegen. Während Vater und Tochter ſich in den Armen lagen, eilte Irrgang auf Ilona zut„Gott ſei Dank, daß Sie da ſind, gnädige Frau!“ ſtieß er leidenſchaftlich hervor und preßte ſeine 1 7 85 Lippen auf ihre behandſchuhte Rechte. „Wenn Ruth nicht ſo entſchloſſen gehandelt hätte, wären wir wohl noch nicht hier!“ erwiderte die ſchöne Frau. Dann einen Blick auf den Regierungsrat und Di⸗ rektor Bauer werfend:„Bitte, ſtellen Sie mich den beiden Herren vor Sie dürften wohl zu Ihren näheren Ver⸗ trauten gehören.“ Aber noch ehe Irrgang dazu kam, wandte Zenker ſich an Ilona, reichte ihr beide Hände und ſagte:„Sie haben Schweres durchmachen müſſen, gnädige Frau, und das alles nur, weil Sie Ruth begleiten wollten.“ Inzwiſchen begrüßte Irrgang Ruth Regierungsrat Schwenninger ſtellte nun ſeine Be⸗ trachtungen darüber an, wen Irrgang herzlicher begrüßt hatte, die ſchöne Ruth oder die blendende, raſſige Aus⸗ länderin, die übrigens ſofort den günſtigſten Eindruck auf ihn machte. Ralf beſorgte die Vorſtellung. Ilona, die ſich wie Ruth im Lederdreß befand, zeigte ſich wie immer von der lie⸗ benswürdigſten Seite. In ihren Geſichtern war nichts mehr von den überſtandenen Schrecken zu leſen. „Ach, Papa,“ ſagte Ruth,„ich bin hundsmüde! Und auch Ilona. Wir werden euch jetzt kurz Bericht über unſer romantiſches Erlebnis erſtatten— nicht wahr, Herr Re⸗ gierungsrat, darauf brennen Sie doch am meiſten?“ un⸗ Webrat ſich ſich mit einem neckiſchen Blick auf Schwen⸗ ninger. „Aberdings! Wir 9 alle über alle Maßen geſpannt auf Ihr Erlebnis in Skenninge. Gottlob haben Sie aber überreicht, ſo iſt das wie ein Gelöbnis des ganzen deutſchen Bauerntums, immer aufs neue bereit zu ſein, ſich mit al⸗ ler Arbeitskraft in den Dienſt des Volkes zu ſtellen. Wir wollen es zugleich auch als ein Gelöbnis aller deutſchen Hausfrauen werten, das vom Bauern eingebrachte Gut zu hüten und zum Wohl und Nutzen des anzen Volkes zu verwalten. Wer hierin auch im kleinſten ee Pflicht erfüllt hat, der hat ein Anrecht auf die frohe Glücksſtimmung des Erntedankfeſtes. Heiliges Brot Zum Ernkedanktag. Wir ſchneiden den Halm, Wir ſtellen die Garbe Herabſinkt ein Tag Mit Licht und mit Farbe Hoch türmt ſich das Korn Auf breitem Wagen. Zu dem wir alle Die Garben tragen. Im Frühling und Sommer, In Sonne und Regen Entkeimte der Erde Korngoldener Segen. Wenn voller Härte War Kampf und Not, Gott ließ es uns wachſen, Sein heiliges Brot. Marie⸗Luiſe Donike. Hindenburgworte Zum 90. Geburtstag Hindenburgs Dem Vorſitzenden einer Veteranen⸗Vereinigung er⸗ widerte Hindenburg auf die Frage, wann er ihn am beſten ſprechen könnte:„Wenn es ſich um die Sorge für meine alten Krieger handelt, bin ich zu jeder Stunde für Sie zu haben. Sie brauchen ſich dazu auch nicht beſonders in Wichs zu ſchmeißen, ſondern Sie kommen dann aus Ihrer Arbeit her, wie Sie ſind.“ * „Unſere Krieger, die ihr Vaterland unter ſchwerſten Opfern ſo ruhmvoll vor dem Verderben geſchützt haben, dürfen bei ihrer ſiegreichen Heimkehr nicht mit Wohnungs⸗ elend empfangen oder gar mit Frau und Kindern der Hh⸗ dachloſigkeit preisgegeben werden. Das Vaterland ſoll je⸗ dem, der von ehrlicher Arbeit leben will, dazu verhelfen, ein vor Wucherhänden geſchütztes Heim zu gewinnen, in dem deutſche Familien leben und der Aufwuchs an Leib und Seele geſunder Kinder möglich iſt.“ „Die Tat iſt die Verkörperung des Willens. Sie for⸗ dert den Einſatz der Perſönlichkeit. Verantwortung und Gewiſſen beſtimmen ſie. Nur ſie überwindet die Hinderniſſe und führt zum Ziel. Die Tat wohnt nicht bei Kleingläu⸗ bigen und Zaghaften; ſie iſt der Deutſchen ſtolzeſtes Wort. Die Tatkraft des Volkes darf nicht nachlaſſen, wenn wir, unſerer Vorfahren würdig, das Ziel erreichen und für un⸗ ſere Nachkommen ſichern wollen.“ Ihren guten Humor offenbar nicht eingebüßt, gnädiges Fräulein.“ 1* „Die größte Ruhe in unſerem goldenen Käfig hatte Ilona. Angſt haben wir beide übergenug ausgeſtanden. Alſo gehen wir in Ihr Zimmer, Direktorchen. Und dann laſſen Sie uns, bitte, ſchlafen, ja?“ „Wir werden Sie beſtimmt nicht lange in Anſpruch nehmen, meine Damen,“ ſagte Schwenninger,„denn es iſt ja klar, daß Sie beide todmüde ſind. Aber Sie ver⸗ ſtehen: ich muß dienſtlich eine kurze Erklärung haben..“ Im Zimmer ſtärkten Ruth und Ilona ſich zunächſt durch eine Taſſe ſtarken Kaffees, die Bauer bereitgeſtellt hatte. Dann erzählte Ruth: „Das meiſte werden Sie ja ſchon wiſſen. Ich kann alſo gleich da beginnen, als ich gegen 3 Uhr morgens plötzlich die Eingebung hatte, den Diener Krivan heranzuklingeln und ihn für den Fall, daß er ſich weigern ſollte, uns frei⸗ zugeben, mit meinem kleinen Browning, den ich auf Rei⸗ ſen immer bei mir habe, zu verwunden. In meiner Auf⸗ regung dachte ich nicht einmal daran, Ilona zu wecken und ſte von meinem Entſchluß in Kenntnis zu ſetzen. Natürlich weigerte ſich der Mann. Da knallte ich los in die rechte Bruſtſeite, weil ich ihn nur berwunden wollte. Er ſank ſo⸗ fort in die Knie. Ich rannte auf den Korridor hinaus, und nun erſt— zu ſpät— dachte ich an Ilona. Der Gang war matt erleuchtet. Ich lief nach der Richtung der Treppe, die ins Parterre führte. Da hörte ich einen leiſen Fluch von unten. Ich verſteckte mich hinter einem Kleiderſchrank. Der Mann— ich erkannte ihn deutlich, es war Treff, der Mann, der uns in das Haus gelockt hatte— rannte in hellſter Aufregung an mir vorbei... in unſer Zimmer. Ich lief die Treppe, ſo ſchnell ich konnte, hinunter. Die Haustür ſtand weit offen. Ich lief hinaus, durch den Gar⸗ ten auf die Straße. Hier ſtand ein Auto,— dieſelbe Limouſine, die uns vom Hotel Imperial hergefahren hatte. Offenbar wollte Treff damit fortfahren. Ich hinein— der Motor arbeitete— und davongefahren. Zur Kriminalpoli⸗ zei. Ich fragte mich in der Stadt leicht durch. Zuletzt bat ich noch einen Schutzmann, mich zu begleiten. Auf der Polizei berichtete ich den Vorfall. Man machte ſich ſofort auf den Weg nach der Villa. Aber man fand das Neſt leer. Nur noch ein paar Blutſpuren am Eingang unſeres Zim⸗ mers. Offenbar hatte man die Villa— wie die Beamten mir nachher ſagten, fluchtartig verlaſſen. Als ich noch ſo ſchön im Amtszimmer ſitze, was meinen Sie wohl, was do geſchah?“ „Da fanden Sie ſich ein, gnädige Frau?“ meinte Schwenninger mit einem fragenden Blick auf Jlona. „Ja. Und das kam ſo,“ berichtete ſie nun ihrerſeits. „Durch den leiſen Knall von Ruths Revolver wurde ich jäh aus einem leiſen Schlummer aufgeweckt. Ich ſpran⸗ aus dem Bett, auf das höchſte entſetzt, als ich das Bett neben mir leer fand. Ich glaubte zunächſt, Ruth habe ſich aus Verzweiflung ge— getötet. Ja, das habe ich wirklich e Wie froh aber war ich, als ich ſtatt Ruth den diener Krivan im Wohnzimmer nahe der Tür am Boden liegen ſah! Ich beobachtete blitzſchnell, daß er nicht bewußt⸗ los war. Ferner, daß er mich nicht bemerkt hatte. Ich ahnte ſofort, was geſchehen war. Dann ſtürzte Treff wie Aus dem Kriegsjahr 1918:„Deutſche Diſziplin f deutſcher Geiſt haben uns die Rieſenkraft delle 10 Widerſtand gegen einen übermächtigen Feind. Deulſche Jugend, laß Dir dieſes deutſche Kleinod nicht rauben Werde nicht international, bleibe alle Zeit kerndeutſchl“ * Es mußte etwas getan werden, daß Kinderſegen nicht mehr eine Laſt für die Unbemittelten, ſondern eine Freude ſſt. Jeder Arbeiter ſollte ſein eigenes Haus und ſeinen eigenen Garten haben. Das Leben muß ihm zur Freude werden. Dazu ſind aber Taten nötig, nicht Gerede.“ * Beiträge zur Hindenburg⸗Spende nehmen alle Banken Sparkaſſen und Poſtanſtalten entgegen.. Die Pflege der Mundart Neben Volkskunſt, Bau⸗ und Siedlungsweiſe, Tracht und Brauch iſt die Mundart die wichtigſte geiſtige Aeuße⸗ rung bodenſtändigen Volkstums. Mundart iſt nicht, wie früher vielfach angenommen wurde, eine verdorbene Schriftſprache, ſondern im Gegenteil: Mundart iſt die eigentlich gewachſene, bodenſtändige Sprachform, die alz Glied einer Entwicklungskette noch unmittelbar zuſammen⸗ hängt mit den älteren germaniſchen Sprachenſtufen, der gegenüber die Schriftſprache zum guten Teil eine erſtarrte Kunſtform darſtellt. Von beſonderer Bedeutung iſt die Mundart als Aus⸗ druck der Bewohner der dörflichen Gemeinſchaft. Mundart und Hochſprache haben hier ihre Aufgaben nebeneinander. Wie die deutſche Gemeinſprache das deutſche Volkstum jen⸗ ſeits der Staatsgrenzen an uns bindet, ſo tut dies im Klei⸗ nen wieder die gemeinſame Mundart. Damit ſoll die Be⸗ deutung der Hoch- und Einheitsſprache in keiner Weiſe un terſchätzt werden. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt es, daß die kleinen Gemeinſchaften der Dörfer nicht die große Volksge⸗ meinſchaft ſtören ſollen. Im Gegenteil, gerade der, der noch nicht vereinzelt iſt, ſondern noch in einer dörflichen Ge⸗ meinſchaft lebt, wird ſich auch am erſten der großen Ge— meinſchaft einfügen, der die kleinen als Glieder in ihrer Mannigfaltigkeit dienen. Mit der Mundart wird die dörfliche Gemeinſchaft er⸗ halten und geſtaltet durch die Volksdichtungen, d. h. Lieder, Sagen, Schwänke, ſoweit ſie wirklich lebendiges, weiterge⸗ gebenes und gehörtes Erzählgut ſind. Außerdem wären noch die Namen zu nennen, und vor allem die Orts- und Flur⸗ namen, die ein bedeutſames Stück dörflicher bodenſtändiger Ueberlieferung enthalten und in geſchichtlicher und volks⸗ kundlicher Hinſicht wertvolle Aufſchlüſſe geben können. Diese Gebiete, Mundart mit ihrem bäuerlichen Erzählgut, wie Orts⸗ und Wen nen eos ſtellen der Heimatpflege reiche Aufgaben. Es iſt im Beſonderen eine Angelegenheit der Lehrer und Volkserzieher, durch eigene genaue Kennt⸗ nis und Beſchäftigung Sinn und Verſtändnis für die Eigenart dieſes Volksgutes zu wecken und es in ſeiner Be⸗ deutung für die Gemeinſchaft zu erhalten. 1 Auf der Nebenbahn:„Auf unſerer Bahn ſind Zu⸗ ſammenſtöße vollkommen ausgeſchloſſen!“ „Hoffen wir es; unmöglich iſt ſo etwas niemals.“ „Und doch iſt es unmöglich: wir haben nämlich nur einen einzigen Zug!“ ein Beſeſſener ins Zimmer. Fand die Betten leer. Küm⸗ merte ſich dann erſt, als er das feſtgeſtellt, um ſeinen Ge⸗ noſſen, über den er beinahe zu Fall gerommen ware. er hob ihn auf und legte ihn auf das Ruhebett. Ich hatte mich hinter der Tür, die die beiden Zimmer verband, verſtech und beobachtete durch den ſchmalen Spalt.„Was iſt paf⸗ ſiert— wo ſind die beiden Frauenzimmer?“ hörte ich Treff heiſchen. Krivan, deſſen Kräfte wohl immer meht ſchwanden, machte eine Bewegung nach der Tür zum Kor⸗ ridor. Sofort lief der andere hinaus. Und nun hielt ich meinen Augenblick für gekommen. Ich kleidete mich in größter Haſt nur notdürftig an— völlig entkleidet haben wir uns ſa überhaupt nicht— und lief hinaus. Krivan ſah es, röchelte und wollte ſich erheben. Da was ich ſeinen Blicken aber auch ſchon entſchwunden. Ich ſchlich mich bis ins Parterre, wartete hier erſt eine Weile, und gerade, als ich den Mut gefaßt hatte, das Haus zu verlaſſen, ſtürzte Treff mit lautem Fluch heiein. Rannte nach oben. Und ich ins Freie. So ſchnell ich nur konnte, die Straße hin; unter. In der Stadt wandte ich mich dann an einen Schutzmann, den ich bat, mich zur Polizei zu führen, del ich eine wichtige Meldung zu erſtatten hätte. So gelangt ich ins Büro des Kriminalamtes und mit Ruth wieder zuſammen. Dank der Güte der ſchwediſchen Behörde konnten wir bald darauf mit einem Flugzeug die Re nach hier antreten. Das iſt unſer Erlebnis.“ Der Regierungsrat hatte ſich dauernd Notizen gemacht, Er richtete an die beiden Damen noch eine Menge Seaß Dann endlich ſagte er lächelnd:„Nun, meine Damen, kön⸗ nen Sie ſchlafen! Und ehrlich.. ſoll kein vages Komp⸗ liment für Sie ſein— ich bewundere Ihre Tatkraft und Entſchloſſenheit, meine Damen! Ohne die wären Sie jeht wohl nicht hier...“ „Ob es ſich um Mädchenhändler handelt?“ Ruth mit einem fragenden Blick auf Schwenninger. „Leider iſt das noch gar nicht feſtzuſtellen. Es iſt durch⸗ aus möglich. Es iſt aber auch möglich, daß es ſich um ein neues Attentat auf den Weltflug Ihres Herrn Vater handelt. Indem man ſich ſagte: Ohne Gewißheit über dar Schickſal ſeines Kindes wird Dr. Zenker niemals ſtarten, Aber wir werden das beſtimmt alles reſtlos aufklären. Das ſagte er ſehr zuverſichtlich, indem er ſein Notizbuch in die Bruſttaſche ſchob. Dr. Zenker und Irrgang begleiteten Ruth und Ilona im Auto zu der Villa Zenkers. Ilona hatte die Bitte Zen⸗ kers, Gaſt in ſeinem Hauſe zu ſein, dankend angenommen. Eine halbe Stunde ſpäter ſchliefen Ruth und Ilona tief und traumlos. Die Natur machte ihre Rechte geltend. Inzwiſchen hatte Irrgang angeordnet, daß ſämtliche Paſſagiere unverzüglich davon benachrichtigt würden, daß der Start des Luftſchiffes„Z. L. 127“ am andern Morgen um 6 Uhr ſtattfinde. 5 Eine Stunde ſpäter flatterten bereits die erſten Exil; blätter durch die Straßen Berlins mit der ſenſationellen Meldung:„Das große Geheimnis gelüftet! Morgen 6 Uhr Start des„Fliegenden Hotels Z. L. 1274“, Die Zeitungsverkäufer machten großartige Geſchäfte, und das Radio verkündete die Botſchaft gedankenſchnell in alle Teile der Erde. 505 Und die Welt fieberte. a meinte r 22 0er r 2 —.— * die vie inf ö f i anterblen alleinstehenden Frauen, die da um ihren Lebens⸗ duterhalt kämpfen, beruflichen Poſten ftanden und nicht das Glück hatten, eine er AU 2 8 us leich — Nur Hausfrau? Die Frau, die früher berufstätig war, die ihr nettes Gehalt nach Hauſe brachte und damit anfangen konnte, was ſie wo“ und die dazu noch von der Mutter bedient wurde, kann(ich oft ſchwer darin finden, in der Ehe von morgens bis abends im Hauſe eingeſpannt zu ſein und alle Arbeit allein zu verrichten. Sie, die einſt für alles geiſtige Geſchehen Intereſſe hatte, die gute Bücher las, ſich als Mädchen gemütliche Spaziergänge leiſten konnte— ſie muß jetzt jede Stunde nützen, ſonſt wird ſie nicht fertig. So meint ſie. Und da die Arbeit gleichmäßig iſt und immer wieder Kampf mit Schmutz und Unordnung bedeutet, wird ſie ihres Tage⸗ werks überdrüſſig, ſie läßt ſich gehen. Ihr liegt wenig mehr am äußeren Eindruck den ſie im Hauſe macht, ſie iſt für geiſtige Anregungen nicht mehr empfänglich, weil ſie zu müde iſt. Die ſtürmiſche Friſche der erſten Jugend läßt nach, und Mann und heranwachſende Kinder haben, wenn ſie zu Hauſe ſind, den Anblick einer abgearbeiteten Frau, Es iſt erklärlich, daß das Intereſſe des Mannes er⸗ laltet und die Kinder die Mutter vernachläſſigen, wenn die Mutter leine Aufmerkſamkeit mehr für das hat, was man ihr erzählt! Ihre Gedanken ſind ſchon längſt wieder hei der großen Wäſche morgen oder beim Hausputz, der unaufſchiebbar iſt—— Die Hausfrau, die ſich ſo einſtellt, iſt töricht! Läßt ſie gehen— ſo läßt man ſie gehen!— Der Mann ſieht im Beruf gutangezogene, muntere Frauen, da macht ihm das Jammerbild zu Hauſe Unbehagen, und die üble Laune der Aermſten, die doch nur ihrer Ueberarbeitung zuzuſchreiben iſt, treibt ihn aus dem Hauſe, das einſtige Glück der Ehe iſt dahin! So weit darf es die Gattin und Mutter jedoch nie⸗ mals kommen laſſen. Sie muß lernen, auch an ſich zu denken, denn ſie ſoll ſich leiſtungsfähig erhalten. Jede Hausfrau kann ſich als Frühſtückspauſe eine halbe Stunde Zeit gönnen. Da lieſt ſie gemütlich die Zeitung und pflegt ſich mit Eeinem guten Biſſen. Eine halbe Stunde vor Tiſch muß das Eſſen fertig und der Tiſch gerichtet ſein, denn dieſe halbe Stunde braucht ſie, um ſich zum Empfang ihrer Lieben zurechtzumachen, damit ſie ihnen friſch und ausgeruht entgegenkommt. Abends aber, wenn Mann und Kinder mit ihrem Tagewerk fertig ſind, muß auch die Hausfrau Feierabend machen, dann ſoll das Zimmer ge⸗ mütlichund aufgeräumt ſein, ein wenig Obſt wird herbei⸗ getragen oder auch ein paar billige Keks, und die Familie berſammelt ſich vergnügt um den Tiſch. Man hört Rund⸗ funk, ſpielt ein Spielchen, unterhält ſich und läßt Arbeit Arbeit ſein. Hat der Mann zu einem Abendſpaziergang Luſt und Laune, ſo iſt man nicht zu müde, ſondern man erholt ſich bei dieſem Umherſchlendern und ſpricht von an⸗ genehmen Sachen, um ſich und ihn auf fröhliche Gedanken zu bringen. Auch die Hausfrau iſt kein Arbeitstier. Sie will ein friſcher, fröhlicher Menſch bleiben und ihren Lieben das Lebensglück durch ihre Munterkeit und die Teilnahme an ihrem Erleben erhalten. Schöneres Erleben durch das Alter. Nur keine Furcht vor dem Altſein. „Der Kampf Tauſender von Frauen um Jugend iſt mehr als nur ein Ringen um die Erhaltung jugendlichen Schönheit. Es iſt auch die Furcht vor dem Altern, das ſo A5 Frauen wie ein drohendes Schreckgeſpenſt vor 999 ſteht. Und warum fürchtet die Frau das Altern? Alt ſein— wie entſetzlich!“ lautet faſt immer die Ant⸗ e„Alt ſein, heißt vereinſamt ſein, bitter, alleingelaſ⸗ 1 überflüſſig ſein Das Altern aber iſt der traurige Weg dahin— von Tag zu Tag ſich weniger begehrenswert zu fühlen, das ſchwindende Intereſſe der Umwelt zu wuren, die Hände ausſtrecken, ohne daß jemand ſie noch ergriffe. Und während draußen das Leben weitergeht, lie den die Kräfte, man kommt nicht mehr mit und Aelbt zurück. Alt! Nein, nur nicht alt werden!“ . ſalſch, dieſe Anſicht. An alle Frauen tritt die Roße Aufgabe heran zu altern. Eine Aufgabe, weil es lber 552 5 Frau unwürdig iſt, das Altſein zu fürchten, 1 0„ zu ſtöhnen und darunter zu leiden und de n 5 8 88 Reifens zu erkennen, das ältere Frauen 10 17 e Gewand einer eigenen Schönheit hüllt. Ge⸗ die in 0 manche Frau einwenden, die glücklichen anderen, 5 1 großen Familienkreis ſtehen und, alternd, bühren 91 Seiten die Ehrungen erfahren, die ihnen ge⸗ „ein die mogen einen Sinn im Altern erkennen. Aber die ein Leben lang tapfer auf einem 1 8 Familie gründen zu können— wie ſieht ihr Alter und Dazu iſt nur zu ſagen: einerlei, ob glückliche Mutter rt Großmutter oder alleinſtehende Frau, für die großen diese zune, die uns Frauen das Altern ſchenkt, ſpielen 119 Umſtände keine entſcheidende Rolle. Im Gegenteil, ga 115 es für eine Frau, die dreißig Jahre eine zahlreiche fen e betreute und nun plötzlich, wenn die herangewach⸗ Futer inder ihr eigenes Heim haben und ihre beſonderen Altereſſen, an denen ſie nicht mehr teil hat, ſchwerer zu fi db n fein als für eine andere Frau, die gewöhnt e die ſtillen Abende für ſich allein zu verbringen. 2 Die Frau, die mit offenem Herzen und tapferem Lebenswillen durch den Kampf dieſes Daſeins ſchreitet, wird aus der Fülle ihrer Erlebniſſe immer wieder, mögen ſie auch noch ſo leidvoll und unerklärlich ſcheinen, nach ge⸗ raumer Zeit die große, ſinnvolle Linie ihrer Entwicklung erkennen. Einer Höherentwicklung, die alles Unweſentliche von ihr abſtreift und die alle weſentlichen Züge ihrer Per⸗ ſönlichkeit reiner und klarer hervortreten läßt. Sie ſpürt es an ſich ſelbſt, wie ſie durch ihre freudvollen und leid⸗ vollen Erlebniſſe wächſt, wie ſie zunimmt an innerer Sicherheit und Klarheit, w ihr Selbſtbewußtſein erſtarkt, 12 lange, bis ſie ihrer 8 berſönlichkeit ganz ſicher iſt und die Beſchäftigung mit ſich ſelbſt— ein Vorrecht der Jugend— völlig überflüſſig und unwichtig geworden iſt. Die Spuren, die dieſe Höherentwicklung in ihrem Antlitz zurücklaſſen, erſcheinen an ihr nicht als entſtellende Falten und Alters⸗ erſcheinungen, ſondern aus dem reifen Geſicht leuchtet die Klarheit und Schönheit einer Menſchenſeele, die ſich ſelbſt Überwand. So wächſt eine reifende Frau hinein in eine gan Lebensſphäre. Nicht nehmend iſt ſie mehr wie 5 11 155 Frau, die das Glück von außen kommend wähnt und ſich mit gutem Recht an Aeußerlichkeiten erfreut. Sie iſt die Gebende, die aus einem unerſchöpflichen Born über⸗ ſtrömender Kräfte Liebe und Teilnahme, Anregung, Mit⸗ gehen und Rat auf andere ausſtrahlen läßt. Es gibt für die alternde Frau, die ihrem Alter ſo freudig entgegen⸗ ſieh, keine Einſamkeit und keine bitteren Stunden der Verlaſſenheit. Sie hat ſich an Stelle der ſchwindenden zörperlichen Kräfte Geiſteskräfte erhalten, die in ihr den Wunſch lebendig erhalten, mit der Zeit mitzugehen und nicht nutzlos trüben Grübeleien nachzuhängen. Sie teilt die Intereſſen der Gegenwart, bildet ſich an künſtleriſchen und geiſtigen Gütern weiter und ſucht die Freundſchaft und Liebe junger Menſchen. Ihr Leben iſt reich und er⸗ füllt. Es hat kaum Raum genug für die Vielfalt der Mög⸗ lichkeiten, die ſich ihr bieten. Und die Schönheit eines ſolchen reifen Frauenkopfes, aus deſſen Linien ein Men⸗ ſchenleben und ein ſiegreich beſtandener Kampf ſprechen, aus deſſen Augen die Güte der Selbſtloſigkeit und die un⸗ ermüdliche Freude an der Buntheit der Welt leuchten, kann unbeſorgt neben der Jugend beſtehen.. Es iſt ein Glück, das zu erleben, jede Frau anſtreben muß, dieſes ſtändige Wachſen im Erkennen der großen unendlichen Zuſammenhänge, in die das eigene, winzige Lebensſchickſal einbezogen iſt, um in großem, harmo⸗ niſchem Sinn zuſammenzuklingen. Elſe Wernecke. Turnen mit kleinen Kindern Im Sommer haben die Kinder genug Gelegenheit, ſich in Wald und Feld, im Garten und am Strande zu tummeln; brauſen aber erſt die Herbſtwinde und kommt der Winter, ſo werden unſere ſpringlebendigen Kleinen wieder raſch Stubenhocker. Bewegung iſt aber dem kleinen wie dem größten Kind notwendig. Planmäßig und regelmäßig ſollten des⸗ halb die Mütter mit ihren Kleinen im Zimmer turnen, es iſt aber vorſichtige Behutſamkeit nötig. Das ſchwächliche Kind laſſe man nur nach Anraten des Arztes mitmachen. Iſt ſchon Säuglingsgymnaſtik mit den Kindern— nach Beſprechung mit einem Kinderarzt oder dem Arzt in der Säuglingsfürſorge— getrieben worden, ſo iſt das Körperchen gut vorbereitet; ſpielend ſollten die Bewegun⸗ gen nun weitergeführt werden. Im Badeanzug oder im Spielhöschen kriechen die Kinder als Wolf oder Hündchen auf dem Boden herum, ſie machen kniend Vor⸗ und Rückwärtsbewegungen des Körpers wie die vom Wind bewegten Aehren, ſie gehen im Storchſchritt als Storch im Salat, Pendelbewegungen mit den Armen erinnern an das Pendeln der Uhr. Bei der „Windmühle“ kreiſen beide Arme gleichzeitig, beim „Häschenhüpfen“ wird auf allen vieren gehüpft. Schwingt der vornüber hängende Körper gleichzeitig mit beiden Armen hin und her, nennen wir das„Glockenſchwingen“; wir machen die Bewegungen des Mähens nach und ſind Mäher bei der Ernte, wir üben ein paar Tanzſchrittchen mit einem gleichmäßigen Hochwerfen der Beine und nennen das Ballettſchule— kurz: wir haben tauſend Mög⸗ lichkeiten, ſo eine fröhliche Spiel⸗Gymnaſtikſtunde heiter und geſundheitsfördernd zu machen. Nun ſollten ſie regel⸗ mäßig in den Tagesplan der Kinder eingefügt werden. Ein Topf auf dem andern Es gibt mancherlei Möglichkeiten, die eine Verbilli⸗ gung der Haushaltskoſten ermöglichen und gleichzeitig Er⸗ leichterung der Arbeit bedeuten. Nur werden ſolche Mög⸗ lichkeiten nur zu oft überſehen. Da iſt das Turmkochen z. B., das man hier und da ſieht, das aber den meiſten Hausfrauen unbekannt iſt. Es handelt ſich dabei darum, die eine, tätige Heizfläche auch wirklich vollkommen aus⸗ zunützen. Zu dieſem Zweck kann man zwei bis drei gut aufeinander paſſende Kochtöpfe übereinander ſetzen. Wenn direkt über der Flamme ein Gericht kocht, das ſtarke Feue⸗ rung braucht, ſo ſetzt man darüber einen Topf, deſſen In⸗ halt man zuvor zum Kochen brachte und der nun auf dem Dampf des unteren Topfes vorzüglich weiterbrodelt. Das iſt beſonders bei Speiſen anzuraten, die zum Anbrennen neigen. Dieſe Gefahr iſt dabei ausgeſchaltet. Als oberſten Aufſatz kann man einen Topf wählen, in dem Speiſen warm gehalten werden ſollen oder in dem Waſſer zum Ge⸗ ſchirrſpülen bereits während des Kochens erwärmt werden ſoll. Auch die Wärme der Brat⸗ und Backöfen kann auf dieſe Weiſe noch beſſer ausgenützt werden. Erſt durch das Turmkochen nützt man die Kochflamme vollkommen aus. Und die Erſparnis wird ſich wohltuend an der Rechnung für Heizmaterial bemerkbar machen. Ausgenutzie Fenſter⸗Niſchen In Altbauwohnungen ſind meiſtens die Fenſterniſcher unterhalb des Fenſterbretts ſehr tief und 5 fich 45 Unterbringung mannigfaltiger Gegenſtände. Solche Fen ſterniſchen können leicht vom Tiſchler zu nutzbaren Möbel, ſtücken ausgebaut werden, ohne viel Unkoſten zu ver⸗ urſachen. Der Ausbau ſolcher Niſchen iſt einfach. Soll die Niſche nur Gegenſtände aufnehmen, die dem Auge des Bewohners entzogen werden ſollen, ſo ſind Türen vor der Niſche das einzig Richtige. Einfache glatte Türen in der Farbe der Wand ge⸗ ſtrichen, oder mit Neſſel beſpannt und übertapeziert, ſind hier am Platze. Die Niſche bekommt an ihrer Vorderſeite bündig mit der Wand ringsherum einen Holzrahmen, der am Fußboden, Seiten⸗ wänden und Fen⸗ ſterbrett befeſtigt wird. An dieſen ſo angebrachten Rahmen werden die Türen an⸗ geſchlagen, die nur aus Kiefern⸗ rahmen mit auf⸗ geleimtem Sperr⸗ holz beſtehen. Die f—. Innenausſtattung der Niſchen richtet ſich nun ſtets nach dem jeweiligen Gebrauch. Am einfachſten iſt die Fenſter⸗ aiſche als Bücherregal ausgearbeitet, hier ſind nur Böden für die Bücher nötig, die an jeder Schmalſeite der Niſche auf dort befeſtigten Leiſten ruhen. Sehr praktiſch iſt es, wenn kein Kinderzimmer vor⸗ handen, eine Fenſterniſche im Wohnzimmer als Kinder⸗ ſpielzeugſchrank auszubauen. Auch für die Hausfrau ſelbſt kann die Fenſterniſche im Wohnzimmer ein idealer Ar⸗ beitsplatz werden. Ein Nähtiſch iſt oft bei den heutigen Einrichtungen ein wenig geſchätztes Möbelſtück, da er in ſeiner alten Form nicht zu der heutigen Zimmereinrich⸗ tung paßt. Und dabei iſt gerade ein Ort, wo all die tau⸗ ſend Kleinigkeiten zum Flicken und Stopfen untergebracht werden ſollen, von jeder Hausfrau begehrt. Die Fenſter⸗ niſche ſoll der Haufrau ſo einen verſteckten, modernen und geräumigen Platz beſcheren. Wie beim Kinder⸗Spielzeug⸗ ſchrank iſt hier eine Klappe als Ablage angebracht. Der dahinter befindliche Raum nimmt Flickwäſche und dergl. auf, die andere Hälfte der Niſche wird mit Schubkäſten verſehen. Im Schlafzimmer fehlt der Platz für Schuhzeug; den beſten Platz dafür bietet wiederum die Fenſterniſche, ohne durch ihre Verwendung den Geſamteindruck des Zimmers zu ſtören, die Niſche für die Schuhe bekommt wieder vorn zwei Türen, und innen werden einfache Roſte aus Kiefernholz angebracht, auf denen die Schuhe trocken, luftig und ſtaubfrei aufbewahrt werden. Es iſt hierbei darauf zu achten, einen Luftraum zwiſchen Rahmen und Fußboden zu laſſen. Handwerkzeug und Putzzeug und deſſen Unterbrin⸗ gung ſind Sorgenkinder der Hausfrau. Der Platz für dieſe Sachen fehlt immer, denn im Küchenſchrank ſieht die Hausfrau dieſe Sachen nicht gern, da ſie dort unnötigen, aber unvermeidlichen Schmutz geben. Eine Fenſterniſche in Küche oder Diele, für dieſen Zweck ausgebaut, iſt ein guter Aufbewahrungsort für im Haushalt notwendige Utenſilien. Viele Arten und Verwendungsmöglichkeiten ſind hier zu finden, und gern wird die Hausfrau die eine oder an⸗ dere ausnutzen oder verwerten. Text und Zeichnung: Werner Weiſe. Salat— ganz anders Wir kennen nur die landläufigen Salatrezepte. Sind zamit alle Möglichkeiten erſchöpft? Beileibe nicht! Damit das Küchenprogramm eine kleine Erweiterung erfährt, nachen wir drei nette Vorſchläge. Schinkenſalat. Als Zutaten brauchen wir/ Pfund zekochter Schinken, 3 oder 4 hartgekochte Eier, je 2 Eß⸗ öffel Oel und Eſſig, 1 Priſe Salz, 7 Liter Rahm, Peter⸗ ſilie. Die Zubereitung iſt einfach: Der Schinken wird in jeine Würfel geſchnitten, die hartgekochten Eier werden jein gehackt. Aus Oel, Eſſig, Salz, Rahm und gehackter Peterſilte rührt man eine Salatſoße und mengt Eier und Schinken darin an. Kartoffelſalat in Kohlblättern. Ausgeſucht ſchöne Kohlblätter, ſowohl ſolche von Weiß⸗ als auch von Rot⸗ ſohl, werden mit kochendem Waſſer überbrüht. Dann tropft man ſie ab und legt ſie in eine Eſſig⸗Oelmarinade, die mit Pfeffer, Salz und Zwiebel gewürzt wird. Kartof⸗ felſalat wird wie üblich zubereitet, nur müſſen die ir⸗ koffeln in ganz kleine Würfel, nicht in Scheiben, geſchnit⸗ ken werden. Zuletzt gibt man etwas dicke Mayonnaiſe an den Kartoffelſalat, tropft die Kohlblätter ab und füllt ſie mit dem Salat, wobei man ſie zu Würſtchen aufrollt. Man cichtet abwechſelnd je ein helles, dann ein rotes Würſtchen auf der Schüſſel an. 8 — Austeſche fee 2 8 Oeilen- Ræzaeoibuch, Faichæen maœchu edude A, N. Oelen s Hache, Ga 2 177 4 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. VfTuht Feudenheim— 07 Mannheim 2:0 SC Käfertal— 08 Mannheim 6:1 Amicitia Viernheim— Phönix Mannheim 4:1 F Seckenheim— Alemannia Ilvesheim 3:3 Ol. Neulußheim— Germania Friedrichsfeld 2:2 FV Weinheim— 08 Hockenheim 5:0 Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 5 4 0 1 176 8.2 TV Weinheim 4 3 1 0 13 5 7 1 BVfTu. R. Feudenheim 4 8 0 1 128 62 SC. Käfertal 5 3 0 2 14:9 6˙4 Alem. Ilvesheim 5 2 2 1 12 a 11 6: 4 FV Sechkenheim 4 2 1 1 137 5 3 Olympia Reulußheim 3 1 1 1 7 6 33 Germ. Friedrichsfeld 4 1 1 2 7:8 3 5 Phönix Mannheim 4 1 1 2 49 3 SpVg. 07 Mannh. 5 1 1 3 5 13 3 7 Fortuna Heddesheim 4 1 0 8 325 2:6 FV Hockenheim 3 1 0 2 59 214 08 Mannheim 4 0 0 4 4:20 028 Morgen ſteigt auf hieſigem Platze der Großkampf In Seckenheim ſteigt: Seckenheim— 07 Mannheim Zum dritten Male in dieſem Jahre ſtehen ſich beide Mannſchaften gegenüber. Die beiden abgewickelten Spiele waren notwendig, um die Kreismeiſterſchaft zu ermitteln. Ganz überlegen wußte ſich die 07er Mannſchaft die Meiſter⸗ würde zu erringen— in beiden Spielen mußte die Secken⸗ heimer Mannſchaft die Segel ſtreichen. Das morgige Treffen iſt ein wichtiger Punktekämpf, der beide Mannſchaften zur Entfaltung alles Könnens veranlaſſen wird. 07 Mannheim hat bisher recht unglücklich gekämpft und wird ſich morgen erſtmals in beſter Beſetzung vorſtellen. Die bisherigen Spiele mußten mit Erſatz beſtritten werden weil die Soldaten im Manöver waren und erſt ab morgen wieder eingeſetzt werden können.— Seckenheim hat alſo das Glück, die Gäſtemannſchaft in kompl. Beſetzung empfangen zu können. Damit iſt aller⸗ dings auch die Gewähr für ein gutes Spiel gegeben. ch Handball der badiſchen Gauklaſſe. TSV Oftersheim— Tv. 98 Seckenheim Tad. Ketſch— FC Freiburg To. Weinheim— TS Nußloch VfR Mannheim— Sp. Waldhof Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte TV. Not 3 3 5— 27 2⁰ 8 V. f. R. Mannheim 2 2 5 5 22 13 4 S. V. Waldhof 1 1 5— 214 2 SC. Freiburg 1 1—— 149 2 Ty. 98 Seckenheim 2 1— 1 1611 2 Tgd. Ketſch 2 1— 1 15 18 2 62 Weinheim 2 1— 1 12 20 2 TV. Nußloch 1—— 1 9 14—. TSV. Oftersheim 1—— 25 4 21. T. V. Hockenheim 3— 2 3 1126 Die Tabelle beſagt noch wenig über die Spielſtärke der Vereine, ihre Ausſichten, Führung und Abſtieg. Es wäre auch verfrüht, ſich darüber ſchon zu viele Gedanken zu machen. Der kommende Sonntag wird darüber ſchon mehr Klärung bringen. Spv. Waldhof wird ſich auch auf dem VfR⸗Platz die Punkte holen, ebenſo wie Ketſch gegen Freiburg als Sieger hervorgehen wird. Weinheim wird ſich anſtrengen, damit es ihm nicht geht wie im vorigen Jahre. Das Spiel Ofters⸗ heim— Seckenheim müßte eigentlich den 98ern weitere Punkte bringen und zwar deshalb, weil Oftersheim zu Hauſe immer viel beſſer ſpielt, als auswärts. Die Secken⸗ heimer werden auch dieſes Jahr wieder kämpfen müſſen, um auf dem Oftersheimer Waldſportplatz erfolgreich ab⸗ zuſchneiden. Wenn letztere auf dem Waldhofplatz hoch ver⸗ loren haben, ſo darf und kann dies kein Maßſtab für ihr wahres Können ſein, über das man ſich kein falſches Bild machen darf. —— Auswärtiger Sport Die meiſten Sportarten haben ihre Kämpfe um inter⸗ nationale und Meiſterehren ausgefochten. Immer mehr treten jetzt die Kämpfe der übrigen, nicht an den Sommer gebundenen Sportler in den Vordergrund. Beſonders Fußball und Handball entwickeln nun eine rege Tätigkeit. Fußball iſt wieder Trumpf. Mit vollem Programm werden in den ſfüddeutſchen Gauen die Punkteſpiele fortgeſetzt, lediglich der Gau Württemberg, der in dieſem Jahre nicht recht in Tritt kommen will, verzeichnet nur vier Begegnun⸗ gen. Die Spiele des erſten Oktober⸗Wochenendes ſind: Süd weſt: FV Saarbrücken— S Wiesbaden, Ein⸗ tracht Frankfurt— FS Frankfurt, Boruſſia Neunkirchen egen 1. FC Kaiſerslautern, FK Pirmaſens— Wormatia orms, Opel Rüſſelsheim— Kickers Offenbach. Baden: VfR Mannheim— SpVgg Sandhofen(Sah), SV Waldhof— Germania Brötzingen, Freiburger Fc ge⸗ gen VfB Mühlburg, Phönix Karlsruhe— FV Kehl, 1. FC Pforzheim— VfL Neckarau. Württemberg: Stuttgarter Kickers— J Zuf⸗ fenhauſen, VfB Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart, Sportfreunde Eßlingen— 1. SS Ulm, Ulmer FV 94 ge⸗ gen Stuttgarter SC. Bayern: Wacker München— BC Augsburg, Bayern München— Pf Ingolſtadt, 1. FC Nürnberg— 1860 München, Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg, JC 05 Schweinfurt— SpVgg Fürth. Im Ausland werden die engliſchen Ligaſpiele fort⸗ geſetzt, und Länderſpiele gibt es in Stockholm(Schweden gegen Dänemark), in Oslo(Norwegen— Irland), in Prag (icchechoſlowakei— Jugoflawien) und in Bukareſt(Ru⸗ mänien— Türkei). Im Handball weiſt das ſüddeutſche Meiſterſchaftsprogramm am Sonntag folgende Spiele auf: Südweſt: MSV Darmſtadt gegen FSW Frankfurt, Polizei Frankfurt— Germania Pfung⸗ ſtadt. Baden Tgd Ketſch— Freiburger Fc, TS Of⸗ tersheim— TV Seckenheim, TV Weinheim— TSV Nuß⸗ loch, VfR Mannheim— S Waldhof. Württem berg: TW Altenſtadt— Turnerſchaft Göppingen, TV Cann⸗ ſtatt— Eßlinger TSV. TS Schnaitheim— TSV Sü⸗ ßen, TV Urach— Stuttgarter Kickers, Turngeſellſchaft Stuttgart— KSV Ae Bayern: Poſt Mün⸗ chen— Fe Bamberg, TV Milbertshofen— 1860 Fürth, Bamberger Reiter— SpVgg Fürth, Polizei Nürnberg ge⸗ gen Turngemeinde Landshut. Im Kugbyſport werden die ſüddeutſchen Punkteſpiele mit nur einem Tref⸗ fen im Gau Süd weſt fortgeſetzt, und zwar ſtehen ſich in Frankfurt die Eintracht und der TV Offenbach gegen⸗ über. In der Leichtathletik wird es immer ruhiger. Es naht die Zeit der Waldläufe, die ſchon am Sonntag mit dem 10. Herbſt⸗Feldberglauf im Taunus eingeleitet wird. In Berlin unternimmt der deutſche Meiſter Fritz Bleiweiß einen Angriff auf den deutſchen 25⸗km⸗Rekord im Gehen. In der Karls⸗ ruher Hochſchulkampfbahn tragen die beſten Jugend⸗ lichen der Gaue Südweſt, Baden und Württemberg einen Gaukampf aus, der ſich über 17 Wettbewerbe erſtreckt. Kreuz und Quer Alte Jeitungsnotiz zerſtört eine Ehe.— Der Juwelen. ſchatz im Holzbein.— Er fraß eine Serviette.- Seltſam ſind oft die Wege der Vorſehung, und der Ju⸗ fall vermag bisweilen des Menſchen Schickſal zum Guten oder zum Schlechten zu führen. In überaus glücklicher Ehe lebte ein Kaufmann in Budapeſt mit ſeiner jungen hüb⸗ ſchen Frau. Die aus einer ſehr angeſehenen Budapeſter Familie ſtammende Gattin lernte ihren Mann in Turin kennen, wo ſie die Univerſität beſuchte, in der Abſicht, wei⸗ terzuſtudieren. Doch gleich nach der Heirat zog ſie es vor, ich ausſchließlich dem Haushalt ihres Mannes zu widmen, er ein ſehr gut gehendes Geſchäft betrieb. Das Glück der jungen Hausfrau ſchien ſeinen Höhepunkt zu erreichen, als ſie merkte, daß ſie einem freudigen Ereignis entgegenging. Gerade war ſie mit dem Einmachen von Obſt beſchäftigt und henutzte bei der Arbeit auch alte Zeitungen. Bei die⸗ ſer Beſchäftigung fiel ihr Blick zufällig auf eine Notiz, in der ſie den Namen ihres Mannes las. Jetzt wurde ſie ſtutzig und entdeckte beim Durchleſen der Zeitung zu ihrem größten Schrecken und Entſetzen, daß es ſich um eine lan⸗ 9 Zeit zurückliegende Gerichtsverhandlung handelte, in er ihr Gatte in Italien wegen Preistreiberel zu vier Wochen Kerker verurteilt worden war. Daraufhin verwan⸗ delte ſich die Liebe der Frau plötzlich in großen Haß, und da ſie keine Minute länger mit ihm zuſammenleben wollte, verließ ſie ihn und ſtrengte gegen ihn Klage auf einen monatlichen aß en an. Der Mann erklärte vor Gericht, daß ſein Vergehen weit zurückliege und ge⸗ ſühnt ſei und daß er im übrigen ſeiner Frau keinerlei An⸗ laß zu ihrem Schritt gegeben habe. Daraufhin wurde die Klage der Frau abgewieſen, die ich jedoch mit dem Be⸗ ſcheid nicht zufrieden gab. Und tatſächlich gelangte die N Gerichtsinſtanz zu einer entgegengeſetzten 0 ung. Sie ſprach der Frau die Alimente zu mit der Be⸗ gründung, daß die Frau von dem Vorleben ihres Man⸗ nes keine Kenntnis hatte und von ſeiner Beſtrafung erſt durch die alte Zeitung erfuhr. Da dieſe 1 bei der Frau eine ſeeliſche Erſchütterung hervorrief, ſei anzu⸗ nehmen, daß ſie den Mann nicht geheiratet hätte, wenn ſie von ſeiner Verurteilung gewußt hätte. Eine wen ſchlimmere Sache kam in Belgrad ebenfalls durch einen Zufall an den Tag. Dort lebte ein Invalide namens Mio Lukiſche, der einen recht beklagenswerten Eindruck machte und mit ſeinem künſtlichen Bein nur ſchwer ſich fortzubewegen imſtande war. Als er dieſer Tage ie Straßenbahn verließ, hatte er das Unglück, daß dem allſeits bedauerten Manne der untere Teil des Kunſtbeines aus der Gelenkfaſſung auf die Straße fiel. Auf ihn, der 9 5 dalag, eilte ein Paxant zu, um ihm in ſeiner Not ehilflich zu 5 Dabei fiel es dem Helfer, der zufällig ein Kriminalbeamter war, auf, daß im Innern des Holz- beines etwas glitzerte, und beim näheren Zuſehen fand er, daß es ſich um wertvolle Juwelen und Edelſteine han⸗ delte. Das genügte dem Hüter der Geſetze, den Mann, der bisher das allgemeine Mitleid erregte, auf Herz und Nie⸗ ren zu unterſuchen. Seine Verdächtigungen ſollten ſich. ſchon in den nächſten Augenblicken beſtätigen. Denn, wäh⸗ rend er die vielen Schätze des Protheſeninneren auskramte, unter denen ſich eine große Menge von Brillanten und Goldringen befand, fiel der Forſcherblick des Kriminaliſten bald auf ein gewiſſes Handwerkszeug, wie es nur die ge⸗ riſſenen Einbrecher bei ſich zu führen pflegen, wenn ſie ſich auf die„Arbeit“ begeben. Im Verlaufe einer Vernehmung brachte er denn auch ſchließlich aus dem verſtockten Sün⸗ der heraus, daß er in der vorhergegangenen Nacht katſach⸗ lich in einen Juwelierladen eingebrochen und die wertvoll⸗ ſten Stücke der Auslagen mitgenommen hatte. Natürlich ließ der„Retter in der Not“, der in dieſem Falle dem„Ge⸗ retteten“ zum Verhängnis wurde, dieſen nicht mehr lau⸗ fen, ſondern veranlaßte ſeine Ueberführung in die Ge⸗ fängniszelle, wo ihm wohl Zeit gelaſſen werden wird, in Zukunft ſeine Protheſe beſſer in Ordnung zu halten. Die Einfälle, einen Trick zur Erlangung von Geld an⸗ zuwenden, ſind ſehr verſchieden. So verſuchte in London ein Mann, der eine ſchwere Bauchoperation glücklich über⸗ ſtand, dieſen Anlaß dazu auszunutzen, um hohe Ver⸗ ſicherungs- und Schadenerſatzforderuͤngen zu ſtellen. Kurze Zeit nach dem Verlaſſen des Krankenhauſes klagte er über heftige Krämpfe und Erſtickungsanfälle. Da man vermu⸗ tete, daß bei der Operation möglicherweiſe ein Fremdkör⸗ per in der Bauchhöhle zurückgelaſſen ſein könnte, ſchrilt man zu einer erneuten Bauchöffnung. Und ſiehe da, ein e großes weißes Tuch konnte der Chirurg dabei aus em Körper holen, von dem offenbar die Beſchwerden des Patienten herrührten. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um eine Serviette handelt; nur blieb es vorerſt unver⸗ ſtändlich, wie dieſe in den Verdauungsapparat des Kran⸗ ken kommen konnte. Doch dieſer ſtrengte eine Schaden⸗ erſatzklage gegen den behandelnden Arzt an, die auf einen ſehr hohen Betrag lautete, mit der Begründung, durch das in ſeinem Körper verbliebene Tuch ſei ſeine Geſundheit aufs i gefährdet worden. Das 1 ſchenkte auch den 1 8 Glauben, nicht jedoch der be eee der die ehauptungen als völlig 1 bezeichnete. Es wurden weitere Fe tſtellungen getroffen, die ergaben, daß Servietten dieſer Art im Krankenhaus überhaupt nicht be⸗ nutzt würden, 5 das Tuch aber mit jenen übereinſtimme, die ſich im Hauſe des Patienten befänden. Daraufhin nahm der Prozeß eine ſenſationelle Wendung. Einwand⸗ rei war damit erwieſen, daß der Kranke aus betrügeri⸗ er Abſicht, um eine hohe Geldentſchädigung herauszu⸗ lagen, die Serviette zu Hauſe verſchluckt hatte. Der ann mußte ſchließlich ſeine Schuld bekennen und wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm-) 0 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Nollen: Gymnaſtikz 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten) g Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſt, 8.30. Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik, 13 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mit tagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sende 1. 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nacht ten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport Sonntag, 3. Oktober: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen; anſchl. Wet⸗ ter, Gymnaſtik; 8.30 Kath. Morgenfeier; 9 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10 Wie es euch gefällt; 11 Volksmuſik it Kurzberichten vom Leben und Treiben am Bückeberg; 1 Feſtliche Muſik mit Uebertragungen vom Staatsakt des Deub⸗ ſchen Erntedanktages 1937 auf dem Bückeberg; 14 Muſikalß, ſches Zwiſchenprogramm; 14.80 Kaſperle und des Müller Löwe; 15 Unterm Weizenkranz, heimiſche Lieder und Bräu zur Ernte; 15.30 Chorgeſang; 16 Stuttgart ſpielt auf, Muff zum Sonntagnachmittag; 18 Bauernlieder und Tän e; 19 Nachrichten, Sport; 19.30 Kleine Abendmuſik, Schallpianen 20 Großes Unterhaltungskonzert mit Kurzberichten vom Aus⸗ klang des Deutſchen Erntedanktages 1937 in der Reichsbauern⸗ ſtadt Goslar, Uebertragung des Zapfenſtreiches; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Muſfik zur Anterhaltungz 24 Nachtmuſik. Montag, 4. Oktober: 10 Der Zauberer Chemikulus, Lehrſpiel über die Kno⸗ chenverwertung; 10.30 Sendepause; 17 Buntes Konzert Schallplatten; 19.15 Stuttgart Jpielt auf; 21 Konzert; 2816 Deutſchland baut auf; 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 5. Oktober: 10 Von Pflanzen und Tieren und vom Brauchtum im Monat Oktober, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 18 Streich⸗ quartett D⸗dur von Karl Kappeſſer; 19.15 Was ſinget und klinget; 19.55 Schaltpauſe; 20 Reichsſendung: Eröffnung des Winterhilfswerks 1937⸗38; 22.20 Politiſche Zeitungsſchauz 22.40 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 6. Oktober: 10.. verloren iſt das Slüzzelin..„ Hörfolge von deutſchem Minneſang; 10.30 Sendepauſe; 18 3 Eberſteburg in de Krone, heitere Weiſen aus Baden; 19.15 Unſer ſingen⸗ des, klingendes Frankfurt; 20.15 Anno dazumal, heiteres Hörspiel; 21.15 Spiel um die Meersburg, von alten Tüͤt⸗ men, junger Liebe und neuem Wein; 22.30 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: 5 Sonntag, 3. Oktober: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9 Chriſtlliche Morgenfeier; 9.45 Blutsbewußtſein und Raſſeſtolz; 10 Schöne Melodien; 10.55 Umſchaltpauſe; 11 Bauernmuſik mit Kurz⸗ berichten vom Leben und Treiben am Bütkebe rg; 12 Feſt⸗ liche Muſik mit Uebertragungen vom Staatsakt des deutſchen Erntedanktages 1937 auf dem Bückeberg; 14 Militärkonzert; 14.30 Für unſere Kinder: Kaſperle und des Müllers Löwe; 15 Militärkonzert, 15.30 Mümmelmann, heitere Szenen um kleine Haſen; 16 Nachmittagskonzert; 18 Ins rechte Licht ge⸗ rücktl, Funkkabarett; 19 Zeit, Nachrichten; 19.10 Anterhal⸗ tungskonzert; 19.40 Sporkſpiegel des Sonntags; 19.55 Schalt⸗ pauſe; 20 Abendmuſik zum Erntedankfeſt mit Kurzberichten vom Ausklang des Deutſchen Erntedanktages 1937 in der Reichsbauernſtadt Goslar, Uebertragung des Zapfenſtreiches; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Muſik zur Unterbonlung; 24 Nachtkonzert. Montag, 4. Oktober: 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Sendepauſe; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 21.15 Feſtliche Muſik, 22.30 Muſik. Dienstag, 5. Oktober: 11.15 Sportfunk für die Jugend; 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Liebe Nichte, hör mal zul, Rundfunkzwiegeſpräch füt eine Person; 15.30 Sendepauſe; 17.30 Konzert; 19.10 Muff⸗ kaliſche Stapelläufe; 19.55 Schaltpauſe; 20 Eröffnung des Winterhilfswerkes 1937⸗38; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 6. Oktober: 11.45 Deutſche Scholle; 19.15 Unſer ſingendes, klingen⸗ des Frankfurt; 21.15 Alles nach Wunſch, einmaliges Gaſt⸗ ſpiel des Kasperl Larifari für die Erwachſenen; 22.20 Kame⸗ rad. wo biſt du?; 22.30 Unterhaltung und Tanz. J ä 7 5 8