Beingspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe- Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., 1 Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte ku. 9. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſeruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages-und Auzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verküͤndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Son- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 9. 37: 1150 37. Jahrgang Montag, den 4. Oktober 1987 ——ͤ—ͤ— Nr. 231 Oer Staatsakt auf dem Bückeberg Stadt und Land bekennt ſich zur Volks gemeinſchaft. Auf dem Bückeberg, 3. Oktober. Wie alljährlich waren wieder Hunderktauſende zum Bückeberg geeilt, um hier in einer gewaltigen Kundgebung inmitten fruchtbarſter niederſächſiſcher Landſchaft im An⸗ geſicht ſtolzer Zeugen einer machtvollen Vergangenheit in enger Gemeinſchaft den Ehrentag des deutſchen Bauern⸗ tums zu begehen und ein neues Bekenntnis zur Arbeits. und Schickſalsgemeinſchaft des Volkes abzulegen. Der Staatsakt des Erntedanktages war von einem prachtvollen ſonnigen und warmen Wetter begünſtigt. Seit 5 Uhr früh war der Aufmarſch der Teilnehmer im Gange. Sechs Muſikkorps der Wehrmacht ſpielten unter Leitung des Luftwaffen⸗Muſikinſpizienten Prof. Husadel auf dem Berge fröhliche Weiſen und Märſche. Ein Maſſen⸗ chor von faſt 20000 Sängern aus ganz Niederſachſen un⸗ ter Leitung von Kapellmeiſter Stenzel vom Deutſchlandſen⸗ der brachte Volkslieder zu Gehör. Durch die Reihen der be⸗ reits zu vielen Hunderttauſenden angeſchwollenen Menge marſchierten faſt 1000 Feldzeichen und Fahnen der Partei⸗ liederungen Dann folgten in langen farbenfrohen Rei⸗ 90 3000 Trachtenträger, 90 Jungen und Mädel als Ab- ordnungen des Landjahres und 60 Studenten als Ver⸗ treter der 9000 Erntehelfer der Deutſchen Studentenſchaft, 1000 Kriegs⸗ und Arbeitsopfer wurden mit Omnibuſſen herangefahren und erhielten bevorzugte Plätze unterhalb der oberen Tribüne. Die Ehrenformationen der SA und Se, des NSKK, des NSF, des Reichsarbeitsdienſtes und der Politiſchen Leiter und der Hitler-Jugend nahmen Aufſtellung. Insgeſamt hatten ſich 1 200 000 Teilnehmer eingefunden. Um 11.30 Uhr lief der Sonderzug des Führers und Reichskanzlers ein, der von Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsführer SS Himmler, dem Oberpräſidenten von Han⸗ nover, Stabschef Lutze, dem Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberſt Freiherr von Fritſch und dem Gauleiter des Gaues Südhannover⸗Braunſchweig Reichsminiſter Ruf empfangen wurde. Langſam näherte ſich die Wagenkolonne dem Feſtplatz, während 21 Schuß Salut das Staatsober⸗ haupt begrüßten. Jubelnde Zurufe klangen dem Führer und Reichskanzler entgegen, der unter den Klängen des Präſentiermarſches vor der Tribüne im Tal die Ehrenfor⸗ mationen der Wehrmacht und der Parteigliederungen ab⸗ ſchritt. Reichsſtudentenführer Scheel meldete die Abord⸗ nung der ſtudentiſchen Erntehelfer. Der Weg durch das Volk „Die Trachtengruppen füllten zu beiden Seiten den er⸗ öhten Weg, den der Führer und Reichskanzler auf dem Zege zur oberen Tribüne gehen mußte. Von jetzt ab führt dieſer Weg den Namen„Der Weg durch das Volk“. Wie⸗ der hegann wie in jedem Jahr der Gang durch das Spalier der Trachtengruppen, die meiſt mit Bodenerzeugniſſen ih⸗ rer Heimat hierher gekommen waren. Von rechts und links ſtreckten ſich Tauſende und Abertauſende von Händen entgegen, um Adolf Hitler die Hand zu drücken. Ununter⸗ brochen klang der Jubel der Maſſen über das weite Feld. 5 Füngergruß„Grüß Gott mit hohem, hellen Klang“ ertönte. Der Gau Oſtpreußen überreichte Adolf Hitler die Ern⸗ lekrone. Die Abordnung beſtand aus einem Jun bauern, einer Jungbäuerin, einem Junglandarbeiter und einer Wadlandarbefterin. Der Ernteſpruch ſchloß mit den orten: Mein Führer! Sie ſchützen mit ſtarker Hand unſer Land, unſer Volk, unſeren Stand! Als unſeres Dankes beſcheidenes Zeichen wir Ihnen die Erntekrone reichen. Faſt dreiviertel Stunden hatte der Führer und Reichs⸗ kanzler für den 500 m langen Weg durch das Volk bis zur Tribüne durch die Menge hindurch gebraucht. In ſei⸗ 15 Begleitung ſah man 1 der Ehrentribüne u. a. die eichsminiſter Darre, Göbbels, Saber Frank, 0 Kerrl Schwerin⸗Kroſigk, e S Himmler, Stabschef utze, Reichsorganiſatlonsleiter Dr. 8 Reichsleiter Vouhler, Rei sjugendführer Baldur von Schirach, Gene⸗ raloberſt Freiherrn von Friſch als Vertreter des Reichs⸗ klegsminiſters Generalfeldmarſchall von Blomberg, die Reichsſtatthaller Röver und Sauckel. Der Führer und Reichskanzler begrüßte die Mitglieder des 2 aten n Korps und wandte ſich dann, immer hne dankend, den Maſſen zu, deren Heilrufe kein Ende men. Die Schauübung der Wehrmacht Grüne Leuchtbomben und das Signal„Das Iöunch kündigten den Beginn der großen Wehrmachts⸗ ten agen an, die ſich ähnlich wie im leßten Jahre, aber un⸗ er ſtärkerer Beteiligung der Kavallerie, abſpielten. An der 1 Partei nahmen teil das Infanterieregiment 82, die Abt teilung des Artillerieregiments 19, die 2.(ſchwere) eilung des Artillerieregiments 42, die 2. Abteilung des taffzerregiments 3, 2 Jagdſtaffeln und eine Sturzkampf⸗ fe an der roten Partei die Kavallerieregimenter 3 und antentas, Kraftradſchützen⸗Bataillon 3, eine Fallſchirmin⸗ lotgntekompanie die 2. Abteilung des Artillerieregiments und 1 green nere lune 6, eine leichte Feldbatterie 10000 wc ſchwere Flakbatterie. Das Gefecht, an dem über 4000 Mann betefligt waren, ipielte ſich oſtwürts der ri Nänien Pyrmont Hameln ab. Der ſchwungvolle An⸗ der Kavallerie⸗Reaimenter wurde mit der aleichen Ganze —————— Begeiſterung verfolgt wie der tapfere Einſatz der Infän⸗ terie, das kollkühne Fallſchirmabſpringen aus den Flug⸗ zeugen genau ſo wie das Vorgehen der Tanks and der Einſatz der Kampfſtaffeln und Sturzflieger. Eine Brücke wurde von den Fliegern vernichtet und auch das„Bücke⸗ 985 ging ſchließlich im Feuer der Artillerie in Flammen auf. Ein beſonderes Ereignis bildete Start, Flug und Lan⸗ dung des langſam fliegenden Flugzeuges„Fieſeler⸗Storch“, das aus den letzten großen Wehrmachtsmanövern weithin bekanntgeworden iſt. Nach den Darbietungen der Wehrmacht begab ſich Adolf Hitler zur unteren Tribüne, wieder auf dem gan⸗ en Weg von den Kundgebungen der Maſſe begleitet. Der ſtaſſenchor ſang das Lied„Wir ſind die Männer vom Bauernſtand“. Dr. Goebbels eröffnet den Staatsakt Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnete dann den zweiten Teil des Feſttages, den Stuatsakt. Beifall begleitete faſt jeden Satz ſeiner Rede, in der er ausführte: „Mein Führer! 1 Million 200 000 deutſche Vauern und Bäuerinnen aus dem ganzen Reich ſind auf dem Bückeberg und den Stra⸗ ßen und Plätzen rings herum verſammelt, um mit Ihnen, mein Führer, gemeinſam das Erntedankfeſt des Jahres 1937 zu begehen. In dieſer Stunde ſind darüber hinaus ungezählte Bauern und Städter im ganzen Reich mit uns durch die Aetherwellen verbunden. Das ganze deutſche Volk feiert ſei⸗ nen Erntedank, denn es lebt ja vom täglichen Brot, das der Bauer ihm ſchafft. Ein Jahr harter Bauernarbeit liegt hinter uns. Früher wurde der Erntedank nur von den Bauern gefeiert. Heute feiert ihn das ganze Volk, denn Sie, mein Führer, haben die Brücke geſchlagen zwiſchen Bauer und Arbeiter, zwiſchen Land und Stadt. Die Menſchen, die hier um Sie verſammelt ſind, haben es nicht leicht in ihrem Leben. Auch hierher ſind die vielen Hunderttauſende zum größten Teil nur unter den ſchwerſten Strapazen gekommen. Ste ſind gekommen, um Sie, mein Führer, zu ſehen(laute Heilrufe), um einmal im Jahre durch lauten Jubel und überlauten Jubel und über⸗ ſtrömende Begeiſterung Ihnen ihre Huldigung und ihre Ver⸗ ehrung entgegenzubringen(neuer, anhaltender Beifall). Denn Sie, mein Führer, haben das Bauerntum wieder zum Urquell unſerer Volkskraft gemacht. Sie haben das deutſche Volk wieder mit der Scholle verbunden. Darum haben Sie im deutſchen Bauern auch den treueſten Gefolgsmann(neue be⸗ geiſterte Heilrufe). Und ſo grüßen wir Sie im Kreiſe von Hunderttauſenden deutſcher Bauern. Gegrüßt vom Bauern⸗ tum, gegrüßt vom deutſchen Volke, ſo rufen wir: Anſer Füh⸗ rer Sieg⸗Heil!“ Der Reichsbauernführer ſpricht Darauf nahm der RNeichsbauernführer Reichsminiſter Darre das Wort zu folgender Nede: „Mein Führer! Hohe Gäſte! Deutſche Männer und Frauen! Das deutſche Landvolk hat ein Jahr großer An— ſtrengung und Kraftentfaltung hinter ſich Das große Ziel, deſſen Erreichung ihm geſtellt iſt, erforderte den Einſatz aller Kräfte. Alle Wogen die der Fleiß und das Können des Bauern für eine gute Ernte ſchaffen konnten, waren in dieſem Jahre erfüllt. Freilich, das Wetter liegt nicht in unſerer Hand und hat oft genug den bäuerlichen Fleiß ſchlecht belohnt. Auch im vergangenen Jahre war es uns nicht immer genf geſinnt. Wenn auch ſtellenweiſe das Getreide unter der Ungunſt des Wetters gelitten 125 wenn auch ein harter Winter zu umfangreichen Umpflü⸗ gungen von igen dach fe e ſo können wir heute dem Allmächtigen doch für dieſe Ernte danken. Die Hack⸗ fruchternte verſpricht ſogar reichen Segen. Wir geben uns daher über die Schwierigkeiten keiner Täuſchung hin. Bereits jetzt kann ich aber voll Ge⸗ nugtuung darauf hinweiſen, daß das deutſche Volk für dieſe Nöte der Landwirtſchaft ein außerordentlich großes Verſtändnis gezeigt hat. Der freiwillige Einfatz in der Ernkehilfe iſt eines der ſchönſten Beiſpiele des wiedererwachten Ge⸗ meinſchaftsbewußtſeins. Mit dem Nährſtandsgeſetz und der Marktordnung war die Marſchrichtung der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik gegeben. Der Wille zur Leiſtung aber konnte eben nur auf der neuen Grundlage der gebundenen Wirtſchaft entfaltet werden. Um die Leiſtungsſteigerung in ihrem vollen Umfange würdigen zu können, muß man ſich klar machen, daß der Verbrauch an Nahrungsgütern infolge des wirtſchaftlichen Aufſtieges und der Wiedereingliede⸗ rung von mehr als ſechs Millionen Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß ganz erheblich zugenommen hat. Man muß dabei berückſichtigen, daß einer Bevölkerungszahl, die heute genau ſo groß wie 1914 auf dem damaligen größe⸗ ren Reichsgebiet iſt, eine 1 der landwirt⸗ ſchaftlich genutzten Fläche durch den erſailler Vertrag um faſt fünf Millionen Hektar, das ſind 14,3 v. H., gegen⸗ überſteht. Wenn man außerdem noch berückſichtigt, daß die Einfuhr an Lebensmitteln von über 6 Milliarden Mark vor dem Kriege und noch 4,8 Milliarden Mark im Jahre 1927 auf 1,5 Milliarden Mark im Jahre 1936 geſunken iſt, ſo wird man erkennen, wie klein die Produktionsgrund⸗ lage iſt, die dem Landvolk zur Verfügung ſteht. Deshalb bleibt die reſtloſe Verſorgung des deutſchen Volkes aus dem deutſchen Boden ein ſchwieriges Problem. Mit Freude kann ich feſtſtellen, daß das Verſtändnis für die Verſorgungslage in ſehr weiten Kreiſen der Konſu⸗ mentenſchaft vorhanden iſt. Der Städter feiert heute nicht nur mit dem Landvolk gemeinſam den Erntedank, ſondern weiß auch den Wert des geernteten Nahrungsgutes richtig zu ermeſſen. Deshalb wende ich mich beſonders an die deutſchen Hausfrauen und bitte ſie gerade am Erntedanktage hauszuhalten mit den Erzeugniſſen unſerer deutſchen Erde, gleichzeitig aber auch— und mag es für die einzelne Familie noch ſo ne⸗ benſächlich erſcheinen— den vermeidbaren Verderb zu verhindern. Vor allen Dingen muß das deutſche Volk mehr A ch⸗ tung vor dem Brot zeigen. Schon der tägliche Ver⸗ luſt einer einzigen Schnitte Brot in jedem Haushalt ergibt insgeſamt einen jährlichen Verluſt von mehr als ſechs Millionen Zentnern Brotgetreide. Das iſt etwa ein Drittel unſerer jährlichen Durchſchnittseinfuhr. Dieſe ſechs Milllo⸗ nen Zentner b müſſen jetzt mit rund 40 Millio⸗ nen Reichsmark Deviſen beſchafft werden, eine Summe, die wir für unſere Rohſtoffverſorgung viel nötiger brau⸗ chen. Es iſt deshalb unverankworklich, Brot verderben zu laſſen. Wenn wir den harten Schritt tun mußten, dem landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeuger die Verfütterung des Roggens und Weizens zu verbieten, ſo müſſen wir auch vom Städter verlangen, mit dem wichtigſten Nahrungsgut des Volkes, dem Brot, ſorgſam umzugehen. Dazu gehört vor allen Dingen der Unfug vieler Haushaltungen, das Brot aufge⸗ ſchnitten auf den Tiſch zu bringen. Hierhin gehört auch, daß dem dunkleren Brot und Mehl der Vorzug gegeben wird. Ebenſo iſt nicht nur aus volkswirtſchaftlichen Gründen der Verkehr bon friſchem Brot Verſchwendung, ſondern er iſt auch geſundheitlich ſchädlich. Wir dürfen in dieſem Jahr auf eine reiche Kartoffelernte hoffen. Es iſt notwen⸗ dig, daß der Verbraucher dieſer Tatſache Rechnung trägt, indem er den Verbrauch von Brot e der Kartof⸗ fel einſchränkt und zum Beiſpiel abends mehr Kartoffeln ſtatt Brot ißt. Für den deutſchen Bauern und Landwirt möchte ich vor Ihnen, mein Führer, das Gelöbnis ablegen, daß der deutſche Bauer freudig ſeine Pflicht erfüllen wird. Wir werden unſere ganze Kraft zuſammennehmen, um auch das kommende 9 der deutſchen Ernährung erfolgreich zu beſtehen. Wir bitten den Allmächtigen uns beizuſtehen in unſeren Bemühungen, damit auch künftig unſere Fel⸗ der reiche Ernten tragen.“ Die Rede Adolf Hitlers Erneut kam es zu begeiſterten Beifallskundgebungen, als nun der Führer und Reichskanzler das Wort nahm: „Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Meine deutſchen Bauern! Anter den großen demonſtrativen Gemein⸗ ſchaftskundgebungen des deutſchen Volkes und des neuen Rei⸗ ches nimmt das Erntedankfeſt einen erſten Platz ein. In ihm ſoll ſich nicht nur das deutſche Bauerntum, ſondern auch das deutſche Stadtvolt vor dem ganzen Volk zu den Grundſätzen bekennen, die in erſter Linie ſeine Anabhängigkeit und damit ſein Leben ermöglichen, 6 5 Die Zeit vor unſerer Machtübernahme wurde von an⸗ deren Been beherrſcht als unſere jetzigen. Damals gab es eine liberale Parole, die lautete„Jeder kann tun, was er will!“ Und dann folgte die marxiſtiſche Lebensparole, die lautete:„Jede Klaſſe kann tun, was ſie will, d. h. was u tun ſie ſtärk genug iſt.“ Heute aber gibt es nun nur eine Pardlez Jeder muß tun, was allen nützt, was allen zugute⸗ kommt! Canganhaltender, ſtürmiſcher Beifall der Maſſen). Wie wäre es möglich, eine Gemeinſchaft aufzurichten, wenn in ihr jeder das tun wollte, was er glaubt tun zu kön⸗ nen! Wir ſind hier verſammell— eine gewaltige Kund⸗ gebung, eine gigantiſche Demonſtration! Und doch ſind Sie alle in dieſem Augendüüg nur ein Teil eines geſamten Grö⸗ ßeren! Darin liegt das Geheimnis jeder Leiſtung und jeden Erfolges erfa Genau ſo unmöglich aber iſt die Parole, daß jede Klaſſe tun kann, was ſie tun will. Auch dieſe Parole haben wir in Deutſchland kennengelernt. Sie hat ihren letzten Ausdruck gefunden in dem Satz:„Und wenn Dein ſtarker Arm es will, dann ſtehen alle Räder ſtill.“ Jawohl— die Räder ſind ſtillgeſtanden! Aber man konnte ſie auch nicht mehr in Gang bringen! Das Ergebnis dieſer Parole haben wir ken⸗ nengelernt: Sieben Millionen Erwerbsloſe, eine vernichtete Wirtſchaft, ein ruiniertes Bauerntum. 5 Es gibt daher keine Freiheit des Einzelnen, ſo wenig es eine Freiheit der Klaſſe gibt. Das Leben würde vielleicht aber auch gar nicht ſchön ſein, wenn alles ſo ginge, wie der Ein⸗ zelne es gerade haben wollte. Im Gegenteil, Widerſtände zu überwinden, iſt der höchſte Triumph des Lebens!(Stür⸗ miſcher Beifall). Es kann nur eine Freiheit geben: Die Frei⸗ heit des Volkes! Und dieſe Freiheit kann nur dann gewähr⸗ leiſtet werden, wenn jeder Einzelne bereit iſt, dafür auch ſein Opfer zu bringen.(Begeiſterte Zuſtimmung der Maſſen). Freiheit des Volkes aber heißt vor allem Sicherung der Ordnung des Lebens. Der nationalſozialiſtiſche Stgat hat eine Autorität aufgerichtet, die nicht einer beſtimmten Klaſſe 0 iſt. In unſerer Partei hat ſich das ganze deutſche Volk ſeine 8 1 Organiſation gegeben. Sie t das ganze Volk und trägt damit auch die geſamte Verantwortung. Einer muß den Geſamtüberblick haben, einer iſt verantwortlich nicht nur für die Organiſation der —— Erzeugung, ſondern auch für die Einteilung des Ver⸗ brauchs! Es iſt Aufgabe der Führung, daß ſie dies alles überblickt und von ihrem Standpunkt aus der Geſamtheit die notwendigen Anweiſungen für die Durchführung des Lebenskampfes gibt. 5 Der nationalſozialiſtiſche Staat hat die Organiſation geſchaffen, die es ihm ermöglicht, die großen Direktiven ſowohl für die Produktion als für den Verbrauch zu ertei⸗ len. Er tut es nur des deutſchen Volkes wegen. Denn wenn wir heute irgendeine Anordnung herausgeben, wie im ver⸗ gangenen Jahr 3. B. die Regelung des Fettverbrauchs, dann tun wir das nicht etwa den Schweinen zuliebe, ſon⸗ dern wir tun es für das deutſche Volk, um es vor bitte⸗ ren Enttäuſchungen und Not zu bewahren!(Brauſende Zuſtimmung der Maſſen). Deutſchlands Lebensraum iſt zu klein Wenn wir heute ſagen, daß unſer Lebensraum zu klein iſt und daß wir daher unſeren Lebensraum unbedingt durch Kolonien ergänzen müſſen, dann geht ſo ein weiſer Kopf irgendwo in der elt daher und erklärt:„Was brauchen Sie Kolonien? Sie würden Ihnen nichts nützen! Sie können ja kaufen!“— So geſcheit ſind wir auch, daß wir kaufen können, wenn wir Geld haben. Man hätte uns nur nicht erſt 15 Jahre lang ausplündern ſollen, dann könnten wir heute kaufen!(Stürmiſcher Beifall). Es gibt reiche Leute, die ſagen:„Reichtum iſt eine Laſt, an der man ſchwer zu tragen hat! Keiner ſehne ſich danach, daß auch er von dieſer Laſt aufgebürdet bekommt!“ Nun möchte man meinen, daß, wenn Reichtum eine ſo ſchwere Laſt ſein ſoll, ſie dann froh ſein müßten, etwas von ihr abzugeben. Allein, das wollen ſie dann doch wie⸗ der nicht. So gibt es auch fremde Staatsmänner, die ſa⸗ gen:„Kolonien ſind eine ſchwere Laſt.“ Aber ſie wollen von dieſer Laſt nichts abgeben! Sie ſagen:„Kolonien ha⸗ ben gar keinen Wert!“ Aber trotzdem wollen ſie dieſes „⸗Wertloſe“ unter keinen Umſtänden dem rechtmäßigen Beſitzer zurückgeben. Wenn ich vom„rechtmäßigen Beſitzer“ ſpreche, dann nur in einer Zeit und in einer Welt, die erfüllt iſt von den Idealen völkerbundsrechtlicher Sittlichkeit und Sittſamkeit. And nach dieſen Idealen haben wir Deutſche ja einſt un⸗ ſere Kolonien erworben, und nach anderen Prinzipien, die vom Standpunkt der Völkerbundsmoral aus ſchärfftens zu verdammen ſind, haben wir ſie verloren. Glauben Sie: Wir ſtehen ſchwereren Aufgaben gegen⸗ über als andere Staaten und andere Länder: Zu viele Menſchen auf einem zu kleinen Lebensraum, es mangelt an Rohſtoffen, mangelt an Anbaufläche und trotzdem: Iſt Deutſchland nicht ſchön? Iſt Deutſchland nicht trotzdem wunderbar? Lebt unſer Volk nicht trotzdem ſo anſtändig: Mögen Sie alle mit irgendetwas anderem tauſchen? Ja, meine Volksgenoſſen, woher kommt das, weshalb iſt Deutſchland heute wieder ſchön? Es iſt ſchließlich das Ergebnis der Arbeit, des Fleißes und einer überlegenden Organiſation. Sie wiſſen ja: Als ich zur Macht kam, da prophezeite man mir genau ſechs Wochen Regierung. Und die Männer, die vor mir regierten, mußten das wiſſen, denn ſie ſind ja meiſtens nicht länger dageweſen als ſechs Wochen. Seit⸗ dem ſind nun bald fünf Jahre vergangen. Was aber iſt aus Deutſchland geworden? Ich laſſe Ihnen nicht umſonſt hier bei jedem Erntedankfeſt die Uebungen der Wehr⸗ macht vorführen. Sie ſoll ſie alle erinnern, daß wir hier nicht ſtehen würden, wenn über uns nicht Schild und Schwert Wache halten würden.(Begeiſterte Kundgebun⸗ gen der Maſſen). Jawohl, wir haben den Frieden, aber nur, weil über ihm die neue deutſche Waffe gehalten wird. Das gibt uns den Frieden, das gibt uns die Si⸗ cherheit, und das gibt uns die Vorausſetzungen für unſere Arbeit.(Stürmiſche Kundgebungen). Willensmäßige Führung Dieſer Emporſtieg Deutſchlands iſt aber kein Wunder. Die Grundſätze dieſer Entwicklung können wir in vier Punkte zuſammenfaſſen. Erſtens: Wir haben dem Streit der Einzelnen und der Maſſen untereinander, dem Streit der Stände, der Kon⸗ feſſionen und der Parteien untereinander ein Ende ge⸗ macht. Wir haben dem Volk die Ueberzeugung gegeben, daß es nur als Volk beſtehen kann und nicht als eine Sammlung von Individuen oder Parteien uſw. Zweitens: Wir haben darüber eine Autorität geſtellt: Eine Autorität, die niemand anderem verpflichtet iſt als dem deutſchen Volke und die ſich daher auch kraft dieſes 1 durchgeſetzt hat, durchſetzt und ſi durchſetzen wird. Und drittens: Wir haben vor allem einen Willen in Deutſchland herausgearbeitet. Wir haben es erlebt im ver⸗ gangenen Jahr, als die Verhältniſſe uns zwangen, einen neuen Plan zur Durchführung zu bringen, den Vierfah⸗ resplan. Nur durch eine ſolche gewaltige Anſtrengung ſind diejenigen Aufgaben zu löſen, die uns in unſeren Ver⸗ hältniſſen nun einmal geſtellt ſind. Das kann aber nur ein Wille und nicht der Wille von 15, von 20, von 50, 100 oder gar von ich weiß nicht wie vielen tauſend Menſchen oder gar Vereinen und Verbänden. Aber nicht nur in der ſtädtiſchen Wirtſchaft, in der Induſtrie iſt eine ſolche willensmäßige Führung notwendig, ſondern auch in unſe⸗ rer Landwirtſchaft. Auch hier muß man von Zeit zu Zeit große Parolen geben. Der Einzelne weiß ja gar nicht, was notwendig iſt, damit alle beſtehen können. Es iß aber die Vorausſetzung für jeden Erfolg, daß der, der den Willen repräſentiert, auch in ſeinem Willen reſpeltier wird. Solange die deutſche Nation in allen Ständen einem einzelnen Willen ſich unterordnet, ſolange werden alle Probleme zu löſen ſein. Wir haben ſie ja auch bisher ge⸗ löſt. Aber ich konnte ſie nur löſen, weil hinter mir das deutſche Volk ſtand. Deshalb weil Sie mir nachmarſchier⸗ ind, 1 ich vorangehen.(Jubelnde Zuſtimmung der aſſen). Als 10 im vergangenen Jahr den Befehl zur Beſet⸗ dung des Rheinlandes gab, war das Entſcheidende nicht, aß die Soldaten e ſondern daß das deutſch⸗ Volk mitging, daß die ganze Nation ſich hinter mich ſtellte Dem haben Sie den ö erfolg zu verdanken.(Stürmiſche Beifallskundgebungen). Der vierte Grundſatz aber heißt, daß bei uns die Arbeit alles iſt. Ich ſage bei uns, denn in anderen Ländern iſt es micht ſo, und bei uns war es früher auch nicht der Fall. Bei uns war auch einmal das Geld alles. Das war in der Zeit, in der die Stunde erſt mit 100 000 Mark und dann mit einer Million und dann endlich mit einer Billion hono⸗ riert wurde. Seit dieſe Zeit vorbei iſt, kam das deutſche Volk etwas zum Nachdenken. Aber 0 10 Erfahrg Machtüber⸗ nahme ſind die Konſequenzen aus dieſen Erfahrungen gezogen e dei t: Geld iſt gar 1 Produk⸗ worden. Die( Obgemſche 10 j Zuſtimmung). tion iſt alles.(Stürmi * So können wir auch das Wunder erleben, daß in an⸗ deren Ländern, die mit Gold und Deviſen vollgepfropft ſind, die Währungen zugrundegehen und in Deutſchland, wo hinter der Währung an Gold und Deviſen gar nichts ſteht, die Mark ſtabil bleibt. Hinter der deutſchen Mark ſteht die deutſche Arbeit.(Brauſende Beifallskundgebungen). Das iſt die ſicherſte Währung, weil ſie die ſolideſte Deckung hat. Die Arbeitskraft einer Nation von 68 Millionen kann, zuſammen⸗ gefaßt, Wunder vollbringen. Sie gibt dem Geld erſt ſeinen Wert. Denn: wenn Du mich fragſt, deutſcher Bauer, was Deine landwirtſchaftliche Produktion für einen Wert hat, bann kann ich Dir ſagen: genau ſo viel wert als die Arbeiter in der Stadt dafür ſchaffen! And wenn der Arbeiter in der Stadt mich fragt: Was haben die Güter für einen Wert, die ich erzeuge? So antworte ich ihm: Das, was der Bauer auf dem Lande für Dich arbeitet. Der Kaufwert des Geldes entſcheidet Jeder bekommt nur das, was der andere geſchaffen hat, keiner kann mehr erhalten, als was von anderen erarbeitet und erzeugt wurde. Daher iſt das Problem unſerer Lebens⸗ haltung ein Erzeugungsproblem, ein Problem der Arbeit, der Organiſation der Arbeit und der Verteilung ihrer Ergebniſſe. And damit haben Sie das ganze Wunder. Es iſt nur ein Wunder der Vernunft, daß nämlich das deutſche Volk ſo vernünftig geworden iſt und wieder denken gelernt hat. Daß es heute Millionen von Arbeitern gibt, die allmählich begreifen, daß Geld an ſich gar keine Rolle ſpielt, daß das nicht entſcheidend iſt, was er an gedrucktem Geld bekommt, ſondern das, was er dafür kaufen kann! Und er kann nichts kaufen, was nicht andere wieder geſchaffen haben! Dasſelbe gilt auch für den deutſchen Bauern. Auch er muß für ſeine Arbeit die Arbeit anderer eintauſchen können. Denn, was wir auch produzieren, ob Getreide, Gemüſe oder Kartoffeln, ob Arbeiter Kohle fördern oder Eiſen ſchaffen — das geht nicht zu den Sternen in die Höhe, das wird von uns allen wieder konſumiert und nicht von den Millionären. Die Millionäre können die deutſche Kartoffelernte nicht auf⸗ eſſen, ſie geht in die Millionenmaſſe unſeres Volkes. Daher iſt die deutſche Lebensfrage eine Frage der Arbeit, der Ar⸗ beitsſteigerung, der Organiſation dieſer Arbeit und der ver⸗ nünftigen Verteilung ihrer Ergebniſſe. Und damit ſind auch unſere großen Kundgebungen, die wir in Deutſchland abhalten, immer nur wieder Tagungen, auf denen wir verſuchen müſſen, unſer Volk zu vernünftigem Denken zu bringen. Es iſt ſo leicht, den Menſchen etwas zu verſprechen, aber unendlich ſchwer, es zu halten. Und ich kann von mir wohl ſagen, daß ich dem deutſchen Volke nie etwas versprochen habe, was ich nicht auch zu halten in der Lage war.(Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall). Ich glaube ſogar, ich habe mehr gehalten in den fünf Jahren, als einſt verſprochen worden iſt!(Erneute ſtürmiſche Zuſtimmung). Wir freuen uns darüber, daß wir heute dieſen Feſttag hier feiern. Denn wir haben den Grundſatz: Auf der einen Seite arbeiten bis zum äußerſten, und auf der anderen Seite dann aber auch Freude und Feſte. Anſere Gegner ſagen: „Ihr feiert ſchon wieder ein Feſt!“— Natürlich, wir haben ja auch ein Recht dazu! Ihr habt früher allerdings keinen Grund gehabt, Feſte zu feſern, denn ihr habt ja auch nichts geleiſtet. Wir haben etwas geſchaffen, und wir auch ein Recht, nach gekaner Arbeit zu feiern. Eine große Arbeitsſchlacht iſt glücklich zu Ende gebracht worden. Wir haben wieder unſere Arbeit hinker uns, und darum kön. nen wir uns auch ſetzt wieder freuen. Das können der deutſche Bauer und das ganze deutſche Volk an dieſem Ern⸗ tedankfeſt. Es iſt etwas Wunderbares, wenn wir durch dieſes ſchaffende Deutſchland hindurchfahren. Es iſt wirklich ein blühender Garten, es erſcheint uns ſchöner als irgend⸗ etwas anderes auf der Welt. Nur der, der Deutſchland ſo kennt, kann auch ermeſſen, wie wir an dieſem Deutſchland hängen, wie beſorgt wir ſind, daß ihm kein Unheil zu⸗ ſtoßen möge, vor allem, daß ihm der Friede erhalten bleibt. Wir haben keine Luſt, mit irgendſemandem Hän⸗ del anzufangen. Aber es ſoll auch jjeder wiſſen: Den Gar⸗ ten, den wir uns beſtellt haben, den ernten wir auch allein ab, und niemand ſoll ſich einbilden, jemals in dieſen Gar⸗ ten einbrechen zu können. Das können ſich die internatio⸗ nalen jüdiſchen Bolſchewiſtenverbrecher geſagt ſein laſſen: Wo immer ſie auch hingehen— an der deutſchen Grenze ſtoßen ſie auf ein eiſernes Stop.(Langanhaltende begei⸗ ſterte Zuſtimmung). Wenn wir alle in Stadt und Land ſo zuſammenhal⸗ ten, wenn ſeder Einzelne auf dem Platz, auf dem er ſteht, anſtändig ſeine Pflicht erfüllt und nicht nur an ſich allein, ſondern auch an ſeine Mitmenſchen denkt, dann, glauben Sie, kann nichts kommen, was uns zerbrechen könnte. Wir werden beſtehen, auch im kommenden Jahr und in den kommenden Jahrzehnten. Wir haben an dieſem heutigen Tag eine wunderſame Sonne. Ein Jahr vor uns gab es ſtrömenden Regen. Was es das nächſte Jahr geben wird, weiß ich nicht. Aber daß wir immer wieder hier ſtehen werden, das weiß ich, ganz gleich, wie das Wetter ſein wird!(Stürmiſcher Beifall der Maſſen.) Wenn wir uns aber nach einem Jahr hier wieder treffen, dann werden wir aufs neue bekennen können, das Jahr iſt um, und es iſt wieder alles gut gegangen. Alles iſt noch ſchöner geworden. Es iſt für uns ein Glück, in Deutſchland leben zu dürfen. Unſer Deutſches Reich und und unſer deutſches Volk— Siegheil!“ Gauleiter Reichsminiſter Ruſt brachte hierauf ein be⸗ geiſtert aufgenommenes Sieg⸗Heil auf den Führer und Reichs⸗ kanzler aus. Der Geſang der Nationalhymnen bildete den Abſchluß der Kundgebung. Dank an die deutſchen Bauern Der Staatsakt in der Kaiſerpfalz zu Goslar. haben darum Zum fünften Male nach der Machtergreifung erlebte die Reichsbauernſtadt ihren ehrenvollſten Tag im Jahre, als der Führer und Reichskanzler nach dem Staatsakt auf dem Bücleberg durch die feſtlichen Straßen unter dem Jubel der Tauſende zur Kaiſerpfalz fuhr und dort in der alten Reichs⸗ halle die Abordnungen des deutſchen Landvolks empfing und ihre Wünſche anhörke. Nach tagelangen emſigen Vorbereitun⸗ gen trug Goslar wieder ſein 1 8 Gewand. In den Stra⸗ 5 aber harrte die begeiſterte Menge ſeit den Nachmittags⸗ ſtunden dicht gedrängt am Rande der Fahrbahnen, tief ge⸗ ſtaffelt an den Straßenkreuzungen und überall an den Fen⸗ ſtern, in den Gärten und an den Brüſtungen. Als der Sonderzug des Führers und Reichskanzlers in den Bahnhof einlief, flammten zehn mächtige Scheinwerfer rings auf den Höhen um Goslar auf und zauberten über der alten Stadk einen ſtrahlenden Lichtdom. Nicht enden⸗ wollende Jubelrufe ſchallten Adolf Hitler entgegen, der bei ſeiner Ankunft vom Oberbürgermeiſter der Reſchsbauerfſtag Droſte begrüßt wurde. Als der Führer und Reichskanzler die alte Kaiſerpfah betrat, ſtanden in einem Rechteck die führenden Männer 1 Reichsnährſtandes und links von ihnen die Abordnungen der deutſchen Bauernſchaften und Landarbeiter aus allen deut; ſchen Gauen. Mächtige Hoheitszeichen ragten zwiſchen den rie⸗ ſigen Tannengirlanden an den Wänden. In der Mitte dez Saales waren die Geſchenke aufgeſtellt, die dem Führer an dieſem Ehrentag des deutſchen Landvolkes überreicht wur⸗ den, ſpezifiſche Erzeugniſſe jeder deutſchen Landſchaft. So ſpendete beiſpielsweiſe Hannover einen Kaſten S 1 benhonig, Schleswig⸗Holſtein ein Butterfaß, das Rheiſ⸗ land herrliche Früchte. Der Reichsbauernführer Darre begrüßte den Fühter und Reichskanzler mit einer Anſprache und ſtellte ihm die Mitglieder der einzelnen Abordnungen vor. Aus jeder Val⸗ ernſchaft waren ſolche Landwirte ausgewählt worden, die f besondere Verdienſte um die Erzeugungsſchlacht erworbeſ hatten. Der Führer und Reichskanzler begrüßte die ei zelnen Abgeſandten herzlich und unterhielt ſich mit einigen bon ihnen perſönlich. So wandte er ſich u. a. an das älteſte Mit glied der Abordnung aus Hannover, den 84jährigen Wild meiſter Bruhn, mit dem er ſich beſonders angelegentlich unter, hielt. Dann ergriff der Führer und Reichskanzler das Wyoft zu einer Anſprache an die Bauern, in der er ihnen ſeinen Dank für die geleiſtete Arbeit ausſprah und die Aufgaben der nächſten Zukunft kennzeichnete. Im ald dieſer Ansprache ſprach der Führer und Reichskanzler auch ſeine Befriedigung über den kürzlichen Be ſuch des italieniſchen Staatschefs Benito Muſſolini im najo nalſozialiſtiſchen Deutſchland aus und hob insbeſondere die mit dieſem Beſuch dokumentierte gemeinſame Haltung dez faſchiſtiſchen Italiens und des nationalſozialiſtiſchen Deutſch lands und deren Bedeutung für die europäiſche Politik heryot, Hierauf trat der Führer und Reichskanzler auf die große Freitreppe heraus, wo er von der Menge, die vor der Kal. ſerpfalz Aufſtellung genommen hatte, wiederum ſtürmiſch be⸗ grüßt wurde. Zum erſten Mal wurde der Jägerzapfenſtreih gespielt. Nach der Beendigung des Zapfenſtreiches fuhr det Führer und Reichskanzler, in ſeinem Kraftwagen ſtehend, durch die hellerleuchteten Straßen der Stadt Goslar, überall mit großem Jubel begrüßt. Auch die Auslandsdeutſchen ſeierten Der Erntedanktag des deutſchen Volkes wurde aug von den Reichsdeutſchen im Ausland feſtlich begangen. J Paris hatten ſich alle anſäſſigen Reichsdeutſchen im g lonieheim verſammelt. Nach einem gemeinſamen Lied be grüßte der Ortsgruppenleiter der NSDAP den Geſchäſts träger und den Redner aus der Heimat, den Stellvertre tenden Gauleiter von Württemberg Schmidt. Schmid ſprach von dem Sinn des Feſtes der deutſchen Bauer und der deutſchen Ernte, das im Reich und überall in Auslande von deutſchen Volksgenoſſen im Sinne der Ge meinſchaft begangen werde. Zur Feier des Erntedankfeſtes hatte die deutſche Ge ſandtſchaft die reichsdeutſche Kolonie von Wien an Sonntag in den fahnengeſchmückten Saal des Konzerb hauſes geladen. Mit beſonderer Freude wurde es vor den Volksgenoſſen begrüßt, daß hier im Brennpunkt del Deutſchen Oſtmark der Gauleiter der Saarpfalz, Bur ckel, die Feſtrede hielt. In ſeinen von ſtürmiſchem Be fall oft unterbrochenen Ausführungen gab Gauleiter Bur ckel eine ſymboliſche Deutung der Erntefeier. In temperm mentvoller Weiſe wandte ſich dann Gauleiter Bürckel gegen die vielfach von kirchlicher Seite kommenden Vorwülrf „Ungläubigkeitsbewegung“, denen er die„im Volk vel wurzelte Auffaſſung von der Heiligkeit des deutſchen Bl tes und Bodens“ entgegenſetzte. Auch in den anderen Bundesländern hatten ſich di Reichsdeutſchen zur Feier des Erntedankfeſtes vereinigt Es ſprachen in Salzburg der Gauleiter und Reichsſtalt halter von Mecklenburg, Hildebrandt, in Linz der Haupt amtsleiter der Deutſchen Beamtenſchaft, Neef, und r Klagenfurt Kreisleiter Vogelſang. In Amſterdam ſprach anläßlich des Erntedankſeſtes vor 1200 Mitglieder der reichsdeutſchen Kolonie Oberregi⸗ rungsrat Friedrich Chriſtian Prinz zu Schaumburg⸗Lippe. Im Mittelpunkt der Feier der reichsdeutſchen Kolonie iN Warſchau ſtanden Reden des Kreiswalters der Daß Birkhofer aus Ueberlingen und des Warſchauer deutschen Botſchafters von Moltke, der bei dieſer Gelegenheit drei Amtswaltern der RSV. aus Warſchau, Kattowitz und Bron berg das Ehrenkreuz des Roten Kreuzes Zweiter Klas überreichte. Der Führer in Oüſſeldorf Beſuch der Ausſtellung„Schaffendes Volk“. Der Führer und Reichskanzler beſuchte am Sonn abend die Gauſtadt Düſſeldorf und ihre große Reich ausſtellung„Schaffendes Volk“. Als Freitagnachmittag die Kunde von dem bevorſtehenden Beſuch des Führer durch einen Aufruf des Gauleiters Florian wie ein Lauf feuer die Ausſtellungſtadt am Rhein durcheilte, erfüllte ſe alle mit herzlicher Freude, um ſo mehr, als der Führer fel 1932 nicht mehr in Düſſeldorf war. Sonnabend morgen hatte Düſſeldorf bereits ein herrliches Feſtgewand ange; legt. Seit den frühen Morgenſtunden war die ganze 10 auf den Beinen. Aus dem Niederrhein⸗Gebiet und au dem Bergiſchen Lande trafen unaufhörlich Sonderzüge u Düſſeldorf ein. Tauſende aus Krefeld, Vierſen, München. Gladbach, Rheydt, Wuppertal, Solingen, Remſcheid us. waren aufgebrochen, um den Führer nach vielen Jahre wieder einmal ſehen zu können. Um 11 Uhr wurden 00 alle Betriebe und Geſchäfte geſchloſſen. In dieſem Augen blick war für die Stadt ein Feiertag angebrochen. Zuſchauer verdichteten ſich an der 10 Kilometer langen Fahrſtraße des Führers zu Menſchenmauern. Am Eingee zur Ausſtellung„Schaffendes Volk“ waren ſieben 19 0 Pylonen mit goldenen Hoheitszeichen aufgeſtellt und 99 über die Straße geſpannte Spruchbänder grüßten in Führer:„Willkommen in der Schlageter⸗Stadt!“— 7 1 ner und Frauen des befreiten Rheinlandes danken 5 Führer“. Weitere Inſchriften brachten dem Retter Den der lands, der dem ſchaffenden Volk am Niederrhein 1 5 Arbeit und Brot gegeben hat, den Dank und die unerſch terliche Gefolgſchaftstreue zum Ausdruck. i Mit einer Begeiſterung ohnegleichen wurde der 105 rer bei ſeiner Ankunft und bei der Fahrt durch die 35 bearüßt Nach der Jubelfahrt durch die Strafen an Adolf Hitler vor der Ausſtellung„Schaffendes. die Am Nachmittag empfing der Führer in der Gauleitung dis Vorſtände der Behörden und die Wirtſchaftsführer. Aus aller Welt Ehrung eines Hundertjährigen. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat dem Zollamtsaſſiſtenten a. D. Wilhelm Voß in Hamburg aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. Lebensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zu⸗ gehen laſſen. 2 Schulſchiff„Deutſchland“ auf großer Fahrt. Schulſchiff Deutſchland“ traf von Bremen kommend auf der Bremerhav⸗ ner Reede ein. Hier vervollſtändigte es ſeine Ausrüſtung und trat dann ſeine 170tägige Weiterreiſe an, die über Teneriffa, Santos, San Francisco, Rio Grande do Sul und Pernambuco führt. Etwa Mitte März wird Schulſchiff„Deutſchland“ in Bremerhaven zurückerwartet. Drama in den Bergen Neun Tage Totenwache in 2300 Meter Höhe. Durch einen Bericht der Deutſchen Bergwacht erhält man erſt jetzt Nachrichten von einem Drama, das ſich in dieſen Tagen in den Bayeriſchen Alpen abgeſpielt hat. Neun Tage und neun Nächte hielt der achtzehnjährige Münchener Bergſteiger Erwin Vuzein in 2300 Meter Höhe die Totenwache für ſeinen 200 Meter tief abgeſtürzten gleich⸗ altrigen Kameraden, der mit ihm zu einer Beſteigung der Nordwand des Hohenwanner aufgeſtiegen war. In Sturm, Nebel und furchtbarer Kälte hing der Achtzehnjührige faſt ohne Nahrung in der Wand und erlitt ſchwere Froſtſchüden an beiden Beinen. Eine Rettungskolonne der Deutſchen Bergwacht brachte ihn am Freitag zu Tal, während die Leiche ſeines Kameraden Georg Baumgartner wegen des überaus ſchwierigen Geländes erſt am Tage ſpäter geborgen werden kann. Die Hohe Wanner der Nordwand iſt eine der größten und ſchwerſten Wände im Wetterſteingebirge und hat ſchon mehr⸗ fach Todesopfer gefordert. Der ftalieniſche Regierungschef Muſſolini iſt mit ſeinem von ihm ſelbſt geſteuerten dreimotorigen Bomber nach Forli geflogen, um ſich auf ſeinen Sommerſitz in Roca delle Cami⸗ nate zu begeben. Kampf um ein Wallfahrtskreuz Die Nationalen blieben Sieger. Wie der Heeresbericht aus Salamanca meldet, haben die nationalen Truppen an der Oſtfront nach Aſturien das Dorf El Labra und die Höhen im Norden dieſes Ortes, ferner die feindlichen Stellungen zwiſchen Lleranze und Ribadeſella auf dem rechten Ufer des Sella⸗Fluſſes, drei Ortſchaften an der Straße Ribadeſella—Arriondas Oviedo und die Höhen im Südoſten von Utres beſetzt. Ein heftiger Kampf entbrannte um den Wallfahrtsort Covadonga. Nach erbittertem Widerſtand der Bolſche⸗ wiſten gelang es den nationalen Truppen, das Kreuz von Covadonga, die Baſilika, das Kloſter Covadonga und ſchließlich das Dorf ſelbſt zu beſetzen. Am heftigſten umkämpft war das Kreuz von Covadonga.- An der Front von Leon hat eine der nationalen Kolonnen ihren Vormarſch bis zur Linie La Brana Arregleres—Tolibia fortgeſetzt. Der Gegner hat das Dorf Tolibia Abajo vor ſeiner Flucht in Brand geſteckt. Eine andere Kolonne beſetzte die Berge im Norden von Tarna ſowie die Höhen im Norden von Majada Vega Andere Streitkräfte marſchierten auf Pena Agujas und das Lago⸗ Gebirge zu. Franco über Nationalſpaniens Aufgabe General Franeo empfing im Prunkſaal des Regie⸗ kungsgebäudes in Burgos zahlreiche Abordnungen, die ihm aus Anlaß des Jahrestages ſeiner Ernennung zum Staatschef ihre Glückwünſche ausſprachen. Der Feſtſaal war mit Blumen und nationalen Fahnen und den Ban⸗ nern der Falange und der Requetes geſchmückt. Zur Rechten des Staatschefs ſaßen die Botſchafter Deutſch⸗ lands und Italiens. General Franco begrüßte die un⸗ überſehbare Menſchenmenge, die ſich auf dem Platz vor dem Regierungsgebäude eingefunden hatte, und hielt eine kurze Anſprache, in der er an die Siege von Bilbao und Santander erinnerte. Wenn es an anderen Fronten weniger Erfolge gegeben habe, ſo ſei zu berückſichtigen, daß die Nationalen gegen den Abſchaum der Menſchheit und gegen die Abgeſandten Moskaus zu kämpfen hätten. Die nationalen Spanier hätten die Aufgabe, weſtliche Ziviliſation gegen bolſchewiſtiſche Zerſtörungswut zu ver⸗ leidigen. 75 Kriegszuſtano über Braſilien Entſchloſſene Abwehr des Kommunismus. Die braſilianiſche Regierung hat im Zuſammenhang mit der Aufdeckung der kommuniſtiſchen Umſturzpläne das Parlament um Zuſtimmung zur Verhängung des Kriegs⸗ zuſtandes auf zunächſt 90 Tage erſucht. Das Parlament hat ſich mit den außerordentlichen Maßnahmen der Regie⸗ tung einverſtanden erklärt und die Verhängung des ſiriegszuſtandes genehmigt. Gleichzeitig wird eine Preſſe⸗ zenſur verhängt. Der nächſte Akt wird wahrſcheinlich die Verlängerung der Amtszeit des Bundespräſidenten und er Abgeordneten um zwei Jahre ſein. Die Betrauung des Kriegsminiſters mit der oberſten Befehlsgewalt über Wehrmacht und Polizei ſteht bevor. Beſondere Siche⸗ kungsmaßnahmen ſind in Südbraſilien getroffen. 120 Kilometer vor dem Gelben Fluß Maſſenabwanderung der chineſiſchen Bevölkerung nach Süden. Die japaniſche Offenſive in Nordchina nimmt ihren blanmäßigen Fortgang. Der linke Flügel der Armee er⸗ eichte ſüdlich von Tungkuang an der Tientſin⸗Pukau⸗Bahn ie Nordgrenze der Provinz Schantung und näherte ſich damit bis auf 120 Kilometer dem Gelben Fluß. Der dachte Flügel der Armee dringt jetzt nach Wegnahme des wichtigen Ortes Taichau in die Provinz Schanſi vor, eſſen, Gouverneur die Verlegung aller Zivil⸗ und litärbehörden von der Hauptſtadt Taijuen Nach Linfon. anordnete. Dieſer Räumungsbefehl hat eine Panik aus⸗ Cub 19 Bevölkerung wandert in Maſſen nach dem ab. Ein japaniſch-niederländiſcher Jwiſchenfall. a Tokio, 3. Okt. Die Regierung Niederländiſch⸗Indiens ſteldet die Beſchießung und Bombardierung eines Japani⸗ chen Fiſcherbootes in den niederländiſch⸗indiſchen Gewäſ⸗ enn nahe Batavias Das ſapaniſche Boot ſoll den Verſuch gemacht haben, in die Hoheitsgewäſſer Niederländiſch⸗In⸗ eins einzudringen. Als es den Zeichen eines holländiſchen Feaczeugee nicht gehorchte, wurde es von dieſem unter eller genommen. Von der japaniſchen Beſatzung wurden 15 Mann getötet, zwei verwundet. Der japaniſche Kon⸗ A in Batavia bemüßt ſich, den Zwischenfall zu klären. —— 2—— unglückt.) Aus Baden und den Nachbargauen. Dank der Wehrmacht an die badiſche Bevölkerung. (4) Karlsruhe. Wie der badiſche Miniſter des Innern mitteilt, pricht der Kommandierende General des 5. AK. und Befehlshaber im Wehrkreis 5, General der Infanterie, Geyer, den Dienſtſtellen der ſtaatlichen und kommunalen Verwaltung und der Bevölkerung des Landes den Dank des 5. AK. für die entgegenkommende Aufnahme aus, welche die Truppen des 5. AK. bei den Einquartierungen anläßlich der Truppenübungen ſtets gefunden haben, und ſtellt mit Freuden feſt, daß jede Mehrbelaſtung von der Bevölkerung willig und gern in Kauf genommen wurde. * i Seidelberg.(In den Ruheſtand verſetzt.) Die Preſſeſtelle der Aniverſität Heidelberg teilt mit: Der Pro⸗ feſſor der klaſſiſchen Philologie, Dr. Otto Regenbogen, wurde auf Grund des Paragraphen 6 des Geſetzes zur Wiederher⸗ ſtellung des Berufsbeamtentums mit Ende Dezember 1937 in den Ruheſtand verſetzt. I Weinheim.(25 Jahre im Kommunaldien ſt.) Am 1. Oktober konnte Oberbürgermeiſter Huegel auf eine 25jährige Tätigkeit im Dienſte badiſcher Stadtverwaltungen zurückblicken. Von dieſen 25 Jahren entfallen 17 auf Wein⸗ heim. (), Huttenheim b. Bruchſal.(Schwerer Verkehrs⸗ unfall.) Der 13jährige Sohn des Landwirts Johann Wittemann wollte mit dem Fahrrad vom Felde heimfahren. Am Bahnübergang geriet er unter ein Karlsruher Perſonen⸗ auto, wobei ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Der be⸗ dauernswerte J ie bedeuklic ſtande im Kran⸗ kenh ein J () Pforzheim.(Tödlicher Sturz eines Rad⸗ fahrers.) Der 36jährige verheiratete Arbeiter Erlenmaier aus Bietlingen, Vater von zwer Kindern, rannte auf der ab⸗ ſchüſſigen Straße nach Brötzingen unterhalb Bietlingen in einer Kurve mit ſeinem Fahrrad gegen einen Randſtein und ſtürzte die Böſchung hinunter. Der Verunglückte wurde mit einem Schädelbruch bewußtlos aufgefunden und ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. . 0 Betrunken am Steuer.) Der ver⸗ heirarete Bauingenieur Wilhelm Berkenſträter, geb. am 30. Dezember 1902 in Lippſtadt, zurzeit in Kaiſerslautern wohn⸗ haft, fuhr in betrunkenem Zuſtande mit einem Perſonenkraft⸗ wagen, von Kaiserslautern kommend, durch die Heinigſtraße. Infolge ſeiner Trunkenheit kam er mit ſeinem Auto auf die Fußbank, ſtieß gegen eine Mauer und bei der Weiterfahrt nochmals gegen die Eingangstüre einer Wirtſchaft Ecke Hei⸗ nig⸗ und Schulſtraße. B. und ſein Mitfahrer erlitten leich⸗ tere Verletzungen. Der Perſonenkraftwagen wurde derart beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Der Autolen⸗ ker wurde feſtgenommen und dem Amtsgericht vorgeführt. Der Führerſchein wurde eingezogen. St. Ingbert.(Auf dem Wege zur Arbeit ver⸗ Als der Werkſchmied Knerr frühmorgens mit ſeinem Fahrrad zur Arbeitsſtelle fahren wollte, ſtieß er mit einem Möbelauto der Firma Kreutzer⸗Saarbrücken zuſam⸗ men. Knerr fuhr unglücklicherweiſe direkt auf den Kühler des Laſtwagens auf. Der Anprall war zo ſtark, daß ſein Tod ſofort eintrat. Knerr war verheiratet und Vater von drei Kindern. — Stammheim, Kr. Ludwigsbur 8(Das Genick gebrochen.) Der 39 Jahre alle verherakete Karl Zim⸗ met aus Korntal befand ſich mit ſeinem Motorrad auf der Fahrt zu ſeiner Arbeitsſtätte bei der Reichsautobahn, als er, plötzlich unſicher geworden, in dem Augenblick von ſei⸗ nem Fahrzeug ſtürzte, als ein Fernlaſtzug mit Anhänger zwei Fuhrwerke überholte. Wenige Meter vor dem Laſtzug kam er zu Fall, geriet unter den Wagen und wurde von dieſem einige Melker geſchleift. Der Bedauernswerte dürfte bei dem Aufprall auf die Straße ſofort tot geweſen ſein, da ein Genickbruch feſtgeſtellt wurde. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt, doch dürfte der Laſtkraftwagenführer nach den Ermittlungen der Gendarmeriebeamten nicht ohne Schuld ſein. — Friedrichshafen.(Zwei Autos auf den Geh⸗ weg geſchleudert) An der Kreuzung Charlotten⸗ und Riedleparkſtraße ſtießen zwei Perſonenwagen ſo hef⸗ tig zuſammen, daß beide Fahrzeuge auf den Gehweg ge⸗ ſchleudert wurden. Eine dort befindliche Frau konnte ſich nur mit Mühe in Sicherheit bringen. Während die beiden Wagen ſtark beſchädigt wurden, kamen ihre Inſaſſen mit dem Schrecken davon. Neue Dörfer in Heſſen⸗Naſſau Grundſteinlegung durch Gauleiter Sprenger. Frankfurt a. M. Am Erntedanktag weihte Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger den Grundſtein für das neue Bauerndorf Heſſenaue bei Geinsheim und den Erb⸗ höfeweiler Roſengarten bet Worms. Das neue Bauerndorf Heſſenaue, dem ſumpfigen Boden des heſſiſchen Rieds ent⸗ rungen, wird in alemanniſchem Stil gebaut werden und 30 Bauernſtellen mit je 30 Morgen Land umfaſſen. Mit dem neuen Dorf Heſſenaue erhält der Gau Heſſen⸗Naſſau bereits das fünfte neue Erbhöfedorf. f Der Erbhöfeweiler Roſengarten bei Worms, der bereits von einigen Familien bezogen iſt, iſt in heſſiſchem Fachwerkſtil gebaut und umfaßt bis jetzt 10 Bauernſtellen mit 90 bis 110 Morgen Land. Aufruf an alle Lebensretter in Baden, Würtkemberg und Hohenzollern. In Stuttgart findet am 15. und 17. Oktober der erſte Appell deutſcher Lebensretter im Gauabſchnitt Südweſt ſtatt. Bei dieſem großen kameradſchaftlichen Treffen ſollen all die Männer und Frauen aus den Gauen Württemberg und Baden vereint ſein, die durch Entſchloſſenheit, durch Mut, Einſatz und e für die Volksgemeinſchaft ihr Leben einſetzten. An alle Lebensretter, insbeſondere an die Inhaber der Rettungsmedaille, der Erinnerungsme⸗ daille für Lebensrettung, ſowie an die Mitglieder der De⸗ RG ergeht der Aufruf, ſich rechtzeitig zur Teilnahme an dieſem großen Appell bei Major a. D. Kienzle, Stuttgart, Königſtraße 12, zu melden. Von dort aus wird jeder Le⸗ bensretter ſeine Einladung erhalten. Die Anmeldungen ur Teige ſollten unigehend abgegeben werden. Das zameradſchaffff e Treffen am 16. und 17, Oktober in der Stadt der Auslandsdeutſchen Stuttgart wird kundtun, daß in den Reihen der Lebensretter der nationalſozialiſtiſche Grundſatz„Gemeinnutz vor Eigennutz“ im wahrſten Sinne gepflegt wurde und weiterhin gepflegt wird. 8 ther Feſtſpiele 1938. Aus Anlaß des 125. Geburts⸗ tat 8 N ard 8 werden im 1 1938 Bayreuther Feſſſpiele lattfinden, In der Zeit vom 24. Juli bis 19. Auguſt finden zwei Zyklen des Nibelungenringes, fünf Aufführungen des„Parſifal“ und ſechs Aufführungen von„Triſtan und Ifolde“ ſtatt. 1 Laltale ſeuud scliau Der erſte Oktober⸗Sonntag war ein überaus ſchöner Herbſttag und gab ſo pichtig dem Erntedankfeſt ſein Gepräge. In den Vormittagsſtunden fan⸗ den hier feierl. Erntedankgottesdienſte ſtatt. Geſchloſſen zog die Jugend mit Wimpel und Erntekranz zur Kirche, um die Früchte des Feldes als Opfer am Altar niederzulegen. Um die Mittagszeit fand im Mannheimer Schloßhof eine Kundgebung zum Erntedankfeſt ſtatt. Abends klang. hier mit einem Erntetanz der Ehrentag des deutſchen Bauern aus. Lockte das ſchöne Wetter viele Spaziergänger ins Freie, um des Herbſtes ſchöne Farbenſymphonie zu bewundern, ſo profitierte auch der Sportler; es war ideales Spielwetter, das den Sportbefliſſenen nach dem grünen Raſen zog. So verfehlte auch das Verbandsſpiel in den Wörtelwieſen ſeine Anziehungskraft nicht und zahlreiche Sportanhänger hatten ſich auf dem Sportplatz eingefunden. Auch die Mannheimer Oktobermeſſe und Kirchweihen in der näheren das Sonntagsprogramm. Die ſchönen Herbſttage ſind nun unterbunden; denn eine gewittrige Regenſchauerfront erreichte uns geſtern Abend, die ſchwere Niederſchläge brachte. * zahlreiche Umgebung waren für viele Den 76. Geburtstag feiert heute Frau Luiſe Gre m⸗ melmaier geb. Guggholz. Der Hochbetagten, die ſchon 30 Jahre Leſerin ihrer Heimatzeitung iſt, die beſten Wünſche. * Turneriſcher Werbeabend. Wenn turneriſche Werbeveranſtaltungen für die Ideen und Aufgaben des Das abgehalten und ſo durchgeführt werden, wie die des hieſigen Tv. 98 am Samstag abend in ſeiner Turnhalle, ſo erfüllen ſie reſtlos ihren Zweck. Beſtimmt war unter den vielen Beſuchern niemand, der an dieſem Abend keine neuen Anregungen empfangen und nicht neue Uebungsverbindungen an den Geräten geſehen hat. Der Abend war getragen und erfüllt von echter tur⸗ neriſcher Lebensfreude, die in allen Darbietungen zum Aus⸗ druck kam. So ſahen wir als Auftakt exakt ausgeführte Freiübungen der Schüler und einen flotten Marſchtanz der Schülerinnen. Straff und einheitlich aufgeführte gym⸗ naſtiſche Uebungen mit Schrittbewegung der Turnerinnen folgten dem Turnen der Kreisriege am Pferd. Und es war überraſchend, mit welcher überlegener Gewandtheit und Sicherheit von dieſen Turnern die ſchwierigſten Schwünge und Drehungen ausgeführt wurden, ganz ausgezeichnet von den beiden Angehörigen der Deutſchlandriege Walter und Iſele. Nach gymnaſtiſchen Uebungen der Frauen und Tur⸗ néerinnen folgte die Anſprache des Vereinsführers Hetzel, in der er den Sinn und Zweck ſolcher Werbeveranſtaltungen und in Verbindung damit auch des Das klar legte, und in der er zur aktiven Mitwirkung, zur Erreichung der ge⸗ ſtellten Ziele und Aufgaben alle aufforderte. Der zweite Teil des Abends brachte in jeder Beziehung kaum zu übertreffende Leiſtungen, in deren Mittelpunkt die Freiübungen und das Turnen der Kreisriege am Barren und Reck ſtand. Was dieſe Riege an dieſen Geräten und in ihren Freiübungen zeigte— abgeſehen von kleinen Zufälligkeiten— und hier wieder beſonders Walter und Iſele—, waren Spitzenleiſtungen ſeltenſter Art. Aber auch die Uebungen umrahmenden Darbietungen der Schülerinnen, Turnerinnen und Frauen waren in ihrer Art und Aus⸗ führung einfach muſtergültig. Vor allem war der den Abend abſchließende Fahnengruß der Frauen und Turnerinnen von eindrucksvollſter Wirkung. Mit Schlußworten des Vereinsführers und den beiden Nationalliedern fand dieſer vorbildliche Werbeabend ſeinen Abſchluß. Eirkus Heppenheimer in Seckenheim. Glänzender Erfolg der erſten Gaſtſpiele. Zum erſten Male hat Seckenheim einen größeren Zirkus. in ſeinen Mauern. Mit zirka 35 Wagen traf im Laufe des Samstags der Zirkus am Kapellenplatz am Waſſerturm hier ein. Raf chwurde mit dem Aufbau des großen Zwei⸗ Maſtenzeltes begonnen und ſchon in den Nachmittagsſtun⸗ den ſtand der Zirkus zur Eröffnungsvorſtellung ſtartbereit da. Was der Zirkus angekündigt hat, das hat er gehalten. Das große Zwei⸗Maſtenzelt war bei der Eröffnungsvorſtel⸗ lung bis auf den letzten Platz beſetzt und geſtern Abend war das Gaſtſpiel ſogar ausverkauft. Zweieinhalb Stunden find die Beſucher von den Darbietungen gefeſſelt. Den Auftakt des Programms bilden erſtaunliche Leiſtungen mit hervorragendem Pferdematerial. Eine ausgezeichnete Schau⸗ nummer iſt das Auftreten Bernt Benderſen mit ſeinem Araberhengſt; ein reizendes Spiel bieten Schaukel⸗ und Tanzakrobaten. Großes Erſtaunen zeigt die Dreſſur eines 18 Ztr. ſchweren Kampfſtieres. Den Höhepunkt bilden jedoch immer wieder die Vorführungen der Raubtiere, die die Beſucher in atemraubender Spannung halten. Selbſtverſtänd⸗ lich fehlen dabei die„Auguſte“ nicht, die unermüdlich ihren Humor aus ihrer Witzkiſte ſchöpfen. In der Pauſe iſt jedem Gelegenheit geboten, den reichhaltigen Tierpark zu beſichtigen, der insbeſonders zahlreiche Raubtiere beſitzt. Alles in allem, es war wirklich ein zirzenſiſches Schauſpiel, das ſich mit den großen Zirkuſſen meſſen kann.— Heute Abend wird das Unternehmen eine weitere Vorſtellung geben und ein Beſuch kann nur empfohlen werden. * Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront. Aus allen Betrieben Mannheims kamen die Betriebsführer, die Gefolg⸗ ſchaften und die geladenen Gäſte der Partei, der Wehrmacht und der Stadt zu einer Großkundgebung der DA F., Kreis⸗ waltung Mannheim. Nach einleitenden Worten des Kreis⸗ obmannes, Pg. Schnerr, und des Gauberufswalters Welſch⸗ Karlsruhe hielt der Amtsleiter der DAF. für Berufserzie⸗ hung, Pg. Profeſſor Arnhold⸗ Berlin, ein Referat über „Grundſätze nationalſozialiſtiſcher Berufserziehung“. Er be⸗ handelte die Fragen aus der Schau des Vierjahresplanes her⸗ aus und ſtellte drei Grundforderungen auf: 1. müſſen. enſchaftler zur Beſchaffung der Rohſtoffe ihren Beitrag lei⸗ ſten, dann muß 2. dieſe Erkenntnis in die Praxis umgeſeht, und ſchließlich muß 3. dieſes große Werk des Vierjahrespla⸗ nes mit Leben erfüllt werden durch die ſchaffenden Menſchen, ihnen das Ideengut dieſer Arbeit nahegebracht werden.. A 0 2 a 40 jähr. Geſchäftsjubilaum. Am 1. Oktober ind 40 Jahre verfloſſen, ſeitdem Buchbindermeiſter Hch. Böh t G 3, 8, ſein Geſchäft gegründet hat und heute unter de Firma Heinrich Böhm u. Sohn den beſten Ruf geni 1 5 11 E 4 5 8 * 975 1***— * 1 e — 94 7 5 11 M . 1 ö 15* 1 1 ö ö 1 4 1 r U 1 1. 79 1 9 I 1 e! 471 1 J 8 J 85 5 ö 1 1 5 1 1 1 ö „ 1 4 1 7 1 74 0 1 973 9 0 n 0 * 1* 5 ö * 81 1 5 Beginn des Winterſemeſters— 1. Orcheſterkonzert. Die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater veranſtaltet zum Beginn des Winterſemeſters am Samstag, 9. Oktober 37, im Ritterſaal des Schloſſes ein Orcheſterkonzert in Form eines Mozartabends. Der prächtige Ritterſaal des Mann⸗ heimer Schloſſes bildet für die ebenfalls im Zeitalter des Barock entſtandenen Mozart'ſchen Werke den ſtimmungsvollen Rahmen hierzu. Soliſten des Konzerts ſind: Richard Laugs, Friedrich Schery, Jula Kaufmann(Klavier) und Julius Frank(Waldhorn). Es werden aufgeführt das Konzert für Waldhorn und Orcheſter, die Jupiter⸗Sinfonie und das ſelten gehörte Konzert für drei Klaviere. Der Kartenverkauf hat begonnen. Zum 1. Akademiekonzert am Montag, 4. und Dienstag, 5. Oktober. Die Einführungsſtunden zu den Akademiekonzerten. Es iſt in dieſem Konzertwinter ſchon das fünfte Jahr, in dem die ſtillere Arbeit der Einführungsſtunden die feſtliche Folge der Akademiekonzerte begleitet. Allein ſchon dieſe Tatſache und die ſteigernde Zahl derer, die eine Stunde ihres Sonntag⸗Vormittags dem Kennenlernen der Werke widmen, beweiſt, daß dieſe Einrichtung einem tat⸗ ſächlichen Bedürfnis entgegenkommt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Erlebnisfähigkeit dem Werk gegenüber weſentlich geſteigert wird, wenn man Geſtalt und innere Haltung einer Muſik zuvor kennen gelernt hat. Wichtiger aber noch als dieſe Kenntnis des einzelnen Werkes wird bei regelmäßigem Beſuch die Erkenntnis der Kräfte, die im geſchichtlichen Werden unſerer Tonkunſt wirkſam werden. So wird der Hörer befähigt, eine Muſik aus ihren tieferen Zuſammenhängen heraus zu beurteilen und ſich ihr gegenüber richtig einzuſtellen. Dies iſt be⸗ ſonders wichtig bei Werken von anſpruchsvoller Haltung. In der Spielfolge des 1. Konzertes ſteht ein Concerto großo von Händel, das in ſeiner zeitlichen Entfernung bon heute ſchon eine eingehendere Vorbereitung benötigt. Die Namen Schubert und Beethoven führen mitten in eine ganz große Zeit unſerer muſikaliſchen Vergangenheit. Beethovens G⸗Dur⸗ Klavierkonzert wird Frederie Lamond ſpielen. Von Schubert erklingt die große C⸗Dur⸗Sinfonie unter der Stab⸗ führung Elmendorffs, der auch die übrigen Werke dirigiert. Die Einführungsſtunden werden jeweils an den Sonn⸗ tagen vor den Konzerten in der Hochſchule für Muſik A J, 3, abgehalten von Dr. Friedrich Eckart, während die muſi⸗ kaliſchen Erläuterungen von Adalbert Skoeie am Flügel geſpielt werden. Die Preiſe für dieſe Veranſtaltungen ſind außerordentlich niedrig gehalten. Zuſätzliche Einftellung von Finanzſchülern. Die Reichsfinanzverwaltung ſtellt zum 1. November 1937 über die urſprünglich vorgeſehene Zahl hinaus noch weitere Anwärter für die gehobene mittlere Beamtenlaufbahn ein. Die Bewerber müfſſen mindeſtens die Reife für die oberſte Klaſſe einer neunſtufigen höheren Lehranſtalt beſitzen, voll⸗ kommen geſund(tauglich 1) und deutſchblütiger Abſtammung lein. Die Zugehörigkeit zur NSDAP. oder einer NS.⸗For⸗ mation iſt zwingende Vorausſetzung. Sofern der Bewerber nach dem 1. 1. 1914 geboren iſt, muß er den Arbeits⸗ und Heeresdienſt abgeleiſtet haben. Die Höchſtaltersgrenze iſt auf 28 Jahre feſtgeſetzt. Bewerbungen von Geſuchſtellern, die dieſe Bedingungen nicht erfüllen, ſind zwecklos. Auch haben nur Bewerber mit guten Zeugniſſen Ausſicht auf Einſtellung. Geſuche mit Lebenslauf und Lichtbild nebſt einer beglaubig⸗ ten Abſchrift des letzten Schulzeugniſſes ſowie einer Beſchei⸗ nigung über die Zugehörigkeit zur NSDAP. oder einer NS.⸗ Formation ſind ſofort an den Oberfinanzpräſident in Baden, Abteilung 1, Karlsruhe, Moltkeſtraße 10, zu richten. Wehrſtand half dem Nährſtand Der Einſatz des 5. Armeekorps beim Erntehilfsdienſt. Um die Einbringung der Heu⸗ und Getreideernte 1937 zu ſichern, die angeſichts des Mangels an landwirtſchaft⸗ lichen Arbeitskräften in Gefahr ſtand, auf den Feldern um⸗ zukommen, hat das Generalkommando des 5. AK. die ihm unterſtellten Truppenteile bis zum letzten verfügbaren Sol⸗ daten eingeſetzt. Soweit die Soldaten vom Land ſtammten, wurden ſie zur Erntehilfe nach Hauſe beurlaubt; alle übri⸗ gen wurden als„Erntekommando“ überall dort, wo es not tat, verteilt. Es halfen den Bauern Badens und Württem⸗ bergs: bei der Heuernte 3627 Einzelurlauber; 4129 Kommandierte, bei der Getreideernte: 5284 Einzelurlauber, 5597 Kommandierte. Das Generalkommando hat dieſen ſtarken Einſatz der Truppe als eine ſelbftverſtändliche Ehrenpflicht e enüber dem Volksganzen betrachtet, obſchon damit erheb ſche Stö⸗ rungen im Dienſtbetrieb und Ausbildungsgang verbunden waren. Die Soldaten ſelbſt haben mit ihrem fröhlichen Zu⸗ packen und ihrer Einſatzbereitſchaft ebenfalls dazu beige⸗ tragen, die Verbundenheit zwiſchen Wehrſtand und Nähr⸗ ſtand und zugleich auch zwiſchen Stadt und Land zu ver⸗ tiefen. Der Taglohn, der entſprechend den Vereinbarungen mit dem Reichsnährſtand vom Bauern an die Wehrmacht bezahlt werden mußte, wurde ohne Abzug dem Winter⸗ hilfswerk zur Verfügung geſtellt. So hat die Wehrmacht erneut durch die Tat bewieſen, daß ſie Glied der Volks⸗ gemeinſchaft iſt. UAbſchied von Präfident Hanemann. Im Schwurge⸗ richtsſaal des Mannheimer Landgerichts fanden ſich die Rich⸗ ter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Juſtizbeamten des Land⸗ und Amtsgerichts zuſammen, um von ihrem Präſiden⸗ ten Abſchied zu nehmen. Landgerichtsdirektor Mickel hielt dem ſcheidenden Landgerichtspräſidenten Dr. Hanemann eine herz⸗ lich gehaltene Abſchiedsrede. Er kennzeichnete den Scheidenden als vorbildlichen Richter, pflichtbewußten Beamten und echten Kameraden. Seine Tätigkeit in Deutſch⸗Südweſtafrika in den Jahren 1900 bis 1903 war für das Deutſchtum verdienſtvoll. Auch in der Rechtspflege hat er ſich große Verdienſte erwor⸗ ben. Die Vorbereitung zum neuen Strafrecht wurde von ihm eingeleitet. Für die Rechtsanwälte ſprach Dr. Ludwigs. Er hob die kameradſchaftlichen Eigenſchaften des Präſidenten her⸗ vor. Landgerichtspräſident Dr. Hanemann richtete zum Schluß an die Mitarbeiter herzliche Dankesworte. Mehr Heringe auf den Tiſch! Wer nicht ſchon ſelbſt einmal auf hoher See das Kommen der Heringsſchwärme erleben könnte, kann ſich kaum einen Begriff machen von den ungeheuren Mengen dieſer Fiſche, die das Meer uns Jahr für Jahr ſchenkt. an der Küſte. Wohlverpackt reiſt der friſche Hering in den Spezialwagen der Reichsbahn in den entfernteſten Winkel des deutſchen Landes. Auf jedem Tiſch kann er auf die ver⸗ ſchiedenſten Arten zubereitet mehr als einmal wöchentlich erſcheinen. Leider ſind die mannigfaltigen Gerichte, die den Hering nicht nur zum Abendbrot, ſondern auch als Mittag⸗ eſſen auf den Tiſch bringen, bei uns viel zu wenig bekannt. Es iſt doch ſo, daß der Name„Hering“ uns immer an etwas Mariniertes, ſauer Eingelegtes erinnert. Daß man den Hering wie jeden anderen Seefiſch in friſchem Zuſtand kochen, ſchmoren und im eigenen Saft dünſten kann, iſt kaum bekannt. Die Zubereitung des Fiſches nimmt nur wenig Zeit in Anſpruch.. Die Schmackhaftigkeit eines Heringsgerichtes hängt in erſter Linie von einer gründlichen Säuberung ſowie von einer ſorgfältigen und ſachgemäßen Zubereitung ab. Eine gute Behandlung gibt überhaupt erſt die Vorausſetzung dafür, daß ein weniger bekanntes Gericht gern gegeſſen wird. *. Zuckerung der neuen Weine Was bei der Herſtellung von Wein und Haustrunk zu beachten iſt. Die günſtige Witterung des vergangenen Sommers läßt auf einen qualitativ guten Herbſt hoffen. Moſte von hohem Zuckergehalt werden aber nur dann erhalten, wenn der Zeit⸗ punkt der Leſe bis zur Vollreife der Trauben hinausgeſcho⸗ ben wird. Faule oder vom Sauerwurm angeſtochene Trau⸗ ben ſind vor der allgemeinen Leſe vom Stock zu ſchneiden. Der Saft ſolcher Trauben kann nach kräftiger Schwefelung und Entſchleimung gezuckert und unter Zuſatz von Reinhefe zu Wein oder Haustrunk verarbeitet werden. Eine Zuckerung der im Zuſtand der Vollreife gekelterten Traubenmoſte wird in dieſem Jahre nur in beſchränktem Um⸗ fange notwendig ſein. Nach Paragraph 3 des Weingeſetzes darf die Zuckerung nur in der Zeit von Beginn der Trau⸗ benleſe bis zum 31. Januar des auf die Leſe folgenden Jah⸗ res vorgenommen werden. Bei ungezuckerten Weinen früherer Jahrgänge iſt eine Zuckerung nur in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. Januar erlaubt. Moſte, die ohne beſonderen Grund vor Eintritt der Vollreife gekeltert worden ſind, erfül⸗ len nicht die Vorausſetzung, die das Weingeſetz an die Zu⸗ läſſigkeit der Zuckerung knüpft. Die Verbeſſerung ſolcher 2205 würde daher den geſetzlichen Beſtimmungen zuwider⸗ aufen. Die Abſicht, Traubenmaiſche, Traubenmoſt oder wein zu zucker n, iſt rechtzeitig dem zuſtändigen Bürgermeiſteramt anzuzeigen. Es empfiehlt ſich nicht, die Zuckerung nach eigenem Gutdünken vorzunehmen. Man wende ſich vielmehr um Rat an das Staatliche Weinbauinſtitut in Freiburg, das auf Grund einer Unterſuchung genaue Anweiſungen für die vorzunehmende Verbeſſerung erteilt. Zu dieſem Zwecke wird eine halbe Flaſche des friſch gekelterten Moſtes, dem zur Verhütung der Gärung 10 Tropfen Formalin zugeſetzt wor⸗ den ſind, an das Staatliche Weinbauinſtitut Frei⸗ burg, Bismarckſtr. 21, zur Anterſuchung eingeſandt. Iſt der Moſt bereits in Gärung geraten, lo entnehme man die Probe erſt nach beendeter Hauptgärung und ſende ſie ohne jeden Zu⸗ ſatz ein. Die Zuckerung kann genau mit dem gleichen Erfolg auch bei vergorenen Jungweimen vorgenommen werden, wenn der Zuckerzuſatz nicht ſpäter als etwa zwei Wochen nach Ein⸗ tritt der Gärung erfolgt. Für die Unterſuchung und für die Berechnung der Zuckerung wird bei friſchem unvergorenem Moſt eine Gebühr von 2 Mark, bei bereits in Gärung be⸗ findlichem Moſt oder bei Wein eine Gebühr von 4 Mark je Probe erhoben. Bei Einſendung einer Moſt⸗ oder Wein⸗ probe iſt Gemarkung, Lage und Traubenſorte anzugeben und zu erklären, daß das Erzeugnis naturrein iſt. Wer Wein, Traubenmaiſche oder Traubenmoſt gewerbs⸗ mäßig in Verkehr bringt, iſt auch verpflichtet, dem Bürgermei⸗ ſteramt die Herſtellung von Haustrunk anzuzeigen und zwar unter Angabe der herzuſtellenden Menge und der zur Verar⸗ beitung beſtimmten Stoffe. Haustrunk darf nur im eigenen Haushalt des Herſtellers verwendet oder ohne beſonderes Entgelt an die in ſeinem Betrieb beſchäftigten Perſonen zum eigenen Verbrauch abgegeben werden. Wer liefert unſere Kleidung: Grundſtoffe aus vier Faſern. Vier Arten von Faſern kennt derzeit die Textilindu⸗ ſtrie: die tieriſchen Faſern alſo Wolle und Spinnſeiden die pflanzlichen Faſern, wie Baumwolle, Jute, Flachs, Hanf und ähnliches, die Erſatzfaſern wie Neſſel, Ginſter und die künſtlichen Spinnfaſern. Baumwolle iſt der Grundſtoff von 60 Prozent aller Textilrohſtoffe, die gegenwärtig in der Welt produziert werden. Aus Amerika, Aegypten, Indien kommen in Bal⸗ len die zuſammengepreßten, vom Samenkorn getrennten Faſern zu den Verarbeitungsländern. Die kurzen Fäſer⸗ chen, die nicht ſpinnfähig ſind, bilden als„linters“ teil⸗ weiſe Ausgangsmaterial für Kunſtſeide. Der Flachs iſt der älteſte Rohſtoff für die menſchliche Kleidung. Man erntet ihn durch Raufen und verarbeitet ihn durch Röſten, Trocknen, Brechen, Schwingen und Hecheln. Dabei ergibt ſich ein Abfall von 80 Prozent Dieſer Abfall wird natürlich noch für grobe Gewebe ver⸗ wendet. Seltſamerweiſe ſtellt die Wolle in all ihren vielſeitigen Verarbeitungsarten nur 15 Prozent der geſamten Bellei⸗ dung der Erdbevölkerung! Es iſt ein langer Arbeitsvor⸗ gang, der heute mittels komplizierter Maſchinen die Woll⸗ faſern zu den wunderbaren, phantaſiereichen Stoffen ver⸗ arbeitet. Für die Qualität der Wollfaſer iſt die Länge der Gleichmäßigkeit des Fadens, der ſogenannte„Stapel“, entſcheidend. Kunſtwolle darf als Zwillingsſchweſter der Kunſtſeide betrachtet werden. Durch Beimiſchung neuer Rohſtoffe und auch Schafwolle entſteht ein ſehr gutes Gewebe. Für die Herſtellung der Kunſtſeide und ⸗Wolle ſucht man den natürlichen Vorgang nachzuahmen, indem man die Spinn⸗ maſſe, Zelluloſe aus„linters“ oder Holz, durch hauchfeine Maſchinendüſen preßt, erhärtet und die Fäden verſpinnt. Bei der Naturſeide müſſen wir ſogenannte Wildſeide — Tuſſah— von echter Seide— von gezüchteten Tieren ſtammend— unterſcheiden. Die deutſche Seidenraupen⸗ zucht iſt ſtark im Aufblühen begriffen. Der Seidenfaden, den die Raupe zu ihrer Verpuppung auspreßt, erreicht oft eine Länge von 3000 bis 4000 Meter! Der Kokon wird in heißes Waſſer gelegt, wodurch die Raupe abgetötet wird und der Seidenfaden ſich abhaſpeln läßt. Allerdings läßt ſich danach nur etwa ein Viertel des Fadens zuſammen⸗ hängend für Gewebe verwenden. Der Reſt wird für Miſch⸗ gewebe verbraucht. Jeder unſerer Stoffe, die wir tragen, iſt ein Wunder⸗ werk der Natur und der menſchlichen Erfindungsgabe, die das natürlich Gegebene vielſeitig auszunützen, abzuwan⸗ deln und zu verwenden weiß. Richtig atmen Es iſt allgemein bekannt, daß man nicht durch den Mund, ſondern durch die Naſe atmen ſoll, weil wir dadurch die Atmungsluft wie mit einem Filter reinigen und bei kaltem Wetter erwärmen. Aber viel zu wenig beachtet wird die ge⸗ ſundheitliche Forderung des Tiefatmens, ohne die nur allzuleicht eine allmähliche Sauerſtoffverarmung des Blutes und damit eine verminderte Widerſtandsfähigkeit des Kör⸗ pers ſich herausbilden kann. Ein Atemzug iſt nur dann von genügender Tiefe, wenn er nicht nur den Bruſtkorb erweitert, ondern auch den Bauch zur Wölbung bringt. In der Kinde heit iſt ſchon durch die ihr angeborene Bewegungsfreudigkeit für Tiefatmung geſorgt, der ſtubenhockende Erwachſene aber läßt es daran fehlen. Er bleibt, wie feſtgeſtellt iſt, mit jedem Atemzug durchſchnittlich um ein Sechſtel Liter hinter der den Lungen zukommenden Luftmenge zurück. Das ſicherſte Mit⸗ tel zur Gewöhnung an richtiges Atmen iſt faſt jeder Sport. nur muß er unſerer Leibesverfaſſung angepaßt ſein. Aber wer keinen Sport treibt, verwende wenigſtens täglich von ſeiner Zeit einige Minuten zu einer geſunden Atemführung in einem gut durchlüfteten Zimmer. Zeitſchriften und Bücher. Das große Brautheſt der„Süddeutſchen Hausfrax“ iſt erſchienen. Die viele Seiten ſtärkere Sondernummer hilft bei der Wahl der Ausſteuer, bei der Anſchaffung bon Möbeln, Wäſche, Haus⸗ und Küchengeräten. Viele Artifel mit Bildern über Hochzeitskleidung und Brautwäſche, über Geschenke, Hochzeit, Ehe uſw. machen dieſe Ausgabe zu einem wertvollen Ratgeber. Das beſonders reichhaltige Sonderheft erhält man für 30 Pfg., mit Schnittbogen für 40 Pfg. bei allen Buch⸗ und Zeitſchriftenhändlern oder vom Verlag, Berlin SW 68, Ritterſtr. 5051. * Ein Leben in Augſt. General Noskoff, Mitarbeiter in Generalſtab des letzten Zaren, ſchildert in ſpannenden Be⸗ richten das Schickſal des Zaren Paul J., eine der it! giſchſten Geſtalten der ruſſiſchen Geſchichte. Die Veröffell lichung beginnt jetzt in der„Neuen Illuſtrierten Zeitung Jede Woche erfreut die„Neue J. Z.“ ihre Leſer durch ſtes ſchöne Bilder; ſie bringt intereſſante Artikelſerien und Kurzgeſchichten, Neues von Bühne und Film, intereſſan Aufnahmen aus aller Welt und ſtets die luſtigen Emmeric⸗ Huber⸗Zeichnungen. Die„Neue J. Z.“ iſt für 20 Pg. überall zu haben. — Todes-Anzeige. Am Samstag Morgen verschied unerwartet bei der jüngsten Tochter in Frankfurt unsere liebe, herzensgute Mutter, Großmutter und Urgroßmutter frau Katharina Schreck wi. geb. Diringer im Alter von 79 Jahren. In tiefer Trauer: Familie Joseph Schreck Familie Philipp Hirsch Familie Hermann Gebert Familie Fritz Eberwein Mhm.-Seckenheim, Berlin, Frankfurt, 4. Okt. 1937, Die Beerdigung findet morgen Dienstag Nachmittag 4 Uhr von der Leichenhalle Seckenheim aus statt. 128721337 Heute friſch: Sül⸗ bücklinge 500 Kr 382 Pfg. Fisch- Tanzschule Hamme Mhm--Seckenheim, Aoberners leb. Kursbeginn am Mittwoch, 6. U. Samstag, 9. 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