Mr. 231 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 4. Oktober 1937 bee er 90. Geburtstag Hindenburgs Kranzniederlegung im Auftrage des Führers. Am 90. Geburtstag des verewigten Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg legte im Auftrage des Führers und Reichskanzlers der Kom⸗ mandierende General des I. Armeekorps in Königsberg, General der Artillerie von Küchler, einen Kranz am Sarge des Feldmarſchalls in der Gruft des Tannenberg⸗ Denkmals nieder. Die Ehrenwache am Denkmal war aus dieſem Anlaß als Offizierswache verſtärkt worden. Strahlender Sonnenſchein lag über den blutgetränk⸗ ten Gefilden Oſtpreußens, als vor dem Reichsehrenmal die vom Infanterie-Regiment 2 aus Allenſtein geſtellte verſtärkte Wache unter das Gewehr trat und der Komman⸗ dierende General des 1. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis J, General der Artillerie von Küchler, das Denk⸗ mal betrat und im Auftrage des Führers und Reichs⸗ kanzlers am Sarge des Generalfeldmarſchalls in der Gruft einen Lorbeerkranz niederlegte. Die Kranzſchleife trug die Führerſtandarte, das Hoheitszeichen und die Worte„Adolf Hitler“. Odſtpreußens Gauleiter Erich Koch ehrte gleichfalls den großen Toten durch einen Lorbeerkranz, den der Vize⸗ präſident der Regierung in Allenſtein überbrachte. Für Oſtpreußens Soldaten legte General der Artillerie von Küchler einen weiteren Kranz mit der Inſchrift:„Die Truppen des 1. Armeekorps“ am Sarkophag nieder. Die Städte Königsberg und Hohenſtein gedachten durch Kränze des Oberbürgermeiſters und Bürgermeiſters ihres toten Ehrenbürgers. Auch der Kyffhäuſer⸗ bund, die NS.⸗Kriegsopferverſorgung und der Verband Deutſcher Polizeibeamter ſowie eine Reihe weiterer Organiſationen waren durch Kranz⸗ abordnungen vertreten. Während der Niederlegung der Kränze blieb die Wache unter Gewehr. An der ſchlichten und eindrucksvollen Feier nahm die Bevölkerung großen Anteil. Starke Gliederungen der HJ. und des BDM. vertraten die deutſche Jugend. Die Familie von Hindenburg hatte ihre Kränze bereits vorher am Sarge niedergelegt. Bei allen oſtpreußiſchen Teilen des Heeres, der Luft⸗ waffe und der Kriegsmarine warde der Bedeutung des Tages gedacht. Anſchließend wurden Sammlungen für die Hindenburg⸗Spende durchgeführt. Beförderungen in der Wehrmacht Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober 1937 befördert: Im Heer: Zu Generalleutnanten: Die Generalmajore: Frei⸗ herr Geyr von Schweppenburg, Mil.⸗Attache b. d. Deutſchen Botſchaft i. London; Buſch, Kdr. d. 23. Div.; Friderici, Mil.⸗ Attache b. d. Deutſchen Geſandtſchaft i. Budapeſt und Sofia, mit d. Sitz i. Budapeſt; von Stülpnagel, Kdr. d. 30. Div. Zu Generalmajoren: Die Oberſten: Denecke, Kdr. d. H.⸗Dienſtſtelle 2; Brand, Kdt. von Königsberg(Pr.); Ott d. Gen.⸗St., Mil.⸗Attaché b. d. Deutſchen Botſchaft i. Tokio; Frei⸗ herr von Waldenfels, Kdr. d. Inf.⸗Reg. 53; Clößner, Kdr. d. Inf.⸗Regl. 14; Richter, Kdr. d. Inf.⸗Regt. 75; Theißen, Inſp. d. Nebeltr. und für Gasabwehr; Thiemann, Höh. Pi.⸗Offz. 3; Behſchnitt, Kdr. d. Inf.⸗Regt. 15; Felber, Chef d. Gen.⸗St. d. II. A.⸗K.; Reinhard, zur Verf. d. Ob. d. H. Der Führer und Reichskanzler hat verfügt: Mit 30. Sep⸗ tember 1937 ſind aus dem aktiven Wehrdienſt ausgeſchie⸗ den: General der Artillerie Grün, Inſpekteur der Artillerie; die Generalleutnante: Feßmann, Kdr. d. 3. Pz.⸗Div., m. d. Charakter als General der Panzertruppen; von Boehm⸗Bezing, ſidt. von Breslau; Heinemann, Kdr. d. Art.⸗Schule; die Gene⸗ ralmajore: Sieglin, Kdr. d. Heeresdienſtſtelle 55 von Dufay, Höh, Kav.⸗Offz. 4; Generalbeterinär Dr. Thieme, Gruppenvete⸗ rinär 2; Oberſtveterinär Dr. Zoeger, Div.⸗Vet. der 16. Div. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober 1937 befördert: In der Kriegsmarine:. Zu Vizeadmiralen: Den charalkteriſierten Vizeadmi⸗ ral Lindau, Inſpekteur der Wehrerſatzinſpektion Elbing; die Konterxadmirale: Götting, Inſpekteur der Torpedoinſpektion, zugl. Inſpekteur der Marinenachrichteninſpektion; von Nordeck, Oberwerftdirektor der Marinewerft Wilhelmshaven; Stobwaſ⸗ ler Chef des Erprobungskommandos für Kriegsſchiffneubau⸗ en. Zu Konteradmiralen: Die Kapitäne zur See Mootz, Chef des Stabes des Oberbefehlshabers der Kriegs⸗ marine; Graßmann, Inſpekteur der Marine⸗Artillerie; Lütjens, 1 15 85 der Torpedoboote; Schniewind, Chef des Marinewehr⸗ amts. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober 1937 befördert: In ver Luftwaffe: Zum General der Flakartillerie: Den General⸗ leutnaut Rüdel, Inſpekteur der Flakart. u. d. Luftſchutzes; den Charakter als General der Flieger erhält: Der General⸗ leutnant von Witzendorff, Abteilungschef im Reichsluftfahrt⸗ miniſterium. Die engliſchen Gäſte in Heidelberg Empfang durch den badiſchen Miniſterpräſidenten. U Heidelberg. Nach der Eröffnung der Reichsautobahn Bruchſal— Karlsruhe fuhren die engliſchen Straßenfachleute in zwölf großen Poſtomnibuſſen nach Heidelberg. Im Königs⸗ ſaal des Schloſſes empfing Miniſterpräſident Köhler die an der Studienfahrt Beleiligten neben einer Anzahl weiterer Gäſte, an der Spitze Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner und Generalinſpektor Dr. Todt. Miniſterpräſident Köhler begrüßte in herzlichen Worten die Engländer und gab einer Freude und Genugtuung darüber Ausdruck, daß die Reiſe der Engländer auch in den badiſchen Gau geführt habe. Baden ſei für den Engländer ein beſtimmter Begriff durch Heidelberg, Baden⸗Baden und den Schwarzwald. Die Eröffnung der Reichsautobahn möge ihnen gezeigt haben, daß auch im Südweſten Großes geleiſtet werde. Wenn jemand der Meinung ſer, daß Deutſchland zu den Ländern der Habe⸗ nichtſe gehöre, ſo müſſe ihm geſagt werden, daß Deutſchland ich nicht damit abfinde, ſondern durch ſeine Arbeit vorwärts⸗ zukommen ſuche, um über die Habenichtſe hinauszuwachſen. Er, der Miniſterpräſident, kenne England genau, denn er ſei während des Weltkrieges als Kriegsgefangener dorthin ge⸗ kommen. Er habe damals die engliſche Nation ritterlich emp⸗ funden, und er wünſche, daß ſich dieſe Ritterlichkeit des Krie⸗ ges in der Nachkriegszeit in allen Ländern durchſetzen möge. Oberbürgermeiſter Neinhaus entbot den Willkommen für die Stadt Heidelberg und die Zweigſtelle Baden der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft. In einem hiſtoriſchen Rück⸗ blick erinnerte er an die engen engliſchen Beziehungen zu Heidelberg. f Im Namen der engliſchen Studienfahrer ſprach Capt. Strickland. Er führte u. a. aus:„Wir ſind erfüllt von Dankbarkeit unseren Gaſtgebern gegenüber, daß ſie uns in ſo reichem Maße Gelegenheit gegeben haben, Deutſchland kennenzulernen. Wir waren überraſcht, überall entlang der neuen Autobahnſtrecke freundliche und glückliche Geſichter der Herbeigeeilten geſehen zu haben, die uns ſo herzliche Grüße in unſere Wagen ſchickten. Wir fühlen, daß wir als Freunde in Deutſchland weilen. Genau wie die deutſche Autobahn auf feſter Zementgrundlage ruht, ſo hat ein anderer Bau eine feſte Straße geſchaffen: die Straße der Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und England. Dieſe Straße gegenſeitiger Ach⸗ tung und gegenſeitigen Verſtehens, die wir jetzt bauen, muß zum Frieden führen zwiſchen beiden Völkern.“ Erhöhung der Schaffenskraft. Claus Selzuer auf der Reichstagung des Amtes „Schönheit der Arbeit.“ Die 8. Reichsarbeitstagung des Amtes„Schönheit der Ar⸗ beit“ in Düſſeldorf erreichte am erſten Tage ihren Höhepunkt mit einer Großkundgebung im Feſtſaal der Reichsausſtellung „Schaffendes Volk“, auf der Hauptamtsleiter Claus Selzner über„Schönheit der Arbeit und Leiſtungskampf“ ſprach. Zum Leiſtungskampf ſei aufgerufen worden, ſo führte Claus Selzner aus, weil das Kämpferiſche und damit das Soldatiſche und Sozialiſtiſche als das ſtärkſte Antriebsmoment für die menſchliche Leiſtung angeſehen werde. Es komme darauf an, alle Energien im deutſchen Volke zu wecken und zu entwickeln. Alles, was die Arbeitsfront tue, werde vom erzieheriſchen Standpunkt aus getan. Die Menſchen ſollen dazu erzogen werden, daß ſie in der Arbeit ihre tiefſte innere Befriedigung und in der erfolgreichen Arbeit ihre ſeeliſche Befreiung finden. Aus dieſem Grunde müßten aber auch die Arbeitsplätze, an denen dieſe Menſchen arbeiten, ſchön ſein. Wir ſtehen erſt am Anfang dieſer Entwicklung und rieſen⸗ groß ſeien noch die kommenden Aufgaben. Eine allgemeine Erhöhung der Schaffenskraft und Steige rüng der Energien bedeute letzten Endes auch eine Pro⸗ duktionsſteigerung, ſo daß die inveſtierten Mittel gegenüber dieſem Dauereffekt klein erſcheinen müßten. Zu dem nun begonnenen großen Leiſtungskampf der Betriebe ſtellte Claus Selzner feſt, daß der erſte Erfolg recht gut ſei. Dieſer Leiſtungskampf erſtrecke ſich nicht nur auf die Leiſtungsfähigkeit von der wirtſchaftlichen Seite ge⸗ ſehen, ſondern durch ihn müßten insbeſondere auch die Let⸗ ſtungen auf dem ſozialen Gebiet eine Steigerung erfahren, denn der Sinn einer nationalen Arbeitsführung ſei, daß beide Elemente der deutſchen Arbeit, die Sozialführung und die Wirtſchaftsführung, in ihren Wechſelbeziehungen jede für ſich geſtaltet werden müſſe. Mit KoͤF. nach Madeira Ein Grußwort von Dr. Ley. Im Anſchluß an die Norwegenfahrten der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ finden Auslandsfahrten der KdF.⸗Schiffe nach Liſſabon und Madeira ſtatt. Wie in den vergangenen Jahren, nehmen an den Reiſen Arbeiter und Arbeiterinnen aus allen Gauen Deutſchlands teil. Zu dieſen Fahrten richtet der Reichsleiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Dr. Ley, an die KdF.⸗Urlauber folgenden Gruß: Wieder ſchickt mit euch das neue Deutſchland Tauſende von Arbeitern und Arbeiterinnen hinaus in die Welt. Ihr fahrt mit der KdF.⸗Flotte in ein ſchönes, fernes Land, das ſo vielen unſerer Volksgenoſſen nicht mehr fremd iſt, und knüpft Bande von Volk zu Volk unter der Deviſe: Freude— Frieden! Unſere Atlantikfahrten nach Liſſabon und Madeira ſind ſchon zur Tradition geworden, und wir ſind ſtolz auf unſere NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die ſolche weiten Rei⸗ ſen zu einer ſtändigen Einrichtung im Leben der deutſchen Ar⸗ beiter gemacht hat. Ja, der deutſche Arbeiter ſoll die Welt ſehen, und wir werden ſie ihm zeigen. Hunderttauſende waren in den Fjorden Norwegens und werden noch hinfahren. Das befreun⸗ dete Italien wird in größtem Umfange bereiſt. Weitere Pläne ſind in Vorbereitung. Wir können unſere Arbeiter unbeſorgt in die Welt hinaus⸗ ſchicken. Wir wiſſen, daß ſie die würdigſten und zuverläſſigſten Vertreter unſeres Volkes ſind. Wir wollen, daß ſie ſich freuen an den Schönheiten dieſer Erde. Sie ſollen einen Blick über die Grenze unſeres Vaterlandes hinaus tun und ſich ſo aus eigener Anſchauung ein Weltbild erwerben, mit dem ſie die Zuſammen⸗ hänge im Leben der Völker begreifen.“ Handelsteil Rekordtiefſtand des Franken Die Berliner Aktienbörſe ſtand am Wochenſchluß im Zeichen von Anlagekäufen, die auf den Meiſten Marktgebieten zu Kursverbeſſerungen führten. Am Montanmarkt notierte Klöckner mit 133,50(133). Prozent. Stärker gefragt waren Hoeſch, die 128,12 gegenüber 127 8 am Vortag notierten. Auf den übrigen Marktgebieten ergaben ſich Kursgewinne von 7 bis 1 Prozent. Am Rentenmarkt war die Reichsaltbeſitzanleihe mit 128,80(128,75) Prozent leicht befeſtigt. Am Deviſenmarkt erreichte der franzöſiſche Franken lein Franken gleich 8,18 Pfennig) einen neuen Rekordtiefſtand. Es ſtellt ſich immer mehr e e Schwierigkeiten nicht Herr wird, insbeſondere eine fühlbare Lockerung der 40⸗Stunden⸗Woche nicht durchſetzen kann. Man rechnet mit einem weiteren Sturz des Franken. Die Reichsbank Ende September Im Zeichen der weiteren Wirtſchaftsintenſivierung. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. September hat ſich in der letzten Woche des dritten Quartals die geſamte Kapitalanlage der Notenbank um 849,6 auf 6039,8 Mill. RM. er⸗ höht, Die Inanſpruchnahme der Reichsbank war alſo zu dem diesjährigen Herbſt⸗Quartalstermin verhältnismäßig ſtark. So⸗ weit ſie über den normalen Bedarf für Zins⸗ und Mietzah⸗ lungen und die Erntefinanzierung hinausgeht, kommt darin die ſtetige weitere Intenſivierung der wirtſchaftlichen Tätig⸗ keit zum Ausdruck, die naturgemäß entſprechend der Steige⸗ rung der Produktion ein höheres Kreditvolumen und einen ſteigenden Zahlungsmittelumlauf bedingt. Der geſamte Zah⸗ lungsmittelumlauf ſtellte ſich Ende September auf 7285 gegen 6564 Mill. RM. in der Vorwoche. Die Gold⸗ und Deviſen⸗ beſtände ſind um 0,14 auf 75,8 Mill. RM. zurückgegangen. FPFFPVDCDVDVUDUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVDUVUTbTbTbT(TTbTbTbTbTbTbTbTbTTTbkbTTkbkbkGTGTGT0b0bTb'T'Tb'b'b'b'b'''b'b''u''..........· p———T—PPPTTTTTTWTWTWT—T—W—W7C+————ÿ.... Bas fliegende D 25 Holel Roman ven Willy Ree es- 6. Kapitel. Berlin, und mit der Reichshauptſtadt faſt die ganze Erde, ſtand im Zeichen des Zenker⸗Fluges um die Erde in zweihundert Stunden Berlin im beſondern im Zeichen des Startes dieſes Fluges, der der denkwürdigſte aller Flüge durch die Lüfte werden ſollte,... ſo reich an beſonderen Eindrücken, 1 reich an Gefahren,— ſo reich an abenteuerlichen, beinahe katastrophalen ee an die kein Menſch dachte und die ſo ganz außerhalb aller berechenbaren Begeben⸗ heiten lagen... „Berlin ſtand unmittelbar nach Bekanntwerden des Startes von I. Z. 127 am Mittag des 16. Auguſt ge⸗ wiſſermaßen opfl!“ So drückte ſich eine der größten Ta⸗ berbeitungen treffend aus. Eine andere:„Noch nie hat in er deutſchen Reichshauptſtadt eine derartige Begeiſterung and Aufregung geherrſcht wie am 16. Auguſt! Was ſoll as erſt am morgigen Starttag geben, oder gar, wenn * Zenker mit ſeinen Getreuen nach zweihundert Stun⸗ 115 in Friedrichshagen wieder landet? Und er wird anden!!“ In den letzten Worten dieſer Zeitungsnotiz lag der unerſchütterliche, feſte Glaube 1 Gelingen, den wohl das hänze deutſche Volk teilen mochte. f e das wohlbehütete Geheimnis in die Oeffentlich⸗ ait hatte dringen können, war und blieb für alle Zeiten ein Rätſel. 5 Dr. Zenker war nicht ſonderlich erbaut davon. hat„en ic wüßte, wer von den Paſſagieren geplaudert „denn mur einer der Paſſagiere kann es geweſen ſein. — weiß Gott, wüßte ich es, ich würde ihn ohne Zögern ſofort von der Fahrt ausſchließen!“ erboſte Zenker ſich. „Es iſt nichts mehr an der Tatſache zu ändern,“ meinte Irrgang. a „Wir ſind verraten, das ſtimmt,“ ſagte Direktor Jakob Bauer queckſilbrig,„aber es ſtimmt auch, daß wir uns morgen früh von dem unausbleiblichen Menſchenhaufen nicht werden ſtören laſſen. Uebrigens hat gleich nach Mittag ein Baron Iſhijo Tſukamato aus Kyoto tele⸗ phoniſch bei mir angerufen und nach Ihnen gefragt, Irr⸗ gang. Er wollte um dieſe Zeit—“ Ein Pochen an der Tür unterbrach ihn. Eine Se⸗ kretärin trat herein und reichte dem Direktor eine ſchmale Viſitenkarte. Darauf ſtand der Name des japaniſchen Barons, von dem man ſoeben geſprochen. „Man ſoll den Teufel nicht an die Wand malen,“ lachte Bauer.„Ihr Japs iſt ſchon da!“ Baron Tſukamato trat ein, der Mann mit dem ewigen Lächeln, wie Irrgang ihn in Stockholm Zenker gegenüber einmal genannt hatte.. „Ich wollte Ihnen nur ſagen, Herr Irrgang,“ lachte der Baron hinter ſeinen goldenen Brillengläſern,„daß ich mitfahre. Ich habe einem franzöſiſchen Herrn die Karte für bare hunderttauſend Mark abgekauft. Es war ein kleines Kunſtſtück, aber ich habe es fertiggebracht!“ Er lachte breit und triumphierend. Er ſprach ein perfektes, wenn auch ſcharfakzentuiertes Deutſch. Zugleich zog er das koſtbare Dokument, das er käuflich erſtanden, aus der Taſche. 3 5 5 „Ich hätte nicht geglaubt, daß Sie das zuſtande brin⸗ gen, Herr Baron,“ ſagte Irrgang. ehrlich erſtaunt. „Wollen Sie uns nicht ſagen, wie es Ihnen möglich war, den Marquis de Salut zum Rücktritt zu bewegen?“ „Ich muß um Verzeihung bitten, wenn ich das kleine Geheimnis für mich bewahre,“ lächelte der Japaner mit einer leichten Verneigung.„Ich bin glücklich, daß ich mit⸗ fahren kann— ich darf jetzt doch mitfahren?“ „Selbſtverſtändlich!“ verſicherte Dr. Zenker Als der Baron ſich nach wenigen Minuten wieder empfahl, meinte Bauer lachend:„Dieſe Japaner kriegen doch auch alles fertig; ſie ſind unglaublich zähe und laſſen von einem einmal gefaßten Vorſatz nicht mehr ab.“ Dr. Zenker ſollte es nie bereuen, dem Japaner ſoeben die Zuſtimmung zur Mitfahrt zugeſichert zu haben. Baron Iſhijo Tſukamato war dazu berufen, ihm während der Fahrt noch wichtige Dienſte ju leiſten,— Dienſte in Din⸗ gen, von denen man ſich in dieſer Stunde nichts träumen ließ! Allerdings ſollte die Fahrt dem Japaner auch zum Verhängnis werden Gegen Abend begannen die Berliner Hotels ſich zu füllen. Autos ſtrömten aus allen Richtungen herbei. Auf den Flughäfen landete Flugzeug um Flugzeug. Noch nie wohl hatte Berlin ſo viel Autos und Flugzeuge beherbergt. Und um Mitternacht begann die Auswanderung nach Friedrichshagen. Es war ein gewaltiger, brauſender Men⸗ ſchenſtrom, geladen mit höchſtem Enthuſtasmus. Punkt 3 Uhr hatte ſich die Beſatzung vollzählig ein⸗ gefunden. Die Maſchiniſten und Monteure begannen ſich umzukleiden. Dann überzeugten ſie ſich davon, daß auch ihr Gepäck, das ſchon tagszuvor untergebracht worden, noch vorhanden war. Und begaben ſich an die Arbeit. Als die erſten Sonnenſtrahlen den wundervoll milden, klaren Sommertag ankündigten, begann das Fahrtklar⸗ machen des Schiffes„Z. L. 127“ zur Umſegelung der Erde. Die Zellen wurden prall mit Heliumgas gefüllt, ſo daß die Ueberdruckventile zum Abblaſen kamen. Alsbald be⸗ wegte ſich der ſchlanke, weiße Rieſenleib— geführt von geübter Haltemannſchaft— aus der Halle. In dieſem Augenblick wich die Erſtarrung des unüber⸗ ſehbaren Menſchenhaufens zum erſten Male Mehrere Kompagnien Militär hatten dauernd alle Hände voll zu tun, um die Zufahrtſtraße freizuhalten. Es nahten die Automobile der Fahrtteilnehmer. Man be⸗ W Angehörige zahlreicher fremder Nationen, auch Damen. i 5 Foyrtſetzunt folgt. Sport und Spiel Einheimiſcher Fußball. 98 Seckenheim 1— 07 Mannheim L 10 Zum dritten Male in dieſem Jahre ſtanden ſich die beiden Mannſchaften gegenüber. Um die Kreismeiſterſchaft zogen die Seckenheimer den Kürzeren— umſo ſpannen⸗ der war die Partie der Bezirksklaſſenrunde. 07 kam in ſtärkſter Beſetzung— Seckenheim in gewohnter Aufſtellung. Das Anfangstempo wurde von der Platzmannſchaft beſtimmt und Chance auf Chance erſpielt. Der Sturm, ſonſt die ſtärkſte Waffe der Seckenheimer, war heute ſtumpf— kein Schuß— keine Energie. Als Mack noch für den ſtark gehandieapten Würthwein II in die Läuferreihe mußte, war alles Können der Stürmerreihe genommen. Wohl war man eifrig bei der Sache, aber die klare Linie fehlte und damit auch der ſpieleriſche Reiz. 07 brachte eine junge, kräftige Mannſchaft, die weiß, was„Fußballſpielen“ iſt, aber kämpfen kann die Mann⸗ ſchaft nicht. Das Spiel zeigte ſchöne Momente, aber auch bedenkliche Schwächen. Von den Gäſten waren lediglich die beiden Außen über Durchſchnitt; auch die beiden Ver⸗ teidiger gaben ihr Beſtes— ſonſt war nichts Sonderliches zu ſehen. Seckenheim hatte einen guten Torwächter und eine ebenſo gute Läuferreihe. Die Verteidigung war noch an⸗ nehmbar, der Sturm dagegen war Stückwerk— ſchwach! Schiedsrichter Schiele⸗-Würm entſchied nach den Zuruſen der Zuſchauer, die vom Spiel und den Leiſtungen der Spiel⸗ leitung nicht befriedigt waren. ch 2. Mannſchaft— 07 Mannheim 311 Jungliga— Ilvesheim 111 Privatmannſchaft— Friedrichsfeld 1:0 Handball der badiſchen Gauklaſſe. Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte TV. Rot 3 3—— 27 20 6 S. V. Waldhof 2 2— 348. 4 Tgd. Ketſch 3 2— 1 22 14 4 To. 98 Seckenheim 3 2— 1 23 17 1 62 Weinheim 3 2— 1 29 26* V. f. B. Mannheim 3 2— 1 2626 4 SC. Freiburg 2 1— 1 15 22 2 TV. Rußloch 2—— 2 15 31— TSV. Oftersheim 2—— 2 10 28— T. V. Hockenheim 3—— 3 1126— Der geſtrige Sonntag brachte eine weitere Klärung der Spielſtärke der einzelnen Mannſchaften die um die badiſche Meiſterſchaft kämpfen. Waldhof bewies erneut ſeine Sonderſtellung. Weinheim zeigte ſich abermals von der guten Seite und ſchlug die Nußlocher. Auch Freiburg mußte die hohe Niederlage Ketſch's anerkennen. Ein knappes Reſultat brachte wieder das Spiel des Tv. Seckenheim. Oftersheim, das am letzten Sonntag eine ſchwache Leiſtung gezeigt hatte, trat mit einer neu zu⸗ ſammengeſtellten Mannſchaft an; es hatte Büttner, den be⸗ kannten Speerwerfer, als Sturmführer und einen neuen, ausgezeichneten Torwächter. Sein Sturm war ſchnell. Dieſes die guten Seiten, die jederzeit anerkannt werden. Anders verhält es ſich mit der Spielweiſe. Aeußerſt roh und hart, wenig ſportlich; auch das Publikum zeigte ſich Hon der unſchönen Seite und war auf Krakel geſtimmt. Seckenheim hatte einen ſchwierigeren Stand als man erwartet hatte. Es mußte auch für Rath und Gehr eine andere Beſetzung vornehmen, da beide verletzt bezw. krank ſind. Trotzdem bildete die Mannſchaft eine beſſere Einheit wie der Gegner. Während dort die Einzelleiſtung aus⸗ ſchlaggebender war, zeigten die 98er immer wieder Kom⸗ binationszüge, die gefährlich wurden. Was bei ihnen geſtern beſonders gefallen konnte, war der unerſchütterliche Kampf⸗ geiſt, der auch dann nicht verſagte, als die Partie 10 Min. vor Schluß mit 614 verloren war. Zum Spiele ſelbſt: Seckenheim geht durch Bauer in Führung, die allerdings bald ausgeglichen wurde. Die Stürmer der 98er haben mehrere Chancen, können ſie jedoch nicht verwerten; ſie ſind ſo aufgeregt, daß ſie den günſtigen Zeitpunkt, das Spiel zu gewinnen, verpaſſen; denn das war der Anfang. Oftersheim wird immer ſtärker und beſonders in den hinteren Reihen immer härter. Der Schiedsrichter hat alle Mühe, daß ihm das Spiel nicht aus den Händen genommen wird. Immer noch zeigt Seckenheim eine leichte Ueberlegenheit. Bis zur Halbzeit iſt der Linksaußen noch zweimal erfolgreich, und mit zwei Toren Vorſprung geht es in die Halbzeit. Faſt ſollte ſich das Pech vom vorigen Sonntag wiederholen. Oftersheim kann durch drei Strafwürfe von Büttner aus⸗ gleichen und die Führung holen. Es hält die Partie noch 10 Min. vor Schluß mit 614 ſicher in der Hand. Es ver⸗ ſucht„den Druck auf das Seckenheimer Tor noch zu ver⸗ ſtärken und nimmt die Läufer mit nach vorn. Doch ihnen fehlte die Kraft, ſchnell genug wieder bei den Angriffen der Seckenheimer zurückzukommen. Die ger ſetzen die letzten Reſerven ein, erzielen den Ausgleich und eine Energie⸗ leiſtung von Mühlbert erzwingt in den letzten Minuten einen wertvollen Sieg. Wertvoll, das werden die kommen⸗ den Spiele zeigen; denn in Oftersheim wird hart und ſcharf gekämpft. Der Schiedsrichter, Müller⸗Käfertal, leitete unter ſchwierigen Verhältniſſen gut.— Tore: Mülbert 4, Rau⸗ felder 1, Hufnagel 1, Bauer 1. TSV Oftersheim II— Tv. Seckenheim II 14:6 TSV Oftersheim Igd.— Tv. Seckenheim Igd. 6:8 CCC DTT Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 4. Oktober: Miete E 4 und 2. Sondermiete E 2: Der goldene Kranz. Volksstück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 5. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung: Schü⸗ lermiete B: Wallenſtein. Dramatiſches Gedicht von Schiller. Anfang 13, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete C 4 und 2. Sondermiete C 2 und für die NS. Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 419, 425 bis 429: Der Hakim weiß es. Komödie von Rolf Lauckner. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 6. Oktober: Miete M 4 und 2. Sondermiete M 2 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 451 bis 452: Gaſparone. Operette von Carl Millöcker. Anfang 20, Eade gegen 22.30 Uhr. Auswärtiger Sport. Fußball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Mittelrhein: SpVg Sülz 07— Pfe Köln 3:2 VfR Köln— Mülheimer SV 3·2 SV Beuel— Kölner BCE 5 Alemannia Aachen— Tura Bonn 10 Gau Heſſen: Sp Kaſſel— VfB Friedberg 25 Boruſſia Fulda— S0 Sport Kaſſel 200 FC 93 Hanau— Germania Fulda 121 Heſſen Hersfeld— SC 03 Kaſſel 3:0 Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— FS Frankfurt 22 JV Saarbrücken— S Wiesbaden i 123 Boruſſia Neunkirchen— 1. FC Kaiſerslautern 2 Opel Rüſſelsheim— Kickers Offenbach 0·3 FK Pirmaſens— Wormatia Worms 0:0 Gau Baden: VfR Mannheim— SpVgg Sandhofen(Sa 2 SV Waldhof— Genmanig Brötzingen 3 821 Freiburger F— VfB Mühlburg 5 Phönix Karlsruhe— F Kehl 5˙0 1. FC Pforzheim— VfR Neckarau 3:0 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— FV Zuffenhauſen 3 VfB Stuttgart— Spofeſtehnd Sluttgart 921 Sportfreunde Eßlingen— 1. SSV Ulm 1:0 Ulmer FV 94— Stuttgarter SC 0:2 Gau Bayern: Be Augsburg— Wacker München 12 VfB Ingolſtadt— Bayern Mühen 1·4 1. FC Nürnberg— 1860 München 3:2 Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg 1 2 FC 05 Schweinfurt— SpVgg Fürth * Die erſten Verluſtpunkte. Der bislang ungeſchlagene FV Saarbrücken erlitt am Sonntag im Heimſpiel gegen den SV Wiesbaden ſeine erſte Niederlage, die dazu mit 1:3(1:0) Toren verhältnis⸗ mäßig eindeutig ausfiel. Anſcheinend war man in Saar⸗ brücken zu ſiegesſicher und hatte den Gegner, den SV Wiesbaden, unterſchatzt. Der Sieg der Gäſte war vollkom⸗ men einwandfrei. Wolf, Debus und Vogel bildeten für den Saarbrücker Sturm ein kaum zu nehmendes Hindernis. 5000 Zuſchauer; Schiedsrichter Multer(Landauh. Frankfurts Derby. Das wiederholte Frankfurter Derby zwiſchen Eintracht und Fußball⸗Sportverein hatte am Sonntag am Rieder⸗ derwald nicht weniger als 20 000 Zuſchauer angelockt, die den erwarteten hartnäckigen Kampf ſahen. der mit 22 (2:1) eine gerechte Punkteteilung brachte. Vor der Pauſe war die Eintracht techniſch klar überlegen und errang durch Ace in der 10. und 30. Minute 2 Tore, denen vor dem Wechſel Schuchardt für den FS das erſte Gegentor folgen ließ. Nach dem Wechſel machte das kämpferiſche Moment des Spiels einer Reihe von unnötigen Härten Platz, ſo daß es zeitweiſe Freiſtöße„hagelte“. Hermann (Ludwigshafen) leitete gut 1. ICs weiter ohne Sieg. Um ein Haar hätte es auch in Neunkirchen im Spiel Boruſſia Neunkirchen— 1. FE Kaiſerslautern eine Ueber⸗ raſchung gegeben. Die Boruſſen hatten, ähnlich wie im be⸗ nachbarten Saarbrücken, ihren Gegner unterſchützt und nach dem Wechſel die im erſten Abſchnitt errungene 211. Führung gegen den ſtändig anſtürmenden Pfälzer Sturm zu verteidigen. Leibenguth hatte in der 9. Minute Neun⸗ kirchen 1.0 in Front gebracht, wenig ſpäter erzielte Din⸗ ninger für Kaiſerslautern den Ausgleich, aber die Be⸗ mühungen der Boruſſen wurden vor dem Wechſel noch durch ein zweites Tor belohnt. 3000 Zuſchauer; Becker (Ludwigshafen) leitete gut. Germania Brötzingen vernichtend geſchlagen. Auf dem Waldhofplatz an den Schießſtänden die 5000 Zuſchauer im Meiſterſchaftsſpiel 11 5 den pe ſchen Meiſter und den Germanen aus Brötzingen ein i res Schützenfeſt, das man bei Halbzeit nicht im entfernteſt⸗ geahnt hatte, denn bis dahin lieferten die Gäſte eine durchs ebenbürtige Partie. Nach dem Wechſel, bei dem der Sind für Waldhof 2:1 war, kam der völlige Umſchwung, ber 10 allerdings der Schiedsrichter durch unverſtändliche Abſeitzen ſcheidungen die Gäſte ſtark benachteiligte und ſie völlig mutl 5 machte. die Tore fielen wie reife Früchte. Das Endergenl, lautete 8:1. Die beſten Leute beim Meiſter waren wiederum Siffling und der unermüdliche Mittelläufer Heermann wil rend bei den Brötzingern die geſamte Hintermannſchaft trol der acht Tore gefallen konnte. Schiedsrichter Weida(Aue ruhe) war dem Spiel nicht gewachſen. 5 VfB. Stuttgart— Sfr. Stuttgart 011. „Einen ſenſationellen Ausgang nahm dieſes Meiſterſchaftz⸗ ſpiel. Den erſatzgeſchwächten Sportfreunden gelang es, den württembergiſchen Meiſter eine knappe Niederlage beizubrn gen. Der einzige Treffer fiel in der 23. Minute. Er reſil. tierte aus größerem kämpferiſchen Einſatz über ausgefeilten Technik. Das Spiel des Meiſters konnte nur in den erſen 20 Minuten überzeugen. Mit dem Führungstreffer der Gate den Schneidmann hätte abwenden können, fiel die Elf dez Meiſters auseinander. Nur Koch auf Halbrechts hielt biz zum Schluß gut durch, er hatte aber mit zwei Lattenſchüſſen Pech. Dörrbecker(Stuttgart) leitete den Kampf vor 3000 Zuſchauern. 5 Stuttgarter Kickers— FV. Zuffenhauſen 3:8. In Degerloch gab es am Sonntag eine recht ſaft Ueberraſchung, denn die Kickers verſkanden es nicht, ben teil des eigenen Platzes wahrzunehmen. Es gelang ihnen nur, in der zweiten Halbzeit ein mageres Anentſchieden her. auszuspielen. Die Kickers waren vor allem auf den Außen⸗ ſtürmerpoſten ſchlecht beſetzt, und auch in der Deckung klappt es nicht recht. Schiedsrichter: Erb(Tuttlingen). 2000 Zu ſchauer. Handball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Süd weſt: MS Darmſtadt— FS Frankfurt 1316 Polizei Frankfurt— Germania Pfungſtadt 775 Gau Baden: T 62 Weinheim— TS Nußloch 17:6 Turngemeinde Ketſch— Freiburger FC 1321 TSV Oftersheim— TV Seckenheim 6.7 VfR Mannheim— SV Waldhof 4-13 Gau Württemberg: TV Altenſtadt— Turnerſchaft Göppingen 16.10 TV Cannſtatt— Eßlinger TSV 1 4.10 TSV Schnaitheim— TS Süßen 6•15 TV Urach— Stuttgarter Kickers 9.8 Tgſ. Stuttgart— KSV Zuffenhauſen 11²7 Gau Bayern: 5 Poſt München— 1. Fc. Bamberg 6·3 1860 München— SpVgg Fürth 5˙0 Bamberger Reiter— 1. Ic Nürnberg 6˙2 Polizei Nürnberg— Tgd. Landshut 5˙7 TV Milbertshofen— 1860 Fürth 1376 Deutſcher Sieg m Großen Preis von England Dass letzte Rennen des Autoſportjahres 1937, der Große Preis von England, der im Donington-Park in Nottingham ausgetragen wurde, endete mit einem Triumph für Deulſh⸗ land: Sieger des Rennens, das über 80 Runden gleich 402 Kilometer führte und dem 100 000 Zuſchauer beiwohnten, wurde Bernd Rosemeyer(Auto⸗Union) mit 133,349 Kilome⸗ terſtunden. Den zweiten Platz belegte Manfred von Brau⸗ chitſch vor Rudolf Caracciola(beide Mercedes⸗Benz), Her⸗ mann Müller und Rudolf Haſſe als Vierter und Fünfter er⸗ kämpften für die Auto-Union noch den Mannſchaftspreis. „Zarenkind muß man ſich merken“ Braucht der Sport eine Geheimſprache? Daß uns in Wirtſchafts⸗ und Börſennachrichter manches dunkel bleibt, hängt zweifellos mit dem ſchwieri gen Thema zuſammen: Wir verſtehen eben nicht, wieſ— eine Aktie im Freiverkehr„luſtlos“ iſt,— den Ochſen ar der Viehbörſe können wir das eher nachfühlen—, abe! wir nehmen ſolche Merkwürdigkeiten gelaſſen hin, wenr wir nicht gerade ſelbſt Aktionäre ſind. Auch der Wiſſen. ſchaft billigen wir ihren beſonderen Stil zu; von de! Wiſſenſchaft kann man doch verlangen, daß ſie nicht ganz leicht verſtändlich iſt. Warum laſſen wir uns aber ein ähnliche geheimnisvolle Amtsſprache beim Sport gefallen den wir doch kennen, mitanſehen, mitmachen? Nun, wei wir Gemütsmenſchen ſind, und weil wir nur Reſpek haben, wenn die Sache nach Fachkenntnis riecht! Skatſpiel oder Jagdrennen? Auf dem Rennplatz ſteht am Start ein Pferd, das mi 57 Kilogramm„ſehr ſcharf angefaßt“ iſt. Der„Buch⸗ macher“, er macht in Wirklichkeit keine Bücher,— nimm an, daß es dieſer Renner auf einer langen Strecke nicht leicht haben wird. Und das bei nur 57 Kilogramm? Eher ſollte man meinen, daß das Tier aus Verbitterung nicht gut laufen wird, wenn es von dem Jockei ſo ſcharf angefaßt wird! Iſt vom Skat oder vom Romms die Rede, wenn es heißt, daß die Wahl zwiſchen Raubritter und Herzbube ſchwer ſei? Der Skatſpieler wird ſelbſtverſtänd⸗ lich dem Herzbuben den Vorzug geben, falls nicht mit dem „Raubritter“ in Verwirung aller Altenburger Begriffe etwa„der Alte“ gemeint ſein ſollte. Aber auch der Mann mit dem Renntip ſetzr auf Herzbube, der von dem Hengſt Raubritter ſogar noch zwei Kilo Gewicht bekommt.— Das allerdings müßte uns wieder bedenklich ſtimmen, denn der arme Herzbube hat dann doch zwei Kilogramm mehr beim Rennen zu tragen! Oder nicht?— Wo hat, bitte, die„Heldenfauſt“ ihre gute Form verloren, daß ſie ſie„einfach nicht wiederfinden kann“? Man helfe doch dem armen Tier oder ziehe ihm ein Korſett an, weil die im Vorjahr vorzügliche Steeplerin ſonſt„trotz aller Er⸗ laubniſſe“ kaum in Frage kommt.— Daß„Zarenkind“ „regelmäßig nach vorn läuft“, halten wir für ein kindi⸗ ſches Benehmen, das man einem alten Wallach, der auf einen ſo hübſchen Namen hört, gar nicht mehr zutrauen ſollte,— geſchweige, daß man ſich wie ſein Jockei dar⸗ über freut! Daß es für die„rechte Schweſter von Blaſius in dieſer Klaſſe eigentlich reichen müßte“, freut uns da⸗ gegen ſehr; hoffentlich wird das anſcheinend etwas be ſchräukte Kind zu Oſtern verſetzt! Das Geheimnis der„Kopftechnik“. „Kummer ſchoß drei Pankow⸗Tore“,— was erwarten ſie nach dieſer Ueberſchrift? Es iſt keine Erzählung vom letzten Schützenfeſt, ſondern ein Bericht vom Punktekampf um die Fußballmeiſterſchaft. Der betreffende Klub hal ſich auch nicht aus Kummer über ſeine Niederlage von letzten Sonntag ſo beſonders angeſtrengt, nein, ein Mann namens Kummer hat eine ſchöne Leiſtung vollbracht. Da bei iſt das„Leder“, gemeint iſt ein runder, mit einel Luftblaſe aus Gummi gefüllter Fußball, nicht etwa drei⸗ mal in das Tor der Pankower geraten! Im Gegenteil Aber das kommt erſt im Verlauf der Lektüre ans Tages licht:„Die weit beſſere Kopftechnik der Pankower gab den Ausſchlag!, erfahren wir dann. Hat Kopftechnik etwas mit Denken zu tun? Oder iſt es eine reine Geſchicklichleit den Kopf ſo gegen den Ball zu ſtoßen, daß dieſer ins Ton der Gegner fliegt?— Ja, der Leſer hat es ſchwer! Durch Sturz ſehr viel verloren. „Hover kann über Lenglet nicht ſtolpern“, wird he— richtet. Warum kann er nicht? Wenn Lenglet ausrutſcht und Hover mit dem Fuß an dem Gefallenen hängenbleibl, dann muß er doch ſtolpern!— Daß ein Münchener bei den Schnellaufmeiſterſchaften„durch Sturz ſehr viel verlor“ war für ihn bedauerlich. Hoffentlich war unter den ſen vielen nicht auch ſein Kopf. Man könnte ſonſt mit 195 ſagen, was der Bericht weiter unten von einem Rekord aus dem Jahre 1896 behauptet, nämlich, daß ihm„da⸗ Genick gebrochen“ wurde. Daß der Rekordler dabei ic ſein Rennen von Anfang bis zu Ende ſelber machen mußte“, empfinden wir eigentlich als nur recht und billig „Zeitweilig drückenv überlegen“. 5 Lieſt man die Frage„Wo blieb Hertha?“, ſo nimmt man gewiß an, daß die 15 000 um den Platz verſammeltel Zuſchauer ihr Geld zurückverlangten, weil Hertha offen bar nicht zum Spiel antrat. Tatfächlich war es 1 „ſchönes und ſchnelles“ Spiel, und Hertha war ſogar„100 weiſe drückend überlegen“. Jeder Zuſchauer wußte, a Hertha blieb, nur offenbar der Berichterſtatter nicht! 1 bei einem anderen Fußballkampf zwei Spieler aber den Weg ins gegneriſche Tor fanden“, war doch 1 5 flüſſig. Hätten ſie den Ball hineingetreten, ſo hätte en wenigſtens Punkte für ihre Partei gegeben. Im übe wieſo fanden? Es wurde doch am hellen Tage e werben, balltore ſind eigentlich zu groß, um überſehen; en.. 5 ——