lich on lä enz lde nn: den auf⸗ eip⸗ eich heiß Heſ⸗ ers⸗ und Uen icht. Jurf Die hen urg Bon für 2 7 f Nr. 232 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Oienstag, 5. Oktober 1937 — Manöver der Wehrmächte Auch in dieſem Jahre haben die Wehrmächte der Staa⸗ ten um Deutſchland Manöver in großem Stil abgehalten, um Führung und Truppe zu ſchulen. Dabei galt es einer⸗ ſeits, die neueingeführten Kampfmittel ſowie die motori⸗ ſierten und mechaniſierten Verbände, andererſeits die Zu⸗ ammenarbeit der verſchiedenen Wehrmachtteile praktiſch zu erproben. So hat Italien nach Diviſionsübungen zwiſchen Brenta und Tagliamento vom 12. bis 18. Auguſt große Wehrmachtmanöver im weſtlichen Teil Siziliens durchge⸗ führt, an denen neben namhaften Teilen der Flotte und Luftwaffe vom Heer insgeſamt 5 Diviſionen in Stärke von 50000 Mann beteiligt waren. Dem Manöver lag als lebungszweck die Aufgabe zu Grunde, einen an der Küſte elandeten Feind unter Einſatz ſtarker Kräfte von Heer und Luftwaffe zurückzuwerfen. Daneben galten die Manöver der Erprobung der zweigliedrigen Infanterie-Diviſion. Auch bei den großen engliſchen Manövern, die im Juli und Auguſt von der Luftwaffe, Flotte und Territorial⸗ armee durchgeführt wurden, war der Uebungszweck, eine feindliche Landung an der Südküſte bezw. einen Luftan⸗ griff auf die Hauptſtadt zu verhindern. In welch großem Ausmaß die Uebungen durchgeführt wurden, ergibt ſich daraus, daß neben Einheiten der Flotte insgeſamt über 600 Flugzeuge, über 180 Scheinwerfer- und zahlreiche Flak⸗ formationen eingeſetzt wurden. Aber auch das aktive Heer und die Territorialarmee haben ſich in zahlreichen Sonder— übungen mit der neueingeführten Organiſation und den im Zuge der Aufrüſtung ausgegebenen neuenKampfmitteln ver⸗ traut gemacht. Erwähnt ſeien in dieſem Zuſammenhang zwei große Artillerie-Sonderübungen unter Beteiligung von insgeſamt 64 Batterien aller Kaliber und die Verbands⸗ übungen der Territorialarmee in einer Geſamtſtärke von etwa 60 000 Mann. Nachdem bereits ſeit Juli in ganz Frankreich in allen Wehrkreiſen Manöver einer oder mehrerer Diviſionen ſtattgefunden haben, führte die franzöſiſche Luftwaffe vom 18 bis 24. Auguſt große Luftmanöver von der italieniſchen Grenze bis nach Bordegux durch. An dieſen waren 3 Bom⸗ benbrigaden, 2 Jagd⸗Brigaden, ferner Teile der Marine⸗ Station Toulon(Marineflieger) mit insgeſamt etwa 600 Flugzeugen, ſowie erſtmalig auch Luft⸗Infanterie beteiligt, die im Rücken des Gegners zur Zerſtörung einer Brücke abgeſetzt wurde. Da der Zweck dieſer Manöver ausſchließ⸗ lich der Ueberfall auf feindliches Gebiet war, fanden gleich⸗ zeitig große Uebungen des zivilen Luftſchutzes in Marſeille, Toulon, Toulouſe uſw. ſtatt. Größte Beachtung verdienen ferner die im Auguſt abgehaltenen; großen Manöver in Savoyen und der Dauphine, für die als Uebungszweck Ver⸗ folgung gegen allmählich ſich verſtärkenden hinhaltenden Widerſtand und ſchließlich Angriff auf den zurückweichenden Gegner beſtimmt waren. Den Höhepunkt der diesjährigen franzöſiſchen Truppenausbildung bildeten die großen Wehr⸗ machtsmanöver vom 13. bis 18. September in der Gegend von Alencon, 150 Kilometer weſtlich von Paris, an denen mehrere Armeekorps und Einheiten der Luftwaffe in Stärke von rund 50 000 Mann teilnahmen. Der Uebung lag die Annahme einer Landung feindlicher Kräfte an der Küſte der Normandie und deren Vormarsch in Richtung auf Cabourg⸗Bayeux zu Grunde. Uebungsgegenſtand war an⸗ griffsweiſes Vorgehen gegen hinhalkenden Widerſtand in bedecktem und duürchſchnittlichem Gelände unter Einſatz von Verſtärkungen an Kampfwagen und Artillerie ſowie ſtarker Zuteilung von Fliegern. Die Zahl der an den tſchechoſlowakiſchen Ma⸗ növern teilnehmenden Verbände und Truppen hat ſich in den letzten Jahren ſtändig geſteigert. Auch in dieſem Jahre fanden ſie in einem ungewöhnlich großen Umfang ſtatt. In der zweiten Hälfte des Monats Auguſt haben in der Süd⸗ und Oſtſlowakei ſowie im Gebiet der böhmiſch⸗mähriſchen Höhen insgeſamt etwa 4 Infanteriediviſionen und 2 durch mokoriſierte und mechaniſierke Einheiten verſtärkte Kaval⸗ lerie⸗Brigaden unter gleichzeitigem Einſatz der Luftwaffe große Manöver abgehalten. Die Stärke der an dieſen Ma⸗ növern beteiligten Truppen belief ſich auf mindeſtens 70 000 Mann. Der Uebungszweck dieſer Manöver beſtand neben der Erprobung ſchneller Verbände insbeſondere in der Durchführung von Angriff und hinhaltendem Gefecht im gebirgigen Gelände. Die ſechs Diviſionen der drei Armeekorps des belgi⸗ ſchen Heeres haben gleichfalls nach vorherigen kleineren Uebungen größere Abſchlußmanöver durchgeführt. Ent⸗ ſprechend der von Belgien vertretenen Neutralitätspolitik war der Uebungszweck der Manöver vornehmlich auf die Verteidigung abgeſtellt. Neben den aktiven Diviſionen führt neuerdings zweimal jährlich je eine kriegsmäßig zuſammen⸗ geſtellte Reſerve⸗Dioiſion Uebungen durch. Die diesjährige Herbſt⸗Reſervediviſion wurde z. B. zu einer Feſtungs⸗ übung bei Namur mit herangezogen. Ueber die großen Herbſtmanöver, die in Polen im September im Raume um Bromberg durchgeführt wur— den, liegen bisher noch keine genaueren Angaben vor. Wann in der Sowfetunfon die Herbſtmanöver ſtatt⸗ finden, iſt no nicht bekanntgeworden, aber es iſt als ſicher anzunehmen, daß insbeſondere die Sowjetunion, die bereits in den letzten Jahren die größten aller Manöver der Welt abgehalten hat, auch in dieſem Herbſt derartige Uebungen durchführen wird. Der neue Landesfeuerwehrführer Außerordenkliche Tagung des Badiſchen Landesfeuerwehr⸗ verbandes 5 0 Karlsruhe, 4. Okt. Im Großen Feſthalleſaal fand eine außerordentliche Landeshauptverſammlung des Badi⸗ ſchen Landesfeuerwehrverbandes ſtatt. Die Veranlaſſung war der Wechſel in der Verbandsführung. Durch die per⸗ ſönliche Anweſenheit und bemerkenswerten Ausführungen des Miniſters des Innern, Pflaumer, wurde die Bedeu⸗ tung des Tages beſonders unterſtrichen. Neben der gro⸗ ßen Zahl von Feuerwehrführern aus dem ganzen Lande hatten ſich dazu auch die maßgebenden Vertreter der inne⸗ ren Verwaltung, darunter die Landeskommiſſäre und Landräte, ſowie zahlreiche Bürgermeiſter badiſcher Städte und Gemeinden eingefunden. Auch der Reichsluftſchutzbund und der Reichsarbeitsdienſt waren vertreten. Der neue Landesfeuerwehrführer Bürkle⸗Baden⸗ Baden richtete an die Landesverſammlung und Gäſte herz⸗ liche Begrüßungsworte und widmete dem ſcheidenden Praä⸗ ſidenten Müller Worte hoher Wertſchätzung in der Erwar⸗ tung, daß man auch weiterhin ſeines wertvollen Rales ſicher ſein dürfe. Lebhaft begrüßt nahm ſodann Innenmini⸗ ſter Pflaumer das Wort. Heute gelte es Abſchied zu nehmen von einem Manne der ſich um die badiſchen Feuer⸗ wehren außerordentilche Verdienſte erworben habe. Präſi⸗ dent Müller trete wegen Erreichung der Altersgrenze von ſeinem Amte zurück, nachdem er ſeit 35 Jahren der Frei⸗ willigen Feuerwehr angehört habe und in der Arbeit für ſie gänzlich aufgegangen ſei. Fünf Jahre lang hatte Prä⸗ ſident Müller die Führung der badiſchen Wehren in Hän⸗ den und er habe auf dieſem Poſten ganz Hervorragendes geleiſtet. Seiner beſonderen Geſchicklichkeit ſei es zu ver⸗ danken, daß die Freiwilligen Feuerwehren ohne Schwie⸗ rigkeiten zu einem Polizeiorgan beſonderer Art als Feuer⸗ löſchpolizei übergeführt werden konnten. der Miniſter überreichte ihm im Auftrage des Reichsinnenminiſters das höchſte Ehrenzeichen für beſondere Verdienſte als Feuer⸗ wehrmann, das Reichsfeuerwehrehrenkreuz 1. Klaſſe, das damit in Baden zum erſten Male verliehen wurde. Miniſter Pflaumer wandte ſich ſodann an den neuer⸗ nannten Führer der badiſchen Freiwilligen Feuerwehren, Bürkle, der kein Unbekannter ſei, da er ſchon ſeit 18 Jah⸗ ren der Feuerwehr angehörte. Im Staats⸗ und Kommu⸗ nalleben und in der Partei, als Bürgermeiſter und als Kreisleiter habe er gezeigt, daß er Fuͤhrereigenſchaften be⸗ ſitze und alle Vorausſetzungen mitbringe, die an ſein hohes Amt zu ſtellen ſeien. In ſeinen weiteren Darlegungen beſchäftigte ſich der Redner mit den Aufgaben der Feuer⸗ wehren, die nicht nur geſchulte Feuerbekämpfer, ſondern geſchulte Feuerverhüter ſein müßten. Bei 1440 Gemeinden im Lande haben wir heute rund 700 Freiwillige Feuer⸗ wehren. Somit gibt es noch eine große Zahl von Gemein⸗ den, die noch nicht im Beſitze einer Feuerwehr ſind. Der Miniſter wünſcht für das nächſte Jahr zum mindeſten eine 10prozentige Zunahme der Freiwilligen Feuerwehren und bezeichnete es als eine Ehrenſache der Gemeinden, daß ſie ſich bei Brandfällen nicht auf fremde Hilfe verlaſſen müſſen. In den Gemeinden von über 500 Einwohnern Ee erhalb ſteht, ſondern mit uns zu kämpfen hat. Ich appelliere an alle Volksgenoſſen, in der Feuerwehr nichts Nebenſächliches, ſondern ein Werk zu ſehen, das nicht weg⸗ zudenken iſt aus einem Volke. Ich grüße darum heute alle unbekannten Wehrmänner, die bereit ſind, täglich und ſtündlich zu arbeiten und zu ſorgen und ſogar ihr Leben einzuſetzen für die hohe Idee des freiwilligen Feuerwehr⸗ weſens. Ich arüße den unbekanten Feuerwehrmann! Präſident Müller ⸗ Heidelberg dankte in bewegten Worten für die ihm zuteil gewordene Ehrung und das ihm von höchſter Stelle bekundete Vertrauen wie auch für die innige Kameradſchaft und treue Gefolgſchaft innerhalb der Wehren. Die Verleihung des Ehrenkreuzes bitte er als An⸗ erkennung und Ehrung auf die Geſamtheit der Kameraden übertragen zu wollen Sie ſollte ein Anſporn ſein, auch ſer⸗ nerhin ſich voll und ganz einzuſetzen zum Wohle unſerer Mitmenſchen und damit zum Beſten unſeres geliebten Va⸗ terlandes. Präſident Müller übergab anſchließend Pg. Bürkle offiziell die Führung des Verbandes. Nunmehr prach der zur Tagung gekommene Vorſitzende des Amtes ür Freiwillige Feuerwehren im Reichsfeuerwehrbeirat, Dr. Müller⸗Berlin. Er würdigte die Verdienſte des ſcheiden⸗ den Präſidenten Müller als Mitarbeiter im Beirat und wünſchte alles Gute für die Zukunft. Landesfeuerwehrführer Bürkle dankte dem Mini⸗ ſter für den Beweis ſeines Vertrauens und gab die Ver⸗ icherung, daß er alles daranſetzen werde, um die Kame⸗ raden auszubilden und innerlich auszurichten. Der Redner unterſtrich die Pflicht jeder Gemeinde, eine Freiwillige Feuerwehr zu beſitzen und die Ausrüſtung auf den mo⸗ dernſten Stand zu bringen. Er erörterte weiter das Nach⸗ wuchsproblem unter dem Geſichtswinkel der Freiwilligkeit, ferner die Wichtigkeit einer fortgeſetzten Schulung und ver⸗ 1 volle Hingabe im Geiſte der nationalſozialiſtiſchen ee. Botſchafter von Stohre⸗ „überreichte General Franco ſein Beglaubi gungsſchreiben. Der deutſche Botſchafte! von Stohrer grüßt nach der Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens in General Franco vom Regierungsgebäude ir Salamanca aus die ihr zujubelnde Menſchen⸗ menge. Rechts neben ihm eneral Franco. Weltbild(Mn. Einſtellungen in die Schutzpolizei Im Herbſt 1937 ausgeſchiedenen Angehörigen der Wehrmacht mit einer Dienſtzeit von zwei bis fünf Jahren bietet ſich Gelegenheit, zum 1. November und 1. Dezember d. J. oder zum 1. Januar 1938 als Wachtmeiſter bei der Schutzpolizei eingeſtellt zu werden. Vorgeſchriebenes Alter am Tage der Einſtellung: für Angehörige des Geburts⸗ jahrganges 1914 ohne Beſchränkung; im uͤbrigen vollende⸗ tes 24. Lebensjahr für dreijährig Gediente, vollendetes 25. Lebensjahr für vierjährig Gediente, vollendetes 26. Le⸗ bensahr für fünfjährig Gediente Ausnahmsweise können bei beſonderer Eignung auch Bewerber angeſtellt werden, die das Höchſtalter um nicht mehr als ſechs Monte über⸗ ſchritten haben. Merkblätter, aus denen alles weitere er⸗ ſichtlich iſt, können bei der dem Wohnort des Bewerbers zunächſtgelegenen Einſtellungsſtelle angefordert werden. Einſtellungsſtellen ſind u a Kommando der Schutzpoli⸗ zei in: Kaſſel, Wiesbaden, Frankfurt a. M., Düſſeldorf, Gladbach/ Rheydt, Köln, Saarbrücken, Ludwigshafen, Stuttgart, Karlsruhe, Offenbach. Bewerbungsge⸗ ſuche ſind möglichſt bald an die dem Wohnort des Be⸗ werbers zunächſtgelegene Einſtellungsſtelle zu richten. Auch ſolchen ehemaligen Wehrmachtsangehörigen die auf Grund der bisherigen Einſtellungsbeſtimmungen wegen Alters⸗ überſchreitung zurückgewieſen worden ſind, wird empfoh⸗ len, wenn ſie den neuen Bedingungen entſprechen, erneut Bewerbungsgeſuche einzureichen. E'genheimbau für Landarbeiter Das Reich und die preußiſche Landesrentenbank in Ber⸗ lin gewähren zur Errichtung von Eigenheimſtellen(Rentenſtel⸗ len) Darlehen an verheiratete, reichsdeutſche Ankragſteller, die als a) ländliche Handwerker, b) Forſtarbeiter, c) Land⸗ arbeiter tätig ſind. Bevorzugt ſollen in erſter Linie Forſt⸗ arbeiter werden. Soweit Handwerker in Frage kommen, müſſen dieſelben überwiegend den ſachlichen Bedürfniſſen der Landwirtſchaft(nicht den perſönlichen der Landwirtſchaft) die⸗ nen. Schneider und Schuhmacher kommen alſo nicht in Be⸗ tracht. Die Handwerker können ſelbſtändig tätig ſein oder bei einem Meiſter oder Unternehmer in Arbeit ſtehen. Selbſtän⸗ dige Handwerksmeiſter ſind ausgeſchloſſen, wenn ſie in ihrem Betrieb durchſchnitklich mehr als eine Hilfskraft(ausſchließlich Lehrling) benötigen. Landarbeiter kommen nur dann in Frage, wenn es ſich um langjährig tätige Berufsarbeiter handelt. Die zu beleihenden Eigenheime müſſen die Rechtsform einer Rentenſtelle für ländliche Arbeiter und Handwerker ge⸗ mäß Paragraph 8 der Verordnung vom 10. 3. 37 erhalten. Die Stellen haben aus einem Wohnhaus, einem Wirtſchafts⸗ gebäude oder Wirtſchaftsteil am Wohnhaus und einer Land⸗ zulage zu beſtehen. Die Förderung erſtreckt ſich auch auf den Erſatz baufälliger Gebäude, vorausgeſetzt, daß die Bau⸗ polizeibehörde die Baufälligkeit der vorhandenen Gebäude be⸗ ſcheinigt, und der Antragſteller ein Grundſtück in der vorge⸗ ſchriebenen Größe beſitzt. Die Darlehen ſind zum Ankauf von Land, zur Errichtung der Bauten und Beſchaffung von Inventar beſtimmt. Als Darlehen werden nach Maßgabe eines Bewilligungsbeſcheides der Durchführungsbehörden ge⸗ währk: a) don ver pleußiſchen Landeskentenbant in Berun bis zu 72 Prozent des Wertes der Eigenheimſtelle(Dauerkredit der, Landesrenten ban.. b) vom Deutſchen Reich bis zu 1500 Mark(Reichsdar⸗ lehen) von denen 300 Mark für die Inventarbeſchaffung be⸗ ſtimmt ſind. Verfügt der Bewerber über ausreichendes Inventar, ſo kommen als Reichsdarlehen nur 1200 Mark in Frage. Der Wert der Stelle errechnet ſich aus dem Wert des Landes und dem Neubauwert der Bauten. Im Regelfall darf bei der Berechnung des Darlehens der Landesrentenbank von Bau⸗ und Bodenkoſten bis zu 6200 Mark ausgegangen werden. Die Durchführungsbehörden dür⸗ fen höhere Darlehen in Ausſicht ſtellen, wenn die Baukoſten aus beſonderen Gründen über dem Durchſchnitt liegen. Im Höchſtfall dürfen bei der Berechnung des Darlehens Bau⸗ und Bodenkoſten von 7200 Mark berückſichtigt werden. Eine Ueberſchreitung dieſer Koſten hat der Darlehensnehmer ganz aus eigenen Mitteln zu beſtreiten. Die Eigenleiſtungen der Antragſteller können ſich aus Barmitteln, vorhandenen Bauſtoffen, Selbſt⸗ und Nachbarhilfe ſowie aus im Eigentum des Antragſtellers befindlichem Grund und Boden zuſammenſetzen. Siedlungskinderbeihil⸗ fen auf Grund der 4. Durchführungsbeſtimmungen zur Ver⸗ ordnung über die Gewährung von Kinderbeihilfen an kinder⸗ reiche Familien vom 10. 6. 36 können in Anſpruch genommen werden. Die fährliche Geſamtbelaſtung aus der Finanzierung des Eigenheims ſoll möglichſt unter 300 Mark liegen. Die allgemeinen Unkoſten ſind dabei mit Dreiviertel Prozent der Baukoſten in Anſatz zu bringen. Das Reichsdarlehen iſt mit 3 Prozent zu verzinſen und mit 1 Prozent zuzüglich der erſparten Zinſen zu tilgen. Zinſen und Tilgungsbeträge ſind zum 15. 11. jeden Jahres koſtenfrei an das zuſtändige Finanzamt abzuführen. Für das Gebiet des Saarlandes wurde der Zinsſatz in den Kreiſen mit ungünſtiger Wirtſchafkslage auf 1 Prozent herabgeſetzt, d. h. ſoweit es die Einkommensverhältniſſe der Bewerber für Eigenheime zulaſſen. Die zu beleihenden Grundſtücke müſſen eine Größe von mindeſtens 0,5 ha haben. Ein Teil des Landes muß ſich zur Gartennutzung eignen, das reſtliche Land, nach Möglich⸗ keit dabei ein Stück Wieſe, hat mindeſtens mittlere Güte auf⸗ zuweiſen. Die Durchführungsbehörden ſind ermächtigt, Min⸗ deſtgrößſen von 0,25 ha zuzulaſſen, wenn von den An⸗ tragſtellern der Nachweis über die Anpachtung von Land für längere Zeit(mindeſtens 6 Jahre) erbracht wird. Es muß bei jeder Landarbeiterſtelle die Möglichkeit zum Halten einer Kuh oder mehrerer Ziegen, ſowie mehrerer Schweine gegeben ſein. Bei ländlichen Handwerkern und Forſtarbeitern kann ausnahmsweiſe auf das Pachtland verzichtet werden. Jede Stelle muß mit dem für die Bewirlſchaftung benötigten leben⸗ den und toten Invenkar verſehen ſein. Mar kiberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 4. Oktober. Alle Notierungen unverändert. i Fraukfurter Getleidegroßmarkt v. 4. Oktober. Weizen Feſtpreisgeb. W 13 20,40, We 16 20,70, Wü 19 21,10, W'ö20 21/30; Roggen Feſtpreisgeb. R 12 18,90, R 15 19,20, R 18 19,60, R 19 19,80; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W 13 29, W 16 29,10, W 19 29,10, W 20 29,455 Roggenmehl, Type 1150, Feſtpreisgeb. R 12 22,5 R 15 22,80, R 18 23,30, R 19 23,60; Wei enfuktermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 19,75, 15 W'ᷓ 19 110%„ 16 10.90, ——. 3 D — —— e — (4. F.ortſetzung.) Elfenbeinwildern keine Heldentat „Albernheiten!“ ſtichelte er.„Wenn ich mit ſolchen Läppereien meine Zeit in Portugieſiſch⸗Oſt vertrödelt hätte, dann könnte ich Euch wohl keinen anſtändigen An⸗ teil am Gewinn verſprechen! Aber Elefantenjagd iſt auch eine Sache für Männer! Und beſonders dann, wenn man nicht mit einer großen Safari und allen möglichen Jagdſcheinen in der Taſche loszieht, ſondern auch noch die Wildſchutzbeamten zu Gegnern hat...“ Pat brummte gutmütig:„Elefanten zu wildern, kann doch nicht ſo ſchwer ſein... in einem Lande, wo die weißen Beamten doch kaum etwas davon erfahren können—!“. Fuller ſchnaufte verächtlich:„Wie ſich ſolche Grün⸗ hörner ſo etwas vorſtellenſ— Ein geſchoſſener Elefant lockt ſofort die Eingeborenen der ganzen lmgebung an, die in Scharen herbeiſtrömen, um ſich Fleiſch zu holen. Und daß dann der Wildinſpektor auch bald zur Stelle iſt, könnt Ihr Euch wohl denken!“ „Das wird man dann wohl kaum verhindern können“, lachte Pat,„wenn man nicht etwa alle Schwarzen ab⸗ ſchießen will!“ Fuller nickte verſtändnisvoll.„Nur wenn es gar nicht anders geht— denn ſo etwas macht immer böſes Blut Aber ich war doch ſchlauer, als die Beamten dachten. Die Nigger kommen doch nur, weil ſie die Punkte der ſchwebenden Geier ſehen, die über dem Kadaver kreiſen. Und da habe ich eben von meinen Boys ein dichtes Blätterdach über die toten Elefanten bauen läſſen Pat lächelte verſchmitzt vor ſich hin und meinte dann bewundernd:„Mächtig ſchlau, Mr. Fuller! Auf dieſe Weiſe haben Sie es jedenfalls fertiggebracht, nie erwiſcht zu werden!“ Der Goliath grinſte geſchmeichelt:„Meiſtens glückte das ja— aber manchmal mußte ich gegen zudringlichen Beſuch doch das Schießeiſen gebrauchen. Na— die Wälder drüben ſind dicht genug— und erzählen nichts. Und auch Weiße können ſchließlich in dieſem Affenlande auf einer Safari tödlich verunglücken oder ſonſtwie ſterben...“ Er grinſte hämiſch vor ſich hin.—„Die Hauptſache bleibt, daß das Geſchäft ſich lohnt. Und davon werdet Ihr Euch ja bald ſelbſt überzeugen können. Denn alles Elfen⸗ bein, das ich in fünf Jahren gewildert habe, liegt jetzt auf einem Haufen...“ Fullers Augen glänzten habgierig, und er wurde faſt geſchwätzig, als er fortfuhr:„Das heißt, ein kleiner Teil fehlt doch bereits. Den habe ich an einen Dummkopf ver⸗ kauft, der dann auch noch helfen ſollte, den Hauptteil des Elfenbeins über die Grenze zu bringen.. Aber dazu hatte der Burſche keine Luſt und keinen Mut! Ich habe zwar verſucht, ihm die einzubläuen— aber das konnte er doch wohl nicht vertragen...“ Dabei ſah Fuller mit höhniſchem Grinſen auf ſeine Fäuſte, drehte ſich dann plötzlich um, als ob er bereute, ſchon zuviel erzählt zu haben, und verſchwand mit unver⸗ ſtändlichem Geknurr. Pat lachte mich vielſagend an:„Ich kann wohl am beſten beurteilen, wie es dem ſchmächtigen Fabeck allein mit dieſem Lumpen ergangen iſt! Die Freude bei dem un⸗ verhofften Wiederſehen der beiden kann ich mir lebhaft vorſtellen...“ Wir ſahen Fuller nach, der auf ſeine Schnapslkiſte los⸗ ſteuerte und ſich dann mit einer vollen Rumflaſche in der Hand in die Büſche ſchlug. Haftbefehl gegen den Wilderer Pat und ich ſetzten unſere Pfeifen in Brand und ſchlenderten über das kniſternde Steppengras auf den Bergkegel zu, der im blauen Dunſt verſchwamm. Die Sonne neigte ſich zum Untergang, und überall traten Gruppen der zierlichen Grantsgazellen aus den Schatten der Bäume. In weiter Ferne ragten wie ſpitze Türme die langen Hälſe der Giraffen aus dem Geäſt der Mimoſen, und wir gingen näher heran, um die Tiere zu beobachten. Dabei wurde es dunkel; als wir den Heimweg an⸗ traten, ſtachen in weiter Ferne die Lichtkegel von Auto⸗ ſcheinwerfern durch die Nacht.— Clifton kam mit zwei Herren von Aruſcha zurück. Polizeibeamten, die den Haftbefehl gegen Fuller bei ſich trugen. Fabeck war bald nach ſeiner Einlieferung im Hoſpital ſo weit zu ſich ge⸗ kommen, um genügend belaſtende Ausſagen gegen Fuller machen zu können. Dazu kamen jetzt die Aeußerungen, zu denen ſich Fuller hatte heute hinreißen laſſen. Bei unſerer Ankunft im Lager war Fuller ſchon wieder ſchwer betrunken. Er kletterte dann aber doch ver⸗ hältnismäßig gutwillig in das Polizeiauto, was zum größten Teil den ſchußfertigen Revolyern der Beamten zuzuſchreiben war Clifton erzählte uns ſpäter, daß Fabeck vorausſicht⸗ lich in einigen Wochen das Hoſpital verlaſſen werde. Bis zu ſeiner völligen Geneſung würden aber doch noch Mo⸗ nate ins Land gehen. Die konnte der Geneſende dann nutzbringend verwenden, um ſein Elfenbein freizubekom⸗ men und zu verkaufen. Und für einen Teil dieſes Erlöſes ſollte eine Farm am Kilimandjaro erſtanden werden, auf die dann Karl mit ſeiner Urſel einziehen ſollte... Unſer „Motorenfachmann“ ſchwamm natürlich in eitel Wonne, und wir verdachten es ihm nicht, daß er ſich für die nächſten paar Tage beurlaubte. Wir nahmen während dieſer Zeit gern die Einladung des gaſtfreundlichen Clifton an. Ritten Jagden mit auf Zebras und Antilopen und freuten uns über das An⸗ wachſen der eingefangenen Jungtiere im Kral. Aber als Karl dann endlich mit unſerem Auto ein⸗ traf, kam doch der Tag, an dem wir nach Norden fuhren. Zeit zur Rückfahrt konnten wir uns nehmen. Und dabei unſerem Freunde Karl behilflich ſein, die verkäuf⸗ lichen Farmen in dieſer Gegend zu beſichtigen. Bei einem alten Afrikaner machten wir Raſt. Und da wir einen erfreulichen Vorrat an Tabak, Zucker, Whisky Inter Elfenbeimvilderern Erlebniſſe am aftikaniſchen Lagerfeuer Von F. G. SCHMID T-OLDEN Zune und ähnlichen ſeltenen Genüſſen in dem Packraum unſeres Autos verſtaut hatten, wollte uns der alte Ohm Piet am liebſten gar nicht mehr weglaſſen. In einer Beziehung war das erfreulich. Denn als ich am frühen Morgen in den großen Wohnraum trat, hatte ich Gelegenheit, die Einladung zu der merkwürdigſten Löwenjagd zu erhalten, von der ich je gehört hatte. Die ſeltſamſte Löwenjagd der Welt „Sie wiſſen, daß die Raubtiere keinem Menſchen etwas zuleide tun. Und ich weiß das natürlich auch! Nur iſt es nicht immer ſicher, ob es gerade der Löwe weiß, mit dem ich irgendwo in der Steppe zuſammengerate...“ Der alte Bur greift nach ſeiner Doppelflinte über dem Türrahmen, klappt ſie auf und puſtet eine Wolke von Staub und Spinnenweben aus den Läufen. Dann fährt er fort:„Aber wenn ſo ein Katzenvieh in die Viehherden einbricht, dann iſt das das Klingelzeichen!“ Ich ſehe verſtändnislos zu, wie der alte Afrikaner zwei grobe Schrotpatronen in ſeine Waffe ſtopft. „Klingelzeichen— wozu?“—„Zum Menſchenfreſſer“, brummt der Bur und wiſcht mit dem Jackenärmel den dickſten Staub von ſeiner Flinte.„Denn dann wird der Burſche ſteif und alt und kann nicht mehr jagen. Und Penſion gibt es für ihn nicht. Jetzt reißt er noch ein Rind oder eine Ziege— aber bald muß er an die ſchwächſte und hilfloſeſte Beute— den Menſchen. Deshalb muß er heute noch in die ewigen Jagdgründe!“ Der Alte packt ſeine Flinte und fordert mich mit einem Kopfnicken auf, ihm zu folgen. Draußen ſtehen die beiden Maſſaihirten mit zwei Pferden. Wir ſitzen auf und folgen den beiden Farbigen, die ſoeben die Nachricht ge⸗ bracht haben, daß in der Nacht ein Löwe aus dem Vieh⸗ tapfere Jagdgehilfen kral des Buren ein Rind geraubt hat. Am Hundezwinger pfeift der Farmer gellend auf zwei Fingern. Eine ſelt⸗ ſame Meute kommt angepreſcht. Airedales, Burenhunde aus dem Süden und deutſche Schäferhunde umringen uns, aufgeregt blaffend und winſelnd. Mir wird etwas ſeltſam zumute bei dieſer merkwür⸗ digen Löwenjagd.„Sie wollen doch nicht etwa mit Ihrer verroſteten Schrotſpritze auf Löwen ſchießen?“ frage ich. Der Alte würdigt mich keiner Antwort und ſetzt ſeinen Gaul in Galopp. Die Maſſaihirten traben vor uns her. Mühelos ar⸗ beiten die langen ſehnigen Beine, und nur der Zopf in ihrem Nacken mit der in der Spitze eingeflochtenen Pa⸗ tronenhülle wippt gleichmäßig auf und nieder. Nach einer Weile zeigt ſich ein dunkler Klumpen, der hinter einem Termitenhügel hervorragt. Die Ueberreſte des geriſſenen Rindes. Eingeweide und Weichteile fehlen. Da kann der Löwe nicht weit ſein, denn ſonſt hätten Hyänen, Schakale und Geier längſt reinen Tiſch gemacht. Mit geſträubten Nackenhaaren umkreiſt die Meute den Kadaver, um dann im Galopp die Löwenfährte aufzu⸗ nehmen. Durch ſtachliges Geſtrüpp und verfilztes Gras geht die wilde Jagd über einen ausgetrockneten Bach. Aber dann wendet ſich die Fährte und führt im Halbkreis zurück Endlich verſchwinden die Hunde in einem dichten Gebüſch. Und dann hören wir Standlaut und kurzes drohendes Fauchen Der Far⸗ mer ſchwingt ſich aus dem Sattel und wirft die Zügel einem der Maſ⸗ ſais zu. Dann faßt er ſeinen Schieß⸗ prügel feſter und dringt in das Ge⸗ büſch ein. „Catch him— catch!“ höre ich ihn brüllen, und die Hunde antwor⸗ ten jedesmal mit lautem Geheul. Ich reite etwas ſeitlich vor, bis ich über die Büſche ſehen kann. Der Löwe iſt geſtellt In blendendem Morgenlicht liegt etwa dreißig Schritte vor mir ein alter Mähnenlöwe und äugt Leopard hat ein Zebra geſchlagen. Leoparden ſind noch größere Vieh⸗ räuber als die Löwen. 8 Aufnahmen: Archiv SDß.— M. Frostierfängern nach der Richtung, aus der das Brechen und Krachen der Aeſte und das anfeuernde Geſchrei des Farmers tönen. In achtungsvoller Entfernung umkreiſt heulend und kläffend die Meute das mächtige Raubtier. 5 Plötzlich richtet ſich der Löwe mit kurzem Ruck ge⸗ ſchmeidig auf. Sprungfertig duckt er ſich auf die musku⸗ löſen Vorderpranken nieder. Die halbrunden Gehöre liegen eng am Schädel. Die Lefzen ſind weit nach oben gezogen und zeigen das furchtbare Gebiß mit den langen gelben Reißzähnen. Und das ſtöhnende, keuchende Grollen läßt den Gaul unter mir in wahnſinniger Angſt erzittern, ſo daß ich ihn nur mit Mühe am Platze halten kann. Als jetzt das Knacken und Praſſeln und das Schwan⸗ ken der Büſche am Rande der Lichtung näher kommt, hebe ich atemlos die ſchwere Piſtole. Vielleicht kann ich bei dem nahenden Drama damit dem leichtſinnigen Jäger zu Hilfe kommen! Mit markerſchütterndem Gebrüll ſpringt der gereizte Löwe auf den Alten zu. Sofort aber ſitzen die wie toll heulenden Hunde dem Raubtier in den Hinterpranken und auf zehn Schritt Entfernung ſchießt der kaltblütige Bur. Ein mächtiger Satz nach vorn bringt den Löwen bis dicht an den Schützen— ein Prankenhieb läßt einen un⸗ vorſichtigen Hund durch die Luft wirbeln— und dann wirft die zweite Schrotladung den ſtolzen König der Tiere ſteif und leblos auf die Seite. Kläffend und heulend ſtürzt die Meute über den toten Löwen und zerrt und reißt wütend an der dunklen Mähne Merkwürdig— kein Gefühl ſtolzer Jägerfreude ſteigt in mir auf. Eher eine leiſe Traurigkeit über das ruhmloſe Ende des tapferen Räubers. Und der Bur wirkt auch nicht wie ein ſtolzer Löwenjäger, als er jetzt geſchäftsmäßig ſeinen Maſſais Anweiſungen über das Streifen der Decke gibt und dabei am entblößten Unterarm die Länge der Mähne mißt.„Fünfzehn Pfund ſollten dafür heraus⸗ ſpringen“— murmelt er kritiſch.„Aber Beſſie war eine gute Kuh und mindeſtens ihre acht Pfund wert..“ Umſtändlich rechnet er mir auf dem Heimritt den ver⸗ mutlichen Gewinn vor und zählt an ſeinen knorrigen Fingern die Verluſtpfunde nach rückwärts ab. Endlich iſt er zufrieden und geht auf meine Einwände ein.„Wieſo unweidmänniſch und unſportlich?— Weil der Löwe leine Chance hatte?“ Er lacht gutmütig und zieht ſeinem ſtolpernden Gaul nachdrücklich und gewiſſenhaft zwei Hiebe über den glän⸗ zenden Schenkel. Dann klemmt er den dicken Knüppel, den er als Reitgerte benutzt, unter den Arm und ſpuckt zu⸗ frieden einen Strahl braunen Tabakſaftes auf die ſtaubige Steppe.„Keine Chance hatte!— Soll er auch nicht, wenn er mein Vieh anrührt!“ Das lederfarbene Geſicht des Alten iſt unbewegt. Er hat keine Ahnung, daß er ſoeben der ſchönen afrikaniſchen Tierwelt das unerbittliche Todesurteil geſprochen hat. Denn überall nimmt die fortſchreitende Ziviliſation den Tieren ihre Lebensbedingungen. Bags mit der Flimmerkiſte Wir ſaßen auf der Hotelterraſſe in Nairobi, wohin wir zurückgekehrt waren, und ſahen auf das vorbeihaſtende Straßenleben. Der Farmer neben mir ſah ungeduldig auf ſeine Uhr. —„Jetzt könnte meine Frau wirklich ſchon zurück ſein! Aber ſeit dieſer unglückſelige Mr. Bags mit ſeinem Flimmerkaſten aufgetaucht iſt, muß ſie ihn doch überallhin ſchleppen, wo„urſprüngliches Eingeborenenleben“ zu ſehen und zu filmen iſt!“ Er unterbrach ſich und winkte einem heranſchlendern⸗ den Paar zu.„Hallo, Ruth! Wir müſſen heute noch mit dem Packen unſerer Koffer fertig werden, damit ſie morgen das Laſtauto mitnimmt!“ Die junge Frau verabſchiedete ſich lachend von ihrem Begleiter und ſtieg die wenigen Stufen zu unſerer Veranda herauf. Der Mann auf der Straße verteilte ſorg⸗ fältig einzelne kleine Münzen an den Schwarm der Neger, der ihn umdrängte. Offenbar kannte er jeden einzelnen ſeiner Filmſtatiſten und ließ ſich durch gelegentliches Ge⸗ ſchrei eines Unzufriedenen nicht aus der Ruhe bringen. Dann nahm er ſeine Kamera am Riemen und verſchwand im Hoteleingang. f Wir hatten uns erhoben und begrüßten die Ankom⸗ mende.„Hoffentlich reiſt dieſer Mr. Bags noch vor uns ab— am liebſten nach Cayenne oder dem Nordpol!“ meinte der Farmer mißmutig, während wir es uns wieder in den breiten Bombayſtühlen bequem machten. (Fortſetzung folgt.) eit hd jeden Sefüf —