gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte kt. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr eruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 37. Jahrgang . Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonm- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 9. 37: 1150 Mittwoch, den 6. Oktober 1937 „Ein Volk hilft ſich ſelbſt“ Der Führ er eröffnet das Winter hilfswerk 1932-38 Berlin, 6. Oktober. In nationalſozialiſtiſcher Gemeinſchaftsgeſinnung wurde am Dienstagabend im Rahmen einer großen Kundgebung in der Deutſchlandhalle das fünfte Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes durch den Führer und Reichskanzler eröffnet. Den Rieſenraum der Deutſchlandhalle füllten 20 000 Men⸗ ſchen, die alle aufopfernde ehrenamtliche Arbeit im Dienſte dieſes großen Werkes geleiſtet haben. An der Ehrentribüne war auf goldgerändertem Tuch das Abzeichen des Winterhilfswerkes angebracht mit der In⸗ ſchrift„Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 193738“, Ein Transparent zeigte die Inſchrift„Ein Volk hilft ſich ſelbſt“. Auf der Ehrentribüne verſammelten ſich die Mitglieder der Reichsregierung, die Reichsleiter und Staatssekretäre, Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter, alle führende Männer der Partei⸗ guederungen, Generäle der Wehrmacht und der Polizei. Der Stellvertretende Gauleiter von Berlin, Staatsrat Görlitzer, eröffnete die Maſſenkundgebung. Er begrüßte die 20 000 Erſchienenen und das ganze deutſche Volk drau⸗ en an den Radioempfängern. Dann nahm Reichsminiſter Dr. Goebbels, von Beifall begrüßt, das Wort, um den Re⸗ chenſchaftsbericht über das abgeſchloſſene Winterhilfswerk 1936⸗37 zu erſtatten. Reichs miniſter Or. Goebbels führte in ſeiner Rede folgendes aus: „Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Es iſt eine ſchöne Tradition im neuen Staat, gleich nach dem Erntedankfeſt auf dem Bückeberg das Winterhilfswerk zu eröffnen. Damit bekommt der Erntedank erſt ſeinen echten und vollen Sinn. Das tägliche Brot wird auf die ganze Nation verteilt. Es iſt auch mehr als eine Geſte, daß der Führer das Ein lebendiges Bild von dieſen ungeheuren Leiſtungen ergeben entſprechende Vergleiche Wenn die ſbeben aufgeführten und vom Winterhilfs⸗ werk verteilten Mengen an Kartoffeln, Brennſtoffen und Le⸗ bensmitteln in einer Geſamtmenge von 28 005 953 Doppel⸗ zentnern in Säcken zu je 50 kg neheneinandergeſtellt würden ſo würde das drei Reihen Säcke von je 9335 km Länge er⸗ geben; das iſt zweieinhalbmal die Entfernung zwiſchen Ber⸗ lin und Tokio oder faſt viermal die Entfernung zwiſchen Ber⸗ lin und Newyork. 8 Das neue, von den Junkers⸗Werken erbaute Großver⸗ kehrsflugzeug Ju. 90„Der große Deſſauer“ würde mit einer Reiſedurchſchnittsgeſchwindigkeit von 350 Stundenkilo⸗ metern 80 Flugſtunden benötigen, um dieſe in einer Reihe von 28 005 Kilometern aufgeſtellten Säcke zu je 50 kg ab⸗ zufliegen. i Die Deutſche Reichsbahn und die Privat⸗ und Kleinbah⸗ nen beförderten während des Winterhilfswerkes 1936⸗87 26.566 064 Doppelzentner Sachgüter des Winterhilfswerles. Dazu waren erforderlich 177 107 Waggons mit einem Lade⸗ gewicht von je 15000 kg; es waren 3542 Güterzüge zu je 50 ſolcher Waggons. Durch die frachtfreie Beförderung die⸗ ſer Güter leiſteten die Deutſche Reichsbahn und die Privat⸗ und Kleinbahnen eine Spende von 17527 980,06 Reichsmark. 5 Die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit hat ſich hinſichtlich EL Zahl der betreuten Volksgenoſſen weiterhin günſtig ausgewirkt. Während vom Winterhilfswerk 1933⸗34 von tauſend Einwohnern noch 253, vom Winterhilfs⸗ werk 1934⸗35 noch 211 und vom Winterhilfswerk 1935-36 noch 194 Volksgenoſſen betreut wurden, betrug die Zahl der vom letzten Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen nur noch 161 von 1000 Einwohnern. Die Zahl der gegen Gehalt oder Entſchädigung für das ———— Nr. 233 mehrung um 37.7 Prozent. Dieſe 26 279 Hilfs⸗ und Be⸗ ratungsſtellen wurden von 3 410 848 Volksgenoſſen in An⸗ ſpruch genommen. Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ umfaßt ein unge⸗ heures Gebiet. Durch Freigabe von Reſtfinanzierungen für Kleinſiedlungen konnten erbgeſunde und kinderreiche Familien in den Beſitz einer geſunden Wohnung mit Gar⸗ tenland gelangen. Durch die Mütterfürſorge wurden im Jahre 1936 185845 werdende Mütter und Wöchnerinnen und 99 168 Säuglinge betreut. Im Rahmen der Mütter⸗Erholungsfürſorge vom Mai 1934 bis Ende 1936 verlebten 175.892 Mütter 4657 316 Erholungstage. Von dieſer Zahl wurden 698876 Mütter allein im Jahre 1936 auf Erholungsurlaub geſchickt. Im Rahmen der Kindergärten und Schulen wurden im Monat durchſchnittlich 176803 Kinder⸗ und Schulſpeiſun⸗ gen und Speiſungen durch Freitiſche durchgeführt. Zur Entlaſtung kinderreicher und kranker Hausfrauen wurde in 80 817 Fällen Haushalts- und Arbeitsplatzhilfe gewährt. Durch die Jugenderholungspflege wurden im Jahre 1936 417 072 Kinder verſchickt. Ziel unſerer Arbeit auf dieſem Gebiet iſt, die Kinder⸗ und Säuglingsſterblichkeit auf ein Mindeſtmaß herabzu⸗ drücken, vor allem die geborenen Kinder geſund heraän⸗ wachſen zu laſſen. Deshalb iſt die Arbeit des Hilfswerkes „Mutter und Kind“ für die Zukunft unſeres Volkes von ſo beſonderer Bedeutung. Das ſind die Leiſtungen eines einzigen Jahres. Welch eine ſtolze Bilanz können wir damit aufweiſen! Wir ſind glücklich, vom Führer mit dieſer wahrhaft nationalſoziali⸗ ſtiſchen Aufgabe betraut worden zu ſein und auch für das kommende Jahr betraut zu werden. Wir haben ihr mit der beſten Kraft unſeres Herzens gedient und wollen das auch in Zukunft tun. Heute 105 der Führer uns nun wieder 7 zu neuer Arbeit. Wir ſtehen bereit, wie immer, die⸗ ſem Befehl zu gehorchen.“ Die e unterſtrichen die Ausführungen des Mini⸗ ſters mit ſtärkſtem Beifall. Eine Welle der Begeiſterung inne durch die Verſammlung, als nach der Rede des eichsminiſters Dr. Goebbels der Führer und Reichskanz⸗ ler in die Halle trat und durch das Spalier der Leib⸗ ſtandarte zur Ehrentribüne ſchritt Minutenlang wieder⸗ holten lich die Kundgebungen. Winterhilfersert-jahrlieh. 5 deutſchen Volkes, das weit über den Kreis der hier in der Deutſchlandhalle verſammelten 20 000 Mitarbeiter des WoW nun an den Lautſprechern verſammelt ſitzt, wollen wir ihn an dieſem Abend begrüßen und ihm unſeren Dank abſtatten. Das WHW iſt eine ſoziale Großtat, die in der Geſchichte der deutſchen Nation unvergänglich ſein wird. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, in dieſem Jahre wiederum den Aſtungsbericht dieſes ſozialen Monumentalwerkes dem ganzen Volke zur Kenntnis bringen zu dürfen. Die Geſamtleiſtung des Winterhilfswerkes 1936-37 be · trägt 408 323 140 Reichsmark. Sie übertrifft die Leiſtung des Winterhilfswerkes 1935.36 um 36 379 232 und die des erſten Winterhilfswerkes um rund 58 Millionen Mark. Sämtliche bisher durchgeführten Winterhilfswerke zu ſammen 8 eine Geſamtſumme von 1 490 760 834 Reichsmark erbracht, damit alſo faſt 1,5 Milliarden Reichs mark erreicht. Der Opfergeiſt des deutſchen Volkes hal in vier Winterhilfswerken für unſere notleidenden Volksge⸗ noſſen eine Leiſtung vollbracht, die in der Welt kein Bei⸗ ſpiel hat. Ein beſonders bemerkenswertes Vorbild gaben die deutſchen Kohlenſyndikate, die im Jahre 1936-37 mit einem Betrage von insgeſamt 4,5 Millionen Reichs⸗ mark am Winterhilfswerk des deutſchen Volkes beteiligt waren Mit dieſem Betrag ſteht der deutſche Bergbau, vor allem des Ruhrgebiets, unter den Spendern der deutſchen Wirtſchaft mit an erſter Stelle. Wertmäßig betrugen die Leiſtungen des Winterhilfs⸗ werkes 1936⸗37 im einzelnen in Reichsmark: Für Nahrungs- und Genußmittel 124 080 304,02 an Brennmaterialien 62 937 592.36 an Bekleidung 78 965 265.14 an Haushaltungsgegenſtänden 9579 671.89 an Gutſcheinen und ſonſt. Leiſtungen 38 630 041,72 an ſonſtigen Sachſpenden 7 650 106.53 „Um außer der Sammeltätigkeit des Winterhilfswerkes die übrige Zeit des Jahres von Sammlungen möglichſt freizuhalten, wurden während des Winterhilfswerkes 1936⸗ zum erſten Male das Deutſche Rote Kreuz, die Ver⸗ bände und Organiſationen der Wohlfahrtspflege mit 16500 000 Reichsmark unterſtützt. Außerdem wurden aus Mitteln des Winterhilfswerkes für das Tuberkuloſe⸗Hilfs⸗ werk der NS drei Millionen Reichsmark abgezweigt⸗ ˖ Die Sachleiſtungen des Winterhilfswerkes 1936⸗37 be⸗ rügen(in Hoppelzentner): an Kartoffeln 5 478 019 an Kohlen, Koks und Torf 21271710 an ſonſtigen Lebensmitteln 1256 224 an Bekleidungsſtücken und Haushaltungs⸗ gegenſtänden wie Betten. Decken uſw. 13647 459 an 8 189105 bezw. Paar) n Freitiſchen, Schulſpeiſungen und. peiſungen 0 1 5 32 980 557 vergeben. An Karten für Theater, Konzerte und Kinos, die dem 91947 gratis zur Veri ung geſtellt wurden, gelangten 0 752 Stück und an ſonſtigen Sachſpenden wie Bü⸗ men Muſikinſtrumenten, Spielzeug und Weihnachtsbäu⸗ en 3 212 462 Stück zur Verteilung. 8 ff dereſyerr Autan AD 4 2— Prozent von der Geſamkdurchſchüfttszahl der Helfer von 1349 008 aus. Der großen Zahl der ehrenamtlichen Hel⸗ fer des Winterhilfswerkes, die ſich um 113 258 erhöht hat, gebührt der beſondere Dank des deutſchen Volkes. Ene ſoziale Volksabſtimmung Die Unkoſten des Winterhilfswerkes 1936⸗37 waren ver⸗ ſchwindend gering, ſie betrugen nur 18 Prozent von der Ge⸗ ſamtleiſtung des Winterhilfswerkes 1986⸗37.— Der„Tag der nationalen Solidarität“ 1936 erbrachte 1577 465,70 Mark mehr als der„Tag der nationalen Solidarität“ des Vorjah⸗ res. Dieſer Mehrerfolg der ſozialen Volksabſtimmung, wie der „Tag der nationalen Solidarität“ mit Recht genannt wurde, bedeutet eine Steigerung um 38,6 Prozent. Die Eintopfſpenden erbrachten dem Winterhilfs⸗ werk 1935⸗36 gegenüber ein Mehraufkommen von 1769 837,50 Mark.— Einen ungeheueren Erfolg hatten während des Win⸗ terhilfswerkes 1936⸗37 die Reichsſtraßenſammlun⸗ gen, deren Ergebnis von 18 409 314,29 auf 30 531 925,24 Mark geſteigert wurde. An Abzeichen wurden bei dieſen Reichsſtraßenſammlungen insgeſamt 118 662178 Stück ver⸗ kauft, das bedeutet gegenüber dem Winterhilfswerk 1935586 eine Steigerung von 30871838 Abzeichen. Wie bisher ſind die Aufträge für dieſe Abzeichen wiederum deutſchen Not⸗ ſtandsgebieten zugeſloſſen und haben dieſen zuſätzliche Arbeit gegeben. Unſere im Ausland lebenden deutſchen Brüder brachten über die Auslandsorganiſation der NS DAP. für das Winterhilfswerk 193637 2542 548,52 Mark auf. Das bedeutet gegenüber der Leiſtung für das Winterhilfswerk 1935⸗36 eine weitere Erhöhung ihrer Beteiligung am Win⸗ terhilfswerk und zwar um 41,9 Prozent. Wir erblicken in dieſen ſtändig ſich ſteigernden Spenden ein freudiges und opferbereites Bekenntnis zu dem unter dem Führer erſtark⸗ ten Deutſchen Reiche. Die im Rahmen des Winterhilfswerkes zu einer ſchönen Tradition gewordenen Volksweihnachtsfeiern wurden auch während des Winterhilfswerkes 1936⸗37 durchgeführt. In etwa 23 000 Weihnachtsfeiern wurde 3 Millionen Kindern ärmſter Volksgenoſſen eine wirkliche Weihnachtsfreude be⸗ reitet. Ote vorbeugende Fürſorge Bisher wurden die Aufkommen der Winterhilfswerke ausſchließlich dazu verwandt, die furchtbare Not, die die national bglaliſticche Regierung bei der Machtübernahme vorfand, zu lindern. Es iſt aber der Grundgedanke natio⸗ aloha tiſcher Wohlfahrtsarbeit, nicht allein Krankhei⸗ ten am Bolkskörper zu bekämpfen, ſondern ihre Urſachen vorbeugend nach Möglichkeit zu beſeitigen. In dieſer Rich⸗ tung wird ſich mit 1 5 Fortſchreiten der wirtſchaftlichen Geſundung die Arbeit des Winterhilfswerkes allmählich auch etwas verlagern So ſind von dem Aufkommen des Winterhilfswerkes 1936⸗37 ir das Hilfswerk„Mutter und 69,88 Mark 9 892 05 und den Reichsmütterdienſt verwandt worden. Dadurch hat die Arbeit des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ einen erheblichen Aufſchwung genommen. Ende 1936 betrug die Zahl der Hilfs⸗ und Beratungsſtellen 26 279. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahre eine Ver⸗ Ein e N Irrrr dem begeiſtert aufgenommenen Ruf:„Der Führer Sieg⸗ heil!“ Dann ſprach i der Führer und Reichskanzler zu den hier verſammelten 20 000 Männern und Frauen, die mehr als eine Million Helfer und Helferinnen, Samm⸗ ler und Sammlerinnen des Winterhilfswerkes vertraten, und er ſprach darüber hinaus zum ganzen Volk. Er ſchil⸗ rte die Bedeutung des aroßen ſoziglen Werkes nach 1 55 Richtüngen hin, der öorgantſatoriſchen und der deel⸗ len. Herrliche Worte fand er für alle die Volksgenoſſen, die ſelbſt nur wenig beſäßen und manchmal in dünnen Kleidern für die Frierenden ſammelten und ſpendeten, die dadurch das Chriſtentum der Tat übten. Ergriffen lauſchte die Menge den weiteren Ausführun⸗ gen des Führers und Reichskanzlers, als dieſen den Sozialismus des prakkiſchen Lebens, wie er im Dritten Reich geübt werde, den„Sozialismus der theoretiſchen Erkenntnis“ gegenüberſtellte und von den ewigen Aufgaben der Menſchheit ſprach, die vielleicht nie⸗ mals erfüllt würden. Fanatiſcher Beifall unterſtrich ſeine Feſtſtellung, daß die Nation durch die Gewalt des Ideals gerettet worden ſei, das auch in dem Winterhilfswerk wei⸗ kerlebe, daß höchſter Sozialismus nichts anderes ſei als reinſter edelſter Nationalismus und reinſter Nationalis⸗ mus nichts anderes als klarſter Sozialismus, daß die tiefe innere Umſtellung des deutſchen Volkes die Nation zur Einheit und Kraft geführt habe. 5 Immer wieder brauſte der Beifall auf, als der Füh⸗ rer und Reichskanzler weiter vom Kampf und Sieg der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung, von dem Triumph des Glau⸗ bens und dem Sieg eines Ideals von ungeheurem Ausmaß und ungeahnter Tiefe ſprach und er weiter mit leidenſchaft⸗ lichen Worten feſtſtellte, daß nur dem Glauben an dieſes Ideal und der Verwirklichung der deutſchen Volksgemeinſchaft es zu verdanken ſei, daß Deutſchland neben einem anderem Lande in Europa eine Inſel des Friedens ſei, daß alſo die Opfer für die Volksgemeinſchaft nichts anderes ſeien als eine Prämie für die Zukunft des Lebens. Ein faſt nicht endenwollender Beifallsſturm drückte dem Führer und Reichskanzler den Dank aus für ſeine überzeugen⸗ den Worte und immer wieder erneuerten ſich die Kundgebun⸗ gen, die Heilrufe und das Händeklatſchen. Als Sprecher der Helferinnen und Helfer des Winter⸗ hilfswerkes, der großen Volksarmee der Sozialiſtinnen und Sozialiſten der Tat dankte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt dem Führer und Reichskanler mit den Worten:„Wir alle, die Frauen und Männer in dieſer großen Halle, und die Mil⸗ lionen Hörer an den Rundfunkgeräten, das ganze deutſche Volk dankt Ihnen, mein Führer.“ f 5 Jubelnd ſtimmten die Zehntauſende in das Sieg⸗Heil auf den Führer ein, das Hauptamtsleiter Hilgenfeldt aus⸗ brachte. Die Lieder der Nation beſchloſſen die Feierſtunde. Neuer Jubel begleitete den Führer und Reichskanzler bei dem Verlaſſen der Halle. Der glanzvolle Auftakt zu dem neuen Winterhilfswerk läßt keinen Zweifel daran, daß auch in den kommenden Win⸗ termonaten das deutſche Volk in der im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nur Selbſtverſtändlichkeit gewordenen Kamerad⸗ ſchaft zuſammenſtehen wird. a —. ee eee eee—— 2— 5 0 1 1 E 1 1 4 * 4 * 7 1* 24 5 5 1— „ * Die erſte Reichsſpendenliſte Das Vorjahresergebnis weit übertroffen. Obwohl erſt wenige Stunden ſeit der feierlichen Eröff⸗ nung des fünften Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes durch den Führer vergangen ſind, liegt bereits die erſte amtliche Reichsſpendenliſte vor, die mit einem Geſamkbe⸗ trag von 21616 400 Reichsmark das Ergebnis vom Vor⸗ jahre weit übertrifft. Auch in dieſem Jahre wird die Liſte mit einer Spende von 500 000 Mark der Reichsleitung der NSDAP Mün⸗ chen eröffnet. Hieran ſchließt ſich eine Spende der Mitglie⸗ der der Wirtſchaftsgruppe Fahrzeuginduſtrie und des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie von 1 714000 Mark Aus dieſer Unzahl der weiteren Spenden fallen auf das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat mit 3 750 000 Mark, die Vereinigten Stahlwerke AG, Düſſeldorf, mit 1 500 000 Mark und die Deutſche Arbeitsfront, Berlin, mit einer Million Reichsmark. Beſonders zu erwähnen iſt ferner eine Sonderſpende von einer Million Reichsmark, die von den Gefolgſchoftsmitgliedern der Deutſchen Reichsbahn gezeichnet wurde, ſowie eine Spende von Ungenannt, die in der gleichen Höhe eingegan⸗ gen iſt. Dieſe Ziffern, ſo überwältigend ſie auch ſind, ſtellen nur einen erfolgs- und glückverheißenden Auftakt für jenes gewaltige Hilfswerk dar, deſſen Tee heute für jeden deutſchen Volksgenoſſen zu einer freiwilligen Ver⸗ pflichtung geworden iſt. 8 N N. N Die Aufgaben des BD M Baldur von Schirach an Mädelführerinnen. Berlin, 5. Okt In der Reichsakademie für Leibesübun⸗ gen läuft ein Lehrgang ſämtlicher Untergauführerinnen des BDM aus dem Reich Der Jugendführer des Deutſchen Reiches von Schirach, wies in einer Rede auf den gerade verfloſſenen Jahrestag des Reichsjugendtages in Potsdam hin.„Wir ſind daran gegangen, ein Führerkorps zu bil⸗ den, das gleichſam ein neuer Stand im nationalſozialiſti⸗ ſchen Sinne iſt, und das zu formen eine Aufgabe von Gene⸗ rationen bleibt. Die aufwachſende Jugend kann in vielen Fällen von ihren Vätern die politiſche Tradition, von den Müttern das kulturelle Erbgut der Nation überliefert er⸗ halten. Es iſt darum auch nicht möglich, Mädel nur zum Kochen und zum Leben auf dem Sportplatz zu erziehen. Andererſeits bedeutet auch die geiſtreiche Frau in der Fa⸗ milie nichts, wenn ſie nicht den Haushalt zu führen im⸗ ſtande iſt.“ Zu dem Begriff der Bildung betonte der Reichsjugend⸗ führer, es ſei nſcht ſo, daß alles Glück vom Verſtand her⸗ komme. Vom Standpunkt der Vernunft habe man viel in der Vergangenheit Geſchehenes als unzuträglich anſehen müſ⸗ ſen. Vom Standpunkt des tapferen Herzens aber ſei alles für gläubige Menſchen immer auch gläubige Gewißheit ge⸗ weſen. Jede wahrhafte Bildung ſei eine Bildung des Her⸗ zens Ihr zu dienen und ſie zu formen, ſei eine der großen Aufgaben des BDM Sie ſollten nicht konkurrieren mit den marſchierenden Kolonnen der Jugend im Straßenbild. Ent⸗ ſcheidend ſei vor allem die Pflege des kulturellen Gedanken⸗ gutes in der Familie. Vertagter politiſcher prozeß in Budapeſt Budapeſt, 5. Okt. Der Leiter der im Jahre 1935 ge⸗ gründeten„Partei des nationalen Willens“, Generalſtabs⸗ major a. D. Franz Szalaſſy, hatte ſich unter der Anklage des Umſturzes der ſtaatlichen und geſellſchaftlichen Ord⸗ 1285 vor dem Budapeſter Strafgerichtshof zu verantwor⸗ en. Im Laufe des Verhörs erklärte Szalaſſy, daß er die Diktatur des ungariſchen Volkes und die Verkörperung des nationalen Willens in einem Manne, ferner die grund⸗ ſätzliche Bereinigung der Judenfrage und die Schaffung eines föderativen Staatsſyſtems anſtrebe. Nach den Flug⸗ ſchriften der Partei ſolle vor allem der ungariſche Arbeiter von der Willkürherrſchaft der unter jüdiſcher Führung ſtehenden ſozlaldemokratiſch⸗kommuniſtiſchen Gewerkſchaf⸗ ten und den habgierigen Krallen der kapitaliſtiſchen volks⸗ feindlichen Judenherrſchaft befreit werden. Der Verteidiger erklärte, daß der Vizegeſpan des Peſter Komitats die Verbreitung der Flugſchriften der Partei ge⸗ nehmigt hätte. Ferner habe der verſtorbene Miniſterpräſi⸗ dent Gömbös auf die ihm vorgelegten Parteiſtatuten den ſchriftlichen Vermerk gemacht:„Durchführbar. Ich pflichte bei“. Nach längerer Verhandlung kam der Strafgerichtshof 12 der Entſcheidung, daß die Angelegenheit noch nicht pruchreif ſei. Die Verhandlung wurde auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Die Anhänger Szalaſſys bereiteten dieſem 1 Verlaſſen des Gerichtshofes eine Vertrauenskund⸗ gebung, England und der Fernoſt⸗Konflikt Diskuſſion über die Boykottpläne gegen Japan. London, 5. Oktober. 5 der Kabinettsſitzung am Mittwoch wird die Forde⸗ rung Attlees, das Parlament wegen des ſapaniſch⸗chineſt⸗ ſchen Konflikts früher einzuberufen, erörtert werden. Es iſt anzunehmen, daß der Miniſterpräſident dieſen Vor⸗ chlag ablehnen wird. Dagegen dürfte am 21. Oktober, am age des Zuſammentritts des Parlaments, die Gelegen⸗ 5 zu einer Ausſprache über dieſes Thema gegeben wer⸗ en. Die Frage einer aktiven Intervention zugunſten Chi⸗ nas beſchäftigt die Londoner Preſſe wieder ſehr ſtark. So⸗ wohl„Daily Herald“ wie auch„News Chronicle“ machen in ihren Artikeln für einen Boykott ſapaniſcher Waren Stimmung und behaupten, daß durch einen wirtſchaftlichen Druck Japan 15 wohl zu einer Einſtellung des Krieges gezwungen werden könne. Die 1 8 Londoner Morgenpreſſe verhält ſich jedoch derartigen, Plänen gegenüber ablehnend.„Times“,„Daily Telegraph“ und„Daily Expreß“ bringen übereinſtimmend zum Ausdruck, daß diejenigen, die heute einen Boykott ge⸗ genüber Japan vorſchlügen, ſich darüber klar ſein müßten, daß Japan ein derartiges Vorgehen als feindſelige Hand⸗ lung anſehen könnte und daß das unter Umſtänden zu einem Kriege führen würde. Weiter bringen die Blätter ihren Zweifel darüber zum Ausdruck, daß ein ſolcher Boy⸗ kott Japan unbedingt mürbe machen müßte.„Daily Tele. raph“ und„Daily Expreß“ heben beſonders die wirt⸗ . tlichen Schäden hervor, die ſich zwangsläufig für die boykottierenden Länder aus einem derartigen Vorgehen ergeben würden. Abſchluß der NSKK⸗Fahrt in Jugoſlawien Belgrad, 5. Okt. Die Jugoſlawien⸗Bulgarienfahrt des NS k unter der Führung des Korpsführers Hühnlein fand ihren Abſchluß. Die Kolonne des NSKK ſtartete um 6 Uhr früh im ſloweniſchen Badeort Velves(Bled), um ſich bald 14 an der jugoflawiſch⸗öſterreichiſchen Grenze von ihrem letzten Gaſtgeber in Jugoſlawien, dem Sloweniſchen Automobil⸗Club, herzlich zu verabſchieden. Heute abend gegen 6 Uhr trifft die Kolonne in München ein. Die Fahrt⸗ keilnehmer kehren, wie auch Korpsführer Hühnlein in ſei⸗ ner Abſchiedsanſprache in Velves erklärte, erfüllt von den ſchönſten und nachhaltigſten Eindrücken ſowohl von der überall erwieſenen herzlichen Aufnahme als auch von den landſchaftlichen Schönheiten Jugoſlawiens nach Deutſch⸗ land zurück. Die ganze Fahrt iſt ohne jeden Unfall ver⸗ laufen. Korpsführer Hühnlein richtete an den Reichsverband der Automobilinduſtrie folgendes Telegramm:„35 Kraft⸗ wagen aller Typen nach 17tägiger Jugoſlawien⸗Bulgarien⸗ Fahrt des NSKK über 35000 Kilometer ſtaubiger und ge⸗ röllreicher Strecken unter Ueberwindung ſchwierigſter Val⸗ kanpäſſe heute geſchloſſen am Ziel. Gleich der Bewährung der Fahrer ein erneuter Beweis der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Automobilinduſtrie.“ Der Wirtſchaftsverkehr mit Neuſeeland Abſchluß eines Handels. und Jahlungsabkommens. Berlin, 5. Okt. Die im Sommer des Jahres in Berlin und in London mit dem Finanz⸗ und Zollminiſter von Neuſeeland geführten Verhandlungen über die Ausdeh⸗ nung des deutſch⸗neuſeeländiſchen Handelsverkehrs haben zu dem Abſchluß eines Handelsabkommens und eines Zah⸗ lungsabkommens zwiſchen Deutſchland und Neuſeeland ge⸗ führt, die beide am 30 September des Jahres in Welling⸗ ton gezeichnet word ind und die zurzeit dem neuſee⸗ landiſchen Parlament zur Ratifizierung vorliegen. Das Handelsabkommen ſoll nach der Ratifizierung älsbald in Kraft treten; das Zahlungsabkommen tritt am 1. Januar 1938 in Kraft. Das Handelsabkommen enthält den Grund⸗ ſatz der ig e e be und bringt ferner eine Zoll⸗ ermäßigung für eine beſchränkte Anzahl deutſcher Erzeug⸗ niſſe bei der Einfuhr nach Neuſeeland. Bei der Umrech⸗ nung der deutſchen Heimatwerte der nach Neuſeeland ein⸗ geführten Erzeugniſſe für Verzollungszwecke ſoll die Um⸗ rechnung von Mark in neuſeeländiſche Pfund⸗Sterling nicht wie bisher zum Tageskurs, ſondern zu einem noch feſtzu⸗ legenden und für Deutſchland günſtigeren Kurſe vorgenom⸗ men werden Deutſchland hat ſich verpflichtet, von dem Ge⸗ ſamtbetrag der für die Einfuhr neuſeeländiſcher Erzeug⸗ niſſe zu erteilenden Deviſengenehmigungen einen ange⸗ meſſenen Teilbetrag für Butter und Obſt abzuzweigen. Die übrigen Zahlungsmöglichkeiten ſtehen für den Bezug der Deutſchland beſonders intereſſierenden neuſeeländiſchen Er⸗ zeugniſſe, alſo insbeſondere von Wolle und von Häuten und Fellen zur Verfügung. Ergebnisloſe Verfolgung Der U- Bookangriff auf den Jerſtörer„Baſiliſk“. London, 5. Oktober⸗ Wie Reuter berichtet, iſt die Suche nach dem U-Boot, das einen Torpedo auf den britiſchen Serſtörer„Baſiliſe förmalen Patkoullkenfahelen bieder düfgenotumen“ wol den. Ueber das Ergebnis der Abwehrmaßnahmen ſei nichts bekannt. Insgeſamt hätten ſieben britiſche Jerſtörer und zwei Flugzeuge Montagabend und die ganze Nacht hin⸗ durch das weſtliche Mittelmeer abgeſucht, ohne etwas von dem U-Boot zu finden. Die Londoner Morgenpreſſe berichtet in größter Auf⸗ machung über den dali Malls fl auf den britiſchen Zer⸗ ſtörer Baſiliſk““„Daily Mail? fordert in dieſem Zuſam⸗ menhang entſchloſſenes Eingreifen. Das Blatt erklärt es für faſt unglaublich daß ein Unterwaſſerfreibeuter ſchon wieder ein britiſches Kriegsſchiff angegriffen hat, und macht darauf aufmerkſam, daß der Zwiſchenfall ſich faſt an derſelben Stelle abgeſpielt hat wie der Angriff auf den Zerſtörer„Havock“. Die Angreifer hätten wiſſen müſſen, daß britiſche Schiffe auf Grund des Nyon⸗Abkommens dieſe Gegend des Mittelmeeres kontrollierten. Da dieſe trotzdem aber den Angriff verſuchten, hätten ſie die ge⸗ ſamte Antipiratenkontrolle herausgefordert. Unprovozierte Paritenſchiffe aber, die Schiffe bei ihrer friedlichen Betäti⸗ Rang bedrohten, könnten nicht geduldet werden, welcher ationalität die Angreifer auch ſeien. Maſſenverhaftungen in Madrid Caballero verhandelt mit Miaja. Salamanca, 6. Okt. Ueber Madrid ſoll aus Anlaß der Entdeckung des gegen die bolſchewiſtiſchen Häuptlinge ge⸗ richteten Aufſtandes eine neue Terrorwelle hereingebrochen ſein. Es finden ununterbrochen Maſſenverhaftungen ſtatt. Die Zahl der Feſtnahmen beträgt ſchon weit über 1000. Zahlreiche Verhaftete wurden ohne Gerichtsverfahren er⸗ ſchoſſen. Selbſt die unbequemen Anarcho ⸗Sydikaliſten, de⸗ ren Oppoſitionsgeiſt den Häuptlingen gefährlich werden könnte, werden trotz der Loyalität ihrer Anführer weiter⸗ hin feſtgenommen. Largo Caballero ſcheint zu verſuchen, General Miaja auf ſeine Seite zu bringen, um des Widerſtandes der radi⸗ kalen Elemente unter den Valencia⸗Anhängern Herr zu werden. Wie verlautet, ſoll es Caballero auf dem Wege über harmlos ſcheinende Mittelmänner gelungen ſein, mit Miaja in Verbindung zu treten. Die Sowjetausfuhr nach Notſpanien Anſteigen von 3,1 auf 82,9 Millionen Rubel. Moskau, 5. Okt. Die Hauptzollverwaltung der Sowjet⸗ union hat nunmehr Angaben über den een Außenhandel in den erſten acht Monaten des laufenden Jahres gemacht. In dieſer ſowjetamtlichen Statiſtik fällt der Poſten„Spanien“ am meiſten auf. Während die ſow⸗ jetruſſiſche Ausfuhr dahin in dem Zeitraum von Januar bis Auguſt 1936, alſo bis zum Ausbruch der Erhebun General Francos außerordentlich gering war und nur 35 Millionen neue Rubel lein neuer Goldrubel gleich 0,48 Mark) des fee 180 dieſe Ziffer in den erſten acht Mo⸗ naten des laufenden Jahres auf nicht weniger als 82.9 Millionen an. Das bedeutet nichts anderes, als daß wäh⸗ rend der Zeit der offiziellen e die ſow⸗ jetruſſiſche Ausfuhr nach Rotſpanien faſt um das 27fache geſtiegen iſt. Dieſe Statiſtik iſt ein bemerkenswertes ſow⸗ etruf 90255 Eingeſtändnis für die gewaltige Unterſtützung, die die Sowjetunion Rotſpanien gewährt. 555 Anſchlag auf die Moſſul⸗Oelleitung Schwerer Sabokageakt in Transjordanien. London, 5. Oktober. Wie aus Jeruſalem berichtet wird, wurde von bish unbekannten Aktentätern auf die Oelleitung Moſſul—halfg ein ſchwerer Sprengſtoffanſchlag verübt. Darnach iſt die Oelleitung auf kransjordaniſchem Gebiet zur Exploſion ge. bracht und zerſtört worden. Die Oelleitung befindet angeblich an drei Stellen in Brand. Da auch die neben 1 Oelleitung laufenden Telefonleitungen zerſchnitlen wur⸗ den, war eine ſofortige Verfolgung der Täter nicht mög. lich. J Sabotageakt bedeutet einen Anſchlag auf eine Lebensader der engliſchen Flotte. Wie bekannt, wurde daz gigantiſche Werk erſt im Januar 1935 beendet. Um die Schwierigkeiten beim Bau auch nur annähernd würdigen zu können, muß man ſich vorſtellen, daß dieſe mehr gls 2000 Kilometer lange Rohrleitung unterirdiſch verlegt wurde. Bereits während der Bauzeit war dieſe Oelleitung Gegenſtand verſchiedenſter Anſchläge. 5 Die Netze der Gp im Ausland Sowjetſpitzel in der Schweiz und in Frankreich. Paris, 5. Oktober. Die vor einiger Zeit erfolgte Ermordung des Gph⸗ Agenten Ignaz Reiß in der Schweiz, über die ſchon berich, tet wurde, beſchäftigt die franzöſiſche Preſſe umſo mehr, als nach den erſten Ermittlungen dieſes Verbrechen auch auf franzöſiſchen Boden hinüberweiſt und die Tätigkeit der Moskauer Agenten in Frankreich enthüllt. So ſchreibt der „Matin“, daß die bisher entdeckten Spuren das Treiben der GP in Frankreich unter der augenſcheinlichen Mit wiſſerſchaft der Sowjetvertretung bezw. Regierung klar aufzeige Das Blatt glaubt, daß man mit der Aufklärung dieſes Falles zweifelsohne auch über weitere kürzlich be⸗ gangene Verbrechen, die bisher ungeſtraft blieben, Näheres erfahren könne; es verhehlt ſich aber nicht, daß die Arbeſt der franzöſiſchen Polizei ſehr ſchwierig ſein werde, da ſämtliche Beteiligten über verſchiedenerlei Päſſe verfügten, Zur Verhaftung des mitbeteiligten franzöſiſchen Photo⸗ graphen Ducomet meldet der„Matin“ weiter, daß die⸗ ſer von Frankreich nicht ausgeliefert werde, ſondern bon den franzöſiſchen Geri hörden wegen Mittäterſchaſt ſtrafrechtlich verfolgt werden würde Das„Journal“ ſagt, daß die Auftraggeber der Ermor⸗ dung des Agenten Reiß keine Koſten geſcheut hätten, die ſich nach den Geſtändniſſen der bisher Verhafteten auf etwa 300 000 Franken belaufen dürften Dieſe hohe Summe ei in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß die Täter bei der Verfolgung ihres Opfers von Holland über Frankreich bis nach der Schweiz ſtets Flugzeuge benutzt hälten. Es wäre intereſſant, ähnliche Zahlenangaben zu haben über die Gelder, die für die Vorbereitung der Entführung des weißruſſiſchen Generals Miller ausgegeben worden ſeien, Kurzmeldungen Königswinter. In Königswinter findet zurzeit eine Ar⸗ beitstagung der Amtsleiter der Reichsorganiſationsleitung der NSA und der DA ſtatt. Ehrenpreis für die Wettkämpfe des Deutſchen Schüten⸗ Berlin, 6, Ott. Der Reichs. und 8 0. Okt. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter dez Innern Dr: Frick hat für die am 9. und 10 Ottober 1937 in Berlin ſtattfindenden Wettkämpfe des Deutſchen Schüt⸗ zenverbandes um die deutſche Meiſterſchaft einen Ehten⸗ preis geſtiftet. Hodza empfing ſudentendeutſche Abgeordnete. Wie die Sudetendeutſche Partei mitteilt, empfing der tſchechoflowakiſche Miniſterpräſident Dr. Hodza die Abge⸗ ordneten Frank, Stellvertreter Konrad Henleins, und Ernſt Kundt, Vorſitzender des parlamentariſchen Klubs der Eu⸗ detendeutſchen Partei. In einer mehr als zweiſtündigen Ausſprache wurde neben aktuellen politiſchen Fragen bor allem die Praxis der politiſchen Verwaltungsbehörden und ſtaatlichen Sicherheitsorgane beſprochen, die nicht geeignet ſei, die innerſtaatliche Atmoſphäre zu verbeſſern. Die Dar⸗ legungen der Abgeordneten wurden anhand konkreter Fälle Unterſtrichen. Oeſterreichiſches Heeresflugzeug abgeſtürzt. Wien, 6. Okt. Ein öſterreichiſches Heeresflugzeug it knapp nach dem Aufſtieg auf dem Flugfeld Aſpern infolge Tragflächenbruchs abgeſtürzt. Die Beſa zung, zwei Un⸗ teroffiziere und zwei Soldaten des Fliegerregiments l, wurde kot aus den Trümmern gezogen. Bozen. Eine deutſche Abordnung von Induſtriellen un⸗ ter der Führung von Dr Krecke, 1 5 Leiter der Reichs gruppe Energiewirtſchaft, traf auf Einladung des Prö⸗ identen des italieniſchen Induſtriellen⸗Verbandes, Grafen Volpi, auf einer Italienreiſe in Bozen ein. Varſchau. Den Forderungen der antiſemitiſchen polni⸗ ſchen Studenten entſprechend haben auf Anordnung der Rektoren ſämtlicher Warſchauer N die jüdiſchen eſon Studenten in allen Hörfälen abg erte Plätze zugewie⸗ ſen erhalten. Warſchau. Der polniſche Sänger Jan Kiepurg wurde durch 0 ee des Goldenen Verdienstkreuzes in Aner⸗ kennung ſeiner Verdienſte um die Propaganda für die Idee des Fonds der nationalen Verteidigung in Polen und für die Propaganda für Polen im Auslande ausgezeichnet, Kairo. Das Verteidigungskomitee für Paläſtina in Da⸗ maskus richtete an die Könige von Aegypten, Irak, Hed⸗ ſchas und Jemen Telegramme, in denen es um ihre Unter, ſtützung für die Araber Paläſtinas bittet. Waſhington. Bundesrichter Black nahm ſeinen Sitz in dem 15 den Ferien erſtmalig wiederzuſammengetretenen Oberbundesgericht ein; die vorliegenden Anträge, wel die Qualifikation Blacks anfechten, wurden auf fommenden Montag vertagt. * Der herzog von Windſor beſucht Deutſchland und Aa Paris, 4. Okt. Der Sekretär des Herzogs von Windſor fal Preſſevertretern gegenüber eine Erklärung ab, a olge ſich der Herzog mit ſeiner Gattin in nächſter Zeit nach Deutſchland und in die Vereinigten Staaten von Anne rika begeben werde, um ſich in dieſen beiden Ländern 15 ſonders mit den Wohnungsfragen und den Arbeiten 1 zu beſchäftigen. Der Herzog von Windſor habe. eit jeher für das Wohlergehen der Arbeiter intereſſiert beabſichtige in Zukunft auch noch andere Auslandsreiſen zu unternehmen, um ſeine Erfahrungen auf dieſem Gebiete erweitern. a „55 . r —— e— — 722 — * —— e 2 e eee Das Winterhilfswerk im Gau Baden Eröffnung durch den Gauleiter und Reichsſtatthalter am 7. Oktober. () Karlsruhe. Am Donnerstag, den 7. Oktober, 18 Ahr wird der Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner in der Feſthalle das Winterhilfswerk 1937⸗33 im Gau Baden eröffnen. Der Gaubeauftragte für das WH W., Dinkel, er⸗ fiattet dabei den Rechenſchaſtsbericht über das Winterhilfswerk 1936⸗37. * Wiesloch.(80. Geburtstag.) Geſandter a. D ! er bekannte jähri itiſch 5 Ftanz von Reichenau, der bekannte langjährige politiſche Ge⸗ folgsmann des Fül eht am 6. Oktober auf Burg Kotenl 1 voller licher und geiſtiger Rüſtigkeit den — Chronik der tödlichen Anfälle. Buchen. Als der Lehramtsaſſeſſor Dr. Rückert mit einem Kraftwagen von Miltenberg zurückfuhr, ſtieß er in Weilbach an die Mudbrücke. Dabei wurde der mitfahrende Lehramtsaſſeſſor Mebs durch den ſtarken Anprall in die Windſchutzſcheibe geſchleudert. Er zog ſich dabei ſo ſtarke Ge⸗ hirnverletzungen und Schnittwunden zu, daß er durch den ſtarken Blutverluſt im Krankenhaus Amorbach während der Operation ſtarb. Mosbach. Auf der Straße zwiſchen Scheidental und Wagenſchwend ſtießen der Motorradfahrer Edmund Kerber als Scheidental und ein Autofahrer aus Wagenſchwend in einer Kurve mit hoher Geſchwindigkeit zuſammen. Kerber erlitt einen doppelten Schädelbruch und Schnittwunden, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Müllheim. Nachts wurde zwiſchen Hügelheim und Müllheim der im Ruheſtand lebende Rangiermeiſter Chriſtian Schirmete? von einem Perſonenauto erfaßt. Schirmeier fiel ſo unglücklich auf den Kopf, daß der Tod ſofort eintrat. (J) Antergrombach b. Bruchſal.(Sänger jubiläum) Der hieſige„Liederkranz“ feiert am Sonntag, 24. Oktober, ein 75jähriges Beſtehen zugleich mit dem 50jährigen Sän⸗ getjubiläum ſeines Chormeiſters A. Behle ſen. Karlsruhe. Ettlingen.(Ungeklärter Anfall.) Abends würde auf der Straße zwiſchen Schöllbronn und Völkersbach die Ende der 40er Jahre ſtehende Ehefrau eines Schneiders als Karlsruhe bewußtlos neben ihrem unbeſchädigten Fahr⸗ id aufgefunden. Die Verunglückte ſtarb auf dem Transport in das Krankenhaus. Die Unterſuchung über den Unfall iſt noch im Gange. Y Kehl.(Todesfälle.) Im Alter von 60 Jahren verſtarb an den Folgen eines Schlaganfalls der im Ruhe⸗ tand lebende Schriftleiter Auguſt Reinhardt, der von 1918 bis 1932 die Schriftleitung der„Kehler Zeitung“ innehatte. Der Dahingegangene hatte es ſtets verſtanden, ſeinen zumal während der Beſatzungszeit oft ſehr ſchwierigen publiziſtiſchen Aufgaben bei unbeſtechlicher Pflichtauffaſſung gerecht zu wer⸗ den. Auch im öffentlichen Leben der Grenzſtadt entfaltete er eine rege Wirkſamkeit.— An den Folgen eines Unfalls ver⸗ ſtarb, 60 Jahre alt, der Herbergsvater der Robert⸗Wagner⸗ Jugendherberge in Kehl, Heinrich Hansjakob, ein Verwandter des bekannten Dichters. Freiburg.(Berufungsver handlung.) Am Dienstag, 12. Oktober, ſtehen die drei Mitangeklagten im Ebneter Mordprozeß Heinrich Mayer, Leo Gallus Mayer und Amalie Scherek geb. Mayer erneut vor dem Richter. Bekanntlich hatte der Staatsanwalt nach der Arteilsverkün⸗ dung gegen das Urteil, das auf mehrjährige Zuchthausſtrafen lautete, Berufung mit dem Ziel einer höheren Beſtrafung Angelegt. Die Reviſionsverhandlung wird ſich möglicher⸗ weiſe auf zwe Tage ausdehnen. Den Vorſitz führt wiederum Aundgerichksdirektor Fitzer, Anklagevertreter iſt, wie in der eiten Verhandlung, Erſter Staatsanwalt Dr. Schmoll. Das Todesurteil der beiden Hauptangeklagten im Ebneter Mord⸗ prozeß, Julius Scherer und Fritz Volk, iſt rechtskräftig ge⸗ worden. Die Verteidigung hat Gnadengeſuche eingereicht, die zurzeit noch geprüft werden. 0 Freiburg.(Motorradfahrer tödlich verun⸗ glückt.) In der Zähringerſtraße kam ein Auto ins Schleu⸗ dern. Dabei fuhr ein Motorradfahrer auf das Auto auf. der Fahrer ſtürzte ſo ſchwer, daß er auf dem Weg ins Krankenhaus ſtarb. Freiburg.(Ehrung langjähriger Mitarbei⸗ tek.) Nicht weniger als 16 männliche und weibliche Ange⸗ ſtellte und Arbeiter der Papierfabrik Ferdinand Flinſch ſind am 1. Oktober 50, 40 und 25 Jahre bei ihrem Unternehmen fa geweſen. Im Auftrage des Badiſchen Staatsmini⸗ fetiums und des Badiſchen Wirtſchaftsminiſteriums über⸗ dichte Polizeidirektor Sacſofſky den Jubilaren der 50 und 40 Jahre Ehrenurkunden, während die„ſilbernen Jubilare“ durch Ueberreichung von Diplomen der Handelskammer aus⸗ gezeichnet wurden. Die Ehrung fand im Rahmen eines Kame⸗ radſchaftsabends ſtatt. O Pfaffenweiler b. Freiburg.(Todesfall.) Im Alter don 82 Jahren iſt Altbürgermeiſter Adolf Hafner nach utzem ſchweren Leiden geſtorben. Er war von 1879 bis 1901 Ralſchreiber und dann bis 1923 Bürgermeiſter der Gemeinde. 5(O Döggingen b. Donaueſchingen.(Spielende Bu⸗ nan te ken einen Heuſtadel in Brand.) Am Sonn⸗ agmittag, als ſich die Gemeinden zu den Erntedankfeiern derfammelten, brannte zwiſchen Döggingen und Mundelfin⸗ gen ein im Freien ſtehender großer Heuſtadel, der mit reich⸗ ahen Futtervorräten angefüllt war, nieder. Trotz der raſchen Hileleiſtung der Feuerwehr von Döggingen und der SA. i der ganze Stadel aus. Das dort angelegte Heu war dgentum der Gemeinde Döggingen. Der Brand wurde durch ſpielende Buben gelegt. 0 Verordnung zum Schutze der Noßkaſtanjen. Der mister des Innern hat eine Verordnung zum Schutze der oßkaſtanien erlaſſen, die in Nr. 33 des Geſetz⸗ und Ver⸗ Annungsblattes vom 4. Oktober 1937 verkündet wird und went zin Krafk tritt. Danach iſt es verboten, bei dem Sam⸗ 195 der Roßkaſtanſen nach den Früchten mit Stöcken, Stei⸗ de und anderen Gegenſtänden zu werfen, die geeignet ſind, lu Früchte oder Fruchthölzer zu beſchädigen. Zuwiderhand⸗ 1 5 13 5 5 1 5 werden mit Geldſttafen oder Haft bis 14 Tagen Aus den Nachbargauen 5 Aus verſchmähter Liebe in den Tod. — Tübingen, 5. Okt der 26ähri gem;— gleitete am Montag morgen 5 Miert Seuteriſtin Inge Rieger, mit der er ein verhälknis unkerhielt, auf dem Wege zu ihrer Arbeitsſtelle. Als die beiden dort angelangt waren, zog Lempp plötzlich eine Piſtole und gab zwei Schüſſe ab, die das Mädchen glücklicherweiſe nur am Ellen⸗ 4 und am Rücken ſtreiften. der Täter brachte ſich dar⸗ auf ſelbſt zwei Herzſchüſſe bei, die ſeinen alsbaldigen Tod herbeiführen. Der Grund zur Tat ſoll darin liegen, daß e von ihrem Liebhaber nichts mehr wiſſen ollte. ihrigo Wieder ein Opfer der Bildechinger Steige. — Horb, 5. Okt. Auf der Fahrt von Bildechingen nach Horb ſtieß in einer ſtarken Rechtskurbe der Bildechinger Steige, an der ſich ſchon viele Unfälle ereignet haben, ein mit zwei Perſonen beſetztes Kraftrad mit einem Perſonen⸗ auto zuſammen. Der Soziusfahrer, der 18 Jahre alte Theodor Glöckler aus Wendlingen, Kreis Eßlingen, ver⸗ unglückte tödlich, der aus Eßlingen ſtammende Fahrer mußte ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht werben. Die Ermittlungen über die Schuldfrage ſind noch im Gange. Der Kraftradfahrer ſcheint die Kurve in zu großer Geſchwindigkeit genommen zu haben. Fündelndes Kind verursachte ein Großfeuer. — Bretkach. Am vergangenen Mittwoch ſind, wie be⸗ richtet, in Brettach zwei Wohngebäude und drei Scheunen verbrannt. Die Kriminalpolizei Heilbronn hat nunmehr feſtgeſtellt, daß ein achtjähriger Knabe durch Spielen mit Streichhölzern den Brand verurſachte. Der Junge hatte zum Abbrennen von Feuerwerk im Weinberg Streichhölzer erhalten. Er ließ ein brennendes Streichholz vor der Scheune des Brandgeſchädigten Schäfer zu Boden fallen wodurch das dort liegende offene Dreſchſtroh entzündel wurde. Das Kind verſuchte, das Feuer mit dem Fuß aus⸗ utreten; als dies mißlang, ſprang es davon. Durch das rennende Stroh geriet auch das in der Scheunentenne auf⸗ geſchichtete gebundene Dreſchſtroh in Brand. Da die beiden aneinandergebauten Scheunen des Schäfer durch das Dre⸗ ſchen faſt leer waren, erhielt das Feuer ſtarken Luftzug und breitete ſich raſch auf die beiden Scheunen und die an⸗ grenzenden Wohngebäude aus. Pirmaſens.(Todesſturz in der Trunkenheit.) Ein Maurer aus Kröppen, der in Oberſimten beſchäftigt war, hatte dem Alkohol mehr als zuträglich zugeſprochen. Anſchließend begab er ſich in die Scheuer, um ſich auf dem oberen Stock des Stadels zum Schlafen hinzulegen. Als er an der Spitze der Leiter angelangt war, ſtürzte er ab. e fanden ihn morgens tot auf der Tenne iegen. Pirmaſens.(Kind läuft in ein Laſtauto.) In den ſpäten Abendſtunden ereignete ſich in der Alleeſtraße ein ſchweres Verkehrsunglück. Als ein achtjähriger Junge mit ſeinem zwei Jahre alten Brüderchen die Fahrbahn überqueren wollte, kam ein Laſtkraftwagen daher. Das Kind riß ſich von dem Jungen los und lief geradewegs in das Auto hinein. Das Kind wurde mit ſchweren Verletzun⸗ gen, hauptſächlich durch Anprall am Kotflügel verurſacht, ins Krankenhaus eingeliefert, wo es einige Stunden ſpäter ſtarb. Pirmasens.(Ein zweites Todesopfer.) Das Motorradunglück bei Dahn hat außer der dabei ſofort ge⸗ töteten 17jährigen Thereſe Bacher inzwiſchen ein zweites Todesopfer gefordert. Der Kraftradlenker Willi Neuhart iſt ſeinen ſchweren Verletzungen im hieſigen Krankenhaus er⸗ legen. Zweibrücken.(Selbſtmord eines Siebzehn⸗ jährigen.) In der Nacht zum Sonntag weilte der 17 Jahre alte Th. Ringeiſen aus Falkenbuſch mit einer kleinen Geſellſchaft in einer Wirtſchaft in Dellfeld. Plötzlich ent⸗ fernte ſich der junge Mann von ſeinen Kameraden begab ſich in das Nebenzimmer der Wirtſchaft und brachte ſich einen Schuß in die rechte Schläfe bei. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde er ſofort in das Zweibrücker Krankenhaus gebracht, wo er bald nach der Einlieferung geſtorben iſt. Was den jungen Mann zu der Tat getrieben hat, iſt unbe⸗ kannt. Neunkirchen.(Unfall mit Todesfolge.) Der Brauereiarbeiter Joſeph Schaper iſt an den Folgen eines Unglücksfalles geſtorben. Er war in der Brunnenſtraße von einem Bierauto herabgeſtürzt und ſo wuchtig auf die Straße aufgeſchlagen, daß er einen Schädelbruch erlitten hatte. * Dillenburg.(Auto ſtürzt in die Dill.) Jyfolge Verſagens der Steuerung verlor ein Kraftfahrer aus Siegen in einer Kurve die Gewalt über ſeinen Wagen und fuhr gegen das Ufergeländer der Dill. Durch die Wucht des Anpralls gab das Geländer nach und der Wagen ſtürzte von der vier Meter hohen Umfaſſungsmauer in den Fluß. Im Fallen überſchlug ſich der Wagen auch noch, ſo daß es kaum glaub⸗ lich erſcheint, daß alle ſeine Inſaſſen nur leichte Verletzungen davontrugen. — 5 Ab Opfer des Berufs. ihre Spannung kam der Arbeiter Anton Jung von Neu⸗ ſtadt mit dem Starkſtrom in e Trotz ſofortiger Hilfe verſchied Jung unter großen Qualen nach einigen Mi⸗ nuten.— In Aſchaffenburg geriet der Oberlokomotivführer Otto Dachs, der am Südbahnhof mit dem Verladen von Gütern beſchäftigt war, unter die Räder eines Eiſenbahn⸗ wagens. Dabei wurden ihm beide Beine abgefahren. Im Krankenhaus erlag er ſeinen Verletzungen. Ab Die Deutſchlandreiſe des Auguſteum⸗Orcheſters. Auf ſeiner Deutſchlandreiſe traf das Auguſteumorcheſter der Kö⸗ niglichen Cäcilien-Akademie in Rom in Leipzig ein. Am Abend gab das Orcheſter im Gewandhaus, das zum erſten⸗ mal angeſtrahlt war, ſein zweites Konzert in Deutſchland. Den feierlichen Auftakt bildeten die Hymnen der beiden be⸗ freundeten Nationen. Es folgten Werke deutſcher und ita⸗ lieniſchen Komponiſten. Den Abſchluß gab das mit hinrei⸗ ßendem Schwung vorgetragene Vorſpiel der Oper„Die ſi⸗ zilianiſche Veſper“ von Verdi Der Beifall der kunſtver⸗ wöhnten Leipziger Hörer für die Künſtler und ihren Mei⸗ ſter Molinari ſteigerte ſich von Werk zu Werk und nahm zum Schluß ein kaum je zuvor erlebtes Ausmaß an, ſo daß die Künſtler ſich trotz der Anſtrengung der Reiſe zu einer Zugabe veranlaßt ſahen. Beim n von Kabeln auf Welkes Laub Tagtäglich lichtet es ſich mehr in den Kronen der Bäume. Wenn wir des Morgens durch die Straßen gehen, raſchelt es immer vernehmlicher unter den Füßen, dichter und dichter wird das Welklaub am Boden, mit dem der kalt dahinfegende Wind ſein tolles Spiel treibt. Früh ſchon ſinkt die Dämmerung und breitet ihre dunk⸗ len Schleier über die Häuſer, haſtiger ſtreben die Menſchen um dieſe Zeit der Behaglichkeit ihrer Wohnungen zu. Manchmal wirbelt der Wind welkes Laub an den Fen⸗ ſtern hoch, und dann werden wohl in der Traulichkeit des Zimmers beim Schein der Lampe herbſtliche Gedanken ge⸗ ſponnen Irgendwie iſt man geneigt, an die Vergänglich⸗ keit zu denken und ſich damit abzufinden, daß es nun wie⸗ der einmal aus iſt mit des Sommers Blühen und Prangen, daß nun das große Sterben anhebt. Sterben? Es iſt kein Tod in der Natur, ſie kennt keine Verneinung, ſondern nur immer hochgemute Lebensbejahung. Was wir ober⸗ flächlich Tod nennen, iſt nichts anderes als der Sieg des Lebendigen, des jungen, zukunftsträchtigen Lebens über das welkende vergehende, zur Frucht nicht mehr fähige. Denn ſeht: An den Zweigen, von denen Blatt für Blatt ſich müde löſt, drängen ſich ſchon prall und feſt die Knoſpen, die neues Daſein, neues Blühen, neues Fruchttragen ver⸗ heißen Hier wirkte ſchon das ſtärkere Leben, das ſich durch⸗ fett und durchſetzen muß gegenüber dem alten, wertlos ge⸗ wordenen. Was wir Tod nennen, iſt die Vorausſetzung fülr das junge Leben, das zum Lichte drängt und Wiege ſein will für die Zukunft. Deshalb kann uns das Welken und Vergehen draußen auch nicht beirren in dem Glauben an das Leben, das ſich ewig erneuert und niemals abreißt, ſondern dieſes herr⸗ liche Verklingen ſollte uns ſtärken im Wiſſen um die gro⸗ zen Geſetze des Lebens, denen wir auch unterworfen ſind. * nen. — Wer von der Steuer kommt, muß ſich ausweiſen. Jeder im Außendienſt tätige Steuerbeamte iſt im Beſitz eines amtlichen, mit Lichtbild verſehenen Perſonalauswei⸗ es, den er unaufgefordert den Volksgenoſſen, die er amt⸗ lich beſuchen muß, vorzuzeigen hat. Die Steuervollzugsbe⸗ amten haben ſich außerdem noch mit dem Vollſtreckungs⸗ auftrag auszuweisen. Wer in ſteuerlichen Angelegenheiten aufgeſucht wird dem wird empfohlen, ſich ſteks den Aus⸗ weis zur Einſichtnahme vorzeigen zu laſſen, damit er Ge⸗ wißheit darüber erhält, daß er nicht einem falſchen Skeuer⸗ beamten in die Hände fällt, wie dies in letzter Zeit ſehr häufig zum Schaden einzelner Volksgenoſſen vorgekommen iſt Der Froſtnachtſpanner, ein gefährlicher Schädling des Obſtbaumes. In dieſem Herbſt ſollen alle Obſtbäume innerhalb des Kreiſes Mannheim mit Leimringen bezw. Klebgürteln verſehen werden. Ausgenommen werden nur die Schalen⸗ obſtbäume(Wallnuß und Eſtkaſtanie). Die Notwendigkeit der Anlegung der Leimringe ergibt ſich aus dem ſehr ſtarken Auftreten des Froſtnachtſpanners, eines der ſchlimm⸗ ſten Feinde des Obſtbaues in dieſem Jahre. Der Schädling iſt ein kleiner grau⸗blauer Schmetterling, welcher von Mitte Oktober ab fliegt. Eigenartig iſt allerdings, daß das weib⸗ liche Tierchen nicht fliegen kann, ſondern aus feiner Puppenſtube, die faſt immer im Boden unter den Bäumen liegt, nur zu Fuß in die Baumkronen ſteigen kann. Gelingt dem Weibchen dieſe Kronenbeſteigung ungeſtört, dann legt es an die Knoſpen der Jungtriebe oder auch an andere geſchützte Stellen der Krone ſeine Eier ab, meiſt in Mengen bis gegen 200 Stück. Dieſe Eier überwintern, vom Baum⸗ Heſitzer ungeſehen und ungeachtet. Im Frühjahr, ſobald die erſten Blättchen und Blüten ſich zeigen, kriechen die un⸗ zähligen gelblich⸗grünen Räupchen aus und beginnen ihr oft geradezu verheerendes Zerſtörungswerk. Meiſt ſchon vor der Blüte werden Blüten⸗ und Blattknoſpen zerſtört, die ſich entfaltenden Blätter ſkelettiert und nach der Blüte die jungen Früchtchen aller Obſtarten, Kirſchen, Aepfel Birnen, Zwetſchgen uſw an⸗ oder ausgefreſſen. Der durch dieſen Raupenfraß entſtandene Schaden an den Obſtbäumen war im letzten Frühjahr im Kreiſe Mannheim ſehr groß. Nicht allein die Obſternte wurde ſtellenweiſe völlig vernichtet, ſondern auch die Blätter, wodurch die Bäume auf Jahre hinaus geſchädigt ſind. Eine Wiederholung oder Erweiterung des Schadens im nächſten Frühjahr würde eine ungeheure Gefahr für den Baumbeſtand ſelbſt bedeuten. Bei der dichten Bepflanzung des hieſigen Gebietes kommen damit Millionen⸗ werte deutſchen Volksvermögens in Gefahr. Deshalb iſt das Anlegen der Klebgürtel unbedingte Pflicht jedes Be⸗ ſitzers oder Nutznießers von Obſtbäumen. 5 Um einen vollen Erfolg zu garantieren, ſind beim Anlegen der Gürtel folgende Punkte zu beachten: 1. Rechtzeitiges Anlegen, ſpäteſtens bis Mitte Oktober. Mit jedem weiblichen Tier gelangen bis zu 200 Raupen auf den Baum. 2. Nur guten, hellen Raupenleim und waſſerdichtes Papier verwenden. 3. An der Stelle, wo der Gürtel angelegt werden ſoll, die rauhe Rinde abkratzen und Unebenheiten unter dem Papiergürtel abdichten. 4. Den Leim nicht zu dick, aber gleichmäßig und lückenlos auftragen. 5. Den Papierſtreifen nicht einmal, ſondern zweimal binden, 6. Im Januar— Februar die Gürtel abnehmen und ve⸗ brennen. 3 Die nötigen Materialien oder fertigen Gürtel find in den einſchlägigen Geſchäften erhältlich oder werden durch die Obſt⸗ und Gartenbauvereine vermittelt. 5 1 11 h 4 * 0 5. 1 3 14 1 * 0 1 1 3 1 . 1 9 54 L*. * 3 . . e g 17 I* f 1 1 . „ 4 1 M 1 5 5 8 Kameraoͤſchaftstreffen der Lebensretter Der Reichsbund der Inhaber der Rettungsmedaille, deſ⸗ len Schirmherr Miniſterpräſident Generaloberſt Hermann Göring iſt, veranſtaltet durch ſeine Gaukameradſchaft Süd⸗ weſt(Gaukameradſchaftsführer O. Hurſt, Karlsruhe, Kriegs⸗ ſtraße 41, Sekretariat Pforzheim, Nagoldſtraße 19) einen erſten Appell der deutſchen Lebensretter, und zwar am 16. und 17. Oktober d. J., in Stuttgart, der Stadt der Aus⸗ landsdeutſchen. Das Recht der Teilnahme an dieſem Kameradſchaftstref⸗ fen hat jeder deutſche Lebensretter aus dem Gauabſchnitt Süd⸗ weſt: Baden, Württemberg und Hohenzollern. Zum erſten Mal treffen ſich ſomit in Stuttgart aus drei Gauen die Lebensretter, Männer und Frauen, die einſatzbereit, opfer⸗ willig und todesmutig ihr Leben eingeſetzt haben, um Men⸗ ſchen vor dem ſicheren Tode zu bewahren. Sie, dieſe unbe⸗ kannten Helden, haben durch ihren opferwilligen, ſelbſtloſen Einſatz dem deutſchen Volk wertvolle Menſchenleben erhal⸗ ten. Der Appell der Lebensretter ſoll eine Mahnung an alle deutſchen Volksgenoſſen ſein, durch Ritterlichkeit, Achtſam⸗ keit und Nüchternheit die großen Unfallziffern, die wir immer noch zu beklagen haben, herabzudrücken. Jeder Lebensretter, die Träger der Rettungsmedaille, der Erinnerungsmedaille, der öffentlichen Belobigung und des ſil⸗ bernen Rettungszeichens der DL RG., ſind zu dem Treffen in Stuttgart eingeladen. Es beginnt am Samstag, den 16. Oktober, abends mit einem gemeinſamen Abendeſſen im Kup⸗ pelſaal des Kunſtgebäudes am Schloßplatz in Anweſenheit von Vertretern von Partet, Staat und NS.⸗Organiſationen. Für Sonntag, den 17., ſind verſchiedene Beſichtigungen vor⸗ geſehen. Jeder der zu der Veranſtaltung kommenden Lebens⸗ retter kann ſich im Rahmen des Programms als Gaſt des Reichsbundes, bezw. der Stadtverwaltung Stuttgart betrach⸗ ten. Rechtzeitige Anmeldung durch Karte an den Reichsbund der Inhaber der Rettungsmedaille, Geſchäftsſtelle Stuttgart N, Königſtraße 12(Fremdenverkehrsverein), an die Süd⸗ weſtführung des Reichsbundes Karlsruhe, Kriegsſtr. 41, an das Sekretariat des Reichsbundes Pforzheim, Nagoldſtr. 19, an Dr. Otto Zeeb, in Heidelberg, Franz Knauffſtr. 6, oder an H. Emmert, in Ulm a. D., Soldatenſtr. 63. Geldſtrafe wegen Deviſenvergehens. Der Fall Franz Panitz, 37 Jahre alt, verheiratet und wohnhaft in Pforz⸗ heim, wurde vom Reichsgericht an die Mannheimer Große Strafkammer verwieſen, um in einer neuen Verhandlung die Schuldfrage zu klären. Der Angeklagte Panitz mußte in verſchiedenen Fällen des Vergehens gegen die Deviſen⸗ verordnung nach Paragraph 9 Abſatz 1, 42 Abſatz 1, Ziffer 1, 4, 6 und 3 ſchuldiggeſprochen und beſtraft werden. Er ver⸗ arbeitete Goldmengen in unzuläſſigen Mengen in ſeiner Goldwarenfabrik, ohne dieſe vorſchriftsmäßig anzumelden. Der Angeklagte beteuerte ſeine Unſchuld. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn aber wegen dieſer Vergehen, die in der Anklage begründet ſind, zu 2500 Mark Geldſtrafe oder im Fall der Zahlungsunfähigkeit zu zehn Wochen Gefängnis. — Kündigungsfriſt auch bei Anſtellung auf Probe. Sind in einer Tarifordnung beſtimmte Kündigungsfriſten feſtgeſetzt, ſo gelten dieſe auch bei Anſtellung auf Probe. Die Ver⸗ einbarung kürzerer Kündigungsfriſten als der in der Tarif⸗ ordnung beſtimmten oder die Vereinbarung jederzeitiger friſt⸗ loſer Kündigung iſt daher in einem ſolchen Falle unwirkſam. Dies gilt auch dann, wenn ein Probearbeitsvertrag eine jeder⸗ zeitige Kündigung während der Probezeit neben der Befri⸗ ſtung des Arbeitsvertrages vorſieht. Eine vertragliche Ver⸗ kürzung der für gewerbliche Arbeiter in Paragraph 122 Ge⸗ werbeordnung vorgeſehenen vierzehntägigen Kündigungsfriſt iſt an ſich auch heute noch zuläſſig. Eine entſprechende Ver⸗ einbarung iſt aber unwirkſam, wenn ihr zwingende tarifliche Beſtimmungen entgegenſtehen. „Kraft durch Freude.“ Für die Neuaufnahmen in die Mannheimer Kultur⸗ gemeinde gilt folgendes: Für den Theaterring kann man ſich für 6, 11 oder 20 Vorſtellungen im Spieljahr je nach Wahl verpflichten. Die Hälfte der Vorſtellungen ſind jeweils Opern. Die Plätze werden gewechſelt, ſchlechte Plätze ſind ausgeſchieden. Die Einteilung in den Gruppen B 1, B 2 und B 3 erfolgt nach den Einkommensverhältniſſen. Es können ſich alle Volksgenoſſen— alſo nicht nur Mitglieder der Arbeits⸗ front anmelden. In die Gruppe B l, in ſder die Eintrittskarte auch für die ſchönſten Opern und auf den beſten Plätzen nur 90 Pfg. koſtet, können Ledige aufgenom⸗ men werden mit einem Wochenlohn bis 35.—, Verheiratete bis 37.40, mit einem Kind bis 39.80 RM uſw., in der Gruppe Bu 2(Eintrittspreis 1.50 RM.) Ledige bis 46.90, Verheiratete bis 49.30, mit einem Kind bis 51.—, mit zwei Kindern bis 56.50 RM., in dex Gruppe B 3(Ein⸗ trittspreis 1.80 RM.) Ledige mit Gehältern bis 300.—, Verheiratete bis 310.—, mit einem Kind bis 320.— RM. Der Ortswart der Kdß gibt auf Anfragen noch nähere Auskunft Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr, Frei⸗ burgerſtraße 2. Tagsüber ſteht Herr Fritz Volk, Friſeur, Hauptſtraße 129, zur Verfügung. Wer Intereſſe an einem preiswerten Theaterbeſuch über Winter hat, möge ſich umgehend anmelden, da mit den Vorſtellungen im Laufe dieſer Woche begonnen wird. Mannheimer Theaterſchau Donnerstag, 7. Oktober: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 160, 230 bis 241, 260, 342 bis 347, 354 bis 356, 360, 391 bis 393, 524 bis 527, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Wal⸗ lenſtein. Dramatiſches Gedicht von Schiller. Anfang 19, Ende 23.30 Uhr. Freitag, 8. Oktober: Miete F 4 und 2. Sondermiete F 2 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 420 bis 423: Eugen Oneg in. Oper von Peter Tſchaikowſky. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 9. Oktober: Miete A 4 und 2. Sondermiete A 2: Der goldene Kranz. Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 10. Oktober: Miete B 4 und 2. Sondermiete B 2: Wallenſtein. Dramatiſches Gedicht von Schil⸗ ler. Anfang 18.30, Ende 23 Uhr.(Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben). Montag, 11. Oktober: Im Rahmen der Gaukulturwoche: un zum Tag des Theaters: Miete H 4 und . Sondermiete H 2: Erſtaufführung: Die Reife nach Paris. Luſtſpiel von Walter Erich Schäfer. An⸗ fang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Die ſchnellſten Züge Spitzenleiſtung 132,6 Stokm.— 42 Züge mit mehr als 100 Stdkm. Der Ausbau des Schnellzugverkehrs hat in Deutſch⸗ land in den letzten Jahren gewaltige Fortſchritte gemacht. Vor allem durch die Einrichtung des Schnelltriebwagenver⸗ kehrs konnte in vielen Verbindungen die Reiſegeſchwindigkeit über große Strecken außerordentlich erhöht werden. So er⸗ reicht z. B.— wie aus einer in der„Reichsbahn“ veröffent⸗ lichten Ueberſicht hervorgeht— der Schnelltriebbagen Ber⸗ lin— Köln auf feiner 578,9 langen Strecke eine Meiſegeſchwindigkeit von 118,1 km⸗ſtd., die er auf der ohne Halt durchfahrenden Teilſtrecke Berlin— Hannover mit 132,6 km⸗ſtd. noch bedeutend übertrifft. Er iſt damit die ſchnellſte Eiſenbahnverbindung Deutſchlands überhaupt. Insgeſamt weiſt der Fahrplan jetzt 42 Züge auf, die zwiſchen zwei aufeinanderfolgenden Halten eine mittlere Fahr⸗ geſchwindigkeit von mehr als 100 km⸗ſtd. erreichen. Und zwar ſind dies die 16 Schnelltriebwagenverbindungen, deren Ge⸗ ſchwindigkeiten zwiſchen 103,2 und 132,6 km⸗ſtd. liegen, und 26 Dampfzüge mit einer Geſchwindigkeit von 100,1 bis 119,5 km⸗ſtd. Der ſchnellſte Dampfzug iſt der Fernſchnell⸗ zug FD 24 Berlin— Hamburg mit 119,5 kmaſtd. Intereſſant iſt ein Vergleich der Entwicklung während der letzten zehn Jahre. Noch 1927 betrug die höoͤchſte Reiſe⸗ geſchwindigkeit eines Schnellzuges 83,1 km⸗ſtd.(Fernſchnellzug Berlin— München zwiſchen Berlin und Halle), bis 1832 wurde ſie geſteigert auf 96,1 km⸗ſtd.(Fernſchnellzug Berlin Hamburg), und 1933 überſchritt ſie zum erſten Male mit der Einsetzung des„Fliegenden Hamburgers“ die 100 km⸗ſtd.⸗Grenze: 124,6 km⸗ſtd. war die Reiſegeſchwindig⸗ keit dieſes neuartigen Verkehrsmittels, das dann in größerem Umfange in den folgenden Jahren auch auf anderen Strek⸗ ken eingeſetzt wurde. Ebenſo wie bei dieſen Einzelleiſtungen liegt auf den ver⸗ ſchiedenen Strecken auch die durchſchnitkliche Reiſegeſchwindig⸗ keit aller Schnellzüge ſehr hoch. So beſtehen z. B. im Fahr⸗ planjahr 193738 zwiſchen Berlin und Halle täglich 30 Schnellzugverbindungen mit einer durchſchnittlichen Reiſege⸗ ſchwindigkeit von 85,8 km⸗ſtd., zwiſchen Hannover und Hamm 29 Verbindungen mit durchſchnittlich 81,5 km⸗ſtd. und zwiſchen Berlin und Hamburg 13 Verbindungen mit durchſchnittlich 92,4 km⸗ſtd. Die„Zauberei“ der deutſchen Autorennfahrer Die engliſche Preſſe bewundert die Leiſtungen der deutſchen Rennfahrer. London, 4. Okt. Die großartige Leiſtung der deutſchen Nennwagen und Rennfahrer im Donnington⸗Park hat in England Aufſehen und Bewunderung erweckt. Die Preſſe berichtet in beträchtlichem Umfang auch im politiſchen Teil der Zeitungen über das ſportliche Ereignis und lobt ein⸗ ſtimmig Wagen, Fahrer und Durchführung des Rennens. Der„Obſerver“ hebt hervor, daß das Rennen von Anfang bis zu Ende ſpannend geweſen und daß man bis zur letzten Runde in- Atem gehalten worden ſei. Die beſten Fahrer der Welt ſeien zuſammengekommen. Es handelt ſich um das beſte Rennen, das man bisher in England geſehen hätte. Auch die„Sunday Times“ bezeichnet das Rennen als das ſchönſte, das in England ſtattgefunden habe. Noch nie ſei in der Geſchichte des Motorrennens ein ſolcher Kampf ausgefochten worden, wie dies im Donnington⸗Park der Fall war. Das Blatt iſt des Lobes voll über die Fahr⸗ kunſt der Deutſchen und den ſpannenden Verlauf des Ren⸗ nens. Der Bericht der„Daily Mail“ hebt ſchon in der Ueberſchrift hervor, daß die Deutſchen das ſchnellſte Stra⸗ ßenrennen gewonnen haben. In dem Bericht heißt es weiter, daß die Zuſchauer von der„Zauberei! der deutſchen Fahrer bei der Schnellig⸗ keit der vier Mercedes⸗ und drei Autounion⸗Wagen faſzi⸗ niert geweſen ſeien. Der Autoſport⸗Korreſpondent der „News Chronicle“ nennt das Rennen vom Donnington⸗ Park das ſchnellſte was bisher auf einer britiſchen Auto⸗ bahn ausgetragen worden iſt. In ſeinem Bericht hebt er lobend hervor, daß ein deutſcher Wagen in 27.4 Sekunden zwei Reifen gewechſelt und getankt habe, in dieſer kurzen Friſt außerdem der Fahrer eine Erfriſchung bekommen hat und die Windſchutzſcheibe geſäubert worden ſei. Gedenktage 6. Oktober. 1803 Der Phyſiker Heinrich Wilhelm Dove in Liegnitz geb. Sonnenaufgang 6.34 Sonnenuntergang 17.50 Mondaufgang 9.33 Monduntergang 18.18 7. Oktober. 1862 Der Schriftſteller Otto Ernſt in Ottenſen geboren. 1866 Der S eifſteller Heinrich Federer in Brienz geboren. 1879 Abſchluß des deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniſſes. 1916(bis 9.) Schlacht bei Kronſtadt. Sonnenaufgang 6.36 Sonnenuntergang 17.48 Mondaufgang 10.01 Monduntergang 18.34 Buntes Allerlei Acht Generationen ſelbſt erlebt Ein außerordentlich ſeltener Fall einer lebenden Fami⸗ lienchronik iſt in einem Orte im Hinterrheintale zu verzeich⸗ nen. Dort wohnt ein noch rüſtiger Greis, der auf eine große Zahl von Kindern, Enkel, Großenkel uſw. herabblickt, Lafſen wir den Siebenundachtzigjährigen ſelbſt zu Wort kommen wie er ſeine intereſſante Familiengeſchichte in der„Neuen Bündner Zeitung“ durch einen Reporter bekanntgeben läßt. Es heißt darin u. a.:„Als ich ein Jahr alt war, wor meine zweiundneunzigjährige Ururgroßmutter noch am Le ben. Meine Urgroßmutter ſtarb, als ich ſechzehn Jahre alt war. Seit ſechs Jahren bin ich ſelbſt Urgroßvater. Somit er⸗ lebte ich acht Generationen und zwar Ururgroßmutter, Ur⸗ großmutter, Großmutter, Mutter und Kind. Inzwiſchen bin ich ſelbſt Urgroßvater geworden.“ Der noch ſehr aufgeräumte und lebensluſtige Greis aus dem Graubündner Lande geht käglich ſeinen landwirtſchaftlichen Beſchäftigungen nach und erklärt lächelnd, auch noch die neunte Generation erleben zu wollen. 5 Kampf dem Hausſchwamm Das Staatliche Materialprüfungsamt, Berlin⸗Dahlem, veröffentlicht Auslaſſungen zur Schwammbekämpfung, ig denen es heiß! Die in Gebäuden auftretenden„Schwamm⸗Schäden“ wer⸗ den durch eine ganze Reihe holzzerſtörender Pilze hervorgeru⸗ fen, von denen der echte Hausſchwamm mit Recht beſonders gefürchtet iſt. Einmal vorhanden, vermag er, ſei es nur vom örtlich begrenzten Feuchtigkeitsherd ausgehend, auch lufttrol kenes Holz zu befallen. Zu wurzelartigen Strängen umgebil⸗ detes Geflecht von Pilzfäden, kann Mauerfugen und Hohl räume durchziehen und, entfernt vom Entſtehungsort des Schg⸗ dens, neues Holz unter Umſtänden auch in Räumen des Nach⸗ bar⸗Grundſtückes angreifen. Der Pilz als Lebeweſen benötigt jedoch ſtets des Holzes zu ſeiner Ernährung. Der echte Haus⸗ ſchwamm beſitzt eine außerordentlich hohe Lebensfähigkeil, Bez der Beſeitigung von Hausſchwamm⸗Schäden muß daher u. g. dafür geſorgt werden, daß etwa im Innern des Mauerwerk; verbliebene Pilzfäden keine Gelegenheit finden, erneut mit Holz in Verbindung zu treten. Für die ſachgemäße, wirt ſchaftlich vertretbare Beſeitigung eines Schwamm ⸗Schadenz kommt in erſter Linie neben der Erforſchung der Feuchtigkeit, urſache, die Beſtimmung der Art des holzzerſtörenden Pilzes und ſeines Entwicklungszuſtandes in Betracht. Von dem kr⸗ gebnis dieſer Feſtſtellungen vor allem hängt die Art des Vor⸗ gehens und der Umfang der erforderlichen Maßnahmen ab. Die Beſtimmung wird außerordentlich erleichtert, wenn mit Pilzwucherungen überzogene Holzteile, wurzelähnliche Strang⸗ bildungen und etwa vorhandene Fruchtkörper zur Verfügung ſtehen und nicht nur kleine, völlig zerſtörte Holzproben ohfe äußere Merkmale des Pilzbefalles, bei denen eine Feſtſtellung der Art der Fäule meiſt nicht möglich iſt.(Fruchtkörper ſind die windbewegliche Sporen erzeugenden Fortbildungsorganez ſie entſprechen den„Hutpilzen“ des Waldes, ſind jedoch beim Schwammbefall des Hauſes oft mehr kruſtenförmig, hautarlig ausgebildet und ſind an Scheuerleiſten, Kellerfenſtern und Decken, Türfüllungen und ſolchen Dielen⸗Unterſeiten zu ſuchen, die dem Luftzug ausgeſetzt ſind.) Befunnimachung⸗ 15. Oktober 1937 an allen Obſtbäumen Kleb⸗ gürtel zur Bekämpfung des Froſtſpanners an⸗ gelegt ſein. Die hierfür nötigen Klebgürtel Acker Lt. bezirkspolizeilicher Vorſchrift müſſen bis 10 Ar, in der Mallau, 2 zu verkaufen. Anfragen unter Rr. 488 an die können von unſerem Lagerhalter, Herrn Mich. Geſchäftsſtelle ds. Bl. e 9225 MIII. Dr Treiber, Vogeſenſtr. Nr. 89, bezogen werden, in Seckenheim bei Fr. Maas, Maxauerſtr. 28. Halbtages⸗ Obſtbau⸗Verein Mhm.⸗Friedrichsfeld. Mädchen für vormittags p. 15. Okt. geſucht Tanzschule Hammers-e br nech Mhm.-Seckenhelm, Achernerstrage 31.] Ettlingerstr. 18, II. bummi- Stempel liefert Neckarbote⸗ Druckerei. Kursbeginn am Mittwoch, 6. u. Samstag, 9. Oktober, abends 880 Uhr. Anmeldungen erbeten. Einzelstunden jederzeit. Taglohn- Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des Neckar-Bote“. Insertion, lie treibende Kraft, die immer wieder Umsatz schafft! 80 Hltkr Sich DEUTScHAND sELB5T T—wwwwCCFTCTTTTTTTTT—TTTTTW A eee JJCCCC(C0ͤͤ ͤV—. ̃ VA. ... ße. ̃ ß... ̃᷑ͤ..., ̃˙0⅜ͤ—5ꝛ6