wah liot liſter ihren rung io und ſon⸗ haf e Ge⸗ nete 1 5 Sang rhal⸗ 14⁰ Hals ler; gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., 1 Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte u. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr fauſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonm- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 9. 37: 11 50 37. Jahrgang Erziehung zum Sozialismus Adolf Hitlers Kede zur Eröffnung des WH W. Wir berichteten bereits über den Inhalt der Rede des Führers und Reichskanzlers zur Eröffnung des Winterhilfswerkes, die— wie an anderer Stelle ge⸗ meldet— auch im Ausland, beſonders in der italieni⸗ ſchen Preſſe vielfach eingehende Beachtung gefunden hat. Im Wortlaut der Rede, die vielfach von ſtürmiſchen Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen wurde, heißt es nach einem Bericht des Deutſchen Nachrichtenbüros: „Deutſche Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Sie haben ſoeben wieder ein Bild der Leiſtung des größten Sozial⸗ werkes aller Zeiten aus dem vergangenen Jahr erhalten. Es iſt gewaltig in ſeinen Ausmaßen und gewaltig in der Tiefe ſeiner Wirkungen. Dieſes Werk hat für uns nach zwei Richtungen hin eine beſondere Bedeutung, nach der organiſatoriſchen und nach der ideellen Seite. Auf der einen Seite ſtehen die Spender, und auf der anderen Seite der Mitarbeiter an dieſem Werk, der Sammler. Der eine iſt der Opferträger, aber vergeſſen wir es nicht, der zweite iſt der Opferbringer. Mancher, der ſich vielleicht unangenehm be⸗ rührt fühlt, weil ſich zum zweiten⸗ oder zum drittenmal jemand an ihn wendet mit der Bitte, er möge etwas ſpen⸗ den, vergißt vollkommen, daß der, den er glaubt abweiſen zu müſſen, den viel unangenehmeren Schritt machen muß, um etwas zu bitten, das nicht nur ihm nicht zugutekommt, ſondern im Gegenteil, für ihn ſelbſt nur Arbeit und Auf⸗ opferung bedeutet. Dieſe beiden nun, der Spender und der Mitarbeiter, ſind die Garanten für das Gelingen dieſes Werkes. Warum keine beſondere Steuer? Wenn der Einwand erhoben wird:„Warum laſſen Sie nicht durch eine beſondere Steuer dieſe notwendigen Sum⸗ men einbringen?“, dann möchte ich Ihnen erklären, wes⸗ halb wir dieſen Weg nicht gegangen ſind. Gewiß würde er piel einfacher und für unzählige Menſchen viel weniger be⸗ schwerlich ſein, allein er würde gerade das vermiſſen laſ⸗ ſen, was wir durch das Winterhilfswerk mit erreichen wol⸗ len, die Erziehung zur deutſchen Volksgemeinſchaft! Indem wir den Weg des freiwilligen Sammelns einſchlagen, wird für Hunderttauſende Tag für Tag immer wieder betont: Es gibt ſoziale Aufgaben, die der Einzelne durch ſein Op⸗ fer erfüllen muß. Das Winterhilfswerk ſoll uns alle erziehen, das na⸗ tionale Ideal in ein ſozialiſtiſches zu verwandeln. Denn es iſt leicht geſagt:„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brü⸗ dern“ wenn man dafür gar nichts zu opfern und zu lei⸗ ſten hat. Dieſes Winterhilfswerk iſt im tiefſten Grunde auch ein chriſtliches Werk, viel chriſtlicher als manche theoreti⸗ ſchen Phraſen es vorgaben. Wenn ich ſo man hesmal ärmlich ekleidete Mädchen mit unendlicher Geduld ſammeln ſehe, fat frierend, um für andere Frierende zu ſorgen, dann habe ich das Gefühl, daß ſie alle auch Apoſtel eines Chri⸗ ſtentums ſind. Durch dieſes gewaltige Werk werden un⸗ zählige Menſchen dem Gefühl der ſozialen Verlaſſenheit und Vereinſamung entriſſen. Viele erhalten dadurch wieder den feſten Glauben, daß ſie auf dieſer Welt nicht ganz ver⸗ boren, ſondern in ihrer Volksgemeinſchaft geboren ſind. Und noch mehr: Es iſt ein Unterſchied zwiſchen dem Sozia⸗ lismus kheoretiſcher Erkenntnis und dem Sozialismus des praktiſchen Lebens. Zum Sozialiſten wird man nicht ge⸗ boren, dazu muß man erſt erzogen werden.“ Unter begeiſterter Zuſtimmung der Maſſen zeichnete Adel gzitler dann ein Bild der Errettung der Nation durch den Glauben an das Ideal, das Deutſchland wieder empor⸗ gerlſſen gabe.„Solange dieſes Ideal ſeiner Vollendung ſich nähert, ſolange wird Deutſchland zunehmen an Kraft und an Stärke! Weder Waffengewalt noch diplomatiſche Schliche können die Kraft erſetzen, die in der inneren Ein⸗ heit einer Nation liegt. Wir leben in einer ſehr bewegten Zeit. Deutſchland iſt— ausgenommen ein zweiter Staat, mit dem wir Hand in Hand gehen— das einzige Land, das von den erregten Zuſtänden der Umwelt verſchont iſt und verſchont bleiben wird. Deutſchland bildet heute wirk⸗ lich eine Inſel des Friedens. Die Einheit unſeres Volkes iſt das höchſte Gut, das es für uns geben kann! Sie iſt urch nichts erſetzbar. Dafür ein Opfer zu bringen, iſt kein pfer, ſondern ein Tribut an die Zukunft. Verſicherung der Vo ksgemeinſchaft Die Menſchen im bürgerlichen Zeitalter vor uns haben ſich gegen alles verſichert, gegen Brand, gegen Diebſtahl, egen Hagel, gegen Einbruch uſw., nur eine Verſicherung gaben ſie vergeſſen, nämlich die Verſicherung gegen den po⸗ ſiſchen Wahnſinn, die Verſicherung gegen die politiſche nvernunft, die erſt ein Volk zerreißt, und es dann ohn⸗ ſlächtig werden läßt zur Erfüllung ſeiner Lebensaufgaben. d dieſes eine Verſäumnis hat alle anderen Verſicherun⸗ Jenſsenichte gemacht. Wir aber ſtellen an die Spitze aller erlicherungen die Verſicherung der deutſchen Volksgemein⸗ feat Dafür zahlen wir unſere Prämie, und wiſſen, daß 5 uns kauſendfoch zurückerſtattet wird. Es iſt billig und 10 dafür von jedem Einzelnen auch jene Prämie zu 10 ern, die ſeinem Einkommen entſpricht. Es zeugt für eine meinſtändige Geſinnung, dieſe Prämie nach einem allge⸗ 1 Satz bemeſſen zu wollen. Das alte kleine Weibchen, ber Moabit oder irgendwo auf dem Lande draußen fünf der ſeahn Pfennige opfert, ſchenkt viel mehr, als mancher. 100 oder 1000. oder vielleicht auch 10 000 Mark gibt. ch Hätten unſere ſogenannten intalleztuellen Schichten lun 5 dem Kriege dieſe Prämienzahlung durchgeführt, 5 5 wäre ſpäter manches Unglück oermieden worden. en zollen wir aus den Fehlern der Vergangenheit ſer⸗ meinſcheir, wollen uns bemühen, unſer Voik in dieſer Ge⸗ Winſchaft des Opferns zu erziehen. In ihr haben unzählige Donnerstag, den 7. Oktober 1937 An das deutſche Volk! Im Jahre 1933 wandte ſich die Regierung des neuen Deutſchland angeſichts eines Heeres von weit über ſechs Millionen Arbeitsloſen zum erſten Male an die Nation, um den Opfern des überwundenen Syſtems über die ärgſte Not des Winters hinwegzuhelfen. Das deutſche Volk legte damals den Grundſtein zum Win⸗ terhilfswerk, dem größten ſozialen Werk aller Zeiten. Die Geſamtleiſtung der Winterhilfswerke ſeit 1933/34 beträgt 1490760834 RM. Die Winterſchlachten der vergangenen Jahre ſind RNuhmesblätter unſerer Volksgemeinſchaft, ein unwi⸗ derlegliches Zeugnis für den Erfolg nationalſozialiſti⸗ ſcher Erziehungsarbeit. Im Winter 1937/38 gilt es, die bisherigen Ergeb⸗ niſſe noch zu ſteigern. Deutſches Volk hilf mit! Berlin, den 5. Oktober 1937. Der Führer und Reichskanzler und die geſamte Reichsregierung. Das neue Winterhilfswerk beginnt Einkopfſonnkage und Keichsſtraßenſammlungen. Das neue vom Führer und Reichskanzler eröffnete Winterhilfswerk des deutſchen Volkes wird die Mittel zur Unterſtützung bedürftiger Volksgenoſſen außer durch die Pfundſpende, die Spende für die Türplakette, die Kleider- ſammlung und ſonſtige Veranſtaltungen in der Hauptſache wieder durch Eintopfſonntage und Reichsſtraßenſammlun⸗ gen aufbringen, d. h. alſo durch die tätige Hilfsbereitſchaft aller Deutſchen. Eintopfſonntage ſind der kommende Sonntag, ferner der 14. November, der 12. Dezember, der 9. Januar, der 13. Februar und der 13. März. Von den ſechs Reichsſtraßenſammlungen findet der erſte am 16. und 17. des laufenden Monats ſtatt. Die ehrenamtlich tätigen Sammler— in dieſem Mo⸗ nat ſind es die Angehörigen der Deutſchen Arbeitsfront— werden dem Spender fünf verſchiedene Buchzeichen mit dem Bildnis des Führers und Reichskanzlers zur Auswahl anbieten. Am 6. und 7. November ſammeln SA, SS und NS gegen Abgabe von Edelſteinabzeichen auf Elektron, von denen zwölf verſchiedene Ausführungen vorhanden ſein werden. Zum Tag der nationalen Solidarität, an dem ſich die führenden Männer aus Partei und Staat mit der Sammelbüchſe in den Dienſt des großen Hilfswer⸗ kes ſtellen werden, iſt der 4. Dezember, ein Samstag, be⸗ ſtimmt worden. Die dritte Reichsſtraßenſammlung wird ſich über drei Tage, den 17. und 18. Dezember und den anſchließenden Goldenen Sonntag, erſtrecken. Hitler⸗ Jugend und BD M werden hübſche hölzerne Abzeichen in 7 verſchiedenen Arten anbieten. Als Tag der Weih⸗ nachtsfeiern für die Betreuten iſt der Tag vor Heiligabend in Ausſicht genommen. Der Monat Januar bleibt diesmal allein den Ga u⸗ ſtraßenſammlungen vorbehalten, ſo daß die Ueber⸗ ſchneidung von Reichs- und Gauſtraßenſammlung, wie ſie im vorigen Jahr verſchiedentlich unzweckmäßigerweiſe ein⸗ trat, vermieden iſt. Die vierte Reichsſtraßenſammlung fällt auf den 5. und 6. Februar. Auch für ſie halten ſich wieder S A, S S und NS KK bereit. Der Spender kann unter zehn ver⸗ ſchiedenen Webeabzeichen auswählen. Die beiden letzten Straßenſammlungen finden im März ſtatt, und zwar die fünfte am 5. und 6. und die ſechſte am 26. und 27. März. Für die eine ſtellen ſich— zum dritten Male— Männer der SA, der SS und des NS zur Verfügung, für die andere nochmals die DA. Der Spender wird mit Porzellan- bezw. Kunſtharz⸗Abzei⸗ chen, die es in zehn verſchiedenen Muſtern geben wird, he⸗ dacht. — ͤ Menſchen ſehr viel ſchwere Opfer zu bringen. Ste nehmen dies freiwillig auf ſich. Andere wieder müſſen ſolche Opfer bringen. Sie werden von ihnen gefordert. Als unanſtän⸗ dig würde der gelten, der ſich dieſem Opfer entziehen wollte. Möge Gott verhüten, daß uns das Schickſal noch ein⸗ mal auf die ſchwerſte Probe ſtellt. Allein auch dann— das wiſſen wir— würden ſich Millionen Deutſche finden, die ſofort und bedingungslos dieſes letzte Opfer der Nation, dem ewigen Volke 1 würden. Was iſt unſer n Ges Opfer dagegen? Tun Sie vor allem Ihre Pflicht im Ge⸗ denken an jene Millionen, die einſt ihre Pflicht für uns alle getan haben!“ N Die beiden Inſeln des Friedens. Mailand, 6. Okt. Stärkſtes Echo hat in der norditalie⸗ niſchen Preſſe die Rede Adolf Hitlers anläßlich der Eröff⸗ nung des Winterhilfswerkes ausgelöſt. Man begrüßt mit Begeiſterung die erneuten Feſtſtellungen, daß Deutſchland und Italien in voller Uebereinſtimmung ihren Weg wei⸗ termarſchieren würden. In Aan een werden auch die Worte unterſtrichen, daß es in Europa nur zwei Inſeln der arbeitenden Friedens gäbe, die von Deutſchland und Italien gebildeten.. Nr. 234 Der Rundfunk im Dienſte des WH W̃ Auf Veranlaſſung von Intendant Goetz Otto Stoff⸗ regen wird der Deutſchlandſender auch während der Dauer des WHW' 1937/38 ſeine bekannten Wunſchkonzerte durch⸗ führen. Die Reihe dieſer Sendungen beginnt am Sonntag, den 24. Oktober, um 17 Uhr, mit einer fünfſtündigen Ver⸗ anſtaltung, in der wieder mehrere bebannte Orcheſter und Kapellen ſowie eine Reihe namhafter Soliſten unter der Geſamtleitung von Heinz Goedecke mitwirken werden. Durch die bisherigen Wunſchkonzerte, in denen äanter Berückſichtigung der eingegangenen Sammelſpenden etwa 445 000 Hörerwünſche erfüllt wurden, konnte der Deutſch⸗ landſender dem Winterhilfswerk mehr als 127000 Mark überweiſen, wobei man bedenken muß, daß ſich dieſer Be⸗ trag zum überwiegenden Teil aus kleinſten Spenden zu⸗ ſammenſetzt. Noch wertvoller aber iſt wohl die hierbei durch den Deutſchlandſender geleiſtete ideelle Hilfe, denn die Wunſchkonzerte haben weitgehend dazu beigetragen, den Gedanken des WHW nicht nur in Deutſchland ſelbſt, ſondern darüber hinaus auch im Ausland volkstümlich zu machen. Winterhilfswerk der Deutſchen Transbaals Pretoria, 6. Okt. Mehrere hundert Deutſche verſammel⸗ len ſich in Tzaneen in Nordtransvaal zu einem„Deutſchen Tag“. Die Verſammlung fand in der„Wilhelm⸗Guſtloff⸗ Halle“ ſtatt, die von deütſchen Farmern im freiwilligen Arbeitsdienſt erbaut wurde. Der Landesgruppenleiker, Geſchäftsträger Stiller, eröffnete bei dieſer Gelegenheit das Winterhilfswerk. Die Landesgruppe ſandte ein Telegramm an Gauleiter Bohle. Das neue Winterhilfswerk begann mit einer Spende von 120 Pfund, die von deutſchen Far⸗ mern in Nord⸗Transvaal ſtammten. Die Spende ſtellt die erſte Rate einer freiwilligen Abgabe dar, zu der ſich die Farmer im Ausmaße von 5 v. H. des Ertrages der Oran⸗ genausfuhr erbötig gemacht hatten. Ferner übermittelte die Verſammlung aus Fürſorgegeldern eine Spende für die Hilfsorganiſation armer Weißer in Transvaal, um ihre Solidarität mit der weißen Bevölkerung Südafrikas zu be⸗ kunden. Der„deutſche Tag“ ſchloß mit einer Weiheſtunde, in der eine Totenehrung durch Entzündung eines„Wil⸗ helm⸗Guſtloff⸗Feuers“ ſtattfand. Neugeſtaltung deulſcher Städte Geſetz zur einheitlichen Durchführung. 8 Berlin, 6. Oktober. Im Reichsgeſetzblatt wird ſoeben das Geſetz über die Neugeſtaltung deutſcher Städte veröffentlicht. Mit dieſem Geſetz ſind nun auch die geſetzlichen Grundlagen geſchaffen für die Ausführung der vom Führer und Reichskanzler wiederholt kundgegebenen Abſicht, einige große Städte des Reiches baulich neugeſtalten zu laſſen. An der Spitze wird die großzügige Ausgeſtaltung der Reichshauptſtadt ſtehen; zu dieſem Zweck iſt bereits durch den Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom 30. Januar 1937 ein Ge⸗ neralbauinſpektor(Profeſſor Speer) eingeſetzt worden. Es ſoll weiter der Ausbau der Hauptſtadt der Bewe⸗ Sanes, der Stadt der Reichsparteitage und der tadt Hamburg folgen. Für die Durchführuͤng ſo gro⸗ ßer ſtädtebaulicher Maßnahmen, wie es die geplanten ſind, reichen die beſtehenden Baugeſetze nicht aus. Es war notwendig, um eine einheitliche und geſchloſſene Durchführung der Maßnahmen ſicherzuſtellen, neue geſetz⸗ liche Handhaben zu ſchaffen. Das Geſetz findet nur für die großen ſtädtebaulichen Maßnahmen Anwendung, die der 5 und Reichskanz⸗ ler anordnet. In dem nach den Vorſchriften des Geſetzes naher zu bezeichnenden Bereich der ſrabrebaunchen Maß- nahmen ſind für die Beſchränkungen des Grundeigentums die Vorſchriften des Geſetzes maßgebend; darüber hinaus bleiben aber die beſtehenden Geſetze in Geltung, ſoweit ſie mit dem neuen Geſetz nicht in Widerſpruch ſtehen. Bemer⸗ kenswert ſind vor allem folgende Regelungen des Geſetzes: Die Bebauung von Grundſtücken und die Veränderung von baulichen Anlagen kann unterſagt werden, wenn durch dieſe Handlungen die Durchführung der ſtädtebaulichen Maßnahmen erſchwert würde; ferner kann die Teilung und die Veräußerung von Grundſtücken der Genehmigungs⸗ Nn unterſtellt werden. An den im Bereich der ſtädte⸗ ulichen Maßnahme gelegenen Grundſtücken beſteht ein Vorkaufsrecht der Gemeinde. Notwendig werdende Ent⸗ eignungen von Grundeigentum erfolgen nach den beſtehen⸗ den Geſetzen, jedoch mit den im Geſetz aufgeführten Aende⸗ rungen. Die Entkeignungsentſchädigung 8 angemeſſen ſein. Sie kann auch ganz oder teilweiſe in Land oder in wiederkehrenden Leiſtungen gewährt wer⸗ den. Im Verordnungswege können ferner Beſtimmungen über die Erfaſſung der Wertſteigerung ergehen, die das Grundeigentum aus der Durchführung der ſtädtebaulichen Maßnahme erfährt. Das Geſetz ſieht weitgehende Gebüh⸗ ren⸗ und Steuerbefreiungen vor; eine etwaige Wertzu⸗ wachsſteuer wird erhoben, fließt aber in die Kaſſe des Reichs zugunſten der vorgeſehenen ſtädtebaulichen Maß⸗ nahmen. ü Der finniſche Außenminiſter kommt nach Berlin. Berlin, 7. Okt. Am 22. Oktober wird der finniſche Außenminiſter Dr. Holſti zu einem kurzen Aufenthalt nach Berlin kommen. Am Tage nach ſeinem Eintreffen wird er dem Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherrn von Neurath einen Beſuch abſtatten. Der finn Außenmini⸗ ſter beabſichtigt, ſich von Verlin über Riga nach Finnland zurückzubegeben. 25 5 5 5 —— . —— 3. 9 — Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung Neue umfaſſende Beſtandsaufnahme. Berlin, 6. Oktober. Die Reichsregierung hat ein Geſetz über die Durch⸗ ührung einer Volks-, Berufs und Betriebszählung be⸗ ſcloſſen Durch das Geſetz wird für das Jahr 1938 die Durchführung einer allgemeinen Volks-, Berufs⸗ lichen und landwietſchgaftlſchen Betriebszählung mit eine umfaſſende Beſtandsaufnahme von Wirtſchaft angeordnet Die letzte derartige Zählung hat im Jahre 1933— für das Saarland im Jahre 1935— ſtattgefunden. Da die Er⸗ gebniſſe dieſer Zählung naturgemäß vielfach überholt ſind, iſt die Vornahme einer neuen großen Erhebung im näch⸗ ſten Jahre erforderlich. Der Tag der Zählung wird noch vom Reichswirtſchaftsminiſterium beſtimmt werden. Zur Vereinfachung des Zählungswerkes iſt vorgeſehen, die Bo⸗ denbenutzungserhebung des Jahres 1938 mit der Zählung der landwirtſchaftlichen Betriebe zu verbinden. Um einen möglichſt großen Nutzeffekt aus der Zählung zu gewinnen, iſt Vornahme von Probe⸗, Vor⸗ und Nacherhe⸗ bung in Ausſicht genommen. Die Durchführung der Zählung, deren Urmaterial grund⸗ ſätzlich durch das Statiſtiſche Reichsamt bearbeitet wird, iſt Aufgabe der Gemeinden; die Deutſche Gemeindeordnung enthält die näheren Beſtimmungen über die Beſtellung zu ehrenamtlicher Tätigkeit(Zähleramt). Die Zählungen er⸗ olgen mittels Fragebogen, in denen nach Perſonen⸗ und Familienſtand, Religion, Staatsangehörigkeit, Volkszuge⸗ hörigkeit, blutsmäßiger Abſtammung, Mutterſprache, Grundſtücks⸗„Wohnungs⸗, Berufs⸗ und Betriebsverhält⸗ niſſen gefragt werden darf. Eindringen in die Vermögens⸗ und Einkommensverhältniſſe iſt ausgeſchloſſen. Der genaue Umfang der Erhebungen wird im Einvernehmen mit den beteiligten oberſten Reichsbehörden durch den Reichswirt⸗ chaftsminiſter feſtgeſetzt, der auch die Beſtimmungen zur urchführung des Geſetzes erläßt. Wegen der Bedeutung der Zählung und ihrer Ergeb⸗ niſſe der Kenntnis der Volks⸗ und Wirtſchaftsſtruktur kann 0 Antrag mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft werden, wer eine Frage, zu deren Beantwortung er auf Grund des Geſetzes und der zu ſeiner Durchführung erlaſſenen Beſtimmungen verpflichtet iſt, wiſſentlich wahrheitswidrig beantwortet oder ſich weigert, eine ſolche Frage zu beant⸗ worten. gewerb⸗ und da⸗ Volk und „Es gibt ſehr viel Platz in Afrika“ Ein franzöſiſcher Beitrag zur Kolonialfrage. Paris, 7. Oktober. Der bekannte Feuilletoniſt und Publiziſt des Pariſer „Deuvre“ George de la Fouchardiere befaßt ſich mit der Rede des Führers auf dem Bückeberg und geht in dieſem Zuſammenhang vor allen auf die Kolonialfrage ein. Er würdigt die Verſorgungsſchwierigkeiten, vor die das deut⸗ ſche Volk infolge des allzu knappen Lebensraumes geſtellt iſt und ſchreibt dann u. a.: 5 „Dei Deutſchen ſind Koloniſatoren, und das mehr als wir Es gibt Platz in Afrika, ſehr viel Platz“. Deutſchland werde dort das erlangen, was ihm fehle, und das deutſche Volk werde dort ein fruchtbringendes Betätigungsfeld fin⸗ den. Der Verfaſſer erinnert weiter an die Eroberung Abeſſiniens durch Italien und richtet den dringenden Ap⸗ pell an die europäiſchen Mächte, gegenüber den kolonialen Beſtrebungen Deutſchlands doch endlich etwas guten Wil⸗ len zu zeigen, um eine ähnliche Wiederholung zu verhin⸗ dern. 5 Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat Herrn Arthur Kannenberg, der ſeit Jahren den Haushalt des Reichs kanzlerpalais betreut, den Titel Hausintendant ver⸗ liehen Rom. Die urſprünglich für den 7. Oktober vor eſehene Sitzung des Faſchiſtiſchen Großrates iſt auf einen fer en noch nicht feſtgeſetzten Termin verſchoben worden. Rom. Anläßlich des erſten Jahrestages der Ausrufung Francos zum natfonalſpaniſchen Staatschef hat Muſſolini General Franco telegraphiſch ſeine Glückwünſche ausge⸗ ſprochen. Budapeſt. Marſchall Badoglio, Chef des italieniſchen großen Generalſtabes, hat nach fünftägigem privatem Auf⸗ enthalt mit ſeiner Begleitung die ungariſche Hauptſtadt verlaſſen 23 Einhundertſiebenundzwanzig Menſchen ſauſen durch den Aether, und ee e eee Menſchen fühlen ſich durchaus wohl und zum größten Teil bereits vollkommen„at home“! Es iſt ein phantaſtiſcher Anblick, das faſt allerorts hell erleuchtete„Fliegende Hotel“ durch die Lüfte ſauſen zu ſehen. Beſonders eindrucksvall wirkt die Führergondel: nur kleine elektriſche Lichter brennen an den Inſtrumen⸗ ten, ſonſt liegt alles im Dunkeln. Zeitweiſe leuchtet es am Kartentiſch etwas heller auf. Winkel, Zirkel und Rechen⸗ ſchieber werden auf eine Karte angelegt. Dr. Zenker wech⸗ ſelt ein paar Worte mit dem Navigateur und erhält die Antwort:„Alles in Ordnung!“ Am meiſten Leben herrſcht in der Funkkabine. Sender und Empfänger ſind unausgeſetzt im Betrieb. Es iſt ja auch ganz klar: die ganze Welt wollte wiſſen, wie es an Bord geht: alle Stationen rufen faſt zu gleicher Zeit. Da⸗ durch wird der Funkverkehr natürlich erſchwert. Es wird auf Anordnung des Kommandanten an„Alle“ das gleiche Telegramm geſandt: Standort, Befinden,„Schiff in Ordnung!“ Aber ſchon im nächſten Augenblick ruft eine Anzahl neuer Stationen. Zwei Funkbeamte ſitzen dauernd am Apparat, und auch der Bordpeiler, der Radſo⸗ empfangsapparat zur Feſtſtellung der geographiſchen Richtung, iſt immerzu in Tätigkeit. Alles arbeitet tadellos. Im direkten Telegrammpberkehr ſteht„Z. L. 127“ nur noch mit der Hauptfunkſtelle Norddeich. Von hier aus wer⸗ den beſtimmte Stellen in Deutſchland über den nun⸗ mehrigen Fahrtverlauf unterrichtet. Norddeich und Eilpeſe Politiſches Allerlei Einigung über den Eiſenbahndurchgangsverkehr. Die deutſche und die polniſche Regierung haben ſeit Anfang September in Warſchau über die Regelung des Eiſenbahndurchgangsverkehrs 118 Oſtpreußen und dem übrigen Deutſchland durch das unde Gebiet für das Jahr 1938 verhandelt. Die in freundſchaftlichem Geiſte geführten Verhandlungen haben nunmehr zu einer Verſtändigung geführt. Im polniſchen Verkehrsminiſte⸗ rium wurde ein Uebereinkommen unterzeichnet, das auch für das Jahr die Möglichkeit einer unbeſchränkten Durch⸗ führung des geſamten Eiſenbahndurchgangsverkehrs auf der im laufenden Jahr benutzten polniſchen Strecke ſicher⸗ ſtellt und eine Reihe von techniſchen Verbeſſerungen ent⸗ hält. Skucki wird Geſandter der Schweiz in Paris. Wie aus Bern gemeldet wird, iſt der bisherige Dele⸗ gierte des Bundesrates für den Außenhandel, Miniſter Dr. Stucki, als Geſandter in Paris für den Ende die⸗ ſes Jahres zurücktretenden Miniſter Dunant in Ausſicht genommen. Bei der franzöſiſchen Regierung iſt um das Agrement für Miniſter Stucki bereits nachgeſucht worden. Dieſer Diplomatenwechſel hat weniger außenpolitiſche als innenpolitiſche Beweggründe. Stucki, der im Ausland vor⸗ nehmlich durch ſeine führende Rolle in der Wirtſchafts⸗ politik der Schweiz bekannt iſt, hatte ſich in letzter Zeit parteipolitiſch ſtark exponiert. Der Bericht des Fernoſt⸗Ausſchuſſes Konferenz der Pazific⸗Mächte vorgeſchlagen.— Moraliſche Ankerſtützung für China. Genf, 6. Oktober. Die Völkerbundsverſammlung hat die von dem Konſul⸗ tativausſchuß für Oſtaſien vorgelegten beiden Berichte über den chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt angenommen und die darin enthaltenen Vorſchläge gebilligt. Demnach werden die Völkerbundsmitglieder, die den Neunmächtevertrag un⸗ terzeichnet haben, aufgefordert, ſobald als möglich Ver⸗ handlungen aufzunehmen. Sie ſollen ſich ſofort über die beſten und ſchnellſten Mittel verſtändigen, um dieſer Aufforderung nachzukommen, Es wird die Hoffnung aus⸗ geſprochen, daß es dieſen Völkerbundsmitgliedern gelingen werde, zu ihren Arbeiten auch noch andere Staaten heran⸗ zuziehen, die beſondere Intereſſen in Oſtaſien beſitzen, um dem Konflikt im Wege des Einvernehmens ein Ende zu machen. Ferner verſpricht die Verſammlung China ihre moraliſche Unterſtützung und fordert die Mit⸗ gliedſtaaten auf, ſich jeder Aktion zu enthalten, die die Wi⸗ derſtandskraft Chinas ſchwächen und ſeine Schwierigkeiten vermehren könnte. Weiter werden die Mitglieder aufge⸗ fordert, zu erwägen, in welchem Maße ſie, jeder für ſich, China Hilfe leiſten könnten Schließlich empfiehlt der Kon⸗ lultattwausſchuß der Verſammlung, ihre Tagung nicht zu ſchließen ohne zu erklären, daß der Völkerbund bereit ſei, durch Vermittlung des Konſultativausſchuſſes Vorſchläge der an den Verhandlungen beteiligten Mächte entgegenzu⸗ nehmen. * Spanienentſchließung des Völkerbundsrates Genf, 6. Okt. Der Völkerbundsrat nahm vor dem Ab⸗ ſchluß ſeiner Tagung eine Entſchließung zur ſpaniſchen Frage an, in der der Rat auf das Arrangement von Nyon und das dazu in Genf unterzeichnete Zuſatzabkommen ver⸗ weiſt. Der Rat ſtellt feſt, daß„unbeſchadet etwaiger ſpäter zu vereinbarender Kollektivmaßnahmen“, die von den teil⸗ nehmenden Mächten vereinbarten Maßnahmen ſich als wirkſam erwieſen haben. Weiter ſtellt der Rat feſt, daß Angriffe erfolgt ſind, die den elementarſten Grundſätzen der Menſchlichkeit zuwiderlaufen. Am Schluß der Entſchlie⸗ ßung macht ſich der Rat zum Dolmetſch der Kulturvölker und verurteilt alle Angriffe auf Handelsſchiffe. Der Vertre⸗ ter Valencias proteſtierte gegen den Ausſchluß Valencias aus dem Syſtem von Nyon und ſprach die Hoffnung auf baldige kollektive Maßnahmen aus. 5 Genfer Tagung nicht offiziell geſchloſſen Genf, 7 Okt. Die 18. Tagung der Völkerbundsverſamm⸗ lung hat Mittwochnachmittag ihre Arbeiten beendet. Sie wurde jedoch entſprechend der Entſchließung über den Oſt⸗ aſiatiſchen Streitfall nicht offiziell geſchloſſen, um jederzeit ohne weitere Formalitäten wieder zuſammentreten zu kön⸗ nen. übermitteln die Wettertelegramme von der Deutſchen See⸗ warte in Hamburg. Zweite Freiwache! Die abgelöſten Mannſchaften ver⸗ ſammeln ſich in beſter Laune. Es iſt mollig warm, aber nicht heiß. Das Eſſen ſchmeckt ausgezeichnet. Dazu gibt es Tafelmuſik aus einem Grammophon. Endlich begibt ſich die Mannſchaft zur Ruhe, denn in wenigen Stunden be⸗ 1 1 15 die Arbeit von neuem, und da heißt es friſche Kräfte haben! Während das„Fliegende Hotel“ mit raſch zunehmen⸗ der Dunkelheit in dreihundertfünfzig Meter Höhe und einer Geſchwindigkeit, die zwiſchen hundertſiebzig bis zweihundert ſchwankt, wie eine Windsbraut über die un⸗ ermeßliche Waſſerfläche des Atlantik dahinbrauſt, finden ſich die Paſſagiere im oberſten Stockwerk zum Souper in dem großen Speiſeſaal ein. Starkes Fournierholz täuſcht hier, wie auch in den meiſten Kabinen, koſtbare Täfelung vor. An der einen Wand des langgeſtreckten Raumes hängt ein lebensgroßes Porträt Dr. Zenkers von Profeſſor Brinckmüller. Zwei große Lüſter und eine Anzahl fleinerer Beleuchtungskörper an den Wänden erfüllen den Raum mit Tageshelle. Der Fußboden iſt parkettiert und lockt zum Tanz. Es iſt kaum anders hier, wie in einem feu⸗ dalen Hotel. Außer an einem Haußttiſch für achtund⸗ bpierztg Perſonen wird an vielen Einzeltiſchen ſerviert, die ch rund herum ziehen. Stimmengewirr luſtiges rauenlachen— dazu fröhliche Muſik, die eine fünfköpfige apelle ſpendet humhf quillt hinter den ſchallgedämpf⸗ ten Wänden das Geräuſch der Motore und Propeller nach hier, wird oft von den rauſchenden Klängen der Kapelle übertönt a Nach dem erſten Gang hielt Dr. Zenker die Eroff⸗ nungsrede. Es war das erſte Mal, daß man ſich vollzählig an Bord zuſammenfand. Der Präſident der Deutſchen Lufthanſa brachte alsdann ein Luc auf Dr. Zenker aus, und die Kapelle ſpielte einen Tuſch dazu 5 Der Oppoſitionsantrag abgelehnt Kein früherer Beginn des engliſchen Parlaments. London, 7. Okt. Die 0 Kabinettsſitzung dauert nahezu zwei Stunden. Dem Antrag des Oppoſitionsführerz Attlee auf frühere Einberufung des Parlaments wurde nicht ſtattgegeben. Um der Oppoſition entgegenzukommen wurde lediglich vereinbart, bereits am erſten Tage des Wie derbeginns des Parlaments eine außenpolitſſche Aus ſprache anzuſetzen. Darauf wird ſich das Parlament dann wieder vertagen. Tumultſzenen im iriſchen Parlament Dublin, 7. Okt. Bei der Wiedereröffnung des iriſchen Parlaments(Dail) kam es unter den Juhörern im Haus zu erregten Szenen, in deren Verlauf vier Perſonen, die die Sitzung durch laute Jurufe unkerbrachen, von den Auf. ſichksperſonen mit Gewalt aus dem Hauſe entfernt werden mußten. Eine Straßendemonſtration Arbeitsloſer konne nur mit Hilfe eines ſtarken Polizeiaufgebotes daran gehin⸗ dert werden, vor dem Parlamenksgebäude aufzumarſchie. ren. London. Der leaksradikale Labour⸗Abgeordnete Staf⸗ ford Cripps iſt von dem Vorſitz des Wahlausſchuſſes der Labour⸗Party zurückgetreten, nachdem ſein Antrag auf Schaffung einer Einheitsfront mit den Kommuniſlen Schiffbruch erlitten hat. Eine Rede Rooſevelts Er ſieht die Ziviliſation bedroht.— KRüſtung keine Sicherheit. Chicago, 6. Oktober. Präſident Rooſevelt hielt anläßlich einer Brücken⸗ weihe in Chicago eine Rede, in der er insbeſondere auf die ſtändige Beſorgnis einging, die die politiſche Wellaag⸗ bei allen friedliebenden Völkern und Nationen verurſache Die Erwartungen, die man an den Briand⸗Kellogg⸗Palt geknüpft habe, hätten ſich nicht erfüllt. Angeſichts der hel tigen Weltlage ſieht er die Fundamente der Zipiliſalſon ernſtlich bedroht und glaubt auch die Vereinigten Stag ten von Amerika gefährdet, da Rüſtungen keine 8h. cherheit und Autorität keine Hilfe böten. Er wendet ſich insbeſondere gegen den Luftkrieg, Bombarde⸗ ments offener Städte und gegen die U⸗Boot⸗Piraterie im Mittelmeer und fordert dann die friedliebenden Nationen auf, ſich gemeinſam zu bemühen, die Geſetze und Grund⸗ ſätze des Friedens wieder aufzurichten. In einem zweiten Teil der Rede wendet er ſich gegen die politiſche und wirtſchaftliche Unraſt in der Welt und gibt ein Bild der politiſchen Lage, wie er ſie ſieht. Er ſchließt mit der Erklärung, es müßten poſitive Bemühungen zur Erhaltung des Friedens gemacht werden. Amerika be⸗ teilige ſich daher aktiv an der Suche nach Frieden. Neues Bombardement von Tſchapei Mehrere hundert Bomben abgeworfen. Der Stadtteil Tſchapei war Dienstag dem bisher in den Kämpfen um Schanghai ſchwerſten Luftbombardement aus⸗ geſetzt, durch das die weſtlichen Teile der Internationalen Niederlaſſung den ganzen Tag über erſchüttert wurden. Staffelweiſe fliegende japaniſche Maſchinen warfen, eine neue Taktik anwendend, ihre ganze Bombenladung mit einemmal ab. Mehrere hundert Bomben, darunter auch ſolche von 500 Pfund, gingen auch über der chineſiſchen Front und auf die rückwärtigen chineſiſchen Stellungen nieder. Auch auf Nanking Bomben abgeworfen Nanking, 7. Okt. Nachdem das Regenwetter und der tiefverhängte Himmel der letzten Wochen wieder von Son, nenſchein abgelöſt worden iſt, fanden am Mittwoch erneul japaniſche Luftangriffe auf Nanking ſtatt, die den geſam⸗ ten Verkehr der chineſiſchen Hauptſtadt jedesmal auf wel Stunden völlig lahmlegten. Das chineſiſche Abwehrfeuer zwang die angreifenden japaniſchen Flugzeuge, in großer Höhe zu fliegen. Die japaniſchen Flieger gingen bei ihrem Angriff äußerſt vorſichtig vor. Keine einzige Bombe wurde innerhalb der Stadtmauer abgeworfen. Dagegen wurden am Vormittag zahlreiche Bomben über dem Micterllag⸗ platz bei Tſchuyung, 30 Kilometer öſtlich von Namkiag aß eworfen, während nachmittags der Flugplatz außerhal 955 Nankinger Südforts bombardiert wurde. Dann wurde weitergeſpeiſt. Viele Geſichter, die auf dem Abſchiedsbankett des Bol ſchafters Jan van Laer in Stockholm zugegen gewesen waren, ſah man hier wieder. Alle Herren befanden ſich in Frack oder Smoking, die Damen durchweg in großer Ge ſellſchaftstoilette. 5 Zwiſchen Ruth und Ilona hatte Ralf Irrgang Plaß genommen. Er befleißigte ſich, beide Damen gleich ange regt zu unterhalten.. damit es ihm nicht wieder ſo ging wie in Stockholm, wo er Ruth— er wußte das nur zu gu — offenſichtlich vernachläſſigt hatte. In dem Kleid auß Crepe mit rundem, nicht zu tiefem Rüickenausſchnitt ſah Ruth reizend aus. Irrgang konnte es ſich nicht verſagen, ihr Schmeicheleien ins Ohr zu flüſtern. Immer wieder mußte er ſie anſehen, ſo daß ſie ganz ärgerlich ihm zu⸗ flüſterte:„Schauen Sie mich doch nicht ſo konſequent an, Herr Irrgang— man wird ſchon auf uns aufmerkſam. 555 e hat man doch durchaus keinen Grund azu „Wenn Sie wüßten, wie ich um Sie gezittert habe. erwiderte er heiß. i 1 um mich gezittert— wann denn das?“ „Als Sie von Stockholm ausblieben“ 7 5 Er wollte noch weiterſprechen, aber Ilona richtete Wort an ihn:„Was 1 12555 wir die Azoren e werden?“ 2 „Wenn die Fahrt weiter ſo glatt berläuft, hoffen. daß es morgen mittag zwiſchen 1 und 2 Uhr der . ſein wird.“ „Und New Porks“ „Ewa vierundzwanzig Stunden ſpäter.“ Er wollte ſich Ruth wieder zuwenden, aber Flona her ſtrickte ihn in ein anregendes Geſpräch, und er kam dal 85 kaum eher los, als bis Dr. Zenker die Tafel aufßoh Der große Speiſetiſch wurde entfernt, und mit einem Strauß ſchen Walzer wurde der Tanz eröffnet. 5 Jortſetzung folgt. 8 Arbeitstagung der Kreispropagandaleiter 59 Frauenalb. Der Gau Baden der NSDAP. ſteht für die Winterarbeit gerüſtet. Einen letzten Appell ſtellte die ſich über drei Tage erſtreckende Arbeitstagung der Kreis⸗ ropagandaleiter dar, die am Sonntag begann und in deren Verlauf Gaupropagandaleiter Pg. Schmid und die Haupt⸗ ſtellenleiter in den Aemtern zu den verſchiedenſten Tages⸗ fragen Stellung nahmen und ſich ausführlich über ihre Ar⸗ beiksgebiete verbreiteten. Nach Eröffnung der Arbeitstagung am Montag durch den Leiter der aktiven Propaganda, Pg. Dreßler, umriß der Leiter des Reichspropagandaamtes Pg Schmid in einer zwei⸗ ſtündigen Rede das geſamte Gebiet der Propaganda und er⸗ läuterte dann im einzelnen die Aufgaben der Kreispropa⸗ gandaleiter. Seine äußerſt intereſſanten Darlegungen wurden durch eine Reihe von anſchaulichen Beiſpielen wertvoll ergänzt. Der Leiter der Gaufilmſtelle, Pg. Nagel, berichtete am Nachmittag über ſeine erfolgreiche Arbeit, insbeſondere auf dem Lande, wo gerade der Finm zu einem unentbehrlichen Mittel der Volksaufklärung geworden iſt. Pg. Stapel⸗ mann, Referent im Reichspropagandaamt, machte ergänzende Ausführungen zu Spezialaufgaben der Propaganda. Die Frage der Preſſe als einem der ſtrumente der Propaganda behandelte grundlegend der Preſſe⸗ referent des Reichspropagandaamtes, Pg. Bretz.— Nachdem Pg. v. Tießenhauſen ſodann ſich zu dem Thema„Geſtal⸗ tung der Beziehungen zum Ausland“ verbreitet hatte, ſprach der Geſchäftsführer der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Schaden⸗ verhütung, Pg. Sack, ausführlich zu dem für die Geſamt⸗ heit des Volkslebens wichtigen Thema der Schadenverhütung. Auch hier wird die Propaganda in weit ſtärkerem Maße als bisher eingeſetzt werden. Liebespaar erſchoſſen aufgefunden Heidelberg. Morgens wurde durch eine polizeiliche Streife im Stadtwald, oberhalb der Feierſtätte, ein 18jäh⸗ tiges Mädchen aus Heidelberg, das in Berwangen bei Eppin⸗ gen in Stellung war, ſowie ein 24jähriger Amtsgehilfe aus Eppingen erſchoſſen aufgefunden. Es handelt ſich um eine Liebestragödie, wie aus einem Brief hervorgeht, den die bei⸗ den hinterließen und auf Grund deſſen die Nachforſchungen angeſtellt wurden. Sie wurden bereits ſeit zwei Tagen ver⸗ mißt. Ui Mosbach.(Warnung vor einem Schwind⸗ lerpaar.) Die Kriminalpolizei Mosbach warnt vor einem jungen Schwindlerpaar, das verſucht bei Geſchäftsleuten ver⸗ fallene Hundertmarkſcheine der Bayeriſchen Notenbank mit der Jahreszahl 1900 in den Verkehr zu bringen. Die beiden Schwindler kaufen Gegenſtände von niederem Wert, geben die verfallenen Scheine in Zahlung, laſſen ſich darauf heraus⸗ geben und verſchwinden. Bei evtl. Auftreten des Paares it ſofort die nächſte Gendarmerieſtation zu benachrichtigen. Neckargerach.(Zur großen Armee.) Im Alter von 91 Jahren ſtarb der letzte Kriegsveteran, der frühere Schiffer Georg Waibel. Der Verſtorbene hatte ſich bis zuletzt für alle Ereigniſſe des Alltags lebhaft intereſſiert und erzählte gerne von seinen Erlebniſſen. Vor einigen Jahren war ihm das Bild des Führers überſandt worden. ( Bruchfal.(Schwerer Sturz vom Rad.) Die Vjährige Zigarrenarbeiterin Anna Gallenmüller von Ober⸗ grombach ſtürzte auf dem Heimweg vom Erntedankfeſt in Helmsheim von ihrem Fahrrad. Mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch wurde die Verunglückte ins Krankenhaus verbracht; ihr Zustand iſt ſehr ernſt. () Bretten.(Mit dem Kraftrad in den Tod.) Am Erntedanktag ſtieß der 23jährige Vorſtand des Muſik⸗ vereins Oelbronn, Karl Frick, mit ſeinem Kraftrad auf einen Perſonenwagen, der beim n Den die rechte Straßenſeite nicht innehalten konnte. Der Beifahrer wurde zur Seite geſchleudert, blieb aber unverletzt. Frick dagegen erlitt tödliche Verletzungen. bichtigſten In⸗ () Karlsruhe, 6. Oktober. ) Ein 19⸗Jährlger verübt Selbſtmord. Abends wurde in der Baiertheimer Allee ein 19jähriger Burſche aus Wörth tot aufgefunden. Der junge Mann hatte ſich durch einen Schuß in die Schläfe das Leben genommen. „ h Naſtatt.(Wiederſehensfeier ehem. 111er.) Als Anlaß des 85. Gründungstages des Regiments findet am 9. und 10. Oktober 1937 in Raſtatt eine große Wieder⸗ ſehensfeier mit Denkmalsweihe ſtatt. Hierzu ſind alle Kame⸗ raden, die in Krieg und Frieden beim Regiment gedient haben, ſowie Angehörige gefallener Kameraden herzlich ein⸗ geladen. Anmeldungen nimmt Kamerad Karl Mann, Raſtatt, Veilchenſtr. 9, entgegen. Freiburg,(Hochſtapler wandert ins Zucht⸗ haus.) Der 26jährige Hubertus Brecht war Forſtgehilfe 10 einer herrſchaftlichen Forſtverwaltung im Schwarzwald. Als seine Vorſtrafen bekannt wurden, mußte er von ſeinem Poſten zurücktreten und war daher auch zum Tragen einer Hörſteruniform nicht mehr berechtigt. Trotzdem ließ er ſich, nachdem er eine längere Gefängnisſtrafe abgebüßt hatte, im März 1937 eine Förſteruniform anfertigen, deren Bezahlung ſchuldig blieb. Er ſprach dann in Aniform bei ſeinen Opfern vor und erſchwindelte u. a. drei Schreibmaſchinen, ein Fahrrad, eine Uhr, einen Drilling, ein Zeißglas und beging außerdem Miete⸗ und Darlehensbetrug. Das Schöf⸗ kengeiicht Freiburg verurteilte Brecht wegen mehrfachen Be⸗ 55 im Rückfall zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus, M. Mark Geldſtrafe und drei Jahren Ehrverluͤſt. Zwei nate der Anterſuchungshaft wurden angerechnet, ebenſo gilt die Geldſtrafe als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Apſatzregelung für Weihnachtsbäume 1 Reichsforſtmeiſter und der e ar für die 11 sbildung ſetzen für den 1 von Fichten⸗Weihnachts⸗ durch d. vom Erzeuger an den Handel bei Selbſtwerbung Weih en Käufer folgende Preiſe feſt(bei der Größe der loge Sochtsbäume ſind Stumpflängen über 20 em und aſt⸗ me enlängen über 30 em 05 mitzurechnen): für 5 10 Bau e is 2 5 75 2 zu Um Niedrigſtpreis ark, Höchſtpreis Mantia. ür Bäume über Um bis zu 2 m 0.25 bzw. 0.55 Mark für Bäume über 2 m bis zu 3 m 0.55 bzw. 1.10 0 Mart und für Bäume über 3 m bis zu 4 m 1.10 bzw. 1.70 ür den Ab n Fichten⸗Wei d dae an ſatz von Fichten⸗Weihnachtsbäumen 1. vom dibraucher, d Free 1„ſo heißt es in der Verordnung u. a urch die örtlich zuſtändigen Preisbil⸗ Mar ſtellen im Benehmen mit dem Leiter der für den f ktordnungsbe. 722 7 2 vereinjan zirk zuſtändigen Außenſtelle der Markt⸗ Ver 1 der deutschen Forſt⸗ 5 ae unter aa e i eo 5 ieh oro örtli ältniſſe feſt⸗ 5 errdnur tritt mit Ablauf de 195 1 5 5 des dritten Tages nach ihrer wuenllchung, alſo mit dem 4. 10. 4037 in Kraf, * den Kleinhandel, 2. vom Kleinhandel an 8„TTT 5 Ludwigshafen.(Von einem Kieswagen er⸗ drückt.) Der in Altrip bei einer Ziegelei beſchäftigte 57 Jahre alte Arbeiter Auguſt Buhk aus Ludwigshafen wurde bei Arbeiten am Kiesbagger beim Vorgehen eines Kies⸗ zuges tödlich verletzt. Aus ungeklärten Gründen fiel Buhk plötzlich um und geriet unter den erſten Kieswagen, der ihn erdrückte Der Unfall iſt umſo tragiſcher, als Buhk nach jahrelanger Erwerbsloſigkeit erſt vor kurzem dieſe Arbeits⸗ ſtelle erhalten hatte. Ludwigshafen.(Motorradfa hrer ſchwer ver⸗ unglückt.) Am Dienstag fuhr ein 23 Jahre alter La⸗ borant mit einem Kraftrad durch die Wittelsbachſtraße, wo er aus noch unbekannter Urſache die Herrſchaft über das Fahrzeug verlor, damit auf die Fußbank fuhr und mit voller Wucht gegen einen Laternenpfahl rannte. Er zog ſich dabei ſchwere innere Verletzungen zu und wurde durch die Unfallwache in das Städtiſche Krankenhaus verbracht. Es beſteht Lebensgefahr. Vom Schnellzug tödlich über fahren — Mühlacker, 6. Oktober. Am Monkag nachmittag war der 22jährige Bahnarbeiter Rivoir aus Pinache mik dem Anzünden der Bahnlampen beſchäftigt. Als er dem von Pforzheim nahenden Zug auswich, überſah er den in enk⸗ gegengeſetzter Kichtung durchfahrenden Schnellzug Stukt⸗ gart— Bruchfal. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und zur Seite geſchleudert. Dabei wurde ihm die Schädeldecke weggeriſſen. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er abends ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. * Großfeuer in Bruchweiler Pirmaſens, 6. Okt. In Bruchweiler brach im Anweſen — beſtehend aus Wohnhaus, Scheuer, Skall und Schuppen — des Landwirts hard Burkhardt ein Brand aus, der raſch um ſich griff. Die alsbald ausgerückte Jeuerwehr konnte nicht mehr viel ausrichten. Die Bewohner flüchtelen durch die Fenſter. Das Vieh konnte noch raſch gerettet werden. Die mit ungedroſchenem Hafer und Stroh gefüllte Scheuer ging in Flammen auf. Das Anweſen brannte völ⸗ lig nieder. Ber Schaden iſt beträchtlich. Der Beſitzer Bern⸗ hard Burkhardt hakte erſt im vorigen Jahre das Anweſen erworben und an Joſef Sauer verpachtet bezw. vermietel. Die Brandurſache iſt unbekannt. Odenbach a. Gl.(Tod auf den Schienen.) Am Dienstag früh fand man in der Nähe der hieſigen Station die Leiche eines etwa 30 jährigen Mannes, der vom Zug überfahren worden iſt. Da der Mann keinerlei Papiere bei ſich führte, konnte bis jetzt ſein Name noch nicht feſtgeſtellt werden. Auch konnte noch nicht in Erfahrung gebracht wer⸗ den, ob Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt. Mainz.(Betrunkener Fußgänger erhält vier Wochen Haft.) Der Polizeibericht meldet: Am 1. Oktober gegen 17.30 Uhr torkelte ein ſtarkbetrunkener Fuß⸗ gänger in der Auguſtinerſtraße auf dem Fußſteig umher und ſtieß gegen den Anhänger eines in gleicher Richtung fahrenden Straßenbahnzuges. Dadurch kam er zu Fall und mit den Beinen unter den Anhängerwagen der Straßenbahn zu lie⸗ gen. Nur dem geiſtesgegenwärtigen Verhalten des Straßen⸗ bahnperſonals iſt es zu verdanken, daß der Betrunkene nicht überfahren wurde. Dieſer, der 39jährige kaufmänniſche An⸗ geſtellte Ludwig Bendix von Mainz, wurde auf Grund der verſchärften Beſtimmungen dem Richter vorgeführt, der ihn im Schnellverfahren zu vier Wochen Haft verurteilte. Heidesheim.(Selbſtmord auf den Schienen.) Auf der Bahnſtrecke Mainz— Bingen wurde in der Nähe von Heidesheim der in Mombach geborene Glaſer Karl Moeſecke tot aufgefunden. Der 31jährige, aus Finthen ſtammende Mann hinterließ in einem Schreiben, das bei ihm vorgefunden wurde, daß er wegen Familienverhältniſſen freiwillig aus dem Leben ſcheide. Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Pfeddersheim.(Bewußtlos im Gärkeller.) Im letzten Augenblick vom Tod errettet wurde ein Knecht, der in Abweſenheit ſeiner Herrſchaft in den Weinkeller gegangen war, in dem junger Wein lag. Von den Gärgaſen betäubt blieb er drunten liegen. Zum Glück kam kurz darnach die Bäuerin nach Hauſe und wurde durch die offenſtehende Kel⸗ lertür aufmerkſam. Dem vom Erntetanz heimgeholten Sohn gelang es, mit Hilfe ſeiner Mutter, den Verunglückten hin⸗ auszuſchaffen und ins Leben zurückzurufen. — Schwenningen. Der rote Hahn) In Mühlhau⸗ ſen brach abends in dem Anweſen des Landwirts und Waldſchützen Julius Reichmann Feuer aus, das mit großer Geſchwindigkeit um ſich griff Das Vieh konnte nur mit großer Mühe in Sicherheit gebracht werden. Erſt nach Ein⸗ treffen der Schwenninger Weckerlinie konnte den Flam⸗ men Einhalt geboten werden. Das Oekonomiegebäude brannte vollkommen nieder, während vom Wohnhaus der Dachſtuhl vernichtet wurde. — Geislingen a. St.(Möbelwagen verbrannt.) Ein auf der Fahr: von Oberſtdorf i. A. nach Schwäbiſch Gmünd befindlicher Möbellaſtkraftwagen geriet auf der Steige in der Nähe der Ziegelhütte bei Geislingen in Brand. Trotz des Eingreifens des Geislinger Löſchzuges brannte der Wagen faſt vollkommen aus. — Maulbronn. LöDodesfahrt mit dem Motor⸗ rad.) Auf der Ortsſtraße in Oelbronn ſtieß der 24 Jahre alte Sparkaſſenangeſtellte Karl Frik auf ſeinem Motorrad mit einem Stuttgarter Perſonenauto zuſammen. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport ins Maul⸗ bronner Kreiskrankenhaus verſchied. — Rottweil.(Tödlich abgeſtürzt) In Herren⸗ immern ſtürzte der 12jährige Sohn der Familie Gerhard Biermann in der Scheuer von einer Leiter und ſchlug ſo unglücklich auf den Scheunenboden auf, daß er bald darauf nen erlittenen Verletzungen erlag. Filchner über ſein Forſchungsziel Erdmagnetiſche Meſſungen in Zenkralaſien. Der bekannte Tibetforſcher Dr. Wilhelm Filchner er⸗ klärte dem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros auf deſſen Befragen, die Auszeichnung durch den Nationalpreis habe ihn beſonders erfreut, weil ſie einen Beweis für die erhöhte Wertſchätzung von Forſchung und Wiſſenſchaft im neuen Deutſchland liefere. 5 N Sein Ziel, führte Filchner weiter aus, das in der erd⸗ 1100 n Zentralaſiens beſtanden habe, ſei in großen Zügen erreicht. Abſchlußmeſſungen, die noch durchzuführen ſeien, werde er in Dehra⸗Dun vornehmen. Ueber ſeine weiteren Pläne könne er ſich noch nicht äußern. Es ſtehe aber bereits feſt, daß ſeine erlebnisreiche For⸗ ſchungsexpedition ihren Niederſchlag in Buchform finden werde. s a Dr. Filchner begibt ſich nun nach Bombay, wo er nach vierjähriger Trennung mit ſeiner Tochter zuſammentreffen 1785 wird. . Abends zu Hauſe Spät abends wird unſer Heim wirklich zu unſerer Burg. Jetzt endlich iſt die Zugbrücke hochgezogen, und ein ziemlich ſicherer Graben ſchützt uns vor dem unruhevollen „Ernſt des Lebens“ draußen, deſſen vielerlei Sendboten uns auch noch in den erſten Abendſtunden zu erreichen wiſſen. Da iſt nun auf einmal die ſchöne, läſſige Stunde vor dem Zubettgehen, die wahrhaft erfüllte Stunde des Heims. Auch Beſuche ſind nun kaum mehr zu erwarten, und das iſt gut ſo. Wir brauchen auch einmal eine Stunde des Gleichmuts, eine Weile ſtillen Genügens, da unſer Gemüt geglättet liegt wie ein abendlicher See. Der Himmel dar⸗ über ſoll ſanft verblaſſen, nur ein leiſer Abendwind ſoll über die Waſſer ſtreicheln, und ſpäter ſollen Sterne ſich darin ſpiegeln. So ſitzen wir beim milden Schein der Stehlampe, viel⸗ leicht auch ſchweben blaue Wölkchen duftigen Tabaks im Zimmer. Eine altväterliche Uhr tickt bedächtig. Die Kinder ſchlafen ſchon, ihr fröhlicher Abendlärm ließ um ſo ſchönere Stille zurück. Auch die Hausfrau hat jetzt endlich Ruhe, worunter ſie freilich neben dem Zeitungsleſen auch das Strümpfeſtopfen oder Handarbeiten verſteht. Es iſt Feierabend, die Stunde der Einkehr und Beſin⸗ nung. Jetzt plaudert man über Dinge, wozu der Tag nicht Zeit ließ. Gedanken und Erinnerungen tauchen auf, die im Wirbel der Pflichten nicht Platz fanden. Und endlich iſt auch die Stunde des guten Buches oder der Verſenkung in Seeliſches— und ſei es nur ein Brief, der von Herzen kommt und ein anderes Herz berühren ſoll. Wenn dann der letzte Flieger übers Haus brummt und ſein Brummen ſich in der Ferne verliert, meldet ſich plötz⸗ lich ein klein wenig ſchlechtes Gewiſſen. Man denkt an das Morgen, daß da ein neuer Tag zu neuen Ufern lockt, und daß man dieſem neuen Tag gutes Ausgeſchlafenſein ſchul⸗ dig iſt. Und damit iſt das ſtille Glück des Abends zu Ende. Perſonenſtandsaufnahme. Wir weiſen auf die im heutigen Anzeigenteil ver⸗ öffentlichte Bekanntmachung des Herrn Oberbürgermeiſbers ganz beſonders hin. Es wird gebeten, vor der Ausfüllung der Liſten die aufgedruckten Anleitungen zu leſen. Die Hausliſten ſind durch die neuen Spalten 4, 5 und 6 erweitert worden. In der Haushaltsliſte ſind nicht nur die anweſenden, ſondern auch alle zum Haushalt gehörenden nur zufällig oder vorübergehend abweſenden Perſonen aufzunehmen. Das Nähere hierüber geht aus Ziffer 3 auf Seite 1 der Haus⸗ haltsliſte hervor. In die Spalte 11 der Haushaltsliſte muß die genaue Anſchrift des Arbeitgebers oder, wenn es ſich um Bezugsempfänger aus öffentlichem Dienſt handelt, die Anſchrift der zahlenden Kaſſe eingetragen werden. Zur Erfaſſung der Wehrſteuerpflichtigen iſt es notwendig, daß auf Seite 4 der Haushaltsliſte hinſichtlich der männlichen Reichsangehörigen der Geburtsjahrgänge 1914, 1915, 1916 und 1917 die verlangten Angaben richtig und voll⸗ ſtändig eingetragen werden. Verpflichtet iſt der Haushalts⸗ vorſtand für die in ſeinem Haushalt lebenden Perſonen einſchließlich der Untermieter. Wer es unterläßt, die Vordrucke für die Perſonenſtands aufnahme ſorgfältig auszufüllen, ſetzt ſich der Gefahr empfindlicher Beſtrafung und Nachteilen bei der Erhebung der Lohnſteuer aus. * — Waun ſind vorzeitig entlaſſene Soldaten wieder ein⸗ zuziehen? Soldaten, die aus häuslichen, wirtſchaftlichen oder beruflichen Gründen nach Paragraph 10 der Heeres⸗, Ma⸗ rine⸗ und Luftwaffen⸗Entlaſſungsbeſtimmungen vorzeitig aus dem aktiven Wehrdienſt entlaſſen worden ſind, ſind nach einer Anordnung des Reichskriegsminiſters zur Ableiſtung des Reſtes ihrer aktiven Dienſtpflicht von den Wehrerſatzdienſtſtellen wie⸗ der einzuziehen, wenn 1. die für die vorzeitige Entlaſſung maß⸗ gebend geweſenen Gründe nach Feſtſtellung der für den Wohnort des Entlaſſenen zuſtändigen Kreispolizeibehörde fort⸗ gefallen ſind, 2. der Entlaſſene zu dem Zeitpunkt, zu dem die Wiedereinſtellung in Frage kommt, das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet hal. Die Wiedereinſtellung kann unabhängig vom allgemeinen Einſtellungstage jederzeit erfolgen, wenn der Wiedereinzuſtellende bis zum Tage ſeiner vorzeitigen Entlaſ⸗ ſung mindeſtens zwei Monate gedient hat. Andernfalls er⸗ folgt die Wiedereinſtellung zum nächſten Rekruten⸗Einſtel⸗ lungstermin. * —, Lehrlingshaltung mitbeſtimmend für öffenkliche Aufträge. Mit der Zunahme der Bauausgaben hat ſich ſtellenweiſe ein erheblicher Mangel an Facharbeitern be⸗ merkbar gemacht, ſodaß auch u. a. die Durchführung öffent⸗ licher Bauaufgaben weſentlich verzögert worden iſt. Der Reichsfinanzminiſter bemerkt hierzu in einem Runderlaß, daß neben anderen Abhilfemaßnahmen, wie Umſchulung von Arbeitskräften uſw., in Zukunft der Sicherſtellung des Facharbeiternachwuchſes ein erhöhtes Augenmerk ge⸗ ſchenkt werden müſſe. Wenn dies auch in erſter Linie Sache der Bauwirtſchaft ſein werde, ſo biete doch die Beſtim⸗ mung in A Paragraph 25 Ziffer 4 der Verdingungsord⸗ nung für Bauleiſtungen den Vergebungsſtellen eine Hand⸗ habe, entſprechend auf die Bauwirtſchaft einzuwirken. Der Miniſter erſucht daher, dieſer Beſtimmung in Zukunft be⸗ ſondere Beachtung zu ſchenken. Die erwähnte Beſtimmung der Verdingungsordnung beſagt, daß bei den Vergebun⸗ gen unter den Handwerkern za bevorzugen iſt, wer be⸗ rechtigt iſt, den Meiſtertitel zu führen oder Lehrlinge aus⸗ . und wer Lehrlinge im eigenen Betrieb aus⸗ ildet. Ehrung für treue Arbeit. Der badiſche 1 und Wirtſchaftsminiſter hat die nachfolgenden Gefo scha femit⸗ glieder für 30 und mehrjährige ununterbrochene Tätigkeit bet den nachſtehenden Firmen mit dem Ehrendiplom für kreue Arbeit ausgezeichnet: Bei der Firma Stotz⸗Kontakt GmbH.: Friedrich Ackermann, Packer, Ludwig Krämer, Werkmeiſter; bet der Firma Draiswerke, Maſchinenfabrik GmbH.: Gott⸗ lieb Reicherter, Hilfsarbeiter; bei der Deutſchen Bank⸗ und Diskonto⸗Geſellſchaft: Hilde Ernſt, Bankbeamtin. I Mannheimer Hafenverkehr im September. Der Ge⸗ ſamtumſchlag im Mannheimer Hafen betrug im Berichts⸗ monat 472 229 t(im Vorjahr 424862 t) gegenüber dem Vormonat 15 267 t mehr. In den Monaten Januar bis September 1937 1 der Geſamtu 2 5 4175 728 t, im gleichen Zeitraum des Vorjahres 3 757 053 t. 5 5 Baut Werkwohnungen! Helft mit am Gelingen des Vierjahresplanes! Die Vorausſetzung für die Seßhaftmachung des Land⸗ arbeiters iſt und bleibt die Erſtellung einer anſtändigen Wohnung. Eine große Anzahl von Betriebsführern hätte ſich ohne welteres entſchloſſen, mit dem Bau einer Werkwoh⸗ nung zu beginnen, es fehlten bisher aber die notwendigen Kapitalien. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterprä⸗ ſident Generaloberſt Hermann Göring, hat für den Bau von Landarbeiterwohnungen erhebliche Mittel zur Verfügung geſtellt. Damit ſind endgültig die Vorausſetzungen geſchaffen worden, daß der Bauer und Landwirt(und auch der Pächter im Einverſtändnis mit dem Eigentümer) der dringlichen und unabweisbaren Verpflichtung nachkom⸗ men kann, für ſeinen Hof die erforderlichen Arbeiterwohnun⸗ gen zu erſtellen. Die Verpflichtung iſt umſo ſtärker, als die Schaffung und Erhaltung eines feſten Landarbeiterſtammes Vorbedingung für eine ordnungsgemäße Bewirtſchaftung iſt. Aus dem vor⸗ erwähnten Grunde müſſen nunmehr endgültig auch die noch vorhandenen baufälligen Landarbeiterwohnungen verſchwin⸗ den. Ebenſo hat heute die Landarbeiterwohnung in Form eines Eiſenbahnwaggons keine Exiſtenzberechtigung mehr. Dieſe kümmerlichen Ueberreſte eines vergangenen Syſtems müſſen in kürzeſter Zeit verſchwinden. Die Reichsregierung hat die Vorausſetzung für das Erhalten der Arbeitskräfte auf dem Lande geſchaffen. Die Betriebsführer haben nun⸗ mehr zu beweiſen, daß ſie das Erhalten der landwirtſchaft⸗ lichen Arbeitskräfte als nationalſozialiſtiſche Verpflichtung auffaſſen. Es iſt deshalb dringend notwendig, daß jeder bäuerliche und landwirtſchaftliche Betriebsführer mit dem Bau einer Werkwohnung beginnt. Nachſtehend wird ein kurzer Aus⸗ zug aus den erſten Durchführungsvorſchriften zur Verord⸗ nung des Beauftragten für den Vierjahresplan zur beſchleu⸗ nigten Förderung des Baues von Heuerlings⸗ und Werk⸗ wohnungen, ſowie von Eigenheimen für ländliche Arbeiter und Handwerker vom 10. 3. 37(RGBl. 1 S. 292) zur 1. Durchführungsverordnung vom 7. 4. 37(RGBl. 1 S 444) gegeben. Welcher Perſonenkreis kommt in Frage? Die preußiſche Landesrentenbank in Berlin gewährt Dar⸗ lehen an Bauern, Landwirte und im Einverſtändnis mit den Eigentümern auch an Pächter, die für die Bewirtſchaf⸗ tung ihres Betriebes Landarbeiter⸗ oder Handwerker⸗ familien benötigen und ſie nicht in vorhandenen Wohnun⸗ gen unterbringen können. Die Werkwohnungen ſollen mög⸗ lichſt ſo errichtet werden, daß ſie ſpäter zu Heuerlingsſtellen ausgebaut werden können, d. h., daß der Landarbeiter, ſo⸗ weik es im Bereich unſerer Landesbauernſchaft überhaupt möglich iſt, eine Landzulage erhält, damit die Seßhaft⸗ machung in Verbindung mit Grund und Boden noch mehr efeſtigt wird als zuvor. Die in Heuerlingsſtellen anzuſetzen⸗ en Familien müſſen die deutſche Reichsangehörigkeit be⸗ ſitzen, ariſcher Abſtammung, ehrbar, erbgeſund und politiſch e ſein. Sie müſſen ſich ferner zur Bewirtſchaftung er Heuerlingsſtelle eignen. Vorgenanntes kommt alſo nur 1 5 Heuerlingsſtellen in Frage oder für Werkwohnungen, ie ſpäter zu einer Heuerlingsſtelle ausgebaut werden ſol⸗ len. Für die Werkwohnungen an ſich gilt die vorgenannte Beſtimmung nicht. Darlehensbedingangen Auf Grund eines Bewilligungsbeſcheides gewährt die Landesrentenbank einen Dauerkredit bis zu 85 Prozent des Neubauwertes. Das reſtliche Geld hat der Bauherr durch Mitarbeit, Lieferung von Bauſtoffen und geringe Barmittel aufzubringen. Ein nennenswertes Eigenkapital zum Bau iſt nicht erforderlich. Es wird gewährt: Für Werkwobnungen bei einem Neubauwert von 4500 Mark ein Darleben der Landesrentenbank von 3820 Mark für das jährlich 153 Mark, ſomit monatlich 12.70 Mark, aufzubringen ſind. Bei erhöhten Baukoſten können Darlehen bis zu 4680 Mark je Werk⸗ wohnung bewilligt werden. Die monatliche Belaſtung bei einem Darlehen von 4680 Mark für die Werkwohnung be⸗ trägt 15.60 Mark. Auf das Darlehen iſt eine Rente von 4 Prozent jährlich und zwar in vierteljährlichen Teilbeträgen zu zahlen Bis zur Fertigſtellung bes Baues wird ein zins⸗ loſer Zwiſchenkredit gegeben. Welche Bauvorſchriften ſind zu beachten? Grundſätzlich ſind Einzelwohnungen zu errich⸗ ten. Ausnahmsweiſe dürfen zwei Wohnungen in einem Dop⸗ pelhaus zuſammengefaßt werden. Zu jeder Wohnung muß ein Wirtſchaftsgebäude oder Wirtſchaftsteil am Wohnge⸗ bäude errichtet werden. Die Wohnfläche ſoll 50 qm betragen, muß aber mindeftens 40 qm umfaſſen, der Stallraum bei Werkwohnungen mindeſtens 15 qm. Jede Werkwohnung muß ein Stück Gartenland erhalten. Wo ſiond die Anträge zu ſtellen? Die Antragsformulare ſind von der Kreisbauernſchaft zu beziehen. Es empfehlt ſich vor Stellung des Antrags Rück⸗ prache mit der zuſtändigen Kreisbauernſchaft, bzw. dem zu⸗ ſtändigen Kreisgefolgſchaftswart zu nehmen, der in der Lage iſt, für die wichtigſten Fragen Auskunft zu geben. Bei dem⸗ ſelben liegen auch die genauen Vorſchriften zur Einſicht⸗ nahme auf. Die Anträge ſind dann bei den ſtaatlichen Kreis. behörden, z. B. Landratsamt oder Bezirksamt, unter Ver⸗ wendung der Fragebogen„Ib Werkwohnungen“ zu ſtellen, die auch bei den Kreisbauernſchaften aufliegen. Dieſe Be⸗ hörden prüfen die Anträge und holen gleichzeitig die Stel⸗ lungnahme der Arbeitsamtsleiter und Kreisbauernführer, bei Heuerlingen und Bewerbern für Eigenheime der Kreis⸗ leiter der NSDAP unter Beifügung der Abſchrift des Frage⸗ bogens ein. Bei ſtändigen ſtaatlichen Forſtarbeitern ſind nur die Arbeitsamtsleiter und Kreisleiter der NSDAP neben den zuſtändigen Forſtdienſtſtellen zu hören. Falls alle beteiligten Stellen zuſtimmen, verſtändigen die Kreisbehörden die Träger der Maßnahme unter Ueber⸗ ſendung der Unterlagen. Lehrlingsausbildung im Handwerk 32 Prozent Zunahme ſeit 1933 Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks hat auf Grund der Lehrlingsrolle, die die Handwerkskammern füh⸗ ren, die Zahl der Handwerkslehrlinge für Mitte 1937 feſtgeſtellt. Es waren am 30. Juni 617 877, davon 559 292 männliche und 58 585 weibliche. Die ſtarke Steigerung der handwerklichen Lehrlingsausbildung ſieht man aus folgen⸗ dem Zahlenvergleich: Ende 1933 419 000 Handwerkslehrlinge Mitte 1936 577000 Handwerkslehrlinge Ende 1936 588 000 Handwerkslehrlinge Mitte 1937 618 000 Handwerkslehrlinge Zunahme ſeit 1933 198 000= 32 v. H. 618 000 Lehrlinge im Handwerk Mitte 1937: das iſt um 50 000 mehr als die Zahl der Lehrlinge, die Induſtrie und Handwerk zuſammen 1933 hatten.(564 000). Die Zu⸗ nahme der Handwerkslehrlinge würde noch ſtärker in Er⸗ ſcheinung treten, wenn nicht inzwiſchen die Buchdrucker und Edelſteinſchleifer aus der Handwerksorganiſation aus⸗ gegliedert und in die Induſtrie⸗Organiſakion überführt worden wären. Im Sinne des Vierjahresplanes hat das Handwerk die Zahl der Lehrlinge beſonders ſtark in den Bauhandwer⸗ ken, den Baunebengewerben und den metallverarbeitenden Handwerken geſteigert, und es trägt damit zur Beſeitigung des dringendſten Facharbeitermangels bei. Vom Schach. Weltmeiſterſchaftskampf Dr. Euwe— Dr. Aljechin. Am Mittwoch begann der in der Schachwelt mit Spannung erwartete Weltmeiſterſchaftskampf Dr. Euwe Dr. Aljechin und es iſt intereſſant, die Schachweltmeſſter der neueren Zeit anzuführen. 85 Das erſte internationale Weltturnier fand London ſtatt, in dem der deutſche Mathematikprofeſſor Anderſen den Sieg errang. Ihm folgte Paul Morphy Offiziell fand die Austragung der Weltmeiſterſchaft erſtmalz 1886 ſtatt, Steinitz und Zuckertort waren die Gegner, Steinitz ſiegte mit 10:5 Punkten. 1894 beſiegte Dr. 6 Lasker den Weltmeiſter Steinitz und konnte den Titel 25 Jahre lang halten. Er beſiegte Marſhall(Amerikc Janovſti(Frankreich), Dr. Tarraſch(Deutſchland) und Schlechter(Oeſterreich). 1921 wurde er aber durch den Kubaner J. R. Capablance beſiegt, der 1927 durch den Ruſſen Dr. Aljechin in Buenos Aires eine Niederlage hinnehmen mußte. 6:3 lautete das Ergebnis. 1929 ſpieltz der Weltmeiſter gegen Bogoljubow, den er mit 11:5 beſiegte, 1934 wiederholte ſich die Niederlage Bogoljubow, der im Revanchekampf wieder verlor. Der letzte Weltmeiſterſchaſtz⸗ kampf begann am 3. Oktober 1935 in Amſterdam. Dr. Euwe forderte den Weltmeiſter heraus. Der Holländer konnte auch den Weltmeiſter knapp beſiegen. Nun ſtehen ſich die beiden Rivalen am Brett mit den 64 Feldern wiederum gegenüber. Wer wird ſich als der Beſſere erweiſen? Der überaus vorſichtig ſpielende Dr, Euwe oder ſein Gegner, der erſt alle Theorien beiſeite ſtellt und durch taktiſche Manöver zu verwirren ſucht? Letzen Endes werden die beſſeren Nerven entſcheiden. Die erste Partie iſt bereits beendet, ſie war ein Sieg Dr. Eupez großer 1851 in — Zeitſchriften und Bücher. Le Traducteur, franzöſiſch⸗deutſches Sprachlehr⸗ und Unterhaltungsblatt. Nach wie vor ſei die anregende Mt, ſich in der franzöſiſchen Sprache mit Hilfe dieſes Blattes zu üben und zu vervollkommnen, beſtens empfohlen. Probeheft koſtenlos durch den Verlag des Traducteur in La Chaux⸗ de⸗Fonds(Schweiz) oder durch die Auslieferungsſtelle für Deutſchland: F. E. Fiſcher, Kurze Straße 8, Leipzig C1. * Die„Kraft durch Freude“⸗Monatsprogramme für Ok⸗ tober können von Friſeur Volk und von L. Schreck, Meß⸗ kircherſtr. 38 bezogen werden. Das Programm enthält neben einigen Sonntagsfahrten vor allem eingehende Beſcchrei⸗ bungen der Theater⸗ und Konzertveranſtaltungen ſowie Planetariumsabende dieſes Monats. Mannheimer Theaterſchau Donnerstag, 7. Oktober: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 160, 230 bis 241, 260, 342 bis 34% 354 bis 356, 360, 391 bis 393, 524 bis 527, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Wal⸗ lenſtein. Dramatiſches Gedicht von Schiller. Anfang 19, Ende 23.30 Uhr. Freitag, 8. Oktober: Miete F 4 und 2. Sondermiete§ 2 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 420 bis 423: Eugen Oneg in. Oper von Peter Tſchaikowſky. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 9. Oktober: Miete A 4 und 2. Sondermiete A 2: Der goldene Kranz. Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 10. Oktober: Miete B 4 und 2. Sondermiele B 2: Wallenſtein. Dramatiſches Gedicht von Schil⸗ ler. Anfang 18.30, Ende 23 Uhr.(Eintauſch von Gul⸗ ſcheinen aufgehoben). Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Feldbereinigung Heute 25 Perſonenſtandsaufnahme. e l friſchgebrannten Für das Am 11. Oktober findet die diesjährige Perſonen⸗[Aebergabe der neuen Grundſtücke N ſtandsaufnahme für Steuerzwecke ſtatt. In Verbindung im l Häuſemer Feld Eintopfgericht damit wird eine Zählung der leerſtehenden Wohnungen— Ilvesheim. 8 empfehle; und Geſchäftsräume durchgeführt. Die Druckſachen. Die Ausgabe der Grundſtücks⸗ 1 15 für die Aufnahme und Zählung werden z. Zt. durch zettel erfolgt am Freitag, den 8. 8 Eier⸗Schnittnudeln 1 Bedienſtete der Stadt Mannheim an die Haus⸗ Okt. ds. Jahres in der Geſchäftsſt. ½ Kilo ab 44 Pfg. eigentümer oder Hausverwalter ausgegeben, Sollten] der Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft. 55 Eier⸗Makkaroni hierbei einzelne Häuſer verſehentlich übergangen werden, Für die Buchſtaben AE ſieorg Röler Grieß⸗Makkaroni ſo wird erſucht, die Druckſachen für dieſe vor dem 0 0 die! von 800.— 880 Uhr, N 8 Bae ene 38 J 15 11 8. 4 füt die Bon bei 5 Hei einen F. I N 5 0 9 85 Spagheitt 0 5 enſtelle„4, für die Vororte bei den zuſtändigen!?! 5 30.— god 5 1 1 0 Gemeindeſekretariaten abzuholen. Die Aufnahmeliſten. 8 8 27 immer M ASG FLEISCH BRUHE ½ Kilo 45 u. 52 Pfg. ſind nach dem Stand von Mitternacht 10. bis„„ 5 855 60 Al SN, J S p ätz le 4 0 11. Oktober auszufüllen und zwar die Hausliſte ſowie von gu 9 r, 5 45 ½ Kilo 36 u. 44 Pfg. der Vordruck zur Zählung leerſtehender Räume durch,„„„den und Küche ör nchen 48 J den Hauseigentümer oder deſſen„ 5 von 950.1000 Uhr, ½ Kilo 38 u. 48 Pfg Haushaltsliſte durch jeden Haushaltsvorſtand, das,„„ 5 St Z 2 1 Betriebsblatt durch den Betriebsinhaber. Die An⸗ von 1000. 103 Uhr. 5 e 1 25 Fr 43 Pfg. Knorrs Eintopfgericht Würfel 15 115 Maggis Eintopfgericht 15 Würfel 15 Pfg. Weizengrieß/ Kilo 24 Pfg. Speiſehaferflocken 5. 5 Kilo 24 Pfg. Graupen 5% Klo 23, 26, 28 Pfg. Grünkern, ganz Fritz Kraft. ½ Kilo 36, 40 Pfg Räheres in der Auf zum Geſchäftsſt. d. Bl. Mannheim, den 6. Okt. 1937. Der Vollzugsausſchuß. leitungen für die Ausfüllung der Vordrucke ſind genau zu beachten. In der Hausliſte iſt erſtmals die Zahl der Wohn⸗ und Schlafräume, die Zahl der Perſonen und die monatliche Miete anzugeben. In der Haus⸗ haltsliſte ſind die Fragen hinſichtlich der Wehrſteuer (Seite 4) für die Staatsangehörigen der Geburts⸗ jahrgänge 1914, 1915, 1916 und 1917 genau zu be⸗ antworten.. Die ausgefüllten Haushaltsliſten und Betriebs⸗ blätter ſind bis 12. Oktober an den Hauseigentümer zurückzugeben, der ſie nebſt der Hausliſte und der Liſte leerſtehender Räume zur Abholung durch den Weinfest Tanz am 9. und 10. Oktober Gaststätte Neichsautobahn. (Zivile Preise). ſtädt. Beauftragten bereit zu halten hat. Alle Liſten, Es ladet ein rünkern, gemahlen die dem ſtädt. Beauftragten bei der Abholung nicht 8 57 Kilo 30 42 Pfg. übergeben werden können, hat der Hauseigentümer Weiße Bohnen umgehend bei der ſtädt. Kundenliſtenſtelle N 2, 4, in ½ Kilo 24 Pfg. den Vororten bei den zuſtändigen Gemeindeſekretariaten Wachtelbohnen abzuliefern. ½ Kilo 24 Pfg. Auf Verlangen des ſtädt. Beauftragten müſſen die 5 Linſen in den Liſten enthaltenen Angaben aufgeklärt und 8 ½ Kilo 30, 34, 36 Pfg. ergänzt werden. Die Ausfüllung und i Sind Sachen für Dich Erbſen, geſchälte der Liſten durch die Haushaltsvorſtände, ſowie die un pr ½ Kilo 26, 3 T5 Mitwirkung der Hauseigentümer bei den Aufnahmen 25 7 können nach§ 202 der Reichsabgabenordnung durch.— Geldſtrafen bis zu RM. 5000.—, im Unvermögensfalle durch Haftſtrafen bis zu 4 Wochen erzwungen werden. Mannheim, 27. Sept. 1937. Der Oberbürgermeiſter. eues Sauerkraut Neues E Hilo 10 3 0% Rabatt Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, Gib eine„Kleine“ heut' noch auf Und morgen kommt es zum Verkauf r Alle Kameraden, die am Sonntag Nacht nach Hammelburg einrücken, treffen ſich heute Donnerstag Abend 8 Ahr zu einer Beſprechung im„Pfälzer Hof“. . ſnserlon, Ilg ebene fel, die immer wieder Umsat's ee ö mont im i iin Hann nin e Ala putzt und reinigt alles! An g ee 8 6—ů——ů—ů—ðv—ð3XEEʒ—ꝝ ⅛˙⁵ö—.——