an ari. der nen, bar⸗ das ſtehe eine 18&—ü—'— B ift! 10 Uhr: Arbeitstagung Rr. 236 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 9. Oktober 1937 Badiſche Gaukulturwoche Das Programm vom 9. bis 17. Oktober. Die Eröffnung der Gaukulturwoche erfolgt am Samstag, den 9. Oktober, 13.30 Uhr mit der Landestagung Baden der Reichskulturkammer im Rathausſaal zu Karls⸗ zühe. Eröffnung durch Landeskulturwart Adolf Schmid. Es sprechen: Kulturreferent im Reichspropagandaamt Ba⸗ den, Heiner Stähle, Obergebietsführer Karl Cerff über die Kulturarbeit in der Hitlerfugend“ und Reichskulturwalter Franz Moraller über die„Nationalſozialiſtiſche Kulturpo⸗ lit“ Es pielt das HJ⸗Orcheſter unter Heinrich Siegfried 19.30 Uhr: Fackelzug aller Gliederungen der Partei. 20.30 Uhr: Kulturkundgebung in der Feſt⸗ halle. Begrüßung durch den ſtellv. Gauleiter Röhn. Es ſpricht Dr Walter Groß, Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP, über„Raſſe und Kultur“. Chor⸗ hymne aus der„Feier der Arbeit“. Es ſpricht Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner. Sonntag, den 10. Oktober. Tag der Muſik: Freiburg i. Br. 11 Uhr: Morgen⸗ feier der Partei in der Städtiſchen Feſthalle zu Freiburg. Es ſpricht Reichsleiter Dr. Willi Fritſch. Es wirken mit: das HJ⸗Orcheſter des Bannes 113 und ein Singchor der SA, SS, HJ und des Reichsarbeitsdienſtes. 20 Uhr: In der Städtiſchen Feſthalle zu Freiburg„Die Neunte Symphonie“ von Beethoven. In Schwetzingen 20 Uhr: Wiedereröffnung des Rokoko⸗Theaters im Schloß zu Schwetzingen und Empfang durch den Miniſterpräſidenten Walter Köhler. Montag, den 11. Oktober. Tag des Theaters: In Mannheim: 10 Uhr: Landestagung der Reichstheaterkammer im Nattlonal⸗ theater, Redner Gauleiter A. Frauenfeld von der Reichs⸗ theaterkammer, Leiter der Tagung, Landesleiter Dr. Him⸗ ighoffen. Miagpffeeh Arbeitstagung der Obmänner und Arbeits⸗ ausſchüſſe der Fachſchaft Bühne, Gau Baden, im Rathaus⸗ ſaal zu Mannheim. 15 Uhr: Eröffnung der Ausſtellung„Die deutſchen Freilichtbühnen“ im Mannheimer Theatermuſeum durch Franz Moraller, Präſident der Deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele, und durch Oberbürgermeiſter Renninger. 16 Uhr: Arbeitstagung der Veranſtalter und Spiellei⸗ ter der badiſchen Freilichtbühnen im Theatermuſeum Mannheim. Redner: Gaukulturſtellenleiter Heiner Stähle. 20 Uhr: Feſtaufführung im Nationaltheater zu Mann⸗ heim„Die Reiſe nach Paris“ von Walter Erich Schäfer. Dienskag, den 12. Oktober. Tag der Volksbildung: In Karlsruhe: Eröffnung der vorgeſchichtlichen Kulturſchau im ſewerbeamt durch Dr. Garſcha„Kultur der orzeit“. 15.30 Uhr: Arbeitstagung über frühgeſchichtliche Fra⸗ 15 des Deutſchen Volksbildungswerks, NS⸗Lehrerbund, NS⸗Dozentenbund, Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion und Badiſche Heimat, im Rathausſaal e e im Dorf“, Redner Profeſſor Dr. Wahle⸗Heidelberg, Leiter der Tagung H. Looſe, Leiter des Volksbildungswerkes. „0 Uhr: Kundgebung für deutſche Vorgeſchichte in der Slädtiſchen Feſthalle zu Karlsruhe. Neuen der Kund⸗ gebung durch den Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Roth. Es ſpricht der Leiter des Reichsbundes für Deut⸗ ſche Vorgeſchichte, Profeſſor Dr. Reinerth, über„Die Ger⸗ manen der Frühzeit“. 20 Uhr: Im Staatstheater zu Karlsruhe:„Thors Gaſt“ von Otto Erler. Mittwoch, den 13. Oktober. Tag der bildenden Kunſt. In Heidelberg: N der Landesleitung Baden der Reichskammer der bildenden Künſte in der Aula der neuen Univerſität. Redner Architekt Profeſſor Speer. Dr. Gaber von der Reichskammer der bildenden Künſte ſpricht über „Die Aufgaben des bildenden Künſtlers“. Leiter der Ta⸗ gung: Landesleiter Dr. Wielandt. 12 Uhr: Eröffnung der Ausſtellung„Die Kunſt in der Wirtſchaft⸗ durch Miniſterpräſident Walter Köhler. 20 Uhr: Künſtlerfeſt im Königsſaal des Heidelberger 1 1 655 Muſik, Tanz und Geſang vom Stadttheater eidelberg. 11 Uhr: Landes⸗ heimiſchen Donnerstag, den 14. Oktober. Tag der Preſſe. In Vaden⸗Baden. 13 Uhr: Arbeits⸗ tagung des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Landes⸗ verband Baden. 17 Uhr: Landestagung der Reichspreſſekammer. Es ſpricht Stabsleiter Rolf Rienhardt, Mitglied des Präſi⸗ dialrates der Reichspreſſekammer Berlin. 20 Uhr: Feſtaufführung im Theater:„Sturm“ von Shakeſpeare. Tag des Schrifttums. In Karlsruhe: 11 Uhr: Feſtliche Tagung der Landesleitung der Reichsſchrift⸗ tumskammer im Rathausſaal zu Karlsruhe. Redner: Menz von der Reichsſchrifttumskammer und Dr. Adolf von Grolman„Seeliſche Grenzwacht am Oberrhein“. 15 Uhr: Arbeitstagung der Schriftſteller, Buchhändler und Bibliothekare im Rathausſaal. 18 Uhr: Dichterſtunde der NS⸗Frauenſchaft im Studen⸗ tenhaus. 20 Uhr: Feſtaufführung im Staatstheater:„Der Tür⸗ kenlouis“ von Friedrich Roth. Freitag, den 15. Oktober. Tag des Films und des Rundfunks. In Lör⸗ rach: 10 Uhr: Arbeitstagung der Gaufilmſtelle und der badiſchen Lichtbildſtelle. Redner: Melzer von der Reichs⸗ filmkammer und Steinbach⸗Berlin vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda über„Die kulturel⸗ len und politiſchen Aufgaben des deutſchen Films“. 18 Uhr: Erſtaufführung des Films„Die Patrioten“. Samstag, den 16. Oktober. In Konſtanz: 11 Uhr: Feſtliche Tagung der Landes⸗ leitung Baden der Reichsrundfunkkammer. Redner: Reichs⸗ intendant Glasmeier, Regierungsrat Weinbrenner vom Reichspropagandaminiſterium über„Die kulturellen und politiſchen Aufgaben des Rundfunks“. 15 Uhr; Arbeitstagungen der Reichsrundfunkkammer Baden im Inſel⸗Hotel. 20 Uhr: Heimatabend im Konzil in Verbindung mit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Kulturkundgebung in Freiburg: Samstag, den 16. Oktober, 17 Uhr. Es ſpricht Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg auf dem Münſterplatz. Zur Eröffnung:„Ger⸗ manenzug“ von Anton Bruckner. Sonntag, den 17. Oktober. Tag des Bekenntniſſes: In Karlsruhe: 11 Uhr: Morgenfeier der Partei in der Städtiſchen Feſthalle. Es ſpricht der Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner. 18 Uhr: Theaterabend der Partei im Staatstheater: „Die Meiſterſinger von Nürnberg“ von Richard Wagner. Kultur am Oberrhein Zur badiſchen Gaukulturwoche. Es iſt nicht leicht, den Begriff„Kultur“ genau zu um⸗ ſelßen. Wir ſprechen von Kulturvpölkern und ſtellen dazu in Gegensatz die primitiven Völkerſchaften, die„Europens über⸗ Uchte Höflichkeit“ noch nicht kennen. Wir prechen aber inner⸗ gab des großen Kulturbezirks eines Volkes wieder von ein⸗ zelnen Kulturgebieten, etwa von Theaterkultur aber auch von Wohnkultur. Es ſoll heute nicht unterſucht werden, ob in allen Fällen die Anwendung des Wortes„Kultur“ berechtigt it. Sicherlich wird es häufig zu Unrecht oder mißbräuchlich angewandt, häufig dort, wo man richtig von„Ziviliſation“ rechen ſollte; aber darum geht es, wie ſchon geſagt, heute licht. Wir wollen als Kultur all das betrachten, was über die materiellen Dinge des Lebens hinausreicht— das Ger⸗ lige, das dieſes Leben erſt lebenswert macht.. 8 Oo geſehen, gewinnt die Gaukulturwoche ihre eigentliche dadeutung: ſie ſoll zeigen, daß die große Bewegung, die us Dritte Reich geſchaffen hat und trägt, unſer Volk auch hinführen will zu den unvergänglichen Schätzen des deutſchen ulturgutes, das zu hegen und zu pflegen ſie als ſchöne und ber bote aber auch als wichtige Aufgabe des Staates wie . Partei betrachtet. Daß es im Gau Baden, auf vor⸗ ſondedenem Poſten am Oberrhein, alſo auf Grenzwacht, be⸗ unders wertvolles Kulturgut zu hüten gilt, und daß es 0 gilt, über die Grenzen hinaus zu wirken, weil es auch d deutſches Volkstum gibt, bedeutet beſonders ehrenvolle pflichtung fur Staat und Partei. 5 der Be wird immer ein Ruhmesblatt der Staatsführung und ar Bewegung bleiben, daß ſie dieſer Verpflichtung ſich auch in 1 bewußt waren, in denen es zunächſt und vordringlich Mbeitel ge rte lle Dinge ging— um Ueberwindung der ger. Sloſigleit und all Mac ſchädlichen Begleiterſcheinun⸗ ker Schon kurz nach der Machtübernahme aber hat der Füh⸗ natlelbet darauf hingewieſen, daß Hand in Hand mit dem baielen Neuaufbau die geiſtige Wiedererſtehung Deutſch⸗ nicht ngehen müſſe und daß deshalb das deutſche Kulturgut 115 ü erhalten, ſondern auch noch ausgebaut, verbreitert . einem wahren Volksgut gemacht werden mülſſe. ö feud uch in unſerem Gau hat dieſer Appell des Führers les gen Widerhall gefunden. Regierung und Partei 115 es getan, um ihn in die Tat umzufetzen. Und alle örtlichen Stellen haben mitgewirkt, ſo daß man heute mit Slkolz auf das hinweiſen kann, was in den letzten fünf Jahren auf kul⸗ turellem Gebiet in Baden geſchaffen worden iſt. Der Gau Baden iſt kein einheitliches Kulturgebiet. Frän⸗ kiſches, pfälziſches, ſchwäbiſches und alemanniſches Volkstum wird von ſeinen Grenzen umſchloſſen. Aber gerade in dieſer bunten Vielheit liegt der Reiz der Kulturarbeit in unſerem Gau. Alt⸗ehrwürdige Baudenkmäler im badiſchen Franken⸗ land, wertvolle Schätze der Kunſt und Wiſſenſchaft in der badiſchen Pfalz mit Mannheim und Heidelberg als Mittel⸗ punkten— wobet man auch Schwetzingen nicht vergeſſen darf!—, dann die Gauhauptſtadt Karlsruhe mit einem be⸗ ſonders reichen Beſitz an kulturellen Gütern, Freiburg, die Metropole des alemanniſchen Kulturkreiſes, und Konſtanz droben am See(den man eigentlich das„badiſche Meer nennen müßte, weil der badiſche Uferanteil größer iſt als der württembergiſche)— man könnte noch viele andere Plätze aufzählen, ſo reich iſt unſer Gau an wichtigen Kulturſtätten. In der Gaukulturwoche wetteifern ſie miteinander, um beſon⸗ ders wertvolle Leiſtungen berg So bieten die Theater in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Freiburg und Konſtanz beſondere Feſtprogramme und im Schwetzinger Schloßgarten iſt der reizende Rokokotheaterbau in neuem Glanze erſtanden. Seine Wiederherſtellung iſt der tatkräftigen Initiative des Miniſterpräſidenten Köhler zu danken— nachdem die frühere Regierung erklärt hatte, für derlei Zwecke ſei kein Geld da. 5 5 Theater, Muſik, bildende Kunſt(zu der auch die Bau⸗ kunſt 40h, gelehrte Wiſfenschft und Arbeit an der Volks⸗ bildung— alle dieſe Zweige der Kultur haben im Gau Baden alte Pflegeſtätten, die der nationalſozialiſtiſche Staat mit neuem Leben erfüllt hat. Und dieſe Stätlen immer wei⸗ teren Volkskreiſen zu erſchließen, werden ſich Staat und Par⸗ tei angelegen ſein laſſen.. Die Gaukulturwoche ſoll die Leiſtungsfähigkeit aller Kulturinſtitute beſonders deutlich erkennen laſſen. Sie alle warten mit beſonderen Leiſtungen auf und wenn dieſe dazu beitragen, die weiteſten Kreiſe unſeres Volkes auf die Kultur⸗ ü Gaues Baden hinzuweiſen, dann iſt der Zweck er Ge woche erreicht. Die Kulturgüter ſind Beſittum aller Schaffenden eines Volkes— auch das iſt ein fundamen⸗ taler nationalſozialiſtiſcher Staatsgrundſatz. Die Lehre der badiſchen Verkehrsunfallſtatiſtik Von Regierungsaſſeſſor Dr. Ernſt, Verkehrsreferent im Badiſchen Miniſterium des Innern, Karlsruhe. Die Entwicklung der Verkehrsunfallkurve in Baden, die in den beiden letzten Sommermonaten nach dem zunehmenden Rückgang der vorhergegangenen Monate mit einer gewiſſen Sorge zu beobachten war, iſt, wie nun feſtgeſtellt werden kann, nicht ſo ungünſtig verlaufen, wie zunächſt zu befürchten ſchien. Die Straßenverkehrsunfälle im Monat Auguſt hiel⸗ ten ſich auf der Höhe des Vormonats. Die Zunahme der Verkehrsunfälle in den Monaten Juli und Auguſt dürften der erheblichen Verkehrsſteigerung entſprochen haben, die die Sommermonate erfahrungsgemäß durch den Fremden ver⸗ kehr für Baden bringen. Leider fehlen ſtatiſtiſche Unter⸗ lagen darüber, in welcher Zahl nichtbadiſche Kraftfahrzeuge an der Geſamtzahl der Verkehrsunfälle monatlich beteiligt ſind. Aus demſelben Grunde kann die monatliche Zahl der Verkehrsunfälle für Baden auch nicht im Verhältnis zur Zahl der Zunahme der Kraftfahrzeuge in Baden dargeſtellt werden. Die Feſtſtellung, die ſchon im Monat Juli gemacht wer⸗ den konnte, daß das Anſteigen der Unfallkurve vor allem die Straßenverkehrsunfälle leichterer Art betrifft, und daß das Kraftfahrzeug in weiter zunehmendem Maße an den Ver⸗ kehrsunfällen beteiligt iſt, gilt auch für den Monat Au guſt. Der Vergleich iſt gerade mit der entſprechenden Zeit des Vorjahres augenfällig. Während im Auguſt des vergan⸗ genen Jahres bei Straßenverkehrsunfällen 48 Perſonen ge⸗ tötet wurden, iſt die Zahl der Toten im Auguſt dieſes Jah⸗ res auf 40 zurückgegangen. Dagegen iſt die Zahl der Verletz⸗ ten von 899 auf 1041, um 18,5 v. H. bei einer Geſamtzahl von 1220 Straßenverkehrsunfällen gegenüber dem Auguſt 1936 mit 1132 Anfällen geſtiegen. Die Zahl der Anfälle, an denen Kraftfahrzeuge be gt waren, hat ſich dabei von 1014 im Auguſt des 2 5 auf 1122 in dieſem Jahre vermehrt. Die Anfallur in 978 Fällen(im Vorjahre 854) beim Führer des Kraftfahrzeuges, in 181(194) beim madſayrer, in 100(85) beim Fußganger und in 3/(25) Fal⸗ len bei anderen Fahrzeugen. Bei insgeſamt 793 Anfällen, d. i. bet 65 v. H. aller, wurden Perfonen verletzt und getötet. Es wäre jedoch eine falſche Annahme zu glauben, daß dieſer Anſtieg der Zahl der Unfälle, an denen Kraftfahrzeuge beteiligt ſind, eine Folge der Verkehrsmotoriſierung als ſol⸗ cher iſt. Die meiſten dieſer Unfälle ſind wiederum durch leichtſinnige und rückſichtsloſe Kraftfahrer verſchuldet worden, die ſich über die zur reibungsloſen Abwick⸗ lung des Verkehrs gegebenen Vorſchriften hinweggeſetzt haben. Es muß mit aller Schärfe und Deutlichkeit geſagt werden, daß es für den Kraftfahrer, Radfahrer oder den Führer ſonſtiger Fahrzeuge keinesfalls als Entſchuldigung gelten kann, wenn er gegen verkehrspolizeiliche Vorſchriften verſtößt, weil er die amtlichen Verkehrszeichen oder die Grundſätze der ver⸗ kehrsrechtlichen Regelung nicht kennt. So gut wie man leſen und ſchreiben können muß, muß der, der heute als Führer von Fahrzeugen und insbeſondere von Kraftfahrzeugen am Verkehr teilnimmt, in der Lage ſein, die amtlichen Verkehrs⸗ zeichen zu leſen. Auch der Fußgänger muß mit den Grund⸗ regeln unſeres Verkehrsrechtes, das in der Reichsſtraßenver⸗ kehrsordnung niedergelegt iſt, vertraut ſein und ſich entſpre⸗ chend verhalten. Das Verkehrsrecht hat durch die Entwicklung des motoriſierten Verkehrs in ſolchem Maße heute allge⸗ meine Bedeutung für die in der Verkehrsgemeinſchaft zuſam⸗ mengeſchloſſenen Volksgenoſſen, die täglich in dieſer oder jener Form am Verkehr teilnehmen, erlangt, daß ſeine Beſtim⸗ mungen längſt nicht mehr Paragraphen ſind, die nur in einem Geſetzbuch ſtehen, ſondern unmittelbarer Beſtandteil der das Zuſammenleben der Volksgenoſſen regelnden Normen gewor⸗ den ſind. Keiner kann ſich ehnen entziehen. Handelt er ihnen ſchuldhaft, und dazu genügt Fahrläſſigkeit, zuwider, treffen ihn die ſtrafrechtlichen Folgen, vor denen auch die Unkenntnis des Geſetzes nicht ſchützt, ganz abgeſehen von einer mög⸗ lichen Forderung auf Schadenerſatz. Bei den Verkehrsunfällen des Monats Auguſt war die Anfallurſache in nicht weniger als 259 Fällen die Nicht⸗ beachtung des Vorfahrtsrechtes. In 129 Fällen wurde falſch überholt, in 109 falſch eingebogen. In 150 Fällen war über⸗ mäßige Geſchwindigkeit die Arſache eines Verkehrsunfalls. Dieſe Zahlen reden eine eindringliche Sprache. Verkehrs⸗ regeln und Verkehrszeichen ſind nicht getroffen, um den Ver⸗ kehrsteilnehmern Ungelegenheiten oder gar Schwierigkeiten zu machen; ſie dienen ausſchließlich ihrem Schutze, der Ord⸗ nung des Verkehrs. Und deshalb hat die Verkehrsgemeinſchaft ein Recht zu der Forderung, daß jeder im Verkehr ſo handelt, wie er will, daß der andere, der ihm im Verkehr begegnet, ſich ſeinerſeits verhält. Es haben ſich in Baden im zweiten Vierteljahr 1937 gegenüber dem zweiten Vierteljahr 1936 dank der Arbeit der Polizei, der Aufklärungsarbeit in der Oeffentlichkeit und nicht zuletzt dank der wachſenden Einſicht der Verkehrsteilnehmer erheblich weniger Verkehrsunfälle ereignet. Dies iſt ein kla⸗ rer Beweis dafür, daß die Zahl der Verkehrsunfälle geſenkt werden kann, wenn in breiteſten Volksſchichten der Wille hierzu da iſt. Baden ſtand nach der letzten vorliegenden Reichs⸗ ſtatiſtik im Rückgang der Verkehrsunfälle im Verhältnis zu den anderen deulſchen Gebieten nicht unerheblich unter dem Reichsdurchſchnitt. Dies Ergehnis muß gehalten und trotz des jahreszeitlich bedingten Rückſchlags im Juli und Auguſt weiter⸗ verbeſſert werden. Wenn jeder Volksgenoſſe durch Vernunft und Diſziplin hierbei mithilft, wird dies erreicht werden können. An alle Lebensretter in Baden und Würtiemberg — Stuttgart. Wie bereits mitgeteilt wurde, findet am 16. und 17. Oktober in Stuttgart der erſte Appell deutſcher Lebensretter im Gauabſchnitt Südweſt ſtatt. Bei dieſem großen kameradſchaftlichen Treffen ſollen all die Männer und Frauen aus den Gauen Württemberg und Baden vereint ein, die durch Entſchloſſenheit, Mut, Einſatz und Opferwil⸗ len für die Volksgemeinſchaft ihr Leben einſetzten. An alle Lebensretter, insbeſondere an die Inhaber der Rettungsmedaille für Lebensrettung, ſowie an die Mitglieder der DRG. ergeht der Aufruf, ſich rechtzeitig zur Teilnahme an dieſem großen Appell bei Major a. D. Kienzle, Stuttgart, Königſtr. 12, zu melden. Von dort aus wird jeder Lebensret⸗ ter ſeine Einladung erhalten. Die Anmeldungen zur Teil⸗ nahme ſollten umgehend abgegeben werden. 25 Das kameradſchaftliche Treffen am 16. und 17. Oktober in der Stadt der Aus lan bsdenſ hen wird kundtun, daß in den Reihen der Lebensretter der natjonalſozialiſtiſche Grundſatz „Gemeinnutz vor Eigennutz“ im wahrſten Sinne gepflegt wurde und weiterhin gepflegt wird. 1 . e 14 f. Kreuz und Quer Seltſame Dinge.— Der größte Schüler der Welt.— Die glücklichſte Stadt.— Der ſonderbarſte Markt.— Dorn⸗ röschens Dauerſchlaf in Chicago. Wenn man täglich die Weltblätter durchſieht, ſo trifft man faſt ſtets auf die eine oder andere beſonders intereſſante Mitteilung. Und zwar ſind es oft Rekordlei⸗ ſtungen im Sport und auf zahlreichen anderen Gebieten. Man wird da bekanntgemacht mit dem größten oder dem kleinſten Flugzeug, mit Rieſenmenſchen oder Zwergraſſen, die im dichten Urwald leben und anderes mehr. Aber was gerade die Rieſenmenſchen angeht, ſo hört man ſoeben, daß der 13jährige Schüler Ronals Miles, der vor einigen Wo⸗ chen als das größte Kind der Vereinigten Staaten in al⸗ len Zeitungen erwähnt wurde, mit ſeinen 189 Zentimeter Größe, jetzt in Wien einen Partner gefunden hat. Er heißt Paul Spacina, wohnt in Wien und mißt mit ſeinen 14 Jahren zurzeit bereits 195,5 Zentimeter, mährend ſeine Größe nach Angabe der Eltern täglich um einen hal⸗ ben Zentimeter zunimmt. Natürlich gab der Rieſenbub in der Schule häufig Anlaß zu tragikomiſchen Verwicklun⸗ gen, da die Lehrer alle kleiner als er ſind und die Mit⸗ ſchüler ihm nur bis an die Ellenbogen reichen. Dabei ſind die Eltern dieſes Rieſen normal gewachſen Den Eltern und dem Rieſen ſelbſt bereiten die anormalen Größenver⸗ hältniſſe manche Sorge. Im Nu iſt er aus Kleidern und Wäſche herausgewachſen. Beſonders das Schlaflager iſt ein heikler Punkt; Stühle, Tiſche und ſonſtiges Mobiliar ſte⸗ hen alle in urkomiſchem Verhältnis zu dem großen Jun⸗ gen. Jedenfalls iſt dieſe Uebertreibung in der Größe für die Beteiligten oft genug recht ungemütlich, wie überhaupt 5 über das Normale Hinausgehende von Uebel ſein ann. Dies trifft auch bei der glücklichſten Stadt der Welt zu, bei der es ſich um den kleinen Ort Seneri Hill im ame⸗ rikaniſchen Staate Penſylvanien handelt, wo die Bürger ſozuſagen im Gelde ſchwimmen. Andererſeits iſt die ein⸗ zige Bank des Ortes gar nicht ſo erbaut von dieſem Glück. Sie ſah ſich jetzt gezwungen ihre Pforten zu ſchließen, da kein einziger Bürger die Dienſte der Bank in Anſpruch nahm. Dabei ſtiegen die Einlagen der Bank von Monat zu Monat; dagegen hat im Laufe eines Jahres kein einziger Bewohner ſich zur Diskontierung eines Wechſels gefunden, geſchweige denn, daß eine Anleihe oder eine Hypothek auf⸗ genommen worden wäre. Und da eine Bank unter dieſen Umſtänden nicht exiiſteren kann, weil ſie für die Einlagen Zinſen bezahlen, die Angeſtellten honorieren muß, ohne auf der anderen Seite irgendwelche Einnahmen zu ha⸗ ben, blieb ihr nichts anderes übrig, als den Aktionären 75 Prozent ihrer Kapitaleinlagen zurückzugeben, da 25 Pro⸗ zent zur Deckung der Verluſte gebucht werden Die atmoſphäriſchen Störungen ſetzten heftiger ein. Das Schiff begann nun leicht zu ſtampfen und auch zu ſchlingern. Irrgang drehte abermals einige Striche ſüd⸗ lich bei und wich ſomit den heftigſten Angriffen der Böen aus. In Begleitung des Fahringenieurs ſchritt Irrgang die ſämtlichen Laufgänge und Gondeln ab. „Ob ſie wohl alle Schlaf gefunden haben?“ meinte er zu dem Ingenieur Brandt, als ſie durch den Gang ſchrit⸗ ten, wo ſich die Paſſagierkabinen befanden.„Ich bezweifle es ſtark.“ „Und doch könnten ſie alle unbekümmert und ruhig ſchlafen,“ erwiderte der Ingenieur beinahe inbrünſtig. „Uebrigens wird es jetzt Zeit, daß wir die beiden Steuer⸗ bordmotore auslöſen,“ fügte er mit einem Blick auf die Taſchenuhr hinzu. „Gehen Sie voran, Brandt, ich komme nach. Will nur noch den Gang abſchreiten. Uebrigens: finden Sie nicht, daß die Stimmung vorhin im Speiſeſaal eine durchwe ausgezeichnete war?“ „Die Stimmung war glänzend. Allerdings—“ „Was allerdings— 2“ nur etwas bekümmertes Lächeln. Als langjähriger Gaſt im Zenkerſchen Hauſe war es Brandt nicht unbekannt, daß Irrgang ſich für die ſchöne Ruth lebhaft intereſſierte. Allerdings ſchien dieſes Intereſſe mit dem Auftauchen Ma⸗ dame Pajorescus merkliche Einbuße erlitten zu haben. „Soll das eine Anſpielung etwa ſein, Brandt?“ ver⸗ ſetzte Irrgang ein bißchen gereizt. „„In keiner Weiſe,“ lachte der andere breit.„Aber ich wäre glücklich, wenn— wenn ich Sie wäre, Irrgang!“ „Wieſo?“ N „Wieſo— Frage! Fräulein Ruth gehört mit zu den ſchönſten Mädchen Berlins. Sie wiſſen, daß ſie im vorigen Jahr zur Sommerkönigin gekrönt worden iſt! Die Gunſt einer Königin zu beſitzen, iſt nur wenigen Sterblichen vergönnt. Sie beſitzen ſie! Aber Sie koketkieren damit— glaube ich! Das ſollten Sie nicht tun, Irrgang! Das Schickſal iſt bereit, Sie in jeder Weiſe zu bevorzugen. Aber Sie treten es mit den Füßen! Seien Sie mir nicht böſe, wenn ich ſo offen zu Ihnen ſpreche. Aber vielleicht iſt Ihnen das gerade recht. Wir ſind ja ſchließlich Kriegs⸗ kameraden. Aber ich muß gehen!“ Brandt lief fort, um Befehl für die Motorauslöſung zu geben. Im erſten Moment hatte Irrgang den Kame⸗ raden, der ſoeben ſo offen zu ihm geſprochen, zurückhalten wollen, er tat es aber nicht, ſondern blieb gedankenverſun⸗ ken auf dem Fleck, wo er ſtand Und verdammte den unglückſeligen Moment, wo er ſich vorhin im Uebermaß ſeiner Empfindungen hatte hin⸗ reißen laſſen, Ilona im Laufgang ungeſtüm an ſich zu preſſen und ihren roten Mund mit glühenden Küſſen zu bedecken... Dieſer Wunſch war mit Allgewalt, die er nicht zu bezwingen vermochte, in ihm aufgetaucht. Und Ilona hatte ſich ſeiner nicht gewehrt, hatte beglückt in feinen Armen gelegen„ 5 mußten. Alſo auch dieſer Fall zeigt wiederum, daß zuviel des Gu⸗ ten und Glücklichen auch ſeine Schattenſeiten haben kann. Aber wie hier Licht⸗ und Schattenſeiten dicht nebeneinan⸗ derliegen, ſo braucht man ſich nur einmal das Leben eines Börſenſpekulanten anzuſehen; es kommt doch gewiß einer täglichen Jagd nach dem Glück gleich. Aehnliche Eindrücke gewinnt man auf einer Marktver⸗ anſtaltung, die jeden Sonntag vor den Toren von Paris abgehalten wird und als der ſeltſamſte und intereſſanteſte Markt der Welt anzuſprechen ſein dürfte. Dort findet alles ſeinen Käufer vom roſtigen Reißnagel bis zum koſtbarſten Gemälde. So trifft man denn auch an der Porte Cliguan⸗ court jedesmal ein Weltpublikum an, um ſich zwiſchen den verfallenen Holzbuden durchzuzwängen, in denen Chineſen, Inder, Armenier, Araber uſw. aus Dingen Geld zu ma⸗ chen ſuchen, die eigentlich nichts wert ſind. So kaufte kürz⸗ lich ein Mann ein ganz wertloſes Bild für 100 Franken, weil es ihm beſonders intereſſant vorkam, während eigent⸗ lich die Leinwand mehr Wert zu haben ſchien, als das unſcheinbare Gemälde. Der Käufer, der wohl etwas von Kunſt verſtanden hatte, ließ das Bild unterſuchen, das ſich nach kunſtgerechtem Abwaſchen der Oberſchicht als ein Meiſtergemälde Tintorettos herausſtellte und von ungeheu⸗ rem Werte war. Alſo unter wertloſem Aeußeren verbirgt ſich zuweilen große Kunſt, wie andererſeits alle möglichen anderen Sachen im unglaublichſten Durcheinander anzu⸗ treffen ſind. Vaſen aus der chineſiſchen Mingh-Periode ſte⸗ hen neben durchlöcherten Regenſchirmen und roſtige Re⸗ nolper neben Pelzmänteln und unmodernen Abendtoilet⸗ ten. Auf dem Pariſer Markt hat eben nur das Hiſtoriſche Wert, und dies bringt ihm auch den großen Zulauf von Sammlern aus aller Welt. Eine weſentlich vornehmere Ausſtellung wurde dieſer Tage in Grosvenor-Houſe in London abgehalten. Man ſah dort die koſtbarſte Antiquitätenausſtellung der Welt. Rund 20 000 Kunſtſchätze liegen hier in Vitrinen, die Tag und Nacht von Geheimdetektiven bewacht werden. Den Ge⸗ ſamtwert der Schätze kann man auf mindeſtens fünf Mil⸗ lionen Pfund Sterling angeben; nach Anſicht von Kunſt⸗ gachverſtändigen jedoch ließen ſich für die Sammlung, die wie ein geſchloſſenes Ganzes wirkt, ſogar fünfzig Millionen Pfund Sterling erzielen. 5 Die hervorragendſten Aerzte Amerikas intereſſieren ſich. ſchon ſeit längerer Zeit für den Dauerſchlaf, in den vor ſechs Jahren die frühere Schönheitskönigin Patricia Ma⸗ guire in Chicago verfiel. Das bildhübſche Mädchen, das jetzt 32 Jahre alt iſt, befindet ſich zurzeit in einem eigenartigen Dämmerzuſtand, durch den ſich ihre Mutter ſehr beunru⸗ higt fühlt und nicht von ihrem Krankenlager weicht, weil ſie meint, daß ihr Kind auch trotz des Schlafes Sinnesein⸗ drücke habe. Dies glaubt ſie daraus zu erkennen, daß Ra⸗ diomuſik auf die Kranke einen auten Einfluß ausübe. Da Eine jähe Röte ſtieg plötzlich in ſeine Wangen. Mein Gott, hatte Brandt ſie vielleicht vorhin beobachtet, weil er ſo zu ihm geſprochen.... 2 Und wie hatte er das, was er getan, ſchon bereut!... Aber er liebte ſie doch— verdammt ja, er liebte ſie mit der ganzen Glut ſeines Herzens, ſeit dem Moment, wo er ſie zuerſt geſehen. Es war Liebe auf den erſten Blick, die er früher nicht hatte wahr wiſſen wollen. Aber auch Ruth liebte er— ſehnte ſich nach ihr mit jeder Faſer ſeines Herzens Während er noch ſo im Widerſtreit mit ſeinen Gefüh⸗ len daſtand, erblickten ſeine ſtarren Augen plötzlich ein kleines Papierkügelchen, das mitten im Gang auf dem ro⸗ ten Läufer lag. Er hob es mechaniſch auf, und ebenſo me⸗ chaniſch faltete er es auseinander. Warf einen Blick da⸗ rauf und erbleichte jäh. Las die wenigen Worte auf dem Fetzen wieder und wieder, die Worte, die mit verſtellter Handſchrift hingeſchmiert waren: 5 01 Sie ſich! Dem Luftſchiff droht ſtändig Ge⸗ fahr! Wer hatte das geſchrieben? Dem Luftſchiff drohte Ge⸗ fahr? Wie ſollte das möglich ſein? Das war ja blanker, heller Wahnſinn! Befand ſich vielleicht jemand unter den Paſſagieren, der ſich einen ſchlechten Scherz erlaubte, deſſen ſadiſtiſche Gefühle etwa dadurch befriedigt wurden, daß er Angſt und Sorge und Kümmernis aus? i Von wem ſollte dem Luftſchiff Zefahr drohen? Das war unmöglich! Denn ein einzelner konnte ſich im Fall ſchlimmſter Gefahr ja auch nicht retten! Er knüllte das Papier wieder zuſammen und ſchob es ärgerlich in die Hoſentaſche. Punkt 3 Uhr löſte Dr. Zenker Irrgang ab. Er verriet nichts von der Mitteilung auf dem Papierwiſch, um ihn nicht zu beunruhigen. Irrgang berichtete kurz über den bisherigen Verlauf der Fahrt, der ohne jegliche Hemmung ſtattgefunden. Dann legte er ſich zur Ruhe. Als er erwachte, war es heller Tag. Aber kein Son⸗ nenſtrahl drang durch das Kabinenfenſter. Grau und öde und troſtlos hing der Himmel über dem Meer, das hohe, weiße, ſchäumende Giſchtkämme emporwarf. Das Schiff ſchlingerte ziemlich ſtark, aber mit unverminderter Kraft wuchtete es ſeinen Rieſenleib unbeirrt weiter durch das Toſen des Sturmes, der jetzt eine Stärke von zwanzig Se⸗ kundenmetern erreicht hatte. Es war 8 Uhr früh. Die Paſſagiere hatten ſich bis auf einen ſpärlichen Reſt ſchon erhoben und befanden ſich im Speiſeſaal beim erſten Frühſtück. Dazu gab es Muſik aus dem Grammophon. Späterhin erhoffte man Radiokonzert aus Neuyork. Die Uhren hatte man inzwiſchen zum zweiten Male um eine Stunde zurückſtellen müſſen. N „Wie haben Sie die erſte Nacht an Bord des Schiffes verbracht?“ erkundigte Irrgang ſich liebenswürdig bei Ruth und Ilona gleichzeitig, nachdem er ihnen die Hand geküßt und ſich zwiſchen ſie geſetzt hatte. Beide Damen ſahen friſch aus und machten ein fröhliches Geſicht. „Ich wundere mich ſelbſt, wie gut ich geſchlafen habe,“ ſagte Ruth, ſich eine Butterſemmel mit Honig beſtreichend. „Das Tanzen hat müde gemacht, und ich bin ſofort einge⸗ ſchlafen. Man wird ja förmlich in Schlaf geſchaukelt.“ „Nur ein bißchen gefröſtelt habe ich zuweilen,“ lächelte Ilona und warf Irrgang einen ſonderbaren Blick All. „In den höheren Regionen wird's immer ein bißchen kalt. Hier bekommt man Hunger!“ konſtatierte Ralf. „Einige Herrſchaften ſollen ſogar zu Schiffkrankheits⸗ anfällen neigen. Zum Beiſpiel Herr Macphail und der der Hausarzt ſeine Zuſtimmung zu einem operativen Ein. griff gegeben benz ſoll dieſer in nächſter Zeit vorgenommen werden. In Aerztekreiſen hält man es nicht für ausn ſchloſſen, daß dieſer Eingriff das Nervenſyſtem der Krün, ken derart beeinfluſſen werde, daß ſie aus ihrem Schlafe erwachen wird. Fliegende Thermometer Inſektentöne und Temperatur. Juſekten reagieren ſo empfindlich auf den Temperg⸗ turwechſel, daß ſie geradezu als lebendige Thermometer gelten dürfen. Auch die muſikaliſche Betätigung gewiſſer Inſektenarten iſt von dem Grade der Temperatur abhän⸗ gig. So iſt die als„Grashüpfer“ bekannte gemeine Laub⸗ heuſchrecke bei 35 Grad Celſius am lauteſten und ſtell, wenn die Temperatur unter 16,6 Grad ſinkt, das Zirpen ein. Bei einer Temperatur unter 7,2 Grad vermag der Grashüpfer auch nicht mehr zu fliegen, und wenn das Thermometer auf 2,5 Grad ſinkt, iſt er außerſtande an einem Grashalm emporzuklettern. Hört man deshalh einen Grashüpfer, ſo kann man daraus ſchließen, daß das Ther⸗ mometer mindeſtens 17 Grad Wärme zeigt. Grillen ſind als Temperaturanzeiger aber noch viel zuverläſſiger. Von den zwei Arten der Grillenfamilie ſind die gemeine Hausgrille, das vielbeſungene Heimchen, und die weiße Baumgrille beſonders gute Thermometer. Will man die Temperatur nach dem Gezirp des Heimchen be⸗ rechnen, ſo braucht man nur die Zahl der Zirptöne, die es in 14 Sekunden hören läßt, zu zählen und vierzig zuzu⸗ rechnen, um den Temperaturgrad(nach Fahrenheit) 1 beſtimmen, die an dem Ort, wo ſich der Sänger aufhal gerade herrſcht. Die Zahl der Zirprufe der weißen Baum⸗ grille und ihre Wechſelbeziehungen zur Lufttemperatur hat Profeſſor Dolbear von Maſſachuſetts auf eine erglte mathematiſche Formel gebracht und auf dieſer Grundlage eine Thermometerſkala aufgeſtellt, von der man die der Zahl der verſchiedenen Zirprufe entſprechenden Wärme grade ableſen kann. Die Berechnung gründet ſich auf die Erfahrung, daß dieſe Zirprufe viermal in der Minute fit jeden Temperaturgrad über 4,5 Grad erfolgen. Dieſe weiße Baumgrille iſt aus dem Grunde als Thermometer ber⸗ wendbarer als das Heimchen, weil zwar beide nur die Temperatur der umgebenden Luft zeigen, erſtere aber im Freien zirpt, während das Heimchen im warmen Winkel eines Hauſes muſiziert, deſſen Temperatur von jener der Außentemperatur mehr oder weniger verſchieden if, Honigbienen ſchwärmen aus dem Stock, wenn die Tempe⸗ ratur unter 21 Grad ſinkt. Bei einem Fallen der Quec⸗ ſilberſäule des Thermometers auf 4 Grad werſtummen aus⸗ nahmslos alle Inſekten. 0 Baron Tſukamato. Dr. Blunck ſagte uns vorhin, daß et zweimal geweckt worden ſei.“. „Nicht möglich!“ rief Irrgang aus und ließ ſich von Signor Monatti mit Beſchlag belegen. Der wollte eine ganze Menge wiſſen, und weil er in ſeiner Heimat ſelöſ ein bekannter Luftſchiffkonſtrukteur war, fachſimpelte er in tenſiv. Irrgang geriet in Fahrwaſſer und mußte alsbald erkennen, daß die beiden Damen ſich vom Tiſch entfernt hatten. Er fand ſie ſpäter in der Glasveranda im Ge⸗ ſpräch mit Dr. Zenker und einigen andern Herrſchaften. is Schiff war vorhin durch die Wolkendecke auf Prall höhe geſtiegen, um wieder Gas abzulaſſen. Herrlich war der Anblick auf die geballten Wolkenmaſſen von hier oben. Ueberall vernahm man das leiſe Knipſen der Photogra⸗ phenapparate. i Der Wind hatte nachgelaſſen, und„Z. L. 127“ machte wieder gute Fahrt. Nach einer halben Stunde ging es wieder tiefer. f Eine große Erregung bemächtigte ſich aller, als ei Schiff in Sicht kam. Wie klein der Ozeanrieſe dort unten auf der ungeheuren Waſſerfläche ausſah! Flaggenſignale gab der„Albert Ballin“ und wünſchte glückliche Fahrt Der Funker holte vom Schiff wichtige Nachrichten ein. Und dann entſchwand der Rieſe auf dem Waſſer den Bli⸗ ken immer mehr. 5 Dieſe Begegnung der deiden würdigſten Vertreter einer neuen Aera wirkte auf die Gemüter aller noch lange Zeit nachhaltig.. Endlich kam vom Führerſtand die Meldung:„Azoren in Sicht!“ Es war 1 Uhr, kurz vor dem Mittageſſen Und mancher dachte wohl:„Schon die Azoren?“ i „Wie ſchnell doch ſo ein Luftſchiff die Erde überbrüctl ſagte Ruth verſonnen und nahm den wundervollen An blick, den dieſe Landſtücke mitten im Atlantik boten, he glückt in ſich auf. Die vielen Buchten gaben im herrlich ſten Sonnenlicht ſo vielerlei ſchöne Farbenbilder wieder Die Photoapparate und Films wurden klargemacht und neu geladen. Weiß ſchimmerten die Häuſer der Stobdt dort unten im Sonnenglaſt. Einige Meilen entfernt von der Backbordſeite ragte aus einer Nebelſchicht der Pico hervor. „Es iſt eine Seltenheit, daß die dortigen Bewohne die Spitze vom Pico zu ſehen bekommen,“ fagte einer der Herren laut. Er ſchien in dieſer Gegend nicht unbekannt zu ſein. „Ja,“ erwiderte Dr. Zenker darauf.„Und man ſagtk „Siehſt den Pico licht und klar, Lebſt du glücklich noch ein Jahr!“ N „Dann werden wir gut wieder in Friedrichshagen landen!“ meinte darauf Direktor Bauer und kokettiert mit einer Dame. Er hatte ſich auf der Fahrt bereits als Don Juan und Witzemacher legitimiert. ö Bald waren die Azoren außer Sicht. Bei Tiſch ertönte im Saal plötzlich die Alarmglock ftr Dr. Zenker. Der ſchluckte den Löffel voll Tomalenſubhe, den er gerade zum Mund führen wollte, nicht heruntel, ſondern blickte Irrgang ſtarr an. Zum Glück waren 10 die Anweſenden über die Bedeutung dieſes Zeichens nich im klaren, aber die Unterhaltung und das fuſtige Lachen aus Frauenmund verſtummte jäh, als Zenker 5 gang ſich kurz hintereinander hinausbegaben. Urplöhl ſah man hier und dort beſorgte Geſichter. Nur eine geſunde Jugend 8 f ſichert eine glückliche Zukunft En men Usge⸗ ran chlafe iperg⸗ meter wiſſer bhän⸗ Laub⸗ ſtellt irpen 9 der 1 das e, an einen Ther⸗ ) viel e ſind „und Wil N he⸗ e, die zuzu⸗ t) zu ſhäl, aum⸗ ratut exalte dlage e det ärme if die te fllt weiße ber⸗ r die er im Zinkel r der t iſt. empe⸗ Alec aus- — aß et von eine ſelbſt r in⸗ bald fernt Ge⸗ ten. rall⸗ War oben. ogra⸗ achte 9 e5 1 22—*2eͤ7 9 7„—— B’WœB——Nᷣ K„1416 660 eee Zur rechten Zeit ſprechen Eine Aufgabe für wahre Freundinnen. Jeder Menſch hat ſeine kleinen und großen Schwächen. Oft ſind es die geringfügigen Belangloſigkeiten, die ſich zu ſo ſtarken Eigenarten auswachſen, daß ſie für Unbetei⸗ ligte, für Dritte ungemein ſtörend wirken. Unſchöne Handbewegungen, kleine Nachläſſigkeiten, Mangel an öflege der eigenen Perſon, ſchlechte Ausſprache, ungra⸗ zlöſe Haltung, unbeabſichtigte kleine Rückſichtsloſigkeiten, fulſche Redewendungen und was der Kleinigkeiten mehr ſind. Eine Frau liebt es, von ihrem ſchönen und gepfleg⸗ ten Beſitz in gewiß berechtigtem Stolz ſtändig als von meinem Haus“, von„meinen Roſen im Garten“,„meiner Pohnzimmereinrichtung“ und ſelbſt von„meinen Kin⸗ dern“ zu ſprechen, ohne zu ahnen, wieweit ſie ihren Gat⸗ ten damit im Anſehen Außenſtehender herabgeſetzt und ſich unbeabſichtigt vor Fremden lächerlich macht. Eine andere Frau macht Gäſten den Aufenthalt in ihrem Haus unleidlich durch eine nervöſe Haſt und ſtän⸗ dige Aufregung, die kein ruhiges Geſpräch und keine er⸗ holſame Stunde aufkommen läßt. Eine Dritte weiß viel⸗ leicht allzu deutlich ihre Intereſſen in den Vordergrund zu rücken, ohne die Meinung anderer gelten zu laſſen. In ſolchen Fällen ſieht eine wahre Freundin ihre Aufgabe darin, hier etwas zu dämmen. Nicht etwa, um zu ſchul⸗ meiſtern, ſondern um ihrer Freundin zu helfen. Sie ent⸗ ledigt ſich dieſer Aufgabe mit Takt, Geſchmack und Humor, mit Herzlichkeit und warmem Gefühl. Schließlich ſoll ein ſo prächtiger Menſch wie die Freundin auch vor Dritten nicht durch häßliche Kleinigkeiten und Angewohnheiten entſtellt werden. Und wahre Freundſchaft verſagt auch nicht vor größeren und ſchwierigeren Aufgaben, wenn es ſich um eine Ausſprache über die Bekämpfung unſchöner Charakteranlagen und Eigenſchaften handelt. Und jede echte Frau, die an Beziehungen zu lieben Menſchen wachſen will, um mit ihren Kräften in ihrem Kreiſe wirken zu können, muß das Intereſſe und die Beſchei⸗ denheit aufbringen, der bewährten, treuen Freundin im⸗ mer wieder die Bitte vorzutragen: Sag' mir die Wahr⸗ heit! Allerdings muß ſie innerlich gefeſtigt ſein, daß ſie die Wahrheit ertragen und daraus Lehren ziehen kann. * Warum ein Aufgebot? Das Aufgebot zum Zwecke der Eheſchließung hat den Sinn, die Oeffentlichkeit auf eine bevorſtehende Heirat aufmerkſam zu machen und auf dieſe Weiſe den Standesbeamten etwa beſtehende Ehehinderniſſe zur Kenntnis zu bringen. Von dem Aufgebot kann auch ausdrückliche Befreiung bewilligt werden. Es darf unter⸗ bleiben, wenn lebensgefährliche Erkrankung eines Verlob⸗ len einen Aufſchub der Heirat nicht geſtattet, und es ver⸗ liert ſeine Kraft, wenn nicht binnen ſechs Monaten nach ſeiner Vollziehung die Ehe geſchloſſen iſt Jetzt Wildbret auf den Tiſch Gehen wir über die Märkte, ſehen wir in dieſen Mo⸗ naten köſtliche Schätze der herbſtlichen Zeit: Wildbret. Und beſchäftigen wir uns ein wenig mehr mit ſolchen Gedan⸗ ken an das Wild, ſtellen wir feſt, wann— laut Geſetz— die Jagdzeiten für Wild ſind, und in welchen Wochen wir Wild am beſten in unſerem Küchenzettel aufnehmen kön⸗ nen. Schon am 1. Juni geht die Jagd auf den Rehbock auf, ab 16. Juli können Enten geſchoſſen werden. Am 15 Auguſt beginnt die Jagdzeit auf männliches Rotwild und auf Rehwild. Für die Rebhühner fängt die Schuß⸗ zeit am 25. Auguſt an und für die Faſanen am 1. Oktober. 8 Schließlich, wer iſt kein Freund und Verehrer von Wildgeflügel und Wild? Die Hauptſache iſt, daß es jung iſt. Bei Hirſch und Reh achte man darauf, daß das Fleiſch rot iſt und das Fett dick und glänzend. Den Haſen wähle man zum Braten nie zu groß, bei der Wildente unter⸗ ſuche man den Unterleib um den Büczel, ob die Haut feſt und weiß iſt. Der Faſan iſt im Spätherbſt am beſten, und die jungen Rebhühner erkennen wir an den zarten, zitro⸗ nengelben Beinen(verzeiht, ihr Jäger, ich weiß: ihr nennt ſie„Ständer“). Bei den älteren ſind ſie grau, bei den alten blauſchwarz. Kaufen wir aber trotzdem aus irgendeinem Grunde ein altes Tier, oder haben wir z. B. Reſte, ſo bleibt immer noch der glückliche Ausweg der Paſtete. Hier das Rezept: Wir können zu dieſem preiswerten Brotaufſtrich jedes Wild verwenden: Rotwild, Reh, Haſe, Rebhuhn oder Ka⸗ ninchen. Das wie zum Braten vorbereitete Wild— oder die Bratenreſte vom Wild— wird nach dem Erkalten vom Knochen gelöſt, durch die Fleiſchmaſchine getrieben und mit Kalb⸗ oder Schweinefleiſch, durchwachſenem Speck, 1 Brötchen, 1 Peterſilienwurzel, 1 Zwiebel, Salz, Paprika, Paſtetengewürz, gut gemiſcht. Man rechnet doppelt ſo viel Wildfleiſch wie anderes Hackfleiſch und Speck. Nun ſtrei⸗ chen wir eine feuerfeſte Form mit Fett aus und füllen ſie folgendermaßen: 1 Lorbeerblatt, 1 dünne Scheibe Speck— Gehacktes, und obenauf wieder eine Scheibe Speck. Dann wird ein Deckel aufgeſetzt und der Rand mit Teigſtreifen von Mehl und Waſſer zugeklebt. Die fertige Terrine ſtel⸗ len wir in eine Pfanne mit heißem Waſſer und backen alles etwa eine Stunde in einem mäßig heißen Ofen gar. Dann nehmen wir die Paſtete aus dem Ofen, ſchöpfen das Fett ab, das ſie im Ofen abgeſondert hat, gießen, wenn ſie noch lauwarm iſt, geſchmolzenes Fett darüber und be⸗ decken ſie mit einem eingefetteten Papier. So können wir die Paſtete längere Zeit aufheben. Friſch geſchoſſenes Wild muß mindeſtens 8—10 Tage hängen; es kommt dabei natürlich auf die Witterung an, bis der Wildgeſchmack im Fleiſch ausreift. Am beſten iſt das Wild in einem luftigen, kühlen Keller aufgehoben. Will man längere Zeit einen Haſen oder ein anderes Stück Wild aufheben, läßt man es ausgenommen und aus⸗ gewiſcht im Fell hängen. Abgezogenes Wildfleiſch kann mehrere Tage in einem mit Eſſig getränkten Tuch aufbe⸗ wahrt werden, ohne an Wert oder Geſchmack zu verlieren. Gewaſchen wird das Wildfleiſch am beſten gar nicht; es wird nur mit einem ſauberen Tuch abgewiſcht, nachdem die blutigen Stellen entfernt ſind. 4 0 Aunbel tamen og dub b rcd vg Der Arzt erlebt auf ſeinen Krankenbeſuchen ſehr viel und nicht nur Erfreuliches. Er findet unvernünftige Pa⸗ tienten und unvernünftige Angehörige, vor allem Mütter und Frauen. Zu ſeinen weniger guten Erfahrungen, die er immer wieder machen kann, gehört das unzweckmäßige Krankenzimmer. Es iſt nämlich durchaus nicht gleichgültig, wie der Kranke untergebracht wird und wo, und die Auf⸗ faſſung, daß der Kranke vor allem bei längerer Dauer der Krankheit in ſeinem Schlafzimmer oder, wo die Wohnung geräumig genug iſt, in einem anderen Zimmer gut unter⸗ gebracht ſei, iſt nicht immer richtig. Sehr oft ſtehen die Verhältniſſe einer richtigen Pflege des Kranken entgegen. Sie zwingen vor allem zur Beſcheidung bei der Unter⸗ bringung des Patienten. Aber oft iſt auch eine zweck⸗ mäßige Unterbringung durchaus möglich und wird doch unterlaſſen. Das iſt nicht zuletzt auf die Gleichgültigkeit der Angehörigen zurückzuführen. Wie oft wird nicht gegen das erſte Gebot jeder Krankenpflege verſtoßen, daß der Kranke in einer ſauberen Umgebung untergebracht ſein ſoll. Peinlichſte Sauber⸗ keit hat im Krankenzimmer zu herrſchen! Es ſoll weiterhin luftig ſein, hell und geräumig und dort liegen, wo das Zimmer am längſten von der Sonne beſchienen wird. Das Krankenzimmer ſoll ruhig ſein, d. h. es darf nicht als Durchgangszimmer benutzt werden oder an einem Korri⸗ dor liegen. Laſſen die Verhältniſſe eine entſprechende Aus⸗ wahl nicht zu, ſo muß jedenfalls die größte Rückſicht auf den Patienten genommen werden.. Vorausſetzung für die Sauberkeit des Zimmers iſt nicht ſelten die zweckmäßige Einrichtung. In einen Raum, in dem der Kranke vorausſichtlich längere Zeit liegen wird, gehören weder Felle, noch Teppiche, noch Uebergardinen uſw. weil ſie allefamt Staubfänger ſind. In dieſem Zim⸗ mer haben auch die vielen Wandanhängſel, wie man ſie oft findet, nichts zu ſuchen, denn auf ihnen ſammelt ſich ebenfalls der Staub, den jeder mehr oder weniger ſanfte Luftzug emporwirbelt. Zur Sauberkeit des Krankenzim⸗ mers trägt auch eine zweckmäßige Tapete bei. Wer es ſich leiſten kann, der richte von vornherein ſeine Wohnung laren, daß er ein Zimmer als Krankenzimmer benutzen 9 verſehe das Zimmer mit einem Oelanſtrich oder 10 einer hellen, möglichſt ungemuſterten, abwaſchbaren fündlich Daß die Fenſter gut ſchließen, iſt ſelbſtver⸗ ei Zur Sauberkeit treibt eine andere Notwendigkeit: In 155 Krankenzimmer muß immer für friſche Luft geſorgt Moden, Da der Patient oft Wochen und nicht ſelten 1 Tag und Nacht in ein und demſelben Raume Sb 11 genügt es nicht, daß am Morgen das Fenſter einen oled breit und dann meiſtens nur kurze Zeit geöffnet imme Die Lüftung hat mehrmals am Tage und dann Fenſte gründlich zu erfolgen. Man braucht dazu nicht das 190 Wir ſofort weit aufzureißen, ſondern kann, beſonders Luft inter, das allmählich tun. Wo die Fenſter mit einer Schwiens klappe verſehen ſind, wird die Lüftung ſelbſt keine kerigkeiten bereiten. Nur ſorge man dafür, daß kein Zug entſteht und daß der Patient gut zugedeckt und, wo es not tut, durch Wärmekruken geſchützt wird. Beſonders v 5 ich ſei man beim Schwitzen, dagegen fürchte man t vor Kälte. In den Städten wird man bie Lü —— mc I HUT tung zweckmäßigerweiſe zwiſchen Abend und Morgen vor⸗ nehmen, da dann die Luft reiner iſt als am Tage. Sehr oft trifft man auf die ſchlechte Angewohnheit, daß nach Verbandwechſel oder Stuhlgang des Kranken das Zimmer mit Karbol oder gar einer wohlriechenden Eſſenz be⸗ ſpritzt wird. Dieſe Mittel nehmen zwar vorübergehend den ſchlechten Geruch, machen aber das Lüften nicht über⸗ flüſſig, weil ſie die Luft nicht verbeſſern. Nachtgeſchirre und Speinäpfe müſſen zugedeckt ſein und gegebenenfalls aus dem Zimmer entfernt werden. Soll das Krankenzimmer grundſätzlich hell ſein, ſo wird ſich doch ſehr oft die Notwendigkeit ergeben, das Licht abzudämpfen. Völlig verdunkelte Zimmer werden von den Patienten nur ſelten ertragen. Wo kein elektri⸗ ſches Licht zur Verfügung ſteht, nehme man zur Beleuch⸗ tung Wachskerzen oder die aus alter Zeit bekannten Oel⸗ lampen, nicht jedoch Petroleumlampen, die die Luft ver⸗ ſchlechtern. Im Winter iſt für eine erträgliche Temperatur zu ſorgen, denn mag für den Geſunden ein kaltes Schlaf⸗ zimmer nicht ſchädlich ſein, dem Kranken iſt es beſtimmt nicht zuträglich. Die Temperatur ſoll für bettlägerige Erwachſene ungefähr 15—16 Grad Celſius und für Kinder Aufna ne E. Haſe— M. Endlich wieder geſund! Die Zubereitung von Wildbret hängt vom perſön⸗ lichen Geſchmack ab. Die einen mögen es durchgebraten, andere wieder faſt roh. Beim Braten ſind mehrere wichtige Faktoren zu beachten. Die Wildbretteile ſollen mit Speck⸗ ſcheiben umwickelt ſein, obgleich Speck und Butter keines⸗ wegs ausſchlaggebend für die Güte des Wildgerichts ſind. Das wichtigſte bei der Bereitung aller Wildgerichte iſt, daß wir Braten, Gulaſch oder Ragout fleißig begießen, damit das Fleiſch ſaftig bleibt und ſeinen ihm eigenen Naturgeſchmack behält. Erziehung zur Selbſtändigkeit Mit dem Laufſtällchen füngt es an. Der Laufſtall lehrt das Kind eines der wichtigſten Dinge: ſich allein mit ſich ſelbſt zu beſchäftigen! Das Kind hat ein paar ganz einfache Spielſachen, die an langen Schnüren am oberen Gitterrand befeſtigt ſind. Es kann dieſe Spielſachen nun nach Gefallen aus dem Ställchen hinauswerfen, wird aber, wenn niemand ſein Geſchrei beachtet, ſehr bald lernen, die Dinge ſelbſt an den Schnü⸗ ren wieder hereinzuholen. Das Kind kann im übrigen im Ställchen herumkriechen, liegen, ſich aufrichten und ſpa⸗ zieren, ohne daß die beſchäftigte Mutter Unfälle zu be⸗ fürchten hat. Wird das Laufſtällchen im Freien aufgeſtellt. ſo ſoll eine waſſerdichte Unterlage ſtraff daruntergeſpannt werden. Das geſchieht am beſten, indem man an allen vier Ecken des Tuches Schlingen befeſtigt, die über vier Holzpflöckchen im Raſen gelegt werden. Die Unterlage ſoll ringsum etwa fünfzig Zentimeter größer ſein als das Ställchen, damit das Kind nicht durch die Stäbe greift, Gras, Erde und Steinchen erwiſcht, ſie in den Mund ſteckt oder ſich damit beſchmutzt. Muttermale. Wir verſtehen unter„Muttermale“ oder„Naevi“ Hautbildungen, die nicht immer angeboren ſind, ſondern die trotz ihrer embryonalen Bedingtheit nicht ſelten erſt im Verlauf des Lebens auftreten und ſich meiſt durch ihre abnorme Färbung, zuweilen auch durch abnorme Behaarung aus dem Gebiete der norma⸗ len Haut herausheben. Die anormale Färbung(Pig⸗ mentierung) äußert ſich meiſtens als mehr oder minder intenſive Braunfärbung in Form von Linſen oder von milchkaffeefarbenen Flecken, zuweilen als behaarte Inſel. Manchmal zeigt ſie ſich als Blaufärbung, deren intenſivſte mit ſtarker Behaarung einhergehende Form als„Mon⸗ golenfleck“ bekannt iſt. Manchmal aber ſtellt ſich der Nae⸗ vus als einfache, fleckförmige Stelle, innerhalb der um⸗ liegenden geſunden Haut dar, der das normale Haut⸗ pigment fehlt. Kommt den Naevi gewöhnlich nur eine kosmetiſche Bedeutung zu, ſo gibt es doch ſeltene Fälle, in denen ſie zur Entwicklung bösartiger Neubildungen Veranlaſſung geben können. Die Beurteilung, ob und wie kosmetiſch ſtörende Male zu entfernen ſind, iſt im⸗ mer Sache des erfahrenen Fachmannes, dem hierzu die verſchiedenſten Methoden zur Verfügung ſtehen. Keine Wäſche ohne Zeichen In kinderreichen Familien iſt das Wäſchezeichnen ein praktiſches Erfordernis. Sehr leicht entſtehen unter den heranwachſenden Kindern Streitigkeiten— niemand will der Beſitzer der Hemdbluſe mit dem Riß im Aermel ſein, niemand„kennt“ die recht durchſichtigen Taſchentücher. Buchſtaben? Monogramme? Oft wird es vorkommen, daß mehrere Kinder die gleichen Anfangsbuchſtaben haben, da hilft ſich die praktiſche Mutter, indem ſie die Wäſche der verſchiedenen Kinder mit unterſchiedlichen, kleinen Signa⸗ turen beſtickt, ein ſtiliſiertes Herzchen oder Kleeblatt, eine geometriſche Figur von ſchöner Form, ein Anker oder Kreiſel für die Knaben. Solche Signaturen können rei⸗ zende Verzierungen für die Wäſcheſtücke darſtellen und ſich heute, da man auch Sportkleidung beſtickt, an Pullovern, Weſten und Badeanzügen wiederholen. Das Stuhlbein iſt abgebrochen! ritzchen ſchaukelte. r ſetzte ſich auf den Stuhl und ließ ihn auf zwei Beinen ſtehen. Dabei wippte er hin und her. f Mutter ſtand am Kochherd und mahnte wiederholt. Aber Fritzchen hörte nicht. ö Krach! Bum!— Fritzchen lag in der Küche und ſchrie, Mutter ſchalt und der Stuhl war entzwei. Das Stuhlbein war abgebrochen. Ratlos ſtand Mutter da, während Fritzchen ſich ſein Hinterteil rieb und heulte. Da ſchaute die Nachbarin herein. „Was iſt denn nur los? Ich hörte ſolch einen lauten Krach?“ fragte ſie teilnehmend. „Ach, der Fritz hat mal wieder nicht gehört. Er ſitzt immer auf den Stühlen wie auf ſo einer Schaukel. Und diesmal iſt es paſſiert, was ich ſchon lange vorausſah. Das Stuhlbein iſt abgebrochen. Das koſtet gleich wieder! Ach, man kommt aus den Geldausgaben nicht mehr heraus, klagt Fritzchens Mutter. „Nicht doch, Frau Müller, das koſt' eich ſo viel. Den Stuhl brauchen Sie deshalb nicht gleich zum Tiſchler ſchaffen, das Stuhlbein iſt ja gleich am Sitz eingebrochen. Da kaufen Sie bloß ein Winkeleiſen in der Eiſenwaren⸗ handlung und befeſtigen das Stuhlbein wieder am Sitz.“ „Geht das?“ „Nun freilich! Bei mir ſind auch ſchon zwei Stühle ſo geflickt. Ich kann es Ihnen zeigen.“ Fritzchens Mutter atmete auf. Sie dankte der Nach⸗ barin und brachte beim nächſten Einkauf ein Winkeleiſen mit heim Damit wurde der Stuhl repariert und 1 noch viele Jahre gehalten.— Allerdings ſchaukeln durfte Fritz nicht mehr darauf. 95. bern und freiwillig sib Dein opfer, denn der Bammer D ſteht freiwillig im Dienſte der Voltzs⸗ gemeinſchaft. 1719 Grad betragen. Das gilt aber individuell; ſo kön⸗ nen fiebernde Kranke und Patienten, die durch Abhärtung an niedrigere Temperaturen gewöhnt ſind, auch im Kran⸗ kenzimmer kühler liegen. Dagegen ſorge man im Sommer für Abkühlung durch feuchtes Wiſchen oder Aufſtellen vor Eimern mit kaltem Waſſer oder Eis.. In der Krankenſtube ſoll Ruhe herrſchen. Wenn man auch den von außen kommenden Lärm nur abdämpfen kann, ſo iſt es doch möglich, für die Ruhe des Patienten zu ſorgen. Unterhaltungen im Krankenzimmer, Kinder⸗ lärm und Muſik im Nebenzimmer, ſchrille Glocken, all das kann vermieden und ſomit dem Kranken der Zuſtand er⸗ leichtert werden. Eva Schwandt. 1 5 1 ö 5 * 1 1 * 10 b 1 1 1 ö 1 . 5 l 45 f i 1 5 1. 1 1 e g* 9 9 1 ö. Ee 1 ** . . a 5 1 8 5 2 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Handball der badiſchen Gauklaſſe. Die Spiele am Sonntag: FC Freiburg— VfR Mannheim Spv. Waldhof— Tv. Hockenheim TSV Nußloch— TSV Oftersheim To. Rot— Tgd. Ketſch Das wichtigſte Spiel des morgigen Sonntages iſt die Begegnung Ketſch Rot. Der Tabellenführer Rot, der mit Ausnahme von Seckenheim noch keine ſtärkeren Gegner gehabt hat, wird zum erſten Male ſein ganzes Können brauchen, wenn er gegen Ketſch beſtehen will; letzteres dürfte dieſes Jahr bei ſeiner gegenwärtigen Form mit einem knappen Sieg aus dieſer Begegnung hervorgehen. Die weiteren Treffen ſind mehr für das untere Ende der Tabelle beſtimmend. Nußloch, Oftersheim und Hockenheim ſind noch ohne Punkte. Die letzteren werden auch aus ihrer Begegnung mit Waldhof nichts Zählbares mitbringen können, wenn auch ihr Platz in der Badiſchen Gauliga nicht ihrem Können entſpricht; ſie haben eben ſtets ſchwere Gegner gehabt. Für Oftersheim kommt die große Gelegen⸗ heit, die erſten Punkte zu holen. Ihr Können dürfte aus⸗ reichen, au chin Nußloch ſich durchſetzen zu können. Das Spiel Weinheim— Seckenheim wurde auf Antrag der Bergſträßler wegen der Feier des 75 jährigen Jubi⸗ läums, zu welchem wir die beſten Glückwünſchſe entbieten, abgeſetzt. Handball der Kreisklaſſe. Tv. Schwetzingen iſt der Gegner des Tbd.„Jahn“ beim morgigen Verbandstreffen im Wörtel. Für Seckenheim iſt Schwetzingen ein Neuling und die Platzmannſchaft wird auf der Hut ſein müſſen, wenn nicht wieder Punkte eines Heimatſpiels verloren gehen ſollen. Von einer kleinen Um⸗ ſtellung in der Mannſchaft verſpricht man ſich eine beſſere Durchſchlagskraft, vor allem im Sturm. Hoffen wir auf ein ſchönes Spiel und beſten Erfolg. Die Jugendmannſchaft tritt zu Ver⸗ ihrem zweiten bandsſpiel in Feudenheim an und zwar findet das Spiel morgens um 10 Uhr ſtatt. —— Auswärtiger Sport. Vorrunde um den Reichsbundpokal— Handball Heer gegen Zivil Im Fußball wird mit Rückſicht auf die Vorrunden⸗ ſpiele zum Reichsbund⸗Pokal⸗Wettbewerb der Meiſter⸗ ſchaftsbetrieb klein gehalten. Folgende Punktetreffen kom⸗ men zum Austrag: Germania Brötzingen— Phönix Karls⸗ ruhe in Baden, FV Zuffenhauſen— Sportfreunde Eßlin⸗ gen, Union Böckingen— Stuttgarter Kickers und VfR Schwenningen— Ulmer FV 94 in Württemberg. Im Gau Südweſt finden keine Spiele ſtatt. In der Vorrunde zum Reichsbundpokal ſehen im einzelnen die Paarungen wie folgt aus: In Mannheim: Baden— Heſſen, in Augsburg: Bayern— Mittelrhein, in Gelſenkirchen: Weſtfalen gegen Südweſt, in Hannover: Niederſachſen— Württemberg, in Düſſeldorf: Niederrhein— Brandenburg, in Hamburg: Nordmark— Pommern, in Erfurt: Mitte— Schleſien, in Chemnitz: Sachſen— Oſtpreußen. Das Auslands⸗Programm zieren ſieben Länderſpiele, und zwar: Frankreich— Schweiz, Oeſterreich— Ungarn, Norwegen— Irland(unter zeitung Dr. Bauwens), Polen gegen Jugoſlawien, Rumänien— Bulgarien, Schweiz B gegen Frankreich B, Polen B— Lettland. Der Handbal'-Sport bringt in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn eine Begegnung zwiſchen einer Auswahl der Wehrmacht und einer deulſchen Nationalelf. In beiden Mannſchaften ſtehen durchweg Spieler, die für Deutſchland ſchon in Länder⸗ kämpfen tätig waren. Württemberg legt eine Ruhepauſe ein. Das übrige Programm: Südweſt: Germania Pfung⸗ ſtadt— TS Herrnsheim, DR Haßloch— VfR Schwan⸗ heim, Viktoria Griesheim— TSG Ludwigshafen, FSV Frankfurt— Polizei Frankfurt; Baden: Freiburger FC 93 en VfR Mannheim, SV Waldhof— TV Hockenheim, Seckenheim— TB 62 Weinheim, TS Nußloch gegen TS Oftersheim, TV Rot— Turngemeinde Ketſch. Im Rugby nimmt das Weltausſtellungsturnier in Pa⸗ ris, an dem auch Deutſchland beteiligt iſt, ſeinen Anfang. In der Leichtathletik dominieren an dieſem Wochenende die Langſtreckenprüfun⸗ gen in Gehen und Laufen.„Rund um Braunſchweig“ iſt ein Gepäckmarſch über 35 km und„Vom Rhein zur Ahr“ betitelt ſich ein 50⸗km⸗Gehen des SV Siegfried Bonn. In Frankfurt wird die traditionelle Stadtſtaffel „Rund um die Anlagen“ gelaufen. Im Turnen herrſcht wieder Hochbetrieb. Mittelrhein und Baden tehen ſich in einem Gautampf in Koblenz gegenüber, in snabrlick zeigt die Deutſchlandriege ihr Können, Ham⸗ burg, Leipzig und Berlin ſtehen ſich in Hamburg gegen⸗ über und in Kaſſel ſteigt ein Klubkampf 1860 München— TSV Leung— CT Kaſſel. Der Pferde Fuel bringt Galopprennen in München⸗ Niem, Dresden, Düſſeldorf und Magdeburg, jeweils am Sonntag, und Reitturniere in München, Kaiſerslauter und Heilbronn. Im Motorsport wird zum elften Male das Marienberger Dreiecksrennen entſchieden. Dieſes Rennen, von den beſten deutſchen Fabrik- und Privatfahrern beſtritten, bildet den Abſchluß der deutſchen Motorrad⸗Rennzeit. Insgeſamt wurden 163 Nennungen abgegeben. Im Radſport gibt es ein gemiſchtes Programm von offenen und überdachten Bahnrennen. Dudenhofen be⸗ ſchließt ſeine Rennzeit mit internationalen Amateurren⸗ nen, auch Kaſſel bringt Rennen fſtr Amateure zur Durch⸗ führung und auf der Pariſer Winterbahn ſtarten in einem 100⸗km⸗Mannſchaftsrennen Bautz⸗Wengler gegen die inter⸗ nationale Spitzenklaſſe. Unter„Verſchiedenes“ erwähnen wir den pen⸗Flug des NSF von Darmſtadt an die einſtraße euſtadt), die Meiſterſchaften der deutſchen Schützen in rlin, die ſüddeutſchen feste a ee und e Schwimmfeſte in Frankfurt a. M. und in aſſel. wei⸗Etap⸗ Sport in Kürze Die Badiſche Pokalelf, die am Sonntag im Mannhei⸗ mer Stadion im Reichsbundpokal-Vorrundentreffen auf die Fußballmannſchaft Heſſens trifft, wurde geändert und ſpielt nun in folgender Besetzung: Drayß(Waldhof); Konrad (VfR. Mannheim), Streib(SVg. Sandhofen); Müller (SVg. Sandhofen), Heermann(Waldhof), Feth(VfR. Mannheim); Fiſcher(1. FC. Pforzheim), Schneider, Siff⸗ ling, Pennig(alle Waldhof), Striebinger(VfR. Mannh.). Heſſen wird nach einer Mannſchaftsänderung in Mann⸗ heim wie folgt antreten: Sonnrein(Hanau 93); Pape(SV. Kaſſel), Lippert(Gießen 1900); Reinhard(Hanau 93), Stiehl Geſſen Hersfeld), Straſſer(Bor. Fulda); Bonard(Heſſen Hersfeld), Jordan(03 Kaſſel), Halbſchmidt, Beyer(beide (SV. Kaſſel), Schaffert(Heſſen Hersfeld). Der Gau Bayern hat ſeine Reichsbundpokalmannſchaft für das in Augsburg ſtattfindende Treffen gegen Mittelrhein ebenfalls geändert. Anſtelle von Krumm(Bayern München) wird Itkoviac(60 München) halblinks ſtürmen. Englands Liga⸗Elf beſiegte in Blackpool vor 20000 Zu⸗ ſchauern die Mannſchaft der iriſchen Liga im Fußball⸗Länder⸗ kampf mit 3:0 Toren. 5 Der Fußballkampf der Hotamannſchaften von Deutſch⸗ land und Holland endete in Düſſeldorf mit einem über⸗ legenen deutſchen Siege von 5:1. Mittelſtürmer, Halblinker, Halbrechter und Linksaußen hatten ſchon vor der Pauſe filr einen klaren Vorſprung geſorgt. Den holländiſchen Ehrentref⸗ fer machte der deutſche Rechtsaußen wieder wett. Schieds⸗ richter war Dr. Baumens(Köln). 5 Hollands Meiſter im Laufen und Gehen über 25 km wurden jetzt in Rotterdam ermittelt. Im Gehen ſiegte A. Toscani(Amſterdam) in 2:12:43. vor F. v. d. Vijver(Am⸗ ſterdam). Im Laufen holte ſich W. J. Baker(Amſterdam) in 1:33:02 vor A. Groeneweg(Rotterdam) den Titel. Paul Pietſch, der bekannte Schwarzwälder Autorenn⸗ fahrer, der beim Training zum Großen Maſaryk⸗Preis ver⸗ unglückte, hat das Brünner Krankenhaus wieder verlaſſen. Der Heidelberger TV. 46 konnte mit ſeiner Frauen⸗ Hockeyelf in Frankreich zwei ſchöne Erfolge feiern. Medoc Bordeaux wurde im Vorſpiel 310 und im Rückſpiel 5:2 be⸗ ſiegt. Die Vielſeitigkeitsprüfung der Kavallerieoffiziere wurde am Freitag in Döberitz mit dem 25⸗Kilometer⸗Geländeritt zum Abſchluß gebracht. In den Geſamtſieg teilten ſich Oblt. v. d. Kneſebeck(Kav⸗Regt. 4) auf Lehndorff und Oblt. Reden⸗Lücken(Kav.⸗Regt. 13) auf Leopard mit je 66 Punkten. Die Nächſtplacierten endeten nur drei Punkte zurück. Die„Zivil“-Handballelf zum Spiel gegen die Wehr⸗ macht am 10. Oktober in Stuttgart wurde nochmals ge⸗ ändert und ſteht jetzt wie folgt: Lüdicke(Deſſau 98); Oepen (Rhenania Düſſeldorf), Müller(SV Waldhof); Eifler (Tura Wuppertal), Keiter(Pol. Berlin), Horn(RSV Mülheim); Steininger(Bewag Berlin), Theilig(Oberalſter Hamburg), Braſelmann(Tura Wuppertal), Jäger(TV Altenſtadt), Zimmermann(SW Waldhof). Welrtmeiſter im Federgewicht wurde der Franzose Maurice Holtzer. Er ſchlug in Algier den Belgier Dolhem im Titelkampf nach Punkten. Larry Gains traf in London auf den auch in Deutſch⸗ land bekannten franzöſiſchen Schwergewichtler Charles Rutz und ſiegte in der zweiten Runde euliſchedend. Das Karlsruher Waſſerballturnier, das am 9. und 10. Oktober ſtattfinden ſollte, iſt mit Rückſicht auf die Gaukul⸗ turwoche auf einen ſpäteren, noch nicht feſtgeſetzten Zeit⸗ punkt verſchoben worden. Berlins Hockeyfrauen, die am 24. Oktober in der Eichen⸗ ſchild⸗Vorrunde gegen Pommern in Stettin ſpielen, wer⸗ den in folgender Aufſtellung antreten: Kennin(SCC); Kohlſchütter(BC), Fritſch(Rot⸗Weiß); Thien(BHC), Kobe(Rot⸗Weiß), Preuß(Brandenburg); Veit 1 Drews(Rot⸗Weiß), Keller(BHC), Mauritz(Rot⸗Weiß Heegard(Rot⸗Weiß). „ Erſter Ein, opfſonntag 1937 Das große Werk der deutſchen Solidarität, das WH ruft am Sonntag zur Eintopfſammlung. Vor vier Jahren iſt dieſer Appell erſtmals ergangen. Heute gehört fei Befolgung zur Selbſtverſtändlichkeit. Der Eintopfſonnt iſt auch nicht dazu geſchaffen, ſich mit einer Geldſpende das Gewiſſen zu erleichtern, ſondern er ſoll ein Tag wirklicher Solidarität ſein. Das heißt mit anderen Worten, auch der gutſituierte Volksgenoſſe ſoll ſich an dieſem Tage mit ſeiner Familie an eine einfache Koſt halten, um das damit er⸗ parte Geld dem Winterhilfswerk zuzuführen. Deshalb ha⸗ ben auch die teuerſten Hotels mittags mit einem ſchl Eintopfgericht aufzuwarten und ihre Gäſte, auch die Aus. länder, finden das ganz in der Ordnung. Unſere Haus, frauen haben im Laufe der Jahre reichliche Erfahrungen in der Küche geſammelt, um mit beſcheideneren Mitteln als an anderen Sonntagen ein recht ſchmackhaftes und nahr⸗ haftes Gericht auf den Tiſch zu ſtellen. ichten „Das ganze deutſche Volk ſetzt ſich an einen Tiſch!“ Daß die Spenden der Eintopfſonntage, mögen ſie auch für den einzelnen Volksgenoſſen geldlich nicht viel bedeuten, im Ganzen recht ſtattliche Summen ergeben, hat der Jah⸗ resbericht des WHW für 1936/37 nachgewieſen. Die Ein. topfſonntage des vorjährigen Winterhilfswerkes erbrachten insgeſamt 33,7 Millionen Mark ein. Der Ertrag in den einzelnen Gauen war folgender: in Groß-Berlin 27855 Millionen, Sachſen 2,6 Millionen, Weſtfalen⸗Süd 2/3 Millionen, Düſſeldorf 1,76 Millionen, Württemberg 15 Millionen, Schleſien 1,46 Millionen, Weſtfalen⸗Nord 14 Millionen, Heſſen⸗Naſſau 1,4 Millionen, Kurmark 1 Mil⸗ lionen, Baden 1,15 Millionen, Schleswig⸗Holſtein 11 Mil⸗ lionen, Köln⸗Aachen 1,08 Millionen, Thüringen 1,05 Mil⸗ lionen, Süd⸗Hannover⸗Braunſchweig 1,03 Millionen Mark. Die anderen Gaue ſtanden unter der Millionengrenze: Eſſen 974000, München⸗Oberbayern 971000, Magdeburg⸗ Anhalt 951 000, Hamburg 922 000, Pommern 871 000, We⸗ ſer⸗Ems 838 000, Pfalz⸗Saar 827000, Halle 725 000, Oft⸗ preußen 671000, Bayriſche Oſtmark 647 000, Franken 639 000, Oſt⸗Hannover 537 000, Mecklenburg⸗Lübeck 534000, Koblenz⸗Trier 509 000, Kurheſſen 427000, Schwa⸗ ben 531 000, Mainfranken 290 000, Danzig 95 000 Mark. Der Gemeinſchaftsſinn des deutſchen Volkes, dieſe ſchönſte Frucht nationalſozialiſtiſcher Erziehung, wird da⸗ für ſorgen, daß auch dieſer erſte Eintopfſonntag der beſte Auftakt für das Werk der nationalen Solidarität aller Deutſchen wird. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5 Konzert; 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.15 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe(7 bis 7.10) Frühnachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgenkon⸗ zert; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wet⸗ ter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlet von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 10. Oktober: 6 Hafenkonzert; 3 Waſſerſtandsmeldungen; anſchl. Wet⸗ ter und Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9.30 Sonn⸗ tagmorgen ohne Sorgen; 10 Morgenfeier der SA., Gruppe Südweſt; 10.45 Schallplatten; 11.30 Deutſche Wehr am Oberrhein, Funkbilo aus dem badiſchen Armeemuſeum; 12 Platzkonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Achtung!, Achtung!, Gelber Pirat!, ein Kaſperl⸗ abenteuer; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde, Schallplatten; 15.30 Chorgeſang; 16 Stuttgart ſpielt auf; 18 Rüſt' die Stim⸗ meß wie's gebührt, Inſtrumente friſch beſchnürt, elſäſſiſche Hausmuſik; 19 Nachrichten, Sport; 19.30 Das Neueſte zum Tanz, Schallplatten; 20 Tosca, Oper von Puccini; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; anſchl.: Echo von der badiſchen „ 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nacht⸗ muſik. Montag, 11. Oktober: 10 Der beherzte Flötenſpieler, Märchenſpiel; 10.30 Sende⸗ pauſe; 17 Oratorium der Arbeit; 18 Aus neuen Filmen, Schallplatten; 19.15 Sturtgart ſpielt auf; 21 Jetzt iſt d Saiſon vorbei, bunte Stunde; 22.20 Echo der badiſchen Gaukulturwoche; 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 12. Oktober: 10 Südlich der Donau, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 18 Vom tatenfrohen Leben; 19.15 Vom Schwabenland zur Waterkant, die Rundfunkſpielſcharen Stuttgart und Ham⸗ burg der HJ. ſingen, ſpielen und erzählen; 20 Wie es euch gefällt; 21.15 Abendkonzert; 22.20 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; anſchl.: Echo der badiſchen Gaukulturwoche; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 13. Oktober: 10 Johann Sebaſtian Bach und eine Söhne 10.30 Sendepauſe; 18 Unbekanntes aus 9 8 Paul⸗ Katz⸗Gedächtnisſtunde; 19.15 Unser fingendes, klingendes 5 21.15 Die nach Often 1 225 Jahre e Nachrichten, 85 e e 150 5 50 2 Zeit, en,„Sport; anſchl.: r badi Gau⸗ kultürwoche; 22.30 Wer macht mige 8 olge; Reichsſender Frankfurt a. M.: Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſik am Morgen; 9.45 Sendepauſez 10 Schulfunk; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Sendepauſe; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, offene Stellen, lokale Nachrichten, Wetter; 18.15 Mittagskonzert 11; 14 Zeit, Nach⸗ richten; 14.10 Schallplattenkonzert; 15 Volk und Wirtſchaftz 15.15 Sendepause; 16 Nachmittagskonzert; 18 Zeitgeſchehen im Funk; 19 Zeit, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport. 5 Jeden Sonntag, 10. Oktober: 1 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 805 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Deutſche Scholle; 8.45 Kla⸗ viermuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Weihe des Lehens; 10 Unſer Volk iſt in einem jeglichen von uns; 10.30 Chor⸗ geſang; 11.15 Abſchied, Karlsbader Novelle; 11.30 Muſik⸗ tage 1937 in Kaſſel: Wiener Klaſſik; 12 Muſik am Mittag; 13 Sportereigniſſe des Sonntags; 13.15 Muſik am Mittag 14 Für unſere Kinder: Achtung! Achtung!, Gelber Pirat, luſtiges Kaſperlſpiel; 14.30 Kleine Muſik; 15.15 Deulſche Scholle; 16 Nachmittagskonzert; 16.50 Sport des a tags; 7 Muſiktage 1937 in Kaſſel: Hiſtoriſche Blasmuſi und Lieder der Bauern und Jäger; 18 In Sachen Herbſt .„heiteres Funkppiel; 19 Zelt, Nachrichten; 19.10 Geſänge der Leidenſchaft; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 9 0 terhaltungskonzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22 uh erſcut lokale Nachrichten, 2215 Sport; 22.20 Deuſche Meiſtenſchaß der Zeitungsfahrer; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nach muſik. Montag, 11. Oktober: 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 1545 Sendepause; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.15 Muſtkaliſch Meiſterwerke; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 12. Oktober: 67 1 40 10.45 Sportfunk für die Jugend; 11 Sendepauſe; 11 Deutſche Scholle, 15.15 Für die Frau; 15.30 Serdepauſz 19.10 Lach, mein Herz, heiteres Unterhaltungskonzert; Die Eifel, Funkfolge; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 13. Oktober: der 9.30 Sendepauſe; 11.45 Deutſche Scholle; 16 15 und Balladen; 16.30 Rachmittagskonzert; 19.10 Anſer gendes, klingendes Frankfurt; 21.15 Der brennende Ibn Hörspiel; 22.20 Kamerad, wo biſt du?; 22.30 Unterha und Tanz.