Ver⸗ igel ung delt eki⸗ het den eim der, der jekt ord⸗ Uhr Rr. 237 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 11. Oktober 1937 Badiſche Gaukulturwoche „das Grenzland Schule der Politik und der Kultur“. Karlsruhe, 10. Oktober. Als Auftakt zu der am Samskagabend durch den Gau⸗ leiter und Reichsſtakthalter Robert Wagner erfolgten Er⸗ öffnung der 2. Badiſchen Gaukulturwoche wurde in dem ſeflich geſchmückten Rakhausſaal eine Landeskagung der Reichskuͤlturkammer abgehalten, die Landeskulkurwalter und Leiter des Reichspropagandaamtes, Adolf Schmid, mit einer kurzen Anſprache eröffnete. Der Kulturreferent im Reichspropagandaamt Baden, heiner Stähle, erläuterte Sinn und Aufgabe der 2. Kul⸗ fürwoche; Obergebietsführer Cerff befaßte ſich mit der Kulturarbeit in der Hitlerjugend. Er teilte mit, daß in zukunft die Kulturtagungen der HJ immer mit dem Kul⸗ krtag zuſammen abgehalten werden müßten. Im Mittelpunkt der Tagung ſtanden Ausführungen 0 Reichskulturwalter Moraller. Er erinnerte zu Beginn ſeiner Darlegungen an das Wort des Gauleiters Robert Wagner:„Wir wollen den Feſtun⸗ gen aus Beton und Stahl auf unſerer deutſchen Seſte Fe⸗ ſtungen des Geiſtes entgegenſetzen“. Dieſes Wort habe eine Gültigkeit auch in dieſer Zeit, wo wir heute den Pan⸗ zertürmen anderer nicht mehr lediglich Tankattrappen und Regenſchirme entgegenſetzten. Mit jenem Wort wurde der Sinn jeder kulturellen Arbeit in dieſem Lande gekennzeich⸗ net, Das Grenzland iſt nicht nur eine hohe Schüle der Po⸗ litik, ſondern auch die hohe Schule der Kultur. Heute geht es nicht darum, daß der Künſtler ſeine individuelle Eigen⸗ art zeigt, ſondern in ſeinem individuellen Weſen unſer Deutſchtum und damit unſere nationalſozialiſtiſche Haltung ausdrückt. Gerade dieſe hohe Verpflichtung zu erkennen und darnach zu handeln, macht den Künſtler unſerer Zeit aus gegenüber den anderen. die noch den überwundenen küm⸗ merlichen Ideologien ergeben ſind. Wenn wir nun jedes Jahr im ganzen Reich die Gau⸗ kulturwochen abhalten, dann ſagen wir mit Stolz, daß es alljährlich beſſer geworden und vorwärts gegangen iſt. Es iſt eine Heerſchau der Leiſtung, wie ſie nicht ſchöner ge⸗ dacht werden kann, eine Schau, die aber auch neuen Auf⸗ trieb geben ſoll, um neue Kräfte auf den Plan zu rufen.“ Der Redner überbrachte die Grüße des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, und ſchoß mit einem Appell, das Land Baden zu einer un⸗ bezwingbaren Feſtung zu machen. In der achten Abendſtunde des Samstags bewegte ſich ein impoſanter Fackelzug der Parteigliederungen zur Städt. Festhalle, wo die Fackeln zuſammengeworfen wurden. In der Feſthalle begann dann gegen 21 Uhr die Große Kulturkundgebung zur Eröffnung der zweiten Gaukulturwoche. Nach dem Einmarſch der Standarten und Fahnen unter den Klängen des Fahnenliedes und dem Vortrag richtungweiſender Führerworte ſprach der ſtellv. Gauleiter Röhn herzliche Be— grüßungsworte. Die Gaukulturwoche ſolle nach dem Wil⸗ len des Gauleiters die artgemäße deutſche Kultur dem Volk und das Volk der artgemäßen deutſchen Kultur näher⸗ bringen. Nach dieſem Hinweis auf den Sinn der Gaukul⸗ türwoche behandelte der Leiter des Raſſepolitiſchen Amtes der NSDAP, Dr. Walter Groß, in hochintereſſanten Darlegungen, die ſich durch ſchlagende Beweiskraft auszeichneten und die geſpannte Aufmerkſam⸗ 96 der Zuhörerſchaft fanden, das Thema„Raſſe multur“. Der Redner ſtellte den nationalſozialiſtiſchen Kultur⸗ begriff klar heraus:„Kultur iſt jener große Strom, der ch wie Ebbe und Flut im Kommen und Gehen, dem Schenken und Beſchenktwerden äußerte. Kultur iſt völkiſch gebunden und nicht zu trennen von der Raſſe. Die Kultur des deutſchen Menſchen iſt nicht eine Wolke im leeren Raum, ſie iſt das Werk der deutſchen Raſſe. Alle große Vergangenheit und Gegenwart, alle Kultur, die ihr gehört, it an ſie gebunden, und zwar an die Raſſe nordiſcher Prägung, ohne die ſie zuſammenbricht und verſinkt“ Der bon lebhaften Zuſtimmungskundgebungen begleite⸗ e folgte am Schluß ſtürmiſcher, langanhaltender eifall. Alsdann erklang die„Chorhymne“ aus der„Feier der Arbeit“ von Gerhard Schumann. Bei der Aufführung wirkten mit der Kreismuſikzug Karlsruhe, der Muſikzug des Reichsarbeitsdienſtes ſowie ein von den Parteigliede⸗ rungen und dem Reichsarbeitsdienſt gebildeter Chor. Die muſikaliſche Leitung hatte der Komponiſt Franz Philipp übernommen und 175 —— Als Dr. Zenker die Treppe hinuntereilte, ſchlugen ihm 9105 Rauchwolken entgegen, zudem roch es ſtark nach 8. Brannte es?.. Um des Himmels willen! „Irrgang! Brandt! Steguweit!“ brüllte Zenker. Im andern Laufgang ſtieß er auf den Ballonmeiſter Steguweit. ö „Wo brennt es?“ ſchrie Zenker ihn an. Ich weiß es nicht!“ Sie ſtürmten weiter. ſuchten die Brandſtelle. ö Zenker beugte ſich weit aus einer Luke. Aber weder ie Funkbude noch ein Motor ſchien zu brennen. Es war 1 0 zu ſehen. Und doch drangen durch die offenen eben in der Außenhülle dicke Rauchſchwaden von aßen her ein. 8 Plöglich lachte Dr. Zenker laut und aus vollem Halſe. chob ſeinen Oberkörper durch die Klappe wieder zurück und lachte noch toller. är er irrſinnig geworden? a e Gott— Zenker, was iſt los?!“ brüllte Irrgang ich wurde kreidebleich im Geſicht, ſeine Augen weiteten ſich immer mehr.. Das— das 9 Hlen wollte hinausrennen. 1110 leiben Sie!“ hielt ihn die ſcharfe Stimme Zenkers Inzwiſchen hatte ſich oben im Saal das Gerücht ver⸗ breitet:„Das Sch Hemi„„ 1-3 f ME Hinter ihnen Irrgang. Sie Nunmehr ergriff, f herzli Reichsſtatthalter 0 Robert Wagner das Wort zu Ausführungen über die nationalſozialiſtiſche Kulturpolitik. Er führte ale e In der Ueberzeugung, daß eine wahrhaft große Kul⸗ tur nur aus der breiten Maſſe des Volkes kommen kann, hat die nationalſozialiſtiſche Bewegung nach ihrer Revo⸗ tion durch alle erdenklichen Mittel die kulturſchöpferiſchen Kräfte unſeres Volkes zu wecken verſucht. Wie das politi⸗ ſche und wirtſchaftliche Leben hat ſie das kulturelle Leben Deutſchlands auf die bisher in der Geſchichte bekannte breiteſte Volksgrundlage geſtellt. Denn es iſt uns heute ganz klar: Alle Werte ruhen im Blut des Volkes. Es iſt die Aufgabe der Volksführung, dieſe Werte zu ſuchen und zu finden und der Gemeinſchaft des Volkes nutzbar zu ma⸗ chen. Die Ideen und Ideale, die uns der Führer gegeben hat, werden für dieſen Ausleſeprozeß die beſten Magnete ſein. Es iſt vornehmlich der Sinn der Gaukulturwoche, dieſe Magnete immer wieder anzuſetzen und die Tüchtig⸗ ſten und Begabteſten aus unſerem Volke herauszuholen. Es kann jedoch nicht nur unſere Aufgabe ſein, die kul⸗ turſchöpferiſchen Kräfte unſeres Volkes zu wecken. Wir ha⸗ ben größere Pflichten. Wir müſſen die einmal„entdeckten“ Kräfte fördern und ihnen zu ihrer Aus- und Fortbildung verhelfen. Opfer, die den Beſten eines Volkes gebracht werden, ſind koſtbarſte Saat für das Glück und die Zu⸗ kunft eines Volkes. Eines dieſer Mittel, die zur Förderung unſerer Kulturſchaffenden führen, iſt die Auszeichnung mit den Kulturpreiſen der Partei oder des Staates. Ich habe mich deshalb im letzten Jahr entſchloſſen, den Kulturpreis des Gauleikers zu ſtiften. Mag auch dieſer Preis zu ſeinem beſcheidenen Teil dazu beitragen, jene unſterbliche, ewige Kultur zu ſchaffen, deren Vorboten wir in den Werken des erſten Künſtlers unſerer Zeit bereits kennen, in den Werken un⸗ ſeres Führers Adolf Hitler. Im erſten Jahr ſeines Beſtehens habe ich den Kulkur⸗ preis des Gauleiters einem Baumeiſter zuerkennen dürfen. Ich freue mich, dieſen Preis dieſes Jahr dem Dichter Friedrich Roth verleihen zu dürfen. Pg. Roth! Sie haben in Ihren Werken um das natio⸗ nalſozialiſtiſche Ideengut gerungen, jenes Ideengut, das unſer Volk aus dem ſchlimmſten Verfall ſeiner Geſchichte errettet hat. Der Kulturpreis des Gauleiters 1937 ſei da⸗ her eine Anerkennung Ihres Schaffens und Wirkens. Neh⸗ men Sie die Urkunde des Preiſes mit dem Wunſche der ganzen nationalſozialiſtiſchen Bewegung entgegen, daß Sie auch weiterhin e für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland wirken mögen!“ a Der Träger bes Kulturpreiſes iſt im Jahre 1897 in Heidelberg geboren. Der Weltkrieg rief den i zur großen Schar der Freiwilligen. Nach mehrfachen Verwendungen im badiſchen Schuldienſt wurde Roth an eine Karlsruher Schule verſetzt, ſodann un⸗ ter Betreuung mit einem bibliothekariſchen und archivali⸗ ſchen Poſten beurlaubt. Roth fand zunächſt Beachtung durch lyriſche Gedichte, die er einzeln und in Sammlungen(„Der Lichtkreis“) ver⸗ öffentlichte. Seine Bedeutung erwies ſich dann weiterhin durch ſein ee ere dramatiſches Schaffen. Seine Schauſpiele„Der Usmüller“ und„Ich ſuche die Erde“ wur⸗ den in Mannheim und Karlsruhe erfolgreich uraufgeführt. Mit den hiſtoriſchen Dramen„Der Türkenlouis“ und„Der Verwandler der Welt“ ſtieß Roth in Neuland in ſtärkſter weltanſchaulicher Untergründung und Begründung vor. Friedrich Roth 9 zu den früheſten Zeugen der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei. Dem weiteren Schaffen des Dichters Friedrich Roth, der im heimatlichen Kulturkreis den pfälziſchen Volksteil hervorragend und beiſpielhaft vertritt, ſieht man mit Spannung und Hoff⸗ nung entgegen. begrüßt, Gauleiter und Zur Gaukultu woche „Wieviele Deutſche kennen denn überhaupt die Meiſter⸗ leiſtungen unſerer Kunſt? Es iſt die erſte große Aufgabe 15 990 Dritten 155 daß es die kulturellen Werke der Vergangenheit ſorgfältig pflegt und ſie der breiten Maſſe unſeres Volkes zu vermitteln ſucht. Das Entſcheidende bleibt, daß wir uns bemühen, unſer Volk wieder auf dem Wege über die Freude und Schönheit wenn möglich zum Erhabenen zu führen.“ Adolf Hitler. Wer es zuerſt geſagt, wußte kein Menſch. Aber ſo⸗ fort bemächtigte ſich aller eine wahnſinnige Angſt. Es war wie bei einer Schiffskataſtrophe: die Frauen ſchrien hell und kreiſchend vor grenzenloſer Angſt auf, warfen die Arme in die Luft oder fielen in Ohnmacht, und die Männer ſtanden ſekundenlang wie Bildſäulen mit weißen, ſchreckerſtarrten Geſichtern da. Alles drängte den Türen zu, bebte und betete um ſein Leben, und diejenigen, die im Leben keine Frömmler wa⸗ ren, wurden es in wenigen Sekunden. Stühle wurden krachend umgeworfen, hier und dort ſplitterte, Glas und Porzellan. Irgendein beherzter Mann ſchrie gellend: „Erſt die Frauen!“ 5 „Wie wollen wir uns retten? 5 ere auf peitſchte Stimme.„Es gibt ja keine Rettungsmöglichkeit „Wir müſſen aufs Waſſer!“ „Halt!“— eine meſſerſcharfe Kommandoſtimme. Es iſt Eine andere aufge⸗ 111 Irrgang. Aber er wird mit brutalen Fäuſten zur Seite ge⸗ oben. 5„Landen! Sofort landen!“ alt! Halt!“ 1 it iſt unbeſchreiblich. „Im Saal bleiben!“ „Landen!“ „Wir verbrennen „Feuer! 8 12 — wo denn?! e Wätsrendbeſſen ſteht Ruth mit wachsbleichem Antlitz und flackernden, brennenden Augen im Hintergrund des Saales und preßt die Lippen zuſammen. ein Laut kommt über ihren Mund. Ihre Bruſt wogt. Dem angſtgepeitſchten flüchtigen Menſchenhaufen, der kaum noch weiß, was er tut, wird plötzlich im mittleren Laufgang durch Dr. Zenker und drei Leute der Beſatzung der Weg verſperrt. 11 1 „Stark und unüberwindlich“ Roſenberg vor dem Volk der Grenzmark. Landsberg a. d. W., 11. Oktober. In dem mit Fahnen und Herbſtlaub geſchmückten Wohlſahrtshaus in Landsberg ſprach Reichsleiter Roſen⸗ berg. Als er, ſo führte Roſenberg aus, Hunderte von Kilometern dieſer deutſchen Grenze abgefahren habe, da ſei ihm ſo recht anſchaulich das alte Wort der Sozialdemo⸗ kraten und Volksverräter von damals,„daß einen verlo⸗ renen Krieg nur die Kapitaliſten zu tragen haben“, wider⸗ legt worden. Gerade die ſchaffenden Menſchen, und beſon⸗ ders die an der Grenze, ſeien die Leidtragenden geweſen, die den Krieg zu zahlen hatten. Wir aber hätten nun alles daranzuſetzen, daß ſich ein ſolcher Zuſammenbruch in der deutſchen Geſchichte nicht wiederholt. Das ſei die große Auf⸗ gabe, die ſchon einmal, zu Beginn ihres Kampfes, vor der NSDAP geſtanden habe, und die auch heute noch als das wichtigſte Problem vor der deutſchen Nation ſtehe. Vor⸗ dringlich vor allen übrigen Aufgaben ſei die Notwendig⸗ keit einer nationalen Regierung geweſen und die Forde⸗ rung der Gleichberechtigung. Um die nationale Freiheit zu ſichern, ſei kein natio⸗ nales Opfer zu groß, das habe der Führer ſchon vor zehn Jahren programmatiſch erklärt aus der Erkenntnis her⸗ aus, daß erſt ein Volk, das ſeine Freiheit zu ſchirmen ver⸗ kae. den Schild über alle ſozialen Maßnahmen halten ann. In dieſem Zuſammenhang wies der Reichsleiter die ausländiſchen Vorwürfe und Behauptungen zurück, daß Deutſchland infolge der nationalſozialiſtiſchen Revolution viele von ſeinen früheren Sympathien verloren habe. Stürmiſchen Beifall erntete er, als er erklärte:„Lieber weniger von dieſen Sympathien, aber mehr Reſpekt vor Deutſchland!“ Der überwundene Klaſſenkampf Großkundgebung der Arbeitsfronk in Bayreuth. Bayreuth, 11. Oktober. In der Ludwig⸗Siebert⸗Feſthalle in Bayreuth fand als Abſchluß der Reichstagung des deutſchen Volksbildungs⸗ werkes eine Großkundgebung ſtatt. Lebhaft begrüßt, führte Gauleiter Wächtler u. a. aus:„Jeder muß die Größe unſerer deutſchen Geſchichte erfahren und kennenlernen, muß herangeführt werden an die Schöpfungen des deutſchen Geiſtes. Der Gemeinſchaft verdanken wir es allein, daß das Volk beſtehen bleibt, und die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit allen ihren Nebenorganiſationen, aber auch das Amt Volksbildungs⸗ werk, deſſen Tagung in den letzten Tagen hier ſtattgefun⸗ den hat, haben ihren Anteil daran.“ Jubelnd begrüßt betrat dann Reichsorganiſakionsleiter Dr. Ley das Rednerpult. Er führte u. a aus:„Im Auguſt 1933 gab mir der Führer den Befehl, eine Urlaubsorganiſation zu gründen. Aus dieſem Auftrag wurde dann das Werk, in dem die Lebensbejahung des deuſchen Volkes ihren Niederſchlag gefunden hat. Wir wollen die Freude als Mit⸗ tel, dem Volke Kraft zu geben. Wenn das Werk„Kraft durch Freude“ heute das Populärſte iſt, ſo liegt es daran, daß wir etwas in Angriff genommen haben, nach dem ſich das deutſche Volk längſt ſehnte. Wir öffneten mit unſerer Idee einen Quell, der uns ſo⸗ 915 lebhaft entgegenſprudelte, dabei beſtand aber zunächſt ie Gefahr, daß wir einen platten Amüſierbetrieb aufzo⸗ gen. Das lehnten wir ab, wir hatten uns von Anfang an zum Ziele geſetzt, dem Volk in der unaufdringlichſten Weiſe 5 1 8 zu bringen, die von unſeren Vorfahren aufge⸗ aut iſt. Die Klaſſenkampffrage kam ja nicht aus materieller Not, ſondern deshalb, weil der Arbeiter inſtinktiv emp⸗ fand, an dem, was man deutſche Kultur nennt und was man mir vorenthält, haben meine Vorfahren auch ihren Anteil gehabt, denn Kultur iſt die Geſamtſumme der Ar⸗ beitsleiſtung eines Volkes. Ein paradleſiſches Schlaraffen⸗ leben können wir dem Volk nicht geben. Das iſt nun ein⸗ mal nicht bequem, ſondern hart und männlich. Im über⸗ wundenen Syſtem wurde das häßliche in das Blickfeld ge⸗ W Der Führer ſtellte uns ſtattdeſſen das Schöne vor. elchen ungeheuren Schritt haben wir vorwärts getan! Alles Schlechte iſt aus dem Weg geräumt. Jetzt wollen wir weiter arbeiten.“ „Es iſt nichts geſchehen!“ verkündet Zenker mit Auf⸗ gebot ſeiner ganzen Lungenkraft und hebt die Arme. „Aber das Schiff brennt doch!“ a „Nein, es befindet ſich ſogar in beſter Form! Bitte, meine Herrſchaften, verfügen Sie ſich in den Saal zurück. Sie haben nicht das geringſte zu befürchten für Ihr Le⸗ ben. Ich werde Ihnen oben die nötige Erklärung ah⸗ geben— bitte...!“ Und ſein verſtohlenes Lächeln wirkt auf die entfeſſelten Gemüter befreiend. Als ſie ſich alle wieder im Saal befinden, die Geſich⸗ ter noch bleich und verſtört, hängen die Augen wie feſtge⸗ ſogen an den ſich im leiſen Spott kräuſelnden Lippen Dr. Zenkers: 3 f „Nichts brennt! Das Schiff iſt, wie geſagt, in beſter Form! Zunächſt konnte auch ich mir das Rätſel über die dicken Rauchſchwaden, von denen das Innere des Schif⸗ fes noch immer erfüllt iſt, nur mit einer Brandurſache er⸗ klären und war auf das höchſte beſtürzt. Bald aber kam ich der Sache auf den Grund: das Schiffsinnere iſt noch voll von Golfſtromluft. Mit dem Höhergehen vorhin iſt die kalte Luft, die in dieſen Regionen herrſcht, durch die offenen Klappen eingedrungen, hat die Feuchtigkeit der warmen Innenluft kondenſiert, und dadurch haben ſich die dicken Nebelwolken gebildet, die auch ich anfänglich für Rauchwolken hielt.. und die Sie, meine Herrſchaften, leider ganz unnütz in ſolche Aufregung verſetzt haben. In zehn Minuten wird der Wärmeausgleich wieder hergeſtellt ſein— und der Spuk hat ein Ende! Schade“— er warf einen bekümmerten Blick auf den weißgedeckten Tiſch—, „ſchade, daß in dem Trubel auch einiges Geſchirr entzwei⸗ gegangen iſt!... Aber wir haben ja Erſatz dafür. Spei⸗ ſen wir weiter! Es iſt ja noch einiges auf dem Tiſch! ... Uebrigens iſt dieſer geſpickte Rinderbraten ein Hoch⸗ genuß und macht unſerm Koch alle Ehre.“ f FPortſetzung folgt. e 8 — * 8 * e 5 0 * J — 5— — — N mee per - * ape — 4 Sport und Spie Einheimiſcher Sport Fußball. Ilvesheim ſpielt unentſchieden. Alemannia Ilvesheim— Amicitia Viernheim 1:1(1:0) Groß war das Intereſſe, das die Fußballanhänger dieſem Spiel auf dem Ilvesheimer Sportplatz entgegen⸗ brachten, bei dem ſich der Meiſter dem derzeitigen Tabellen⸗ führer ſtellte. Die Zuſchauerzahl war entſprechend groß. Wenn auch die Ilvesheimer an 6. Stelle der Tabelle ſtehen, ſo ſind ſie bei den kaum begonnenen Spielen der Bezirksklaſſe doch ſehr ernſt zu nehmende engere Mit⸗ bewerber, die bis jetzt allerdings noch nicht richtig in Fahrt kamen. Im Ilvesheimer Tor ſah man erſtmals Schmidt, früher Fortung Heddesheim. Gleich zu Beginn des Spieles zogen die Alemannen energiſch los und mehrmals lag ſchon in dieſer Zeit die Führung für Ilvesheim in der Luft. Der Torhüter der Gäſte hatte in dieſer Periode viel zu tun, zeigte ſich aber ſeiner Aufgabe gewachſen, ſodaß die Einheimiſchen keinen Erfolg buchen konnten. Aber auch Viernheim kam nun in Fahrt und bedrängte das Tor der Einheimiſchen. Ein Schuß von Koob ging aber weit über das Tor. Kurz vor Halbzeit errang dann nach ſcharfem Kampf Ilvesheim durch Hartmann die Führung, was naturgemäß großen Beifall bei Ilvesheim auslöſte. In der zweiten Halbzeit hatten die Gäſte mehr vom Spiel, da die Alemannen mehr devenſiv ſpielten und es darauf anlegten, den Vorſprung zu halten. Ilvesheim nahm Zeh in die Verteidigung zurück und kämpfte er⸗ bittert, um Erfolge der Grünen, die hier das beſſere Spiel zeigten, zu verhindern. Die Verteidigung der Einheimiſchen hatte aber alles zu tun um dies zu erreichen, und ſpielte in dieſer Periode ausgezeichnet. Kurz vor Schluß waren die Anſtrengungen der Viernheimer aber doch von Erfolg gekrönt: ein wuchtiger Schuß von J. Müller brachte den Ausgleich. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Lauer-Plankſtadt ſehr gut geleitet. Als beſte Mannſchaftsteile beider Elf kann man die Verteidigung bezeichnen. er Handball der Kreisklaſſe. Tbd.„Jahn“ 1— Tv. Schwetzingen 1 8:4(413) Tbd.„Jahn“ Igd.— Tv. Schwetzingen Igd. ausgef. Auch das geſtrige Spiel im Wörtel hat gezeigt, daß Seckenheim bei ernſtlichem Wollen in der Lage iſt, eine nicht unbedeutende Rolle in den Verbandsſpielen der Kreis⸗ klaſſe zu ſpielen. Schwetzingen ſtellte eine nicht zu verach⸗ tende Mannſchaft ins Feld, die in ihrem Halblinken eine äußerſt gefährlichen Torſchützen hatte. Vom Anſpiel weg ſah man die Einheimiſchen in Front, die auch die erſten beiden Tore erzielten und bis zum Schluſſe ſtets in Führung lagen. Nur einmal hatte Schwetzingen auf 323 gleich⸗ gezogen. Die Umſtellung bei S. hatte ſich bewährt, der Sturm war bedeutend aktionsfähiger, auch wurde beſſer geſchoſſen, obſchon immer noch manche Mängel zu Tage traten. So ſchoß der Linksaußen freiſtehend vor dem Tor daneben. Der kämpferiſſche Einſatz gepaart mit verſtändnis⸗ vollem Zuſammenſpiel brachte in der zweiten Hälfte noch 4 Erfolge, die den Sieg ſicher ſtellten. Da der Verein in der Lage iſt, durch neue Reſerven das Mannſchaftsgefüge noch mehr zu vervollkommnen, darf man auf das weitere Abſchneiden der Turnerbündler geſpannt ſein. Die Haupt⸗ ſache muß bleiben, Training und wieder Training. Bei der Jugend blieb der Verbandsſchiedsrichter aus, ſodaß das Spiel ausfallen mußte. * Handball der badiſchen Gauklaſſe. SV Waldhof— TW Hockenheim aus TSV Nußloch— TSWe Oftersheim 514 TV Rot— Tgd Ketſch aus Freiburger F— YVfR Mannheim 6·8 Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte TV. Not 3 3—— 2 20 6 V. f. R. Mannheim 4 3— 3 6 S. V. Waldhof 2 2—— 348 4 Tad. Ketſch 3 2— 1 2813 4 To. 98 Seckenheim 3 2— 1 23 17 4 TSV. Oftersheim 3 1 5 255 2 SC. Freiburg 3 1— 30 2 62 Weinheim 3 1 8 2 29 26 2 T. V. Hockenheim 3—— 8 10 26— TV. Nußloch 3—— 98 20 5— e Drei Spielausfälle brachte der geſtrige Sonntag. In Ketſch hatte man einen Todesfall zu beklagen. Weinheim feierte Jubiläum und der Meiſter Waldhof hatte drei Leute nach Stuttgart zum Kampfe Heer— Zivil entſandt; letzteres Treffen endete nach einem abwechflungsreichen Kampfe mit einem knappen 11:10⸗Siege der Soldaten. Mit dieſen Ausfällen wurden wichtige Entſcheidungen in der badiſchen Handballgauliga hinausgezogen. Die Spiele ſelbſt brachten die erwarteten Siege von Oftersheim und BfR Mannheim, wenn auch beide in ihrer Höhe nicht vorausgeſagt waren. Nußloch mußte ſich mit 15:4 Toren abermals hoch geſchlagen bekennen und dazu noch auf eigenem Platze, während der VfR ſich nur mit einem knap⸗ pen und erſt in den letzten Minuten errungenen Sieg die Punkte holen konnte. Am nächſten Sonntag findet in Gaggenau eine Begeg⸗ nung zwiſchen Badens Heer und Zivilmannſchaften ſtatt, zu der das Fachamt nachſtehende Mannſchaft für„Zivil“ benannt hat: Tor: Rohr(Tgd. Ketſch;p Verteidgung: Keilbach, Eppel(beide Tgd. Ketſch)); Läuferreihe: Os⸗ wald, Schwöbel, Etzel(alle Tv. Weinheim); Angriff: Brenk(Ufk Mannheim), Montag(Tgd. Ketſch), Kemeter (BfR Mannheim), Friedrich(Rv. Weinheim), Gund(Tgd. Ketſch). Wie zu erſehen iſt, ſtellt der badiſche Meiſter keine Leute zu dieſem Treffen; das Spiel Waldhof— Seckenheim, das am kommenden Sonntag dadurch um 11 Uhr ſtattfinden kann, erleidet daher nicht den bereits befürchteten Ausfall. Auswärtiger Sport Fußball! Reichsbundpokal-Runde. Maunheim: Baden— Heſſen 10 Augsburg: Bayern— Mittelrhein 353 n. V Gelſenkirchen: Weſtfalen— Südweſt 3 Hannover: Niederſachſen— Württemberg 42 Düſſeldorf: Niederrhein— Brandenburg 31 Hamburg Nordmark— Pommern 22 Erfurt: Mitte— Schleſien 1·3 Chemnitz: Sachſen— Oſtpreußen 4:1 Meiſterſchaftsſpiele. Gau Mittelrhein: VfR Köln— Bonner F 3˙2 Kölner BCE— Mülheimer SV 01 Gau Heſſen: Be Sport Kaſſel— VfB Groß⸗Auheim 10 VfB Friedberg— Germania Fulda 10 Gau Baden: Germania Brötzingen— Phönix Karlsruhe 122 VfB Mühlburg— FV Kehl 392 Gau Württemberg: FV Zuffenhauſen— Sportfreunde Eßlingen 171 Union Böckingen— Stuttgarter Kickers 251 VfR Schwenningen— Ulmer FV 94 23 Gau Bayern: a Wacker München— Pf Ingolſtadt⸗Ringſee 12 Sp⸗Vgg Fürth— BC Augsburg 0˙0 Freundſchaftsſpiele. Kickers Würzburg— Bayern München 2·4 VfL Neuſtadt— 1. FC Nürnberg 272 SC Stuttgart— SW Feuerbach 8:3 FC Singen— Fc Freiburg 4:3 Baden ſchlägt Heſſen in Mannheim 1:0(0:0). Im Vorrundenſpiel um den Reichsbundpokal konnte der Gau Baden ſich am Sonntag vor 6000 Juſchauern ge⸗ gen den Gau Heſſen nur mit 10(0:0) erfolgreich durch⸗ ſetzen und ſich damit für die Zwiſchenrunde qualifizieren. Das Reſultat ſtellt alſo den Gäſten ein ſehr gutes Zeugnis aus, das ſie auch auf Grund ihrer ausgezeichneten Haltung in der erſten Halbzeit verdient hatten. Die Heſſen waren im erſten Spielabſchnitt zunächſt leicht überlegen und hat⸗ ten ſchon gleich in der erſten Minute eine große Chance. Der zur Mitte gelaufene Rechtsaußen Bonard ſchoß aus 10 Meter flach in die rechte Torecke, Drayß konnte den Ball nur im Fallen halten und zur Ecke auswerfen. Ge⸗ gen Mitte der erſten Halbzeit übernahm Baden das Kom⸗ mando, aber der Sturm war nicht ſchußkräftig genug, um einen ſo großen Könner wie Sonnrein mit harmloſen Bällen überwinden zu können. So gingen die erſten 45 Minuten bei einem Eckenverhältnis von 2:2 torlos vor⸗ über. Nach Wiederbeginn hatten die Heſſen umgeſtellt, und zwar tauſchten Mittelſtürmer und Rechtsaußen ihre Plätze. Aber die Kampfkraft der Heſſen ließ mehr und mehr nach. Die 7. Minute brachte dann die Entſcheidung. Der nach halblinks gelaufene Siffling löſte ſich von ſeinem Gegner und ſchoß aus etwa 16 Meter Entfernung mit Bomben⸗ ſchuß gegen die Latte. Den zurückſpringenden Ball fing der Rechtsaußen Fiſcher auf, umſpielte den Verteidiger Lippert und ſandte aus ſchrägem Winkel mit dem linken Fuß halbhoch in die untere Torecke unhaltbar ein. Das war das Signal zu neuen Vorſtößen der Badener. Die Gäſte wehrten ſich mit aller Kraft gegen die ſpieltechniſche Ueber⸗ macht des Gegners und ſetzten ſogar noch zu einem äußerſt gefährlichen und mit letzter Energie durchgeführten End⸗ purt an, der ihnen um ein Haar den Ausgleich gebracht hätte. Den 4.2⸗Eckenvorſprung Badens konnten die Heſſen jedenfalls aufholen, womit am beſten die Gefahr in den letzten Minuten für die ſiegreiche Mannſchaft gekennzeichnet iſt. Schiedsrichter Becker⸗Ludwigshafen leitete einwandfrei den fair durchgeführten Kampf. Südweſt auf dem Vormarſch!— Weſtfalen 30 beſiegt. Das mit ſo großer Spannung erwartete Zuſammentref⸗ fen der beiden Gaumannſchaften von Weſtfalen und Süd⸗ weſt ging am Sonntag vor rund 12000 Zuſchauern in der Glückauf⸗Kampfbahn in Gelſenkirchen vor ſich. Die Weſtfalen galten in- dieſem Spiel als klarer Favorit, aber der„Außen⸗ ſeiter“ Südweſt hatte mit 3:0(1:0) das beſſere Ende für ſich und ſorgte damit wohl für die größte Ueberraſchung aller Vorrundenſpiele um den Reichsbundpokal. Die Weſtfalen hatten ihre ſtärkſte Mannſchaft aufgeboten, aber dennoch reichte es noch nicht einmal zu einem Treffer, geſchweige denn zum Sieg über die wiedererſtandene Elf des Gaues Süd⸗ weſt, die am 10. Oktober eben in einer glänzenden Verfaſ⸗ ſung ſich befand und ſich hinter den großen Könnern des Gegners nicht verſtecken brauchte. Dabei war Weſtfalen noch nicht mal ſchlecht aufgelegt, aber diesmal war eben der Südweſten die beſſere Mannſchaft und gewann verdient mit 3:0, ſelbſt in dieſer Höhe. keine Entſchiedung in Augsburg. Bei gutem Wetter hatten ſich 12 000 5 in Augs⸗ burg zum Vorrundenſpiel um den Reichsbundpokal zwiſchen Bayern und Mittelrhein eingefunden. Unter den Ehrengä⸗ ſten ſah man auch Dr. Nerz. Die erſte Hälfte ſtand im Zei⸗ chen der Bayern, die während dieſer Zeit mit 2:1 und 510 Ecken führten. 1 8 Minuten ſchoß Simetsreiter eine Gußner⸗Flanke ein Knapp eine Minute ſpäter war der Aus⸗ gleich erzwungen, und zwar durch Kopfball von Baars. Si⸗ metsreiter ſtellte aber in der 25. Minute das Ergebnis auf 1 für Bayern Nach dem Wechſel spielten die Rheinländer erheblich beſſer und bald war auch durch Baars der Aus⸗ gleich erreicht. Jakob hatte im Gedränge einen Ball fallen aſſen. Baars war zur Stelle und drückte ein. Drei Minuten ſpäter brachte wiederum Baars den Gau Mittelrhein mit 3:2 in Front, und nur durch einen an Kupfer begangenen Foul⸗ Elfmeter, den Haringer verwandelte, konnten die Babe den Ausgleich erzielen. In der Verlängerung reichte es auf bei⸗ den Seiten zu keinem Treffer mehr, ſo daß mit 3:3 der Kampf beendet wurde Schiedsrichter Gewinner⸗Stuttgart. Württemberg unterliegt Niederſachſen 2:4(0:2). Vor 5000 Zuſchauern wurde in der Hindenburgkampf⸗ bahn zu Hannover der Gau Württemberg von den Nieder⸗ ſachſen mit 4·2(2:0) aus dem weiteren Wettbewerb um den Reichsbundpokaf ausgeſchaltet. Der Boden wurde durch 5 a in einen äußerſt glatten Zuſtand verwan⸗ elt, ſo daß an die Spieler große Anforderungen geſtellt wurden. In der 12. Minute fiel durch E. Meng ein Tor für Niederſachſen, das aber wegen Abſeits nicht gegeben wurde. Aber fünf Minuten ſpäter ſtand es dann doch 110 150 Niederſachſen. Württembergs rechter Verteidiger Sei⸗ old hatte einen eil der Niederſachſen durch Handſpiel unterbrochen, der Freiſtoß wurde ſehr ſchnell ausgeführt, der Ball kam zu Fricke, der zum erſten Tor einſchöß. Se kunden vor der Pauſe ſtellte Richard Meng durch ſcharfen Schuß das Ergebnis auf 2:0. Nach dem Wechſel lagen 5 nächſt die Schwaben ſtark im Angriff. Als aber Malech bereits in der 4. Minute das dritte Tor für Niederſachſn erzielte, war der Kampf entſchieden. Einige Minuten fun ter holte Württemberg durch den Halblinken Tröger zwar ein Tor auf, aber in der 20. Minute ſtellte Maleckf mit einem vierten Tor die alte Differenz wieder her. Im End⸗ ſpurt konnten die Gäſte nur noch auf 42 auflaufen aber den ſicheren Sieg der Niederſachſen nicht verhindern. Württembergs Rechtsaußen Kronenbitter wurde vom geg⸗ neriſchen linken Verteidiger W. Schulz im Strafraum un fair angegangen, den berechtigten Elfmeter ſandte Koch zum 4.2 ein. Schiedsrichter Zurbrüggen⸗Hamburg leltele bis auf einige Abſeitsentſcheidungen gut. 5 Handball Auswahlſpiel. Stuttgart: Wehrmacht— Zivil 11:10 Meiſterſchaftsſpiele. Gau Süd weſt: FS Frankfurt— Polizei Frankfurt 4⸗14 DR Haßloch— VfR Schwanheim 8¹4 Viktoria Griesheim— Tc Ludwigshafen 10.10 Germania Pfungſtadt— TS Herrnsheim aus 21 Tore in Stuttgart.— Wehrmacht ſchlägt Zivil 11210. Vor 10 000 Zuſchauern, darunter zahlreiche Militärs, an der Spitze der Kommandierende General des 5. Armee korps, General der Infanterie Geyer, ſowie hohe Verktreler der Partei, ihrer Gliederungen und des DR lieferten ſich die beſten Handballer der Wehrmacht und der Zibll⸗ vereine einen raſſigen Kampf, den die Soldaten knapp, aber verdient für ſich entſcheiden konnten. Beide Mannſchaften In der legzten mit zwei Toren Vor⸗ dem Endſpurk der lagen vorübergehend knapp in Führung Viertelſtunde lagen die Ziviliſten ſprung vorne, mußten ſich aber doch Soldaten beugen, die in den letzten M beherrſchten. Schiedsrichter Schwienitzki⸗Potsdam leſtele ſicher. Sonftiger Sport. Kunſtturnen⸗Gauvergleichskampf Mittelrhein— Baden 683,5:707, 2. In der Koblenzer Stadthalle wurde der Kunſtturnen⸗ Gauvergleichskampf Mittelrhein— Baden ausgetragen, Die Mittelrhein⸗Vertretung mit Olympia⸗Sieger Konrad Frey an der Spitze hielt ſich gegen die Badener ſehr gut; mit dem obigen Ergebnis blieb ſie geſchlagen, ein Ergeb⸗ nis, das ſelbſt die Schwarzſeher kaum erwarteten. Es wur⸗ den vortreffliche Leiſtungen geboten. Baden lag vom Start weg in Führung. Lediglich am Breitpferd verrieten einige Turner Unſicherheit, die wohl auf Lampenfieber zurückzu⸗ lühren war. Baden holte ſich hier ſchon die Führung. 0 den Ringen ſteigerten ſich bereits die Leiſtungen; Frey fiel durch ſeine Haltung auf. Beckert(B) erntete für ſeine Kraftübung viel Beifall. Ausgezeichnet waren auch die Freiübungen. Am Barren waren die Luftrollen, die Willi Stadel(B) und Frey ausführten, die ſchwierigſten und ſchönſten Darbietungen. Auch Veckerts Bodenſtand aus der Waage erweckte Begeiſterung. Die letzte Prüfung, das Reckturnen, krönte den Gaukampf. Willi Stadel verzichtete hier auf ſeine Spezialübung, den doppelten Salto, und be⸗ gnügte ſich mit dem einfachen Salto, den er muſtergültig ausführte. Auch Sandrock, der ſich hier eine 20 ſicherte, ge. fiel; er hatte ſich die wohl ſchwierigſte Uebung ausgeſucht. Schlußſtand: 683.5:707.2 Punkte. Die Turnierſieger von Berlin. Das von 18 000 Zuſchauern beſuchte internationale Amateurboxturnier des Reichsbahn Sportvereins in der Berliner Deutſchlandhalle brachte in drei von den ausgeſchriebenen vier Turnieren deutſche Siege. Im Fliegengewicht ſchlug der ungariſche Europameiſter Enekes im Endkampf den Polen Sobkoviak nach Punkten. Im Leicht⸗ gewicht feierte Europameiſter Nürnberg über den Polen Kahr in der 1. Runde den einzigen k. o.⸗Sieg des Abends. Im Weltergewicht ſchlug Europameiſter Murach den eleganten Franzoſen Tritz durch ſeine zahlreichen Wirkungstreffek nach Punkten. Das Mittelgewichtsturnier konnte nicht zu Ende ge⸗ führt werden, da der Beſieger des Weltmeiſters Deſpeauz, Campe, ſich in dieſem Kampf eine Handverletzung zugezogen hatte. Turnierſieger wurde Baumgarten, der dann aber in einem Einladungskampf gegen, Deſpeaux unterlag. Die wei⸗ teren Einladungskämpfe hatten folgende Reſultate: Bork(Ber⸗ lin) ſchlug den Ungarn Nolipa nach Punkten. Das gleiche Er⸗ gebnis erzielte Weltmeiſter Runge gegen den Ungarn Nagy, während der Leipziger Pietſch gegen den franzöſiſchen Welt meiſter Michelot ein Unentſchieden herausholte. Die Turnſtunde Der neue Erlaß des Reichsminiſters Ruſt im Einver⸗ ſtändnis mit dem Stellvertreter des Führers verhindert — das muß beſonders betont werden— einen Rückgang der geiſtigen Leiſtungen. Vielmehr wird hier ein zweck entſprechender Ausgleich geſchaffen. So kann alſo der Er laß keinesfalls ſo ausgelegt werden, daß durch die zeil liche Vermehrung der Turnſtunden, die übrigens nicht füt alle Altersklaſſen gleichmäßig durchgeführt wird, ſondem in entſprechenden Abſtufungen, die geiſtige Arbeit leiden oder gar geſundheitliche Beeinträchtigungen der Jungen entſtehen. Es kommt ja auch nicht um eine reine Ver mehrung der Fachſtunden Turnen im früheren Sinne hinaus ſondern die neue Leibeserziehung in der Schule entwickelt und formt durch die Leibesübungen Leib und Seele als Träger des Raſſenerbes. Die durch die Leibeserziehung erſtrebte Willens⸗ und Charakterſchulung wird ebenfalls die geiſtige Leiſtung heben. Die im Mittel“ punkt der Leibeserziehung ſtehende kämpferiſche Leiſtung zur Erreichung eines Ziels wird im gleichen Sinne bei der Erreichung geiſtiger Ziele gefordert. Die neuen Richtlinien fragen nach den Formen des Turnens und Spielens, die der Junge in den ein' zelnen Abſchnitten ſeiner Entwicklung inſtinktiv wählt, fragen nach den Leiſtungen, die in den einzelnen Lebens“ altern von ihm erwartet werden können. Sie ſind nach, dem Maß der einzelnen Entwicklungsſtufen angefertigt Uebungsarten, die jeden echten Jungen von einem beſtimm, ten Entwicklungsabſchnitt ab degeiſtern, wie Fuß ball, und Boxen, die bisher auf der Schule erholen euer, ſind wurden in den Lehrplan aufgenommen. Anderer? ſeits werden Kinder nicht mehr mit Freiübungen e weilt. Ihre Form der leiblichen Bewegung iſt das 4 und in Spielform wird darum die Leibeserziehung für 10 ſechs bis zehnjährigen eingekleidet. Frei iſt nun das fßeld der Leibeserziehung für Spiel, Wettkampf und Leistung und damit iſt die Gewähr gegeben, daß die Leibeserziehung auf unſeren Schulen immer jugend- und lebensnahe blei 1 eine Vorausſetzung, die gegeben ſein muß, wenn e ihrem innerſten Weſen der Weltanſchauung des Nation“ ſozialismus entſprechen ſoll. a i