gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenp reiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Au. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſauſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 37. Jahrgang Dages: und Anzeigenb ——— Rohſtoffe und Arbeitseinſatz er Reichsfinanzminiſter über die Aufgaben der deutſchen 5 0 Jinanz⸗ und Wirkſchaftspolitit 8 Berlin, 12. Oktober. In einem Vortrag vor der Deutſchen Wirtſchaftswiſſen⸗ ſchaftlichen Geſellſchaft in Berlin ſprach der Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kroſigk. Faſt kein anderes Wiſſenſchaftsgebiet, ſagte der Miniſter einleitend, habe in den letzten Jahren ein bis in die weiteſten Kreiſe reichendes iereſſe gefunden, einen ſolchen Zuſtrom Wiſſenſchaftsbe⸗ flſſener gehabt und eine ſolche Menge von Veröffentlichun⸗ gen aus berufener oder unberufener Feder erlebt, wie die Wirtſchaftswiſſenſchaft. Keine Wiſſenſchaft habe aber auch eine ſo ſcharfe Kritik und einen ſo ſtarken Umbruch in ihren Grundvorausſetzungen und„klaſſiſchen“ Lehren erfahren. Das ſei kein Wunder in einer Zeit, in der die Weltwirt⸗ ſchaft in ihren Grundlagen erſchüttert worden ſei. Der Wie⸗ deraufbau ſei nicht nach den Grundſätzen der klaſſiſchen Na⸗ tonalökonomie, ſondern durch die praktiſchen Taken, den harten Willen großer Männer erfolgt. In Deutſchland habe man in der Wirtſchaftsentwicklung der vergangenen vier Jahre zwei ganz verſchiedene Pha⸗ ſen zu unterſcheiden, die erſte, in der es darauf angekom⸗ men ſei, durch das Mittel der Kreditausweitung die in La⸗ gervorräten und dem Heer der Arbeitsloſen vorhandenen Reſerven dem Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit nutzbar zu machen, und die zweite, in der es ſich darum handle, einen Ausgleich zwiſchen den großen nationalpolitiſchen Aufga⸗ ben, vor allem der Wehrhaftmachung, und den verfügbaren Kräften zu ſchaffen und die der Produktionsausweitung ge⸗ zogenen Grenzen zu erweitern. Der Miniſter wandte ſich im Zuſammenhang damit dem Rohſtoffproblem zu. Soweit ſich die erwähnten Grenzen in der Rohſtoffverſorgung deigten, 11 dieſer Verknappung durch eine zielbewußte Förderung des Exports, durch die energiſche Durchführung des Vierfahresplanes und bis zur Durchſchreitung des Engpaſſes“ durch eine Zuteilung der Rohſtoffe nach einer Deinglichkeitsliſte überwunden werden. Der Miniſter bat bei dieſer Gelegenheit, nicht auf die großartigen techniſchen Erfindungen, wie die Viſtra oder die Bung die falſche und irreführende Bezeichnung„Er⸗ laßſtoffe“ anzuwenden. Man denke ja auch nicht mehr daran, den Rübenzucker oder das Aluminium Erſatzſtoffe zu nennen. i Soweit die Grenze in den verfügbaren Arbeits⸗ kräften liege, ſei der richtige Arbeitseinſatz zu einem ber wichtigſten und ſchwierigſten Probleme geworden. Es fei aber falſſch, anzunehmen, daß die einzige Arbeitsreſerve für noch in der halben Million regiſtrierter Arbeitsloſer lege. Daß die Zahl der Arbeitsſtellen gerade im letzten Jahre ſehr viel ftärker zugenommen als die Arbeitsloſen⸗ zahl abgenommen habe, beweiſe, daß die „Mobiliſierung der verborgenen Arbeitskräfte“ noch in ſtärkerem Umfange möglich, aber auch notwendig ſei Auf weitere Zukunft geſehen ſei dieſe Mobiliſierung allerdings im weſentlichen abhängig von dem Zuwachs jun⸗ er Menſchen. Geburtenpolitik könne primär nur in einer enwirkung auf die Gesinnung beſtehen. Die ſtaat⸗ lichen Maßnahmen der Steuererleichterungen, der Kinder⸗ beihilfen ufw. die einmal in einen Familienlaſtenausgleich einmünden müßten, ſeien nur materielle und damit ſe⸗ kundäre Maßnahmen. Der Miniſter führte zum Schluß aus, daß Deutſchland nicht etwa die Aufrüſtung brauche, um ſeine Wirtſchaft in Gang zu halten Das große Ziel, den Lebensſtandard es deutſchen Volkes zu heben, umfaſſe eine ſolche Fülle von Aufgaben, die jetzt zum großen Teil zurückgeſtellt wer⸗ den müßten, daß wir vor einem Rückfall in Arbeitsloſigkeit keine Sorge zu haben brauchten. Südafrika und die Kolonialfrage Die Anderen ſollen Deutſchlands Wünſche erfüllen. Pretoria, 12. Oktober. d Malan, der Vorſitzende der nationalen Oppoſition, 1 arte in einem Interview in Klerksdorp, die Stellung⸗ e des nationalen Parteitages in Johannesburg ſtimme 17 einer Auffaſſung überein. Unter den Völkern werde es 11 050 Urleden geben, wenn nicht Deutſchlands Kolonial⸗ 1 erfüllt und ſeine Lebensmittelverſorgung ſicher⸗ 0 elt werde Wenn andere Mächte Kolonien hätten, könne 15 nicht Deutſchland ausſchließen und trotzdem den Welt⸗ kieden erwarten. „Was Süd weſt betre fe, ſo ſei es geographiſch und Rüchaftlich ein Teil der Südafrikanischen Anton Seine 1 würde neue ernſthafte Probleme aufwerfen, da 115 die Mehrheit der Bevölkerung Südweſts aus der m 5 ſtamme. Südafrika müſſe zu einer Zuſammenarbeit 50 eulſchland kommen, um eine freundſchaftliche Löſung 10 eichen die die Zukunft Südweſts mit der Union ver⸗ al. Einen Plan, der Deutſchlands Kolonialnöte beſei⸗ 10 müſſen wir durch den Völkerbund oder auf einem an⸗ ege moraliſch unterſtützen.“ Siaatsſekretär Funk beim ungariſchen Reichsverweſer. Aten Staatsſekretär im e für Volks⸗ Mo 1 und Propaganda, Walter Funk, wurde am 1 von dem Staatschef Ungarns, dem Reichsverweſer Die Aud von Horthy in perſönlicher Audienz empfangen. eſpr 5 5 die über eine Stunde dauerte, trug einen aus⸗ dec erzlichen Charakter. Zum Schiuß zeichnete der ung derweſer den Staatsſekretär Funk mit der Verlei⸗ es ungariſchen Verdienſtkreuzes 1. Klaſſe aus. latt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Som- und Feiertage Betriebsſtörungen- uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 9. 37: 1150 Dienstag, den 12. Oktober 1987 — Nr. 238 Ohne Sieger und Beſiegte Der erſte Gang der Kantonalwahlen in Frankreich.— Enktäuſchte Kommuniſten. Paris, 11. Oktober. 3 Kantonalwahlen in Frankreich, die diesmal in einem ausgeſprochenerem Maße einen politiſchen An⸗ ſtrich trugen, als dies ſonſt bei Kantonalwahlen der Fall zu ſein pflegt, und die ſogar eine ſtärkere Wählerbeteiligung aufwieſen als die Kammerwahlen des vorigen Jahres, ha⸗ ben entſprechend dem großen Einſatz aller Parteien im er⸗ ſten Wahlgang weniger Reſultate erzielt als ſonſt. Da infol⸗ Sich in ſehr vielen Kantonen am nächſten Sonntag eine tichwahl ſtattfinden muß, kann ſich das Ergebnis, das nach der Erklärung des Miniſterpräſidenten Chautem p 5 auf eine deutliche„politiſche Stabilität“ ſchließen läßt, noch nach der einen oder anderen Richtung ſich ändern. Immerhin ſteht ſchon jetzt feſt, daß die Kommunſiſten ſeit den letzten Kammerwahlen an Boden verloren haben. ach einer Zuſammenſtellung der„Agence Economique et Financiere“ haben die der Volksfront naheſtehenden Par⸗ keien bei dem erſten Wahlgang 431 ihrer Generalratsſitze be⸗ halten, 60 neue gewonnen und 78 bisherige verloren. Poli⸗ tiſche Parteien außerhalb der Volksfront haben 468 ihrer Generalratsſitze behauptet, 94 hinzugewonnen und 76 ver⸗ loren. Es ergäbe ſich daraus, daß die gemäßigten und die Rechtsparteien nach dem erſten Wahlgang 562 Generalrats⸗ ſitze haben, während die Volksfrontparteien nur über 491 dieſer Sitze verfügen. Die Zahl der für den zweiten Wahl⸗ gang vorbehaltenen Stichwahlen beträgt 467. Die„Agence Economique et Financiere“ knüpft an dieſe Berechnung die Bemerkung, daß das zu erwartende Geſamtergebnis ungefähr dem Ausgang der Kammerwahlen von 1936 glei⸗ chen werde. Nach einer gleichartigen Berechnung ſieht das Ergebnis der Wahlen für die Arrondiſſementsräte wie folgt aus: die Volksfrontparteien haben im erſten Wahlgang 230 ihrer Sitze behalten, 57 weitere neu gewonnen und 61 Sitze verloren, während die außerhalb der Volksfront ſtehenden Parteien 409 Sitze behalten, 88 neu gewonnen und 84 Sitze verloren haben. Demnach verfügen die Volksfrontparteien nach dem erſten Wahlgang über 287 Arrondiſſementsrats⸗ ſitze, während die übrigen Parteien 497 beſitzen. Die Zahl der für den zweiten Wahlgang vorbehaltenen Stichwahlen wird 476 betragen Allgemein bezeichnet die Pariſer Preſſe als wichtigſtes Ereignis des erſten Wahlganges die eingangs hervorgeho⸗ bene Tatſache, daß die Kommuniſten nach einer der ener⸗ giſchſten und umfangreichſten Wahlſchlachten, die ſie je ge⸗ liefert hätten, eine Niederlage erlitten hätten. Wie der„In⸗ tranſigeant“ feſtſtellt, ſeien die kommuniſtiſchen Parteigän⸗ ger von allem in Paris und in der nächſten Umgebung der franzöſiſchen Hauptſtadt zu ſuchen. Als Ueberraſchung iſt zu verzeichnen, daß der Kammer⸗ präſident und Lyoner Bürgermeiſter, Herriot, in Lyon in die Stichwahl gekommen iſt. Auch einige andere Kabi⸗ nettsmitglieder, darunter der Poſtminiſter Lebas, kommen in die Stichwahl. Abgeſehen von den üblichen kleinen Zwiſchenfällen ſind die Wahlen ruhig verlaufen. In Marſeille kam es zu tät⸗ lichen Zuſammenſtößen. China will ſich ſelber helfen Eine Anſprache des Marſchalls Tſchiangkaiſchek. Schanghai, 11. Okt. In einer Rundfunkanſprache an⸗ läßlich des chineſiſchen Nationalfeiertages erklärte Mar⸗ ſchall Tſchiangkaiſchek, China mache eine außerordentlich ſchwere Belaſtungsprobe durch, die nur dann überwunden werden könne, wenn alle Chineſen ihr Aeußerſtes einzu⸗ ſetzen bereit ſeien Für die Beendigung des gegenwärti⸗ gen Kampfes in einigen Monaten beſtehe keine Hoff⸗ nung. China habe bereits viel Geduld und werde noch mehr auf ſich nehmen müſſen, da ihm der Sieg nicht in den Schoß fallen werde. Aber durch eine Prüfung ſei die Einig⸗ keit des chineſiſchen Volkes gefeſtigt worden. Es würde ver⸗ fehlt ſein, fuhr der Marſchall fort, auf ausländiſche Hilfe zu warten, Bevor man dieſen Gedanken überhaupt er⸗ wäge, müſſe China ſich ſelber helfen. Und ſolange das Land entſchloſſen ſei, den Kampf bis zum Aeußerſten durchzu⸗ kämpfen und die damit verbundenen Leiden zu ertragen, beſtehe die Hoffnung auf einen Sieg, Der Kampf um Schanghai hält an Harknäckiges Ringen der Gegner. Schanghai, 11. Oktober. Mit aufklarendem Wetter kündigt ein e Geſchützdonner am Montag ein Aufleben der Gefechtstätig⸗ keit an allen Fronten um Schanghai. Im Abſchnitt Nord⸗ bahnhof Kiangwan wurde in 1 Kämpfen ein chi⸗ neſſſche Angriff zum Stehen gebracht. Die Chineſen muß⸗ ten in ihre Aus angsſtellungen e als die Japa⸗ ner Tanks einſetzten Im Abſchnitt Liu ang—Lotien nah⸗ men die Japaner die Offenſive wieder auf und drängten die Chineſen um mehree hundert Meter zurück. Japaniſche lugzeuge bombardierten die rückwärtigen Stellungen der hineſen und deren Anmarſchweg. 2 Die chineſiſchen Batterien in Putung eröffneten wieder ihr Feuer auf die japaniſchen Kriegsſchiffe auf dem Huang⸗ pu; mehrere Lagerſchuppen der chineſiſchen Schiffahrts⸗ eſellſchaft wurden dabei in Brand geſchoſſen. Das chine⸗ ſiſch apaniſche Artillerieduell dauerte den ganzen Tag an. Der Wunſch zur Ausſprache Die Aufnahme, welche die italieniſche Note in Paris und London gefunden hat, iſt nicht einheitlich, aber gewiſſe weſentliche Momente ſcheinen ſich ſchon fetzt als feſt⸗ ſtehend zu zeigen. Von Belang iſt vor allem, daß man es offenſichtlich franzöſiſcherſeits im Augenblick zu kei⸗ ner weiteren Zuspitzung kommen laſſen möchte. Vor allem iſt in Paris nicht mehr die Rede davon, die franzöſiſch⸗ ſpaniſche Grenze zugunſten Valencias zu öffnen. Tat⸗ ſächlich wäre ja auch in dieſem Falle— ſo wird argumen⸗ tiert— mit einem vermehrten Zuſtrom von italieniſchen Freiwilligen zu rechnen. Ganz allgemein verlautet über die Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung, daß man nicht gewillt ſei, die Erörterung der ſpaniſchen Miktelmeerpro⸗ bleme vor den Nichteinmiſchungsausſchuß zu bringen, da dies nur einen Zeitverluſt bedeuten und die Zeit in den er⸗ wähnten beiden Fragen gegen die franzöſiſchen Intereſſen arbeiten würde. Von engliſcher Seite wird die Note zwar als„ne⸗ gativ“ bewertet, doch handelt es ſich um keine amtliche Stel⸗ lungnahme. Der Auswärtige Ausſchuß des engliſchen Kabi⸗ netts iſt erſt für den heutigen Dienstag einberufen worden. Die Londoner Preſſe hebt immerhin die verſöhnliche Sprache der italjeniſchen Note hervor. So lieſt man im„Daily Te⸗ legraph“ es ſei eine wenn auch noch ſo kleine Genugtuung, daß die Note nicht gleich ſede Tür zu einem Ausgleich ſchließe und daß die Argumente der ktalieniſchen Antwort⸗ note, ſo entſchloſſen ſie auch ſeien, doch in freundſchaftlichem Ton gehalten ſeien. Die italieniſche Note habe einen Alter⸗ nativvorſchlag gemacht, durch den zumindeſt die Aufgabe der Nichteinmiſchungspolitik nicht ausgeſchloſſen würde. Der große Vorteil dieſer Nichteinmiſchungspolitik habe darin ge⸗ legen, die am meiſten am ſpaniſchen Konflikt beteiligten Mächte in einer engen Zuſammenarbeit zu erhalten. Dieſe Politik habe einen offenen Bruch und eine Aufteilung in feindliche Lager verhindert. England und Frankreich mögen in ihrer grundſätzlichen Einſtellung zwar entſchloſſen ſein, neutral zu bleiben, ſie könnten aber nicht gleichgültig der Tat⸗ ſache gegenüberſtehen, daß lebenswichtige Intereſſen durch Fehler beeinträchtigt würden. Der diplomatiſche Korreſpon⸗ dent der„Times“ hebt dagegen hervor, daß die„nega⸗ tive und unkonſtruktive Art“ der italieniſchen Note in bri⸗ tiſchen offiziellen Kreiſen bedauert werde. Eine Beteiligung Deutſchlands an der Konferenz glaubt die„Times“ ableh⸗ nen zu ſollen, da damit der Kreis der Beteiligten zu weit gezogen werde. Weiterhin ſei die aus„internationalem Charakter herrührende Notwendigkeit einer Verſtärkung der libyſchen Garniſonen Italiens ein Gegenſtand berechtigter Neugierde“. Derartige Aeußerungen darf man als Beſtätigung für die Annahme werten, daß die Lage im Mittelmeer ge⸗ genüber der Lage in Spanien ſelbſt in den Vordergrund ge⸗ rückt iſt. Auch Frankreich ging es ja bei dem Abkommen von Nyon um die Sicherung ſeiner Verbindungen mit Nordafrika. Handelt es ſich bei der Verſtärkung der fran⸗ zöſiſchen Ueberwachungsſtreitkräfte durch das Abkommen von Nyon nur um ganz proviſoriſche„Sicherheitsmaßnah⸗ men“, ſo ſieht Frankreich wenigſtens die„Gefahr der Ein⸗ miſchung einer fremden Macht“ auf ſeinen Verbindungsli⸗ nien im Augenblick vermindert. Für Frankreich wiegt beſon⸗ ders die wiederholte italieniſche Verſicherung, die Unverletz⸗ lichkeit der Grenzen Spaniens und ſeiner Kolonien achten zu wollen. In der italieniſchen Preſſe wird inzwiſchen der Wunſch, die Tür zu weiteren Verhandlungen offenzulaſſen, nochmals unterſtrichen. So überſchreibt die römiſche Zeitung „Voce d'Italia“ ihren Kommentar zum italieniſchen Ant⸗ wortteyt ausdrücklich mit den Worten:„Wille zur Zuſam⸗ menarbeit“. Die Note wird„ihrem weſentlichen Inhalt nach als poſitiver Beitrag“ bezeichnet. Aehnlich lauten die Aeuße⸗ rungen der übrigen italieniſchen Blätter, die ſämtlich her⸗ vorheben, daß Italien zwar die Methode der Dreierbeſpre⸗ chungen für falſch erachte, aber doch an der Nichteinmiſchung als demjenigen politiſchen Grnudſatz feſthalte, der geeignet ſei, ein Uebergreifen des ſpaniſchen Brandes auf Europa zu verhindern. Was die Truppentransporte nach Libyen anbelangt, in denen man engliſcherſeits eine vorbeugende Aktion Italiens gegenüber einer etwaigen engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Demonſtration erblickt, ſo erklärt die offiziöſe italie⸗ niſche„Informazione Diplomatica“, dieſe Transporte ſeien bereits in einer Miniſterratsſitzung im April beſchloſſen worden. Sollte die internationale Lage Italien wingen, weitere Truppen nach Libyen zu entſenden, ſo . dies Aegypfken nicht zu beunruhigen. Von den weiteren Beſchlüſſen der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung wird es nun abhängen, ob die an⸗ geſtrebte Entſpannung der internationalen Lage eintreten wird oder ob ſich— etwa durch Drängen Frankreichs neue Komplikationen ergeben, deren Folgen immer weni⸗ gen abzuſehen ein würden. 5 J ͥ⁰qyd yd Die japaniſche Kriegswirtſchaſt Mit Wirkung vom 11. Oktober treten in Japan drei wichtige kriegswirtſchaftliche Notverordnungen, die auf der letzten Reichstagstagung beſchloſſen wurden, in Kraft. Die Notgeſetze ermöglichen die Kontrolle auf Ein⸗ und Aus⸗ fuhr zur Sicherung der japaniſchen Handelsbilanz Die in das Wirtſchafts⸗ und Einzelleben fühlbar einſchneidenden Verordnungen verbieten die Ein⸗ oder Ausfuhr einer gro⸗ ßen Zahl von Waren, ſie beſchränken den Eiſenverbrauch außerhalb des ae und beſtimmen die Beimi⸗ ſchung der Kunſtfaſern in Wollſtoffen. f eee eee d r e * eee. — . r 1 * 2 . . 1 n 1 . 7 12 9 ö 1* Der Herzog von Winoͤſor in Berlin Berlin, 11. Okt. Der Herzog und die Herzogin von Wind⸗ ſor trafen am Montag in der Reichshauptſtadt ein. Auf dem Bahnſteig waren Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Haupt⸗ dienſtleiter Staatsrat Schmeer, der ſtellvertretende Gaulei⸗ ter Staatsrat Görlitzer und Hauptmann Wiedemann von der Adjutantur des Führers zur Begrüßung erſchienen. Sowohl auf dem Bahnſteig als auch auf dem Bahnhofs⸗ platz wurde dem Herzog durch die Berliner Bevölkerung ein herzlicher Empfang zuteil. Auf ſeiner zwölftägigen Deutſch⸗ landreiſe, in deren Verlauf er unter Führung von Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley zahlreiche wirtſchaftliche und ſo⸗ ziale Einrichtungen beſichtigen will, wird der Herzog zu⸗ nächſt zwei Tage der Reichshauptſtadt widmen. Danzig iſt eine deutſche Stadt Danzig, 11. Okt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley traf im Flugzeug auf dem Flugplatz Langfuhr ein, wo er von Gauleiter Forſter, dem Präſidenten des Senats, Greiſer, und zahlreichen Ehrengäſten begrüßt wurde. Dr. Ley be⸗ gab ſich zur Kampfbahn Niederſtadt, wo ſämtliche NS⸗For⸗ mationen zu einem Großappell angetreten waren. Auch die Bevölkerung nahm an der Kundgebung großen Anteil. Nach dem Fahneneinmarſch eröffnete SA⸗Brigadeführer Haſſe den Appell und gedachte der Toten der Bewegung. Nach einer Anſprache des Gauleiters Forſter ergriff Dr. Ley das Wort und erklärte, daß er in Danzig nicht das Ge⸗ fühl habe, in einer abgetrennten Stadt zu ſein. Er ſei viel⸗ mehr unter den Danzigern genau ſo zu Hauſe wie in jeder anderen deutſchen Stadt. Der Führer habe den Verſailler Vertrag zerriſſen, und die Vernunft werde ſich ſchließlich durchſetzen. Vernunft aber ſei, wenn man anerkenne: Dan⸗ zig iſt deutſch und bleibt deutſch. Dr. Ley ſchloß mit den Worten:„Wir ſind froh und glücklich, Deutſche zu ſein, weil wir Angehörige des ſchönſten, ſtolzeſten und edelſten Volkes der Erde ſind.“ Ein Schwager Görings tödlich verunglückt Dr. Rigele bei einer Landwehr⸗Uebung abgeſtürzt. Bad Reichenhall, 11. Okt. Ein Schwager des Miniſter⸗ präſidenten Göring, der Rechtsanwalt und Notar Dr. Ri⸗ gele, fand infolge eines Abſtürzes in den Bergen bei einer e Landwehroffizier im Gebirgsregiment Nr. 100 den Tod. Dr. Rigele, der gebürtiger Oeſterreicher iſt und als Re⸗ ſerveoffizier der öſtereichiſchen Armee ſich beſonders in den ſchwierigen Kämpfen am Ortler auszeichnete, hatte die deut⸗ ſche Staatsangehörigkeit erworben und trotz ſeiner 60 Jahre als Landwehroffizier ſeine Erfahrungen als Bergſteiger und Bergkenner in den Dienſt der jungen Hochgebirgstruppe unſerer Wehrmacht geſtellt. Nach einer Uebung, die er im vorigen Jahr beim Gebirgsregiment Nr. 100 abgeleiſtet hatte, war er zum Oberleutnant d. L. im deutſchen Heere ernannt worden. Der Leiter des Heeresbergführer-Lehr⸗ ganges der Gebirgsbrigade, der Kommandeur des Gebirgs⸗ regiments Nr. 100, Oberſt Schlemmer, hatte den bewährten Landwehroffizier als Hilfslehrer für einen Bergführerlehr⸗ gang, der am vergangenen Sonntag begann, wieder einbe⸗ rufen. Beim Aufſtieg nach der Blaueishütte im Gebiet des Hochkalterer iſt Dr. Rigele in der Gegend der Schärtenalm, als er einer zu Tal gehenden Kolonne von Tragtieren aus⸗ weichen wollte, nur wenige Meter tief abgeſtürzt. Die Ver⸗ letzung war jedoch ſo ſchwer, daß ſeine ſofortige Ueberfüh⸗ rung in das Krankenhaus von Reichenhall notwendig wurde. Eine in der Nacht noch vorgenommene Operation hat ſein Leben nicht mehr retten können. Dr. Rigele bekleidete zahlreiche Ehrenämter in alpinen Organiſationen und hat ſich in deren Vorſtänden betätigt. Er hinterläßt neben der Witwe, der Schweſter des Mini⸗ ſterpräſidenten Generaloberſt Göring, zwei Söhne. Beſuch General von Epps in Schweden. Stockholm, 12. Okt. Der Reichsſtatthalter von Bayern, General Ritter von Epp, iſt zu einem mehrtägigen Aufent⸗ 51 7 in Schweden in Begleitung des Oberſtfeldmeiſters unſchel in Stockholm eingetroffen. Am Bahnhof wurde der Reichsſtatthalter u. a. vom deutſchen Geſandten Prinz zu Wied und dem Landesleiter der NSDAP, Stengel, be⸗ grüßt. Der Reichsſtatthalter iſt während ſeines Schweden⸗ aufenthalts Jagdgaſt beim Grafen Stenbock auf der Inſel Orneo in den ſüdlichen Schären von Stockholm und bei Ba⸗ ron Beckfriſis auf Harg. Am 21. Oktober wird General von Epp einen Vortrag in der Schwediſch⸗deutſchen Vereinigung über die Kolonialfrage halten. Es iſt auch ein Empfang beim König von Schweden vorgeſehen. Wohl alle dieſe geputzten Menſchen, die vor wenigen Minuten noch einem raſenden Menſchenhaufen glichen, der um ſein erbärmliches bißchen Leben bebte und jam⸗ merte, machten ein beſchämtes Geſicht, als ſie nun ſtumm ihre vorigen Plätze wieder einnahmen. Bis auf wenige Ausnahmen war ihnen allen der Appetit vergangen.. Dr. Zenker und Ralf Irrgang ließen es ſich trefflich ichmecken. „Haben auch Sie ſoeben um Ihr Leben gebangt?“ wandte Irrgang ſich mit arbeitenden Kiefern an ſeine cechte Nachbarin. „Ich muß es zugeben,“ erwiderte Ilona offenherzig „Aber ich habe meine Ruhe bewahrt.“ „Ich beobachtete es. Ich ſah auch, daß Sie ſich voll, kommen ruhig verhielten, gnädiges Fräulein,“ wandte er ſich an Ruth.„Ich glaube, Sie beide haben ſich mit am beſonnenſten benommen.. und das macht Ihnen ge⸗ wiß alle Ehre.“ „Ich habe im Herbſt 1927 den Untergang der Mal⸗ falda' mitgemacht,“ erzählte Ilona, und in der Erinner⸗ ung an dieſe Schreckensſzene ſchauderte ſie leicht zuſam⸗ men.„Ich wäre ertrunken, wenn ich meine Ruhe nicht bewahrt und mich in den Menſchenhaufen, der von gren⸗ zenloſer Angſt gepeitſcht, nach den Rettungsbooten drängte, mit hineingeworfen hätte. Solch eine Schiffs katſtrophe ſtählt oder— ruiniert die Nerven.“ „Ich werde ſür Muſik ſorgen,“ erwiderte Irrgang ganz unvermittelt und erhob ſich.„Ich beobachte, daß ich einige Damen immer noch nicht von dem Schrecken er⸗ Reichsarbeitsminiſteriums eine Tagung der Politiſches Allerlei Tagung der Keichskreuhänder der Arbeit. In dieſen Tagen fand in München unter Leitung des Reichstreu⸗ händer der Arbeit ſtatt, an der Vertreter des Stellvertre⸗ ters des Führers, der verſchiedenen Reichsminiſterien und der Deutſchen Arbeitsfront keilnahmen. Zweck dieſer perio⸗ diſch wiederkehrenden Tagungen iſt, alle bedeutſamen Fra⸗ gen der Sozialpolitik, die insbeſondere das Aufgabengebiet der Reichstreuhänder der Arbeit berühren, zu erörtern und die Wahrung einer einheitlichen Linie ſicherzuſtellen. Bei einer Einladung bekundete der bayeriſche Miniſterpräſident ſein lebhaftes Intereſſe an der Tätigkeit der Reichstreu⸗ händer als den für die ſoziale Arbeit in den Wirtſchafts⸗ gebieten maßgebenden Reichsdienſtſtellen. Bautzen. Die neuerrichtete Zollſchule Bautzen wurde durch Staatsſekretär Reinhardt eröffnet; Oberfinanzpräſi⸗ dent Dr. Meyer⸗Dresden teilte in ſeiner Begrüßungsrede mit, daß die Bautzener die achte Zollſchule des Reiches ſei. wiederum 36 Beamte und Funktionäre der 0 außerdem wurden verſchiedentlich hohe Moskau. Nach Veröffentlichungen der Sowjetpreſſe ſind kommuniſti⸗ erſchoſſen worden; Freiheitsſtrafen chen Partei wegen Staatsfeindlichkeit verhängt. öffentlicht das„Neuigkeitsweltblatt“ Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg, in der er Die Winterhilfsaktion in Oeſterreich. Zur diesjährigen Winterhilfsaktion in Oeſterreich ver⸗ eine Auslaſſung des zunächſt feſt⸗ ſtellt, daß im vergangenen Jahr rund eine Million Men⸗ ſchen von der Winterhilfe betreut werden mußten. Weiter⸗ hin erklärt er, daß im Prinzip an der Freiwilligkeit der Spenden feſtgehalten werden ſoll, daß er aber angeordnet habe, ihm die Namen derer, die ohne erſichtlichen Grund e d ine Beitragsleiſtung verweigern, bekanntzugeben. Auch ie Oeffentlichkeit habe ein Recht, dieſe Namen kennenzu⸗ lernen. 75 U Eine Reiſe Henleins nach London. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Konrad Henlein iſt mit Dr. K. Janovpſky nach London bgereiſt, wo er eine Reihe von Beſprechungen abhalten wird. Konrad Henlein leiſtet einer Einladung Folge, die ihm vor einer Woche von engliſchen Freunden übermittelt wurde.“ Aus Kreiſen der Veranſtalter verlautet, daß Kon⸗ rad Henlein u a. über die Lage der deutſchen Minderheit in der tſchechoflowakiſchen Republik ſowie über die Tatſache ſprechen werde, daß bei den bevorſtehenden Gemeindewah⸗ 59 die großen deutſchen Orte aus der Liſte geſtrichen wur⸗ en. Polen eröffnet neue Schulen im Wilnagebiet. Mit einer kleinen Feier in Bezdany im Wilnagebiet er⸗ öffnete der polniſche Staatspräſident 100 neu erbaute Volksſchulen. Der Kultusminiſter wies darauf hin, daß die Regierung demnächſt einen größeren Betrag zum Bau von je 100 Volksſchulen in den Wojewodſchaften No⸗ wogrodek und Poliſien zur Verfügung ſtellen werde. Im Wilnagebiet ſind 29,1 v. H. der Bevölkerung, in der Wofe⸗ wogrodek und Poleſien zur Verfügung ſtellen werde. Im leſien 48.4 v. H. der Bevölkerung des Leſens und Schrei⸗ bens unkundig. Seychellen⸗-Gruppe im Indiſchen Ozean Internierung der deportierten Araberführer. Wie von der Mahe.⸗Inſel, einem Eiland der britiſchen gemeldet wird, ſind die aus Paläſtina von den britiſchen Behörden deportierten Araberführer am Montag dort an Bord des britiſchen Zerſtörers„Active“ eingetroffen. Gleich nach der Landung wurden ſie in Autos in die Berge gebracht, wo ihnen einige Wohnhäuſer zum vorläufigen Aufenthalt zu⸗ gewieſen wurden. ſion in Aegypten, General Cornwall, Strategiſche Maßnahmen in Aegypten Auch die engliſchen Luftſtreitkräfte werden verſtärkt. Kairo, 12. Okt. Der Chef der engliſchen Militärmiſ⸗ fol die ägyptiſchen Behörden erſucht haben, im Hinblick auf die„Unſicherheit der i ternationalen Lage“ alle öffentlichen Arbeiten, ſoweit ſie ſtrategiſche Bedeutung haben, zu beſchleunigen, insbeſondere den Bau der im engliſch⸗ägyptiſchen Vertrag vorgeſehenen Straßen und Bahnen im Weſten Aegyptens. England beabſichtigt nach dieſen Meldungen ferner, ſeine Luftſtreitkräfte in Aegypten zu verſtärken und ſoll daher die ägyptiſche Regierung unter Hinweis auf Artikel 14 des Vertrags mit England um Zurverfügungſtellung aller Lan⸗ dungsplätze für die engliſchen Flugzeuge erſucht haben. holen können. Muſik iſt Balſam auf erregte Gemüter.“ Ein paar Minuten ſpäter wurde der große Raum von ſchmetternden Klängen eines Souſaſchen Militärmarſches dervoll deutlich. rend einer Pauſe. erfüllt. Es war eine Uebertragung aus New Vork, wun Sekundenlang war alles verblüfft. Dr. Zenker nickte Irrgang beifällig zu. „Vergeſſen wir die kleine Epiſode,“ ſagte Zenker wäh⸗ Wir haben ja alle den Pico geſehen! Und Sie wiſſen ja, was das zu bedeuten hat! Denn wir Dingen ſind ja alle mehr oder weniger abergläubiſch in ſolche. ich jedenfalls bin es...!“ 8. Kapitel. Der kurz hinter den Azoren von dem amerikaniſchen Dampfer„Detroit“ gemeldete Sturm ſetzte gegen Abend ein.„Z. L. 127“ war in Prallhöhe gegangen, um der Ge⸗ walt der entfeſſelten Elemente ſo gut wie möglich auszu⸗ wurde noch immer gemeſſen. Celſius geſunken. weichen. Aber auch hier oben in zweitauſend Metern Höhe ein 23⸗Sekundenmeter⸗Südoſtwind Die Temperatur war rapid auf plus 2 Grad Und alles fror. Die vorſchriftsmäßig mitzunehmenden dicken Wollſachen kamen zu ihrem Recht: Strickjacken, warme Unterjacken, Pulswärmer und pelzge⸗ fütterte Mützen. Pelzmäntel gehüllt. Und die Damen hatten ſich in koſtbare Das Schiff begann zu rollen und zu ächzen, bäumte ſich auf und ſchlingerte, und alles, was nicht befeſtigt war, fiel zu Boden. Zum Glück war der Rieſenleib aus Alu⸗ minium. 5 Die Maſchiniſten kamen fröſtelnd und mit roten Na⸗ ſen aus ihren Gondeln in die Küche, wo der dicke Koch mit ſeinen drei Gehilfen, die ſonſt auch noch die Stewards ſpielen mußten, mit der Zubereitung des Abendeſſens be⸗ ſchäftigt waren. Jedesmal, wenn die Tür geöffnet wurde, fegte ein eiſiger Wind in den Raum. „Heute abend wird es mit Teller und Serviette nichts werden“, meinte der Küchenchef kauend. denn alles Erfolge in Leon und Aſturien Der nationalſpaniſche Heeresbericht. Salamanca, 11. Okt Im nationalſpaniſchen 0 richt heißt es: Aſturien: An der Oſtfront uten Truppen die ſtarke Erſchütterung, die der Gegner bei 1 Kämpfen am Samstag erlitten hatte, aus und griffen 6 neut mit außerordentlicher Heftigkeit an. Alle feindliche Stellungen am oberen Teil des Sella⸗Fluſſes, die der Geh ner für uneinnehmbar hielt, wurden erſtürmt. Die lich, Berge wurden in ihrer ganzen Ausdehnung beſetzt, ferne zahlreiche Höhen und Dörfer, weiter das Geiue 10 Larriera-Gebirge, ſowie die Stadt Cangas de Onis 0 vollſtändig in Brand geſteckt und zerſtört worden it 2 Leon: Eine unſerer Kolonnen ging von Penas del Bien in weſtlicher Reichtung weiter vor und beſetzte Colada 10 las Arenas in ſeiner ganzen Ausdehnung. Der Gegner wurde aus allen ſeinen Stellungen zwiſchen Penas del Viento und Pico Valverde hinausgedrängt. Eine ander Kolonne verbeſſerte ihre Stellungen bei Pena Aguſa 115 beſetzte die Stellungen Caſtelloyo und Caſtillones. Der Gegner erlitt ſtarke Verluſte Im Bereich einer der nalt⸗ nalen Kolonnen ſind 699 Perſonen aus dem bolſchewiſtz⸗ ſchen Gebiet in unſer Lager gekommen. Von einer anderen Kolonne wurden 120 gefallene Gegner geborgen. Verſenkung eines rotſpaniſchen Munitionsdampferg. Havas meldet, daß das bewaffnete rotſpaniſche Sch „Cabo San Thome“ auf der Höhe von Kap Nose ber worden ſei. Bei der„Cabo San Thome“ handelt es ſich um einen der ſchönſten, modernſten und ſchnellſten ſpaniſchen Dampfer; er beſaß eine Länge von 134 Meter. Das Sch hatte ſich den Namen„Corfu“ zugelegt, es verſah zuleg die Beförderung von Waffen und Munition und befand ſich gerade auf dem Wege von Odeſſa nach Cartageng Seine Bewaffnung beſtand aus zwei 4,5 und 10,5 Jentz meter⸗Geſchützen Die Beſatzungen einiger in der Nähe der „Cabo San Thome“ befindlicher Fiſchdampfer ſollen aus geſagt haben, daß der Dampfer ſich vor ſeiner Verſenkun im Feuergefecht mit zwei angreifenden Schiffen befunden habe. Von den Beſatzungsmitgliedern der„Cabo San Thome“ ſollen ſechs verletzt ſein, davon zwei ſchwer. General Franco an der Front in Aſturien. San Sebaſtian, 12. Okt. General Franco, der Aranda an der Leon⸗Front beſuchte, war in Begleitung verſchiede⸗ ner Generäle auch Zeuge der Angriffshandlungen nationg⸗ ler Truppen. Er konnte aus nächſter Nähe beobachten, wie ſeine Truppen unter Ueberwindung großer Terrainſchwie⸗ rigkeiten im unwegſamen Gebirge dem Feinde eine Reihe von Ortſchaften und Berggipfeln abrangen, die von Bedel⸗ tung für die weiteren militäriſchen Handlungen an der Leonfront ſind. Ueberall wo ſich der Staatschef zeigte und mit den Soldaten unterhielt, wurde er mit Begeiſterung begrüßt. Franco verordnet ſoziale Dienſtpflicht für Frauen. General Franco erließ eine Verordnung, nach der alle ſpaniſchen Frauen vom 17. bis 35. Lebensjahr während der Dauer eines halben Jahres zum Dienſt im Rahmen des ſo⸗ ialen Hilfswerks in der Falange herangezogen werden. Im einzelnen beſtimmt das Dekret, daß dieſe Dienſtpflicht eine nationale ſei und je nach den Fähigkeiten der Vetreß⸗ fenden in praktiſcher oder verwaltungstechniſcher Arbeit be⸗ ſtehen werde. Ausgenommen ſeien kranke, verheiratele Frauen und Witwen mit einem oder mehr Kindern ſowie Frauen, die bereits während des Bürgerkrieges in einem Hoſpital oder anderen ſozialen Einrichtungen gearbeitet hu. ben. Der Dienſt könne unterbrochen oder auf drei Jahte verteilt abgeleiſtet werden. Er ſei unumgänglich erforder⸗ lich zur Erlangung ſtaatlicher, ſtädtiſcher oder anderer ö. fentlicher Anſtellungen, zur freien Mitarbeit im öffentlichen oder politiſchen Leben ſowie zur Ablegung von Prüfungen in jedem Beruf. Mosley durch einen Steinwurf verletzt Der engliſche Faſchiſtenführer im Krankenhaus. London, 11. Okt. Während einer Straßenverſammlung in Liverpool. auf der Sir Oswald Mosley, der Führer det britiſchen Faſchiſten, 1 wollte, wurde dieſer in dem Augenblick, als er einen Lautſprecherwagen beſtieg, am zu der Verſammlung zu ſprechen, von einem Stein am oy ſo ſchwer verletzt, daß er in ein Krankenhaus übel führt werden mußte. Nach einem Bericht des behandelnden Arztes hat Mos, ley eine Gehirnerſchütterung und eine offene Kopfwunde davongetragen, doch gebe ſein Zuſtand im Augenblick zu Beſorgniſſen beinen Anlaß. 5 ſchwamm“ et 11 ſchwimmt fort.“ Fünf Sekunden ſpäter auf dem Fußboden Gleich einem Titanenheer tobten draußen die Ele mene. Jetzt zeigte ſich der Ozean von ſeiner andern 10 gewohnten Seite. Schattengleich flogen Wolkenfetzen un, Nebelſchwaden vorüber, hin und wieder einen e das tief unten liegende brauſende, kochende Meer gef tend. Der Ozean brüllte und tobte, rieſige Sturzwelen ſah man aufſchäumen. Und der lange, ſchlanke Leib 0 Schiffes ſchoß mit unheimlicher Geſchwindigkeit über 5 Waſſerfläche dahin... Der Regen peitſchte an die a Hülle und an die Fenſter. Hier und dort drang Wa durch. In der Führergondek konnten die Inſaſſen ba ſchwimmen f it So geht die tolle Fahrt die ganze Nacht binde Rieſeneile bringt ſie„Z. I. 127“ der amerikaniſchen Kü näher 5 b An dieſem Abend nahmen die Paſſagiere ihre Ma 1 zeit nicht im Speiſeſaal ein, denn ein jeder hatte ſich bh und furchtſam in ſeine Kabine verkrochen. Es inge nicht getanzt, und nirgendwo war munteres, e 10 Lachen aus ſchönem Frauenmund vernehmbar, wie aben zuvor 5 N Das Heulen und Winſeln des Sturmes übertön. Surren und Brummen der Motore und Propeller, 995 mer heftiger peitſchte der Regen gegen die See Kabinen. Zuweilen neigte ſich der Schiffsrumpf be lich zur Seite. zu In der Funkbude war man fiebriſch bemüht, 1 digung zu erzielen, aber es glückte nicht, und 100 1 Bordpeiler verſagte. Zum Gluck hatte man ja 8 die Kreiſelkompaß. Nach ihm wurde navigiert. Se nent Freiwachen kamen in dieſer Nacht um die wohlber gat, Ruhe. In„lebenden Reſervoiren“ wurden große ogen. holmengen den amerikaniſchen Zollbehörden 91 15 Aber man landete ja ſchließlich nicht in New 2 randa hiede⸗ liona⸗ „ wie chwie⸗ Reihe zedeu⸗ der e und erung r alle id det es ſo⸗ orden. pflicht etref⸗ it be⸗ ratete ſowie einem t hal Jahre order⸗ er ö lichen ingen lung r det dem m zu Kopf über. Badiſche Chronik — beine Straußwirtſchaften mehr. Der Gebietsbeauf⸗ tragte für die Regelung des Abſatzes von Weinbauerzeug⸗ niſſen der Landesbauernſchaft Baden hat nach Anhörung der Bezirksbeguftragten auch für dieſes Jahr die Nötwen⸗ digkeit von Straußwirtſchaften in Baden verneint. Der Muiſter des Innern hat deshalb davon Abſtand genom⸗ men, im Jahre 1937⸗38 Straußwirtſchaften für Baden zu⸗ zulaſſen. 0 Badiſche Jäger fahren nach Berlin. In der Zeit vom 3. bis 21. November 1937 findet in den Meſſehallen am Kaiſerdamm in Berlin die„Internationale Jagdaus⸗ ſtellung“ ſtatt. Dreihundert badiſche Jäger werden am 3. November mit einem Sonderzug nach Berlin zur Beſichti⸗ gung dieſer Ausſtellung fahren. In Darmſtadt werden noch ſſiche Jäger zuſteigen. (—) Stühlingen.(Vom Zug erfa zt und getö⸗ tet) Der Zollanwärter Eduard Kolbe aus Erzingen wurde, als er am ungeſchützten Bahnübergang nach Hallau die Gleiſe überfahren wollte, von einem Perſonenzug erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. i Nußloch.(Mil dem Motorrad verunglückt) Der lojährige Metzger Willi Scheid fuhr mittags mit ſeinem Motorrad in vollem Tempo auf den Weg meiſerſtein an der Abzweigung der Walldorferſtraße auf. Der Anprall war ſo heftig, daß der ſchwere Stein etwas nachgegeben hat. Scheid erlitt einen ſchweren Schädelbruch und Kopfverletzungen und mußte in ein Heidelberger Krankenhaus gebracht werden, wo et in lebensgefährlichem Zuſtand darniederliegt. U Oſterburken.(Zweigleiſiger Betrieb.) Am Sonntag, 17. Oktober 1937, wird auf der Linie Bad Fried⸗ kichshall—Jagſtfeld—Oſterburken zwiſchen den Bahnhöfen Adelsheim⸗Oſt und Oſterburken das zweite Gleis in Be⸗ trieb genommen. Von dieſem Tage an wird auf dieſer Linie nur noch der Streckenabſchnitt Roigheim Senn⸗ ſeld—Adelsheim⸗Oſt eingleiſig betrieben. Der zweigleiſige Betrieb auf dieſer Reſtteilſtrecke wird vorausſichtlich noch in dieſem Jahre aufgenommen werden können. () Durlach.(Todesfall.) Ein in der badiſchen Schachwelt beſtbekannter Meiſterſpieler, Robert Rutz, iſt nach kurzer Krankheit unerwartet verſchieden. Großfeuer in einem Altersheim Die Tat eines entſprungenen Irrſinnigen. Freiburg(Schweiz), 12. Okt. In dem im Jenkrum der Stadt gelegenen Bürgerſpital, in dem ſich auch ein Alters- heim befindet, brach ein Großfeuer aus, das einen großen Teil des Dachſtocks und die Kapelle einäſcherke. Zur Zeit des Brandausbruchs befanden ſich etwa 300 Kranke und ale Leute im Spital, die nun vorläufig im Kantonſpital unkergebracht wurden. Der Schaden wird auf 3—400 000 Schweizer Franken geſchätzt. Am gleichen Abend konnte in Bern ein Mann verhaf⸗ tet werden, der vor wenigen Tagen aus einer Schweizer Irrenanſtalt entflohen war. Er hat zugegeben, den Brand im Bürgerſpital in Freiburg gelegt zu haben. Schwere Bluttat fordert ein Menſchenleben (=). Oberwolfach. Im Hauſe des Schuhmachermeiſters Wörner in Gelbach, wo ſchon ſeit längerer Zeit zwiſchen dem Vater und dem 27jährigen ledigen Sohn Wilhelm ein ge⸗ ſpanntes Verhältnis beſtand, kam es um 1 Uhr früh wieder zu einem lebhaften Streit, in deſſen Verlauf ſchließlich der Vater ſein Taſchenmeſſer zog und ſeinem Sohn einen ſchweren Stich in die Lebergegend beibrachte, an deſſen Folgen der Schwerverletzte binnen kurzer Zeit verſchied. Der 59jährige Täter wurde in Haft genommen. Tödlich abgeſtürzt. Auggen. Bei einem Scheuerumbau ſtürzte ein Zim⸗ mermannslehrling aus Müllheim aus einer Höhe von etwa acht Meter ab und ſtarb nach einigen Stunden an den Fol⸗ gen der ſchweren inneren Verletzungen. Kirchen. Beim Obſtabnehmen ſtürzte der Landwirt Karl Bürgin⸗Müller vor einiger Zeit vom Baum. Er erlitt einen Wirbelbruch und eine Rückenmarkverletzung, an deren Folgen er im Lörracher Krankenhaus geſtorben iſt. Todesurteil im Mordprozeß Hehle offenburg, 12. Oktober. Das Schwurgericht Offenburg verhandelte gegen Frau Suſanne Hehle von Balzhofen bei Bühl wegen Mordes, begangen an ihrem Ehemann, dem Obermonteur Leopold Hehle, am 8. Juli 1937 in der eheli⸗ chen Wohnung in Balzhofen. Die Angeklagte war vollauf geständig. Sie begründete die Tat mit ihrer Liebe zu den Andern, die man ihr nehmen wollte. Elf Zeugen und zwei Hachverſtändige waren geladen. Die Sachverſtändigen er⸗ Härten übereinſtimmend, daß die Tat mit voller Ueberle⸗ gung ausgeführt wurde. Der Hauptantrag des Staatsan⸗ waltes lautete auf Todesſtrafe und vorſorglich, falls das Gericht Ueberlegung nicht annehmen würde, auf eine Zucht⸗ hausſtrafe nicht unter ſieben Jahren. Der Verteidiger plä⸗ derte auf mildernde Umſtände. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage und das Gericht erkannte auf Todesſtrafe. Die menſchliche Erwägung zu erörtern, bleibt der Gnaden⸗ inſtanz vorbehalten. Die Angeklagte nahm das Urteil ruhig und gefaßt auf. Aus den Nachbargauen Gau-Bickelheim.(der Tod im Weinberg) Bei der Traubenleſe war der Winzer und Landwirk Jakob Dornheimer 2 auf den Wagen geſtiegen, auf dem die Bütte mit den Trauben ſtand. Plötzlich kippte die Traubenbütte um und riß Dornheimer mit zu Boden. Der obere Rand der ſchweren Holzbütte ſchlug dabei dem Mann ins Ge⸗ ſicht. Man brachte den Schwerverletzten ſofort ins Binger Krankenhaus, wo er den ſchweren Unfallfolgen erlag. 5 Mainz.(70 jährige Greiſin totgefahren) Feim Ueberqueren des Bahnhofsplatzes wurde eine im 70. Lebensjahr ſtehende Frau von einem Lieferwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Bewußtlos brachte man die 1 ins Krankenhaus, wo ſie den Verletzungen erlegen iſt. hanau(Vor der Aufklärung des Mäd— chenmordes.) Wie erinnerlich, iſt in den frühen Mor- genſtunden des 13. Juni die von dem Hanauer Lamboy⸗ ſeſt nach ihrem Wohnort Bruchköbel auf dem Fahrrad zu⸗ rückkehrende 21 Jahre alte Käthe Neumann aus Bruch⸗ köbel von einem bisher unbekannt gebliebenen Radfahrer durch einen Meſſerſtich getötet worden Der Kriminalpoli⸗ zei in Hanau iſt es jetzt gelungen, einen Mann feſtzuneh— men, gegen den der dringende Verdacht der Täterſchaft vorliegt. Es iſt dies der früher in Offenbach a. M. zuletzt in Kilianſtädten wohnende Emil Freudenberger, der auch zugibt, das Lamboyfeſt in Hanau beſucht zu haben und erſt morgens zurückgekehrt zu ſein Seine andern Angaben über ſeinen Aufenthalt während der Tatnacht treffen nicht zu Es ergeht nun an die Bevölkerung die dringende Bitte zur Mithilfe. Die Angaben werden auf Wunſch vertraulich behandelt Auf die ausgeſetzte Belohnung von 500 Mark wird hingewieſen Ludwigshafen. /Betrunkener verurſacht Ver⸗ W Der verheiratete Hafenarbeiter Karl Böhm aus Oggersheim überquerte in betrunkenem Zu⸗ ſtande die Mundenheimer Straße in Ludwigshafen, wobei er einem Motorradfahrer in die Fahrbahn lief. Er wurde von dem Rad erfaßt, ſo daß er über das Vorderrad auf den Boden ſtürzte. Dabei erlitt er leichte Hautabſchürfun⸗ gen. Nur durch die Geiſtengegenwart des Motorradfahrers wurde ein größeres Unglück verhütet. Böhm wurde feſtge⸗ nommen. Saarbrücken.(Opfer der Arbeit!) In der Abtei⸗ lung 4. Altenwald⸗Feld der Grube Maybach, verunglückte in der Nacht der 31 Jahre alte Hauer Reinhold Seibert aus Bildſtock dadurch, daß ihn ein von dem Gebirge um⸗ geſchobener Stempel am Kopfe traf. Der Verunglückte, der keine äußeren Verletzungen aufwies, wurde ſofort ins Krankenhaus eingeliefert, wo er am anderen Morgen der erlittenen Gehirnerſchütterung erlag. Er hinterläßt Frau und Kind. Das Arteil im Wormſer Getreideprozeß Worms, 11. Okt. Nach längerer Beratung wurde am Samstag abend das Urteil gegen die beiden Hauptange⸗ klagten im Wormſer Getreideprozeß und gegen den ehe⸗ maligen Direktor Lancelle ausgeſprochen. Die Dritte Große Strafkammer Mainz, die ſeit zwei Wochen im Wormſer Amtsgerichtsgefängnis tagte, fällte folgendes Urteil: Der mitangeklagte Prokuriſt Markert erhielt zwei Jahre und ſechs Monate Zuchthaus und 2500 Mark Geld⸗ ſtrafe, erſatzweiſe 25 Tage Zuchthaus. Ihm wurde die er⸗ littene Unterſuchungshaft mit neun Monaten angerchnet. Der Angeklagte Lancelle wurde zu drei Monaten Gefängnis und 1500 Mark Geldſtrafe verurteilt, erſatz⸗ weiſe zu 15 Tagen Gefängnis. Die erlittene Unterſuchungs⸗ haft wurde ihm mit 2 Monaten und drei Wochen Gefäng⸗ nis angerechnet. Seine Verurteilung erfolgte nicht wegen der in der Anklageſchrift genannten Untreue im Falle der Getreideſchiebungen. Das Gericht konnte den Nachweis nicht als erbracht anſehen, daß Lancelle die Diebſtähle be⸗ kannt geweſen ſeien. Hingegen mußte wegen aktienrecht⸗ licher Untreue in dem Falle der koſtenloſen Kohlenlieferun⸗ gen Beſtrafung erfolgen. Tödlicher Sturz aus dem fahrenden D. Zug. Sangerhauſen, 12. Okt. Zwiſchen Mansfeld und Siers⸗ leben ſtürzte ein Junge aus dem Fenſter des Frankfurter D⸗Zuges. Er war ſofort tot. Wie die Ermittlungen erga⸗ ben, handelte es ſich um einen alleinreiſenden Schüler na⸗ mens Robert Fackler Er hatte eine Fahrkarte von Igel⸗ grenze bei Trier nach Reinsberg in der Mark Mitreiſende erzählen, daß der Junge im Seitengang des D⸗Zuges 27 Frankfurt— Berlin auf einen verkleideten Heizkörper geſtie⸗ gen und in einem unbeobachteten Augenblick durch das offene Fenſter hinausgeſtürzt ſei. Ab Geſtohlenes Gemälde wiedergefunden. Am Samstag⸗ vormittag wurde im Stadtgeſchichtlichen Muſeum des alten Rathauſes zu Leipzig ein ſehr koſtbares Gemälde von Lu⸗ cas Cranach, das Moſes mit den zehn Geſetzestafeln zeigt, geſtohlen. Das Kunſtwerk, 33 Zentimeter hoch und 21 Zen⸗ timeter breit, auf Birkenholz gemalt, iſt wahrſcheinlich ein Ausſchnitt aus einem größeren Gemälde. Am Sonntagabend wurde das geſtohlene Gemälde verpackt, aber ohne Auf⸗ ſchrift, in einem Korb für abzugebende Päckchen im Schal⸗ terraum des Poſtamts 17 auf dem Hauptbahnhof wiederge⸗ funden. Der Täter iſt nicht bekannt. 77 7* Der Oberbürgermeiſter bei den 110 ern. Unſerem geſtrigen Bericht„Der Einmarſch der 110er“ iſt noch anzufügen: Nachdem das Bataillon wieder in die Kaſerne zurück⸗ gekehrt war, fanden ſich die Ehrengäſte und Offiziere zu einem Imbiß zuſammen. Major Proſchet begrüßte die An⸗ weſenden. Oberbürgermeiſter Renninger überbrachte den Glückwunſch und die Grüße der Stadt Mannheim. In ſeiner Anſprache knüpfte er an die alte Tradition an und betonte, wie ſehr den Mannheimern die 110er ans Herz gewachſen ſeien. Die Stadt Mannheim habe ſich daher entſchloſſen, als Willkommensgeſchenk einen Raum in dem Offiziersheim einzurichten und die Räume der Unteroffiziere mit Bildern auszuſchmücken. Oberſt Loehning verſicherte im Anſchluß, daß auch in der neuen Kaſerne der alte 11ber⸗Geiſt ge⸗ pflegt werde und gedachte dabei der Toten. Ein dreifaches „Hurra“ galt der Stadt Mannheim und dem 11ber Re⸗ giment. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags nahmen die Sol⸗ daten Gelegenheit, ſich den Stadtteil Seckenheim näher an⸗ zuſehen, während viele Beſucher auch aus den umliegenden Orten am Nachmittag von der Erlaubnis Gebrauch machten, die Kaſerne zu beſichtigen. * Pilzwanderung. Der Wald von Friedrichsfeld iſt zur Zeit überſät mit den ſchmackhaften Maronenpilzen, Sand⸗ pilzen, Kuh⸗ und Butterpilzen. Darum iſt am Mittwoch nachmittag eine Wanderung unter Führung von Dr. Bik⸗ kerich⸗Heidelberg. Treffpunkt am Bahnhof Friedrichsfeld⸗ Süd um 14.15 Uhr. Fahrräder werden eingeſtellt. Körbe und Meſſer nicht vergeſſen! * Eröffnung der Gaukulturwoche in Mannheim. Mannheim, 11. Okt. Die Gaukulturwoche wurde in Mannheim im Rahmen der gleichzeitigen Eröffnung der Ausſtellung im Thegtermuſeum„Schwetzingen und ſein Theater“ durch Muſeumsdirektor Dr. Jacob feſtlich eröff⸗ net. In der Reihe von freundlich gehaltenen Räumen wer⸗ den alte Stiche und Modelle gezeigt, die für den Kunſt⸗ freund wiſſenswerte Kulturerrungenſchaften vermitteln. Dieſe Blätter wollen— wie Dr. Jacob ausführte— nicht als Landſchaftsbilder gewertet werden. Der Verſuch, vom Theaterraum das Spiel ins Freie zu verlegen, trat erſt⸗ mals in Schwetzingen in Erſcheinung und wurde Tradi⸗ tion. Die großartige Kunſt wurde zur ſtimmungsvollen, ſentimentalen Schwärmerei. Das Mannheimer Theaterge⸗ folge nahm in den Sommermonaten in Schwetzingen Auf⸗ enthalt und ſpielte dort. Schwetzingen befaßte ſich Mitte des 18. Jahrhunderts mit großen Bauplänen eines neuen Schloſſes. Das entzückende Theater ſieht man in den Aus⸗ ſtellungsräumen vor der Inſtandſetzung und nachher. Aus Gründen des Denkmalsſchutzes blieb das Theater in ſeinem äußeren Bau erhalten. Reizvoll die Ränge und die Innen⸗ architektur; die Erneuerung fand eine ausgezeichnete Lö⸗ ſung. Hier iſt die Kunſt des ſchönen Scheins erhalten ge⸗ blieben. Dr. Jacob machte weiter auf die Modelle aufmerk⸗ ſam, auf die Gartendekoration von J Quaglio, berichtete von den Erbauern des Schloſſes, Werner von Pigage, Bi⸗ biena und Babaliatti, und erinnerte ſchließlich an die gro⸗ ßen Perſönlichkeiten des damaligen Kuülturlebens, wie des ſiebenfährigen Mozart, des Gluck und des Dichters Schiller und Voltaire, letzterer ein Freund des Kurfürſten Carl Theodor. 2 11 E Sahib betzinger Rokoko⸗Thenters. erherſtellung des Schwetzinger Schlo Wahrung der reizvollen Innen⸗ architektur ein ausgezeichnete Lßſung. Im Rahmen der badi⸗ ſchen Gaukulturwoche iſt das Werk nun am Sonntagabend in feſtlichem Rahmen der Oeffentlichkeit übergeben worden. Außer Miniſterpräſident Walter Köhler und Reichskulkur⸗ walter Moraller ſah man hervorragende Vertreter von Par⸗ tei, Staat und Reichsarbeitsdienſt, hohe Offiziere der Wehr⸗ macht, Künſtler und Wiſſenſchaftler von Namen und Rang ſowie zahlreiche ſonſtige Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die unter künſtleriſcher Leitung von Intendant Bran⸗ denburg⸗Mannheim ſtehende Feſtfolge wurde eingeleitet mit Händels„Concerto groſſo D⸗moll“, geſpielt vom Orcheſter des Mannheimer Nationaltheaters. Es folgte, von Kräften des Badiſchen Staatstheaters dargeboten, Goethes„Laune des Verliebten“. Glucks komiſche Oper„Die Pilger von Mekka“, gegeben vom Nationaltheater, beſchloß die Reihe der unter Regie von Helmuth Ebbs und der muſikaliſchen Lei⸗ tung von Dr. Ernſt Cremer ſtehenden Darbietungen. 39 Verkehrsunfälle in der letzten Woche. Die polizek⸗ liche Verkehrsſtatiſtik der letzten Woche weiſt nicht weniger als 39 Unfälle auf. 18 Perſonen wurden verletzt, 31 Kraft⸗ fahrzeuge, 14 Fahrräder und zwei Straßenbahnwagen wur⸗ den beſchädigt. Ein Anfall war auf Trunkenheit eines Kraft⸗ wagenführers zurückzuführen. 1 Der Staatliche Lotterie Einnehmer, das iſt der Glücksbringer, bei dem Sie, ſoweit vorrätig, Loſe und den amtlichen Gewinnplan erhalten und bei dem Aöch auch die Gewinne ausgezahlt werden. Anſchriften die an Ibnen auf Wunſch gern mitgeteilt, wenn Sie an e, Preußiſch⸗ Süddeutſche Staatslotterie, Berlin W 35, i Bittoriaſtraße 20, schreiben. 7 Sie erkennen die Staatlichen Lotterie 5 Einnahmen an diesem Zeichen im e schwarzen. hlau umränderten Feld. 555 F111 ͤ Q!— 2* 1. 000.000 2* Alle Gewinne ſind einkommenſteuerfrei. 100.000.— RM gewinnen kann, nur 3.— RM je Klaſſe. ſpielen, auch der, der noch keine Reichtümer beſtzt. Preußiſch⸗Süddeutſche Staatslotterie das Glück ins Haus gebracht. neuen Lotterie beginnt am 20 Oktober. Sichern Sie ſt Der Präſident der P Sie können gewinnen: 500.000 343 000 Gewinne ſind es, die auf 800 000 Loſe einer Lotterie in 5 Klaſſen ausgeſpielt werden. Und dabei koſtet ein Achtellos, das in der 5. Klaſſe bare Deshalb kann und ſoll hier jeder mit⸗ Schon unzähligen Volksgenoſſen hat die 3 125110 2* 300.000 2 200.000 12 Außerdem 2 Gewinne zuje 75.000. RM und 342 968 weitere Gewinne im Geſamtbetrag von 61.910.180.—. Verſuchen Sie einmal Ihr Glück— faſt jedes zweite Los gewinnt! ch rechtzeitig ein Los! Süd den 10 100.000 50.000 Die Ziehung zur 1. Klaſſe der 1 * N Slaatlslotterie 8—* 3 eee eee eme r 1 5 ** e * — eee, N ** 1 4 1 1 9 5 15 f 1 Das Weſen der Kunſt Gedanken des großen Malers Hans Thoma. Daß Hans Thoma, der große deutſche Maler, deſſen Wiege in Bernau im Schwarzwald ſtand, auch ein tiefer Denker war, wiſſen viele Verehrer ſeiner Kunſt nicht. Es ſcheint daher angebracht, auf dieſe Tatſache hinzuweiſen und jetzt, da wir gerade in der Gaukulturwoche ſtehen, daran zu erinnern, daß Hans Thoma u. a. ſchöne und tiefe Ge⸗ danken über das Weſen der Kunſt geäußert hat. In ſeinen„Kunſtbetrachtungen“ heißt es: „Das künſtleriſche Geſtalten haftet nun einmal dem Menſchen an, es iſt für ihn eine Notwendigkeit. Dazu hat ihm die ewige Schöpferkraft Hände gegeben, damit er bauen, formen und malen kann, damit er der Harfe Töne entlocken kann, die ihn erfreuen, damit er die mannigfal⸗ tigen Inſtrumente, die er erfunden hat, handhaben kann. Durch die Künſte iſt es möglich, und ſie ſind wohl dazu da, daß der Menſch ſich dem Menſchen erſchließt, daß Seele die Seele erkennt. In jeder Künſtlerſeele ſteckt der Drang, ſich zu offenbaren, ſich bemerklich zu machen, weil ſie muß; dies iſt ihr Wille zur Macht 5 Da ich an die Unveränderlichkeit der Menſchenſeele glaube, ſo fürchte ich nicht, daß die Kunſt, dieſe Deuterin der Seele, von äußeren Umſtänden und Verhältniſſen ab⸗ hängig iſt. Der Drang zur Kunſt iſt auch nicht abhängig von Freud und Leid. Sie iſt allzeit eine Tröſterin, die aus dem tiefſten Leid auch noch hervorwachſen kann. Die Kunſt iſt die Wirkung des lebendigen Gottes, die ſich, vielgeſtaltig über die Erde geſtreut, der wandernden Menſchenſeele of⸗ fenbaren will. Sie verkündet das Daſein Gottes, ſie iſt der Lobesdank, welchen die Seele dem ſchaffenden Gotte dar⸗ bringt, ſie verkündet die Wunder des Lebendigen, ſie freut ſich an ihnen, ſie iſt dem Menſchen auf ſeine Wanderſchaft mitgegeben zum Ausdruck ſeines Lebensgefühles, der Freude, dem Wohlgefallen an der Schöpfung; die Ahnung der ewigen Schöpferkraft lebt in ihr. Ja auch da, wo der Menſch in ſeiner Qual verſtummt, gab ihm ein Gott zu ſagen, wie er leidet. So erkenne ich das Weſen der Kunſt. Sie geht mit der Menſchenſeele als Tröſterin über die Erde. Sie iſt eine Notwendigkeit, ihr Daſein beruht auf dem ewigen Müſſen Kunſt iſt ein Zeugnis des lebendigen Geiſtes, der mit dem Menſchengeſchlechte durch die Vergänglichkeit der Zei⸗ ten ſchreitet. Sie baut aus dem Erdenmaterial fort und fort bleibende Zeichen Fi die Menſchheit von der ewigen Schöpferkraft, die aus Finſternis und Wirrwarr Licht und Ordnung ſchafft. Die Kunſt iſt die Erkennerin der Allmacht Gottes, die ſtille Ahnerin ſeines allgegenwärtigen Seins. So tritt ſie an die Seite der Religion und dient ihr, ſinn⸗ liche Formen, Symbole zu ſchaffen, in denen die tiefſte Re⸗ gung der geheimnisvollen Seele ſichtbar und hörbar ins irdiſche Dasein tritt. Die Kunſt kann niemals aufhören, ſie kann nicht beſchränkt werden durch die Verhältniſſe der Vergänglichkeit. Sie kann nur mit der Seele ſelbſt aufhö⸗ ren, aber das können wir uns nicht vorſtellen, das zu den⸗ ken, hört all unſer Verſtand auf..“ Koͤß⸗Schiffe in Liſſabon Herzliche deutſch⸗porkugieſiſche Freundſchaftskundgebung. Liſſabon, 11. Okt. An Bord der drei auf der Madeira⸗ Reiſe befindlichen Kdß⸗ Schiffe„Der Deutſche“„Oceana“ und„Sierra Cordoba“ fand im Hafen von Liſſabon ein Bordfeſt ſtatt. Die deutſche Kolonie, an ihrer Spitze Geſand⸗ ter Baron Hoyningen⸗Huene, Vertreter der Auslandsorga⸗ niſation der NSDAP 42555 zahlreiche portugieſiſche Per⸗ ſönlichkeiten wohnten unter den vielen deutſchen Volksge⸗ noſſen dem Feſt bei. Neben den Darbietungen von Kdcß⸗ Künſtlern wurden die Volkstänze und Volkslieder von den Veitgliedern der portuglieſiſchen Organiſation„Freude an der rbeit“ mit großem Beifall aufgenommen. Am Sonntag hatten die deutſchen KdF⸗Fahrer die Führung der portu⸗ gieſiſchen Freizeitorganiſation„Freude an der Arbeit“ ſo⸗ wie Abordnungen portugieſiſcher Korporationen auf dem Kd⸗Kchiff„Der Deutſche“ zum Eſſen eingeladen. Geſand⸗ ter Baron Hoyningen⸗Huene erinnerte in einer kurzen An⸗ ſprache an die gaſtfreundliche Aufnahme der deutſchen Ur⸗ lauber vor eineinhalb Jahren im Haus der portugieſiſchen Freizeitorganiſation. Er betonte die gleichartige Entwicklung in Deutſchland und Portugal als den neuen Staaten der Ordnung, in de⸗ nen„Kraft durch Freude“ und„Freude an der Arbeit“ heute mit als die wichtigſten Einrichtungen gelten. Im Auf⸗ trag des 1 8 überreichte der deutſche Geſandte unter brauſendem Beifall einem portugieſiſchen Arbeitskameraden, der anläßlich des Kdß⸗Beſuches im April 1936 einen deut⸗ ſchen Kameraden aus den Fluten des Tejo rettete, die deutſche Rettungsmedaille am Band. G1 — Ohrbildung als Vaterſchaftsbeweis. In Danzig wurde vor kurzem ein intereſſanter Prozeß durchgeführk. Eine 23jährige Ehefrau wurde im September 1934 nach viermonatiger Ehe geſchieden und bekam im Februar 1935 ein Kind, der geſchiedene Ehemann wurde als Vater an⸗ geſehen. Da die Frau kurz danach ihre Jugendliebe hei⸗ ratete, bemühte ſich der zweite Ehemann zu erreichen, daß das Kind, das er als das ſeinige anerkannte, auch bei den Behörden als ſein Kind anerkannt würde. Die Blutprobe ergab nichts, weil beide Männer der gleichen Blutgruppe angehörten. Auf Grund einer beſonderen Unterſuchung über die Vaterſchaft wurde jedoch feſtgeſtellt, daß der zweite Mann der des Kindes wäre. Ganz beſonders fanden ſich gewiſſe Eigenarten der Oh ildung, die der zweite Mann k hatte, bej dem Kinde wieder. * Brandſchaden— Landſchaden Jährlich werden mindeſtens 400 Millionen Reichs⸗ mark durch etwa 350 000 Brände im Deutſchen Reich ver⸗ nichtet. Wenn man bedenkt, daß von dieſem Schaden zwei Drittel auf das Land entfallen, ſo zeigt ſich, wie berech⸗ tigt die große bis zum März des nächſten Jahres laufende Aufklärungsaktion„Schützt die deutſche Ernte vor Brand⸗ gefahren“ iſt. Es handelt ſich für das deutſche Volk nicht nur darum, der ſinnloſen Vernichtung von Werten zu ſteuern, ſondern mehr noch darum, bei der verhältnis⸗ mäßig knappen Verſorgung des deutſchen Lebensraumes mit den notwendigen Nahrungsmitteln den Untergang von Lebensmitteln und Futtermitteln aller Art zu verhin- dern. Wenn ſich auch die Aktion zum Schutz der deutſchen Ernte vor Brandgefahr in erſter Linie an den deutſchen Landwirt wendet, ſo wird doch der ſtädtiſche Hausbeſitzer, vor allem in den Landſtädten, darauf bedacht ſein, auch von ſich aus an der aktiven und paſſiven Bekämpfung der Brandgefahren durch Beiſpiel und Belehrung teilzuneh⸗ men. Durch die Beſeitigung unnötiger Gefahrenquellen, wie ſchlecht lagernden Strohes und Brennmaterials, durch Ausbeſſerung fehlerhafter Stellen an Schornſteinen und Feuerungsanlagen, durch ſtändige Kontrolle der Licht⸗ leitungen und der angeſchloſſenen Apparate und Ma⸗ ſchinen und vor allem durch eine ſtrenge Beaufſichtigung der Kinder, auf deren Konto jährlich noch etwa 5000 Brandſtiftungen durch Spielen mit Zündhölzern kommen, werden ſich zahlreiche Brandunglücke verhindern laſſen. Schnittlauch und peterſilie Verwendet nur deutſche Gewürze! Eigentlich ſollte zu jedem Haushalt eine Gartenecke oder ein paar Blumenkäſten mit einer Gewürzanpflanzung ge⸗ hören. Unſere heimiſchen Gewürze reichen nicht nur völlig für Würzzwecke aus, ſondern ſie ſind meiſtens auch be⸗ kömmlicher und billiger als die ausländiſchen, die dazu noch Deviſen koſten. Als ſolche heimiſchen Gewürzkräuter kom⸗ men in Betracht: Peterſilie zum Würzen von Suppen, Tunken und Gemüſe, Dill zu Kräuterſuppen, geröſteten Kartoffeln, Tunken uſw., Schnittlauch zur Kartoffel⸗ ſuppe, Gemüſeſuppe, Salaten uſw., Bohnenkraut für Einmachzwecke, Eſtragon, das den eingemachten Gur⸗ ken erſt den beſonderen Geſchmack verleiht und auch zu Rohkoſtſalaten gehört. Wer entſprechenden Raum hat, ſollte ſich auch noch Kreſſe, Tymian und Kerbel anpflanzen, um fo für jede Geſchmacksrichtung ein paſſen⸗ des Gewürzkraut zur Hand zu haben, das aus heimiſcher Erde hervorgeht. Es iſt verkehrt, anzunehmen, daß man ohne Nelken, Pfeffer, Piment, Zimt und anderen vom Ausland kom⸗ menden Gewürzen nicht auskommen könnte. Unſere deut⸗ ſchen Gewürzkräuter tuen vollauf dieſelben Dienſte; ſie lie⸗ fern gleichfalls aromatiſche Stoffe, ſind dafür aber geſund⸗ heitlich weit zuträglicher als die ſcharfen, erregenden aus⸗ ländiſchen Gewürzſtoffe. Uebrigens tut es der Schmackhaf⸗ tigkeit der Speiſen durchaus keinen Abbruch, wenn man ſich bei der Verwendung der Gewürze etwas mehr Beſchrän⸗ kung auferlegt. da obnehin bierin viel geſündigt wird und der übermäßige Genuß von Würzſtoffen geſundheitliche Schädigungen aller Ark bringen kann. Bei dieſer Gelegenheit mag auch auf die leider ſtark ein⸗ geriſſene Gewohnheit hingewieſen werden, zu große Mengen Kochſalz zu verwenden, die das Drei⸗ bis Vierfache des Nützlichen und Notwendigen oft überſchreitet. Die Gefahr einer Ueberſchreitung des Zuläſſigen erhellt daraus, daß ſchon eine Kochſalzmenge von etwa 50 Gr., rein und auf einmal gegeſſen, ganz erhebliche Giftwirkungen im menſchlichen Organismus hervorzurufen vermaa. Ün⸗ ch 5 und die 1 90 deutſchen Induſtrie hergeſtellten ätheriſchen Oele zur Atd⸗ matiſierung von Speiſen verhüten einerſeits derartige fahren und haben auf der anderen Seite den erheblichen Vorteil der größeren Bekömmlichkeit und des Wohlge⸗ ſchmacks der Speiſen. 5 Die Höchſtpreiſe für Wild und Wildgeflügel. Berlin, 8. Okt. Die Verordnung über Höchſtpreiſe ſi Wild und Wildgeflügel vom 25. Novemebr 1936 iſt durch eine neue Verordnung des Reichskommiſſars für die Preis. bildung abgeändert worden. Unter grundſätzlicher Veibe, haltung der bisherigen Preiſe iſt jetzt für den Jäger ein einheitlicher Verkaufspreis feſtgeſetzt, gleichgültig, ob er an den Wildhandel oder an den Verbraucher direkt liefert Beim Verkauf durch den Jäger an den Wildgroßhändler oder Aufkäufer iſt ein Abſchlag von 10 v. H. vorgeſehen der dieſen Handelsſtufen einen angemeſſenen Verdienst ſichert. Die Preiſe für Rebhühner werden nach der neuen Verordnung von den örtlichen Preisbildungsſtellen feſtge⸗ ſetzt. Die Verordnung wird im Reichsgeſetzblatt veröffent⸗ licht. — Roßhaare ſammeln! Da Roßhaare ein ſehr begehr⸗ tes Rohprodukt für die Herſtellung von Matratzen, Polſter⸗ ſtühlen uſw. darſtellen. iſt es notwendig, daß ſie beſonderz ſorgfältig geſammelt werden. Hierbei iſt folgendes zu he⸗ achten: Das Schneiden der Schweif⸗ und Mähnenhagre Toll nur einmal im Jahre erfolgen und zwar am beſten im Oktober. Beſonders wertvoll ſind auch ausgekämmte Roß⸗ haare. Dieſe ſind daher das ganze Jahr hindurch ſorg⸗ fältig zu ſammeln. Was von den Roßhaaren gilt, muß kel weiſe auch bei den Rinderhaaren, insbeſondere bei den Schweifhaaren Anwendung finden — — Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 12. Oktober: Miete E 5 und 1. Sondermiete E 3 und für die Mannheimer Kulturgemeinde Abt. 339 bis 341: Euryanthe. Romantiſche Oper von Ca Maria von Weber. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 13. Oktober: Miete Me 5 und 1. Sondermiete M8 und für die Mannheimer Kulturgemeinde Abt. 201: Der goldene Kranz. Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Donnerstag, 14. Oktober: Miete D 4 und 2. Sonder⸗ miete D 2 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 124 bis 126: Hanneles Himmelfahrt. Opet von Paul Graener; vorher: Sinfonia brepe, von, Paul Graener. Anfang 20, Ende nach 21.30 Uhr. Freitag, 15. Oktober: Miete F 5 und 1. Sondermiete F 3 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 384 bis 386: Friedrich Wilhelm l. Schauspiel von Hans Rehberg. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr, Samstag, 16. Oktober: Miete C 5 und 1. Sondermiete Es und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 121 bis 123: Uraufführung: Spaniſche Nacht. Heſ⸗ tere Oper von Eugen Bodart. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 17. Oktober: Miete A 5 und 1. Sondermiete A 3 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 391 bis 393: Siegfried, von Richard Wagner. Af⸗ fang 18, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gulſchei⸗ nen aufgehoben). Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 14. Oktober: Für die Mannheimer Kul⸗ turgemeinde, Abt. 142 bis 147, 242 bis 245, 261 bis 265, 361 bis 369, 809 bis 510, 519 bis 520, 529, 536, 549 bis 550, 554 bis 560, 564 bis 570, 574 bis 577, 589 bis 590, 594 bis 600, 616 bis 617, Gruppe d Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Der goldene Kranz. Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 16. Oktober: Im Rahmen der Gaukulturwoche der NSDAP. für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft dur Freude“, Feierabend der Schaffenden: Der goldene Kranz Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. — 0 Fulballvsreinigung 98, Mum.-Seckenheim 0 Unserem Führerringsmitglied N heutigen Vermãhluns die herzlichsten Glücwünsche. — 2 S e FRITZ SPOVAGEI. und seiner Braut entbieten uir zur Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Die für die Wehrmacht angemeldeten N 8 Die Vereinsleitung. Eins hat ſie vergeſſen f 5 Nun hat ſie den Schaden! Warum ſchäumt die Lauge ſo ſchwach? denkt Frau Lolte bei der erſten Wäſche in ihrem jungen Haushalt.— Ja, der Kalk⸗ teufel im Waſſer ſpielte ihr dieſen Streich denn Frau Lokte hakte vergeſſen, das Waſſer vorher weich zu machen. Deshalb immer einige Handvoll Henko Bleich⸗ Soda im Waſſer verrühren und 15 Minu ⸗ ten darin wirken laſſen, bevor man die Waſchlauge bereitek— dann hat man immer das ſchönſte weiche Waſſer! 0— Kartoffeln können nicht geliefert 8 werden. 5 8 8 5 „%% 5 10. 1 UHU. WINTIE RHE S WERK 103% ASsEN SAMMLUNG 8 40 88 66 3 5 9 0 dor FPREUSS.-SUbb. KLasSEMTOrrE RIA Ausgosplelt werden über: LAllionan HAU STSE WINNER . 2200000 2.300000 OspREIsE ½% ½ ½ ½ boprEl-i1oů5 für jede Kl. 3. 6. 12 27. 18. Nx TIEHUNne 1. Kt. 20. u. 21. Okr. 1937 Lose bei den Staatl. Lotterie- Einnahmen in Mannheim Burger- 81,5 Möhler- K 1, 6 Aimm Henko, das beim Waſchen ſpart und Seife vor Verluſt bewahrt! Insertion, die treibende Kraft, die immer wieder Umſatz ſchafft! Stürmer-G 7, 11 Tüchtiges Geſucht Damen 22 2 Mädchen ein Mann Nad mit guter Schrift für einige Tage und guten Zeugniſſen geſucht. in Landwirtſchaft. gebraucht (Fortbildungsſchulfrei). Vorſtelluug erbeten ab Mittwoch Vormittag 10 Uhr. 1 i Junger Mann Freiburgertr Färberei Kramer fur bande Seckenheimer Landſtraße. geſucht. 1 (Dauerſtellung. Freiburgerſtr. 9. ſehr guterhalles zu verkaufen Frey Heumarkt Zur Achtung 2— Kirchweiß⸗ Ab Dienstag, 12. Oktober können Junge Bäckerei alte deutſche Ziegel Hähne much das Tauſend zu 15.— Mk. in Edingen, Bauſtelle Hauptſtr. 4b abgeholt werden. Gänſe wann ea zu verkaufen. Mehle Zu erfragen in der] in Pachungen f g Geſchäftsſt. d. Bl. und lo, Eingetroffen ein Waggon S uchen Zuckerrüben⸗ Friſch Sultaninen eingetroffen:. ſchnitzel. Rieſen⸗ a e Matjes⸗Filet Zitrong i Mex. Schmich. Stück 18 Pfg. Orangen Seelachs, i 125 fr 45 Pfg. zweckmäßige Kunden⸗Werbung Lußbucklinge ½ lg 35 Pfg. vurch die Zeitungsanzeige Marinaden ſenkt die Waren ⸗Preiſe, in groß. Auswahl Jab. weil durch die 5 k. W ein Zeitungs anzeigen 1— größerer Amſatz erzielt wird Feinkoſt.