5onn⸗ Fung; 20.10 eraß⸗ 22000 —— bine nem fort ber⸗ ihr um⸗ ge⸗ mp n ſie ichte traf, und ken, ler loß, hene heln den det und haft ihre er und him⸗ bäh⸗ den he⸗ gel als is: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte lu. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſauſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 37. Jahrgang er— Tages und Ainzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 4 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 9. 37: 1150 Donnerstag, den 14. Oktober 1937 Die Anverletzlichkeit Belgiens arantiert die belgiſche Inkegritäl.— Ein eitrag der Reichsregierung zur Sicherung des europäiſchen Friedens. Berlin, 13. Oktober. Im Auswärkigen Amt wurden am Mittwoch die nach⸗ ſtehenden Noken des Reichsminiſters des Auswärkigen Freiherrn von Neurath und des belgiſchen Geſandken Vi- komke Jacques Davignon ausgekauſcht: Auswärtiges Amt. Berlin, den 13. Oktober 1937. Herr Geſandter! Im Namen der Deutſchen Regierung habe ich die Ehre, Ew. Exzellenz folgendes mitzuteilen: Die Deutſche Regierung hat mit beſonderem Intereſſe Kenntnis von den öffentlichen Erklärungen genommen, die die Belgiſche Regierung zur Klärung der internationalen Stellung Belgiens abgegeben hat. Sie hat ihrerſeits wiederholt, insbeſondere durch die Erklärung des deutſchen Reichskanzlers in ſeiner Rede vom 30. Januar 1937, ihre Auffaſſung in dieſer Hinſicht zum Ausdruck gebracht. Andererſeits hat die Deutſche Regierung Kenntnis ge⸗ nommen von der Erklärung der Kgl. Britiſchen Regierung und der Franzöſiſchen Regierung vom 24. April 1937. Mit Rückſicht darauf, daß der Abſchluß eines zur Er⸗ ſehung des Pakts von Locarno beſtimmten Vertrags noch 1 Zeit in Anſpruch nehmen kann, und in dem unſche, die friedlichen Beſtrebungen der beiden Länder zu ſtärken, hält die Deutſche Regierung es für angebracht, ihre Haltung gegenüber Belgien ſchon jetzt zu präiteren. Zu dieſem Zweck gibt ſie folgende Erklärung ab: 1. Die Deutſche Regierung hat Akt genommen von der Auffaſſung, der die belgiſche Regierung auf Grund ihrer eigenen Zuſtändigkeit Ausdruck gegeben hat, nämlich, a) daß ſie in voller Souveränität eine Politik der Un⸗ abhängigkeit zu verfolgen gedenkt. b) daß ſie entſchloſſen iſt, die Grenzen Belgiens mit allen ihren Kräften gegen jeden Angriff und jede Invaſion zu verkeidigen, zu verhindern, daß das belgiſche Gebiet für einen Angriff gegen einen anderen Skaat als Durchmarſch⸗ land oder als Operationsbaſis zu Lande, zur See oder in der Luft benutzt wird, und zu dieſem Zweck die Verkeidi bung Belgiens in wirkſamer Weiſe zu organiſieren. 2. Die Deutſche Regierung ſtellt feſt, daß die Unverletz⸗ lichkeit und die Inkegrität Belgiens für die Weſtmächte von ge⸗ meinſamem Intereſſe ſind. Sie beſtätigt ihren Entſchluß, dieſe Anverletzlichkeit und Integrität unter keinen Um⸗ fänden zu beeinkrächtigen und jederzeit das belgiſche Ge⸗ let zu reſpektieren, ausgenommen ſelbſtverſtändlich in dem dat daß Belgien in einem bewaffneten Konflikt, in den heuiſchland verwickelt iſt, bei einer gegen Deutſchland ge⸗ kichtelen militäriſchen Aktion mitwirken würde. 3. Die Deutſche Regierung iſt bereit ebenſo wie die ggl. dritiſche Regierung und die Franzöſiſche Regierung, Bel⸗ gien Beiſtand zu gewähren, falls es Gegenſtand eines An⸗ giffs oder einer Invaſion ſein ſollte. Ich benutze auch dieſen Anlaß uſw. Frhr. v. Neurath. Belgische Geſandtſchaft. Berlin, den 13. Oktober 1937. Herr Miniſter! Im Auftrage meiner Regierung habe ich die Ehre, Ew. Erzellenz folgendes mitzuteilen: Die Kgl. Regierung hat mit großer Genugtuung von der Erklärung Akt genommen, die ihr heute von der Reichs⸗ kegierung mitgeteilt worden iſt. Sie ſpricht ihr dafür ihren ebhaften Dank aus. Ich benutze uſw. Vicomte Jacques Davignon. * Deulſchland großzügiger Ju dem vorſtehenden Notenwechſel wird van zuſtändi⸗ ger Seite folgendes mitgeteilt: Die deutſche Note verfolgt den Zweck, den deutſchen Standpunkt hinſichtlich der internationalen Stellung Bel⸗ diens zu klären, ſolange es noch nicht zum Abſchluß eines neuen Weſtpaktes gekommen iſt. In dem Rhein pakt von Locarno war die internationale Stellung Belgiens“ o geregelt, daß ihm die Integrität ſeines Gebietes garan⸗ ger würde, daß es aber zugleich, ebenſo wie England und Auen, verpflichtet war im Falle eines deutſch⸗franzöſiſchen onflikts auf die Seite der einen oder anderen Kriegspar⸗ 8 zu treten. Seit dem Ausſcheiden Deutſchlands aus dem eüſtem des Rheinpaktes und ſeit der Einleitung diploma⸗ ſicher Vorverhandlungen über den Abſchluß eines neuen eſtpaktes hal die belgische Regierung, wie ſie in verſchie⸗ 18 erlautbarungen auch öffentlich zum Ausdruck ge⸗ ſacht hat, den Standpunkt vertreten, daß die beſondere ge Belgiens es erfordere, die Garantierung ſeiner Inte⸗ uität künftig nicht mehr davon abhängig zu machen, daß Velgien d 1 2 8 2 8 tieverpflichtun⸗ 10 r entſprechende Garantieverpflich In Verfol i ö i i ö gung dieſes Standpunktes hat die belgiſche leagung es erreicht, daß e und Eng⸗ Lerhält die in ihrem Verhältnis zueinander wie auch im plant mis zu Belgien bis zum üblich neuen Weſtpakts noch den alten Rheinpakt als ver⸗ 11 anſehen, auf alle von Belgien im Rheinpakt über⸗ Aapnerlien Verpflichtungen verzichtet haben. Das iſt, wie wech ich in einem öffentlich bekanntgegebenen Noten⸗ e vom 24. April d. J. geſchehen. uſtandekommen des ge⸗ Die Reichsregierung hat dem von der belgiſchen Regierung bekundeten Willen zu einer Politik der Unab⸗ hängigkeit und des Gleichgewichts von Anfang an volle Sympathie entgegengebracht. Insbeſondere hat in dieſem Sinne der Führer und Reichskanzler in ſeiner Reichstags⸗ rede vom 30. Januar d. J. bereits die Erklärung abgege⸗ ben, daß Deutſchland bereit ſei. die Unantaſtbarkeit Bel⸗ giens anzuerkennen und zu garantieren. Da ſich zurzeit nicht abſehen läßt, wann die Verhandlungen über einen neuen Weſtpakt, in dem auch die Frage der interna⸗ tionalen Stellung Belgiens zu regeln ſein würde, zum Abſchluß gebracht werden können, hat es die Reichsregierung für angebracht gehalten, die vom Führer und Reichskanz⸗ ler erklärte Bereitſchaft Deutſchlands ſchon jetzt in einem förmlichen diplomatiſchen Akt der belgiſchen Regierung ge⸗ genüber zu verwirklichen und zu präziſieren.. Die in der neuen deutſchen Note enthaltene Erklärung der Reichsregierung geht von der Tatſache aus, daß die belgiſche Regierung aus eigenem freien Entſchluß ihren Willen proklamiert hat, in voller Souveränität eine Poli⸗ tik der Unabhängigkeit zu verfolgen und mit allen Kräften 90 verhindern, daß belgiſches Gebiet von einem angreifen⸗ en Staat als Operationsbaſis benutzt wird. Auf Grund der Feſtſtellung, daß die Unverletzlichkeit und die Integri⸗ tät Belgiens für die Weſtmächte von gemeinſamem In⸗ tereſſe ſind, übernimmt die Reichsregierung in der Erklä⸗ rung ſodann die Verpflichtung, dieſe Unverletzlichkeit und Integrität unter keinen Umſtänden zu beeinträchtigen und jederzeit das belgiſche Gebiet zu reſpektieren. Dieſe Ver⸗ pflichtung iſt nur an eine einzige Bedingung ge⸗ knüpft, eine Bedingung, die ſich im Grunde von ſelbſt ver⸗ ſteht. Deutſchland würde Belgien gegenüber ſeine Hand⸗ lungsfreiheit wiedergewinnen, wenn Belgien in einem Kriege, in den Deutſchland verwickelt wäre, militäriſch auf die Seite der Gegner Deutſchlands treten ſollte. Das würde natürlich nicht nur dann der Fall ſein, wenn belgiſche Streitkräfte auf der Seite unſerer Gegner mitkämpften, ſondern auch dann, wenn ſich die belgiſche Regierung — etwa auf Grund der Zugehörigkeit Belgiens zum Völ⸗ kerbund— bereitfinden ſollte, belgiſches Gebiet den feind⸗ lichen Streitkräften als Durchmarſchland oder als Opera⸗ tionsbaſis zur Verfügung zu ſtellen. Ferner hat die Reichs⸗ regierung, entſprechend der Ankündigung des Führers und Reichskanzlers, mit ihrer Verpflichtung, die Unterletz⸗ lichkeit und Integrität Belgiens zu reſpektieren, die Verſi⸗ cherung verbunden, Belgien auf ſeinen Wunſch Beiſtand zu gewähren, falls es Gegenſtand eines Angriffs oder einer Invaſion ſein ſollte. Die Reichsregierung darf für ſich in Anſpruch nehmen, mit dieſem uneigennützigen, großzügigen Schritt einen neuen weſentlichen Beitrag zur Sicherung des europäiſchen Friedens geleiſtet zu haben. Sie glaubt ferner zu der Er⸗ wartung berechtigt zu ſein, daß dieſer Schritt auf die Ent⸗ wicklung der gutnachbarlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Belgien einen günſtigen Einfluß ausüben wird. Befriedigung in Brüſſel Erklärungen des Außenminiſters Spaak.— Deukſchlands Garantie und die Ausſicht auf ein allgemeines Abkommen. Der deulſche Geſandte Freiherr von Richthofen wurde von dem belgiſchen Außenminiſter Spaak empfangen. Im Anſchluß daran empfing Außenminiſter Spaak die Verkre⸗ der der belgiſchen Preſſe, um ihnen von dem Nolenwechſel zwiſchen der deutſchen und der belgiſchen Regierung Mit⸗ teilung zu machen. Außenminiſter Spaak drückte ſeine größte Befriedigung über die deutſche Erklärung aus und hob hervor, daß da⸗ mit ein wertvoller Beitrag zur Konſolidierung des Frie⸗ dens in Europa geleiſtet worden ſei. Der Miniſter er⸗ klärte, die belgiſche Regierung ſehe in der deutſchen Erklä⸗ rung die Folge der Unabhängigkeitspolitik Belgiens, die im Ausland immer mehr gewürdigt werde. Die Erklärung ſei die logiſche Folge des Angebots, das Belgien vom deutſchen Reichskanzler in deſſen Rede am 30. Januar gemacht wor⸗ den ſei. Unter Hinweis auf die Tatſache, daß es bis jetzt noch nicht möglich geweſen ſei, den Locarno⸗Vertrag durch einen anderen Vertrag zu erſetzen, was nicht an dem Ver⸗ ſchulden Belgiens liege, bemerkte der Miniſter, daß die deutſche Erklärung einen einleitenden Charakter in dem Falle habe, daß es gelingen ſollte, das belgiſche Statut durch ein neues allgemeines Abkommen zu regeln. Die belgiſche Regierung werde es an Bemühungen hieran nicht fehlen laſſen. Der 15 15 betonte weiter, daß an den Völker ⸗ bundsverpflichtungen ſich nichts Erice habe; er unterſtrich den in der ehrlichen deutſchen Erklärung ent⸗ haltenen Vorbehalt, wonach die Belgien gewährte Zu⸗ ſicherung nicht gilt, wenn Belgien ſich an einer militäriſchen Aktion gegen Deutſchland beteilige. Als beſonders bedeut⸗ ſam hob der Miniſter ſchließlich noch den letzten Abſatz in dem von deutſcher Seite gegebenen Kommentar zu der Er⸗ klärung hervor. i Der belgiſche öffentliche M. ſprach ſodann die Erwar⸗ tung aus, daß die öffentliche Meinung in Belgien die An⸗ ſtrengungen anerkenne, die die fe Regierung gemacht habe, um Belgien ein Statut der Unabhängigkeit zu geben, das nichts zu kun habe mit dem Neutralitätsſtatut der Vor⸗ kriegszeit. Dieſes tatut bringe ſür Belgien auch 1275 ten mit ſich, und zwar in erſter Linie die Pflicht, alle Maß⸗ nahmen zu ergreifen, um die Verteidigung des Landes zu ſichern. 8 5 — Nr. 240 Der Londoner Kabinettsrat Nichteinmiſchungsausſchuß noch in dieſer Woche? London, 14. Oktober. Preß Aſſociation berichtet die britiſchen Miniſter ſeien am Mittwoch übereingekommen, eine neue gemeinſame An⸗ ſtrengung zu machen, um zu einem Abkommen über Spa⸗ nien durch den Nichteinmiſchungsausſchuß zu gelangen. Ein derartiges Vorgehen müſſe allerdings zeitlich feſt begrenzt ſein. Man erwarte, daß der Nichteinmiſchungsausſchuß noch vor Ende dieſer Woche einberufen werde. Sollte die Aus⸗ ſprache zu keinem Ergebnis führen, ſo ſeien ſich die Regie⸗ rungen Frankreichs und Englands bereits jetzt darüber einig, daß der augenblickliche Stand der Dinge in Spanien nicht länger andauern könne. Der Beſchluß, den Nichteinmiſchungsausſchuß einzube⸗ rufen, ſtelle, ſo ſagt Preß Aſſociation, ein Zugeſtänd⸗ nis an Italien dar, das den Wunſch ausgeſprochen habe, die Freiwilligenfrage vor den Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß zu bringen. Noch keine Entſcheidung in Paris Wie aus Paris gemeldet wird, fand unter Vorſitz von Miniſterpräſident Chautemps über die Frage der Spanien⸗ Freiwilligen eine Miniſterbeſprechung ſtatt, die der Vorbe⸗ reitung des für Donnerstag vormittag angeſetzten Mini⸗ ſterrats galt. Da, wie in gutunterrichteten Kreiſen verlau⸗ tet der Beſprechung nur unvollkommene Angaben über die Ergebniſſe des Kabinettsrates von London vorlagen, der ſich mit derſelben Frage befaßt hat, iſt es unwahrſchein⸗ lich, daß es bereits zu einer feſten Entſcheidung gekommen iſt. 7* Das Deutſche Reich und Japan „Vertiefung des Antikominternabkommens“. Tokio, 14. Oktober. Maßgebende japaniſche Kreiſe hielten in Anweſenheit des ehemaligen Außenminiſters Arita, Admiral Kiyotrane Abo und des ehemaligen Juſtizminiſters Ohara eine Kon⸗ ferenz ab, die der Vertiefung des deutſch⸗japaniſchen Anti⸗ kominternabkommens diente Es wurde beſchloſſen, eine Feier zum Jahrestag des Abſchluſſes des Antikomintern⸗ abkommens e und zur Förderung der freund⸗ ſchaftlichen deutſch⸗japaniſchen Beziehungen und zur Ver⸗ tiefung des Antikominternabkommens Preſſevertreter zu entſenden. Anabhängigkeit und Neutralität Die flämiſche Tageszeitung„De Standaard“ weiſt auf den Unterſchied hin, der zwiſchen dem Locarnovertrag und der jetzigen Regelung beſtehe. Die wichtigſte Aende⸗ rung ſei die, daß Belgien nicht mehr, wie es im Locarno⸗ pakt und in den Londoner Vereinbarungen vom 19. März d. J. der Fall geweſen ſei, gefährliche gegenſeitige Ver⸗ pflichtungen militäriſcher Art übernommen habe. Die ein⸗ zige Verpflichtung, die Belgien übernehme, ſei die, ſich mit allen verfügbaren Kräften gegen einen angreifenden Staat, wer es auch immer ſei, zu verteidigen. Es ſei kaum noch nötig, daran zu erinnern, daß Belgien ſich im Locar⸗ no⸗Pakt verpflichtet habe, Frankreich zu verteidigen, wenn dieſes Land angegriffen würde. Der unſelige Militärpakt zwiſchen Moskau und Paris hätte Belgien in einen Krieg an der Seite Frankreichs ſchleppen können. Dieſer Pakt und die Erfahrungen, die Belgien nach der Kündigung des Locarno⸗Paktes gemacht habe, ſtellten einen der Gründe dar, die den bel⸗ iſchen König und ſeine Regierung bewogen hätten, die ußenpolitik Belgiens in andere Bahnen zu lenken und eine Haltung einzunehmen, die mit den Notwendigkeiten und mit den Erforderniſſen der geographiſchen Lage Bel⸗ giens übereinſtimmt. Belgien lehne ſich künftig nicht mehr einſeitig an eine Macht an, es wolle in Frieden leben mit allen ſeinen Nachbarn. Sollten Verwicklungen entſtehen, ſo werde Belgien in eigener Souveränität entſcheiden, wel⸗ 92 ſeine Haltung ſein müſſe. Alle Länder hätten die ichtigkeit dieſer Politik Belgiens anerkannt. Deutſchland, England und Frankreich hätten dieſe Politik feierlich be⸗ kräftigt Das Blatt würdigt ſodann das Angebot, das der deut⸗ ſche Reichskanzler am 30. Januar Belgien und Holland ge⸗ macht hat. Erfreulicherweiſe habe die belgiſche Regierung dieſe Erklärungen nicht in den Wind geſchlagen; ſeitdem ſeien Verhandlungen zwiſchen Belgien und Deutſchland ge⸗ führt worden. Zum Schluß gibt das Blatt der Hoffnung Ausdruck, daß nunmehr noch eine allgemeine Regelung zu⸗ ſtandekomme, an der außer Frankreich, England und Deutſchland auch Italien teilnehmen ſolle. Wenn ein ſol⸗ ches Abkommen zur Regelung des europäiſchen Friedens abgeſchloſſen werden könnte, dann werde— meint„De Standaard“— das Trugbild von der kollektiven Sicherheit mit der ee Verpflichtung, Krieg zu führen, ſo wie es Sowjetrußland wolle, vollſtändig verſchwinden. Italten fortlaufend unterrichtet Berlin, 13. Oktober. Das Deutſche Nachrichtenbüro mel⸗ det; Angeſichts des beſonderen Intereſſes, das der am Mittwoch vollzogene deutſch⸗belgiſche Notenwechſel natürli⸗ cherweiſe bei den übrigen Weſtmächten finden wird, wird von zuſtändiger Seite darauf hingewieſen, daß die italie⸗ niſche Regierung über die deutſch⸗belgiſchen Verhandlungen fortlaufend unterrichtet worden iſt. ne Verunglimpfung Adolf Hitlers Beleidigung des deutſchen Reichskanzlers und der SA auf einer Prager Bilderausſtellung. Prag, 13. Oktober. Das Blatt der Sudetendeutſchen Partei,„Die Zeit“, meldet, daß in Anweſenheit des Miniſters für Schulweſen und Volksaufklärung, Dr. Franke, in den Räu⸗ men des„Kunſtvereins Manes“ in Prag eine Ausſtellung eröffnet worden ſei, die eine ganze Serie von deutſchfeind⸗ lichen Karikaturen enthalte. Miniſter Dr. Franke hielt die einleitende Anſprache. Ferner ſprach der Rektor der Kunſt⸗ gewerbeſchule. U. a. wurde eine Reihe von Tuſchzeichnun⸗ gen Frantiſek Bidlos gezeigt, die die Perſon des deutſchen Reichskanzlers ſchwer verunglimpfen. Verunglimp⸗ fungen des Deutſchen Reichs ſtellen ferner die Zeichnungen dar, die Antonin Pelo ausſtellt. Eine von ihnen, die auch in dem offiziellen Katalog der Ausſtellung abgebildet iſt, bringt unter dem Schlagwort„Wilſons Frieden“ in ab⸗ ſcheuerregender Weiſe die Gerippe zweier gefallener deut⸗ ſcher und italieniſcher Soldaten auf das Papier, die vor einem auf dem Liktorenbündel und dem Hakenkreuz auf⸗ geſpannten Stacheldraht niederſtürzen. Ueber ihnen ſchwebt der Geiſt Wilſons. Andere Zeichnungen zeigen Schreck⸗ geſtalten deutſcher Soldaten, die mit dem Hakenkreuz auf den Stahlhelmen als„Unholde“ und„Kriegspolypen“ die Welt verheeren. Eine Photomontage ſtellt einen ordensge⸗ ſchmückten deutſchen General mit einem Fiſchkopf dar und iſt mit den Worten„ein friedensliebender wilder Fiſch“ und anderen Schmähverſen überſchrieben. Eine an⸗ dere Photomontage John Heartfields bildet zwei S A⸗ Männer ab, die mit gen at em Bajonett ein gro⸗ ßes Stück Rindfleiſch tragen, das überſchrieben iſt:„Ich bin ein fremdſtämmiges Beefſtea k. Ich habe deutſche Magen geſchändet“. Wie in Ergänzung dieſer Darſtellung verlautet, hat der Miniſter verſchiedene Karikaturen, welche ausländiſche Staatsmänner betreffen, bei ſeinem Rundgang beanſtandet. Die meiſten der Karikaturen, in denen das nationalſoziali⸗ besche Deutſchland und Italien aufs ſchwerſte beleidigt wer⸗ en, ſind aber in der Ausſtellung belaſſen worden. Berlin. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des In⸗ nern Dr. Frick hat Frau Dr. Rigele zu dem Hinſcheiden Gen Mannes, Notar Dr. Rigele, ſein Beileid ausgeſpro⸗ chen. Düſſeldorf. Reichsminiſter Heß traf in Düſſeldorf ein und beſichtigte die Reichsausſtellung„Schaffendes Volk“. Die Deckung der kſchechoſlowakiſchen Rüſtungen. Im Ausſchuß der Parlamentariſchen Spar⸗ und Kon⸗ trollkommiſſion erklärte der Gouverneur der Nationalbank Dr. Engliſch: Da für den Staatsbedarf ein langfriſtiger Auslandskredit ſchwerlich zu erwarten iſt, müſſen wir den Bedarf der Rüſtungen und der Inveſtitionen ſelbſt decken. Die regelmäßigen Ausgaben müſſen im Steuerwege bis zur Höhe des Budgetgleichgewichts, der Reſt muß durch Kredit gedeckt werden. Bei einer ordentlichen Wirtſchafts⸗ gebarung werden wir imſtande ſein, den Mehraufwand zu tragen, doch es muß raſch gehandelt werden. Verhandlungen zwiſchen dem Irak und Syrien. Ein Vertreter des Irak traf von Bagdad kommend in Damaskus ein, um dort mit Vertretern Syriens Ver⸗ handlungen über den Beitritt zum aſiatiſchen Oſt⸗ pakt zu führen. Der Sekretär König Ibn Sauds, Yaſuf Yaſin, iſt ebenfalls in Damaskus eingetroffen, um über den Abſchluß eines Handelsvertrages zwiſchen Saudi⸗Ara⸗ bien und Syrien zu verhandeln. Gemeindewahlen in Etappen Prag, 14. Okt. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterrat hat, wie verlautet, beſchloſſen, die erſte Etappe der Gemeinde⸗ wahlen am 14. November durchzuführen. Die entſprechen⸗ den Weiſungen ſind für Donnerstag zu erwarten, an wel⸗ chem 15 auch das Verzeichnis derjenigen Gemeinden veröffentlicht werden dürfte, in denen Wahlen 1 Unter den 100 deutſchen Gemeinden, in denen gewählt wer⸗ den ſoll, befinden ſich nur wenige größere Städte wie Ko⸗ motau und Troppau. In Bruex, Böhmiſch⸗Leibach, Rei⸗ chenberg uſw. werden die Wahlen zu einem ſpäteren Ter⸗ min ſtattfinden. Dieſe Städte dürften wahrſcheinlich in die zweite Etappe eingereiht werden. „Sie müſſen vernünftig ſein, Ralf...“ raunte ſte ihm zu. N Blitzſchnell ſprang er in die Höhe und ſtand nun vor ihr. „Pſt— pft...“ Sie wehrte ſich lachend gegen ſeine Zudringlichkeit und bog den Kopf zur Seite.„Denken Sie denn gar nicht an Ruth, Ralf... 2“ „Ich— ich..“ „Bedenken Sie, wenn wir in dieſer Situation entdeckt würden! Ruth muß jeden Augenblick wieder zurückkom⸗ men!“ „Ich— ich liebe Sie doch, Ilona...“ ächzte er ſchwer. „Werden Sie die Meine! Ilona, werden Sie die Meine! Sie haben mich ermutigt geſtern...“ „Nein, Sie haben mir die Küſſe geraubt!“ unterbrach ſie ihn hoheitsvoll.. „Aber Sie haben mich dazu ermutigt...“ „Ich wüßte das wirklich nicht!“ i „Doch, doch, Sie haben es getan, mit jedem Blick, mit jeder Bewegung, ſchon in Stockholm, wo ich Ihrer Schön⸗ heit verfiel und Ihr Sklave wurde!.. Sie haben mir tauſendmal Hoffnung gemacht, und ich weiß ja auch, daß Sie mich lieben! Ich weiß es. Oder irre ich mich? Ha⸗ ben Sie mit mir nur geſpielt. 2“ ö Sie ſtand einen Schritt vor ihm und ſchaute ihn bei⸗ nahe überraſcht an. Dann lächelte ſie und ſchüttelte leicht den Kopf— ſchmerzlich und entſagungsvolIl. „Geſpielt?... Nein, bei Gott, das habe ich nicht ge⸗ Die Japaner nähern ſich Schanſi Weiterhin ſtarker Einſatz der Luftwaffe. Peiping, 13. Oktober. Nach der Einnahme des Eiſenbahnknotenpunktes Schiſhiatſchung, wo die Eiſenbahn von der Peiping—Han⸗ kau⸗Bahn nach Taiyuan, der Hauptſtadt der Schanſi⸗Pro⸗ vinz, abzweigt, arbeiteten die Japaner ſich ſtetig gegen das Gebirge vor. Am Dienstag morgen nahmen die japani⸗ ſchen Truppen den Ort Tſchuangtu in der Nähe des Paſ⸗ ſes, der im Norden von Niangtkuan das Tor zur Schanſi⸗ Provinz bildet und durch den auch die Bahnlinie Schiſhiat⸗ ſchuang—Taiyuan führt. Die japaniſchen Flugzeuge halten die zurückweichenden chineſiſchen Truppen in dauernder Unruhe. Mehrere Ortſchaften an dieſer Bahnſtrecke und der Peiping—Hankau⸗Bahn wurden von ihnen bombar⸗ diert. Die joapaniſch⸗britiſche Verſtimmung Wie aus Tokio gemeldet wird, kommt in der japani⸗ ſchen politiſchen Preſſe ein allgemeines Bedauern über den neuen Zwiſchenfall zum Ausdruck, der durch die Beſchie⸗ ßung von Automobilen der britiſchen Bot ft in der Nähe von Schanghai durch ſapaniſche Flugzeuge verurſacht wurde. Man rechnet mit einer umgehenden Beilegung des Zwiſchenfalls, weiſt aber dennoch auf den„Unbefriedigen⸗ der werdenden Stand der japaniſch⸗britiſchen Beziehungen“ hin. Man behauptet, daß Hongkong als Hauptumlade⸗ platz der britiſchen Kolonie für Kriegslieferungen nach Ching benutzt wurde Zahlreiche britiſche Flugzeuge für die chineſiſche Luftwaffe ſeien in Hongkong bereitgeſtellt. Auch das Verbot der Schrottausfuhr aus dem britiſchen Dominion Neuſeeland nuch Japan, ſowie die Weigerung einer Londoner Großbank, japaniſche Wechſel anzunehmen, hätten beſondere Beunruhigung hervorgerufen. Die poli⸗ tiſchen Kreiſe glauben, daß durch die„Rolle Englands bei der Organiſation der Weltmeinung gegen Japan“ und in⸗ fäbeh der„Notwendigkeit einer verſtärkten Blockade der ſüdchineſiſchen Küſte“ für Japan ſich eine weitere Ver⸗ ſchlechterung zwiſchen den ſapaniſch⸗britiſchen Beziehungen ergeben werde. Am die Abtrennung Nordchinas Peiping ſoll wieder Peking heißen. Peiping, 14. Okt. Nach einer Entſchließung der„Kom⸗ miſſion zur Aufrechterhaltung der Ordnung“, an deren Spitze General Fee ene ſteht, ſoll die Stadt Peiping wieder Peking heißen. Damit werde auch äußerlich das Ende der Kuomintang⸗Herrſchaft in Nordchina bezeich⸗ net, die hier 1928 an die Macht kam. Die„Kommiſſion zur Aufrechterhaltung der Ordnung“ wendet ſich gleichzeitig an das chineſiſche Volk und ruft es auf, an die Regierungen Chinas und Japans zu appellieren, die Feindſeligkeiten ein⸗ zuſtellen, Freundſchaft zu ſchließen und wirtſchaftlich zu⸗ ſammen zu arbeiten Eine Fortſetzung des Kampfes würde nur beide Länder ſchädigen und könnte zum Untergang Chinas führen, wobei dann die Kommuniſten die einzi⸗ gen Nutznießer ſein würden. Raſſiſche und kulturelle Ban⸗ der verknüpften Japan und China und wirtſchaftlich ſeien ſie beide abhängig von einander. 8 Eine neue Rede Rooſevelts Amerika und der JFernoſt⸗Konflikt. Waſhington, 13. Oktober. Präſident Rooſevelt hielt eine Rundfunkrede, die ſich in ihren weſentlichen Teilen mit Fragen der Innenpolitik beſchäftigte. Das Problem der Ueberwachung der Ernte⸗ überſchüſſe und die Frage der Feſtlegung von Min⸗ deſtlöhnen ſtand im Mittelpunkt ſeiner Ausführungen. Erſt zum Schluß ſeiner Rede kam Präſident Rooſevelt auf die Außenpolitik zu ſprechen. Die Bereitwilligkeit Ame⸗ rikas, an der Neunmächtekonferenz teilzunehmen und einen Ausweg aus dem gegenwärtigen Konflikt in China 3u ſuchen ſei ein Beispiel für eine mögliche Zuſammenarbeit. Rooſevelt ging dann weiter darauf ein, daß die Ent⸗ wicklung der Zivpfliſation und des menſchlichen Wohlerge⸗ hens von der Annahme gewiſſer grundlegender Anſtands⸗ regeln abhängig ſei, die die Beziehungen der Menſchen un⸗ tereinander ordneten. Die Entwicklung des Weltfriedens ſei ebenſo davon abhängig, daß die Nationen ſolche An⸗ ſtandsregeln akzeptieren, deren Verletzung dem Wohl⸗ ergehen aller Völker ſchade. 1 tan, Ralf!—— In Dingen, die die Liebe betreffen, pflege ich nicht zu ſcherzen...“ Sie ſenkte den Blick zu Boden. Er ſah, daß ſie noch weiterſprechen wollte, und harrte geſpannt, ſie ſtarr an⸗ ehend. 5 Regen peitſchte gegen das Fenſter. Mit dem Surren der Motore vermiſchte ſich dumpf das Heulen und Brauſen des Windes. Pechſchwarz und unheimlich hockte draußen die Nacht, aus deren Tiefen der Dämon gierig nach dem Schiff ſeine Hände ausſtreckte, aber immer wie⸗ der entglitt ihm die Beute. Nun ſchien er durch das Fenſter zu ſchauen und hähmiſch grinſender Zeuge dieſer Liebesſzene zu werden „... denn ich liebe Sie, Ralf...“ Sie wehrte ihm abermals. „Aber ich muß entſagen..“ „Nein. nein, niemals! Weshalb.“ ſchrie er und verſuchte, ſie abermals in ſeine Arme zu ſchließen. „Weil... weil Ruth, die ich ſehr, ſehr lieb gewonnen habe, ältere Rechte an Sie hat!.. Weil ich weiß, daß Ruth Sie glühend liebt, und daß Sie ſie wieder lieben!.“ Er ſenkte den Kopf und ließ die Arme ſchlaff ſinken. „Ja, ich liebe Ruth!“ ſagte er endlich dumpf.„Ich glaube— nein, nein, laſſen wir das!“ unterbrach er ſich ärgerlich.„Leben Sie wohl, Ilona! Geben Sie mir Ihre Hand! Ich will verſuchen, mit meinen Gefühlen, die mein ganzes Innere wie ein wildes, wüſtes Chaos beherrſchen, die mich zermürben und martern und foltern, ins Reine zu kommen.“ Er preßte ſeine Lippen, die wie Feuer brann⸗ ten, auf ihre Rechte. Dann hob er den Blick wieder zu ihr und ſchaute ſie viel ruhiger an.„Ich werde dann wie⸗ der zu Ihnen kommen N i „ und mir das Ergebnis mitteilen,“ unterbrach ſie ihn kokett.„Ja, tun Sie das, Ralf— ich werde darauf warten 1“ 3 Ich komme!“ zuführen. Kurzmeldungen Zwei Knappen nach 34 Giunden gereiten Takkräftiger Einſatz der Rektungsmannſchaften. Gleiwitz, 14. Okt. Am Dienstag gegen 8,15 Ahr w in der Hedwig-Wunſch⸗ Grube im Borſig-Berk eine Kohlen ſtrecke auf längere Erstreckung zu Bruch gegangen. Jun vor Ort arbeikende Füller wurden eingeſchloſſen 0 konnte eine Verſtändigung mit ihnen durch Alopfzech hergeſtellt werden. Nach 34 Skunden konnten die beiden 5 geſchloſſenen Bergleufe dank dem tatkräftigen Vorge 0 der Rektungsmannſchaften und dem ſchnellen Forkſchreſſen der Aufräumungsarbeiten am Miktwoch gegen 18 Uhr 11 verſehrt geborgen werden. 8. Treffen der Generäle Milch und Balle in Mailand. Mailand, 14 Okt. Staatsſekretär General der Flieger Milch fand ſich am Mittwoch mit ſeiner Begleitung, in dem deutſchen Generalkonſul von Mailand und den 1 lieniſchen Fliegeroffizieren erneut auf der italieniſchen Luft, fahrtausſtellung ein. Bei dieſer Gelegenheit traf er mit dem aus Rom eigens zu dieſem Zwecke nach Mailand gekom⸗ menen italieniſchen Staatsſekretär General Valle zufan⸗ men. Die beiden hohen Offiziere der deutſchen und der iin, lieniſchen Flugwaffe unternahmen einen gemeinſamen Rundgang durch die Ausſtellung Vom Militärflugplaz Breſſo trat Staatsſekretär Milch in den frühen Nachmi⸗ tagsſtunden den Rückflug über München nach Berlin 115 Auch General Valle verließ kurz darauf Malland. Schiffszuſammenſtoß an der holländiſchen Küſte. Amſterdam, 14. Okt. In der Nähe der holländiſchen Küſte ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen dem deut, ſchen Motorſchiff„Duisburg“, unterwegs von Rotterdam nach Danzig, und dem deutſchen Motorſchiff„Malkan“ unterwegs nach Hamburg. Beide Schiffe wurde beſchädig und mußten zur Beſeitigung der Schäden umkehren. Militärflugzeug beim Landungsverſuch auf einem Jlug⸗ zeugmutterſchiff verunglückt. Paris, 14. Okt. Bei einem Landungsverſuch auf dem franzöſiſchen Flugzeugmutterſchiff„Bearn“ in Cherbourg raſte eine Militärmaſchine gegen die Schornſteinanlage dez Schiffes. Der Pilot wurde auf der Stelle getötet, ſein Be⸗ gleiter erlitt ſchwere Verletzungen. Das Flugzeug wurde ſtark beſchädigt. Eine Stadt unter Chlorgas Panik in einer nordfranzöſiſchen Stadt. Paris, 13. Okt. Eine furchtbare Panik entſtand in der Nacht unter der Bepölkerung des nordfranzöſi'chen Städt⸗ chens Flers⸗Breucg, auf das ſich mitten in der Nacht eine Wolke von Chlorgaſen gelegt hatte. Mehrere 1 Einwohner verließen ihre Häuſer und flüchteten entſetzt ſchreiend und weinend aus der Stadt. Erſt gegen Morgen wurde die Giftgaswolke von dem aufkommenden Wind wieder aufgeſogen. Glücklicherweiſe ſind Todesfälle nicht zu beklagen. Doch bietet die Stadt noch ein eigen; artiges Bild: ſämtliche Bewohner huſten ununterbrochen, 60 Arbeiker der chemiſchen Fabrik konnten wegen Vergif⸗ tungserſcheinungen ihre Arbeit nicht antreten. Das Vieh, das zum größten Teil die ganze Nacht in den Ställen ge⸗ blieben war, leidet ebenfalls an ſtarker Chlorgasvergiftung, Die Aerzte der kleinen Stadt haben alle Hände voll zu tun, und die einzige Apotheke mußte in aller Eile zentnerweiſe Heilmittel herſtellen. Der Staatsanwall von Lille hat eine ſofortige Unler⸗ ſuchung des Zwiſchenfalles angeordnet, wobei ſich 10 daß ein Eiſenbahntransportwagen, der mehrere kauſend Liter Chlorgas aus den chemiſchen Werken von Saia Go⸗ bain geladen hatte, auf unerklärliche Weiſe leck geworden war. Nur dem Mut eines Arbeiters der chemiſchen Jabrik iſt es zu danken, daß der Zwiſchenfall nicht ſehr viel eenſlete olgen hatte. Mit einer beſonderen Gasmaske gerſehen, drang dieſer durch die Giftgaswolken vor bis zu dem Wa⸗ gen. Die leckgewordene Oeffnung wurde von ihm ſchnell wieder verſtopft. Wie der„Petit Pariſien“ mitteilt, hat ſich bei dieſem Giftgasalarm gezeigt, daß nur wenige der Gasmasken, mit denen die Arbeiter der chemiſchen Fabrik ausgerüſtel waren, in normaler und befriedigender Weiſe funktioniert haben. Die 60 Gasvergiftungen unter der Arbdeiterſchaft ſeien nur auf das unzulängliche Gasmaskenmaterial zurück Dann ſtürmte er hinaus. f Im Gang traf er plötzlich Ruth, die ſich gerade wieder in ihre Kabine begeben wollte. Wie froh war er, daß ſie nicht eher gekommen! 1 „Glauben Sie, daß der Sturm bald nachlaſſen wird' fragte ſie ihn ernſt, und es war ihm, als ſehe ſie ihn mit recht eigentümlichen, fragenden Blicken an.„Ich bin müde und werde mich ſchlafen legen.“„ „Ich glaube beſtimmt, daß wir das Schlimmſte hinſet uns haben. Trotz des Unwetters iſt es vorhin einem Fun- ker geglückt, Sable Island zu erreichen. Von Südweſ⸗ ſo meldete ihm die amerikaniſche Station, iſt ein mächtiges Hoch im Anzug. Wir werden das bald merken.“ „Ich wünſchte, es wäre lauterſter Sonnenſchein, wenn wir über New Pork fliegen. Ich möchte ſo gern einm wieder Land ſehen, Häuſer und Felder und grüne Wieſen. „Bereuen Sie ſchon, die Fahrt mitgemacht zu haben, gnädiges Fräulein?“ f 1 1 15 nicht! Wie kommen Sie derauf? Ae das eben ſagte? Mein Gott, das iſt doch ein begreifliche Wunſch von mir, die ich das Waſſer kaum kenne. S 0 eine Sturmnacht mitten auf dem Ozean in zweitvuſer Metern Höhe iſt nicht jedermanns Geſchmack. Sonne ſchein auf dieſen Planken iſt mir ſchon lieber.“ lch Sie ſagte das alles ziemlich fremd und ohne Herz 1 keit, die er doch von ihr gewohnt war. Wie ſie nun gal dem Gang an der Wand in ihrer kleinen, zierlichen Gef 90 und mit den abſchweifenden Augen ſo vor ihm ſtand, 10 tat ſie ihm unendlich leid. Aufſchreien hätte er 0 Zwei tiefe Falten niſteten ſich unſchön um ſeinen a 55 5 b A a de ein, und über die Stirn liefen ihm zwei kerzengerg Striche keilförmig zur Naſenwurzel. 5 1 „Haben Sie ſich von Ilona ſchon verabſchiedet, Her Irrgang?“„ Arnd er log zögernd und mit unſicherer Stimme: . 2 f „Nein.(Fort. folgt. woc gebt erſte Sche graf Pro ſam verl weit Pre Reic in anſt Abe St „St! Koi Teil hierl hun und Geſe — 0 0 bede Schl lichtl ſiden Reih führ die Vere Ju 9 piel in d die Beg genh ehr nicht 5 0 die i deut Aus Baden und den Nachbargauen. Der Geburtstag des Gauleiters. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner be⸗ ging am Mittwoch ſeinen 42. Geburtstag im engſten Kreiſe außerhalb der Gauhauptſtadt. Aus dem ganzen Land, aus allen Bevölkerungsſchichten, Ständen und Organiſationen, darüber hinaus aus dem Reich von führenden Männern der Partei und des Staates ſind herzliche Glückwünſche eingegangen. * Der Tag der Preſſe in Baden⸗Vaden. Wie mitgeteilt, iſt der Donnerstag der Gaukultur⸗ woche der Preſſe gewidmet, die in Baden⸗Baden eine Kund⸗ gebung der im Zeitungsweſen Tätigen bringt. Es iſt das erſte Mal, daß die Bedeutung der Preſſe im kulturellen Schaffen des Gaues in einer ſolch umfaſſenden und pro⸗ grammatiſchen Weiſe zum Ausdruck gebracht wird. Das Programm des Tages ſieht im einzelnen vor eine gemein⸗ ſame Arbeitstagung der Zeitungsverleger und Zeitſchriften⸗ verleger des Gaues Baden im Marmorſaal des Kurhauſes; weiter eine Arbeitstagung des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Landesverband Baden und eine Landestagung der Reichspreſſekammer, die erſtmals Verleger und Schriftleiter in einer gemeinſamen Willenskundgebung vereinigt, ver⸗ anſtaltet von den Fachverbänden der Reichspreſſekammer. ends findet eine Feſtaufführung von Shakeſpeares „Sturm“ im Städt. Theater in Baden-Baden ſtatt. Die Teilnehmer der Landestagung der Reichspreſſekammer ſind hierbei Gäſte der Bäder⸗ und Kurverwaltung Baden-Baden. Keichsfachſchule für das Gaſtſtättengewerbe. [I heidelberg, 13. Okt. Im Beiſein führender Männer von Partei, Staat und Wirtſchaft ſowie Angehörigen des Gaſtwirtsgewerbes wurde am Dienstag die Reichsfach⸗ ſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbe ihrer Beſtim⸗ mung übergeben. Die Zuſammenarbeit aller beteiligten Stellen hat das von Idealiſten ihres Berufes begonnene Werk zu ſeinem jetzigen Stand werden laſſen. () Karisr: Veranſtaltungen der vorgeſchichtlichen Kufturſchau. gewerbeamt. Hier fte, die an die Quellen res völkiſchen Daf führen, zurück zu jener Zeit, da das deutſche Volk noch nicht in Konfeſſionen zerriſſen war. Nicht im Mittelmeerraum, in unſerem eigenen Raum, nicht im jüdiſchen, ſondern in unſerem eigenen Volle ſuchen wir un Vorzeit. In dieſem Sinne bedeutet die Erforſchung und Kenntnis der eigenen Vorzeit die Wiedergewinnung un⸗ erer geiſtig⸗ſeeliſchen Heimat, ein Ringen, das der National⸗ ſozialismus auf ſich genommen hat, der uns damit Werte brachte, die uns zur wahren deutſchen Volkskultur führen. Die em Zusammenhang zeigt, ſoll einen Querſchnitt durch die hen am Oberrhein bilden. Dabei n herausgeſtellt, die noch heute Zwei Erſcheinungen haben 16 t gegeben: in ihren Einflüſſ der Volkskultur an präge und Gef das Eindringen der Völkerſcharen-aus dem Norden in den Dberrheinraum um die Wende des 3. zum 2. vorchriſtlichen Jahrtausend, alſo zur Alt⸗ und Jungſteinzeit, und die zweite Getmaniſierungsperiode um die Zeit kurz vor bis ins 5. Jahr⸗ hundert nach der Zeitenwende, das Auftreten der Alemannen und Franken am Oberrhein, die die Grundlage zur deutſchen Geſchichte am Oberrhein ſchufen. 8 Zwei tödliche Verkehrsunfälle in Heilbronn. Ee Heilbronn. An der Kreuzung der Oſt⸗ und Karlſtraße fuhr ein auswärtiger Kraftradfahrer einem Perſonenwagen in die Flanke. Der Kraftradfahrer wurde beim Aufprall auf die Fahrbahn geſchleudert, wobet er ſo ſtarke Verletzun⸗ gen davontrug, daß er noch auf der Unfallſtelle verſchted. Der S ziusfahrer erlitt Bein verletzungen, der Fahrer des Per⸗ ſonenkraftwagens nur leichte Schnittwunden.— Ein anderer Verkehrsunfall, der einem ſechsjährigen Jungen das Leben koſtete, ereignete ſich in der Auſtraße. Der Junge blieb beim Aufahren eines Paketkraftwagens der Reichspoſt auf dem Trittbrett ſtehen, ſprang während der Fahrt ab, ſtürzte und wurde vom rechten Hinterrad überfahren, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Fahrer konnte vom Führerſitz aus 5 Knaben nicht ſehen und deshalb dem Unglück nicht zuvor⸗ ommen. Birkenfeld.(Tödlicher u nfall.) Der 48 Jahre alte Buchhändler Ferdinand Fillmann von hier wurde in einem Tunnel nahe bei der Station Morheim tot aufge⸗ funden. Man nimmt an, daß Fillmann aus dem D⸗Zug ge⸗ ſtürzt iſt, den er in Bad Kreuznach beſtiegen hatte, um nach Birkenfeld zurückzufahren, und dann von dem wenige Mi⸗ nuten ſpäter verkehrenden Perſonenzuge aus der Gegen⸗ richtung überfahren wurde. — Böblingen.(Zwei Schwerverletzte.) Auf der Umgehungsſtraße bei Ehningen ſtieß ein mit drei Perſonen be⸗ ſetztes Kraftrad mit Seitenwagen mit einem aus Richtung Mauren kommenden Laſtauto zuſammen. Beide Fahrzeuge ſtürzten in den Straßengraben. Von den Inſaſſen des Kraft⸗ rades wurden zwei ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Kreiskran⸗ kenhaus Böblingen gebracht werden mußten. — Schwäb. ⸗Gmünd.(Vom Zuge überfahren.) Zwiſchen Schwäb.⸗Gmünd und Waldhauſen wurde auf dem Bahnkörper ein 24jähriger junger Mann von hier tot auf⸗ gefunden. Allem Anſchein nach handelt es ſich um einen Lebensmüden, der ſich vom Zuge überfahren ließ. Heimbach(Nahe).(Im Tunnel vom Zu güber⸗ fahren.) In dem Heimbacher Tunnel zwiſchen hier und Soppſtädten wurde der Anfang der 60er Jahre ſtehende Maurer Jakob Freher von einem Zug überfahren und ge⸗ tötet. Der Verunglückte hatte einen 15 verſäumt und wollte über den Bahnkörper nach Hoppſtädten. Simmern.(Beide Beine abgefahren.) An einem Bahnübergang bei Ebſchied ſtieß ein mit zwei Per⸗ ſonen beſetztes Motorrad mit einer Lokomotive zuſammen. Während der Fahrer unverletzt davonkam, wurde die Bei⸗ fahrerin auf die Schienen geſchleudert. die Lokomotive Heng über ſie hinweg und fuhr ihr beide Beine unterhalb des Knies ab. Die Schwerverletzte wurde in ein Simmer⸗ ner Krankenhaus verbracht. — Navensburg. Ein mit zwei Frauen besetztes Perſonen⸗ auto, das aus einer Nebenſtraße in die Gartenſtraße einbiegen wollte, ſtieß in großer Geſchwindigkeit mit einem aus der Gartenſtraße kommenden Laſtkraftwagenzug zuſammen. Die Lenkerin des Perſonenkraftwagens hatte offenbar ſtatt auf den Bremshebel auf den Gashebel getreten. Die mitfahrende Witwe Widmer aus Friedrichshafen wurde herausgeſchleudert und fiel ſo unglücklich vor die Räder des Laſtkraftwagens, daß ihr der ſchwere Laſtzug über den Kopf hinwegging. Die Frau wurde auf der Stelle getötet. Die Lenkerin des Autos erlitt Kopfverletzungen, die jedoch nicht lebensgefährlich ſind. Münſter, 14. Okt. Der Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kroſigk weilte am Mittwoch zur Er⸗ öffnung der Wintervortragsreihe der Wirtſchaftlichen Ge⸗ ſellſchaft für Weſtfalen⸗Lippe in Münſter. Nach einem Frühſtück beim Oberpräſidenten Weſtfalen⸗Lippe fand beim Gauleiter Dr. Mayer ein Empfang der Führer von Partei, Staat und Wehrmacht ſtatt. Nach der Begrüßung im Rathaus durch den Oberbürgermeiſter von Münſter be⸗ gab ſich Graf Schwerin von Kroſigk in die Stadthalle und ehandelte dort vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft in einem längeren Vortrag eine Reihe von Fragen ber gegen⸗ wärtigen Wirtſchafts⸗ und Finansnolitit Jeder kauſt 3 Bücher Tatſächlich, am kommenden Samstag und Sonn⸗ tag können wir uns dieſen Luxus einmal erlauben! Denn die 5 Bücher, die uns angeboten werden, koſten zuſammen nur 1 Mark, jedes einzelne alſo nur 20 Pfennige, die dazu noch dem beſten Zwecke dienen, den es geben kann! Die kleinen Bücher, die unſere Arbeitskameraden von Schreibtiſch und Schraubſtock am kommenden Samstag und Sonntag im Auftrag des Winterhilfswerkes verkaufen, zei⸗ gen zuſammen in 135 verſchiedenen Bildern das Leben un⸗ ſeres geliebten Führers, ſeine Arbeit, ſeinen Sieg, ſein Verſtändnis für den letzten deutſchen Arbeiter, ſeine herz⸗ liche Freude inmitten der Jugend, ſeinen Stolz bei ſeiner Wehrmacht und ſeine karg bemeſſenen Ruheſtunden in ſeinen geliebten Bergen. Es war ein beſonders glücklicher Gedanke gerade für die 1. Reichsſtraßenſammlung des Winterhilfswerkes am kommenden Samstag und Sonntag dieſe reizvollen Buch⸗ abzeichen mit ihren vielen Bildern zu ſchaffen. Dieſe 5 klei⸗ nen, immer 36 Seiten ſtarken Büchleins, die ſich jeder deut⸗ ſche Volksgenoſſe am Sonntag anſtecken wird, kennzeichnen ſo recht das Verhältnis des deutſchen Volkes zu ſeinem Führer. Und in dieſem Zeichen herzlicher Verbundenhet zwiſchen Volk und Führer wird die 1. Reichsſtraßenſamm⸗ lung den 1. großen Sieg des neuen Winterhilfswerkes bringen. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt heute nachmittag von 2. 30— 3.30 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. * Ein Bild vom Führer in Oel gemalt hat der 16 jähr. Hitlerjunge Paul Henſel. Das Bild iſt im Elektrohaus Klumb, Hauptſtraße, ausgeſtellt und für den jugendlichen Künſtler eine ganz ſchöne Leiſtung. Das Bild iſt verkäuflich. Ilvesheim.(Standesregiſter im September.) Geburten: 3. Jakob Wagner, Bauarbeiter und Wil⸗ helmine geb. Link, ein Sohn Robert; 11. Wilhelm Johann Kloos, Bäckermeiſter und Maria geb. Zeiß, ein Sohn Horſt Fritz; 26. Karl Johann Thome, Gipſer und Maria geb. Seip, eine Tochter Ilſe Magdalena. Eh e⸗ ſchließung: 29. Richard Magin, Bäckermeiſter und Ju⸗ lianne Frieda Jakoby.— Sterbefall: 17 Joſef Michael Baumgärtner, Former, 44 Jahre alt. * , Luftſchutz und Haftpflichtverſicherung. Die zuſtän⸗ dige Fachgruppe der Reichsgruppe Versicherung hat den privaten und öffentlich⸗ rechtlichen Verſicherungsunterneh⸗ men nahegelegt, das Haftpflichtriſiko des Grundſtückseigen⸗ tümers aus der Errichtung und Unterhaltung von Schutz⸗ räumen für den zivilen Luftſchutz prämienfrei in die Haus⸗ haltpflichtverſicherung einzuſchließen. Mitverſichert iſt da⸗ nach die geſetzliche Haftpflicht des Grundſtückseigentümers für Schäden, die ſich bei Luftſchutzübungen im Frieden in⸗ folge mangelhafter Errichtung oder Unterhaltung von Schutzräumen, auch öffentlichen Sammelſchutzräumen, er⸗ eignen, ſofern der Eigentümer die Errichtung oder Un⸗ terhaltung dieſer Räume unternommen hat. Die Regelung bezieht ſich nur auf ſolche Schäden, die auf einem vom Grundſtückseigentümer zu vertretenden Umſtand beruhen. Fälle, in denen nicht die Eigentümer, ſondern die Ge⸗ meinden haften, werden von der Regelung nicht betroffen. Badiſche Gaukuſturwoche Ausſtellung„Die deutſchen Freilichtbühnen“. Il Mannheim. Der Tag des Theaters brachte als zweite bedeutſame Veranſtaltung die Eröffnung der im Städtiſchen Schloßmuſeum gezeigten Ausſtellung„Die deutſchen Frei⸗ lchtbühnen“ durch Reichskulturwalter Moralfer, den Prä⸗ ſidenten der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele. Aus der Reihe der Ehrengäste ſeien beſonders genannt der Geſchäfts⸗ führer der Reichstheaterkammer, Gauleiter Frauenfeld, die Intendanten der badiſchen Theater, die Spielleiter und Veranſtalter der badiſchen Freilichtbühnen. Reichskulturwalter Franz Moraller nahm das Wort zu grundſätzlichen Ausführungen über das deutſche Freilicht⸗ pielweſen. Es gebe heute im allgemeinen, aber auch gerade in der Welt des Theaters noch viele Menſchen, bei denen man die Auffaffung antreffe, daß das Freilichtſpiel irgendwie eine Begleiterſcheinung des Theaters überhaupt ſei, eine Angele⸗ genheit, die ſich ſehr gut dazu eigne, die Sommerpause des Theaters zu überbrücken. Arteile dieſer Art kämen aus einem hr begrenzten Geſichtskreis. Wenn dieſe Ausſtellung auch nicht den Anſpruch erhebe, vollſtändig oder in ihrer Art ſchön u ein, ſo glaube er doch, daß das Gebotene für den Außen⸗ chenden überraſchend ſein werde, vor allem im Hinblick auf die unendliche Vielgeſtaltigkeit und die außergewöhnliche Be⸗ utüung des Gebiets der Freilichtbühne, die es heute in dülerem kulturellen Leben einnehme. Seit 1933 ſei hier eine ſewiclung vor ſich gegangen, die man nur als ſtürmiſch be⸗ zachnen könne und die dahin führte, daß heute ſchon in Deutschland die Zahl der Freilichtbühnen die der geſchloſſenen heater bel weilem übertreffe. Noch eindrucksvoller zeige ſich dige Entwicklung bei den Beſucherzahlen, deren ſteile Auf⸗ ſlehskfurve im Jahre 1937 eine weitere bedeutsame Steige⸗ gag erfahren habe. Man könne alſo mit Recht ſagen: es 5 ſich in dieſer Entwicklung nicht um eine Inflations⸗ 8 d Modeangelegenheit, ſondern um eine Erſcheinung von keligkeit, die auch in den kommenden Jahren weitergehen mird. Die Gründe hierfür ſind folgende: In der Vergangen⸗ 15 emal die Tatſache, daß zu einer Zeit, in der das chende Theater Stätten intellektualiſtiſcher Erzeſſe und Er⸗ zeimente wurden, gerade das Freilichtſpiel ſich hiervon ſau⸗ dohielt. Während ſonſt das Thealerſeben in ungeheurem licedentſatz von Juden beherrſcht wurde, hat ſich im Frei⸗ die kaum ein Jude gezeigt. Daß kein„Geſchäft' 1 Reiten war, gereichte dieſer Bewegung beſtimmt zum Vorteſl! dich kulturell geſehen, liegt der Grund ſo, daß es vielleicht 105 n ist, Kuliſſen und Dekorationen, als die Natur zu ver⸗ Thelen. Sie gibt dem Freilichtſpiel den Maßſtab, der im duegeund fac nicht ſo eindeutig vorhanden iſt. Als Gegen⸗ er Natind kann geſagt werden, daß das Freilichtſpiel in ſer⸗ Wau 8 kme der Haltung des Heute weer Der Redner wandte ſich dann einer gewiſſen Forſchung über die Vergangenheit des Freilichtſpiels zu, um mit jenen Pſeudoforſchern ſcharf abzurechnen, die über den Rahmen des Möglichen mitunter weit hinausgingen. Er ſtellte zu dieſer Frage u. a. feſt, daß ein veraltetes, kypiſch liberaliſtiſches Denken ſich mit dem„Mimos“(dem Begriff vom menſch⸗ lichen Gebärdenſpiel) auseinanderzuſetzen beginne. Gegen dieſes klaſſiſche Beiſpiel verſtaubter Kathederweisheit müſſe ganz entſchieden Verwahrung eingelegt werden, da es mit unſerem Leben nichts zu tun habe. Mit Betonung hob der Vortra⸗ gende hervor: Es iſt nicht wahr, daß ſich irgendetwas von ſelbſt entwickelt. Der Menſch iſt Träger jeder Entwicklung und eine innere Haltung iſt für jede Entwicklung entſcheidend. Wir lehnen es ab, uns mit ſolchen Dingen zu befaſſen. Der Menſch beſtimmt, von ſeiner raſſiſchen Eigenart ausgehend, die Dinge und ihre Entwicklung, nicht umgekehrt. Bet aller Verehrung und Anerkennung wiſſenſchaftlicher Arbeit können wir dieſe Pſeudowiſſenſchaft keinesfalls länger dulden. Wir haben von dieſen Gedanken Schaden genug gehabt, und das iſt der Grund, weshalb ich die Gelegenheit wahrnehme, zu ihnen Stellung zu nehmen. Es müſſe auch geſagt werden, fuhr der Redner fort, daß die Anvollkommenheiten des Freilicht⸗ ſpiels niemals ſeine Piomere treffen könnten. Die Schuld liege in den Verhältniſſen, die dazu zwingen, Stücke, die unter anderen Vorausſetzungen geſchrieben wurden, aufs Freie zu übertragen, weil eine eigene Literatur des Freilichtſpiels noch nicht beſtehe. Das Problem liege alſo hauptſächlich beim Dich⸗ ter, nicht bei jenen, die ſein Werk nachſchaffen. Die primäre Forderung für die Zukunft des Freilichtſpiels müſſe deshalb in erſter Linie an den Dichter gerichtet werden.„Wir brauchen den ſchöpferiſchen Geiſt, der in ſeiner Vorſtellungswelt nicht für das Kuliſſentheater allein ſchreibt, ſondern auch für das örtlich gebundene Freilichtſpiel ſchafft; alles andere iſt ſekun⸗ där. Ich hoffe, daß dieſer Appell, den ich ſchon ſo oft aus⸗ geſprochen habe, von den ſchöpferiſchen Kräften unseres Schrifttums langſam gehört wird. Mit Berechtigung dürfen wir ſagen, daß die Frage, wenn auch nicht in ganzem Um⸗ fange, ſo aber beſtimmt für einzelne Orte, langſam wachſend in der Breite, vordringlich gelöſt wird. Wir betrachten das als vorbildliche Aufgabe unſerer Reichsbundarbeit. Der NReichskulturwalter gab ſeiner Genugtuung Ausdruck, daß Baden, obwohl einer der kleinſten Gaue des Reiches, mit dem Freilichtſpiel zahlenmäßig weitaus an der Spitze marſchiert. Unter dieſen badiſchen Freilichtbühnen ſer eine ganze Reihe, von denen man ſagen könne, daß ſie zu den älteſten gehören und beſte Pionierarbeit geleiſtet haben. Mit einer launigen Anſpielung auf die Abhängigkeit vom Wetter ſchloß er: „Mag's dann beim Spiel duch ſäufg regnen Die Nachwelt wird uns reuig ſegnen!“ Der Tag der bildenden Kunſt der 2. Padiſchen Gau 1 Mae die 5 Heidelberg. Der Tag der bildenden Kunſt innerhalb U Heidelberg kane brachte in Heibelberg am Landestagung der Reichskammer der von künſtleriſchen Anregungen. bildenden Künſte in der Aula der Neuen Univerſität. Sie wurde in Anweſenheit einer großen Anzahl bildender Künſtler und zahlreicher Ehrengäſte durch den Landesleiter der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte, Regierungsoberbaurat Herm. Wielandt, mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet. Der Landesleiter wies vor allem auf die Heidelberger Ausſtellung Arbeit und Wirtſchaft in der Kunſt⸗“ hin, die der diesmaligen Tagung eine beſondere Bedeutung verleihe. Anſchließend ſprach der ſtellvertretende Geſchäftsführer der Reichskammer der bildenden Künſte, Profeſſor Dr. Bernhard Gaber⸗Ber⸗ lin, nachdem er die Grüße des Präſidenten Profeſſor Ziegler überbracht hatte, über die Aufgaben des bildenden Künſtlers in der Gegenwart. Der Künſtler habe an der Erneuerung des Volkes mitzuarbeiten, aber er könne dies nur im Rahmet einer ſtarken Organiſation und aus innerem Erleben heraus. Der Redner uünterſtrich die Bedeutung von Blut und Boden für eine arteigene Kunſt und die Notwendigleit, daß der Künſtler hineingehen müſſe in Volk und Land, in den brau⸗ ſenden Strom des Lebens. Denn nur aus dem Erleben der Gemeinſchaft können die Werke entſtehen, die Ausdruck ihrer Zeit ſind und die auch das Volk als Ausdruck ſeines Weſens empfindet. Profeſſor Dr. Gaber befaßte ſich dann mit der Organiſation der Reichskammer der bildenden Künſte und den verſchiedenen Maßnahmen, die das Ziel haben, daß ſich immer eine ganze Perſönlichkeit für die künſtleriſche Arbeit einſetzt. Er wies auf die Kulturreden des Führers hin, in denen 100 zahlloſe Hinweiſe befinden, wie der Künſtler ſeine Aufgabs in der Gegenwart aufzufaſſen habe. Nach Beendigung der Tagung erfolgte die feierliche Er⸗ öffnung der Ausſtellung„Arbeit und Wirtſchaft in der Kunſt“ im Heidelberger„Haus der Kunſt“ durch Miniſterpräſident Walter Köhler, der ſelbſt die Schirmherrſchaft über die Ausſtellung übernommen hat. Der Miniſterpräſident ging in ſeiner kurzen Eröffnungsanſprache von der Tatſache aus, daß die bildende Kunſt von allen Künſten am weiteſten in der Ferne wirke und daß das große Kunſtwerk zwar zeitlos iſt, daß aber der Künſtler niemals außerhalb ſeines Volles ſtehen dürfe. Ein Zeitgeſchehen wie das heutige könne nicht ſpurlos am Künſtlek vorübergehen, und er müſſe dazu Stel⸗ lung nehmen. Das ſet auch der Sinn der Ausſtellung, die durch ihre Themenſtellung den Künſtler anregen ſoll, aber auch die Kreise die als Förderer der Kunſt heute vor allem in Frage kommen, zu helfen bewegen ſoll. iniſterpräſident Köhler umriß dann kurz die verſchiedenen Möglichkeiten, die ſich aus dem Thema der Ausſtellung ergeben und betonte, daß auch im Werk des Künſtlers der ſoldatiſche Geiſt unſerer Zeit leben müſſe. Dann erklärte er die Ausſtellung für eröff⸗ net. Es ſchloß ſich ein Rundgang an du ch die Ausſtellung, die in Gemälden, Graphik und dae. liche gibt in die vetſchiedenſten Arbeitsſtätten des deutſchen Menſchen, die aber auch den den M elbſt zeigt. Die Austellung. al der bah eren 8 Biden e U 1 oder hier geborene Künſtler beteiligt ſind, bietet eine 9 15 —— 5 ee 1 ee eee ee 8 — — 2 —.— 5 Fer ee 5 e Deutſche Weine ſchon ſeit 1700 Das Feſt der deutſchen Traube und des Weines wird auch in dieſem Herbſt gefeiert werden. Auch unſere Vorfah⸗ ren wußten einen guten Tropfen zu ſchätzen, der in zahlreichen Gaſtſtätten kredenzt wurde. Die„Genießer vom Fach“ kehr⸗ ten aber nicht in irgendeiner Schenke ein. Sie lenkten ihre Schritte in das Himterſtübchen einer Apotheke. Hochlehnige, mit weichen Kiſſen belegte Stühle ſtanden da herum. Nicht viele, denn die dort einkehrten, wollten ganz unter ſich ſein. Und daß man dort auch ganz unter ſich war, beweiſt die Tatſache, daß der Wein in echt kriſtallenen Bechern gereicht wurde. Auch lagen für jeden ein Dutzend Tonpfeifen bereit. Nur erleſene Weine wurden in dieſen Stuben ausgeſchenkt. Da ging es in den Ratsweinkellern ſchon„bürgerlicher“ zu. Dort ſaß man im Schein von Talglichtern auf derben Lehnbänken, Mann bei Mann. Auch taten die„Kellerknechte“ und„Jungen“ mit den Zinnkannen nicht ſo vornehm wie drüben der Apotheter bei dem blitzenden Kriſtall. Nament⸗ lich, wenn Jahrmarkt war, drängte man ſich. Bacchus und der Wirt konnten dann mit der Zahl der Gäſte und mit deren Durſt durchaus zufrieden ſein. Und wenn hernach dem einen oder dem anderen das Hinaufſteigen aus dem Keller ſchwer fiel, ſo ſprangen Kellerknecht und Jungen gern herzu, dem Bacchusjünger kräftig unter die Arme zu greifen. Und welche Weine tranken unſere Vorväter, Patenweine, nein, die kannten ſie noch nicht, überhaupt noch keine deutſchen Weine. Vorzugsweiſe ſpaniſche Weine, die von Hamburger Kaufleuten über Amſterdam eingeführt wurden. So leſen wir um 1550 vom„feurigen Alikante“, vom„Baſtart“, vom dunklen„brunen Scharlach“, und auch einmal„Dinte“ ge⸗ nannt, vom ſehr beliebten„Pier Vimeen“, vom„Maline“, „Malvaſier“ und vom„Kanarienwein“. Später kamen zu dieſen griechiſche Weine, ſowie„blanke und rothe Bordoſer“ aus Frankreich. Erſt gegen 1700 wurden bei uns auch deutſche Weine getrunken, die aus Frankfurt, Worms und einigen anderen Städten bezogen wurden. Als ſolche Weine werden uns genannt: Bacharacher, Rüdesheimer, Hochheimer, Winkler, Laubenheimer, Geiſenheimer und Würzburger, alſo Weine, die zumeiſt auch noch heute allgemein bekannt ſind. Von der Moſel kam der Ober⸗Moſeler. Beliebt muß derzeit geweſen ein, Weine miteinander zu vermiſchen. Nach der Mahlzeit trank man gern ein Gläschen„Würzwein“, den als erſte Mönche unter Hinzutun von Zitronen⸗ und Pomeranzen⸗ ſchalen, von Rosmarin, Wermuth, Tauſendgülden⸗ und Cardobenediktenkraut, Honig und anderem bereiteten. Beſon⸗ ders die Damen tranken gern ein Gläschen Würzwein. Anerwünſchte Herbſtgäſte Bekämpft die Ratten in Scheune und Keller. Der Herbſt bringt uns nicht nur gefüllte Scheunen und Keller, ſondern auch eine Anzahl unerwünſchter Nutznießer, die ſich an unſeren Vorräten gütlich tun. Die gefährlichſten und widerwärtigſten unter ihnen ſind die Ratten. Sie ſchmä⸗ lern nicht nur unſeren Fruchtertrag, ſondern verſchleppen auch Krankheiten aller Art. So iſt nachgewieſen. daß ſie z. B. für das Verſchleppen des Anſteckungsſtoffes der Mauk⸗ Irn Klauenſeuche in hohem Maße verantwortlich zu machen ind. Die Bekämpfung dieſer Schädlinge wird heute noch nicht Überall ſo durchgeführt, wie es ſein ſollte. Zunächſt waren die einzelnen Bekämpfungsmittel unzulänglich. Die natür⸗ lichen Feinde der Schädlinge, Hunde und Katzen, ſind nur zum Teil gute Rattenfänger. Im allgemeinen verſcheuchen ſie die Nager mehr, als daß ſie ſie töten. Auch der Fang der Ratten mit Fallen geht nur langſam vonſtatten. Che⸗ miſche Gifte, wie Phosphor, Arſenik, Strychnin und andere ſind nicht nur für die Ratten, ſondern in demſelben Maße für die Menſchen und Nutztiere giftig. Das ſogenannte Gas⸗ verfahren iſt für bäuerliche Betriebe umſtändlich und auch etwas koſtſpielig. In neuerer Zeit haben die verſchiedenen Dactetiologiſchen Inſltute mit einigen durch ein beſonderes Zuchtungsverfahren für Ratten hochanſteckenden Bakterien⸗ kulturen Erfolge erzielt, die die an ein Rattenbekämpfungs⸗ mittel in der Landwirtſchaft zu ſtellenden Anforderungen erfüllen. Es wird von den Nagern gern genommen, und es iſt nur für Ratten ſchädlich, dagegen nicht für Haustiere. Ein anderer Grund des bisher nicht ausreichenden Er⸗ folges der Rattenbekämpfung war der Umſtand, daß dies zu planlos geſchah. Bei den Maßnahmen einzelner darf es auf die Dauer nicht ſein Bewenden haben; wir müſſen es ſoweit bringen, daß„Rattenfeldzüge“ gemeindeweiſe und ganz ſyſtematiſch durchgeführt werden. Wieder WH w. Abzeichen aus dem Odenwald. Auch in dieſem Jahre iſt die Odenwälder Elfenbein⸗ ſchnitzerei wieder ſehr maßgeblich an der Herf ellung der ſchönen Winterhilfsabzeichen beteiligt. Die Odenwälder El. fenbeinſchnitzerei, die ein Saiſongeſchäft iſt, konnte auf dieſe Weiſe auch für die Wintermonate, die ſonſt beſchäftigungs⸗ los ſind, alle Arbeitskräfte in Arbeit halten, ja es müſſen ſogar, um die Aufträge erfüllen zu können, noch zuſätzliche Arbeitskräfte eingeſtellt werden. In allen Werkſtätten in Erbach und Oberramſtadt ſitzen die fleißigen Schnitzer und bearbeiten die kleinen zierlichen Roſen, Veilchen, Schnee⸗ glöckchen, Stiefmütterchen, Apfelblüten, Vergißmeinnicht und Kleeblatt. Jedes einzelne Abzeichen muß oft in die Hand genommen werden, bis es endlich fertig iſt. Insgeſamt wer⸗ den 15 Millionen dieſer Abzeichen hergeſtellt. Davon ent⸗ fallen allein 12 Millionen auf die Odenwälder Elfenbein⸗ ſchnitzerei. Wenn wir alſo im Laufe des Winters die ſchö⸗ nen geſchnitzten Veilchen oder Roſen an den Rockkragen ſtecken, dann haben wir doppelt geholfen, einmal den not⸗ leidenden Volksgenoſſen, und weiter der Odenwälder El⸗ fenbeinſchnitzerei. * 12. Der Sternenhimmel im Oktober 1937 Die typiſchen Sternbilder des Sommers, Adler, Leier und Schwan, ſchicken ſich an, ihre dominierende Stellung an die heraufziehenden Geſtirne des Winters abzugeben. Am 10 Uhr abends(anfangs 11, ſpäter 9 Uhr) haben ſie längſt den Zenith verlaſſen und ihr Weg führt gegen den nordweſt⸗ lichen Horizont, während hoch im Oſten Fuhrmann und Stier, und etwas tiefer im Nordoſten die Zwillinge das Fir⸗ mament beherrſchen. Beſonders der Hauptſtern des Fuhr⸗ manns, die Kapella, lenkt ſchon ſeit Wochen durch ſein präch⸗ tiges Funkeln das Augenmerk des Sternfreundes auf ſich. Rechts neben ihm ſehen wir den roten Hauptſtern des Stiers, Aldebaran, und das Sternhäufchen der Plejaden(auch Sie; bengeſtirn genannt). Eine mehrfach gebrochene Linie vom Stier zum Zenith führt über die ſtrahlenden Sterne des Perſeus zur W⸗förmigen Caſſiopeia, in klaren Nächten ein wundervoller Anblick, da das ſchimmernde Band der Milch⸗ ſtraße die hellen Sterne des Perſeus und der Caſſiopeia ein⸗ drucksvoll umgibt. Beſonderer Erwähnung bedarf das große Viereck des Pegaſus hoch im Süden, von deſſem linken Eckſtern, mit noch zwei Sternen bis zum Perſeus hin, das Bild der Andro⸗ meda ſich erſtreckt. Drei gleich helle Sterne, alſo in nahezu ge⸗ rader Linie. Nördlich des mittleren dieſer drei Sterne weiſen zwei ſchwächere auf einen kleinen, blaſſen Lichtfleck. Das iſt der berühmte Andromeda⸗Nebel. So unſcheinbar ſein Anblick fürs Auge, ſo unerhört ſind ſeine Ausmaße in Wirklichkeit. Mil⸗ liarden von Sonnen, fürs bloße Auge ſcheinbar zu einem Fleckchen verſchmolzen, im großen Fernrohr jedoch ihre aus⸗ gedehnte ſpiralförmige Anordnung zeigend, leuchten zu uns herab. Aſtronomiſche Meßkunſt hat feſtgeſtellt, daß der Licht⸗ ſtrahl 900 000 Jahre braucht, um von dort zu uns zu ge⸗ langen. Unter dem Viereck des Pegaſus leuchtet der bleiche Saturn, der nahezu die ganze Nacht über ſichtbar iſt. Bei Einbruch der Dunkelheit ſteht er im Südoſten. Tief im Nor⸗ den, faſt im Dunſt der herbſtlichen Nebel, ſtrahlen die ſieben Sterne des großen Wagens, darüber das kleine Bärengeſtirn mit dem nahezu ſtillſtehenden Polarſtern. Ihnen gegenüber tief im Süden ſteht ein einſamer Wanderer: Formalhaut im füße lichen Fiſch. Von den Planeten ſind außer Saturn auch no Jupiter und Mars am Abendhimmel zu ſehen. Beſonders Jupiters helles Licht lenkt immer noch das Auge auf ſich Doch ſteht er ſchon ſehr tief im Weſten, wenn die Dunkel. heit hereinbricht. Um 22.30 Uhr, ſpäter um 20.45 Uhr geht er unter. In ſeiner Nähe rechts unter ihm fun Mals in rötlihem Licht. Es iſt ein ungemein reizvolles Schauſpiel wenn in der Nacht vom 29. auf 30. September Mars an Jupiter vorüberwandert. Acht Tage vorher, am 21. und 22 zieht der zunehmende Mond an dieſem ungleichen Sternen. paar vorbei. Am Morgenhimme! leuchten die ſonnennahen Pla⸗ neten Merkur und Venus. Letztere ſpielt noch immer die Rolle des Morgenſterns, wenn auch der Glanzpunkt ihrer Herr⸗ ſchaft längſt vorüber iſt und die Dauer ihrer Sichtbarkeit ſtark abgenommen hat. Ende Oktober geht ſie erſt zwei Stunden vor der Sonne auf und verblaßt bald in der Helle des Tages Merkur iſt noch im erſten Drittel des Monats über dem Oft horizont zu ſehen. Er geht um dieſe Zeit etwa anderthalb Stunden vor der Sonne auf. Am 2. Oktober gegen 5 Uhr morgens ſteht die zarte abnehmende Mondſichel in der Nähe der beiden Planeten. In dieſem Monat ereignen ſich wieder gehäufte Ster nenſchnuppenfälle: die ſogenannten Geminiden. Be ſonders in den Nächten vom 12. bis 30. ſtrahlen ſie aus der Gegend des Nordoſthorizontes, wo gerade die Zwillinge Cateiniſch Gemini) aufgehen, über das Firmament. Die Mondphaſen: Neumond 4. Oktober, erſtes Viertel 12., Vollmond 19. und letztes Viertel 26. Oktober, r — Mannheimer Theaterſchau Nationaltheater: Donnerstag, 14. Oktober: Miete D 4 und 2. Sonder⸗ miete D 2 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 124 bis 126: Hanneles Himmelfahrt. Opek von Paul Graener; vorher: Sinfonia bre ve, von Paul Graener. Anfang 20, Ende nach 21.30 Uhr. Freitag, 15. Oktober: Miete F 5 und 1. Sondermiete F 83 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abl. 384 bis 386: Friedrich Wilhelm J. Schauſpiel von Hans Rehberg. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 16. Oktober: Miete C 5 und 1. Sondermiete C 3 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 121 bis 128: Uraufführung: Spaniſche Nacht. hei⸗ tere Oper von Eugen Bodart. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 14. Oktober: Für die Mannheimer Kul⸗ turgemeinde, Abt. 142 bis 147, 242 bis 245, 261 bis 265, 361 bis 369, 509 bis 510, 519 bis 520, 529, 885, 549 bis 550, 554 bis 560, 564 bis 570, 574 bis 577, 589 bis 590, 594 bis 600, 616 bis 617, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Der goldene Kranz. Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 16. Oktober: Im Rahmen der Gaukulturwoche der NSDAP. für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Feierabend der Schaffenden: Der goldene Kranz. Volksſtück von Jochen Huth. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Kirchweih⸗Anzeigen bitten wir frühzeitig aufzugeben Verlag des„Neckar⸗Bote“ he sind sn — fleischbrühe 5 LAS 4 Gallu., 0 Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 98. Morgen abend findet das Training in der Reithalle ſtatt und zwar wie folgt: Ab 6.30 Uhr Jugend und unteren Mannſchaften, ab 7.30 Uhr 1. Mannſchaft und Jungliga. Anſchl. Spielerverſammlung. Pünktl. Erſcheinen iſt Pflicht.— Zu den Spielen in Weinheim am kommenden Sonntag können für Intereſſenten noch eine beſchränkte Anzahl Fahrplätze im Autobus vergeben werden. Fahrpreis hin und zurück RM. 1.—. Letzte Anmeldefriſt mit Bezahlung des Fahrpreiſes unbedingt Freitag abend beim Vereinsführer oder in der Verſammlung. Iffifficfff WIV Winterhilfswerk 1932/38. Holz- Ausgabe. Morgen Freitag, den 15. Oktober 1937, wird am hieſigen O. E. G.⸗Bahnhof von vormittags 8—11 Uhr an die Parteien der Gruppen A, B, C, die am vergangenen Dienstag Holzgutſcheine erhielten, je 2 Ztr. Holz aus⸗ n. Die erhaltenen Scheine, ohne die kein Holz verabfolgt wird, ſind mitzubringen. Drtsamtsleiter Junges Mädchen (eventl. noch fortbildungsſchulpfl.) als Tageshilfe von 8-18 Uhr für Zimmerarbeit und Geſchirrwaſchen Geſchäftsſtelle ds. Bl. in Einfamilienhaus geſucht. (Mädchen vorhanden) Offerten unter Rr. 532 an die Hierzu ladet freundlichſt ein Zum Kaiſerhof. Morgen Freitag früh Schlachtfest. Von 9 Ahr ab Großes Industriewerk bei Mannheim sucht für möglichst baldigen Eintritt fungen Werkstattschreiber der flotter Machinenschreiber ist. Ferner Korrespondent N möglichst mit fremdsprachl. Kenntnissen, flott in Stenographie u. Schreibmaschine. Bewerber wollen sich melden mit Gehaltsansprüchen, Lebenslauf, Zeuęnis- abschriften, Bild usw. unter Nummer 531 an die Geschäftsstelle ds. Bl. e Wolle Strümpfe Socken Lebensmittel: Bratheringe o. K. u. aus⸗ genommen Etrd. 72 Pfg. Bismarckheringe 8 Literdoſe 75 Pfg. Nollmops Lird. 75 Pfg. Heringe in Gelee Etrd. 80 Pfg. Bismarckheringe 2 ½ Ltrd. 40 Pfg. Rollmops ½ Ltrd. 40 Pfg. Marinierte Heringe Stück 15 Pfg. Neue Vollheringe g 10 Stück 48 u. 68 Pfg. Pikandetten Doſe 25 Pfg. preiswert bei Elise Merker Woll- u. Kurzwaren Gengenb.⸗Str. 14. e Wellfleiſch m. Kraut 1E U Adam Gropp. Eingetroffen: per Literflasche 80, 90 Pfg. Goyaſchrot= Deutscher Sekt ½/ Flasche 2.—, 2.30, 2.6 per Literfl. 1.— per Literfl. 80 Pfg. ./ Flasche 95 Pfg. Zuckerrüben⸗ wass eee Südweinel Krankenweine. Heorg Nöser. empfehle: Rotweine Aae Traubensaft, alkoholfrei. Apfelsaft, alkoholfrei, Wermutwein Oelkuchen ſchnitzel. Mex. Schmich. Taaamnmmmmmnmddanunnmmn anf eee Schöne Eß⸗ ur Kirchweihe Weißweine p. Ltrfl. zu 75, 80, 85, 1.10, 1.2 eringshappen i. Tomaten⸗ b bene. Fettheringe i. Tomatenſo b 03 Doſen 1—- 1 Feinkoſt zarte Fettheringe i. Spezialtuntze Dose 35 Pfg. Bratheringe i. Burgunder⸗ tunke Doſe 40 Pfg. Guladetta⸗Fiſchgulaſch o. Gräten 1 15 ilet⸗Fettheringe i. „ Hose 45 Pfg. Seelachs in Scheiben (Lachserſatz) Doſe 60 0 „ Doſe 5 g „ 7 u. Backäpfel ſowie Eßbirnen zu verkaufen. Lebensmittelhaus Theurer, Zähringerſtr. 2 0, 8 Deutſcher Weißwein offen, Liter 60 Pfg. Zeitungs anzeigen d wedtmäßige Kunden⸗Werhun durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren⸗Preiſe, weil durch die l größerer Umſatz erzielt Sil iſt beim Waſchen faſt das gleiche, wie gonnenſchein und Raſenbleiche/ l Deutſcher Rotwein Uhren, 1 15 Liter 63 Pfg. 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Inſerieren bringt Gewinn! 1 . + 8 wenn ich Ihnen „ e ee, ie, Neeftend ging der Atem werden mich nun nicht mehr auslachen, 8 enepfes 1 uuvulckchig 15a„esnv seu ohh cu uscof 518“ upc did uad cpi uepnad teuupzcd usgieg dic „„ szügppg roch ul! nb uezipgß gun zend uoa bnd usg zou pnv au ch og giwaseg gun— usgunl sun jog au! dim usgzec uecpyach e ou uelno neun onabgr gs ue nec een eee ene ene n un ca eue Cuegeillpct so ol jpauze ænv usugg zb hol nav — usgen usphnpf 5 ei g aut zugvob abu uch vl cb ego Secu svanſe o“ dure eee! rene een ec r„ uuvuuckcg zogen zen“ ee bueno ue ehen uc sog used unh Ufeſppß sequsgeiea ue esc dune seu un zich ul zi uebol— anu vl chu an! se qpb va— uegoh Agichebne uege zeig oui did n een leg usgenlebuze mequpulezu se oho pp 82 J ol“ d Ain„iuesvpaac“ udlliabze szohecklug seg ogunc odge zog uu vuckckg „ eee eee een aug gog uefdnpheg eis uuech Tlpiu avpol zu gaegunan i“ hauen de een„ihn eie uepezdg“ Bunuh ß dapgspehgvun pog ol oganlqv nv une aufe ug zpnkpang Bunutis aud gave uuvul F „ dan Uie uduuezze ne recen aecnch agg leg go ungaoa uesbol geqzel ei aeg usgeineqn spin obo pic dei dana c obgul uogleig sun zefun seh Alpi ⸗ogul gg oni uecpufeaeh zd iu uezuecp uenvaftegz 50 oa uten unu uguhs anu i gut usbofched zegnusbob usugs bu odge pi— leu obehoy— 918 udzgs“ Aezjnſpo dig Inv quvc due Aug: 150 gun ure zupa uv epi Lund un ac usa zd 40 aon Auch uren zee deu e e nut uo zuouusgeg scppchſpc ousbie di gun uzel uelloa usgeglebule 8e geh gel ian ac uneiie uockcg dig ueluzgeb ue ⸗Uuplnd gull uebnz ouseg uobungckleblnv 31 uuvruckckg „pu spanſe zuuu o zuupzog pu zob puupu ze a: vulz1“ geleig jeg apgasguos“ „ Tockiueg ⸗Shunbignofbogß uscpreenock eue sis ideas“ „6 en goog uogz“ „Stehen ueufel aim enblee ac)“ „juesuuloz ne od en dzoog uda dfezjcknpheg ach“ „Udlemeb zu jeg ii uu pzc zeleig— vs“ :uonoanuv ne Liang zpgqu sept usdufcae pu ze nut Ajvcoch oh tic fernab pu inv guobval szoguoleg uss NIN agu dean seu ian ac uaeburL uo Ustplrae mug zuuezg mpg guvbc nog uf zb ug Aliglie ig 00 uezuvchcpk ne sohv juufbog uebnſz suuvuckd rg zog (Cuefogzea pnagſppzs) *„Cogoh jbigunz ie Svongunz ppu nv cp gun zd ueumoges ode dog uda umozeß usſpoc ur dea mohcmohe suv ging unge Uelliahed saufe nlegz ug nog uchi ur cpuneu zdg D — susbiagn gun— uollpi uejog oi uv gziq unn“ „uegufl i epnsbuncpnezun ue neee eien boi pn gog cpudgu user 1 se age sog— Nec“ „eva sehr cpog uegvg die uzeggzl ank ue ung u edu joue don eh un“ gueglejg ooo a0 10 de ee ccc wos“ bunzegunqr z Tobie u 341; suuvuckcg jſeicpvgoeg zupa „ohnzt guiez ppog vl cpu og ueuugs une dic e ei dee dog ua buezzlobuv ou greg aun 81“ Ueaun ne bunzauss zeuze ne fegusbojech rege un anu kego q uuvuckctr ue„obehog udfeiquv del h ee bee eee ehen ee eee e ae“ „AUofant usgengobpnane oz mne unlug uepugupzladaun sun ueuje opang: nellog aim uobl zego— uolllmech a1 ang egen zeuuur ep repeng oc opfol vg dp eig obnuoch ane juusz uvſg zo zei nv ie gp useless api se in ue“ „Cupiſpahnsc pu— cpinmpu aue 8“ „eee“ „uslulmoznepnane Tehaei uen pe up sog fegen ougnojsun dig lpnv cpu jgpf pangog anu— vgs— Ghonv eig uus“ net n e une e Avg uv obvpcnleiag due pied e uud „oh Rog ⸗Upada oil uup cg reg dim usegnvid zu eino uvzgz“ „Ac 1b dic 8“ „eg! uoa digckvabogohgz dig nr giqos wog usgvg 918“ e ec„nn en n sp“ ick abi ee ne need ee een eee eeuc „een ene nr uu; enge r leza o ue gun sup gaohcmeze uca geb piace eic „e Sb d ue zegogß d guvficpanesc u— us“ Aoctue gig bunch uuvruckchng e ⸗Ulogeb usa nd uocpl nv suobiaqn ueuhs ls vs“ „Co svonguʒz tezuig aeg sgl gun dic dag p zoupziß zac glg dic uoulgeu— cod po“ „oedbo hoh mec dae zei pu i ue ihn“ Inv olaf leer jh sabumog 800 Use! e agile sc usbup cke roupziß anm ze geg ue Aeg dp due un uup mcc ep op neigen uz (Bungelgaog 8) ach Gaavbch uag uvuong Spoon, F ho 20 „ 0 /a v · 210 — sbunzljoha zun“ ene: n L epelaeg zuehnz ang i geg 1242991185 ae uscphudgcß sog F ene e neee eien er ent „ ein n ec e eee? 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Er drückt ſich an der Grenze herum und denkt darüber nach, wie er am beſten nach Bel⸗ gien oder Holland entfliehen kann. Abends findet er Unterkunft bei einem Bauern, der ihn für einen Schmuggler hält. Er liegt in der Scheune auf Stroh über dem Pferdeſtall, verſchränkt die Arme un⸗ ter dem Kopf und beginnt zu grübeln. Eine alte, ſchöne Zeit zieht an ihm vorüber, eine Zeit, wo für ihn noch alles klar und geregelt war, wo es noch keine Not, keine Sorgen und keine Gedanken an ein Ver⸗ brechen gab. Er ſieht ganz deutlich wieder die ſchöne Villa in der Sternſtraße, den ſtolzen Bau mit dem hohen und ſteilen Dach und der gedeckten Terraſſe, die Stufen zum Garten 1221 Er ſieht das große, kunſtvolle, ſchmiedeeiſerne Gar⸗ entor. In dieſer Villa gab es einſt Glück und Freude— hier lebte er ſelig mit ſeiner jungen und ſchönen Frau,— hier gab es Beſuch, Feſte— ſein Töchterchen wurde geboren. Die Ziegelei war auf der Höhe, ſie warf einen reichen Ge⸗ winn ab, den man in Saus und Braus unter die Leute brachte. Man war geehrt und angeſehen. Man galt etwas in der Stadt. Es wurden Reiſen gemacht, nach Bayern, Tirol, in den Schwarzwald, nach Italien und wo ſonſt hin. Das war alles ſchön und gut, bis Herr Ortmann kam, dieſer Spekulant, der am anderen Ende der Stadt die ver⸗ laſſene Tongrube kaufte, auf die er, Andreas, ſelber ſchon eflektierte,— und der dann die Konkurrenzfabrik groß⸗ zog. Von da ab ließen die Aufträge nach, Ortmann, ein Schmeichler und großmäuliger Kerl, nahm ihm viele Kun⸗ den weg. Auf dieſe Weiſe entging ihm auch der große Neubau der Siedlungsgeſellſchaft, auf den er ſchon mit Ve⸗ ſtimmtheit gerechnet hatte. Er ſah ſich zu Einſchränkungen ſeines Betriebes ge⸗ zwungen. Es nützte nichts mehr, daß er zwei Vertreter beſchäftigte— ſie machten die Ankoſten nur noch größer. Dabei konnten weder er noch Betty ihren perſönlichen Lebensbedarf einſchränken. Man machte Schulden. Es würde ſchon wieder beſſer werden. Die Villa ging auf Grund immer neuer, größerer Dar⸗ lehen in den Beſitz ſeines Schwagers Sobatka über. Dann kam die Beleihung der Ziegelei ſeitens des Bankhauſes Neumann. f And dann war es ganz zu Ende. Man ſah keine Aus⸗ ſicht auf eine Beſſerung mehr. Man hätte die Villa, das ſchöne Leben— alles hätte man aufgeben müſſen. Aber da kam dann Betty und weinte und ſagte, das mache ſie einfach nicht mit, er werde ſchon Mittel und Wege finden, um aus der Miſere herauszukommen. Nun fing die Sache mit dem Kautionsſchwindel an. Er fälſchte die Quittungen und hob das Geld Jochbergs ab, jene fünftauſend Mark, die ihm wieder ein wenig Luft verſchafften. Damit war die Bahn des Verbrechens betreten. folgten Wechſelfälſchungen,— und das Kartenhaus ſei⸗ ner Betrügereien drohte über ihm zuſammenzubrechen. Da kam ihm die Idee des großen Verſicherungsbe⸗ truges. Er kannte Feldmann, bei dem er eine Lebensver⸗ ſicherung in Höhe von dreißigtauſend Mark abgeſchloſſen hatte, ſchon lange. Dieſe Summe wurde auf hunderttau⸗ ſend erhöht. Bald darauf wurde der teufliche Plan in allen Ein⸗ garkeien ausgedacht, ſo, wie er ſpäter zur Ausführung am. ES ſpektors Kirchner, der überall da war und ſofort Ve geſchöpft hatte. g 5 Dabei war alles ſo gut gelungen—— die verkohlten Ueberreſte Feldmanns wurden tatſächlich für ſeine Leiche angeſehen, zumal er ihm ja auch noch ſeinen Trauring angeſteckt hatte,— es wäre alles in ſchönſter Ordnung geweſen, wenn nicht,—— ja, wenn eben nicht doch ein unglückſeliger Zufall alles wieder über den Haufen ge⸗ worfen hätte. Und dann war die Hetzjagd losgegangen. Wie ein Verhängnis ſelten allein kommt, war auch die Erhebung der Feldmannſchen Erbſchaft daneben gelungen. Er mußte ein neues Verbrechen begehen. um wieder zu Gelde zu kommen. Und nun? Nun lag er wiederum mittellos auf der Straße. Das Verhängnis ließ ihn nicht los,— zermalmende Rache war hinter ihm her,— überall ſtreckte dies Ungeheuer die Fühler aus. Er wußte— man war ihm dicht auf den Ferſen. Nun man wußte, daß er in Deutſchland war, mußte er wieder fliehen. Es galt, ſo raſch wie möglich über die Grenze zu kommen, nach einer Hafenſtadt— und von dort nach Südamerika oder nach einer der holländiſchen Kolonien. Ganz gleich— nur wie⸗ der fort— weit fort! Aber die Mittel zu dieſer Reiſe? Die konnte er ſich nur wieder durch ein neues Verbrechen beſchaffen! Im Nachdenken verſunken, hat er das Geräuſch einer öffnenden Tür überhört. Die Stimmen zweier Männer unten im Stall laſſen ihn aufmerkſam werden. Sie ſprechen laut genug, daß er ſie verſtehen kann. Er entnimmt aus ihrem Geſpräch, daß man Schmuggelware in einem Auto über die Grenze zu ſchaffen beabſichtigt, daß aber Schwierigkeiten inſofern entſtanden ſind, als der Schofför, der den Wagen zu fah⸗ ren beſtimmt war, gerade geſtern gefaßt und verhaftet worden war, ſodaß man um einen zuverläſſigen Fahrer nun in Verlegenheit iſt. Andreas hat blitzſchnell einen Gedanken. Er ſpringt empor, haſtet die enge, ſteile Treppe hinunter und ſtellt ſich vor die erſchrockenen Leute hin mit der Bemerkung: „Kinder, ich bin euer Mann!“ „Sie können fahren?“—. „Perfekt. Und ich bin zu allem bereit—— wenn ihr mich nur etwas verdienen laßt!“ „Wer biſt du? Wie heißt du?“. a „Das tut nichts zur Sache. Ich habe euch ja auch nicht gefragt. Ihr ſeid Schmuggler, und ich— ich bin eben der Dritte im Bunde.“ „Kannſt du den Mund halten?“ 5 „Ich werde ſchweigen. Es liegt mir daran, ſo bald wie möglich über die Grenze zu kommen.“ Die beiden Männer blicken ihn immer noch mißtrau⸗ ſch an. Der eine, ein etwas verwachſener, aber dem Aus⸗ ehen nach ſonſt kräftiger Burſche, meint: 75 „Wer garantiert uns dafür, daß du uns nicht ver⸗ raten wirſt?“ a „Seh' ich ſo aus? Alſo— macht keine Amſtände, Kin⸗ der, ich fahre das Auto. Wann ſoll es losgehen?“ Die beiden wechſeln noch einen Blick. Dann ſagt der andere, der noch nicht geſprochen hat: „Gut, meinetwegen, Heute abend um ſieben, bei der alten Mühle am Bohlenweg.“ „Ich kenne mich hier nicht aus,“ ſagt Andreas,„und fragen möchte ich auch nicht. Ich werde mich lieber bis dahin verborgen halten, und wenn mir einer von euch da⸗ bei Geſellſchaft leiſten will, ſoll mir's nur recht ſein.“ Das Mißtrauen der Schmuggler ſcheint jetzt zu ſchwin⸗ den. Der da— ſo denken ſie— hat etwas auf dem Kerb⸗ holz. Ihnen kann es egal ſein. Der Verwachſene ſagt: „Gut— wir holen dich hier ab. Einer von uns wird dich führen. Laß dir die Zeit nicht zu lang werden bis zum Abend!“ Dann gehen ſie. ſic i Nach einiger Zeit erſcheint der Bauer. Ob Andreas noch bleiben wolle? Ja— er müſſe noch warten. Viel⸗ leicht könne er etwas zu leſen haben? g Der Bauer bringt ihm eine Zeitung. Da ſtarren ihn große Lettern an Frau Andreas erneut verhaftet! Sich ſelbſt gerichtet.“ Cortſetzung folgt.) rdacht Die Göttin d er B armherzigkeit Eine Geſchichte aus Japan. Von Ralph Urban. von uns Herren hielten in einer gemütlichen Ecke Frau Rütten beſchlagnahmt, die nach langjährigem Aufenthalt in Japan nun wieder einmal in Europa weilte. „Geſtatten Sie die Frage,“ wandte ſich der Gaſtgeber an die Frau,„ſtammt dieſes merkwürdige Amulett auch aus dem Land der Träume?“ Er meinte damit den An⸗ hänger, den die Dame an einem dünnen Goldkettchen um den Hals trug und der den Kopf eines japaniſchen Mädchens darſtellte. „Das iſt Kwan—on, die Göttin der Barmherzigkeit,“ erklärte Frau Rütten. Dieſer Talisman, von dem ich mich nie trenne, bewahrte mich einmal davor, von Mörderhand Profeſſor. zu ſterben.“ „Huch? Wie ſchrecklich!“ ſcherzte ein alter „Das müſſen Sie uns erzählen, verehrte Freundin.“ Unſere Neugierde war aufgeſtachelt, Frau Rütten mußte mit ihrer Geſchichte heraus. Alſo begann ſie: „Bald, nachdem wir geheiratet hatten, wurde mein Mann als ſtändiger Vertreter ſeiner Firma nach Japan entſandt. Als wir in Tokio ankamen, ſtiegen wir zuerſt in einem europäiſchen Hotel ab. Während mein Mann in den erſten Wochen geſchäftlich überanſtrengt war, oblag es mir, ein Heim zu finden und den Haushalt einzurichten. Eine Dame der deutſchen Kolonie, die ſchon lange in Japans Hauptſtadt weilte, nahm ſich meiner an und ging mir mit ihren Erfahrungen an die Hand. So mietete ich im Viertel der blühenden Gärten, wo die meiſten Europäer wohnten, eines jener Häuschen mit papierenen und auseinander⸗ ſchiebbaren Wänden, ſtellte mich auf japaniſch um, richtete mich ein, ſo gut es ging und nahm die entſprechende Die⸗ nerſchaft auf, ohne die man nicht geſellſchaftsfähig iſt. „Und was mache ich, wenn einmal ein Dieb kommt?“ fragte ich die neugewonnene Freundin, weil mir gerade ein⸗ fiel, daß es im ganzen Haus kein einziges Schloß gab. „Wenn ein Dieb kommt, dann kommt er in der Nacht,“ tröſtete mich die Dame.„Und iſt er da, dann machen ſie fol⸗ endes: die Augen zu und feſt ſchlafend ſtellen. In dieſem Falle tut er ihnen nichts, nimmt nur, was er braucht und verſchwindet ſo unhörbar, wie er erſchien. Wehe aber, wenn er bemerkt, daß er geſehen wird, es bedeutet den ſicheren Tod für das Opfer. Machen Sie es ferner, wie wir alle es machen: laſſen Sie in der Nacht ſtets etwas einfachen Schmuck und Geld herumliegen, da ein wenig, dort ein wenig. Kommt der Dieb, dann gibt er ſich damit zufrieden und verſchwindet um ſo ſchneller, wenn er nicht lange zu ſuchen braucht.“ Beruhigend waren dieſe Ratſchläge gerade nicht, aber ich tat, wie mir geheißen ward. Allmählich lebte ich mich in die Verhältniſſe in dieſem merkwürdigen Lande ein. Ich mochte etwa drei Monate in Japan geweſen ſein, als ich mich eines Tages von einem der Kuruma⸗Läufer in ſeinem zweirädrigen Wägelchen durch die japaniſche Altſtadt ziehen ließ. Es iſt zauberhaft ſo in einer Rikſcha durch eines der japaniſchen Gäßchen zu fahren, die heute noch ſo ausſehen, wie ſie vor tauſend Jahren ausgeſehen haben. Wie ein bun⸗ ter exoter Traum wirken die kleinen, ewig lächelnden Leute in ihren blauen Gewändern, die Miniaturhäuschen mit ihrem bunten Schmuck von unzähligen Fahnen und Papierſchirmen. Als der Rikſcha⸗Läufer mit mir gerade um eine Ecke bog, warf er ſich plötzlich zurück, denn etwas verſperrte uns den Weg. Ich brauchte wohl ein paar Sekunden, ehe ich erfaßt hatte, was es eigentlich war. Dann erſt wurde mir klar, was vorging. Ein auffallend großer und gutgekleideter Japaner hielt zwiſchen dem Ellbogen und der hüfte einen ſeiner Landsleute eingeklemmt und ſtieß damit kräflig gegen einen Pfoſten, daß es nur ſo dröhnte. Dann zerrte er den Hilfloſen einige Schritte zurück, nahm Anlauf und rannte mit ſeinem Opfer neuerdings gegen das Holz. Aber kein einziger Schmerzensruf ſeines Opfers wurde laut. Als ich begriffen hatte, um was es ſich handelte, ſprang ich von der Rikſcha und ſchlug dem Rohling meinen Sonnenſchirm um die Ohren. Kaum ſah dieſer, wer ihn angriff, malte ſich für einen Augenblick Beſtürzung auf ſeinem Geſicht und er ließ ſein Opfer los. Der andere ſtand benommen, aber er lächelte das ewige Lächeln des Japaners. Man ſah ihm die Armut an, und er tat mir ſchrecklich leid. Da ich nichts anderes für ihn tun konnte, griff ich impulſiv in mein Täſchchen und reichte ihm eine größere Banknote. Erſtaunt ſah mich der Mann an und nahm nur zögernd den Geldſchein. Als ich wieder auf die Rikſcha ſteigen wollte, kam er raſch auf mich zu, ſagte einige Worte, die ich nicht verſtand, und drückte mir etwas in die Hand.“ „Es war beſtimmt Kwan-on, die Göttin der Barm⸗ herzigkeit,“ meinte der boshafte Profeſſor, da ſich die Er⸗ zählerin gerade mit einem eben ſervierten Likör ſtärkte. „Erraten,“ ſagte Frau Rütten und nahm den Faden wieder auf. „So kam ich alſo zu meinem Talisman. Abergläubiſch, wie wir Frauen nun einmal ſind, hängte ich ihn mir um den Hals und trennte mich nicht mehr davon. Mein Mann ſchimpfte natürlich, weil er meinte, für das Geld, das mich dieſes Ding eigentlich gekoſtet hatte, bekäme ich von jedem Händler zumindeſt hundert ſolcher japaniſcher Madonnen. Ein Jahr verging, ein zweites, dann kam eines Tages der Storch und brachte uns ein Baby. Wie für jede Mutter, ſo gab es nun auch für mich viel Pflichten und Sorgen, und gerade in den erſten Monaten ging ich des Abends nicht mehr in Geſellſchaften. War irgendein Pflichtbeſuch, dann ſchickte ich meinen Mann allein. Und ſo kam es zu dem Er⸗ lebnis in jener ſchrecklichen Nacht. Mein Mann hatte einer Einladung folgen müſſen. Unſer Junge ſchlief bereits in ſeiner Wiege, die einige Schritte von meinem Bett entfernt ſtand. Bevor ich zur Ruhe ging, trat ich nochmals auf den Miniatur⸗Balkon. Rabenſchwarz lag draußen die Nacht, betörend roch der blühende Kirſchenhain. Für einen Augen⸗ blick ſchien es mir, als glitzerten unten zwei Punkte auf. Dann raſchelte ein Strauch, verſchlafen piepſte ein Vogel im Geäſt. Ich wußte nicht warum, aber ein Schauer über⸗ lief mich und ich trat raſch in mein Zimmer zurück. Unruhe war über mich gekommen, und ich beſchloß, bis zur Rück⸗ kehr meines Mannes das Licht brennen zu laſſen. So ging ich zu Bett. Ich mochte etwa eine Stunde gelegen haben, ohne Schlaf zu finden, als ich plötzlich ein Geräuſch ver⸗ nahm. Es war nur ein ganz ſchwaches Geräuſch, aber es genügte, daß der Schlag meines Herzens ausſetzte: auf lei⸗ ſen Sohlen kam der Feind. Ich ſah noch einen bunten Stoff, der ſich bewegte, dann ſchloß ich die Augen. Mein Herz be⸗ gann jetzt ſo laut zu pochen, daß es jeden anderen Laut verſchlang. Und während ich fühlte, wie aus allen meinen Poren der kalte Schweiß brach, bemühte ich mich krampf⸗ haft, ruhig zu atmen und friedlichen Schlaf vorzutäuſchen. Ich vermochte nichts zu hören, und meine geſchloſſenen Au⸗ gen ſahen nichts; aber ich fühlte genau jede Bewegung des Feindes. Und jetzt wußte ich, daß er ſich über mich beugte und ſtarr auf mich herabblickte. Welch entſetzliche Zual der Todesangſt! Mein ſechſter Sinn ſagte mir, daß der unheim⸗ liche Beſuch ſich aufrichtete und von mir wegſah. Nun ent⸗ fernte er ſich, ging auf die Wiege zu, blieb dort ſtehen— Mein Kind! Mein Kind! Ich riß die Augen auf. Nur für den Bruchteil einer Sekunde wollte ich es tun, um mich zu vergewiſſern, aber es war zu ſpät. Mein Blick traf ſich mit dem des unerbittlichen, grauſam lächelnden Mörders. Er ſtand tatſächlich bei der Wiege, aber nur einen Herzſchlag lang. Dann ſchnellte er zu mir herüber, in gelber Fauſt blitzte der Dolch. Die Seidendecke wurde mir von der Bruſt geriſſen, die Spitze der Klinge zeigte auf mein Herz. Die gnädige Natur hatte mich bereits in Narkoſe verſetzt, ich vermochte nicht einmal zu ſchreien; aber ich bin überzeugt, daß ich in meiner Starre ſchmerzlos de wäre. Aber ich ſtarb nicht, denn jetzt geſchah das Wunder. Der Stahl des Dolches blieb auf dem Weg des Verderbens plötzlich in der Luft ſtecken. Das Lächeln des Feindes erloſch, ſein Blick * ruhte auf dem Bildnis von Kwan—on, der Göttin der