2 Agel uch dieß pi uegog 27 Aounpazh Saane o bnueb glaanmaogg Ippgagegcß faclol gun zych vg Upasgnh ze ler : Wonatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 lazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., 4 Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte u 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſauſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 9. 37: 1150 37. Jahrgang Das engliſche Kompromiß feine terminmäßige Befriſtung der Londoner Beratungen. London, 15. Oktober. Wie von zuſtändiger Seite verlautet, iſt der Haupt⸗ unkerausſchuß des Nichteinmiſchungsausſchuſſes für Sams⸗ aug 10.30 Uhr unter dem Vorſitz von Lord Plymouth ein⸗ berufen worden. Lord Plymouth wird die Sitzung mil einer Erklärung der britiſchen Regierung eröffnen. Anſchließend wird der franzöſiſche Bokſchafter Corbin den franzöſiſchen Standpunkt darlegen. Gerüchte über eine zeitliche Begrenzung der Aus⸗ ſprache ſeien un begründet; England und Frankreich eien allerdings bemüht, die Ausſprache ſo bald als mög⸗ lich zum Abſchluß zu bringen. Erſt wenn die Freiwilligenfrage in„zufriedenſtellender Weiſe“ geregelt ſei, werde ſich der Ausſchuß entſprechend den Vorſchlägen des britiſchen Weißbuches vom Juli mit der Zugeſtehung von Kriegführenden-Rechten an die bei⸗ den ſpaniſchen Parteien zu beſchäftigen haben. In dieſer Frage habe alſo die britiſche Regierung ihren Standpunkt licht geändert. Sie werde das Problem der Kriegführen⸗ den⸗Rechte nicht eher ins Auge faſſen, ſolange nicht we⸗ ſentliche Fortſchritte in der Zurückziehung der ausländi⸗ ſchen Freiwilligen aus Spanien gemacht worden ſeien. leber die Frage der Balearen werde zunächſt licht geſprochen werden. Im übrigen müſſe man„abwar⸗ ten, wie ſich die Dinge entwickelten“ Bezüglich der Zurück⸗ ziehung der ausländiſchen Freiwilligen erwäge man die Einſetzung eines Ueberwachungsausſchuſſes, falls man zu einem Abkommen in dieſer Angelegenheit gelangen ſollte. Wie aus Paris gemeldet wird, wurde im Anſchluß an den am Donnerstag abgehaltenen Miniſterrat folgende amtliche Mitteilung ausgegeben:„Außenminiſter Delbos hat ſich im einzelnen über die laufenden Verhandlungen bezüglich Spanſens und beſonders bezüglich des Zuſam⸗ mentritts des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, der für die allernächſte Zeit in Ausſicht ſteht, verbreitet. Er hat in gro⸗ zen Linien die präziſen Proſekte auseinandergeſetzt, die ge⸗ meinſam zwiſchen Frankreich und England ins Auge ge⸗ laßt ſind. Der Miniſterrat hat mſtimmig den Inhalt der Note gebilligt, die in dieſem Zuſammenhang noch am Don⸗ nerstag nach London übermittelt werde.“ Beſetzung Minorcas wäre ein Rechtsverſtoß Das„Giornale d'Italia“ vermerkt die aus London in Rom eintreffenden Nachrichten, wonach ſich die engliſche Regierung geweigert habe, der von gewiſſen Kreiſen vor⸗ eſchlagenen franzöſiſch⸗engliſchen Beſetzung von Minor⸗ ea zuzuſtimmen. Die Abſicht einer ſolchen Beſetzung, ſchreibt das italteniſche Blatt, würde durchaus jener Poli⸗ fil der Achtung der Integrität Spaniens und der Unver⸗ lählichkeit des politiſchen Status im Mittelmeer widerſpre⸗ chen, wozu ſich Italien durch das Gentleman⸗Agreement und den gleichzeitigen Briefwechſel CianoDrummond Cord Derth), ſowie durch ſeine offiziellen Erklärungen ver⸗ lichtet habe, die für alle anderen Mächte heute und in Zukunft verbindlich ſeien. Die deutſch⸗belgiſche Klärung Anerkennung, Schweigen und Verdächtigungen. London, 14. Oktober. 1 Der deutſch⸗belgiſche Notenaustauſch wird in der eng⸗ ſchen Oeffentlichkeit mit Genugtuung verzeichnet. Wäh⸗ 5 ſich die Londoner Morgenpreſſe allerdings zum Teil ant begnügt, die deutſche Erklärung ohne einen entſpre⸗ henden Kommentar zu verzeichnen, begrüßt die„Times“ 0 deutſchen Schritt in einer eigenen Stellungnahme. Es onne kein Zweifel darüber beſtehen, ſo ſagt das Blatt u d., daß die deutſche Erklärung ein Schritt in der uchligen Richtung ſei. Jede Maßnahme, die Befrie⸗ 21 0 wenn auch nur in einem kleinen Teilgebiet, bringe, 0 zu begrüßen. Die deutſche Erklärung werde daher von 100 denen begrüßt werden, die auf dem Standpunkt ſtün⸗ en daß der Frieden ſchrittweiſe erreicht werden müſſe. 0 Nachlaſſen der Spannung irgendwo müſſe zu dieſem me beitragen Die„Times“ hält es ferner für bedeut⸗ lit“ daß in der deutſchen Erklärung das Wort„Neutralt⸗ fi. nicht vorkomme, denn Belgien wünſche nicht Neutrali⸗ 1 ſondern Unabhängigkeit. elgien habe allen Grund, 8 der Erklärung zufrieden zu fein. Es fühle, daß es ſeine ellung geſtärkt habe. 10 Teil der engliſchen Blätter keinen Wert auf eine ſach⸗ (e wündigung des deuſchen Schrittes legt ja daß die file bon gewiſſen Zeitungen ſogar in einer geradezu ab⸗ inte und feindſeliaen Meiſe beeinflußt werden. Von der e ſtehenden Preſſe konnte ja freilich nicht viel anderes kwartet werden. Mißtr auiſche Stimmen aus Paris die franzöſiſche Preſſe iſt weit davon entfernt 5 gpechte Würdi ung 185 beulſchen Schrittes vorzuneh⸗ Nerf an findet zahlreiche mißgünſtige Stimmen und den Jen die Bedeutung für Belgien abzuſchwächen. Der zu ſpricht von dem deutſchen Schritt als von einem das dazu beſtimmt ſei, London zu gewinnen. „Figaro“ weiß nichts beſſeres zu empfehlen, als muff„deutſche Manöver“ geſchickt. werden prun wenn nicht der Block Paris⸗London ſeinen erſten etwa fi eden ſolle. Der Intranſigeant“ fragt, ob Hitler am mit ſeiner Erklärung der Unverletzlichkeit Belgiens nete de die Verletzung des tſchechiſchen Vodens vorbe⸗ Umſo mehr muß die erwähnte Tatſache auffallen, daß 1 Freitag, den 15. Oktober 1937 e finden ſich freilich auch einſichtige Stimmen. Die „Liberte meint, Belgiens Entwicklung ſei durch Frank⸗ reichs ſowjetfreundliche Politik beeinflußt worden. Unter den Blättern, die in der deutſchen Garantie einen bedeut⸗ ſamen Erfolg der Reichsregierung und eine Förderung des Friedens erblicken, befindet ſich der„Temps“, der dann freilich ſeine Ausführungen mit einem Hinweis auf even⸗ tuelle„Vorbehalte“ einſchränkt. „Ein Beitrag zu Erhöhung der Sicherheit“ In Hollan d hat die Veröffentlichung des deutſch⸗bel⸗ giſchen Notenwechſels in der Garantiefrage naturgemäß großes Intereſſe ausgelöſt. Der„Telegraaf“ ſtellt feſt, die deutſche Garantieerklärung hinſichtlich Belgiens ſei in nie⸗ derländiſchen Regierungskreiſen mit großer Befriedigung aufgenommen worden. Holland werde einen ähnlichen Vor⸗ ſchlag, falls Deutſchland ihn machen ſollte, mit dankbarem Intereſſe zur Kenntnis nehmen und ihn genau ſtudieren. — Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ begrüßt die Re⸗ gelung und nennt ſie einen Beitrag zur Erhöhung der Si⸗ 1 2 in einem wahrlich nicht ungefährdeten Teil Euro⸗ as. „Eine Lehre für die Tſchechoſlowakei“. Wie aus Prag gemeldet wird, hat der deutſch⸗belgiſche Notenauslauſch in der tſchechiſchen politiſchen Oeffentlichkeit großes Aufſehen erregt. Die Beurteilung dieſes Schrittes beſtätigt den Zwieſpalt der außenpolitiſchen Auffaſſung im tſchechiſchen Lager. Der rechtsſtehende„Venkow“ ſieht in der neuen Friedensaktion Deutſchlands eine direkte Lehre für die Tſchechoſlowakei Die Anerkennung der Neutralität Belgiens ſei ein beachtenswerter Akt der internationalen Entwicklung der Gegenwart.— Die tſchechiſche Linkspreſſe uimmt dagegen in ihrer gewohnten tendenziöſen Weiſe Stellung und verſucht natürlich, die Bedeutung des deutſch⸗ belgiſchen Abkommens herabzuwürdigen und zu verdrehen. Rom will dem deutſchen Beiſpiel folgen In Rom wird die deutſche Erklärung an Belgien als ein höchſt bedeutſamer Beweis der„konſtruktiven deutſchen Friedenspolitik“ ſtark beachtet. Wie der Pariſer Korreſpon⸗ dent des„Popolo di Roma“ erklärt, ſchicke ſich auch Italien an, gegenüber Belgien identiſche Erklärungen abzugeben. Welches auch immer die Einwände ſeien, die man in der franzöſiſchen Hauptſtadt erhebe, ſo ſagt der Korreſpondent weiter, der deutſche Schritt erſetze zweifellos bis auf wei⸗ teres einen neuen Weſtpakt, den Frankreich immer wieder 0 hintertreiben geſucht habe, um nicht auf die Vorteile er Verpflichtungen verzichten zu müſſen, die England nach der Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit im Rhein⸗ land übernommen hatte. Das erſte Jahr des Vierſahresplaus Kundgebung der Technik„Deutſche Werkſtoffe“. Berlin, 14. Oktober. Im Marmorſaal des Verliner Zoo fand im Einver⸗ ſtändnis mit dem Amt für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe eine vom Amt der Technik und dem NS⸗Bund Deutſcher Technik Gau Berlin gemeinſam mit der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und dem Reichsbund der Deutſchen Beamter E. V.(Techniſcher Ausſchuß) einberufene Kundgebung der Technik„Deutſche Werkſtoffe“ ſtatt. Im Mittelpunkt dieſer Veranſtaltung ſtand eine Rede des Chefs des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe Oberſt Löb über die wirt⸗ ſchaftspolitiſche Bedeutung der deutſchen Werkſtoffe. Ausgehend von den genügend vorhandenen eigenen Rohſtoffen, wie Kohle, Steine, Erden und Holz erklärte der Redner, daß die Eiſen⸗ und Kupfervorräte in Deutſchland ausreichen würden, Deutſchlands Bedarf in abſehbarer Zeit zu decken. Dennoch könne die Erfaſſung aller die⸗ ſer Vorräte nicht zur Deckung des Bedarfes bra es infolge des Mangels an menſchlicher Arbeitskraft nicht möglich ſei, die Förderung in dem durch die Induſtrialiſie⸗ rung bedingten notwendigen Tempo durchzuführen. Daher komme den Austauſchmaßnahmen eine große ia e zu, um die Einfuhr deviſengebundener Schwermetalle na Möglichkeit zu verringern. Hier ſtünden die Leichtmetalle. insbeſondere Aluminium und Magneſium, ſowie Steine und Erden, Porzellan und Glas, aber auch 90 5 und das roße Gebiet der deutſchen Kunſtſtoffe zur erfügung. Gerade die Kunſtſtoffe ſeien ein Gebiet von derart 95 heurer Bedeutung, daß es gar nicht abzuſehen ſei, wohin ihr techniſch genügend geplanter Einſatz noch ein⸗ mal führen werde. Beim Holz, führte Oberſt Löb aus, liege das Pro⸗ blem darin, die notwendigen Mengen von Nutzholz aus ſei⸗ ner jetzigen Verwendung zu Brennzwecken herauszuneh⸗ men und ſie durch die reichlich vorhandenen anderen Brennmaterialien wie Kohle und Torf zu erſetzen. Von den 24 Millionen Feſtmetern, die jährlich nur durch den Schornſtein gejagt werden, müßten die notwendigen Men⸗ gen abgezweigt werden, um ſie mittels der vorhandenen kechniſchen Verfahren nützlicheren Zwecken zuzuführen. Es würde möglich ſein, auf dem Holzgebiet autark zu werden. Der Redner ſtreifte ſodann die Probleme der Kaut⸗ ſchuk⸗ und der Mineralölproduktion. Bei letzterer betonte er, daß Deutſchland mit dieſer Produktion einer Entwick⸗ lung voranſchreite, die zwangsläufig in der ganzen Welt infolge des allgemeinen Nachlaſſens der nationalen Erdöl⸗ vorräte einſetzen werde. a 5 1 Nach Abſchluß des erſten Jahres des Vierfahresplans könne 5 fe ene daß die Bilanz dieſes erſten Jahres außerordentlich gut ſei. Alles ſei planmäßig gelaufen, faſt eder Tag habe etwas neues gebracht, was dazu angetan lei die nicht gerade immer geringen Sorgen, die aus der verantwortlichen Durchführung dieſer Fragen ſich ſelbſt⸗ verſtändlich ergeben, zu verringern.„ — Nr. 241 2 2* Die Wahrung des ſozialen Friedens Bericht des Sozialamtes der Arbeitsfront Berlin, 15. Oktober. Das Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront gab einen Be⸗ richt über die deutſche Sozialpolitik in der Zeit vom 30. Juni 1936 bis 31. Auguſt 1937 heraus. Der Bericht geht da⸗ von aus, daß die Grundlagen der deutſchen Sozialpolitik eine Umformung erfahren hätten. Die Wandlungen der Fra⸗ gen des Arbeitsverhältniſſes, des Lohnes, der Fürſorge, des Urlaubs uſw. ſeien dank der Tätigkeit der ſozialpolitiſchen Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront in den Betrieben offenbar. Eine beſondere Behandlung findet dabei die Ent⸗ wicklung der Lohnpolitik. Grundſatz nationalſozialiſtiſcher Arbeitsführung ſei der Leiſtungsgedanke. Dieſer Grundzug beſtimmt auch die Entwicklung der Lohnpolitik. Der vom Führer mehrfach herausgeſtellte Grundſatz, daß Einkommensſteigerungen nur durch eine Erhöhung der Pro⸗ duktion, alſo der Leiſtung, möglich ſeien, ſei richtungweiſend für den Aufbau geſunder Leiſtungslöhne. Der durch die Staatsführung feſtgelegte Mindeſtlohn bleibe ebenſo wie die Preiſe ſtabil. Das Einzeleinkommen aber wachſe bei ſtei⸗ gender Produktion nach Maßgabe des perſönlichen Einſat⸗ es. Die Lebenshaltung des Schaffenden ſei aber keine reine zohnfrage. Maßgebend für die Lebenshaltung ſei nicht nur das Lohneinkommen des einzelnen Jede Unkerſuchung der Reallohnentwicklung könne immer erſt ein der Wirklichkeit entſprechendes ld vermitteln, wenn neben den Durch⸗ ſchnittszahlen der Lohn⸗ und Lebenshaltungsſtatiſtik auch alle anderen Umſtände in Betracht gezogen würden, durch die die Lage des Schaffenden beeinflußt werden könne. Ge⸗ wiß ſeien die Tariflöhne— im ganzen geſehen— ſtabil. Mit der zunehmenden Sicherung des Arbeitsplatzes aber zeige der tatſächliche Arbeitsverdienſt eine ſteigende Ten⸗ denz. Heute ſei der Tariflohn unabdingbarer Mindeſtlohn, und auf der Grundlage dieſes Mindeſtlohnes beginne der Aufbau der Betriebsleiſtungslöhne. Es ſei weiter dafür Sorge getragen, daß das Leben des ſchaffenden Volksgenoſſen geſünder geworden ſei. Der Ein⸗ zelne ki f N it rechnen, daß die Gemeinſchaft ihm im Falle der Krankheit beiſtehen werde, ſondern die Ge⸗ meinſchaft trage dafür Sorge, daß die Krankheit möglichſt überhaupt keinen Eingang finde. Dazu gehöre jede Beſſerung der Arbeitsbedingungen, wie ſie heute ſyſtematiſch gefordert werde. In der Frage der Geſtaltung der Arbeitsbedingungen ſei feſtzuſtellen, daß der Fortſchritt dort am größten ſei. wo das Aufbauwerk des Führers beſondere Verpflichtungen mit ſich gebracht habe. Dies gelte für das Bau⸗ und Baunebengewerbe, die Indu⸗ ſtrie der Steine und Erden, die Gruppe Eiſen und Mekall. Ein weſentliches Kennzeichen der neuen deutſchen So⸗ zialpolitik ſei,, daß ſie ſich des Heimarbeitsproblems tatkräf⸗ tig angenommen habe Hier falle den Berechnungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfront eine große Aufgabe zu. Ihre weſent⸗ liche Tätigkeit ſei nicht nur der Lohnſchutz für Heimarbei⸗ ter und Lohngewerbetreibende ſondern auch der Betriebs⸗ führer erhalte hinſichtlich der Entlohnung und Kalkuialion die erforderliche Rechtsſicherheit. Die heutige Sozialpolitik für Heimarbeiter und Lohngewerbetreibende erſchöpfe ſich nicht in den Aufgabengebieten des Entgeltſchutzes und der Entgeltſicherung, ſie umfaſſe ebenſo Fragen des Arbeitsein⸗ ſatzes, des Beſchäftigungsſchutzes und der ſozialen Sicherung. Die Sicherung vor Gefahren, die aus der Beſchaffenheit der Arbeitsräume, aus der Ver⸗ wendung der Werkſtoffe und Produktionsmittel den Beſchäf⸗ tigten unmittelbar am Arbeitsplatz bedrohen, hätten durch⸗ greifende Maßnahmen zum Schuß der Arbeitskraft erfor⸗ dert. Wichtige Erweiterungen des 1 der als Be⸗ triebsunfall entſchädigungspflichtigen erufskrankheiten ſeien durchgeführt. worden. Einzelne Anordnungen für die Sicherheit des Arbeitsplatzes hätten zu einer Verbeſſerung des Arbeitsſchutzes geführt. Beſonderes Augenmerk wurde dem Frauenſchutz in den einzelnen Wirtſchaftszweigen zuge⸗ wandt. Eine neue Regelung des Schutzes der Jugendlichen ſei in Angriff genommen. Von beſonderer Bedeutung im Rahmen des Arbeitsſchutzes ſei auch eine ausreichende Frei⸗ zeit am Wochenende. Jedoch verbiete ſich eine ſchematiſche und 5 Anordnung eines frühzeitigen Wochenend⸗ N O: ſchluſſes ohne Rückſicht auf Betriebsart und Betriebsaufbau von ſelbſt. Klare, ehrliche Sprache erfordere das Thema der Sozialpolitik, einer Einrichtung, die trotz 515 Beſtehens nie recht volkstümlich geworden ſei und 1932 vor der Kataſtrophe geſtanden habe. Der Nationalſozialismus habe ſich der un⸗ dankbaren Aufgabe unterzogen, ſie um⸗ und neuaufzu⸗ bauen. Wie der Bericht erklärt, offenbarten ſich heute erſt die Früchte, ſo daß gebrachte Opfer nicht vergeblich ſeien. Die Schlußabſchnitte ſind den Fragen des Arbeitsein⸗ ſatzes und der Wirtſchaft gewidmet. Die im Zuge des erſten Vierjahresplanes erzielte i der Arbeitsloſigkeit abe bald einen empfindlichen Facharbeitermangel in Er⸗ 8 treten laſſen. Beſondere Schwierigkeiten bereitete der Facharbeitermangel in der Bauwirtſchaft, in der Eiſens und Metallinduſtrie und in der Landwirktſchaft. Hier lage die Aufgabe des Arbeitseinſatzes im zweiten Vierjahresplan ein, die heute die Verteilung der Arbeitskräfte nach großen na⸗ tionalen, bevölkerungs⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Geſichts⸗ unkten bedeute. Die weiter im zweiten Vierjahresplan zu chaffende Rohſtoffunabhängigkeit 1 5 Unternehmer und efolgſchaft vor gewaltige neue Au 8 Der innere ſozials Friede ſei dabei Vorausſetzung. Und dies ſei die Wien der Deutſchen Arbeitsfront. Die Sozialpolitik des Dritten Reiches kenne keine ſozialen Ge e e die heute noch in der Welt ganze Völker aus einer Kriſe in die andere ſtürzten. — Härten ſollen beſeitigt werden Lohnregelung an Schlechtwetterkagen auf behördlichen Bauſtellen. Berlin, 15. Okt. Um Härten, die ſich durch den Arbeits⸗ zeitausfall durch ſchlechtes Wetter im Winter 9137⸗38 für die bei den Bauten der öffentlichen Hand beſchäftigten Ar⸗ beiter ergeben, zu beſeitigen, hat der Reichsgrbeitsminiſter den Stellvertreter des Reichstreuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Brandenburg, Regierungsrat Dr. Schmel⸗ ter, zum Sondertreuhänder der Arbeit beſtellt. Er ſoll mög⸗ lichſt ſchnell eine Regelung im Wege einer Reichstariford⸗ nung vornehmen. 7* 7 Preisprüfung und Grund ſtücksverkehr Konjunkturgewinne bei Bauland ausgeſchloſſen. Berlin, 14. Oktober. Unter das durch die Preisſtoppperordnung mit Wir⸗ kung vom 18. Oktober 1936 verordnete Preiserhöhungs⸗ verbot fallen auch die Grundſtückspreiſe. In der Praxis haben ſich daraus inſofern Schwierigkeiten ergeben, als ein Vergleichspreis häufig nicht ohne weiteres feſtzuſtellen iſt. Zur Behebung dieſer Schwierigkeit hat der Reichskommiſ⸗ ſar für die Preisbildung durch eine 5. Anordnung über die Wahrnehmung der Aufgaben und Befugniſſe des Reichskommiſſars für die Preisbildung eingehende Vor⸗ ſchriften über die Durchführung der Preisüberwachung bei Grundſtücken getroffen. Zunächſt werden die Aufgaben, die inſoweit bisher die bei den Oberpräſidenten und Landes⸗ regierungen(in Berlin beim Stadtpräſidenten) beſtehen⸗ den Preisbildungsſtellen durchzuführen hatten, auf die Landräte und Oberbürgermeiſter übertragen. Bei allen anderen Grundſtücksverkäufen ſoll die Preisprüfung im Zuſammenhang mit der Bearbeitung der Grunderwerbs⸗ ſteuer vorgenommen werden. Die Einſchaltung eines neuen Inſtanzenzuges iſt alſo nicht erfolgt. Der Erlaß legt vor allem Wert darauf, daß die ver⸗ einbarten Grundſtückspreiſe ſachlich gerechtfertigt ſind, wo⸗ bei in erſter Linie vom Ertragswert ausgegangen werden muß. Alle preistreibenden Momente, die ſich aus dem augenblicklich beſtehenden ſtarken Anlagebedürfnis und der vielfach vorhandenen Knappheit an Grundſtücksangeboten ergeben, ſollen ausgeſchaltet werden. Andererſeits ſoll die Prüfung aber auch nicht weiter ausgedehnt werden, als es zur Erreichung ihres Zweckes unbedingt erforderlich iſt. Für die Wohnungspoletik iſt von beſonderer Bedeutung, daß der Erlaß für die Bewertung von Bau⸗ land eindeutig den Grundſatz aufſtellt, daß die Einhaltung tragbarer Mieten nicht gefährdet werden darf. Die Erzie⸗ lung müheloſer Konjunkturgewinne bei Bauland, die ſich bisher vielfach aus dem freien Spiel der Kräfte ergab, ſind ausgeſchloſſen. Jede Mieterhöhung genehmigungspflichtig. Vor dem durch die Preisſtoppverordnung verordneten allgemeinen Mieterhöhungsverbot beſtanden bisher auf Grund der Ausführungsverordnungen vom 30. Januar 1936 noch gewiſſe Ausnahmen. Insbeſondere war für die⸗ jenigen Wohnungen, die unter die Vorſchriften des Reichs⸗ mietengeſetzes fielen, eine Mieterhöhung bis zur Höhe der geſetzlichen Miete geſtattet, und es war ferner zugelaſſen, daß im Falle der Durchführung von Umbauten einer Aenderung der Benutzungsart oder von Steuer- und Ge⸗ bührerhöhungen der Hausbeſitzer von ſich aus ohne beſon⸗ dere Genehmigung eine Erhöhung der Miete vornehmen durfte. Es hat ſich gezeigt, daß dieſe Ausnahmevorſchriften teilweiſe dazu mißbraucht worden ſind, Mieterhöhungen durchzudrücken, die fachlich nicht gerechtfertigt waren. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat ſich deshalb genötigt geſehen, die in der Ausführungsverord⸗ nung vom 30. November 1936 bisher enthaltenen Sonder⸗ vorſchriften aufzuheben. Nunmehr iſt für jede Mieterhöhung eine ausdrückliche Genehmigung der Preisbildungsſtelle notwendig. Die Entſcheidung über derartige Ausnahmean⸗ träge war bisher für das Gebiet einer ganzen Provinz an einer Stelle, nämlich bei den Oberpräſidenten(in Ber⸗ lin beim Stadtpräſidenten, außerhalb Preußens bei den Landesregierungen) zentraliſiert. Nunmehr ſind die Auf⸗ aben der Preisbildungsſtellen hinſichtlich der Mieten und Pachten für Wohnungen und Geſchäftsräume den Stadt⸗ und Landkreiſen übertragen. In den Landkreiſen iſt eine weitere Uebertragung auf Gemeinden über 10 000 Einwoh⸗ ner zuläſſig. 30 Ein ſpöttiſches Lächeln huſchte blitzſchnell über ihren feſt zuſammengepreßten Mund. „Wollen Sie es nicht tun?“ „Aber gewiß! Ich wäre ohnehin in wenigen Minuten bei Ihnen erſchienen, gnädiges Fräulein.“ Er zwang ſich zur Harmloſigkeit. „Dann kommen Sie!“ Hart klangen ihre Worte an ſein Ohr. Sie ging ſchon voran. Er hatte noch etwas zu ihr ſagen wollen, aber er ſchluckte die Worte trocken herunter und folgte ihr ſtumm. Ilona zeigte ſich völlig unbefangen, als er nochmals in der Kabine erſchien, um ſich zu verabſchieden. Er tat es ſchnell und haſtig, angeblich, weil er nicht biel Zeit habe, in die Funkbude müſſe. Er küßte beiden Damen die Hand und wünſchte eine gute Nacht. Als er dann langſamen Schrittes und mit geſenktem Kopf durch den Gang dem mittleren Laufgang zu ſchritt, murmelte er vor ſich hin: „Arme, arme, liebe, gute kleine Ruth...“ Und plötzlich rannte er den matterleuchteten Gang ent⸗ lang, als befänden ſich böſe Dämonen auf ſeinen Ferſen In dieſer Nacht fand Ralf Irrgang keinen Schlaf Erſt in den erſten Morgenſtunden flaute das Unwetter ab. Die Wolken zerteilten und die Wogen des empörten Meeres glätteten ſich. Der Mond übergoß die unendliche Waſſerfläche mit ſeinem weißen Licht und ließ die Wolken⸗ fetzen erkennen, die am nächtlichen Himmel dahinſchoßen. Dieſe Stille nach dem Sturm wirkte wie eine Erlöſung. Stojadinowitſch in London Politiſche Unterredungen mit Eden. London, 14. Oktober. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadino⸗ witſch traf am Donnerstag von Paris kommend in Lon⸗ don ein. Zu ſeinem Empfang hatten Außenminiſter Eden, der jugoſlawiſche Geſandte in London mit Mitgliedern der ein Vertreter des britiſchen Miniſterpräſidenten Londoner Bahnhof eingefunden. Dr. Stojadinowitſch wird ſich zwei Tage in London aufhalten und währenddeſſen po⸗ litiſche Unterredungen mit dem Außenminiſter Eden haben. ſich der engliſche Geſandtſchaft, ſowie auf dem jugoſlawiſchen Keine übereilten Entſchlüſſe Englands ſchlechte Erfahrungen mit Boykotktmaßnahmen London, 15. Okt. Nachdem in letzter Zeit ſehr oft in Eng⸗ land zum Boykott Japans aufgerufen worden iſt, erklärte der Präſident der vereinigten britiſchen Handelskammern, Sir Geoffrey Clarke, in einer Rede in Mancheſter, England dürfe ſich auf keinen Fall in ein ſolches Abenteuer einlaſ⸗ ſen. Augenblicklich gebe es nur eine Pflicht, Ruhe zu bewahren und übereilte Beſchlüſſe zu vermeiden. Englicherſeits habe man genügend bittere Erfahrungen ge⸗ macht, um ſich ausreichend von der Unwirkſamkeit ſolcher wirtſchaftlicher Boykotts überzeugen zu können. nämlich die Die Kämpfe an der Saragoſſafront Erbittertes Ringen bei Juenkes Saragoſſa, 15. Oktober. Die rotſpaniſche Offenſive an der Saragoſſafront wird beſonders heftig im Abſchnitt Fuentes ſüdöſtlich von Sara⸗ goſſa weitergeführt. Die Gegner griffen, unterſtützt von etwa 50 Tanks, nationale Stellungslinien an, die von Fuentes ſüdweſtlich 20 Kilometer bis in die Tiefe von Ver⸗ tice Sillero ſich hinziehen. In heftigem Kampf wurde der Vorſtoß aufgehalten. 16 Tanks wurden macht. l 0 Fuentes dauerte pauſenlos 72 Stunden an. Die Abſicht der Angreifer, von anderen Frontabſchnitten Truppen abzuzie⸗ hen und die nationalen Gegenoperationen aufzuhalten, iſt nach der gleichen Darſtellung bisher nicht Sabinanigo an der gleichen Front konnten nationale Trup⸗ pen neue Stellungen erobern. An anderen Sektoren konn⸗ ten die nationalen Truppen gleichfalls Erfolge erzielen. unbrauchbar ge⸗ Die Artillerigzbeſchießung der nationalen Ortſchaft gelungen. Bei Die Operationen in der Mongolei Japaniſch-mongoliſche Truppen in Aweifſui. Tokio, 14. Oktober. Nach mehrtägigen heftigen Kämpfen gaben japaniſch⸗ mongoliſche Truppen die Hauptſtadt der innermongoliſchen Suiyuan⸗Provinz, Kweiſui, eingenommen Die Stadt Kwei⸗ ſui liegt an der außerordentlich wichtigen Suiyuan⸗Kalgan⸗ Eiſenbahn, nur 100 Kilometer vom Endpunkt Paotau am Oberlauf des Gelben Fluſſes entfernt. Kweiſui ſtellt in wirt⸗ ſchaftlicher und politiſcher Hinſicht ein Hauptzentrum des chi⸗ neſiſchen Einfluſſes in der inneren Mongolei dar. Seine geo⸗ graphiſche Lage wird gekennzeichnet durch die ſteil abfallen⸗ den Schanſi⸗Berge auf der einen und die 1000 Meter höher gelegene mongoliſche Steppe auf der anderen Seite. Es beherrſcht die wichtige, zum Steppengebiet der innermon⸗ goliſchen Hochebene führende Paßſtraße, die nordwärts in eine jahrhunder ealte Karawanenſtraße zur Außenmongo⸗ lei ausläuft. Mit den letzten japaniſchen Operationen wird die Südgrenze der von den Sowjets beeinflußten mongolei auf weite Strecken japaniſchen militäriſchen Ein⸗ flüſſen ausgeſetzt. Außen⸗ Die japaniſch⸗mongoliſchen Truppen ſetzten bereits ihren Marſch in weſtlicher Richtung auf den Eiſenbahnendpunkt Paotau fort. Politiſche Kreiſe erwarten nunmehr einen ſtar⸗ ken Aufſchwung der Pläne zur Bildung einer autonomen inneren Mongolei durch Zuſammenfaſſung der Tſchachar⸗ und Suiyuan⸗Prorinzen unter dem japanfreundlichen Für⸗ ſten Tewang. Diviſion„Cirene“ nach Libyien unkerwegs Nach Berichten aus Rom haben ſich an Bord des Dampfers„Roma“ der Stab der enach Libyen beſtimmten Diviſion„Cirene“ ſowie zwei Bataillone des dieſer Divi⸗ ſion angehörenden 225. Infanterie⸗Regiments nach Bengaſi eingeſchifft. Das ſtolze Schiff hatte ſich bewährt, und mit neuer Ge⸗ walt wuchtete es ſeinen Leib durch den Aether. Gegen 8 Uhr früh wurde ein engliſcher Dampfer paſ⸗ ſiert, aber die meiſten Paſſagiere verſchliefen ihn. Das Schiff kam von Steuerbord angefahren, und deshalb be⸗ merkte man es erſt, als es unter dem Luftrieſen war. An Bord des Dampfers wimmelte es von Menſchen, die mit Tüchern winkten. Es ſchien dort unten über dieſe Begeg⸗ nung ungeheure Aufregung und Freude zu herrſchen. Man wechſelte Flaggengrüße und bat um Ortsangabe. Man befand ſich nur noch etwa fünfhundert Meilen von New Dork! In vier bis fünf Stunden würde man die„mo⸗ dernſte Stadt der Welt“ erreichen. In dreihundert Meter Höhe ging es mit einer Stun⸗ dengeſchwindigkeit von zweihundertzwanzig Kilometern bei günſtigem Winde weiter. Die Wachen wechſelten, und unaufhaltſam ging es mit„Laufgang hin und her“,„Lei⸗ ter auf und ab“,„Gondel rüber und nüber“. Die Frei⸗ wachen ſprachen von ihren Frauen und Kindern und mach⸗ ten ſich Notizen. Aber es ging damit nicht lange, denn bald wurden wieder Witze geriſſen, und keiner konnte mehr ſchreiben Der Ballonmeiſter arbeitete eifrig. Der wütende Sturm in der Nacht hatte in die Hülle des Luftrieſen ein paar derbe Riſſe gemacht, die nun zugeflickt werden muß⸗ ten. Die beiden Backbordmotore wurden ausgelöſt, und Irrgang ſtellte feſt, daß der Inhalt des erſten der ſechs Gaſometer nahezu verbraucht war. Um 9 Uhr hatten die letzten Paſſagiere ihr Frühſtück eingenommen. Hier und dort hatte die Nacht ihre Spu⸗ ren in den Geſichtern hinterlaſſen. Sonſt befand ſich jedoch alles an Bord in beſter Geſundheit, und Dr. Blunck, der Schiffsarzt, hatte flaue Zeit. Allgemein fiel das ſchlechte, bleiche Ausſehen Ralf Irr⸗ gangs auf. Dazu machte er einen verſtörten und nervöſen Eindruck. Man führte das auf die Nacht zurück. Er ſollte ja auch nicht geſchlafen haben. Ilona glaubte. es anders Kurzmeldungen Berlin. Dem Wunſch des Herzogs von Windſor, 5 ern 2 ei der drei Ordensburgen der NSDAP zu beſichtigen 170 näheres über die Führerausleſe der Partei zu erfahren wurde durch eine Fahrt zur Ordensburg Cröſſinſee ent. ſprochen; der Herzog kehrte dann im Sonderflugzeug dr Leys nach Berlin zurück. 1 München. Auf einer Tagung des„Arbeitskreiſes der Bewegung“ umriß Reichsleiter Dr. Frank die Aufgaben des Rechtskreiſes mit dem Ziel der einheitlichen Auüsrich. tung der Rechtsarbeit in der Bewegung. Leipzig. Der Nachfolger Dr. Goerdelers, der bisherige Kreisleiter der NSDAP von Leipzig, Walter Dönicke, ſt am Dienstag durch den ſächſiſchen Staatsminiſter des In⸗ nern, Dr. Fritſch, feierlich in ſein Amt eingewieſen worden. * Schlagwetterexploſion Sieben Tote und zwei Leichtverletzte. Eſſen, 14. Oktober. Auf der Schachtanlage„Nordſtern 1/2“ in Gelſenkir⸗ chen-Horſt ereignete ſich in der Nacht zum Donnerslkag eine Schlagwekterexploſion, die ſieben Tote und zwei Leichfper⸗ letzte forderte. Die Exploſion erfolgte gegen Mitternacht in der 10 Meter langen Verbindungsſtrecke zwiſchen zwei 32 Meter hohen Stapeln über der 11. Sohle im Südfeld. Der eine Stapel dient zum Hochziehen, der andere zum Bunkern der Berge für einen Blasverſatzbetrieb im Flöz„Zollver⸗ ein 4“. Bei der Exploſion kamen vier Schloſſer, zwei Schachthauer und ein Elektriker ums Leben. Ein Steiger und ein Haſpelführer wurden leicht verletzt. Die tödlich Verunglückten hatten den Auftrag, eine Seilſcheibe des Bergeſtapels auszuwechſeln. Die Befah⸗ rung der Oertlichkeit wurde unmittelbar nach der Exploſion durch die Bergbehörde, die Zechenverwaltung und der Ver⸗ trauensrat vorgenommen und die Rettungsarbeiten unter Einſatz der Grubenwehren Rhein⸗Elbe und Nordſtern unter Mitwirkung der Hauptſtelle für das Grubenrettungsweſen durchgeführt. Die Leichen konnten am Donnerstag früh ge⸗ borgen werden. Die Exploſion iſt nach dem amtlichen Be⸗ fund mit größter Wahrſcheinlichkeit darauf zurückzufüh⸗ ren, daß der Elektriker, der als Schloſſer aushelfen ſollte, vor Aufnahme der Arbeit an der unter Spannung ſtehen⸗ den Beleuchtungsanlage eine vorſchriftswidrige und daher verbotene Vehelfs ließen wollen. Bei dieſem Verſuch ſind entzündet worden. Vollſtreckung eines Todesurkeils. Berlin, 15. Okt. Der am 1. Juni 1886 geborene Wil⸗ helm Eckert aus Mainz, der am 5. Juni vom Schwurgericht in Mainz wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war, iſt hingerichtet worden. Eckert, ein wegen Gewalt tätigkeiten und Diebſtahls vielfach vorbeſtrafter Trinker, hat am 17. Februar ds. Is. in Mainz ſeine geſchiedene Ehefrau aus Rache ermordet, weil ſie es abgelehnt hatte, die Beziehungen zu ihm wieder aufzunehmen. Der Kommandant des Kreuzers„Zenta“ geſtorben. Wien, 15. Okt. Der Admiral der ehemaligen öſterrel⸗ chiſch⸗ungariſchen Kriegsmarine Paul Pachner iſt in Graz geſtorben. Pachner war der heldenmütige Kommandant des Panzerkreuzers„Zenta“, der am 16. Auguſt 1914 al. lein den Kampf mit dem Gros der franzöſiſchen Mittel, meerflotte aufnahm, um den Kückzug der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Seeſtreitkräfte in die Bucht von Cattaro zu decken. Kirchen durch Autopiraten beſtohlen. Paris, 15. Okt. Im Verlauf desſelben Tages wurden in zehn in der Nähe von Angouleme gelegenen verſchiedenen Kirchen Diebſtähle verübt. Sämtliche Geldbüchſen wurden von einer mit Kraftwagen arbeitenden Bande aus den Kir chen geholt. Die Polizei glaubt, bereits eine Spur der Ti ter gefunden zu haben. 13 Tote, 12 Schwerverletzte bei einem Verkehrsunglüc. London, 15 Okt Wie aus Simla gemeldet wird, ſind an einem Bahnübergang bei einem Zuſammenſtoß fen einem Perſonenzug und einem Laſtwagen 13 Inſaſſen des Laſtkraftwagens getötet worden. Außerdem mußten 12 Fahrgäſte des Kraftwagens ſchwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. zu wiſſen in bezug auf ſein Ausſehen „Sie gefallen mir gar nicht, Irrgang,“ ſagte Dr. Zen⸗ ker, indem er ſeinem jungen Mitarbeiter väterlich und freundlich⸗beſorgt auf die Schulter klopfte.„Eine Nacht ohne Schlaf ſcheinen Sie nicht gut verdauen zu können, aber Sie wollten es ja ſo. Das rächt ſich nun. Marſth — ins Bett! Vor New Pork wecke ich Sie. Ein bis zwel Stunden können Sie noch ſchlafen.“ „Im— es iſt nicht der Schlaf, der mich vielleicht en bißchen verſtört erſcheinen läßt. Es iſt was anderes, Her Dokkor Nanu! Das klingt ja beinahe feierlich!“ verſetze Zenker betroffen. „Gehen wir in unſere Kabine. Ich muß mit Ihnen ſprechen. Ich möchte die Verantwortung nun doch nicht mehr länger auf mich nehmen..“ „Mein Gott— iſt irgend etwas nicht in Ord⸗ nung.“ rief Zenker haſtig und beſtürzt aus. Als ſie ſich in der Kommandantenkabine gegenüber ſtanden, griff Irrgang in die Rocktaſche, holte ein winziges Knäuel Papier heraus, reichte es Zenker und ſagte beſorht „Dieſen Wiſch fand ich gegen Morgen in meiner 1 Ich entdeckte ihn, als ich einmal die Hand hinein erkte⸗ Dr. Zenkers Augen flogen über das zerknüllte Stüc chen Papier: „Seien Sie auf der Hut! Dem Schiff droht dauernd Gefahr!“; „Was ſoll das?!“ Zenkers Augen blickten ſtarr, fein Geſicht hatte ſich leicht verfärbt. i „Und dieſen Zettel, der offenkundig von derſelben 25 ſtellten Hand herrührt, fand ich in voriger Nacht auf den Läufer des mittleren Ganges.“; Dr. Zenker ſtrich ſich nervös durch den graumeſierte i Vollbart, als er auch den Inhalt des andern Zettels ge' leſen. (Fortſ. folgt) f weſtn eine Oe Frül Nah Arbe dung ſtatt, Inſt ten in B Volk ſchau menf Deut Dorf dem der 1 die Dieſe ſonde eigen Dorf daben fahre Inte es) ft die 9 larz derte all d vom in je das 0 Vort grun! Orts wärti eſſiert dig i Orts; erſetzt Verg nen perſö diger hier licher hung. gange ſtühg ligen 1 1 Vet und Men Fund Geda führt beits tagtl Aver Mate: 8 Schlu grabl die Neigte und — —„% +ο⁰⁰⁰, ne nd n : Aus Baden und den Nachbargauen. Alfred Roſenberg ſpricht! „Ich bedaure, daß die Völkerwanderung erſt in unſerer geit zu Ende ging. Als das erſte Reich gegründet wurde, hörte die leibliche Völkerwanderung der germaniſchen Stäm⸗ ne auf. Das eine Reich ſchuf den politiſch⸗militäriſchen Rahmen um die verſchiedenen Stämmen herum, und damit örte die leibliche Völkerwanderung auf. Aber zugleich begann eine ſeeliſche Völkerwanderung, zunächſt mit dem Flick nach Rom, dann in neuerer Zeit nach Paris, in ſpäterer Zeit nach London, in den letzten zwanzig Jahren nach Moskau. Das Große unſerer Revolution iſt damit gusgeſprochen, wenn ich ſage: Dieſe geiſtige Völkerwanderung hat erſt jetzt aufgehört und das deutſche Volk hat endlich heimgefunden zu ſich ſelbſt.“ Aus der Rede des Reichsleiters auf dem letzten Gau⸗ tag der NS DAP, Gau Baden, in der Karlsruher Feſthalle, die über die Grenzen des Gaues im ganzen Reich ihren bedeutenden Widerhall fand. Am Samstag, 16. Oktober, nachmittags 17 Uhr, wird Alfred Roſenberg wieder zu uns ſprechen und zwar auf dem Freiburger Münſterplatz. Dieſe Kundgebung am Ende der badiſchen Kulturwoche bedeutet gleichzeitig ihren Höhepunkt und wird eine ge⸗ waltige Demonſtration der geiſtigen Geſchloſſenheit der Süd⸗ weſtmark in dem Kampf um unſere Weltanſchauung und eine neue Kultur ſein! * Das Dorfbuch in badiſchen Dörfern Frühgeſchichtliche Arbeitstagung des Deutſchen Volksbildungs⸗ werks. () Karisruhe. Im Karlsruher Rathaussaal fand im Rahmen der Badiſchen Gaukulturwoche eine frühgeſchichtliche Arbeitstagung des Deutſchen Volksbildungswerks in Verbin⸗ dung mit dem NS.⸗Lehrerbund und dem NS.⸗Dozentenbund ſtatt, zu der Vertreter der Miniſterien, der wiſſenſchaftlichen Juſtitute und Muſeen, ſowie eine große Anzahl von Fachleu⸗ ten erſchienen waren. Dr. Künzig, der Gaubeauftragte für die Dorfarbeit in Baden, begrüßte die Erſchienenen im Namen des Deutſchen Volksbildungswerks und wies auf die vorgeſchichtliche Kultur⸗ ſcau im Landesgewerbeamt als einer vorbildlichen Zuſam⸗ menfaſſung der Kultur unſerer heimiſchen Vorzeit hin. Das Deutſche Volksbildungswerk habe die beſondere Aufgabe der Dorfbetreuung erhalten, die in enger Zuſammenarbeit mit dem Reichsnährſtand und dem Amt„Schönheit der Arbeit“ der Deutſchen Arbeitsfront die Betreuung der Dorfbücher und die Ausgeſtaltung der Dorfabende ins Werk geſetzt habe. Dieſe Dorfabende ſollen keine„Bunten Heimatabende“ ſein, ſondern das Dorf ſoll ſich auf ſich ſelbſt beſinnen, auf ſeine eigene Herkunft und Entwicklung. Im Dorf buch ſoll das Dorf eine Geſchichte ſchreiben, und zwar ſoll jeder Einzelne dabei mitwirken, indem er ſich bewußt wird, was die Vor⸗ fahren geſchaffen haben und was ihre Arbeit uns lehrt. Das Intereſſe an der Vorgeſchichte ſei weithin erwacht, jetzt gelte es ſich in praktiſcher Arbeit zuſammenzufinden und dem Volk die Vorgeſchichte als wichtigen Beſtandteil der Volksbildung klatzumachen. Das Dorfbuch iſt in Baden bereits in Hun⸗ derten von Dörfern eingeführt, es ſoll im Laufe der Zeit all das aufnehmen, was in den Jahren der Forſcherarbeit vom Dorfe gelbſt erarbeitet wurde. Zu dieſem Zweck wurden i jedem Dorf Arbeitsgemeinſchaften gebildet, die heute auch das Kapitel„Vorgeſchichte“ in Angriff nehmen. Profeſſor Dr. Wahle⸗ Heidelberg betonte in ſeinem Vortrag„Frühgeſchichte im Dorf“, daß Ortskunde etwas Kundſätzlich anderes zu ſein habe als Ortsgeſchichte. Für die Ortsfunde ſtehe die urſächliche Zuſammenfaſſung des gegen⸗ wärtigen Zuſtandes im Vordergrund, das Geſchichtliche inter⸗ ert hier nur inſoweit, als es für die Gegenwart noch leben⸗ dig iſt. Auch für die Frühgeſchichte, ſoweit ſie in der Ortskunde behandelt wird, ſollte die chronologiſche Abfolge eiſezt werden durch das Verſtehen der Gegenwart aus der Vergangenheit heraus. Das Dorfbuch ſoll für jeden einzel⸗ nen Dorfbewohner ein Sammelbecken perſönlichen Erlebens, kerſönlicher Beobachtungen und Erkenntniſſe ſein, ein ſtän⸗ diger, ſtets ausbaufähiger Beſitz der Gemeinde. Ferner ſollen ger die trockenen Aufzählungen der Funde aus frühgeſchicht⸗ licher Zeit erſetzt werden durch die Würdigung der Bezie⸗ zungen dieſer Funde zur lebendigen Gegenwart. Die Ver⸗ gungenheit ſoll geſehen werden vom Gewordenen aus, der fühgeſchichtliche Fund in Beziehung geſetzt werden zum heu⸗ Agen Dorf, zur heute genutzten Flur und zum heutigen Volks⸗ kum. Wir vertreten alſo heute bei der Lebendigmachung der Frühgeſchichte für das Dorf die bewußte Wertung der vetgangenhert, d. h. wir fragen: Was ſind die Funde 1 Vorgänge aus frühgeſchichtlicher Zeit für uns heutige Menſchen? Die Forſchung gibt damit die frühgeſchichtlichen Funde gleichſam der Gegenwart zurück und dient damit dem edanken der lebendigen Vorzeit. .in Anſchluß an den Vortrag von Profeſſor Wahle führte Dr. Garſcha⸗ Karlsruhe den Teilnehmern der Ar⸗ heitstagung die Lichtbildreihe„Heimiſche Vorzeit“ vor, die die daatiiche Landesbildſtelle Baden hergeſtellt hat und die eine indergleichliche Verlebendigung des frühgeſchichtlichen Fund⸗ zaterials darſtellt und zugleich den heimiſchen Fundſtoff in das Geſamtgebäude der deutſchen Vorzeit einbaut. Zum Schluſſe brachte Profeſſor Dr. Kraft⸗ Freiburg zwei Aus⸗ die bungsfüme zur Vorführung, die in anſchaulicher Weiſe „ der Ausgrabung früßgeſchichtlicher Bodenfunde üugten und eine wirkungsvolle Zuſammenarbeit zwiſchen Dorf und Forschung darſtellten. 9 u Heidelberg.(Bon der Aniverſität.) Die zeſſeſtelle der Univerſität Heidelberg keilt mit: Der Direktor zan auverſitätsbibliothek, Dr. phil. Karl Preiſendanz, wurde An, Honorarprofeſſor in der Philoſophiſchen Fakultät der berſität Heidelberg ernannt und beauftragt, Vorleſungen 1 0 Fachgebieten Paläographie und Papyruskunde zu Omnibus unglück bei Bühl Schwerer Anfall der„Fliegenden Gauſchule Berlin“. Bühl(Baden), 15. Oktober. Bei einer Schulungsreiſe der„Fliegenden Gauſchule Berlin ereignete ſich bei der Abfahrt der Omnibuſſe vom Hühler Höhengebiet auf der ſteilen und ſehr kurvenreichen Straße zwiſchen Sand und Bühl, oberhalb des Kurhauſes Schindelpeter, ein ſchwerer Unfall. Die Bremſen des erſten Omnibuſſes verſagten und der Fahrer verlor nach 300 Me⸗ ker raſender Fahrt die Herrſchaft über ſeinen Wagen. Der Omnibus fuhr bei der ſcharfen Kurve beim Wiedenbach den Abhang in den Wald hinunker, blieb in den Bäumen hängen und wurde ſchwer beſchädigt. Bei dem Unfall wurde der Pg. Heinrich Jordan aus Berlin getötet, während der NoSKK⸗Truppführer Heinrich Lange aus Berlin im Bühler Krankenhaus kurz nach der Einlieferung ſtarb. Außerdem ſind vier Schwerverletzte und acht Leichtverletzte zu verzeichnen, denen ſofort am Unfall⸗ platz ärztliche Hilfe zuteil wurde. Sie wurden dann mit Sanitätswagen in das Bühler Krankenhaus übergeführt. Die Namen der Schwerverletzten ſind. Karl Kattwinkel, Berlin⸗Steglitz, Kurt Meyer, Berlin⸗Tempelhof, Adolf Buſch⸗ kötter, Heinersdorf, Ella Seger, Rohrdorf bei Horb. Der Stellvertretende Gauleiter Görlitzer hat im Auf⸗ trage von Dr. Goebbels die Angehörigen der Getöteten und der Schwerverletzten aufgeſucht und ihnen ſeine Anteilnah⸗ me ausgeſprochen. Ferner hat Reichsminiſter Dr. Goebbels ſämtlichen im Krankenhaus Bühl untergebrachten Verletz⸗ ten ſeine beſten Wünſche für baldige Geneſung zum Aus⸗ druck bringen und ihnen Blumen überreichen lafſen. Die Maul- und Klauenſeuche in Baden (). Karlsruhe. Die Befürchtungen, daß die Maul⸗ und Klauenſeuche eine weitere Ausdehnung erfahren wird, haben ſich leider bewahrheitet. Am Dienstag, den 12. Oktober 1937, iſt die Zahl der verſeuchten Gemeinden bereits auf 35 ge⸗ ſtiegen. Zurzeit dehnt ſich die Seuche hauptſächlich in den Amtsbezirken Kehl und Bühl aus. In Hagsfeld und Holz⸗ haufen iſt feſtgeſtellt worden, daß die Seuche in landwirk⸗ ſchaftlichen Betrieben ſeit Tagen ausgebrochen war, von den Betriebsinhabern aber verheimlicht wurde. Die betreffenden Landwirte ſind ſofort in Schutzhaft genommen worden. Es muß heute nochmals mit aller Eindringlichkeit darauf hinge⸗ wieſen werden, daß die Unterlaſſung der Anzeige ein aus⸗ geſprochener Verſtoß gegen das Wohl der Gemeinſchaft, ſo⸗ wohl im Hinblick auf die Aufgaben der Erzeugungsſchlacht, als auch auf die Exiſtenzgrundlage tausender badiſcher Bauern⸗ betriebe darſtellt. Jedem Bauern und Landwirt, aber auch jedem übrigen Volksgenoſſen muß es eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, durch tatkräftigen Einſatz an der Eindämmung dieſer Seuche mitzuwirken. Allen Schutz⸗ und Bekämpfungsvorſchrif⸗ ten muß deshalb peinliche Aufmerkſamkeit geſchenkt werden, um der Verbreitung der Seuche Widerſtand zu leiſten. Jeder ſtelle ſich vor Augen, daß, nach Meldungen der franzöſſſchen Preſſe, der entſtandene Schaden durch Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche im Elſaß bereits jetzt auf rund 50 Millionen Frs. geſchätzt wird. Zahlreiche bäuerliche Exiſtenzen ſind dort aufs Schwerſte gefährdet. Wer deshalb leichtſinnig bei der Seuchenbekämpfung han⸗ delt, ſchließt ſich von ſelbſt aus der Volksgemeinſchaft aus! Schweres Autounglück bei Frankfurt Drei Tote, ein Schwerverletzter. Frankfurt a. M., 15. Okt. Ein ſchweres Aukounglück er ⸗ eignete ſich gegen 23 Uhr auf der Wiesbadener Straße zwiſchen Soſſenheim und Eſchborn. Dort fuhr ein mit vier Perſonen beſetzter Perſonenwagen auf einen haltenden Laſtzug aus Iſerlohn auf. Der Anprall war ſo heftig, daß der aus Hofheim im Taunus ſtammende Perſonenwagen ſich völlig unter den Anhänger des Laſtkraftwagens ſchob. Von den Inſaſſen wurden drei auf der Stelle geköket, wäh⸗ rend der vierte mit ſchweren Verletzungen in das Kranken- haus gebracht werden mußte. Mädchenmörder zum Tode verurteilt. Frankfurt a. d. O., 15. Okt. Das Schwurgericht in Frankfurt a. d. O. verurteilte am Donnerstag den 37 Jahre alten Fritz Kunert aus Hohentannen zum Tode und dauern⸗ den Verlüſt der bürgerlichen Ehrenrechte Kunert hatte An⸗ fang Mai d. J. ein fünfzehneinhalbjähriges Mädchen. das mit ihm auf einem Gute tätig war, aus Eiferſucht und weil es ihm nicht zu Willen war, mit einer Art erſchlagen. Er band die Leiche auf eine Egge und verſenkte ſie in einem See. Hale Ruud Wenn Kirchweih naht! Wenn man angeſichts der er⸗ regten Zeitläufe von dieſem Ereignis bis jetzt wenig merkte, geht doch eine gewiſſe fieberhafte Emſigkeit dieſer Feſttagen voraus. Und daß dies wirklich Feſttage ſind, hat der kleine Hans in der Schule ſchlagend bewieſen, als er auf die Frage des Pfarrers: welches ſind die drei höchſten Feiertage? antwortete:„Kindstauf, Metzelſupp und Kerwe!“ Der Hausputz kündigt ſchon ſeit Wochen kom⸗ mende Feſttage an, aber jetzt haben wir den Höhepunkt erreicht. Berge von Kuchen türmen ſich zum backen beim Bäcker auf. Die baumelnden Schweinsblaſen an den Wirts⸗ hausfenſtern kündigen an, daß mit den Vorbereitungen zu den leiblichen Genüſſen begonnen wird, dazu hören wir das Knallen auf den Feldern, wo die Jäger manchem Häslein und auch manchem Faſanen den Weg in die Brat⸗ pfanne weiſen. Die Tanzböden werden friſch gewichſt, dye Streicher und Bläſer ſind beſtellt und wer es noch gar nicht merken ſollte, dem wird das Fehlen des kleinen Hans zumindeſt auffallen, der ſich doch am Karuſſellplatz aufhält und ſehen muß, was all für Herrlichkeiten für ein Kinderherz eingetroffen.— Wenn nun ſolchermaßen die großen Vorbereitungen getroffen ſind, ſo bildet die Kerwe, um eben ein Volksfeſt zu ſein, den Anziehungspunkt für viele Fremde, denn derartige Leckerbiſſen gibt es nicht jeden Tag. Aber das iſt doch das Verbindende an dieſem Feſt, daß alle ſich gleich freuen an dieſem einen der„drei höchſten Feiertage“. * Zu Sankt Gall' bleibt die Kuh im Stall Nach den Bauernregeln iſt der St. Gallustag(16. Oktober) immer noch ein bedeutſamer Tag für die Land⸗ wirtſchaft. St. Gallus gilt als ein wichtiger Wetterheili⸗ ger. In früheren Jahrhunderten hatte dieſer Tag eine weit größere Bedeutung, vor allem als Zins⸗ und Abgabeter⸗ min der Bauern. Am Gallustag ſoll die Ernte der letzten Feldfrüchte beendet ſein und der Bauer beeilt ſich auch, mit dieſem Tag alles unter Dach und Fach zu bringen. Am Gallustage ſoll es regnen, denn ſonſt iſt ein trok⸗ kenes Frühjahr zu erwarten:„Regnet es an St. Gallus nicht, es dem nächſten Frühjahr auch an Regen gebricht.“ —„Tritt St. Gallus trocken auf, folgt ein naſſer Sommer drauf.“ Weiter heißt es im Bauernſpruch:„Regen am St. Gallustag bringt dem Winzer ſchwere Plag.“—„St. Gallen läßt oft ſchon Schnee fallen.“ Ein bekannter Bau⸗ ernreim lautet:„Zu St. Gall' laß die Kuh im Stall⸗“ Die⸗ ſer Spruch weiſt darauf hin, daß um die jetzige Zeit das Vieh nicht mehr auf die Weide getrieben werden kann.— Andere Bauernregeln beſagen:„Laß an St. Gallen den Apfel in den Sack fallen.“—„Auf St. Gallen muß das Kraut herein, ſonſt ſchneien Simon und Judas(28. Okto⸗ ber) hinein.“— Auf den Gallustag folgt Kirchweih. i Goße Verkehrskontrolle. Bei den am Mittwoch vor⸗ genommenen Verkehrskontrollen wurden 1217 Kraftfahrzeuge, 38 Fuhrwerke und Handwagen und 810 Fahrräder kontrol- liert. Hiervon wurden ſechs Kraftfahrzeughalter angezeigt, 98 Kraftfahrzeughalter und 44 Radfahrer gebührenpflichtig verwarnt. 227 Kraftfahrzeuge waren wegen kechniſcher Män⸗ gel zu beanſtanden. Ein Dreirad⸗Lieferkraftwagen, ein Kraft⸗ rad und ein Fahrrad mußten wegen vollkommener Verkehrs⸗ unſicherheit in polizeiliche Verwahrung genommen werden. II Nationaltheater Mannheim. Morgen Samstag fin⸗ det in Anweſenheit des Komponiſten die Uraufführung von Eugen Bodarts Oper„Spaniſche Nacht“ ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Karl Elmendorff. Inſzenierung: Friedrich Branden⸗ burg. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Es ſingen: Die Da⸗ men Dietrich und Heiken und die Herren Koblitz, Hch. Hölzlin und Lienhard.— Am Sonntag, den 17. Oktober, erſcheint Richard Wagners„Siegfried“ in neuer Beſetzung einiger Hauptpartien. Die Brünhilde ſingt jetzt Roſe Huſzka, den Wanderer Hans Schweska. Die Titelpartie ſingt Erich Hall⸗ ſtroem. Muſikaliſche Leitung: Elmendorff. Inszenierung: Bran⸗ denburg. Große Lufiſchutzübung am 26. Oktober. Alle Bewohner müſſen den Anordnungen nachkommen. Am Dienstag, den 26. Oktober, von 8.30 bis 13 Uhr findet in unſerer Gegend eine große Luftſchutzübung ſtatt. Während dieſer Zeit iſt mit Luftſchutzalarm 3u rechnen, vielleicht mit einem oder mehreren. Die geſamte Bevölkerung iſt gehalten, die erforderlichen Vorbereitungen zu treffen und die bekannten Anordnungen zu befolgen. Dieſer Luftſchutzübung, die Mannhei mm it den Vororten und die Stadt Ludwigshafen betrifft, kommt große Bedeutung zu und es beſteht die Möglichkeit, daß während der Uebungsdauer Flugzeuge auftauchen, und daß hiergegen die vorgeſehenen Abwehrmaßnahmen eintreten, u. a. auch Flakgeſchütze eingreifen. Bei Alarm Schutzräume ſofort aufſuchen! Jeder Einzelne muß ſich wie beim Ernſtfalle verhalten und bei Alarm die Schutzräume aufſuchen. Die unterwegs bie⸗ findlichen Perſonen müſſen ſich in die Sammelſchutzräume begeben. Ausnahmen können nicht gemacht werden. Es darf ſich niemand an Fenſtern und Haustüren zeigen, wer nicht dienſtlich unterwegs bezw. tätig iſt, muß in den Luftſchutzraum ſeines Hauſes. Fenſterläden müſſen bei Fliegeralarm geſchloſſen werden, um Splitterwirkung mög⸗ lichſt zu vermeiden. 5 5 Zu vermeiden iſt, Kinder, ſofern ſie nicht in der Schule ſind, auf die Straße zu laſſen, denn ſie werden kurzerhand in den nächſten Sammelſchutzraum gebracht und erſt nach Beendigung der Uebung entlaſſen. Vorſicht iſt auch darin zu beachten, daß man, bevor man ſich in den Schutzraum begibt, das Feuer bewahrt. Es wird von den Polizeibeamten ſtreng darauf ge⸗ ſehen werden, daß ſich niemand unnötig auf der Straße aufhält, denn eine Luftſchutzübung iſt keine Zuſchauerübung. Muß jemand in der kritiſchen Zeit nach auswärts verreiſen, ſo kann nur geraten werden, die Eiſenbahnfahr⸗ karte bereits einen Tag vorher ſich zu beſchaffen. Die Fahr⸗ karte gilt als Ausweis für den unbehinderten Weg zum Bahnhof. Sonſt werden Ausnahmen nicht zugelaſſen. Nähere Hinweiſe und Anordnungen werden in den nächſten Tagen erfolgen. Es ergeht die dringende Auf⸗ forderung an die Bevölkerung, ſich auf dieſe Luftſchutzübung vorzubereiten und die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen. — — 10 ö 5 3235 ͤ ²ͤ0¼ S — 3 33³«˙*¶ „ S 5 ³Ü— —— 7 * ne 5 bietet Standard, das selbsttätige Wasch- mittel. Schmutzlösen- der Schaum eröbrigt Reiben und Börsen. henchn W — N Hinamgtisch 2 STANDARD SCHAUMT AUS EIGENER ee. Dies bedeutet hohe, KRAFT! Schonung der Wäsche.,. 5 asclmillel, E FFP eg Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim werden fällig ſpäteſtens um: 15. Oktober 1937: die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, 3. Viertel der Vorauszahlungen für 1937 aus Grundvermögen. 15, Oktober 1937: die Hunde⸗ ſteuer, 3. Drittel 1937. 20. Oktober 1937: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober 1937 einbehaltene Bürgerſteuer, ſoweit die abzu⸗ liefernde Summe den Betrag von Bm. 200.— überſteigt. 20. Oktober 1937: die Gemeinde⸗ bierſteuer für September 1937. 20. Oktober 1937: die Gemeinde⸗ getränkeſteuer für September 1937. 20. Oktober 1937: die bis da⸗ hin fällig werdende Vergnügungs⸗ ſteuer. 20. Oktober 1937: die auf Grund von Stundungen und For⸗ derungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene wangsvollſtreckung zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadthkaſſe. Zur Kirchweihe preiswerte Flaſchenweine: 1936er Maikammerer Ltr. 0.75 „ Dirmstein, Mandelpfal, 0.80 „ bimmeld. Meerspinne„ 0.90 „ Liebfrauenmilch„ 1.— „ Kallſt. Gauberg„ 1.20 5„ Steinacher„ 1.30 1„ Kreidkeller„ 1.40 1935er Forster Schnepfenfſug„ 1.60 Patenweine der Stadt Mannheim: 1936er Kaiſerſtühler Ltr. 0.95 „ Ißringer Sylvaner 1 1.05 Deutſcher Sekt Fl. 2.—, 2.50, 3.— (Weinpreiſe(netto ohne Glas). Jakob Würkbhwein Lebensmittel— Feinkoſt. 2 Junges Mädchen (eventl. noch fortbildungsſchulpfl.) als Tageshilfe von 8— 18 Uhr für Zimmerarbeit und Geſchirrwaſchen in Einfamilienhaus geſucht. (Mädchen vorhanden) Offerten unter Nr. 532 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 6 E ler ein. los bei Das große Braut Neft der SUDDEUTSCEHEN „Hausfrau ist erschienen! Aus dem In halt: Die Hochzeitskleidung der Braut und ihrer Gäſte— Der Wäſche⸗ ſchatz der jungen frau— Das Heim von heute— Juriſtiſches um Liebe und Ehe— Der Staat als Braut⸗ vater und vieles mehr vom Hei⸗ raten und allem, was dazu gehört! 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Fahrpreis hin und zurück RM. 1.— Letzte Anmeldefrist mit Bezahlung des Fahrpreiſes unbedingt Freitag abend beim Vereinsführer oder in der Verſammlung. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 8, Gef. 29/171. Samstag, 16. Oktober, abends 7 Uhr antreten am Heim zum Liederſingen. — Wir dlrucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Nechkuar-Bete- Druckerei Es iſt immer ein wehes Gefühl, wenn draußen die Natur abſtirbt und die Sonne ihre wärmende Kraft ver⸗ liert. Jetzt ſpürt man erſt, welch ein köſtliches Geſchenk der Frühling und der Sommer mit ihren Freuden geweſen ſind. Man hat die ſchöne Jahreszeit ausgekoſtet bis zur Neige, und nun, wo auf einmal der Winter vor der Tür ſteht, iſt es faſt wie ein Erſchrecken darüber, wie raſch die Tage entſchwinden. So geht es allen Menſchen, denen jeder Winter zu einer ſchweren Laſt wird, weil ja der Winter erhöhte Anforderungen an den Lebensaufwand eines jeden ſtellt Licht und Heizung erſcheinen zumindeſt als zuſätzliche Belaſtung, dann aber darf die Kleidung nicht vergeſſen werden, der notwendigſte Schutz, der dem Körper gegen Froſt und Sturm und gegen die Näſſe des Winters durch Kleider und Schuhe gegeben werden muß. Aber auch die Ernährung ſtellt ſich teurer. Wer kein Stück⸗ chen Land ſein eigen nennt, das ihm etwas Wintervorrat einbringen konnte, muß in den Wintertagen mehr Geld ausgeben als ſonſt. So gehen viele alte Menſchen, Kranke und Sieche dem Winter mit Bangen entgegen. Unzählige Mütter ſehen mit noch größeren Sorgen auf den begin⸗ nenden Winter, zumal wenn alle die Sorgen durch eine vielköpfige Familie vervielfacht werden. Aber immer wenn dieſe Sorgen aufſteigen, wird zugleich tröſtend der Ge⸗ danke an das Winterhilfswerk wach werden. Die Menſchen ſind mit ihren Sorgen nicht mehr allein. Unzählige Hände und Herzen ſtrecken ſich ihnen entgegen. Blockwalter Ebel Einen Namen muß er ja haben, dieſer unbekannte Blockwalter der NS. Vor zwei Jahren war er noch arbeitslos, hatte die Not am eigenen Leibe geſpürt, ja er kannte die Notzeiten, als es noch kein Winterhilfswerk gab. Als aber der Führer zum erſten Male zum Kampf gegen Hunger und Kälte aufrief, war er, der ſelber arbeits⸗ los, ſogleich dabei zu helfen, tätig einzugreifen. Jetzt kommt er um 5 Uhr von der Arbeit nach Hauſe, ſchließt die Korridortüre auf, aber er hat noch nicht Hut und Mantel abgelegt, da klingelt es. Es kommen die Volks⸗ genoſſen, die ihre Anträge auf Winterhilfe ſtellen wollen. Nun drückt ihnen aber der Blockwalter Ebel nicht etwa nur ein Antragsformular in die Hand und ſagt:„Füllen Sie das ſchön zu Hauſe aus und bringen Sie es mir dann wieder.“ Nein, die meiſten läßt er gleich dieſe Arbeit in ſeiner Gegenwart verrichten, damit es erſt gar keine Verzögerungen gibt und damit er ſelbſt jedem gleich be⸗ hilflich ſein kann, dem es nicht recht von der Hand geht, ſolche Formulare auszufüllen. Von dieſem Tag an, an dem Blockwalter Ebel die erſten Anträge auf Winterhilfe entgegengenommen, hat er für den kommenden Winter ſo gut wie ſeine ſämtlichen Heiekabende geopfert. Er iſt immer unterwegs, immer im wienſte des Winterhilfswerkes. Und dieſer Dienſt bereitet ihm Freude. Er kennt ſeine Leute. Er kennt den Nörgler, dem nichts recht zu machen iſt, er hat aber auch ſchon leuch⸗ tende Augen und dankbar freudige Herzen geſehen, die zeicher Lohn für alle Mühen ſind. Der Blockwalter Ebel ch mit allen, holt manches Geheimnis heraus, bewahrt A oder gibt guten Rat, er ſchreibt unzählige WHW.⸗ Nerangen. er trägt ſie aus, er ſammelt, er ſpornt die dienſchen immer wieder an, gebefreudig zu ſein. Denen, je keine Sorgen haben, zeigt er, was es für Sorgen noch dot und wie verächtlich es iſt, wenn man da nicht mit Sers und Hand helfen möchte, denen aber, die ſchwere rden haben, beweiſt er, daß ſie nicht zu verzweifeln g achen, und da er ſie alle kennt, ſorgt er dafür, daß Hilf ort, 8 am dringendſten iſt, auch am ſchnellſten n t Das iſt der Blockwalter Ebel. Einer nur aus 5 0 Heer von Hunderttauſenden, von denen jeder auf⸗ eten und ſagen könnte:„Wir ſind alle Ebels!“ Auf der Geſchäftsſtelle 10 Da ſehen wir auf der Geſchäftsſtelle der NS. noch m e der ſich jedem unvergeßlich einprägt, der ein⸗ al ſeinem Wirken zuſah. Da iſt Mutter Wegeleben, die ſelbſt ohne Kinder, ihre Aufgabe darin geſucht und ge⸗ 11 85 hat, Mutter und Kind zu betreuen und ſich auch 1 5 den Familienangelegenheiten innerhalb des Flecke befaßt. Sie hat Herz und Mund auf dem rechten beit e wo die Not durch Unordnung und Unſauber⸗ 5 och vergrößert wird, weiß ſie manchmal ein erquik⸗ ſie 1 Wort zu ſprechen, wie ſie aber auch da, wo nicht er ihren Betreuten wahren Prachtmenſchen begegnet, ilfe ruht noch raſtet, bis ſie die Möglichkeit zu wirkſamer 15 chlunden hat, und ſo mancher dankt der Mutter hilfe eben einen neuen Arbeitsplatz oder eine Sonder⸗ Dann iſt der Beherrſcher der Pfundpakete auf der a oh als der NS. Er iſt immer austeilfreudig, dränales von ihm käme und wenn einmal bei großem er 1 die Geduld der Wartenden etwas nachläßt, weiß mit gr einem Witz alles wieder zu beruhigen oder zeigt als wont ger Gebärde auf die aufgeſtapelten Vorräte ute er ſagen:„Warum das Gedrängel, es kann ja gar nicht alle werden!“ Geht es aber ans Einſammeln der Pfundſpenden, heißt es bei ihm:„Es kann nie genug gegeben werden, wir möchten und wollen immer noch mehr helfen, als wir es ſchon tun!“ Und ſo ſtehen ſie alle zu⸗ ſammen vom Blockwart bis zum Ortsgruppenleiter, von der Ortsgruppe bis zum Kreis, von da bis zur höchſten Stelle hinauf, alle in einer Front, Frontkämpfer eines neuen Sozialismus, des wahren, nationalen Sozialis⸗ mus! Hier erkennen wir die unbekannten Helden des WSH W., die unzähligen helfenden Hände und Herzen. Ein anderes Bild, wie man es jeden Winter ſieht: Pimpfe ziehen einen gewaltigen Handwagen durch die Straßen. Bei den Pimpfen geht ſo etwas immer mit Sang und Klang, die großen Trommeln nicht zu vergeſſen! Laut klingen ihre jungen Stimmen in einem ſelbſtverfaßten Sprechchor auf. Ein Mahnruf der Jugend an die Erwach⸗ ſenen. Wer könnte widerſtehen, wenn man an der Begeiſte⸗ rung der Jungen erkennt, mit welcher Freude ſchon dieſe Jüngſten ſich in die große Gemeinſchaft der Helfenden einreihen. Der unbekannte Spender Und der Ruf der Millionen wird gehört, den Männern der NSV., den Sammlern und Werbern, die ſich in den Dienſt des WHW. ſtellen, ſtehen die ungezählten Volks⸗ genoſſen gegenüber, die durch das Opfer zahlloſer Spen⸗ den es erſt ermöglichen, daß allen in ſo reichem Maße Hilfe zuteil werden kann. Es iſt ein großer Sammeltag. Unzählige Büchſen werden uns entgegengeſtreckt. Da geht Herr Becker durch die Straße. Er wird angeſprochen und reicht den Sammlern freudig ſeine Gabe:„Na, das klap⸗ pert ja ſchon ganz tüchtig!“ Und wieder iſt er eine Straßenlänge weiter gegangen, und wieder reicht man ihm die Büchſe, und wieder gibt er lachenden Geſichts. Das wiederholt ſich mehrere Male. Schließlich aber erklärt er: „Eigentlich habe ich ſchon genug gegeben“, und in dieſem „Eigentlich“ liegt ſchon ſeine ganze Wehrloſigkeit der Bitte Aufnahme: Preſſe⸗Bild⸗Zentrale— M. Mehr als 30,5 Millionen floſſen um vergangenen Jahre in dieſe Büchſen gegenüber. So gibt er noch einige Groſchen über das „Eigentlich“ hinaus, und für Herrn Becker iſt es nun ein wirkliches Opfer geworden. Ueberall begegnen wir ſo wirklich opfernden Menſchen. Menſchen, die den Eintopfſonntag als einen ernſten Brauch nehmen, die ganz beſcheiden den Sonntag ver⸗ bringen und über die Eintopfſpende hinaus ſich wirklich an einen Topf mit allen Volksgenoſſen ſetzen. Der Samm⸗ ler des WHW. weiß aus ſeiner Erfahrung heraus, jede Gabe richtig einzuſchätzen, nud er kennt geſpendete Gro⸗ ſchen, die ſchwerer wiegen als ſo mancher Scheck. Aber die⸗ ſen Groſchen gegenüber ſtehen Rieſenbeträge ſogenannter Kapitaliſten, deren Herz wahrhaftig nicht der Geldſack iſt, wenn man in den Spendenliſten des WHW. leſen konnte: Uebekannt 500 000 RM. Ein Volk reicht ſich die Hände So ſehen wir ein ganzes Volk aus dem Tale der Not dem Licht entgegenſchreiten. Unzählige Hände und Herzen bieten ſich helfend dar. Und ſo wird das WH W. das ewige Denkmal des nationalen Sozialismus ſein. Und wenn die Leiſtungen des WHW. von Jahr zu Jahr wachſen und die Arbeitsloſen und mit ihnen das Elend von Jahr zu Jahr abnehmen, ſo iſt das kein Grund zu ſagen, nun ſei es genug der Opfer, nein, es iſt dann höchſtens ein Grund zu neuer Freude, weil nun die Hilfe für den einzelnen von Jahr zu Jahr immer größer ſein kann. 2 Wir ſind den Weg der ſtillen Helfer mitgegangen, wir haben den Lauf der Sammelbüchſen verfolgt, wir ſpürten dem Gang aller ſonſtigen Gaben und Opfer nach. Im Geiſte blicken wir auf die Hände, die die Abzeichen des Winterhilfswerkes anfertigen, wir ſehen die Hände, die dieſe Abzeichen verkaufen ebenſo wie die, die die Abzeichen genommen haben. Wir haben das WH W. in ſeinen Ver⸗ zweigungen kennengelernt und wiſſen nun: Ein Volk reicht ſich die Hände, und nimmer werden dieſe Hände wieder voneinander laſſen! G. Beſiler. ce eee re e Ude ess. demeter IRRECSSTaASsSsE NAM iN TERLIIIFSWERE 122701958 Unter dieſer Parole führt am kommenden Samstag und Sonntag, den 16. und 17. Oktober, die Deutſche Arbeitsfront die erſte diesjährige WHW⸗Straßenſammlung durch. Im ganzen Reich werden ſich als Sammler wiederum viele Tauſende DA ⸗Walter und Betriebsführer für die⸗ jenigen Volksgenoſſen einſetzen, die der Hilfe der Gemein⸗ ſchaft bedürfen. Volksgenoſſen im Gau Baden! Eure Opferfreudigkeit ſoll ein Beweis Eures Dankes an den Führer ſein! Hein Hier 22 Das alte Lied. An einem See, der ſeine Waſſer aus dem ſchnellen Strömen eines jungen Bergfluſſes erhält und ſie nicht minder eilig in zwei ſchmale Flußbetten hineingießt, waren zwei Mühlen. Der Untermüller hatte eine Tochter und der Obermüller einen Sohn, und die beiden Väter boten, wenn ſie ſich einmal begegneten, was ſie aber gewiſſen⸗ haft vermieden, einander nicht den Tagesgruß. Am Waſ⸗ ſer konnte es nicht liegen, deſſen hatten beide mehr, als ſie verbrauchen konnten zum Antrieb der mächtigen Räder. Vielleicht war es ein alter Streit um irgendeine Gerecht⸗ ſame, vielleicht um eine Frau, die ſie beide einmal geliebt hatten. Jetzt ſtand die Vergangenheit nur in den beiden Männern. Sie waren beide des gleichen Namens, denn vor ein⸗ hundertundzwanzig Jahren hatte beider Mühlen errichtet und ſeinen beiden Söhnen gegeben, dem Aelteſten die Obermühle, dem anderen, der von einer zweiten Frau geboren war, die Untermühle. So hatten alſo die beiden jungen Menſchen, die ſich manchmal am Abend küßten, ein wenig gleiches Blut. Die Mütter hatten dieſe junge Liebe wohl zuerſt ge⸗ ſpürt, und knappe Worte zu den Männern genügten, um dieſe zu harten Verboten gegen die Kinder zu veranlaſſen. Nun geſchah es, daß die Waſſer des Sees, die im Früh⸗ ling den ſchmelzenden Schnee von den Bergen her auf⸗ fingen und im Sommer die Gewitterſtürze bargen, des öfteren über die Ufer traten und die Aecker und Wieſen überfluteten. Mit der Regelmäßigkeit der wandernden Jahreszeiten kam dieſe Not immer wieder über die Land⸗ ſchaft, und nach langem Ueberlegen trat man an den längſt fertigen Plan einer Regulierung der Flußbette heran. Die Müller murrten, denn einer von ihnen würde ſeinen Platz räumen müſſen. Zuerſt murrten ſie beide, obwohl ein jeder die Not⸗ wendigkeit dieſer Neuordnung einſah, denn ſie hatten beim Hochwaſſer oft ſelbſt genug Schaden am Mühlwerk. Dann murrte nur noch der Untermüller, denn es wurde be⸗ ſtimmt, daß die ältere Obermühle, auf der ja auch das Geſchlecht der Luckens ſeit über dreihundert Jahren nach⸗ weisbar war, die neue Mühle an dem neuen Wehr wer⸗ den ſollte. Der Untermüller⸗Lucken wurde abgefunden. Er murrte nicht nur, ſondern fluchte nun in allen Ton⸗ arten. Als eines Tages der Sohn des Obermüllers zu ihm kam und in aller Form um Anna freite, da warf er ihn mit einem mächtigen Fluch hinaus. Karl Lucken konnte gar nicht ſchnell genug das Haus verlaſſen, bald hätte er noch die genagelten Stiefel des Untermüllers zu ſpüren bekommen. „So—“, hatte der Untermüller begonnen;„nicht ge⸗ nug, daß dein Alter mir jeden Schabernack ſpielt, ſeit wir beide auf der Welt ſind, nicht genug, daß ihr euer Wehr ſo hoch ſtellt, wenn Hochwaſſer iſt, daß meines alles freſſen muß. Im Sommer ſeid ihr immer die erſten mit der Mahd und ſeid immer einen Schritt über die Grenze. Nicht genug, daß deine Mutter mir— nun willſt du auch noch die Mühle haben an dieſer verfluchten Regulierung— und meine Tochter ſoll von euren Gnaden hier Müllerin bleiben— raus!“ „Aber Onkel Lucken— das iſt doch alles nicht ſo ganz richtig, was du ſagſt. Und dann, ſieh mal, wenn es ſchon nur eine Mühle am See gibt—“„Ja“, nickt der Unter⸗ müller,„dann iſt es eine große Gnade von dir und deinem ſauberen Herrn Vater, der ſich in die neue Mühle hinein⸗ gedrängt hat, obwohl ſie zumeiſt auf meinen Wieſen ſtehen wird, wenn ihr beide die Anna nehmt.— Da wird nichts draus. Geh, ſag ich, ich habe zu tun.“ „Aber Onkel— Anna und ich—“ „Himmelkreuzmühlſtein nochmal— die Anna kommt in die Stadt—“ „Sie bleibt hier. Und zwar auf der Obermühle. Das iſt beſtimmt. Und damit wirſt du dich abfinden müſſen, Onkel Lucken.“ Dem Untermüller blieb erſt die Sprache weg. Dann ſagte er langſam:„So, die bleibt hier—? Die bleibt nicht hier! Sie— was ſoll ich mit dir ſtreiten. Meine Tochter und meine Mühle— als wenn ich darüber nichts mehr zu beſtimmen hätte! Geh, ſag ich dir noch einmal.“ „Nur mit deinem Jawort.“ Der Obermüllerjunge iſt hart, dickſchädelig wie die Luckens alle. Da kommt der breitſchultrige Alte Schritt um Schritt auf ihn zu. Viel⸗ leicht wäre er vor dem Jungen ſtehengeblieben, wenn nicht im gleichen Augenblick Anna hereingekommen wäre — mit einem Geſicht, als hätte es Talerſtücke geſchneit. jetzt mitten im Sommer. „Karl!“ Sie will auf ihn zu, Karl ſtreckt ſchon die Hände der Geliebten entgegen, aber der alte Lucken reißt das Mädchen zurück, und nun muß der Junge machen, daß er hinauskommt, denn der Alte meint nicht anders, als daß dies ein abgekartetes Spiel geweſen ſei. Drei Tage ſpäter tobte oben in den Bergen ein ſtun⸗ denlanges Gewitter. Während der Nacht kommen die Waſſer ſchon in den See und beginnen den tollen Sang über die Wehre. Das neue Flußbett mit Wehr und Mühle iſt ſchon fertig. Es ſoll nur noch der letzte Erddamm durchſtochen werden am nächſten Tage, und da die alten Flußarme ſchon ausgefüllt ſind mit einem Teil der aus dem neuen Bett gegrabenen Erde, ſo drängt und ſchiebt das Waſſer gegen die hochgezogenen Schützen der beiden alten Mühlwerke. Und die vermögen die grautrüben Waſſer kaum noch zu halten. Seitdem die Räder ſtilleſtehen, iſt eine ſchwere Ruhe, daß die Menſchen davor nicht ſchlafen können. Der Waſſer⸗ ſang war Teil ihres Lebens. Am Gebrüll der ſchäumend ſtürzenden Wellen konnte ermeſſen werden, wie ſtark der Drang der Waſſer war, am perlenden Tönen konnten Tag und Nacht mit geſchloſſenen Augen unterſchieden werden. Nun dieſe wahnſinnige Stille. Nein. Da gurgelt es irgendwo. Ein feiner Sang ziſcht. Der Untermüller iſt gleich draußen. Jetzt ſchreten ihm ſchon ſtürzende Waſſer entgegen. Die drängende Wucht hat eine Oeffnung gefunden, genau die Stelle, die längſt hätte in Ordnung gebracht werden müſſen— aber der Untermüller wollte ſich kurz vor dem Stillegen der Mühle keine Ausgaben mehr machen. Ein ſilberner Bogen wird immer ſtärker. Nun poltert der erſte losgeriſſene Stein aus ſeiner Lage, und der Strahl Waſſer iſt beindick Mit entſetzensſtarren Augen ſteht der Untermüller Hinter dem Pfeiler wird die Erde ausgewaſchen in einer Stunde, vielleicht ſchon viel früher iſt das ganze Gebäude unterhöhlt; dann zerbricht alles, dann finden die Waſſer breiten Weg— nein, der alte Weg iſt ja zugeworfen! Lucken preßt den Stein in ſeine Lage, als könne er der Allgewalt der Waſſer trotzen. Dann ſchreit er:„Frau!“ und„Anna!“ Anna ſtürzt ins Haus und klammert ſich an den Fernſprecher.„Karl! Das Waſſer iſt durch Hörſt du, Karl! Das Waſſer?“ Karl Lucken antwortet nicht mehr. Er ruft ſeinen Vater, der zu dem letzten knap⸗ pen Damm vor der Mühle eilt; auch hier ſickert das erſte Waſſer über die Erde und die Grasbülten. Karl Lucken ruft die Dienſtſtelle des Arbeitsdienſtes an, der das neue Flußbett gebaut hat. Er gibt kurze, knappe Mitteilungen. Dann eilt er zum Vater, rennt atemlos weiter zur Untermühle.„Der Arbeitsdienſt kommt!“ Nun beginnen ſie mit ſchnellen Händen, Säcke aus der Mühle zu ſchleppen und mit Sand zu füllen, dieſe bor die größer gewordene Oeffnung werfend. Dann kommt der Obermüller herbeigeſtürzt: er kann es am knappen Damm nicht allein ſchaffen. Wenn die Waſſe in das neue Bett ſtürzen, deſſen Betonſohle noch 1 hart genug ſein mag, reißt es dort auch alles ein. Das Waſſer ſteht mehr als einen Meter über normal. Di Kraft der Waſſermaſſen beginnt, gegen Erde und Wehr und Steine zu drücken. Viertelſtunden um Viertelſtunden arbeiten die Men⸗ ſchen, zu denen noch die beiden Geſellen der Obermühle gekommen ſind. Dann ſchrillen die Pfeifen des Arbeſts⸗ dienſtes heran. Vierhundert Arme ſtemmen Stein und Sandſäcke den Waſſern entgegen; zweihundert Münder brüllen dem Waſſer einen Fluch über die geſtörte Nacht⸗ cuhe entgegen und ſingen dann bei der Arbeit. Sie räu⸗ men die Wohnung des Untermüllers, obwohl der ſich mit aller Kraft dagegen wehrt. Aber es ſtrömen immer neue Waſſer in den See von den Bergen herunter, vielleicht 0 kann die Untermühle doch nicht gehalten werden. So kommt es, daß der Untermüller ſich im erſten Morgen mit ſeiner Frau und Tochter und allem ſeinen Eigentum auf der Obermühle findet, die er nie betreten wollte. Zuerſt ſteht er ſtarr und ſtumm am Fenſter, dann läuft er hinaus zu den werkenden Arbeitsdienſtmannern weil er es in dem fremden Haus nicht aushalten kann. Aber dann kommen die beiden Jungen, ſein Mädel und Karl Lucken, und ſie nehmen ihn in die Mitte und führen ihn zur neuen Luckenmühle. Und da muß er ſtehen und ſehen, wie die Waſſer zu rinnen beginnen, wie ſie die Erde wegdrängen mit ihrer glasſtählernen Härte, wie ſie gegen das neue Wehr grollen und dann ſich blitzſchnell davor aufrichten gleich einer wilden Echſe und ſich mit tollem Geſang hinüberſchwingen, niederklatſchen in daz neue Bett und weiterraſen und aufſchäumen, daß ſie 5 widerſtandslos auf der glatten Sohle hinwirbeln müſſen 5 und nichts zum Zerreißen finden. Und dann beginnt das neue Mühlrad, ſich unter den Waſſern zu drehen. Es ſollte ja eine Feier ſein, wenn das neue Fluß⸗ 5 bett gefüllt würde. Nun iſt das Gewitter in den Bergen härter und ſchneller geweſen, und die Menſchen können 0 ſich ihm nur beugen. Als das Waſſer rauſcht und die Mühle in vollem Gang ſchüttert, legen die Kinder det. Väter Hände ineinander. 5 2 8 Der Wächter der Nacht Eine romantiſche Erinnerung. 0 Auf Reiſen trifft man in kleinen verträumten Orten noch manchmal den alten„hiſtoriſchen“ Nachtwächter an. 1 Wir verbinden mit dem Gedanken an den Nachtwächter die 5 romantiſche Vorſtellung von der„guten alten Zeit“: Dorf⸗ 8 gaſſen im Mondſchein, durch die der Wächter mit Spieß 1 und Laterne ſchreitet. Aber beim näheren Zuſehen geht es 0 uns mit dieſer Vorſtellung wie überhaupt mit der erwähn⸗ 5 ten„guten alten Zeit“— ſie ſieht ſich nämlich viel nüchter⸗ f ner an, als wir meinen! Wenn man in alten Nachrichten aus dem täglichen Leben blättert und zufällig auf die. Wünſche ſtößt, die kritiſche Zeitgenoſſen damals auch über f den Nachtwächter und ſeine Aufgaben äußerten, ſo verliert ſich die Romantik leicht und die— nächtliche Wirklichkeit 0 tut ſich kund. 0 Die Nachtwachen, ſchrieb vor etwa hundert Jahren i eine Zeitung, ſollen dem Staatsbürger, während er ſich, 0 von ſeinen Berufsgeſchäften ermüdet, der nächtlichen Ruhe, z dem Schlaf hingibt, Leben und Eigentum ſichern. Das iſt 6 wohl der Hauptzweck dieſer Anſtalten, in den Städten 1 ſowohl wie auf dem platten Lande. Aber der Artilelſchrei⸗ f ber geſteht der Sache auch Nebenzwecke zu,— und dazu 1 gehört nach ſeiner Meinung, daß der Nachtwächter mit⸗ 9 unter als Wecker zu wirken hat. Es gäbe nämlich verſchie⸗ ft dene Berufe, die zur Nachtzeit ihre Arbeit zu beginnen i hätten, man denke nur an die Bäcker, deren Nachteil es iſt, wenn ſie nicht zur rechten Stunde erwachen. Für die In⸗ haber ſolcher Gewerbe iſt alſo die Nachtwache von beſon⸗ derer Wichtigkeit; denn es liegt nicht immer im feſten Willen der Menſchen, pünktlich zur geſetzten Stunde zu erwachen. So werden ſolche Gewerbsinhaber durch die Nachtwächter in den Nachtſtunden beſonders geweckt, Außerdem hat aber auch der Stundenruf des Nachſ⸗ wächters einen beſonderen Nutzen. Denn wer möchte wohl noch nie zur Zeit der Nacht in Lagen gekommen ſein, in welchen er nicht ſehnſüchtig gewünſcht hätte, zu wiſſen, in welcher Zeit der Nacht er lebe? Man denke dabei nur au die Kranken, vornehmlich an ſolche Kranke, welche nach ärztlicher Anordnung beim Gebrauch der Heilmittel au gemeſſene Stunden gebunden ſind, nicht immer zuverläſſige Angehörige oder die erforderlichen Mittel nicht beſitzen, eigene und zuverläſſige Krankenwärter zu bezahlen. Man beklagt ſich über die Undeutlichkeit, mit der die Nachtwäch⸗ ter die Stunde ausriefen,— und zwar hatte man dazu deshalb Grund, weil damals eine Anordnung heraus⸗ gekommen war, nach welcher die Nachtwächter den üblichen Nachgeſang wegzulaſſen und lediglich die Stunde zu ver⸗ künden hatten. Wenn man früher bisweilen auch die Stundenzahl überhört hatte, ſo hatte man doch an dem von Stunde zu Stunde veränderten Nachgeſang noch erkennen können, wieviel Uhr es ſei. 1 e ne Dr e ee= — Das berühmte italieniſche Augu In Anweſenheit des Reichsminiſters Dr. Goebbels eröffnete das Augu ſeinem Dirigenten Molinari ſeine Konzertreiſe durch Deut m. Oscheſter in Berlin. Weltbild 5 i an land. zeuge auf der Dieutſche Flu Blick in die deutsche Abgeilue —— land, die 0 T„ ä 5 2222 ͤ ĩ ͤ diefer nternationalen Ausſtellung in Mafland. ö 6 2 Sſtellung in Nl age eröffnet wurde. Weltb 8 roßen Internationalen Flugzeugau Atos(0. chie⸗ nen if Ji. ſon⸗ sten zu die icht⸗ ohl 7 in „in an fach an ſige gen, tan äch⸗ zu lus⸗ chen ver⸗ die von nen eee, . 2 f ,, (8. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Servatius erklärt ſich ſchließlich bereit, Heidis Wunſch zu erfüllen. Er ſchließt ſich der von Zeidler geleiteten Ge⸗ ſellſchaft an und gibt Heidi als ſeine Schweſter aus. Auf der Fahrt nach Genug ſieht ſie Karl Hofmeiſter, Zeidlers Aſſiſtenten, im Speiſewagen. Karl Hofmeiſter kennt die neuen Teilnehmer ſchon ſeit Lugano. Er glaubt, daß Servatius Heidi als ſeine Schweſter ausgegeben hat, weil er ſie ent⸗ führen will. Nach der Mahlzeit treffen die beiden im Durch⸗ gang des Wagens zuſammen. Sie macht ihm den Vorwurf, daß er ihr nachſpioniere, und als er ſie warnt, ſich verſchlep⸗ pen zu laſſen, lacht ſie ihn aus. Sie fahre mit Servatius, weil ſie es wolle. Heidi droht Karl Hofmeiſter, daß ſie der Geſell⸗ ſchaft verraten werde, daß er niemals in Italien geweſen ſei; er trumpft dagegen auf, er werde erzählen, daß ſie ſich in das Ausland verſchleppen laſſe. Heidi beißt ſich auf die Lippen.„Du biſt ein ſchlechter Menſch, Karl! Ein Betrüger, ein Hochſtapler, ein...“ „Sonſt noch was?“ Heidi gibt ſich einen Ruck und ſieht ihn feindſelig an. „Was willſt du eigentlich von mir?“ „Gar nix. Du ſollſt nur mal mit mir ein bißchen abſeits kommen, daß wir vernünftig ſprechen können.“ „Fällt mir nicht ein. Entweder du gehſt jetzt ſofort und läßt mich in Ruhe, oder... oder ich rufe Herrn Profeſſor Servatius!“ „Deinen Herrn Bruder, meinſt du wohl?“ höhnt Karl.„Dem werd ich ſchon Beſcheid ſtoßen!“ „Herr Hofmeiſter! Bitte, kommen Sie doch mal, Herr Hofmeiſter!“ Karl verſchluckt eine Verwünſchung und dreht ſich nach den Reiſeteilnehmern um, die einige Schritte weiter an einem Fenſter ſtehen und ihm winken. „Zu Dienſten, meine Herrſchaften.“ Eine Flut von Fragen, an die Karl nun ſchon gewöhnt iſt, ſtürmt auf ihn ein. Iſt das der Po? Hat der immer ſo wenig Waſ⸗ ſer? Wie hieß die Station, an der wir vorhin hielten? Herr Hofmeiſter— ach, bitte, ſagen Sie doch, Herr Hof⸗ meiſter Als Karl allen Fragen Genüge getan hat und ſich wieder umwendet, iſt Heidi Welling in ihr Abteil ver⸗ ſchwunden. Karl ſucht ſich ein ſtilles Plätzchen ganz unten am Ende des Ganges aus und überlegt, wie die Aktien ſtehen. Daß Heidi trotzt und nicht mit ihm ſprechen will, macht ihm wenig Sorge. Hat er das unerhörte Glück gehabt, auf Anhieb hier in der Fremde Heidi und ihren„Kerl“ zu treffen, ſo wird ſich auch im Verlauf der Reiſe eine Gelegenheit ergeben, die Ausſprache herbeizuführen. Viel unangenehmer iſt die Möglichkeit, daß Heidi ihrem Pro⸗ feſſor von der Begegnung erzählt. Der Herr Servatius wird dann natürlich nichts Eiligeres zu tun haben, als auf der nächſten Station ſich wieder von der Reiſegeſell⸗ ſchaft zu trennen und mit Heidi zu verſchwinden. Karl iſt zwar feſt entſchloſſen, das Paar auch dann weiter zu verfolgen, aber ſein Verſtand ſagt ihm, daß das äußerſt ſchwierig wird. Servatius braucht in Genua nur eine Taxe zu beſteigen und irgendwohin zu fahren, dann ſteht er, Karl, machtlos da. Denn Geld hat er nicht, und Herr Zeidel wird ihm natürlich keinen Pfennig für die bisher geleiſteten Dienſte auszahlen, wenn er ſeine Geſellſchaft im Stich läßt und verſchwindet.„Beſſer iſt ſchon, wenn man gleich Beſcheid weiß“, denkt Karl und ſchlendert den Gang entlang, guckt freundlich lächelnd in jedes Abteil und beantwortet teils ernſt teils luſtig die verſchiedenen Fra⸗ gen der Reiſenden. So kommt er ſchließlich auch zu dem Abteil, in dem Heidi ſitzt. Heidi ſteift den Rücken und blickt abweiſend ſtarr geradeaus, als das Geſicht Karls in der Türöffnung er⸗ ſcheint. Die übrigen Inſaſſen dagegen ſcheinen in beſter Stimmung zu ſein. Herr Lewand erkundigt ſich augen⸗ zwinkernd, ob Herr Hofmeiſter ihm heute abend die Adreſ⸗ ſen einiger vernünftiger Bars in Genua geben könne, denn er gedenke gleich nach der Ankunft die Stadt gründlich zu begugenſcheinigen. 8 „Wenn Sie mit Herrn Lewand einen abendlichen Streifzug durch Genua machen, würde ich mich gern an⸗ ſchließen“, ſagt vom Fenſter her freundlich die Stimme des Profeſſors Servatius.„Aber nicht in die Bars, die überall in der Welt gleich langweilig ſind. Intereſſanter ſcheint es mir, die verſteckten kleinen Weinkneipen im Hafen⸗ viertel und ihre volksnahen Menſchen kennenzulernen.“ „Gern zur Verfügung, Herr Profeſſor.“ Karl zieht ſich mit höchſt zufriedenem Geſicht auf den Korridor zu⸗ rück. Heidi hat nicht geſchwatzt! Der Servatius wäre nicht ſo freundlich geweſen, wenn ſie ihm verraten hätte, daß dieſer angebliche Reiſeaſſiſtent in Wirklichkeit darauf aus iſt, ihm in die Suppe zu ſpucken. Fragt ſich nur, ob Heidi geſchwiegen hat, weil ſie Karl Hofmeiſter nicht ver⸗ raten will oder aus irgendeinem anderen Grunde. Karl iſt Optimiſt genug, um ohne weiteres das erſtere anzu⸗ nehmen. Er ſchnalzt vergnügt mit der Zunge und ſeine Miene iſt noch luſtiger und ſtrahlender als ſonſt, als er in das nächſte Abteil guckt und dort ſeiner Frage- und Ant⸗ wortpflicht genügt. Ein netter Menſch“, ſagt drinnen in Heidis Abteil das Fräulein Schenk.„Herr Zeidel iſt ja auch ein liebens⸗ l Mann, aber der junge Aſſiſtent gefällt mir noch 8 „Hofmeiſter hat noch die nötige Portion Begeiſte⸗ zung“, erläutert der gemütliche Apotheker.„Unſer Maitre de plaisir, der gute Herr Zeidel, tut ſeine Arbeit zwar ſehr erfahren, aber etwas zu ſachlich und gleichgültig. Nan merkt ihm die Routine gleich an. Der Aſſiſtent da⸗ gegen iſt noch Feuer und Flamme. Ich wette, der hat noch nicht viel Reiſen mitgemacht.“ ar Heidis Antlitz iſt finſter wie ein Wintermorgen. Sie Agert ſich, obgleich ſie ſich Mühe gibt, die freundlichen lönerkungen über Karl Hofmeiſter zu überhören. Ganz inet wendet ſie ſich mit einer etwas lauten und ſchar⸗ ieft hat. timme an Servatius, der ſich in ein Buch ver⸗ „„Wollen wir von Genua aus nicht doch lieber allein weiterreiſen, Karl?“ „Kind?“ Servatius läßt ſein Buch ſinken und macht erſtaunte Augen.„Was ſoll nun das wieder? Ich dachte, Nose doch gerade— Geſellſchaft haben auf der Reiſe.“ Der Ton iſt leiſe vorwurfsvoll, aber in den Augen Servatius' blitzt unwillkürlich etwas auf wie verhaltene, bange Freude. Iſt es ſchon ſo weit? Sehnt Heidi ſich nach dem Alleinſein mit ihm, ſo ſtark, daß dieſe Sehnſucht ihre Mädchenſcheu überwiegt? Heidi iſt leicht errötet. Sie lieſt deutlich die Gedan⸗ ken, die den Mann durchzucken und fühlt ſich höchſt un⸗ glücklich dabei. Sie kann ihm doch nicht ſagen, daß ſie ſich von der Reiſegeſellſchaft zu trennen wünſcht, weil der „Aſſiſtent“ ihr Jugendfreund iſt, der ihr nachgefahren iſt, um ſie als verlorenes Schäfchen nach Hauſe zu bringen. Servatius wäre imſtande, ſofort ſich mit Karl Hofmeiſter in Verbindung zu ſetzen und ihm womöglich recht zu geben. Aber das andere— das was deutlich in den aller Verſtellung ungewohnten Blicken des Profeſſors ſteht, das darf er auch nicht glauben! „Ich meine nur“, ſagt ſie zögernd,„wir könnten ja in Genua warten und uns einer anderen Reiſegeſellſchaft anſchließen.“ „Aber Heidi!“ Profeſſor Servatius runzelt unwillig die Stirn und wirft unwillkürlich einen um Nachſicht bit⸗ tenden Blick auf die Mitreiſenden. Das iſt nun wieder ſehr taktlos von Heidi! Allzu intereſſant ſind die„Geſell⸗ ſchaftsreiſenden“ ja nicht, aber es ſind doch ganz nette Leute. Der Apotheker iſt ſogar ein luſtiger alter Knabe. Man kann ihnen doch nicht ſo einfach ins Geſicht ſagen, daß einem ihre Geſellſchaft nicht paßt! Mit einem verlegenen, um Verzeihung bittenden Blick ſtreift ſie den ihr gegenüberſitzenden Herrn Lewand, der dieſen Blick ſofort durch ein ſchmunzelndes Augenblinzeln erwidert. „Geht das nicht, Karl?“ Heidi wirft einen unſicheren Blick auf das unwillige Geſicht ihres„Bruders“.„Es iſt doch gleich, ob wir einen oder zwei Tage in Genua bleiben der! Launen! Karl Servatius fühlt, daß er diesmal nicht nachgeben darf, ohne jeden Reſt von Autorität zu ver⸗ lieren. Wenn Heidi erſt merkt, daß er wachsweich iſt ihr gegenüber und jeder Laune nachgibt, kann ſich bei ihr leicht ſo etwas wie Mitleid einſtellen, und das iſt gefährlich. Er iſt hoch in den Vierzigern, ſie ſiebzehn! „Nein, das geht abſolut nicht, Kind“, ſagt er laut und feſt.„Wir haben den Reiſepreis bis Capri bezahlt und ich ſehe keinen vernünftigen Grund, das Geld zum Fenſter hinauszuwerfen.“. „Gnädiges Fräulein werden uns doch nicht verlaſſen wollen“, miſcht ſich jetzt auch Herr Lewand, der Likör⸗ fabrikant mit den Lebemannsallüren, ſich beſchwörend gegen Heidi vorbeugend, ein.„Das wäre ja jammerſchade. Das wär ſozuſagen direkt'ne Geſchäftsſchädigung für unſeren Reiſeführer, denn wenn Sie uns wieder aus⸗ kneifen, werden ſicher noch mehrere die Geſellſchaft ver⸗ laſſen. Wie zum Beiſpiel ich!“ Seine dunklen, etwas verſchwommenen Augen ſuchen mit aufdringlichem Eifer den Blick des jungen Mädchens. Auch der Apotheker nimmt gutmütig lachend die Partei Lewands.. 5 „Kann mir denken, daß es für Sie nicht vergnüglich iſt, mit ſo nem ollen Pillendreher wie ich es bin zu reiſen, Fräulein Servatius. Aber es ſind ja noch allerhand jüngere Semeſter in unſerer Geſellſchaft. Wenn Ihnen mein Gemecker läſtig fällt, verdrück ich mich gern in ein anderes Abteil.“ 5. „Ich bitte Sie“, wehrt Servatius ernſt ab.„Meine Schweſter wird dieſe plötzliche mißmutige Laune ſchon überwinden. Wir iat uns durchaus wohl in Ihrer reundlichen Geſellſchaft. 5 a 7 Wort, Herr Profeſſor“, lacht der Apotheler, einen Blick des Einverſtändniſſes mit Servatius tauſchend. „Ich beiße auch wirklich nicht.“ 5 i Heidi kommt es langſam zum Bewußtſein, wie un⸗ geſchickt ſie in ihrer Verwirrung über das Auftauchen 22 Karls geweſen iſt und wie beleidigend ihre Worte für die Mitreiſenden klingen müſſen. Mit einem verlegenen, um Verzeihung bittenden Blick ſtreift ſie den ihr gegenüber⸗ ſitzenden Herrn Lewand, der dieſen Blick ſofort durch ein ſchmunzelndes Augenblinzeln erwidert. Noch unſicherer aber iſt der Blick, mit dem Heidi ihren„Bruder“ betrach⸗ tet, der ſich mit dem dicken Apotheker in ein freundliches Geſpräch eingelaſſen hat. Was iſt das nur auf einmal mit Servatius? Woher nimmt er dieſe Feſtigkeit? „In einer Viertelſtunde ſind wir in Genua!“ Herr Zeidel, der Reiſeführer, ſteckt den Kopf zur Tür hinein und entfacht mit ſeiner Nachricht ein eifriges Zuſammen⸗ ſuchen von Handgepäckſtücken, Zeitungen und Taſchen. Karl läßt ſich nicht blicken, aber Heidi hört deutlich durch die geöffnete Tür ſeine laute, unbekümmerte Stimme in den Nebenabteils: „Genua! Alles ausſteigen, meine Herrſchaften!“ Die Organiſation klappt vorzüglich. Die meiſten, des Reiſens ungewohnten Teilnehmer ſtehen hilflos um ſich blickend in dem lärmenden Gedränge und Getriebe auf dem Hauptbahnhof von Genua. Herr Zeidel und ſein Aſſiſtent arbeiten raſch und ſicher. Karl überwacht die Verladung des Gepäcks, während Herr Zeidel, den Arm als Signal hoch erhoben, ſeine Herde geſchloſſen durch das Gewühl zum Ausgang führt, wo bereits die Hotel⸗ omnibuſſe warten. Als man im Hotel Britannia an⸗ kommt, ſteht Karl Hofmeiſter bereits, eine Liſte in der Hand, neben dem Empfangschef und teilt mit lauter Stimme den Ankommenden ihre Zimmernummern zu. Herr Zeidel nickt befriedigt. Der Junge hat gleich ver⸗ ſtanden, worauf es ankommt. Eine Stunde ſpäter ſitzt die ganze Reiſegeſellſchaft bereits beim Abendtrunk in der Hotelhalle. Herr Zeidel präſidiert und heißt ſeine Schutzbefohlenen mit einer launigen kurzen Rede in Italien willkommen. Karl Hof⸗ meiſter dagegen hat noch allerlei zu tun. Als er ſeine Verhandlungen mit dem Portier und dem Empfangschef beendet hat und in den Speiſeſaal will, fängt ihn Herr Lewand ab. „Sagen Sie mal, junger Freund— das mit dem gemeinſamen Bummel wird natürlich nichts. Meinen Sie, ich wollt mich von dem hochgelehrten Profeſſor in ein paar Kutſcherkneipen rumſchlepen laſſen! Das holde Schweſter⸗ lein wird ja ſowieſo nicht mitmachen?“ „Ich glaube kaum, Herr Lewand.“ „Sehen Sie. Reizender Käfer übrigens. Aber nu ſagen Sie mal, wo kann man denn hier in Genua hin⸗ gehen? Ich möchte was erleben, verſtehen Sie?“ Ein Zwinkern begleitet die Worte. Karl iſt einen Moment in Verlegenheit. Als Reiſeführer iſt er verpflich⸗ tet, alles zu wiſſen. Er hat ſich den Stadtplan von Genua auch gründlich eingetrichtert und weiß, wo alle Sehens⸗ würdigkeiten zu finden ſind, aber die Nachtlokale, auf die Herr Lewand augenſcheinlich erpicht iſt, kennt er natürlich nicht. Da muß er erſt Herrn Zeidel fragen. Zum Glück kommt eben der Portier vorbei. „Der Portier wird Ihnen gern Beſcheid geben, Herr Lewand. Verzeihen Sie, ich muß...“ Während Karl ſich durch den Speiſeſaal windet, um feinem Chef zu melden, daß die Zimmerbeſchwerden er⸗ ledigt ſind, folgt Heidi ihm von ihrem Tiſch aus mit einem düſteren Blick. Sie hat kein Wort mehr davon geſprochen, die Reiſegeſellſchaft zu verlaſſen, aber ihr Antlitz ſpricht deutlich genug von heftigem Unwillen über die Ablehnung ihres Wunſches. Servatius ſchüttelt, ihre finſtere Miene beobachtend, verärgert den Kopf. „Ich weiß nicht, was du willſt, Heidi. Die Leute ſind doch alle wirklich nett. Auch Herr Zeidel, der Reiſeleiter, iſt ein tüchtiger Mann. Es macht mir direkt Spaß, ihn bei ſeiner Arbeit zu beobachten.“ „Was iſt da ſchon zu beobachten“, murrt Heidi.„Ein Fremdenführer!“ „Es kommt immer auf die Leiſtung an, Kind! Sieh dir nur mal unſere Karawane an! Hundert Menſchen unter einen Hut zu bringen, das erfordert Taktgefühl und Geſchicklichkeit. Und wie fix das alles am Bahnhof ging! Raus aus dem Zug, rein in die Wagen! Die alte Dame, die neben mir im Omnibus ſaß, jammerte über ihren Koffer, den ſie auf dem Bahnſteig plötzlich aus den Augen verloren hatte. Unnötige Sorge. Jedes Gepäckſtück war richtig da, noch ehe wir uns hier im Hotel die Hände gewaſchen hatten. Die Leute arbeiten, und zwar tüchtig, ſag ich dir. Haſt du geſehen, mit welcher Fixigkeit der junge Aſſiſtent am Bahnhof handelte?“ Heidis Löffel klirrt auf dem Deſſertteller.„Herr Zeidel mag ein ganz netter Mann ſein“, ſtößt ſie ärgerlich her⸗ vor.„Aber von den Lobſprüchen über den— Aſſiſtenten hab ich jetzt allmählich genug. Ich mag ihn nicht!“ VII. „Pater peccavi“, lieſt einer der Reiſeteilnehmer auf dem Sockel eines der wundervollen Grabmonumente des Friedhofs zu Genua.„Das iſt wohl Latein? Was heißt'n das auf Deutſch, Herr Hofmeiſter?“ „Vater, ich habe geſündigt.“ „So, ſo. Und wer iſt der Mann, der da drüber ſteht mit der Harfe in der Hand?“ „König David.“ „Och nee! König David ſelig?“ miſcht ſich der hinzu⸗ tretende Mann aus der Eifel ein.„Liegt der hier be⸗ graben?“ Profeſſor Servatius muß ſich umwenden und ein wenig abſeits gehen, um ein Schmunzeln zu verbergen. Da Herr Lewand grade in ſeiner Nähe ſteht und ihn an⸗ redet, unterhält er ſich mit dem Likörfabrikanten. Wer einmal einen falſchen Verdacht hat, gerät leicht in die Gefahr, in allen möglichen harmloſen Dingen Böſes zu wittern. Karl Hofmeiſter ſchielt, während er die Wiß⸗ begierigen ſeiner Teilnehmer befriedigt, in bd einem Auge nach den beiden Herren hin. Servatius und Lewand abſeits im geheimen, anſcheinend ſehr freund⸗ ſchaftlichen Geſpräch! Das gibt zu denke s (Fortſetzung folat e e e —— N Denkübung: Rechen⸗Aufgabe. Aus einer Stadt geht ein Güterzug um 7 Uhr mor⸗ gens und ein Perſonenzug zwei Stunden ſpäter, alſo um 9 Uhr morgens ab. Wenn nun der Güterzug alle drei Stunden ſieben Meilen und der Perſonenzug alle zwei Stunden neun Meilen zurücklegt, nach wieviel Stunden holt der Perſonenzug den Güterzug ein? Kreuzworträtſel. 7 ö R f c 7 2 0 10 5 82 7 2 82 0 77 18 10 21 2 „ D* 2 2 + 3382 90 5¹ 2„%% 57 7 50 ⁰ 4 2 4. 4 ö 225 22 * Die Worte haben folgende Bedeutung: Waagerecht: 1. Teil des Auges, 9. chem. Element, 10. Figur im Schach⸗ ſpiel, 11. Geſchäftsvermittler, 14. Funkſtation, 16. Blume, 19. Reinigungsvorgang, 21. Grasfläche, 22. Papageienart, 23. holl. Käſeſtadt, 25. Kennzeichen, 26. alkoholiſches Ge⸗ tränk, 27. Verpackungsgewicht, 28. geologiſche Formation, 29. Teil des Gartens, 31. ruſſiſcher Fluß, 33. Speiſenwürze, 35. Stadt an der Donau, 36. Vögel, 38. Fluß in Afrika, 39. Offiziersrang, 41. Stadt in Rußland, 43. ſchädliches Inſekt, 45. Schwimmvogel, 46. berühmter italieniſcher Badeſtrand. 47. Teil der Sudeten.— Senkrecht: 1. Nah⸗ rungsmittelbeſtandteil, 2. Stadt im Erzgebirge, 3. Frauen⸗ name, 4. Lebensſchöpferin, 5. Schriftzeichen, 6. ruſſiſches Gebirge, 7. Straußenart, 8. Inſekt, 12. Meßzahl einer Größe, 13. italieniſche Stadt, 15. ſpaniſcher Fluß, 17. tür⸗ kiſcher Faſtenmonat, 18. Beruf, 20. Zeitangabe, 22. chemi⸗ ſches Element, 24. engliſche Inſel, 26. Brennſtoff, 30. Frauenname, 32. deutſche Spielkarte, 34. Verbindungs⸗ bolzen, 36. regelmäßiger Geldbezug, 37. Küſtenwüſte in Südweſt⸗Afrika, 39. Schwimmvogel, 40. italieniſcher Schlachtort, 42. Gewäſſer, 44. Eingang.(ae ä, ue ⸗ ü.) Zickzack⸗Rätſel. Aus den 14 Silben: dau dolf dor ein er falt fel ge kon laf lu na o ra ſollen ſieben Wörter gebildet wer⸗ den, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, im Zickzack ge⸗ leſen, einen herbſtlichen Volksbrauch nennen. Die Wörter bedeuten: 1. Geierart, 2. Weiblicher Perſonenname, 3. Lauter Unfug, 4. Gutartige Beſchränktheit, 5. Nordiſcher männlicher Perſonenname, 6. Männlicher Perſonenname, 7. Reckübung. 8 liier könnten auch Sie wohnen! Ein Eigenheim— ein nübscher Garten, was Könnte es denn Schöneres geben. Allein schafft man es viellelcht icht. aber zusammen mit Gleichgesinnten 18800 Famiſſen naben Ihr Ziel durch die Gdf erteſcht. Werum wollen nun gerade Sie immer in Miete Wohnen? Fragen Ste noch heute bei uns an, dann bringt ihnen det Botẽ in den nachsten fagen unsere umfassende Broschure 52 „Durch Bausparen zum Eigenheim“ kostenlos in's Haus, Gemeinſchaft der freunde Wüſtenrot 9 G. m. b. H. in C πινsDüeg-W-ortt Oeutschlands grösste und äſteste BZabsparkasse a ae Klingen hergestellt nee,; N gut gelaunt! Lennen Sie schon den neuen vetvollkomm Rasierapporet ROTBARTY MOND. E N Sum Seiteertreit Silbenrätſel. bilt— buſ— der— des— e— e— er— es— ga— gen— ho— ki— ki— lan— le— lo— ment— mo na— ol— raz— rei— ſa— ſard— ta— ta— van. Aus den vorſtehenden Silben ſind neun Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, die Namen zweier berühmter Tonkünſtler ergeben. Die zuſammengeſetzten Silben haben folgende Bedeutung: 1. Raubvogel; 2. Menſchenſtamm; 3. Stadt in Bayern; 4. Land im aſtatiſchen Bergland; 5. römiſcher Dichter; 6. Stadt in Schleswig⸗Holſtein; 7. amerikaniſcher Milliardär; 8. Urſtoff; 9. japaniſche Hafen⸗ ſtadt. Gleichklang. Es ſind 14 Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes doppelte Bedeutung hat. Hat man dieſe gefunden und richtig geordnet, ergeben deren Anfangsbuchſtaben einen notwendigen Begleiter in die Ferien. Die Wörter bedeu⸗ ten: 1. Wohnungsraum— Gehobeltes Brett, 2. Baum— Geſetzliche Stempelung, 3. Mangelholz— Spielteil des Schauſpielers, 4. Altes Flächenmaß— Schößling, 5. Ge⸗ weihzacke— Wegſtrecke, 6. Teil des Auges— Lilienart, 7. Anſtalt zu gemeinſamem Leben— Zwecke, 8. Perſön⸗ lichkeit aus der Reformationszeit— Mathematiſche Be⸗ zeichnung, 9. Univerſitätsſtadt— Hohles Federſtück, 10. Flüſſigkeitsmaß— Verwandter aufſteigender Linie, 11. Philoſoph— Nadelholz, 12. Ungezogener Menſch— Dreſchgerät, 13. Nahrungsaufnahme— Stadt im Rhein⸗ land, 14. Gefrorener Tau— Kreisförmiges Metallband. a 0 Buchſtaben⸗Rätſel. —— Männlicher Perſonenname, —— Getreidehülſenſchrot, —— Griechiſcher Sänger, — Forellenartiger Fiſch, — Brettſpiel, — Turnabteilung, — Kehrgerät. 8— Gleichlaufende Fläche. Man ſuche die bezeichneten Wörter, deren mittlere durch Punkte angedeutete Buchſtabenreihe eine beſtimmte Obſt⸗ ernte ergeben. Die Anfangsbuchſtaben der zu ſuchenden Wörter ſind: A K A L H R BE. Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzwort⸗Rätſel: Waagerecht: 1. Altvater⸗ gebirge, 10. Boa, 11. Catania, 12. Mai, 14. Lotos, 16. Hag, 18. Tat, 20. Daumen, 22. Kanada, 23. Bor, 24. Hel, 26. Gnu, 28. Leder, 31. Akt, 32. Baribal, 33. Nil, 35. Bozen, 37. San, 39. Sir, 40. Moa, 42. Neptun, 43. Jasmin, 44. Art, 47. Lat, 49. Laſſo, 53. Gas, 54. Heloten, 55. Sau, 56. Einſiedlerkrebs.— Senkrecht: 1. Abendpfauenauge, 2. Lot, 3. Tal, 4. Eton, 5. Rat, 6. Gnom, 7. Eis, 8. Gau, 9. Einfamilienhaus, 13. Samos, 15. Tanne, 16. Hub, 17. Ger, 18. Tag, 19. Tau, 21. Medizin, 24. Heros, 25. i Leber, 27. Ski, 28. Lab, 29. Ran, 30. Lid, 34. Tatra, 36. Koſak, 37. Spa, 38. Nut, 40. Mal, 41. Amt, 45. Wald, 46. Eſte, 48. Hai, 49. Lee, 50. Sol, 51. Oer, 52. Nab. Zuſammenſtell⸗ Aufgabe: Liebesdienſt, Scheideweg, Magdeburg, Hausſchlueſſel, Lachtaube.— Die Heide blueht. Schara de: Naſeweis. Doppelſinn⸗Rätſel: 1. Schachtel, 2. Takt, 3. Reſerve, 4. Eiche, 5. Igel, 6. Chor, 7. Halle, 8. Harz, 9. Orden, 10. Lippe, 11. Zeche.— Streichholz. Gegenſatzrätſel: 1. ſtill, 2. trübe, 3. oberfläch⸗ lich, 4. plump, 5. pfiffig, 6. ernſt, 7. locker, 8. fremd, 9. ent⸗ kräftet, 10. leutſelig, 11. dienſtbereit.— Stoppelfeld. Zeichnung: Lucie Krencher— M. „Na, heute ſcheint die Müllern wenigſtens mal etwas mehr eingeheizt zu haben.“ * „„Habe ich nicht einen wundervollen Radioapparat, Erich? Ich bekomme alle europäiſchen Stationen!“ „Ja, und am fabelhafteſten iſt, du bekommſt ſie alle zu gleicher Zeit!“ . „Tom, Tom,“ ſchrie die Frau am Steuer plötzlich auf, als es bergabwärts ging,„ich kann den Wagen nicht mehr bremſen!“ „Um's Himmels willen,“ rief er entſetzt,„dann ſieh zu, daß du gegen etwas Billiges fährſt!“ Der Revueſtaxr Pilla Polla erhält eine Einladung: „Wir rechnen beſtimmt auf Sie, für die anweſende Jeu⸗ neſſe dorse wird es eine Ehre ſein, Sie kennenzulernen“ Empört ſchreibt Pilla zurück:„Wenn Sie dieſe Perſon dahaben, brauchen Sie mich ja nicht!“ Auch am ſage die Haut gut pflegen. Des Ge- sicht mit Nives- Creme leicht messieren, des kräftigt die Heut, regt sie en und erfrischt ste. (11 Frau Schmidt:„Ich habe Marie heute morgen über⸗ raſcht, als ſie den Milchmann küßte.“ Herr Schmidt:„Iſt ſie ganz von Gott verlaſſen, ihre Zeit an den Milchmann zu verſchwenden, wo wir dem Kaufmann noch über 20 Mark ſchuldig ſind!“ N Onkel Erich iſt ein Geizhals. Neulich ging er mit Papa ins Reſtaurant. Papa wollte die zwei Glas Bier bezahlen, aber Onkel Erich hielt ihn zurück:„Nein, alles, was recht iſt, das darfſt du nicht zahlen. Seit ſieben Wochen bin ich bei euch zu Beſuch, und du haſt alles bezahlt: Straßenbahn, Theater und Schuhreparaturen. Da kann ich es nicht dulden, daß du auch dieſes Bier noch zahlſt.“ „Na, dann zahl du“, ſagte Papa. „Nein, ſo war das von mir nicht gemeint. Aber wir wollen die Zeche ausknobeln.“ „Ich lerne jetzt Türkiſch.“ 0 „Sei nur vorſichtig mit deinem Lehrer.“ „Wieſo?“ „Du kannſt doch kein Wort Türkiſch, wenn er dir nun heimlich ne ganz andere Sprache beibringt?“ — Sause„ 5080) 5 eee 91 2. F—. 25 2 Gene. Aid dten, eee ee e e schreiben] Auskunft gratis! der NS. Fr. A. Muller. Munchen 6 295 Alpenrosenstr. 2 Das anerk. rasch u. Hchitig veinigende, Anciennde, heil. Mitte! Dose 1.3 8, 2.5 0, 5. Bestimmt erhältlich in Ihrer Apotheke Prospekt durch Apoth. Wolpert, Immenstadt Direkt ab Räucherel! 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Ul. 37: bend. dier. 8.— Für die auf dieſer Seite esche Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zettung nicht guſtändtg. Veramwerich 925 die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg Verlag 0 blatt Deutſcher Feoping⸗ Webteger. ſämtl in Berlin SW 68. Lindenſtr. 1 PALMOIIVT-Rasie I. sie schdumt stark 2. sie erwee 3. ihr Schaum trocknet nicht ein N rs X