igen. it zu ſtfall fuf ar⸗ Ar. 245 Neckar⸗Vote(2. Blatt) Mittwoch, 20. Oktober 1937 —— Einkreiſung in Fernoſt? Japan und die Neunmächte⸗Konferenz Es gibt eine militäriſche und eine politiſche Einkreiſung. am Fernen Oſten werden ſie augenblicklich beide geübt. Den ſapaniſchen Heeren iſt es zwar im Norden und Oſten Chi⸗ nas in kühnen Vorſtößen gelungen, die Linie Suiyüan— Ichingting—Tſinan zu erreichen und damit weit überwie⸗ gend die Nordprovinzen unter die Botmäßigkeit ihrer Waf⸗ inn zu bringen, aber bisher haben ſich die chineſiſchen Ar⸗ meen einer militäriſchen Einkreiſung im Sinne eines Cannge oder Tannenberg noch zu entziehen gewußt. Ihr Rückzug geht ſchneller als der japaniſche Vormarſch, und es iſt klar, daß hier eine überlegte Taktik vorwaltet. Ob es eine überle⸗ gene Taktik iſt, muß erſt die Zukunft erweiſen. Nach einem Porte des alten Moltke verträgt eine Armee nichts ſchwerer als den Rückzug. Das ſtändige Zurückgehen demoraliſiert, und die moderne Verfolgung durch Flugzeuge und motori⸗ erte Abteilungen, ſoweit dieſe allerdings in dem ſchwierigen gelände Chinas eingeſetzt werden können, zerrütten eine ſſch ſtetig zurückgehende Armee noch mehr. Die große Ein⸗ freiſung Chinas von Norden und Oſten her iſt den Japa⸗ nern allerdings gelungen. Vor allen Dingen haben ſie Nan⸗ ling von Moskau getrennt. Zwiſchen den Sowjetruſſen und den chineſiſchen Armeen hat Japan durch ſeine vorwärts⸗ ſtürmenden Armeen einen Keil errichtet, der viele Hunderte von Kilometern breit iſt. Damit iſt einmal die Gefahr der gange im Falle einer ſowjetruſſiſchen Einmiſchung ſehr ſtark gemindert worden, zum anderen iſt die Verſorgung der chineſiſchen Truppen mit ſowjetruſſiſchem Kriegsmaterial räumlich außerordentlich erſchwert. Diplomatiſch verſuchen jetzt gewiſſe Mächte Japan ein⸗ zukreiſen. Vom Völkerbund in Genf iſt die Anregung ausge⸗ gungen, die Unterzeichnermächte des Waſhingkoner Ver⸗ ſrages zu einer Konferenz über die Lage im Fernen Oſten einzuberufen. Washington iſt jener Anregung freund⸗ ich gegenübergetreten, und Präſident Rooſevelt lehnt ſchon darum nicht ab, weil eine ſolche Konferenz ihm einen inner⸗ litiſch ſehr wichtigen Zeitgewinn eintragen würde. Die fentliche Meinung in Amerika benutzt natürlich die Kon⸗ junktur, um geradezu eine Art Kreuzzug gegen Japan zu beranſtalten. Rooſevelt mußte bereits in einer Rede gegen⸗ über den Drängern nach Wirtſchaftsboykott und Sanktio⸗ gen recht energiſch abwinken. Aber ganz vermag ſich der Präsident der USA in der japaniſchen Frage nicht der wen⸗ berbreiteten antijapaniſchen Stimmung im Lande entgegen⸗ zustellen. Darum würde ſicher die amerikaniſche Regierung in der Abhaltung der Neunmächte⸗Konferenz eine willkom⸗ mene Ablenkung ſehen. Anders liegen natürlich die Dinge in Japan, wo man jeder Schulmeiſterei durch außer⸗ aſiatiſche Inſtanzen ablehnend gegenüberſteht. So weiſt man zunächſt in der japaniſchen Preſſe darauf hin, daß Japan ficht Mitglied des Völkerbundes ſei und der Völkerbund in der ganzen Angelegenheit überhaupt nicht zuſtändig iſt, da der Waſhingtoner Vertrag ſeinerzeit unter amerikaniſchem Vorſitz abgeſchloſſen worden ſei, und auch die Vereinigten Staaten nie Mitglied im Völkerbund geworden ſeien. Das amtliche Japan wird allerdings dieſen formal taktiſchen Ein⸗ wand kaum erheben. Die japaniſche Regierung wird natur⸗ gemäß alles tun, um einen Bruch mit den angloamerikani⸗ ſchen Mächten zu vermeiden. Sie wird daher höchſtwahr⸗ ſcheinlich der Völkerbundsanregung auf Einberufung einer Neunmächte⸗Konferenz kein ſofortiges und klares Nein ent⸗ gegenſtellen. Käme es allerdings zu dieſer Konferenz, ſo be⸗ ſtünde für Japan die Gefahr, auf ihr diplomatiſch eingekreiſt zu werden. Wie nunmehr in London beſtätigt wird, wird die Neun⸗ mächte⸗Konferenz zur Beſprechung der Lage im 17 9 55 Oſten aller Vorausſicht nach am 30. Oktober in Brüſſel zu⸗ ſammentreten. Man nimmt in London an, daß der bel⸗ giſche Premierminiſter van Zeeland den Vorſitz der Konfe⸗ kenz übernehmen und daß England vorausſichtlich durch Außenminiſter Eden vertreten ſein wird. Die neuſeelän⸗ diſche Regierung iſt, nach Meldungen aus Wellington, be⸗ keit, an der Neun⸗Mächtekonferenz teilzunehmen. In politiſchen Kreiſen Tokios beſpricht man im Augen⸗ blick natürlich lebhaft die bevorſtehende Neunmächte⸗Kon⸗ ferenz in Brüſſel Was die Teilnahme Japans anbetrifft, ſo herrſcht Einſtimmigkeit darüber, daß dieſe nur etwa bei grundſätzlicher Betrachtung des ſapaniſch⸗chineſiſchen Kon⸗ flikts möglich ſei Das würde vor allem eine Klarſtellung der kommuniſtiſchen Gefahr in China als einer der weſentlichen Urſachen des gegenwärtigen Konfliktes be⸗ deuten Es wird betont im Falle, daß etwa im bisherigen Genfer Geiſt verfahren werden würde müßte Japan ſeine Stellung zum Neunmächte⸗Pakt überprüfen Die apaniſche Soziale Maſſenpartei“ wendet ſich in einem Manifeſt gegen die Boykottdrohungen der britiſchen Gewerkſchaften Die Soziale Maſſenpartei“ bezeichnet den ſapaniſch⸗chineſiſchen Nonflikt als Japans heiligen Krieg gegen den Kommunis⸗ mus Sie erklärt ihre enkſchiedene Bereikſchaft, gegen alle Boykottverſuche des Auslandes anzugehen. Gerade weil die militärpolitiſche Einkreiſung in der Form eines großen Halbkreiſes, der ſich vom Oſten nach Weſien in China vollzieht und die ſapaniſchen Eroberer dem Gelben Fluß immer näher bringt, bisher ſo weitgehend gelungen iſt, hal das Land der aufgehenden Sonne Ausſichten, eine mili⸗ äriſche Entſcheidung zu erringen, bevor die Brüſſeler Kon; ferenz noch aus dem Wuſt des Genfer Formelkrams zu prak— cher Arbeit zuſammenkommt Japan genießt außerdem den Vorteil, daß die Regierungskräfte in England und in USA ame friedliche Regelung jeder anderen vorziehen ſelbſt wenn dieſe friedliche Regeluͤng mit ſchmerzvollen Opfern wirt⸗ ſchaftlicher Art für England und Amerika verbunden iſt. Der Arbeitseinſatz in Südweſtdeutſchland Septemberbericht des Landesarbeitsamtes. i Die Gesamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den Arbeits untern in Württemberg und Baden vorgemerkt waren, belief ſch Ende September auf 20 402 Perſonen(15011 Männer ud 8891 Frauen). Auf Baden entfielen 17552 Arbeitsloſe fun Männer und 4535 Frauen). Von den 20 402 Ar⸗ beitsloſen waren insgeſamt 8667 oder rund 43 Prozent nicht mehr voll einſatzfähig. Die Statiſtik der unterfeüthten Arbeitsloſen wies im September einen Rückgang um 409 Hauptunterſtützungsemp⸗ anger der Reichsanſtalt auf. Der Stand an Unterſtützten 5 Reichsanstalt war Ende September in Südweſtdeutſch⸗ 1150 11 165. Die Zahl der in der öffentlichen Fürſorge un⸗ walten erbeten Wohlfahrtserwerbslofen hatte in Süd⸗ futſchland im Auguſt nur noch 9 v. H. oder weniger als ein Jehnten der Unterſtützten der Reichsanſtalt betragen; auf 1 Angabe wird aus dieſem Grunde und in Anſehung des inſtandes daß die Aufgabe der Arbeitsämter voll und ganz auf den Arbeitseinſatz gerichtet iſt, oon nun an verzichtet. Erſt k leſen— dann unterſchreiben! 5 Dem Mitteilungsblatt der Deutſchen Zentralſtelle zur Bekämpfung von Schwindelfirmen in Hamburg vom 15. 9. entnehmen wir die folgenden, recht bemerkenswerten Aus⸗ führungen, die ſicherlich weite Kreiſe aufs ſtärkſte inter⸗ eſſieren werden: In letzter Zeit mehren ſich wieder die Be⸗ ſchwerden, unlautere Werbemethoden von Reiſevertretern, 5 1 0 ausgehen, in den Haushalten Beſtellungen auf Eigens 11 ee Angaben über beſtimmte Eigenſchaf en der Waren, über Zahlungsbedingungen oder über Rückgängigmachung der Beſtellung zu bewirken. Häu⸗ fig ſoll den fi werbenden Kunden(meiſtens allein in der Wohnung be indliche Hausfrauen) z. B. geſagt werden, die Unterſchrift unter dem Beſtellſchein verpflichte zu nichts. Falls der Ehemann nicht zuſtimme, könne der Auftrag rück⸗ gängig gemacht werden. Oder es wird den Kunden geſagt, der Auftrag könne bis zu einem beſtimmten Termin ge⸗ löſt werden, die Unterſchrift unter dem Auftragsſchein habe zunächſt die Bedeutung, daß der Kunde ſich ein zeitlich be⸗ grenztes Vorzugsangebot ſichern könne. Rechte aus derartigen mündlich gemachten Angaben von Reiſevertretern kann man nur herleiten, wenn ſie im Wortlaut des Beſtellſcheins enthalten ſind oder nachträglich — und zwar ſowohl im Original wie in der Zweitſchrift— e e Für die von dem Reiſenden ver⸗ kretene Firma gilt nur, was im Auftragsſchein enthalten iſt. Mündliche Nebenabreden werden Rach Ada wegn der Vertreter zehnmal das Gegenteil verſichern ſollte. Auch die Gerichte können im Klagefalle ſelten zur Anerkennung mündlich gemachter Nebenabreden kommen, weil meiſtens die erforderlichen Beweiſe fehlen, und weil im Intereſſe der Vertragsſicherheit die einmal geleiſtete Unterſchrift den Inhalt der unterſchriebenen Urkunden dek⸗ ken ſoll. Darum muß allen Volksgenoſſen— auch bei Rechts⸗ geſchäften ſonſtiger Art— dringend geraten werden, eine Unterſchrift unter Urkunden und Scheine nur dann zu ſet⸗ zen, wenn zuvor alles durchgeleſen wurde und über den Inhalt und die Bedeutung der Urkunden keinerlei Unklar⸗ heiten mehr beſtehen. Was nicht in dem Beſtellſchein oder in der ſonſtigen Urkunde ſteht, ſondern nur mündlich ver⸗ einbart worden iſt. hat ſelten nur rechtliche Bedeutung. Ein Beſtellſchein, in deſſen Bedingungen ein beſonderer Ge⸗ richtsſtand oder Erfüllungsort vereinbart iſt, ſollte nur von genügend rechtskundigen und geſchäftserfahrenen Beſtellern unterſchrieben werden In allen anderen Fällen wird emp⸗ fohlen, ſich über die Bedeutung des vereinbarten Gerichts⸗ ſtandes zunächſt bei rechtskundigen Perſonen, wie Anwäl⸗ ten, oder bei den NS⸗Rechtsbekreuungsſtellen zu erkundi⸗ gen. Auch die Deutſche Zentralſtelle zur Bekämpfung von Schwindelfirmen erteilt darüber Auskunft, ob im Einzel⸗ falle gegen die Vereinbarung eines beſonderen Gerichts⸗ ſtandes Bedenken beſtehen. Auf alle Fälle muß der Unter⸗ zeichner des Beſtellſcheines ſich darüber im Klaren ſein, daß er bei Vereinbarung eines beſonderen Gerichtsſtandes im Falle eines Rechtsſtreites nicht am Gericht ſeines Wohn⸗ ortes, ſondern an einem auswärtigen Gericht verklagt wird. Er muß alſo damit rechnen, daß ein Verſäumnisurteil ge⸗ gen ihn ergeht, wenn er vor dem auswärtigen Gericht nicht perſönlich erſcheint oder durch einen geeigneten Ver⸗ treter vertreten wird. Wichtige Schriftſtücke lege man vor Unterzeichnung am beſten einem Rechtsanwalt vor. Min⸗ derbemittelten ſtehen die NS⸗Rechtsbetreuungsſtellen zur Verfügung, die durch Rechtsanwälte geleitet werden Außerdem gibt auch die Deutſche Zentralſtelle zur Be⸗ kämpfung von Schwindelfirmen e. V., Hamburg 2, Troſt⸗ brücke 4 II, gerne Auskunft. Beratungsſtelle für Erfinder. Die Beratungsſtelle für Fragen des gewerblichen Rechts⸗ ſchutzes im Badiſchen Landesgewerbeamt will mittelloſen und bedürftigen Erfindern die Möglichkeit verſchaffen, ohne grö⸗ ßere Aufwendungen Patente, Gebrauchsmuſter und Warenzei⸗ chen beim Reichspatentamt anzumelden. Dieſe Beratungs⸗ ſtelle hat die Aufgabe, dem Erfinder, der ſich ihrer bedient, in allen einſchlägigen Fragen der Anmeldung der Patente, Einreichung der erforderlichen Unterlagen zur Patentertei⸗ lung und der Erledigung von Beſcheiden des Reichspatent⸗ amtes hilfreich zur Seite zu ſtehen und darüber hinaus dem Erfinder, vor betrügeriſchen Verſuchen ſeine Unkenntnis auf dem Gebiet des Patentrechts auszunützen, Schutz zu gewähren. Die Beratung erfolgt koſtenlos. In dem neuen Patent⸗ und Gebrauchsmuſtergeſez, das mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 in Kraft getreten iſt, wird dem ſozial ſchlechter geſtell⸗ ten Erfinder, im Gegenſatz zu früheren Beſtimmungen, weit⸗ gehende Erleichterung geſchaffen. Schon in Anbetracht deſſen wäre eine Inanspruchnahme der Beratungsſtelle ſehr zu emp⸗ fehlen. FEE T——T—P—T—T—T—T—T—TVT—TꝓT—T—TF—T—v—. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Mittwoch, 20. Oktober: 10 Berühmte Muſikinſtrumente erzählen ihre Geſchichte, Hörſzenen; 10.30 Sendepauſe; 18 Die„Berceuſe“ von Cho⸗ pin; 19.15 Bunt und heiter; 20 Heimabend— Zelle der Kameradſchaft; 20.20 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 21.15 Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub, herbſtliches Intermezzo; 22.30 Tanzmuſik. Donnerstag, 21. Oktober: 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Sendepause; 17.30 Lieder mit Klavierbegleitung; 19.10 Un⸗ terhaltungskonzert; 21 Deutſche romantiſche Oper; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 22. Oktober: 10.45 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 11 Sende⸗ pauſe; J1.40 Deutſche Scholle; 16 Kammermuſfik, 16.30 Unterhaltungskonzert; 19.10 Tanz am Abend; 20 Der Bajazzo, Oper von Leoncavallo; 21.15 Der deutſche Genius erlebt Italien, Hörfolge; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 23. Oktober: 9.30 Sendepause; 11.45 Deutſche Scholle; 15.15 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Präſident Feuerſtein leitet eine miß⸗ vergnügte Konferenz, heiteres Hörſpiel um eine ernſte Ange⸗ legenheit; 16 Ein bißchen Komödie.. Muſik aus neuen Operetten; 17 Wo a kleins Hüttle ſteht..„ Volkslieder; 17.30 Bitte einſchalten— die 8 Bror— die Akkorde onſin⸗ foniker ſpielen; 19 Platzkonzert am deutſchen Eck; 20 Die Welt iſt verliebt, bunte Fahrt durch das Land der Liebe; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. a * f Sa 5 Auf der Matte uſchaftskämpfe im Ringen ig der ſüddeutſchen Meiſterſchaftskämpfe im In Fortſetz 17 75 der Gruppe Main⸗Heſſen, bei denen Vorwärts Groß⸗Zim⸗ mern zu Hauſe ſeine führen tion durch einen 1118⸗ Sieg gegen Eiche Hanaue!: Mainz 88, der vorjährige Gaumeiſter, ebenfalls ſeinen Siegeszug fort. Dem 12:8⸗Sieg über E Hanau vor acht Tagen folgte diesmal mit 13:6 über den Neuling Stukc Lampertheim ein neuer Erfolg. Wenn man in Betracht zieht, daß die Lampertheimer im Leichtgewicht durch Verletzung Georg Hahls und im Schwergewicht durch Disqualifikation Litters wertvolle Punkte vergaben, muß dieſes Ergebnis als ehren⸗ voll bezeichnet werden. Der MSW Darmſtadt, der inſolge der Verſetzung von vier Ringern ſeine Mannſchaft erheblich verjüngen mußte, kam beim ASW Frankfurt 86 zu ſeinen erſten Sieg, der mit 11:8 Punkte jedoch ſehr knapp a — Nach drei K ftagen ergibt ſich folgender Tal ſtand: 1. Vorwe i ern 60 Punkte, 2 n 88 4:0 Punkte, 3. M armſtadt 2:2 Punkte, 4. Studi Lampertheim 2:4 Punkte, 5. Eiche Hanau 0:4 Punkte, 6. ASW Frankfurt 86 0˙4 Punkte. In Baden kam der oftmalige Gaumeiſter Eiche Sand⸗ hofen in der unterbadiſchen Gruppe zu einem klaren 1613⸗ Erfolg über den KSV Ketſch. Zuſammen mit den Sand⸗ höfern ſetzte auch der VfTuß Feudenheim ſeinen Seeges⸗ zug durch einen 11:8⸗Erfolg beim AS Ladenburg fort, der ihm den zweiten Tabellenplatz einbrachte. In Mannheim gab es die erwartete Lokalbegegnung zwiſchen VfK 86 und SVg 84, die mit einem knappen 9:7⸗Sieg der 84er endete. Die Tabelle: 1. Eiche Sandhofen 4:0 Punkte, 2. Vf Tum Feudenheim 4:0 Punkte, 3. Vfͤ 86 Mannheim 2:2 Punkte, 4. SVg 84 Mannheim 2:2 Punkte, 5. ASV Ladenburg 074 Punkte, 6. KSW eKetſch 0:4 Punkte.— In Mitlel⸗ baden kämpfte Germania Karlsruhe unter recht unglück⸗ lichen Vorausſetzungen gegen ihren Namensverwandten aus Weingarten. Einmal wurden zwei Erſatzleute eingeſtellt, während das Schwergewicht überhaupt unvertreten blieb, und zum anderen unterlagen zwei Karlsruher Vertreter durch Selbſtfaller Das Ergebnis hieß am Schluß 16˙3 für Weingarten Der KSW Wieſenthal behauptete die Führung durch einen 1476⸗Erfolg beim 1. AC Pforzheim Die dritte in dieſer Gruppe angeſetzte Begegnung zwiſchen Germania Bruchſal und Eiche Oeſtringen flel unter das Wettkampfver⸗ bot wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche. Die Tabelle: 1. KSW Wieſental 4:0 Punkte, 2. Germania Bruchſal 210 Punkte, 3. Germania Karlsruhe 2:2 Punkte, 4. Germania Weingarten 2:2 Punkte, 5. Eiche Oeſtringen 0:2 Punkte, 6. 1. AC Pforzheim 0:4 Punkte.— Bei den Kämpfen in Oberbaden gab es mit einer Ausnahme— SW Haslach bezwang in Freiburg den dortigen ASW mit 16:3 Punkten — wiederum überaus knappe Ergebniſſe. Die Tabelle: 1. SW Haslach 4:0 Punkte, 2. Alemannia Emmendingen 470 Punkte, 3. AS Waldkirch 2:2 Punkte, 4. ASW Kollnau 2:2 Punkte, 5. Germania Freiburg 0:4 Punkte, 6. ASV Freiburg 0:4 Punkte.— Im Schwarzwald trat in der erſten Gruppe der SW Tennenbronn auch zu ſeinem zwei⸗ ten Kampf gegen den ASW Lahr nicht an. Die Fachamts⸗ leitung des Gaues hat daraufhin Tennenbronn von der Teilnehmerliſte geſtrichen Im einzigen Kampf dieſer Gruppe hatte ſich Alemannia Kuhbach mit Germania Hornberg aus⸗ einanderzuſetzen Kuhbach ſiegte 14:5 und übernahm damit die Tabellenführung. Die Tabellen: Gruppe 1: 1. Aleman⸗ nia Kuhbach 4.0 Punkte 2 Germania Hornberg 2:2 Punkte, 3. ASW Lahr 0:2 Punkte.— Gruppe 2: 1. KS Konſtanz 4:0 Punkte, 2. ASW Villingen 2:0 Punkte, 3. TV Singen 0:2 Punkte, 4. KSV Gottmadingen 0:2 Punkte. In Württemberg nimmt der Zweite der deutſchen Meiſterſchaft, KV 95 Stuttgart, eine überlegene Stellung ein. Die Stuttgarter Ringer gewannen auch ihren dritten Meiſterſchaftskampf gegen den KV Zuffenhauſen mit 1713 Punkten in der Gruppe 1 überlegen. Der Tbd Cannſtatt büßte dagegen durch ein 8:8 gegen Herwartſtein Königs⸗ bronn ſeinen erſten Punkt ein Die übrigen Ergebniſſe die⸗ ſer Gruppe waren: ASB Stuttgart⸗Oſt— Te heiden⸗ heim 9:11, KV Untertürkheim— Spartania Schorndorf ausgefallen. Die Tabelle: 1 KB 95 Stuttgart 60 Punkte, 2. Tbd Cannſtadt 5:1 Punkte, 3 KV Untertürkheim 4:0 Punkte, 4. Sparta Schorndorf 2:2 Punkte; 5. AS Stutt⸗ gart, Oſt 2:4 Punkte, 6 TS Heidenheim 2:4 Punkte.— In der Gruppe 2 hatte ſich der TSV Münſter, der als Fa⸗ vorit die Kämpfe dieſer Gruppe beſtreitet, nach ſeiner Nie⸗ derlage am vorletzten Wochenende diesmal viel vorgenom⸗ men. Beim TS Botnang trafen die Münſteraner dann auch auf keinen allzugroßen Widerftand und ſiegten 11:6. Feuerbach und Wangen kamen mit 128 bzw. 11:6 beim SW Ebersbach und bei der Stuttgartia Stuttgart zu Sie⸗ gen und führen vorerſt das Feld an Die Tabelle: 1 AS Feuerbach 40 Punkte 2 ASW Wangen 4:0 Punkte, 3. TSV Münſter 4:2 Punkte, 4. TS Botnang 4:2 Punkte, 5. SV Göppingen 2:2 Punkte, 6. SV Ebersbach 0:6 Punkte. Pof 8 f 1 baute. N ichsfender Frankfurt a. M.: Mittwoch, 20. Oktobet: 9.30, Sendepauſe; 11.45 Deutſche Scholle; 16 Kaval⸗ leriemuſik im Wandel der Zeit; 17 Kammermuſik; 19.10 Anſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 21.15 Der Hahn im Korb, heitere Szene; 22.20 Kamerad, wo bift due; Donnerstag, 21. Oktober: 10.30 Sendepauſe; 18 Wir Jungen am Werk, aus der Arbeit der HJ. 19.15 Berühmte Orcheſter; 20.15 Schön iſt das Soldakenleben; 21.15 Kammermuſik; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 22. Oktober: 10 Die Verwandlung des Waldes, Hörfolge; 10.30 Die portliche Winterarbeit der HJ.) 10.45 Sendepauſe, 18 Kompoſitionen von Profeſſor Heinrich Caſſimir; 19.15 Stutt⸗ gart ſpielt auf; 20 Keine Zeit— Zeit genug, heiteres Spiel; 21 Sinfonie Nr. 2 C⸗moll von Ankon Bruckner; 22.30 Joſef⸗ Haydn⸗Konzert; 22.45 Zu Unterhaltung und Tanz. Samstag, 23. Oktober:. 10 Paul de Lagarde, Hör ge; 10.30 Sendepauße; 15 Wer recht in Freuden wandern will, was machen wir am Sonntag?; 16 Stuttgart ſpielt auf, heitere Muſik zum Wochenende; 18 Tonbericht der Woche; 19.10 Die Blätter fallen... Herbſtliederkantate; 19.30 Jägerlatein und Köh⸗ lerglaube, heiteres Spiel; 20 Wie es euch gefällt, 22.30 Tanz⸗ Re (6. Fortſetzung. Der rote Kid Dann krachte der unglückliche Frackbeſitzer gegen einen Tiſch— und die ſchönſte Holzerei fing an. Plötzlich bel⸗ lerten Schüſſe dazwiſchen. Johnny hatte ſeinen Her Colt gezogen und ſchoß bedächtig die Petroleumlampen aus, die von der Decke herabbaumelten. Und dann war alles ſtill. Glasſcherben kniſterten, und ſogar das Tropfen des betroleums wurde hörbar. „Hier kriegen wir wohl nichts mehr zu trinken,“ meinte Johnny neben mir.„Alſo, Boys— Zeit iſt Geld!“ Wie richtig dieſer Ausſpruch war, bewies uns übri⸗ gens am anderen Morgen ſchon die Gerichtsverhandlung. Schnell war damals die Juſtiz. Sogar ein Lokaltermin wurde anberaumt. Aber als ſich der Richter überzeugt hatte, daß die angeſchoſſenen Lampen zwei Fuß über den Köpfen der Tanzenden gehangen hatten, ſtellte er feſt, daß keinerlei Gefahr für Leib und Leben vorhanden geweſen ſei. Und Johnny bekam fünfzig Rupees Geldſtrafe, Kid zwanzig, und wir anderen je fünf—“ „Die ich bezahlt habe,“ Erlebniſſe am afrikaniſchen Lagerfeuer Von F. G. SCHMID T-OLDEN Der Dicke wurde erſt wieder vergnügt, als Pat den Vorſchlag machte, in ſeiner Vertretung den Elefanten auf⸗ zulauern. Er mußte ſich aber verpflichten, Mac Millans Elefantenbüchſe zu benutzen und keine Anſprüche an das erbeutete Elfenbein zu ſtellen. Als uns dann der dicke Mann ſeine Haubitze zeigte, wurde Pat unſere Abmachung faſt wieder leid. Zwanzig Unter Elfenbein wilderern und grogtierfàn Pfund wog die Doppelbüchſe und verfeuerte Bleigeſchoſſe mit Stahlkern Kaliber 8, kugeln des entſprechenden Durchmeſſers ein engliſches Pfund wogen. Und als Treibmittel dienten jedem Ge⸗ ſchoß achtzehn Gramm Schwarzpulver. „Aber die Wirkung iſt auch großartig!“ beruhigte Mac Und was das zu bedeuten hatte, das wo! am ſelben Tage. 8285 9 3 A Pat auf Siefantenjſage Kurz vor Sonnenuntergang zog er los. Der Voy, der ihn führen follte, hieß Kiberiti— Streichholz—, und hatte ſeinen Beinen abgeleitet. Namen offenbar von ſeinen ſpindeldürren Er ſchwankte vor Pat her unter der Laſt eines Klappſtuhls, grinſte Mac Millan vergnügt. „Bezahlt habe ich auch bei der geſalzenen Goldmine— und zwar tüchtig. Jetzt bin ich darin vorſichtig gewor⸗ den]!“ „Geſalzene Goldmine? Wie war denn das?“ fragte Mr. Bags aus ſeiner Ecke. „Oh— eine Sache für „Grünhörner,“ puſtete der dicke Mac.„Gold gibt es ja hier überall. Am meiſten wohl unten im Süden am Lupafluß. Aber das wußten wir damals natürlich nicht. Und wir waren hocherfreut, als ein Proſpektor in Nai⸗ robi auftauchte und uns Nuggets zeigte, die er in der Gegend vom Baringoſee ge⸗ funden hatte. Das Goldriff wollte er auch entdeckt haben, das in die Tiefe führte, und zu deſſen Ausbeutung Kapi⸗ tal gehörte. So kam er auf mich. Und dann ritten wir nach Norden. Unter mir bra⸗ chen zwei Maultiere zuſam⸗ men—“ „Trotzdem Sie damals ſo ſchlank waren wie Mr. Bags?“ warf Pat treuherzig ein. einer Flaſche Whisky als Zielwaſſer und der plum⸗ pen Kanone. Der Irlän⸗ der ſelbſt hatte genug an den beiden überlebens⸗ großen Patronen. Mac Millan hatte ihm beim Abſchied recht herz⸗ lich„viel Glück“ ge⸗ wünſcht, und mißtrauiſch äugte er umher, ob ihm ein altes Negerweib über den Weg laufen würde. Aber alles war wie aus⸗ geſtorben— und ſo kehrte er leider nicht um. Unter gigantiſchen Urwaldbäumen am Rande der Pflanzung baute Pat dann ſeinen Stuhl verdeckt auf und ſchickte den Boy nach Hauſe. Die mit den rieſigen Patronen gela⸗ dene Büchſe über den Knien, wartete er dann geduldig der Dinge, die da kommen ſollten. Kurz nach Sonnen⸗ untergang bricht faſt ohne Dämmerung die Nacht an. „Ja— trotzdem. Wir wollten eben ſchnell hinkom⸗ men. Und der Proſpektor grub und ſchaufelte und zeigte uns endlich auch das Goldriff. Das Granitgeſtein war dort mit reinem Gold geſprenkelt. Ich brach ein paar ordentliche Brocken los und ſchrieb dem Proſpektor gleich an Ort und Stelle einen tüchtigen Scheck aus. Mit dem er verſchwand. Der Schweinehund— der niederträchtige!“ „Aber Sie hatten doch dafür die Goldmine?“ „Eine geſalzene ſogar. Der Burſche hatte einfach eine ſchöne dicke Goldkugel Kaliber 12 in ſeine Flinte geladen und auf den Felſen abgefeuert. Dann Erde und Steine darüber geſchaufelt und mich dieſen Reichtum finden laſ⸗ ſen. Die Nuggets, die er uns in Nairobi gezeigt hatte, ſtammten von wer weiß wo!“ Mac Millan ſchnaufte ärgerlich. „Wo ſind eigentlich die verwegenen Geſellen geblie⸗ ben?“ fragte ich, um ihn abzulenken. „Der rote Kid hat in Fort Hall eine Kneipe. Johnny iſt bei der Büffeljagd verunglückt, Tarlton auch— durch ſeine Heirat.— Aber, Sie werden es mir nicht übelneh⸗ men, wenn ich ſchlafen gehe.“ Der Dicke verabſchiedete ſich herzlich und ſtampfte hinaus. Dieſe Elefanten zertrampeln alles Am anderen Morgen kamen wir erſt ziemlich ſpät aus unſeren ſchönen Fremdenzimmern. Mac Millan war ſchon lange munter und empfing uns am Frühſtückstiſch. „Und jetzt will ich Ihnen meinen Garten und die an⸗ ſtoßenden Teile der Pflanzung zeigen,“ meinte er endlich. „Es wird zwar nicht allzu ſchön ausſehen— wie mir mein Aufſeher ſchon heute früh berichtet hat. Na— die Leute übertreiben ja glücklicherweiſe meiſtens!“ Wir gingen über gut angelegte Wege durch pracht⸗ volle Gartenanlagen. An einer Ecke erwartete uns der Aufſeher und führte uns weiter. Und bald überzeugten wir uns davon, daß der Mann mit ſeiner Meldung nicht übertrieben hatte. Der dicke Mac weinte faſt, als uns der Aufſeher die Verheerungen zeigte, die die Elefanten auf dem Beſitztum angerichtet hätten. Kaffee⸗ und Teeſträucher waren ihrer Zweige beraubt oder in den Boden getrampelt, Frucht⸗ bäume und Ananaskulturen verwüſtet. „Wenn ich ſo ein Hering wäre wie Sie,“ meinte Mac giftig,„dann würde ich den Dickhäutern bis in ihre Bam⸗ buswälder und Urwalddickichte folgen und mich den Teu⸗ fel um Schongeſetze kümmern, aber ſo——“ Er ſah weh⸗ mütig auf ſeinen maſſigen Leib. „Gerade haben wir Vollmond,“ ermunterte ich.„Sie könnten wunderbar anſitzen!“ Mae Millan ſah mich entgeiſtert an.„Ausgeſchloſſen,“ meinte er dann betrübt,„ich bin kein Jäger, und in der Nacht muß ich ſchlafen! Und das weiß auch der Wild⸗ inſpektor— und deswegen hat er mir auch die Schuß⸗ erlaubsnis ſo bereitwillig gegeben! Der reine Hohn!“ Erlegter Elefantenbulle mit zwei lebenden Kühen in Oſtafrika. Im Urwald herrſcht tiefe Dunkelheit, und nur ge⸗ gen die Lichtung hin ſind die Umriſſe der Bäume und Aeſte erkennbar. All⸗ mählich ſteigt der Mond höher und überflutet die zauberiſch ſchöne Land⸗ ſchaft mit ſilbernem Licht. Nachtaffen kichern und ſchnalzen über ihm, und lautlos umſtreichen ihn Eulen und Nachtſchwal⸗ ben. Kleines Getier kni⸗ ſtert im dürren Laub. Hyänen ſchleichen ſcheu durch das Unterholz nach den menſchlichen Behau⸗ ſungen, um dort nach Aas und Abfällen zu ſuchen. Tauſende von Leucht⸗ käfern tanzen durch die dunklen Blätter— der Urwald iſt zu ſeinem nächtlichen Leben erwacht. Regungslos hockt Pat Stunde um Stunde. Eiſi⸗ ger Wind ſtreicht von den Gletſchern des Kenia, und fröſtelnd angelt er nach dem Zielwaſſer unter ſei⸗ nem Sitz. Plötzlich ſind die Ele⸗ fanten da. Lautlos wiegen ſich die rieſigen Leiber geſpenſtiſch im Mondlicht— ſchie⸗ ben ſich durcheinander und kommen äſend langſam näher. Der Anſitz liegt an einem mit faſt reifen Ananas⸗ ſtauden bewachſenen Teil der Pflanzung. Eine alte Ele⸗ fantenkuh, erſchreckend hoch und mager, marſchiert an der Spitze. In dem Ananasfeld angelangt, verteilen ſich die im blaſſen Mondlicht unheimlich wirkenden Dickhäuter, um gemächlich die ſaftigen Früchte zu verſchlingen. Ein Bulle, deſſen Elfenbein ſilberweiß leuchtet, ſcheint ein be⸗ ſonderer Feinſchmecker zu ſein. Er ſchiebt die Frucht nicht ſo ohne weiteres in das weit geöffnete Maul, ſondern entfernt erſt durch Schwenken mit dem Rüſſel ſorgfältig alle anhaftende Erde. Als er etwa zehn Meter ſeitlich der Herde ſteht, hebt Pat langſam die ſchwere Büchſe an die Wange. Erfah⸗ rungsgemäß ſchießt man bei ſchlechter Beleuchtung ſtets zu hoch. Außerdem liegt das Herz des Elefanten ſehr tief — hängt förmlich zwiſchen den Vorderbeinen. das heißt alſo, daß acht Rund⸗ gern Als er„gut drauf“ iſt, zieht er den rechten Abzug ab Ein gewaltiger Feuerſtrahl ſchießt aus dem Rohr und be⸗ leuchtet ſekundenlang die grauen Rieſenleiber. Im ſelben Augenblick wird Pat zurückgeſchleudert hört noch das Krachen des zuſammenbrechenden Stuhles unter ſich— und dann ſtürmen die Dickhäuter durch das knatternde Unterholz rechts und links von ihm— wirbeln Staub. Aeſte und Laub durcheinander wie raſende Laſt⸗ autos. Als er nach der Büchſe greifen will, die zwiſchen den Trümmern des Stuhles und den duftenden Splittern geſtellt.— der Flaſche liegt, merkt er mit Schrecken, daß ſein rechter Arm leblos herabhängt. Fade und ſüßlich läuft aus einer Stirnwunde Blut in den Mund. Weit binten im Urwald hört Pat dann dumpfes Stöhnen und einen polternden Fall. Dann wird alles ſtill. Selbſt die Hyänen haben ihr häßliches Lachen ein⸗ Vergebens ſucht er in ſeinem dröhnenden Schädel nach einer Erklärung. Wenn ihn ein Elefant überrannt hätte, ſo wäre er wohl kaum ſo glimpflich da⸗ Mit tödlichem Schuß iſt der Urwaldrieſe im Dickicht niedergebrochen. Aufnahmen(2) Scherl-Bilderdienſt— M. vongekommen. Mit Freuden ſtellt er dann feſt, daß der Arm nicht gebrochen iſt. Die Taſchenlampe wagte er nicht anzuknip⸗ ſen, da gereizte Dickhäuter— im Gegenſatz zu Raubtieren — das Licht angreifen. Aber als er beim Mondlicht den linken Hahn in Ruh ſetzen will, wird ihm vieles klar, Durch die Erſchütterung des Schuſſes war auch der linke Hahn abgeſchnappt, und beide Schüſſe waren faſt gleich⸗ zeitig losgegangen. Und den furchtbaren Rückſtoß von 36 Gramm Pulver hatten weder Pat noch ſein Stuhl ver⸗ tragen. Ein Stoßzahn zur Beoh nene Den eigentlichen Grund dieſer Tragikomödie erfuhren wir aber doch erſt nach Pats Rückkehr. Mac Millans Wut auf die Elefanten war größer als ſeine balliſtiſchen Kennt⸗ niſſe. Um alſo die geprieſene Wirkung der Patronen zu erhöhen, hatte er in jede Hülle das rauchloſe Pulver einer Cordite-Patrone dazugeſchüttet. Ein Wunder war es, daß Pat bei dieſer Ladung die alte Elefantenbüchſe nicht in Stücken um die Ohren geflogen war. Um ihn zu verſöhnen, bot ihm Mac Millan den einen Stoßzahn des erlegten Elefanten an. Pat wählte den linken, der ihm bei Abgabe des Schuſſes zugekehrt war— und einträchtig wanderten wir am nächſten Morgen an den Schauplatz des nächtlichen Abenteuers. Etwa 200 Meter vom Anſchuß entfernt ſchimmerte der Schädel des zuſammengebrochenen Rieſen grau durch das Gewirr der Dornen. Und als wir uns auf etwa zwanzig Schritte genähert hatten, blieb der dicke Mae ſchnaufend ſtehen. Seine Augen quollen förmlich aus den Fettpolſtern, und die geſpitzten Lippen ſchnappten hörbar nach Luft. Verſtändnisvoll und etwas ſchadenfroh drückte ich ſeine Fauſt. Der Elefant trug nur einen Stoßzahn— den linken——. Als wir am übernäch⸗ ſten Tage nach dieſem Aben⸗ teuer unſer Auto beſtiegen, ſchmunzelte Pat zufrieden: „Das war eine prachtvolle Unterbrechung unſerer Sa⸗ fari. Und der gute Mac Nil⸗ lan gönnt mir ſicher den er⸗ beuteten Zahn. Er hat ja ſogar ein Ohr und zwei Ele⸗ fantenfüße für mich präpa⸗ rieren laſſen. Jetzt wird Kitty ſagen: O, fein, Patty, daß du das alles mitgebracht haſt. Nur fehlt—“ Glücklicherweiſe erſchien in dieſem Augenblick Mac⸗ Millan an unſerem Wagen, um ſich zu verabſchieden. „Ein paar Tage hätten Sie doch noch bleiben kön⸗ nen,“ ſchnaufte er.„Wer weiß, in wieviel Jahren wir uns vielleicht mal wieder ſehen!“ „Das kommt manchmal unverhofft und ſchneller, als man denkt,“ rief Pat ſchon im Abfahren. 5 Er wollte wohl ſeine Beute in Sicherheit bringen und ahnte ſelbſt nicht, wie ſchnell ſeine Worte in Erfül⸗ lung gehen ſollten. Aber ſchon am Abend verbreitete ſich im Lagerraum unſeres Autos ein peſtilenz⸗ artiger Geſtank. Die Elefan⸗ tenſäulen und das Ohr wa⸗ ren doch zu wenig ſachgemäß behandelt worden. „By Jove,“ ſchrie Pat erſchrocken,„wenn das mein Sweetheart hört, daß ich hier die ſchönen Trophäen ver faulen laſſe, dann—“ a „Dann wird ſie ſagen: Pat, warum haſt du ſie nicht rechtzeitig nach Nairobi gebracht, wo es eine Menge Ge ſchäfte gibt, die ſich darauf verſtehen!— Und des wegen reiſe voraus, Pat, und erwarte mich in Nairobi Ich werde die letzten Tage benutzen, um mit Mr. Bags mic 8 18 ſchöne Aufnahmen zu machen. Nairobi lockt mi nicht. Damit war Pat einverſtanden. Und der lange Ame rikaner war aufrichtig dankbar, daß ich mit ihm e fuhr. Wir brachten unſeren glückſtrahlenden Irländer mi ſeinen Trophäen nach Fort Hall, von wo er gute Reise; verbindung nach Nairobi hatte. Bags und ich fugte nur von unſeren Boys begleitet, wieder hinaus ins oll. 5(Schluß folgt.) — — Die Jugend von heute iſt der Staat von morgen. 8 5 1 E 5 5