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Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 9. 37: 1150 N, Jahrgang Montag, den 25. Oktober 1987 — Kommunalpolitiſche Woche Eröffnung der Lehr⸗ und Leiſtungsſchau der badiſchen Gemeinden. Karlsruhe, 25. Oktober. Eine machtvolle Kundgebung bildete der Auftakt der Kommunalpolitiſchen Woche. Im dichtbeſetzten Konzerthaus verſammelten ſich 1150 badiſche Bürgermeiſter und darüber hinaus in ſehr großer Zahl die in der Gemeindeverwaltung lätigen Perſonen zum Appell und 1 zur feierli⸗ chen Eröffnung der Lehr⸗ und Leiſtungsſchau der badiſchen Hemeinden 1937. Die hohe Bedeutung dieſes Ereigniſſes im Leben unſerer gemeindlichen Selbſtyerwaltung wurde beſonders unterſtrichen durch die perſönliche Teilnahme des Reichsminiſters Dr. Frick und des Reichsleiters Fiehler. 5 Nachdem die Ouvertüre zur Oper„Roſamunde“ von Franz Schubert verklungen war, betrat der Gauamtsleiter des Amtes für Kommunalpoliti ö Oberbürgermeiſter Dr. Kerber, das Rednerpult, um den Sinn und Zweck der Lehr⸗ und Leiſtungsſchau darzulegen und mitzuteilen, daß rund 10000 in der praktiſchen Gemeindearbeit ſtehende Partei⸗ und Volksgenoſſen in dieſen Tagen die Gauhauptſtadt be⸗ ſuchen werden. Er ſtellte den Erfolg der im Auguſt vorigen Jahres eingeleiteten kommunalpolitiſchen Schulung feſt uͤnd erklärte, daß die Lehr⸗ und Leiſtungsſchau keinen Rückblick geben, ſondern in die Zukunft weiſen ſoll, indem ſie den kein lehrhaften ſchulungspolitiſchen Charakter in den Vor⸗ dergrund ſtellt. Pg. Dr. Kerber richtete dann an den Reichs⸗ innenminiſter im Namen der badiſchen Gemeinden beſon⸗ ders herzliche Begrüßungsworte. In der Kommunalpolitik, o fuhr der Redner fort, hat den ausſchließlichen Führer⸗ anſpruch die Partei. Fachliches Wiſſen iſt unent⸗ behrlich, es kann aber für die Gemeinſchaft nur von Er⸗ folg und Segen ſein, wenn es von echter nationalſo⸗ zigliſtiſcher Gesinnung getragen iſt. Die welt⸗ anschauliche Sicherheit iſt die erſte Vorausſetzung, die wir dan den Verantwortlichen in der Gemeinde verlangen müſſen. Der Redner erklärte zum Schluß, die Lehr⸗ und Leiſtungsſchau und die Kommunalpolitiſche Woche hätten eihen doppelten Sinn: Sie ſollen den maßgeblichen Oemeindevertretern jene Reife zur eigenen Verantwort⸗ lichkeit ſichern, die der Staat von der Selbſtverwaltung ordern muß, weiter ſoll durch eine zielklare Kommunal⸗ politik unſerem Gauleiter ein Inſtrument in die Hand ge⸗ geben werden, auf deſſen Wirkſamkeit er ſich im Kampe um das politiſche und weltanſchauliche Ziel der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung verlaſſen kann.(Lebhafter Bei⸗ fall) Nunmehr ergriff Gauleiter und Keichsſtatthalter Wagner das Wort. Welche Bedeutung der Reichsinnenminiſter als gller der älteſten und erſten Mitarbeiter des Führers der Abeit der Gemeinden beimeſſe, habe er dadurch zum Aus⸗ Auck gebracht, daß er den Gemeinden die Selbſtverwal⸗ allg gegeben habe. Wenn der Gau Baden, ſo fuhr der zalleiter fort, ſich entſchloſſen hat, eine Lehr⸗ und Lei⸗ füngsſchau vorzubereiten, ſo geſchah dies in der Ueber⸗ kühung von der Wichtigkeit der Gemeinden im Leben des Flanes Die verantwortlichen Männer in der Gemeinde id heute nicht mehr belaſtet durch das unproduktive par⸗ mentariſche Syſtem von einſt, ſie ſind heute frei in der beit für die Gemeinden und für den Staat. Die Ge⸗ nleinden ſtehen mitten im nationalſozialiſtiſchen Staat und Klelligen ſich an der ſchöpferiſch aufbauenden Tätigkeit des Antes, wie auch an der Arbeit um den Lebenskampf der glton. Was die Gemeinden zum Aufbau der Kultur und ſurſchaf zu leiſten vermögen, das zeigte ſich in den Lei⸗ fungen im erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Regie⸗ 90, Der Aufbau iſt nicht denkbar ohne die Arbeit dek geteinden, die ſie einſetzen in der Erfüllung der Ver⸗ ſlächungen, die ihnen der Staat. hat. Die Ge⸗ lenden nehmen heute lebendigen regen Anteil an dem ſolltiſchen, ſozialpolitiſchen, raſſe⸗ und geſundheitspoliti⸗ chen zeben unſeres Volkes, ſie nehmen großen Anteil an ſer Wirtſchaft, an der Wirtſchaftspolitik und am kulturel⸗ „ 1 eben des deutſchen Volkes. Die Bürgermeiſter 10 ie Verantwortlichen in der Gemeinde können in dem Maße zum kulturellen und wirtſchaftlichen Schaffen tragen wie nie zuvor. Die Lehr⸗ und Leiſtungsſchau ſoll neue Ideen, Anre⸗ f fegen und Richtlinien geben. Wenn wir ſie durchwan⸗ 10 werden wir empfinden, daß noch nie eine Schau aulcher Art von ſolcher Eindringlichkeit und 9595 anſellung war. Der Gauleiter dankte in dieſem Zu⸗ duumenhang dem Gauamtsleiter Pg. Dr. Kerber für die dülhübcung der Lehrſchau und nicht minder für die vor⸗ nüglche Arbeit im Amte für Kommunalpolitik, die ſich gttsrordentlich fruchtbar ausgewirkt hat. Beſondere An⸗ ſce nung zollte der Gauleiter der ſchulungspolilt⸗ 1 10 0 Lätigkeit, die die Kräfte freigemacht haben, die indodleien zum Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates 10 er Gemeinden Es gebe keinen Bürgermeiſter und nien Gemeindebeamten, der Pg. Dr. Kerber nicht dankbar labe dafür, daß er den Weg wies für eine erfolgreiche demel; zu nationalſozialiſtiſchen Staat und im Dienſte der kholk aden und damit im Dienſte unſeres großen Führers ütler(Lebhafter Beifall) ö 1 her Dt 98 ſogann, ſtürmiſch begrüßt, Reichsinnenmini⸗ Mit dem Geſan ionallie die Feier⸗ beende g. der Nationallieder war die Feier⸗ Guhl 5 t. Es folgte die Beſichtigung der Schau in der Aheſtellungs halle. N 8 8 de auch 2. Blatt„Leiſtungsſteigerung der Gemeinde“ uſprache Dr. Fricks.) Roland Strunk In Verteidigung ſeiner Ehre gefallen. Der„Völliſche Beobachter“ ſchreibt: Mitten aus einem Leben der Arbeit und des Kampfes heraus entriß uns der Tod unſeren Kameraden und lang⸗ jährigen Mitarbeiter, Rittmeiſter a. D. SS.⸗Hauptſturm⸗ führer Roland E. Strunk: Von ſeiner letzten großen Indienreiſe im Dienſte des „Völkiſchen Beobachters“ und im Anſchluß daran aus den Wehrmachtmanövern zurückgekehrt, wurde er ohne ſein Verſchulden in eine Lage geſtellt, die ihn nach überkom⸗ menen Ehrauffaſſungen veranlaßte, dem Verletzer ſeiner und ſeiner Familie Ehre mit der Waffe in der Hand ent⸗ egenzutreten. In Verteidigung ſeiner und ſeiner Familie Ehre iſt Roland E. Strunk ein Opfer eines von ihm für notwendig erachteten Zweikampfes geworden. Wir, ſeine Kameraden und Mitarbeiter, ſtehen erſchüttert vor der Tatſache, daß einer unſerer beſten und befähigtſten Be⸗ rufskameraden unverdient das Opfer eines Schickſals werden mußte, deſſen Sinn wir nur ſchwer faſſen können. Deutſche Ordens auszeichnungen für italieniſche Perſönlichkeiten. Aus Anlaß des Beſuchs des italieniſchen Regierungs⸗ chefs Benito Muſſolini hat der Führer und Reichs⸗ kanzler eine Reihe von italieniſchen Perſönlichkeiten durch Verleihung des Verdienſtordens vom Deutſchen Adler ausgezeichnet. Das Großkreuz haben u. a. erhalten: der Sekretär der National⸗Faſchiſtiſchen Partei, Miniſter Achille Sta⸗ race, Juſtizminiſter Dr. Arrigo Sol mi, Unterſtaats⸗ ſelretär im Außenminiſterium Guiſeppe Baſtianini, Unter⸗ ſtaatsſekretär im Miniſterium des Innern Guido Buffa⸗ rin. Chef der Polizei im Miniſterium des Innern Arturo Bocchini, der italieniſche Botſchafter in Berlin, Dr. Ber⸗ nardo Attolico. 128 Jahnenübergabe an 136 Truppenteile. um kommenden Dienstag wird der Reichskriegsmini, ſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmar⸗ ſchall v. Blomberg, im Beiſein des OPerbefehlshaberg des Heeres, Generaloberſt Frhr. v. Fri. ſch, auf dem Platz vor dem Kurhaus in Wiesbaden 136 Truppenteilen des 5., 9., 12. und 13. Armeekorps ſowie der 29 Diviſion und der 2. Panzerdiviſion neue Fahnen übergeben. Die Feier an der die Kommandierenden Generäle der genannten Ar⸗ meekorps, die Kommandeure der beteiligten Truppenteile und zahlreiche Ehrengäſte teilnehmen werden, wird für Wiesbaden und alle in Frage kommenden Truppenteile ein Tag der Freude ſein. Die Fahnenkompagnie wird von Truppen des Standorts Mainz⸗Wiesbaden geſtellt, die auch im Anſchluß an die Fahnenübergabe auf der Wilhelm: ſtraße die Parade vor dem Oberbefehlshaber der Wehrmach ausführt. Nach der Feier wird vorausſichtlich Generalfeld⸗ marſchall v. Blomberg im Kurhaus noch einige Zeit im Kreiſe der an der Feier beteiligten Offiziere und Ehrengäſte verweilen. 2** 7 N* Italiens friedliche Abſichten Muſſolini über das Verhältnis zu Aegypten. Die ägyptiſchen Blätter hatten ſich in der letzten Zeit eingehend mit der Verſtärkung der italieniſchen Garni⸗ ſonen in der Aegypten benachbarten Kolonie Libyen be⸗ faßt und aus den italieniſchen Truppenſendungen die Folgerung gezogen, daß Italien beſondere Ziele mit Aegypten verfolge. Nun veröffentlicht die ägyptiſche Zei⸗ tung„Al Miſri“ eine Unterredung ihres Direktors mit Muſſolini, die die Beziehungen zwiſchen Italien und Aegypten in eindeutiger Weiſe klarſtellt und gleichzeitig alle falſchen Deutungen widerlegt. a Der Duce wies auf die mehrfachen Erklärungen hin, wonach die Abſichten Italiens gegenüber Aegypten völlig friedlich und freundſchaftlich ſeien. Italien ſei bereit, hierfür auch Garantien zu geben, wenn dieſe auf Gegen⸗ ſeitigkeit beruhten. Italiens Mittel meerpolitil de auf Frieden und Zuſammenarbeit mit allen anderen Mächten ab, aber es werde nicht dulden, daß der Kom⸗ munismus ſich im Mittelmeer ausbreite. Es ſei ein leichtfertiger Irrtum, zu glauben und zu 15 haupten, daß der Iflam als ſolcher auf der anderen Seite des Mittelmeeres eine unerſchütterliche Mauer gegen den Kommunismus bilde.. In ſeinen weiteren Ausführungen Fee Muſſo⸗ lini, daß die muſelmaniſchen Miſſionen in e be gleichen Erleichterungen genießen könnten, wie 8 Miſſionen auch. Italien ſei zur Reſpektie 177 75 er Verträge bezüglich der Intereſſen Aegyptens am Tanaſee bereit. Vom BON zur Frauenſchaft Einreihung der 21jährigen vollzogen. N a Am 24. Oktober wurden überall im Reich die 21jäh⸗ rigen Mädel des BDM., ſoweit ſie nicht Führerinnen ſind, in die Jugendgruppen der NS.⸗Frauenſchaft über⸗ wiefen. Damit iſt für ſie ein weſentlicher Abſchnitt ihrer 5 ung und Ausrichtung abgeſchloſſen. Körperlich er⸗ 1610 0 aufgeſchloſſen für alle Fragen der Ge⸗ genwart, bereit zum tätigen Einſatz für ihr Volk, ſo ver⸗ laſſen die Mädel den BDM. Sie werden nunmehr in der Frauenſchaft im gleichen Sinne ihren Dienſt weiter aus⸗ üben. — Nr. 249 Vor dem faſchiſtiſchen Generalappell Freude über Teilnayme der deutſchen Abordnung. Rom, 25. Oktober. Ganz Italien ſchickt ſich an, den 15. Jahrestag des Marſches auf Rom, der auf den kommenden Donnersta fällt, mit ganz beſonderer Feierlichkeit zu begehen. Au dieſes Jahr werden an dieſem höchſten faſchiſtiſchen Gedenk⸗ tag zahlreiche Gebäude, Waſſerwerke, Straßenanlagen feierlich ihrer Beſtimmung übergeben. In der Provinz Littoria, dem vollkommen ent⸗ lumpften früheren pontiniſchen Gebiet, wird Muſſolini am 29. Oktober die vierte Siedlungszentrale Aprilia eröffnen. Den Höhepunkt der diesjährigen Feier zum Marſch auf Rom bildet der erſte große Generalappell der Faſchiſtiſchen Partei, zu dem 100 000 führende Perſönlich⸗ keiten und politiſche Leiter aus ganz Italien nach Rom aufgeboten werden. Darüber hinaus enthält dieſer General⸗ appell, der im Forum Muſſolini abgehalten wird, noch eine ganz beſondere Bedeutung durch die erſtmalige An⸗ weſengeit einer amtlichen Abordnung der NSDAP unter dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, deren Erſcheinen von ganz Italien und im beſonde⸗ ren von der Hauptſtadt des Faſchismus im voraus mit der größten Freude begrüßt wird. Man ſieht darin eine neue Bekräftigung der deutſch⸗ italieniſchen Solidarität und Freundſchaft, die vor wenigen Wochen bei der Völkerkundgebung auf dem Maifeld in Anweſenheil des Führers und des Duce einen ſo ſtarken Ausdruck erhalten hat. Die geſamte italieniſche Preſſe verzeichnet daher mit lebhafteſter Genugtuung die parteiamtlichen Kommentare, die unter ſtärkſter Betonung der geiſtigen Verbundenheit der beiden Bewegungen und der politiſchen Solidarität der beiden Länder abgedruckt werden. Kameradſchafts block gegen Bürokratie Der Poſtbeamte ſteht im Dienſt der Volksgemeinſchaft. Der letzte Tag des Erſten Deutſchen Beamtentages im Kongreßſgal des Deutſchen Muſeums in München erhielt be⸗ ſondere Bedeutung durch eine große, richtungweiſende Rede des Reichspoſtminiſters Dr. Ohneſor ge. Der Reichsminiſter legte dar, daß ihm bei Antritt ſeines Amtes zwei Wege offen⸗ geſtanden hätten, die Poſt zu einem zuverläſſigen Werkzeug der Staatsführung zu machen. Einmal beſtand die Möglichkeit, an dem beſtehenden Alten anknüpfend, mit der Bürokratie einen Pakt zu ſchließen; das ſei für ihn nicht in Frage gekommen. Er habe ſich deshalb entſchloſſen, einen vollkommen neuen Weg zu gehen, den des engen Kameradſchaftsblocks, wie er für ein vertrauensvolles Arbeiten und Zuſammen⸗ arbeiten und für die Erringung von Höchſtleiſtungen uner⸗ läßlich ſei⸗ „Zur Erhaltung des Vertrauens des Volkes“, ſo erklärte der Miniſter weiter,„iſt es erforderlich, daß für die Perſonen, die die Nachrichten zu übermitteln haben, unbedingte Garantie geleiſtet wird. Zu einer ſolchen Garantie iſt aber auch nur der Staat befähigt, denn deſſen ureigenſter Zweck iſt es ja, für die Erhaltung und Förderung der Gemeinſchaft der Volks⸗ genoſſen zu ſorgen und damit alle die Gemeinſchaft ſtörenden Umſtände zu beſeitigen und die Gemeinſchaftsfördernden zu ſchützen. Die Angehörigen der Reichspoſt ſind Wahrer und Hüter eines der wichtigſten Güter der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft, des Poſtgeheimniſſes. Sie haben ſich in gleicher Weiſe gemeinſchaftlich für den Schutz des Geiſtes⸗ und Gedankengutes einzuſeßen, das uns zur Ueber⸗ mittlung anvertraut wied. Dieſes Vertrauen iſt nach unſerer Auffaſſung die wichtigſte Grundlage des Nachrichtendienſtes. Die Kameragdſchaft aller Schaffenden der Reichspoſt ſteht“, ſo ſchloß der Miniſter,„zu jedem Einſatz für den Führer bereit.“ Ausſchreitungen in Danzig Am Samstag ſind in Danzig, meiſt in den Straßen der Altſtadt in ungefähr 20 der ruͤnd 300 jüdiſchen Ladenge⸗ ſchäften die Schaufenſterſcheiben eingeſchlagen worden. Die NSDAP gibt zu dieſen Zwiſchenfällen die Erklärung ab. daß ſie mit dieſen Ausſchreitungen nichts zu tun hat. Sie hält es— wie das Gaupreſſeamt der NSDAP mitteilt— eigentlich für überflüſſig darauf hinzuweiſen. daß ihre Mit⸗ tef gegen den vorhandenen ſtarken füdiſchen Einfluß in der Danziger Geſchäftswelt andere ſein würden als das Ein⸗ ſchlagen von Schaufenſterſcheiben, die in den meiſten Fällen die Hausbeſitzer und die Verſicherungsgeſellſchaften zu be⸗ zahlen haben. Die Ns DA miß billigt deshalb die kindiſchen Aus⸗ ſchreitungen und hält es für notwendig, daß die gefaßten Täter, die übrigens nachweislich nicht Mitglieder der NS- DA ſind, exemplariſch beſtraft werden. Im übrigen weiſt die NS DA darauf hin, daß ſie durch den zuſtändigen Kreisleiter am Samstag in öffentlichen Re⸗ den dieſen vorhin gekennzeichneten Standpunkt bekanntge⸗ geben hat Die amtlichen Feſtſtellungen haben ergeben, daß bei den Zwiſchenfällen nur e zerſchlagen wurden, Perſonen jedoch nicht, in keinem Fall, angegangen oder gar verletzt worden ſind. e Die polniſchen Studenten wehren ſich Sie wollen nicht mitten unter Juden ſitzen Aſturien wird geſäubert Große Beute an Waffen und Munition Nach dem Zuſammenbruch der roten Aſturienfront haben die nationalſpaniſchen Truppen in verſchiedenen Gebieten Säuberungsaktionen durchgeführt und große Mengen Kriegsmaterial, das der Gegner im Stich ge⸗ laſſen hatte, geſammelt. Allein in den öſtlichen und ſüd⸗ lichen Abſchnitten wurden 14 Geſchütze und rieſige Men⸗ gen Munition geborgen. Die Zahl der Gefangenen und Ueberläufer in dieſem Abſchnitt überſteigt ſechstauſend. Das Kriegsſchiff„Ciscar“, das ſeit vielen Wochen den Hafen von Gijon nicht mehr verlaſſen hatte, wurde von den aſturiſchen Bolſchewiſten vor ihrer Flucht ver⸗ ſenkt. Die Unterſuchung durch nationalſpaniſche Marine⸗ fachleute hat ergeben, daß das Schiff in kurzer Zeit wieder flottgemacht und in Dienſt geſtellt werden kann. Außerdem verſenkten die Bolſchewiſten noch ein Unter⸗ ſeebot der Valencia⸗Machthaber, das jedoch nicht wieder gehoben werden kann. Der Verſuch der aſturiſchen Bol⸗ ſchewiſten, die Geſchütze durch Dynamitſprengungen ver⸗ wendungsunfähig zu machen, iſt mißlungen. In Gijon iſt eine große Anzahl von Kraftwagen und umfang⸗ reiches Sanitätsmaterial zurückgeblieben. In den Lazaretten befinden ſich über 1000 marxiſtiſche Kriegsbeſchädigte, darunter viele, denen Arme und Beine abgeſchoſſen wurden. Die Leitung des Lazaretts wurde ſofort von nationalen Aerzten übernommen, die die Verwundeten ſorgſam pflegen. Unter dieſen herrſcht große Empörung über die Flucht der marxiſtiſchen Führer, die in Frankreich ſorglos leben und ihre Opfer in Not und Schmerzen zurückgelaſſen haben. Maſſenflucht der Bolſchewiſten nach Frankreich Wie aus den franzöſiſchen Hafenſtädten Quimper und Lorient gemeldet wird, traf dort eine große Anzahl von Flüchtlingsſchiffen aus den Häfen der aſturiſchen Küſte nahe von Gijon und ferner in einer Reihe kleinerer Häfen der ſüdweſtlichen franzöſiſchen Atlantikküſte ein. Etwa zweihundert Flüchtlinge, darunter eine große An⸗ zahl Milizen in voller Ausrüſtung, wurden bisher an Land geſetzt, doch ſind noch große Flüchtlingstransporte unterwegs. Drei ſowjetſpaniſche Dampfer mit insgeſamt ſechshundert Flüchtlingen an Bord wollten auf der fran⸗ zöſiſchen Atlantikinſel Jeu anlegen, ſind aber von den Be⸗ hörden zurückgewieſen worden und befinden ſich noch auf dem hohen Meer. Die franzöſiſchen Behörden müſſen überall Sondermaßnahmen für die vorläufige Unterkunft und Beköſtigung der Flüchtlinge ergreifen. In Lorient ereignete ſich wieder ein bezeichnender Zwiſchenſall. Die wütende Mannſchaft eines einge⸗ laufenen ſowjetſpaniſchen Schiffes geriet mit dem Kapi⸗ tän des Dampfers„Somo“, der bereits eine Woche zuvor mit fünfzig„hohen aſturiſchen Perſönlichkeiten“ einge⸗ troffen war, in Streit. Die Matroſen warfen dabei den Bolſchewiſtenhäuptlingen u. a. vor, daß ſie vor ihrer Flucht aus Gijon etwa 40 Millionen Gold peſe⸗ ten geſtohlen haben. Oviedo endgültig befreit Die Hauptſtadt Aſturiens, Oviedo, die von den Bol⸗ ſchewiſten im Spätſommer vorigen Jahres eingeſchloſſen worden war, iſt befreit. Nach der Einnahme von Gijon und den ſich anſchließenden Säuberungsaktionen der Nationalen iſt jetzt der heldenmütige Widerſtand der Ver⸗ teidiger belohnt worden. Die Reſte der bolſchewiſtiſchen Einſchließungskrüfte, die zuletzt noch im Süden Oviedos ihre Stellungen zu halten verſucht hatten, haben ſich der nationalen Garniſon von Oviedo ergeben. Sofort nach der Uebergabe erteilte General Arranda Befehl, die ungeheuren Maſſen von Kriegsmaterial, über die die Belagerer verfügt hatten, zu ſichten. Es befinden ſich darunter 32 ſowjetruſſiſche Panzerwagen und Hun⸗ derte von Straßenpanzerwagen. Für die Menge der Munitionsvorräte iſt es bezeichnend, daß eine einzige bol⸗ ſchewiſtiſche 15⸗Zentimeter⸗Batterie über eine Reſerve von 5000 Granaten verfügte. Dazu kommen Tauſende von Ge⸗ wehren, Maſchinengewehren und große Sprengſtofflager. Nach einer Mitteilung Arrandas ſind auf Oviedo wäh⸗ rend der Belagerung ſchätzungsweiſe 120000 Granaten abgefeuert worden. In der Bevölkerung von Oviedo, die beſonders ſchwer gelitten hatte, überſteigt die Freude über die endgültige Befreiung alle Vorſtellungen. Mongtti grinſte hämiſch aus wachsbleichem Geſicht: „Nein! Beſtimmt ſind die beiden Damen nicht von Mäd⸗ chenhändlern entführt worden, ſondern es war ebenfalls ein Anſchlag auf dieſen verdammten Weltflug, mit dem Sie und Irrgang als moderne e ten Ihres Volkes die Welt ja doch nur ködern wollen! Sapriſti! Ich haſſe das Volk, dem Sie angehören— ja, ich haſſe es aus zwan⸗ zig Gründen! Und ich bereue nicht, mein Leben dafür eingeſetzt zu haben, daß das gelingen ſollte, was dazu an⸗ getan iſt, das deutſche Anſehen im Ausland zu ſchädigen, zu vernichten... Dieſer Ihr Weltflug, Dr. Zenker, iſt ja doch wohl weiter nichts anderes als eine Reklamefahrt für Ihr Land, nicht wahr... 2“ „Sie irren ſich, Monatti— Sie irren ſich gewaltig! Dieſe Fahrt hat mit Reklame nichts, gar nichts zu tun! Es würde ja doch zwecklos ſein, Sie vom Gegenteil zu überzeugen, denn Ihr— wohl auf ganz irrigen Anſchau⸗ ungen begründeter Haß gegen das deutſche Volk wurzelt zu tief und zu fanatiſch... Laſſen wir dieſe Erörterun⸗ en. Sprechen wir nicht weiter von Ihrer unbegreiflichen erblendung! Sagen Sie mir noch: Haben Sie auch den Baron Tſukamato getötet?“ „Ja!“ Es klang wie Triumph.„Das heißt, nicht ich tat es, ſondern Poppoff, der ebenfalls in meinen Dienſten ſteht. Der Japaner mußte verſchwinden, weil er unſere Pläne belauſcht hatte. Oh, ich weiß auch von ſeiner geheimen Botſchaften an Irrgang!.Es iſt ſchade, daß ich mein Werk nicht habe vollenden können.“ „Was planten Sie?“ „Die Vernichtung dieſes Schiffes unter 1 der Gefahr für das eigene Leben! Mein Plan ſtand feſt Eine aufſchlußreiche Gegenrechnung 148 000 Ausländer auf Seiten Valencias⸗ Die in San Sebaſtian erſcheinende Zeitung„El Diario Vasco“ bringt eine Aufſtellung, die ſich mit der Frage der ausländiſchen Freiwilligen befaßt. Der Artikel erinnert da⸗ ran, daß vom September 1936 bis b Mai 1937 über Port⸗ ou⸗Cerbere 60 000 Ausländer nach Sowjetſpanien gekom⸗ men ſind, die nach Sowjetvorſchrift in Albacete ausgeſtattet wurden und entſprechenden militäriſchen Unterricht erhiel⸗ ten. In Albacete arbeitete außerdem eine von Ausländern geführte„Generalſtabsſchule“, die Bolſchewiſten ausbildete. Der Leiter Stabsoffiziere für die dieſer Einrichtung iſt der franzöſiſche Kommuniſt Andre Marty. Zu Beginn dieſes Jahres wurden 40 000 ausländiſche Freiwillige bewaffnet, ausgerüſtet und zu militäriſchen Kampfeinheiten zuſammen⸗ gefaßt. Insgeſamt befanden ſich zu Beginn 1937 im bolſchewi⸗ ſtiſchen Teil Spaniens 90 000 Ausländer an den Fronten ſowie 58 000 in Keſerve, ſo daß der Valencia-Ausſchuß über eine militäriſche Hilfe von 148 000 Ausländern verfügte. Dazu kommt, daß der Oberbefehl aller inernakionalen Bri⸗ gaden in den Händen ſowjetruſſiſcher Offiziere liegt. Um Herkunft und Nationalität der ausländiſchen Hilfs⸗ ſtreitkräfte zu maskieren, bildete das bolſchewiſtiſche Ober⸗ kommando ſpäter ſogenannte„Gemiſchte Brigaden“, in die auch einige wenige Spanier eingereiht wurden. Noch nicht zahlenmäßig erfaßt iſt hier die ausländiſche Hilfe durch Lieferung von Kriegsmaterial insbeſondere aus Sowjetrußland, Mexiko und Frankreich. Politiſche Rundſchau 4. Jahrestagung der Akademie für Deutſches Recht. Der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichs miniſter Dr. Frank, hat die 4. Jahrestagung der Akademie für Deut⸗ ſches Recht auf die Zeit vom 30. bis 31. Oktober d. J. in der Hauptſtadt der Bewegung feſtgeſetzt. Reichsaußenminiſter Frei⸗ herr von Neurath wird über das Thema„Die politiſche Kol⸗ lektivitätsidee“ ſprechen An der diesjährigen Jahrestagung wird auch der italieniſche Juſtizminiſter Solmi teilnehmen. Auch Polen will wirkſchaftlich ſelbſtändiger werden. Vizeminiſterpräſident Kwiatowſki hielt vor Vertretern der polniſchen Preſſe eine längere Rede über die Bedeu⸗ tung des neuen polniſchen Zentral-Induſtriegebiets bei Sandomir. In dieſen⸗ Zuſammenhang wies er auch auf die Notwendigkeit hin, die wirtſchaftliche Ausrüſtung Po⸗ l ſich ſyſtematiſch auf dem Gebiete der Rohſtoffe ſtändigen. Um dieſe Ziele zu erreichen, ſei die des neuen Induſtriebezirks in der Mitte ens zu vergrößern, den inneren Markt zu erweitern und zu verſelb⸗ Errichtung des polniſchen Staates beſchloſſen worden Anordnung der Rektoren Sonderplätze für die Sonderplätze für Juden auch in Warſchauer Schulen. Der Vorbild der Warſchauer Hochſchulen, in denen auf jüdiſchen Hörer eingerichtet worden ſind, leiſten jetzt auch die Gym⸗ naſien und Mittelſchulen Folge. In einzelnen Schulen ha⸗ ben daraufhin die jüdiſchen Schüler die Schulgebäude ver⸗ laſſen, weil ſie ſich einer geſchloſſenen Abwehrfront gegen⸗ überſehen, die die Gemeinſchaft mit ihnen ablehnt. Jüdiſche Einwanderung in Paläſtina beſchränkt. Die jüdiſche Preſſe in Paläſtina greift außerordentlich heftig den nunmehr veröffentlichten Geſetzentwurf an, der auf Anregung des Peel-Berichtes die künftige Judenein⸗ wanderung nicht länger von der wirtſchaftlichen Aufnahme⸗ fähigkeit des Mandatsgebietes abhängig machen ſoll, ſon⸗ dern vorläufig dem britiſchen Oberkommiſſar die Entſchei⸗ dung überläßt, wie viele jüdiſche Einwanderer ins Land gelaſſen werden. Die Höchſtzahl iſt für die kommenden Mo⸗ nate zunächſt auf tauſend jüdiſche Einwanderer feſtgeſetzt worden. 1 Politiſche Zuſammenſtöße in Aegypken. Kairo, 25. Okt. Anläßlich der erſten Sitzung des Par⸗ aments kam es am Samstag in den Straßen Kairos zu zahlreichen Kundgebungen. Infolge der umfangreichen po⸗ lizeilichen Maßnahmen iſt es jedoch nur zu geringfügigen Zuſammenſtößen zwiſchen den Blauhemden und den Geg⸗ nern der Regierung gekommen Dagegen gab es in Gizeh bei Kairo 20 Leichtverletzte In Gamaliah kam es zwiſchen Blauhemden und andersgeſinnten Studenten zu einer Schlägerei, in deren Verlauf das Zeltlager der Blauhem⸗ den in Flammen aufging. und wäre in dieſer Nacht zur Ausführung gelangt— ſchade, nun iſt es nicht mehr möglich...“ Bekümmer!f ſenkte dieſer Fanatiker ganz großen Formates den Kopf „Handelten Sie im Auftrag Ihrer— oder ſagen wir lieber: im Auftrag einer Regierung, oder privat, Monatti!“ „Privat!“ antwortete er kurz, aber er log offenſichtlich „So haben Sie auch Gardins ermordet oder ermor⸗ den laſſen?“ „Nein!“ „Nein, denn er iſt von— Iſhijo Tſukamato erdolcht worden...“ „Das iſt nicht möglich!“ ſtieß Zenker hervor. „Sie lügen!“ rief Kardorff dem Italiener mit flam⸗ menden Aagen zu. „Ich ſpreche die Wahrheit!“ erwiderte Monatti achſel⸗ zuckend. „Weshalb?“ 5 „Auch das will ich Ihnen noch ſagen.“ Er lächelte ver⸗ Cindlich, aber es war das entſagende, verzweifelnde Grin⸗ ſen eines Menſchen, der vom Leben Abſchied nimmt, dem alles gleichgültig iſt.„Weil der Japaner nicht nur allein unſer Widerſacher war, ſondern auch der einer anderen Partei, die wir anfänglich gar nicht kannten! Sie haben es nämlich mit zwei Parteien zu tun, Dr. Robert Zen⸗ ker,.. und ich habe noch Hoffnung! l.. Ich habe noch Hoffnung!. Sie ſind noch nicht in Friedrichs⸗ hagen gelandet! Uebrigens vergaß ich noch, Ihnen zu ſagen, daß der Vicomte Gardins es geweſen iſt, der die Gaſometerventile öffnete. Leider wurde es zu früh ent⸗ deckt!. Und dann noch— auch das will ich Ihnen ſagen: Gardine iſt der Reaiſſeur der Kronleuchterſache und der Choſe mit dem Gift! Die Entführung Ihrer Tochter Ruth hat er vielleicht zu gut inſzeniert gehabt!... Es iſt ein Jammer, daß alles mißlungen iſt! Aber Ihr Ziel iſt ja von hier noch mehr als hundert Fahrtſtunden entfernt. Freilich, ich und Poppoff ſind jetzt ſchachmatt eſetzt, aber Gardins hat einen tüchtigen 1 an 5 Aſſiſtenten, an den Sie in Ihrer kühnſten Phantaſie nicht denken... und auf den ich meine ganze Hoffnung ſetze!“ rd, einen Kurzmeldungen Deutſche Polizeioffiziere ſtudieren die Polizeiorganſſaf in Italieniſch⸗Oſtafrika. Zwei Mitglieder der deutſchen Polin miſſion ſind in Asmara eingetroffen. Sie werden, nachden, bereits die Organiſation des Polizeiweſens in Libyen 10 gehend ſtudiert hatten, nunmehr auch Gelegenheit haben de Organiſatiöbn der Polizei in Italienſch-Oſtafrika kennen lernen. 1 Feſtaufführung des„Herrſcher“ in Stockholm. Zu Ehr von Emil Jannings fand in Stockholm eine Feſtvorſtelunn ſeines Films„Der Herrſcher“ ſtatt, zu der eine große 3 1 von Gäſten geladen war. Die Zuſchauer feierten Janninz vor und nach der Filmvorführung mit herzlichem Beifal. . HJ.⸗Führer lernen das neue Motorſchiff„Monte Pascoal“ der Bann⸗ und Jungbannführer der ger Hafen, um einer Einladung der Stgatsjugend National, ſpaniens Folge zu leiſten. Die HJ.⸗Führer werden die dor; tigen Verhältniſſe ſtudieren und die hiſtoriſchen Stätten dez Kampfes um das neue Spanien, ſo u. a. den Aleazar bun Toledo beſichtigen. 5 Spannen kennen. Mit dem Hamburg ⸗Süd verließen ac Hitler⸗Jugend den Hambut⸗ Laſtwagenunglück.— Drei Tote, zwei Schwerverlehle, Bayriſchzell, 25. Okt. Auf der Strecke Bayriſchzel Sudelfeld verunglückte in der Nähe Bayriſchzells ein Lal kraftwagen, der Arbeiter von ihrer Arbeitsſtätte zurück förderte. Das Auto überſchlug ſich infolge zu ſtarken gl, bremſens und ſtürzte über eine Böſchung. Ein Inſaſſe 1 auf der Stelle tot, zwei Männer ſind im Krankenhatz Hausham ihren ſchweren Verletzungen am Sonntag er, legen. Zwei weitere Verunglückte liegen mit ſchweren Nen letzungen nieder. 5 * Im Verlauf ſeines Aufenthaltes in Rom ſtattete Pol ſchafter von Ribbentrop dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini und Außenminiſter Graf Ciano Beſuche ab. Der rumäniſche Kronprinz Michael wurde an ſeinen 16. Geburtstag durch königliches Dekret zum Unterleutnant und zum Ehrenadjutanten ernannt. In Budapeſt tritt zum erſten Male auf Grund des deulſc ungariſchen Kulturabkommens vom 28. Mai 1936 der Deuſch Ungariſche Kulturausſchuß zuſammen. Auf dem Bosporus ereignete ſich vor dem Palaſt bon Dolmabagtche ein Schiffsunglück. Der türkiſche Frachtdampfer „Ordu“ wurde beim Auslaufen von der ſtarken Strömung erfaßt und gegen den vor Anker liegenden türkiſchen Kreuze zZHamidiye“ getrieben. Der Anprall war ſo ſtark, daß der Dampfer„Ordu“ ein mächtiges Leck erhielt und innerhalb fünf Minuten ſank. Von zwei danebenliegenden türkischen Zerſtörern wurden 15 Mann der Beſatzung der„Ordué ge⸗ rettet, der Koch und ein Heizer ertranken. , Schwerer Straßenvaynzuſammenſtoß vei Wien. In den Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf ereignete ſich auf einer ein⸗ gleiſigen Strecke ein folgenſchwerer Straßenbahnzuſammenſtoß. Jvei vollbeſetzte Wagen verkeilten ſich buchſtäblich ineinander, 25 zum größten Teil ſchwer verletzte Perſonen wurden aus den Trümmern geborgen. Poliziſt erſchießt Poliziſtin. In einem Warſchauer Lolll erſchoß ein Polizeibeamter nach einem vorangegangenen Work wechſel eine Poliziſtin und verſuchte dann, durch einen Kohf⸗ ſchuß Selbſtmord zu begehen. Er wurde durch die Kugel ſchwer verletzt. Der Grund zu der Tat des Polizeibeamten iſt in verſchmähter Liebe zu ſuchen. Abſturz eines türkiſchen Schulflugzeuges. einer Fliegerſchule ſtürzte während der Uebung von Fal⸗ ſchirmabſprüngen ab. Die beiden unterrichtenden Piloten und drei junge Fallſchirmabſpringer, die der nationalen Organ ſation„Türkiſcher Vogel“ angehörten, fanden den Tod. Das Flugzeug 2 27 + 2 7 65 Schüleromnibus vom Zug erfaßt Elf Tote, 18 Schwerverletzte. In dem amerikaniſchen Bundesſtant Jowa überfuhr ein erſt vor kurzem in Dienſt geſtellter Stromlinien⸗Luxuszug det Rock⸗Island⸗Eiſenbahn an einem Bahnübergang einen Schü leromnibus. Der Fahrer des Omnibuſſes hatte den mit gro, er Geſchwindigkeit herannahenden Zug nicht bemerkt, Der Omnibus wurde vollſtändig zertrümmert, Zehn Schulkinder und ein Lehrer wurden getötet, 18 andere ſchwer verletzt. Von den Schwerverletzten wurden mehrere ſterbend ins Kranken. haus eingeliefert. Plötzlich ging eine merkwürdige Veränderung mit ihm vor. Sein Geſichtsausdruck, der bis jetzt nur ungeheuren Haß und Verachtung bekundet, wurde beinahe kraulg, und ſeine dunklen, faszinierenden Augen ſchweiften ſchwär⸗ meriſch ins Weite. Dann ſeufzte er laut auf und ſagle! „Ja— ſo iſt das Leben.“ Dann zog er blitzſchnelles was aus der Taſche und führte es zum Munde.. Schnüre, mit denen man ihn gefeſſelt, hatte man ihm 1 hin abgenommen, da er ja doch nicht entweichen konnte Außerdem hatte Dr. Zenker mit dem gerechnet, was jeh bereits geſchehen war. Brandt, der ſchweigend abſeits geſtanden, wollte zi ſpringen, aber Zenker ſtellte ſich ihm entgegen, gleichzeung gas halbe Wendung nach links machend.„Laſſen Sie da, Au dt!“ 8 Vollnmittelbar darauf hoynte Monat, truumphieren die winzige Phiole, in der noch der Reſt einer na grünen Flüſſigkeit ſchimmerte, fortſchleudernd:„Die e! Gift wirkt ſicher, meine Herren— totſicher, ha, ha, hay ha Ich war immer auf alle Eventualitäten vorbereftek „Es iſt, glaube ich, auch beſſer ſo, Monatti...!“ mein Doktor Zenker ernſt und ſchritt zur Tür. Zu dieſer Zeit, wo der Italiener plötzlich mit, 9 gereckten Armen zu Boden taumelte, äußerte Sergei 10 poff den Wunſch:„Bitte, meine Herren, wollen Sie 1 meiner unſchönen Feſſeln entledigen? Sie ſchneiden 1 Fleiſch und behindern mich in meinem Vorhaben 1 dem Sie beſtimmt zufrieden ſein werden.. beſtimm 195 Auhrbecker und Irrgang wechselten einen raſchen Der Konſul nickte. A a Poppoff wurde entfeſſelt. „Bitte, wollen Sie mich nun eine einzige 1 7 0 allein laſſen?“ fragte der Ruß alsbald mit einem 1 0 15 das liebenswürdig und verbindlich ſein ſollte, ihm ah nur kläglich gelang. Sein breites Geſicht war kreid 1 0 und wirkte in dieſem Augenblick beinahe abſchree „Ich kann Ihnen ja keinen Fee mehr zufügen= bin auch keineswegs die Abſicht Eine höbere Macht hal ſchickſalbeſtimmend eingegriffen 2— us dem badi ocliem Lande zen acht ſambut⸗ ationgl. ie dot, ten dez ar bon lehke, ſchzel in Laſl urückbe⸗ en M. ſſe war kenhauz tag er en Ver te Bol, ungschz ab. ſeinen Leutnant deulſh. Deutsc ö ener aſt von dampfer römung Kreuzer haß der nerhalb irkiſchen du“ ge⸗ In dem ner ein⸗ nenſtoß. nander. zus den 1 Lolal 1 Wott⸗ 1 Kohf⸗ Kugel eamten Iugzeug 1 Fal en und Organi⸗ 0 kinder t. Von ranken⸗ —— t ihm peuren aurig, chwär⸗ ſagte: jell et⸗ Die u bor⸗ onnte. s jeht e 15 eilig e das, Die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden Folgende weitere 17 Gemeinden des badiſchen Landes ſind verſeucht worden: Amtsbezirk Raſtatt: Malſch. Plit⸗ tersdorf; Amtsbezirk Bühl: Gamshurſt; Amtsbezirk Lör⸗ rauch: Welmlingen; Amtsbezirk Emmendingen: Broggingen, Wyhl, Waſſer; Amtsbezirk Freiburg: Opfingen; Amtsbezirk Müllheim: Laufen: Amtsbezirk Bruchſal: Wieſental, Kirr⸗ lach; Amtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Fönigshofen; Amts⸗ bezirk Karlsruhe: Linkenheim, Berghauſen; Amtsbezirk Heidelberg: Heidelberg⸗Kirchheim; Amtsbezirk Lahr: Wit⸗ tenweier; Amtsbezirk Offenburg: Dundenheim. Es ſind nun⸗ mehr 89 Landgemeinden in Baden von der Maul⸗ und Klauenſeuche heimgeſucht. * Schutzhaft wegen Verheimlichung der Maul- und Klauen. ſeuche. ( Karlsruhe. Wegen Verheimlichung der Maul⸗ und Klauenſeuche wurde der 1894 in Graben geborene und dort wohnhafte Auguſt Hermann Kemm 1. in Schutzhaft ge⸗ nommen. Bei Durchführung der Abwehrmaßnahmen gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche in Malſch bei Raſtatt hat ſich herausgeſtellt, daß das Vieh des Landwirts Joſef Theo⸗ dor Bader ſchon acht Tage und das des Johannes Raſtetter ſchon etwa 14 Tage verſeucht war. Jeder der beiden Vieh⸗ beſitzer hat die Seuche verſchwiegen. Wegen ihres volks⸗ ſchädigenden Verhaltens wurden beide in Schutzhaft genom⸗ Die Naturſchutzpflege in Baden Das Badnerland zählt zu den landſchaftlich ſchönſten deutſchen Gauen. Seine Schönheiten uns und der Nachwelt zu erhalten, iſt Ehrenpflicht des Staates, aber auch der Bolksgemeinſchaft. Das iſt nicht immer leicht. Denn das Landſchaftsbild iſt von verſchiedenen Seiten her bedroht. Man denke nur an die Kultivierung und Melioration des Bodens, an die Straßen⸗ und Waſſerbauten und andere Dinge mehr. Um darüber zu wachen, daß wenigſtens die unnötigen Eingriffe in das e Landſchaftsbild ver⸗ mieden werden, iſt für Baden im Jahre 1927 die Lan⸗ des⸗Naturſchutzſtelle in Karlsruhe geſchaffen worden. Ihr verdienſtvoller Leiter, Prof. Dr. Auerbach, hat dieſer Tage in einem Vortragsabend der Mannheimer Ortsgruppe des Vereins„Badiſche Heimat“ bemerkens⸗ werte Ausführungen zur Frage des Naturſchutzes gemacht. Wir folgen in den nachfolgenden Darlegungen ſeinen Ge⸗ dankengängen Das neue Reichs⸗Naturſchutzgeſetz geht nicht ganz ſo weit wie die badiſche Verordnung aus dem Jahre 1927, aber die Schönheitsfehler, die das neue Reichsgeſetz noch hat, werden wohl bald ausgemerzt werden. Im gan⸗ zen iſt es ſelbſtverſtändlich ein Fortſchritt, daß jetzt auch das Gebiet des Naturſchutzes reichsrechtlich geregelt iſt. Er⸗ freulicherweiſe hat die Forſtverwaltung großes Ver⸗ „ständnis 11 die Aufgaben und die Bedeutung des Natur⸗ ſchutzes. Auch die Bauleitung der Reichs autobah⸗ nen nimmt alle nur mögliche Rückſicht auf die Erhaltung des Landſchaftsbildes. So wurden beim Bau der Reichs⸗ autobahn Heidelberg Karlsruhe ſorgfältig alle Stellen der Landſchaft umgangen, die von der Landesnaturſchutzſtelle in Karlsruhe als erhaltenswert bezeichnet worden ſind. Durch das neue Reichsgeſetz iſt es möglich, überall Na⸗ turſchutzgebiete zu ſchaffen, d. h. Gebiete, in denen ſich die Tier⸗ und Pflanzenwelt frei entwickeln kann, ohne oder doch nur mit geringen, vorſichtigen und nur unbe⸗ dingt nötigen Eingriffen des Menſchen. Baden hat ſchon jetz über 20 Naturſchutzgebiete, im Laufe der nächſten zwei Jahre wird ihre Anzahl auf 150 bis 200 angewachſen ſein. Auf faſt alle Landesteile verteilen ſich die badiſchen Natur⸗ ſchutzgebiete: am Bodenſee die Sipplinger Aach und das Wollmatinger Ried, im Schwarzwald die Feldberggegend und das wundervolle Hochmoor bei Kaltenbronn(Wilder Hornſee), in Mittelbaden der Michelsberg bei Untergrom⸗ bach in Mannheim die Reißinſel, die nach dem Urteil von Sachverſtändigen aus Berlin zu den intereſſanteſten Landſchaftsgebieten gehört und daher zweifellos auch zum Naturſchutzgebiet im Sinne des neuen Reichsgeſetzes erklärt werden wird. Auf Grund des Naturſchutzgeſetzes können beſtimmte Dinge auch zu Naturdenkmalen erklärt werden, die dann ebenfalls geſchützt ſind— etwa ein einzelner Baum oder eine Felsgruppe uſw. Vom Naturſchutzgebiet zu unterſcheiden iſt das Land⸗ ſchaftsſchutzgebiet, Ein ſchönes Tal, ein ſchöner Wald uſw. können zum Landſchaftsſchutzgebiet erklärt wer⸗ den. Sie werden dann in dem Zustand erhalten, in dem ſie ſich heute befinden. Die Felder, die ſich darin befinden, wer⸗ den auch weiterhin beſtellt, iſt ein Steinbruch vorhanden, o darf auch diefer weiter betrieben werden, aber Neuan⸗ lagen dieſer Art ſind verboten. Selbſtverſtändlich gehört zum Naturſchutz auch der Schutz der Tier weſt, vor allem der Bogelſchutz. Wir haben in Baden in den ausgedehnten Rheinwaldungen eine große Fülle von ſchönen und ſeltenen Vogelarten, die zs zu ſchützen gilt. Auch die Raubvögel und anderes Raub⸗ zeug müſſen geſchont und geſchützt werden: jeder erfahrene wager weiß, daß ſein Wildbeſtand geſünder iſt, wenn er nicht alles Raubzeug abſchießt. Denn das Raubzeug macht 1 vor allem an die ſchwachen und körperlich minderwer⸗ igen Tiere unter dem Wild 2 Alle geſetzlichen Bemühungen und alle behördlichen Vuſchrifken nützen aber nichts, wenn nicht das ganze 5 ſich freudig in den Dienſt der Naturſchutzbeſtrebun⸗ nchen Hier hat die Schule die große und dankbare Auf⸗ 1 den Gange Meuſchen zur Ehrfurcht vor der Natur 9 55 dem andſchaftsbild zu erziehen. Es darf nicht mehr f 0 daß die Menſchen bei Wanderungen das Land⸗ 10 Sbild dadurch verſchandeln, daß ſie Butkterbrotpapiere nich liegen laſſen oder wegwerfen. Man braucht ſich auch kei Sti wundern, daß man in unſeren Gebirgswäldern Wild kückchen Wild zu Geſicht bekommt, wenn man dieſe 0 er mit einer Maſſenwanderung fohlend und ſchreiend urchzieht. 1 hoffen, daß das Verſtändnis für die Notwendig⸗ Volkes d Naturſchutzes in immer weitere Kreiſe u Reichs kingt. Auch die Technik kann, wie das Beiſpiel des allünautobähnbaues beweiſt, Rückſicht nehmen auf die Er⸗ 5 ng des Landſchaftsbildes, das gerade in Baden beſon⸗ end wir deshalb f digen Ein⸗ riffe diene alle nicht unbedingt notwendigen Ein ed Art und erhalten wir unſer Aus den Nachbargauen A., Bieligheim.(Autodieb ſtahl zwei Wagen) Im benachbarten Kleiningersheim hatte An Mann, 5 1 G0 Wagen nach dort gekommen war, eine Zeche in einem berſch gemacht. Als es an das Bezahlen gehen ſollte, E ſchwand er Unter Zurücklaſſung des Wagens und der kaceenter Rechnung. Wenige Stunden ſpäter wurde, öchſtwahrſechinlich durch den Zechpreller, in Bietigheim ür, einem Hotelhof ein Wagen geſtohlen, den ſein Beſitzer Bisher fe 195 0 in dem Hofe ſtehen gelaſſen hatte. halt 5 nit von dem geriſſenen Autodieb jede Spur. Er hatte den in Kleiningersheim zurückgelaſſenen Wagen mit einer badiſchen Erkennungsnummer ebenfalls geſtohlen und ihn ſtehen gelaſſen, als das Benzin verfahren war. — Wurzach Kr. Leutkirch.(Mit dem Vorſchlag⸗ hammer au den Kopf getroffen.) Beim Einram⸗ men eines Pfoſtens verfehlte ein junger Arbeiter ſein Ziel und traf den in gebückter Haltung daſtehenden 23 Jahre al⸗ ten Hilfsarbeiter Wirtenſohn von Dietmanns mit dem Vor⸗ ſchlaghammer ſo unglücklich auf den Kopf, daß er eine ſchwere Wunde davontrug „ Geislingen a. St.(Laſtzuganhänger vom Zug erf aß t.) Am ſchienengleichen Uebergang der Ne⸗ benbahn Geislingen—Wieſenſteig wurde ein Laſtzug aus Gießen von der Lokomotive am Anhänger noch erfaßt und letzterer zur Seite geworfen wobei das Pferd eines halten⸗ den Bauernfuhrwerkes ſo ſchwer verwundet wurde, daß es notgeſchlachtet werden mußte. Der Laſtzugführer hatte das rote Warnblinklicht zu ſpät bemerkt. — Kirchheim a. N.(Laſtauto zertrümmert Dreſchmaſchine.) In der Beſigheimer Straße ereignete ſich ein heftiger Zuſammenſtoß, dem der Dreſchwagen der Genoſſenſchafts⸗Dreſchmaſchine zum Opfer fiel. Ein von Lauffen herkommendes Laſtauto mit Anhänger geriet plötz⸗ lich ins Schleudern und ſtieß mit einer Dreſchmaſchine der⸗ art zuſammen, daß ſie ſehr ſtark beſchädigt wurde. — Blaufelden.(Lokomotive gegen Draiſine.) Auf der Strecke Blaufelden—-Rot am See fuhr die Loko⸗ motive eines Arbeiterzuges gegen die Draiſine der Bahn⸗ meiſterei Blaufelden. Der Fahrer der Draiſine, Bauinſpek⸗ kor Luft, wurde ſchwer verletzt ins Diakoniſſenhaus nach Schwäb. Hall gebracht. — Bellament Kr. Biberach.(Beim Einſturz des Backhauſes ſchwer verletzt.) Im nahen dieten⸗ wengen war der Maurermeiſter Leonhard Birk mit dem Ausbau eines Kartoffelſilos beſchäftigt. Als Birk auf der Sohle des Silos ſtand, löſte ſich plötzlich das Fundament eines neben der Bauſtelle befindlichen alten Backhauſes und ſtürzte zuſammen. Birk wurde unter den Geſteins⸗ und Erdmaſſen begraben und konnte erſt nach einſtündiger mü⸗ hevoller Arbeit geborgen werden. Schwer verletzt wurde er ins Krankenhaus nach Eberhardzell gebracht. Sulzbach(Saar).(Beim Piſtolen reinigen ſich ſelbſterſchoſſen.) Der Inhaber des Kolonialwarenge⸗ ſchäfts Wappler war mit dem Reinigen einer Piſtole be⸗ ſchäftigt, als ſich plötzlich ein Schuß löſte und Wappler durch den Kopf drang. Er war ſofort tot. Groß-⸗Gerqu.(So gehts nicht weiter.) Ein mehr als 30mal vorbeſtrafter Mann aus Flörsheim a. M. wurde vom Amtsgericht Groß⸗Gerau wegen Diebſtahls von 7.50 Mark aus einer Ladenkaſſe in Rüſſelsheim zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von einem Jahr verurteilt, die der Angeklagte ſofort annahm. Bei der nächſten Strafe hat der unver⸗ beſſerliche Gewohnheitsverbrecher mit Beſtimmtheit Siche⸗ rungsverwahrung zu erwarten. Neu-Iſenburg.(Ar zweien wegſchließ en!) Ein bei ſeiner Großmutter weilendes Kind machte ſich an einer Schublade mit Arzneimitteln zu ſchaffen und aß Schlaf⸗ tabletten, die für eine erwachſene Perſon beſtimmt waren. Aerztliche Hilfe, die ſchnell zur Stelle war, bewahrte das Kind und die Familie vor ſchlimmen Folgen. Darmſtadt.(Vollſtändig betrunken a m Steuer.) Die Kriminalpolizeiſtelle teilt mit: Der 37⸗ jährige Kraftfahrer Otto Porger, Darmſtadt, verurſachte gegen 19.50 Uhr in Darmſtadt in vollſtändig betrunkenem Zuſtand einen Verkehrsunfall. Er fuhr mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit durch die Landwehrſtraße und ſtieß Ecke Wen⸗ delſtadtſtraße einen Radfahrer an, der zu Boden geſchleu⸗ dert und verletzt wurde Ohne ſich um den Verletzten zu kümmern iſt Porger mit dem Auto davongefahren. Hattingen.(Beide Hände abgequetſch 1.— Im Hammerwerk der Vereinigten Flanſchenfabriken und Stanz⸗ werke in Hattingen ereignete ſich ein gräßlicher Betriebs⸗ unfall. Der erſt ſeit einigen Tagen hier beſchäftigte 23jäh⸗ rige Stanislaus Grezonka aus Linden⸗Dahlhauſen, der ge⸗ rade ſeine Militärzeit hinter ſich hatte, faßte unter den als dieſer ſich unerwartet ſenkte Dabei purden zequetſcht 5 chen beide Hände ak Der geſtrige Sonntag. Nach einer vorausgegangenen Regennacht blieb zwar der Sonntag regenfrei, doch ein herbſtlich rauher Wind wehte einem um die Ohren, der auch das große Blätterfallen einleitete. Wer ſich jedoch nicht ſcheute und eine Wanderung in unſeren deutſchen Wald unternahm, wurde reichlich be⸗ lohnt durch die farbenreiche Pracht, in der jetzt unſer heimiſcher Wald ſich zeigt. Und als gar noch am Spät⸗ nachmittag die Sonne ſich zeigte und liebkoſend ſich in das Blätterdach der Bäume ſchmiegte, hatte ſie eine Farben⸗ pracht entfaltet, die jedes Malerherz höher ſchlagen ließ. Im Mittelpunkt ſtand hier um die Mittagszeit das Standkonzert des Muſikkorps des II. Inf. Reg. 110 an den Planken. Ein zahlreiches Zuhörerpublikum hatte ſich zu dieſer erſten muſikaliſchen Darbietung der 110er ein⸗ gefunden, das ſich durch reichen Beifall recht dankbar zeigte. Es iſt ſicher der Wunſch aller, daß dieſe Plankenkonzerte zu einer Dauereinrichtung werden mögen. Das ſchneidige 110ber⸗Muſikkorps hat ſich jetzt ſchon in die Herzen der Seckenheimer eingeſpielt.— Abends feierte man hier in verſchiedenen Lokalen nochmals gründlich Nachkirchweih. Für unſere Sportanhänger brachte der Fußballſport hier und in Ilvesheim große Ueberraſchungen. Beide ſport⸗ lichen Veranſtaltungen waren überaus gut beſucht und der Ausgang der Spiele brachte, wie aus den Sportberichten zu erſehen, für die Beteiligten angenehme und unangenehme Ueberraſchungen. * Kundgebung der NS Aßp. in der Turnhalle. „Ein Volk hilft ſich ſelbſt.“ Die NSDAP, Ortsgr. Seckenheim, hatte auf Samstag abend zu einer öffentlichen Kundgebung in die Turnhalle eingeladen, der auch zahlreich Folge geleiſtet wurde. Für dieſe Kundgebung war der Reichsredner Pg. Fritz Elzmann gewonnen worden, der über das Thema„Ein Volk hilft ſich ſelbſt“ ſprach. Ortsgruppenleiter Pg. Raule eröffnete die Kundgebung mit herzlichen Begrüßungsworten und erteilte dann dem Redner des Abends, Pg. Elzmann, das Wort. Der Redner ging zunächſt auf die Ernährungslage des deutſchen Volkes ein und führte die Tatſache an, daß vor allem dafür geſorgt ſei, daß kein Volksgenoſſe Not zu leiden brauche. Aber was für jede Hauswirtſchaft gelte, ſei auch für die Volks⸗ wirtſchaft maßgebend: niemand dürfe auf die Dauer mehr ausgeben als er einnehme. Neben den Lebensmitteln müſſen wir auch Rohſtoffe einführen, und zwar aus dem einfachen Grunde, um dem deutſchen Volksgenoſſen in den Fabriken die Lebensgrundlage zu ſichern. Beſonders wies der Vor⸗ tragende darauf hin, daß noch verſchiedentlich Waren ver⸗ braucht würden, die abſolut keine Lebensnotwendigkeit be⸗ deuteten, deren Rohſtoffe wir aber für dringendere Aufgaben benötigen. Mit berechtigter Schärfe ging der Redner mit denen ins Gericht, die lediglich an das eigene liebe Ich denken, und dies dem großen Ganzen voran⸗ ſtellten. Mit großer Klarheit zeichnete dann der Redner die Errungenſchaften des neuen Deutſchland auf, indem er auf die Außenpolitik überging, ſeit dem Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund, der ſich als eine Notwendigkeit erwies, um uns von fremden Feſſeln frei zu machen. Falſch ſei es, den Krieg in Spanien lediglich als einen Bürgerkrieg zu bezeichnen. Hier handelt es ſich um eine Machtpxobe des Bolſchewismus. Um eine Auseinanderſetzung mit dem Bol⸗ ſchewismus käme man nicht herum, bei dem es ſich allerdings keineswegs um einen Krieg zu handeln brauche, ſondern um eine geiſtige Auseinanderſetzung. Der Redner ſtreifte die verſchiedenen Gebiete der Außenpolitik in klar verſtänd⸗ licher Weiſe und ſchloß ſeine Ausführungen mit der Feſt⸗ ſtellung, daß wir für die folgenden Generationen die Grund⸗ lage für ein einiges, ſtarkes Deutſchland ſchaffen wollten, eine Grundlage, die ewig iſt. Der ganze Kampf gelte dieſem einen Ziele. Der Redner, der während ſeiner Ausführungen des öfteren von Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen wurde erntete am Schluß ſeiner Rede reichen Beifall. Ortsgruppen⸗ leiter Raule ſprach Pg. Elzmann herzlichen Dank aus. Die Lieder der Nation beſchloſſen die eindrucksvolle Verſammlung. Im Anſchluß an die Kundgebung fand eine Mitglieder⸗ verſammlung der Partei ſtatt. Ortsgruppenleiter Raule nahm hier die Aufnahme der zahlreichen neuen Partei⸗ mitglieder und Parteianwärter vor. Morgen Dienstag iſt die große Luftſchutzübung. Der einſatzbereite Luftſchutzhauswart. Die Luftſchutzübung in Mannheim— Ludwigshafen ſteht nun unmittelbar bevor, weshalb ſich jeder pflicht⸗ bewußte LS⸗Hauswart nochmals gründlich mit ſeinem ver⸗ antwortungsvollen Aufgabenkreis bekannt macht. Der einſatz⸗ bereite LS⸗Hauswart weiß am Morgen des Uebungstages die Zahl der im Haus anweſenden Perſonen, wieviel davon krank oder gebrechlich ſind, er weiß auch die Zahl der der ihm zur Verfügung ſtehenden Selbſtſchutzkräfte. Er hat ſich die Namen der in den beiden benachbarten und im gegenüberliegenden Haus eingeſetzten LS⸗Hauswarte ber⸗ merkt, damit im gegebenen Fall der eine dem andern helfen kann. Soweit Luftſchutzgemeinſchaften beſtehen, weiß der LS⸗Hauswart den Namen und die Wohnung des Luft⸗ ſchutzgemeinſchaftsführers. Ganz ſelbſtverſtändlich iſt vs, daß dem LS⸗Hauswart Straße und Hausnummer des zuſtändigen Luftſchutzreviers.(Polizeirevier) bekannt iſt, und daß er weiß, wo der nächſte Hydrant iſt. Er hat ſich auch über⸗ zeugt, ob das Schutzraumſchild ordnungsgemäß angebracht und ausgefüllt iſt. Der OS⸗Hauswart merkt ſich die genaue Zeit, wann ihm der Aufruf des Luftſchutzes durch die Melde⸗ linie bekannt gegeben iſt, um die benötigte Zeit für die Durchgabe der Nachricht feſtſtellen zu können. Da nach den Anordnungen, die im Ernſtfall bei Aufruf des Luftſchutzes zu treffenden Maßnahmen(Bereitſtellen von Löſchwaſſer, Vorbereitung zur Verdunkelung, reſtloſe Räumung des Dach⸗ bodens, Schutzraumherrichtung uſw) bei der bevorſtehenden OS⸗Uebung nicht getroffen werden ſollen, bereitet er aber die Hausbewohner auf den möglicherweiſe bald eintretenden Fliegeralarm vor. Bei Fliegeralarm ſorgte er dafür, daß der Schutzraum oder dafür vorgeſehene Keller ruhig und reibungslos von den Hausbewohnern aufgeſucht wird, daß die Fenſter bezw. Klapp⸗ und Rolläden des Hauſes ſämt⸗ lich geſchloſſen ſind und der Gashaupthahn(durch Zettel angedeutet) abgeſtellt wird. Wo der OS⸗Hauswart am Tage der Uebung ſelbſt nicht im Hauſe anweſend iſt, ſpringt ſein Stellvertreter oder eine andere Selbſtſchutzkraft für ihn ein, die er natürlich vorher über alle Erforderniſſe ge⸗ naueſtens unterrichtet, damit auch ohne ſeine Anweſenheit ein luftſchutzmäßiges Verhalten der Volksgenoſſen ſicher⸗ geſtellt iſt. Achtung Kraftfahrer! Luftſchutzübung in Mannheim-⸗ Ludwigshafen. Der Polizeipräſident Mannheim gibt bekannt: Am 26. Oktober 1937 findet in der Zeit bon 8.30—13.00 Uhr im Luftſchutzort 1. Ordnung Mannheim⸗Ludwigshafen eine Luftſchutzübung ſtatt, in welche die Stadtgebiete Mannheim und Ludwigshafen einbezogen werden. Es wird auen Kraftfahrern, die den Luftſchutzort Mann⸗ heim Ludwigshafen während der angegebenen Jeitk als Durchfahrtsort paſſteren wollen, dringend empfohlen, Um⸗ leitungswege zu benutzen, do die Fabel über Mannheim oder Ludwigshafen während der Uebung mit erheblichen Verzögerungen verbunden ſein wird. Es empfiehlt ſich, den Weg in die Pfalz oder zurück nördlich Mannheims über Worms und ſüdlich Rannheims über Speuer zu wählen. Alle Kraftfahrer, die nach Mannheim oder Ludwigsha⸗ fen hineinwollen, müſſen während des„Fliegeralarms“ am Rande der Stadt parlen. Die Reichs autobahn Frankfurt a. M.— Karlsruhe, die durch das Stadtgebiet Mannheim führt, wird nicht in die Uebung einbezogen. s * Im Uebrigen verweiſen wir nochmals auf die in der Samstagsnummer erſchienenen Anordnungen des Polizei⸗ präſidenten und des Luftſchutzoffiziers und bitten, dieſelben genau durchzuleſen und die Vorſchriften während der Alarmzeit zwiſchen 8.30—13 Uhr genau zu befolgen. UI Kadfahrer von Anhänger kokgefahren. Auf der Hauptſtraße in Mannheim⸗Feudenheim überholte eine Zug⸗ maſchine mit drei Anhängern einen Radfahrer. Das Fahr⸗ rad kam in das Geleiſe der Straßenbahn, 70 daß der Fah⸗ rer zwiſchen die Zugmaſchine und den erſten Anhänger fiel. Er wurde vom Anhänger überfahren und mußte mit ſchwe⸗ ren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Der Verletzte iſt vier Stunden nach dem Unfall verſtorben. Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen wurden zwei Perſonen verletzt, ein Straßenbahnwagen, ein Laſtkraftwagen und zwei Fahrräder haben erhebliche Beſchädigungen erlitten. Wieder WHW.⸗Spendenkarten an den Fahrkartenſchal⸗ tern der Reichsbahn. Die Deutſche Reichsbahn ſtellt in Anbetracht des großen Erfolges, den der Verkauf von Spendenkarten an den Fahrkartenſchaltern zugunſten des Winterhilfswerkes in den vergangenen Jahren erzielte, auch in dieſem Jahr wieder ihre Fahrkartenausgaben für dieſe Mitarbeit zur Verfügung. Im Vorjahre betrug der Geſamtgewinn aus dem Verkauf der Spendenkarten 365 000 RM. Dieſer Erfolg zeigt, daß die Gebefreudigkeit auch beim Antritt einer Reiſe, und gerade hier, zugunſten des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes ſehr groß iſt. Gern wird auch künftig jeder in die Rechnung ſeiner Ferienreiſe einen Betrag für die Aermſten ſeiner Volks⸗ genoſſen einſetzen. Werbeblatt für die kommende Ausſtellung. Die„Lehr⸗ und Leiſtungsſchau der badiſchen Gemeinden“ wendet ſich nicht allein an alle im gemeindlichen Leben Täti⸗ gen und damit ohnedies an der Ausſtellung Intereſſierten— ſondern ſie will darüber hinaus bewußt die breite Oeffent⸗ lichkeit an der Schau der kommunalpolitiſchen Aufgaben und Leiſtungen teilnehmen laſſen. Um auch den Fernerſtehenden einen Einblick in Zweck und Ziel der Ausſtellung zu geben, iſt dieſer Tage ein erſter bebildeter Proſpekt erſchienen, deſſen Vertrieb der Verkehrsverein Karlsruhe im Auftrag des Amtes für Kommunalpolitik übernommen hat. Aus dem Proſpekt iſt der Aufbau der„Lehr⸗ und Leiſtungsſchau“ zu erſehen, und einige Schlagſätze von eindringlicher Prägung weiſen auf die weſentlichen Hauptaufgaben der Ausſtellung hin. 1 —— * N 8 Von badiſchen Gerichten zweite Tagung 1937 des Schwurgerichts Mannheim. Die zweite Tagung des Mannheimer Schwurgerichtes für das Jahr 1937 findet vom 27 Oktober bis 5. November ſtatt. Es kommen vier Fälle zur Verhandlung. Am 27. und 28. Oktober kommen zwei Meineidsanklagen zur Aburtei⸗ lung. Am 2. November wird ein Strafverfahren wegen Brandſtiftung gegen ſieben Angeklagte durchgeführt. Ange⸗ klagt ſind Karl Müller, Friedrich Schröder Z., Karl Müller, Wilhelm Baier ſowie Erwin und Jakob Lochbühler, ſämt⸗ lich aus Lützelſachſen Zu dieſem Fall ſind 13 Zeugen und ein Sachverſtändiger aufgerufen. Dieſe Verhandlung wird vorausſichtlich vier Tage dauern. Am 5. November fin⸗ det die Verhandlung gegen Lorenz aus Mannheim wegen gewerbsmäßiger Abtreibung ſtatt. [Betrug mit einem Fernglas. Vor dem Einzelrichter hatte ſich der 20mal vorbeſtrafte geſchiedene 40 Jahre alte Angeklagte Friedrich Gebhard wegen Betrugs zu verant⸗ worten. Er hatte am 18. Februar 1937 einen Feldſtecher auf Raten gekauft, das Glas aber ins Pfandhaus gegeben und den Pfandſchein an einen Dritten verkauft. Der Ange⸗ klagte iſt mit Zuchthaus vorbeſtraft. Er wird immer wieder rückfällig und verſucht, auf betrügeriſche Weiſe ſein Leben zu friſten. Das Urteil lautete auf zehn Monate Gefängnis. 7—œ—hIꝓ—„ᷣ(ᷣ/— ů—Bõũ j 7õ—ðr—i2N 9 7* 14214760 Handelsteil Kleine Amſätze Bei kleineren Umſätzen verkehrte der Aktienmarkt in ſchwächerer Haltung. Lediglich einige Anlecheſtockwerte zogen weiter an. Im Verlauf ergaben ſich geringe Schwankungen, doch waren die Schlußnotierungen gegenüber den Anfangs⸗ kurſen kaum verändert. Der Rentenmarkt an dem die Einführung der 4,5prozentigen 20jährigen 1 Staats⸗ anleihe von 1937 mit 99,50 erfolgte, war gut behauptet. Am Geldmarkt hielt die leichte Lage an. Bei erneut lebhaftem Anlagebedarf war Blankotagesgeld mit 2,50 bis 2,75 Prozent, zum Teil auch darunter, zu haben. Das Land des Gänerkrautes „Auch unſer gutes Sauerkraut, Wir wollen's nicht vergeſſen, Ein Deutſcher hat's zuerſt gebaut, Drum iſt's ein deutſches Eſſen.“ Ludwig Uhland Gerade um die Zeit, wenn die Hühnerjagd im beſten Gange iſt, taucht auch das junge Sauerkraut auf, das, wenn es das knuſprig gebratene Rebhuhn umkränzt, be⸗ ſonders gut mundet. Und weil das Wort„Sauerkraut“ als Fremdwort in viele Sprachen übernommen worden iſt, glaubt man allgemein, daß dieſes wohlſchmeckende Gericht ein altes deutſches Eſſen ſei. Das iſt aber gar nicht der Fall. Im Mittelalter war das Sauerkraut noch ganz un⸗ bekannt; in der deutſchen Schriftſprache taucht das Wort Sauerkraut erſt im 16. Jahrhundert auf, obgleich der Weißkohl, der uns das Sauerkraut liefert, längſt zu den Pflanzen gehörte, die man, entgegen der politiſchen Mei⸗ nung Uhlands, in den„Krautgärten“ zog. Das weiße Kraut war damals nicht ſonderlich geſchätzt, weil man es noch nicht verſtand, es in der den Kern feſt umſchließenden Kopfform zu züchten. Die Blätter ſaßen ſo locker neben⸗ einander, daß ſich kaum eine Kopfbildung erkennen ließ. Die Herſtellung des Sauerkrauts iſt nun nicht von den Deutſchen erfunden worden, ſondern vielmehr von den Slawen, den Ruſſen und Polen, die das leckere Gericht bei uns einführten. Als man das Sauerkraut in Deutſch⸗ land kennenlernte, wurde es freilich bald ſo beliebt, daß man im Ausland die Deutſchen ſpöttiſch die„Sauerkraut⸗ eſſer“ nannte. In Amerika muß ſich der deutſche Einwan⸗ derer ſehr bemühen, nicht„zu tief im Sauerkraut zu ſtecken“, womit man ſagen will, daß er ſich möglichſt ſchnell vom Altgewohnten frei machen möge. Iſt er dann ein tüchtiger Kerl geworden, ſo heißt ſ es von ihm, daß er „deutſches Sauerkraut“ gegeſſen habe, denn das bedeutet wieder, daß er etwas leiſten kann In Amerika iſt übrigens Sauerkraut gerade in der jüngſten Zeit ſehr beliebt geworden. Es hat ſich ſogar ein„Sauerkraut⸗Bund“ gebildet, deſſen Mitglieder es ſich zur Pflicht machen, für das Sauerkraut zu werben. Der Bund hat ein Kochbuch herausgegeben, in dem ſich fünfundvierzig neue Sauerkrautrezepte befinden! Wenig verlockend klingt es dagegen, wenn man hört, daß man in Kalifornien einen Sauerkrautlikör herſtellt, von dem es heißt, daß er überaus anregend und zudem auch blutreinigend wirken ſoll. Durch das Trinken dieſes Likörs ſoll, ſo behaupten die amerikaniſchen Sauerkraut⸗ freunde, beſonders die Arbeitsfähigkeit geſteigert wer⸗ den, was man auch zahlenmäßig zu beweiſen ſucht. Je⸗ denfalls hat das Sauerkraut in Amerika viel mehr Lieb⸗ haber, als man gewöhnlich annimmt. Es iſt im Laufe der Zeit ein ganz amerikaniſches Eſſen geworden. Vor einiger Zeit machte ein Amerikaner den Vorſchlag, man ſolle dem guten Gericht doch endlich auch einen echt ame⸗ rikaniſchen Namen geben und es Siberty⸗Cabbage“. „Freiheits⸗Kraut“, nennen. Die Umwandlung des feingehobelten, gewürzten und geſalzenen Weißkrautes, das, feſt in das Faß einge⸗ ſtampft, ein paar Wochen lang ruhen muß, in das ange⸗ nehm ſäuerlich ſchmeckende Sauerkraut, beruht auf einem ziemlich komplizierten Prozeß. Um dieſe Umwandlung zu bewirken, müſſen Milliarden der winzigſten Organis⸗ men mitarbeiten; ſie vermehren ſich und zerſetzen den Weißkohl, bis er den Geſchmack erhält, der uns zuſagt, Zweierlei Lebewefen ſind dabei ⸗tätig; Hefepilze und die ſog. Sauerkraut⸗Bakterien(Pacterium brasicae acidae), Kraut, das man ohne die Hefepilze zu ſäuern verſuchte, blieb ganz geſchmacklos. Auch die Haltbarkeit des Sauer⸗ krauts beruht auf der Regſamkeit der Bakterien, die aus dem im Kraut enthaltenen Zucker die fäulnisverhindernde Milchſäure erzeugen, die auch zur Gärung führt. Nur dann, wenn der Salzzuſatz zu groß iſt, kann dieſe Gärung nicht ſtattfinden, weil in zu kräftiger Salzlake die Bak⸗ terien nicht mehr leben können. Die meiſten Menſchen halten das Sauerkraut für ein beſonders ſchwer verdauliches Gericht Dieſen ſchlechten Ruf verdient es aber gar nicht, denn unter den ſämtlichen Kohlarten iſt es infolge ſeiner Gärung jedenfalls die am leichteſten verdauliche Speiſe. Die erwähnte Milchſäure iſt außerordentlich bekömmlich, da ſie den Darm entgiftet und anregt. Man nimmt deshalb dem Sauerkraut auch ſeine beſten Eigenſchaften, wenn man es vor dem Kochen tüchtig wäſcht oder gar brüht; viel beſſer iſt es, das Kraut, ehe man es aufs Feuer ſetzt, nur flüchtig zu oder leicht auszudrücken. Die Verwendung von kraut iſt ſogar in die Volksheilkunde eingedrungen. Schon das Heer Napoleons ſoll im Verlauf ſeines unglücklichen Rückzuges aus Rußland das Sauerkraut verwendet Gabe um ſich gegen Froſtſchäden zu ſchützen. Es iſt auch heute noch üblich, bei leichten Entzündungen oder Inſektenfiich Schwellungen Umſchläge mit rohem Sauerkrautwaſſer auf zulegen. Roh verzehrt bildet das Sauerkraut endlich aue ein wohlſchmeckendes Gericht des Rohkoſtlers. 0 Kartoffelgeſchichten Die Kartoffelernte in in vollem Gange. Auch bei der Kartoffelernte iſt das Binden und Loskaufen noch recht lebendig. Die agrariſchen Bindebräuche erweiſen ſich as Glückszauber. So bindet man in Mecklenburg Gäſte des Bauern und Zuſchauer bei der Erntearbeit durch einen Kartoffelring ein, der flugs durch einige Buddlerinnen be⸗ werkſtelligt wird, damit die Gebundenen ſich dann durch ein Trinkgeld loskaufen. In Norddeutſchland bis zum Nieder⸗ rhein überbringt der jüngſte Knecht beim Einfahren der letzten Kartoffelfuhre dem Hofbeſitzer die dickſte Kartoffel, ſpülen Sauer⸗ die auf einen Stecken geſpießt und mit bunten Bändern behangen iſt, und ſagt dazu einen Spruch auf: Hier iſt die Kartoffel vom Lande, Gewachſen auf ſchwarzem Sande, Enthält einen kräftigen Fuſel Der bringt uns alle einen Duſel; Dein Hof ſei geſegnet allezeit, Zum Rundtruünk ſind wir bereit. Darauf bedankt ſich der Bauer geziemend und muß den verſammelten Erntearbeitern einſchenken; das deftige Glas (vielfach„Pferdeeimer“ genannt) macht die Runde und zum Schluß lädt die Bäuerin alle zu Kaffee und Kuchen ein. Die„dickſte“ Kartoffel, die hier als Ernteſymbol in Erſcheinung tritt, und dem derbbäuerlichen Scherzwort vom dümmſten Bauern, der immer die dickſten Kartoffeln erntet, zu Grunde liegt, iſt recht aufſchlußreich. Der Bauer würde an ſich niemals auf den Gedanken kommen, über eine reiche Ernte zu ſpötteln Aus der Geſchichte wiſſen wir, daß die Bauern in Preußen dem Befehl Friedrichs des Großen, Kartoffeln anzuhauen, nicht nachkommen wollten und erſt mit Gewalt dazu gezwungen werden mußten. Ueberhaupt wehrte ſich urſprünglich das deutſche Bauern- tum mit Händen und Füßen gegen die Kartoffel. Reichs⸗ bauernführer Darré gibt uns in ſeinem Werk„Das Bau⸗ erntum als Lebensquell der nordiſchen Raſſe“ Aufſchluß darüber. Die Kartoffel war die ausgeſprochene Frucht der Kleinbauern und Kleinſiedler; ihr Anbau galt daher auch urſprünglich als ein Zeichen der Armut. Die Kartoffel iſt dementſprechend die Begründerin des Zwergbeſitzers ge⸗ weſen. Ohne Kartoffelbau, allein bei Getreide und Vieh⸗ zucht, kann man Bauernhöfe nicht allzu weit erbteilen, wenn man noch eine Familie darauf ernähren will. Die Bezeichnung„Kartoffelbauer“ war lange ein Schimpfwort. Man brachte damit, beſonders in Verbindung mit den „dickſten Kartoffeln“ zum Ausdruck, daß beim Kartoffel- bau auch der Nichtbauer ohne bäuerliches Können an einer guten Ernte teilzuhaben vermag, für den heutigen Kartof⸗ felanbau— bemerkt Darré ausdrücklich—„gelten dieſe Auffaſſungen natürlich nicht mehr“. Achtung, Luftſchutzſchule! Der neue Kurſus beginnt heute 20 Uhr im Schulungs⸗ lokal„Zur Pfalz“. Amtsträger, Hauswarte und die bereits eingeteilten Selbſtſchutzkräfte, die noch keine Kurſe beſucht haben, müſſen unbedingt erſcheinen. J. A.: Hörner — e 3 Ortsgruppe Seckenheim. Scdtterkrqaut- Ausgabe. Morgen Nachmittag von 2—5 Uhr wird im Lebens⸗ mittellager der NSV⸗Ortsgruppe an die 5 Antragſteller der Gruppen A— pro Kopf ein halbes Kilogramm Sauerkraut ausgegeben. Gefäße ſiud mitzubringen. Der Ortsbeauftragte für das WHW. Todes- Anzeige. Krankheit unsere liebe Tante im Alter von 83 Jahren. Mhm.-Seckenheim, 25. Oktober 1937. von der Leichenhalle, hier aus statt. Gestern Nachmittag ½ 4 Uhr verschied nach kurzer Susanna Fedel Familie Lenz. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Nachmittag 4 Uhr Pferde⸗Verſicherungsverein Mannheim⸗Seckenheim. Morgen Dienstag Abend ½7 Ahr verſteigern wir Freiburgerſtraße 6 ein noch zur Landwirtſchaft brauchbares Pferd. Gammel⸗Anzeiger Unt für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Zirka 100 Zentner Dickrüben zu kaufen geſucht. 8 Anmeldungen müſſen ſofort im Lager erfolgen. Einlegſchwein 100120 Pfund, zu kaufen geſucht u erfragen in der Iwesheim-Siedlung. Bin von der 3 Zimmer⸗ Radio Kreisbauernſchaft beauftragt, (Volksempfünger) n guterbalten, 2 Waggon auf 1.— für 1 1 3 0 U zu vermieten. zu derne peis 1. ff a erf in der ö Ge b Gpelſekaktoffein ———ĩ—ßð——ů auſgukaufen. Anmeldungen Insertion, dis treibende Kraft, müſſen ſofort bei mir erfolgen. zu verkaufen. Waldshuterſtr. zu verkaufen. die immer wieder Umsatz Schafft! Alex. Schmich. Kloppenbefmerstr. 7. Ein (Sarg und heute Montag Abend zur letzten Vorstellung: „Der Vogel handler“ Die Operette des Welterfolges. — eſchäftsſt. d. B. Außerdem: Mussolini und Hitler sprechen! ierten Bene a dect Heimat am Rhein Ein Film mit Lucie Englisch Fütterer. ee Miſt Wer haut gewonnen? Gewinnauszug 1. Klaſſe 50. Preußlſch⸗Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterle Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 20. Oktober 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 SHewinne zu 5000 Ne. 301244 395077 2 Gewinne zu 3000 RM. 6765 10. zu 1600 5 84858 98001 204876 6 350012 inne zu 103917 7 888140 39887 3998 5 184066 224170 3260 20 Sewinne zu 800 RM. 7397 16841 137161 193564 246845 270039 1 332276 88 5 356540 774 82369 ewinne zu„0881 14279 23948 62954 64 5 302382 129188 140327 178148 190807 220334 266381 268851 280202 288198 307882 818605 321238 326673 327055 376749 377272 188 Gewinne zu 200 Nan. 143 14327/ 18091 23927 31595 5472 5 58199 50888 67870 69280 69901 74642 5 79900 383888 885244 387985 387692 367763 367 N 9500 8706 878078 381781 388361 388450 356646„ In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 0090 RM. 381586 2 Gewinne zu 8000 RM. 160798 2 Gewinne zu 2000 RM. 219493 9 22 1000 RM. 87514 125355 22445 302324 31516 30 Hewinne zu 890 MW. 783 40887 121568 177369 183701 189288 218114 223638 233783 246488 256170 358858 274689 282518 288800 88 Gewinne zu 500 RM 15429 16888 29068 297 184086 2000 47524 51647 10 127251 158129 16 18 298089 305878 222594 241142 242232 2 dee oewiune zu 200„en. 4784 6097 10003 20044 I 18884 120684 828 8 1 47988 151183 1 2 153948 155178 157306 1 1175275 181 25 9785 5 94556 166858 265 35 2 375758 22 284838295 1. 4 78185 8 2742 7 ᷣf1 85008 386004 388172 383507 N